In Österreich ist reichhaltiges urkundliches Quellenmaterial zur mittel­ alterlichen Geschichte der Juden überliefert; dazu kommen zeitgenössi­ sche historiographische, literarische und theologische Texte. Die zahl­ Eveline Brugger reichen Quellen geben Aufschluss über die wirtschaftliche, rechtliche und persönliche Situation der Juden sowie über den Umgang der christlichen Birgit Wiedl Umwelt mit ihnen. Daher wurde am Institut für jüdische Geschichte Öster­ reichs (St. Pölten) eine Publikationsreihe in Angriff genommen, die dieses Material erstmals gesammelt in Regestenform zugänglich macht. Der vor­ liegende vierte Band dieser Reihe umfasst den Zeitraum von 1387 bis 1404; Regesten die darin enthaltenen Quellen geben Aufschluss über die Juden­politik der Herzöge Albrecht III., Albrecht IV., Wilhelm und Leopold IV. sowie der Landesfürsten der nicht von den Habsburgern regierten Territorien zur Geschichte auf dem heutigen Bundesgebiet. Die in diesem Band publizierten Quel­ len dokumentieren den steigenden Druck auf die jüdische Bevölkerung, die im Untersuchungszeitraum erstmals seit der Pestzeit wieder offenen Verfolgungen ausgesetzt war; dazu kamen die weiter anwachsenden finan­ der Juden ziellen Verpflichtungen, die die Landesfürsten ihren jüdischen Untertanen auferlegten und die das jüdische Wirtschaftsleben zunehmend belasteten. in Österreich Die Autorinnen: Eveline Brugger: Geboren 1973 in Krems. Studium der Geschichte und Romanistik an der Universität Wien, Absolventin des Instituts für Öster­ im Mittelalter reichische Geschichtsforschung. Dissertation zum Verhältnis zwischen Adel und Juden im mittelalterlichen Niederösterreich, Habilitation für das Fach Mittelalterliche Geschichte. Seit 1995 wissenschaftliche Mitarbeiterin Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich im Mittelalter Band 4: 1387–1404 Band 4: 1387–1404 am Institut für jüdische Geschichte Österreichs. Birgit Wiedl: Geboren 1969 in . Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Salzburg, Absolventin des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Dissertation zu Alltag und Recht im frühneuzeitlichen Handwerk in Salzburg, Habilitation für das Fach Mittel­ alterliche Geschichte. Seit 2000 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für jüdische Geschichte Österreichs. Brugger/Wiedl

Unser vollständiges Programm Verlag und viele weitere Informationen finden Sie auf: Verlag ISBN 978-3-7065-5907-2 Studien www.studienverlag.at Studien Eveline Brugger/Birgit Wiedl

Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich im Mittelalter

Band 4: 1387–1404 Herausgegeben vom Institut für jüdische Geschichte Österreichs Eveline Brugger/Birgit Wiedl

Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich im Mittelalter

Band 4: 1387–1404

StudienVerlag Innsbruck Wien Bozen Forschungsergebnisse von: Austrian Science Fund (FWF): P 24404-G18, P 24405-G18 Veröffentlicht mit Unterstützung des Austrian Science Fund (FWF): PUB 553-G28

© 2018 by Studienverlag Ges.m.b.H., Erlerstraße 10, A-6020 Innsbruck E-Mail: [email protected] Internet: www.studienverlag.at

Satz: Institut für jüdische Geschichte Österreichs Umschlag: Studienverlag/Karin Berner Umschlagabbildung: Urkunde Stiftsarchiv Kremsmünster, 3. Mai 1305

Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlor- und säurefrei gebleichtem Papier.

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://portal.dnb.de abrufbar.

ISBN 978-3-7065-5907-2

Open Access: Wo nicht anders festgehalten, ist diese Publikation lizensiert unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 4.0.

Inhalt

Einleitung 7

Regesten von 1387 bis 1404 11

Abkürzungsverzeichnis 305

Literaturverzeichnis 307

Register 329

Einleitung

Der vierte Band der "Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich" setzt die Sammlung und Erschließung der mittelalterlichen Quellen zur Geschichte der Juden in Österreich, das heißt der jüdischen und auf Juden bezogenen urkundlichen und historio- graphischen Quellen im geographischen Rahmen des heutigen Bundesgebietes, für den Zeitraum von 1387 bis 1404 fort.1

Die Archive, deren Bestände die wichtigste Grundlage des vorliegenden Bandes bilden, sind weitgehend mit den in der Einleitung zu Band 3 dargelegten Archiven2 identisch; neu hinzugekommen sind unter anderem die Stadtarchive von Bruck an der Leitha, Langenlois, Villach und Wels, in denen sich für diesen Zeitraum erstmals urkundliches Material mit jüdischen Bezügen fand.

Die Auswahl- und Editionskriterien, die in der Einleitung zu Band 1 dargelegt sind, wurden mit den in der Einleitung zu Band 2 erwähnten Modifikationen grundsätzlich beibehalten.3 Die auch im durch den vorliegenden Band abgedeckten Zeitraum weiter zunehmende Menge und Diversität des überlieferten Quellenmaterials machte jedoch einige zusätzliche Präzisierungen der Aufnahmekriterien notwendig:

Serielle Quellen, vor allem Wirtschaftsaufzeichnungen wie Grund-, Satz- und Rech- nungsbücher, deren Überlieferung im Bearbeitungszeitraum allmählich umfangreicher wird, blieben auch im vorliegenden Band ausgeklammert, da dieser Quellentypus nicht für die Publikation in Regestenform geeignet ist. Ausnahmen wurden jedoch in jenen Fällen gemacht, in denen der mehr oder weniger komplette Text einer dem Schreiber vorliegenden Urkunde in ein solches Buch kopiert wurde, wie es z. B. ab den 1380er Jahren in den Satzbüchern des Wiener Schottenklosters4 oder in den Wiener Testa- mentenbüchern5 gelegentlich vorkommt. In solchen Fällen, die sich von "gewöhnlichen" Einträgen in diese Bücher nicht nur durch das erkennbare Urkundenformular, sondern vor allem auch durch die Verwendung der ersten Person unterscheiden, wurde der Eintrag als abschriftliche Urkundenüberlieferung klassifiziert und dementsprechend in die Regestensammlung aufgenommen.

Als nicht in die Regestensammlung integrierbar erwies sich hingegen der Quellentypus der Banntaidinge und vergleichbarer regionaler Rechtsweistümer, die gelegentlich

1 Die drei bisher erschienenen Bände sind als zitierbare pdf-Dateien in der FWF-E-Book-Library verfügbar: https://e-book.fwf.ac.at/o:55 (Bd. 1), https://e-book.fwf.ac.at/o:58 (Bd. 2), http://e-book.fwf.ac.at/o:766 (Bd. 3). 2 Brugger/Wiedl, Regesten 3, 7-9. 3 Brugger/Wiedl, Regesten 1, 7-13; dies., Regesten 2, 7. 4 Vgl. Regesten Nr. 1876, Nr. 1948, Nr. 2011, Nr. 2153, Nr. 2267, Nr. 2277 und Nr. 2303. 5 Vgl. Regesten Nr. 1992, Nr. 2100, Nr. 2146, Nr. 2208 und Nr. 2233. 7

Judenbestimmungen enthalten.6 Gegen die Aufnahme in eine Sammlung, die auf die mittelalterliche urkundliche Überlieferung fokussiert, spricht neben der Tatsache, dass es sich bei diesen Dokumenten in formaler Hinsicht meist nicht um Urkunden handelt, vor allem das Problem der Datierung. Der Großteil dieser Art von Weistümern ist in neuzeitlichen Fassungen überliefert, deren Ursprünge zum Teil bis in das Mittelalter zurückreichen dürften, wobei das Alter der einzelnen Bestimmungen jedoch ebenso schwer festzumachen ist wie deren spätere Veränderungen. Die Erforschung der Genese dieser Rechtstexte und die Entscheidung, ob die konkreten Judenbestimmungen tatsäch- lich mittelalterlichen Ursprungs sein können und wenn ja, wie sie genauer zeitlich einzuordnen sind,7 kann im Rahmen des Regestenunternehmens nicht durchgeführt werden, weshalb dieser Quellentypus generell ausgeklammert blieb.

Etwas nachgeschärft werden mussten die Aufnahmekriterien hinsichtlich der Frage, ob es sich bei dem oder der Genannten im Quellentext tatsächlich um einen Juden bzw. eine Jüdin aus dem Gebiet des heutigen Österreich handelt. Herkunftsnamen von Juden und Jüdinnen, die auf den österreichischen Raum hindeuten, finden sich in Quellen aus dem gesamten deutschen Sprachraum und darüber hinaus, doch ist diese geographische Zuordnung nicht immer eindeutig zu treffen. Dieses Problem ergab sich zum Teil schon bei der Recherche zu den vorhergehenden Bänden, tritt ab dem ausgehenden 14. Jahr- hundert jedoch mit vermehrter Häufigkeit auf, weshalb entschieden wurde, solche Nennungen nur in die vorliegende Sammlung aufzunehmen, wenn die Frage der geographischen Zugehörigkeit eindeutig entschieden werden kann oder die Zuordnung zum heute österreichischen Raum zumindest die wahrscheinlichere ist.8

Neben den Bearbeiterinnen waren auch Jutta Baumgartner, Daniel Maier, Birgit Müllner-Stieger, Iris Palenik, Astrid Riedler-Pohlers und Claudia Zdolšek an den Archivrecherchen zur Materialerfassung beteiligt; zudem konnte für einzelne Archive auf die Ergebnisse vorangegangener Erhebungen durch Andrea Bottanová, Klaus Lohrmann und Markus Wenninger zurückgegriffen werden. Die hebräischen Texte wurden bis auf die von Martha Keil bearbeitete Kremser Ketuba9 von Andreas Lehnertz10 transkribiert, übersetzt und kommentiert und sind jeweils mit Paraphe (al bzw. mk) gekennzeichnet.

Auch bei den Recherchen für den vorliegenden Band konnten wir auf das dichte Netzwerk aus Einzelpersonen und Institutionen im Inland, im europäischen Ausland sowie in Israel und in den USA zurückgreifen, in das das Unternehmen "Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich" eingebettet ist. Aufgrund der großen Zahl jener,

6 Vgl. z. B. Zeibig, FRA II/28, 198-200; Winter, Niederösterreichische Weistümer 2, 607; ders., Niederöster- reichische Weistümer 3, 348. 7 Zu einem konkreten Beispiel vgl. die Anmerkung zu Regest Nr. 1988. 8 Nicht der Fall war dies z. B. für den Prager Juden Merkel von Grez, der in der Literatur gelegentlich als Grazer Jude geführt wird (vgl. GJ 3/3, 1831, Anm. 43), dessen Herkunftsname aber ebenso auf Königgrätz (Hradec Králové) hinweisen könnte, oder für den in Zürich nachweisbaren "Langen" Smaria von Neustadt, als dessen Herkunftsort neben Wiener Neustadt auch mehrere deutsche Städte in Frage kommen, vgl. GJ 3/2, 961, Anm. 10. 9 Vgl. Regest Nr. 2007. 10 Dank für die Unterstützung der Arbeit von Andreas Lehnertz gilt Prof. Dr. Joseph Shatzmiller (Durham, NC) und Dr. Justine Isserles (Genf). 8 denen für ihre Unterstützung unserer Forschungsarbeiten Dank gebührt, bitten wir um Verständnis, dass wir auch diesmal von einer namentlichen Nennung abgesehen haben. Die stetig wachsende Schar wohlwollender Kolleginnen und Kollegen an Archiven, Universitäten, Bibliotheken und anderen Forschungseinrichtungen im In- und Ausland, von denen uns viele schon bei den vorangegangenen Bänden zur Seite gestanden sind, hat uns auch diesmal im Zug der immer umfangreicheren Recherchearbeiten und der Auswertung tatkräftigst unterstützt und uns durch zahlreiche wertvolle Hinweise auf neue Spuren gebracht. Ihnen allen möchten wir an dieser Stelle daher für das unserer Arbeit entgegengebrachte Interesse und die fortgesetzte große Hilfsbereitschaft auf das Herzlichste danken.

Besonderer Dank gilt dem Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), der sowohl die Forschungsarbeiten für den vorliegenden Band im Rahmen der Projekte P 24404-G18 und P 24405-G18 als auch die Drucklegung (PUB 553-G28) finanziert hat.

Eveline Brugger Birgit Wiedl

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1387 Jänner 23 Nr. 1864

Das Kapitel der Kirche von Pressburg erklärt, dass der Pressburger Stadtrichter Paul Spitzer sowie die Bürger Nikolaus Plichnidiehell und Johannes Lachutel als Vertreter der Pressburger Bürgerschaft einerseits und der derzeit in Mähren ansässige Jude Isak (Ysaac), Schwiegersohn des Jakob (Jacobi) aus Marchegg, andererseits vor ihnen erschienen sind und dass Isak ihnen eine besiegelte Urkunde Josts, Markgraf und Herr von Mähren, vorgelegt hat, deren inserierter Text der Stadt Pressburg befiehlt, für die Begleichung aller Schuldforderungen Isaks an die Bürger und Einwohner der Stadt zu sorgen und ihn bei der Eintreibung zu unterstützen. Daraufhin erklärte Isak, dass Stephan, Sohn des verstorbenen Peter, Richter von Sommerein, Stephans Frau Anna und die Erben der beiden auf Bitte des Magisters Paul, Sohn des verstorbenen Pressburger Richters Jakob, für diesen Paul bei Isak, dessen Frau Lybka (Lippkan) und deren Erben 91 Pfund Wiener Pfennig und 72 Pfund ungarische Pfennig in Pressburger Währung auf täglichen Schaden aufgenommen hatten, wie in zwei deutschen Urkunden fest- geschrieben ist, von denen eine mit dem kleinen Pressburger Stadtsiegel und die andere mit den Siegeln Jakob Venturs, des genannten Stephan, Sohn des Sommereiner Richters Peter, und des Pressburger Bürgers Jans Glaser besiegelt ist und die beide vor dem Kapitel verlesen wurden. Daraufhin legte der besagte Stephan dem Kapitel eine andere mit dem kleinen Pressburger Stadtsiegel besiegelte deutsche Urkunde vor, die ebenfalls verlesen wurde und die besagt, dass der genannte Paul, der Sohn des Richters Jakob, dem genannten Stephan und dessen Frau Anna für eine Schuld von 120 Pfund Wiener Pfennig und 50 Pfund ungarische Pfennig in Pressburger Währung die Hälfte des neuen Hauses mit dem Turm in Pressburg, die Pauls Anteil war, mit allem Zubehör verpfändet hat. Der genannte Jude Isak, bei dem Stephan sich wie erwähnt für Paul verschuldet hatte, verlangte vor dem Richter und dem Rat von Pressburg die Rückzahlung von Stephans Schulden; Paul konnte Stephan trotz mehrerer Aufforderungen durch Richter und Rat jedoch nicht aus der Schuld bei Isak lösen. Aufgrund des inserierten Mandats des Markgrafen Jost, das die Bürger nicht missachten wollten, wurde dem Juden, nachdem Stephan kein anderes Pfand stellen konnte, das halbe neue Haus mit allem Zubehör zugesprochen und ihm gemäß Pressburger Stadtrecht zur Begleichung seiner Forderungen mit allen Rechten übergeben. Daraufhin verlangte Stephan, Sohn des Pressburger Richters Jakob und Pauls Halbbruder mütterlicherseits, vor dem Rat ein Vorkaufsrecht auf die fragliche Hälfte des Hauses, dessen andere Hälfte ihm selbst gehörte, und kaufte sie von Isak mit allem Zubehör und allen Rechten vor dem Richter und dem Rat um 500 Goldgulden, die er zum festgesetzten Zahlungstermin allerdings nicht bezahlte, weshalb er dem Juden die Haushälfte mit dem Turm und allem Zubehör aufsagte und ihm alle Rechte daran abtrat. Da der Jude diese in der Folge nicht um den Preis von 500 Goldgulden verkaufen konnte und Richter und Rat aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht wollten, dass der mitten in der Stadt gelegene Turm in die Hände anderer Leute käme, kauften sie das halbe Haus mit dem Turm und allem Zubehör dem Juden Isak rechtsgültig um 447 Goldgulden, die ihm zur Gänze bezahlt wurden, ab, um es als Rathaus zu verwenden. Siegel des Pressburger Kapitels angekündigt.

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 504 (alt Nr. 438). 1 Siegelrest. Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 239064 (Foto).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Druck: MHJ 1, 100-104, Nr. 68 (auf Jänner 27 datiert), Insert (1386 März 20, Tyrnau) ebd. 100, Nr. 67. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung s.d. 1386 III 20); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest). Lit.: GJ 3/2, 848, Anm. 4; Ortvay, Geschichte Pressburg 2/1, 65f.; Patai, Jews of Hungary, 68f.; Szende, Laws, Loans, Literates, 269, Anm. 100. Anm.: Die Urkunde ist auf feria quarta proxima ante festum conversionis beati Pauli apostoli datiert, die MHJ-Auflösung ist falsch. Isak tritt von 1376 bis 1386 urkundlich als Pressburger Jude auf, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 484. Zu den Urkunden über die beiden im Mai 1383 aufgenommenen Dar- lehen Stephans und Annas bei Isak vgl. Brugger/Wiedl, ebd. 356f., Nr. 1739f. Ursprüng- lich wurden nur die 91 Pfund Pfennig auf täglichen Schaden (ein Pfennig pro Pfund und Woche) aufgenommen, während für die 72 Pfund zunächst eine Zahlungsfrist bis Weih- nachten 1383 galt; danach wurde allerdings ein Zinssatz von zwei Pfennig pro Pfund und Woche schlagend.

1387 März 24 Nr. 1865

Die Brüder Ulrich und Otto von Liechtenstein[-Murau], ihre Frauen und Erben erklären, dass sie den ehrbaren Knecht Simon Rudnauer, dessen Frau und Erben bei der Jüdin Plümel (Pluemlein), der Witwe Chatschims (Katschyms) aus Cilli, und deren Erben als Bürgen für 1500 gewogene Gulden und den dafür in den kommenden vier Jahren an- fallenden Dienst von 600 Gulden gesetzt haben; letzterer ist in Raten von 150 Gulden zu bezahlen, jeweils die Hälfte davon am St. Georgstag (24. 4.) und am St. Martinstag (11. 11.). Die Aussteller versprechen, die Bürgen vom Ausstellungstag dieser Urkunde über vier Jahre von der Schuld samt Zinsen zu lösen. Tun sie dies nicht, versprechen sie, den Bürgen jeden Schaden bei Christen oder bei den Juden zu ersetzen, wofür sie ihren gesamten Besitz als Sicherheit stellen, aus dem der Landesfürst oder dessen Vertreter die Bürgen entschädigen soll, wenn sie ihm diese Urkunde vorlegen. Siegel Ulrichs und Ottos von Liechtenstein-Murau angekündigt.

Orig.: ARS, SI AS 1063, Nr. 6529. 2 Siegel. HHStA, AUR Uk. 1387 III 24 (Xerokopie). Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d. Lit.: Brugger, Juden in Österreich im Mittelalter, 185; GJ 3/1, 207f., mit Anm. 13, Anm. 17, Anm. 32. Anm.: Weiss missversteht die dienst genannten Zinsen als separat zu zahlende Abgabe. Die hier auftretende Plümel war die Witwe des bedeutenden jüdischen Geschäftsmannes Chatschim, den Herzog Rudolf IV. 1362 zusammen mit dessen Familie den Cillier Grafen auf Lebenszeit verliehen hatte (Brugger/Wiedl, Regesten 2, 278f., Nr. 1027; vgl. Wenninger, Cilli, 152-160). Nach einer nach 1435 verfassten Chronik des Cillier Franziskanerkonvents soll Hermann von Cilli um 1400 die Juden vertrieben haben, worauf es allerdings keine zeitge- nössischen Hinweise gibt. Möglich wäre, dass die letzten Mitglieder von Chatschims

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Familie gestorben waren und damit die Niederlassungserlaubnis ausgelaufen war. Plümel tritt 1392 zum letzten Mal auf, vgl. Regest Nr. 1977; ob der 1397 genannte David aus Cilli zur Familie Chatschims gehörte, lässt sich nicht sagen, vgl. Regest Nr. 2121. Vgl. Brugger, Juden in Österreich im Mittelalter, 185; Wenninger, Cilli, 146, Anm. 21, 160f.

1387 Mai 20, Wien Nr. 1866

Der Wiener Judenrichter Burkhard Metzner siegelt eine Urkunde des Wiener Bürgers Andreas Watman und dessen Frau Kunigunde über den Verkauf eines Hauses in der Weihburg[gasse] in Wien an Andreas Leisser, Pfarrer von Schwadorf. Grundsiegel der Stadt Wien und Siegel Burkhard Metzners, Judenrichter zu Wien, angekündigt.

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1121. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 265, Nr. 1121.

1387 Mai 22 Nr. 1867

Der Jude Hendel (Haendel) aus Steyr und seine Erben erklären, dass sie Heinrich Ritzenwinkler, dessen Frau und Erben eine Hube, genannt zu Wetzendorf, in der Pfarre Sierning verkauft haben. Die Hube ist ein Lehen des [Herrn] von Kapellen und ist den Ausstellern gemäß den Urkunden, die sie von Dietmar Zauchinger und dessen Frau Agnes darüber haben, als Pfand für nicht bezahlte Schulden samt Zinsen verfallen. Sie bestätigen, den Kaufpreis (ain gelt) erhalten zu haben, und verzichten für sich und ihre Erben auf alle weiteren Rechte an der Hube. Hendel übergibt deshalb den Käufern alle Urkunden, die er über das Kaufgut hat. Hebräische Unterschrift Hendels (die ich selber judischen mit meiner hant nyden an den brief geschriben han) sowie Siegel Wolfhart Inpruggers, Pfleger zu Steyr, auf Siegelbitte Hendels angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: אני החתום המטה מודיע לכל רואי חתימתי כתיבת ידי שכל מה שהוא כתוב בכתב זה שהכל יש רצוני ורצון אישתי ויורשיי ואי' לי וליורשיי על אותו הנחלה שום תביע' עוד ·· חננאל ב''ר נחמן צב''י 'Ich, der unten Unterzeichnende, tue allen, die meine handgeschriebene Unterschrift sehen, kund, dass alles das, was in dieser Urkunde geschrieben wurde, dass das alles mein Wille und der Wille meiner Frau und meiner Erben ist. Und mir und meinen Erben sollen auf das Grundstück keine weiteren Forderungen zustehen. Chananel, Sohn des Herrn Nachman, der Gerechte wird in seinem Glauben leben.' (al)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Orig.: OÖLA, Bestand StA Garsten, Uk. 1387 V 22, Nr. 323. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand OOeLA – Garsten; Abbildung und Regest). Regest: UBOE 10, 436f., Nr. 568 (mit Transliteration und deutscher Übersetzung der hebräischen Unterschrift). Lit.: GJ 3/2, 1415f., Anm. 6f.; Gold, Juden in Österreich, 87; Weigl, Rittermäßiger Adel, 198f. Anm.: Über allen vier Wörtern der Unterschrift befinden sich Verzierungslinien. (al) GJ und ihr folgend Rapberger, Jüdische Bevölkerung in Oberösterreich, 24 übernehmen die bei Spitzer, Jews 2, 42, Nr. 304 (bei GJ und Rapberger falsch Nr. 204) erfolgte Gleichsetzung Hendels mit dem in den "Annales Styrenses" Valentin Preuenhubers aus dem frühen 17. Jahrhundert zu 1345 erwähnten Juden Hein(d)lein aus Steyr, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 2, 51, Nr. 549; nachzuweisen ist diese Gleichsetzung aller- dings nicht.

1387 Juni 8 Nr. 1868

Martin unter den Lauben, Spitalmeister des Bürgerspitals in Klosterneuburg, erklärt, dass er mit Zustimmung des Stadtrats von Klosterneuburg und mit Handen Friedrich Ens, Bergmeister des Klosters Baumgartenberg in Klosterneuburg, ein Drittel Joch Weingarten im Wolfsgraben neben dem Weingarten Friedrich Zistels verkauft hat, von dem dem Kloster Baumgartenberg jährlich ein Eimer Wein zu Bergrecht und zwei Pfennig zu Vogtrecht sowie dem Klosterneuburger Bürgerspital elf Schilling Wiener Pfennig weniger zehn Pfennig [Burgrechts-]Gülte zu Überzins zu leisten sind. Die Über- teuer des genannten Weingartens hat der Aussteller in Vertretung des Spitals um fünf Pfund Wiener Pfennig mit allen Rechten an den Juden Salman (Salmon), dessen Frau Nechana (Nechama) und deren Erben verkauft. Der Aussteller hat den Juden in Vertretung des Spitals einen gültigen (gantzen) Behabbrief übergeben, der besagt, dass der Weingarten gemäß dem Satzbrief, den das Spital noch darüber hat, diesem für das genannte, versessene Burgrecht übergeben wurde. Wenn von dritter Seite Ansprüche auf die Überteuer des Weingartens erhoben werden, sollen die Juden dem amtierenden Spitalmeister den genannten Behabbrief unbeschädigt mitsamt dem Kaufbrief über- geben, damit dieser nach österreichischem Landrecht den Schirm übernehmen kann. Sollten die Urkunden aber verloren gehen oder beschädigt werden, sind weder der Spital- noch der Bergmeister zum Schirm verpflichtet. Der Aussteller verspricht, den Käufern alles, was ihnen an der Überteuer des genannten Weingartens abgeht, aus dem Gut des Bürgerspitals zu ersetzen. Siegel des Bergmeisters Friedrich En und des Klosterneuburger Stadt- und Judenrichters Simon Sindram wegen Siegelkarenz des Ausstellers angekündigt.

Kopie: HHStA, Länderabteilungen Klosterakten 9, Kartause Aggsbach, Kopialbuch 1 (14./15. Jh.), fol. 28rv. Online: www.monasterium.net (Sammlung Aggsbach Kartäuser; Regest). Regest: Fuchs, FRA II/59, 82f., Nr. 77. Lit.: Lohrmann, Juden Klosterneuburg, 214. Anm.: Vgl. Regest Nr. 1951.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1387 Juni 11, Wien Nr. 1869

Albrecht [III., Herzog von Österreich] etc., erklärt, dass er Ulrich von Wallsee[-Drosen- dorf] 5000 Pfund Wiener Pfennig schuldet, die ihm dieser aufgrund von Albrechts Notlage für den Zug nach Schwaben geliehen hat. Dafür hat Albrecht seine Städte Stein und Krems mitsamt der dortigen Feste an Ulrich versetzt, aus deren Einkünften ihm die Schuld in folgender Weise abgegolten werden soll: Der Steiner Mautner soll Ulrich jähr- lich zum St. Martinstag (11. 11.) und zu Pfingsten 500 Pfund geben, zudem sollen von der Rossmaut 60 Pfund als Burghut auf die Burg fallen. Bei Nichtbezahlung soll Ulrich seinen Gegenschreiber an die Maut setzen, der die Zahlungen selbst abrechnen soll. Werfen die Mauten zu wenig ab, soll Herzog Albrecht Ulrich aus den Gerichts- und Steuereinnahmen zu Stein und Krems bezahlen, was immer er oder seine Amtleute ihm von Pfaffen, Christen, Juden oder aufgrund anderer Sachen anweisen können. Albrecht oder seine Erben können die Schuld jederzeit begleichen, müssen es Ulrich aber drei Monate zuvor ankündigen. Die Städte und die Burg sollen Albrecht und seinen Erben jederzeit offenstehen. Ulrich darf das Pfand weitergeben oder versetzen, allerdings nur an Untertanen des Herzogs. Großes Fürstensiegel Herzog Albrechts angekündigt.

Kopie: HHStA, Hs. Blau 522 (14. Jh.), fol. 14v.-15r., Nr. 30. Anm.: Die Anweisung auf die Steuereinnahmen aus Stein und Krems ist zwar formelhaft formuliert, stellt aber dennoch einen Hinweis auf die Steuer der Kremser Judengemeinde dar.

1387 Juni 20, Wien Nr. 1870

Der Wiener Bürger Hans Nezeuger, seine Frau Elisabeth und ihre Erben erklären, dass sie aus ihrem Eigengut einen Hof zu Brunn samt einer dahinter gelegenen Setze Wein- garten, fünfeinhalb Tagwerken Wiesmahd und einem Krautgarten, die zu dem Hof gehören, von dem man dem Herzog von Österreich jährlich zehn Metzen Hafer Vogtfutter oder 80 Wiener Pfennig dient, mit allem Zubehör und allen Rechten um 190 Pfund Wiener Pfennig an den Wiener Bürger Hans Geschiezzer, dessen Frau Lucia und deren Erben verkauft haben. Die Verkäufer übernehmen für die Käufer nach Eigen- und österreichischem Landrecht den Schirm für die Güter und versprechen, sie unter Einsatz ihres ganzen Besitzes in Österreich oder anderswo schadlos zu halten. Siegel Hans und Elisabeth Nezeugers sowie der Wiener Bürger Stephan Leitner und Nikolaus Vogelsang angekündigt.

Hebräischer Vermerk auf der Plica: נציגער זה כרם שלו על חצר מפרון '"Netzeuger". Dies ist sein Weinberg auf dem Hof von "Prunn".' (al)

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1123. 3 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Regest: QuGStW II/1, 265, Nr. 1123. Anm.: Der hebräische Vermerk ist der einzige Hinweis auf jüdische Involvierung, da in der Urkunde selbst kein Jude genannt wird; auch der zeitnahe deutsche Rückvermerk dye chaufbrief uber den hof ze Prunn zw der Nezeugerin mess liefert keinen entsprechenden Hinweis. Möglicherweise kam die Urkunde im Zuge einer Verpfändung des Wein- gartens in den Besitz eines jüdischen Geldleihers.

1387 Juli 4 Nr. 1871

Hans Poyer, seine Frau und ihre Erben erklären bezüglich der 32 Pfund Pfennig, die sie für Propst Berthold von Stainz bei der Jüdin [Gutel] Ischlin aus Graz aufgenommen haben, worüber sie gemeinsam mit dem Propst eine entsprechende Urkunde besiegelt haben, dass sie die besagte Summe von dem Propst und seinem Kloster erhalten haben und sie der Ischlin oder deren Erben zurückzahlen sollen, sodass dem Propst und dem Kloster vom heutigen Tag an kein Schaden aus Forderungen der Jüdin oder deren Erben bezüglich der Schuld oder der Zinsen entstehen soll. Die Aussteller sollen das Kloster gegen alle künftigen Forderungen schadlos halten, wie die Urkunden besagen, die die Jüdin über die genannten 32 Pfund hat. Tun sie das nicht, versprechen sie, dem Kloster jeden Schaden bei Christen und Juden zu ersetzen, den der Propst oder sein Vertreter geltend macht, wofür sie ihren ganzen Besitz als Sicherheit setzen, aus dem der Landes- herr in Steier oder sein Vertreter das Kloster auf Verlangen entschädigen soll. Siegel Hans Poyers und Hans Altenburgers angekündigt.

Orig.: StLA, AUR 3601a. 2 Siegel. Anm.: Bei der Jüdin Ischlin handelt es sich um Gutel, die Witwe des Ischlein aus Graz, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 418-420, Nr. 1851f.

1387 Juli 10 Nr. 1872

Der Jude Mosche (Moesche), Enkel Isserleins aus Marburg, seine Frau und ihre Erben erklären, dass Nikolaus der Schenk von Osterwitz, dessen Vetter Georg und deren Frauen und Erben ihnen freiwillig und gänzlich alle Schulden, die deren verstorbener Großvater und Vater sowie Nikolaus und Georg und deren Erben bei Mosche, seinem Großvater Isserlein und seinen Erben bis zum Ausstellungstag hatten und worüber sie Urkunden hatten oder gehabt hatten, zurückgezahlt haben. Von diesen Schulden sagen die Aussteller die Osterwitzer, deren Frauen und Erben ledig und geloben mit ihrer judischait, an diese keine Ansprüche mehr zu haben. Eventuell auftauchende ältere Urkunden, ob von Isserlein oder von ihnen selbst und über welche Summe auch immer, sollen ungültig sein und den Osterwitzern nicht schaden. Siegel Friedrichs von Liechtenstein[-Murau], Marschall in Kärnten und Kämmerer von Steier, auf Siegelbitte der Aussteller sowie deren hebräische Unterschrift (mit unser judischen hant) angekündigt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Hebräische Beglaubigung: אני משה ב''ר יעקב נינו של הנ''ר ישראל ממרפורק מודע ומודיע לכל רואי כתב שהיר ניקלא דיר שינק מאוסטירוויץ ודודו היר יורג פטרו ממני כל הכתבי' שהיו לנונו וליורשינו מעולם עד היום הזה והנני פוטר אותו שהוא פטור ממני ומיורשי מן כל הכתבי' שהיו לזקיני הנ''ר ישראל על אבותיו ועליו ואחו שיבא שום כתב מארבע דוחו משלם מיהודי או מארמאי המגיד להנ''ר ישר' ממרפורק על השרי' הנ''ל או על אבותיהם אז אותו הכתב מת וחשוב כחרס הנשבר שאי' בו ממש ולא יכול להזיק לשרי' הנ''ל משה ב''ר יעקב זצ''ל

'Ich, Mosche, Sohn des Herrn Jakob, Nachkomme des freigebigen Herrn Israel von "Marpurk", bin mir bewusst und bekenne allen, die die Urkunde sehen, dass "Herr Nikla der Schenk" von "Osterwitz" und sein Vetter "Herr Jorg" losgelöst wurde von mir [von] allen Urkunden, die wir [durchgestrichen erneut: wir] und unsere Erben seit jeher bis zum heutigen Tage besaßen. Und hiermit löse ich ihn, sodass er von mir und meinen Erben losgelöst sei von allen Urkunden, die meinem Großvater, dem freigebigen Herrn Israel, auf seinen Vater und auf ihn und seinen Bruder gehörten, sodass keine Urkunde von seinen vier Geschäftsurkunden kommen wird, die zu zahlen ist, weder von Juden noch von Nichtjuden (aramai), welche für den freigebigen Herrn Israel von "Marpurk" über die oben genannten Edlen oder über ihre Väter spricht. So ist denn die Urkunde tot und zu zählen wie eine zerbrochene Scherbe, und es wäre nichts gültig, und es soll kein Schaden auf die oben genannten Edlen kommen. Mosche, Sohn des Herrn Jakob, das Andenken des Gerechten zum Segen.'

Hebräischer Vermerk auf der Innenseite der Plica (beschädigt): ]קני[ משה ב''ר יעקב ]זצ''ל?[ ]...[ '[...] Mosche, Sohn des Herrn Jakob, [das Andenken des Gerechten zum Segen?] [...]' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1387 VII 10. 1 Siegel. Lit.: GJ 3/2, 833, mit Anm. 43; Wadl, Juden Kärnten, 58, Anm. 187. Anm.: Über "und sein Bruder", "Herr", "Schenk" und "Marburg" in der hebräischen Beglaubigung befinden sich Verzierungen. Am Ende der Zeile unter der Plica folgen noch mindesten zwei bis drei Wörter. Das erste sein, was Besitzübertragung bedeutet. Das (קנין) Wort könnte die Abkürzung für kinjan Wort war offenbar sogar Christen bekannt, vgl. den lateinischen Rückvermerk an einer hebräischen Urkunde von 1343 aus dem Erzbistum Mainz: Rainer Barzen/Andreas Lehnertz/Gerd Mentgen, MZ01, Nr. 287. In: Alfred Haverkamp/Jörg R. Müller (Hg.): Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich. Trier- Mainz 2015, http://www.medieval-ashkenaz.org/MZ01/CP1-c1-01es.html. (al)

1387 Juli 16, Wien Nr. 1873

Agnes, die Witwe Heinrich Swebleins, erklärt, dass sie aufgrund der Geldschulden ihres verstorbenen Ehemannes, die sie vor den Rat der Stadt Wien gebracht hat, wie im Stadtbuch verzeichnet ist, ihr näher bezeichnetes Haus am Petersfreithof in Wien samt dem Zuhäuslein mit allen Rechten um 275 Pfund an Andreas am Petersfreithof und dessen Erben verkauft hat. Die Kaufsumme hat sie zur Tilgung eines Teils der genannten Schulden bei Christen und Juden verwendet. Sie übernimmt nach Grundrechts- und

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Wiener Stadtrecht den Schirm für den Verkauf und setzt ihren Besitz in Österreich als Sicherheit. Siegel des Grundherrn Donald, Abt des Wiener Schottenklosters, des Hans von Hof, Schwiegersohn der Ausstellerin, und des Wiener Bürgers Friedrich Dietram wegen Siegelkarenz der Ausstellerin angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. D 1387 VII 16. 3 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Klosterneuburg – St. Dorothea CanReg; Abbil- dung und Regest). Anm.: Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert.

1387 August 13, Salzburg Nr. 1874

Georg, der getaufte Jude, Büchsenmeister, erklärt, dass ihm sein Herr Pilgrim [II.], Erzbischof von Salzburg, Legat des Stuhls zu Rom, 50 Gulden von seinem Jahressold für das Jahr, das mit dem vergangenen Palmtag (31. 3.) begonnen hat, bezahlt hat.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1387 VIII 13. 1 Siegelrest (auf der Rückseite aufgedrückt). Online: www.monasterium.net (Bestand HHStA – Salzburg Erzstift; Abbildung und Regest). Lit.: Wiedl, Den Panzer von den Juden gekauft, 218. Anm.: Vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 408f., 422, Nr. 1837, Nr. 1856 sowie Regest Nr. 1904.

1387 August 23 Nr. 1875

Heinrich Prenner, Amtmann des Stifts Klosterneuburg, erklärt, dass Jörg, Schaffer des Klosterneuburger Stiftsdekans Bartholomäus, als dessen Anwalt vor dem Aussteller im Gericht erschienen ist und anstelle seines Herrn mit entsprechenden Urkunden auf eine Mühle und die Hofstätte Weingarten am Weidlingbach bei Oberweidling geklagt hat, von der dem Stift jährlich am St. Martinstag (11. 11.) 26 Wiener Pfennig Grunddienst zu leisten sind und auf der fünf Pfund Gülte zu Überzins zur Schönen Kapelle in Kloster- neuburg liegen. Der Kläger erklärte, dass die Mühle öde liege, wodurch die Schöne Kapelle um das ihr zustehende Burgrecht käme. Er legte eine Urkunde vor, die besagte, dass in dem von zwei Zeugen bestätigten Fall, dass die Mühle nicht so geführt wird, dass sie das genannte Burgrecht abwirft, alle, die Rechte auf die Mühle haben, ihre Ansprüche zugunsten des Dekans – oder wer statt ihm Verweser der Schönen Kapelle ist – verlieren sollen. Das Gericht entschied, der Aussteller solle zwei ehrbare Männer zur Beschau der Mühle entsenden, um festzustellen, ob sie tatsächlich öde liege; außerdem solle Friedrich En, der mit seinem Sohn Nikolaus En die Gewer der Mühle innehat und die genannte Urkunde ausgestellt hat, ebenso verständigt werden wie die Kinder des Juden [David] Steuss (Steuzzen), die ebenfalls Rechte darauf haben, und alle anderen möglichen Anspruchsinhaber, und zwar Christen und Juden. Die Beschauer kamen zu

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 dem Ergebnis, dass die Mühle samt Weingarten und Mühlgraben tatsächlich öde lag und weniger wert war als das darauf liegende Burgrecht. Daher wurde dem Kläger in Vertretung seines Herrn die Mühle samt Weingarten und allem Zubehör zugesprochen und dieser mit allen Rechten an die Gewer gesetzt, worüber ihm Heinrich Prenner einen Behabbrief ausstellen sollte, was er auch tat. Siegel Heinrich Prenners sowie der beiden Beschauer, der Klosterneuburger Ratsmit- glieder Friedrich Keydinger und Hans Plödlein, angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1387 VIII 23. 2 Siegel. Kopie: StAKl, Hs. 9/2, Chartularium Archivi X (17. Jh.), Nr. 105. Druck: Zeibig, FRA II/28, 46f., Nr. 546 (unvollständig, unter Auslassung der Zeile mit der Erwähnung der Juden). Online: www.monasterium.net (Bestand Klosterneuburg – CanReg; Abbildung, Text- auszüge und Regest). Anm.: David Steuss selbst dürfte zu dieser Zeit nicht mehr am Leben gewesen sein, vgl. Regest Nr. 1894. Die Anfrage bei Christen und Juden bezüglich möglicher weiterer Ansprüche auf ein strittiges Gut ist eine in Klosterneuburger Gerichtsurkunden häufig verwendete Variante der Juden-Christen-Formel und kam auch bei Streitfällen ohne jüdische Beteiligung zum Einsatz, vgl. z. B. StAKl, Uk. 1389 IX 22, 1390 IX 19, 1391 V 7-13.

1387 September 25, Wien Nr. 1876

Abt Donald und der Konvent des Schottenklosters zu Wien erklären, dass Hans Peheim von Chunicz vor ihnen erschienen ist und ihnen mitgeteilt hat, dass er die Urkunde der Aussteller, die ihm eine Schuld des Schottenklosters in der Höhe von 400 Pfund Pfennig bestätigt, von der sie ihm 100 Pfund Pfennig zurückgezahlt haben, an den Juden Mosche (Muschen), Sohn des Eberlein (Aeferleins) aus Klosterneuburg, und dessen Erben versetzt hat. Hans ersuchte die Aussteller, den genannten Juden und niemand anderem den von den 400 Pfund zu zahlenden Dienst zu leisten, bis die Schuldurkunde ausgelöst wird, was die Aussteller den Juden mit dieser Urkunde versprechen. Siegel Abt Donalds angekündigt.

Kopie: WStLA, Grundbücher 29 – Schotten, Buch 36 (Satzbuch 1381-1394), fol. 38r. Druck: Geyer/Sailer, Urkunden, 65f., Nr. 182. Anm.: Vgl. Regest Nr. 1948. Chunicz könnte von der Namensform her Kunowitz (Kunovice südlich von Ungarisch Hradisch/Uherské Hradiště), Oberkaunitz (Horní Kounice westlich von Mährisch Kromau/Moravský Krumlov) oder Kanitz (Dolní Kounice südwestlich von Brünn/Brno) sein, die allerdings alle in Mähren und nicht – wie Hans' Zuname vermuten lassen würde – in Böhmen liegen. Zur Familie Mosches aus Klosterneuburg vgl. die Anmerkung bei Regest Nr. 2088.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1387 Dezember 8 Nr. 1877

Hans Peheim, Bürger zu Judenburg, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Schalam aus Judenburg, dessen Frau und Erben ein halbes Pfund Wiener Pfennig schulden, zu dem vom Ausstellungstag der Urkunde an wöchentlich ein Wiener Pfennig an Zinsen hinzukommt. Als Pfand haben sie den Juden ihr Haus in der Saugasse und ihren gesamten übrigen Besitz gesetzt. Wenn die Juden die Rückzahlung samt Zinsen verlangen, soll diese erfolgen; widrigenfalls sollen die Schuldner den Juden jeden Schaden ersetzen, den diese geltend machen, und der Landesherr in Steier oder sein Vertreter soll den Juden auf deren Verlangen die Schuld samt Zinsen aus dem Gut der Schuldner ersetzen. Siegel des Judenburger Judenrichters Hans Leisser wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Orig.: StLA, AUR 3615. Lit.: Rosenberg, Juden Steiermark, 17, 122, 140.

1387 Dezember 19 Nr. 1878

Der Jude Hetschel (Häeschel) aus Herzogenburg, Sohn Meister Israels (Israhels) aus Krems, und seine Erben erklären bezüglich eines Weingartens, genannt die Pichlpoint, von dem jährlich am St. Michaelstag (29. 9.) 15 Wiener Pfennig Burgrecht an den Hof des Abtes von [Michael-]Beuern zu Joching zu dienen sind und der ihnen von Friedrich Trübenwein zu der Wachau und dessen Erben als Pfand gesetzt wurde, dass sie den Weingarten gegenüber Friedrich oder jedem, der diesen von ihm kauft, von allen Ansprüchen ihrerseits ledig sagen und den Genannten das Recht zugestehen, den Wein- garten zu versetzen oder wie sie wollen weiterzugeben. Siegel des Hans Poltz, Ratsmitglied und Judenrichter zu Krems, und Konrad Flanders aus Wösendorf auf Siegelbitte der Aussteller angekündigt.

Hebräischer Vermerk auf der Plica: כתב טרובנווין 'Urkunde "Trubenwin"' (al)

Orig.: StA Schlägl, Uk. 1387 XII 19, Nr. 146. 2 Siegel. Druck: Pichler, Urkundenbuch Schlägl, 209, Nr. 207. Online: www.monasterium.net (Bestand Schlägl; Abbildung, Volltext und Regest). Lit.: Hruschka, Juden in Krems, 36, 42, 104 (mit inhaltlichen Fehlern); Pröll, Weingarten-Besitz Schlägl, 462. Anm.: Friedrich Trübenwein hatte den Weingarten bereits einige Monate zuvor an das Kloster Schlägl verkauft, vgl. StA Schlägl, Uk. 1387 VIII 6, Nr. 145 bzw. Pichler, Urkundenbuch Schlägl, 208, Nr. 206. Pichlpoint ist ein noch heute existierender Riedname oberhalb von Joching. "Point" bezeichnet ein "freies, besonderem Anbau vorbehaltenes und eingehegtes Grundstück", vgl. Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, Lemma biunte.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1388 Jänner 8 Nr. 1879

Der Jude Hetschel (Haeczel/Hatzschel), Sohn Meister Israels (Ysrahels) aus Krems, und seine Erben erklären bezüglich eines Hofes zu Wösendorf, den Propst Heinrich von Schlägl von Seifried Gesoler, dessen Frau und Erben gekauft hat und der Hetschels Pfand von dem genannten Gesoler und dessen Erben ist, dass Hetschel Propst Heinrich und dem Konvent von Schlägl den Hof von allen Ansprüchen Hetschels und seiner Erben ledig sagt, sodass die Aussteller keinerlei Forderungen mehr darauf erheben sollen, da ihnen das Pfand rechtmäßig abgelöst wurde, weshalb sie den Propst und den Konvent von allen Forderungen lossprechen. Siegel des Hans Poltz, Ratsmitglied und Judenrichter von Krems, und Konrad Flanders aus Wösendorf auf Siegelbitte der Aussteller angekündigt.

Orig.: StA Schlägl, Uk. 1388 I 8, Nr. 147. 2 Siegel. Druck: Pichler, Urkundenbuch Schlägl, 210, Nr. 208. Online: www.monasterium.net (Bestand Schlägl; Abbildung, Volltext und Regest).

1388 Jänner 18, Wien Nr. 1880

Ulrich Zink, Mitglied des Rates der Stadt Wien, und der Wiener Bürger Jörg von Nikolsburg, die Vollstrecker des vor den Rat gebrachten und im Stadtbuch verzeichneten Testaments des verstorbenen Nikolaus von Ofen, erklären, dass sie wegen der Geld- schuld, die Nikolaus von Ofen hinterlassen hat, mit Handen der Grundherren Hans von Eslarn, Stadtrichter von Wien, und Martin Höpfel zu Brunn einen von Nikolaus von Ofen hinterlassenen Weingarten auf dem Brunner Steinfeld verkauft haben, von dem man jährlich sechs Wiener Pfennig Grundrecht in den Hof des Hans von Eslarn zu Brunn und zwölf Wiener Pfennig in den Hof Martin Höpfels zu Brunn dient. Diesen Wein- garten haben sie mit allen Rechten um 50 Pfund Wiener Pfennig, mit denen sie einen Teil der hinterlassenen Geldschuld des Nikolaus von Ofen bei Christen und Juden be- glichen haben, an Elisabeth, die Ehefrau Nikolaus Pottenbrunners, verkauft. Die Aussteller übernehmen für die Käuferin und alle, denen sie den Weingarten weitergibt, nach Grundrechts- und österreichischem Landrecht den Schirm über den Weingarten und versprechen, diese unter Einsatz ihres ganzen Besitzes in Österreich und anderswo schadlos zu halten. Siegel Ulrich Zinks, Jörgs von Nikolsburg, Hans' von Eslarn sowie Nikolaus' von Starnwörth wegen Siegelkarenz Martin Höpfels angekündigt.

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1194. 3 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Abbildung und Regest); www.noela.findbuch.net (Bestand 05.01, StA Urk; Abbildung und Regest).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1388 Jänner 20 Nr. 1881

Bruder Thomas, Schaffer des Chorherrenspitals zu Klosterneuburg, erklärt, dass der Jude Isachar (Ysachar) Tiem vor ihm im Gericht auf eine Hofstätte Weingarten aus dem Gut seines Schuldners geklagt hat, die Isachar Tiem gemäß seiner Urkunde vor anderen Gläubigern in pot het genomen. Die Hofstätte Weingarten liegt am Niedermarkt hinten an Gerbert Mänsters Haus am Milchmarkt und stößt an den Baumgarten der Kinder des Juden [David] Steuss (Steuzzen); jährlich sind am St. Martinstag (11. 11.) davon 20 Wiener Pfennig Grunddienst an das Chorherrenspital zu zahlen. Isachar Tiem klagte nach dem pot gen der Hofstätte Weingarten gemäß seinem Schuldbrief, der ein anderes Pfand anführt, für das er die vorgesehenen vier Pfund Pfennig wohl ebenso wenig erhalten wird wie die Zinsen, die seit Weihnachten (25. 12. 1387) im fünften Jahr laufen. Es wurde entschieden, dass der Aussteller Gerbert Mänster, der die Gewer der Hofstätte innehat und dem Juden das Geld zahlen sollte, sowie alle Christen und Juden, die Ansprüche darauf haben, vorladen und befragen lassen solle, ob jemand sie auslösen wolle. Als sich niemand zur Auslösung bereit erklärte, wurde entschieden, dass Bruder Thomas die Gewer der Hofstätte 14 Tage innehaben und sie in dieser Zeit Gerbert Mänster und allen Christen und Juden, die Ansprüche auf die Hofstätte haben, zur Auslösung anbieten solle. Niemand wollte jedoch Isachar Tiem die Schuldsumme samt Zinsen gemäß seiner Klage bezahlen, und nachdem Isachar Tiem Thomas die Vergütung gegeben hatte, übergab Thomas ihm auf Anweisung des Gerichts die Hofstätte und setzte ihn mit allen Rechten an die Gewer. Thomas sollte Isachar Tiem auch einen Behabbrief übergeben, was hiermit geschehen ist. Siegel Peter Lenhofers, oberster Kellerer des Stifts Klosterneuburg, wegen Siegelkarenz Thomas' sowie Siegel Seifried Stecks, Stadtschreiber zu Klosterneuburg, angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: כתבי' של חנדל ויונה על הכרם: 'Urkunden von "Chendel" und Jona über den Weinberg' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1388 I 19 [!]. 2 Siegel. Regest: QuGStW I/3, 289, Nr. 3416. Lit.: GJ 3/1, 622, mit Anm. 9, Anm. 11, Anm. 20 (alle auf Jänner 19 datiert); Lohrmann, Juden Klosterneuburg, 219. Anm.: Vgl. Regest Nr. 1913. Die Urkunde ist auf den nächsten Montag vor Pauli Bekehrung datiert, dieser war im Schaltjahr 1388 der 20. Jänner. Isachar Tiem tritt nur im Klosterneuburger Umfeld auf, wird aber nie als Kloster- neuburger Jude bezeichnet. Mit Chendel und Jona im hebräischen Vermerk sind Hendlein und Jona Steuss, zwei der Söhne des David Steuss, gemeint. In (ver)pot nehmen bedeutet eine gerichtlich angeordnete bzw. bestätigte Beschlag- legung; bei eventuellem Verkauf des "in Verbot genommenen" Objekts stand demjenigen, der die Beschlaglegung veranlasst hatte, offiziell Anspruch auf das Objekt zu. Beschlaglegungen konnten auch – je nach Gewichtung der Ansprüche – gestaffelt werden, vgl. Regesten Nr. 2318, Nr. 2319 und Nr. 2327.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 [1388 Jänner 29], Brünn Nr. 1882

Jost, Markgraf von Mähren, teilt dem Richter und dem Rat von Pressburg mit, dass er seinem Apotheker Thomas ein Haus in Pressburg gegeben hat, das früher dem Juden Merchlein (Merchel) gehörte. Er hat Thomas alle Rechte an dem Haus urkundlich bestätigt. Der Jude Neckel aus Wien behauptet aber nun, er habe ebenfalls Rechte an demselben Haus. Jost beauftragt die Adressaten deshalb, Jakob Ventur als Schiedsrichter einzusetzen und sowohl den Apotheker als auch den Juden an einem für beide einhaltbaren Termin vor sich zu laden, um die Sache anzuhören und sowohl dem Mark- grafen als auch Thomas alle Rechte zu erhalten, die sie an dem genannten Haus haben. Falls Neckel wider Erwarten doch bessere Ansprüche hat, soll er diese jedoch behalten und das Haus in Besitz nehmen.

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 497 (alt Nr. 592). 1 Siegelrest (auf der Rückseite aufgedrückt). Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 239218 (Foto s.d. 1385-1390-02-02). Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung s.d. 1385-1390-02-02); http://archives. hungaricana.hu/en/charters/ (Abbildung s.d. 1385-1390-02-02); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest s.d. 1385-1389). Regest: Loserth, Regesten mährisch-ungarische Beziehungen, 61, Nr. 10 (auf 1386 Jänner 30 datiert); Meier/Piirainen/Wegera, Deutschsprachige Handschriften, 12, Nr. B 64 (auf 1385-1389 datiert). Lit.: Arany, Florentine Families in Hungary, 239. Anm.: Die Adresse steht auf der Rückseite, das Stück ist als Brief abgefasst. Der Text des Briefes enthält keine Jahresdatierung, die Jahreszahl "1388" auf der Rück- seite stammt von einer anderen Hand als die Adresse. In einer modernen Hand wurde mit Bleistift die Datumsangabe 1388 Jänner 28 auf der Vorderseite hinzugefügt; dies ist jedoch nicht mit der Datumszeile in Einklang zu bringen, die auf Mittwoch vor Lichtmess lautet, denn der Mittwoch vor Lichtmess war 1388 der 29. Jänner (offenbar wurde bei der Auflösung übersehen, dass 1388 ein Schaltjahr war). Jost verwaltete zwischen 1385 und 1388 zusammen mit seinem Bruder Prokop den westlichen Teil der heutigen Slowakei mit Pressburg, daher dürfte die Urkunde aus diesem Zeitraum stammen. Von den Urkunden Josts im Pressburger Stadtarchiv haben nur zwei ein Jahresdatum, nämlich Nr. 508 (1388 März 4) mit dem Verbot, die Pressburger Juden zu verfolgen, und Nr. 509 (1388 April 28, vgl. Meier/Piirainen/ Wegera, Deutschsprachige Handschriften, 12, Nr. B 67; MHJ 5/1, 21, Nr. 37), in der Jost die Stadt auffordert, seinem Apotheker Thomas das Haus in Pressburg zu übergeben, das ehemals dem Juden Merchel gehörte. Es ist nicht eindeutig zu klären, ob dieses Stück vor dem obigen Schreiben ausgestellt wurde und Neckel aus Wien erst dann seine Ansprüche geltend machte, oder ob es danach entstand, was bedeuten würde, dass Neckel den Prozess um das Haus verloren hatte. Im ersteren Fall wäre der obige Brief frühestens auf 1389 Jänner 27 datieren; zu diesem Zeitpunkt war Jost allerdings nicht mehr im Pfandbesitz von Pressburg (vgl. AHMB, Uk. Nr. 519). Zweiterenfalls wäre der Brief zwischen 1385 Februar 1 und 1388 Jänner 29 einzuordnen, wobei eine gewisse zeitliche Nähe zu Urkunde Nr. 509 und damit die Datierung ins Jahr 1388 am wahr- scheinlichsten ist.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Hinzu kommt, dass Merchlein mit dem 1386 Juli 4 in Pressburg als tot erwähnten gleichnamigen Enkel des Juden Velchlein aus Krems identisch sein dürfte (vgl. Brugger/ Wiedl, Regesten 3, 414, Nr. 1845), was vermuten lässt, dass das Haus erst nach seinem Tod weitergegeben wurde. Dass Merchlein in Pressburg ansässig war, beweist das bei Házi, Sopron II/1, 141, Nr. 2 edierte Urkundenfragment, das von Házi nur grob in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts datiert wurde, aber auf jeden Fall vor 1386 Juli 4 anzusetzen ist: Ich Michel, hern Steffans en [!] von Odenwürch dem Got genad, zu den zeiten junger man vnd ich Jans, des Steffans sun von Odenwürch, sein oheim, mitpuriger zu Prespürch vnd alle vnser erben wir vergehen vnd tuen chvnt offenleicheichen [!] mit dem brief, daz wier mit gesamter hant vnd vnuerschaidenleichen gelten schullen Merichlein dem Juden, Velchleins des Juden enenkchel von Chrems, zu den zeitn gesezzn zu Prespürch vnd allen seinen eriben sechs phunt phenning, die gibig vnd gebig zu Prespuerch sind, der wir sew vnuerezogenleichen richten vnd wern schullen auf die Weynachten, die nv schirst choment. Tuen wir des nicht, so get furbaz alle wochen auf ein yegleiches phunt zwen phenning zu gesuech, der […] noch den [be]nanten tag, so […] oder varund guet alsverr, daz si yeres guetes, haupguetes vnd ges[uchs] […] vnd stetzehaben mit vnsern trewn an allez gever. Vnd dorvber geben wir in den brief zu einem offenn vrehund vnd warn geezeug der sache versigeltn […] mit Janseins insigel des Glaser, zu den zeiten gesworn puriger zwen zu Prespürch, die durich vnser […] nach Christes gepverd drewezehn […].

1388 Jänner 31 Nr. 1883

Christian Schuster von Tresternitz, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie Andreas dem Richter zu Gurk, dessen Frau und Erben oder jedem, der ihnen diese Urkunde vorlegt, 42 Mark Pfennig in Wiener oder Grazer Währung schulden, um die diese die Aussteller von den Juden gelöst haben und die die Aussteller ihnen bis zum kommenden St. Martinstag (11. 11.) zurückzahlen sollen. Die Aussteller sollen ihnen davon jährlich zu St. Michael (29. 9.) 32 Eimer Most als Zins von ihren beiden näher bezeichneten Weingärten in Tresternitz dienen, die sie ihnen samt dem Ertrag als Pfand gesetzt haben. Im Fall einer Missernte sollen sie statt der 32 Eimer Most pro Eimer 32 Wiener oder Grazer Pfennig zahlen. Wenn die Gläubiger die Rückzahlung verlangen, soll diese erfol- gen; geschieht dies nicht, versprechen die Schuldner, ihnen jeden Schaden bei Christen oder Juden aus den genannten Pfändern (oder, wenn diese nicht ausreichen, aus ihrem ganzen Besitz) zu ersetzen. Widrigenfalls soll der Landesherr zu Steier, sein Vertreter oder jeder andere Herrschaftsträger oder zuständige Richter die Gläubiger aus dem Gut der Schuldner entschädigen. Siegel des Matthias König, Stadtrichter zu Marburg, und des Marburger Bürgers Heinrich Gozrep angekündigt.

Orig.: ADG, Urk. Nr. 145. Kopie: StLA, AUR 3619a (19. Jh.). Anm.: Tresternitz ist das heutige Bresternica an der Drau oberhalb von Marburg/ Maribor.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1388 Jänner 31, Wien Nr. 1884

Seidel Widerhals und seine Frau Kunigunde, Friedrich Wolfger aus Prottes und seine Frau Margarethe sowie Jans Schueler aus Rust und seine Frau Elisabeth erklären, dass sie mit Handen ihres Grundherrn Bruder Michael, Komtur des Deutschordenshauses zu Wien, ein Haus auf der Neustift vor dem Widmertor zu Wien sowie das Gärtchen und die Hofstätte Weingarten dahinter, von denen man dem Wiener Deutschordenshaus jährlich 60 Wiener Pfennig Grundrecht dient, eine daneben hinter dem Haus gelegene Hofstätte Weingarten, von der jährlich 30 Wiener Pfennig Grundrecht an die Deutsch- ordensherren gehen, sowie eine weitere Hofstätte Weingarten in dem Burgfeld, von der man den Deutschordensherren jährlich drei Schilling Wiener Pfennig Grundrecht dient, mit allen Rechten um zehn Pfund Wiener Pfennig an den Wiener Bürger Michael Menschein und dessen Erben verkauft haben. Der Verkauf geschah in Vertretung von Katharina, Anna und Elisabeth, der drei minderjährigen Kinder des verstorbenen Jans Widerhals und Geschwister der obengenannten Kunigunde, die für die drei gemeinsam mit ihrem Ehemann die Vormundschaft innehat, aufgrund der Geldschulden, in die die genannten Kinder aufgrund des schlechten Ertrages (missretnuzz) der Weingärten bei den Juden geraten sind. Von der Kaufsumme fielen daher sieben Pfund an die Juden, denen die Kinder diese Summe schuldig gewesen waren; die übrigen drei Pfund sollen die Aussteller zum Nutzen der Kinder anlegen. Die Aussteller und ihre Erben über- nehmen nach Erbrecht für Unmündige (ffur unnvogtper erben recht) und österreichi- schem Landrecht den Schirm für die verkauften Güter und versprechen, die Käufer unter Einsatz ihres ganzen Besitzes in Österreich und anderswo gegen alle Ansprüche schadlos zu halten. Siegel des Wiener Deutschordenshauses und des Wiener Bürgers Nikolaus Schermitzer wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Orig.: DOZA, Uk. 1388 I 31. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Deutschordenszentralarchiv Wien; Abbildung und Regest). Regest: Pettenegg, Deutscher Orden, 397f., Nr. 1522; QuGStW I/9, 97, Nr. 17524; Urkunden des Deutschordens-Zentralarchivs, 765, Nr. 2511.

1388 Februar 24, Laibach Nr. 1885

Hans von Czekarn, Verwalter des Herrn von Duino zu Laibach, erklärt für sich und seine Erben, dass, als er zu Laibach Gericht hielt, der Vertreter des Andreas von Zaingrub erschien und den Verlust zweier Siegel durch Andreas von Zaingrub bekanntgab, die dem verstorbenen Friedrich von Wallsee[-Drosendorf] gehört hatten. Sodann wurde an vier Gerichtstagen öffentlich in der Schranne ausgerufen, dass alle, Juden oder Christen, die Urkunden mit diesen beiden Siegeln hätten, ob Schuldbriefe oder anderes, diese zur Auslösung vorlegen sollten. Nachdem niemand erschien, wurde beschieden, dass in Hinkunft alle mit den Siegeln des genannten Wallseers besiegelte Urkunden, ob von Juden oder Christen vorgelegt, ungültig und die Wallseer und ihre Erben gegen die verlorenen Siegel abgesichert sein sollten.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Insert in: HHStA, AUR Uk. 1370 VI 21 (Notarielles Vidimus des Propstes Lukas von St. Florian vom 7. Jänner 1451). Anm.: Vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 102f., Nr. 1309 und Regest Nr. 1945. Das Insert enthält keine Siegelankündigung, aber im Text, der den drei im Vidimus inserierten Urkunden vorausgeht, ist für diese Urkunde ein aufgedrücktes Siegel aus grünem Wachs, bedeckt mit einem Papierpressel, beschrieben. Die Juden sind hier sehr formelhaft genannt, Friedrich von Wallsee-Drosendorf war jedoch (unter anderem) bei Juden so schwer verschuldet gewesen, dass er 1370 seinen gesamten Besitz an seine Verwandten verkaufen musste, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 99f., Nr. 1306.

1388 März 10, Wien Nr. 1886

Albrecht [III.], Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., erklärt, dass er dem Richter und Rat sowie den Bürgern von Bruck an der Leitha die Gnade erwiesen hat, ihnen mit dieser Urkunde zu erlauben, dass sie in der Stadt ein Judenbuch anlegen und führen, in dem man künftig alle jüdischen Darlehen an Christen verzeichnen (nu furbaz aller juden geltschult gen christaenn leuten darin und darauz schreiben und vermerken) soll, und zwar in der Weise, wie es in anderen Städten üblich ist und daz auch yedemman christan und juden damitte ain geleichs widervare an alle gever. Herzog Albrecht beauftragt den Pfleger Albero Stuchs [von Trautmannsdorf] und dessen Nachfolger sowie alle anderen Pfleger, Burggrafen, Richter und herzoglichen Amtleute, denen diese Urkunde vorgelegt wird, den Bürgern das Judenbuch zu lassen und sie dabei zu schirmen, sodass sie niemand in dieser Hinsicht behindern kann.

Orig.: SA Bruck an der Leitha, Urk. Nr. 27. Regest: Christelbauer/Stadlmayer, Bruck an der Leitha, 276, Nr. 20. Lit.: Christelbauer/Stadlmayer, Bruck an der Leitha, 23; Fiala, Bruck a. d. Leitha im Mittelalter, 231; GJ 3/1, 174; Lohrmann, Judenrecht, 158; Moses, Juden Nieder- österreich, 120; Wiedl, Anti-Jewish Polemics, 68. Anm.: Es lässt sich nicht nachweisen, ob die Stadt Bruck an der Leitha das Judenbuch wirklich anlegte.

1388 April 7 (I) Nr. 1887

Albrecht von Bierbaum, Bergmeister des Stifts Klosterneuburg, erklärt, dass die Jüdin Judis, Witwe des Juden Mosche (Muschen) dez Cherner, vor ihm im Gericht erschienen ist und gemäß seinem Register gegen ihren Schuldner bzw. dessen Besitz auf ein Drittel Joch Weingarten namens Everdinger hinter der Tullnergasse neben dem Weingarten des Jörg Wiener geklagt hat, von dem man dem Stift Klosterneuburg jährlich einen Eimer Wein zu Bergrecht und zwei Pfennig zu Vogtrecht dient sowie fünf Pfund Geld zu Überzins mit den beiden anderen Dritteln zusammen nach Dürnstein. Die Jüdin klagte auf zwei Pfund Wiener Pfennig samt den seit den letzten Weihnachten (25. 12. 1387)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 angefallenen Zinsen, wie das Bergregister besagt. Das Gericht entschied, dass der Berg- meister bei Simon dem Seiler und dessen Ehefrau Margarethe, Tochter des verstorbenen Ulrich des Seiler, deren mit ihrer Mutter und Schwester geteiltes Gut der Weingarten ist, sowie bei allen anderen Christen und Juden, die Ansprüche darauf erheben, anfragen lassen solle, ob jemand die Verbindlichkeiten begleichen wolle. Da sich niemand dazu bereit erklärte, wurde entschieden, dass Albrecht die Gewer der Überteuer des Wein- gartens 14 Tage innehaben und diesen in dieser Zeit dem genannten Simon dem Seiler, dessen Frau Margarethe und allen anderen Christen und Juden, die Ansprüche auf den Weingarten geltend machen, anbieten solle. Wollten diese der genannten Jüdin die im Register verzeichnete Schuld samt Zinsen nicht begleichen, solle die Jüdin dem Aussteller dessen Vergütung geben, was sie getan hat; daraufhin solle Albrecht ihr die Überteuer übergeben und sie mit allen Rechten an die Gewer setzen, sodass ihr die Schuld samt Zinsen gemäß dem Register abgegolten wird, worüber er der Jüdin einen Behabbrief ausstellen solle, was hiermit geschehen ist. Siegel Albrechts von Bierbaum und des Klosterneuburger Stadtschreibers Seifried Steck angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1388 IV 7-1. 2 Siegel. Anm.: Vgl. Regest Nr. 1888.

1388 April 7 (II) Nr. 1888

Albrecht von Bierbaum, Bergmeister des Stifts Klosterneuburg, erklärt, dass Jörg Wiener vor ihm im Gericht erschienen ist und ein Drittel Joch Weingarten namens Ever- dinger oberhalb der Tullnergasse neben Jörgs eigenem Weingarten, von dem man Bergrecht und Vogtrecht gemäß dem Register sowie fünf Pfund Geld zu Überzins nach Dürnstein dient, mit anderen Pfandschaften und zwei Pfund Pfennig der Jüdin Judis (Juedis), die sie einst gemäß dem Bergregister darauf hatte, mitsamt den gemäß ihrem Behabbrief angefallenen Zinsen in pet genomen hat. Jörg klagte auf 13 Pfund Wiener Pfennig samt Zinsen, da er diese in den Weingarten verbaut und den versessenen Dienst von dem Weingarten bezahlt habe. Das Gericht entschied, dass der Bergmeister bei Simon dem Seiler und dessen Ehefrau Margarethe, Tochter des verstorbenen Ulrich des Seiler, der der Weingarten durch Los zugefallen ist und die ihn mit ihrer Mutter und Schwester geteilt hat, sowie bei alle anderen Christen und Juden, die Ansprüche darauf erheben, anfragen lassen solle, ob jemand die Überteuer begleichen wolle. Da sich niemand dazu bereit erklärte, wurde entschieden, dass Albrecht die Gewer der Überteuer des Weingartens 14 Tage innehaben und ihn in dieser Zeit dem genannten Simon dem Seiler, dessen Frau Margarethe und allen anderen Christen und Juden, die Ansprüche auf den Weingarten geltend machen, anbieten solle. Wollten diese Jörg Wiener die geschuldete Summe samt Zinsen, auf die er geklagt hat, nicht bezahlen, solle dieser dem Aussteller dessen Vergütung geben, was er getan hat; daraufhin solle Albrecht ihm die Überteuer übergeben und ihn mit allen Rechten an die Gewer setzen, sodass ihm die Schuld samt Zinsen abgegolten wird, worüber der Bergmeister Jörg einen Behabbrief ausstellen solle, was hiermit geschehen ist.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Siegel Albrechts von Bierbaum und des Klosterneuburger Ratsmitgliedes Friedrich Keydinger angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1388 IV 7-2. 2 Siegel. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 1887 und Nr. 1964. Zu in pet genommen vgl. Regest Nr. 1881.

1388 April 22 Nr. 1889

Christian Kaventeuer, seine Frau Kunigunde und ihre Erben urkunden bezüglich ihres Hauses samt dem dahinter gelegenen Baumgarten und dem Keller unter dem Baumgarten samt Zubehör, gelegen an der Donau bei [Kor-]Neuburg auf der Stetten, das früher Andreas Dürr gehörte und das sie von dem Juden Mosche (Muschen) gekauft haben, worüber sie eine Kaufurkunde mit dem Siegel des Amtmanns der Kirche von Niederhollabrunn haben. Laut dem Kaufbrief liegen auf dem Baumgarten 40 Pfund ausgebranntes Unschlitt zu Überzins an das Stift [Kloster-]Neuburg in das Siechenamt, doch hat der Klosterneuburger Siechenmeister, Chorherr Hadmar Matseer, mit einer Urkunde des Hofmeisters des Herzogs von Österreich bewiesen, dass die 40 Pfund Un- schlitt ein Grunddienst sind und auf dem Baumgarten, dem Keller und dem Hof bis zu dem vorderen gemauerten Stock liegen. Die Aussteller und ihre Erben versprechen daher für sich und alle Nachbesitzer ihres Hauses und Baumgartens, die genannten 40 Pfund Unschlitt jährlich am St. Martinstag (11. 11.) zu Grunddienst von dem Baumgarten, dem Keller und dem Hof an den Klosterneuburger Siechenmeister zu dienen. Ein Verkauf oder eine Versetzung der Güter soll nur mit Handen und mit dem Siegel des Siechenmeisters erfolgen, unbeschadet der Tatsache, dass der vordere gemauerte Stock des Hauses auf dem Grund der Kirche von Niederhollabrunn liegt. Die Kaufbriefe der Aussteller über ihr genanntes Haus samt Zubehör sollen den Bestimmungen dieser Urkunde nicht entgegenstehen. Siegel des Hans von Waidhofen, Pfarrer zu Niederhollabrunn, und der Klosterneuburger Ratsmitglieder Simon Wisent und Friedrich Keydinger angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1388 IV 22. 1 Siegel.

1388 April 23, Wien Nr. 1890

Ulrich Purkhartsperger, Bürger zu Wien, erklärt, dass er seiner Frau Agnes, Tochter des verstorbenen Peter von Neunburg, 150 Pfund Wiener Pfennig Morgengabe gemäß Wiener Stadt- und österreichischem Landrecht versprochen hat. Für 60 Pfund davon hat er ihr mit Zustimmung seiner Erben und mit Handen des Grundherrn Michael Geukramer, Bürgermeister, Münzmeister und Ratsmitglied zu Wien, sein halbes Haus mit allem Zubehör gegeben, das er von dem Juden Sundlein gemäß dem Kaufbrief als Eigengut gekauft hat und das am Petersfreithof gegenüber dem Eckhaus zum Dom- propsthof liegt. Von dem ganzen Haus sind jährlich ein halbes Pfund Wiener Pfennig Burgrecht an die Domkirche St. Stephan zu dienen. Sollten Ulrich und Agnes Kinder

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 zusammen haben, sollen diese nach ihrer beider Tod das halbe Haus erben; wenn Ulrich ohne Kinder stirbt oder die gemeinsamen Kinder und er vor Agnes sterben, soll diese bis zu ihrem Tod das Haus gemäß Morgengabs-, Burgrechts-, Wiener Stadt- und öster- reichischem Landrecht innehaben, danach soll es an Ulrichs Erben fallen. Ulrich und seine Erben übernehmen gemäß der vorgenannten Rechte den Schirm und setzen ihren gesamten Besitz in Österreich als Sicherheit. Grundsiegel der Stadt Wien sowie Siegel der Wiener Bürger Friedrich Dietram und Ulrich Pirichfelder angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1388 IV 23. 3 Siegel. Regest: QuGStW I/3, 290, Nr. 3419.

1388 Mai 20, Lengbach Nr. 1891

Erhard von Rust, seine Frau Barbara und ihre Erben erklären, dass sie aus ihrem Eigengut 14 Schilling und 14 Pfennig Gülte in Wiener Pfennig sowie zehn Metzen Korn- und zehn Metzen Hafergülte, alles am St. Michaelstag (29. 9.) dienstbar, mit allem Zubehör dem Juden Heblein (Haeblein) aus Lengbach und dessen Erben um 37 Pfund Wiener Pfennig verkauft haben. Die Dienste setzen sich wie folgt zusammen: Ortel von Reidling (Rewdnik) dient ein halbes Pfund Pfennig von einem Lehen, Jans Mader, ebendort, ebenfalls ein halbes Pfund Pfennig von einem Lehen, Jans Lader drei Schilling und 20 Pfennig, Jans Gartner 60 Pfennig von einem halben Lehen sowie zehn Metzen Korn und zehn Metzen Hafer St. Pöltener Maß, Jörg Gleizz von einem Weingarten zwölf Pfennig, Jans Mader von einem Wald neun Pfennig und Jakob Graynherr von einem Acker drei Pfennig. Die Verkäufer übernehmen gemäß Eigen- und Kaufrecht sowie Landrecht in Österreich den Schirm für das Geschäft und versprechen, Heblein und dessen Erben jeglichen Schaden zu ersetzen, wofür sie ihren gesamten Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit stellen. Siegel Erhards von Rust, seines Vetters Wolfgang von Rust sowie Reinhards von Friesing, Burggraf zu Lengbach, angekündigt.

Hebräischer Vermerk auf der Plica: כתב מארהרט מרוסט מכירה מריידניק 'Urkunde von "Erhart" von "Rust", Verkauf von "Reidnik"' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1388 V 20. 3 Siegel. Lit.: GJ 3/2, 947. Anm.: Die Urkunde befand sich eine Zeitlang im ARS unter der Signatur AS IS, Zbirka listin 6536 (heute Leersignatur); 1997 wurde sie wieder an das HHStA rückgestellt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1388 Mai 29 Nr. 1892

Der [Wiener] Neustädter Bürger Alram Kürschner, seine Frau Magdalena und ihre Erben erklären, dass sie mit Handen des Grundherrn Hans Hepauch, Richter von Wiener Neustadt, ihr Haus im Minderbrüderviertel, gelegen neben dem Haus des Röslers und hinten angrenzend an das des Tullners, von dem 18 Pfennig Grundrecht zu zahlen sind und das von anderen Belastungen bei Christen und Juden frei ist, mit allen Rechten den Brüdern Hans und Wolfgang, Söhne des Pertlein von Würflach, und deren Erben um 128 Pfund Wiener Pfennig verkauft haben. Davon gingen zwei Pfund an die geistlichen Herren [des Klosters] von Rein, womit ein Dienst von 60 Pfennig gemäß Stadt- und Gewohnheitsrecht abgelöst wurde, und 40 Pfund an das Spital zu Wiener Neustadt zur Ablöse eines Dienstes von vier Pfund; den Rest haben die Verkäufer erhalten. Die Ver- käufer übernehmen gemäß Burgrechtsrecht in Wiener Neustadt sowie Landrecht in Österreich und Steier den Schirm und versprechen, den Käufern jeglichen Schaden aus ihrem gesamten Besitz zu ersetzen. Siegel Alram Kürschners sowie des Grundherrn Hans Hepauch, Richter von Wiener Neustadt, und Leopold Prenners, Ratsmitglied von Wiener Neustadt, angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: שטר מכר הנז בירוולך 'Verkaufsurkunde "Hans Wirflach"' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1388 V 29. 3 Siegel. Anm.: In der Urkunde selbst wird keine jüdische Beteiligung erwähnt; diese ist nur am hebräischen Rückvermerk zu erkennen, der auf eine spätere Verpfändung bzw. einen Verkauf des Hauses hindeutet. Die hier verwendete Formel vrey und unverchumbert vor allem andern dienst und geltschuld gen christen und gen juden ist eine lokale Variante der Juden-Christen- Formel, die bei Grundstücksgeschäften in Wiener Neustädter Urkunden sehr häufig zum Einsatz kam, egal ob Juden in das Geschäft involviert waren oder nicht.

1388 Juni 15 Nr. 1893

Reinwart von Geitzendorf, seine Frau Katharina und ihre Erben erklären, dass sie ihren Nachbarn Konrad Roseldorfer und dessen Frau Katharina als Bürgen für eine Schuld von 40 Pfund Wiener Pfennig bei dem ehrbaren Knecht Hans von Leitzersdorf sowie für eine Schuld von 72 Pfund Wiener Pfennig bei dem Juden Manusch aus Klosterneuburg (hintz Manuschen dem juden der da mit haws gesezzen ist ze Newnburg klosterhalben) gesetzt haben. Dies geschah vor dem Ritter Friedrich von Tyrna in Anwesenheit Hans' von Laidersdorf, Hans' von Leitzersdorf und Michaels von Wollmannsberg. Wenn die Aus- steller ihre Zusagen an die Bürgen und deren Erben nicht einhalten und diesen daraus ein Schaden entsteht, sollen die Aussteller diesen mitsamt dem Hauptgut ersetzen, wofür sie ihren gesamten liegenden und beweglichen Besitz als Sicherheit setzen. Siegel Reinwarts von Geitzendorf, Friedrichs von Tyrna, Hans' von Leitzersdorf, Hans' von Laidersdorf und Michaels von Wollmannsberg angekündigt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Kopie: StA Göttweig, GA A II 7 (alt GA A II 4, 15. Jh.), fol. 165v.-166v. Online: www.monasterium.net (Sammlung Aggsbach Kartäuser; Regest). Regest: Fuchs, FRA II/59, 92, Nr. 84. Anm.: Manusch ist wohl identisch mit dem gleichnamigen Sohn der Lea Scheblin, die in Klosterneuburg ein Haus besaß, vgl. die Anmerkung bei Regest Nr. 1922.

1388 Juni 24 Nr. 1894

Albrecht [III.], Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., erklärt, dass er den Söhnen des [David] Steuss (Steuzzen), seinen Juden zu Wien, die Gnade und das Recht verliehen hat, dass sie nur vor ihm selbst von anderen verklagt werden dürfen, da er die Angelegenheit selbst anhören will (wer hintz in ichts zu sprechen hab, daz der das tuon soll vor uns und nyndert anderswa, wan wir die sache selber verhoeren wellen).

Hebräischer Vermerk auf der Rückseite des Pressels: כתב של דוכוס 'Urkunde des Herzogs' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1388 VI 24. 1 Siegel. Regest: Lichnowsky, Habsburg 4, DCCLXXIII, Nr. 2139; QuGStW I/3, 291, Nr. 3424; Wiener, Regesten 1, 235, Nr. 134. Lit.: GJ 3/2, 1599, 3/3, 1984, mit Anm. 77; Lohrmann, 1000 Jahre, 296; Lohrmann, Wiener Juden, 42; Scherer, Rechtsverhältnisse, 398; Schwarz, Juden in Wien, 23, Anm. 6. Anm.: Der Ausstellungsort wurde ausgelassen (geben ze an Sand Johans tag), von einer Hand des 19. Jahrhunderts wurde (Wienn) am Rand ergänzt. Die Verleihung des Privilegs an die Söhne des David Steuss lässt mit ziemlicher Sicherheit darauf schließen, dass David Steuss, der bedeutendste jüdische Geschäfts- mann Österreichs der 1360er und 1370er Jahre, zu diesem Zeitpunkt nicht mehr am Leben war. Im November 1385 trat er zum letzten Mal in einer Urkunde auf; die Erklärung des Abtes und des Konvents von Aldersbach im Februar 1386, bezüglich ihrer Geschäfte mit David Steuss keine Ansprüche mehr an dessen Söhne zu haben, deutet darauf hin, dass er um den Jahreswechsel 1385/86 verstorben war, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 398f., Nr. 1819, 406f., Nr. 1833.

1388 Juli 19 Nr. 1895

Der Jude Aram aus Korneuburg und seine Erben erklären, dass sie mit Handen des Grundherrn, des Chorherrn Peter Lenhofer, oberster Kellerer des Stifts Klosterneuburg, ein halbes Lehen, gelegen zu Enzersdorf neben Ulrich Küchenmeister, verkauft haben. Von dem verkauften Gut leistet man dem Stift Klosterneuburg jährlich am St. Michaels- tag (29. 9.) drei Schilling Wiener Pfennig Grunddienst sowie 24 Wiener Pfennig zu den

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 drei Hochfesten im Jahr, also jeweils acht Pfennig zu jedem Hochfest (oebristen hochczeit). Das halbe Lehen samt Zubehör haben sie um 39 Pfund Wiener Pfennig mit allen Rechten an Martin, Sohn Nikolaus des Amtmanns zu Enzersdorf, dessen Frau Kunigunde und deren Erben verkauft. Die Verkäufer haben den Käufern einen gesiegelten Behabbrief gegeben, der besagt, dass das genannte Lehen für eine Geld- schuld von 35 Pfund Wiener Pfennig in Arams Besitz gekommen war, die Lorenz, Sohn Ulrichs von Enzersdorf, und dessen Frau Katharina, die einst Schwiegermutter des Jans En war, bei ihm hatten, wie derselbe Lorenz nach Eigenrecht zu Enzersdorf vor den Hausgenossen nachgewiesen hat; die Schuld wurde so lange nicht zurückgezahlt, dass die übrigen vier Pfund an Zinsen anfielen, wie den Hausgenossen ebenfalls bekannt ist. Deshalb ist das Geld, um das das genannte Lehen nun verkauft wurde, an Aram gefallen. Wenn nun von dritter Seite Ansprüche darauf erhoben werden, soll Aram oder seinen Erben der genannte Behabbrief und der Kaufbrief übergeben werden, damit sie die Käufer nach österreichischem Landrecht gegen die Ansprüche schirmen können. Sollten die Urkunden aber verloren gehen oder beschädigt werden, sind die Aussteller und ihr Grundherr der Schirmverpflichtung ledig. Alles, was den Käufern an dem genannten halben Lehen abgeht, sollen ihnen die Aussteller aus ihrem ganzen Besitz ersetzen. Siegel Peter Lenhofers, Nikolaus des Amtmanns zu Enzersdorf und des Enzersdorfer Bürgers Stephan Has wegen Siegelkarenz Arams angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1388 VII 19. Lit.: Wiedl, Anti-Jewish Polemics, 62. Anm.: Die Urkunde ist beschädigt (der linke Rand ist ca. drei Buchstaben breit abgeschnitten) und dürfte mit der Schriftseite nach innen in einen Codex eingeklebt ge- wesen sein; die Rückseite trägt den Vermerk Sum ex libris Can. Reg. Claustroneoburg. Bibliothecae 2 Sept. 1656. Bei Enzersdorf handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um das heutige Lang- enzersdorf, GB Korneuburg.

1388 Juli 28 Nr. 1896

Friedrich Rechperger erklärt, dass er mit dem Juden Isserl (Isserlen) aus Straßburg einen Schuldbrief über zehn Gulden Hauptgut abgerechnet hat, der sich mit Schuldsumme und Zinsen auf sechseinhalb Pfund Wiener [Pfennig] und zehn Gulden beläuft; bis zum kommenden St. Martinstag (11. 11.) kommen keine weiteren Zinsen hinzu, ab dann sollen wieder jede Woche Zinsen gemäß dem Hauptbrief dazukommen. Siegel Gänglein Drächselheimers angekündigt, unter dem sich Friedrich, da er sein Siegel nicht bei sich hat, mit seiner Frau und seinen Erben verbindet.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1388 VII 28. 1 Siegel. Lit.: GJ 3/2, 1432 (in Anm. 5 fälschlich auf Juli 22 datiert); Wadl, Juden Kärnten, 103, 229. Anm.: Straßburg in Kärnten war bis 1783 der Sitz der Gurker Bischöfe, die in der um 1147 erbauten Burg residierten.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1388 August 5 Nr. 1897

Wulfing Grefenpeck, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie Wulfings Vetter Hans von Pielach und dessen Erben bei dem Juden Mordusch (Morduschen) aus Neunkirchen und dessen Erben als Bürgen für eine Schuld von 24 Pfund Wiener Pfennig gesetzt haben, aus der sie sie bis zum kommenden St. Georgstag (24. 4. 1389) lösen sollen. Tun sie das nicht, versprechen sie, den Bürgen oder jedem, der den Ausstellern mit Zustimmung der Bürgen diese Urkunde vorlegt, jeden Schaden bei Christen oder Juden zu ersetzen, wofür sie ihren ganzen Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit setzen, aus dem der Landesfürst oder dessen Beauftragter den Bürgen auf deren Verlangen Pfänder stellen soll, wenn diese nach Ablauf der genannten Frist nicht weiter bürgen wollen, damit sie sich damit selbst bei den genannten Juden von der Schuldsumme samt Zinsen lösen können. Siegel Wulfing Grefenpecks und seines Vetters Ulrich Weiderfelder angekündigt.

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1207. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Abbildung und Regest); www.noela.findbuch.net (Bestand 05.01, StA Urk; Abbildung und Regest).

1388 September 14, Wien Nr. 1898

Lesel Hering von Walterskirchen und seine Erben erklären bezüglich der 530 Pfund Wiener Pfennig, die ihnen Herzog Albrecht [III.] von Österreich etc. zu Weikersdorf versetzt hatte, dass der Satz gänzlich erledigt ist, da Albrecht sie darum bei etlichen Juden ausgelöst hat, weshalb sie ihn und seine Erben von dem Satz ledig sagen. Siegel Lesel Herings und des Ritters Rudolf von Lasberg angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1388 IX 14. 2 Siegel. Anm.: Zu Lese(r)l Hering vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 278f., Nr. 1604.

1388 Oktober 4, Ofen Nr. 1899

Sigismund, König von Ungarn, Dalmatien, Kroatien etc., Markgraf von Brandenburg etc., erklärt, dass er Johann, Erzbischof von Gran und Kanzler des Königs und der Königin, dem königlichen Schatzmeister Nikolaus und Stephan, den Söhnen des verstorbenen Johann, Sohn des Lorenz Kanizsai (de Kanisi), mit Zustimmung der Königin sowie der Prälaten und Großen seines Reiches die Gnade erwiesen hat, dass sie und die Erben Nikolaus' und Stephans Juden, die an welchen Orten auch immer außer- halb des Königreichs Ungarn leben, zu jeder Zeit in ihrer befestigten Stadt Eisenstadt (Kysmarton) im Komitat Ödenburg ansiedeln dürfen. Die Juden sollen dort alle Rechte und Freiheiten haben wie die Juden in Buda und Ödenburg, besonders hinsichtlich des Erwerbs, Besitzes und Verkaufs von beweglichem und unbeweglichem Besitz, der im

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Rahmen von Zinsgeschäften in ihre Hände gelangt ist; diesen sollen sie ungehindert innehaben. Zugleich befreit sie der König davon, ihm oder seinen Nachfolgern Abgaben leisten zu müssen. Deshalb befiehlt er allen Grafen, Richtern und für die Juden zuständigen Amtsträgern innerhalb des Königreiches, von den Juden in Eisenstadt, die von außerhalb des Königreichs in die Stadt gekommen sind, keine Abgaben einzuheben und sich keine Rechtsprechung oder irgendwelche sonstige Autorität über sie anzumaßen.

Orig.: Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DL 7443. 1 Siegelrest (aufgedrückt). Druck: MHJ 1, 448-450, Nr. 3 (unvollständig); Nagy, Sopron vármegye története, 491f., Nr. 343 (unvollständig). Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung). Regest: Mályusz, Zsigmondkori oklevéltár 1, 75, Nr. 753. Lit.: Prickler, Burgenländische Judengemeinden, 68. Anm.: Die Familie Kanizsai hatte ab der Mitte des 14. Jahrhunderts umfangreiche Güter auf heute burgenländischem und westungarischem Gebiet erworben, darunter Eisenstadt, das 1373 in ihren Besitz kam, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 159f., Nr. 1400.

1388 Oktober 13 (I) Nr. 1900

Hans Sebeck von Wolfsbach und seine Erben erklären, dass sie aus ihrem Eigen- und Lehensbesitz, den sie von Hans' Vater und seinen Vorfahren geerbt haben, aufgrund von Schulden bei Christen und Juden, die auf Hans' Onkel Koloman Sebeck zurückgehen, ein näher bezeichnetes Bergrecht zu Enzesfeld mit genannten Einkünften, die teils Eigengut, teils Lehen des österreichischen Herzogs Albrecht [III.] sind, um 40 Pfund Wiener Pfennig mit allen Rechten an ihren Vetter Philipp Sebeck, Pfarrer zu Kilb, verkauft haben, der das Kaufgut der St. Urbanskapelle in Seebach gestiftet hat. Die Verkäufer übernehmen nach Eigen-, Lehens- und österreichischem Landrecht den Schirm für das Kaufgut und versprechen, die Käufer unter Einsatz ihres ganzen Besitzes in Österreich und anderswo gegen alle Ansprüche schadlos zu halten. Siegel Hans Sebecks von Wolfsbach und seiner Vettern Jörg Sebeck von dem Turn und Ulrich Sebeck von Seebach angekündigt.

Orig.: NAČR, ŘM Nr. 2965. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Maltézští rytíři – české velkopřevorství; Ab- bildung und tschechisches Regest).

1388 Oktober 13 (II) Nr. 1901

Reytz, Ehefrau des Konrad Prein von Ofen, Amtmann ihrer Herren von Säusenstein zu Baumgarten, erklärt, dass sie ihrem Mann ihr halbes Lehen zu Baumgarten verkauft hat,

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 sodass er es verkaufen, versetzen oder geben kann, wem er will, wofür er ihr die Summe bezahlt hat, um die sie sich von den Juden gelöst hat. Siegel des Burgherrn Nikolaus, Abt von Säusenstein (Gotztal), und Hans Inpruggers angekündigt.

Kopie: ÖNB, Codex 12499 (15. Jh.), fol. 101r. Online: www.monasterium.net (Sammlung Säusenstein; Regest). Anm.: Die Originale des Säusensteiner Urkundenbestandes sind fast vollständig verschollen, ein Teil der Urkundentexte ist in Codex 12499 allerdings abschriftlich über- liefert. Nur Kurznotizen enthält die Handschrift StA Wilhering, 21.B3 (Fundatio monasterii Vallis Dei vulgo Seisenstain. Eius continuatio usque ad annum 1684 et ultra), vgl. die Bestandsgeschichte auf www.monasterium.net. Die in der Wilheringer Hand- schrift auf fol. 16r. enthaltene Notiz, dass Habel der Jud dem Kloster 1391 eine ungenannte Villa widmete (vgl. www.monasterium.net, Sammlung Säusenstein s.d.), lässt sich mangels weiterer Informationen nicht näher einordnen; falls es sich dabei tatsächlich um eine Stiftung handelte, war Habel aber mit Sicherheit kein Jude.

1388 Oktober 20, Wien Nr. 1902

Hans von [Lichtenburg-]Vöttau, sein Sohn Heinrich (Hynik) von [Lichtenburg-]Vöttau und ihre Erben erklären, dass sie sich mit den Brüdern Jakob (Jacoben), Hendlein und Jona, Söhne des [David] Steuss (Steuezzen), Juden aus Wien, bezüglich der Schulden, die sie noch bei deren Vater David Steuss, ob mit oder ohne Schuldbrief, gehabt hatten, dahingehend geeinigt haben, dass sie nur mehr 900 Pfund Wiener Pfennig schuldig sind, die sie bis zum kommenden St. Georgstag (24. 4. 1389) zurückzahlen sollen; allfällige Quittbriefe, die sie von David Steuss haben, sollen ihnen von den 900 Pfund abgezogen werden. Bei Nichtbezahlung der Restsumme bis zum Stichtag sind die nächsten drei Jahre Dienste von 16 Pfund Wiener Pfennig pro 100 Pfund und Jahr, je die Hälfte am St. Michaelstag und am St. Georgstag, zu zahlen; die erste Rate soll am kommenden St. Michaelstag (29. 9. 1389) fällig sein. Innerhalb der drei Jahre sollen die Schulden samt Dienst zurückgezahlt werden; geschieht dies nicht oder versäumen sie die Dienst- zahlung, sollen alle zwischen ihnen und den Juden getroffenen Abmachungen hinfällig sein und die alten Schuldbriefe wieder Gültigkeit erlangen. Siegel Hans' und Heinrichs von Lichtenburg-Vöttau sowie ihres Oheims Bernhard von Liechtenstein[-Murau] angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: וויטאו ט' מאו' ליט' '"Wettau" 900 Pfund' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1388 X 20. 3 Siegel. Regest: QuGStW I/3, 292, Nr. 3426. Anm.: Der Name "Wettau" im hebräischen Vermerk wurde markiert. (al)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1388 November 1 Nr. 1903

Walter Pinter aus Enzersdorf, seine Frau Wendelmut (Wentel) und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Mankut (Mankueten) aus Perchtoldsdorf und dessen Erben 40 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie den Gläubigern oder jedem, der ihnen die Urkunde vorlegt, ein Jahr nach den kommenden Weihnachten (25. 12. 1389) zurückzahlen sollen. Wird nicht fristgerecht gezahlt, kommen pro Pfund und Woche vier Pfennig an Zinsen hinzu. Wenn die Juden nach Ablauf der Frist die Rückzahlung des Darlehens samt Zinsen verlangen, soll diese erfolgen; widrigenfalls soll der Herzog von Österreich oder sein Vertreter die Schuldner in Städten, Märkten oder wo immer man ihrer habhaft wird pfänden (notten, phenden und auf haben), bis die Schuld samt Zinsen aus dem gesamten Gut der Schuldner in Österreich oder anderswo beglichen ist. Siegel Walter Pinters und des Perchtoldsdorfer Bürgers Thomas Radendorfer angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: וולצן פינטר מ׳ ליט׳ על קלנד׳ על ק׳׳ז לפר׳ פ׳׳ח '"Waltzen Pinter" 40 Pfund auf Weihnachten (kalenda) auf die alten Weihnachten [oder: auf das alte Hauptkapital?], 88 [!] nach der [kleinen] Jahreszählung.' (al)

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1168. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 274, Nr. 1168. Anm.: Der Schreiber des hebräischen Vermerkes hat sich bei der Jahresangabe offen- sichtlich verschrieben, denn der 25. Dezember im Jahr 88 nach der kleinen Zählung fällt ins christliche Jahr 1327. Möglicherweise hatte der Schreiber das christliche Jahr 1388 im Sinn und schrieb deshalb auch im Hebräischen die Jahreszahl 88. (al) Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert. Bei Enzersdorf handelt es sich wohl um das heutige Maria Enzersdorf etwa vier Kilometer südlich von Perchtoldsdorf.

1388 November 16 Nr. 1904

Georg, der getaufte Jude, Büchsenmeister zu Salzburg, erklärt, dass ihm sein Herr Pilgrim [II.], Erzbischof von Salzburg, Legat des Stuhls zu Rom, von seinem Jahressold 60 gute Gulden aus dem Jahr, das mit dem vergangenen Palmtag (22. 3.) begonnen hat, bezahlt hat und ihm daher aus diesem Jahr nur mehr 40 Gulden schuldet. Bei der Aus- zahlung waren Herr Heinrich der Küchenmeister und andere ehrbare Leute anwesend. Aufgedrücktes Siegel Georgs angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1383-1395, Nr. 36. 1 Siegel (auf der Rückseite aufgedrückt). Online: www.monasterium.net (Bestand HHStA – Salzburg Erzstift; Abbildung und Regest).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Lit.: Wiedl, Den Panzer von den Juden gekauft, 218. Anm.: Vgl. Regest Nr. 1874.

1388 November 17 Nr. 1905

Hans Haid, Judenrichter von [Wiener] Neustadt, siegelt eine Kaufurkunde des Taschners Nikolaus Hasenörl, Bürger von Wiener Neustadt, und dessen Frau Anna, die von Peter, Kaplan zu St. Peter an der Sperr in Wiener Neustadt, einen Kramladen (chram) bei der St. Nikolauskapelle um jährlich zu leistende viereinhalb Schilling Wiener Pfennig Burg- recht erworben haben. Siegel des Grundherrn Hans Hepauch, Richter von Wiener Neustadt, und des Wiener Neustädter Judenrichters Hans Haid angekündigt.

Orig.: StAWrN, Scrin. XXV/5. 2 Siegelreste. Lit.: Mayer, Wiener Neustadt 1/1, 351, Anm. 22. Anm.: Zu den "Kramen" um die Wiener Neustädter Nikolauskapelle vgl. Kozak, Bau- geschichte Wiener Neustadts, 35-37.

1388 Dezember 7 Nr. 1906

Der Jude Nachim aus Windischgrätz, seine Frau und ihre Erben erklären, dass Graf Hermann und Graf Wilhelm von Cilli, derzeit Vormünder des Andreas von Königsberg, sich mit ihnen an Andreas' Stelle bezüglich der Schulden des Hans von Königsberg, Andreas' Vater, dessen Frau und Erben, ob durch Urkunden, Pfänder oder mündliche Abmachung (mit geluben anne prief), ob als Schuldner oder als Bürgen für andere, geeinigt haben. Die Cillier haben den Juden sämtliche Schulden samt Zinsen bezahlt; daher sagen Nachim, seine Frau und Erben Andreas von Königsberg, dessen Frau und Erben davon ledig. Sollten noch vor dem Ausstellungstag dieser Urkunde ausgestellte, auf sie lautende Schuldbriefe des Hans von Königsberg, dessen Frau oder Erben als Schuldner oder Bürgen vorgezeigt werden, ob von ihnen oder von anderen Juden oder Christen, erklären sie diese für ungültig; diese Briefe sollen ihnen oder anderen, die sie vorlegen, nicht nützen und Andreas von Königsberg, dessen Frau und Erben nicht schaden. Von dieser Abmachung ausgenommen sind zwei Schuldbriefe des Andreas an Nachim, die von Hermann von Cilli besiegelt sind, einer über 80 Pfund Grazer und Wiener Pfennig, fällig zum kommenden Faschingstag (2. 3. 1389), und einer über 100 Pfund Grazer und Wiener Pfennig, der von Weihnachten (25. 12.) auf ein Jahr fällig ist; diese sollen erst nach Bezahlung der Schulden ungültig sein. Siegel des Hans Steirer, Küchenmeister ihrer Herren von Cilli, und Nikolaus' von Turen, Kellerer ihrer Herren von Cilli, auf Siegelbitte Nachims sowie hebräische Unterschrift Nachims (mit meins vorgenannten Nachims des juden juedischer hantschrift) ange- kündigt, worunter er sich mit seiner Frau und ihren Erben mit unsern juedischen trewn an aydes statt verbindet.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Hebräische Beglaubigung: מודה אני מנחם הנ''ל הרשו' למטה או יורשיי מעידי' בכת' זו לכל רואים כת' זו או שומ' קריאתי כל מה שכתו' ומבואר לעיל בגלחות זה עלי לקיים ולכן נתתי כתבי זו בחתימ' שמי לזכות ולראיי' ולקיים כל מבואר ק'מ'ט' לפרט כ''ה בטבת יום ה'. מנחם בח''ר חננאל זצ''ל

'Ich, der oben genannte Menachem, der unten aufgelistet ist, oder meine Erben bekennen und tun in dieser Urkunde allen kund, die diese Urkunde sehen oder sie hören: Ich habe alles gelesen, was oben in diesem Mönchisch (galachut) geschrieben und erklärt wurde. Auf mich möge es wahr werden, und aus diesem Grund gab ich diese meine Urkunde mit meiner Namensunterschrift zum Recht und zum Beweis, alles zu halten, was erklärt wurde. 149 nach der [kleinen] Jahreszählung, am 25. im Tevet (24. 12. 1388), einem Donnerstag. Menachem, Sohn des gelehrten Herrn Chananel, das Andenken des Gerechten zum Segen.' (al)

Orig.: ARS, SI AS 1063, Nr. 4364. 2 Siegel. HHStA, AUR Uk. 1388 XII 7 (Xerokopie). Regest: Weiss, Untersteiermark, s.d. Lit.: GJ 3/2, 1654; Wadl, Juden Kärnten, 102, 156. Anm.: Bei dem Zeichen vor der hebräischen Unterschrift handelt es sich wahrscheinlich um ein verziertes Namenskürzel; auch die Segensformel ist verziert. (al) Vgl. Regesten Nr. 1966, Nr. 1993 und Nr. 2065. Es ist unklar, ob Andreas von Königsberg, der offenbar noch minderjährig war, bereits verheiratet war oder ob es sich lediglich um eine formelhafte Wendung handelt. In Andreas' eigener Abrechnung mit Hermann von Cilli 1395 ist keine Ehefrau erwähnt, vgl. Regest Nr. 2065.

1389 Jänner 1 Nr. 1907

Heinrich von Förthof, Bürger zu Stein, beurkundet die Entscheidung bezüglich der Ansprüche, die die Bürger und der Pfarrer von Dürnstein gegen ihn haben. Die An- sprüche beziehen sich auf zwei Pfund Pfennig ewigen Dienst, die die Bürger und der Pfarrer von Friedrich Kreuzer, damals in Oberloiben ansässig, zu ihrer Pfarrkirche in Dürnstein gekauft haben; diese liegen auf Heinrichs Weingarten unterhalb Dürnsteins, der neben dem Weingarten der Klosterfrauen zu Dürnstein liegt und von dem jährlich 35 Wiener Pfennig zu Burgrecht an Hans Kreuzer in sein Lehen zu Oberloiben zu dienen sind. Heinrich und seine Streitgegner brachten die Sache vor ein Schiedsgericht im Salzburger Amtshof zu Oberloiben, dessen Obmann entschied, dass die von den Juden ausgelösten Judenbriefe, mit denen der genannte Weingarten versetzt war, nunmehr ungültig sein und hinsichtlich des strittigen Dienstes auf den Weingarten keine Kraft mehr haben sollen. Außerdem sollen weder Heinrich und seine Frau und Erben noch jemand in ihrem Namen künftig weitere Einwände vorbringen, sondern sie sollen die genannten zwei Pfund Pfennig jährlichen Dienst von dem Weingarten bezahlen.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Siegel des Nikolaus, Pfarrer zu [Wiener] Neustadt und Hofmeister des Erzbischofs von Salzburg zu Arnsdorf, sowie des Steiner Bürgers Ulrich Schüll wegen Siegelkarenz des Ausstellers angekündigt.

Orig.: StA Herzogenburg, Urkundenreihe Stift Dürnstein D.n. 86. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Herzogenburg – Dürnstein CanReg; Abbildung und Regest).

1389 Jänner 3, Wien (I) Nr. 1908

Albrecht [III., Herzog von Österreich] etc., erklärt, dass er seine Juden Haniko (Hanko) aus Weikersdorf, Aron (Arom) aus Perchtoldsdorf, Joseph Walch (Josepen Walich) aus Wien, Schalom Levi aus Krems, Heschklein aus Krems und Slömlein (Sloemlein) Hempus aus Wien mit dieser Urkunde beauftragt und ihnen volle Gewalt verleiht, die Judensteuer von der Judenschaft in Österreich nieder- und oberhalb der Enns und dies- und jenseits der Donau zu den kommenden Weihnachten (25. 12.) des laufenden Jahres 1389 anzuschlagen und zu Albrechts Handen einzuheben. Der Anschlag soll so bleiben, wie sie es bestimmen. Albrecht gebietet seiner Judenschaft in Österreich, den oben- genannten Absamern gehorsam zu sein; jeden, der dagegen handelt, wird der Herzog streng an Leib und Gut strafen. Albrecht verspricht den Absamern, dass er gegen sie erhobene Vorwürfe nicht glauben wird und sie diesbezüglich straflos bleiben sollen.

Kopie: HHStA, Hs. Blau 523 (14. Jh.), fol. 39v.-40r., Nr. 79. Lit.: GJ 3/1, 679f., 3/2, 1094f., 1606f.; Hruschka, Juden in Krems, 55; Lackner, Juden im Rahmen der habsburgischen Finanzverwaltung, 364f.; Petrin, Perchtoldsdorf im Mittelalter, 101, Anm. 28. Anm.: Vgl. Regest Nr. 1909. Der Text der Kopie ist mit Super collectione stewre iudaice überschrieben. Grahammer, Hetschel, 105 nimmt an, dass es sich bei Heschklein um den ursprünglich aus Krems stammenden Hetschel aus Herzogenburg handeln könnte, was aufgrund der abweichenden Namensform aber nicht wahrscheinlich ist. Dasselbe gilt für die von Grahammer, ebd. 106 als Alternative angedachte Gleichsetzung mit Hetschels Neffen Hetschlein aus Herzogenburg, der 1399 Steuereinnehmer war, vgl. Regest Nr. 2171.

1389 Jänner 3, Wien (II) Nr. 1909

Albrecht [III., Herzog von Österreich] etc., teilt seiner Judenschaft in Österreich nieder- und oberhalb der Enns und dies- und jenseits der Donau mit, dass er seinen Juden Haniko (Hanko) aus Weikersdorf, Aron (Arom) aus Perchtoldsdorf, Joseph Walch (Joseppen Walich) aus Wien, Schalom (Schalam) Levi aus Krems und Slömlein (Sloemlein) Hempus aus Wien aufgetragen und volle Gewalt gegeben hat, die Juden- steuer, die zu den kommenden Weihnachten (25. 12.) fällig ist, anzuschlagen und zu

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 seinen Handen von ihnen einzuheben. Er gebietet der Judenschaft, seinen Absamern gehorsam zu sein; jeden, der dagegen handelt, wird er streng an Leib und Gut strafen.

Kopie: HHStA, Hs. Blau 523 (14. Jh.), fol. 40r., Nr. 80. Druck: Schlager, Wiener Skizzen 2, 215f., Nr. 20 (fehlerhaft). Regest: Lichnowsky, Habsburg 4, DCCLXXV, Nr. 2156; Wiener, Regesten 1, 235, Nr. 135 (beide nach Schlager). Lit.: GJ 3/1, 679f., 3/2, 1094f., 1560, 1599; Hruschka, Juden in Krems, 55f.; Lackner, Juden im Rahmen der habsburgischen Finanzverwaltung, 364f.; Lohrmann, Judenrecht, 290; Lohrmann, Wiener Juden, 89; Petrin, Perchtoldsdorf im Mittelalter, 101, Anm. 28; Scherer, Rechtsverhältnisse, 532; Schwarz, Juden in Wien, 43. Anm.: Der in der direkt an die Absamer gerichteten Urkunde (vgl. Regest Nr. 1908) auf- geführte Heschklein aus Krems fehlt hier; es lässt sich nicht feststellen, ob dies bereits in der Originalurkunde der Fall war oder auf einen Fehler des Kopisten zurückzuführen ist. Unter dem Text der Kopie steht similiter iudeis in Kremsa, was sich wohl auf eine Ausfertigung an die Kremser Gemeinde bezieht.

1389 Jänner 8 Nr. 1910

Nikolaus, Sohn Friedleins des alten Schaffers von Senftenberg, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Gusatzen aus Krems, dessen Frau und Erben dreiundzwanzigeinhalb Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zu den kommenden Weihnachten (25. 12.) zurückzahlen sollen. Läuft die Schuld länger, kommen pro Pfund und Woche vier Pfennig an Zinsen hinzu. Wenn die Juden die Rückzahlung verlangen, soll ihnen die Schuld samt Zinsen zurückgezahlt werden. Dafür hat Nikolaus den Juden mit Handen seines Bergherrn Nikolaus Weinzierl, Schaffer zu Senftenberg, seine unbelastete Hofstätte in Senftenberg mit allem Zubehör, von der man Jörg von Wallsee[-Linz] auf die Feste zu Senftenberg ein jährliches Burgrecht von 17 Pfennig am St. Michaelstag (29. 9.), einem Fastnachtshuhn und einem Tagwerk zu hawn in der Fastenzeit sowie einem haw Helbling leistet, als Pfand gesetzt. Als weitere Sicherheit setzen die Aussteller ihren ganzen Besitz in Österreich, aus dem der Inhaber der Fürstengewalt in Österreich die Gläubiger entschädigen soll, wenn das ursprüngliche Pfand nicht ausreicht und die Aussteller nicht selbst bezahlen. Siegel des Ausstellers Nikolaus und Nikolaus Weinzierls angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: ניקל ערבו על כ''ג ליטרין והייננ נאוכ '"Nikel", Bürgschaft, 23 Pfund "Weheinen Noch"' (al)

Orig.: OÖLA, Bestand Starhemberger Urkunden, Urk. 1389 I 8, Nr. 578. 1 Siegel. Regest: Diözesanblatt 13, 221. Anm.: "Hau" kann sich sowohl auf einen Waldschlag als auch auf das Umhacken von Boden bzw. Weingarten beziehen; mit Helbling ist möglicherweise eine halbe Flächen- einheit gemeint, die als Dienst zu bearbeiten war.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1389 Jänner 14 Nr. 1911

Albrecht von Lichtenburg (Lewchtenburg), Herr zu Vöttau, Graf Johann der Ältere und Graf Johann der Jüngere, Reichsburggrafen zu Maidburg und Grafen von Hardegg, Heinrich von Leipa, Benesch von Krawarn, gesessen zu [Mährisch] Kromau, Jesk Ptaczek von Slaupa (Birkenstein, Pirkinstein), gesessen zu Polln, Peter von Sternberg, Wilhelm von Sternberg, gesessen zu Zlin, Jan von Meseritsch, Heinrich (Hynik) von Lichtenburg, Herr zu Vöttau, und ihre Erben erklären, dass sie den Juden Hetschel (Hetschlein) aus Herzogenburg, Sohn Meister Israels (Israhels) aus Krems, Smerlein (Smerleyn) und Eberlein (Eferlein), Söhne Isaks (Ysaaks) aus [Wiener] Neustadt, den Brüdern Peltlein und Haniko (Hanko) aus Salzburg, Oheime des Hetschel, der Jüdin Zisnaba (Czisnaba), Witwe des Schaul (Schawln) aus Znaim, und dem Juden Jakob (Jacoben), Efferleins Sohn aus Krems, und allen ihren Erben 1000 Mark böhmische Groschen mährischer Zahl, je 64 Groschen pro Mark, schulden, die sie vom kommenden Perchtentag (6. 1. 1390) über drei Jahre zurückzahlen sollen. Tun sie das nicht, kommt nach Ablauf der Zahlungsfrist pro Mark und Woche ein böhmischer Groschen an Zinsen hinzu. Für die Zinsen, die während der dreijährigen Laufzeit für die 1000 Mark anfallen, sollen sie den Juden pro Jahr 200 Mark der selben Währung dienen, wovon jeweils 100 Mark am St. Georgstag (24. 4.) und am St. Michaelstag (29. 9.) zu zahlen sind; die erste Zahlung dieses Dienstes ist am kommenden St. Georgstag fällig. Sollten die Aussteller innerhalb der genannten drei Jahre die laufenden Zinsen nicht zu den festgesetzten Stichtagen dienen, sollen auf die Schuldsumme und den Dienst Zinsen von einem böhmischen Groschen pro Mark und Woche gehen. Wenn die Juden die Schuldsumme, den Dienst und die Zinsen nicht länger vorstrecken wollen, sollen sie ausbezahlt werden. Geschieht dies nicht, soll jeder der Aussteller, den die Juden dazu auffordern, einen ehrbaren Knecht selbander mit zwei Pferden nach Wien ins Einlager schicken, wo diese gemäß Einlagerrecht verbleiben sollen, bis die Schulden zur Gänze bezahlt sind. Die Zinsen laufen weiter, unabhängig davon, ob Einlager geleistet wird oder nicht. Die Aussteller setzen ihren gesamten Besitz in Böhmen, Mähren, Österreich und anderswo als Sicherheit, aus dem die Landesfürsten, Herren, Pfleger, Vögte, Richter, Amtleute oder wer Gewaltinhaber ist den Juden nach Ablauf der Fristen auf deren Verlangen Pfänder stellen sollen, bis die Schuld samt Dienst und Zinsen beglichen ist. Wenn es von Seiten der Landesfürsten oder deren Vertretern zu Verzögerungen kommt, so haben die Juden oder deren Helfer das Recht, Leute und Gut der Schuldner in Städten, Märkten und Dörfern, auf dem Land und dem Wasser inner und außer Landes zu pfänden, bis alle Außenstände abgegolten sind; die Juden und ihre Helfer begehen dadurch keine Rechtsverletzung gegen die Aussteller und andere und dürfen daher von keiner Herrschaft und keinem Gericht belangt werden. Die Aussteller versprechen den Juden, die Schulden nicht an den Hof oder eine andere übergeordnete Instanz abzutreten und keine gegen die Juden gerichteten Frei-, Töt- oder Gegenbriefe zu erlangen, sondern sie selbst wie vereinbart zu bezahlen; wenn sie trotzdem Urkunden erlangen, die den Juden hinsichtlich der genannten Schuld schaden, sollen diese ungültig sein. Jedem, der diese Urkunde mit Einverständnis der Juden vorzeigt, gleich ob Jude oder Christ, soll die Schuld in gleicher Weise bezahlt werden. Siegel der Aussteller angekündigt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Orig.: HHStA, AUR Uk. 1389 I 14. 10 Siegel. Lit.: GJ 3/1, 551f., mit Anm. 12, Anm. 24, 677, mit Anm. 29, 3/2, 1289, mit Anm. 39, 1723f., Anm. 27, Anm. 34; Grahammer, Hetschel, 101, Anm. 8, 103, Anm. 32, 105f., 109f., 114, Anm. 94; Keil, Grenzgemeinden, 27, Anm. 49; Wiedl, Den Panzer von den Juden gekauft, 199f. Anm.: Die meisten der in dieser Urkunde genannten Juden waren bereits 1386 als Geldgeber Josts von Mähren sowie eines Großteils der hier beteiligten böhmischen und österreichischen Adeligen aufgetreten, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 410f., Nr. 1840. Der ab 1374 nachweisbare Salzburger Jude Haniko war ein bedeutender Geschäftsmann, dessen Tätigkeit allerdings kaum urkundlich überliefert ist. Seine Geschäftsver- bindungen reichten vom Abt von St. Peter, an den er beträchtliche Summen verliehen hatte, über den Salzburger Domdekan, von dem er 1381 ein Haus in der Salzburger Judengasse erwarb, bis hin zu Erzbischof Pilgrim II., in dessen Gefolge er 1387/88 in bayrische Kriegsgefangenschaft geriet, aus der er sich mit einer Summe von 1200 Gulden freikaufen musste, vgl. Klein, Juden Salzburg, 106-109; Wiedl, Den Panzer von den Juden gekauft, 199-201; künftig dies., Der Salzburger Erzbischof und seine Juden. Hanikos Bruder Peltlein dürfte nach Wien übersiedelt sein, wo seine Witwe Hanna Peltlin bis 1420 belegt ist, vgl. künftig Wiedl, Der Salzburger Erzbischof und seine Juden. Auch Zisnaba (zur unklaren Namensherkunft Beider, Ashkenazic Given Names, 610) ist 1392 in Wien belegt, vgl. Regest Nr. 1981.

1389 Februar 8 Nr. 1912

Katharina, Witwe des Lederers Konrad Peuerl und Bürgerin von Traiskirchen, erklärt, dass sie mit Handen des Grundherrn Hans Hepauch, Richter zu [Wiener] Neustadt, aufgrund der Schulden bei Christen und Juden, die ihr ihr verstorbener Ehemann hinter- lassen hat, zwei Schuhkramläden bei der St. Nikolauskapelle in Wiener Neustadt, von denen man jährlich drei Wiener Pfennig Grundrecht dient und die von anderen Be- lastungen bei Christen und Juden frei sind, mit allen Rechten um fünfeinhalb Pfund Wiener Pfennig an den Schuster Kunz Pilgrim, Bürger zu Wiener Neustadt, dessen Frau Anna und deren Erben verkauft hat. Katharina übernimmt nach Wiener Neustädter Burgrechtsrecht und Landrecht zu Österreich und Steier den Schirm für den Verkauf und verspricht, die Käufer gegen alle Ansprüche schadlos zu halten, wofür sie und ihre Erben ihren ganzen Besitz als Sicherheit setzen. Siegel Hans Hepauchs und des Wiener Neustädter Bürgers Ulrich Maurer wegen Siegelkarenz der Ausstellerin angekündigt.

Orig.: StAWrN, Scrin. O/56. 1 Siegel. Anm.: Zu der in dieser Urkunde verwendeten Wiener Neustädter Variante der Juden- Christen-Formel vgl. Regest Nr. 1892.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1389 März 8 Nr. 1913

Bruder Thomas, Schaffer und Amtmann im Chorherrenspital zu Klosterneuburg, erklärt, dass der Jude [Isachar] Tiem vor ihm im Gericht in Vertretung der Kinder des Juden [David] Steuss (Steuzzen) gemäß ihrer Urkunde um einen Baumgarten am Niedermarkt aus dem Gut ihres Schuldners geklagt hat; Klagssumme sind 80 Pfund Wiener Pfennig sowie der Dienst und die Zinsen, die gemäß ihrem Satzbrief auf Schuld und Dienst angefallen waren. Der Baumgarten grenzt hinten an das Haus des Juden Hetschlein (Haetschleins), hatte ehemals dem verstorbenen Konrad Schaffer gehört und ist dem Chorherrenspital mit 20 Wiener Pfennig Grunddienst am St. Martinstag (11. 11.) dienstpflichtig. Auf Tiems Bitte und gemäß dem entsprechenden Gerichtsentscheid ließ Thomas die Erben des Konrad Schaffer, der den Juden den Baumgarten mit anderen Pfändern für Schuldsumme, Dienst und Zinsen versetzt hatte, sowie alle, die Ansprüche darauf hatten, Christen und Juden, befragen, ob jemand von ihnen den Baumgarten auslösen wolle. Nachdem dies niemand tun wollte, wurde entschieden, dass Thomas die Gewer des Baumgartens 14 Tage innehaben solle, während der Baumgarten den Erben des Konrad Schaffer und allen anderen, die darauf Anspruch hatten, angeboten wurde. Nachdem sich diese aber nicht mit Tiem in Vertretung der Steussischen Kinder bezüglich Schuldsumme, Dienst und Zinsen gemäß deren Geldbrief einigen wollten, wurde entschieden, dass Tiem Thomas seine Vergütung bezahlen und dieser ihm anstelle der Steussischen Kinder den Baumgarten übergeben und ihn mit allen Rechten an die Gewer setzen solle, wie es im Interesse der Steussischen Kinder sei, worüber Thomas dem Juden einen Behabbrief geben solle, was geschehen ist. Siegel Peter Lenhofers, Chorherr und oberster Kellerer zu Klosterneuburg, wegen Siegelkarenz des Ausstellers und Siegel Seifried Stecks, Stadtschreiber von Kloster- neuburg, angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: כתב של חנדל ויונה על הכרם גן 'Urkunde von "Chendel" und Jona über den Weingarten' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1389 III 8. 2 Siegel. Regest: QuGStW I/3, 293f., Nr. 3432; Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d. Lit.: Lohrmann, Juden Klosterneuburg, 219. Anm.: Vgl. Regest Nr. 1881. Bei den im hebräischen Vermerk Genannten handelt es sich um David Steuss' Söhne Hendlein und Jona; Hetschlein ist wahrscheinlich mit dem 1393 auftretenden Sohn des Kysan, dem Hendlein und Jona ein ebenfalls am Niedermarkt liegendes Haus ver- kauften, zu identifizieren, vgl. Regest Nr. 2017. Weiss hält ihn (ohne Begründung) für einen Cillier Juden.

1389 März 11 (I) Nr. 1914

Hans der Jude (Hanns der Jud) erklärt, dass er sich mit Katharina, Äbtissin von Schlier- bach, hinsichtlich des Vermächtnisses geeinigt hat, das ihm die verstorbene Elisabeth

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Hosmundin zugedacht hat. Diese hatte bestimmt, dass die Äbtissin von Schlierbach und ihre Nachfolgerinnen Hans sein Leben lang jährlich drei Pfund Wiener Pfennig Leibgeding zahlen sollen, und zwar die eine Hälfte am Frauentag zu der Dienstzeit (8. 9.) und die andere zu Weihnachten (25. 12.). Wenn Hans oder sein Beauftragter eine Zahlung von der Äbtissin verlangt, soll er ihr dafür einen Quittbrief geben, der vom Stadtrichter von Steyr besiegelt ist. Wenn die Äbtissin die Zahlungen nicht fristgerecht leistet, soll Hans der entstandene Schaden samt den fälligen Zahlungen aus ihrem und des Klosters gesamtem Besitz ersetzt werden, sobald er die nächste Zahlung einfordert. Wenn Hans nicht im Land ist und die Zahlung nicht zu den festgesetzten Terminen fordert, dies dann aber später tut, soll die Äbtissin die nicht geleisteten Zahlungen auf einmal begleichen. Hans bestätigt, dass er keine vor das Ausstellungsdatum der Urkunde zurückreichenden Ansprüche an die Äbtissin oder ihr Kloster mehr besitzt. Siegel Wolfhart Inpruggers, Pfleger zu Steyr, und Heinrich Zauners, Stadtrichter von Steyr, auf Siegelbitte des Ausstellers angekündigt.

Orig.: StA Schlierbach, B V/16. 2 Siegel. Druck: UBOE 10, 543-545, Nr. 696. Online: www.monasterium.net (Bestand Schlierbach; Abbildung, Volltext und Regest). Lit.: Wiedl, Ernustus iudeus, 47, Anm. 49. Anm.: Im UBOE-Druck fehlt der Name des zweiten Sieglers, die Stifterin ist als "Hofmundin" verlesen. Vgl. Regesten Nr. 1915 und Nr. 1934. Es könnte sich bei dem Aussteller um einen als Kind getauften Juden handeln, vgl. Regest Nr. 2042.

1389 März 11 (II) Nr. 1915

Äbtissin Katharina und der Konvent von Schlierbach erklären, dass sie und ihre Nachfolgerinnen Hans dem Juden (Hannsen dem Juden) aufgrund des Vermächtnisses, das die verstorbene Elisabeth Hosmundin diesem zugedacht hat, sein Leben lang jährlich drei Pfund Wiener Pfennig Leibgeding zahlen sollen, und zwar die eine Hälfte am Frauentag zu der Dienstzeit (8. 9.) und die andere Hälfte zu Weihnachten (25. 12.). Wenn Hans oder sein Beauftragter zu einem der festgesetzten Termine die Zahlung verlangt, soll er dem Kloster dafür einen Quittbrief geben, der vom Stadtrichter von Steyr besiegelt ist. Wenn die Zahlungen nicht fristgerecht geleistet werden, soll Hans der entstandene Schaden samt den fälligen Zahlungen aus dem Besitz des Klosters ersetzt werden, sobald er die nächste Zahlung einfordert. Wenn Hans nicht im Land ist und die Zahlung nicht zu den festgesetzten Terminen fordert, dies dann aber später tut, soll das Kloster die nicht geleisteten Zahlungen auf einmal begleichen. Weder Hans noch jemand anderer in seinem Namen soll noch vor das Ausstellungsdatum der Urkunde zurück- reichende Ansprüche gegen die Äbtissin oder ihr Kloster haben. Siegel der Äbtissin und des Konvents angekündigt.

Orig.: StA Schlierbach, B V/15. 2 Siegel. Druck: UBOE 10, 543-545, Nr. 697.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Online: www.monasterium.net (Bestand Schlierbach; Abbildung, Volltext und Regest). Lit.: Wiedl, Ernustus iudeus, 47, Anm. 49. Anm.: Im UBOE-Druck ist der Name der Stifterin als "Hofmundin" verlesen. Vgl. Regesten Nr. 1914 und Nr. 1934.

1389 März 12 Nr. 1916

Hans Haid, Judenrichter von [Wiener] Neustadt, siegelt eine Urkunde des Wiener Neustädter Bürgers Ulrich Swentenwein und dessen Frau Margarethe über den Verkauf eines Weingartens in Rust um 36 Pfund Wiener Pfennig an den Wiener Neustädter Bürger Reicher Snitzer und dessen Frau Katharina. Siegel des Hans Hepauch, Richter von Wiener Neustadt, und des Wiener Neustädter Ratsmitglieds und Judenrichters Hans Haid wegen Siegelkarenz des Ausstellers sowie des Bergherrn Michael Pfantzagel, Richter zu Rust, angekündigt.

Orig.: StAWrN, Scrin. SS/139/12. 1 Siegelrest. Lit.: Mayer, Wiener Neustadt 1/1, 351, Anm. 22.

1389 Mai 4, Wien Nr. 1917

Der Wiener Bürger Peter Peheim, seine Frau Anna und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Höschlein (Hoeschlein), Sohn des Baruch (Warochs) aus Wien, und dessen Erben 80 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zu den kommenden Ostern (3. 4. 1390) zurückzahlen sollen. Tun sie das nicht, kommen pro Pfund und Woche zwei Pfennig an Zinsen hinzu. Für die Schuldsumme samt Zinsen haben sie den Juden mit Handen Nikolaus Würfels des Jüngeren, Amtmann des Stifts [Kloster-]Neuburg, ein Joch Wein- garten an der Weissenleitten, von dem man dem Stift jährlich zweieinhalb Eimer Wein zu Bergrecht und drei Pfennig zu Vogtrecht dient, samt dem Ertrag als Pfand gesetzt. Wenn die Juden nach dem genannten Datum die Rückzahlung verlangen, soll diese erfolgen; geschieht dies nicht, dürfen sie mit dem Pfand verfahren, wie sie wollen, um sich damit für die Schuldsumme samt Zinsen schadlos zu halten. Sollte das Pfand dazu nicht ausreichen, sollen die Juden aus dem ganzen Besitz der Aussteller in Österreich und anderswo entschädigt werden. Die Aussteller übernehmen nach österreichischem Landrecht den Schirm für das Pfand und versprechen, sich bezüglich der Rückzahlung der Schuld und der Zinsen nicht an den Hof oder eine andere übergeordnete Instanz zu wenden, sondern sie selbst zu bezahlen. Jedem, der ihnen diese Schuldurkunde mit Zustimmung der Juden vorlegt, sollen sie wie den Juden selbst zur Zahlung verpflichtet sein. Siegel Peter Peheims, Nikolaus Würfels und des Wiener Judenrichters Nikolaus Klett, unter denen sich Anna Peheimin wegen Siegelkarenz verbindet, angekündigt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Hebräischer Rückvermerk: פיטר פהים פ' ליט' על כיסך '"Peter Peheim" 80 Pfund auf Ostern (kesach)' (al)

Orig.: OÖLA, Bestand Starhemberger Urkunden, Urk. 1389 V 4, Nr. 581. 2 Siegel.

1389 Mai 29, Wien Nr. 1918

Margarethe, Witwe des Nikolaus Retenberger von Grinzing, urkundet bezüglich der zehn Schilling Wiener Pfennig Gülte, die ihr verstorbener Mann dem Pfarrer zu Heiligenstadt für einen ewigen Jahrtag gestiftet hat. Die Gülte liegt auf einem Viertel- joch Weingarten am Hungerberg neben dem Weingarten der Kinder des Juden [David] Steuss (Stewzzen); man dient davon dem Wiener Klarissinnenkloster jährlich einen halben Eimer Wein zu Bergrecht und einen Helbling zu Vogtrecht. Margarethe bestätigt mit Handen ihrer Grundherrin Katharina von Stubenberg, Äbtissin des genannten Klarissinnenklosters, dem derzeitigen Pfarrer zu Heiligenstadt, dem [Kloster-]Neuburger Chorherrn Walter Alocher, und dessen Nachfolgern die Stiftung für sich und alle Nachbesitzer des Weingartens und regelt detailliert die Abwicklung der jährlichen Zahlung sowie die Abhaltung des Jahrtages am Sonntag vor Christi Himmelfahrt. Siegel der Äbtissin Katharina von Stubenberg, Nikolaus Würfels des Jungen und Peter Hadmars von Nussdorf wegen Siegelkarenz der Ausstellerin angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1389 V 29. 3 Siegel. Kopie: StAKl, Hs. 9/3, Chartularium Archivi XI (17. Jh.), Nr. 304. Druck: Zeibig, FRA II/28, 54, Nr. 549 (unvollständig, ohne Nennung der Juden). Online: www.monasterium.net (Bestand Klosterneuburg – CanReg; Abbildung, Text- auszüge und Regest).

1389 Juni 22 Nr. 1919

Nikolaus Lackner am Graben, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie Nikolaus Fuchs aus Schillingsdorf, dessen Frau und Erben ihren Weingarten und Acker samt allem Zubehör in Schillingsdorf, von denen man dem Deutschordenshaus zu Graz am Leech jährlich einen halben Eimer Most zu Bergrecht und einen Helbling dient, mit Handen Friedrichs, Komtur des genannten Deutschordenshauses, um vier Pfund weniger 30 Pfennig Wiener Münze mit allen Rechten verkauft haben. Die Verkäufer übernehmen nach Kauf- und Weingartenrecht in Steier den Schirm für die Güter und versprechen, die Käufer unter Einsatz ihres ganzen Besitzes schadlos zu halten, aus dem der Landesherr von Steier oder dessen Beauftragter die Käufer auf deren Verlangen entschädigen soll. Judin (Judinn), die Witwe des Juden David (Daveits) aus Graz, und ihre Erben erklären bezüglich des genannten Weingartens, Ackers und Zubehörs, die vormals ihr Pfand von Nikolaus Lackner gewesen sind, dass der Verkauf an Nikolaus Fuchs mit ihrer

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Zustimmung geschehen ist; sie sagen die Käufer daher von allen Geldschulden ledig, die die Verkäufer Judin und ihren Erben mit oder ohne Urkunden schuldig sind. Siegel des Deutschordenshauses zu Graz am Leech und hebräische Unterschrift (judenschrift) Judins angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: אני יודין אלמ' ר' דוד הרשומ' למטה וכל יורשיי מודים ומעידים בכתב זו לכל רואים ושומעים את קריאתי עבור כל מה דכתוב ומבואר לעיל מחמת הכרם והניר שקרוי אקר המבוארים לעיל בלשון גלחות שיש עלי ועל יורשיי לקיים ולזה נתתי כתבו בחתימ' שמי לזכות ולראיי ולקיים כדמבואר לעיל קמ''ט לפרט באלף השישי ה' ימים בתמוז ביום ג' יודין בת הנ''ר שאול אלמ' ר' דוד מגרעץ

'Ich, "Judin", Witwe des Herrn David, die unten aufgelistet ist, und alle meine Erben bekennen und tun in dieser Urkunde allen kund, die sehen und hören, was ich vorlas. Für alles, was darin oben wegen des Weinberges und Feldes, das man "Acker" nennt, geschrieben und erklärt wurde: auf dass die obige Erklärung in der Sprache der Mönche (galachut), die auf mich komme und auf meine Erben, einzuhalten sei. Und deshalb gab ich diese Urkunde mit meiner Namensunterschrift zum Recht und zum Beweis und um zu halten, was oben erklärt wurde. 149 nach der [kleinen] Jahreszählung, im 6. Jahrtausend, [am] 5. Tage im Tamus (29. 6. 1389), an einem Dienstag. "Judin", Tochter des freigebigen Herrn Saul, Witwe des Herrn David von "Gretz".' (al)

Orig.: DOZA, Uk. 1389 VI 22. Online: www.monasterium.net (Bestand Deutschordenszentralarchiv Wien; Abbildung und Regest). Regest: StLA, AUR 3673a (19. Jh.). Pettenegg, Deutscher Orden, 400, Nr. 1532 (mit zahlreichen Verlesungen); Urkunden des Deutschordens-Zentralarchivs, 770f., Nr. 2528 (mit zahlreichen Verlesungen). Anm.: Das hebräische Wort für "Feld" und das deutsche Wort "Acker" in der hebräischen Beglaubigung wurden punktiert, das Wort "Acker" außerdem markiert. (al) Der Leech ist ein auf ein hallstattzeitliches Hügelgrab zurückgehender Hügel im heutigen 3. Grazer Bezirk, auf dem der Deutsche Orden im 13. Jahrhundert eine Kirche errichtete.

1389 Juni 29, Wien Nr. 1920

Albrecht [III., Herzog von Österreich] etc., bittet alle seine freund und guenner, denen diese Urkunde vorgelegt wird, und gebietet allen seinen Untertanen und Getreuen, seinen Juden Abraham Tener, Abraham aus Landshut und Elias Walch (Elia Walich), den Vorweisern dieser Urkunde, die jetzt nach Italien (gen die welichen landen) reisen werden, um paris oephel herzubringen, eine ungehinderte Hin- und Rückreise mit den Äpfeln und allem, was dazugehört, frei von Maut und Zoll und ohne Behinderung durch die Länder der Adressaten und seine eigenen Länder zu gewährleisten. Dazu sollen sie den genannten Juden nach dem Willen des Herzogs Geleit geben, wenn die Juden dies benötigen, womit sie Albrecht einen Gefallen und Dienst erweisen.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Kopie: HHStA, Hs. Blau 523, fol. 40rv., Nr. 81. Druck: Schlager, Wiener Skizzen 2, 214f., Nr. 19 (fehlerhaft). Regest: Wiener, Regesten 1, 235, Nr. 136 (nach Schlager). Lit.: GJ 3/2, 1598, mit Anm. 72; Scherer, Rechtsverhältnisse, 398, 534f. Anm.: Am rechten Rand der Kopie steht der Vermerk: Littera passus pro judeis. Als "Paradiesäpfel" wurden eigentlich Granatäpfel bezeichnet, hier sind aber wohl die zu Sukkot verwendeten Etrogim (Zitronatzitronen) gemeint, für deren Import jüdische Händler gelegentlich Geleitbriefe von christlichen Herrschern erhielten, vgl. Keil, Mittelalterliche Grundlagen, 82. Die Familie Abraham Teners (eigentlich Zenner) stammte aus Erfurt, vgl. GJ 3/2, 1610, Anm. 72.

1389 Juli 18 Nr. 1921

Martin Kirchenknopf, Richter zu Pressburg, sowie der Rat und die ganze Gemeinde erklären, dass sie dem Juden Isak (Eysakchen), Schwiegersohn des Juden Jakob (Jacobs) aus Marchegg, der derzeit in Mähren ansässig ist, dessen Ehefrau Lybka (Lypkan) und deren Erben 90 gewogene ungarische Gulden und zehn Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zum kommenden Faschingstag (15. 2. 1390) zurückzahlen sollen. Tun sie dies nicht, kommen wöchentlich pro Gulden ein Wiener Pfennig und pro Pfund Wiener Pfennig zwei Pfennig an Zinsen hinzu. Wenn die Gläubiger nach Ablauf der Zahlungs- frist nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, soll diese samt den angefallenen Zinsen erfolgen. Widrigenfalls soll ihnen die Schuldsumme samt Zinsen aus dem gesamten Besitz der Schuldner innerhalb oder außerhalb Ungarns ersetzt werden. Jedem, der die vorliegende Urkunde vorweist, sollen die Aussteller ebenso verpflichtet sein wie den genannten Juden selbst. Kleines Siegel der Stadt Pressburg angekündigt.

Oberer hebräischer Rückvermerk: זה הכתב חצי לר' טדנסטילר וחצי ליצחק א' ז' 'Dies ist die Urkunde. Die Hälfte an Herrn "Tadensteler" und [die andere] Hälfte danach an Isak.'

Unterer hebräischer Rückvermerk: על וושנג 'Auf "Wasnag" (Fastnacht)' (al)

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 527 (alt Nr. 456). Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 239082 (Foto). Druck: MHJ 4, 18-20, Nr. 11. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Regest: Meier/Piirainen/Wegera, Deutschsprachige Handschriften, 13, Nr. B 70. Anm.: Die ersten Worte des oberen hebräischen Rückvermerks sind durchgestrichen. Der untere Vermerk stammt von einer anderen Hand. (al) Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert.

1389 Juli 24 Nr. 1922

Der Jude Manusch, Sohn der Jüdin [Lea] Scheblin (Schaeblin), und seine Erben erklären, dass Manusch mit Handen Simon Wisents auf dem Anger, Bergmeister des Stifts Klosterneuburg, ein Viertel Weingarten verkauft hat, das ihm von Simon Groß- mugler wegen einer Geldschuld zugefallen ist, über die Manusch einen Schuldbrief über 60 Pfund Wiener Pfennig von Simon hatte. Von dem Weingarten, der im Zietreichs- graben neben dem Weingarten der Kremsmünsterer liegt, sind dem Stift Klosterneuburg jährlich ein Eimer Wein zu Bergrecht und ein Helbling zu Vogtrecht zu dienen. Diesen Weingarten hat Manusch mit allen Rechten um vierzehneinhalb Pfund Wiener Pfennig an den [Klosterneuburger] Schlüssler Ulrich Hengewein, dessen Frau Katharina und deren Erben verkauft. Manusch und seine Erben haben den Käufern einen gesiegelten Behabbrief gegeben, der belegt, dass Manusch der Weingarten für eine Geldschuld zugesprochen wurde, wie es seinem Satzbrief entsprach, der mit Kenntnis (gewizzen) des Bergmeisters kassiert (zue proechen) und den Käufern übergeben wurde. Falls von dritter Seite Ansprüche auf das Kaufgut erhoben werden, sollen die Käufer den Ver- käufern den gültigen Behabbrief mitsamt dem Kaufbrief und dem kassierten Satzbrief zurückgeben, damit diese sie nach österreichischem Landrecht damit gegen die Ansprüche schirmen können. Sollten die Briefe aber verloren gehen oder beschädigt werden, sind die Verkäufer und ihr Bergmeister nicht zum Schirm verpflichtet. Manusch und seine Erben versprechen, den Käufern jeden Schaden aus ihrem Gut zu ersetzen. Siegel des Bergmeisters Simon Wisent und des [Kloster-]Neuburger Stadtschreibers Seifried Steck auf Siegelbitte wegen Siegelkarenz Manuschs angekündigt.

Orig.: StA Kremsmünster, Urkundenreihe, 1389 VII 24. 2 Siegel. Druck: UB Kremsmünster, 320f., Nr. 304 (unvollständig). Online: www.monasterium.net (Bestand Kremsmünster; Abbildung und Regest). Anm.: Bei Brugger/Wiedl, Regesten 3, 406, Nr. 1832 ist Manuschs Name als "Marusch" aufgelöst, die Originalschreibung lautet dort jedoch Manuschen und nicht wie angegeben Maruschen; es handelt sich also um denselben Sohn der Scheblin (wohl die Kloster- neuburger Hausbesitzerin Lea Scheblin, vgl. ebd. 206f., Nr. 1481) wie in der obigen Urkunde. Manusch erscheint 1388 selbst als Besitzer und Bewohner eines Hauses in Klosterneuburg, bei dem es sich um das Haus seiner Mutter handeln könnte, vgl. Regest Nr. 1893. Der ursprüngliche Satzbrief wurde wahrscheinlich durch Kassationsschnitte als erledigt gekennzeichnet, nachdem Manusch das versetzte Gut zugesprochen worden war. Die Aufhebung der Schirmverpflichtung für den Fall, dass die den Käufern übergebenen Urkunden beschädigt würden, dürfte sich jedoch nicht auf eine Kassation in Zuge eines Rechtsakts beziehen, auch wenn dafür ebenfalls die Bezeichnung zue proechen ver- wendet wurde. Vielmehr war mit dieser Formel, die in Klosterneuburger Urkunden öfter

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 vorkommt, wohl eine bloße Zerstörung bzw. Beschädigung der Urkunden gemeint, vgl. Brugger, Umgang mit jüdisch-christlichen Geschäftsurkunden, 431f.

1389 August 6 Nr. 1923

Ulrich Sefner, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie mit der Jüdin Gutel (Guetlein), Ischleins (Yschleins) Witwe aus Graz, und deren Erben alle Urkunden, die diese bis zum Ausstellungstag von ihnen hatten, gänzlich abgerechnet haben. Sie sind der Jüdin und deren Erben insgesamt noch 500 Pfund Wiener Pfennig schuldig, die sie bis zum Sonntag nach den kommenden Ostern (10. 4. 1390) zurückzahlen sollen, ansonsten kommen pro Pfund und Woche zwei Pfennig an Zinsen hinzu. Die Aussteller versprechen, die Schulden an keine Herrschaft abzutreten, sondern selbst zu bezahlen. Sobald die Juden es fordern, sollen sie ausbezahlt werden; andernfalls versprechen die Aussteller, den Juden jeglichen Schaden zu ersetzen, wofür sie ihren gesamten Besitz als Sicherheit stellen. Die alten Schuldbriefe sollen ihre Gültigkeit behalten und bezüglich derjenigen ihrer Besitzungen bindend sein, die die Juden rechtmäßig gemäß dem Schirmbrief in Besitz genommen haben und die ihr Pfand waren und heute noch sind. Der Schirmbrief soll ebenfalls gültig bleiben, sowohl bezüglich der 500 Pfund als auch eventuell dazukommender Zinsen. Der Landesfürst in Steier oder dessen Vertreter soll die Juden auf deren Verlangen aus dem Besitz der Schuldner entschädigen. Siegel Ulrich Sefners und Peter Rietenburgers aus Graz angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1389 VIII 6. 1 Siegel. Lit.: GJ 3/1, 466, Anm. 39, Anm. 42. Anm.: Bei dem bei Brugger/Wiedl, Regesten 3, 255, Nr. 1565 und 386, Nr. 1794 genannten Mitaussteller bzw. Siegler handelt es sich um diesen Aussteller.

1389 August 24 Nr. 1924

Der Jude Jakob (Jacob) aus Klosterneuburg erklärt mit seinen Erben, dass er vier behauste Holden zu Kierling sowie die Güter, auf denen diese sitzen und die freies Eigen sind, verkauft hat. Die Holden und Güter waren Jakob durch Rudolf Scheurbeck um sechs Pfund Wiener Pfennig zuzüglich der Zinsen gemäß dem Judenbuch von Kloster- neuburg versetzt worden. Bei den Holden handelt es sich um Konrad Wegenbürfel, Dietrich Güsriegel, Konrad Knapp und Elisabeth Hyppelstorfin, deren Abgaben in den Registern und in ihren Kaufbriefen festgelegt sind. Jakob und seine Erben haben die genannten Holden und Eigengüter mit allen Rechten und mit Zustimmung Rudolf Scheurbecks und dessen Frau Barbara, Tochter der Wildeckerin, um zwölf Pfund Wiener Pfennig an Ursula Wildeckerin und deren Erben verkauft. Die Aussteller übernehmen gemäß Land- und Eigengutsrecht in Österreich den Schirm für das Eigengut und die Holden und versprechen, die Käufer gegen alle Ansprüche schadlos zu halten, wofür sie ihren gesamten liegenden und beweglichen Besitz als Sicherheit setzen.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Siegel Albrechts von Bierbaum, Bürger von Klosterneuburg, und Seifried Stecks, Stadt- schreiber von Klosterneuburg, auf Siegelbitte Jakobs wegen Siegelkarenz angekündigt.

Orig.: HHStA, UR Gschwendt 1389 08 24, Nr. 212. Anm.: Das Judenbuch von Klosterneuburg ist nicht erhalten.

1389 September 5 Nr. 1925

Merchel (Maerkel/Maerkchleins) und sein Bruder Schalam, Söhne des Juden Veivel (Veyvels), Merchels Frau Rifka (Ryfka) und Göschel (Goeschel), ihre Stiefmutter, erklären bezüglich der Streitigkeiten, die sie mit dem Rat und der Gemeinde von Regensburg hatten und deretwegen Albrecht [III.], Herzog von Österreich, für sie ein Schreiben (betbrief) an die Stadt Regensburg gesandt hat, dass sich Rat und Gemeinde aufgrund der Intervention des Herzogs mit ihnen über alle gegenseitigen Ansprüche und Forderungen hinsichtlich Steuern, schankchung und allem anderen geeinigt haben. Die Einigung besagt, dass sie an die Stadt Regensburg keine Forderungen mehr haben und solche weder mit geistlichem noch mit weltlichem Recht geltend machen sollen; ebenso wenig kann jemand an ihrer Stelle Forderungen erheben. Jeder Rechtsstreit, den sie trotzdem darüber beginnen, soll für sie verloren sein. Sie versprechen dies bei ihrer ee und bei dem Bann; ausgenommen sind jedoch ihre Urkunden und Pfänder, die sie von Regensburger Bürgern haben, oder sonstige Geldschulden. Siegel der beiden Regensburger Judenrichter, Propst Ulrich [auf Tunau] und Hans Ingolstädter, auf Siegelbitte der Aussteller angekündigt.

Orig.: BHStA, Reichsstadt Regensburg Urkunden Nr. 2897. Online: http://bhgw20.kfunigraz.ac.at/editions/ru/index.htm (Abbildung, Volltext und Regest). Anm.: Bei Veivel, dem Vater Merchels und Schalams, dürfte es sich um Veivel aus Regensburg handeln, der 1373 in dem Konflikt um den in Regensburg lebenden Zecherl (hebr. Petachja) von Wien als Zeuge fungierte, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 177f., Nr. 1427. Auch dort war der Propstrichter Ulrich auf Tunau einer der siegelnden Judenrichter; zu ihm vgl. Morré, Ratsverfassung und Patriziat Regensburg, 112, zu den Regensburger Judenrichtern vgl. allgemein Cluse, Stadt und Judengemeinde in Regens- burg, 367f. Göschel war wohl die Stiefmutter Merchels und Schalams, also die Ehefrau Veivels, auch wenn die Formulierung etwas unklar ist und sich das "ihre Stiefmutter" auch auf Rifka beziehen könnte. Ein direkter Bezug der Aussteller zu Österreich und damit eine Begründung für das Schreiben Albrechts lässt sich aus der obigen Urkunde nicht erkennen; die Aussteller sprechen den Herzog als "ihren lieben Herrn" an, dieselbe Anrede verwenden sie jedoch auch für den Rat und die Gemeinde von Regensburg. Eine Intervention in Regensburg zugunsten eines Juden ist für Herzog Albrecht II. bezeugt, dabei ging es jedoch um den Besitz eines Wiener Juden in Regensburg, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 2, 22f., Nr. 482f.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Der Begriff ee (auch e, ewe) kann ein seit langem geltendes Recht oder Gesetz be- zeichnen, wird im obigen Zusammenhang aber wahrscheinlich in der Bedeutung "Glaubensnorm" verwendet, vgl. Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, Lemma êwe. Insofern ist das Regest bei Brugger/Wiedl, Regesten 3, 177f., Nr. 1427 zu korrigieren, in dem der Begriff als "Ehre" interpretiert wurde. Die schankchung bezieht sich vermutlich auf die mehr oder weniger freiwilligen Geld- geschenke, die die Stadt Regensburg wiederholt von ihren jüdischen Bewohnern erhielt bzw. verlangte, vgl. Lehnertz, Judensiegel, 256.

1389 September 28 Nr. 1926

Der Jude Isachar (Yesachar) Tiem und seine Erben erklären, dass er mit Handen des Grundherrn Gerbert Mänster sein Haus und seinen Garten mit allem Zubehör am Niedermarkt in der Lederergasse, neben dem Haus der Jüdin Cipra gelegen und dem Gerbert Mänster mit zwei Pfennig pro Jahr am St. Michaelstag (29. 9.) grunddienst- pflichtig, um 18 Pfund Wiener Pfennig an Dietrich Schuster den Bayern, dessen Frau Elisabeth und deren Erben verkauft hat. Isachar Tiem und seine Erben haben Dietrich, Elisabeth und deren Erben fünf versiegelte Kaufbriefe über das Haus übergeben: Der erste besagt, dass Gerbert Mänster die Liegenschaften von dem Juden Jakob (Jacoben) gekauft hat, der zweite, dass Friedrich Zimmermann Haus und Garten von Gerbert Mänster gekauft hat, der dritte, dass Friedrich Zimmermann den Garten an Gerbert Mänster verkauft hat, der vierte, dass Isachar Tiem den Garten von Gerbert Mänster gekauft hat, der fünfte, dass der Jude Noyel (Noyeel) alles von Friedrich Zimmermann gekauft hat. Dazu kam noch ein hebräischer (ebranischen) Brief, der besagt, dass Isachar Tiem Haus und Garten von Noyel gekauft hat. Sollten die Rechte der Käufer angefoch- ten werden, sollen diese den Ausstellern die Briefe samt diesem Kaufbrief übergeben, damit die Aussteller sie gemäß Landrecht in Österreich dagegen schirmen können; sollten die Briefe verloren gehen oder beschädigt werden, sind die Aussteller und ihr Grundherr nicht zum Schirm verpflichtet. Die Aussteller versprechen, die Käufer schad- los zu halten, wofür sie ihren gesamten Besitz als Sicherheit setzen. Siegel Gerbert Mänsters wegen Siegelkarenz Isachar Tiems sowie Siegel Seifried Stecks, Stadtschreiber von [Kloster-]Neuburg, beide auf Siegelbitte Isachar Tiems, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1389 IX 28. 2 Siegel. Lit.: GJ 3/1, 622, mit Anm. 9, Anm. 11, Anm. 13; Lohrmann, Juden Klosterneuburg, 219. Anm.: Die aufgelisteten Kaufbriefe über Haus und Garten, vor allem die Mehrfach- verkäufe, hinter denen verfallene Verpfändungen zu vermuten sind, lassen auf einen komplizierten Sachverhalt schließen, der aus dieser Urkunde nicht zur Gänze rekonstruierbar ist.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1389 Oktober 2 Nr. 1927

Der Kremser Judenrichter Hans Poltz siegelt eine Urkunde der Elisabeth Pirichfelderin, Tochter des Gebhard von Waldstein, über den Verkauf von zwölf Schilling Gülte auf zwei Lehen und einer Hofstätte in Langenlebarn um 20 Pfund Wiener Pfennig an Abt Friedrich und den Konvent von Göttweig. Siegel Hans Pellendorfers, Wulfing Payers von Rußbach und des Kremser Judenrichters Hans Poltz wegen Siegelkarenz der Ausstellerin angekündigt.

Orig.: StA Göttweig, Uk. Nr. 806. 3 Siegel. Kopie: StA Göttweig, GA A II 3 (16. Jh.), fol. 87v.-88r. Online: www.monasterium.net (Bestand Göttweig; Abbildung und Regest). Regest: Fuchs, FRA II/51, 724f., Nr. 806. Lit.: Hruschka, Juden in Krems (Anhang), 9.

1389 Oktober 26 Nr. 1928

Martin Kirchenknopf, Richter zu Pressburg, sowie der Rat und die ganze Gemeinde erklären, dass sie dem Juden Tröstlein (Trostlein/Trostel), der derzeit in Hainburg ansässig ist, und dessen Erben 22 Pfund Wiener Pfennig schulden, zu denen ab dem Ausstellungstag der Urkunde wöchentlich drei Wiener Pfennig pro Pfund an Zinsen hinzukommen. Wenn die Gläubiger nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, soll diese samt den angefallenen Zinsen erfolgen. Widrigenfalls haben die Gläubiger das Recht, die Schuldner in Städten, Märkten und Dörfern im Land und außerhalb zu pfänden (aufczuhaben und zu verpieten), bis die Schuld samt Zinsen zurückgezahlt ist. Die Schuldsumme samt Zinsen soll den Gläubigern aus dem gesamten Besitz der Schuldner innerhalb oder außerhalb Ungarns ersetzt werden. Jedem, der die vorliegende Urkunde vorweist, sollen die Aussteller ebenso verpflichtet sein wie den genannten Juden selbst. Siegel der Stadt Pressburg angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk am linken Rand: אדונים כ''ב ליט' ושנק '[Die] Herren 22 Pfund, "Fasnak" (Fastnacht)'

Hebräischer Rückvermerk am unteren Rand: כ' מרחשון כ''ב ליטר' יום ב' '20. Marcheschwan, 22 Pfund, Montag' (al)

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 531 (alt Nr. 460). 1 Siegel. Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 239086 (Foto). Druck: MHJ 4, 20f., Nr. 12.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest). Regest: Meier/Piirainen/Wegera, Deutschsprachige Handschriften, 13, Nr. B 71. Anm.: Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert. Auf der Rückseite befindet sich der Vermerk Item den brieff haben wir geloest zu mittervasten anno Domini MoCCCCo umb hundert phunt Wyenner. Tröstlein ist seit 1376 in Hainburg nachzuweisen (vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 210f., Nr. 1487) und ist vor allem aufgrund seiner Pressburger Geschäftsverbindungen der im späten 14. Jahrhundert am besten belegte Hainburger Jude. 1395 wird das Haus eines Juden Tröstlein beim Judenhof in Pressburg erwähnt, vgl. AHMB, Uk. Nr. 592 (alt Nr. 516), Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 239141 (Foto) (Druck: MHJ 4, 32f., Nr. 20, online: http://mol.arcanum.hu/dldf; http://archives. hungaricana.hu/en/charters/; www.monasterium.net, Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov). Ob es sich dabei um einen Besitz Tröstleins aus Hainburg handelt, ist nicht mit Sicherheit zu sagen, aufgrund der engen Verbindungen Tröstleins zu Pressburg aber durchaus denkbar. Der hebräische Vermerk enthält keine Jahresangabe. In das christliche Ausstellungsjahr der Urkunde fiel der 20. Marcheschwan 5150 (9. 11. 1389), dieser war allerdings ein Dienstag; auf einen Montag fiel der 20. Marcheschwan erst wieder 5154 (27. 10. 1393).

1389 November 4 Nr. 1929

Hadmar Matseer, Chorherr und Siechenmeister des Stifts Klosterneuburg, erklärt, dass der Jude Isak (Eysak), Schwiegersohn der Jüdin [Lea] Scheblin (Schaeblin), vor ihm im Gericht erschienen ist und gemäß dem Register auf eine Rahe Weingarten aus dem Besitz seines Schuldners geklagt hat. Der Weingarten liegt auf dem Auerfeld in der äußeren Peunt neben Jakob Schreiner; jährlich sind davon in das Klosterneuburger Siechenamt (29. 9.) siebeneinhalb Wiener Pfennig Grunddienst am St. Michaelstag sowie ein Ort zu Vogtrecht am St. Marxtag (25. 4.) zu leisten, weiters ein halber Eimer Wein für Bergrecht und Zehent in das Spital der Chorherren. Isak klagte um ein Pfund Wiener Pfennig samt den laut Registereintrag angefallenen Zinsen, worauf das Gericht entschied, dass der Aussteller bei Konrad Runs an di Leut, der die Rahe um die genannte Summe versetzt hatte, sowie bei allen anderen Christen und Juden, die Rechtsansprüche darauf erheben, anfragen lassen solle, ob jemand die Auslösung übernehmen wolle. Da sich niemand dazu bereit erklärte, wurde entschieden, dass Hadmar Matseer die Gewer des Weingartens 14 Tage lang innehaben solle; in dieser Zeit solle er Konrad Runs und allen anderen Christen und Juden, die Rechtsansprüche darauf erheben, die Auslösung anbieten. Wollten diese sich mit Isak bezüglich dessen Forderungen gemäß dem Register nicht einigen, solle dieser dem Aussteller dessen Vergütung geben, was er getan hat; daraufhin solle Isak mit allen Rechten an die Gewer des Weingartens gesetzt werden. Außerdem solle der Aussteller Isak einen von ihm gesiegelten Behabbrief darüber geben, was er auch tat. Der Jude Isak erklärt nun, dass er [mit Handen] Hadmar Matseers den genannten Weingarten mit allen Rechten und dem darauf liegenden Dienst um

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 zweieinhalb Pfund Wiener Pfennig an Ludwig, Sohn Haemerleins, dessen Frau Elisabeth und deren Erben verkauft hat. Wenn von dritter Seite Ansprüche auf den Weingarten erhoben werden, sollen die Käufer Isak oder seinen Erben diese Urkunde wiedergeben, damit er sie nach österreichischem Landrecht dagegen schirmen kann. Sollte die Urkunde aber verloren gehen oder beschädigt werden, sind Isak, dessen Erben und der Bergherr nicht zum Schirm verpflichtet. Isak und seine Erben versprechen, den Käufern jeden Schaden aus ihrem Gut zu ersetzen. Siegel des Bergherrn Hadmar Matseer und des Klosterneuburger Stadtschreibers Seifried Steck auf Siegelbitte wegen Siegelkarenz Isaks angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1389 XI 4. Anm.: Die Urkunde ist am Falz gebrochen und hat mehrere Löcher. Bei der Jüdin Scheblin handelt es sich wahrscheinlich um Lea Scheblin, die in Klosterneuburg ein Haus besaß, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 206f., Nr. 1481. Ein Ort ist laut DRW ein Viertel einer Maßeinheit bzw. eine Münze mit dem Viertel des Werts ihrer Bezugsgröße; hier ist wohl ein Viertel eines Pfennigs gemeint. Das Formular mit zwei Ausstellern kommt vor dem Klosterneuburger Berggericht beim Weiterverkauf gerichtlich zugesprochener Güter öfter vor, vgl. Regesten Nr. 1964 und Nr. 2254.

1389 Dezember 3 Nr. 1930

Der Grazer Judenrichter Andreas Kregel siegelt eine Urkunde, mit der Hans Stern der Schneider bei den Nonnen zu Graz und seine Frau, sein Sohn Peter und dessen Frau sowie seine Tochter Katharina den Verkauf einer halben Hube und einer Hofstätte Eigengut in Messendorf um 19 Pfund Wiener Pfennig an Martin Strauss zu Messendorf und dessen Frau beurkunden. Siegel Martins von Guntarn, Stadtrichter zu Graz, und Andreas Kregels, Landrichter und Judenrichter daselbst, angekündigt.

Orig.: Schlossarchiv Greinburg, Urkunden, Schachtel U 9, Nr. 163. OÖLA, Kopienarchiv, Hs. Nr. 179, s.d. (Xerokopie). Regest: StLA, AUR 3684d (20. Jh.).

1390 Jänner 4 Nr. 1931

Koloman, Propst des Stifts Klosterneuburg, erklärt für sich und seine Nachfolger bezüglich des Dorfes Tautendorf, das auf dem Tullnerfeld gelegen ist und das er für sich und das Stift von den Juden gekauft hat, wie der Kaufbrief besagt, den sie von den Juden darüber haben, dass sie das Dorf mit allem, was dazugehört, um dieselbe Summe, um die sie es gekauft haben, an ihre Chorherren in der Oblei weiterverkauft haben. Sie haben der Oblei auch die besiegelte Kaufurkunde über das genannte Dorf Tautendorf samt Zu- behör, die sie von den Juden hatten, zum Schirm gegen alle Ansprüche weitergegeben,

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 sodass diese alle Rechte innehaben sollen, wie sie Koloman und das Stift gemäß dem Kaufbrief von den Juden erworben hatten. Siegel Propst Kolomans angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1390 I 4. 1 Siegel. Kopie: StAKl, Hs. 5, Chartularium Archivi V (15. Jh.), fol. 9r.; Hs. 9/3, Chartularium Archivi XI (17. Jh.), Nr. 212. Druck: Zeibig, FRA II/28, 55, Nr. 551. Online: www.monasterium.net (Bestand Klosterneuburg – CanReg; Abbildung, Volltext und Regest). Anm.: Bei dem erwähnten Kaufbrief von den Juden handelt es sich um eine Urkunde des Juden Hirsch aus Lengbach und dessen Frau Jochant von 1386 Juni 30, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 413f., Nr. 1844.

1390 Jänner 26 Nr. 1932

Margarethe, Witwe des Hans Haid und Bürgerin von [Wiener] Neustadt, erklärt, dass sie mit Handen des Bergmeisters Hans Wultsch, Richter zu St. Georgen, aufgrund der Schulden bei Juden, die sie und ihr verstorbener Mann aufgenommen hatten, zwei Weingärten in St. Georgen, von denen der Herrschaft zu Hernstein jährlich ein halbes Pfund und sechs Wiener Pfennig Bergrecht zu dienen sind und die von anderen Be- lastungen bei Christen und Juden frei sind, mit allen Rechten um 48 Pfund Wiener Pfennig an ihren Schwager Jakob Haid, Bürger von Wiener Neustadt, und dessen Erben verkauft hat. Die Kaufsumme ging zusammen mit anderen Zahlungen aufgrund der Schulden, die ihr ihr verstorbener Ehemann Hans Haid hinterlassen hatte, an die Juden. Die Ausstellerin übernimmt samt ihren Erben nach Burgrechts- und Bergrechtsrecht in Österreich und Steier den Schirm für den Verkauf und verspricht, die Käufer gegen alle Ansprüche schadlos zu halten, wofür sie und ihre Erben ihren ganzen Besitz als Sicherheit setzen. Siegel der Wiener Neustädter Ratsmitglieder Hans Hepauch und Joachim Schön, der Wiener Neustädter Bürger Rudolf auf der Grub und Ulrich Maurer sowie Wulfings von St. Georgen wegen Siegelkarenz der Ausstellerin und des Bergmeisters angekündigt.

Orig.: StAWrN, Scrin. O/59/2 (auf Jänner 27 datiert). 4 Siegel. Anm.: Die Urkunde ist auf Mittwoch nach Pauli Bekehrung datiert, die Datumsauflösung im Archivverzeichnis ist falsch. Hans Haid ist von 1384 bis 1389 als Wiener Neustädter Judenrichter nachweisbar, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 374, Nr. 1773 sowie Regest Nr. 1916. St. Georgen (heute Svätý Jur in der Slowakei, nordöstlich von Pressburg/Bratislava) lag im Königreich Ungarn.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1390 Februar 22 Nr. 1933

Paltram von Windenau, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Efferlein (Effeerlein) aus Laibach, gesessen zu Marburg, dessen Frau und Erben 48 Pfund Wiener oder Grazer Pfennig bis zum kommenden Faschingstag (7. 2. 1391) zurückzahlen sollen; tun sie dies nicht, kommen pro Pfund und Woche zwei Pfennig an Zinsen hinzu. Wenn die Juden nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, sollen die Aussteller sie ausbezahlen oder ihnen Pfänder stellen. Widrigenfalls versprechen die Aussteller, den Juden jeden Schaden aus ihrem gesamten Besitz zu ersetzen; wenn sie dies nicht tun, soll der Landesfürst in Steier oder dessen Vertreter die Juden daraus entschädigen. Siegel Paltrams von Windenau angekündigt.

Orig.: ARS, SI AS 1063, Nr. 6540. 1 Siegel. HHStA, AUR Uk. 1390 II 22 (Xerokopie). Druck: GZM 5, Nr. 58. Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d.

1390 Februar 28 Nr. 1934

Hans der Jude (Jud) erklärt, dass er Katharina, Äbtissin von Schlierbach, und deren Konvent das Leibgeding verkauft hat, das er von ihr und dem Konvent gehabt hat und das ihm die verstorbene Elisabeth Hosmundin von Passau zugedacht hat. Das Leib- geding belief sich auf drei Pfund Geldes; das Kloster hat es ihm um 23 Pfund Pfennig Wiener Münze abgekauft, von denen er zunächst zwölf Pfund Pfennig erhalten hat. Der Rest soll ihm zur Hälfte am St. Michaelstag (29. 9.) und zur Hälfte zu den kommenden Weihnachten (25. 12.) ausbezahlt werden. Zuvor muss Hans der Äbtissin und dem Konvent jedoch die Urkunde über das Leibgeding zurückgeben, die er von ihnen hat. Tut er dies nicht, soll das Kloster die Zahlung so lange zurückhalten, bis Hans die Urkunde ausgefolgt hat. Falls Hans in der Zwischenzeit stirbt, soll das Geld dem Kloster bleiben, ohne dass einer von Hans' Erben oder irgendjemand in seinem Namen entsprechende Forderungen erheben darf. Siegel Friedrichs, Pfarrer zu Steyr, Haunold Rauters, Jakob Lauterbecks, Landrichter auf dem Mos, Hermann Mulrieders und Heinrich Zauners, Stadtrichter zu Steyr, auf Siegelbitte wegen Siegelkarenz des Ausstellers angekündigt.

Kopie: StA Schlierbach, Copialbuch (14./15. Jh.), fol. 29rv. Online: www.monasterium.net (Bestand Schlierbach; Regest). Regest: UBOE 10, 595, Nr. 772. Lit.: Wiedl, Ernustus iudeus, 47, Anm. 49. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 1914, Nr. 1915 und Nr. 2042. Der Rückkauf des Leibgedings erfolgte eigentlich nicht durch das Kloster selbst, sondern durch eine Schwester der Elisabeth Hosmundin, die in Schlierbach Nonne war, vgl. Regest Nr. 2042.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1390 März 22 Nr. 1935

Hans Hulber, Bürger und Ratsmitglied von Krems, und seine Frau Kunigunde, Schwester des verstorbenen Heinrich von Spitz, sowie Jakob Hulber, Bürger und Schlüssler zu Krems, der Sohn der genannten Kunigunde, und ihre Erben erklären, dass sie gemäß den Verfügungen Heinrichs von Spitz im Namen von dessen Kindern und leiblichen Erben wegen der hohen Geldschulden bei Christen und Juden, die Heinrich seinen Kindern hinterlassen hat und die für diese zu schwerer Zinslast geführt haben, zugunsten der Kinder einen Hof und das Dorf unterhalb von Krems im Feldgericht innerhalb des Kamp, das Stratzdorf heißt und in der Pfarre Haitzendorf liegt, mitsamt den darauf liegenden 20 Pfund Wiener Pfennig und anderen genannten Abgaben, die jährlich von anderen Dörfern in derselben Pfarre an den genannten Hof zu entrichten sind, wie die Aufzeichnungen in den Registern beweisen, samt allem Zubehör um 280 Pfund Wiener Pfennig an Propst Jakob und den Konvent von Herzogenburg verkauft haben. Vom Verkauf ausgenommen sind lediglich die Gülten und Dienste auf dem Hof zu Grunddorf, die einst die Herren von Berchtesgaden innehatten und die nun die Kinder Heinrichs von Spitz innehaben; von diesem Hof sollen künftig nicht mehr als 15 Pfennig Burgrecht in das Gut zu dienen sein. Die Aussteller übernehmen für die Käufer nach Eigen- und österreichischem Landrecht den Schirm für die Güter und versprechen, sie unter Einsatz ihres ganzen Besitzes in Österreich schadlos zu halten. Außerdem haben die Verkäufer den Käufern alle zu dem Besitz gehörigen Urkunden und Aufzeichnungen (brief und register), die in der Folge aufgelistet werden, übergeben; wenn sie die Käufer gegen Ansprüche von dritter Seite schirmen sollen, müssen diese ihnen zu diesem Zweck die genannten Urkunden überlassen, da sonst die Schirmverpflichtung der Verkäufer hinfällig ist. Siegel Hans und Jakob Hulbers sowie ihres Verwandten Wolfhart von Au und Paul Handschusters, Hofmeister im Garstener Hof zu Krems, angekündigt.

Orig.: StA Herzogenburg, Urkundenreihe Stift Herzogenburg H.n. 342. 4 Siegel. Druck: Faigl, Urkunden Herzogenburg, 329-332, Nr. 276a. Online: www.monasterium.net (Bestand Herzogenburg CanReg; Abbildung, Volltext und Regest). Anm.: In der Kommentarsektion des Eintrags auf www.monasterium.net wird die Vorgeschichte des Verkaufs detailliert dargelegt.

1390 März 24, Brünn Nr. 1936

Prokop, Markgraf von Mähren, als Hauptschuldner sowie Benesch von Krawarn alias von [Mährisch] Kromau, Latzek von Krawarn, Jan von Meseritsch, Johann von Stern- berg alias von Lukau, Peter und sein Sohn Snatha, genannt Hecht von Rossitz, und Philipp von Svoyanov als Bürgen erklären, dass sie den Juden Salman (Salmanno) aus Hosterlitz, Joseph aus Retz und Kadym, Judenmeister aus Znaim, und deren Erben 431 Mark Prager Groschen mährischer Währung schulden, die sie und ihre Erben unter Einsatz ihres ganzen beweglichen und unbeweglichen Besitzes bis zu den kommenden Pfingsten (22. 5.) ohne Zinsen zurückzahlen sollen. Tun sie das nicht, kommt pro Mark

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 und Woche ein Groschen an Zinsen hinzu. Außerdem sollen nach Aufforderung durch die Juden zwei von ihnen angesehene ritterliche Ersatzleute, jeweils mit einem Knecht und zwei Pferden, nach Hosterlitz oder Retz ins Einlager schicken, bis den Juden die Schuld samt Zinsen beglichen wird. Die Juden sollen das Recht haben, die Güter oder Leute der Schuldner überall festzunehmen und zu pfänden, bis alle Ansprüche abgegolten sind; die Schuldner sollen ihre Verpflichtungen auch nicht an eine über- geordnete Herrschaft abtreten. Siegel der Aussteller angekündigt.

Hebräische Vermerke auf den Presseln (von links nach rechts): מרקיה, בינוש, לצק, ינוז, ינוז, פיטר, ובכן, פיליפ '"Markia", "Benus", "Latzk", "Janus", "Janus", "Peter", "Vevechen", "Filip"' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1390 III 24. 8 Siegel. Druck: Brandl, CDM 11, 513f., Nr. 591. Regest: Bretholz, Quellen Juden Mähren, 221, Nr. 377. Anm.: Sowohl Brandl als auch Bretholz verlesen den Namen des Znaimer Judenmeisters als Radym. Hosterlitz/Hostěradice liegt in der Nähe von Znaim/Znojmo.

1390 April 11, Cilli Nr. 1937

Der Jude Judel (Juedel), Sohn des Juden Mosche (Mueschen) aus Cilli, erklärt für sich und seine Erben, dass sie ihren Herren Graf Hermann und Graf Wilhelm von Cilli und deren Erben 380 Gulden schulden, die sie bis zur kommenden Fastnacht (7. 2. 1391) bezahlen sollen, was sie bei ihrer jüdischen Treue geloben und mit dieser Urkunde versprechen. Dafür sollen ihnen die Grafen bei der Eintreibung aller [Schuld-]Briefe, die die Juden von wem auch immer haben, nach Maßgabe ihrer Möglichkeiten behilflich sein. Wenn die Grafen die Bezahlung einer ausständigen Schuld in der Höhe von annähernd (das sich czueg gen) 380 oder 300 oder 200 Gulden schon vor der Fastnacht durchsetzen können, sollen die Juden ihnen dieses Geld unverzüglich geben, sobald sie es erhalten haben, auch wenn es vor dem Zahlungstermin ist. Tun sie das nicht, versprechen sie, den Grafen jeden Schaden zu ersetzen, wofür sie ihren gesamten Besitz als Sicherheit stellen, aus dem sich die Grafen selbst entschädigen sollen, wo immer sie Zugriff darauf haben. Siegel Ulrich Freys von Freistein und Nikolaus' [von Turen], Kellerer der Grafen, auf Siegelbitte Judels sowie hebräische Unterschrift Judels (mit meiner juedischen hantschrift, die ich unden an den brif geschriben han) angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: אני החתום למטה מודה לכל רואי כתב זה כל מה שכתוב לעיל בכתב ארמיי זה רצוני ובקשתי ועלי לקיים יודה בר''ב משה זצ''ל 'Ich, der unten Unterzeichnende, bekenne allen, die diese Urkunde sehen: Alles, was oben in der nichtjüdischen (aramai) Urkunde geschrieben wurde, das ist mein Wille und mein Wunsch, es soll wahr sein. "Juda", Sohn des Rabbiners Mosche, das Andenken des Gerechten zum Segen.' (al)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Orig.: ARS, SI AS 1063, Nr. 4372. 2 Siegel. HHStA, AUR Uk. 1390 IV 11 (Xerokopie). Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d. Lit.: GJ 3/1, 207, mit Anm. 17; Kos, Burg und Stadt, 325f.; Wenninger, Cilli, 146, Anm. 21, 160. Anm.: Die Segensformel in der hebräischen Beglaubigung ist verziert. (al) Wenninger, Cilli, 146, Anm. 21 identifiziert Judels Vater mit Mosche aus Marburg/Cilli, der gemeinsam mit seinem Bruder Chatschim einer der bedeutendsten jüdischen Ge- schäftsleute der 1360er Jahre war. Judel tritt schon 1382 als Sohn eines Meisters Mosche aus Marburg auf, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 346, Nr. 1722; allerdings wird Mosche aus Marburg/Cilli, der Bruder Chatschims, sonst nie als Rabbiner bezeichnet und nennt sich auch selbst in seiner Unterschrift nicht so (vgl. ebd. 103, Nr. 1310, 112f., Nr. 1325f., 118, Nr. 1332, 120, Nr. 1335, 124, Nr. 1342, 127, Nr. 1347, 147, Nr. 1380, 150, Nr. 1384), weshalb es unwahrscheinlich ist, dass er mit Judels Vater identisch ist.

1390 April 16 Nr. 1938

Die Jüdin Grässel (Graessel), Witwe des Heman (Hemans) aus Herzogenburg, und ihre Erben erklären bezüglich des Hauses, das sie gemäß dem von den Verkäufern ausgestellten Kaufbrief von Thomas Schilich und dessen Erben gekauft haben und das in Herzogenburg neben den Häusern des Hans Unntinn (?) und des Juden Hetschel (Haetzleins) liegt, dass sie oder die Nachbesitzer des Hauses davon jährlich am St. Michaelstag (29. 9.) drei Schilling Wiener Pfennig zu Burgrecht an den Propst und den Konvent von St. Andrä an der Traisen oder deren Nachfolger dienen sollen. Siegel des Herzogenburger Judenrichters Koloman Hiers und des Herzogenburger Marktrichters Rüdiger von Rust auf Siegelbitte der Aussteller, die sich darunter verbinden, angekündigt.

Orig.: StA Herzogenburg, Urkundenreihe Stift St. Andrä an der Traisen A.n. 115. Online: www.monasterium.net (Bestand Herzogenburg – StAndrae CanReg; Abbildung und Regest). Lit.: Brugger, Juden in Herzogenburg, 123, 127, 131. Anm.: Bei dem hier genannten Haetzlein dürfte es sich um Hetschel (hebr. Chaim) aus Herzogenburg handeln. Dieser hatte zwar auch einen mit dem Herkunftsnamen Herzogenburg auftretenden Neffen namens Hetschlein, der jedoch erst ab 1399 urkund- lich nachweisbar ist, vgl. Regest Nr. 2171. Es ist allerdings nicht sicher, ob Hetschel zum Ausstellungszeitpunkt der obigen Urkunde noch am Leben war: Anfang 1389 trat er das letzte Mal aktiv als Kreditgeber der Grafen Johann der Ältere und Johann der Jüngere von Maidburg-Hardegg in einer Urkunde auf; Ende 1392 erscheinen jedoch nur mehr Hetschels Söhne als Gläubiger der Maidburg-Hardegger, was darauf hindeutet, dass er in der Zwischenzeit gestorben war, vgl. Regesten Nr. 1911 und Nr. 2000 sowie Grahammer, Hetschel, 106. Zu Hetschel vgl. allgemein Brugger/Wiedl, Regesten 3, 482 sowie Brugger, Juden in Herzogenburg, 119-129; dies., Small Town, Big Business; Grahammer, Hetschel.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Der Name des christlichen Nachbarn ist nicht eindeutig zu lesen. Das Regest auf www.monasterium.net hat Vinitinn, möglich wäre außerdem auch die Lesung Vuntinn.

1390 April 22 Nr. 1939

Martin Kirchenknopf, Richter zu Pressburg, sowie der Rat und die ganze Gemeinde erklären, dass sie dem Juden Tröstlein (Trostlein), der derzeit in Hainburg ansässig ist, dessen Ehefrau Töchterlein (Toechterlein) und deren Erben 100 gewogene ungarische Gulden schulden, zu denen ab dem Ausstellungstag der Urkunde wöchentlich ein Wiener Pfennig pro Gulden an Zinsen hinzukommt. Wenn die Gläubiger nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, soll diese samt den angefallenen Zinsen erfolgen. Widrigenfalls soll ihnen die Schuldsumme samt Zinsen aus dem gesamten Besitz der Schuldner innerhalb oder außerhalb Ungarns ersetzt werden. Jedem, der die vorliegende Urkunde vorweist, sollen die Aussteller ebenso verpflichtet sein wie den genannten Juden selbst. Siegel der Stadt Pressburg angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: אדונים מאה זהובי׳ ז׳ אייר יו׳ ו׳ '[Die] Herren 100 Gulden, 7. Ajar, Freitag' (al)

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 536 (alt Nr. 465). Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 239092 (Foto). Druck: MHJ 4, 21f., Nr. 13. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest). Regest: Meier/Piirainen/Wegera, Deutschsprachige Handschriften, 13, Nr. B 72. Anm.: Der 7. Ajar fiel im christlichen Jahr 1390 auf den 22. April, einen Freitag, die Datumsangabe im hebräischen Vermerk entspricht also der Datierung der deutsch- sprachigen Urkunde. Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert.

1390 April 23 (I) Nr. 1940

Nikolaus Krakauer, Bürger von [Wiener] Neustadt, erklärt, dass er mit Handen seines Grundherrn Jakob Rud, Richter zu Wiener Neustadt, aufgrund von Schulden bei Juden, die ihm seine verstorbene Frau Anna, Tochter des Hans von Hainburg, hinterlassen hat, seine Badstube in der Kesslerstraße in Wiener Neustadt, von der jährlich zwölf Wiener Pfennig Grundrecht und vier Pfund Wiener Pfennig Überzins an den Kaplan des St. Dorothea-Altars in der Pfarrkirche von Wiener Neustadt zu dienen sind und die von anderen Belastungen bei Christen und Juden frei ist, mit allem Zubehör und allen Rechten um 54 Pfund Wiener Pfennig an den Wiener Neustädter Bürger Wolfhart von

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Schwarzensee und dessen Frau Margarethe verkauft hat. Die Kaufsumme ging an den Juden Mordusch (Morduschen) aus Neunkirchen und dessen Mitbeteiligte an der genannten Geldschuld. Der Aussteller und seine Erben übernehmen nach Wiener Neustädter Burgrechtsrecht und Landrecht in Österreich und Steier den Schirm für den Verkauf und versprechen, die Käufer gegen alle Ansprüche schadlos zu halten, wofür sie ihren ganzen Besitz in Österreich, Steier und anderswo als Sicherheit setzen. Siegel Nikolaus Krakauers und Jakob Ruds sowie der Wiener Neustädter Bürger Rudolf auf der Grub und Hans Schleicher angekündigt.

Orig.: StAWrN, Scrin. O/60/1. 2 Siegel. Lit.: Mayer, Wiener Neustadt 1/1, 404, Anm. 11. Anm.: Vgl. Regest Nr. 1941.

1390 April 23 (II) Nr. 1941

Nikolaus Krakauer, Bürger von [Wiener] Neustadt, erklärt, dass er aufgrund von Schulden bei Juden, die ihm seine verstorbene Frau Anna, Tochter des Hans von Hainburg, hinterlassen hat, aus seinem Eigengut eine Wiese in Wiener Neustadt, die neben der Wiese der Nonnen von St. Peter an der Sperr liegt und von allem Dienst und anderen Belastungen bei Christen und Juden frei ist, mit allen Rechten um 120 Pfund Wiener Pfennig an den Wiener Neustädter Bürger Wolfhart von Schwarzensee und dessen Frau Margarethe verkauft hat. Die Kaufsumme ging an den Juden Mordusch (Morduschen) aus Neunkirchen und dessen Mitbeteiligte an der genannten Geldschuld. Der Aussteller und seine Erben übernehmen nach Eigenrecht und Landrecht in Österreich und Steier den Schirm für den Verkauf und versprechen, die Käufer gegen alle Ansprüche schadlos zu halten, wofür sie ihren ganzen Besitz in Österreich, Steier und anderswo als Sicherheit setzen. Siegel Nikolaus Krakauers, des Wiener Neustädter Bürgermeisters Paul Vierdung, des Stadtrichters Jakob Rud und des Ratsmitgliedes Wernhard Chrömlein angekündigt.

Orig.: StAWrN, Scrin. O/60/2. Anm.: Vgl. Regest Nr. 1940.

1390 Mai 10, Wien Nr. 1942

Friedrich von Wallsee[-Enns] und seine Erben erklären, dass sie sich bezüglich der 600 Pfund Wiener Pfennig, die sie den Juden Smerlein und Eberlein (Eferlein) aus [Wiener] Neustadt und deren Erben schulden und für die Friedrichs Bruder Rudolf von Wallsee[-Enns], Landmarschall in Österreich, und dessen Erben auf Friedrichs Bitte und gemäß der Urkunde, die die Juden von Friedrich darüber haben, Bürgen geworden sind, dahingehend mit Rudolf und dessen Erben geeinigt haben, dass sie diese bis zum kommenden Auffahrtstag (4. 5. 1391) über ein Jahr aus der Bürgschaft lösen sollen. Andernfalls versprechen sie, den Bürgen jeglichen Schaden bei Christen und Juden

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 zusammen mit der Schuldsumme zu ersetzen, sobald diese es verlangen. Widrigenfalls sollen die Schuldner zwei ehrbare Knechte, jeden selbander mit zwei Pferden, nach Wien ins Einlager schicken, wo diese gemäß Einlagerrecht bleiben sollen, bis Rudolf und dessen Erben aus der Bürgschaft gelöst sind. Die Aussteller setzen dafür ihren Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit, aus dem der Landesfürst oder dessen Vertreter Rudolf und dessen Erben auf deren Verlangen nach dem Stichtag Pfänder stellen soll, sodass sie sich damit selbst von der Schuld samt Zinsen lösen können. Siegel Friedrichs von Wallsee-Enns und Michael Wildeckers, Friedrichs Burggraf auf Rauheneck, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1390 V 16. Regest: Chmel, Wallsee, 602f., Nr. 205. Lit.: GJ 3/2, 1621, mit Anm. 101. Anm.: Die Urkunde befindet sich mit der Urkunde vom 16. Mai des Jahres (vgl. Regest Nr. 1943) unter der Signatur AUR Uk. 1390 V 16 in einer Schachtel.

1390 Mai 16, Wien Nr. 1943

Friedrich von Wallsee[-Enns], sein Bruder Rudolf von Wallsee[-Enns], Landmarschall in Österreich, und ihre Erben erklären, dass sie den Juden Smerlein und Eberlein (Eferlein), Söhne des Isak (Eysakchs) aus [Wiener] Neustadt, und deren Erben 600 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie ihnen ab dem Ausstellungstag über ein Jahr zurückzahlen sollen, ansonsten kommen drei Pfennig pro Pfund und Woche an Zinsen hinzu. Wenn sie das Hauptgut, nämlich 500 Pfund Wiener Pfennig, innerhalb eines halben Jahres zurückzahlen, sollen sie auch an Zinsen (gesuechs) nur so viel zahlen, wie es für den Teil des Jahres ausmacht. Nach Ablauf des Jahres sollen die Juden die Schuld samt Zinsen (schaden) erhalten, sobald sie die Rückzahlung verlangen. Geschieht dies nicht, soll derjenige, den die Juden auffordern, einen ehrbaren Knecht selbander mit zwei Pferden nach Wien ins Einlager schicken, wo diese gemäß Einlagerrecht so lange bleiben sollen, bis die Schuld samt Zinsen beglichen ist. Die Zinsen laufen weiter, unabhängig davon, ob Einlager geleistet wird oder nicht. Die Aussteller setzen ihren gesamten Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit, aus dem der Landesfürst oder dessen Vertreter den Juden Pfänder stellen soll, bis die Schuld samt Zinsen beglichen ist. Die Aussteller versprechen, sich bezüglich der Schuld nicht an den Hof oder andere Gewaltträger zu wenden und gegen den Willen der Juden keine Frei-, Töt- oder Gegenbriefe von der Herrschaft zu erlangen, sondern sie selbst zu bezahlen; dennoch erlangte Briefe erklären sie für ungültig. Wer mit Einverständnis der Juden diesen Brief vorzeigt, ob Jude oder Christ, soll ausbezahlt werden. Siegel Friedrichs und Rudolfs von Wallsee-Enns angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1390 V 16. 2 Siegel. Regest: Chmel, Wallsee, 602f., Nr. 205. Lit.: GJ 3/2, 1620, mit Anm. 79, Anm. 87, Anm. 90, Anm. 92; Keil, Grenzgemeinden, 27, Anm. 49; Mayer, Wiener Neustadt 1/1, 404, Anm. 6.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Anm.: Die Urkunde wurde durch einen Einschnitt kassiert. Die Datierung des Schadlosbriefs an Rudolf von Wallsee-Enns (vgl. Regest Nr. 1942) sechs Tage vor dem eigentlichen Schuldbrief ist auffällig. Der Schuldbrief ist auf Montag nach dem Auffahrtstag datiert; Chmel, Wallsee, 602, vermutet, dass der Schadlosbrief irrtümlich auf den Dienstag vor anstatt nach dem Auffahrtstag datiert wurde.

1390 Juni 5 Nr. 1944

Walter Pinter von Enzersdorf und seine Frau Wendelmut erklären, dass sie und ihre Erben dem Juden Hendlein (Handlein), Sohn Mankuts (Mantkuets) aus Perchtoldsdorf, und dessen Erben 31 Pfund Wiener Pfennig schulden. Für die Zinsen, die in den kommenden zwei Jahren dazukommen, sollen sie ihnen jedes Jahr am St. Martinstag (11. 11.) 30 Pfennig pro Pfund dienen; die erste Zahlung ist am kommenden St. Martinstag fällig. Nach Ablauf der zwei Jahre sollen sie den Juden Schuldsumme und Zinsen bezahlen, ansonsten kommen pro Pfund und Woche vier Pfennig an Zinsen hinzu. Verlangen die Juden nach Ablauf der Frist die Bezahlung, soll diese erfolgen; widrigenfalls soll der Herzog von Österreich oder dessen Vertreter die Schuldner zwingen und ihren Besitz pfänden, bis Schulden, Dienst und Zinsen bezahlt sind, wofür die Schuldner ihren gesamten Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit stellen. Siegel Walter Pinters und Thomas Radendorfers, Bürger von Perchtoldsdorf, angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: וולטהיר פינטר ל'א' ליט' על חרטי' ע' תס''כ '"Walther Pinter" 31 Pfund auf Martini (charatin), sie stehen auf 480 [!].' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1390 VI 5. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand HHStA – Perchtoldsdorf Pfarre; Regest). Anm.: Die Jahreszahl ist ein Schreibfehler, denn bei einem Rückzahlungstermin im Juni .(also 152 (1392 ,קנ''ב entspricht sie der christlichen Jahresangabe 1720. Richtig wäre (al) Zu Enzersdorf vgl. Regest Nr. 1903.

1390 Juli 4, St. Veit Nr. 1945

Konrad von Kraig, Hauptmann in Kärnten, erklärt, dass der Vertreter des Andreas von Zaingrub vor ihm im Hoftaiding zu St. Veit erschienen ist und den Verlust zweier Siegel durch Andreas von Zaingrub bekanntgegeben hat, die dem verstorbenen Friedrich von Wallsee[-Drosendorf] gehört hatten. Sodann wurde an vier Gerichtstagen öffentlich in der Schranne ausgerufen, dass alle, Christen oder Juden, die Urkunden mit diesen beiden Siegeln haben, Schuldbriefe oder anderes, diese vorlegen sollen, damit sie ausgelöst werden können. Nachdem niemand kam, wurde beschieden, dass in Hinkunft mit den

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Siegeln des genannten Wallseers besiegelte Urkunden, ob von Christen oder Juden vor- gelegt, ungültig sein sollen. Die Wallseer und ihre Erben sollen aufgrund der verlorenen Siegel keinen Schaden erleiden.

Insert in: HHStA, AUR Uk. 1370 VI 21 (Notarielles Vidimus des Propstes Lukas von St. Florian vom 7. Jänner 1451). Anm.: Vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 102f., Nr. 109 sowie Regest Nr. 1885. Das Insert enthält keine Siegelankündigung, aber im Text, der den drei im Vidimus inserierten Urkunden vorausgeht, ist für diese Papierurkunde ein aufgedrücktes Petschaft in schwarzem Wachs, bedeckt mit einem Papierpressel, beschrieben.

1390 Juli 12 Nr. 1946

Die Brüder Häsel (Haesel) und Jakob (Jacob), Söhne des verstorbenen (saligem) Juden Merchel (Marchlein/Maerchlen), für sich und ihren verstorbenen (saligen) Großvater, den Juden Häslein (Haeslein), ihren Vater Merchel und ihre Erben sowie der Jude Chatschim (Kaschinn) und seine Erben erklären, dass weder sie, ihre Nachkommen noch jemand in ihrem Namen ab dem Ausstellungstag noch Ansprüche und Forderungen an Pilgrim [II.], Erzbischof von Salzburg, dessen Kirche und Nachfolger haben. Eventuell noch auftauchende Urkunden erklären sie für ungültig; diese sollen dem Erzbischof und dessen Kirche nicht schaden. Siegel Johanns, Bischof von Gurk, und Friedrich Ponikers, Burggraf zu Dürnstein [in der Steiermark], auf Siegelbitte der Juden, die sich darunter verbinden, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1390 VII 12. Online: www.monasterium.net (Bestand HHStA – Salzburg Erzstift; Abbildung und Regest). Lit.: Wadl, Juden Kärnten, 40, 206, 228; künftig Wiedl, Der Salzburger Erzbischof und seine Juden. Anm.: Merchel (hebr. Mordechai), Sohn des bedeutenden Friesacher Juden Häslein (hebr. Chaim), war um 1383 nach Straßburg, Sitz des Bischofs von Gurk, übersiedelt; die Besiegelung durch den Gurker Bischof sowie weitere Geschäfte mit Straßburger Bürgern (vgl. Regest Nr. 2108) lassen vermuten, dass auch seine Söhne dort ansässig waren, vgl. Wadl, Juden Kärnten, 206f. Die Burg(ruine) Dürnstein liegt in der Gemeinde Neumarkt in der Steiermark, ca. fünf Kilometer nördlich von Friesach. In GJ 3/2, 1293, Anm. 32 wird Jakob sowohl als Salzburger als auch als Straßburger Jude geführt, für einen "Doppelwohnsitz" gibt es aber keinen Beleg; der Bezug zum Salzburger Erzbischof ergibt sich aus dem früheren Wohnsitz der Familie in Friesach.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1390 Juli 24 Nr. 1947

Agnes, Witwe [Jakob] Leubleins des Nachrichters, Mitbürgerin zu Pressburg, ihr minderjähriger (zu der zeit junger man) Sohn Hans und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Sadia (Sadya), Schwiegersohn der Jüdin Schondlin (Schondlinn) aus Marchegg, der derzeit in Pressburg ansässig ist, und dessen Frau Serlein sowie deren Erben drei Schock böhmische Groschen und acht Groschen schulden, die sie bis zum kommenden St. Martinstag (11. 11.) zurückzahlen sollen. Tun sie das nicht, kommt pro Schock und Woche ein böhmischer Groschen an Zinsen hinzu. Sie haben den Gläubigern dafür ihr Haus in Pressburg, das hinter den Fleischbänken neben dem Haus Gotzos von Sommerein und auf der anderen Seite neben dem Zehenthof liegt, vorbehaltlich des darauf liegenden Burgrechtsdienstes von einem Pfennig, der Stephan Watschan, Pfründ- ner zu St. Lorenz vor der Stadt Pressburg, zusteht, als Pfand gesetzt. Wenn die Gläubiger nach Ablauf der Zahlungsfrist nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, soll diese samt den angefallenen Zinsen erfolgen. Widrigenfalls sollen die Gläubiger mit dem Pfand nach Belieben verfahren und es versetzen oder verkaufen können, um damit die Schuld samt Zinsen abzudecken. Wenn das Pfand zur Deckung der geschuldeten Summe nicht ausreicht, soll den Gläubigern der fehlende Betrag aus dem gesamten Besitz der Schuldner innerhalb oder außerhalb Ungarns ersetzt werden. Jedem, der die vorliegende Urkunde vorweist, sollen die Aussteller ebenso verpflichtet sein wie den genannten Juden selbst. Kleines Siegel der Stadt Pressburg angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: יעקלין נאחריחתרין ג' שוק וח' גדל '"Jeklin Nachrichterin" drei Schock und acht Groschen' (al)

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 540 (alt Nr. 468). 1 Siegel. Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 239095 (Foto). Druck: MHJ 4, 22-24, Nr. 14. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest). Regest: Meier/Piirainen/Wegera, Deutschsprachige Handschriften, 13, Nr. B 74 (auf Juli 29 datiert). Anm.: Die Urkunde ist auf den Jakobsabend datiert, der Jakobstag ist der 25. Juli. Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert. Im August 1388 hatte Agnes das Haus um 16 Pfund Pfennig auf täglichen Schaden an den in Pressburg ansässigen Juden Merchlein aus Tyrnau/Trnava verpfändet, vgl. AHMB, Uk. Nr. 514; in dieser Urkunde bezeichnet Agnes ihren verstorbenen Ehemann mit dem Namen Jakob, was ihre Bezeichnung als Jeklin im obigen hebräischen Vermerk erklärt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1390 Juli 24, Wien Nr. 1948

Abt Donald und der Konvent des Schottenklosters zu Wien erklären, dass sie den Juden David (Daviden), Leutein (Leweteyn) und Eberlein (Averlein), den Söhnen des Mosche (Musschen) aus Klosterneuburg, und deren Erben 100 Pfund Wiener Pfennig schulden, die diese ihnen auf ihre Bitte geliehen und bezahlt haben, wobei festgelegt wurde, dass die Aussteller den Gläubigern bis zur Rückzahlung der Schuld jährlich zehn Pfund Wiener Pfennig zu den vier Quatembern, also zweieinhalb Pfund zu jedem Termin, zu dienen haben, ohne dass diese von der ursprünglichen Schuldsumme abgezogen werden. Die erste Zahlung ist zu den kommenden Weihnachtsquatembern (14.-17. 12.) fällig. Die Rückzahlung kann jederzeit erfolgen, wobei die Aussteller zusätzlich zu den 100 Pfund noch den zu den nächstfolgenden Quatembern fälligen Dienst zu leisten haben, um aller Verpflichtungen ledig zu sein. Sie versprechen, den Juden jeden Schaden bei Christen und Juden mitsamt dem versessenen Dienst, den sie noch zu leisten haben, auf Verlangen zu ersetzen. Tun sie das nicht, soll der Herzog von Österreich oder dessen Vertreter den Gläubigern aus dem beweglichen und unbeweglichen Besitz der Aussteller Pfänder stellen, aus denen sie sich für die Schuldsumme und den versessenen Dienst entschädigen können. Wenn die Gläubiger die genannte Gülte nicht länger innehaben wollen, dürfen sie sie verkaufen oder versetzen, wobei die Aussteller die Gülte weiterhin in der vereinbarten Weise leisten müssen. Als Sicherheit für die Schuld samt Dienst und Zinsen setzen die Aussteller den gesamten Besitz ihres Klosters, besonders die Güter in Pulkau, aus denen die Gläubiger bei Bedarf entschädigt werden sollen; reichen die Güter in Pulkau dafür nicht aus, soll der restliche Besitz des Klosters herangezogen werden. Die Aussteller geben darüber den Juden und deren Erben oder jedem, dem die genannte Gülte verkauft oder versetzt wird, für sich und ihre Nachfolger diese Urkunde. Siegel Abt Donalds und des Konvents angekündigt.

Kopie: WStLA, Grundbücher 29 – Schotten, Buch 36 (Satzbuch 1381-1394), fol. 36v.- 37v. Druck: Geyer/Sailer, Urkunden, 126-128, Nr. 382. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 1876 und Nr. 2088. Teile des Textes stehen auf Rasur, weiters enthält der Text drei gestrichene Stellen, die offenbar irrtümlich aus einer anderen Vorlage kopiert worden waren. Zur Namensform "Leutein" (als Derivat von Leyb) vgl. Beider, Ashkenazic Given Names, 360.

1390 August 26 Nr. 1949

Der Jude Efferl, Schwager des Yriman aus Herzogenburg, seine Frau und ihre Erben erklären bezüglich des Hauses, das sie gemäß dem von den Verkäufern ausgestellten Kaufbrief von Kunz Weber, dessen Frau und Erben gekauft haben und das in Herzogen- burg neben den Häusern des Friedrich Gansar und des Hans Hütl liegt, dass sie oder die Nachbesitzer des Hauses davon jährlich am St. Michaelstag (29. 9.) 72 Wiener Pfennig zu Burgrecht gemäß österreichischem Burgrechtsrecht an den Propst und den Konvent von St. Andrä an der Traisen oder deren Nachfolger dienen sollen.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Siegel des Herzogenburger Judenrichters Koloman Hiers und des Gerwart Wagramer aus Herzogenburg auf Siegelbitte der Aussteller, die sich darunter verbinden, angekündigt.

Orig.: StA Herzogenburg, Urkundenreihe Stift St. Andrä an der Traisen A.n. 116. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Herzogenburg – StAndrae CanReg; Abbildung und Regest). Lit.: Brugger, Juden in Herzogenburg, 123f.

1390 September 8 Nr. 1950

Koloman, Abt des Zisterzienserklosters Heiligenkreuz in Österreich in der Diözese Passau, erklärt anlässlich der Visitation des Klosters Zwettl, dass Abt Michael um seine Ablöse gebeten hat, die ihm gewährt wurde. Der Konvent von Zwettl erteilte daraufhin dem Aussteller sowie Konrad, Abt von Morimond, und Johannes, Abt von Baumgarten- berg, die Vollmacht, einen neuen Abt zu wählen; die Wahl fiel auf den Heiligenkreuzer Mönch Nikolaus, Hofmeister (grangiarius) in Königshof. Dem neuen Abt werden die detailliert aufgeführten Einkünfte der Zwettler Grangien und Höfe ebenso bestätigt wie verschiedene genannte Verpflichtungen, darunter Schulden bei Christen in der Höhe von 2360 Pfund zuzüglich 236 Pfund an Zinsen (pro honoranciis) sowie Schulden bei Juden in der Höhe von 580 Pfund, für die an Zinsen (pro usura) 82 Pfund zu zahlen sind. Siegel Abt Kolomans angekündigt.

Kopie: StA Zwettl, Cod. 339 (15. Jh.), fol. 15rv. Online: www.monasterium.net (Bestand Zwettl – Stiftsarchiv; Regest). Lit.: Wiedl, Anti-Jewish Polemics, 74. Anm.: Es fällt auf, dass der Schreiber für die Zinsen christlicher Darlehen den in diesem Zusammenhang seltenen Begriff honorancia verwendet und die Zinsen jüdischer Darlehen durch die gängige, aber deutlich negativer besetzte Bezeichnung usura davon unterscheidet. Honorancia bedeutet eigentlich "(Ehren-)Abgabe"; vermutlich wurde das Wort hier in der Bedeutung des deutschen Ausdrucks dienst gebraucht, während usura den meist nicht klar unterschiedenen Begriffen gesuch oder schaden entspricht.

1390 Oktober 6 Nr. 1951

Die Jüdin Nechana, Witwe des Juden Salman (Salmon), der Jude Hendel (Heandel), beider Sohn, und ihre Erben erklären, dass sie mit Handen ihres Bergmeisters Hans Plödlein, Bergmeister des Klosters Baumgartenberg in [Kloster-]Neuburg, ein Drittel Joch Weingarten im Wolfsgraben neben dem Weingarten der Poschin, von dem dem Kloster Baumgartenberg jährlich ein Eimer Wein zu Bergrecht und zwei Pfennig zu Vogtrecht zu dienen sind, mit allem, was dazugehört, und mit allen Rechten um 38 Pfund Wiener Pfennig an Bruder Hans, Prior der Kartause Aggsbach, den Konvent und alle Nachfolger verkauft haben. Von der Kaufsumme sind zwölf Pfund Wiener Pfennig

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 als Ablöse für eine Burgrechtsgülte von elf Schilling Wiener Pfennig weniger zehn Pfennig, die das Klosterneuburger Bürgerspital gemäß seinem Satzbrief auf dem Wein- garten hatte, an das genannte Spital gefallen. Weiters wurde der Most dieses Jahres mit sechs Pfund abgelöst, der Rest ging an die Juden, die dafür nach Bergrechts- und österreichischem Landrecht den Schirm übernehmen. Die Juden haben der Kartause und deren Verwesern zwei gültig besiegelte Urkunden übergeben, nämlich erstens einen Behabbrief, der belegt, dass dem Spitalmeister in Vertretung des Spitals der Weingarten für ein versessenes Burgrecht übergeben wurde, wie die Urkunde des Spitals besagt, die mit Kenntnis des Bergmeisters kassiert und den Käufern ebenfalls übergeben wurde. Zweitens übergaben die Juden den Käufern den Kaufbrief, der belegt, dass Nechana den Weingarten von dem Spital gekauft hat. Wenn den Käufern etwas an dem Weingarten abgeht oder Ansprüche von dritter Seite darauf erhoben werden, sollen sie den Ver- käufern die beiden Urkunden unbeschädigt mitsamt dem kassierten Satzbrief übergeben, damit diese gemäß österreichischem Landrecht den Schirm übernehmen können. Sollten die Urkunden aber verloren gehen oder beschädigt werden, sind weder die Verkäufer noch der Bergmeister zum Schirm verpflichtet. Die Aussteller versprechen, den Käufern alles, was ihnen an dem Kaufgut abgeht, aus ihrem ganzen beweglichen und unbeweg- lichen Gut zu ersetzen. Siegel des Bergmeisters Hans Plödlein, des Klosterneuburger Stadt- und Judenrichters Konrad von Wien und des Klosterneuburger Ratsmitgliedes Heinrich Flötzer auf Siegel- bitte wegen Siegelkarenz Nechanas und Hendels angekündigt.

Kopie: HHStA, Länderabteilungen Klosterakten 9, Kartause Aggsbach, Kopialbuch 1 (14./15. Jh.), fol. 28v.-29r. Online: www.monasterium.net (Sammlung Aggsbach Kartäuser; Regest). Regest: Fuchs, FRA II/59, 105f., Nr. 98. Lit.: Lohrmann, Juden Klosterneuburg, 214. Anm.: Vgl. Regest Nr. 1868. Zur Kassation des erledigten Satzbriefes vgl. außerdem die Anmerkung bei Regest Nr. 1922.

1390 Oktober 25 Nr. 1952

Der Jude Mosche (Musch) aus Marburg, Schwiegersohn des Juden Haslein, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sich Friedrich Bösenbacher, dessen Frau und Erben mit ihnen bezüglich der Güter geeinigt haben, die von den Brüdern Friedrich und Heinrich von Jerdingen stammten, wie die Behab- und Schirmbriefe der Aussteller besagen. Gemäß der Einigung sollen die Aussteller ab dem Ausstellungsdatum der Urkunde keinen Anspruch auf die Güter und alles, was dazugehört, mehr haben, wie der Behab- und Schirmbrief besagt; außerdem sollen sie bezüglich der Güter keine Ansprüche gegen Friedrich Bösenbacher oder dessen Erben haben. Wenn künftig noch eine Urkunde Friedrichs und Heinrichs von Jerdingen für die Aussteller auftaucht, soll diese Friedrich Bösenbacher und dessen Erben nicht schaden, vielmehr sollen solche Urkunden ungültig sein (sollen auch dieselben brieff tettbrieff sein).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Siegel Hans Pfaffendorfers, Judenrichter von Judenburg, auf Siegelbitte der Aussteller sowie hebräische Unterschrift Mosches (versigelt mit meines obgenanten Muschen des juden vonn Marburg jüdischen judenschrifft), unter der sich die Aussteller verbinden, angekündigt.

Kopie: StLA, Archiv Prankh Familie und Herrschaft, K.1 H. 4 (16. Jh.), fol. 149v.; AUR 3707f (19. Jh.). Druck: GZM 5, Nr. 59. Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d. Lit.: Maleczek, Urkunden Archiv Trapp, 99, Anm. 3. Anm.: Unter dem Text befindet sich folgender Vermerk des Kopisten: Dise Judenschrifft khan nit verteitscht werden und ichs derhalben nicht abschreyben khünnen. Die Handschrift war zuvor unter der Signatur "Hs. 1950" (in GZM fälschlich als 1590 zitiert) und danach unter "Archiv Prankh, Sch. 1, H. 2" verwahrt. Scherer, Rechtsverhältnisse, 460 listet Hans Pfaffendorfer bereits für das Jahr 1389 als Judenburger Judenrichter, aber weder an der von Scherer zitierten Stelle bei Muchar, Steiermark 7, 41 noch in den von diesem angeführten Urkunden (möglicherweise StA Admont, Uk. 484 und Uk. 485) wird Hans Pfaffendorfer als Judenrichter bezeichnet. GZM identifiziert Jerdingen mit Irdning, das ist allerdings aufgrund der Entfernung eher unwahrscheinlich; möglicherweise handelt es sich dabei um Jaring in den Windischen Büheln, vgl. Zahn, Ortsnamenbuch der Steiermark, 278.

1390 November 7 Nr. 1953

Der [Wiener] Neustädter Bürger und Judenrichter Ulrich Maurer besiegelt eine Urkunde des Bürgers Nikolaus Krakauer, der insgesamt 18 Schilling Wiener Pfennig Gülten, gelegen auf Gärten bei Zemendorf, um 15 Pfund Wiener Pfennig an seinen Bruder Stephan Krakauer verkauft; die Gülten sind von allen Belastungen bei Christen und Juden frei. Siegel Nikolaus Krakauers und Ulrich Maurers, Bürger und Judenrichter von Wiener Neustadt, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1390 XI 7. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand HHStA – Wiener Neustadt Bistum/Domkirche; Regest). Lit.: Mayer, Wiener Neustadt 1/1, 351, Anm. 23. Anm.: Zemendorf ist ein abgekommener Ort östlich von Wiener Neustadt, vgl. Kühtreiber, Wüstungen, 234f.

1390 November 15 Nr. 1954

Der Tullner Judenrichter Hans Parater besiegelt eine Urkunde des Wolfhart von Kirch- stetten, Bürger von Tulln, und des Eberhard von Staasdorf über die Pacht eines Ackers

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 von sechs Joch von Klara Baumgartnerin, Priorin des Dominikanerinnenklosters zu Tulln, und dem Konvent, für den sie einen jährliche Pachtsumme von einem Pfund Wiener Pfennig an bestimmte, genannte Klosterfrauen zu leisten haben; nach dem Tod dieser Klosterfrauen geht die Pachtsumme an den Konvent. Siegel Peter Püchleins, Schaffer der Klosterfrauen, und Hans Paraters, Judenrichter von Tulln, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1390 XI 15. 2 Siegel. Kopie: HHStA, Hs. Weiß 49/2 (18. Jh.), fol. 270rv. Online: www.monasterium.net (Bestand HHStA – Tulln Dominikanerinnen; Abbildung und Regest).

1390 November 16, Tulln Nr. 1955

Der Tullner Judenrichter Hans Parater siegelt eine Urkunde des Tullner Bürgers Michael Tollrer über die Pacht von insgesamt elf Joch Acker von Klara Baumgartnerin, Priorin des Dominikanerklosters zu Tulln, und dem Konvent, für die er eine jährliche Pacht- summe von insgesamt 17 Schilling Wiener Pfennig weniger zehn Pfennig an bestimmte, genannte Klosterfrauen zu leisten hat; nach dem Tod der Klosterfrauen geht die Pachtsumme an den Konvent. Siegel Peter Püchleins, Schaffer der Klosterfrauen, und Hans Paraters, Judenrichter von Tulln, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1390 XI 16. 2 Siegel. Kopie: HHStA, Hs. Weiß 49/2 (18. Jh.), fol. 271rv. Online: www.monasterium.net (Bestand HHStA – Tulln Dominikanerinnen; Abbildung und Regest).

1390 November 21 Nr. 1956

Katharina Koschacherin von Marburg und ihre Erben sowie der Priester Peter Koschach und Simon, ihre Söhne, erklären, dass sie Abt Nikolaus und dem Konvent von Viktring aus ihrem Eigengut vier Mark Gülten sowie etliche Hühner- und Eierzinse mit allem Zubehör und allen Rechten verkauft haben. Die Gülten liegen auf Häusern in Marburg und auf Weingärten im Umkreis der Stadt. Die betreffenden Haus- und Weingarten- besitzer und deren Dienste werden detailliert aufgezählt, darunter auch die Jüdin Herzel (Herczel), Witwe Permans, die von ihrem Haus, das an der Ecke gegenüber dem Haus des Juden Haniko (Hanuka) gelegen ist, 60 Pfennig dient. Die Verkäufer versprechen, das Kaufgut nach dem für Eigengut gültigen Kaufrecht und Marburger Burgrechtsrecht gegen Ansprüche von Christen und Juden zu schirmen. Tun sie dies nicht, sollen sie den Käufern jeden Schaden ersetzen, wofür sie ihren ganzen Besitz als Sicherheit stellen, aus

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 dem der Marburger Stadtrichter oder der Landesfürst in Steier bzw. dessen Beauftragter die Käufer auf deren Verlangen entschädigen soll. Siegel Paltrams von Windenau, des Marburger Stadtrichters Nikolaus Bierbaum und des Marburger Judenrichters Heinrich Gozrep angekündigt. Der Marburger Bürger Matthias König, Vormund (gerhab) Katharinas und ihrer Kinder, bestätigt seine Zustimmung zu dem aufgrund einer Notlage unvermeidbaren Verkauf und kündigt sein Siegel an.

Orig.: KLA, 418-B (AUR), A 568 St. 4 Siegel. Kopie: KLA, 418-B (AUR), A 568 St (2 Kopien, 16./17. Jh.); GV-Hs. 1/1 (Viktringer Copialbuch I, 16. Jh.), fol. 229r.-230r., Nr. 328; GV-Hs. 1/2 (Viktringer Copialbuch II, 16. Jh.), fol. 138r.-139r., Nr. 418; GV-Hs. 1/3 (Viktringer Copialbuch III, 16. Jh.), fol. 72v.-73v.; GV-Hs. 1/5 (Viktringer Copialbuch, 19. Jh.), pag. 575f. (im Codex als 475 verschrieben). StLA, AUR 3713 (2 Kopien, 19. Jh.). Druck: GZM 5, Nr. 60. Online: www.monasterium.net (Bestand KLA – Allgemeine Urkundenreihe; Abbildung und Regest). Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d. Lit.: Rosenberg, Juden Steiermark, 123; Scherer, Rechtsverhältnisse, 460. Anm.: Haniko (hebr. Chanuka) ist bereits 1371 und 1384 als Marburger Jude nachweisbar, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 123f., Nr. 1342, 376f., Nr. 1777. Matthias König war 1388 Marburger Stadtrichter, vgl. Regest Nr. 1883.

1390 Dezember 8 Nr. 1957

Konrad Schuster von Pöchlarn, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Schalam aus Ybbs, dessen Frau und Erben 50 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zum kommenden St. Martinstag (11. 11. 1391) zurückzahlen sollen. Tun sie das nicht, kommen pro Pfund und Woche vier Pfennig an Zinsen hinzu. Als Pfand haben die Aussteller den Juden mit Handen ihres Grundherrn zwei Weingärten am Wayczenperig versetzt; von dem einen dient man jährlich neun Pfennig in den Pfleghof, von dem anderen sechs Pfennig in das Lehen Äckerleins. Weiters haben sie den Juden ihr Haus in Pöchlarn neben dem Haus des Pflegers verpfändet, von dem man jährlich vier Pfennig in den genannten Pfleghof dient. Diese Pfänder haben sie den Juden mit Nutzen und allem Zubehör verpfändet; wenn die Juden nicht länger auf die Rückzahlung der Schuld samt Zinsen warten wollen, soll diese erfolgen, ansonsten sollen sich die Juden an die genannten Pfänder halten und ihr Geld davon bekommen. Wenn die Pfänder nicht ausreichen, soll ihnen der Rest aus dem ganzen Besitz der Schuldner inner und außer Landes ersetzt werden, auf den die Juden die Schuldner mit Fürstengewalt pfänden sollen, bis ihnen die Schuld samt Zinsen abgegolten wird. Die Aussteller versprechen den Juden, sich bezüglich der Rückzahlung nicht an den Hof oder eine andere übergeordnete Instanz zu wenden und sich weder mit Gegen- noch mit Tötbriefen von der Schuld zu ledigen, sondern die Schuld samt Zinsen selbst zu begleichen. Jedem, der ihnen diese Schuldurkunde vorlegt, sollen sie wie den Juden selbst zur Zahlung verpflichtet sein.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Siegel des Leutlein, Pfleger zu Pöchlarn und Grundherr der genannten Pfänder, sowie des Ybbser Bürgermeisters Nikolaus Kerschbaumer wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: קונרט שוסטר נ' ליטרי' עד על חרטין '"Konrat Schuster" 50 Pfund bis auf Martini (charatin)' (al)

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1256. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Abbildung und Regest); www.noela.findbuch.net (Bestand 05.01, StA Urk; Abbildung und Regest).

1390 Dezember 22, Wien Nr. 1958

Albrecht [III.], Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., urkundet zugunsten des Abtes von Garsten, Nikolaus, der sein Siegel verloren hat und dies zeitgerecht in allen herzoglichen Städten und den Judenschulen zu Wien, [Wiener] Neustadt und Krems verrufen lassen hat, worüber er Urkunden (beruffbrief) hat, gegen die keine Einwände erhoben wurden. Der Herzog bestimmt, dass dem Abt, dessen Kloster und Nachfolgern durch das Siegel künftig keine Verpflichtungen mehr entstehen sollen, wenn es noch vorgelegt werden sollte, sondern dass es ungültig sein und den Genannten keinen Schaden bringen soll.

Orig.: OÖLA, Bestand StA Garsten, Uk. 1390 XII 22, Nr. 336. Druck: UBOE 10, 655f., Nr. 848. Online: www.monasterium.net (Bestand OOeLA – Garsten; Abbildung, Volltext und Regest). Lit.: GJ 3/1, 681, Anm. 14; Hruschka, Juden in Krems, 19f. Anm.: Die Urkunde ist (offenbar durch Schimmelbefall) mittlerweile so schwer be- schädigt, dass Teile des Textes nicht mehr lesbar sind; für diese wurde der UBOE-Druck als Vorlage für das obige Regest herangezogen.

1391 Jänner 5 Nr. 1959

Der Kremser Judenrichter Hans Poltz siegelt eine Urkunde Dietrichs, Sohn des Jans von Rehberg, und dessen Frau Katharina über den Verkauf einer Gülte von 29 Pfennig ewigem Dienst auf einem halben Joch Weingarten namens Wolfsgraben an Jans Wank, Kaplan am St. Paulsaltar in der Kremser Pfarrkirche. Siegel des Bergherrn Seifried Spornranft, Burggraf zu Rehberg, und des Hans Poltz, Ratsmitglied und Judenrichter zu Krems, wegen Siegelkarenz Dietrichs angekündigt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Orig.: DA St. Pölten, Bestand PA Krems-St. Veit, Perg. uk. 1391 I 5. 1 Siegel. Kopie: SA Krems, Regal 4, F 11, Stiftungsbüchl St. Paul (1413), fol. 18rv. Online: www.monasterium.net (Bestand DA St. Pölten; Abbildung und Regest). Regest: Wilhelm, Archivberichte, 130, Nr. 685. Lit.: Hruschka, Juden in Krems (Anhang), 9.

1391 Jänner 20 Nr. 1960

Die Jüdin Herzel (Heertzel), Witwe Permans aus Marburg, und ihre Erben erklären, dass sie Jakob Laurein dem Vlaischker, Mitbürger zu Marburg, dessen Frau und Erben ihren Acker mit allem Zubehör jenseits der Drau bei Marburg in der Krotengasse, der neben dem Acker Ulrich Payrs liegt, sowie ihren Weingarten mit Wein und allem Zubehör, gelegen in Großzweinig neben dem Weingarten des Nikolaus Fütrer, mit allen Rechten, mit denen sie sie gemäß ihrem Zeugbrief erworben haben, verkauft haben. Der Acker wurde mit Handen des Zinsherrn Nikolaus Goldener, Bürger zu Marburg, dem davon jährlich 19 Pfennig Zins zu dienen sind, verkauft, der Weingarten mit Handen des Berg- herrn Martin Vlaischker, Bürger zu Marburg, dem jährlich davon eineinhalb Eimer Most zu Bergrecht sowie zwei Pfennig und ein Trinkpfennig zu dienen sind. Die Aussteller übernehmen gemäß Landes- und Gewohnheitsrecht in Steier den Schirm gegen alle Ansprüche von Juden oder Christen, wofür sie ihren gesamten Besitz als Sicherheit stellen, aus dem der Richter zu Marburg oder der Landesfürst in Steier bzw. dessen Vertreter die Käufer im Schadensfall entschädigen soll. Siegel Heinrich Gozreps, Judenrichter zu Marburg, wegen Siegelkarenz Nikolaus Goldeners und Siegel Nikolaus Bierbaums, Stadtrichter zu Marburg, wegen Siegelkarenz Martin Vlaischkers auf Siegelbitte Herzels sowie hebräische Unterschrift der Aussteller (mit unser juedischen underschrift) angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: הנני החתומ' מטה מודע' לכל רואי כתב זה כל מה שכתוב לעיל בלשון גלחות זה רצוני ובקשתי לכתוב ולחתו' לפי שהוא אמת נאו' תרצה בת הח''ר דוד זצ''ל 'Mit dieser unten stehenden Unterschrift bekenne ich allen, die diese Urkunde sehen: Alles, was oben in der Sprache der Mönche (galachut) geschrieben wurde, das ist mein Wunsch und mein Wille gemäß der Urkunde und gemäß der Unterschrift, damit es Wahrheit sei. Rede Tirtzas, Tocher des gelehrten Herrn David, das Andenken des Gerechten zum Segen.' (al)

Orig.: ARS, SI AS 1063, Nr. 6544. 2 Siegel. HHStA, AUR Uk. 1391 I 20 (Xerokopie). Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1391 Februar 2, Friesach Nr. 1961

Kaspar, Sohn des Bertlein Czaehen, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Samuel (Sanubeln) aus Bamberg, derzeit in Friesach ansässig, dessen Frau und Erben zwölf Pfund Wiener Pfennig schulden, zu denen ab dem Ausstellungstag zwei Pfennig pro Pfund und Woche an Zinsen hinzukommen, solange die Schuld nicht be- zahlt ist. Wollen die Juden nicht länger auf die Rückzahlung der Schuldsumme und der Zinsen warten, soll diese erfolgen; widrigenfalls sollen die Schuldner einen Knecht mit einem Pferd nach Friesach ins Einlager schicken, wo diese gemäß Einlagerrecht und Gewohnheit verbleiben sollen, bis die Juden Schuldsumme und Zinsen erhalten haben. Wird weder bezahlt noch Einlager geleistet, versprechen die Aussteller, den Gläubigern jeden Schaden zu ersetzen, wofür sie ihren gesamten Besitz als Sicherheit stellen, aus dem der Hauptmann, Pfleger oder Richter, unter dessen Zuständigkeit der betreffende Besitz fällt, die Juden entschädigen soll, sobald sie dies fordern und die Urkunde vorweisen. Wer immer den Ausstellern diese Urkunde vorlegt, dem sollen sie bezüglich der Schulden und Abmachungen verpflichtet sein. Siegel Hans Dobrengers, Bürger zu Friesach, aufgrund der Siegelkarenz Kaspars angekündigt.

Hebräische Rückvermerke: כספר מ' '"Caspar" 40'

כ' א' שבט קנ''א '21. Schevat 151 (27. 1. 1391)' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1391 II 2. 1 Siegel. Lit.: GJ 3/1, 416, Anm. 14, 3/2, 1535, Anm. 10; Wadl, Juden Kärnten, 119, 168, 184. Anm.: Zur Identifizierung Sanubels mit Samuel vgl. Regest Nr. 2179. GJ 3/1, 416, Anm. 14 und 3/2, 1535, Anm. 10 nimmt an, dass mit Pabenberch nicht die Stadt Bamberg, sondern das bambergische Villach gemeint war.

1391 April 2 Nr. 1962

Hans Windischdorfer (Wyeschendarffer), Lorenz Freytel und ihre Ehefrauen und Erben erklären, dass sie sich mit Stephan, Propst von St. Florian, bezüglich des Hofes zu Niederzirking beim Friedhof geeinigt haben, den Hans von Propst Stephan und dessen Stift zu Lehen gehabt hat und den die Aussteller mit den Rechten, die sie darauf haben, bei den Juden versetzt haben. Propst Stephan darf den Hof von den Juden auslösen und zurückerlangen; die Aussteller stimmen dem zu, verzichten für sich und ihre Erben auf alle Rechte, die sie an dem Hof haben und versprechen, künftig keine Ansprüche mehr darauf zu erheben. Außerdem versprechen sie, hinsichtlich der Ausgaben (anfell), Pfän- dungen und Schäden, die ihnen der Juden wegen entstanden sind, niemandem feindlich gesinnt zu sein und diesbezüglich keine Ansprüche gegen Christen oder Juden zu erheben. Der Propst und das Stift sollen alle Rechte an dem Hof haben; wenn sich die

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Aussteller nicht an diese Einigung halten, sollen sie den Genannten jeden entstandenen Schaden ersetzen, wofür sie ihren gesamten Besitz als Sicherheit setzen. Siegel Hans Windischdorfers, Lorenz Freytels, Peter Windischdorfers und Stephan Aigelsbergers angekündigt.

Orig.: StA St. Florian, Uk. 1391 IV 2. 4 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand St. Florian; Abbildung und Regest). Regest: UBOE 11, 18f., Nr. 16. Lit.: Kurrein, Mesnerin von Enns, 174, Anm. 3. Anm.: Vgl. Regest Nr. 1965.

1391 April 4 Nr. 1963

Friedrich Pesell zu Mödling erklärt, dass er und seine Erben den Juden Jakob (Jeclein), Hendlein und Jona (Jana), Kinder des [David] Steuss (Steuzzen), und deren Erben sieben Pfund Wiener Pfennig schulden, wofür sie ihnen jährlich ohne Zinsen den halben Weinertrag von dem Weingarten, den sie von den Juden gekauft haben, geben sollen. Was dann noch auf die sieben Pfund fehlt, sollen die Juden aus dem gesamten Besitz der Aussteller in Österreich und anderswo erhalten. Siegel Peter Raidleins, Bannrichter und Judenrichter zu Mödling, und Thomas Puchleins wegen Siegelkarenz des Ausstellers angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: יורגא טג ט''ו מחדשי' קנ''ב ל' על ד' שני' פאזל ]ז'[ ליט' על כל שכר' '"Jorg tag" (24. 4.), 15 von den Monaten, 152 nach der [kleinen] Jahreszählung (1392), auf vier Jahre "Pasel", [7] Pfund auf alle Erträge' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1391 IV 4. 2 Siegel. Lit.: GJ 3/2, 879, Anm. 17, Anm. 20. Anm.: Der hebräische Rückvermerk ist stark verwischt. (al)

1391 April 17 Nr. 1964

Jans bei dem Tor, Bergmeister des Stifts Klosterneuburg, erklärt, dass der Jude Lesir (Lesyr), Sohn des Juden Eberlein (Aeverlein), vor ihm im Gericht erschienen ist und mit einer entsprechenden Urkunde auf die Überteuer von zwei Drittel Weingarten aus dem Gut seines Schuldners geklagt hat. Von dem Weingarten, der im Everdinger neben dem Weingarten der Tochter des Wiener liegt, dient man dem Stift jährlich zwei Eimer Wein zu Bergrecht und vier Pfennig zu Witrecht, außerdem fünf Pfund zu Überzins auf die genannten zwei Drittel sowie auf das andere Drittel nach Dürnstein. Der Jude klagte um 24 Pfund Wiener Pfennig und die angefallenen Zinsen. Das Gericht entschied, dass der Bergmeister bei Margarethe, der Witwe Jörg Wieners, und deren Stiefkindern sowie bei allen anderen Christen und Juden, die Rechtsansprüche auf den Weingarten erheben,

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 anfragen lassen solle, ob jemand die Auslösung übernehmen wolle. Da sich niemand dazu bereit erklärte, wurde entschieden, dass der Bergmeister die Gewer der zwei Drittel Weingarten 14 Tage lang innehaben solle; in dieser Zeit solle er Margarethe, den Kindern [Simon] des Seilers und allen anderen Christen und Juden, die Rechtsansprüche darauf erheben, die Auslösung anbieten. Wollten diese sich mit dem Juden bezüglich dessen beurkundeten Forderungen nicht einigen, solle Lesir dem Aussteller dessen Ver- gütung geben, was er getan hat; daraufhin solle der Bergmeister Lesir mit allen Rechten an die Gewer der Überteuer des Weingartens setzen und ihm darüber einen Behabbrief ausstellen, was er auch tat. Der Jude Lesir und seine Erben erklären nun, dass sie mit Handen des Bergmeisters Jans bei dem Tor die Überteuer des Weingartens um 20 Pfund Wiener Pfennig mit allen Rechten an Seifried Steck und dessen Erben verkauft haben. Mit dieser Urkunde haben sie den Käufern auch den kassierten (zue proechen) Satzbrief ausgehändigt, der mit Kenntnis des Bergmeisters bei der Übergabe des Weingartens an Lesir und dessen Erben kassiert worden war. Wenn von dritter Seite Ansprüche auf die Überteuer der zwei Drittel Weingarten erhoben werden, sollen die Käufer den Verkäu- fern die [Behab- und Verkaufs-]Urkunde sowie den kassierten Satzbrief wiedergeben, damit diese sie nach österreichischem Landrecht dagegen schirmen können. Sollte die [Behab- und Verkaufs-]Urkunde aber verloren gehen oder beschädigt werden, sind Lesir, dessen Erben und der Bergmeister nicht zum Schirm verpflichtet. Lesir und seine Erben versprechen, den Käufern jeden Schaden aus ihrem Gut zu ersetzen. Jans bei dem Tor kündigt sein eigenes Siegel sowie das des Klosterneuburger Bürgers und Ratsmitgliedes Simon Wisent auf dem Anger an.

Orig.: StAKl, Uk. 1391 IV 17-1. 2 Siegel. Anm.: Das Formular mit zwei Ausstellern kommt vor dem Klosterneuburger Berg- gericht öfter vor, vgl. Regesten Nr. 1929 und Nr. 2254. Zur Kassation des erledigten Schuldbriefes vgl. die Anmerkung bei Regest Nr. 1922. Margarethe dürfte mit der gleichnamigen Ehefrau Simon des Seilers identisch sein, gegen deren Besitzrechte an einem Drittel desselben Weingartens Jörg Wiener drei Jahre zuvor noch Klage geführt hatte, vgl. Regest Nr. 1888. Zur möglichen Verwandtschaft Lesirs mit Mosche aus Klosterneuburg, der ebenfalls Sohn eines Eberlein war, vgl. Regest Nr. 2088.

1391 Mai 1 Nr. 1965

Der Jude Schalam aus Enns, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie ihre Rechte an dem Hof zu Niederzirking beim Friedhof, die ihnen von Hans Windischdorfer (Wyeschendarffer), Lorenz Freytel und deren Frauen und Erben verfallen waren, an Propst Stephan und das Stift St. Florian verkauft haben. Sie haben den Käufern den Hof mit allen Rechten aus ihrer Gewer in deren Gewer übergeben, sodass weder sie noch ihre Erben künftig noch Ansprüche darauf haben sollen, worauf sie ausdrücklich verzichten. Die Verkäufer übernehmen nach Landes- und Eigenrecht in Österreich für das Kaufgut den Schirm gegen alle Ansprüche von Christen oder Juden und versprechen, die Käufer schadlos zu halten. Sie setzen dafür ihren ganzen Besitz als Sicherheit, aus dem den Käufern der entstandene Schaden samt Zinsen ersetzt werden soll.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Hebräische Unterschrift der Aussteller (mit unsrer jueden geschrift) sowie Siegel Sieghard Ponhalms, Pfleger und Judenrichter zu Enns, und des Ennser Bürgers Peter Heresinger auf Siegelbitte der Aussteller, die sich darunter verbunden haben, angekündigt.

Hebräische Beglaubigung auf der Rückseite: אני מודיע לכל רואי כתבי כל מה שכת]ו[ב ז]ה[ הכתב זה רצוני שלו' ]ב''ר[ משה ז''ל 'Ich verkünde allen, die meine Urkunde sehen: Alles, was [in] dieser Urkunde geschrieben wurde, das ist mein Wille. Schalom, [Sohn des Herrn] Mosche, sein Andenken zum Segen.' (al)

Orig.: StA St. Florian, Uk. 1391 V 1. 2 Siegel. Druck: Kaminka, Urkunden Juden Oberösterreich, 152-154. Online: www.monasterium.net (Bestand St. Florian; Abbildung, Regest sowie Trans- literation und Übersetzung des hebräischen Textes). Regest: UBOE 11, 26, Nr. 23. Lit.: GJ 3/1, 303, mit Anm. 14, Anm. 20; Kurrein, Mesnerin von Enns, 173f. Anm.: Vgl. Regest Nr. 1962. Es ist sehr ungewöhnlich, dass die hebräische Beglaubigung auf der Rückseite der Ur- kunde steht. Schalam bezeichnet Sieghard Ponhalm in der deutschen Urkunde als "unseren Richter zu Enns", eine Formulierung, mit der in Urkunden jüdischer Aussteller üblicherweise der Juden- und nicht der Stadtrichter gemeint ist. Bei dem 1383 nachweisbaren Juden Mosche aus Enns (vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 357, Nr. 1741) könnte es sich um Schalams Vater handeln.

1391 Mai 16 Nr. 1966

Der Jude Haniko (Hanoko) aus Marburg, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sich ihre Herren, Graf Hermann und Graf Wilhelm von Cilli, anstelle des Andreas von Königsberg, dessen Vormünder sie sind, bezüglich der Schulden des Hans von Königs- berg, Andreas' Vater, die dieser als Schuldner oder Bürge bis zum Ausstellungstag bei ihnen hatte und über die sie Briefe von ihm gehabt haben, verglichen haben. Sie sagen Andreas, dessen Frau und Erben gänzlich ledig und erklären, dass sie keine Briefe von ihnen haben und auch wegen der abgerechneten Urkunden und der Schulden keine Ansprüche mehr stellen. Sollte von Christen oder Juden noch eine Urkunde vorgelegt werden, erklären sie diese für ungültig; sie soll ihnen nicht nützen und dem Königs- berger nicht schaden. Siegel Heinrich Gozreps, Judenrichter von Marburg, und Paltrams von Windenau auf Siegelbitte Hanikos sowie hebräische Unterschrift der Aussteller (mit unser juedischen underschrift) angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: אני חתו׳ מט׳ מודע לכל רואי כתב זה שזה השרים הנצבדים הפחים מצילי ניתפשהו עמ׳ עבור כל החיוב שהייה חייב לי השר האנז קונשפירגיר במקום ובנו אנדרי אני מגידים אותם פטורי׳ וכמו שכתוב לעי׳ בלשו׳ ערלי׳ הכל רצוני ובקשתי נא׳ חנוכה ב׳׳ר מנחם זצ׳׳ל

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 'Ich, der unten Unterzeichnete, tue allen kund, die diese Urkunde sehen, dass dies die Edlen sind, die (…?) die Schwarzen (?) von "Cilli" haben es übernommen. Sie stehen [als Bürgen] für alle Schuld, die es gab. Es schuldet mir der Edle "Hans Kunsperger" [durchgestrichen: anstelle] und sein Sohn "Andre". Ich spreche sie los, so wie es oben in der Sprache der Unbeschnittenen geschrieben wurde. Dies alles ist mein Wunsch und mein Wille. Rede Chanukas, Sohn des Herrn Menachem, das Andenken des Gerechten zum Segen.' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1391 V 16. 2 Siegel. Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d. 1391 Mai 23. Lit.: Wadl, Juden Kärnten, 102, Anm. 408 (auf Mai 23 datiert). Anm.: Vgl. Regesten Nr. 1906, Nr. 1993 und Nr. 2065. Die Urkunde ist auf Dienstag nach Pfingsten datiert; die Fehldatierung bei Wadl und Weiß geht möglicherweise auf das Archivrepertorium XIV/14, Band 1 zurück, in dem sich diese falsche Datumsauflösung findet.

1391 Juni 4 Nr. 1967

Die Jüdin Lipphait Payrin aus Herzogenburg, Witwe des Joslein (Josleins), und ihre Erben erklären, dass sie mit Handen der Bergherrin Klara von Wehingen, Äbtissin von Dürnstein, ein ihnen als Pfand verfallenes Haus in Stein am Neusiedel, von dem der Bergherrin und ihrem Konvent jährlich zehn Pfennig Burgrecht und zwölf Schilling Dienst am St. Michaelstag (29. 9.) zu leisten sind, mit allen Rechten um 14 Pfund und sechs Schilling Wiener Pfennig an den Steiner Bürger Peter Mägerlein und dessen Erben verkauft haben. Die Aussteller übernehmen gemäß österreichischem Burgrechtsschirm- recht den Schirm für den Verkauf und versprechen, den Käufern jeden entstehenden Schaden aus ihrem gesamten Besitz zu ersetzen. Siegel der Klara von Wehingen, Äbtissin von Dürnstein, des Hans Poltz, Judenrichter und Ratsmitglied von Krems, sowie des Steiner Bürgers Peter Neunburger angekündigt.

Orig.: StA Herzogenburg, Urkundenreihe Dürnstein Klarissen K.n. 197. 3 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Herzogenburg – Dürnstein OSCl; Abbildung und Regest). Anm.: Bei Lipphaits verstorbenem Ehemann könnte es sich um den 1376 in Wien nach- weisbaren Juden Joseph Bayer aus Regensburg gehandelt haben, vgl. QuGStW III/3, 81, Nr. 3371.

1391 Juni 28, Wien Nr. 1968

Nikolaus Würfel, Amtmann des Stifts [Kloster-]Neuburg, erklärt, dass der Jude Höschlein (Hoschel/Hoschlein), Sohn Baruchs (Warochs) aus Wien, vor ihm im Gericht erschienen ist und eine besiegelte Urkunde vorgezeigt hat, die er von Peter Peheim und

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 dessen Frau Anna bezüglich der Schulden der beiden erlangt hat. Gemäß der Urkunde schulden diese ihm für die Schuldsumme einen Weingarten von einem Joch an der Weissenleiten, gelegen neben dem Weingarten des Friedrich Slecht. Höschlein fragte, ob er den Weingarten gemäß dem Gerichtsbrief verkaufen oder sonst frei über diesen ver- fügen könne. Ihm wurde beschieden, den Weingarten Anna Peheimin zur Auslösung anzubieten, da ihr Mann gerade außer Landes war. Nikolaus Würfel hat daher mit seinem Amtmann und in Gegenwart ehrbarer Leute gemäß Landrecht in Österreich Anna Peheimin den Weingarten angeboten, worüber er Höschlein diese Urkunde gibt. Siegel Nikolaus Würfels angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1391 VI 28. Lit.: GJ 3/1, 553, Anm. 24, 3/2, 1600, mit Anm. 115.

1391 Juli 2 Nr. 1969

Der Kremser Judenrichter Hans Poltz siegelt eine Urkunde der Margarethe, Witwe des Weiglein, in der diese dem Abt und Konvent von Zwettl bestätigt, dass sie das Joch Weingarten im churczen tailant von ihnen nur als Leibgeding hat. Siegel des Hans Hulber, Burggraf zu Krems, und des Hans Poltz, Judenrichter und Rats- mitglied daselbst, wegen Siegelkarenz Margarethes angekündigt.

Orig.: StA Zwettl, Uk. 1391 VII 2. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Zwettl Stiftsarchiv; Abbildung und Regest).

1391 Juli 12 Nr. 1970

Der Perchtoldsdorfer Judenrichter Nikolaus Turnkart siegelt eine Jahrtagsstiftung des Konrad Holzer, Bürger von Perchtoldsdorf, und dessen Frau Kunigunde von einem Pfund Wiener Pfennig ewigem Burgrecht auf einem Weingarten in Perchtoldsdorf an die dortige Pfarrkirche. Siegel der Zeche Unserer Frau zu Perchtoldsdorf und des Perchtoldsdorfer Judenrichters Nikolaus Turnkart wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Orig.: DA Wien, Urkundenreihe 1391 Juli 13 [!]. Kopie: HHStA, Hs. Weiß 49/8 (18. Jh.), fol. 108r.-109v. Online: www.monasterium.net (Bestand DA Wien; Abbildung s.d. 1391 VII 13). Lit.: Petrin, Perchtoldsdorf im Mittelalter, 104 (auf Juli 13 datiert). Anm.: Der Margarethentag, auf den die Urkunde datiert ist, ist üblicherweise der 13. Juli, in der Erzdiözese Salzburg und den Salzburger Suffraganbistümern jedoch der 12. Juli.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1391 August 3 Nr. 1971

Ulrich, Schreiber Reinprechts von Wallsee[-Enns], seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie mit Handen des Gerichts dem Juden Mosche (Muschen), Bruder des Lesir (Leser), dessen Frau und Erben ihr Haus samt Zubehör zu Linz in der Hofgasse am Berg, das hinten an das Haus des Juden Heblein (Haebleins) angrenzt und einst dem verstorbenen Heinzlein Schneider gehörte, verkauft haben. Auf dem Haus liegt an jähr- lichen Abgaben nur ein Burgrecht von einem Wiener Pfennig am St. Georgstag (24. 4.) an den Herzog. Die Aussteller haben das Haus aus ihrer Gewer in die Gewer der Käufer übergeben, übernehmen für sie nach Kauf-, Burgrechts- und Linzer Stadtrecht den Schirm gegen alle Ansprüche und versprechen, sie schadlos zu halten, wofür sie ihren gesamten Besitz inner und außer Landes als Sicherheit setzen. Siegel Jörg Enenkels von Ybbs, Mautner und Richter zu Linz, und Ulrich Sengenweins, Burggraf daselbst, wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: זה הכתב המגיד על ביתנו 'Dies ist die Urkunde, die über unser Haus spricht.' (al)

Orig.: OÖLA, Geschlechterurkunden Wallsee Nr. 12. Regest: UBOE 11, 42, Nr. 38. Lit.: GJ 3/1, 753-755, Anm. 4, Anm. 8, Anm. 15.

1391 August 22, Wien Nr. 1972

Ulrich Steindel, seine Frau Elisabeth und ihre Erben erklären, dass sie mit Handen Nikolaus Würfels, Amtmann des Stifts [Kloster-]Neuburg, ein halbes Joch Weingarten am Hungerberg verkauft haben, das Elisabeths verstorbener Mann Hans Bader zu den Röhren ihr zusammen mit anderen Gütern testamentarisch hinterlassen hat. Von dem Weingarten dient man jährlich zwei Eimer Wein zu Bergrecht und zwei Wiener Pfennig zu Vogtrecht an das Stift Klosterneuburg sowie siebeneinhalb Pfennig Überzins an das Wiener Klarissinnenkloster. Diesen Weingarten haben sie mit allen Rechten um 32 Pfund Wiener Pfennig an den Juden Scheftlein (Schefftlein) aus Bruck [an der Leitha] und dessen Erben verkauft. Die Verkäufer übernehmen für die Käufer nach Bergrechts- und österreichischem Landrecht den Schirm für den Verkauf und versprechen, sie gegen alle Ansprüche von dritter Seite schadlos zu halten, wofür sie ihren ganzen Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit setzen. Siegel Nikolaus Würfels und Peter Hadmars von Nussdorf wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1391 VIII 22. Anm.: Die Urkunde ist am linken Rand ca. zwei Buchstaben breit abgeschnitten und außerdem durch zwei Einschnitte kassiert.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Es geht aus der Urkunde nicht hervor, ob der Verkauf aufgrund eines vorherigen Dar- lehens der Aussteller bei Scheftlein erfolgte; allerdings hatten Ulrich und Elisabeth Steindel bereits 1385 zwei Häuser in Wien an Scheftlein verpfändet, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 393f., Nr. 1809.

1391 Oktober 31 Nr. 1973

Bürgermeister Hans Luckner, Richter Simon, die Schöffen, der geschworene Rat und die gesamte Gemeinde der Stadt Brünn erklären, dass sie den Juden Jakob (Jacoben), Hendlein (Haendlein) und Jona, Söhne des [David] Steuss (Stewzzen) aus Wien, und deren Erben 1775 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie für Bedürfnisse der Stadt ver- wendet haben. Die Rückzahlung soll zu folgenden drei Terminen stattfinden: je 525 Pfund am St. Martinstag (11. 11.) über ein bzw. zwei Jahre oder jeweils in den vier Wochen danach und 725 Pfund am St. Martinstag über drei Jahre oder in den vier Wochen danach. Bei Nichtbezahlung zu einem der Termine kommen pro Pfund und Woche zwei Pfennig an Zinsen hinzu, wofür sie ihren und den gesamten Besitz der Stadt Brünn in Mähren und anderswo als Sicherheit stellen, aus dem der Landesfürst, die Herren, Pfleger, Vögte, Richter oder Amtleute oder sonstige Gewaltträger den Juden Pfänder stellen sollen, wenn diese nach den Stichtagen nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen. Aus diesen Pfändern sollen die Juden für die Schuldsumme und die Zinsen entschädigt werden, worin die Genannten sie schirmen sollen. Sollte der Landes- fürst oder dessen Vertreter die Juden nicht unterstützen, haben diese oder ihre Helfer das Recht, Untertanen und Besitzungen der Stadt inner und außer Landes zu pfänden, bis Schuldsumme und Zinsen bezahlt sind. Weder die Schuldner noch die Bewohner oder der Besitz ihrer Stadt sollen von Herrscherseite dagegen geschützt werden; die Juden und ihre Helfer sollen damit keine Rechtsverletzung gegen die Aussteller und andere begangen haben und sollen daher nicht belangt werden können. Die Aussteller versprechen den Juden, sich bezüglich der Schulden weder an den Hof noch an andere Gewaltträger zu wenden und gegen den Willen der Juden weder Frei-, Töt- noch Gegenbriefe zu erlangen, sondern die Schuld samt Zinsen selbst zu bezahlen; dennoch erlangte Briefe erklären sie für ungültig. Wer immer den Ausstellern diese Urkunde mit Einverständnis der Juden vorlegt, ob Jude oder Christ, soll ausbezahlt werden. Siegel der Stadt Brünn angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1391 X 31. 1 Siegel. Kopie: AMB, A1/3 Sbírka rukopisů a úředních knih, inv. č. 48 (14./15. Jh.), fol. 2rv. Druck: Brandl, CDM 12, 38-40, Nr. 50 (nach der Kopie, mit Verlesungen); Schlager, Wiener Skizzen 2, 216-219, Nr. 21. Regest: Bretholz, Quellen Juden Mähren, 226f., Nr. 397; QuGStW I/3, 298f., Nr. 3453. Lit.: GJ 3/1, 178f., 3/2, 1606 (mit Schuldsumme 1776 Pfund); Lohrmann, Juden Kloster- neuburg, 217, Anm. 66. Anm.: Vgl. Regest Nr. 1975.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1391 November 3, Wien Nr. 1974

Albrecht [III.], Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf zu Tirol etc., erklärt, dass er, als sein Jude Isserlein (Ysserl/Ysserleins) von [Kloster-]Neuburg sein Haus in Wien an Hendlein (Heandlein) und Jona (Jonan), Kinder des [David] Steuss (Steuszen/Steussen) und ebenfalls Albrechts Juden, gemäß dem Kaufbrief, den Isserlein diesen gegeben hat, verkauft hat, auf Bitten Isserleins den Söhnen des Steuss gegenüber den Schirm über das Haus und dessen Zubehör übernommen hat. Das Haus liegt in der Wiener Judengasse zwischen dem Haus des Juden Tröstlein (Troestleins) und dem des Juden Pendit (Pendiets).

Hebräischer Rückvermerk: על בית שלנו 'Über unser Haus' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1391 XI 3. 1 Siegel. Druck: Schwarz, Wiener Ghetto, 80, Nr. 8. Regest: QuGStW I/3, 299, Nr. 3454; Wiener, Regesten 1, 235, Nr. 137. Lit.: GJ 3/2, 1599, 1606; Lohrmann, Judenrecht, 170; Lohrmann, Wiener Juden, 56f., Anm. 119 (mit falscher Signaturangabe), 108; Scherer, Rechtsverhältnisse, 398f. Anm.: Isserlein wohnte bis ca. 1372 in Korneuburg und dürfte dann nach Kloster- neuburg übersiedelt sein, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 484; er hatte aber auch Besitz in und enge Verbindungen zu Wien.

1391 November 16, Brünn Nr. 1975

Jost, Markgraf und Herr zu Mähren, erklärt für sich und seine Erben bezüglich der 1775 Pfund Wiener Pfennig, die seine Bürger der Stadt Brünn den Juden Jakob (Jacoben), Hendlein (Haeendlein) und Jona, Söhne des [David] Steuss (Stewzzen) aus Wien, und deren Erben gemäß dem Brief, den diese von der Stadt haben, schulden, und den diesbezüglichen Abmachungen, dass dies mit seinem Rat und Willen und seiner Gunst geschehen ist. Er verspricht den Juden, ihnen bei der Einbringung der Schulden behilf- lich zu sein, sobald sie nach den in ihrem Schuldbrief angeführten Terminen nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen. Tut er das nicht, haben die Juden das Recht, Unter- tanen und Besitzungen der Stadt inner und außer Landes zu pfänden, wo und wie sie und ihre Helfer das wollen, bis die Schuld gemäß ihrem Schuldbrief bezahlt ist; die Juden und ihre Helfer sollen damit keine Rechtsverletzung gegen ihn begangen haben und sollen daher nicht belangt werden können. Siegel Markgraf Josts angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1391 XI 16. 1 Siegel. Druck: Brandl, CDM 12, 45, Nr. 54. Lit.: GJ 3/1, 178f. Anm.: Vgl. Regest Nr. 1973.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1391 Dezember 7 Nr. 1976

Hans Schenk von Ried und seine Erben erklären, dass sie sich bezüglich aller Schulden, die sie bei Christen oder Juden haben, mit Gottschalk Inprugger, Burggraf von Starhemberg, geeinigt haben, der ihr Bürge war und sein Siegel zu dem des Hans an die Urkunden für die Gläubiger, sowohl Christen als auch Juden, gehängt hatte. Sie sollen Gottschalk von den Gewährschaften, Bürgschaften und den Schulden zu den Fristen ledigen, die in den Urkunden der christlichen und jüdischen Gläubiger stehen; widrigen- falls sollen sie zwei Knechte, jeden selbander mit zwei Pferden, nach Wien ins Einlager schicken, wo diese gemäß Einlagerrecht verbleiben sollen, bis Gottschalk und dessen Erben von jeglicher Gewährschaft, Schuld und Bürgschaft, sowohl für die Schuld- summen als auch für die Zinsen, gänzlich gelöst sind. Sie versprechen auch, Gottschalk und dessen Erben allen Schaden bei Christen und Juden zu ersetzen, wofür sie ihren gesamten Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit setzen, aus dem der Landesfürst oder dessen Vertreter ihnen Pfänder stellen soll, sobald sie es verlangen. Wenn Gottschalk und dessen Erben nach den Stichtagen der Schuldurkunden nicht länger auf die Auslösung warten wollen, sollen sie sich selbst aus dem Besitz der Aussteller entschädigen. Siegel Hans Schenks und Hans' von Dietrichstock, Forstmeister in Österreich, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1391 XII 7. 2 Siegel.

1392 Jänner 23 Nr. 1977

Plümel (Pluemel), Witwe des Chatschim (Katschims), Jude aus Cilli, erklärt für sich und ihre Erben, dass sich Peter Scheirer mit ihr für sich und seine Erben über die bis zum heutigen Tag angefallenen Schulden, verbrieft oder unverbrieft, die diese bei Plümel, ihrem Mann Chatschim und ihren Erben hatten, geeinigt hat. Die Schuldner haben Plümel alle Schulden bezahlt und sind ihr nichts mehr schuldig geblieben. Alle später noch auftauchenden und von Christen oder Juden vorgelegten, auf Chatschim, Plümel und ihre Erben lautenden Schuldbriefe Peter Scheirers, die vor dem heutigen Tag ausge- stellt sind, erklärt Plümel für ungültig, sodass sie Peter Scheirer und dessen Erben nicht schaden und ihr und ihren Erben nicht nützen sollen. Siegel Hans Steirers, Küchenmeister ihrer Herren von Cilli, und Nikolaus' von Turen, Kellerer der Cillier, auf Siegelbitte Plümels sowie hebräische Unterschrift ihres Schwiegersohnes, des Juden Mosche (mit meins ayedn Muschleins des juden judischer hantschrift), ebenfalls auf ihre Bitte angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: אני מודיע פלומל אלמנת הנ''ר חיים זצ''ל מצילא לכל רואי כת' זה שפטר שעירער יש פטור ממני ומיורשיי וזהו כתבתי משה במה''ר יונה זצ''ל מצניימא ואני רוצה לקיים וגם יורשיי כל מה שכתוב לעיל בלשון ערמאי

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 'Ich, "Plumel", Witwe des freigebigen Herrn Chaim, das Andenken des Gerechten zum Segen, von "Cille" bekenne allen, die diese Urkunde sehen, dass Peter "Scheierer" eine Quittung von mir und meinen Erben hat. Und dies ist meine Urkunde, Mosche, Sohn unseres Lehrers, des Rabbiners Herr Jona, das Andenken des Gerechten zum Segen, von Znaim, und ich will es halten und auch meine Erben, alles, was oben in der nicht- jüdischen (aramai) Sprache geschrieben wurde.' (al)

Orig.: ARS, SI AS 1063, Nr. 284. 2 Siegel. Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d. Lit.: GJ 3/2, 1723, Anm. 24; Wenninger, Cilli, 146, Anm. 21, 161. Anm.: Das hebräische Wort aramai ist falsch geschrieben. "Des freigebigen", "Sohn unseres Lehrers, des Rabbiners Herr", "das Andenken des Gerechten zum Segen" und "von Znaim" ist in der hebräischen Beglaubigung unterstrichen. (al)

1392 Februar 5 Nr. 1978

Konrad Scheffolt, Burggraf zu Dürnstein und Richter in der Wachau, erklärt, dass der Jude Peltel (Pelttel) aus Herzogenburg vor ihm in der Schranne zu Joching in der Wachau auf ein Weinhaus und zwei Weingärten samt Ertrag oberhalb von Dürnstein in der Herstell, die ihm Albrecht Oder von Schwertberg mit entsprechenden Urkunden verpfändet hatte, geklagt hat, weil dieser Peltel die Schuld nicht zurückgezahlt hat. Das Gericht ließ die entsprechende Urkunde in der Schranne verlesen und den Schuldner vorladen, sich binnen 14 Tagen vor ihnen bezüglich der Forderung des Juden zu verant- worten. Da Albrecht Oder der Vorladung nicht Folge leistete, wurden die Güter dem Kläger zugesprochen und dieser an die Gewer gesetzt, worüber ihm die vorliegende Urkunde ausgestellt wurde. Siegel Konrad Scheffolts angekündigt.

Hebräischer Vermerk auf der Plica: שבבול '"Schevvol"' (al)

Orig.: StA Herzogenburg, Urkundenreihe Stift Dürnstein D.n. 91. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Herzogenburg – Dürnstein CanReg; Abbildung und Regest). Lit.: Brugger, Juden in Herzogenburg, 127, 133; Wiedl, Gerichtsobrigkeiten, 250. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 1999, Nr. 2003 und Nr. 2006.

1392 Februar 22, Wien Nr. 1979

Hans Gäb, Schaffer des Bürgerspitals vor dem Kärntnertor zu Wien, erklärt, dass der Jude Effel (Aeffel), Sohn Meister Tenichels (Tenichleins) aus Wien, vor ihm im Gericht erschienen ist und auf ein halbes Joch Weingarten geklagt hat, das seinen verstorbenen

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Schuldnern Nikolaus Olm und dessen Frau Christine gehörte und zwischen Döbling und Heiligenstadt an der Donau liegt. Der Anspruch begründet sich auf das an die beiden gegebene Darlehen einschließlich der Zinsen, das durch den Eintrag im Wiener Juden- buch und die Schuldurkunde, die Effel von den Schuldnern darüber hat, belegt ist. Der Aussteller ließ bei den Erben der Schuldner anfragen, ob sie den Weingarten auslösen wollten; da bei der nächsten Verhandlung niemand erschien, der zur Auslösung bereit war, wurde entschieden, dass Effel dem Aussteller dessen Vergütung geben solle, was er getan hat. Daraufhin wurde der Weingarten Effel zugesprochen und dieser an die Gewer gesetzt, worüber ihm diese Urkunde ausgestellt wurde. Siegel des Ulrich Zink, oberster Spitalmeister des genannten Spitals, wegen Siegelkarenz des Ausstellers angekündigt.

Orig.: WStLA, Bürgerspitalsurkunde Nr. 353. Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Bürgerspital-Urkunden; Abbildung und Regest). Anm.: Effels Vater war der Wiener Judenmeister Tenichel (hebr. Tanchum), der zuletzt 1375 als Handelnder in einer Urkunde auftrat und spätestens 1378 starb, vgl. Brugger/ Wiedl, Regesten 3, 192f., Nr. 1455, 257, Nr. 1569.

1392 März 10-16 Nr. 1980

Peter Salzer von Tulln, seine Frau Anna und ihre Erben erklären, dass sie mit Handen ihres Bergherrn Jörg Arberger, Chorherr und Obleimeister des Stifts Klosterneuburg, eine Rahe Weingarten in der Ziegelgrube verkauft haben, von der man jährlich neun Stauf Wein zu Bergrecht und drei Helbling zu Witrecht an die Oblei sowie ein Pfund Geld zu Überzins in die Gustrei des Stifts dient. Die Überteuer der genannten Rahe Weingarten haben sie um neun Pfund Wiener Pfennig an Peter Muschenrigel und dessen Frau Margarethe mit der Auflage verkauft, dass Margarethe die Überteuer nach öster- reichischem Landrecht bis zu ihrem Tod als Leibgeding innehaben soll, falls ihr Ehemann vor ihr sterben sollte. Nach Margarethes Tod soll sie an Peter Muschenrigels nächste Erben gehen. Stirbt Margarethe vor ihrem Ehemann, soll dieser ohne Beein- spruchung durch Margarethes Erben alle Rechte an dem Weingarten haben. Peter Salzer von Tulln hat den Käufern drei gesiegelte Urkunden übergeben, nämlich erstens den Behabbrief, mit dem die genannte Rahe dem Juden Pessach (Peczach) übergeben wurde, zweitens den Kaufbrief, der belegt, dass Jörg Herbst, der Bruder von Peter Salzers Frau Anna, den Weingarten von dem Juden gekauft hat, und drittens einen weiteren Behabbrief, mit dem der Weingarten nach dem Tod ihres Bruders an Anna ging. Wenn von dritter Seite Ansprüche auf die Überteuer des Weingartens erhoben werden, sollen die Käufer den Ausstellern die genannten drei Urkunden mitsamt diesem Kaufbrief zurückgeben, sodass diese sie damit nach österreichischem Landrecht schirmen können. Sollten die Urkunden aber verloren gehen oder beschädigt werden, sind die Aussteller und ihr Bergherr der Schirmverpflichtung ledig. Alles, was den Käufern an dem genannten Kaufgut abgeht, sollen ihnen die Aussteller aus ihrem ganzen Besitz ersetzen. Grundsiegel der Oblei sowie Siegel des Klosterneuburger Stadtschreibers Seifried Steck wegen Siegelkarenz Peter Salzers angekündigt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Orig.: StAKl, Uk. 1392 III 10-16. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Klosterneuburg – CanReg; Regest im Kom- mentar zur Urkunde 1391 XII 31). Anm.: Die Urkunde ist auf die zweite Fastenwoche 1392 datiert, daher ist das Tages- datum nicht näher eingrenzbar. Pessach ist möglicherweise mit dem Tullner Hausbesitzer dieses Namens identisch (vgl. Regest Nr. 2188), einen Beleg dafür gibt es allerdings nicht.

1392 März 18, Wien Nr. 1981

Jörg von Wallsee[-Linz] und seine Erben erklären, dass sie der Jüdin Zisnaba (Cisnaba), Witwe des Schaul (Schawllen) aus Znaim, gesessen zu Wien, und deren Erben 36 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zum kommenden St. Laurenztag (10. 8.) zurück- zahlen sollen; ab dann kommen pro Pfund und Woche zwei Pfennig an Zinsen hinzu. Sobald die Juden es verlangen, sollen sie ausbezahlt werden, ansonsten sollen Jörg und seine Erben einen ehrbaren Knecht selbander mit zwei Pferden nach Wien ins Einlager schicken, wo diese gemäß Einlagerrecht verbleiben sollen, bis die Juden die Schuld- summe samt Zinsen erhalten haben; die Zinsen laufen weiter, unabhängig davon, ob Einlager geleistet wird oder nicht. Die Aussteller setzen ihren gesamten Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit, aus dem der Landesfürst oder dessen Vertreter den Juden auf deren Verlangen Pfänder stellen soll. Wenn die Juden nach dem Stichtag nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, sollen sie Schuldsumme und Zinsen erhalten. Die Aussteller versprechen, sich nicht an den Hof oder andere Gewaltträger zu wenden und gegen den Willen der Juden weder Frei-, Töt- noch Gegenbriefe von der Herrschaft zu erlangen, sondern sie selbst zu bezahlen; dennoch erlangte Briefe erklären sie für ungültig. Jeder, der mit Einverständnis der Juden diese Urkunde vorweist, ob Christ oder Jude, soll ausbezahlt werden. Siegel Jörgs von Wallsee-Linz und seines Dieners Ulrich Flusthart angekündigt.

Hebräischer Vermerk auf der Plica: שר יורג מוולסי ל''ו ליט' על לארינצינא ט' קנ''ב ל' ומגיד לחמותי ויש קופה 'Edler "Jorg" von "Wallsee", 36 Pfund auf "Lorentzen tag" 152 nach der [kleinen] Jahreszählung (1392), und es (= die Urkunde) lautet auf meine Schwiegermutter und es gibt eine Kasse.' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1392 III 18. 2 Siegel. Regest: Chmel, Wallsee, 606. Lit.: GJ 3/2, 1723, Anm. 27; Krauss, Wiener Gesera, 213, Anm. 475. bezieht sich traditionell auf eine Sammelkasse (קופה) Anm.: Das hebräische Wort kupa für Almosen; allerdings ist nicht klar, was im Zusammenhang des hebräischen Vermerks damit gemeint ist. (al) Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1392 März 28 Nr. 1982

Nikolaus Grünwalder, Schaffer des Grafen Kraft von Hohenlohe und Verweser der Güter des Hofes zu Dornbach, erklärt, dass, als er in Vertretung seines Herrn zu Gericht saß, Konrad von Göllersdorf, Schaffer des Frauenklosters St. Laurenz zu Wien am Alten Fleischmarkt, in Vertretung der geistlichen Frauen auf zwei Weingärten geklagt hat, die ehemals dem verstorbenen Simon Stadel gehörten. Beide Weingärten liegen in Dorn- bach, der eine von einem halben Joch auf der Steingrube neben dem Letzellter genannten Weingarten, der andere von einem Viertel auf dem Mitterberg neben dem Weingarten des Schonnhainreich. Konrad von Göllersdorf klagte um 18 Schilling Wiener Pfennig Burgrecht, auf die die geistlichen Frauen gemäß ihrer Urkunde Anspruch hatten und die ihnen versessen waren. Der Jude Aron (Aronn) aus Zistersdorf erklärte jedoch, etliche Gülten seien abgelöst; Konrad verlangte daraufhin, dass Aron zu einem für sie beide festgelegten Gerichtstermin Urkunden über die Ablöse der Gülten vorlegen solle. Könne Aron keine entsprechenden Urkunden vorlegen, verlangte Konrad die Übergabe der Weingärten an ihn als Vertreter der geistlichen Frauen. Aron erhob Einspruch gegen zwei Urteile des Wiener Stadtrates, an den sich Kraft von Hohenlohe zur Entscheidung der Sache gewandt hatte, weshalb für den Kläger und den Juden ein Gerichtstermin festgesetzt wurde. Nachdem der Jude an diesem Tag keine Urkunden vorlegen konnte, während der Amtmann zu Gericht saß, konnte er keinen weiteren Einspruch erheben, weshalb der Kläger in Vertretung der geistlichen Frauen an die Gewer der Weingärten gesetzt werden sollte. Die Weingärten wurden daher an Konrad übergeben, nachdem er Nikolaus dessen Vergütung gegeben hatte; die geistlichen Frauen können nun mit allen Rechten über sie verfügen, worüber ihnen Nikolaus diese Urkunde ausstellt. Siegel Nikolaus Grünwalders angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1392 III 28. Online: www.monasterium.net (Bestand HHStA – Wien St. Laurenz, Augustiner Chor- frauen; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW I/3, 303, Nr. 3465. Lit.: GJ 3/2, 1720, Anm. 5.

1392 April 4, Wien Nr. 1983

Jörg von Wallsee[-Linz], Jakob Lauterbeck, Landrichter auf dem Moes, und ihre Erben erklären, dass sie den Juden Israel (Yesrahelen), Fenzel (Frentzlein), Jeklein (Yeklein) und Zecherlein, Söhne des Hetschel (Hetschleins) aus Herzogenburg, und deren Erben 396 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie ihnen bis zum kommenden St. Martinstag (11. 11.) zurückzahlen sollen, ansonsten kommen pro Pfund und Woche zwei Pfennig an Zinsen hinzu. Sobald die Juden es verlangen, sollen sie die Schuldsumme und die Zinsen erhalten; bei Nichtbezahlung soll jeder der Aussteller einen ehrbaren Knecht selbander mit zwei Pferden nach Wien ins Einlager schicken, wo diese gemäß Einlagerrecht verbleiben sollen, bis die Schuld samt Zinsen beglichen ist. Die Zinsen laufen weiter, unabhängig davon, ob Einlager geleistet wird oder nicht. Die Aussteller setzen ihren gesamten Besitz in Österreich als Sicherheit, aus dem der Landesfürst oder dessen

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Vertreter den Juden auf deren Verlangen Pfänder stellen soll. Wenn die Juden nach dem Stichtag die Rückzahlung verlagen, soll ihnen die Schuld samt Zinsen bezahlt werden. Die Aussteller versprechen, sich nicht an den Hof oder andere Gewaltträger zu wenden und gegen den Willen der Juden weder Frei-, Töt- noch Gegenbriefe von der Herrschaft zu erlangen, sondern sie selbst zu bezahlen; dennoch erlangte Briefe erklären sie für ungültig. Wer mit Einverständnis der Juden diese Urkunde vorweist, ob Jude oder Christ, soll ausbezahlt werden. Siegel Jörgs von Wallsee-Linz und Jakob Lauterbecks angekündigt.

Hebräischer Vermerk auf der Plica: שר יורג מבאלסי ג' מאות ליט' וצ''ו ליט' ע''ח קנ''ג ל' ויש חלק לדודי צערער ל' ו' ליט' 'Edler "Jorg" von "Vallsee" 300 Pfund und 96 Pfund auf Martini (charatin), 153 nach der [kleinen] Jahreszählung (1392). Und es gehört ein Teil meinem Onkel "Tzerer", 36 Pfund.' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1392 IV 4. 2 Siegel. Lit.: GJ 3/1, 552f., Anm. 11, Anm. 16, Anm. 25; Grahammer, Hetschel, 102f., 109, 118. Anm.: Die Urkunde ist durch drei Schnitte kassiert. Es ist nicht klar, wer mit dem Onkel "Tzerer" im hebräischen Vermerk gemeint ist. Ein Onkel der Hetschelsöhne war Hetschels Bruder Zecherl (hebr. Petachja) "von Wien", der nach Regensburg übersiedelt war, vgl. Brugger, Juden in Herzogenburg, 125. Zecherls Sohn Hetschlein ist 1399 mit dem Herkunftsnamen Herzogenburg in Österreich nach- weisbar, vgl. Regest Nr. 2171. Es wäre daher möglich, dass auch Zecherl selbst nach Österreich zurückgekehrt war und/oder mit seinen Neffen in Geschäftsverbindung stand, auch wenn sein Name im Vermerk in diesem Fall stark verschrieben wäre. In Frage kommt auch der Jude Zertlein, der am 28. Juli 1391 in einem Wiener Grund- bucheintrag als Geschäftspartner Zecherleins auftritt, vgl. Geyer/Sailer, Urkunden, 160, Nr. 493; allerdings wird Zertlein in diesem Eintrag als Vetter Zecherleins bezeichnet.

1392 April 8 Nr. 1984

Der Kremser Judenrichter Simon Tundorfer siegelt eine Urkunde des Kremser Bürgers Gilg Hüter und dessen Frau Agnes über den Verkauf von sieben Schilling Wiener Pfennig ablösbarem Dienst von ihrem Haus in Krems um sieben Pfund Wiener Pfennig an Jans Wank, Kaplan am St. Paulsaltar der Pfarrkirche zu Krems. Siegel Seifried Spornranfts, Burggraf zu Rehberg, und Simon Tundorfers, Judenrichter und Ratsmitglied von Krems, wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Kopie: SA Krems, Regal 4, F 11, Stiftungsbüchl St. Paul (1413), fol. 26r.-27r.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1392 April 21 Nr. 1985

Der Kremser Judenrichter Simon Tundorfer siegelt eine Urkunde Friedrich Krafts, Stadtrichter und Spitalmeister von Krems und Stein, über den Verkauf einer dem Kremser Spital wegen versessener Dienste verfallenen Hofstätte in Stein am Neusiedel, die ehemals Ulrich Saelischind gehörte und der Äbtissin und dem Konvent von Dürn- stein burgrechtspflichtig ist, an den Bäcker und Steiner Bürger Peter Mägerlein. Siegel Klaras von Wehingen, Äbtissin von Dürnstein, Friedrich Krafts und Simon Tundorfers, Ratsmitglied und Judenrichter von Krems, angekündigt.

Orig.: StA Herzogenburg, Urkundenreihe Dürnstein Klarissen K.n. 202. 3 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Herzogenburg – Dürnstein OSCl; Abbildung und Regest).

1392 Mai 13 Nr. 1986

Konrad Gluer, Bürger von Graz, seine Frau und ihre Erben erklären bezüglich des Hauses am Viehmarkt in Graz, das ihnen Dyeteg der Truchsess von Emmerberg zu Burgrecht überlassen hat, nachdem sie es mit seiner Zustimmung aus ihrem Eigengut auf einem ehemals öden Grundstück errichtet hatten, und von dem jährlich drei Helbling Grundrecht in die Kammer des Herzogs zu leisten sind, dass sie Dyeteg dem Truchsess sowie dessen Frau und Erben mit dieser Urkunde und mit Handen des Gerichts in Graz das genannte Haus mit allen Rechten aufgeben und ledig sagen, da diese das Haus für die Aussteller von den Juden gelöst haben. Die Aussteller verzichten mit dieser Urkunde auf das Haus samt allem, was dazugehört, sodass sie darauf künftig keinerlei Ansprüche gegen Dyeteg, dessen Frau und Erben haben. Sie versprechen außerdem, diese gegen alle auf die Aussteller zurückgehenden Haftungen auf das Haus bei Christen oder Juden schadlos zu halten. Siegel des Grazer Stadtrichters Georg Churbitzer angekündigt.

Orig.: StLA, AUR 3749a. 1 Siegel. Kopie: StLA, AUR 3749a (19. Jh.).

1392 Mai 20 Nr. 1987

Ortel von Grabenwarth und sein Schwiegersohn Otto Geslecht, Ottos Frau und ihrer aller Erben erklären, dass sie dem Juden Isachar (Ysacharn) aus Voitsberg, dessen Frau und Erben zwölf Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zum kommenden St. Martinstag (11. 11.) zurückzahlen sollen. Tun sie dies nicht, kommen wöchentlich drei Pfennig pro Pfund an Zinsen hinzu. Wenn die Juden die Rückzahlung verlangen, soll diese einschließlich der Zinsen erfolgen; widrigenfalls versprechen die Aussteller, die Juden schadlos zu halten, und der Landesfürst in Steier oder sein Vertreter soll den Juden auf deren Verlangen die Schuld samt Zinsen aus dem gesamten Gut der Aussteller ersetzen.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Siegel des Hans Lempzagel, Richter zu Voitsberg, angekündigt.

Orig.: StLA, AUR 3750. Lit.: Rosenberg, Juden Steiermark, 123, 135.

1392 Juni 24 Nr. 1988

Der Eggenburger Judenrichter Friedrich Peheim siegelt eine Urkunde des Eggenburger Bürgers Stephan von Engelsdorf und dessen Frau Margarethe über die Jahrtagsstiftung auf einem dem Pfarrer von Kühnring dienstpflichtigen Weingarten der Aussteller in Eggenburg. Siegel Jakobs, Vikar zu Kühnring, und Friedrich Peheims, Judenrichter zu Eggenburg, wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Kopie: SA Eggenburg, Kopialbuch 1535 (16. Jh.), fol. 31v.-32v. NÖLA, Hs. 1247 (Xerokopie des Eggenburger Kopialbuchs), fol. 31v.-32v. Regest: Diözesanblatt 5, 291; Diözesanblatt 12, 587f. Lit.: Brunner, Eggenburg 1, 123; Brunner, Vorarbeiten Eggenburg, 73; Gaspar, Juden in Eggenburg, 160; GJ 3/1, 285; Moses, Juden Niederösterreich, 125. Anm.: Es handelt sich hier um die erste bekannte Nennung eines Judenrichters in Eggen- burg, während es wahrscheinlich schon 1311 in Eggenburg ansässige Juden gab, da Richter und Rat in diesem Jahr den Juden Lazarus und dessen Sohn als unser juden bezeichneten, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 1, 179f., Nr. 178; Wiedl, Jews in the Countryside, 646, 654. Das Eggenburger Banntaiding, das vier Judenbestimmungen enthält, wurde von Brunner, Eggenburg 1, 89-92 sogar in die ersten Jahre des 14. Jahr- hunderts datiert. Allerdings stammt die erhaltene Niederschrift des Banntaidings aus der Zeit um 1700; während einige Bestimmungen Hinweise für die zeitliche Eingrenzung ihrer Entstehung geben, ist von späteren Veränderungen und Ergänzungen auszugehen. Das konkrete Alter der Judenbestimmungen, die auch eine Synagoge in Eggenburg erwähnen, ist deshalb nicht festzumachen und lässt sich nicht einmal mit Sicherheit auf das Mittelalter beschränken: Da Kaiser Maximilian im frühen 16. Jahrhundert Laibacher Juden in Eggenburg ansiedelte und privilegierte (vgl. Brunner, ebd. 124f.), ist es durchaus möglich, dass die Stadt mit der Aufnahme entsprechender Bestimmungen ins Banntaiding reagierte. Die Bestimmungen lauten nach der Edition bei Winter, Niederösterreichische Weistümer 2, 603-612, Nr. 92/I (Nummerierung nach Brunner, Eggenburg 1, 93-102): [38] Man solt auch den juden verbieten, das sie keiner tägviech sollen kaufen in ihren haisern dan offenbahr an dem markt. [39] Sie sollen auch alle ihre gütter die instent und zu der statt gehören, das sollen sie alle jahr in den pantadingen ruchen was sie instent. [65] Burger recht, das ihr hausfrauen und ihr söhn niemant innemen soll ohne ihren willen weder juden noch christen. [80] Die statt hat auch das recht von alter her, das die juden überal nur 3 heiser haben

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 sollen und ihr schull. Was sie ihrer mehr haben, da sie in gesessen seint und die in verstanden seint und von ihren wegen öde ligen, da sollen sie von leiden als andere burger von ihren haisern. Vgl. Gaspar, Juden in Eggenburg, 159; GJ 2/1, 189, 3/1, 285, Anm. 3; Moses, Juden Niederösterreich, 125f.

1392 Juli 12 Nr. 1989

Der Tullner Bürger Peter Dregschel, seine Frau Margarethe und ihre Erben erklären, dass sie mit Handen ihrer Grundherren Hans von Theras, Vikar zu Tulln und Verweser in Vertretung des Ulrich von Pankofen, Dechant und Pfarrer zu Tulln, und Michael Peuerlein, Vikar in Vertretung Friedrichs von Röhrenbach, Kaplan am Heiliggeistaltar im Tullner Spital, ihr Haus in der Kramgasse in Tulln, das zwischen Konrad Enser und dem Haus der Jüdin Ester (Ystirn) liegt und von dem man jährlich einen Wiener Pfennig an den Dechant und Pfarrer sowie 31 Pfennig an den Kaplan des Heiliggeistaltars dient, mit allem Zubehör um 18 Pfund Wiener Pfennig an Eberhard Kramer, dessen Frau Kunigunde und deren Erben verkauft haben. Die Käufer sollen nach Grundrechtsschirm- recht, österreichischem Land- und Tullner Stadtrecht alle Rechte an dem Kaufgut haben, wofür die Verkäufer den Schirm übernehmen. Siegel der Grundherren Hans von Theras und – als Vertreter Michael Peuerleins wegen dessen Siegelkarenz – Peter Püchlein, Schaffer der Klosterfrauen zu Tulln, sowie Wolfhart Mosers, Spitalmeister zu Tulln, angekündigt.

Orig.: DA St. Pölten, Perg. uk. 1392 VII 12. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand DA St. Pölten; Abbildung und Regest). Regest: Kerschbaumer, Tulln, 388, Nr. 433; Winner, Diözesanarchiv St. Pölten, 221. Lit.: Schwarz, Tullner Juden, 25f. Anm.: Ester dürfte tatsächlich in Tulln gewohnt haben, denn ab 1412 erscheint sie als Ester aus Tulln in Grundbucheinträgen in Wien, wo sie auch als Hausbesitzerin nach- weisbar ist, vgl. Geyer/Sailer, Urkunden, 475f., Nr. 1589, 501, Nr. 1677f., 543f., Nr. 1811.

1392 Juli 17, Wien Nr. 1990

Der Jude Vinkkel aus Wien, Sohn Meister Hendleins, erklärt, dass er mit Handen des Peter Tschon, Pfleger und Verweser des Martinspitals vor dem Widmertor zu Wien, sein Haus vor dem Werdertor zu Wien neben dem Stadel Simon Neundings, von dem 67 Wiener Pfennig Grundrecht an das Wiener Martinspital zu dienen sind und das ihm in der Bürgerschranne für die Darlehenssumme samt Zinsen, die ihm Friedrich Führer schuldete, gerichtlich zugesprochen worden war, wie der darüber ausgestellte Gerichts- brief besagt, mit allen Rechten um zwölf Pfund Wiener Pfennig an den Wiener Bürger Ortolf Vierdung und dessen Erben verkauft hat. Der Aussteller und seine Erben übernehmen nach Grundrechts- und österreichischem Landrecht den Schirm für das

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Haus und versprechen, die Käufer unter Einsatz ihres ganzen Besitzes in Österreich oder anderswo schadlos zu halten. Siegel des Martinspitals und des Wiener Bürgers Hans Hansgraf auf Siegelbitte des Ausstellers, der sich darunter verbindet, angekündigt.

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1236. 1 Siegel. Druck: Schlager, Wiener Skizzen 1, 59, Nr. 5 (unvollständig). Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 290, Nr. 1236.

1392 August 31, Krems Nr. 1991

Der Kremser Judenrichter Simon Tundorfer siegelt eine Urkunde des Priesters Heinrich Schmadl, Pfründner zu Baumgartenberg, der seinen Weingarten am oberen Weinzierl- berg dem Kloster Baumgartenberg vermacht. Siegel des Bergherrn Friedrich Kraft, Richter von Krems und Stein, und Simon Tundorfers, Judenrichter und Ratsmitglied von Krems, angekündigt.

Kopie: OÖLA, Bestand StA Baumgartenberg, Hs. 4 (16. Jh.), fol. 73r.-74r. Regest: Diözesanblatt 11, 369.

1392 August 31, Wien Nr. 1992

Michael Fink, Mitglied des Rates von Wien, vermacht in seinem Testament eine bedeutende Anzahl genannter liegender und beweglicher Güter an seine Tochter Regina und das Kind, mit dem seine Ehefrau Anna derzeit schwanger ist, sowie an Anna selbst und an die Kinder seiner Schwester Katharina Hausleiterin, Lienhard und Katharina, die Ehefrau Konrad Mausheimers. Weiters stiftet er eine ewige Messe an der Domkirche zu St. Stephan; dazu kommen caritative Stiftungen sowie Zuwendungen an seine Be- diensteten und an zahlreiche geistliche Einrichtungen in Wien. Seine Schwester Katharina Hausleiterin und sein Oheim Michael Rennesel sollen jedoch nichts erben, da Katharinas Ehemann ein solches Erbe wahrscheinlich leichtfertig durchbringen würde und Michael so hoch bei den Juden verschuldet ist, dass das Erbe dadurch verloren gehen würde (der sol alsvil hincz den juden gelten, dass es zu hannt dafur verloren wurde). Die Auswahl der Testamentsvollstrecker wird ebenso geregelt wie die Vormundschaft über Michaels Kinder. Siegel Michael Finks, des Wiener Stadtschreibers Ulrich Herwart und des Wiener Bürgers Heinrich von Emmersdorf angekündigt.

Kopie: WStLA, Hs. A 285/1 (Testamentenbuch, 15. Jh.), fol. 10v.-11v. Druck: Brauneder/Jaritz, Wiener Stadtbücher 1, 61-65, Nr. 70.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Anm.: Katharina Hausleiterin und Michael Rennesel erstritten 1397 entgegen dem Testament doch einen Anteil am Erbe Michael Finks (WStLA, H.A. Uk. Nr. 1367). Katharinas Ehemann war der spätere Ratsherr und Wiener Stadtkämmerer Martin Hausleiter, nach dessen Tod Katharina Hausleiterin 1407 Güter aufgrund der von ihm hinterlassenen Schulden verkaufte (WStLA, H.A. Uk. Nr. 1696).

1392 September 4 Nr. 1993

Der Jude Mosche (Muesch/Moschen), Enkel des Isserlein (Yesserlein) aus Marburg, erklärt für sich und seine Erben und Nachkommen, dass alle Forderungen an den verstorbenen Hans von Königsberg und dessen Erben bezüglich aller Geldschulden, über die sie Urkunden von ihm hatten und die entweder auf Mosche, auf seinen Großvater Isserlein oder auf Josua (Josueann), Mosches Bruder und ebenfalls Enkel des Isserlein, ihre Frauen und Erben lauten und in denen Hans oder dessen Erben Bürgen waren, durch Graf Hermann und Graf Wilhelm von Cilli als Vormünder des jungen [Andreas] von Königsberg zur Gänze beglichen worden sind. Mosche und seine Erben erklären daher, weder an den jungen Königsberger noch an dessen Erben oder Besitz Ansprüche zu haben. Eventuell noch vorgelegte Urkunden, die Hans von Königsberg oder dessen Erben zur Bürgschaft bei Mosche, Isserlein, Josua oder ihren Frauen und Erben ver- pflichten, erklären sie für ungültig, gleich ob sie von Christen oder Juden inner oder außer Landes vorgelegt werden. Für ihre verbrieften Ansprüche haben sie ausreichende Abgeltung (ein guet) erhalten, was sie hiermit bestätigen. Siegel Nikolaus Bierbaums, Stadtrichter von Marburg, und des Marburger Bürgers Wutzlein auf Siegelbitte Mosches sowie hebräische Unterschrift Mosches (mit meiner juedischen underschrift) angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: אני החתו' מטה מודיע לכל רואי כתב פסול זה שכל מה שכתוב בו לעיל זה רצוני ובקשתי ועלי ועל יורשי אחרי לקיים משה ב''ר יעקב זצ''ל 'Ich, der unten Unterzeichnende, tue allen kund, die diese unreine (passul) Urkunde sehen, dass alles, was darin oben geschrieben wurde, mein Wunsch und mein Wille ist. Und es soll für mich und meine weiteren Erben wahr werden: Mosche, Sohn des Herrn Jakob, das Andenken des Gerechten zum Segen.' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1392 IX 4. 2 Siegel. Lit.: GJ 3/2, 833, mit Anm. 43. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 1906, Nr. 1966 und Nr. 2065.

1392 September 9 Nr. 1994

Vfendel, Sohn des Juden Mordusch (Marduschen) aus Neunkirchen, und seine Erben erklären, dass sie mit Handen ihres Grundherrn Nikolaus Walch, Pfarrer zu Traiskirchen, ihre Judenmühle (Judenmuel) genannte Mühle in Traiskirchen, die ihnen von Martin

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Vederlein und dessen Erben für ihr Gut zugefallen ist, mit allen Rechten um 32 Pfund Wiener Pfennig an Hans von Melk, Pfarrer zu [Wiener] Neustadt, verkauft haben. Von der Mühle sind jährlich zwölf Schilling Wiener Pfennig, zur Hälfte zu St. Michael (29. 9.) und zur Hälfte zu St. Georg (24. 4.), zu dienen, außerdem soll sie für den Eigenbedarf des Pfarrhofs kostenfrei mahlen. Von allem anderen Dienst und Belastungen bei Christen und Juden ist die Mühle frei. Der Aussteller und seine Erben übernehmen nach Burgrechtsrecht in Österreich und Steier den Schirm für den Verkauf und versprechen, den Käufer gegen alle Ansprüche schadlos zu halten, wofür sie ihren ganzen Besitz in Österreich, Steier und anderswo als Sicherheit setzen. Siegel des Nikolaus Walch sowie des Nikolaus Helbarter, Judenrichter von Neunkirchen, auf Siegelbitte wegen Siegelkarenz des Ausstellers angekündigt.

Orig.: StAWrN, Scrin. SS 139/13. Anm.: GJ 3/2, 954, Anm. 32 nennt zu 1399 einen Neunkirchener Judenrichter Hans Putzner, allerdings nur berichtigt aus dem angenommenen Druckfehler bei Gold, Juden in Österreich, 65, der 1499 als Jahr der Nennung angibt; nach Haider-Berky, Mittel- alterliche Judengemeinde Neunkirchen, 17 handelt es sich dabei um den 1449 genannten Neunkirchener Judenrichter und Ratsgeschworenen dieses Namens.

1392 September 17 Nr. 1995

Dorothea, Witwe des Wolfhart von Stetten, Christine, Tochter Dorotheas und Wolfharts, und ihre Erben und Miterben urkunden bezüglich des halben Hofes mit allem Zubehör zu Stetten in der Kapellner Pfarre, der ein Burgrecht Gerungs, Propst von St. Pölten, ist und den Wolfhart dem Juden Heman (Hemann/Heymans) aus Herzogenburg und dessen Erben wegen einer Geldschuld, die die Aussteller den genannten Juden noch für ihn schuldig sind, sowie aufgrund einer weiteren Geldschuld, die sie den genannten Herren von St. Pölten für den genannten halben Hof schuldig waren, versetzt hat. Da die ge- nannten Juden sowie der Propst und der Konvent bezüglich der Schulden und des halben Hofes Ansprüche gegen sie erhoben, wandten sich die Aussteller sowie der Jude Jakob (Jacob), Hemans Sohn, und dessen Erben an Stephan, Chorherr und Schaffer zu St. Pölten, Berthold Puchler zu Lengbach, Hans bei dem Steg daselbst und Andreas Bauer, Amtmann der Herren zu St. Pölten, damit diese einen Schiedsspruch zwischen ihnen fällen sollten, den beide Streitparteien einzuhalten versprachen. Da sich die Schieds- richter nicht einigen konnten, zogen sie mit Zustimmung der Streitparteien den Ritter Jörg Sebeck, Pfleger der Grafschaft zu Lengbach, als Obmann hinzu, damit dieser eine Entscheidung fällen solle, an die sich die Streitparteien zu halten versprachen. Jörg Sebeck entschied, dass die Juden den Ausstellern ihre Rechte an dem halben Hof mit fünf Pfund Wiener Pfennig ablösen sollten, was diese auch taten. Von allen noch offenen Geldforderungen der Herren von St. Pölten bezüglich des halben Hofes sprach Jörg Sebeck die Aussteller ledig; dafür sollen weder sie noch jemand anderer in ihrem Namen künftig gegenüber den genannten Juden und allen späteren Besitzern noch irgendwelche Ansprüche bezüglich des halben Hofes haben, weshalb sie auf alle Rechte daran verzich- ten. Werden dennoch entsprechende Forderungen erhoben, versprechen die Aussteller, die genannten Juden oder die späteren Besitzer des halben Hofes unter Einsatz ihres

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 ganzen liegenden und beweglichen Besitzes in Österreich und anderswo schadlos zu halten. Siegel Jörg Sebecks, unter dem sich die Aussteller verbinden, und Berthold Puchlers wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Kopie: HHStA, Hs. Weiß 94 (15. Jh.), pag. 199f., Nr. 346. Druck: NÖUB 2, 346-349, Nr. 808. Online: www.monasterium.net (Sammlung St. Pölten Augustiner Chorherren; Volltext und Regest). Lit.: Krauss, Wiener Geserah, 84, Anm. 450. Anm.: Stetten ist ein abgekommener Ort nahe dem heutigen Kapelln an der Perschling östlich von Herzogenburg. Jörg Sebeck ist wohl identisch mit Jörg Sebeck von dem Turn, der 1386 eine Urkunde des Juden Hirsch aus Lengbach siegelte, vgl. Brugger/ Wiedl, Regesten 3, 413f., Nr. 1844.

1392 September 24 Nr. 1996

Der Wiener Judenrichter Peter Gunzburger siegelt eine Urkunde Konrad Grafs, gesessen vor dem Kärntnertor in Wien, und dessen Frau Margarethe, die eine halbe Hofstätte Weingarten bei St. Theobald auf der Stetten bei Wien um 17 Pfund Wiener Pfennig an Stephan Waldner, ebenfalls gesessen vor dem Kärntnertor, verkauft haben. Siegel Peter Gunzburgers, Judenrichter von Wien, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1392 IX 24. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand HHStA – Allgemeine Urkundenreihe; Regest). Regest: QuGStW I/2, 151, Nr. 1726. Lit.: Seemüller, MGH Deutsche Chroniken 6, 236, Anm. 4.

1392 Oktober 24, Berchtesgaden Nr. 1997

Propst Konrad, Dekan Andreas und das Kapitel von Berchtesgaden erklären, dass Pilgrim [II.], Erzbischof von Salzburg, Legat des Stuhls zu Rom, sich ihrer und ihres Klosters aufgrund ihrer Notlage angenommen hat, worüber er ihnen und sie ihm Ur- kunden gegeben haben, nachdem sie aufgrund verschiedener Schwierigkeiten in hohe Verschuldung geraten sind. Sie haben den Erzbischof, dessen Kirche und Nachfolger um die Übernahme folgender Geldschulden gebeten: Wolfhart von der Alben 10.576 Gulden und 300 Gulden zu Zins (ze zins), Konrad Granns 1400 Gulden und 140 Gulden zu Zins, Otto Hofpech 304 Gulden, Hans Stolzlein 126 Gulden, dem Mautner zu Burghausen 200 Gulden, einem Kaufmann zu Meining 50 Gulden, einem Juden zu Krems 346 Pfund Wiener [Pfennig] und die Zinsen (gesuch), Herrn Andreas 40 Pfund zu Leibgeding, Andreas 80 Pfund zu Leibgeding und ab dem kommenden Jahr 40 Pfund zu Leibgeding. Somit bleiben folgende Schulden: Nikolaus 32 Pfund Wiener Pfennig, dem Engelmayer

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 zwölf Pfund Wiener Pfennig, dem Hemerl zehn Pfund Wiener Pfennig, Ulrich zu Krems neun Pfund Wiener Pfennig, dem Schellenberger 200 Pfund Wiener Pfennig, Michael von Haunsberg 480 Pfund Wiener Pfennig und 60 Pfund Wiener Pfennig zu Zins, Herrn Friedrich Züngl 400 Pfund und zehn Pfund sowie zu Zins 41 Pfund Wiener Pfennig, dem Mautner zu Straßwalchen 212 Pfund sieben Schilling zwölf Pfennig, Otto Hofpech 24 Pfund drei Schilling und fünf Regensburger Pfennig, demselben sieben Pfund und vier Regensburger Pfennig, Andreas Zaunrud 100 Pfund und zu Zins zehn Pfund Regens- burger Pfennig, dem Frauenberger 200 Pfund und 20 Pfund zu Zins, dem Kellerer zu St. Peter vier Pfund Regensburger Pfennig, Ulrich Granns 100 Pfund Regensburger Pfennig, dem Kren drei Pfund Regensburger Pfennig, dem Krautkandl zehn Pfund 60 Pfennig Regensburger Pfennig, dem Sauer sechs Pfund sechs Schilling zehn Pfennig Regens- burger Pfennig und für schussel sechs Pfund 16 Pfennig Regensburger Pfennig, Friedrich Kölbel 13 Pfund 80 Pfennig Regensburger Pfennig, Herrn Andreas zwei Pfund Regensburger Pfennig und Herrn Eckhard zehn Pfund Regensburger Pfennig. Folgendes hat Erzbischof Pilgrim auf ihre Bitten und angesichts ihrer Notlage bereits bezahlt: Wolfhart von der Alben und Michael von Haunsberg 1600 Gulden, dem Gulherrn 1216 Gulden, Propst Konrad von Berchtesgaden von den vergangenen drei Jahren 1200 Pfund Wiener Pfennig, dem verstorbenen Liebenberger 40 Pfund Wiener Pfennig, dem Mautner zu Straßwalchen 99 Pfund Wiener Pfennig, dem Schrueff 100 Pfund Wiener Pfennig, Konrad Gummel zu Saalfelden 261 Pfund Wiener Pfennig sowie 76 Gulden, Konrad Rörer 97 Pfund Wiener Pfennig, Herrn Sieghard 40 Pfund Wiener Pfennig, Rudolf zu Krems 150 Pfund Wiener Pfennig, den Kindern des Juden [David] Steuss (Stewsses) aus Wien 4700 Pfund Wiener Pfennig, weiters als Gemeinen Pfennig in Regensburger Währung 1351 Pfund weniger elf Pfennig, die bis zum Tag der jetzigen Schätzung auf die Arbeit zu Schellenberg gegangen sind, weiters für das Getreide und den Wein, die man ihnen in den letzten zwei Jahren von Mittersill nach Berchtesgaden geführt hat, worüber sie ihm drei Quittbriefe ausgestellt haben, 824 Pfund sieben Schilling und 13 Pfund und was man ihnen künftig noch an Getreide nach Berchtes- gaden bringt und waz dafuer gefellet. Nach der vergangenen Abrechnung hat sie der Erzbischof von Salzburg informiert, dass er auch Folgendes für sie bezahlt hat: den Kindern des [David] Steuss (Stewssen) an Zinsen (ze scheden) auf die 4700 Pfund 40 Pfund Pfennig, Herrn Albrecht und Herrn Hans von Puchheim und dem Krumpecken, die den Juden das Geld bezahlt und von Leibnitz nach Wien gebracht haben, 60 Pfund Wiener Pfennig, [Otto] von Stubenberg zu Zins von den 8000 Pfund für zwei Jahre 1600 Pfund Wiener Pfennig, Rudolf von Pernegg für drei Jahre 240 Pfund Wiener Pfennig, [Balthasar] von Fohnsdorf für drei Jahre zu Zins 120 Pfund Wiener Pfennig, dem Tienndel für seine Briefe 100 Gulden sowie dem Mautner zu Burghausen 200 Gulden. Die Zinsen, die der Salzburger Erzbischof künftig jährlich an Otto von Stubenberg von den 8000 Pfund, an Rudolf von Pernegg von den 800 Pfund und an Balthasar von Fohnsdorf von 800 Gulden zahlen muss und die er für die Aussteller aus seinem und dem Besitz seiner Kirche genommen hat oder sich und seine Kirche dafür bei anderen Herren verpflichtet hat oder dies künftig tun wird, sollen die Aussteller ihm, seiner Kirche und seinen Nachfolgern zusammen mit den genannten, bereits bezahlten Summen zurückzahlen, wozu sie sich verpflichten und versprechen, den Erzbischof und seine Kirche schadlos zu halten. Dafür setzen die Aussteller dem Erzbischof, seiner Kirche und seinen Nachfolgern ihre Saline (haell und sieden) in Schellenberg mit allen

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Rechten und Zubehör als Pfand, dazu die Nutzung aller Einkünfte samt Zubehör aus ihrem Besitz und dem ihres Klosters unter der Bedingung, dass zuerst die Pfründen des Kapitels, der Frauen im Kloster zu Berchtesgaden und der übrigen Pfründner sowie jene Bedürfnisse des Klosters, auf die nicht verzichtet werden kann, bezahlt werden. Was von den Erträgen des Klosters und der Saline Schellenberg über die Zinsen und den Dienst, der den Gläubigern jährlich zu zahlen ist, hinausgeht, kann zur Begleichung der Schulden herangezogen werden. Der Erzbischof von Salzburg, seine Kirche und seine Nachfolger haben sich verpflichtet und verpflichten sich unter den Siegeln des Erzbischofs oder seines Kapitels, für die Aussteller die genannten Geldschulden bei Otto von Stubenberg dem Älteren, Rudolf von Pernegg, Balthasar von Fohnsdorf oder anderswo zu bezahlen. Im Gegenzug ver- sprechen die Aussteller, alle Vereinbarungen einzuhalten und den Erzbischof und seine Kirche widrigenfalls schadlos zu halten, wofür sie ihre Saline zu Schellenberg und alle anderen Güter und Einkünfte inner und außer Landes als Sicherheit setzen. Alle in dieser Urkunde nicht erwähnten Kosten für den Erzbischof, deren Zahlung er mit einer Abrechnung belegen kann, sollen ihm ebenfalls gemäß den genannten Bedingungen aus dem Besitz des Klosters erstattet werden. Bezüglich des Besitzes der Aussteller, der in Gebieten anderer Landesfürsten liegt, sollen diese, deren Hauptmänner oder Verwalter den Erzbischof, dessen Kirche und Nachfolger daraus entschädigen, sobald es von ihnen verlangt wird. Der Erzbischof, seine Kirche und seine Nachfolger sollen Besitz und Einkünfte, die Saline in Schellenberg sowie alle anderen Güter von Berchtesgaden nach den sechs Jahren, in denen er Verweser des Klosters ist, weiter nützen und innehaben, bis ihnen alle angeführten Schulden und Forderungen samt Zinsen vorrangig vor allen anderen Gläubigern und aus dem Eigengut des Klosters gänzlich bezahlt wurden. Die Aussteller versprechen für sich und ihre Nachfolger, nicht gegen die Vereinbarungen zu verstoßen und sich daran zu halten. Siegel Propst Konrads und des Kapitels von Berchtesgaden angekündigt.

Kopie: HHStA, Hs. Weiß 194/2 (14./15. Jh.), fol. 350v.-352v. (pag. 722-726), Nr. 879. Online: http://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4116731 (Abbildung). Lit.: künftig Wiedl, Der Salzburger Erzbischof und seine Juden. Anm.: Die Saline Schellenberg (im heutigen Marktschellenberg) war bereits 1389 an Erzbischof Pilgrim II. verpfändet worden; 1409 fand eine erneute Verpfändung statt, vgl. Koller, Salzwesen, 755-760.

1392 Oktober 26 Nr. 1998

Der Kremser Judenrichter Simon Tundorfer siegelt eine Urkunde des Steiner Bürgers Ulrich Tumnich und dessen Frau Elisabeth über den Verkauf eines Weingartens in Stein an Propst Stephan und das Stift St. Florian. Siegel der Bergherrin Klara von Wehingen, Äbtissin von Dürnstein, und des Kremser Judenrichters Simon Tundorfer wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Orig.: StA St. Florian, Uk. 1392 X 26. 2 Siegel. OÖLA, Kopienarchiv Hs. 127, s.d. (Xerokopie). Anm.: Im Bestand St. Florian auf www.monasterium.net ist nur die Signatur der Urkunde enthalten.

1392 November 12 Nr. 1999

Der Jude Peltel (Pealteal) aus Herzogenburg, seine Frau und ihre Erben urkunden bezüglich der Weingärten und des Weinhauses mit Gärtchen und weiterem Zubehör, die oberhalb von Dürnstein in der Herstell gelegen sind und von denen man am St. Michaelstag (29. 9.) 40 Pfennig Burgrecht an die Feste zu Dürnstein und 30 Pfennig Burgrecht in den Weingarten des [Herrn] von Zelking dient. Diese waren ihnen von Albrecht Oder von Schwertberg verpfändet und nicht ausgelöst worden, worauf sie ihnen durch Konrad Scheffolt, Burggraf zu Dürnstein und Richter in der Wachau, gerichtlich zugesprochen wurden, wie der Behabbrief und andere Schuldurkunden belegen, die sie darüber haben. Die genannten Güter haben sie nun mit Handen des Burgherrn und Amtmanns Konrad von Au, Burggraf zu Dürnstein, und des Hans Pinter zu der Wachau, Amtmann des Herrn von Zelking, mit allen Rechten um 140 Pfund Wiener Pfennig an Hans von Maissau, oberster Schenk von Österreich, und dessen Erben verkauft. Die Aussteller übernehmen nach Burgrechts- und österreichischem Landrecht den Schirm für die Güter und versprechen, die Käufer gegen alle Ansprüche von Christen oder Juden schadlos zu halten, wofür sie ihren gesamten Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit setzen. Siegel des Konrad von Au wegen Siegelkarenz der Aussteller sowie des Konrad Flander, Bürger zu der Wachau, wegen Siegelkarenz Hans Pinters, der sich darunter verbindet, und des Simon Tundorfer, Judenrichter und Ratsmitglied von Stein und Krems, angekündigt.

Orig.: StA Herzogenburg, Urkundenreihe Stift Dürnstein D.n. 92. 3 Siegel. Abbildung: Brugger, Juden in Herzogenburg, 118. Online: www.monasterium.net (Bestand Herzogenburg – Dürnstein CanReg; Abbildung und Regest). Regest: Diözesanblatt 12, 106. Lit.: Brugger, Juden in Herzogenburg, 127, 133; GJ 3/1, 552, Anm. 17; Schmettan, Dürnstein, 6. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 1978, Nr. 2003 und Nr. 2006.

1392 Dezember 1, Wien (I) Nr. 2000

Albrecht [III., Herzog von Österreich] etc., erklärt für sich und seine Erben, dass die Grafen Johann der Ältere und Johann der Jüngere, Reichsburggrafen zu Maidburg und Grafen zu Hardegg und zu Retz, ihm und seinen Erben alle ihre Herrschaften, Unter- tanen und Güter zu Hardegg, Retz, Pulkau, Therasburg und Schrems sowie all ihre

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Liegenschaften in Österreich vermacht haben, wofür der Herzog und seine Erben die hohen Geldschulden der Grafen bei Christen und Juden, insgesamt 11.542 Pfund Wiener Pfennig, übernehmen. Der Herzog übernimmt gemäß dieser Urkunde die Zahlung von 900 Pfund an Ulrich von Wallsee[-Drosendorf], 400 Pfund an Nikolaus Pillung [von Gilgenberg] sowie 72 Pfund an [Ulrich] Zink und Hertlein; er verspricht, diese insgesamt 1372 Pfund zu bezahlen und die Grafen davon zu lösen. Bis zum kommenden Sonntag Lätare in der Mittfasten (16. 3. 1393) verspricht sich der Herzog der Schulden bei seinen folgenden Juden anzunehmen: 500 Pfund bei den Söhnen des [David] Steuss (Steussleins), 1160 Pfund bei Merchlein (Merklein) aus Zell, 1000 Pfund bei Jakob (Jacoben) aus Krems, 410 Pfund bei den Kindern des Hetschel (Hetschleins) aus Herzogenburg und 60 Pfund bei Syboto (Seibotten) aus Herzogenburg. In Summe belaufen sich die Schulden bei den Juden auf 3130 Pfund, wovon Herzog Albrecht die Grafen und deren Schuldbriefe innerhalb der genannten Zeit zu lösen verspricht. Sollte der Judenschaden höher sein (wern aber der juden scheden mer), sollen ihm die Maidburger ihre Urkunden zur Verfügung stellen, wie sie es bereits für diese Summe getan haben. Herzog Albrecht verspricht, bis zum kommenden St. Georgstag (24. 4. 1393) dem Vetter der obengenannten Grafen, Graf Johann von Maidburg, genannt von Mohul, 1000 Pfund sowie bis Weihnachten über ein Jahr (25. 12. 1393) 1510 Pfund zu zahlen und an zweiterem Termin zudem an Nizzo von Kuenring[-Seefeld] 1100 Pfund, an Albrecht von Pottendorf[-Ebenfurth] 800 Pfund, den jungen Stubenbergern von Kapfenberg 1100 Pfund, Ulrich von Lichtenegg 400 Pfund, Albrecht von [Lichtenburg-]Vöttau 300 Pfund, der Stiefmutter Bernhards von Liechtenstein[-Murau] 630 Pfund, Rudolf und Ludwig von Tyrna 140 Pfund und dem Würfel von Brunn 60 Pfund, das heißt in Summe 6910 (recte: 7040) Pfund. Herzog Albrecht verspricht, die Maidburger innerhalb dieser Termine von ihren Schulden zu lösen, und setzt ihnen seinen Kanzler Berthold, Bischof von Freising, seinen Hofmeister Hans von Liechtenstein[-Nikolsburg], seinen österreichischen Land- marschall Rudolf von Wallsee[-Enns] und seinen Kammermeister Jörg von Wall- see[-Linz] als Bürgen. Bei Nichtbezahlung soll jeder der Bürgen einen ehrbaren Knecht mit zwei Pferden nach Korneuburg ins Einlager schicken, wo diese gemäß Einlagerrecht verbleiben sollen, bis die Maidburger ausgelöst sind. Sollten diese sich nicht daran halten (daz sye ain mayneiden gelaist hetten) und die Maidburger des Einlagers über- drüssig werden, verspricht Albrecht, ihnen jeden Schaden zu ersetzen, wofür er seinen und seiner Bürgen Besitz als Sicherheit setzt. Sobald Auslösungen erfolgen, sollen ihm die Maidburger einen Quittbrief darüber ausstellen und die bezahlte Summe von der Gesamtsumme abziehen; nach Bezahlung der Gesamtsumme sollen sie ihm auch diese Urkunde zurückgeben. Tun die Maidburger das nicht, soll die Urkunde von diesem Zeitpunkt an ungültig sein. Siegel Herzog Albrechts, des Kanzlers Berthold, Bischof von Freising, des Hofmeisters Hans von Liechtenstein-Nikolsburg, des Landmarschalls Rudolf von Wallsee-Enns und des Kammermeisters Jörg von Wallsee-Linz angekündigt.

Kopie: HHStA, Hs. Blau 522 (14. Jh.), fol. 39v.-40v., Nr. 80.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Lit.: Buzzi, Herren von Pottendorf, 107; GJ 3/1, 553, Anm. 24, 677, mit Anm. 29, 680; Grahammer, Hetschel, 106, 110, 118, Anm. 125; Lohrmann, Judenrecht, 269; Stowasser, Beiträge, 69-71; Zehetmayer, Urbar Hardegg, 63f. Anm.: Die Kopie ist mit Geltbrief gen dem von Maidburg überschrieben. Vgl. Regesten Nr. 1911 und Nr. 2001. Die Summe der letzten Zwischenabrechnung wird in der Urkunde mit 6910 Pfund angegeben, die Einzelsummen ergeben aber 7040 Pfund, wodurch sich auch die eingangs erwähnte Gesamtsumme ergibt. 1394 sagte der Burggraf von Maidburg den österreichischen Herzog von 4270 Pfund ledig, die dieser an den Stubenberger, Ulrich von Wallsee, Albrecht von Pottendorf und andere bezahlt hatte; dahinter ist ein Teil dieser Schuldübernahme zu vermuten, vgl. Buzzi, Herren von Pottendorf, 107. Zur sehr wahrscheinlichen Identifizierung von Ulrich Zink vgl. Zehetmayer, Urbar Hardegg, 63, mit Anm. 211; Hertlein ist wohl mit Hertlein von Herzogbirbaum, Schreiber des Forstmeisters Hans von Dietrichstock, zu identifizieren, vgl. ebd. 63, Anm. 212. Nizzo von Kuenring-Seefeld wird hier Neicz(en) genannt, er tritt aber auch unter der Namensform "Seitz" auf, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 99f., Nr. 1306.

1392 Dezember 1, Wien (II) Nr. 2001

Die Vettern Johann der Ältere und Johann der Jüngere, Reichsburggrafen von Maidburg, Grafen von Hardegg und Retz, erklären, dass sie in Anbetracht der Gnade, Förderung und Wohltaten, die die Vorfahren Albrechts [III.], Herzog von Österreich, und dieser ihnen und ihren Vorfahren angedeihen lassen hatten, und da Albrecht aufgrund ihrer großen Not sie und ihre Gläubiger, Christen und Juden, von ihrer hohen Geldschuld von 11.542 Pfund Wiener Pfennig gelöst hat, ihren gesamten Besitz, nämlich Burg und Grafschaft Hardegg und Retz, Therasburg, Pulkau und Schrems und all ihre anderen Besitzungen mit allem Zubehör im Land und Fürstentum Österreich dem genannten Herzog und dessen Sohn Albrecht [IV.], Herzog von Österreich, vermacht haben. Der Erbfall soll eintreten, sobald in der Familie der Aussteller keine ehelichen Söhne mehr vorhanden sind; ihre sonstige Verwandtschaft hat keine Ansprüche. Sollten sie minderjährige Söhne hinterlassen, stehen diese unter Vormundschaft des Herzogs. Eine Auslösung ihres Besitzes mitsamt dem Gemächtbrief um die oben genannte Summe kann nur mit Zustimmung des Herzogs geschehen, der diese Auslösung auch verweigern kann. Eheliche Töchter der Aussteller haben kein Anrecht auf das Erbe, dafür über- nehmen die Herzöge deren Ausstattung. Eventuell bereits getroffene oder zukünftige gegenteilige Abmachungen sollen keine Gültigkeit haben; zur Absicherung sollen alle Pfleger, Burggrafen und Amtleute der Aussteller auf dieses Vermächtnis eingeschworen werden, und sie versprechen auch, keinen von diesen ohne Zustimmung der Herzöge im Amt zu ersetzen. Siegel Graf Johanns des Älteren und Graf Johanns des Jüngeren sowie ihres Vetters Graf Johann von Maidburg, genannt von Mohul, angekündigt; Johann von Maidburg-Mohul erklärt, dass obiges mit seiner Zustimmung geschehen ist, er und seine Erben sich dazu verbinden und nicht zuwiderhandeln wollen. Siegel des Kanzlers Berthold, Bischof von

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Freising, des Hofmeisters Hans von Liechtenstein[-Nikolsburg], des Landmarschalls Rudolf von Wallsee[-Enns] und Jörgs von Wallsee[-Linz], Kammermeister Herzog Albrechts, sowie Nikolaus Pillungs von Gilgenberg, Ortolf Stokarners und Albrechts von Markersdorf angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1392 XII 1. 10 Siegel. Insert in: HHStA, AUR Uk. 1438 V 22 (Transumpt von 1501 VI 9). Kopie: NÖLA, Hoyos-Sprinzenstein Urkunden, 1392 XII 1 (Xerokopie einer Abschrift aus dem 16. Jh. im Gräflich Hoyos'schen Familienarchiv in Horn). Druck: Stowasser, Land und Herzog, 121-127, Beilage 2. Regest: Diözesanblatt 12, 371; Lichnowsky, Habsburg 4, DCCLXXXVIIf., Nr. 2306; QuGStW I/10, 54f., Nr. 18041. Lit.: Stowasser, Beiträge, 69-71. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2000 und Nr. 2002. Die im NÖLA aufbewahrte Xerokopie der Abschrift aus dem Hoyos'schen Archiv enthält keine Angabe zur Signatur; in der Urkundenreihe des Gräflich Hoyos'schen Familienarchivs in Horn (vgl. Buttlar, Hoyos'sche Archive, 527f.) ist die Abschrift nach Auskunft des Archivs nicht enthalten.

1392 Dezember 2, Wien Nr. 2002

Die Vettern Johann der Ältere und Johann der Jüngere, Reichsburggrafen von Maidburg, Grafen von Hardegg und Retz, erklären, dass Albrecht [III.], Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf zu Tirol etc., sie gemäß dem Gemächtbrief, den dieser von ihnen hat, um eine bestimmte Summe Geldes von Christen und Juden gelöst hat. Sollte aber die Summe, die der Herzog ihretwegen den Juden zu zahlen hat, höher sein als die im Gemächtbrief benannte, versprechen sie ihm die Abgeltung dieser Zusatz- summe aus ihrem Besitz in derselben Weise, wie sie der Gemächtbrief vorsieht, worüber sie ihm eine gesonderte Urkunde ausstellen sollen. Bezüglich der 1000 Pfund Wiener Pfennig, die Albrecht Wilbirg, der Schwester Johanns des Jüngeren, als Aussteuer geben soll, versprechen die Aussteller für den Fall, dass einer von ihnen oder beide eheliche Söhne hinterlassen sollten, dem Herzog diese Summe ebenfalls aus ihrem Besitz zu ersetzen, worüber sie ihm eine gesonderte Urkunde geben sollen, sobald der Herzog Wilbirgs Aussteuer bezahlt hat. Sobald die Aussteller dem Herzog die Urkunden über die erwähnte Zusatzsumme sowie die 1000 Pfund ausstellen, soll ihnen die vorliegende Urkunde zurückgegeben werden. Siegel Graf Johanns des Älteren und Graf Johanns des Jüngeren angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1392 XII 1. 2 Siegel. Kopie: HHStA, Hs. Blau 522 (14. Jh.), fol. 36rv., Nr. 76. Anm.: Die Urkunde ist im Archiv zusammen mit der Urkunde AUR Uk. 1392 XII 1 (vgl. Regest Nr. 2001) unter derselben Signatur verwahrt. Wilbirg von Maidburg-Hardegg war mit Leopold von Hals verheiratet; Zehetmayer, Urbar, 63 sieht in der Abfindung ihrer Ansprüche auf die Herrschaft von über 6000 Pfund einen Grund der hohen Verschuldung der Reichsgrafen.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1392 Dezember 4, Wien Nr. 2003

Albrecht [III.], Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., verspricht, seinen Juden Peltel (Pealttel) aus Herzogenburg, dem im Gericht vor Konrad Scheffolt, Burggraf zu Dürnstein, ein Weinhaus und zwei Weingärten samt Ertrag gegen Albrecht Oder von Schwertberg aufgrund von Geldschulden laut dem ihm darüber aus- gestellten Behabbrief gerichtlich zugesprochen wurden und der dieselben Güter an Hans von Maissau weiterverkauft hat, in dieser Sache gemäß dem genannten Behabbrief vor Gewalt und Unrecht zu schirmen.

Orig.: StA Herzogenburg, Urkundenreihe Stift Dürnstein D.n. 94. 1 Siegelrest. Online: www.monasterium.net (Bestand Herzogenburg – Dürnstein CanReg; Abbildung und Regest). Lit.: Brugger, Juden in Herzogenburg, 127, 133f. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 1978, Nr. 1999 und Nr. 2006.

1392 Dezember 6 Nr. 2004

Der Mödlinger Bann- und Judenrichter Peter Raidlein siegelt eine Urkunde Friedrichs von Ottental, Zechmeister zu Mödling, bezüglich der Klage Peters im Winkel, Berg- meister des Herzogs Albrecht [III.] in Mödling, gegen Jörg Waldner aufgrund eines versessenen herzoglichen Berg- und Vogtrechts mit achtfacher Zwispilt auf einem Weingarten zu Perchtoldsdorf. Siegel Peter Raidleins, Bannrichter und Judenrichter zu Mödling, Hans' von Wullersdorf und Stephan Reuters angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1392 XII 6. 3 Siegel.

1392 Dezember 11 Nr. 2005

Michael Witzig aus Mödling, Bruder des verstorbenen Walter Pinter aus Enzersdorf, Heinrich Pock aus Enzersdorf und sein Sohn Hans, Ulrich, Sohn Konrad Pinters und Neffe Walter Pinters, Hans, Neffe Walter Pinters sowie Anna und Elisabeth, Töchter Otto Pinters und Nichten Walter Pinters, erklären bezüglich ihrer Ansprüche auf den Besitz, den Walter Pinter seiner Witwe Wendelmut (Wentlein) hinterlassen hat, es seien Häuser, Weingärten, Burg- oder Bergrechte, dass sie auf alle genannten Güter verzichtet haben und mit dieser Urkunde bestätigen, dass sie hinsichtlich der Geldschulden bei Christen und Juden, die Walter seiner Witwe hinterlassen hat, keine Ansprüche oder Forderungen an Wendelmut und deren Besitz haben sollen, sondern dass Wendelmut nach Belieben mit den Gütern verfahren kann. Siegel Hans Pusenkopfs, Burggraf zu Liechtenstein, und Peter Raidleins, Bannrichter und Judenrichter zu Mödling, wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1247. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 293, Nr. 1247. Anm.: Zu Enzersdorf vgl. Regest Nr. 1903.

1392 Dezember 21, Gars Nr. 2006

Hans von Maissau, oberster Schenk in Österreich, und seine Erben erklären bezüglich der Weingärten oberhalb von Dürnstein in der Herstell samt dem Weinhaus und dem dazugehörigen Gärtchen, die sie gemäß der Kaufurkunde und dem darüber ausgestellten herzoglichen Schirmbrief mit allem Zubehör um das Geld, das zur Frauenkapelle zu Dürnstein gehört hat und um das die Güter zu Eitzerstal verkauft worden sind, von dem Juden Peltel (Pealtlein) aus Herzogenburg gekauft haben, dass sie die genannten Weingärten und das Weinhaus mit allem Zubehör und mitsamt den genannten Urkunden der genannten Kapelle übergeben haben und mit dieser Urkunde gänzlich und ohne Ausnahmen auf ewig an Kaplan Stefan und dessen Nachfolger übergeben. Sie setzen sich für die Kapläne als Vögte und Schirmer über die genannten Güter. Siegel des Hans von Maissau, des Konrad von Au, Burggraf des Ausstellers zu Dürn- stein und in Vertretung des Ausstellers oberster Burgherr über die genannten Weingärten, sowie des Wolfhart von Au, Bruder Konrads und Diener des Ausstellers, angekündigt.

Orig.: StA Herzogenburg, Urkundenreihe Stift Dürnstein D.n. 96. 3 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Herzogenburg – Dürnstein CanReg; Abbildung und Regest). Lit.: Brugger, Juden in Herzogenburg, 127, 134. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 1978, Nr. 1999 und Nr. 2003.

1391/92, Krems Nr. 2007

Fragment einer Ketuba (Eheverschreibungsurkunde) aus Krems für Schalom, Sohn des Menachem, und Zemach, Tochter des Aron.

בששי בשבת בחמשה ימים ]לחדש )?( שנת חמש[ת אלפים ומאה וחמשים ושתים לבריאת עולם למ]נין שאנו מונין כאן בק[רימש איך ר' שלום ב'ר' מנחם אמר לה להדא בת]ולתא צמח בת ר' אהרן [ הוי לי לאנתו כדת משה וישראל ואנא אפלח ואוק]יר ואיזון ואפרנס יתיכי ליכי כ [ ]![הלכת הודאיןגוברין י ]![הלכת [ דפלחין ומוקרין וזנין ומפר]נסין לנשיהון בקושטא ו [ ]![יהבנא ליכי מהר בתוליכי כסף זוזי מאתן דחזו ]![ ]ליכי מ דאורייתא ומזוניכי וכסות [יכי וספוקיכי ]![ ומיעל לותיכי ]![כארח כל ארעא וצביאת ]בתולתא דא ]![ [מרת צמח בת ר' אהרן והות ליה לאנתו ודין נדוניא דה ]נעל ת ליה מבי אבוה בין בכסף [ בין בזהב בין בתכשיטין בין ]![ במאני דלבושא בין ]![ בש]ימושי דירה ובשימושא[ דערסא הכל קבל עליו ]![

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 ]ר' שלום ב'ר' מנחם חתן דנן )?( וצבי ר' שלום ב'ר' מנחם חתן דנן והוסיף לה מן דיליה עוד )?( אחרים כנגדן סך הכל )?( זקוקים כסף[ צרוף וכך אמר ר' שלום ]ב'ר' מנחם חתן דנן אחריות [ שטר כתובתא דא ונדוניא ]![ דין ותוספתא דא קבלית עלי ]ועל ירתי בתראי להתפ [ ]![רע מן כל שפר ארג נכסין וקנינין דאית לי תחות כל שמ]יא דקנאי ודעתיד אנ [ ]![א למקני נכסין דאית להון אחריות ודלית להון אחריות א]כלהון יהון [חראין וע רבאין למפרע ]![ מנהון שטר ]![ כתובתא דא ונדוניא דין ]![ ]ותוס פתא דא מנאי ואפילו [ מן גלימא דעל כתפאי בחיי ובמותא ]![ מן יומא דנן ולעלם ]ואחריות וחומר שטר כתובת[א דא ונדוניא דין ]![ ותוספתא דא קבל עליו ר' שלו]ם ב'ר' מנחם חתן דנן כחו[מר כל שטרי כתובות …] ![ דנהיגין בבנות ישראל העשו חז] דלא"יין כתיקון [ל כאסמכתא ודלא כטופסי דשטרי וקנינא מן ר' שלום ח לח] [תן דנן דא בתולתא מרת צמח בת ר' אהרן ]![ ]בכל מה ד כתוב ומפורש לעיל ב[מנא דכשר למקניא ביה …] ![ ]![שריר וקים …] ![ יצחק ב'ר' גמליאל ז ל"צ" […]

Zeichenerklärung: [!] Abweichend vom Formular im Nachalat Schiwa, meist in der Plene-Schreibung [!…] Text aus dem Formular im Nachalat Schiwa fehlt in der Ketuba (?) Text nicht zu rekonstruieren, weil individuell und nicht Teil des Formulars Unterstreichung: vom Formular abweichendes Wort

'Am 6. Tage der Woche, am 5. Tage [des Monats (?) des Jahres] 5152 (1391/92) nach der Erschaffung der Welt, nach [der Zeitrechnung, die wir hier in der Stadt K]rems zählen, als Herr Schalom, Sohn des Herrn Menachem, zu der [Jungfrau Zemach, Tochter des Herrn Aron,] sagte: Sei mir zur Frau nach dem Gesetz von Mosche und Israel, und ich will für dich arbeiten, [dich in Ehren halten, dich ernähren und versorgen nach der] Sitte der jüdischen Männer, die für ihre Frauen arbeiten, sie ehren, ernähren und [sie in Ehrlichkeit versorgen]. Und ich will dir den Brautpreis deiner Jungfräulichkeit, 200 Sus Silber, geben, die dir gemäß [der Tora gebühren, wie auch deine Speise, deine Kleidung] und all deinen Bedarf, und ich komme zu dir nach der Weise der ganzen Welt. Und sie willigte ein, [die Jungfrau Zemach, Tochter des] Herrn Aron, und wurde ihm zur Frau. Und die Mitgift, die sie ihm [vom Hause ihres Vaters brachte, sei es in Silber], sei es in Gold, sei es in Schmuck, Kleidung, [Möbeln oder Bettzeug, all das] nahm [Herr Schalom, Sohn des Menachem, der Bräutigam, mit (Summe und Währung?) an. Und er hat eingewilligt, Herr Schalom, Sohn des Herrn Menachem, der Bräutigam, ihr noch weitere (Summe und Währung?) hinzuzufügen, sodass die gesamte Summe (unbekannte Zahl Silbermark?)] geläutert beträgt. Und so sprach Herr Schalom, der Bräutigam: Ich übernehme [die Verantwortung für diesen] Vertrag der Ketuba, die Mitgift und die zusätzliche Zahlung, sowohl für mich [als auch für meine Erben nach mir, sodass sie ausbezahlt] werden sollen mit dem vorzüglichsten und besten Teil meines Vermögens und Besitzes, den ich unter dem [ganzen Himmel habe, den ich erwarb oder erwerben werde]. Vermögen, das unter meiner Verantwortung steht oder das nicht unter meiner Verantwortung steht, [all das soll gewährleisten und] verbürgen, dass der Vertrag der Ketuba, die Mitgift und die [zusätzliche Zahlung von mir ausbezahlt werden], und sogar der Umhang auf meinen Schultern, zu meinen Lebzeiten und nach meinem Tod, von diesem Tag an in Ewigkeit. [Und die Verantwortung und die Schwere des Vertrags der Ketuba], der Mitgift und der zusätzlichen Summe nahm auf sich Herr Schalom, [Sohn

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 des Herrn Menachem, der Bräutigam, entsprechend der Schwere] aller Verträge der Ketubot (es fehlt: und zusätzlichen Zahlungen), wie sie bei den Töchtern Israels gebräuchlich sind und die [nach der Ordnung unserer Weisen, ihr Andenken sei zum Segen,] durchgeführt wurden, nicht als unverbindliches Versprechen oder als Ur- kundenformular. Und wir haben von Herrn Schalom, Sohn des Herrn Menachem, [dem Bräutigam, für die Jungfrau] Frau Zemach, Tochter des Aron, mittels eines Kleidungs- stückes, welches dafür rituell tauglich ist, über alles, [was oben geschrieben steht und ausgeführt ist,] rechtskräftig einen Erwerb durch Mantelgriff (kinjan) durchgeführt. (Es fehlt: Und alles ist) Feststehend und rechtsgültig (Buchstaben über die ganze Zeile gezogen). Izchak, Sohn des Herrn Gamliel, das Andenken des Gerechten zum Segen. […] (Unten fehlt mindestens eine Zeile und die Randleiste.)' (mk)

Orig.: ÖNB, Codex Hebr. 218 (vier abgelöste Fragmente). Abbildung: Keil, Jewish Business Contracts, 356; Keil, Mittelalterliche Grundlagen, 38; Keil, Zeugen von Gewalt, 35; Lohrmann, Illustrierte Ketubba, 25; Pfändtner, Ketubba, 197; Roland/Zajic, Illuminierte Urkunden, 398, Nr. 39 (Teilabbildung); Schwarz, Kremser Kethubah, 24 (Teilabbildung). Online: http://rosetta.nli.org.il/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=IE26073170 (Abbildung); www.monasterium.net (Sammlung Illuminierte Urkunden; Abbildung und Regest, Beschreibung durch Martin Roland). Lit.: GJ 3/1, 678, 685, Anm. 107; Keil, Mittelalterliche Grundlagen, 37f.; Keil, Zeugen von Gewalt, 34f.; Lohrmann, Illustrierte Ketubba, 24; Pfändtner, Ketubba, 196; Roland/ Zajic, Illuminierte Urkunden, 404f.; Schubert, Kettuba, 242, Nr. 18; Schwarz, Kremser Kethubah, 23-25. Anm.: Die "Kremser Ketuba" ist die einzige jüdische Eheverschreibungsurkunde aus dem Mittelalter, die im österreichischen Raum erhalten ist. Sie ist außerdem die einzige illuminierte Ketuba aus dem mittelalterlichen Aschkenas und die einzige mittelalterliche Ketuba mit figürlichen Darstellungen überhaupt. Sie ist nur fragmentarisch überliefert, denn das Pergamentblatt wurde so zerschnitten, dass nur die vier ca. 21x29 Zentimeter großen Eckteile übrig blieben. Dementsprechend fehlt im Text der mittlere Teil jeder Zeile, in der Mitte des Textes fehlen zwei ganze Zeilen. Vor ihrer Ablösung dienten die beiden oberen Teile der zerschnittenen Ketuba als Spiegelblätter für die 1434 angelegte theologische Sammelhandschrift ÖNB, Codex 4600 aus dem Besitz Thomas Ebendorfers, vgl. Schwarz, Hebräische Handschriften der Nationalbibliothek, 237, Nr. 202. Das Formular entspricht mit einigen kleinen Abweichungen dem Ketuba-Formular aus dem Formelbuch des Samuel ben David Moses ha-Levi Segal (1625?–1681), Sefer Nachalat Schiwa im Hagahot me-Mahadura Batra, Königsberg 1858, 27-45 (hebr. Seitennummerierung), hier 27, Nr. 12, den Varianten im polnischen Minhag folgend. Dementsprechend wurde dieses Formular in der obigen Transkription dazu heran- gezogen, den fehlenden Text so weit wie möglich zu rekonstruieren; Passagen im Formular, die in der Kremser Ketuba nicht enthalten sind, wurden mit "es fehlt" gekennzeichnet. Nicht rekonstruierbar sind die verlorenen individuellen Inhalte wie die verschriebene Ketubasumme. (mk)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1392 (Historiographisch) Nr. 2008

Die Wiener Annalen berichten über die Einsetzung eines neuen Judenrichters.

Anno nonagesimo secundo. (...) Man saczt ze richtter, der was ain knab bei XX jaren. Item ain judenrichter in der selbem mass, der hies Schonaicher. Item ain hubmaister, der was renner gwesen ains lawbemherren ze Wienn.

Druck: Lhotsky, Wiener Annalen, 22; Seemüller, MGH Deutsche Chroniken 6, 236. Lit.: Opll, Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien, 101. Anm.: Zur Überlieferung vgl. Lhotsky, Quellenkunde, 325f. Im September 1392 ist Peter Gunzburger als Wiener Judenrichter belegt, vgl. Regest Nr. 1996. Die Bezeichnung Schonaicher ist als Beiname für einen seiner Verwandten nachweisbar (vgl. Seemüller, MGH Deutsche Chroniken 6, 236, Anm. 4), daher dürfte sich die obigen Nennung auf ihn beziehen. Paul Würfel tritt von 1391 bis 1396 als Stadtrichter auf, vgl. Sailer, Ratsbürger Wien, 447; Czeike, Historisches Lexikon Wien 5, 680 nimmt für ihn allerdings ein Geburts- datum um 1365 an. Mit dem Hubmeister ist wohl Ulrich Zink gemeint, dessen Vorgänger Rudolf von Tyrna im Frühling 1392 sein Amt verlor, vgl. Lackner, Hof und Herrschaft, 128f., 135. Die Laubenherren waren ein Konsortium von Wiener Tuchhändlern, vgl. Czeike, Historisches Lexikon Wien 3, 691.

1393 Jänner 19 Nr. 2009

Ulrich Snell, sein Sohn Hans und ihre Erben erklären, dass sie aufgrund ihrer Ver- schuldung bei Friedrich hinter der Kirche, Bürger zu Enns, und bei den Juden daselbst große Schäden und im Falle Ulrich Snells sogar eine Gefängnisstrafe (swaerew vaennkchnuss auf den halls) erlitten haben. Aus dieser Schuld hat sie Stephan, Propst von St. Florian, um 31 Pfund Pfennig gelöst, zu deren Rückzahlung bis zum ver- gangenen St. Martinstag (11. 11. 1392) sich die Aussteller mit Bürgen verpflichtet haben. Dies haben sie jedoch nicht getan, sodass ihre Bürgen sie gefangen nahmen und sie in die Gefangenschaft des Propstes übergaben, bis die Aussteller sie aus der Bürgschaft lösen würden. Nun haben die Aussteller die Bürgen ausgelöst, indem sie ihre Rechte an der oberen Mühle zu Unterlorch mit allem, was dazugehört (ausgenommen die Rechte des Stifts St. Florian, dessen Lehen die Mühle ist), an Georg Müllner von Pfaffenhofen, dessen Frau und Erben verkauft haben. Die Aussteller übernehmen für die Käufer den Schirm über die Mühle und versprechen für sich und ihre Erben, weder auf die Mühle noch gegen die Güter und Leute des Stifts wegen dieser Sache irgendwelche Ansprüche zu erheben. Außerdem versprechen sie, niemandem wegen ihrer Gefangen- schaft feindlich gesinnt zu sein oder schaden zu wollen. Verstoßen sie dagegen und entscheiden zwei Schiedsrichter, dass es wegen dieser Sache geschehen sei, sind sie für die entstandenen Schäden aller Betroffenen verantwortlich und dem Stift mit Leib und Gut verfallen, wovor sie keine andere Autorität schützen soll.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Siegel Ortolfs von Volkersdorf, Nikolaus Juds, Marquard Ponhalms und Hans Waldbots angekündigt.

Orig.: StA St. Florian, Uk. 1393 I 19. 4 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand St. Florian; Abbildung und Regest). Regest: UBOE 11, 145f., Nr. 172. Anm.: Pfaffenhofen ist das heutige Hohenbrunn bei St. Florian. Der Siegler Nyclas der Jud war kein Jude, sondern Angehöriger einer in der Literatur meist als "Jud von Hofkirchen" geführten christlichen Familie, vgl. Weiss/Kirnbauer, Oberoesterreichischer Adel, 748f. Nikolaus' Bruder Hans Jud ist jedoch nicht (wie ebd. 748 angenommen) mit dem im Schlierbacher Umfeld auftretenden Hans dem Juden bzw. Hänslein dem Judenkind gleichzusetzen, bei dem es sich um einen getauften Juden handeln dürfte, vgl. Regest Nr. 2042.

1393 Februar 14 Nr. 2010

Der Jude Manoch (Mannach), Sohn Seldmans aus Marburg, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie dem Marburger Bürger [Kunz Lantsucht], dessen Frau und Erben einen Weingarten in der Sulcz beim Weingarten des Hauer am Rain samt Wein und allem Zubehör verkauft haben. Der Weingarten war aufgrund einer Geldschuld des Vor- besitzers Matthias Royak bei den Ausstellern in deren Besitz gekommen, wie der Behabbrief und der Zeugbrief besagen, die sie darüber haben. Der Verkauf erfolgte mit Handen Wernzleins, Amtmann der Herrschaft von Pettau und Kellermeister zu Marburg, da man von dem Weingarten jährlich einen Eimer Most zu Bergrecht und drei Helbling an den herzoglichen Keller daselbst dient. Die Aussteller versprechen, das Kaufgut nach Kauf- und steirischem Landrecht gegen alle Ansprüche von Christen und Juden zu schirmen und den Käufern widrigenfalls jeden Schaden zu ersetzen, wofür sie ihren ganzen Besitz als Sicherheit setzen, aus dem der Landesherr in Steier oder sein Beauftragter die Käufer entschädigen soll. Siegel des Bergmeisters Wernzlein auf Siegelbitte Manochs sowie hebräische Unterschrift der Aussteller (mit unser judischen underschrift) angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: אני החתום למטה ומודיע לכל רואי כתב זה כל ]מה שכ[תוב לעיל בל''ז ארמאי זהו רצוני מנוח ב''ר אברהם זצ''ל 'Ich, der unten Unterzeichnende, tue allen, die diese Urkunde sehen, kund: Alles, was oben in dieser nichtjüdischen (aramai) Sprache geschrieben wurde, das ist mein Wille. Manoch, Sohn des Herrn Abraham, das Andenken des Gerechten zum Segen.' (al)

Orig.: Pokrajinski arhiv Maribor (Regionalarchiv Marburg), SI_PAM/0001_00034. StLA, AUR 3767 (Xerokopie). Druck: GZM 5, Nr. 62. Online: www.monasterium.net (Bestand Maribor Pokrajinski arhiv; Abbildung und slowenisches Regest); www.siranet.si/detail.aspx?ID=554393 (Abbildung und slo- wenisches Regest).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d. Anm.: Da die obige Urkunde schwer beschädigt ist, wurde der unleserliche Name des Käufers nach der Folgeurkunde zum selben Geschäft ergänzt, vgl. Regest Nr. 2047.

1393 Februar 19 Nr. 2011

Abt Heinrich und der Konvent des Schottenklosters zu Wien erklären, dass sie dem Juden Hadgim (Haydigam), Sohn des Mosche (Musschen) aus Traiskirchen, und dessen Erben 45 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie am 14. Tag nach dem kommenden St. Georgstag (7. 5.) zurückzahlen sollen. Tun sie das nicht, kommt pro Pfund [und Woche] ein Wiener Pfennig an Zinsen hinzu, wie die Urkunde besagt, die sie dem Juden darüber gegeben haben.

Kopie (Auszug): WStLA, Grundbücher 29 – Schotten, Buch 36 (Satzbuch 1381-1394), fol. 176v. Druck: Geyer/Sailer, Urkunden, 202, Nr. 637. Lit.: GJ 3/2, 1462, Anm. 6. Anm.: Offenbar wurden – im Gegensatz zu anderen Schuldurkunden des Schotten- klosters für jüdische Gläubiger – hier nur Auszüge der ausdrücklich erwähnten Schuld- urkunde ins Grundbuch kopiert. Dass eine Urkunde als Vorlage diente, ist daran zu erkennen, dass der Text in der ersten und nicht wie bei Grundbucheinträgen üblich in der dritten Person gehalten ist. Die Datumszeile wurde jedoch in der für Grundbucheinträge gängigen knappen lateinischen Form angegeben.

1393 Februar 23-März 2 Nr. 2012

Christian von Mosletzberg und seine Erben urkunden bezüglich des halben Jochs Weingarten in der Odengrueb, von dem man jährlich Bergrecht und Witrecht gemäß dem Register der Amtleute und Überzins gemäß den entsprechenden Urkunden dient. Christian und seine Erben waren die Erben der Überteuer des Weingartens nach dem Tod der Katharina Kötzlerin, der Witwe seines Bruders Nikolaus von Mosletzberg, deren Leibgeding der Weingarten war. Alle neuen Rechte an dem Weingarten hatte Katharina vor dem Bergmeister dem Juden Lesir (Lesyr), Sohn des Juden Eberlein (Averleins), für die Geldschuld aufgegeben, die sie dem genannten Juden gemäß dem Register des Bergmeisters schuldig war. Christian und seine Erben haben nun mit Handen des Bergmeisters alle Ansprüche, die sie auf die Überteuer des genannten halben Jochs Weingartens hatten, mit allen Rechten an Lesir und dessen Erben verkauft, wofür der Jude den Ausstellern zehn Pfund Wiener Pfennig gezahlt hat. Die Aussteller ver- zichten daher auf alle weiteren Ansprüche auf die Überteuer des Weingartens und bestätigen, dass Lesir und dessen Erben diese mit allen Rechten innehaben sollen. Siegel Christians von Mosletzberg und Hans Stangels, der für Ulrich Zink aus Wien Bergmeister des Weingartens ist, sowie des [Kloster-]Neuburger Bürgers Heinrich Alber, Vetter Christians von Mosletzberg, angekündigt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1319. 3 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Regest s.d. Februar 1). Anm.: Die Urkunde ist in der ersten vastwoechen datiert, das ist laut Grotefend die Woche nach dem Sonntag Invocavit, wobei der Gebrauch insofern schwankt, als entweder der Sonntag Invocavit am Anfang oder der Sonntag Reminiscere am Ende der Woche oder auch beide mitgerechnet werden. Bei der obigen Auflösung wurde die breitestmögliche Datierung von Invocavit bis Reminiscere gewählt. Im NÖLA wird das Datum auf dem Umschlag der Urkunde mit 1393 Februar 24-März 1 angegeben, also weder der erste noch der zweite Fastensonntag mitgerechnet, auf www.noela. findbuch.net (Bestand 05.01, StA Urk, derzeit noch ohne Abbildung) ist die Urkunde allerdings unter 1393 Februar 23-März 2 verzeichnet. Die Datierung auf Februar 1 auf www.monasterium.net ist falsch.

1393 März 16 (I) Nr. 2013

Der Kremser Judenrichter Simon Tundorfer siegelt eine Urkunde des Kremser Bürgers Ulrich Trageiner und dessen Frau Dorothea über den Verkauf eines ablösbaren Dienstes von einem halben Pfund Wiener Pfennig auf dem Haus der Aussteller in Krems an den Kremser Pfarrer Marquard Treperger. Siegel Simon Tundorfers, Ratsmitglied und Judenrichter von Krems, und des Kremser Ratsmitgliedes Hans Raydel wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Orig.: DA St. Pölten, Bestand PA Krems-St. Veit, Perg. uk. 1393 III 16. Online: www.monasterium.net (Bestand DA St. Pölten; Abbildung und Regest). Regest: Wilhelm, Archivberichte, 131, Nr. 691. Lit.: Hruschka, Juden in Krems (Anhang), 9.

1393 März 16 (II) Nr. 2014

Hans Chlöl zu Eggenburg, gesessen zu Windischendorf, und seine Erben erklären, dass sie zwei Joch Acker im Grafenberger Feld, die sie von allen Ansprüchen von Juden und Christen gelöst haben und auf die Hans' Vetter Otto Chlöl und dessen Frau Diemut, beide verstorben, einen ewigen Jahrtag gestiftet haben, um neun Pfund Wiener Pfennig weniger 30 Pfennig verkauft haben. Um die Kaufsumme haben sie ein Haus zu Eggen- burg in Windischendorf sowie einen Baumgarten vor dem Kremsertor erworben, die sie mit Handen Friedrich Peheims, Judenrichter zu Eggenburg und Stifter und Störer in Vertretung des Lasbergers, in ihre Gewer gebracht haben; diesem sind jährlich von dem Haus am St. Georgstag (24. 4.) vier Wiener Pfennig und von dem Baumgarten am St. Michaelstag (29. 9.) zwölf Wiener Pfennig Dienst an das Hubamt zu zahlen. Die Jahrtagsstiftung wird auf Haus und Baumgarten transferiert, jährlich sind dafür zu St. Pauli Bekehrung (25. 1.) drei Schilling Wiener Pfennig an die Pfarre Eggenburg zu zahlen. Wenn der Jahrtag nicht geleistet wird oder die Aussteller oder ihre Nachkommen

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Haus und Baumgarten entstiften wollen, haben Friedrich von Gars, Pfarrer zu Eggen- burg, oder dessen Nachfolger das Recht, Haus und Baumgarten an sich zu bringen und weiterzuverkaufen, sofern bei einer Weitergabe der Jahrtag erhalten bleibt. Siegel Friedrich Peheims und des Andreas, Pfarrer im Spital zu Eggenburg, wegen Siegelkarenz des Ausstellers angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1393 III 16. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand HHStA – Eggenburg Pfarre; Abbildung und Regest). Anm.: Windischendorf ist ein abgekommener Ort bei Eggenburg. Bei dem "Lasberger" handelt es sich wohl entweder um Hans von Lasberg, 1370-1384 Hofmeister Herzog Leopolds III., oder um Rudolf von Lasberg, vgl. Lackner, Hof und Herrschaft, 83, 305 mit Anm. 193, 344. Friedrich von Gars stand in enger Verbindung mit dem Herzogshof. Bereits 1378 hatte er die landesfürstliche Patronatspfarre Gars-Eggenburg inne und wurde 1386 Hofkaplan Albrechts III., 1387 Rektor der Wiener Universität; ab 1392 war er Kanzler zunächst Herzog Leopolds IV., ab 1397 Herzog Albrechts IV., vgl. Lackner, ebd. 309-311.

1393 März 28 Nr. 2015

Friedrich Keydinger, Amtmann des Stifts Klosterneuburg, erklärt, dass der Jude [Isachar] Tiem (Tyem) vor ihm im Gericht erschienen ist und in Vertretung der Kinder des Juden [David] Steuss (Stewzzen/Steuzzen) aus Wien gemäß ihrem Schuldbrief auf das Gut ihres Schuldners, nämlich ein Haus am Niedermarkt neben dem Haus Simon Türks, geklagt hat; von diesem sind jährlich in das Kelleramt auf die obere Kammer des Klosters am St. Michaelstag (29. 9.) 30 Wiener Pfennig und am St. Martinstag (11. 11.) 18 Pfennig Grunddienst sowie am St. Georgstag (24. 4.) 25 Pfennig zu Fürgeding und sechs Pfennig Witrecht zum Etaiding zu zahlen. Tiem klagte in Vertretung der Kinder des Steuss gemäß dem Schuldbrief um eine Schuld von 80 Pfund Wiener Pfennig, um den Dienst darauf und um die Zinsen, die auf die Schuld und den Dienst angefallen sind. Das Gericht entschied, dass Friedrich bei den Erben des Konrad Schaffer sowie allen, Christen und Juden, die Rechte an dem Haus haben, anfragen lassen solle, ob jemand die Auslösung übernehmen wolle; als sich daraufhin niemand meldete, wurde entschieden, dass Friedrich die Gewer des Hauses 14 Tage lang innehaben und den Erben Konrad Schaffers sowie allen anderen Christen und Juden, die Rechte daran haben, anbieten solle. Wolle sich niemand mit Tiem in Vertretung der Steussischen Kinder bezüglich der ausstehenden Summe vergleichen, solle Tiem dem Aussteller seine Vergütung geben, was er getan hat; daraufhin solle ihn der Aussteller in Vertretung der Steussischen Kinder mit allen Rechten an die Gewer des Hauses setzen und ihm darüber einen Behabbrief ausstellen, was hiermit geschehen ist. Siegel Friedrich Keydingers und Seifried Stecks, Stadtschreiber zu Klosterneuburg, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1393 III 28. 2 Siegel.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Regest: QuGStW I/3, 307, Nr. 3477. Lit.: Lohrmann, Juden Klosterneuburg, 218. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2017.

1393 März 30 Nr. 2016

Simon Tundorfer, Judenrichter und Ratsmitglied von Krems, erklärt, dass Friedel Baruch (Fridel Weroch), Jude aus Krems, vor ihm ein Joch Weingarten, genannt Hafner, mit allen Rechten an Offerlein, Hofmeister im Zwettler Hof zu Weinzierl, und dessen Kloster übergeben hat. Der Hofmeister ersuchte Simon, ihm die Übergabe des Weingartens urkundlich zu bestätigen. Siegel Simon Tundorfers angekündigt.

Orig.: StA Zwettl, Uk. 1393 III 30. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Zwettl – Stiftsarchiv; Abbildung und Regest). Lit.: Hruschka, Juden in Krems, 79.

1393 März 30-April 6 Nr. 2017

Die Juden Jakob (Jacob), Jona und Hendel (Haendel), Söhne des [David] Steuss (Stewzzen) aus Wien, und ihre Erben erklären, dass sie mit Handen ihres Amtmanns Friedrich Keydinger, Amtmann des Stifts Klosterneuburg, ihr Haus in Klosterneuburg am Niedermarkt neben dem Haus des Simon Türk, von dem jährlich in das Kelleramt auf die obere Kammer des Klosters am St. Michaelstag (29. 9.) 30 Wiener Pfennig und am St. Martinstag (11. 11.) 18 Pfennig Grunddienst sowie am St. Georgstag (24. 4.) 25 Pfennig zu Fürgeding und sechs Pfennig Witrecht zum Etaiding zu zahlen sind, um 70 Pfund Wiener Pfennig an den Juden Hetschlein (Hatschlein), Sohn des Kysan (Kysam), und dessen Erben verkauft haben. Zudem haben sie Hetschlein ihren unbeschädigten (im gantzen), besiegelten Behabbrief übergeben, der besagt, dass sie das Haus für eine Geldschuld an sich gebracht haben, und zwar gemäß ihrem Schuldbrief, der mit Wissen des Amtmanns kassiert und ebenfalls Hetschlein übergeben wurde. Sollten von dritter Seite Ansprüche gestellt werden, soll Hetschlein ihnen den unbeschädigten (gancz und unzeproechen) Behabbrief, den Kaufbrief und den kassierten Schuldbrief zurückgeben, damit sie ihm zu seinem Recht verhelfen können. Die Aussteller übernehmen gemäß Landrecht in Österreich den Schirm; sollten die Urkunden aber verloren gehen oder be- schädigt werden, sind weder sie noch ihr Amtmann zum Schirm verpflichtet. Sie setzen ihren gesamten Besitz als Sicherheit. Siegel des Amtmanns Friedrich Keydinger, Heinrich Flötzers, Stadt- und Judenrichter zu Klosterneuburg, und Seifried Stecks, Stadtschreiber zu Klosterneuburg, auf Siegelbitte wegen Siegelkarenz der Aussteller (wann wier die egenant drey pruder die juden nicht aigen insigel haben) angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1393 III 30-IV 6. 3 Siegel.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Lit.: GJ 3/1, 622, mit Anm. 9 (fälschlich als zwei Urkunden zitiert), Anm. 11, Anm. 13 (fälschlich als zwei Urkunden zitiert), Anm. 18 (fälschlich als zwei Urkunden zitiert). Lit.: Lohrmann, Juden Klosterneuburg, 214, 218. Anm.: Die Urkunde ist auf die Karwoche (in der antlazz woechen) datiert. Zur Kassation des erledigten Schuldbriefes vgl. die Anmerkung bei Regest Nr. 1922. Der Jude Kysan ist wohl mit dem 1371 genannten Kysan identisch, der im ge- schäftlichen Umfeld von David Steuss agierte, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 131f., Nr. 1355. Vgl. Regest Nr. 2015, dabei handelt es sich um den in dieser Urkunde erwähnten Behab- brief. Beide Urkunden stammen von derselben Hand; vermutlich wurden sie vom Klosterneuburger Stadtschreiber Seifried Steck geschrieben, der auch beide Urkunden mitbesiegelte.

1393 April 23 Nr. 2018

Der Jude Mosche (Musch), Sohn des Juden Hetschlein (Hetschleins) aus Bruck an der Leitha, seine Frau und ihre Erben erklären ihren Verzicht auf zwei Höfe zu Wilfleinsdorf an der Leitha samt allem, was auf deutschem und ungarischem Gebiet dazugehört. Die beiden Höfe gehörten den Brüdern Leutfried und Ulrich Hofmann; der eine ist ein Eigengut und der andere ein Lehen der Stuchsen. Nikolaus Vrenauer hat den Ausstellern für den Verzicht auf die beiden Höfe samt Zubehör 72 Pfund Wiener Pfennig gegeben, weshalb diese bestätigen, von nun an keinerlei Ansprüche mehr darauf zu haben; Nikolaus und dessen Erben sollen alle Rechte an den Höfen samt Zubehör innehaben und damit nach Belieben verfahren können. Sollten noch Urkunden der Aussteller oder ihrer Erben über die Höfe auftauchen, sollen diese ungültig sein. Kleines Stadtsiegel von Bruck an der Leitha, unter dem sich die Aussteller wegen Siegelkarenz Mosches verbinden, angekündigt.

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 4691. Regest: Trauttmansdorff, Beitrag, 244, Nr. 293. Lit.: Stowasser, Besitzfähigkeit, 26, Anm. 17; Winner, Lehen des St. Georgsordens, 211. Anm.: Das Tagesdatum ist auf dem Umschlag der Urkunde im NÖLA mit April 24 aufgelöst, die Urkunde ist jedoch auf den St. Georgsabend und nicht auf den St. Georgs- tag, der im Salzburger Gebiet ebenso wie in Ungarn am 24. 4. begangen wurde, datiert. Ein Hetschlein, Sohn des Mosche aus Bruck, ist im selben Jahr in Wien nachweisbar, vgl. Geyer/Sailer, Urkunden, 222, Nr. 704. Bei ihm handelt es sich wahrscheinlich um den Vater des obigen Ausstellers und um den Sohn des im Juli 1377 als verstorben erwähnten Mosche aus Bruck, der damit der Großvater des obenstehenden Mosche wäre, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 240, Nr. 1538. Bei dem im Dezember 1377 nachweis- baren Mosche, Sohn Hetschleins aus Bruck, könnte es sich entgegen der Annahme bei Brugger/Wiedl, ebd. 244f., Nr. 1548 also doch um einen weiteren Mosche aus Bruck, nämlich den oben urkundenden Enkel des 1377 als verstorben erwähnten Mosche, handeln; die bei Brugger/Wiedl, ebd. vermutete Verwechslung von Vater und Sohn bleibt aufgrund des zeitlichen Abstandes der beiden Nennungen Mosches als Lebender jedoch ebenfalls möglich.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1393 Mai 4 Nr. 2019

Der Jude Achim (Achym) aus Bruck an der Leitha, Schwiegersohn des Juden Scheftlein (Scheftleins), und seine Erben erklären, dass sie eine Urkunde in ihrem Besitz haben, die von Andreas Swert, Servatius (Cirvos) Leupolt und Nikolaus Putsch ausgestellt ist und besagt, dass die drei Genannten den Juden sieben Pfund ungarische Pfennig schulden. Nun hat Servatius Leupolt den Juden seinen Anteil an dem Schuldbrief samt Zinsen zurückgezahlt, weshalb die Aussteller ihn mit seiner Ehefrau und den Erben der beiden von der Schuld ledig sagen und den genannten Schuldbrief gegenüber Servatius sowie dessen Frau, Erben und Besitz für ungültig erklären. Kleines Stadtsiegel von Bruck an der Leitha, unter dem sich die Aussteller wegen Siegelkarenz Achims verbinden, angekündigt.

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1306. 1 Siegel.

1393 Mai 16 Nr. 2020

Der Messerer Nikolaus Bauer, Bürger zu [Wiener] Neustadt, und seine Frau Elisabeth sowie Ulrich Kerner, ebenfalls Wiener Neustädter Bürger, und seine Frau Elisabeth erklären für sich, ihre Erben und für ihren Vetter Ulrich, Sohn ihres verstorbenen Oheims Konrad Öler, der derzeit außer Landes ist, sowie dessen Erben, dass sie sich bezüglich aller Forderungen geeinigt haben, die sie für sich und ihren Vetter gegen ihren Schwager Meister Heinrich den Büchsenmeister hinsichtlich der beweglichen und unbeweglichen Güter hatten, die dessen verstorbene Ehefrau Kunigunde, Schwester des genannten Ulrich, in die Ehe mit Meister Heinrich mitgebracht oder mit diesem gemeinsam erworben hatte. Die Einigung sieht vor, dass Meister Heinrich alle Geld- schulden bezahlen soll, die ihm seine verstorbene Frau bei Christen und Juden hinterlassen hat; außerdem hat er den Ausstellern für deren Erbansprüche einen Weingarten in der wort, der von allen Belastungen bei Christen und Juden frei ist, mit Handen Nikolaus Schmuckers, Bergmeister der Herrschaft zu Forchtenstein, mit allen Rechten übergeben und ihnen zusätzlich fünf Pfund Wiener Pfennig bezahlt. Die Aussteller verzichten daher für sich und ihren Vetter auf alle weiteren Ansprüche gegen Meister Heinrich und versprechen, ihn widrigenfalls unter Einsatz ihres ganzen Besitzes schadlos zu halten. Siegel des Wiener Neustädter Richters Nikolaus Henifein, des Ratsmitgliedes Hans Schleicher sowie des Wiener Neustädter Bürgers Heinrich Luchs wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Orig.: StAWrN, Scrin. O/73. 1 Siegel. Anm.: Meister Heinrich hatte tatsächlich konkrete Schulden bei Juden zu bezahlen, es handelt sich hier also nicht um eine bloße Formel, vgl. Regest Nr. 2037.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1393 Mai 18 Nr. 2021

Walter von Mannsburg (Mannsberger) erklärt für sich und seine Erben, dass sie seinem Oheim Hans Messenberger und dessen Erben oder demjenigen, der diese Urkunde vorlegt, 400 goldene Dukaten zahlen sollen, die dieser ihnen aufgrund ihrer Notlage geliehen hatte, damit sie sich von den Juden lösen konnten. Für diese Summe haben sie ihm das Haus und die Feste zu Mannsburg mit allem Zubehör, die sie selbst zu Pfand innehaben, versetzt; sie sollen Hans Messenberger oder demjenigen, der die Urkunde vorlegt, jährlich am St. Martinstag (11. 11.) 40 goldene Dukaten dienen, solange die Schuld nicht zurückgezahlt ist. Sobald die Gläubiger es fordern, sollen sie die 400 Dukaten sowie die fälligen Dienste erhalten, ansonsten gehen die Pfänder an sie über. Siegel Walters von Mannsburg sowie seines Oheims Leopold von Gonobitz und Nikolaus Pulsckawers angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1393 V 18. 3 Siegel.

1393 Mai 20, Wien Nr. 2022

Jörg von Wallsee[-Linz], Ulrich Flusthart (Fluschart) und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Sundlein (Suendlein), Vetter Hetschels (Hatschleins) aus Herzogenburg, und dessen Erben 23 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie ihnen bis zum kommenden St. Michaelstag (29. 9.) zurückzahlen sollen, ansonsten kommen pro Pfund und Woche drei Pfennig an Zinsen hinzu. Wenn die Juden nicht länger auf die Rückzahlung der Schuld und der Zinsen warten wollen, soll diese erfolgen; widrigenfalls soll derjenige der Aussteller, den die Juden dazu auffordern, einen ehrbaren Knecht selbander mit zwei Pferden nach Wien ins Einlager schicken, wo diese gemäß Einlagerrecht verbleiben sollen, bis die Juden die Schuld samt Zinsen erhalten haben. Die Zinsen laufen weiter, unabhängig davon, ob Einlager geleistet wird oder nicht. Die Aussteller setzen ihren gesamten Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit, aus dem der Landesfürst oder dessen Vertreter den Juden nach dem Stichtag Pfänder stellen soll, bis Schuld und Zinsen bezahlt sind. Sie versprechen auch, sich nicht an den Hof oder andere Gewalt- träger zu wenden, sondern die Juden selbst zu bezahlen. Siegel Jörgs von Wallsee-Linz und Ulrich Flustharts angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1393 V 20. 2 Siegel. Lit.: GJ 3/1, 552, Anm. 8f. Anm.: Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert.

1393 Mai 23, Weikersdorf Nr. 2023

Der Jude Haniko (Hanyko) aus Weikersdorf schreibt an Bürgermeister Michael [Geukramer], [Konrad] Rock und den Rat von Wien bezüglich des Kaufbriefs, den sie ihm über das Haus des Harrachers, das ihm verfallen ist, geschickt haben, und bittet sie,

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 denselben Kaufbrief zu besiegeln und Haniko nicht aus dem [Grund-]Buch zu streichen, damit er den Schirm übernehmen kann. Siegel des Hans Gomann von Wiesendorf auf Siegelbitte wegen Siegelkarenz Hanikos angekündigt.

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1263. Druck: Schlager, Wiener Skizzen 1, 60f., Nr. 6 (auf 1493 datiert). Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 296, Nr. 1263. Anm.: Das Stück ist als Brief abgefasst; die Adresse befindet sich auf der Rückseite, wobei der Name des Bürgermeisters von Hansen auf hern Micheln korrigiert wurde. Der Name des Ausstellers steht in Form einer Unterschrift unterhalb des Textblocks nach der Datumszeile: Geben (...) von mier Hanyko dem Juden ze Weykkersdorff. Text und Unterschrift sind ebenso wie die Adresse von derselben Hand geschrieben. Das nicht mehr vorhandene Siegel war als Verschlusssiegel rückwärtig aufgedrückt. Konrad Rock war in dieser Zeit Mitglied des Stadtrates und ist 1392 als Grundbuchs- verweser nachweisbar, vgl. Perger, Wiener Ratsbürger, 235, Nr. 413; deshalb ist anzunehmen, dass er mit dem Rokken in der Adresse gemeint war.

1393 Juni 23 Nr. 2024

Matthias Jost, Wirt im Pöltinger Hof zu Wien, erklärt, dass der Wiener Bürger Hans von Eslarn der Jüngere vor ihm im Gericht auf den halben Weingarten Heinrich Schuchlers, der am Hungerberg liegt und ein ganzes Joch umfasst, geklagt hat, und zwar um die 43 Pfund Wiener Pfennig Schuld und Zinsen, für die ihn Heinrich Schuchler gemäß seiner Urkunde bei den Juden als Bürgen gesetzt hatte. Von dem Weingarten dient man dem Propst von St. Pölten jährlich einen Eimer weniger eineinhalb Stauf Wein zu Bergrecht. Auf Ersuchen des Klägers ließ Matthias Jost bei Heinrich Schuchler anfragen, ob er den Weingarten auslösen wolle; da sich in der Folge weder dieser noch jemand anderer zur Auslösung bereit erklärte, wurde entschieden, dass Hans von Eslarn dem Aussteller dessen Vergütung geben solle, was er tat. Daraufhin wurde der Weingarten dem Kläger zugesprochen und dieser mit allen Rechten an die Gewer gesetzt, damit er sich darum gemäß seiner Urkunde aus der genannten Geldschuld einschließlich der Zinsen lösen könne, worüber ihm diese Urkunde ausgestellt wurde. Siegel des Bergherrn Gerung, Propst von St. Pölten, wegen Siegelkarenz des Ausstellers angekündigt.

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1265. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 296, Nr. 1265.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1393 Juni 29 Nr. 2025

Margarethe, Witwe Stephans aus Neuhäusel, und ihre Erben sowie der Pressburger Bürger Wenzel (Watzlab), Sohn des verstorbenen Adam Grelitzer, und seine Erben erklären, dass sie dem Juden Tröstlein (Trostlein/Trostel), der derzeit in Hainburg ansässig ist, dessen Frau Töchterlein (Toechterlein) und deren Erben 200 gewogene ungarische Gulden und 50 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zu den kommenden Ostern (19. 4. 1394) zurückzahlen sollen. Tun sie dies nicht, kommen wöchentlich pro Gulden drei Wiener Helbling an Zinsen hinzu. Margarethe und ihre Erben haben den Gläubigern dafür ihr Haus in Pressburg, das zwischen dem von den Bürgern gekauften Haus mit dem Turm auf dem Weg vom Markt zu den Fleischbänken auf der einen Seite und dem Haus der Dietlin Tzerarin auf der anderen Seite liegt, als Pfand gesetzt; Wenzel verpfändete ihnen sein Haus in Pressburg, in dem er auch wohnt und das zwischen den Häusern Stephans von Sommerein und Bernhard Handschneiders liegt. Wenn die Gläubiger nach Ablauf der Zahlungsfrist nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, soll diese samt den angefallenen Zinsen erfolgen; widrigenfalls sollen die Schuldner mit zwei ehrbaren Knechten und vier Pferden im besten Gasthaus in Hainburg Einlager leisten, bis die Schuld samt Zinsen bezahlt ist. Außerdem sollen die Gläubiger mit den Pfändern nach Belieben verfahren und sie versetzen oder verkaufen können, um damit die Schuld samt Zinsen abzudecken. Wenn die Pfänder zur Deckung der geschuldeten Summe nicht ausreichen, soll den Gläubigern der fehlende Betrag aus dem gesamten Besitz der Schuldner innerhalb oder außerhalb Ungarns ersetzt werden. Jedem, der die vorliegende Urkunde vorweist, sollen die Aussteller ebenso verpflichtet sein wie Tröstlein, Töchterlein und deren Erben selbst. Siegel der Stadt Pressburg angekündigt.

Hebräische Rückvermerke: באצאל ב׳ מאות זהובי׳ וגם נ׳ ליטרי׳ על אזטרן חצי שלי '"Vatzal" 200 Gulden und auch 50 Pfund auf "Ostern", die Hälfte gehört mir'

חייב לי ל׳׳ב ליטרי׳ וגם כ׳׳ב זהובי׳ על מיכל טמע קנ׳׳ח לפרט '[Vatzal] schuldet mir 32 Pfund und auch 22 Gulden auf "Michel" den Unreinen (tame), 158 nach der [kleinen] Jahreszählung (29. 9. 1397).'

וגם ב' ליט' תמוז קנ''ז לם טוג 'Und auch zwei Pfund, Tamus 157 (1397), "Lam Tog"' (al)

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 569 (alt Nr. 496). Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 239123 (Foto). Druck: MHJ 4, 25-27, Nr. 16. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest). Regest: Meier/Piirainen/Wegera, Deutschsprachige Handschriften, 14, Nr. B 80. Lit.: Szende, Laws, Loans, Literates, 262, Anm. 71, 263.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Anm.: Die drei Vermerke wurden nicht alle zur gleichen Zeit geschrieben. Der erste Rückvermerk ist bis auf das erste Wort ("Vatzal") durchgestrichen. Das Wort "der (gewesen. (al טמא wurde falsch geschrieben; richtig wäre (טמע) "Unreine Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert. Stephan von Sommerein könnte mit dem gleichnamigen Sohn des Sommereiner Richters Peter ident sein, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 356f., Nr. 1739f. und Regest Nr. 1864.

1393 Juli 25 Nr. 2026

Paltram von Windenau, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie der Jüdin Rösel (Roesel), Witwe Gerschoms (Gersams) aus Marburg, und deren Erben 31 Pfund und 80 Pfennig Wiener oder Grazer Pfennig schulden, zu denen ab dem Ausstellungstag zwei Pfennig pro Pfund und Woche an täglichem Schaden hinzukommen. Dafür haben sie Rösel ihren Weingarten, der zu Pressek neben dem Weingarten Kunz Sprüngs liegt und Wilthaus genannt wird, samt Ertrag und Zubehör versetzt. Der Weingarten ist ihr rechtes Eigen und abgabenfrei. Sobald Rösel es verlangt, soll die Rückzahlung der Schuld samt Zinsen erfolgen; widrigenfalls sollen die Aussteller ihr jeglichen Schaden ersetzen, wofür sie das Pfand sowie für darüber hinausgehenden Schaden ihren gesamten Besitz als Sicherheit stellen, aus dem der Landesfürst oder dessen Vertreter die Jüdin und ihre Erben entschädigen soll. Siegel Paltrams von Windenau angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: פלטל פלטרי' ל''א לטרי' פ' פ' אני חיי' מ' ריזל ל''א ליטרי' '"Paltel Paltre" 31 Pfund, 80 Pfennige. Ich schulde Frau "Resel" 31 Pfund.' (al)

Orig.: ARS, SI AS 1063, Nr. 6563. 1 Siegel. HHStA, AUR Uk. 1393 VII 25 (Xerokopie). Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d. Anm.: Der zweite Satz des hebräischen Vermerks stammt von einer anderen Hand. (al) Pressek/Preiseck ist ein Riedname nordwestlich von Windisch Landsberg/Podčetrtek, vgl. Wiessner, Gurker Urbare, 273, 278.

1393 August 18, Wien Nr. 2027

Lorenz Krepfel von Grinzing, Amtmann der Herren des Deutschordenshauses in Wien, erklärt, dass der Jude Slömel (Sloemel/Sloemlein), Sohn der Lieblin aus Wien, vor ihm im Gericht auf ein halbes Joch Weingarten des verstorbenen Paul Grinzinger von Döbling und dessen Frau Petrissa geklagt hat, das an der mittleren Hohenwart gelegen ist und ihm von den genannten Besitzern verpfändet worden war, wie es im Grundbuch der Deutschordensherren verzeichnet ist. Es wurde entschieden, bei der Witwe anzufragen, ob sie den Weingarten auslösen wolle; Petrissa erschien daraufhin vor Gericht und er- klärte, dass ihr die Auslösung nicht möglich sei, weshalb sie dem Juden den Weingarten

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 aufgab. Es wurde entschieden, dass Slömel dem Aussteller dessen Vergütung geben solle, was er tat; daraufhin wurde der Weingarten Slömel zugesprochen und dieser mit allen Rechten an die Gewer gesetzt, sodass ihm und seinen Erben die Schuld samt Zinsen gemäß dem Grundbuch beglichen wird. Siegel des Deutschordenshauses zu Wien wegen Siegelkarenz des Ausstellers angekündigt.

Hebräischer Vermerk auf dem Pressel: כת' משפט על כרם של פאול במיטר ההנברט 'Gerichtsurkunde über einen Weinberg Pauls am ''miter hehenvert''' (al)

Orig.: DOZA, Uk. 1393 VIII 18. Online: www.monasterium.net (Bestand Deutschordenszentralarchiv Wien; Abbildung und Regest). Regest: Pettenegg, Deutscher Orden, 407f., Nr. 1559; QuGStW I/9, 100, Nr. 17536; Urkunden des Deutschordens-Zentralarchivs, 787, Nr. 2581.

1393 August 21 Nr. 2028

Paul Spitzer, Richter zu Pressburg, sowie der Rat und die ganze Gemeinde erklären, dass sie dem Juden Tröstlein (Troestlein), der derzeit in Hainburg ansässig ist, dessen Frau Töchterlein (Toechterlein) und deren Erben 200 gewogene ungarische Gulden schulden, zu denen ab dem Ausstellungstag der Urkunde wöchentlich drei Wiener Helbling pro Gulden an Zinsen hinzukommen. Wenn die Gläubiger nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, soll diese samt den angefallenen Zinsen erfolgen; widrigenfalls soll ihnen die Schuldsumme samt Zinsen aus dem gesamten Besitz der Schuldner innerhalb oder außerhalb Ungarns ersetzt werden, aus dem sie so viel beschlagnahmen und als Pfand nehmen sollen, dass es zur Begleichung der Schuld samt Zinsen ausreicht. Jedem, der die vorliegende Urkunde vorweist, sollen die Aussteller ebenso verpflichtet sein wie den genannten Juden selbst. Siegel der Stadt Pressburg angekündigt.

Hebräische Rückvermerke: אדונים מיפרשפירג ב' מאות זהובי' ט''ו אלול קנ''ג ליפר' '[Die] Herren von "Pressperg" 200 Gulden, 15. Elul 153 nach der [kleinen] Jahres- zählung (24. 8. 1393)'

מאה ליט' ס''א ק' זהובי' ס''א זהוב' ו' אדר קנ''ג '100 Pfund 61, 100 Gulden [und] 61 Gulden, 6. Adar 153 (19. 2. 1393)' (al)

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 570 (alt Nr. 497). Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 239318 (Foto). Druck: MHJ 4, 28f., Nr. 17.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest). Regest: Meier/Piirainen/Wegera, Deutschsprachige Handschriften, 14, Nr. B 81. Anm.: Der zweite hebräische Rückvermerk stammt von einer anderen Hand. Im ersten Vermerk wurden die Wörter "200 Gulden, 15. Elul 153 nach der Jahreszählung" und im zweiten die Wörter "100 Pfund 61" durchgestrichen. (al) Neben den hebräischen gibt es auch zwei deutsche, der Schrift nach relativ zeitgenössische Rückvermerke: Der prief stet Trostlein dem juden C guldein und LXI guldein auf die vasnacht, und ob man nit zalet zu dem tag, so schol man den prief wider gewen. Darunter von anderer Hand: Der pryeff ist gelost boren von Trostlein dem juden fuer IIIIC guldein und XXV gueldein des freytag noch der vasnacht in dem XIIIIC iar (5. 3. 1400). Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert.

1393 September 1 Nr. 2029

Der Voitsberger Judenrichter Hans Lempzagel, seine Frau Elsa und ihre Erben erklären, dass sie drei genannte Äcker und eine Wiese mit allem Zubehör dem Voitsberger Bürger Heinrich Judel, dessen Frau und Erben ab dem kommenden St. Jakobstag (25. 7. 1394) für vier Jahre um 59 Pfund Wiener Pfennig versetzt haben, mit denen diese sie von Christen und Juden gelöst haben. Nach Ablauf der vier Jahre sind die Liegenschaften am St. Jakobstag um die genannte Summe auszulösen und innerhalb eines Jahres die Zustimmung des Lehensherrn einzuholen (in auch daz urlaub richtig machen mit des lehnsherren hant); bei Nichtbezahlung gehen die Güter in das Eigentums der Pfand- nehmer über. Die Aussteller übernehmen in den vier Jahren gemäß Satz- und Lehensrecht in Steier den Schirm; sollten die Grundstücke dann an Heinrich Judel fallen, übernehmen sie gemäß Burgrechts- und Lehensrecht sowie Gewohnheitsrecht der Stadt den Schirm. Dafür setzen sie ihren gesamten Besitz als Sicherheit, aus dem der Richter zu Voitsberg oder, sollte dieser es verzögern, der Landesherr in Steier oder dessen Vertreter den Pfandnehmern im Schadensfall Schuldsumme und Zinsen ersetzen soll. Siegel Hans Lempzagels sowie Leb Vogels, Richter zu Voitsberg, und des Voitsberger Bürgers Jakob, Sohn des Hans, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1393 IX 1. 3 Siegel. Anm.: Die Geschäftstätigkeit des Heinrich Judel, der einer prominenten Voitsberger Bürgerfamilie angehörte, ist quellenmäßig gut dokumentiert, vgl. Rosenberg, Juden Steiermark, 121. Ein Bezug seines Familiennamens auf einen jüdischen Kontext lässt sich nicht nachweisen.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1393 September 15 Nr. 2030

Der Jude Afrusch aus Voitsberg, Sohn der [Gutel] Ischlin aus Graz, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie in Vertretung der Kinder Avigdors (Afidors) dem Voitsberger Pfarrer Johannes von Heiligenstadt mit Handen des Gerichts einen Stadel in Tregist, einen Acker bei den Siechen, ein Ackerl unter dem Loechstaempch und eine Wiese zu Sulberli mit allem Zubehör verkauft haben. Die genannten Güter hatten einst Heinrich Nüschel aus Voitsberg gehört; Avigdor hatte sie für eine beurkundete, nicht zurück- gezahlte Geldschuld Heinrich Nüschels rechtmäßig in seinen Besitz gebracht, wie seine Zeug- und Behabbriefe mitsamt dem Schirm belegen, die er darüber erlangt hat. Die Aussteller sagen den Käufer oder jeden, der ihnen diese Urkunde vorlegt, von allen Ansprüchen auf die genannten Güter ledig, die sich aus Schuldbriefen ergeben könnten, die auf Heinrich Nüschel oder dessen Erben lauten. Sie erklären, vom heutigen Tag an keine Ansprüche bezüglich der Schulden Heinrich Nüschels mehr zu haben. Siegel des Leb Vogel, Richter von Voitsberg, auf Siegelbitte der Aussteller sowie hebräische Unterschrift Afruschs (mit der judenschrift pestet mein verschribens judisch insigel) angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: אברהם ב''ר ברוך זצ''ל 'Abraham, Sohn des Herrn Baruch, das Andenken des Gerechten sei zum Segen' (al)

Orig.: StLA, AUR 3787e. Lit.: GJ 3/2, 1546, Anm. 7; Rosenberg, Juden Steiermark, 143, Nr. XIV. Anm.: Der hebräische Name Ischleins aus Graz, des verstorbenen Ehemanns der Gutel Ischlin, lautete Jischaja, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 419f., Nr. 1852 sowie Regest Nr. 2170. Afrusch war offenbar ein Sohn aus einer früheren Ehe Gutels; womöglich nannte er sich deshalb in der deutschsprachigen Urkunde nach seiner Mutter. Bei Avigdor handelt es sich um den mehrfach nachweisbaren Voitsberger Juden dieses Namens, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 457. Sulberli ist ein Riedname bei Voitsberg, vgl. Zahn, Ortsnamenbuch der Steiermark, 187. Vgl. Regest Nr. 2054.

1393 September 23, Wien Nr. 2031

Der Wiener Judenrichter Peter Gunzburger siegelt eine Urkunde des Hans von Eslarn des Älteren, der etliche genannte Tagwerk Wiesen bei Laxenburg und Guntramsdorf an Herzog Albrecht [IV.], Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf zu Tirol etc., um 110 Pfund Wiener Pfennig verkauft. Siegel Hans' von Eslarn, Peter Gunzburgers, Ratsmitglied und Judenrichter zu Wien, und Ortolf Vierdungs, Bürger zu Wien, angekündigt.

Orig.: HHStA, FUK Nr. 302. 3 Siegel.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1393 Oktober 30 Nr. 2032

Erasmus von Jauring, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Saulein aus Bruck [an der Mur], dessen Frau und Erben vier Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zum kommenden Allermanns-Faschingstag (8. 3. 1394) zurückzahlen sollen, und 200 Forellen (voerchinn). Zahlen sie die Schuld nicht fristgerecht zurück, kommen pro Pfund und Woche drei Wiener Pfennig an Zinsen hinzu. Sie haben den Juden für die Schuld- summe samt Zinsen ihren gesamten liegenden und beweglichen Besitz als Pfand gesetzt. Wenn die Gläubiger die Rückzahlung verlangen, soll diese samt Zinsen erfolgen. Geschieht dies nicht, soll den Juden jeder ihnen entstehende Schaden durch den Landes- herrn in Steier oder dessen Beauftragten aus dem Gut der Schuldner ersetzt werden. Siegel Martin Valindhabs, Judenrichter zu Bruck an der Mur, angekündigt.

Orig.: StA St. Lambrecht, Uk. Nr. I 539. 1 Siegel. Kopie: StLA, AUR 3792c (19. Jh.). Lit.: GJ 3/1, 176, mit Anm. 12; Rosenberg, Juden Steiermark, 15, 62, 122, 136. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2033, Nr. 2036 und Nr. 2325.

1393 November 14 Nr. 2033

Erasmus von Jauring, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Saulein aus Bruck [an der Mur], dessen Frau und Erben sechs Pfund Wiener Pfennig und 60 Pfennig schulden, die sie bis zum kommenden Allermanns-Faschingstag (8. 3. 1394) zurück- zahlen sollen. Zahlen sie die Schuld nicht fristgerecht zurück, kommen pro Pfund und Woche zwei Wiener Pfennig an Zinsen hinzu. Sie haben den Juden für die Schuldsumme samt Zinsen ihren gesamten liegenden und beweglichen Besitz als Pfand gesetzt. Wenn die Gläubiger die Rückzahlung verlangen, soll diese samt Zinsen erfolgen. Geschieht dies nicht, soll den Juden jeder ihnen entstehende Schaden durch den Landesherrn in Steier oder dessen Beauftragten aus dem Gut der Schuldner ersetzt werden. Siegel Martin Valindhabs, Judenrichter zu Bruck an der Mur, angekündigt.

Orig.: StA St. Lambrecht, Uk. Nr. I 540. 1 Siegel. Kopie: StLA, AUR 3793a (19. Jh.). Lit.: Rosenberg, Juden Steiermark, 62, 122, 136. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2032, Nr. 2036 und Nr. 2325.

1393 November 17, Perchtoldsdorf Nr. 2034

Der Perchtoldsdorfer Judenrichter Nikolaus Turnkart siegelt eine Jahrtagsstiftung der Perchtoldsdorfer Bürgerin Agnes, Witwe Jörg Derrengasts, von zehn Schilling Wiener Pfennig ewigem Burgrecht auf einem Weingarten in Perchtoldsdorf an die dortige Pfarrkirche.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Siegel der Zeche Unserer Frau zu Perchtoldsdorf und des Perchtoldsdorfer Judenrichters Nikolaus Turnkart wegen Siegelkarenz der Ausstellerin angekündigt.

Orig.: DA Wien, Urkundenreihe 1393 November 17. 1 Siegel. Kopie: HHStA, Hs. Weiß 49/8 (18. Jh.), fol. 116r.-117v. Online: www.monasterium.net (Bestand DA Wien; Abbildung unter 13931117_2). Lit.: Petrin, Perchtoldsdorf im Mittelalter, 104.

1393 November 23 Nr. 2035

Hans von Theras, Dechant und Amtmann des Passauer Bischofs Georg von Hohenlohe zu St. Pölten, Petrus, Pfarrer zu Tulbing, Ulrich, Pfarrer zu Michelhausen und Hugo, Pfarrer zu Zeiselmauer, erklären als Spruchleute, dass sie in dem langwierigen Streit zwischen Martin, Pfarrer zu Chorherrn, und dessen Lehensherrn Heinrich Köck, Pfarrer zu Tulln, einerseits sowie Philipp Pöttl oder Gefeller zu Chorherrn und dessen Ehefrau Elisabeth andererseits eine Entscheidung getroffen haben, zu deren Einhaltung sich beide Parteien eidlich verpflichtet haben, wobei widrigenfalls einer Strafe von 200 Gulden Dukaten an die Gegenseite und 200 an die päpstliche Kammer zu zahlen ist. Es folgt eine ausführliche Aufzählung der Bestimmungen des Schiedsspruchs bezüglich strittiger Abgaben, Stiftungen und Besitzungen der Pfarre Chorherrn, darunter auch die- jenige, dass Philipp Pöttl und dessen Erben und Nachkommen zu Chorherrn nicht zu- lassen sollen, dass die Weingärten, auf denen der Pfarrer und dessen Nachfolger das Bergrecht innehaben, an einen Juden versetzt oder verkauft werden, da der genannten Kirche auf diese Weise viel entfremdet wurde. Siegel der Spruchleute und Philipp Pöttls, unter dem sich Martin, Pfarrer zu Chorherrn, wegen Siegelkarenz verbindet, angekündigt.

Kopie: DA St. Pölten, I/03-05/02 Pfarr- und Klosterakten – Chorherrn 1, 1393 (17. Jh.). Regest: Diözesanblatt 3, 97f. Lit.: Wiedl, Anti-Jewish Polemics, 67. Anm.: Das Verbot des Verkaufs bzw. der Verpfändung geistlicher Besitzungen an Juden findet man in dieser Zeit in Österreich sonst nur im Kremser Raum, vgl. z. B. Regesten Nr. 2163, Nr. 2239, Nr. 2264 und Nr. 2265 sowie Brugger, Smoke in the Chapel, 84. Philipp Pöttl tritt in einigen späteren Nennungen nur mit dem Namen Gefeller auf, vgl. Diözesanblatt 3, 98.

1393 Dezember 16 Nr. 2036

Erasmus von Jauring, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Saulein (Sawlein) aus Bruck [an der Mur], dessen Frau und Erben drei Pfund Wiener Pfennig schulden, zu denen ab dem heutigen Tag pro Pfund und Woche zwei Wiener Pfennig täglicher Schaden hinzukommen. Sie haben dem Juden dafür ihren gesamten liegenden und beweglichen Besitz als Pfand gesetzt. Wenn die Gläubiger die Rückzahlung

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 verlangen, soll diese samt Zinsen erfolgen. Geschieht dies nicht, soll den Juden jeder ihnen entstehende Schaden durch den Landesherrn in Steier oder dessen Beauftragten aus dem Gut der Schuldner ersetzt werden. Siegel Martin Valindhabs, Judenrichter zu Bruck an der Mur, angekündigt.

Orig.: StA St. Lambrecht, Uk. Nr. I 542. 1 Siegel. Kopie: StLA, AUR 3796b (19. Jh.). Lit.: GJ 3/1, 176, mit Anm. 12; Rosenberg, Juden Steiermark 62, 140. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2032, Nr. 2033 und Nr. 2325.

1393 Dezember 24 Nr. 2037

Heinrich, Büchsenmeister Herzog Albrechts [III.] von Österreich und Bürger zu [Wiener] Neustadt, erklärt, dass er mit Handen des Grundherrn Nikolaus Henifein, Richter von Wiener Neustadt, aufgrund von Schulden bei Christen und Juden, die ihm seine verstorbene Ehefrau Kunigunde hinterlassen hat, ein Häuschen in Wiener Neustadt bei St. Nikolaus am Fragnermarkt an der Ölzeile, das er ebenfalls von seiner Frau geerbt hat und das bis auf drei Wiener Pfennig jährlichen Grundrechtsdienst von allen Belastungen bei Christen und Juden frei ist, samt Zubehör um 72 Pfund Wiener Pfennig an den Priester Nikolaus, Sohn Meister Ortolfs des Kürschners und Kaplan der Messe, die der verstorbene Jakob Haid zu St. Peter an der Sperr gestiftet hat, verkauft hat. Die Kaufsumme erhielt er von Georg, Chormeister zu St. Stephan in Wien, Nikolaus, Spital- meister zu Wiener Neustadt, sowie von Hans Petschacher und Ulrich Winkler aus Wiener Neustadt, die Jakob Haid mit der Ausführung seiner letztwilligen Verfügungen (geschefft) betraut hat und die das genannte Häuschen für den Priester Nikolaus zu der genannten Messe gekauft haben. Von der Kaufsumme gingen 26 Pfund an den Juden Eislein (Eyslein), Sohn des Juden Eberlein (Eferleins) aus Wiener Neustadt, womit ein Schuldbrief auf das Häuschen ausgelöst wurde, den Eislein von Heinrich hatte, weiters 32 Pfund an Hans von Gars, Bäcker und Bürger zu Wiener Neustadt, sieben Pfund an [Ulrich] Zink zu Wien und zwei Pfund an Stephan Schmied zu Wiener Neustadt. An Nikolaus Bauer, Messerer zu Wiener Neustadt, dessen Schwester [Elisabeth] Kernerin und dessen Frau und Erben gingen fünf Pfund wegen der Ansprüche, die sie selbst und in Vertretung von Heinrichs Schwager Ulrich, der sich derzeit nicht im Land befindet, an ihn hatten und die Heinrich mit der Zahlung sowie mit einem Weingarten in der wort abgegolten hat. Heinrich und seine Erben übernehmen für den Priester Nikolaus und alle nachfolgenden Kapläne der genannten Messe den Schirm für den Verkauf und ver- sprechen, sie unter Einsatz ihres gesamten Besitzes schadlos zu halten. Siegel Heinrichs sowie des Wiener Neustädter Richters Nikolaus Henifein und des Rats- mitgliedes Paul Vierdung angekündigt.

Orig.: StAWrN, Scrin. XXV/16. 3 Siegel. Lit.: Mayer, Wiener Neustadt 1/1, 404, Anm. 12.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Anm.: Vgl. Regest Nr. 2020. Eyslein ist eine Verkleinerungsform von Isak; Eisleins Vater Eberlein (hebr. Abraham), der neben Wiener Neustadt zeitweilig auch in Ödenburg ansässig war, war der Sohn Isaks aus Wiener Neustadt. Zu Eislein vgl. auch MHJ 1, 459f., Nr. 6.

1393 Nr. 2038

Andreas Gruber [und dessen Erben] bestätigen eine Schuld von fünf Pfund Wiener Pfennig bei dem Juden Judlein aus Enns [und dessen Erben], zu der ab dem heutigen Tag wöchentlich vier Pfennig pro Pfund an Zinsen hinzukommen, solange das Darlehen läuft. Nach einem Jahr werden die Zinsen zum Hauptgut hinzugerechnet. Geschieht dies nicht, sollen die Schuldner nach Aufforderung durch die Gläubiger mit einem Knecht und einem Pferd gemäß Einlagerrecht in Enns Einlager leisten, das nur mit Zustimmung der Gläubiger beendet werden darf. Halten die Schuldner ihre Verpflichtungen nicht ein, dürfen die Gläubiger sie an ihrem gesamten Besitz für die Schuld samt Zinsen pfänden. Siegel des Ortel Urberf [!] zu Enns angekündigt.

Kopie (Auszüge): NÖLA Hs. 78/1 (17. Jh.), pag. 331. Regest: UBOE 11, 236f., Nr. 263; Hoheneck, Oesterreich ob der Ennß 3, 213 (mit Verlesung des Judennamens); Wertheimer, Juden Österreich 1, 63f. Lit.: Krauss, Wiener Geserah, 88; Kurrein, Mesnerin von Enns, 172. Anm.: Die Jahreszahl ist in der NÖLA-Handschrift (Band 1 der Collectanea genealo- gica des Job Hartmann von Enenkel) am Rand der Kopie angegeben, die Datumszeile selbst wurde nicht mitkopiert.

1394 Jänner 17, Wien Nr. 2039

Albrecht [III.], Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., beurkundet seinen Schiedsspruch in der Fehde zwischen Hans von Maissau und den Brüdern Rudolf und Ludwig von Tyrna um die Feste Wildberg und andere Streitsachen. Die Feste, die herzogliches Lehen ist, war dem Herzog von Konrad von Maissau, dessen Söhnen Ulrich und Otto sowie von Leutold, Hans und Jörg von Maissau aufgrund der Geldschuld abgetreten worden, die der verstorbene Wernhard von Maissau bei den Juden in Österreich und bei dem Pergauer hinterlassen hatte, woraufhin der Herzog die Feste dem verstorbenen Jans von Tyrna verliehen hatte. Der Herzog spricht nun den Lehens- besitz der Feste Hans von Maissau und dessen Erben zu; die Brüder von Tyrna sollen ihre Urkunden darüber herausgeben. Dafür soll Hans von Maissau ihnen für die Feste bis zum nächsten St. Martinstag (11. 11.) 2000 Pfund Wiener Pfennig zahlen und diese mit Urkunden und Bürgen besichern, wofür ihm die Brüder von Tyrna einen Kaufbrief über die Feste geben sollen, was beides innerhalb eines Monats zu geschehen hat. Drei strittige Dörfer werden hingegen den Brüdern von Tyrna zugesprochen; Hans von Maissau muss auch noch weitere Besitzungen zurückgeben, die er im Zug der Fehde an

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 sich gebracht hat. Verstößt einer der Kontrahenten gegen den Schiedsspruch, muss er dem Herzog 5000 Pfund Pfennig zahlen und verliert alle ihm zugesprochenen Rechte.

Orig.: Gräflich Hoyos'sches Familienarchiv in Horn, Urk. Nr. 54. NÖLA, Hoyos Urkunden (Mikrofilm-Ordner Nr. 124), 1394 I 17 (Xerokopie). Regest: Pölzl, Herren von Meissau, 63, Nr. 19. Lit.: Endl, Wildberg, 370. Anm.: Die Burg Wildberg liegt am Rand des Ortes Messern an der Großen Taffa und war seit der Herrschaft Ottokars II. im Lehensbesitz der Maissauer, vgl. www.imareal. sbg.ac.at/noe-burgen-online/result/burgid/2368. Zur Abtretung der Feste Wildberg durch die Erben Wernhards von Maissau vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 344f., Nr. 1719; zu den Judenschulden des Maissauers ebd. 348f., Nr. 1726.

1394 Jänner 21 Nr. 2040

Der [Klosterneuburger] Judenrichter Hans Plödlein siegelt eine Urkunde Annas, Meisterin des Frauenklosters St. Jakob in Klosterneuburg, und des Konvents über den Verkauf eines Weingartens um 240 Pfund Wiener Pfennig an Heinrich Flötzer, dessen Frau Dorothea und deren Erben. Siegel des Verwesers Martin Schenk, Chorherr zu Klosterneuburg und Pfarrer zu St. Martin, des Stadt- und Judenrichters Hans Plödlein sowie Hans Stangels angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1394 I 21. 4 Siegel. Druck: Zeibig, FRA II/28, 74f., Nr. 570. Online: www.monasterium.net (Bestand Klosterneuburg – CanReg; Abbildung, Volltext und Regest). Lit.: Lohrmann, Juden Klosterneuburg, 214.

1394 Jänner 21, Wien Nr. 2041

Bernhard von Liechtenstein[-Murau] und seine Erben erklären, dass sie bezüglich der 100 Pfund Wiener Pfennig, die sie dem Juden Micheltraut (Michel Trawten) aus Press- burg, dessen Frau, der Jüdin Sletel (Sletlein), und dem Juden Nachim (Nachym), dessen Bruder, und allen deren Erben schulden und für die Eberhard von Kapellen und dessen Erben gemäß der Urkunde, die die Juden haben, für sie gebürgt haben, den Bürgen zugesichert haben, sie ab dem Ausstellungstag binnen eines Jahres aus der Bürgschaft zu lösen. Tun sie das nicht, versprechen sie, den Bürgen jeglichen Schaden bei Christen und Juden zu ersetzen und diesen gemeinsam mit dem Hauptgut zurückzuzahlen, sobald Eberhard und dessen Erben dies fordern. Widrigenfalls sollen sie auf Aufforderung Eberhards einen ehrbaren Knecht selbander mit zwei Pferden nach Wien ins Einlager schicken, wo diese gemäß Einlagerrecht verbleiben sollen, bis Eberhard und dessen Erben von der Bürgschaftssumme samt Zinsen gelöst sind. Dafür setzen sie ihren gesam- ten Besitz in Österreich, Steier und anderswo als Sicherheit, aus dem der Landesfürst

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 oder dessen Vertreter den Bürgen auf deren Verlangen Pfänder stellen soll, damit diese sich nach Ablauf der Frist daran schadlos halten können. Siegel Bernhards von Liechtenstein-Murau und seines Vetters Otto von Liechtenstein- Murau angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1394 I 21. 2 Siegel.

1394 Februar 2 Nr. 2042

Äbtissin Gertraud und der Konvent von Schlierbach erklären, dass die verstorbene Elisabeth Hosmundin, ehemals Mautnerin zu Passau, für Hänslein das Judenkind (Henslein dem judenchind), das sie zur Taufe gebracht hat, dem Kloster 100 Gulden Dukaten gestiftet hat, die das Kloster in zwei Gütern in Gumpoltsberg und Pehring in der Pfarre Kirchheim angelegt hat. Das Kloster vereinbarte daraufhin mit Hänslein dem Judenkind, diesem sein Leben lang jährlich drei Pfund Pfennig zu zahlen. Diese drei Pfund Pfennig hat die Jungfrau Margarethe Speherin dem genannten Hänslein dem Juden um 23 Pfund Pfennig mit Zustimmung des Klosters abgekauft. Die Käuferin hat von den genannten Gütern und Einkünften ein Seelgerät von einem Pfund gestiftet, von dem ein halbes Pfund Pfennig an das Siechenhaus des Klosters und ein halbes Pfund Pfennig an die Pitanz gehen soll. Jede Äbtissin soll die genannten Güter innehaben und die genannten Zahlungen jährlich am Frauentag zu der Dienstzeit (8. 9.) und zu den Quatembern vor Weihnachten (16.-19. 12.) leisten, und zwar so, dass das Siechenhaus und die Pitanz zu jedem Termin jeweils 60 Pfennig erhalten. Tut sie das nicht, soll der Abt von Säusenstein (Gotztal) die genannten Güter an sich ziehen, solange der Äbtissin der entstandene Verlust ersetzt wird. Die vorliegende Urkunde soll stets die Siechen- meisterin innehaben. Siegel der Äbtissin und des Konvents angekündigt.

Orig.: StA Schlierbach, B V/17. 2 Siegel. Druck: UBOE 11, 250f., Nr. 283. Online: www.monasterium.net (Bestand Schlierbach; Abbildung, Volltext und Regest). Lit.: Wiedl, Ernustus iudeus, 47, Anm. 49. Anm.: Im UBOE-Druck ist der Name der Stifterin als "Hofmundin" verlesen. Elisabeth Hosmundin war die Witwe des Hans Hosmund, Bürgermeister und Mautner von Passau, und verbrachte ihren Lebensabend als Pfründnerin in Schlierbach, vgl. UBOE 8, 566f., Nr. 567. Elisabeth Speherin war eine Schwester Elisabeth Hosmundins und Nonne in Schlierbach, vgl. ebd. 568-570, Nr. 568. Hänslein das Judenkind urkundet als Erwachsener unter dem Namen Hans der Jude, vgl. Regesten Nr. 1914, Nr. 1915 und Nr. 1934; aufgrund der obigen Urkunde ist davon auszugehen, dass es sich – entgegen der Annahme bei Gold, Juden in Österreich, 87 – bei ihm um einen der seltenen Fälle handelt, in dem ein "Juden"-Name tatsächlich auf jüdische Abstammung hindeutet, vgl. Wiedl, Ernustus iudeus, 47, Anm. 49. Für Hans' jüdische Abstammung spricht auch die Tatsache, dass er sich mit keinem der in diesem geographischen Raum auftretenden und siegelnden Christen mit dem Beinamen "Jud" in Verbindung bringen lässt; Hans selbst führte kein Siegel und nennt in den von ihm

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 ausgestellten Urkunden keine Verwandten. Er ist nicht identisch mit jenem Hanns Judel, der 1387 als Mitstifter der Liebfrauenbruderschaft in Kirchdorf, also im Schlierbacher Umfeld, urkundete, vgl. UBOE 10, 432-435, Nr. 564; dieser Hans Judel kann anhand der 1387 erwähnten Personen und Güter mit einem 1393 urkundenden und siegelnden Hans der Jud (KLA, 22-B-17 St) gleichgesetzt werden, der aufgrund des eher seltenen Namens seiner Ehefrau, Ursula, wiederum mit dem "ehrbaren Knecht" Hans bzw. Jans Jud zu identifizieren ist, der 1388/89 im Umfeld des Stiftes Melk auftrat (StA Melk, Uk. 1388 XII 14, Uk. 1389 VII 12) und wahrscheinlich ein Bruder des in Regest Nr. 2009 auftretenden Sieglers Nikolaus Jud ("von Hofkirchen") war. Das Zisterzienserkloster Säusenstein (Gottestal), dem Schlierbach seit 1368 unterstellt war, war wie dieses eine Gründung Eberhards V. von Wallsee-Linz, vgl. Doblinger, Walsee, 41, 45f.; Rumpler, Wallseer und Schlierbach, 4-10.

1394 Februar 6 Nr. 2043

Der Jude Mathes, Sohn Davids (Davides) aus Eggenburg, seine Frau Süßel (Suezzel) und ihre Erben erklären, dass sie ihren Weingarten zu Roggendorf (Trokendorf) im Forst neben dem Weingarten Ulrich Trokendorfers mit Handen des Grundherrn Hans Sattler, Bürger und Ratsmitglied zu Eggenburg, mit sämtlichem Zubehör an Friedrich von Gars, Pfarrer daselbst, und dessen Nachfolger um 24 Pfund Wiener Pfennig verkauft haben. Von dem Weingarten sind Hans Sattler oder demjenigen, der die Bürgerzeche zu der Zeit innehat, jährlich am St. Michaelstag (29. 9.) sechs Wiener Pfennig Burgrecht in die Bürgerzeche zu dienen. Die Aussteller übergeben den Weingarten mit allen Rechten an den Pfarrer und übernehmen für diesen, dessen Nachfolger und Vertreter gemäß Gewährschaft sowie Schirm- und Burgrechtsrecht in Österreich den Schirm über den Weingarten samt Zubehör. Sie versprechen, die Käufer gegen alle Ansprüche von dritter Seite schadlos zu halten, wofür sie ihren gesamten Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit setzen. Siegel Hans Sattlers, Friedrich Peheims, Judenrichter zu Eggenburg, und Hans Phremlers, Ratsmitglied zu Eggenburg, auf Siegelbitte wegen Siegelkarenz Mathes', Süßels und ihrer Erben, die sich darunter mit uensern judischen trewn verbinden, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1394 II 6. Kopie: SA Eggenburg, Kopialbuch 1535 (16. Jh.), fol. 58v.-59r. NÖLA, Hs. 1247 (Xerokopie des Eggenburger Kopialbuchs), fol. 58v.-59r. Online: www.monasterium.net (Bestand HHStA – Gars Pfarre; Abbildung und Regest). Regest: Diözesanblatt 8, 478. Lit.: Brunner, Eggenburg 1, 122; Brunner, Vorarbeiten Eggenburg, 73; Gaspar, Juden in Eggenburg, 160; GJ 3/1, 284, mit Anm. 10.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1394 Februar 6, Wien Nr. 2044

Albrecht [III.], Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf zu Tirol etc., erklärt, dass er das Haus zu Wien auf der Hochstraße neben dem Haus Konrads von Maissau, das dem Juden Mendlein (Meendleins) gehört hatte und von dem Harracher stammte, um 72 Pfund Wiener Pfennig an Reinhard von Friesing und dessen Erben verkauft hat. Albrecht hatte das Haus zusammen mit den anderen Gütern Mendleins eingezogen, da ihm diese wegen der Flucht des Juden (fluchtig und an unsern willen entvarn) verfallen waren. Reinhard und seine Erben sollen das Haus gemäß Burgrechts- gewer innehaben und darüber frei verfügen; Albrecht und seine Nachkommen übernehmen gemäß Landrecht und Recht der Stadt Wien den Schirm und erklären alle eventuell noch vorgebrachten Urkunden bezüglich des Hauses für ungültig. Siegel Herzog Albrechts angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1394 II 6. 1 Siegel. Druck: Schlager, Wiener Skizzen 1, 61-63, Nr. 7. Regest: QuGStW I/3, 308, Nr. 3482; Wiener, Regesten 1, 235, Nr. 138. Lit.: Lohrmann, Wiener Juden, 136; Scherer, Rechtsverhältnisse, 400. Anm.: In den Besitz Mendleins war das Haus offenbar wegen einer verfallenen Schuld des Harrachers gekommen. Ob es sich bei dem in Regest Nr. 2023 genannten Haus des Harrachers, das dem Jude Haniko verfallen war, um das gleiche Haus handelt, ist nicht feststellbar.

1394 Februar 8 Nr. 2045

Nikolaus, Abt von Aldersbach, erklärt, dass der Jude Aram, der am Täglichen Markt in Krems ansässig ist, vor dem Aldersbacher Amtmann Leb Leitgeb zu Weinzierl bei Krems im Gericht erschienen ist und auf einen Weingarten von eineinhalb Joch, der Helbling genannt wird und Kilian, dem Pfarrer von St. Gilgen zu Passau, gehörte, geklagt hat. Der Weingarten, dessen Burgherr der Abt ist, war dem Juden für eine Geld- schuld des Pfarrers, über die Aram entsprechende Urkunden hat, versetzt gewesen. Das Gericht entschied, dass bei dem Pfarrer angefragt werden solle, ob er den Weingarten innerhalb der ihm nach österreichischen Landrecht zustehenden Frist (sein rechte tag) auslösen wolle. Da der Pfarrer daraufhin nicht vor Gericht erschien und auch niemand anderer an seiner Stelle zur Auslösung des Pfandes bereit war, entschied das Gericht, dass der Jude den Weingarten gemäß österreichischem Pfandrecht erhalten und der Aussteller ihm einen Gerichtsbrief geben solle, wofür der Jude dem Aussteller dessen Vergütung geben solle, was er getan hat. Siegel Abt Nikolaus' angekündigt.

Orig.: BHStA, Domkapitel Passau Urkunden Nr. 859. 1 Siegel. Druck: Authentica episcopatus Pataviensis, 432f., Nr. 475. Online: www.monasterium.net (Bestand BHStA – Domkapitel Passau Urkunden; Ab- bildung und Regest).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Regest: Lang/Freyberg, Regesta Boica 11, 4; Wiener, Regesten 1, 157, Nr. 386. Lit.: GJ 3/1, 681-683, Anm. 20, Anm. 28, Anm. 32, Anm. 51. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2149.

1394 März 3 Nr. 2046

Der Jude Jeklein (Jacob), Sohn des David (Davits) aus Neunkirchen, der Jude Isserlein (Ysserl), Jekleins Bruder, sowie ihre Frauen und Erben erklären, dass sie aus ihrem Eigengut zwei Weingärten, nämlich den oberen und den unteren in den Ortern neben den Weingärten Heinrichs des Amtmanns von Puchberg und Nikolaus Reichs von Seiboltsdorf, samt allem Zubehör mit allen Rechten um 47 Pfund Wiener Pfennig an den Neunkirchener Bürger Michael Gletzel, dessen Frau Christine und deren Erben verkauft haben. Die Verkäufer übernehmen nach Eigengutsrecht in Österreich und Steier den Schirm für das Kaufgut und versprechen, die Käufer gegen alle Ansprüche schadlos zu halten, wofür sie ihren ganzen liegenden und beweglichen Besitz in Österreich, Steier und anderswo als Sicherheit setzen. Bei Streitigkeiten um den Weinzehent von den verkauften Weingärten sind die Verkäufer jedoch nicht zum Schirm verpflichtet. Siegel des [Neunkirchener] Judenrichters Nikolaus Helbarter und des Neunkirchener Marktrichters Hans Eisnei wegen Siegelkarenz der Aussteller, die sich darunter ver- binden, sowie des Neunkirchener Bürgers Heinrich Scheit auf Siegelbitte der Aussteller angekündigt.

Orig.: Provinzarchiv der Minoriten, Urkunden Neunkirchen, Uk. Nr. 3. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Wien Minoritenkonvent, Urkunden Neu[n]kir- chen; Abbildung und Regest). Lit.: Haider-Berky, Mittelalterliche Judengemeinde Neunkirchen, 6, 17. Anm.: Haider-Berky, ebd. zitiert unter dem Datum 1394 Februar 16 eine weitere Nennung Jekleins und Isserleins, dabei handelt es sich jedoch lediglich um eine Fehl- datierung der obigen Urkunde. Jeklein aus Neunkirchen ist ab 1375 mehrfach nachweisbar (vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 199, Nr. 1466 sowie den Registereintrag ebd. 487) und tritt wie hier gelegentlich auch unter der Namensform Jakob auf.

1394 März 10 Nr. 2047

Matthias Royak, Mitbürger zu Marburg, seine Frau und ihre Erben urkunden bezüglich des Weingartens, der ihnen gehörte und der für ihre Geldschuld bei dem Juden Manoch (Monach), Seldmans Sohn aus Marburg, in dessen Besitz übergegangen ist. Sie erklären, dass der nun erfolgte Kauf des Weingartens von dem genannten Juden durch Kunz Lantsucht mit ihrer Zustimmung erfolgt ist und dass sie gegen Kunz Lantsucht, dessen Frau und Erben keine Ansprüche bezüglich des betreffenden Weingartens haben, da sie auf alle Rechte daran verzichtet haben. Siegel des Marburger Stadtrichters Matthias König angekündigt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Orig.: Pokrajinski arhiv Maribor (Regionalarchiv Marburg), SI_PAM/0001_00036. StLA, AUR 3801a (Xerokopie). Druck: GZM 5, Nr. 66. Online: www.monasterium.net (Bestand Maribor Pokrajinski arhiv; Abbildung und slowenisches Regest); www.siranet.si/detail.aspx?ID=554395 (Abbildung und slo- wenisches Regest). Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2010.

1394 März 27 Nr. 2048

Swete Maurer, Bürger zu [Windisch-]Feistritz, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie ihr Haus unterhalb des Pfarrhofs mit allen Rechten an Hans, Pfarrer von Windisch- feistritz, und alle seine Nachfolger gegeben haben. Dafür soll ihr Haus beim Graben in der Stadt, das dem Pfarrer mit 60 Pfennig jährlich zu dessen Tisch dienstpflichtig war, künftig von der Abgabe frei sein; außerdem soll die Hofmark des Ausstellers, die oberhalb derjenigen des Juden Nazman (Nazmans) gelegen ist und von der ebenfalls 60 Pfennig jährlich zum Tisch des Pfarrers zu dienen waren, von der Abgabe frei sein. Zudem soll der Pfarrer der verstorbenen Ehefrauen Swete Maurers, Dorothea und Diemut, jeden Sonntag am Lettner gedenken, ebenso wie Swete Maurers selbst nach dessen Tod. Die Aussteller übernehmen für das Haus nach steirischem Landrecht den Schirm gegen alle Ansprüche. Siegel des Windischfeistritzer Stadtrichters Martin Kreusel angekündigt.

Orig.: StLA, AUR 3803. 1 Siegel. Kopie: StLA, AUR 3803 (19. Jh., Nennung des Juden fehlt). Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d. Anm.: Windischfeistritz ist das heute in Slowenien gelegene Slovenska Bistrica.

1394 März 27, Perchtoldsdorf Nr. 2049

Dyepel Schmied zu Brunn und seine Frau Brigitte erklären, dass sie mit Handen des Amtmanns Jans Lang, Marktrichter zu Perchtoldsdorf und Verweser der Güter der österreichischen Herzogin Beatrix von Nürnberg bei der Burg daselbst, ihr Haus an der Hochstraße in Perchtoldsdorf neben dem Haus des Paul Schreiber von Enns verkauft haben. Von dem Haus sind der genannten Herzogin in die Burg an Grunddiensten jährlich sechs Wiener Pfennig am St. Michaelstag (29. 9.), zwei Käse und zwölf Eier zu Ostern, eineinhalb Tagwerke im Schnitt und eineinhalb Hennen zum Faschingstag zu leisten. Dieses Haus und alles, was dazugehört, haben sie mit allen Rechten an den Juden Hendlein (Heenndlein/Haenndlein) aus Perchtoldsdorf, Schwager des Maimlein (Maymleins), und dessen Erben um 42 Pfund Wiener Pfennig verkauft. Die Aussteller und ihre Erben übernehmen nach Kauf-, Grundrechts- und österreichischem Landrecht

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 den Schirm für das Kaufgut und versprechen, die Käufer gegen alle Ansprüche schadlos zu halten, wofür sie ihren Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit setzen. Siegel des Jans Lang und des Perchtoldsdorfer Judenrichters Nikolaus Turnkart wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Orig.: OÖLA, Geschlechterurkunden Wallsee Nr. 17. 2 Siegel. Anm.: Jans Lang ist in einem Perchtoldsdorfer Urkundeninventar aus dem 16. Jahrhundert (HHStA, Hs. Weiß 31, fol. 51r., Nr. 106) auch als Perchtoldsdorfer Juden- richter für das Jahr 1390 nachweisbar: Kaufbrieff umb ain thail aines gartens in der Knappenstrass zue Perchtolstorf, so Nassan der judt herrn Steffan Rockendorfer und alln seinen nachkumenden pharrherrn verkaufft hat. Anno 1390 Sontags Letare (13. 3.) unnder Hannsen Lang derselben zeitt marckt und juden richters und Hannsen Bevellers burgers daselbs anhangunden insigln.

1394 April 28, Wien Nr. 2050

Ulrich von Ebersdorf und seine Erben erklären, dass sie dem Juden Micheltraut (Micheltrawten) aus Wien, dessen Ehefrau Sletel (Sletlein) und deren Erben 24 Pfund Wiener Pfennig schulden, zu denen ab dem Ausstellungstag der Urkunde zwei Pfennig pro Pfund und Woche an täglichem Schaden hinzukommen. Wenn die Juden die Schuld samt Zinsen nicht mehr länger vorstrecken wollen, sollen die Schuldner sie zurück- zahlen. Tun sie das nicht, sollen sie nach Aufforderung durch die Juden einen ehrbaren Knecht selbander mit zwei Pferden in Wien ins Einlager schicken, wo diese gemäß Einlagerrecht bleiben sollen, bis die Juden die Schuldsumme samt Zinsen erhalten haben. Die Zinsen laufen weiter, egal ob Einlager geleistet wird oder nicht. Als Sicher- heit für die Schuldsumme und die Zinsen setzen die Aussteller ihren gesamten Besitz in Österreich oder anderswo, aus dem der Landesfürst oder dessen Beauftragter den Juden, wenn diese nach dem Stichtag nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, auf deren Verlangen Pfänder stellen soll, damit ihnen die Schuldsumme samt Zinsen daraus beglichen wird. Die Aussteller versprechen, sich bezüglich der Rückzahlung nicht an den Hof oder eine andere übergeordnete Instanz zu wenden, sondern die Schuld samt Zinsen selbst zu begleichen. Siegel Ulrichs von Ebersdorf und Eberhards von Simmering angekündigt.

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1343. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Regest). Lit.: Brugger, Ebersdorf, 90. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2052 und Nr. 2058; alle drei Urkunden sind durch Einschnitt kassiert.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1394 Mai 4, Wien Nr. 2051

Mosche Unger, Jude aus Wien (Musch der jud der Hunger ze Wienn), erklärt für sich und seine Erben, dass er mit Handen seines Bergherrn Ortolf von Klein-Rußbach, Kaplan am Altar der Elftausend Jungfrauen in der Marienkapelle am Gestade in Wien, einen Weingarten verkauft hat, der ihm von Rüdiger Gulher, Lederer zu Wien, und dessen Frau Agnes für eine Schuld samt Zinsen, für die diese den Weingarten gemäß ihrer Urkunde, die Mosche darüber hat, versetzt hatten, verfallen ist und der ihm gericht- lich zugesprochen wurde, wie der ihm darüber ausgestellte Gerichtsbrief besagt. Der Weingarten von einem halben Reut liegt in Breitensee im Altenperg neben dem Weingarten Ulrich Schwabs; jährlich sind dem genannten Altar davon 60 Wiener Pfennig für Bergrecht und Zehent und drei Pfennig zu Witrecht zu dienen. Mosche hat den Weingarten mit allen Rechten um 29 Pfund Wiener Pfennig an Heinrich Keunspieß und dessen Erben verkauft; er und seine Erben übernehmen für die Käufer oder jeden, dem ihn diese übertragen, nach Bergrechts- und österreichischem Landrecht den Schirm für den Weingarten und versprechen, die Käufer gegen alle Ansprüche schadlos zu halten, wofür sie ihren ganzen Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit setzen. Siegel Ortolfs von Klein-Rußbach sowie der Wiener Bürger Stephan Leitner und Friedrich Dietram auf Siegelbitte der Aussteller, die sich darunter verbinden, angekündigt.

Orig.: Bibliothek des Schottenstifts Wien, Fragm. germ. 3. Anm.: Die durch Einschnitte kassierte Urkunde war als Spiegelblatt auf dem hinteren Deckel der Handschrift Nr. 194 (alt Nr. 164) der Wiener Schottenbibliothek eingeklebt, und zwar mit der Schriftseite nach innen, weshalb sie in der Handschriftenbeschreibung nicht erwähnt ist, vgl. http://manuscripta.at/m1/hs_detail.php?ID=28699. Klein-Rußbach ist das heutige Niederrußbach (Gemeinde Rußbach, Bezirk Korneuburg).

1394 Mai 25, Wien Nr. 2052

Ulrich von Ebersdorf und seine Erben erklären, dass sie dem Juden Micheltraut (Micheltrawten) aus Wien, dessen Ehefrau Sletel (Sleatlein) und deren Erben 18 Pfund Wiener Pfennig schulden, zu denen ab dem Ausstellungstag der Urkunde zwei Pfennig pro Pfund und Woche an täglichem Schaden hinzukommen. Wenn die Juden die Schuld samt Zinsen nicht mehr länger vorstrecken wollen, sollen die Schuldner sie zurück- zahlen. Tun sie das nicht, sollen sie nach Aufforderung durch die Juden einen ehrbaren Knecht selbander mit zwei Pferden nach Wien ins Einlager schicken, wo diese gemäß Einlagerrecht bleiben sollen, bis die Juden die Schuldsumme samt Zinsen erhalten haben. Die Zinsen laufen weiter, egal ob Einlager geleistet wird oder nicht. Als Sicher- heit für die Schuldsumme und die Zinsen setzen die Aussteller ihren gesamten Besitz in Österreich oder anderswo, aus dem der Landesfürst oder dessen Beauftragter den Juden, wenn diese nach dem Stichtag nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, auf deren Verlangen Pfänder stellen soll, damit ihnen die Schuldsumme samt Zinsen daraus beglichen wird. Die Aussteller versprechen, sich bezüglich der Rückzahlung nicht an

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 den Hof oder eine andere übergeordnete Instanz zu wenden, sondern die Schuld samt Zinsen selbst zu begleichen. Siegel Ulrichs von Ebersdorf und Eberhards von Simmering angekündigt.

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1346. Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Regest). Lit.: Brugger, Ebersdorf, 90. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2050 und Nr. 2058; alle drei Urkunden sind durch Einschnitt kassiert.

1394 Mai 27 Nr. 2053

Der Jude Aram aus Korneuburg, sein Sohn Hakim (Hackim) und ihre Erben erklären, dass sie mit Handen ihres Bergherrn, des Priesters Nikolaus, Pfarrer zu Kierling und ebendort Bergmeister des Hans von Dietrichstock, Forstmeister in Österreich, ihr Viertel Weingarten im Ulleinsgraben neben dem Truetschenlugel, von dem man dem Forst- meister in Österreich jährlich ein Viertel Wein zu Bergrecht und einen Helbling zu Wit- recht dient, um fünf Pfund Wiener Pfennig mit allen Rechten an Heinrich Vinczchueczel, dessen Frau Kunigunde und deren Erben verkauft haben. Die Aussteller haben den Verkäufern auch den besiegelten Behabbrief übergeben, der belegt, dass sie das Viertel Weingarten gemeinsam mit einem anderen Viertel, das ehemals ein halbes Joch war, für eine Geldschuld gemäß ihrer Schuldurkunde erhalten haben. Die Schuldurkunde, die auch andere versetzte Güter enthielt, wurde mit Kenntnis des Bergherrn und der anderen Rechteinhaber an den Gütern kassiert. Der Behabbrief liegt zum Schirm für das Viertel und für ein anderes, das Berthold Gapler gekauft hat, bei dem [Kloster-]Neuburger Ratsmitglied Nikolaus Luger; wenn eine der Parteien ihn braucht, soll sie ihn mit Kenntnis [des Treuhänders] von dort nehmen und dann wieder dort hinterlegen. Falls es zu Ansprüchen von dritter Seite auf den Weingarten kommt, sollen die Käufer den Aus- stellern den Behabbrief mitsamt dem Kaufbrief übergeben, damit diese sie nach österreichischem Landrecht dagegen schirmen können. Sollten die Urkunden aber verloren gehen oder beschädigt werden, sind die Aussteller und der Bergherr nicht zum Schirm verpflichtet. Die Aussteller versprechen, den Käufern jeden Schaden aus ihrem Gut zu ersetzen. Siegel des Bergherrn Nikolaus und des Klosterneuburger Stadtschreibers Seifried Steck auf Siegelbitte wegen Siegelkarenz Arams und Hakims angekündigt.

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1345. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Regest). Anm.: Zur Kassation des erledigten Schuldbriefes vgl. die Anmerkung bei Regest Nr. 1922. Die Erwähnung des Viertels Weingarten, des emalen ain halbs jeuch ist gewesen, deutet auf eine vorgehende andere Nutzung der Fläche, z. B. als Acker, denn ein Viertel Weingarten entspricht einem halben Joch Acker.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1394 Juni 25 Nr. 2054

Johannes von Heiligenstadt, Pfarrer zu Voitsberg, erklärt, dass er mit Handen des Gerichts seinen Acker im Burgfried zu Voitsberg unter dem Loechstamppf, den er von dem Juden Afrusch (Afruschen) aus Voitsberg gekauft hatte und der ehemals Heinrich Nüschel gehört hatte, um 64 Pfund Wiener Pfennig und ein Fuder Salz an den Voits- berger Bürger Leb Vogel, dessen Frau und deren Erben verkauft hat. Er übernimmt gemäß Kauf- und Burgrechtsrecht sowie Recht der Stadt Voitsberg den Schirm und setzt dafür seinen gesamten Besitz als Sicherheit, aus dem seine Obrigkeit (maysterschaft) oder, falls diese es verzögert, der Landesherr in Steier oder dessen Vertreter den Käufern im Anlassfall Hauptgut und Schaden ersetzen soll. Siegel Johannes' sowie Hans Pygnotels, Richter zu Voitsberg, unter dem sich Johannes verbindet, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1394 VI 25. 2 Siegel. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2030.

1394 Juli 3 Nr. 2055

Der Neunkirchener Judenrichter Nikolaus Helbarter siegelt eine Urkunde des Neun- kirchener Bürgers Hans Petzel und dessen Frau Anna über den Verkauf von insgesamt 63 Pfennig näher bezeichneten Gülten an Hans Strasser aus Neunkirchen und dessen Frau Elisabeth. Siegel Hans Petzels und seines Vetters Nikolaus Helbarter, Judenrichter von Neun- kirchen, angekündigt.

Orig.: Schlossarchiv Steyersberg (Reichsgräflich Wurmbrand'sches Haus- und Familien- archiv), Lade 65, 1394 VII 3. 2 Siegel. Regest: Zwiedineck, Archiv Steyersberg, 58. Lit.: Haider-Berky, Mittelalterliche Judengemeinde Neunkirchen, 17. Anm.: Der Aussteller Hans Petzel war 1382 selbst Neunkirchener Judenrichter, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 340f., Nr. 1711f.

1394 Juli 10, Wien Nr. 2056

Ulrich Pottenbrunner und seine Erben erklären, dass sie dem Juden Jeklein (Jekchlein), Sohn Hetschels (Hetschleins) aus Herzogenburg, 14 Pfund und 60 Pfennig Wiener Münze schulden, die sie bis zu den kommenden Weihnachten (25. 12.) zurückzahlen sollen. Tun sie das nicht, kommen pro Pfund und Woche drei Pfennig an Zinsen hinzu. Wenn die Gläubiger die Rückzahlung der Schuldsumme samt Zinsen verlangen, soll diese erfolgen; widrigenfalls sollen sie nach Aufforderung durch die Juden einen ehr- baren Knecht selbander mit zwei Pferden in Wien ins Einlager schicken, wo diese gemäß Einlagerrecht bleiben sollen, bis die Juden die Schuldsumme samt Zinsen erhalten

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 haben. Die Zinsen laufen weiter, egal ob Einlager geleistet wird oder nicht. Als Sicher- heit für die Schuldsumme und die Zinsen setzen die Aussteller ihren gesamten Besitz in Österreich oder anderswo, aus dem der Landesfürst oder dessen Beauftragter den Juden, wenn diese nach dem Stichtag nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, auf deren Verlangen Pfänder stellen soll, damit ihnen die Schuldsumme samt Zinsen daraus beglichen wird. Die Aussteller versprechen, sich bezüglich der Rückzahlung nicht an den Hof oder eine andere übergeordnete Instanz zu wenden, sondern die Schuld samt Zinsen selbst zu begleichen. Siegel Ulrich Pottenbrunners und des Wiener Judenrichters Peter Gunzburger angekündigt.

Hebräische Vermerke auf der Plica: אולריך פיטינפרונער י''ד ליט' וס' פ' ע''ק קנה''ל. זה הכתב עומד לי עוד י' ליט' וס' פ' ע''ק קנה''ל '"Ulrich Petenpruner" 14 Pfund und 60 Pfennige auf Weihnachten (kalenda), 155 nach der [kleinen] Jahreszählung (1394). Dies ist die Urkunde. Es stehen mir noch zehn Pfund und 60 Pfennig auf Weihnachten (kalenda) 155 nach der [kleinen] Jahreszählung.'

זה הכתב עומד לי עוד י' ליט' על זונווינטין קנה''ל 'Dies ist die Urkunde. Es stehen mir noch zehn Pfund auf "sunventen", 155 nach der [kleinen] Jahreszählung (24. 6. 1395).'

מעות של שחוק 'Spielgeld' (al)

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1350. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Regest). Lit.: Grahammer, Hetschel, 119f. Anm.: Der erste hebräische Vermerk ist durchgestrichen, der dritte stammt von einer anderen Hand. (al) Zum dritten Vermerk vgl. die Lesung durch Martha Keil bei Grahammer, Hetschel, 119 mit Anm. 135, die einen Zusammenhang mit Spielschulden annimmt.

1394 Juli 24 Nr. 2057

Der Mödlinger Judenrichter Peter Raidlein siegelt einen Gerichtsbrief des Mödlinger Bürgers Friedrich von Ottental, der dem Kloster Heiligenkreuz für versessenen Grund- dienst und Überzins den Weingarten des Hans Stecher in Mödling zuspricht. Siegel Peter Raidleins, Bann- und Judenrichter zu Mödling, und Stephan Reuters wegen Siegelkarenz des Ausstellers angekündigt.

Orig.: StA Heiligenkreuz, Uk. 1394 VII 24. Druck: Weis, FRA II/16, 388f., Nr. 330.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Online: www.monasterium.net (Bestand Heiligenkreuz; Abbildung, Volltext und Regest s.d. 1394). Lit.: Schalk, Medling, 28f.

1394 Juli 28, Wien Nr. 2058

Ulrich von Ebersdorf und seine Erben erklären, dass sie dem Juden Micheltraut (Micheltrawten) aus Wien, dessen Ehefrau Sletel (Sletlein) und deren Erben 20 Pfund Wiener Pfennig schulden, zu denen ab dem Ausstellungstag der Urkunde zwei Pfennig pro Pfund und Woche an täglichem Schaden hinzukommen. Wenn die Juden die Schuld samt Zinsen nicht mehr länger vorstrecken wollen, sollen die Schuldner sie zurück- zahlen. Tun sie das nicht, sollen sie nach Aufforderung durch die Juden einen ehrbaren Knecht selbander mit zwei Pferden in Wien ins Einlager schicken, wo diese gemäß Ein- lagerrecht bleiben sollen, bis die Juden die Schuldsumme samt Zinsen erhalten haben. Die Zinsen laufen weiter, egal ob Einlager geleistet wird oder nicht. Als Sicherheit für die Schuldsumme und die Zinsen setzen die Aussteller ihren gesamten Besitz in Österreich oder anderswo, aus dem der Landesfürst oder dessen Beauftragter den Juden, wenn diese nach dem Stichtag nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, auf deren Verlangen Pfänder stellen soll, damit ihnen die Schuldsumme samt Zinsen daraus beglichen wird. Die Aussteller versprechen, sich bezüglich der Rückzahlung nicht an den Hof oder eine andere übergeordnete Instanz zu wenden, sondern die Schuld samt Zinsen selbst zu begleichen. Siegel Ulrichs von Ebersdorf und Eberhards von Simmering angekündigt.

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1351 (auf Juli 27 datiert). 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Regest s.d. Juli 27). Lit.: Brugger, Ebersdorf, 90. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2050 und Nr. 2052; alle drei Urkunden sind durch Einschnitt kassiert. Die Urkunde ist auf Dienstag vor dem St. Stephanstag im Schnitt datiert; der 27. Juli war ein Montag.

1394 August 8, Villach Nr. 2059

Balthasar Steinhauser, Bürger zu Villach, und seine Frau Hilda erklären für sich und ihre Erben, dass sie dem Guardian Andreas von Horn und dem Konvent der Minoriten zu Villach eine Gülte von fünf Pfund Berner, die jährlich vom Grund der unteren Badstube zu Villach gegenüber der Judenschule zu dienen sind, als Seelgerät für einen ewigen Jahrtag, dessen Abhaltung detailliert geregelt wird, gestiftet haben. Wird der Jahrtag einmal nicht wie festgelegt begangen, gehen die fünf Pfund in dem betreffenden Jahr stattdessen an die Armen im Spital in Villach.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Siegel der Villacher Bürger Ruprecht Kreuzer und Jakob Zayser wegen Siegelkarenz Balthasar Steinhausers angekündigt.

Orig.: Museum der Stadt Villach, Nr. 262/2 (Standort: Archiv). 2 Siegel. Lit.: GJ 3/2, 1533; Neumann, Juden Villach, 354.

1394 Dezember 23, Wien Nr. 2060

Jörg, Sohn des verstorbenen Konrad von Velm (Velben), erklärt, dass er auf einen Hof bei Velm mit einer Reihe genannter, dazugehörender Güter und Abgaben verzichtet, die ihm sein verstorbener Vater hinterlassen hat und die seine Vormünder Tristram (Cristram) von Waidendorf und Nikolaus von Jedenspeigen aufgrund von Juden- schulden Konrads an die Kartause Mauerbach verkauft haben. Siegel Jörgs sowie Nikolaus' von Zistersdorf angekündigt.

Kopie: HHStA, Hs. Weiß 49/2 (18. Jh.), fol. 280rv. Anm.: Die Kopie ist nicht ganz vollständig, da bei der Abschrift einige Formeln weggelassen wurden. Die Schreibweise Cristram für den auch anderweitig nachweis- baren Tristram von Waidendorf (vgl. z. B. HHStA, AUR Uk. 1371 IV 17) ist vermutlich ein Fehler des Kopisten.

1395 Jänner 9 Nr. 2061

Der Mödlinger Judenrichter Peter Raidlein siegelt eine Urkunde des Ulrich Tuchbreiter zu Mödling und dessen Frau Elisabeth über den Verkauf eines Weingartens in Mödling, der Hans von Neuhaus dem Älteren und dessen Geschwistern grunddienstpflichtig ist, um 72 Pfund Wiener Pfennig an Nikolaus von Köln und dessen Frau Elisabeth. Siegel des Grundherrn Hans von Neuhaus des Älteren, Peter Raidleins, Bann- und Judenrichter zu Mödling, und Hans' von Wullersdorf angekündigt.

Orig.: WStLA, Bürgerspitalsurkunde Nr. 379. 3 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Bürgerspital-Urkunden; Abbildung und Regest). Anm.: Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert.

1395 Jänner 17, Wien Nr. 2062

Albrecht [III.], Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., erklärt, dass sein Jude David (Davit), Sohn des Mayerlein (Mayrleins) aus Radkersburg, ihm ein aus zweieinhalb Huben und einem Wald bestehendes Gut in Sicheldorf bei Rad- kersburg urkundlich aufgesandt hat, das ein Lehen Albrechts und der Fürsten [Herzog

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Wilhelm und Herzog Leopold IV.], seiner Vettern, ist und für eine Geldschuld in den Besitz des Juden gekommen war, wie dieser dem Herzog schriftlich mitgeteilt hat. David ersuchte den Herzog, das Gut an Friedrich von Stubenberg zu verleihen, dem es David verkauft hatte. Herzog Albrecht kam der Bitte nach und verlieh in seinem Namen und im Namen seiner genannten Vettern das Gut an Friedrich von Stubenberg und dessen Erben, die es nach Lehensrecht innehaben sollen, wie es Lehens- und Landrecht ist.

Orig.: StLA, AUR 3835. Kopie: StLA, AUR 3835 (2 Abschriften, 18. und 19. Jh.). Lit.: Kurahs, Verwehrte Heimat, 54, 84. Anm.: Bei den "Vettern" Albrechts III. handelt es sich eigentlich um seine Neffen, die Vertreter der in der Steiermark regierenden leopoldinischen Linie der Habsburger. Ein David aus Radkersburg ist 1390/91 in Wien nachzuweisen (Geyer/Sailer, Urkunden, 125f., Nr. 379, 153, Nr. 469, 159, Nr. 489); möglicherweise handelt es sich dabei um den David der obigen Urkunde, wofür auch deren Ausstellungsort Wien sprechen würde. Kurahs, ebd. 54 nimmt an, dass es sich bei Davids Vater um den 1385 erwähnten Wiener Neustädter Juden dieses Namens handelt, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 402, Nr. 1825. 1388 ist ein Jude Helyas aus Radkersburg als Steuerzahler im Grundbuch des Kölner Judenviertels nachzuweisen, vgl. Kober, Grundbuch des Kölner Judenviertels, 70; weiters GJ 3/1, 633 (mit Herkunftsangabe Rackelsburg), 3/2, 1163, Anm. 19; Kurahs, Verwehrte Heimat, 54.

1395 Jänner 26, Dürnstein Nr. 2063

Hans von Maissau, oberster Schenk in Österreich, erklärt für sich und seine Erben bezüglich der Frauenkapelle zu Dürnstein, die seine verstorbene Muhme Elisabeth von Kuenring, Witwe des Eberhard von Wallsee-Graz, erbaut und deren Bestiftung sie Hans' verstorbenem Vater Heidenreich von Maissau sowie seinen verstorbenen Brüdern Leutold und Jörg von Maissau anvertraut hat, dass er die Bestiftung an deren Stelle nun durchgeführt hat. Die Kapelle ist künftig gemäß der Urkunde Herzog Albrechts [III.] von Österreich ein Maissauer Lehen; Hans stiftet zu der Kapelle eine Reihe genannter Güter, von denen einige von dem Geld erworben wurden, um die das Gut in Eitzerstal verkauft worden war. Zu den gestifteten Gütern zählen unter anderem diejenigen, die von dem Pottendorfer, dem Stadler und von dem Juden Heblein (Heablein) gekauft wurden und die zu Rust, Merking und Hain gelegen sind. Zudem wird eine Reihe von genannten Weingärten gestiftet, darunter zwei Weingärten mitsamt einem Weinhaus in der Herstell. Alle aufgezählten Güter mitsamt den dazugehörigen Kaufbriefen gibt Hans von Maissau an die genannte Stiftung und Kapelle; die Versorgung Kaplan Stephans und weiterer Priester der Kapelle wird ebenso geregelt wie deren geistliche und caritative Ver- pflichtungen. Kaplan Stephan und seine Nachfolger dürfen die gestifteten Güter nur mit Zustimmung der Maissauer veräußern; diese übernehmen für alle Zeit den Schirm und die Vogtei der Kapelle und versprechen, sie nicht zu beschweren.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Siegel Hans' von Maissau, seines Vetters Konrad von Maissau, oberster Marschall in Österreich, Ulrichs und Ottos von Maissau, der Söhne Konrads, Hans' von Volkersdorf, Schwager des Hans von Maissau, Wolfharts von Au, Diener des Hans von Maissau, Konrad Hochstetters, Burggraf zu Dürnstein, sowie des Kaplans Stephan angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1395 I 26. 8 Siegel. StA Herzogenburg, Urkundenreihe Stift Dürnstein D.n. 104a. 8 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Herzogenburg – Dürnstein CanReg; Abbildung der Urkunde StA Herzogenburg und Regest. Sammlung Illuminierte Urkunden; Abbil- dung der Urkunde StA Herzogenburg und Regest, Beschreibung durch Martin Roland). Regest: SA Krems, Regal 3, F 6, Privilegiencodex Stein (16. Jh.), pag. 170. Lit.: Zajic/Roland, Urkundenfälschung Dürnstein, 338f. Anm.: Die beiden wortgleichen Ausfertigungen der Urkunde sind aufwändig mit identischen Motiven illuminiert, wobei die Illuminierung der HHStA-Urkunde kunst- voller ausgeführt ist. Zur Ausgestaltung des Herzogenburger Stücks vgl. Zajic/Roland, Urkundenfälschung Dürnstein, 380-382. Zum Kauf der Güter in Hain von Heblein aus Lengbach vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 181f., Nr. 1436, 262, Nr. 1577, 302f., Nr. 1646. Zu den gestifteten Weingärten in der Herstell, die von dem Juden Peltel aus Herzogenburg gekauft worden waren, vgl. Regest Nr. 2006. Zur allgemeinen Stiftungsgeschichte der Kapelle, aus der sich das Chorherrenstift Dürnstein entwickelte, vgl. Zajic/Roland, Urkundenfälschung Dürnstein, 337-342.

1395 Februar 28 Nr. 2064

Paul, Richter zu Pressburg, Sohn Jakobs des alten Richters, sowie der Rat und die ganze Gemeinde erklären, dass sie dem in Wien ansässigen Juden Michel[traut] (Micheln), dessen Frau Sletel und deren Erben 130 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zu den kommenden Pfingsten (30. 5.) zurückzahlen sollen. Tun sie das nicht, kommen pro Pfund und Woche zwei Wiener Pfennig an Zinsen hinzu. Wenn die Gläubiger nach Ab- lauf der Zahlungsfrist nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, soll diese samt den angefallenen Zinsen erfolgen. Widrigenfalls soll ihnen die Schuldsumme samt Zinsen aus dem gesamten Besitz der Schuldner innerhalb oder außerhalb Ungarns ersetzt werden, auf den die Gläubiger die Schuldner pfänden sollen, bis die Schuld samt Zinsen beglichen ist. Die Aussteller versprechen, keine obrigkeitliche Unterstützung (cheiner freyung noch freybrieff noch herren gewalt) gegen den Schuldbrief in Anspruch zu nehmen, sondern den Gläubigern Schuld und Zinsen zurückzuzahlen. Jedem, der die vorliegende Urkunde vorweist, sollen die Aussteller ebenso verpflichtet sein wie den genannten Juden selbst. Siegel der Stadt Pressburg angekündigt.

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 584 (alt Nr. 509). 1 Siegel. Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 239134 (Foto). Druck: MHJ 4, 29f., Nr. 18.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest). Regest: Meier/Piirainen/Wegera, Deutschsprachige Handschriften, 15, Nr. B 87. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2071. Die Urkunde ist durch einen Einschnitt kassiert. Der in Österreich häufige ausdrückliche Verzicht auf obrigkeitliche Unterstützung war im Pressburger Schuldbriefformular nicht allgemein üblich und kam wohl zum Einsatz, weil der ursprünglich in Pressburg ansässige Micheltraut (vgl. Regest Nr. 2041) jetzt in Wien lebte. 1397 wurde die gleiche Formel in Pressburg in einem Schuldbrief für zwei Hainburger Juden verwendet, vgl. Regest Nr. 2135. Das Kopfregest auf www.monasterium.net identifiziert den Aussteller fälschlich mit dessen Amtsvorgänger Paul Spitzer. Paul Spitzer und Paul, Sohn des Richters Jakob, treten aber auch gemeinsam auf (vgl. Regest Nr. 1864), es kann sich also nicht um dieselbe Person handeln.

1395 März 21 Nr. 2065

Andreas von Königsberg, Sohn des verstorbenen Hans von Königsberg, erklärt für sich und seine Erben, dass er Hermann von Cilli und dessen Erben für die Wohltaten, die ihm dieser seit dem Tod seines Vaters erwiesen hat, und für die zahlreichen Schulden bei Juden und Christen, von denen Hermann ihn gelöst hat, was sowohl urkundlich belegt als auch nichturkundlich bekannt ist, seine Feste Königsberg mit allem Zubehör sowie sein sonstiges Erbgut und Besitztum vermacht hat; ebenso vermacht er Hermann und dessen Erben 10.000 Pfund Grazer und Wiener Pfennig von den Gütern. Johann, Bischof von Gurk und Lehensherr der Feste Königsberg, hat seine Zustimmung gegeben; die diesbezüglichen Urkunden vermacht Andreas dem Cillier ebenfalls. Von den 1800 Pfund Pfennig, die Hermann von Cilli Andreas schuldig ist und um die er Andreas' Feste Schönau samt Zubehör zur Abbezahlung von Judenschulden für diesen verkauft hat, sagt Andreas Hermann ledig. Siegel Andreas' von Königsberg sowie Ottos von Stubenberg des Jungen, Hans Feistritzers und Poppleins von Weitenstein angekündigt.

Orig.: ARS, SI AS 1063, Nr. 4385. 3 Siegel. HHStA, AUR Uk. 1395 III 21 (Xerokopie). Anm.: Vgl. Regesten Nr. 1906, Nr. 1966 und Nr. 1993. Graf Wilhelm von Cilli, der zweite Vormund des jungen Königsbergers, war 1392 gestorben. Andreas starb noch 1395 ohne Nachkommen; seine Schwester Agnes erhob Ansprüche auf sein Erbe, die Burg fiel aber letztendlich an die Cillier, vgl. Kos, Burg und Stadt, 358f.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1395 März 23, Graz Nr. 2066

Andreas Kregel, Land- und Judenrichter zu Graz, beurkundet, dass Ulrich Fredenberger hinsichtlich des ihm vorgeworfenen Totschlags an Kaspar, dem Knecht Nikolaus Reichenburgers, seine Unschuld gerichtlich erwiesen hat und deshalb nicht mehr verfolgt werden darf. Siegel Andreas Kregels angekündigt.

Orig.: StLA, AUR 3839b. 1 Siegel. Lit.: GJ 3/1, 467, Anm. 66.

1395 März 27 Nr. 2067

Günther, Bürger zu Völkermarkt, seine Frau Dorothea und ihre Erben erklären, dass sie ihren Zehent an der Hyltrat an dem Krebsenbach an Nikolaus, Sohn des Lüdlein, Bürger zu Völkermarkt, dessen Frau und Erben um 40 Pfund Wiener Pfennig verkauft haben, um die diese sie von den Juden gelöst haben. Der Zehent ist ein Lehen des Salzburger Erzbischofs, mit dessen Handen die Verkäufer ihn übergeben haben. Sie übernehmen gemäß Lehens- und Landrecht in Kärnten den Schirm, wofür sie ihren gesamten Besitz als Sicherheit setzen, aus dem der Stadtrichter von Völkermarkt oder, sollte dieser säumig sein, der Hauptmann von Kärnten oder dessen Vertreter die Käufer im Anlassfall entschädigen soll. Siegel Erhard Zwitars und Wetzlein Wieners, Bürger zu Völkermarkt, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1395 III 27. 2 Siegel.

1395 Mai 24, Salzburg Nr. 2068

Pilgrim [II.], Erzbischof von Salzburg und Legat des Stuhls zu Rom, erklärt, dass er das Haus in Salzburg neben dem Haus Martin Zinngießers gegenüber der Judenschule, das ihm von dem Juden Efferlein aufgrund von dessen Flucht gemäß den Urkunden, die der Erzbischof von Efferlein hat, zugefallen ist (das uns von Efferlein dem juden ledig warden ist darumb das er uns entvaren ist under der brieff lawt, die wir von im haben), mit allen Rechten um 350 ungarische Gulden an den Salzburger Bürger Hans Schützel, dessen Frau und Erben verkauft hat. Der Erzbischof verzichtet für sich und seine Nachfolger auf alle weiteren Ansprüche auf das Haus und übernimmt nach Salzburger Landes- und Stadtrecht den Schirm gegen alle Ansprüche von dritter Seite. Widrigenfalls verspricht er, die Käufer schadlos zu halten, wofür er seinen Besitz und den seiner Kirche als Sicherheit setzt. Siegel Erzbischof Pilgrims angekündigt.

Orig.: AStS, Städtische Urkunden 1395 V 24. 1 Siegel. Druck: Altmann, Juden Salzburg, 85f.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Lit.: Brugger, Juden in Österreich im Mittelalter, 199; GJ 3/2, 1288f.; Wenninger, Juden in Salzburg, 752, mit Anm. 49b; künftig Wiedl, Der Salzburger Erzbischof und seine Juden. Anm.: Die angesprochenen Urkunden Efferleins enthielten wahrscheinlich ähnliche Bestimmungen wie diejenige Merchels aus Friesach, der sich 1370 unter anderem dazu verpflichten musste, nur mit Wissen und Zustimmung des Erzbischofs dessen Herr- schaftsbereich zu verlassen, da widrigenfalls sein gesamter Besitz dem Erzbischof verfallen würde, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 95f., Nr. 1300.

1395 Juni 3 Nr. 2069

Der Linzer Schaffer und Judenrichter Hans Gruber besiegelt eine Urkunde des Andreas Goldstainer, der Herzog Albrecht [III.] von Österreich und dessen Erben, Landen und Leuten, Reinprecht von Wallsee[-Enns], Hauptmann ob der Enns, und dessen Erben sowie allen, die Anteil an seiner Gefangennahme hatten, Urfehde schwört. Siegel Andreas Goldstainers und Hans Grubers, Schaffer und Judenrichter zu Linz, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1395 VI 3. 2 Siegel. Druck: Mayerhofer, Rechtsquellen Linz, 166f., Nr. 113; UBOE 11, 413, Nr. 450. Lit.: GJ 3/1, 755, Anm. 19; Lohrmann, Judenrecht, 159, Anm. 559; Wilflingseder, Dreifaltigkeitskapelle, 54.

1395 Juni 15, Wien Nr. 2070

Ulrich von Winkel und seine Erben urkunden hinsichtlich der 244 Pfund Wiener Pfennig, die sie dem Juden Smerlein, Sohn der Cyperlin (Cyperlinn) aus Krems, und dessen Erben schulden und für die sie Heinrich von Lichtenegg, Hofmeister der Herzogin, mitsamt dessen Erben als Bürgen gesetzt haben, wie die Urkunde besagt, die die Juden von Ulrich und Heinrich darüber haben, weshalb Ulrichs Oheim Ulrich von Dachsberg mitsamt dessen Erben auf Bitte Ulrichs von Winkel die Bürgschaft für Ulrich von Winkel und dessen Erben gegenüber Heinrich von Lichtenegg und dessen Erben übernommen hat. Ulrich von Winkel erklärt, dass er Heinrich von Lichtenegg von der genannten Geldschuld lösen soll und sich mit seinen Erben verpflichtet hat, Ulrich von Dachsberg und dessen Erben von der kommenden Sonnwend über ein Jahr (24. 6. 1396) ohne allen Schaden aus der Bürgschaft bei dem Lichtenegger und dessen Erben zu lösen. Tun sie das nicht, sollen sie den Bürgen jeden Schaden aus der Bürgschaft und Geld- schuld bei Christen und Juden ersetzen. Wenn die Bürgen die Begleichung des Schadens samt Hauptgut verlangen, soll diese erfolgen; widrigenfalls soll einer der Schuldner nach Aufforderung durch die Bürgen einen Knecht selbander mit zwei Pferden nach Wien ins Einlager schicken, wo diese gemäß Einlagerrecht bleiben sollen, bis Ulrich von Dachsberg und dessen Erben von der genannten Bürgschaft und Geldschuld bei dem Lichtenegger und dessen Erben gänzlich gelöst sind. Die Aussteller versprechen, die

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Bürgen unter Einsatz ihres ganzen Besitzes in Österreich oder anderswo schadlos zu halten; der Landesfürst oder dessen Vertreter soll den Bürgen daraus Pfänder stellen, wenn sie es nach Ende der genannten Frist verlangen, damit diese sich selbst aus der Bürgschaft und Geldschuld bei dem Lichtenegger und dessen Erben lösen und schadlos halten können. Siegel Ulrichs von Winkel und seines swechers Ulrich von Lichtenegg angekündigt.

Orig.: Gräflich Hoyos'sches Familienarchiv in Horn, Urk. Nr. 66. NÖLA, Hoyos Urkunden (Mikrofilm-Ordner Nr. 124), 1395 VI 15 (Xerokopie). Regest: NÖLA, Hs. 340 (19. Jh.), pag. 22. Lit.: Marian, Adel im Tullnerfeld, 106, Anm. 688. Anm.: Ein Kremser Jude namens Smerlein ist 1378 zweimal belegt; bei der Cyperlin handelt es sich wohl um die 1374 erwähnte gleichnamige Schwiegermutter des Juden Tröstel aus Krems, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 189, Nr. 1449, 254f., Nr. 1564, 268, Nr. 1590.

1395 Juni 17 Nr. 2071

Paul, Richter zu Pressburg, Sohn Jakobs des alten Richters, sowie der Rat und die ganze Gemeinde erklären, dass sie dem in Wien ansässigen Juden Micheltraut (Micheln Drot), dessen Frau Sletel und deren Erben 156 Pfund Wiener Pfennig schulden, zu denen ab dem Ausstellungstag der Urkunde wöchentlich drei Wiener Helbling pro Pfund an Zinsen hinzukommen. Wenn die Gläubiger nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, soll diese samt den angefallenen Zinsen erfolgen; widrigenfalls soll ihnen die Schuldsumme samt Zinsen aus dem gesamten Besitz der Schuldner innerhalb oder außerhalb Ungarns ersetzt werden, aus dem sie so viel beschlagnahmen und als Pfand nehmen sollen, dass es zur Begleichung der Schuld samt Zinsen ausreicht. Die Aussteller versprechen, keine obrigkeitliche Unterstützung (chaynerlay vreyung noch vreybrief noch herren gewalt) gegen den Schuldbrief in Anspruch zu nehmen, sondern den Gläubigern Schuld und Zinsen zurückzuzahlen. Jedem, der die vorliegende Urkunde vor- weist, sollen die Aussteller ebenso verpflichtet sein wie den genannten Juden selbst. Siegel der Stadt Pressburg angekündigt.

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 588 (alt Nr. 513). 1 Siegel. Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 239138 (Foto). Druck: MHJ 4, 31f., Nr. 19. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest). Regest: Meier/Piirainen/Wegera, Deutschsprachige Handschriften, 15, Nr. B 89. Anm.: Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert und trägt auf der Rückseite den Vermerk Der brief ist gelost ume IIC und LXVI lb als Wienner phenig. Vgl. Regest Nr. 2064; es könnte sich hier um dieselbe Schuld mit angepassten Zinsen oder um ein neues Darlehen handeln.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1395 Juni 27, Wien Nr. 2072

Hans von Liechtenstein-Nikolsburg der Ältere und die Brüder Matthias, Hans und Heinrich von Liechtenstein[-Nikolsburg], seine Vettern, erklären bezüglich der Urkunde, die ihnen ihr Schwager Heinrich von Wallsee[-Enns] über die 2000 Gulden, die sie von dem von Maidburg eingenommen haben, gegeben hat, dass sie ihm und seinen Erben diese zwischen dem Ausstellungstag und dem kommenden St. Gilgentag (1. 9.) zurück- geben sollen. Zudem sollen sie Heinrich innerhalb dieser Frist den Heiratsbrief, den der verstorbene Hartnid von Liechtenstein-Nikolsburg von ihm hatte, geben; dieser soll ihnen im Gegenzug den Heiratsbrief, den er von Hartnid hat, übergeben. Sobald sie ihm ihren Heiratsbrief gegeben haben, soll er ihnen den, den er von ihnen hat, innerhalb der Frist geben. Bezüglich der Urkunde über 1000 Pfund, die Elisabeth, Witwe Weichards von Winkel und Schwester des Hans des Älteren, von ihnen hat, sowie der Urkunde über 2000 Gulden, die der Jude Eberlein (Eferl) aus [Wiener] Neustadt von ihnen hat und in denen Heinrich von Wallsee-Enns ihr Bürge ist, werden folgende Vereinbarungen getroffen: Innerhalb der Frist sollen sie Heinrich aus der Bürgschaft lösen und ihm sein Siegel, das er an diese Urkunden gehängt hat, wiedergeben. Widrigenfalls versprechen sie, Heinrich und dessen Erben jeglichen daraus entstehenden Schaden samt der Schuld- summe zu ersetzen, wofür sie ihren gesamten Besitz als Sicherheit stellen, aus dem der jeweilige Landesfürst, auf dessen Gebiet sich der Besitz befindet, oder dessen Vertreter Heinrich und dessen Erben ohne Hinderung ihrerseits für die Schuldsumme und die Zinsen entschädigen soll. Siegel der Aussteller sowie ihres Vetters Jörg [von Liechtenstein-Nikolsburg], Bischof von Trient, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1395 VI 27. 5 Siegel. Druck: Jenne, Documenta, s.d. Anm.: Eberlein ist mit großer Wahrscheinlichkeit mit dem Sohn des Isak und Bruder des Smerlein zu identifizieren, der ab den 1360er Jahren mit großen Adelsfamilien, unter anderem den Wallsee-Ennsern, in Geschäftsbeziehung stand. Die beiden Brüder betrieben ihre Geschäfte überwiegend gemeinsam; da Smerlein nach 1390 nicht mehr nachweisbar ist, ist zu vermuten, dass er in der Zwischenzeit verstorben war. Die Brüder Matthias, Hans II. und Heinrich V. waren die Söhne Hartnids III., des Bruders des Ausstellers Hans, und somit eigentlich Hans' Neffen; der mitsiegelnde Bischof Jörg/Georg von Trient war ebenfalls ein Sohn Hartnids III. Heinrich von Wallsee-Enns (gest. 1398) war der Onkel der Afra von Wallsee, die mit dem 1395 verstorbenen Hartnid IV., Bruder des Hans und des Hartnid III., verheiratet war (in dieser Generation gab es zwei Brüder namens Hartnid), vgl. Dopsch, Liechten- stein, Stammbaum (eingebunden zwischen 24 und 25). Nach dem Tod Hartnids heiratete Afra Albero Stuchs von Trautmannsdorf und tritt in den späteren Wallseer Urkunden daher als Afra Stuchsin auf, vgl. Regesten Nr. 2104 und Nr. 2109. Zu den von "dem Maidburger" eingenommenen Summen vgl. Regesten Nr. 2000, Nr. 2001 und Nr. 2002.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1395 September 7, Perchtoldsdorf Nr. 2073

Der Perchtoldsdorfer Judenrichter Nikolaus Turnkart siegelt eine Urkunde des Zech- meisters und Verwesers Leopold Schell und der Brüder der Zeche Unserer Frau zu Perchtoldsdorf, in der diese den Erhalt von 32 Pfund Wiener Pfennig aus verschiedenen an die Perchtoldsdorfer Pfarrkirche gemachten Stiftungen bestätigen, um die ihnen der Perchtoldsdorfer Pfarrer Hans Bauer 14 Schilling Wiener Pfennig ewiges Burgrecht abgekauft hat. Siegel der Zeche Unserer Frau zu Perchtoldsdorf, des Perchtoldsdorfer Marktrichters Jans Lang und des Perchtoldsdorfer Judenrichters Nikolaus Turnkart angekündigt.

Orig.: DA Wien, Urkundenreihe 1395 September 7. Kopie: HHStA, Hs. Weiß 49/8 (18. Jh.), fol. 118r.-119v. Online: www.monasterium.net (Bestand DA Wien; Abbildung). Lit.: Petrin, Perchtoldsdorf im Mittelalter, 104.

1395 Oktober 7, Wien Nr. 2074

Der Jude Heschkel von Raab zu Wien erklärt, dass er mit Handen Michael Geukramers, Bürgermeister, Münzmeister und Ratsmitglied zu Wien, ein Haus verkauft hat, das er von Margarethe, Frau des verstorbenen Christian Seidennater, in der Wiener Bürger- schranne aufgrund der Schulden Margarethes gemäß seinem Gerichtsbrief rechtmäßig übertragen bekommen hatte. Das Haus liegt in der Wallnerstraße (Walichstrazz) neben dem Haus, das dem verstorbenen Stephan Walichpeck gehörte, und ist Dorothea, Witwe des Wolfhart Pob, mit zwölf Schilling Wiener Pfennig burgrechtspflichtig. Dieses Haus hat Heschkel mit allen Rechten um 23 Pfund Wiener Pfennig an Jörg Seidennater den Ungar zu Wien, dessen Frau Katharina und deren Erben verkauft; er übernimmt gemäß Burgrechtsrecht und Stadtrecht zu Wien mit seinen Erben den Schirm und verspricht, den Käufern jeden anfallenden Schaden zu ersetzen, wofür er und seine Erben ihren gesamten Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit setzen. Grundsiegel der Stadt Wien und Siegel Stephan Leitners, Bürger zu Wien, auf Siegel- bitte wegen Siegelkarenz Heschkels angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1395 X 7. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand HHStA – Salzburg Erzstift; Regest). Regest: QuGStW I/2, 152f., Nr. 1731.

1395 November 11 (I) Nr. 2075

Margarethe, Witwe des Thomas Weinstock von Ottakring, erklärt, dass sie aufgrund der Schulden, die ihr ihr verstorbener Ehemann hinterlassen hat, mit Handen Konrad Rampersdorfers, Amtmann des Stifts [Kloster-]Neuburg, 15 Schilling Wiener Pfennig Burgrechtsgülten auf ihren beiden näher bezeichneten, dem Stift Klosterneuburg

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 abgabenpflichtigen Weingärten, der eine in Ottakring und der andere in dem Hawnoltz- prunn, um 15 Pfund Wiener Pfennig mit allen Rechten an die Achter zu St. Stephan und deren Nachfolger verkauft hat. Von der Kaufsumme, die den Käufern als Seelgerät für einen Jahrtag von Nikolaus Zollner gestiftet worden war, hat Margarethe fünf Pfund an den Wiener Juden Mosche Unger (Muschen dem Unger) und zwei Pfund an den Juden Seligman (Sealikchmann) aus Brünn gemäß dem Wiener Judenbuch bezahlt. Sie ver- pflichtet sich für sich und ihre Erben, die 15 Schilling Gülten von den beiden Weingärten jährlich je zur Hälfte zu St. Georg (24. 4.) und zu St. Michael (29. 9.) zu bezahlen, wobei die Gülten jederzeit um 15 Pfund Wiener Pfennig und den nächsten fälligen Dienst abgelöst werden können. Wird ein Dienst versessen, soll binnen vierzehn Tagen vor dem Amtmann oder dessen Vertreter um die Zwispilt auf die Weingärten ersucht werden. Margarethe übernimmt mit ihren Erben nach Burgrechts- und öster- reichischem Landrecht den Schirm für die Gülten und verspricht, den Käufern jeden Schaden unter Einsatz ihres ganzen Besitzes in Österreich und anderswo zu ersetzen. Siegel Konrad Rampersdorfers und des Wiener Bürgers Christian Plattner wegen Siegelkarenz der Ausstellerin angekündigt.

Orig.: Domarchiv Wien St. Stephan, Cururkunden, 1395 11 11. 2 Siegel Online: www.monasterium.net (Bestand Wien Domarchiv St. Stephan Cururkunden; Abbildung). Anm.: Die Achter zu St. Stephan waren ein Kollegium von acht Priestern, das für die Seelsorge zuständig war, vgl. Göhler, Domkapitel St. Stephan, 70.

1395 November 11 (II) Nr. 2076

Der Jude Merchel (Maerichel), Sohn Salmans (Saelmans) aus Judenburg, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie dem Voitsberger Bürger Heinrich Judel, dessen Frau und Erben ihr Viertel Marchfutter und Gülte, das auf den Gütern bei der Feste [Neu-]Leonroth im Gößnitzgraben (Leroed in der Goesencz) liegt und das ihnen von dem Judenburger Bürger Joachim und dessen Frau Katharina aufgrund von deren Schulden gemäß der Urkunde, die Merchel darüber hat, zugefallen ist, um siebeneinhalb Pfund Pfennig verkauft haben. Sie erklären, keine weiteren Ansprüche auf das Viertel auf den genannten Gütern zu haben, von denen der Judenburger Bürger Nikolaus Perman [die übrigen] drei Teile hat; eventuell noch auftauchende Urkunden darüber erklären sie für ungültig. Siegel Hans Pfaffendorfers, Judenrichter zu Judenburg, auf Siegelbitte der Aussteller sowie deren hebräische Unterschrift (zue einer pezzern gezeugnuss versigelt und bestett mit unser judischen judenschrift) angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: אני מרכל חתומי למטה מודע לכל רואי כתב זה כל לעשות לקיים כמו שכתו' לעיל בכתבתי לכן נתתי לו ביכתבי בחתימתי לזכות ולראיי' מרדכי ב''ר אברהם זצ''ל

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 'Ich, "Marchel", der unten Unterzeichnende, tue allen kund, die diese Urkunde sehen: Alles ist zu halten, wie es oben in meiner Urkunde geschrieben wurde. Deshalb gab ich ihm meine Urkunde mit meiner Unterschrift zum Recht und zum Beweis. Mordechai, Sohn des Herrn Abraham, das Andenken des Gerechten zum Segen.' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1395 XI 11. 1 Siegel. Lit.: Maleczek, Urkunden Archiv Trapp, 98f., Anm. 2f. Anm.: Auf die verzierte Segensformel in der hebräischen Beglaubigung folgt ein unleserliches (Namens?-)Kürzel. (al)

13[9]5 November 25, St. Pölten Nr. 2077

Albrecht [IV.], Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf zu Tirol etc., erklärt, dass er aufgrund des nutzen und der bereits geleisteten sowie zukünftigen treuen Dienste seines Kanzlers Georg, Bischof von Passau, diesen und dessen Kirche von allen Schulden bei seinen Juden Jakob (Jacoben), Hendlein (Hendeln) und Jona Steuss (den Steussen) dergestalt befreit hat, dass Georg und dessen Kirche zu Lebzeiten Georgs weder den Juden und deren Erben noch anderen in deren Namen die Schulden zurück- zahlen müssen. Dies bleibt auch aufrecht, falls Herzog Albrecht vor Bischof Georg sterben sollte; zudem sollen zu Georgs Lebzeiten keine Zinsen hinzukommen. Nach Georgs Tod soll diese Urkunde ihre Gültigkeit verlieren. Albrecht weist seine Haupt- leute, Herren, Ritter und Knechte, Pfleger, Burggrafen, Städte, Richter, Mautner, Amtleute und andere Untertanen und Getreuen, denen diese Urkunde vorgelegt wird, vor allem aber die Juden Steuss an, Bischof Georg bei dieser Freiheit zu belassen und ihn und seine Kirche zu Georgs Lebzeiten nicht wegen der Schulden zu behelligen.

Orig.: BHStA, Hochstift Passau Urkunden Nr. 781. 1 Siegel. Druck: Authentica episcopatus Pataviensis, 318f., Nr. 414 (auf 1375 datiert). Online: www.monasterium.net (Bestand BHStA – Hochstift Passau Urkunden; Abbil- dung und Regest s.d. 1375 XI 25). Regest: Lang/Freyberg, Regesta Boica 9, 335 (auf 1375 datiert); Wiener, Regesten 1, 141, Nr. 283 (auf 1375 datiert). Anm.: Die Urkunde ist im Original auf 1375 (in dem fumf und sibenczigistem iare) datiert und wird dementsprechend auch im BHStA und in sämtlichen Editionen unter diesem Datum geführt. Allerdings gab es 1375 keinen Passauer Bischof namens Georg; erst ab 1390 war Georg von Hohenlohe Bischof von Passau und ab 1395 auch Kanzler Albrechts IV. Die Authentica episcopatus Pataviensis versuchten den Widerspruch zu lösen, indem Georg im Kopfregest zum Passauer Weihbischof erklärt wurde, was jedoch nicht den Angaben der Urkunde entspricht. Es muss sich vielmehr um eine Fehldatierung im Original handeln, vgl. Lackner, Hof und Herrschaft, 257, 308f. mit Anm. 215; umso mehr, als David Steuss, der ungleich bedeutendere Vater der genannten jüdischen Gläubiger, 1375 noch am Leben war und in diesem Zusammenhang mit Sicherheit erwähnt worden wäre. Im BHStA-Bestand Hochstift Passau Urkunden finden sich für den Zeitraum 1387-1404 zwei weitere Urkunden, die Nennungen eines Juden aus dem österreichischen Raum zu

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 enthalten scheinen. Es handelt sich bei dem in BHStA, Hochstift Passau Urkunden Nr. 951 (1395 August 16) und Nr. 975 (1397 September 27) genannten Jendlein dem Juden jedoch nicht um einen Juden (so zu Nr. 975 das Kopfregest der Authentica episcopatus Pataviensis, 465, Nr. 495; ebenso auf www.monasterium.net), sondern um einen Ange- hörigen der in Ober- und Niederösterreich begüterten christlichen Familie Jud (von Hofkirchen), der unter anderem auch im Dienst des Salzburger Erzbischofs nachweisbar ist, vgl. Klein, Das salzburgische Söldnerheer, 113, Anm. 69; Weiss/Kirnbauer, Oberoesterreichischer Adel, 748f.

1395 Dezember 21 Nr. 2078

Gottschalk Inprugger, Kammermeister Herzog Wilhelms, bestätigt, dass Ortolf Schuchler ihm 100 Pfund Pfennig von der Judensteuer bezahlt hat und sagt diesen im Namen seines Herrn davon ledig. Aufgedrücktes Petschaft Gottschalk Inpruggers angekündigt.

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1315. 1 Siegelrest (auf der Rückseite aufgedrückt). Druck: Schlager, Wiener Skizzen 1, 59, Nr. 4 (auf 1390 datiert) Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 306, Nr. 1315. Lit.: Schwarz, Juden in Wien, 44; Wiedl, Den Panzer von den Juden gekauft, 207f. Anm.: Am 20. Dezember 1395 (WStLA, H.A. Uk. Nr. 1314) rechnete Ernst Lobinger für den Sold, der ihm von Herzog Wilhelm zustand, 100 Pfund Pfennig mit Ortolf Schuchler ab; die Abrechnung dürfte sich wahrscheinlich ebenfalls auf von Schuchler aus der Judensteuer ausbezahlte Summen beziehen, auch wenn Schuchler darin wie in der obigen Urkunde nicht als Judenrichter bezeichnet wird. In einer ganzen Reihe nachfolgender Abrechnungen bzw. Anweisungen von Zahlungen aus der Judensteuer, die am 25. Dezember einsetzen, erscheint Ortolf Schuchler konsequent als Wiener Judenrichter, vgl. Regesten Nr. 2079, Nr. 2080, Nr. 2081, Nr. 2082, Nr. 2083 und Nr. 2084. Möglicherweise erfolgte der "offizielle" Amtsantritt erst zu Weihnachten, er wurde als der designierte Amtsträger aber schon vorher für den Zuständigkeitsbereich herangezogen.

1395 Dezember 25 Nr. 2079

Thiemo von Labin erklärt, dass ihm der Wiener Judenrichter [Ortolf] Schuchler 60 Gulden Aufwandsentschädigung (zu zerung) auf Veranlassung Herzog Wilhelms an seiner pottschaft bezahlt hat.

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1316. 1 Siegelrest (aufgedrückt). Druck: Schlager, Wiener Skizzen 1, 65, Nr. 11 (auf 1396 datiert).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 306, Nr. 1316. Lit.: GJ 3/3, 1984 (auf 1396 datiert); Lohrmann, Judenrecht, 289f. (mit falscher Originalangabe HHStA 1396 XII 25); Lohrmann, Wiener Juden, 90, Anm. 175; Schwarz, Juden in Wien, 44; Wiedl, Den Panzer von den Juden gekauft, 207f. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2078, Nr. 2080, Nr. 2081, Nr. 2082, Nr. 2083 und Nr. 2084. Die Datierung lautet im Original zu Weynachten lxxxxvi jar. Das Stück gehört jedoch eindeutig in den Kontext der Abrechnungen von Zahlungen aus der Judensteuer um die Jahreswende 1395/96; offenbar rechnete der Schreiber des obigen Stücks nach dem Nativitätsstil mit dem Weihnachtstag als Jahresbeginn, während die Schreiber der Stücke vom 26. und 28. Dezember (Regesten Nr. 2080 und Nr. 2081), deren Jahresangabe jeweils ausgeschrieben nonagesimo quinto lautet, den Beginn des Jahres 1396 nach dem Circumcisionsstil erst mit dem 1. Jänner ansetzten.

1395 Dezember 26, Wien Nr. 2080

Ulrich von Wallsee[-Drosendorf] bestätigt, dass er von Ortolf Schuchler, Judenrichter zu Wien, 126 Pfund Wiener Pfennig erhalten hat, die seinen Leuten (geselln) auf Veran- lassung seines Herrn für den Schaden zugesprochen worden sind, den sie in Böhmen an ihrem Sold genommen haben. Er sagt Ortolf Schuchler von der genannten Summe ledig. Aufgedrücktes Petschaft Ulrichs von Wallsee-Drosendorf angekündigt.

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1317. 1 Siegelrest (auf der Rückseite aufgedrückt). Druck: Schlager, Wiener Skizzen 1, 64, Nr. 9. Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 306, Nr. 1317. Lit.: Lohrmann, Wiener Juden, 90, Anm. 175; Schwarz, Juden in Wien, 44; Wiedl, Den Panzer von den Juden gekauft, 207f. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2078, Nr. 2079, Nr. 2081, Nr. 2082, Nr. 2083 und Nr. 2084. Ulrich von Wallsee-Drosendorf war ab Oktober 1395 Hofmeister Herzog Wilhelms, vgl. Lackner, Hof und Herrschaft, 79; mit "seinem Herrn" ist daher wahrscheinlich dieser gemeint.

1395 Dezember 28, Wien Nr. 2081

Friedrich Glenitzer bestätigt, dass ihm der Wiener Judenrichter Ortolf Vierdung 219 Pfund Pfennig ausbezahlt hat, wie es den [Rechen-]Zetteln entspricht, die Ortolf über die Summe hat und die mit dem Petschaft [Gottschalk] Inpruggers bestätigt sind. Die Summe ist seinen Leuen (gesellen) für die Schäden zugefallen, die sie zu Böhmen genommen haben. Er sagt Ortolf Vierdung daher von der genannten Summe ledig.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Aufgedrücktes Petschaft Friedrich Glenitzers angekündigt, da er sein Siegel nicht bei sich hat.

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1318. 1 Siegelrest (auf der Rückseite aufgedrückt). Druck: Schlager, Wiener Skizzen 1, 63f., Nr. 8. Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 306, Nr. 1318. Lit.: Lohrmann, Wiener Juden, 90, Anm. 175; Schwarz, Juden in Wien, 44; Wiedl, Den Panzer von den Juden gekauft, 207f. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2078, Nr. 2079, Nr. 2080, Nr. 2082, Nr. 2083 und Nr. 2084. Ortolf Vierdung tritt häufiger mit dem Nachnamen Schuchler auf, den auch einige andere Mitglieder der Familie Vierdung zeitweise führten. Ortolfs Onkel Haunold Schuchler, in den 1340er Jahren Wiener Judenrichter, ist sogar ausschließlich unter diesem Namen belegt, während für Ortolfs Vater Michael Vierdung (Judenrichter 1360) der Name Schuchler nicht nachweisbar ist. Vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 2, 438; Perger, Wiener Ratsbürger, 196, Nr. 185; Sailer, Ratsbürger Wien, 285, Nr. 34, 398f., Nr. 17.

1396 Jänner 6, Wien Nr. 2082

Wilhelm, Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf zu Tirol etc., weist den Wiener Judenrichter Ortolf Schuchler an, Albrecht von Markersdorf zur Pfandlösung zehn Pfund Pfennig aus der Judensteuer, die Schuchler im Namen des Herzogs ein- nimmt, zu geben; sobald Ortolf dies getan hat, wird Wilhelm ihn gänzlich ledig sagen und diese Summe auch bei Ortolfs nächster Rechnungslegung abziehen.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1396 I 6. 1 Siegelrest (auf der Rückseite aufgedrückt). Lit.: GJ 3/3, 1984; Lohrmann, Judenrecht, 289; Wiedl, Den Panzer von den Juden gekauft, 207f. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2078, Nr. 2079, Nr. 2080, Nr. 2081, Nr. 2083 und Nr. 2084.

1396 Jänner 7 Nr. 2083

Philipp Muschrat, Diener Rudolfs von Wallsee[-Enns], bestätigt, dass ihm der Wiener Judenrichter Ortolf Schuchler acht Pfund Pfennig für den Schaden bezahlt hat, den er für seine Herren, die Herzöge Wilhelm und Albrecht [IV.], vor Budweis genommen hat. Die Zahlung wurde für Herzog Wilhelm von dessen Kammermeister Gottschalk Inprugger und für Herzog Albrecht von dessen Hofmeister Reinprecht von Wallsee[-Enns] in Auftrag gegeben. Der Aussteller sagt die Herzöge daher von den acht Pfund ledig. Siegel Philipp Muschrats angekündigt.

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1319. 1 Siegelrest (aufgedrückt). Druck: Schlager, Wiener Skizzen 1, 65f., Nr. 12.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 307, Nr. 1319. Lit.: Lohrmann, Wiener Juden, 90; Schwarz, Juden in Wien, 44; Wiedl, Den Panzer von den Juden gekauft, 207f. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2078, Nr. 2079, Nr. 2080, Nr. 2081, Nr. 2082 und Nr. 2084. Es ist davon auszugehen, dass die Zahlung aus der Judensteuer erfolgte, für deren Einhebung (zumindest in Wien) der Wiener Judenrichter zu diesem Zeitpunkt zuständig war. Wenige Jahre zuvor hatte eine im Kopial- und Formelbuch Herzog Albrechts III. (HHStA, Hs. Blau 523, fol. 43rv., Nr. 86 von 1392 April 30) überlieferte Amtsanweisung wie man meins herrn des herczogen eampter innehaben und verwesen sol noch festgelegt: Denn umb unser juden, die sol auch unser hofmaister auzrichten, als er das vor getan hat, oder aber etwem emphelhen der iem darczue gevellet, doch also daz derselb all neamlich sach an in bringe. Vgl. UBOE 11, 90f., Nr. 104; Schwind/Dopsch, Urkunden, 280f., Nr. 145 sowie Lackner, Hof und Herrschaft, 62; ders., Finanzwesen, 297f.; ders., Rechnungsbuch, 18, 21.

1396 Jänner 19, Wien Nr. 2084

Lienhard von Stubai, Kammerschreiber Herzog Wilhelms von Österreich, bestätigt, dass er von dem Wiener Judenrichter Ortolf Schuchler 477 Pfund Wiener Pfennig aus der Judensteuer, die dieser jetzt von des Herzogs wegen einnimmt, erhalten hat.

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1322. 1 Siegelrest (aufgedrückt). Druck: Schlager, Wiener Skizzen 1, 64f., Nr. 10. Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 307, Nr. 1322. Lit.: GJ 3/2, 1600, mit Anm. 111, 3/3, 1984; Lohrmann, Wiener Juden, 90; Schwarz, Juden in Wien, 44; Wiedl, Den Panzer von den Juden gekauft, 207f. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2078, Nr. 2079, Nr. 2080, Nr. 2081, Nr. 2082 und Nr. 2083.

1396 Jänner 25 Nr. 2085

Paul, Richter zu Pressburg, Sohn des verstorbenen Jakob des alten Richters, sowie der Rat und die ganze Gemeinde erklären, dass sie dem Juden Junglein (Juenglein) aus Hainburg und dessen Frau Ester (Hystier), dem in Pressburg ansässigen Juden Mosche (Musch) und dessen Frau Slaba sowie deren Erben siebzehneinhalb Schock böhmische Groschen und 74 Pfund Pfennig, wie sie in Pressburg gängig sind, schulden, zu denen ab dem Ausstellungstag der Urkunde wöchentlich pro Schock zwölf Pfennig und pro Pfund drei Pfennig in der genannten Währung an Zinsen hinzukommen. Wenn die Gläubiger nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, soll diese samt den angefallenen Zinsen erfolgen; widrigenfalls soll ihnen die Schuldsumme samt Zinsen aus dem gesamten

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Besitz der Schuldner innerhalb oder außerhalb Ungarns ersetzt werden, den sie beliebig versetzen oder verkaufen können, bis die Schuld samt Zinsen beglichen ist. Jedem, der die vorliegende Urkunde vorweist, sollen die Aussteller ebenso verpflichtet sein wie den genannten Juden selbst. Kleines Siegel der Stadt Pressburg angekündigt.

Hebräische Vermerke auf der Plica: העירוני' חייבי' לנו ע''ד ליט' י''ד שבט יו' ג' והשאר של יונגיל 'Die Bürger schulden uns 74 Pfund, 14. Schevat, Dienstag, und der Rest gehört "Jungel".'

קנ''ו ל' '156 nach der [kleinen] Jahreszählung (25. 1. 1396)' (al)

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 597 (alt Nr. 520). 1 Siegel. Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 239145 (Foto). Druck: MHJ 4, 33-35, Nr. 21. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest). Regest: Meier/Piirainen/Wegera, Deutschsprachige Handschriften, 16, Nr. B 94. Anm.: Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert. Bei dem in einer Pressburger Urkunde von 1400 November 18 als Pressburger Jude auf- tretenden Juengel, der gemeinsam mit dem Juden Czallel aus Pressburg und dem an anderer Stelle (vgl. Regest Nr. 1947) als Schwiegersohn der Marchegger Jüdin Schondlin nachweisbaren Sadia aus Pressburg einen Kredit an den Pressburger Richter Burkhard Scharrach vergab, dürfte es sich um den obenstehenden Junglein handeln: AHMB, Uk. Nr. 646 (alt Nr. 565), Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 239191 (Foto); Druck: MHJ 4, 38f., Nr. 24, Regest: Meier/Piirainen/Wegera, Deutschsprachige Handschriften, 18, Nr. B 104. Die Datumsangaben in den beiden hebräischen Vermerken ergeben zusammen- genommen (Dienstag, 14. Schevat 156) das Ausstellungsdatum der deutschsprachigen Urkunde; daher ist anzunehmen, dass sich der zweite Vermerk auf den ersten bezieht, auch wenn die beiden nicht von derselben Hand stammen dürften.

1396 Jänner 31, Wien Nr. 2086

Wilhelm und Albrecht [IV.], Herzöge von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Grafen zu Tirol etc., erklären, dass die Steussen, ihre Juden zu Wien, den Hofmeister Herzog Wilhelms, Ulrich von Wallsee[-Drosendorf], von der Bürgschaft ledig gesagt haben, in der dieser für die von [Lichtenburg-]Vöttau gestanden war, nachdem die Bürgschaft von Ulrichs verstorbenem Vetter Wolfgang von Wallsee[-Drosendorf] auf ihn übergegangen war. Die Juden haben Ulrich ihre jüdischen Urkunden (judischbrief, judenbrief) über- geben; die Herzöge haben dies bewilligt und bestätigen hiermit die Urkunden der Juden,

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 sodass Ulrich und dessen Erben der Bürgschaft gänzlich ledig sind und alle eventuell noch auftauchende Urkunden ungültig sein sollen.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1396 I 31. 2 Siegel. Regest: Lichnowsky, Habsburg 5, IVf., Nr. 19; QuGStW I/4, 155f., Nr. 4167; Wiener, Regesten 1, 236, Nr. 140. Anm.: Die Formulierung judischbrief deutet oft auf hebräische Urkunden hin, wird jedoch gelegentlich auch synonym mit judenbrief verwendet, was allgemein für von Juden ausgestellte Urkunden zum Einsatz kam, vgl. Regest Nr. 2195. Eine Verpflichtung der Herzöge selbst gegenüber den Liechtenburg-Vöttauern belegt die kurze Notiz in HHStA, Hs. Weiß 8, fol. 49v., Nr. 109, die die Existenz einer (nicht erhaltenen) Urkunde von 1399 August 24 bestätigt, in der Wilhelm und Albrecht IV. dem Albrecht von [Lichtenburg]-Vöttau bis zum Michaelstag (29. 9.) die Lösung aus der Schuld bei den Juden Jeklein (Jeaklein) und Fenzel (Franczen), Söhne des Hetschel (Heatschleins) aus Herzogenburg, von des Laspergers und des Innpruggers vanknusse wegen versprachen.

1396 März 12 Nr. 2087

Vivianz von Sonnberg erklärt mit seinen Erben, dass er zwei Viertel Weingarten verkauft hat, nämlich das erste Viertel am Eichweg, von dem jährlich drei Viertel Wein zu Bergrecht und drei Helbling zu Witrecht an die Oblei zu dienen sind, mit Handen des Bergherrn Friedrich Schalichdorfer, Chorherr und Obleimeister des Stifts Kloster- neuburg; das zweite Viertel ebendort, von dem man dem Kloster Baumgartenberg jährlich drei Viertel Wein zu Bergrecht und drei Helbling zu Vogtrecht dient, mit Handen des Bergmeisters Hans Plödlein, Bergmeister des Klosters Baumgartenberg zu Klosterneuburg. Diese beiden Viertel Weingarten hat er mit allen Rechten um 76 Pfund Wiener Pfennig an Simon Wilthart, Ungelter zu Klosterneuburg, und dessen Erben ver- kauft. Vivianz und seine Erben haben den Käufern zwei besiegelte Urkunden übergeben, nämlich erstens einen Behabbrief, mit dem der Weingarten an den Juden Aram und dessen Sohn Hakim (Hachkim) übergeben worden war, und zweitens einen Kaufbrief, der belegt, dass Vivianz den Weingarten von den beiden Juden gekauft hat. Wenn von dritter Seite Ansprüche erhoben werden, sollen die Käufer Vivianz die genannten zwei Urkunden mitsamt diesem Kaufbrief zurückgeben, sodass er sie damit nach öster- reichischem Landrecht schirmen kann. Sollten die Urkunden aber verloren gehen oder beschädigt werden, sind die Aussteller und ihre Bergherren der Schirmverpflichtung ledig. Alles, was den Käufern an dem genannten Kaufgut abgeht, sollen ihnen die Aussteller aus ihrem ganzen Besitz ersetzen. Siegel Vivianz' von Sonnberg, Grundsiegel der Klosterneuburger Oblei sowie Siegel Hans Plödleins und Simon Wisents auf dem Anger aus Klosterneuburg angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1396 III 12.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Anm.: Aram ist mit dem 1388 erstmals nachweisbaren Korneuburger Juden dieses Namens zu identifizieren, da dieser einen Sohn namens Hakim hatte, vgl. Regesten Nr. 1895 und Nr. 2053. Bei dem 1371 belegten Hakim aus Korneuburg (vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 134f., Nr. 1361) könnte es sich um den Vater Arams handeln, da die Benen- nung des Enkels nach dem Großvater gängig war, vgl. Keil, Namen und Beinamen, 130.

1396 März 12, Passau Nr. 2088

Georg, Bischof von Passau, erklärt, dass er Otto von Weißenegg, dem Pfarrer von Stockerau, 154 Pfund Wiener Pfennig schuldet, nämlich 45 Pfund, die Otto ihm geliehen hat, und 109 Pfund, mit denen Otto Schuldbriefe Bischof Georgs bei dem Juden David und dessen Bruder, den Söhnen Mosches (Mueschens) aus Klosterneuburg, für den Bischof und dessen Kirche ausgelöst hat. Die ausgelösten Schuldbriefe hat Otto dem Bischof übergeben, der die genannten 154 Pfund zum Nutzen seiner Kirche verwendet hat. Daher verpflichtet sich der Bischof für sich und seine Nachfolger mit Zustimmung seines Kapitels, ebendiesem Kapitel und dessen Obleimeister jährlich am Tag des Apostels Matthias (24. 2.) vier Pfund Wiener Pfennig oder eine andere Währung, die in Passau gängig ist, aus seiner Maut zu Passau für einen ewigen Jahrtag des genannten Pfarrers Otto zu bezahlen. Die Abhaltung des Jahrtages und die Aufteilung der vier Pfund wird genau festgelegt. Wenn Georg oder einer seiner Nachfolger die vier Pfund nicht fristgerecht zahlt, muss der Bischof dem Kapitel die gesamten 154 Pfund Pfennig zurückzahlen. Er verspricht zudem für sich und seine Nachfolger, den Chorherren jeden Schaden bei Juden oder Christen, Geistlichen oder Weltlichen zu ersetzen, wofür er seinen gesamten beweglichen und unbeweglichen Besitz inner und außer Landes sowie den seiner Nachfolger und seiner Kirche als Sicherheit setzt. Falls der Bischof dem Kapitel die vier Pfund in Form von gesicherten Einkünften aus Gütern anweist, ist die Belastung der Maut damit abgelöst. Will der Bischof dem Kapitel die vier Pfund ablösen, muss dies um die volle Summe von 154 Pfund Pfennig geschehen, die er Otto von Weißenegg schuldig ist. Siegel Bischof Georgs und des Kapitels angekündigt.

Orig.: BHStA, Domkapitel Passau Urkunden Nr. 900. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand BHStA – Domkapitel Passau Urkunden; Abbil- dung und Regest). Regest: Lang/Freyberg, Regesta Boica 11, 67; Wiener, Regesten 1, 157, Nr. 371. Anm.: Mosche, der Vater der Gläubiger, ist wohl identisch mit dem 1386 im Kloster- neuburger Umfeld auftretenden gleichnamigen Sohn des Eberlein, der 1387 ausdrücklich als Klosterneuburger Jude bezeichnet wird, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 416f., Nr. 1848 sowie Regest Nr. 1876. Dafür spricht, dass der in der obigen Urkunde genannte David, Sohn des Mosche aus Klosterneuburg, einen Bruder namens Eberlein hatte, vgl. Regest Nr. 1948. Bei dem oben nicht namentlich genannten Bruder Davids könnte es sich um diesen Eberlein oder um den in Regest Nr. 1948 ebenfalls erwähnten Leutein handeln. Ob es sich bei dem 1391 in Klosterneuburg genannte Lesir, Sohn des Eberlein (vgl. Regest Nr. 1964), um einen Bruder Mosches oder ein anderes Mitglied dieser Familie handelt, lässt sich nicht genauer eruieren.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1396 März 17 Nr. 2089

Pilgrim von Kellerberg und sein Oheim Jörg von Kellerberg, Pfleger zu [Ober-]Drau- burg, ihre Frauen und Erben erklären, dass sie dem Juden Jakob (Jacoben) aus Villach, dessen Frau und Erben oder demjenigen, der sie an deren Stelle mit dieser Urkunde dazu auffordert, zwölf gewogene Gulden Dukaten geben sollen, auf die ab dem Ausstellungs- tag zwei Pfennig pro Gulden und Woche an Zinsen gehen. Sobald die Juden es fordern, sollen die Aussteller Schuldsumme und Zinsen bezahlen oder den Juden ausreichende Pfänder stellen. Ansonsten versprechen sie, den Juden jeden Schaden zu ersetzen, wofür sie ihren gesamten Besitz als Sicherheit stellen, aus dem der Hauptmann oder Richter, in dessen Herrschaft oder Gericht der Besitz liegt, die Juden mit Gütern und Pfändern entschädigen soll, um die Schuld samt Zinsen zu begleichen. Siegel Peter Rudniks, Bürger zu Villach, unter dem sich Pilgrim wegen Siegelkarenz verbindet, und Jörgs von Kellerberg angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: פילגרין מקעלבערג י' ב' דוקט כ''ב אדר יו' ו' '"Pilgrin" von "Kelberg" zwölf Dukaten, 22. Adar, Freitag' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1396 III 17. 1 Siegel. Lit.: GJ 3/2, 1534, mit Anm. 17; Wadl, Juden Kärnten, 77, 168; Wiedl, Den Panzer von den Juden gekauft, 211. Anm.: Wadl, Juden Kärnten, 116, 168 und GJ 3/2, 1534f., Anm. 8, Anm. 21 vermuten, dass Jakob mit dem 1399 Juli 1 zusammen mit dem Juden Eislein (Eyslein) im Lehens- register Bischof Albrechts von Bamberg erwähnten Juden Jakob aus Vicenza identisch ist, denen der Bischof ein Ansiedlungsprivileg für sechs Jahre für Villach erteilte (schullen siczen zu Villach), für das sie ihm jährlich 20 (Jakob) bzw. zehn (Eislein) Gulden zahlen sollten, vgl. HHStA, Hs. Rot 223, fol. 4v.; StaBa, Standbuch 2900, fol. 19r. Es gibt für diese Gleichsetzung allerdings keinen Beleg. Der 22. Adar 5156 (3. März 1396) fiel auf einen Freitag. Danach war erst der 22. Adar 5159 (28. Februar 1399) wieder ein Freitag, sodass wahrscheinlich das Ausstellungsjahr der deutschsprachigen Urkunde gemeint war, auch wenn das Datum des hebräischen Vermerks damit kurz vor dem der deutschsprachigen Urkunde liegt.

1396 März 17, Wien (I) Nr. 2090

Wilhelm, Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., erklärt, dass die Bürger von Leoben sich bei ihm über die Beschränkungen der Rechte, die sie von Wilhelms Vorgängern erhalten hatten, beklagt haben, weshalb er ihnen eine Reihe von Privilegien gewährt hat, darunter auch folgende: Wir maynen auch, was unser burger in derselben unser stat unsern juden geltbrief gebent umb wew das ist, daz darumb ain statrichter und ain judenrichter miteinander sullen sigeln und ir tweder allain nicht, und daz auch ir statrichter daselbs darumb, was in dem purkfrid ligt, richten sol nach dem rechten. Wir tuon in auch die gnad, was unser juden heawser erbs und guter fur ir geltschuld in

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 ir gewalt bringend und die in derselben unser stat und in irm purkfrid gelegen sind, daz sy die ynner jarsfriste hingeben und verkauffen sullen. Teten sy des nicht, so sullen dieselben juden mit unsern egenanten burgern davon leyden und stewrn. Der Herzog befiehlt allen Amtsträgern und Untertanen, denen diese Urkunde gezeigt wird, die Bürger von Leoben an diesen Rechten nicht zu schmälern.

Orig.: StLA, AUR 3871. 1 Siegel Kopie: StLA, AUR 3871 (2 Abschriften, 19. Jh.). Regest: Wiener, Regesten 1, 236, Nr. 144. Lit.: GJ 3/1, 463, 740; Lohrmann, Judenrecht, 160, 168, 287, 297f. (mit falscher Signatur 3871a); Luschin von Ebengreuth, Landschreiberamt, 213f.; Rosenberg, Juden Steiermark, 23, 71, 78f., 92, Anm. 1, 95f., Anm. 9; Scherer, Rechtsverhältnisse, 403, 464, 471, 474, 541. Anm.: Das gleiche Privileg wurde am selben Tag fast wortident für eine ganze Reihe anderer steirischer Orte ausgestellt. Im Original erhalten ist neben dem obigen noch das Privileg für Voitsberg (vgl. Regest Nr. 2091); nur kopial überliefert sind die Urkunden für Bruck an der Mur, Graz, Judenburg, Kindberg, Knittelfeld, Mürzzuschlag und Rottenmann (vgl. Regesten Nr. 2092-2098), wobei die tatsächliche Anwesenheit von Juden bzw. die Existenz eines Judenrichters nicht an allen genannten Orte anderweitig nachweisbar ist. Scherer, Rechtsverhältnisse, 471f. zitiert Privilegien Albrechts III. von 1393 Mai 3 sowie Oktober 21 und 23 für die Städte Graz, Voitsberg, Bruck an der Mur, Judenburg, Rotten- mann, Leoben, Mürzzuschlag und Kindberg, in denen bestimmt wird, dass alle in diesen Städten Handel Treibenden die gleichen Steuern wie die Bürger zahlen müssen (vgl. die Drucke bei Wartinger, Privilegien Graz 18, Nr. 12 und 26, Nr. 17 [Insert]; ders., Privi- legien Bruk, 26f., Nr. 18 sowie die Angaben bei Muchar, Steiermark 7, 47); diese enthalten entgegen der Interpretation Scherers jedoch keinen Hinweis auf Juden. Lohrmann, Judenrecht, 160, Anm. 562, 204, Anm. 720 bezieht die Bestimmungen der Urkunden (mit Archivangabe HHStA) ebenfalls auf Juden, die in den Urkundentexten aber nicht genannt werden.

1396 März 17, Wien (II) Nr. 2091

Wilhelm, Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., verleiht den Bürgern von Voitsberg eine Reihe von Privilegien, darunter auch folgende Judenbestimmungen: [Es folgen die Bestimmungen von Regest Nr. 2090.]

Orig.: StLA, AUR 3871i. Lit.: GJ 3/2, 1546; Lohrmann, Judenrecht, 160, 168, 287, 297f.; Rosenberg, Juden Steiermark, 23, 71, 78f., 92, Anm. 1, 95f., Anm. 9; Scherer, Rechtsverhältnisse, 403, 464, 471, 474, 541. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2090.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1396 März 17, Wien (III) Nr. 2092

Wilhelm, Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., verleiht den Bürgern von Bruck an der Mur eine Reihe von Privilegien, darunter auch folgende Judenbestimmungen: [Es folgen die Bestimmungen von Regest Nr. 2090.]

Kopie: StLA, AUR 3871h (19. Jh.). Druck: Wartinger, Privilegien Bruk, 27-29, Nr. 19. Lit.: Lohrmann, Judenrecht, 160, 168, 287, 297f.; Luschin von Ebengreuth, Land- schreiberamt, 213f.; Rosenberg, Juden Steiermark, 23, 71, 78f., 92, Anm. 1, 95f., Anm. 9; Scherer, Rechtsverhältnisse, 403, 464, 471, 474, 541. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2090.

1396 März 17, Wien (IV) Nr. 2093

Wilhelm, Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., verleiht den Bürgern von Graz eine Reihe von Privilegien, darunter auch folgende Judenbestimmungen: [Es folgen die Bestimmungen von Regest Nr. 2090.]

Kopie: StLA, Antiquum III, K. 49, H. 168 (18. Jh., Privilegienbuch der Stadt Graz 1281- 1539), pag. 29-31, Nr. 10; AUR 3871g (19. Jh.). Druck: Wartinger, Privilegien Graz, 19-21, Nr. 15. Regest: Luschin von Ebengreuth, Landschreiberamt, 213, Nr. 55; Wiener, Regesten 1, 236, Nr. 144. Lit.: GJ 3/1, 463; Lohrmann, Judenrecht, 160, 168, 287, 297f.; Rosenberg, Juden Steier- mark, 23, 71, 78f., 92, Anm. 1, 95f., Anm. 9; Scherer, Rechtsverhältnisse, 403, 464, 471, 474, 541. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2090.

1396 März 17, Wien (V) Nr. 2094

Wilhelm, Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., verleiht den Bürgern von Judenburg eine Reihe von Privilegien, darunter auch folgende Judenbestimmungen: [Es folgen die Bestimmungen von Regest Nr. 2090.]

Kopie: HHStA, Hs. Weiß 989 (16./17. Jh.), Teil 1, fol. 9v.-10r., Teil 2, fol. 17r.-18v. StLA, AUR 3871c (2 Abschriften, 19. Jh.).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Lit.: Lohrmann, Judenrecht, 160, 168, 287, 297f.; Luschin von Ebengreuth, Land- schreiberamt, 213f.; Rosenberg, Juden Steiermark, 23, 71, 78f., 92, Anm. 1, 95f., Anm. 9; Scherer, Rechtsverhältnisse, 403, 464, 471, 474, 541; Wadl, Juden Kärnten, 82, 130. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2090.

1396 März 17, Wien (VI) Nr. 2095

Wilhelm, Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., verleiht den Bürgern von Kindberg eine Reihe von Privilegien, darunter auch folgende Judenbestimmungen: [Es folgen die Bestimmungen von Regest Nr. 2090.]

Kopie: StLA, AUR 3871f (2 Abschriften, 19. Jh.). Lit.: Lohrmann, Judenrecht, 160, 168, 287, 297f.; Luschin von Ebengreuth, Land- schreiberamt, 213f.; Rosenberg, Juden Steiermark, 23, 71, 78f., 92, Anm. 1, 95f., Anm. 9; Scherer, Rechtsverhältnisse, 403, 464, 471, 474, 541. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2090.

1396 März 17, Wien (VII) Nr. 2096

Wilhelm, Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., verleiht den Bürgern von Knittelfeld eine Reihe von Privilegien, darunter auch folgende Judenbestimmungen: [Es folgen die Bestimmungen von Regest Nr. 2090.]

Kopie: StLA, AUR 3871e (19. Jh.). Lit.: Lohrmann, Judenrecht, 160, 168, 287, 297f.; Luschin von Ebengreuth, Land- schreiberamt, 213f.; Rosenberg, Juden Steiermark, 23, 71, 78f., 92, Anm. 1, 95f., Anm. 9; Scherer, Rechtsverhältnisse, 403, 464, 471, 474, 541. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2090.

1396 März 17, Wien (VIII) Nr. 2097

Wilhelm, Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., verleiht den Bürgern von Mürzzuschlag eine Reihe von Privilegien, darunter auch folgende Judenbestimmungen: [Es folgen die Bestimmungen von Regest Nr. 2090.]

Kopie: StLA, AUR 3871d (3 Abschriften, 15. und zweimal 19. Jh.).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Lit.: Lohrmann, Judenrecht, 160, 168, 287, 297f.; Luschin von Ebengreuth, Land- schreiberamt, 213f.; Rosenberg, Juden Steiermark, 23, 71, 78f., 92, Anm. 1, 95f., Anm. 9; Scherer, Rechtsverhältnisse, 403, 464, 471, 474, 541. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2090.

1396 März 17, Wien (IX) Nr. 2098

Wilhelm, Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., verleiht den Bürgern von Rottenmann eine Reihe von Privilegien, darunter auch folgende Judenbestimmungen: [Es folgen die Bestimmungen von Regest Nr. 2090.]

Kopie: StLA, AUR 3871b (2 Abschriften, 19. Jh.). Regest: Wiener, Regesten 1, 236, Nr. 141. Lit.: Lohrmann, Judenrecht, 160, 168, 287, 297f.; Luschin von Ebengreuth, Land- schreiberamt, 213f.; Rosenberg, Juden Steiermark, 23, 71, 78f., 92, Anm. 1, 95f., Anm. 9; Scherer, Rechtsverhältnisse, 403, 464, 471, 474, 541. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2090.

1396 März 27, Wien Nr. 2099

Der Wiener Judenrichter Ortolf Vierdung siegelt eine Urkunde Konrad Würfels und dessen Frau Anna über den Verkauf eines Weingartens in Untersievering, der dem Wiener Bürgerspital bergrechts- und vogtrechtspflichtig ist, um 60 Pfund Wiener Pfennig an Konrads Vetter Paul Würfel. Siegel Konrad Würfels, Hermann Schicks, Spitalmeister des Bürgerspitals vor dem Kärntnertor zu Wien, und Ortolf Vierdungs, Judenrichter zu Wien, angekündigt.

Orig.: WStLA, Bürgerspitalsurkunde Nr. 386. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Bürgerspital-Urkunden; Abbildung und Regest).

1396 April 28 Nr. 2100

Nikolaus Teuffentaler von Rohrbach listet in seinem Testament seine Hinterlassenschaft auf und bestimmt, was damit geschehen soll. Die Liste der in seinem Besitz befindlichen Urkunden, die bei Meister Jakob dem Hofschmied in einer Lade verwahrt sind, enthält auch eine Urkunde über die Weingärten des Ausstellers in Grinzing, die von den Juden gelöst wurde (ain brief, der geloest ist von den juden umb mein weingaerten ze Grinczing). Aufgedrücktes Petschaft Nikolaus Teuffentalers angekündigt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Kopie: WStLA, Hs. A 285/1 (Testamentenbuch, 15. Jh.), fol. 70v. Druck: Brauneder/Jaritz, Wiener Stadtbücher 1, 263f., Nr. 424. Lit.: Lentze, Wiener Testamentsrecht, 137. Anm.: Das Stück ist trotz des stark verknappten Formulars die Abschrift einer Nota und kein direkter Eintrag ins Testamentenbuch.

1396 Juni 2 Nr. 2101

Bernhard von Streitwiesen-Mollenburg, Jörg Stuchs von Trautmannsdorf, Ulrich Klingenbrunner, Burggraf zu Mollenburg, Hans, Richter von Weiten, Jakob, Sohn des Friedrich Sumer aus Weiten, Simon Guldein aus Marbach, Jörg Porl, Richter zu Mar- bach, und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Gemlein aus Ybbs, Vetter Slomleins (Sloemleins) aus Wien, und dessen Erben 207 Pfund Wiener Pfennig bis zum kommenden St. Michaelstag (29. 9.) zahlen sollen, ansonsten kommen pro Pfund und Woche vier Pfennig an Zinsen hinzu. Zudem sollen sie den Juden 24 Eimer Wein von der nächsten Weinlese am Topelstrawntz oder am Ebersfeld, je nach deren Wunsch, geben. Nach dem Stichtag sollen die Juden Schuldsumme und Zinsen erhalten, sobald sie es verlangen; widrigenfalls sollen die zwei Schuldner nach Aufforderung durch die Juden am nächsten Tag einen ehrbaren Knecht selbander mit zwei Pferden nach Ybbs ins Einlager schicken, wo diese gemäß Einlagerrecht verbleiben sollen, bis die Schuld samt Zinsen bezahlt ist. Die Zinsen laufen weiter, unabhängig davon, ob Einlager geleistet wird oder nicht. Die Aussteller setzen ihren gesamten Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit, aus dem der Landesfürst oder dessen Vertreter den Juden nach dem Stichtag von diesen bestimmte Pfänder stellen soll, aus denen die Schuld samt Zinsen beglichen werden soll. Die Aussteller versprechen auch, sich bezüglich der Schuld weder an den Hof noch an einen anderen Gewaltträger zu wenden und gegen den Willen der Juden keine Frei-, Töt-, Gegen- oder sonstige Briefe zu erlangen, sondern sie selbst zu bezahlen; alle dennoch erlangten Briefe erklären sie für ungültig. Wer mit Zustimmung der Juden diese Urkunde vorlegt, ob Jude oder Christ, soll ausbezahlt werden. Siegel Bernhards von Streitwiesen-Mollenburg, des Jörg Stuchs von Trautmannsdorf und Ulrich Klingenbrunners angekündigt, unter denen sich Hans, Richter von Weiten, Jakob Sumer, Simon Guldein und Jörg Porl wegen Siegelkarenz verbinden.

Hebräischer Rückvermerk: פנהרט סטרייטוויזל '"Penhart Streitwisel"' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1396 VI 2. 3 Siegel. Druck: Trauttmansdorff, Beitrag, 247f., Nr. 300. Lit.: GJ 3/2, 1609, Anm. 41, 1715. Anm.: Slomlein aus Wien könnte mit dem Wiener Juden Slömel, Sohn der Lieblin, oder auch mit dem Absamer Slömlein Hempus aus Wien identisch sein, vgl. Regesten Nr. 1908, Nr. 1909 und Nr. 2027. Aufgrund der Häufigkeit des Namens in Wien (vgl. Geyer/ Sailer, Urkunden, 608) lässt sich dies jedoch nicht mit Sicherheit sagen.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1396 Juni 4 Nr. 2102

Wilhelm und Albrecht [IV., Herzöge von Österreich] etc., erklären, dass der verstorbene Wolfgang der Truchsess für die Schulden, die er bei dem Juden Isserlein (Ysserlein/ Isserl) aus Herzogenburg gemäß seinen Urkunden hatte, dem Juden seinen gesamten Besitz verpfändet hatte. Michael Uttendorfer und Hans Pottenbrunner haben mit herzoglicher Zustimmung die Schuldbriefe und die von Wolfgang hinterlassenen Güter zunächst von Isserlein zu dessen Lebzeiten und danach von dessen Vetter Hetzlein (Heaczlein), Jude aus Wien, in Vertretung der Kinder Isserleins, deren Vormund Hetz- lein ist, ausgelöst. Die Herzöge haben diese Transaktion bestätigt und bestätigen alles, was in ihrer rechtlichen Zuständigkeit liegt. Michael Uttendorfer, Hans Pottenbrunner und deren Erben sollen auf die Schuldbriefe der Juden sowie auf alle von Wolfgang dem Truchsess hinterlassenen Güter alle Rechte und Ansprüche haben, die Isserlein oder dessen Kinder gehabt hätten.

Kopie: HHStA, Hs. Weiß 8 (15. Jh.), fol. 18r., Nr. 38. Online: http://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?id=13853 (Abbildung). Anm.: Das Tagesdatum ist nicht ganz eindeutig zu lesen. Es handelt sich bei dem zwischen feria und ante Barnabe stehenden Zahlzeichen mit hochgestelltem a am ehesten um ein Majuskel-I, also um die Datierung auf feria prima ante Barnabe, das heißt auf den Sonntag vor dem 11. Juni, der 1396 selbst auf einen Sonntag fiel.

1396 Juni 14 Nr. 2103

Der Tullner Judenrichter Hans Chraitzer siegelt eine Urkunde der Margarethe Köstlin über den Verkauf einer Wiese zu Tulln um elf Pfund Wiener Pfennig an Stephan Puechas und dessen Frau Margarethe. Siegel des Grundherrn Hans Lederer, Spitalmeister in Tulln, und des Tullner Juden- richters Hans Chraitzer angekündigt.

Orig.: NÖLA, Tullner Urk. Nr. 69. 2 Siegel. Lit.: Lohrmann, Juden in Tulln, 6.

1396 Juni 17 Nr. 2104

Heinrich von Wallsee[-Enns] und seine Erben erklären, dass sie ihren Schwager Hans von Liechtenstein-Nikolsburg den Älteren und dessen Erben für die 9000 Pfund Wiener Pfennig, um die Heinrich die Festen Ebelsberg (Ebersberg) und Riedegg mit allem Zubehör von Hans gekauft hat, zwischen dem Ausstellungstag und dem kommenden St. Jakobstag (25. 7.) von folgenden Gläubigern auslösen und die Schuldbriefe Hans', die diese darüber haben, an Hans zurückgeben sollen: An Hans selbst sollen sie 800 Pfund, an Ulrich Inprugger 200 Pfund zahlen; 2000 Pfund an Frau Afra Stuchsin [von Trautmannsdorf], die Hans von Liechtenstein-Nikolsburg 200 Pfund aus den Gütern zu

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Mistelbach gemäß dem Brief, den sie darüber hat, nachlassen soll; Jörg von Wall- see[-Linz] 1200 Pfund; dem [Hans] Zink 1524 Pfund; dem Juden Eberlein (Euerlein) aus [Wiener] Neustadt 1325 Pfund. 151 Pfund sollen sie Hans von Liechtenstein-Nikolsburg und dessen Erben am Stichtag bezahlen. Bis zum St. Stephanstag (26. 12.) aufgeschoben werden gemäß den Briefen, die sie darüber voneinander haben, 700 Pfund aufgrund der Ansprüche Heinrichs an Hans wegen der Güter zu Schönau sowie 1100 Pfund für Heinrichs Vetter Ulrich von Wallsee[-Drosendorf], auf die dieser wegen der Bürgschaft für Jan von Meseritsch Anspruch hat, also insgesamt 1800 Pfund. Heinrich und seine Erben setzen Hans und dessen Erben außerdem den Vetter Heinrichs, Rudolf von Wallsee[-Enns], Landmarschall in Österreich, und Ulrich von Wallsee-Drosendorf, Hof- meister Herzog Wilhelms von Österreich, samt deren Erben als Bürgen; erfüllt einer von ihnen seine Verpflichtungen nicht, sollen die Gläubiger den Fehlbetrag von dem anderen erhalten. Wenn die Aussteller die Schuldbriefe des Liechtensteiners nicht wie vereinbart und bis zum jeweiligen Stichtag von den Gläubigern lösen, versprechen sie, ihnen jeglichen Schaden bei Christen oder Juden zu ersetzen. Wenn Hans und dessen Erben oder jemand mit deren Zustimmung mit diesem Brief Ansprüche einmahnt, sollen sie diese ohne weiteren Beweis als rechtsgültig erachten und ihm die Schuld samt Zinsen begleichen. Heinrich, Rudolf, Ulrich und ihre Erben setzen dafür ihren gesamten Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit. Bei Nichtbezahlung zu den Stichtagen sollen sich Hans von Liechtenstein-Nikolsburg, dessen Erben oder derjenige, der diese Urkunde mit deren Zustimmung innehat, Hab und Gut der Aussteller aneignen, wobei sie der Landesfürst oder dessen Vertreter unterstützen und an die Gewer setzen soll, bis die Schulden samt Zinsen beglichen sind, wofür die Aussteller den Schirm übernehmen. Siegel Heinrichs von Wallsee-Enns, Rudolfs von Wallsee-Enns und Ulrichs von Wallsee-Drosendorf sowie von Rudolfs Bruder Reinprecht von Wallsee[-Enns], Hof- meister Herzog Albrechts [IV.] von Österreich, und Albrechts von Ottenstein, Hofrichter zu Österreich, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1396 VI 17. 3 Siegel. Druck: UBOE 11, 511-513, Nr. 567. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2109. Die Urkunde ist durch einen Einschnitt kassiert.

1396 Juni 25 Nr. 2105

Propst Nikolaus und der Konvent zu Schlägl erklären, dass sie dem Juden Judam, zur Zeit in Linz ansässig, und dessen Erben 128 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zur kommenden Lichtmess (2. 2. 1397) zurückzahlen sollen; ab dem Stichtag kommen vier Pfennig pro Pfund und Woche an Zinsen (rechter juden schaden) hinzu. Wollen die Juden nicht länger auf die Rückzahlung warten, soll ihnen die Schuld samt Zinsen bezahlt werden. Widrigenfalls sollen die Aussteller am nächsten Tag drei ehrbare Knechte und sechs Pferde nach Linz ins Einlager schicken, wo diese gemäß Einlager- recht verbleiben sollen, bis die Juden ihre Bezahlung gänzlich erhalten haben. Verzögert sich die Bezahlung, soll den Juden der dadurch entstandene Schaden zusammen mit Schuldsumme und Zinsen bezahlt werden, wofür die Aussteller diesen den gesamten

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Besitz des Klosters als Sicherheit setzen. Nach einem Jahr ohne Bezahlung werden die Zinsen zum Hauptgut gerechnet und ebenfalls verzinst, auch laufen die Zinsen weiter, unabhängig davon, ob Einlager geleistet wird oder nicht. Auf Verlangen der Juden soll der Landesfürst, dessen Hauptmann oder Vertreter diese aus dem Besitz des Klosters entschädigen und schirmen, bis die Schuld samt Zinsen und Schaden vollständig bezahlt ist; weder die Aussteller noch jemand in ihrem Namen soll dagegen klagen (dhain veintschaft darumb haben). Die Aussteller versprechen den Juden, sich weder an den Hof noch eine andere übergeordnete Autorität zu wenden und keinen Frei-, Töt- oder Gegenbrief zu erwirken, sondern die Schuld samt Zinsen selbst zu begleichen; eventuell doch erlangte Briefe sollen ungültig sein. Wer immer, Christ oder Jude, diese Urkunde mit Zustimmung der Juden vorweist, soll ausbezahlt werden. Siegel des Propstes Nikolaus und des Konvents angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: פרובשט מן סלינג נתן לי שמנה ועשרים ליטרי' ועוד נתן לי ליט' אחת שלשה שבועות אחר יורגן טגא קנ'ז לפר' '[Der] "Probst" von "Slenag" gab mir 28 Pfund, und er gab mir noch ein Pfund. Drei Wochen nach "Jorgen tag", 157 nach der [kleinen] Jahreszählung (15. 5. 1397).' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1396 VI 25. 2 Siegel. Druck: UBOE 11, 515-517, Nr. 569. Online: www.monasterium.net (Bestand Schlägl; Volltext und Regest). Lit.: GJ 3/1, 754, Anm. 8, Anm. 12. Anm.: Der Zusatz "und er gab mir noch ein Pfund" im hebräischen Vermerk wurde unter der Zeile eingefügt. Das Wort "tag" ist vokalisiert. (al) Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert.

1396 Juli 24 Nr. 2106

Walter von Seisenegg, Landrichter ob der Enns, teilt Kaspar von Starhemberg mit, dass [Ulrich] Schneckenreuter, Richter zu Leonfelden, ihn gebeten hat, für ihn eine Einigung mit dem Juden Schalam aus Linz über 40 Pfund Pfennig zu erzielen, was Walter auch tat. Der Schneckenreuter gab dem Juden darüber eine von ihm selbst und seinem Sohn besiegelte Urkunde; die Einigung sah vor, dass der Schneckenreuter dem Juden die 40 Pfund bis zu den vergangenen Weihnachten (25. 12. 1395) bezahlen sollte, da ansonsten sein gesamter Besitz, insbesondere das Gut zu Böhmdorf, in den Pfandbesitz des Juden übergehen würde. Da der Jude sein Geld nicht gemäß der Urkunde erhalten hat, bittet Walter von Seisenegg im Namen des Hauptmanns [ob der Enns] und in seinem eigenen Namen darum, dass Kaspar von Starhemberg dem Juden aus den Gütern des Schnecken- reuters so viel übergeben soll, dass dessen Ansprüche abgedeckt sind.

Orig.: OÖLA, Bestand Starhemberger Urkunden, Urk. 1396 VII 24, Nr. 639. 1 Siegelrest (auf der Rückseite aufgedrückt). Druck: Steinkellner, Schneckenreuter, 157; UBOE 11, 523f., Nr. 579.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Lit.: GJ 3/1, 754, Anm. 8, Anm. 12; Kurrein, Mesnerin von Enns, 173; Weiss/Kirnbauer, Oberoesterreichischer Adel, 345. Anm.: Das Stück ist als Brief abgefasst; die Adresse befindet sich auf der Rückseite, der Name des Ausstellers in Form einer Unterschrift unterhalb des Textblocks nach der Datumszeile.

1396 August 2 Nr. 2107

Peter von Tulln, Chorherr und Obleimeister des Stifts Klosterneuburg, erklärt, dass der Jude Baruch (Baroch) vor ihm im Gericht erschienen ist und in Vertretung der Juden- zeche von Korneuburg gemäß dem Register auf das Gut der Schuldner der Judenzeche geklagt hat, nämlich auf ein Haus an der Hundskehle neben der Schwester des Koloman, von dem jährlich am St. Martinstag (11. 11.) sechs Wiener Pfennig Grunddienst und 60 Pfennig Geldes zu Überzins an die Stiftsoblei zu leisten sind. Baruch klagte gemäß dem Register um fünfeinhalb Pfund Wiener Pfennig und die im dritten Jahr laufenden Zinsen. Das Gericht entschied, dass der Aussteller den Peter Lang, der die Gewer des Hauses innehat und es versetzt hat, sowie alle anderen Christen und Juden, die ein Recht auf Verständigung haben, vorladen lassen solle; da niemand von diesen erschien, wurde entschieden, dass der Aussteller, nachdem niemand die Auslösung übernehmen wolle, die Gewer des Hauses 14 Tage innehaben und es allen, die Rechte daran haben, anbieten solle. Würde sich auch dann niemand bereit erklären, die Forderungen des Juden zu begleichen, solle der Aussteller Baruch in Vertretung der Judenzeche mit allen Rechten an die Gewer setzen, was der Aussteller auch tat, da niemand die Forderungen beglich. Grundsiegel der Oblei und Siegel des Spitalmeisters Seifried Steck angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1396 VIII 2. 2 Siegel. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2235. Die "Hundskehle" war die befestigte Tordurchfahrt zur Unteren Stadt in Klosterneuburg, vgl. Röhrig, Klosterneuburg, 33. Zur "Judenzeche" vgl. Keil, Mittelalterliche Grundlagen, 39.

1396 August 25 Nr. 2108

Stephan und Andermann Payer zu Straßburg, ihre Frauen und Erben erklären, dass sie zwei Häuser mit allem Zubehör im Burgfried von Straßburg an die Juden Häsel (Haeslein) und Jakob (Jaklein), die Kinder Merchels (Maerchleins), deren Frauen und Erben um 32 Pfund Wiener Pfennig verkauft haben; das Geld haben sie samt dem Leit- kauf erhalten. Das eine Haus liegt neben dem Haus der Katharina Groß und gehörte früher dem Zuaekel, das andere stößt an das Haus der Lugerin und gehörte früher der Elsa. Die Aussteller haben den Juden die Häuser mit Handen Hans Fleischhackers, Stadtrichter zu Straßburg, mit allen Rechten übergeben. Sie übernehmen für die Häuser gemäß dem Stadtrecht von Straßburg den Schirm gegen alle Ansprüche; widrigenfalls versprechen sie, den Juden jeden Schaden zu ersetzen, wofür sie ihren gesamten Besitz

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 als Sicherheit stellen, aus dem der Bischof von Gurk, dessen Vertreter oder ein jeglicher Hauptmann, Pfleger oder Richter, in dessen Bereich ihr Besitz liegt, die Juden ent- schädigen soll. Siegel Hans Poymunds und Hans Fleischhackers, Stadtrichter zu Straßburg, wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1396 VIII 25. 1 Siegel. Lit.: GJ 3/2, 1432; Wadl, Juden Kärnten, 208, 228, Anm. 569 (auf August 26 datiert). Anm.: Die Urkunde ist auf Freitag nach dem Bartholomäustag (24. 8.), der 1396 auf einen Donnerstag fiel, datiert.

1396 August 30 Nr. 2109

Heinrich von Wallsee[-Enns] und seine Erben erklären, dass ihr Vetter Ulrich von Wallsee[-Drosendorf], Hofmeister Herzog Wilhelms von Österreich, für sie bei ihrer Muhme Afra Stuchsin [von Trautmannsdorf] für 2000 Pfund, bei dem Wiener Bürger Hans Zink für 1524 Pfund und bei dem Juden Eberlein (Aeserlein [!]), Sohn Isaks (Eysaks) aus [Wiener] Neustadt, für 825 Pfund Wiener Pfennig die Bürgschaft über- nommen hat, wovon sie ihn und seine Erben mit dieser Urkunde zu lösen versprechen. Widrigenfalls sollen sie ihnen jeglichen Schaden bei Christen oder Juden ersetzen und diesen gemeinsam mit der Schuldsumme bezahlen, wofür sie ihren gesamten Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit setzen, aus dem die Herzöge von Österreich oder deren Vertreter Ulrich und dessen Erben so viel überantworten sollen, dass Schuld- summe und Zinsen abgegolten sind. Siegel Heinrichs von Wallsee-Enns und seines Schwagers Albrecht von Ottenstein, Hofrichter in Österreich, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1396 VIII 30. 1 Siegel. Regest: QuGStW I/4, 159, Nr. 4180; Trauttmansdorff, Beitrag, 248, Nr. 301. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2104.

1396 September 5 Nr. 2110

Konrad Fuler und seine Frau erklären, dass sie dem Juden Merchel (Maerichlein), Sohn des Salman (Saelman) aus Judenburg, 15 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zum kommenden St. Martinstag (11. 11.) zurückzahlen sollen. Tun sie dies nicht, kommen pro Pfund und Woche drei Wiener Helbling an Zinsen hinzu. Siegel Konrad Fulers und des Judenburger Judenrichters Hans Pfaffendorfer angekündigt.

Orig.: Familienarchiv der Grafen Trapp auf der Churburg bei Schluders im Vintschgau, Urk. 1396 IX 5. Regest: Maleczek, Urkunden Archiv Trapp, 98f., Nr. 29.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1396 September 7 Nr. 2111

Ulrich Sparolt, Bürger zu Wels, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie mit Handen des Gerichts ihr Haus in der Stadt Wels, das zwischen den Häusern des Friedrich Trunt und des Juden Freydlein (Freydleins) liegt und von dem man den Herzögen jährlich acht Pfennig zu Burgrecht in ihr Gericht zu Wels dient, mit allem Zubehör für elf Pfund Wiener Pfennig an St. Ägidius und die Brücke zu Wels versetzt haben. Während das Haus versetzt ist, sollen sie Konrad Zot von Hörling, Bruckmeister zu Wels, davon jährlich am Frauentag zu der Dienstzeit (8. 9.) ein Pfund Wiener Pfennig dienen. Tun sie dies nicht, hat der Bruckmeister nach Hofzinsrecht Zugriff auf das Haus. Die Aussteller übernehmen nach Burgrechts- und Stadtrecht die Gewährschaft für das Haus und ver- sprechen, die Gläubiger schadlos zu halten, wofür sie ihren ganzen Besitz als Sicherheit setzen. Sie haben das Recht, das Haus jedes Jahr binnen vierzehn Tagen vor oder nach St. Michael (29. 9.) um die genannte Summe und den davon versessenen Hofzins auszulösen. Verlangt der Bruckmeister die Auslösung, soll diese binnen eines Monats erfolgen; widrigenfalls dürfen der Bruckmeister oder die Bürger das Haus um die St. Ägidius und der Brücke geschuldete Summe versetzen oder verkaufen. Siegel des Welser Richters Hans Kranfuß, mit dessen Handen die Versetzung erfolgt ist, und des Welser Bürgers Konrad Awoldinger wegen Siegelkarenz des Ausstellers angekündigt.

Orig.: SA Wels, Urk. 30. Druck: UBOE 11, 538, Nr. 596. Lit.: Asperning, Soziale Schichtung, 82; GJ 3/2, 1581f.

1396 September 15 Nr. 2112

Der Grazer Judenrichter Andreas Kregel siegelt eine Urkunde Pilgrim Geyrs von Stuhls- dorf, dessen Frau und Erben über den Verkauf einer Reihe genannter Güter und Einkünfte um 13 Pfund Wiener Pfennig an Pilgrims Tochter Agathe Geyrin im Frauenkloster zu Graz. Siegel Reinprecht Grabners sowie Andreas Kregels, Landrichter und Judenrichter zu Graz, wegen Siegelkarenz des Ausstellers angekündigt.

Orig.: StLA, AUR 3888b. 2 Siegel. Kopie: StLA, A. Graz, Stadt K. 142, H. 866 (16. Jh.), fol. 78rv., Nr. 75. Lit.: GJ 3/1, 467, Anm. 66.

1396 September 25, Wien Nr. 2113

Die Vettern Wilhelm und Albrecht [IV.], Herzöge von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Grafen zu Tirol etc., erklären, dass sie von den Bürgern von Linz gebeten wurden, die Urkunden und Handfesten zu bestätigen, die diese von den verstorbenen Herzögen

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Rudolf [IV.] und Albrecht [III.] und anderen Vorfahren der Aussteller über ihre Rechte und Freiheiten erhalten hatten. Die Aussteller haben der Bitte entsprochen und bestätigen der Stadt Linz und allen ihren Untertanen daselbst mit dieser Urkunde alle genannten Urkunden und Handfesten ihrer Vorgänger, die gänzlich gültig bleiben sollen, sodass die Linzer Bürger auch künftig nicht in ihren Rechten und Freiheiten eingeschränkt werden. Zudem gewähren die Herzöge den Linzern die Gnade, dass die herzoglichen Amtmänner an der Linzer Maut mit den Bürgern der Stadt weder Kaufmannschaft noch Handwerk (arbaitt) noch Handel treiben sollen. Dasselb wir auch zue gleicherweis unsern juden daselbs setzen und gebietten, daz si auch mit denselben unsern purgern kainerlay arbaitt in der stat tun noch treyben ane geverde. Die Herzöge befehlen ihren Hauptleuten, Herren, Rittern, Knechten, Pflegern, Burggrafen, Richtern, Mautnern, Zöllnern und allen anderen Amtleuten und Untertanen unter Androhung des Huldverlustes, die Bürger von Linz nicht in ihren Rechten und Privilegien einzuschränken und dies auch niemand anderem zu gestatten, sondern sie darin zu schirmen. Siegel beider Herzöge angekündigt.

Orig.: SA Linz, Urkunden, Nr. 46. 2 Siegel. Insert in: SA Linz, Urkunden, Nr. 59 (Bestätigung Albrechts V. von 1412 Februar 15). Kopie: OÖLA, Bestand SA Freistadt, Sch. 237, Fasz. d, fol. 28rv. (mit falscher Jahreszahl); Bestand Starhemberger Handschriften, Hs. 19 (17. Jh.), fol. 1053rv., fol. 1054r.-1055r. (Insert in der Bestätigung von 1412), Hs. 26 (16. Jh.), fol. 122r.-123v., fol. 123v.-125v. (Insert in der Bestätigung von 1412); Bestand Landschaftsakten, Bd. 877 (17. Jh.), fol. 139r. (Auszug). SA Linz, Hs. 10 (17./18. Jh.), fol. 12r.-13r., Nr. 10, fol. 13v.-15v., Nr. 11 (Insert in der Bestätigung von 1412); Hs. 11 (17./18. Jh.), fol. 9v.-10r., Nr. 10, fol. 10v.-11v., Nr. 11 (Insert in der Bestätigung von 1412); Hs. 12 (17./18. Jh.), fol. 3r. (Regest, unter Nr. 7), 21r.-22v., Nr. 10, fol. 23r.-25v., Nr. 11 (Insert in der Be- stätigung von 1412); Hs. 13 (17. Jh.), fol. 11r.-12v., Nr. 9, fol. 13r.-15v., Nr. 10a (Insert in der Bestätigung von 1412). Druck: Mayrhofer, Rechtsquellen Linz, 169-171, Nr. 116, 180-182, Nr. 129 (Bestätigung von 1412); UBOE 11, 540f., Nr. 600. Regest: Lichnowsky, Habsburg 5, XI, Nr. 92; Wiener, Regesten 1, 236, Nr. 142. Lit.: Brugger, Juden in Österreich im Mittelalter, 179; GJ 3/1, 753; Lohrmann, Juden- recht, 160; Kurrein, Juden in Linz, 13; Scherer, Rechtsverhältnisse, 402; Wilflingseder, Dreifaltigkeitskapelle, 55. Anm.: In der Literatur wird der Judenpassus durchgehend als Verbot des Handel- und Gewerbetreibens für Juden aufgefasst; ausdrücklich formuliert wird das herzogliche Verbot, sowohl Kaufmannschaft und Handel als auch Handwerk zu treiben, jedoch nur für unser amptman an unsrer mautt daselbs, weder mautter, gegenschreiber noch zaler, während in Zusammenhang mit den Juden nur vom Handwerk die Rede ist.

1396 September 27, Wien Nr. 2114

Albrecht von Ottenstein, Hofrichter in Österreich, erklärt, dass Erasmus Watzmans- dorfer, der Diener Margarethes, Ehefrau Burkhards von Winden, vor ihm im Hoftaiding zu Wien erschienen ist und in der Hofschranne an vier Gerichtsterminen verkünden ließ,

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 dass jeder, der gesiegelte Urkunden von Margarethe habe, es seien Christen oder Juden, diese zwischen der Verkündung des Verrufs und dem nächsten künftigen Hoftaiding vorlegen solle. Margarethe wolle allen, die dies tun, die Urkunden erneuern und alle ihre rechtlichen Verpflichtungen einhalten. Da nun die Frist der Verrufung gemäß dem Fronbuch verstrichen ist, wurde entschieden, dass der Hofrichter Margarethe darüber eine Urkunde ausstellen solle, in der die verstrichene Verrufung bestätigt und festgelegt wird, dass jeder, der noch gesiegelte Urkunden von ihr habe, diese binnen Jahresfrist vorlegen müsse, um rechtmäßige Forderungen noch erfüllt zu bekommen. Später vorgebrachte Forderungen müssen Margarethe und deren Erben nicht mehr erfüllen; ausgenommen sind nur die Judenbriefe, die die Herzöge selbst urkundlich für ungültig erklären sollen, sobald der Verruf in allen Judenschulen verkündet wurde. Siegel Albrechts von Ottenstein angekündigt.

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1386. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Regest).

1396 September 28 Nr. 2115

Der Jude Joseph (Yoseph) von Ybbs, wohnhaft zu Krems, seine Frau und ihre Erben er- klären, dass sie mit Handen ihrer Bergherren Peter Mederinger und Andreas Wempugsch, beide Hofmeister im Admonter Hof zu Krems, ihr halbes Joch Weingarten zu Krems neben dem Weingarten des Taekchner, das vormals Wernhard Ruprecht gehörte und von dem man jährlich am St. Michaelstag (29. 9.) viereinhalb Wiener Pfennig Burgrecht an den genannten Hof zahlt, mit allen Rechten an Hans den Bader an der Hellbadstube zu Krems sowie dessen Frau und Erben verkauft haben. Die Käufer haben den Weingarten als Ebenteuer an die Badstube gegeben und bestimmt, dass dieser ohne Belastung bei der Badstube verbleiben soll; jedoch sollen Hans, dessen Frau und die Erben, die die Badstube nach den beiden erben, den Weingarten als Leibgeding innehaben und nutzen, wie es dem Leibgedingsrecht entspricht. Die Verkäufer über- nehmen nach österreichischem Landrecht den Schirm für den Weingarten und versprechen, den Käufern alle Schäden aus ihrem Besitz in Österreich zu ersetzen. Siegel des Kremser Ratsmitgliedes Ulrich von Znaim auf Siegelbitte der Bergherren wegen Siegelkarenz sowie Siegel des Kremser Judenrichters und Ratsmitgliedes Simon Tundorfer auf Siegelbitte Josephs angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1396 IX 28. 2 Siegel.

1396 Oktober 4, Wien Nr. 2116

Die Vettern Wilhelm und Albrecht [IV.], Herzöge [von Österreich etc.], erklären, dass Heinrich von Leipa alle Ansprüche und Forderungen, die er aufgrund der Schäden, die er und die Seinen von den Ihren aus ihrem Land genommen haben, an sie gehabt hat, zur

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Gänze ihrem Schiedsspruch unterworfen hat, der folgendermaßen lautet: Alle Schäden, die entweder sie durch Heinrich von Leipa und die Seinen oder Heinrich und die Seinen durch die Ihren aus ihren Ländern erlitten haben, sollen jeweils hinfällig sein; keine Partei soll der anderen etwas schuldig sein oder Verpflichtungen haben, und jede Partei soll denjenigen ihrer Leute, die an den Auseinandersetzungen beteiligt waren, die Schäden selbst ersetzen. Damit soll alles zwischen ihnen erledigt sein. Darüber hinaus versprechen die Herzöge, Heinrich von Leipa aus besonderer Gnade von der Hälfte des Hauptguts und den ganzen Zinsen seiner Schulden bei ihren Juden Baruch (Warochen) aus Korneuburg und Meister Pessach (Petsakchen) aus Krems zu ledigen; die andere Hälfte des Hauptguts soll Heinrich den Juden bis zum kommenden Perchtentag (6. 1. 1397) selbst bezahlen. Aufgedrücktes Siegel Wilhelms und Albrechts angekündigt.

Kopie: HHStA, Hs. Weiß 8 (15. Jh.), fol. 28r., Nr. 57. Online: http://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?id=13853 (Abbildung). Lit.: GJ 3/1, 674, Anm. 7, 677, mit Anm. 29; Wiedl, Den Panzer von den Juden gekauft, 211. Anm.: Der Text ist mit Pronunciatio impeticionum quas Hainrich de Lippa habuit ad ducem Austrie überschrieben.

1396 Oktober 18, Krems Nr. 2117

Nikolaus Gener von Weinzierl, seine Frau Elisabeth und ihre Erben erklären, dass sie mit Handen des Priesters und Raitenhaslacher Konventualen Konrad, Hofmeister im Raitenhaslacher Hof zu Weinzierl bei Krems, und Albrecht Pibers, Hofmeister im Gleinker Hof zu Krems auf der Hülben, ein Pfund Gülte, das jährlich am St. Martinstag (11. 11.) zu dienen ist, um acht Pfund Wiener Pfennig an Stephan von Wölbling (Welnik), Kirchmeister der Pfarrkirche St. Veit in Krems, und dessen Nachfolger an der Sakristei verkauft haben. Um die acht Pfund wurden die nachfolgenden Güter, von denen ab nun die verkaufte Gülte geleistet werden soll, von den Juden gelöst: eine Hof- stätte zu Weinzierl mit einem Baumgarten, von der jährlich am St. Georgstag (24. 4.) sechseinhalb Pfennig, am St. Michaelstag (29. 9.) 30 Wiener Pfennig und am St. Kolomanstag (13. 10.) 57 Pfennig Burgrecht an den Raitenhaslacher Hof zu dienen sind, sowie ein Joch Weingarten am Limberg, genannt der Zwettlerweingarten, von dem am St. Michaelstag ein Wiener Pfennig Burgrecht und am St. Kolomanstag 44 Pfennig Dienst an den Gleinker Hof zu leisten sind. Wenn die Verkäufer die Gülte nicht frist- gerecht zu St. Martin leisten, fällt gemäß österreichischem Burgrechtsrecht eine Strafgebühr (wandel) an. Die Verkäufer übernehmen den Schirm für das Geschäft und versprechen, den Käufer unter Einsatz ihres Besitzes schadlos zu halten. Es steht den Verkäufern frei, die Gülte um die Verkaufssumme zuzüglich dem Pfund Pfennig Dienst, das am nächstfolgenden St. Martinstag fällig ist, abzulösen. Siegel des Raitenhaslacher Hofmeisters Konrad, Albrecht Pibers und Hans Raydels, oberster Spitalmeister des Spitals zu Krems, angekündigt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Orig.: SA Krems, Urkunden Krems, Uk. Nr. 88. 1 Siegelrest. Online: www.monasterium.net (Bestand Stadtarchiv Krems – Urkunden Krems; Abbil- dung und Regest). Anm.: Die Urkunde ist stark abgerieben, Teile der Güterbeschreibung und der Gewähr- leistung sind deshalb kaum mehr lesbar.

1396 Oktober 23, Graz Nr. 2118

Wilhelm, Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Herr auf der Windischen Mark und Portenau, Graf zu Habsburg, Tirol, Pfirt und Kyburg, Markgraf zu Burgau und Landgraf im Elsass etc., erklärt für sich, seine Brüder und Vettern, dass die Judenschaft der Steiermark und Kärntens vor ihm erschienen ist und ihm eine Handfeste seines Vetters Herzog Albrecht [III.] und seines Vaters Herzog Leopold [III.] vorgelegt hat, die diese den Juden über ihre Rechte, Freiheiten, Gnaden und gute Gewohnheiten gegeben hatten. Die Urkunde war am St. Johannestag (24. 6.) 1377 in Wien geschrieben worden. Die Juden baten Wilhelm um eine Erneuerung und Bestätigung der Handfeste; aufgrund des nützlichen Diensts und der Hilfe, die die Juden der Steiermark und Kärntens den Vorgenannten und ihm geleistet hatten und auch noch leisten würden, hat Wilhelm mit Rat seiner anwesenden Herren und Räte den derzeit und künftig in der Steiermark und Kärnten wohnenden Juden die Handfeste erneuert, bekräftigt und bestätigt. Mit dieser Urkunde erneuert, bekräftigt und bestätigt er alle darin enthaltenen Vereinbarungen und Artikel und verspricht, sie darin zu schirmen. Er gebietet daher seinen Hauptleuten in der Steiermark und Kärnten, allen Herren, Rittern und Knechten, allen Pflegern, Burggrafen, Richtern, Städten, Bürgern, Landleuten und allen anderen Amtleuten und Untertanen, denen diese Urkunde gezeigt wird, die Juden der Steiermark und Kärntens bei diesen Rechten, Gnaden und Freiheiten zu belassen und sie nicht zu beschweren, sondern sie in seinem Namen zu schirmen und nicht zuzulassen, dass jemand gegen ihre Rechte verstößt und ihnen Gewalt oder Unrecht antut.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1396 X 23. 1 Siegel. Regest: Lichnowsky, Habsburg 5, XII, Nr. 105; MC 10, 324, Nr. 1024; Wiener, Regesten 1, 236, Nr. 143. Lit.: GJ 3/3, 1889; Lohrmann, Judenrecht, 233; Scherer, Rechtsverhältnisse, 394, 397, 403, 462-464; Wadl, Juden Kärnten, 24, 123; Wiesflecker-Friedhuber, Juden in der Steiermark, 345. Anm.: Im selben Jahr stellte Wilhelm gemeinsam mit Herzog Leopold IV. auch ein Privileg für die Juden Vorderösterreichs aus, vgl. Brugger, Juden in Österreich im Mittelalter, 145f.; GJ 3/3, 2046f.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1396 Dezember 2 Nr. 2119

Peter, Sohn des verstorbenen Heinrich Kochel aus Graz, und seine Erben erklären, dass sie dem Grazer Bürger Nikolaus Rauschenprukker, dessen Frau und Erben ein Haus samt Stadel und weiterem Zubehör in dem Werbach in Graz, von dem man jährlich einen Wiener Pfennig Grundrecht an die herzogliche Kammer sowie 32 Wiener Pfennig an die Schreiberzeche in Graz dient, mit Handen des Gerichts in Graz verkauft haben. Die Aussteller übergeben das Kaufgut mit allen Rechten an die Käufer, welche dafür elf Pfund Wiener Pfennig bezahlt haben, die für die Aussteller an die Juden gingen (dy den juden fur uns gevallen sind). Die Verkäufer übernehmen nach Burgrechts- und Grazer Stadtrecht den Schirm für die Güter und versprechen, die Käufer gegen alle Ansprüche schadlos zu halten, wofür sie ihren ganzen Besitz als Pfand setzen, aus dem der Grazer Richter oder der Landrichter in Steier die Käufer entschädigen soll. Sind die Genannten darin säumig, soll der Landesherr in Steier oder sein Vertreter die Käufer aus dem Gut der Verkäufer entschädigen. Anna, die Schwester Peters und Ehefrau Gabriel Gold- schmieds, stimmt für sich und ihre Erben dem Verkauf zu. Siegel des Grazer Stadtrichters Jakob Rotenritter und Martin Unkels, Zechmeister der Grazer Schreiberzeche, angekündigt.

Orig.: StLA, AUR 3894c. 1 Siegel. Lit.: Dienes, Bürger von Graz, CLX.

[Vor 1397 Jänner 6] Nr. 2120

Wenzel [I.], Römischer König und König von Böhmen, erklärt, dass er als Römischer König für sich und seine Nachkommen seinen Oheimen, den Vettern Wilhelm und Albrecht [IV.], sowie deren Brüdern und Vettern, Herzöge zu Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Herren auf der Windischen Mark und zu Portenau, Grafen zu Tirol, Habsburg, Pfirt, Kyburg und Hohenberg, Markgrafen zu Burgau, Landgrafen im Elsass und Herren zu Feldkirch und Rheineck, und deren Erben und Nachkommen an ihren Ländern, Fürstentümern und Herrschaften alle Freiheiten, Gnaden, Rechte und Gewohn- heiten, die sie von Römischen Kaisern und Königen hatten, sowie die Handfesten und Urkunden, die sie von diesen darüber haben, vollinhaltlich bestätigt. Diese Freiheiten, Gnaden, Rechte und Gewohnheiten sowie die Urkunden darüber sollen vollinhaltlich in Kraft bleiben; auch sollen die Herzöge an ihren Juden, die jetzt in ihren Ländern ansässig sind oder in Zukunft dort wohnen werden, alle Rechte und Gewohnheiten behalten, wie sie sie bisher hinsichtlich der Juden ausgeübt haben. Siegel König Wenzels angekündigt.

Kopie: HHStA, Hs. Blau 524 (14./15. Jh.), fol. 7r. Druck: Hruza, Urkundenkonzepte König Wenzels, 80f., Nr. 3 (auf [November 1396?] datiert). Anm.: Das Stück ist ein undatiertes Konzept für die Belehnung Wilhelms und Albrechts IV., die für den 6. Jänner 1397 in Litschau geplant war, wahrscheinlich aber nie statt- gefunden hat; Hruza nimmt an, dass es im Umfeld der Verhandlungen zwischen Wenzel

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 und den Habsburgern in Wien Ende November 1396 entstanden ist, vgl. Hruza, Urkundenkonzepte König Wenzels, 65-71. Der Entwurf übernimmt weitgehend den Text der vorangegangenen Belehnung Albrechts III. durch Wenzel 1386 (vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 409f., Nr. 1839), formuliert jedoch die Judenbestimmung etwas anders, sodass nicht wie 1386 die Rechte der Juden, sondern die Rechte der Herzöge an den Juden bestätigt werden.

1397 Jänner 11 Nr. 2121

David, Jude aus Cilli, urkundet für sich und seine Erben bezüglich des Schuldbriefs über siebeneinhalb Mark Schilling Pfennig Friauler Münze, den David von Hans Gerloch- steiner, Pfarrer zu Zirklach, hat und in dem sich Hermann Sefner als Bürge verschrieben hat. David hat den Schuldbrief mit anderer Habe in Laibach verloren und bestätigt daher, dass er die siebeneinhalb Mark Schilling Pfennig erhalten hat und die Schuld samt Zinsen vollständig bezahlt ist. Weder David noch seine Erben sollen diesbezüglich weitere Ansprüche an Hans Gerlochsteiner, Hermann Sefner und deren Erben haben. Sollten künftig noch bis zu diesem Tag ausgestellte Urkunden über Ansprüche Davids oder seiner Erben an Hans Gerlochsteiner, Hermann Sefner oder deren Erben von Christen oder Juden vorgelegt werden, sollen diese ungültig sein, David und seinen Erben nicht nützen und Hans Gerlochsteiner, Hermann Sefner oder deren Erben nicht schaden, da diese ihnen nichts mehr schulden. Siegel Poppleins von Weitenstein und Heinzleins, Richter von Cilli, auf Siegelbitte Davids sowie hebräische Unterschrift Davids (zu merer geczewgnuesse mit meiner judischen hantschrift) angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: אני חתום מטה מודה שהנש גירלוכשטיינער פרע לי הכתב שעמד ז' מרק וחצי פשיטים וריוליש דוד ווימר 'Ich, der unten Unterzeichnende, bekenne, dass "Hans Gerlochstainer" mir die Urkunde zurückgezahlt hat, die [auf] sieben Mark und einen halben Pfennig "friaulisch" stand. David "Wimer".' (al)

Orig.: ARS, SI AS 1063, Nr. 5993. 2 Siegel. HHStA, AUR Uk. 1397 I 11 (Xerokopie). Lit.: Wenninger, Cilli, 146, Anm. 21. Anm.: Der hebräischen Unterschrift folgt ein (Namens?-)Kürzel. (al) Der Zusatz Wimer in der Unterschrift ist kein hebräisches Wort; da es unmittelbar hinter dem Namen steht, dürfte es sich am ehesten um die hebräische Transliterierung eines deutschen Beinamens handeln.

1397 Februar 4 Nr. 2122

Rudolf von Wallsee[-Enns], Landmarschall in Österreich, und seine Erben erklären, dass sie dem Juden Mankut (Mannkueten), Sohn Mosches (Muschen) aus Perchtoldsdorf, und dessen Erben einhundertzwölfeinhalb Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie ihnen bis

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 zum kommenden St. Michaelstag (29. 9.) zurückzahlen sollen; ab dann kommen zwei Pfennig pro Pfund und Woche an Zinsen hinzu. Sobald die Juden Schuldsumme und Zinsen nicht länger vorstrecken wollen, sollen sie ausbezahlt werden. Widrigenfalls sollen die Aussteller, sobald die Juden es fordern, einen ehrbaren Knecht selbander mit zwei Pferden nach Wien ins Einlager schicken, wo diese gemäß Einlagerrecht verbleiben sollen, bis die Schuld samt Zinsen beglichen ist. Die Zinsen laufen weiter, unabhängig davon, ob Einlager geleistet wird oder nicht. Die Aussteller setzen ihren gesamten Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit, aus dem der Landesfürst oder dessen Vertreter den Juden Pfänder stellen soll, sobald diese es nach dem Stichtag verlangen. Die Aussteller versprechen, sich wegen der Schuldsumme und der Zinsen nicht an den Hof, einen anderen Gewaltträger oder eine andere Stelle zu wenden, sondern die Juden selbst zu bezahlen. Siegel Rudolfs von Wallsee-Enns, Michael Uttendorfers und Konrad Pöttingers angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: מלצר מאה ליט׳ וי׳׳ב ליט׳ על מיכל טג וחצי כ׳ ליט׳ ליבני קיבלתי ס׳׳ט זהובי׳ 'Meltzar 100 Pfund und zwölf Pfund auf "Michel tag" und ein halbes, 20 Pfund davor. Ich habe 69 Gulden erhalten.' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1397 II 4. 2 Siegel. im (מלצר) Anm.: Ursprünglich als babylonischer Beamtentitel verwendet, wurde meltzar Mittelalter von Juden auch als terminus technicus gebraucht, um einen besonders hohen Funktionsträger – in diesem Fall den Landmarschall – zu bezeichnen. enthält einen Schreibfehler. Der letzte Satz des hebräischen (לפני) "Das Wort "davor Vermerks dürfte erst später hinzugefügt worden sein. (al) Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert.

1397 Februar 12 Nr. 2123

Ulrich Rauchenwarter, Richter zu Pressburg, sowie der Rat und die ganze Gemeinde erklären, dass sie dem in Krems ansässigen Juden Wolf (Wolffen), Sohn Meister Isaks (Ysaac), und dessen Erben 30 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zum nächsten Sonntag nach Mittfasten (1. 4.) zurückzahlen sollen. Tun sie dies nicht, kommen wöchentlich pro Pfund drei Wiener Helbling an Zinsen hinzu. Wenn die Gläubiger nach Ablauf der Zahlungsfrist nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, soll diese samt den angefallenen Zinsen in Wien erfolgen; widrigenfalls soll ihnen die Schuld- summe samt Zinsen aus dem gesamten Besitz der Schuldner innerhalb oder außerhalb Ungarns ersetzt werden, den sie beliebig versetzen oder verkaufen können, bis die Schuld samt Zinsen beglichen ist. Jedem, der die vorliegende Urkunde vorweist, sollen die Aussteller ebenso verpflichtet sein wie den genannten Juden selbst. Kleines Siegel der Stadt Pressburg angekündigt.

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 607 (alt Nr. 531). 1 Siegel. Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 239156 (Foto).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Druck: MHJ 4, 35f., Nr. 22. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest). Regest: Meier/Piirainen/Wegera, Deutschsprachige Handschriften, 16f., Nr. B 96. Lit.: GJ 3/1, 682, Anm. 28. Anm.: Die Urkunde ist durch einen Einschnitt kassiert. Bei Wolfs Vater dürfte es sich um den 1379 erwähnten Kremser Judenmeister Isak handeln, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 282, Nr. 1610 sowie die Anmerkung bei Regest Nr. 2133.

1397 Februar 22 Nr. 2124

Jakob Hofmann, Bürger zu Stein, Michael Schroteisen von Oberloiben, ihre Frauen und Erben erklären, dass sie mit Handen des Bergherrn Ulrich Schüll, Bürger zu Stein, ein Haus und zwei Gärten in Stein auf dem Plintperg neben dem alten Zechhaus verkauft haben. Von dem Haus und einem der Gärten sind dem Bergherrn jährlich zwölf Pfennig Burgrecht und drei Schilling Pfennig Dienst zu leisten, von dem anderen Garten zwei Pfennig Burgrecht an den neuen [Passauer] Chorhof zu Stein. Die genannten Güter haben die Aussteller um elf Pfund Wiener Pfennig, die sie für ihren verstorbenen Verwandten Konrad Schroteisen und dessen unmündige Kinder, derer sie sich angenommen haben, an Christen und Juden bezahlt haben, mit allen Rechten an die Chorherren des Passauer Kapitels verkauft. Die Verkäufer übernehmen den Schirm für die Güter und versprechen, die Käufer unter Einsatz ihres ganzen Besitzes gegen alle Ansprüche schadlos zu halten. Siegel Ulrich Schülls und des Steiner Ratsmitgliedes Friedrich Glaxperger wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Orig.: BHStA, Domkapitel Passau Urkunden Nr. 914. 2 Siegel Online: www.monasterium.net (Bestand BHStA – Domkapitel Passau Urkunden; Abbildung und Regest).

1397 März 20, Wien Nr. 2125

Albrecht [IV.], Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., erklärt, dass er seinem Kämmerer Albrecht Hadmansdorfer für den getreuen Dienst, den dieser ihm geleistet hat und noch leisten soll, seine Hälfte des öden Hauses, das zu Wien neben dem Haus des verstorbenen Wolfhart Pob gegenüber den Tuchlauben liegt und vormals den Kindern des [David] Steuss (Steussen), seinen Juden aus Wien, gehört hatte, samt allem Zubehör mit allen Rechten gegeben hat.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1360. 1 Siegel. Kopie: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1360 (15. Jh.; Teilabschrift mit Ergänzung späterer Hausbesitzer). Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 315, Nr. 1360.

1397 März 26, Wien Nr. 2126

Der Mödlinger Bürger Meinhard Peck, seine Frau Kunigunde und ihre Erben erklären, dass sie den Brüdern Jakob (Jacoben), Hendlein (Haendlein) und Jona (Jana), Söhne des Juden [David] Steuss (Stewzzen) aus Wien, und deren Erben 108 Pfund Wiener Pfennig schulden. Solange sie die Schuld nicht zurückzahlen, sollen sie den Gläubigern jährlich zu Weihnachten 20 Pfund Wiener Pfennig als Dienst zahlen, der erste Zahlungstermin ist der kommende Weihnachtstag (25. 12.). Sie können die Schuld jederzeit zurückzahlen; bei einer Rückzahlung ist auch der Dienst des betreffenden Jahres zu zahlen. Wird ein Dienst nicht bezahlt, fallen auf diesen sowie auf die Schuldsumme Zinsen von drei Pfennig pro Pfund und Woche an. Die Aussteller setzen ihren gesamten Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit, aus dem der Landesfürst oder dessen Vertreter den Juden auf deren Verlangen Pfänder stellen soll, bis Schuldsumme und Zinsen bezahlt sind. Wer immer sie in Vertretung der Juden mit dieser Urkunde auffordert, Christ oder Jude, soll gemäß den Vereinbarungen ausbezahlt werden. Siegel Friedrichs von Ottental, Judenrichter von Mödling, und Gilg Maurers, Bürger von Mödling, aufgrund der Siegelkarenz Meinhard Pecks angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: מנגיל פיק ק''ח ליט': '"Mengil Pek" 108 Pfund' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1397 III 26. 2 Siegel. Regest: QuGStW I/4, 160, Nr. 4184.

1397 April 16 Nr. 2127

Der Jude Smoiel (Smoel), Sohn Gerleins aus Marburg, seine Frau und ihre Erben er- klären, dass sie ihrem Herrn Gregor, Erzbischof von Salzburg, und dessen Nachfolgern ihr Haus und ihren Hof mit allem Zubehör und allen Rechten verkauft haben. Das Haus liegt in Marburg neben seinem, Smoiels, Haus und gehörte ehemals Heinrich Gozrep; hinten stößt es an die Ringmauer. Die Aussteller haben den Kaufpreis erhalten. Der Verkauf geschah mit Handen Friedrich Spitalers, Stadt- und Judenrichter zu Marburg; diesem oder demjenigen, der zu der Zeit Richter in Marburg ist, sind anstelle des Herzogs jährlich sechseinhalb Pfennig Grundrecht sowie von einem dabei gelegenen Garten sechseinhalb Pfennig Grundrecht und dem Pfarrer von St. Peter bei Marburg eine

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 halbe Mark Wiener Pfennig Zins zu zahlen. Die Aussteller übernehmen den Schirm gegenüber Ansprüchen von Juden und Christen innerhalb der Jahresfrist, wie man Erbe schirmen soll und wie es Burgrechtsrecht und Gewohnheit der Stadt Marburg ist. Widrigenfalls versprechen sie, dem Erzbischof jeden Schaden zu ersetzen, wofür sie ihren Besitz als Sicherheit stellen, aus dem der Landesfürst in Steier oder dessen Vertreter den Erzbischof entschädigen soll. Siegel Friedrich Spitalers auf Siegelbitte Smoiels und hebräische Unterschrift der Aussteller (mit unser juedischen underschrift) angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: כל הכתוב לעיל בכתב הארמאי זה הכל רצוני ובקשתי שמואל ב''ר גד זצ''ל 'All das oben in der nichtjüdischen (aramai) Urkunde Geschriebene, das ist alles mein Wunsch und mein Wille. Samuel, Sohn des Herrn Gad, das Andenken des Gerechten zum Segen.' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1397 IV 16. Online: www.monasterium.net (Bestand HHStA – Salzburg Erzstift; Abbildung und Regest). Lit.: GJ 3/2, 832, mit Anm. 12, 841, Anm. 75. Anm.: Die hebräische Unterschrift ist verziert. (al)

1397 April 24 Nr. 2128

Nikolaus Gefeller, Bürger zu [Langen-]Lois, seine Frau Anna und ihre Erben bestätigen, dass sie als ewiges Seelgerät aus ihrem Eigengut drei Pfund Wiener Pfennig ewige Gülten auf genannten Gütern in Imbach an die Bürgerzeche zu Langenlois in der St. Laurenz-Kirche zu einer genau geregelten Verwendung gestiftet haben. Zudem erklären die Aussteller, dass sie ihrem Pfarrer Meister Peter und dessen Nachfolgern aus ihrem Eigengut sechs Schilling ewige Gülten auf behausten Gütern in Langenlois gestiftet haben, und zwar drei Schilling und zehn Pfennig auf dem Haus der Agnes Kreuzerin, das neben dem Haus des Juden Joseph (Joseppen/Josephs) liegt, zehn Pfennig auf dem Haus des Juden Hirschlein (Hierzzlein), zehn Pfennig auf dem Haus des Juden Joseph, 24 Pfennig auf dem Haus der Elisabeth Schremlin, vier Pfennig auf dem Haus der Margarethe Kreuzerin im Oberen Aigen, 20 Pfennig auf dem Haus Simon Kürschners und zwölf Pfennig auf dem Haus des Lienhard Henikein. Diese Gülten sind jährlich am St. Michaelstag (29. 9.) zu dienen. Nach dem Tod der Stifter sollen die Holden an den Pfarrer oder dessen Nachfolger gehen, wie die Urkunde besagt, die die genannte Zeche von dem Pfarrer hat. Geraten die Aussteller jedoch in eine Notlage, dürfen sie die genannten drei Pfund Pfennig Gülten und die genannten Holden versetzen oder ver- kaufen, wenn ein Pfarrer, der Zechmeister und der Rat zustimmen. Siegel Nikolaus Gefellers, seiner Brüder Peter Gefeller zu Rohrendorf und Friedrich Gefeller, Richter zu Hadersdorf, sowie Leonhards von Gföhl, Richter zu Unter- Langenlois, angekündigt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Orig.: SA Langenlois, I.A.049. 3 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Langenlois Stadtarchiv; Abbildung und Regest). Regest: Wilhelm, Archivberichte, 202, Nr. 1084 (auf April 26 datiert). Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2130 und Nr. 2131. Wilhelm gibt das Datum mit Donnerstag nach St. Georg an, die Urkunde ist jedoch auf den Georgstag selbst datiert. Das "Obere Aigen" (später Oberer Markt bzw. Obere Stadt) ist einer von zwei Orts- kernen, aus denen sich der Markt Langenlois entwickelte. Das Richteramt Leonhards von Gföhl zu Nydern Lewbs dürfte sich auf das "Niedere Aigen" (später Unterer Markt bzw. Untere Stadt) beziehen. Der Zusatz "Langen-" ist erst im frühen 15. Jahrhundert belegt, vgl. http://mapire.eu/oesterreichischer-staedteatlas/langenlois/#OV_33_3_2.

1397 April 25 Nr. 2129

Das Kapitel der Kirche von Pressburg bestätigt, dass Magister Nikolaus, genannt Berzethe von Monostor, seine Frau Anna und sein Sohn Ladislaus vor ihnen erklärt haben, dass sie gemäß ihrer Schuldurkunde dem Juden Wolf (Wolff) zum vergangenen Fest des Märtyrers Georg (24. 4.) ein Drittel von 200 Goldgulden mit Pferden und anderen Gütern gemäß der Schätzung durch Schiedsleute, die Wolf und sie selbst aus- gewählt hatten, zu zahlen bereit waren. Wolf sei jedoch nicht zum in der Schuldurkunde vorgesehenen Empfang der genannten Summe, nämlich des dritten Teils der besagten 200 Goldgulden, erschienen und habe auch keinen Vertreter geschickt. Sie ersuchten daher das Kapitel um eine Bestätigungsurkunde über ihre Erklärung, die ihnen recht- mäßig ausgestellt wurde.

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 609 (alt Nr. 3308). 1 Siegelrest (auf der Rückseite aufgedrückt). Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 241388 (Foto). Druck: MHJ 8, 35f., Nr. 9. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest). Anm.: Bei dem hier ohne Herkunftsbezeichnung genannten Juden Wolf handelt es sich wahrscheinlich um den Sohn des Judenmeisters Isak aus Krems, vgl. Regest Nr. 2123. Bei seinen weiteren Nennungen im Zusammenhang mit den obigen Schuldnern erscheint er zunächst als Jude aus Österreich, vgl. Regesten Nr. 2132, Nr. 2137 und Nr. 2138, einige Jahre später dann als Jude aus Hainburg, vgl. Regest Nr. 2250.

1397 April 26 Nr. 2130

Otto Hierz, Bürgerzechmeister zu [Langen-]Lois bei der St. Laurenzkirche, bestätigt, dass der Langenloiser Bürger Nikolaus Gefeller und dessen Frau Anna aus ihrem

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Eigengut drei Pfund Wiener Pfennig ewige Gülten auf genannten Gütern als ewiges Seelgerät an die Bürgerzeche in der St. Laurenzkirche gestiftet haben. Die genau geregelte Verwendung dieser Gülten obliegt zum Großteil Otto und seinen Nachfolgern als Zechmeister, die zudem bei Nichtauszahlung an die Begünstigten dem Langenloiser Richter haften. Otto bestätigt auch, dass Nikolaus Gefeller und dessen Frau Anna ihrem Pfarrer Meister Peter und dessen Nachfolgern aus ihrem Eigengut sechs Schilling Pfennig ewige Gülten auf Behausungen zu Langenlois vermacht haben, und zwar drei Schilling Pfennig und zehn Pfennig vom Haus der Agnes Kreuzerin, gelegen neben dem Haus des Juden Joseph (Joseppen/Josepps), je zehn Pfennig vom Haus des Juden Hirschlein (Hierzzlein) und dem des genannten Juden Joseph, 24 auf dem Haus der Elisabeth Schremlin und vier Pfennig auf dem der Margarethe Kreuzerin im Oberen Aigen, auf Simon Kürschners Haus 20 und auf Lienhard Henikeins Haus zwölf Pfennig, die alle jährlich am St. Michaelstag (29. 9.) zu zahlen sind. Nach dem Tod der Stifter gehen die Gülten an den Pfarrer oder dessen Nachfolger über, worüber die Zeche eine Urkunde von ihm hat. Geraten die Stifter jedoch in eine Notlage, dürfen sie die genannten drei Pfund Pfennig Gülten und die genannten Holden versetzen oder verkaufen, wenn ein Pfarrer, der Zechmeister und der Rat zustimmen. Otto Hierz gibt zur Bestätigung diese Urkunde an Meister Peter. Siegel Leonhards von Gföhl, Richter zu Unter-Langenlois, wegen Siegelkarenz Ottos sowie Siegel Hans Leutweins, Richter zu Ober-Langenlois, Andreas Hierz', Simon Müllners, Ulrich Kerns, Friedrich Lotters und Peter Springers angekündigt.

Orig.: SA Langenlois, I.A.050. 7 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Langenlois Stadtarchiv; Abbildung und Regest). Regest: Wilhelm, Archivberichte, 201f., Nr. 1083. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2128 und Nr. 2131.

1397 April 29 Nr. 2131

Meister Peter von Brandenburg, Pfarrer zu [Langen-]Lois, erklärt, dass der Langenloiser Bürger Nikolaus Gefeller und dessen Frau Anna an seiner Pfarre eine Seelenmesse gestiftet haben, die er mit Zustimmung Marquard Trepergers, Pfarrer zu Krems und Lehensherr von Peters Kirche, jeden Samstag zur Frühmesse halten soll. Zur Finan- zierung dieser genau bestimmten Messe haben sie folgende Gülten an ihn gestiftet: drei Schilling Pfennig und zehn Pfennig Wiener Münze vom Haus der Agnes Kreuzerin, gelegen neben dem Haus des Juden Joseph, je zehn Pfennig vom Haus des Juden Hirschlein (Hyerzzen) und dem des Juden Joseph, 24 auf dem Haus der Elisabeth Schremlin und vier Pfennig auf dem Haus der Margarethe Kreuzerin im Oberen Aigen, auf Simon Kürschners Haus 20 und auf Lienhard Henikeins Haus zwölf Pfennig. Nach dem Tod der Stifter gehen diese Gülten an den Pfarrer und seine Nachfolger über. Weiters haben Nikolaus und Anna drei Pfund Wiener Pfennig ewige Gülten auf genann- ten Gütern als ewiges Seelgerät an die Bürgerzeche in der St. Laurenzkirche gestiftet. Halten Peter oder seine Nachfolger die Messe länger als ein Jahr nicht, gehen sowohl die Holden als auch die drei Pfund an die Bürgerzeche, und Peter oder seine Nachfolger sind

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 dem Marquard Treperger für den Verlust der Holden Rechenschaft schuldig. Sobald er oder seine Nachfolger die Lesung der Messe wieder aufnehmen wollen, sollen ihnen die Holden und die drei Pfund Gülten wieder überantwortet werden. Geraten die Stifter in eine Notlage, dürfen sie die genannten drei Pfund Pfennig Gülten und die genannten Holden versetzen oder verkaufen, wenn ein Pfarrer, der Zechmeister und der Rat zustimmen. Siegel Marquard Trepergers, Pfarrer zu Krems und Lehensherr der Langenloiser Kirche, Meister Peters und Leonhards von Gföhl, Richter zu Langenlois, angekündigt.

Orig.: SA Langenlois, I.A.051. Online: www.monasterium.net (Bestand Langenlois Stadtarchiv; Abbildung und Regest). Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2128 und Nr. 2130.

1397 Mai 10 Nr. 2132

Das Kapitel der Kirche von Pressburg beurkundet, dass der Jude Wolf aus Österreich (judeus Wolf nomine de ), dessen Identität ihnen Magister Jakob Ventur (Bonaventura) bestätigte, vor ihnen erklärt hat, dass Magister Nikolaus, genannt Berzethe von Monostor, dessen Sohn Ladislaus und Ehefrau Anna den dritten Teil von 200 Goldgulden, den sie Wolf gemäß seiner Schuldurkunde am vergangenen Fest des Märtyrers Georg (24. 4.) bezahlen sollten, bezahlt haben, weshalb er die Genannten vor dem Kapitel von dem Drittel der 200 Gulden ledig sagte.

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 611 (alt Nr. 533). 1 Sieglrest (auf der Rückseite aufgedrückt). Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 239158 (Foto). Druck: MHJ 8, 36, Nr. 10. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest). Regest: Ortvay, Geschichte Pressburg 2/4, 473, Geschichte Pressburg 3, 408-410 (auf Mai 3 datiert). Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2129, Nr. 2137, Nr. 2138 und Nr. 2250.

1397 Mai 12 Nr. 2133

Otto Lorenz von Wösendorf, seine Frau Elisabeth und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Isak (Ysaachen) aus Krems, Sohn des Smar (Smaren) aus Herzogenburg, dessen Frau und Erben 14 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zum kommenden St. Martinstag (11. 11.) zurückzahlen sollen. Läuft das Darlehen länger, kommen pro Pfund und Woche vier Wiener Pfennig an Zinsen hinzu. Als Sicherheit haben sie den Juden mit Handen ihres Burgherrn Konrad Hochstetter, Burggraf zu Dürnstein und Richter in der

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Wachau, ihren Weingarten bei Wösendorf in der andern pewnt neben dem Weingarten des Steinbeck, genannt der Heller, von dem man jährlich zwölf Schilling Wiener Pfennig Burgrecht in die Burg zu Clam und einen Wiener Helbling Vogtburgrecht in die Burg zu Dürnstein dient, mit allem Nutzen als Pfand gesetzt. Wenn die Juden nach dem Fälligkeitstermin nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, soll die Schuld samt Zinsen aus dem Pfand beglichen werden. Wenn dieses nicht ausreicht, soll der Inhaber der Fürstengewalt in Österreich die Juden aus dem gesamten Besitz der Aussteller in Österreich mit Gerichtsboten entschädigen, wenn die Aussteller es nicht selbst tun. Siegel Konrad Hochstetters und Simon Tundorfers, Judenrichter und Ratsmitglied von Krems, angekündigt.

Kopie: StA Göttweig, GA A II 7 (alt GA A II 4, 15. Jh.), fol. 120rv. Online: www.monasterium.net (Sammlung Aggsbach Kartäuser; Regest). Regest: Fuchs, FRA II/59, 140f., Nr. 142. Lit.: GJ 3/1, 677, mit Anm. 28, 679f. Anm.: GJ 3/1, 679f. setzt obigen Isak aus Krems, Sohn des Smar aus Herzogenburg, mit dem 1367 und 1385 nachweisbaren Isak aus Herzogenburg gleich (vgl. zu ihm Brugger/Wiedl, Regesten 3, 54f., Nr. 1224, 395f., Nr. 1813), was aufgrund der Herkunft von Isaks Vater durchaus wahrscheinlich ist. Auch bei dem 1407 in den Wiener Grundbüchern auftretenden Isak, Sohn des "Mars" (vgl. Geyer/Sailer, Urkunden, 413f., Nr. 1373) dürfte es sich um Isak aus Krems handeln. Hingegen ist die Annahme der GJ, dass Isak aus Herzogenburg/Krems mit dem Kremser Judenmeister Isak, Vater des Wolf (vgl. Regest Nr. 2123), gleichzusetzen ist, nicht halt- bar, denn letzterer tritt bereits 1379 als Kremser Judenmeister auf (vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 282, Nr. 1610); Isak aus Herzogenburg wird hingegen 1385 von seinem jüdischen Geschäftspartner in einem hebräischen Vermerk nur als "Herr" tituliert (vgl. Brugger/Wiedl, ebd. 395f., Nr. 1813), war also mit Sicherheit kein Rabbiner. Auch in den deutschsprachigen Nennungen erscheint Isak aus Herzogenburg/Krems, Sohn des Smar, nie mit dem Meistertitel, es handelt sich also um zwei verschiedene Personen.

1397 Mai 29 Nr. 2134

Jörg von Kellerberg, Hauptmann zu [Ober-]Drauburg, und seine Erben erklären, dass sie dem Juden Jakob (Jacoben) aus Villach, dessen Frau und Erben oder jedem, der sie mit dieser Urkunde dazu auffordert, 15 gewogene Gulden Dukaten schulden, um die sie einen Panzer (pantzir) von den Juden gekauft haben. Bis zum Margarethentag (13. 7.) sollen keine Zinsen verrechnet werden, ab dann kommen pro Gulden und Woche zwei Pfennig an Zinsen hinzu. Die Aussteller versprechen, die Schuld bis zum Stichtag zurückzuzahlen, ansonsten sollen sie entweder ausreichend Pfänder stellen oder am selben Tag nach Villach reiten und sich von dort nicht ohne Zustimmung der Juden wieder entfernen, bis die Schuld bezahlt ist. Tun sie das alles nicht, versprechen sie, den Juden jeden Schaden zu ersetzen, wofür sie ihren gesamten Besitz als Sicherheit stellen. Widrigenfalls soll Graf Friedrich von Ortenburg, dessen Vertreter oder der Hauptmann oder Richter in der betreffenden Herrschaft oder dem Gericht die Juden aus dem Besitz der Aussteller entschädigen.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Siegel Jörgs von Kellerberg angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1397 V 29. 1 Siegel. Lit.: GJ 3/2, 1534, mit Anm. 17; Wadl, Juden Kärnten, 49, 77 (auf Mai 19 datiert), 92, 106, 168; Wiedl, Den Panzer von den Juden gekauft, 212. Anm.: Pantzir bezeichnet eigentlich den den Unterleib bedeckenden Teil der Rüstung, vgl. Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, Lemma panzier.

1397 Juni 17 Nr. 2135

Ulrich Rauchenwarter, Richter zu Pressburg, und seine Frau Anna sowie die Pressburger Bürger Martin Protesser mit seiner Frau Katharina und Burkhard mit seiner Frau Katharina erklären, dass sie dem Juden Jona, Sohn des Häublein (Hewbleins/Hewbel), und dem genannten Häublein, Vater des genannten Jona, sowie deren Erben 100 gewogene ungarische Gulden und sechs Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zum kommenden St. Michaelstag (29. 9.) zurückzahlen sollen. Tun sie dies nicht, kommen wöchentlich pro Gulden zwei Wiener Pfennig an Zinsen hinzu. Wenn die Gläubiger nach Ablauf der Zahlungsfrist nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, soll diese samt den angefallenen Zinsen erfolgen. Widrigenfalls soll ihnen jeder entstandene Schaden zusammen mit der Schuldsumme samt Zinsen aus dem gesamten Besitz der Schuldner innerhalb oder außerhalb Ungarns ersetzt werden, aus dem die Gläubiger so viel versetzen oder verkaufen dürfen, wie zur Abdeckung der Schuld samt Zinsen und des Schadens erforderlich ist. Solange die Rückzahlung nach Aufforderung durch die Juden nicht gänzlich erfolgt ist, sollen die Schuldner selbst in Hainburg, wo die genannten Juden ansässig sind, im besten Gasthaus Einlager leisten, bis alles bezahlt ist. Die Aussteller versprechen, keine obrigkeitliche Unterstützung (cheinerley freyung noch frey brieff noch herren gewalt) gegen den Schuldbrief in Anspruch zu nehmen, sondern den Gläubigern Schulden, Zinsen und Schaden zurückzuzahlen. Jedem, der die vor- liegende Urkunde vorweist, sollen die Aussteller ebenso verpflichtet sein wie den genannten Juden selbst. Siegel der Stadt Pressburg angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: ראהנברטער פרטיסער פורהכט ק' זהובי' ו' ליט' על מיחל טג כ''ב סיון קנ''ז '"Rachenverter, Pratesser, Purhachet" 100 Gulden sechs Pfund auf "Michel tag", 22. Siwan 157 (17. 6. 1397)' (al)

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 613 (alt Nr. 535). Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 239160 (Foto). Druck: MHJ 4, 36-38, Nr. 23. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest). Regest: Meier/Piirainen/Wegera, Deutschsprachige Handschriften, 17, Nr. B 98.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Lit.: Szende, Laws, Loans, Literates, 262, Anm. 71. Anm.: Die durch Einschnitte kassierte Urkunde trägt auf der Rückseite den Vermerk Item der brieff ist gelost worden um IC gulden haupguet und umb XVIƗ lb Wyenner gesuech und das gelt het man entnomen da man dem kunig wberhaupt muest ausrichten VC fl fuer den czehenten man. Bei der 1375 und 1376 als Hewbel bzw. Haublinne auftretenden Hainburger Jüdin könnte es sich um die Ehefrau Häubleins gehandelt haben, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 194f., Nr. 1457, 210f., Nr. 1487.

1397 Juni 22, Wien Nr. 2136

Die Vettern Wilhelm und Albrecht [IV.], Herzöge von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Grafen von Tirol etc., erklären, dass ihr Getreuer Seibot von Volkersdorf für dessen Vetter Jörg von Volkersdorf den nachstehenden Juden gemäß den Urkunden, die er von diesen gelöst hat, 440 Pfund Wiener Pfennig bezahlt hat, und zwar erstens dem Juden [David] Steuss (Stewssen) 300 Pfund, weiters dem Juden Jakob, dem ältesten [der Brüder] Steuss (Jekklein dem eltern Stewssen), 73 Pfund, weiters dem Juden Ledrar aus Enns elf Pfund und Isserlein (Ysserlein), Sohn des Juden Schalam (Schalams) aus Linz, den Rest. Dafür hat Jörg von Volkersdorf seinem Vetter die obere Burg Volkersdorf mit allem Zubehör als Pfand gesetzt; auf Bitte Jörgs haben die Herzöge für Seibot den Schirm über die genannte Feste samt Zubehör übernommen, sodass Seibot und dessen Erben vor allen anderen Gläubigern Jörgs, es seien Christen oder Juden, die obengenannte Summe aus dem Pfand erhalten sollen.

Orig.: OÖLA, Restbestand Herrschaftsarchiv Greinburg, Schachtel 6, Nr. 65. 2 Siegel (1 beschädigt). Druck: UBOE 11, 617, Nr. 688. Lit.: GJ 3/1, 303, mit Anm. 15, Anm. 22, 754, Anm. 12; Kurrein, Mesnerin von Enns, 173. Anm.: Bei dem ohne Vornamen noch vor Jakob Steuss genannten Juden Steuss muss es sich um den Vater der Steuss-Brüder, David Steuss, handeln; dieser war allerdings seit spätestens Februar 1386 tot, vgl. die Anmerkung zu Regest Nr. 1894 und Brugger/ Wiedl, Regesten 3, 406f., Nr. 1833. Jakob wird durchgängig vor seinen Brüdern Hendlein und Jona genannt, war also wohl der älteste der drei. Isserlein aus Linz, dessen Vater Schalam ursprünglich in Enns wohnte (vgl. Regest Nr. 1965), ist ab 1404 ebenfalls in Enns nachweisbar, vgl. Regest Nr. 2322. Bei ihm dürfte es sich um jenen Ennser Juden handeln, dem posthum gemeinsam mit seiner Frau die 1421 als Rechtfertigung für die Wiener Gesera erfundene Hostienschändung unterstellt wurde, vgl. GJ 3/1, 303f.; Kurrein, Mesnerin von Enns, 176; Lohrmann, Wiener Juden, 170f.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1397 Juni 26 Nr. 2137

Das Kapitel der Kirche von Pressburg beurkundet, dass Ladislaus, der Sohn des Magister Nikolaus, genannt Berzethe von Monostor, vor ihnen in seinem sowie im Namen seines Vaters und seiner Mutter Anna erklärt hat, dass die drei gemäß ihrer Schuldurkunde dem Juden Wolf aus Österreich (iudeo Wolff nomine de Austria) am vergangenen Geburtsfest Johannes des Täufers (24. 6.) ein Drittel von 200 Goldgulden bezahlen sollten und dass Wolf, der an diesem Tag erwartet wurde, um das Drittel der genannten 200 Gulden als angemessene Schätzung für die Pferde, die das Kapitel mit eigenen Augen gesehen hat, entgegenzunehmen, weder erschienen sei noch einen Vertreter geschickt habe und so gegen die Bestimmungen der Schuldurkunde verstoßen habe. Ladislaus bat daher das Kapitel für sich und seine Eltern um eine Bestätigungsurkunde über seine Erklärung, die ihm rechtmäßig ausgestellt wurde.

Orig.: Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DL 42651. 1 Siegelrest (auf der Rückseite aufgedrückt). Kopie: Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DL 42651 (20. Jh.). Druck: Fejér, Codex diplomaticus 10/8, 432f., Nr. 217; MHJ 1, 109f., Nr. 74 (auf Juni 27 datiert). Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung und ungarisches Regest); http://archives. hungaricana.hu/en/charters/ (Abbildung). Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2129, Nr. 2132, Nr. 2138 und Nr. 2250. Die Urkunde ist auf den dritten Tag nach dem Festtag Johannes des Täufers (24. 6.) datiert; da die Eckdaten mitzuzählen sind, ist das der 26. und nicht wie von den MHJ aufgelöst der 27. Juni.

1397 Juli 7, Pressburg Nr. 2138

Jakob Ventur de Salto, Bürger von Pressburg und Judenrichter, erklärt, dass der Jude Wolf aus Österreich (judeus Wolf de Austria) auf Ersuchen des Magister Nikolaus, genannt Bersethe, dessen Frau Anna und Ladislaus', des Sohnes der beiden, vor dem Judenrichter erschienen ist und seine Zustimmung gegeben hat, dass Magister Nikolaus bis zum kommenden St. Ägidiustag (1. 9.) alle Einkünfte und Erträge aus den Be- sitzungen der drei Genannten in Sellendorf erhalten soll, jedoch unbeschadet der Urkunde des Kapitels der Kirche von Pressburg, die Wolf in seinem Besitz hat. Nach dem genannten Termin soll die Urkunde des Kapitels in Kraft bleiben, bis Nikolaus, Anna und Ladislaus den Juden gemäß der genannten Urkunde ausbezahlt haben.

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 615 (alt Nr. 3309). 1 Siegelrest (aufgedrückt). Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 241389 (Foto). Druck: MHJ 8, 37, Nr. 11. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Lit.: Arany, Florentine Families in Hungary, 240; Majorossi, Towns and Nobility, 124, Anm. 42. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2129, Nr. 2132, Nr. 2137 und Nr. 2250. Sellendorf ist ein abgekommener Ort in der Nähe von Pressburg, vgl. Ortvay, Geschichte Pressburg 2/3, 1f., zur Besitzgeschichte des Ortes vgl. ebd. 1-8. Zu dem prominenten, aus einer Florentiner Familie stammende Pressburger Bürger und Judenrichter Jakob Ventur vgl. Arany, Florentine Families in Hungary, 239f.; Majorossi, Towns and Nobility, 124.

1397 August 24 Nr. 2139

Die Brüder Ulrich und Konrad von Lichtenegg und ihre Erben erklären, dass sie aus ihrem Eigengut Gülten in der Höhe von insgesamt drei Pfund, drei Schilling und 15 Pfennig Wiener Münze auf genannten Gütern in und um Lengenfeld, darunter vier Pfennig, die der Judenrichter Gilg (Gilig iuden richter) von einem Acker am Lengen- felder Parz dient, mit allen Rechten um 89 Pfund und drei Schilling Pfennig an den Rat und die Stadtgemeinde von Zwettl verkauft haben. Siegel Ulrichs und Konrads von Lichtenegg, Ulrichs von Winkel und Heinrichs von Lichtenegg angekündigt.

Orig.: SA Zwettl, Urk. Nr. 7. 4 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Zwettl Stadtarchiv; Abbildung, Volltext und Regest). Anm.: Der einzige Judenrichter namens Gilg, der im Umfeld bekannt ist, ist der von 1369 bis 1380 nachweisbare Kremser Judenrichter dieses Namens, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 496. Wenn es sich hier um diesen Gilg handelt, könnte sich aus der Amts- bezeichnung ein Beiname entwickelt haben.

1397 August 31 Nr. 2140

Der Kremser Judenrichter Simon Tundorfer siegelt einen Urfehdebrief des Jörg Sliffenberger, der dem Stadtrichter von Krems und Stein, Veit Pucher, vier Ellen Tuch gestohlen hatte und dafür im Gefängnis und mit Hinrichtung bedroht war. Siegel Simon Tundorfers, Judenrichter und Ratsmitglied von Krems, und des Kremser Bürgers Hans Raydel wegen Siegelkarenz des Ausstellers angekündigt.

Orig.: SA Krems, Urkunden Krems, Uk. Nr. 90. Druck: Brunner, Rechtsquellen Krems und Stein, 56f., Nr. 80. Online: www.monasterium.net (Bestand Stadtarchiv Krems – Urkunden Krems; Abbil- dung und Regest). Regest: Wilhelm, Archivberichte, 158, Nr. 853.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Lit.: Hruschka, Juden in Krems (Anhang), 9. Anm.: Brunner liest den Namen des Ausstellers als "Slissenberger", der Name ist aber eindeutig mit ff geschrieben.

1397 September 3, Wien Nr. 2141

Die Vettern Wilhelm und Albrecht [IV.], Herzöge von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Grafen von Tirol etc., empfehlen Ulrich von Dachsberg, ihrem Landmarschall in Österreich, alle ihre Juden hier in Wien und anderswo in Österreich, in [Wiener] Neustadt und [Neun]kirchen in allen deren Angelegenheiten und tragen ihm auf, die genannten Juden im Namen [der Herzöge] vor Gewalt und Unrecht zu schirmen und zu schützen und diesen in Vertretung der Herzöge zu helfen, ihre Geldschulden einzu- treiben, wenn die Juden diese Hilfe benötigen und sich deshalb an den Landmarschall wenden.

Orig.: Gräflich Hoyos'sches Familienarchiv in Horn, Fach 378, Karton 1: Archiv Dachsperg (ohne Nummer). NÖLA, Hoyos-Sprinzenstein Urkunden, 1397 IX 10 [!] (Xerokopie). Druck: Brunner, Archiv des Landmarschalls, 71, Nr. 9 (auf September 10 (?) datiert). Lit.: Brunner, Archiv des Landmarschalls, 68 (auf September 10 datiert); GJ 3/2, 952, 1599 (auf September 10 datiert), 1622f., mit Anm. 150 (auf Oktober 1 datiert), Anm. 161 (auf Oktober 10 datiert), Anm. 187 (auf Oktober 1 datiert); Lohrmann, Judenrecht, 234 (auf September 10 datiert). Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2142 und Nr. 2143. Die Urkunde ist am linken Rand beschädigt, wodurch sich ab der zweiten Zeile zwei bis drei Buchstaben Textverlust am Beginn jeder Zeile ergeben. In der Datierung fehlt deshalb ein Wort zwischen an mantag und unser frawn tag nativitate; allerdings wäre für das Wort nach in der Lücke kaum genug Platz, weshalb die Urkunde entgegen der NÖLA-Auflösung wohl auf den Montag vor Mariä Geburt datiert war. Im Mai 1397 war es in mehreren Gebieten der Steiermark und Kärntens zu Judenver- folgungen gekommen, vgl. Regest Nr. 2143. Die Schutzbestimmungen der gegen diese Verfolgungen auftretenden Herzöge für die Juden Österreichs (wohin auch betroffene steirische und Kärntner Juden geflohen waren) stehen wahrscheinlich ebenso damit in Zusammenhang wie das Ende des Jahres erteilte umfassende herzogliche Privileg, vgl. Regest Nr. 2147.

1397 September 11, Wien Nr. 2142

Die Vettern Wilhelm und Albrecht [IV.], Herzöge von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Grafen von Tirol etc., teilen allen ihren Untertanen, denen sie die Häuser und Weingärten der Juden verliehen haben und denen dieser Brief gezeigt wird, mit, dass sie ihrem Landmarschall Ulrich von Dachsberg befohlen haben, sich der genannten Häuser und Weingärten unverzüglich zu Handen der Herzöge zu unterwinden. Sie tragen den

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Empfängern auf, dem Landmarschall darin gehorsam zu sein und keinen Widerstand zu leisten. Einwände dagegen sollen vor dem Landmarschall im Gericht vorgebracht werden.

Orig.: Gräflich Hoyos'sches Familienarchiv in Horn, Fach 378, Karton 1: Archiv Dachs- perg (ohne Nummer). NÖLA, Hoyos-Sprinzenstein Urkunden, 1397 IX 11 (Xerokopie). Druck: Brunner, Archiv des Landmarschalls, 71, Nr. 10. Anm.: Es ist zu vermuten, dass der Inhalt dieser Urkunde mit den Judenverfolgungen in der Steiermark und in Kärnten im Mai 1397 zusammenhängt, vgl. Regesten Nr. 2141 und Nr. 2143.

1397 April-September (Historiographisch) Nr. 2143

Die Wiener Annalen berichten über eine Judenverfolgung in der Steiermark und in Kärnten, vor der zahlreiche Juden ins Herzogtum Österreich flüchteten, wo der Herzog ihnen gegen Bezahlung Schutz gewährte.

Anno nonagesimo septimo. (...) Von dem pallemtag (15. 4.) hüb sich solch dürr in Osterreich, die nymant lebund gedenkcht, wann es kam in aindleff wochen nye kain regen, der ein zehenten tail einer ör hiet gewert, und der maist regen, der von dem pallentag ye was, der kom in octava Johannis Waptiste (24. 6.-1. 7.) ze mitternacht; der wert chawm 1 ½ hor. Des jar verdarb aller haberen in Osterreich, aber waycz und koren westund wol. Das geschach wider die natuor und von sunderen genaden gotz. Es was solch hycz und duorr, das die lewt nachent verczagten. Es stellt sich vill ze regen und vergienng alls, nymbt wesst wohin. Ettleich weisen sprachen, es wer von der juden wegen, wann di habend irer poshait mer recht und gwalt in Osterreich denn nyndert in der wellt. Confundantur judei simul et eorum fautores etc. Des jar hueb sich umb den auffarttag (31. 5.) ein gesellschaft in Steir und hiessen sich die ungenanten der juden hawer. Dy mainten all juden vertreiben aus Steyr und Kernten, darumb das der hawpman ze Grecz (Graz) het ettleich armer erber lewt enthaupt den juden ze lieb. Des namen sich ir frewnt an und besampten sich und enputen allen steten und merkchten, do juden sassen, das sy di juden aus triben, annders sy muosten mit den juden verprynnen. Do ward verprant Grecz, Rokalpurg (Radkersburg), Pettaw (Pettau), di wollten in die juden nicht antburtten. Under den lewten waren vil edler lewt, ritter und herren, haimleich, di geren gotz marter gerochen hieten und varaus ir brief und geltschuld von den unseligen juden ledig gewesen. Do komen dew juden gen Wienn (Wien) geflochen, mer denn tausent, von Steyr und Kernden, dy gaben des herczogen räten grossen allfanncz. Do sant der herczog den Cayfas auf di Steirmarch, der solt vasst taiding und den juden frid machen und wesst nicht, mit wew; wenn nymbt nan sich darumb an. Also kam er herwider. Do versprochen dew juden, den herczogen ze Wienn XVI M tl. auf Michaelis (29. 9.) zu geben, das er in frid schuoff, wann sy vorchten in vasst und flochten all ir guot vom weg, und der povel ze Wienn wer geren uber sew gewesen. Des verpot der herczog und rat ze Wienn: wer ain juden nuor unrecht an sech, der wer umb leib und guot; tet er im an leib oder an guot icht, so wolt man in und sein

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 sypp und unczt an dy sibent sypp vertiligen. Also ist Osterreich der juden verhaissen und gesegent lannd etc.

Druck: Brunner, Archiv des Landmarschalls, 68f.; Seemüller, MGH Deutsche Chroniken 6, 237f.; Uhlirz, Österreichische Geschichtsquellen, 323f. Lit.: Brugger, Minem herren dem hertzogen sein juden, 749; Brugger, Juden in Österreich im Mittelalter, 181, 220; GJ 3/3, 1889; Lohrmann, Judenrecht, 164, 233f.; Opll, Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien, 105; Rosenberg, Juden Steiermark, 5; Scherer, Rechtsverhältnisse, 468f.; Schwarz, Juden in Wien, 23f. Anm.: Zur Überlieferung vgl. Lhotsky, Quellenkunde, 325f. Trotz der offensichtlichen Übertreibungen im Text dürfte es im genannten Zeitraum zu antijüdischen Gewalttaten gekommen sein, denn im September 1397 beauftragten die Herzöge Wilhelm und Albrecht IV. den Landmarschall, die Juden in Wien, Wiener Neustadt, Neunkirchen und an anderen Orten zu schützen, vgl. Regest Nr. 2141. Ende des Jahres wurde ein neues herzogliches Judenprivileg ausgestellt, das den Juden in Nieder- und Oberösterreich, Wiener Neustadt und Neunkirchen erneut Schutz sowie die dreijährige Befreiung von Sondersteuern versprach, vgl. Regest Nr. 2147.

1397 November 23 Nr. 2144

Der Kremser Bürger Andreas Hüter, seine Frau Anna und Annas Bruder Nikolaus erklären, dass ihnen Abt Johannes und der Konvent zu Baumgartenberg zwei Hofstätten neben dem Hof des Klosters zu Krems auf Lebenszeit käuflich überlassen haben. Die Aussteller sollen diese mit allen Rechten innehaben; jährlich sind am St. Martinstag (11. 11.) an den Hof des Klosters zu Krems zwei Pfennig zu Burgrecht und zehn Schilling Dienst in Wiener Münze zu zahlen. Wenn sie dies nicht pünktlich tun, soll das Kloster sie pfänden, wie es österreichisches Recht hinsichtlich versessener Burgrechte und Dienste ist. Nachdem der letzte der Aussteller verstorben ist, fallen die Hofstätten wieder an das Kloster. Das Kloster übernimmt für die Hofstätten und deren Zubehör gemäß Freieigen- und Leibgedingsrecht in Österreich den Schirm; etwaige Unrechtmäßigkeiten, Schäden oder Ansprüche Dritter muss das Kloster abgelten. Widrigenfalls soll das Kloster den Ausstellern den Schaden samt dem Hauptgut ersetzen, wofür der gesamte klösterliche Besitz als Sicherheit gestellt wird. Sollten die Aussteller oder einer von ihnen die Hofstätten versetzen oder verkaufen müssen, dürfen sie dies nur mit Handen des Klosters tun und sie nur einem Christen, nicht aber einem Juden geben. Siegel Konrad Yrhers, Ratsmitglied zu Krems, unter dem sich die Aussteller wegen Siegelkarenz verbinden, sowie Rudolfs, oberster Spitalmeister des Spitals zu Krems, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1397 XI 23. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Sammlung Baumgartenberg Zisterziener; Abbildung und Regest).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1397 Dezember 5 Nr. 2145

Der Jude Eberl (Aeverl), Sohn des Juden Gratzlein (Gratzleins) aus Traiskirchen, erklärt mit seinen Erben, dass er mit Handen seines Amtmanns Seifried Steck, Amtmann des Stifts [Kloster-]Neuburg, sein Haus am Eck bei der Kislinggasse neben dem Haus des Herrn Nikolaus von Propstdorf mit allem, was dazugehört, verkauft hat. Von dem Haus dient man dem Stift jährlich 22 Wiener Pfennig Grunddienst zu St. Michael (29. 9.) und 22 zu Pfingsten sowie einen Helbling zu Vogtrecht in den Osterfeiertagen, außerdem ein Pfund Geldes zu Überzins in die Zeche Unserer Frau am Neusiedel. Die Überteuer von Eberls Haus samt allem, was dazugehört, haben die Aussteller mit allen Rechten um 25 Pfund Wiener Pfennig an den Priester Hans Löffler von (...)chsen, Kaplan am St. Michaelsaltar zu Klosterneuburg auf der Empore (in der porchirchen) unter der Orgel, und dessen Nachfolger an diesem Altar verkauft. Um das Geld hat man dem genannten Altar ein Haus samt Hofstätte in der vorderen Walchgasse verkauft, das Andreas Peinnhackel gekauft hat. Eberl hat dem Kaplan und dessen Nachfolgern den besiegelten Kaufbrief übergeben, der belegt, dass er das genannte Haus gekauft hat; in diesem Kaufbrief sind drei weitere Urkunden inseriert, die dasselbe über das Haus besagen. Wenn von dritter Seite Ansprüche auf das Haus erhoben werden, sollen die Käufer Eberl die genannten vier Urkunden mitsamt diesem Kaufbrief zurückgeben, sodass er sie damit nach österreichischem Landrecht schirmen kann. Sollten die Urkunden aber verloren gehen oder beschädigt werden, sind die Aussteller und ihr Amtmann der Schirmver- pflichtung ledig. Alles, was den Käufern an dem genannten Kaufgut abgeht, sollen ihnen die Aussteller aus ihrem ganzen Besitz ersetzen. Siegel des Amtmanns Seifried Steck sowie des Klosterneuburger Bürgers Friedrich Keydinger, der der Amtmann des dem Altar verkauften Hauses in der Walchgasse war, auf Siegelbitte wegen Siegelkarenz Eberls angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1397 XII 5. Anm.: Die Urkunde ist beschädigt und an einigen Stellen unleserlich.

1397 Dezember 6, Wasserburg Nr. 2146

Stephan [III.], Pfalzgraf bei Rhein und Herzog von Bayern etc., schreibt [dem Bürgermeister und dem Rat von Wien], dass seinem Diener und Hofangehörigen Hans Scharffenberger, der mit diesem Brief zu ihnen kommt, einiges Gut von seinem ver- storbenen Vetter Friedrich Scharffenberger zugefallen ist, dessen nächster Erbe er ist, wie er mit entsprechenden Briefen der Stadt Kufstein beweisen kann. Außerdem hat Herzog Stephan Hans die [Einbringung der] 200 Gulden anvertraut, die ihm der mittlerweile in Wien ansässige Jude Micheltraut (Micheltrawt) schuldig war und die er Ulrich Petschner, seinem Landschreiber in Oberbayern, angewiesen hat, wie die Urkunden, die der Scharffenberger den Adressaten vorlegen soll, beweisen. Der Herzog ersucht daher die Adressaten, seinen beiden Dienern in beiden Angelegenheiten zu ihrem Recht zu verhelfen.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Kopie: WStLA, Hs. A 285/1 (Testamentenbuch, 15. Jh.), fol. 38v. Druck: Brauneder/Jaritz, Wiener Stadtbücher 1, 153, Nr. 221. Anm.: Die fehlende Adresse wurde bei der Abschrift des Briefes vermutlich deshalb ausgelassen, weil sie sich bei solchen Schreiben üblicherweise auf der Verso-Seite befindet (vgl. z. B. WStLA, H.A. Uk. Nr. 2441). Friedrich Scharffenberger war ursprünglich Bürger des im Mittelalter (mit Ausnahme der Jahre 1342-1369) bayrischen Kufstein gewesen und dann in den Dienst des Wiener Bürgers Jörg Neuer getreten; letzterer wurde in der Folge vom Wiener Rat angehalten, Hans Scharffenberger das Erbe Friedrichs zu übergeben, vgl. Brauneder/Jaritz, Wiener Stadtbücher 1, 154, Nr. 222-233b. Die am Münchner Stadtrecht orientierten Stadtrechtsprivilegien Stephans III. für Kufstein und Rattenberg von 1393 Jänner 7 (vgl. Kogler, Stadtrechtsgeschichte Kuf- steins, 60-63, Nr. 7; ders., Recht und Verfassung Rattenberg, 87-90, Nr. 2) wurden als möglicher Beleg für die Anwesenheit von Juden diskutiert, vgl. Brandstätter, Jüdisches Leben in Tirol, 46, Anm. 226; GJ 3/3, 1778, Anm. 13; Köfler, Juden in Tirol, 2531. Eine Judenbestimmung in einem Stadtrechtsdokument muss nicht zwingend auf jüdische Präsenz hindeuten (vgl. dazu die Anmerkung zur Kitzbüheler Fleischhauerordnung bei Brugger/Wiedl, Regesten 3, 11, Nr. 1145); im Fall von Kufstein und Rattenberg erübrigt sich die Frage jedoch, denn die beiden fast wortidenten Privilegien von 1393 über- nahmen die Münchner Judenbestimmungen nicht und enthalten auch sonst keine Erwähnung von Juden.

1397 Dezember 13, Wien Nr. 2147

Die Herzöge Wilhelm und Albrecht [IV.] erteilen den Juden Österreichs ein Privileg.

Wier Wilhalm und Albrecht gevettern von gotes gnaden herczog ze Osterreich, ze Steyr, ze Kernden und ze Krain, graven ze etc. bekennen und tuen kunt offenlich mit dem brief, wan unser juden gemainklich hie in Osterreich, zu der Newnstat ([Wiener] Neustadt), zu Newnkirchen hie dishalb des Semeniks (Semmering) und ob der Ens seind des abgangs weilent des hochgebern [!] fursten unser lieben heren vetters und vatters herczog Albrechts [III.] seliger gedechtnusse uns merklich und nuczleich hilf und dienst habent getan, die wir mit sundern gnaden gen in pilleich erkennen, haben wir genediklich betrachtet und an gesehen dieselben ir hilf und dienst und haben darumb nach gutter vorbetrachtungen und zeitigen rat unsers rates denselben unsern juden gemainklich in Osterreich, zu der Newnstat, zu Newnkirchen hie dishalb des Semeniks und ob der Ens, die yeczunde siczhaft sind oder noch furbas sezzhafft wurden, zu ergeczung ir scheden solich genad getan und tun auch wissentlich mit dem gegenwirtigen brief als hernach geschriben stet: Des ersten so haben wier sy vertrostet und begnadet umb solich anvelle, laydigung und beswearung, die in und iren kinden uncz her sind beschehen, daz sy der hinfuer uber hebt sullen werden und daz wier sy vor allem gwalt ierr leib und guet in gutem frid und wesen genediklichen handeln, halten und vestiklichen schirmen wellen vor allem gwalt und unrechten, und haben auch darumb mit allen unsern amptleawten, undertanen und getrewn geschaffet und schaffen auch wissentlich mit dem brief dieselben unser juden

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 also von unsern wegen zu schermen und zu halten und wo sy in unsern landen wandeln, sy varen, reiten oder geen in stetten, merkchten, dorffern, auf lande oder auf wazzer, daz sy denne nyemant beswern noch laidigen sol weder an leib noch gut. Wenne ob yemant dawider tette, der wisse sich darumbe in unser swer ungnad gevallen sein und wolten auch den darumbe pessern an leib und an gut. Denne umb ir geltschuld, die man in in stetten, vesten, merkchten, dorffern und auch allenthalben auf dem lande schuldig ist, haben wir in zu ainem auzrichter gegeben unsern gegenwurtigen lantmarsalch [!] in Osterreich oder wer ye denn unser lantmarschalch wiert, also daz der von unsern wegen deselben [!] ir geltschuld sol schaffen und vestiklichen helffen in ze bringen. Auch sullen noch wellen wier oder unser amptleut den selben unsern juden hinfur dhain geltschuld, [durchgestrichen: wer] weder hauptguet noch schaden nich [!] abnemen, weder mit toettbrieven noch in ander wege, es sey an briefen oder an phanden oder an welicher lay geltschuld daz sey. Wer aber daz wier daruber dhain totbrief geben, die sullen kain kraft haben und sullen auch die juden an irr geltschuld nicht schaden. Wir tuon in auch die gnad, daz wier mainen und wellen, daz sy bey allen irren heusern, weingarten und andern iren gutern, die sy habent, beleiben sullen an menieklichs irung und hindernusse ane gevear. Auch mainen und wellen wir ernstlich, das sy pei allen den rechten, freyhaiten und gnaden beleiben sullen, als alle die brief, hantvest und urkund lauttent und sagent, die sy darumbe von unsern vordern seligen und auch uns hagent [!] und daz in dawider yemand dhain invell, irrung oder newung nicht mach noch [mindestens ein Wort vom Schreiber ausgelassen]. Ob in aber dawider yemant dhain irrung, newung oder invell tett, das sullen sy an uns pringen, davor wellen wier sy denn vestiklichen schirmen und halten, wenn wier mainen und wellen, daz all vorgeschriben punt und artikl in ewiklich vest und stet beleiben angever. Auch haben wier in zu sundern gnaden und zu ergeczung und dankchperikait irrigen dienst und hilf solich recht, gnad und freyung gegeben und geben auch wissentlich mit brief, daz sy von nu dem nechsten sand Merteins tag (11. 11. 1398) drew gancze jare die nachsten nach einander frey, ledig und los sullen sein vor aller ungewondlicher stewr, daz wier sy in den selben jaren darumb nicht bekumern, beswern noch in dhaine wege notten sullen oder wellen angever. Mit urkund etc. datum Wienne in die sancte Lucie anno domini etc. LXXXXVIIo.

Kopie: HHStA, Hs. Weiß 8 (15. Jh.), fol. 35v.-36r., Nr. 78. Druck: Brunner, Archiv des Landmarschalls, 88f., Nr. 2; UBOE 11, 658-660, Nr. 733. Online: http://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?id=13853 (Abbildung). Lit.: Brugger, Juden in Österreich im Mittelalter, 145, 176; Brunner, Archiv des Landmarschalls, 69; GJ 3/2, 1622f., Anm. 163, Anm. 187 (mit falschen Quellen- angaben); Lohrmann, Judenrecht, 170, 203f., 233-235, 238; Lohrmann, Wiener Juden, 57, Anm. 121. Anm.: Der Text der Kopie ist mit Genadbrief der juden gemainkleich überschrieben.

1398 Jänner 8 Nr. 2148

Konrad Pürkel in Vertretung des Forstmeisters und der Stadtschreiber Nikolaus Teym in Vertretung des Stifts [Klosterneuburg] erklären, dass Nikolaus, Pfarrer zu Kierling, vor

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 ihnen im Gericht erschienen ist und auf ein Haus und eine angrenzende Hofstätte Weingarten in Oberkritzendorf an der Neustift geklagt hat, von der man Hans von Dietrichstock, Forstmeister in Österreich, und dem Stift [Kloster-]Neuburg jährlich am St. Michaelstag (29. 9.) 15 Wiener Pfennig zu Grundrecht und dem Kläger sechs Schilling Geldes dient. Der Pfarrer klagte um dieselben sechs Schilling Geldes ver- sessenes Burgrecht und die Zwispilt. Es wurde beschlossen, dass die Aussteller die Ehefrau Konrad Heufels und den Juden Veitlein (Veytlein) vorladen lassen sollten; da beide jedoch nicht erschienen und niemand die Begleichung der Forderungen übernahm, beauftragte das Gericht die Aussteller, die Gewer 14 Tage innezuhaben und sie allen Christen und Juden anzubieten, die Rechte daran haben. Wolle niemand Nikolaus' Forderungen begleichen, solle dieser mit allen Rechten an die Gewer des Hauses und Weingartens gesetzt werden, was die Aussteller auch taten, da niemand die Forderungen beglich. Eine Schätzung ergab zudem, dass das Haus und die Hofstätte Weingarten nicht so viel wert waren wie das versessene Burgrecht und die Zwispilt. Siegel Nikolaus Peuerleins wegen Siegelkarenz der Aussteller sowie Ulrich Peheims zu Kritzendorf angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1398 I 8. 1 Siegel.

1398 Februar 10, Krems Nr. 2149

Der Jude Efferl, Sohn Arams aus Krems, seine Frau und ihre Erben urkunden bezüglich des Weingartens von eineinhalb Joch, gelegen und genannt am Helbling neben einem Weingarten im Besitz der Pfarrkirche St. Gilgen zu Passau, der ihr Pfand von Kilian, Pfarrer von St. Gilgen zu Passau, war. Der Weingarten war Efferls Vater Aram für seine Geldschuld, um die er den Ausstellern verfallen ist, vor dem Burgherrn des Weingartens mit allen Rechten gerichtlich zugesprochen worden, wie der Behabbrief besagt, den die Aussteller darüber haben und der mit dem Siegel des Burgherrn Andreas, Abt von Aldersbach, besiegelt ist. Diesen Weingarten haben sie mit Handen des Burgherrn Leb Leitgeb, Amtmann der Güter des Klosters Aldersbach in Weinzierl bei Krems, dem davon jährlich am St. Michaelstag (29. 9.) sechs Wiener Pfennig Burgrecht zu dienen sind, mit allen Rechten an Stephan Fress, Pfarrer von St. Gilgen zu Passau, und dessen Erben verkauft. Die Aussteller übernehmen nach österreichischem Kauf- und Burg- rechtsschirmrecht den Schirm für das Kaufgut und versprechen, die Käufer unter Einsatz ihres ganzen Besitzes gegen alle Ansprüche schadlos zu halten. Siegel des Andreas, Abt von Aldersbach, und des Simon Tundorfer, Judenrichter und Ratsmitglied von Krems, auf Siegelbitte der Aussteller, die sich darunter verbinden, angekündigt.

Orig.: BHStA, Domkapitel Passau Urkunden Nr. 932. 1 Siegel. Druck: Authentica episcopatus Pataviensis, 471-473, Nr. 498. Online: www.monasterium.net (Bestand BHStA – Domkapitel Passau Urkunden; Abbil- dung und Regest).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Regest: Wiener, Regesten 1, 159, Nr. 380. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2045; dabei handelt es sich um den Gerichtsbrief Abt Nikolaus' von Aldersbach, mit dem der Weingarten Aram zugesprochen wurde, nicht um den oben erwähnten, von Abt Andreas besiegelten Behabbrief.

1398 März 2 Nr. 2150

Michael und Konrad, Söhne des verstorbenen Thomas Volberlein, erklären für sich und ihren minderjährigen Bruder Älblein, dass sie mit Handen ihres Amtmanns Ulrich Peheim, Amtmann zu Kritzendorf auf dem Gut Andreas Chrumichers und Stephan Rockendorfers, ihr Haus samt der Hofstätte Weingarten zu Kritzendorf neben der Bad- stube verkauft haben, wovon den genannten beiden Herren jährlich zu St. Michael (29. 9.) 32 Wiener Pfennig Grundrecht und Veit Anhanger zwei Pfund zu Überzins zu dienen sind. Die Überteuer des Hauses und der Hofstätte Weingarten haben sie mit allen Rechten um 19 Pfund Wiener Pfennig an die genannten Andreas Chrumicher von Zwettl und Stephan Rockendorfer, Amtmann des österreichischen Herzogs Wilhelm, und deren Erben verkauft. Die Kaufsumme fiel an die Gläubiger, Christen und Juden, bei denen der verstorbene Vater der Aussteller verschuldet war. Die Aussteller übernehmen nach öster- reichischem Landrecht den Schirm für das Kaufgut und versprechen, die Käufer unter Einsatz ihres ganzen Besitzes gegen alle Ansprüche schadlos zu halten. Siegel des Amtmanns Ulrich Peheim, des Klosterneuburger Ratsmitgliedes Heinrich Flötzer und des Klosterneuburger Bürgers Hans Plödlein angekündigt.

Orig.: StA Altenburg, 1398 III 2. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Altenburg; Abbildung und Regest). Regest: Burger, FRA II/21, 283f., Nr. 327.

1398 März 5 Nr. 2151

Der Grazer Judenrichter Andreas Kregel siegelt das Testament des Martin Strauss von Messendorf. Siegel Martin Strauss', Andreas Kregels, Land- und Judenrichter zu Graz, und des Grazer Bürgers Heinrich, Sohn Wulfings von Hausmannstätten, angekündigt.

Orig.: Schlossarchiv Greinburg, Urkunden, Schachtel U 11, Nr. 199. 3 Siegel. OÖLA, Kopienarchiv, Hs. Nr. 179, s.d. (Xerokopie). Regest: StLA, AUR 3933e (20. Jh.).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1398 März 6, Wien Nr. 2152

Die Vettern Wilhelm und Albrecht [IV.], Herzöge von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Grafen von Tirol etc., befehlen Ulrich von Dachsberg, ihrem Landmarschall in Österreich, den Hans Maltzkasten dazu zu bringen, dass dieser Friedrich von Tyrna alles zurückzahlt, was Friedrich für Hans an dessen Gläubiger, es seien Christen oder Juden, gemäß seinen Urkunden bezahlt hat. Folgt Hans Maltzkasten der Aufforderung nicht, soll der Landmarschall ihn im Namen der Herzöge unverzüglich dazu zwingen, sodass Friedrich von Tyrna keiner Bekanntmachung der Sache durch die Herzöge mehr bedarf.

Orig.: Gräflich Hoyos'sches Familienarchiv in Horn, Fach 378, Karton 1: Archiv Dachs- perg (ohne Nummer). NÖLA, Hoyos-Sprinzenstein Urkunden, 1398 III 6 (Xerokopie). Druck: Brunner, Archiv des Landmarschalls, 75, Nr. 26.

1398 [März 8-10] Nr. 2153

Abt Heinrich und der Konvent des Schottenklosters zu Wien erklären, dass sie der Jüdin Sletel (Slettlein), Ehefrau Micheltrauts (Micheetrawtcz) aus Wien, und deren Erben 300 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie vom St. Georgstag (24. 4.) nach der Ausstellung dieser Urkunde an binnen zwei Jahren zurückzahlen sollen. Tun sie dies nicht, kommen pro Pfund und Woche zwei Pfennig an Zinsen hinzu. Für die Zinsen, die während der zwei Jahre Laufzeit des Darlehens anfallen, sollen sie jährlich 45 Pfund Wiener Pfennig an zwei Terminen, nämlich 15 Pfund zu St. Georg und 30 Pfund zu St. Michael (29. 9.), zahlen; der erste derartige Dienst ist am kommenden Georgstag fällig. Die Aussteller haben das Recht, die Schuld innerhalb der Laufzeit zurückzuzahlen, wobei sie in diesem Fall so viel von dem Dienst zu zahlen haben, wie in der bereits verstrichenen Laufzeit angefallen ist. Als Sicherheit für die Schuld, den Dienst und die Zinsen setzen die Aussteller den ganzen Besitz ihres Klosters, aus dem der Landesfürst oder dessen Ver- treter den Juden, wenn diese nach dem Ablauf der Zahlungsfrist nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, auf deren Verlangen Pfänder stellen soll, aus denen alle Forderungen beglichen werden sollen. Die Aussteller geloben der Jüdin Sletel und deren Erben, die Forderungen weder an den Hof noch an eine andere übergeordnete Instanz abzutreten und sich gegen den Willen der Gläubiger keinen herrschaftlichen Frei-, Töt- oder Gegenbrief über das genannte Geld ausstellen zu lassen, sondern sie selbst verein- barungsgemäß zu bezahlen. Kommen sie doch zu solchen Briefen, sollen diese ungültig sein. Außerdem haben Sletel und deren Erben das Recht, im Lauf der zwei Jahre jeder- zeit die Rückzahlung der Schuld und der bis dahin angefallenen Zinsen zu verlangen, wenn sie ihr Gut aufgrund der Herrschaft benötigen. Die Aussteller sind jedem, der diese Urkunde mit Zustimmung der Jüdin besitzt und ihnen vorlegt, egal ob Jude oder Christ, ebenso zur Einhaltung der Zahlungsbestimmungen verpflichtet wie Sletel selbst. Siegel Abt Heinrichs und des Konvents angekündigt.

Kopie: WStLA, Grundbücher 29 – Schotten, Buch 37 (Satzbuch 1394-1406), fol. 61v.- 62r. Druck: Geyer/Sailer, Urkunden, 289-291, Nr. 948.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Anm.: Der Abschrift der Urkunde fehlt wie dem in der Handschrift unmittelbar vorangehenden Stück das Tagesdatum. Die davor stehende Urkunde ist auf den 8. März, die nach der obigen Abschrift stehende Urkunde auf den 10. März datiert. Die Formulierung ob sey icht ehafft noet angieng von der herschaft daz irs gucz nicht geraten mochten dürfte am ehesten auf herzogliche (Sonder-)Steuerforderungen zu beziehen sein, zu deren Begleichung Sletel Zugriff auf ihr in laufenden Darlehens- geschäften gebundenes Kapital benötigen würde.

1398 März 12, Wien Nr. 2154

Der Jude Süßmann (Suesman), Schwiegersohn der [Sara] Josephin (Joseppinn) aus Feldsberg, erklärt für sich und seine Erben, dass er mit Handen seines Grundherrn Bruder Nikolaus von der Littau, Meister des Heiliggeisthauses vor dem Kärntnertor zu Wien, ein halbes Joch Weingarten hinter Gumpendorf bei der Steingasse verkauft hat, das ihm von Friedrich Lenzlein dem Zimmermann als Pfand gesetzt worden war, wie im Grundbuch verzeichnet ist. Der Weingarten, von dem jährlich 62 Pfund Wiener Pfennig Grundrecht vor der Lese an das Heiliggeisthaus zu dienen sind, ist Süßmann für die Schuld samt Zinsen verfallen und wurde ihm gerichtlich zugesprochen, worüber er eine Urkunde besitzt. Er hat diesen Weingarten nun mit allen Rechten um neun Pfund Wiener Pfennig an Heinrich Bader auf dem Mist vor dem Schottentor, dessen Frau Katharina und deren Erben verkauft. Süßmann und seine Erben übernehmen nach Grundrechts- und österreichischem Landrecht den Schirm für den Weingarten und versprechen, die Käufer gegen alle Ansprüche schadlos zu halten, wofür sie ihren ganzen Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit setzen. Siegel des Grundherrn Meister Nikolaus und des Wiener Judenrichters Berthold Lang auf Siegelbitte der Aussteller, die sich darunter verbinden, angekündigt.

Orig.: DA Wien, Urkundenreihe 1398 März 12. 1 Siegel. Kopie: HHStA, Hs. Weiß 50/1 (18. Jh.), fol. 55rv. Online: www.monasterium.net (Bestand DA Wien; Abbildung). Regest: QuGStW I/10, 24f., Nr. 17934. Lit.: Keil, Name und Geschlecht, 44. Anm.: Sara, die Witwe des Joseph aus Feldsberg (Valtice), ist von den 1380er Jahren bis in die ersten Jahre des 15. Jahrhunderts in den Wiener Grundbüchern und auch im Judenbuch der Scheffstraße umfangreich nachweisbar, ebenso wie mehrere ihrer Schwiegersöhne und Nachfahren; sie dürfte in diesem Zeitraum in Wien gelebt haben. Vgl. Geyer/Sailer, Urkunden, 598, 605; Goldmann, Judenbuch der Scheffstraße, 135; Lohrmann, Wiener Juden, 115, 135f.; Wiedl, Jews in the Countryside, 650, 660, Anm. 100. "Auf dem Mist vor dem Schottentor" war die Bezeichnung der Gegend um den Klosterneuburger Hof und beim Kloster Maria Magdalena (heute Wien 9), vgl. Mück, Quellen Geschichte Alsergrund, 51, 86.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1398 März 14 Nr. 2155

Wilhelm Rorer erklärt für sich und als Vertreter seiner Muhme Anna, der minderjährigen Tochter seines verstorbenen Vetters Wolfgang Rorer, sowie für alle ihre Erben, dass er sich mit seinen Verwandten, den Brüdern Hans und Albrecht von Ebersdorf, über das Erbe Ulrichs von Ebersdorf gänzlich und ohne Ausnahmen geeinigt hat. Anna und ihre Erben sollen das Haus in der Schenkenstraße in Wien mit allen Rechten erhalten, wofür Wilhelm Rorer verspricht, dass weder Anna noch deren Erben künftig weitere An- sprüche auf die Güter der Ebersdorfer erheben sollen. Wilhelm und seine Erben sprechen für sich und für Anna und deren Erben den Ebersdorfer Brüdern und deren Erben alle Rechte an den Gütern zu, weshalb die Ebersdorfer davon auch alle Schulden bei Christen und Juden begleichen sollen, die der verstorbene Ulrich von Ebersdorf hinterlassen hat. Siegel Wilhelm Rorers, seines Bruders Matthias Rorer und Albrechts von Ottenstein angekündigt.

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1449. 3 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Regest). Lit.: Brugger, Ebersdorf, 90. Anm.: Zu Judenschulden Ulrichs von Ebersdorf vgl. Regesten Nr. 2050, Nr. 2052 und Nr. 2058.

1398 März 31 Nr. 2156

Hans Eisnei, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie ihr Haus, das sie zu Burgrecht haben und das in Neunkirchen am Ring am Markt neben dem Haus Ulrichs und dem der alten Strasserin liegt, mit allem Zubehör und allen Rechten mit Handen des Amtmanns Nikolaus Metzner, Bürger zu Neunkirchen und Stifter und Störer des Hauses, um 20 Pfund Wiener Pfennig an den Juden Hadgim (Hadiim), Sohn Jösleins (Jozzleins) aus Neunkirchen, dessen Frau und Erben verkauft haben. Von dem Haus sind jährlich am St. Martinstag (11. 11.) zehn Pfennig Grundrecht an den Abt von Formbach sowie dreimal jährlich zu drei Quatembern jeweils zehn Pfennig zu bannhaftem Gut an den Richter daselbst zu dienen. Die Verkäufer übernehmen gemäß Kauf- und Burgrechtsrecht in Österreich und Steier den Schirm und versprechen, den Juden jeglichen Schaden zu er- setzen, wofür sie ihren gesamten Besitz in Österreich, Steier und anderswo als Sicherheit stellen. Siegel Hans Eisneis, derzeit in Peisching ansässig, und Nikolaus Metzners angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1398 III 31. 2 Siegel. Lit.: GJ 3/2, 952f., Anm. 5, Anm. 25. Anm.: Die Abgabe an den Richter steht zwar nach derjenigen an den Abt von Formbach, das "daselbst" dürfte sich aber auf den Neunkirchener Richter beziehen.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1398 Mai 18 Nr. 2157

Der [Wiener] Neustädter Judenrichter Nikolaus Rohrbacher siegelt eine Urkunde des Hans, Pfarrer zu Zöbern, über die Verpachtung der Zehente des Stiftes Reichersberg in der Pfarre Zöbern für ein Jahr um zehn Pfund Wiener Pfennig an den Aussteller. Siegel des Hans, Pfarrer von Zöbern, und Nikolaus Rohrbachers, Judenrichter in Wiener Neustadt, angekündigt.

Orig.: StA Reichersberg, Uk. Nr. 418. Online: www.monasterium.net (Bestand Reichersberg; Abbildung und Regest).

1398 Mai 25 Nr. 2158

Der Kremser Judenrichter Simon Tundorfer siegelt eine Urkunde Michael Geukramers, der zwei Weingärten in Enzersdorf, einer davon neben dem Weingarten des Nikolaus beim Judentor zu Wien, zu einer täglichen ewigen Messe am Hieronymusaltar in Maria am Gestade in Wien stiftet. Siegel Michael Geukramers sowie Simon Tundorfers, Judenrichter von Krems, und Hans Hulbers, Bürger zu Krems, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1398 V 25. 3 Siegel. Regest: QuGStW I/4, 164, Nr. 4199.

1398 Juni 16 Nr. 2159

Der Kremser Judenrichter Simon Tundorfer siegelt eine Urkunde der Afra, Witwe des Jans Westerburger, und ihres Sohnes Stephan Westerburger über den Verkauf eines Weingartens an der Kremsleiten um 135 Pfund Wiener Pfennig an Michael Geukramer. Siegel Stephan Westerburgers, der Bergherrin Agnes Stadlerin, Meisterin des Klosters Pulgarn, sowie des Kremser Judenrichters Simon Tundorfer und des Kremser Bürgers Hans Hulber, unter denen sich die Ausstellerin wegen Siegelkarenz verbindet, angekündigt.

Orig.: SA Krems, Urkunden Krems, Uk. Nr. 92. 4 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Stadtarchiv Krems – Urkunden Krems; Abbil- dung und Regest). Lit.: Hruschka, Juden in Krems (Anhang), 9.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1398 Juli 13, Wien Nr. 2160

Wilhelm, Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., befiehlt Ulrich von Dachsberg, seinem Landmarschall in Österreich, den Wiener Bürger Simon Vivianz und Hans Seber von Schwechat im Namen des Herzogs dazu anzuhalten, dass sie Lesir (Lesiern), Oheim des Patusch aus Perchtoldsdorf, seinem Juden zu Wien, die Geldschulden bezahlen, über die dieser Briefe oder Urkunden von den beiden hat.

Orig.: Gräflich Hoyos'sches Familienarchiv in Horn, Fach 378, Karton 1: Archiv Dachs- perg (ohne Nummer). NÖLA, Hoyos-Sprinzenstein Urkunden, 1398 VII 13 (Xerokopie). Druck: Brunner, Archiv des Landmarschalls, 78, Nr. 36. Anm.: GJ 3/2, 1603, Nr. 27 setzt den in der obigen Urkunde genannten Lesir mit dem im Judenbuch der Scheffstraße abgebildeten maister Lesyer gleich, vgl. die Abbildung bei Brugger, Juden in Österreich im Mittelalter, 172. Lesir, der Oheim des Patusch aus Perchtoldsdorf, wird allerdings bei keiner seiner urkundlichen Nennungen (vgl. Brugger/ Wiedl, Regesten 3, 405f., Nr. 1830f.) als Judenmeister bezeichnet. Belegbar ist hingegen die Annahme (vgl. GJ, ebd.; Geyer/Sailer, Urkunden, 600), dass der Oheim des Patusch mit jenem Lesir von Perchtoldsdorf gleichzusetzen ist, der in Wiener Grundbüchern 1386 als einer der Zechmeister bzw. 1398 als einer der Inhaber und Verweser der Wiener Judenzeche aufscheint, vgl. Geyer/Sailer, ebd. 55, Nr. 147, 293f., Nr. 959. Es handelte sich bei Lesir von Perchtoldsdorf in dieser Funktion wohl um einen Parnass, also einen Gemeindevorsteher, der aber bei keiner seiner zahlreichen Grundbuchs- nennungen als Judenmeister auftrat. Bei dem Abgebildeten im Judenbuch handelte es sich also entweder um einen anderen Meister Lesir, oder es war nicht der Judenmeister, sondern der Zechmeister der Judenzeche gemeint; das würde allerdings nicht der üblichen Verwendung der Bezeichnung "Meister" für Juden entsprechen, die durch- gängig in der Bedeutung "Judenmeister" in den Quellen erscheint. Dazu kommt noch, dass Lesir, Oheim des Patusch, ohne weitere Bezeichnung in einem Eintrag im Judenbuch der Scheffstraße vorkommt, vgl. Goldmann, Judenbuch der Scheffstraße, XXXIIIf., 73-75, Nr. 266.

1398 Juli 29 Nr. 2161

Barbara, Witwe des Sieghard Grill von Grinzing, Oswald Grill und seine Frau Agnes, Oswalds Brüder Paul und Thomas Grill und ihre Schwester Elisabeth, Heinrich Stein- hauf und sein Vetter Andreas, Jans Flachenauer und seine Frau Elisabeth, Jans' Bruder Jakob Flachenauer und seine Frau Elisabeth sowie alle ihre Erben erklären, dass sie mit Handen ihrer Bergherrin Schwester Johanna Sonnbergerin, Äbtissin des Klarissinnen- klosters in Wien, aufgrund der Notgülte, die Sieghard Grill seiner Witwe bei Christen und Juden hinterlassen hat und die Barbara vor den Nachbarn in Grinzing rechtmäßig nachgewiesen hat, ein halbes Joch Weingarten zu Grinzing in den Lüssen, das dem Klarissinnenkloster jährlich mit sechs Wiener Pfennig bergrechtspflichtig ist, mit allen Rechten an Propst Gerung und den Konvent von St. Pölten sowie deren Nachfolger um 68 Pfund Wiener Pfennig, mit denen sie einen Teil der Notgülte beglichen haben, verkauft haben. Die Verkäufer übernehmen nach Bergrechts- und österreichischem

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Landrecht den Schirm für den Verkauf und versprechen, die Käufer unter Einsatz ihres ganzen Besitzes in Österreich und anderswo gegen alle Ansprüche schadlos zu halten. Siegel der Äbtissin und Heinrich Minners, Richter zu Wolkersdorf und Barbaras Vater, sowie des Wiener Ratsmitgliedes Michael Menschein wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Kopie: HHStA, Hs. Weiß 94 (15. Jh.), pag. 274f., Nr. 463. Druck: NÖUB 2, 388-390, Nr. 833. Online: www.monasterium.net (Sammlung St. Pölten Augustiner Chorherren; Volltext und Regest). Anm.: "Notgülte" bezeichnet die Schulden eines Erblassers.

1398 Juli 30, Wien Nr. 2162

Der Jude Scheftel (Scheafftl) Walch erklärt, dass er mit Handen Konrad Sechslings, Bergmeister des Martin von Plankenstein, ein halbes Joch Weingarten in der Dürren- währing, das ihm gemäß dem darüber ausgestellten Gerichtsbrief für ein Darlehen samt Zinsen verfallen ist und von dem man jährlich fünf Viertel Wein zu Bergrecht und fünf Ort zu Vogtrecht an Martin von Plankenstein dient, um 40 Pfund Wiener Pfennig an Wolfhart und Hans, die Kinder des Jörg Hinkcher, und deren Erben verkauft hat. 38 Pfund der Kaufsumme stammen aus dem Erlös für einen Weingarten in den Twerch- lussen, der im Namen der Kinder gemäß dem darüber ausgestellten Kaufbrief an Ulrich Widenhofer, dessen Frau Margarethe und deren Erben verkauft wurde; der besagte Weingarten soll ihnen ze ebentewr und zu scherm ligen, bis die Kinder volljährig sind und nach österreichischem Landrecht darauf verzichtet haben. Erst wenn das geschieht, sollen die Käufer den vorgenannten [Weingarten in der Dürrenwähring] mit allen Rechten innehaben, wofür Scheftel und seine Erben nach Bergrechts- und österreichi- schem Landrecht den Schirm übernehmen und versprechen, die Kinder unter Einsatz ihres ganzen Besitzes in Österreich und anderswo schadlos zu halten. Siegel des Bergmeisters Konrad Sechsling und Hans Mayrs, Mitglied des äußeren Rates von Wien, auf Siegelbitte wegen Siegelkarenz des Ausstellers, der sich darunter ver- bindet, angekündigt.

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1405. 2 Siegel. Druck: Schlager, Wiener Skizzen 1, 66f., Nr. 13 (unvollständig). Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 326, Nr. 1405. Anm.: Zu Scheftel Walch vgl. Lohrmann, Wiener Juden, 136f.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1398 August 28 Nr. 2163

Simon Nusser, Ludel Nusser, Heinrich Heuschreiber, Hans Scheuber und Rudolf Reimer erklären, dass ihnen Propst Greif und der Konvent von Reichersberg fünf Joch Wein- garten aus dem Reichersberger Eigengut in Krems, drei im kurzen Taillant und zwei auf der Leimgrube, übergeben haben. Die Aussteller sollen die Weingärten auf Lebenszeit innehaben, nach genannten Bedingungen bebauen und nutzen, wofür sie dem Stift jährlich jeden vierten Eimer Wein und dazu den Zehent dienen sollen. Zudem sollen sie von jedem Joch jährlich am St. Michaelstag (29. 9.) acht Wiener Pfennig in den Reichersberger Hof zu Krems dienen, wo sie auch die Lese ankündigen sollen, damit ein Reichersberger Vertreter anwesend sein kann. Zudem sollen sie ihre Maische zur Presse im Reichersberger Hof in Krems bringen. Wenn einer der Aussteller gegen die Bestimmungen verstößt, soll er alle Rechte an den Weingärten verlieren. Die Aussteller dürfen ihre Rechte an den Weingärten versetzen oder verkaufen, doch müssen sie sie dem Stift zuerst anbieten; nimmt dieses das Angebot nicht an, dürfen die Aussteller ihre Rechte versetzen oder verkaufen, doch nur an Christen und nicht an Juden und nur mit Zustimmung des Stifts oder dessen Vertreters. Nach dem Tod aller fünf Aussteller sollen die Weingärten sofort an das Stift zurückfallen, ohne dass Verwandte der Aussteller Ansprüche darauf erheben können. Siegel Leonhards von Gföhl, Hofmeister des Berchtesgadener Hofs (hoff dacz der eysentuerr) zu Krems und [Feld-]Richter innerhalb des Kamp, und Martin Egenburgers, Ratsmitglied und oberster Spitalmeister zu Krems, wegen Siegelkarenz der Austeller angekündigt.

Orig.: StA Vyšší Brod (Hohenfurth), Uk. 1398 VIII 28. 1 Siegel. Druck: Pangerl, FRA II/23, 401-403, Nr. 10. Online: www.monasterium.net (Bestand Vyšší Brod; Abbildung, Volltext und Regest). Anm.: Der Eisentürhof in Krems (im Mittelalter noch außerhalb der Stadtmauern, vgl. http://mapire.eu/oesterreichischer-staedteatlas/krems-stein/) war der Berchtesgadener Lesehof, vgl. Englisch/Frühwirth/Geppert/Hanika/Mahrer/Schweiger, Kremser Wein, 30f. Reichersberg hatte offenbar keinen eigenen Hofmeister in Krems, da in der Urkunde nur vom poten bzw. anwalt des Stifts die Rede ist.

1398 August 28, Passau Nr. 2164

Georg, Bischof von Passau, erklärt, dass er mit Rat des Kapitels von Passau mit den Brüdern Wilhelm und Ernst, Herzöge von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Grafen zu Tirol etc., bezüglich der Feste Schwadorf mit Zubehör, die ihm und seiner Kirche zugehörig ist, und bezüglich der Schulden, die er bei den Juden [Jakob, Hendlein und Jona] Steuss (Stewssen) aus Wien hatte, folgende Abmachungen getroffen hat: Herzog Wilhelm hat den Bischof und seine Kirche bei den genannten Juden von der Schuld und den Zinsen gelöst und ihnen die Schuldbriefe, die die Steussen darüber hatten, zurück- gegeben, sodass sie ihnen künftig nicht mehr schaden sollen. 3000 Pfund Wiener Pfennig hat Bischof Georg dazugezahlt, die restliche Summe hat Wilhelm bezahlt. Nachdem die vom Herzog bezahlte Summe erheblich war, hat Georg mit Zustimmung

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 seines Kapitels den Herzögen Wilhelm und Ernst die Feste Schwadorf mit allem Zubehör, die sein und seiner Kirche freies Eigen ist, auf die Lebenszeit beider Herzöge zu Leibgeding gegeben. Die Herzöge sollen die Feste gemäß Leibgedingsrecht inne- haben, jedoch mit Ausnahme der Mannschaft, der Lehen und des Kirchenlehens der Pfarrkirche, die bei Bischof Georg und seiner Kirche verbleiben. Wilhelm und Ernst versprechen, die Feste weder zu versetzen noch an andere zu übergeben; tun sie es dennoch, soll die Versetzung oder Übergabe ungültig sein. Sie sollen auch die Unter- tanen und Güter der Feste bei deren alten Rechten belassen und keine zusätzlichen Dienste, Zinse oder Vogtrechte in Form von Steuern oder anderem einfordern und dies auch niemand anderem gestatten. Weiters sollen die Herzöge die Feste auf eigene Kosten versorgen und das Gebäude erhalten, sodass der Bischof, seine Kirche, sein Kapitel und seine Nachfolger keinen Schaden nehmen. Nach dem Tod der Herzöge fällt die Feste wieder an Georg, seine Kirche und seine Nachfolger oder an das Kapitel, sollte es zu dieser Zeit keinen Bischof geben; jegliche Zuwiderhandlung soll ungültig sein und Georg, seiner Kirche und seinen Nachfolgern keinen Schaden bringen. Wilhelm und Ernst sollen auch die Burggrafen, Pfleger und Amtleute, die sie in der Feste Schwadorf einsetzen, instruieren, die Feste nach ihrer beider Tod an Bischof Georg und seine Kirche oder seine Nachfolger zu übergeben. Siegel Georgs, Bischof von Passau, und des Passauer Domkapitels angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1398 VIII 28. 2 Siegel. Regest: Lichnowsky, Habsburg 5, XXVIf., Nr. 263 (auf August 27 datiert); QuGStW I/4, 165, Nr. 4202. Lit.: GJ 3/2, 1606, 1609, Anm. 46. Anm.: 1395 hatte bereits Albrecht IV. einen Tötbrief über die Schulden Bischofs Georgs bei Jakob, Hendlein und Jona Steuss ausgestellt, vgl. Regest Nr. 2077. Die Urkunde ist auf den St. Augustinstag datiert, das ist der 28. August; die Datierung bei Lichnowsky ist falsch.

1398 September 10 Nr. 2165

Der Kremser Judenrichter Simon Tundorfer siegelt einen Brief des Rates und der Bürger der Städte Krems und Stein an Ulrich von Dachsberg, in dem diese dem Genannten hinsichtlich eines vorangegangenen Schreibens der Herzöge [Wilhelm und Albrecht IV.] von Österreich ihren Gehorsam zusichern. Siegel Martin Stadlers, Mautner zu Stein, und Simon Tundorfers, Judenrichter und Rats- mitglied zu Krems, wegen Abwesenheit des Richters von Krems und Stein angekündigt.

Orig.: Gräflich Hoyos'sches Familienarchiv in Horn, Fach 378, Karton 1: Archiv Dachs- perg (ohne Nummer). NÖLA, Hoyos-Sprinzenstein Urkunden, 1398 IX 10 (Xerokopie). Druck: Brunner, Archiv des Landmarschalls, 79, Nr. 41. Anm.: Der Brief enthält keine Informationen zum Inhalt des Schreibens der Herzöge.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1398 Oktober 29, Wien Nr. 2166

Dietrich Urbetsch, seine Frau Dorothea und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Hadgim, Sohn des Mosche (Muschen) aus Traiskirchen, und dessen Erben 148 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie vom kommenden St. Martinstag (11. 11.) an über ein Jahr zurückzahlen sollen. Tun sie das nicht, kommen pro Pfund und Woche zwei Wiener Pfennig an Zinsen hinzu. Als Sicherheit setzen sie ihren gesamten Besitz in Österreich oder anderswo, aus dem der Landesfürst oder sein Beauftragter den Juden auf deren Verlangen Pfänder stellen soll, damit sie das Darlehen samt Zinsen daraus zurück- erhalten, wenn sie nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen. Die Aussteller ver- sprechen, die Schuld selbst zu begleichen und nicht an den Hof oder eine andere übergeordnete Instanz abzutreten sowie sich nicht gegen den Willen der Juden bei der Herrschaft um einen Frei-, Töt- oder Gegenbrief zu bemühen. Tun sie das doch, soll jeder solche Brief ungültig sein. Sie versprechen außerdem, die Schuld an jeden Juden oder Christen zu bezahlen, der ihnen diesen Schuldbrief mit Zustimmung der ursprünglichen Gläubiger vorlegt. Siegel Dietrich Urbetschs und des Wiener Bürgers Peter Angerfelder angekündigt.

Hebräischer Vermerk auf der Plica: של ר' חיים הלוי 'Es gehört Herrn Chaim ha-Levi.' (al)

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1409. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 327, Nr. 1409.

1398 November 9 Nr. 2167

Der Grazer Judenrichter Andreas Kregel siegelt eine Urkunde Ullein Hagers, dessen Frau und Erben über 31 Pfund Wiener Pfennig schuldigen Dienst an das Frauenkloster zu Graz, den die Aussteller auf die Güter zu Rohr schlagen. Siegel Reinprecht Grabners, Peter Wolfs und Andreas Kregels, Landrichter und Juden- richter zu Graz, wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Orig.: StLA, AUR 3956c. 3 Siegel. Kopie: StLA, A. Graz, Stadt K. 142, H. 866 (16. Jh.), fol. 64v., Nr. 61. Lit.: GJ 3/1, 467, Anm. 66.

1398 November 16 Nr. 2168

Ulrich der Schenk von Osterwitz, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie Jakob Luttenberger, dessen Frau und Erben oder jedem, der sie mit dieser Urkunde dazu

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 auffordert, 22 Pfund Wiener Pfennig zahlen sollen, die diese dem Juden Merchel (Morchay) aus Judenburg für sie bezahlt haben. Die Rückzahlung soll zum kommenden Faschingstag (11. 2. 1399) in Judenburg im Haus Rudolfs von Liechtenstein[-Murau] stattfinden. Bei Nichtbezahlung versprechen die Aussteller, jeden bei Christen und Juden entstehenden Schaden zu ersetzen, den Jakob, dessen Frau und Erben oder deren Boten bei ihnen geltend machen; für die Schuld samt Zinsen setzen sie ihren gesamten Besitz als Sicherheit, woraus der Landesherr in Kärnten und Steier oder dessen Vertreter die Gläubiger entschädigen soll. Siegel Ulrichs des Schenken von Osterwitz und Jörg Reisbergers angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1398 XI 16. 2 Siegel. Lit.: Maleczek, Urkunden Archiv Trapp, 98, Anm. 2. Anm.: Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert.

1398 November 23 Nr. 2169

Erhard Grupel von Gneixendorf und seine Frau Anna urkunden für sich und ihre Erben bezüglich ihrer Ansprüche gegen das Kloster Aldersbach auf den Hof samt Zubehör in Weinzierl bei Krems sowie auf das judengelt mit Ausnahme der beiden Weingärten, die zu dem Hof gehören und die der Aussteller von dem Kloster hat. Sie bestätigen, dass sie sich mit dem Kloster dahingehend geeinigt haben, dass sie künftig hinsichtlich der beiden strittigen Sachen keine Ansprüche mehr an das Kloster und dessen Gut haben sollen; erheben sie dennoch Forderungen, sollen diese ungültig sein. Siegel des Leb Leitgeb von Weinzierl und des Kremser Bürgers Ulrich von Znaim wegen Siegelkarenz des Ausstellers angekündigt.

Orig.: BHStA, KU Aldersbach 1398 XI 23. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand BHStA – Kloster Aldersbach Urkunden; Abbil- dung und Regest).

1398 Dezember 22 Nr. 2170

Die Jüdin Gutel (Guetl), Witwe Ischleins (Ischleins) aus Graz, und ihre Erben erklären, dass sie zwei Häuser und einen Baumgarten, die ihnen von Hans Nagengast, dessen Frau und Erben mit anderen Gütern aufgrund einer beurkundeten Geldschuld zugefallen sind, um 32 Pfund Wiener Pfennig an Kreftlein an der Graz, dessen Frau Elisabeth und deren Erben verkauft haben. Die verkauften Güter, ein vorderes und ein hinteres Haus sowie ein angrenzender Baumgarten samt Zubehör, sind von einer Mauer umschlossen und liegen am Grazbach zwischen den Häusern der Auerin und der Paukerin; jährlich sind davon zwölf Wiener Pfennig Grundrecht an die die herzogliche Kammer zu leisten. Der Verkauf der Güter geschah mit Handen des Gerichts zu Graz unter dem Vorsitz Martin Unkels; die Verkäufer verzichten gegenüber den Käufern, die an die Gewer gesetzt werden, auf alle weiteren beurkundeten oder nicht beurkundeten Ansprüche an den

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Gütern, die auf sie selbst oder Hans Nagengast, dessen Frau und Erben zurückgehen, und sagen die Kaufgüter von allen Schuldbriefen und Geldschulden ledig, die Hans Nagengast, dessen Frau und Erben bis zum Ausstellungsdatum der Urkunde bei ihnen hatten. Siegel Martin Unkels, Stadtrichter von Graz, sowie Andreas Kregels, Landrichter und Judenrichter daselbst, auf Siegelbitte der Aussteller sowie hebräische Unterschrift der Aussteller (bestett mit unserer judenschrift) angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: אני גועטל הרשומה מטה מודעת בכתב זה כל מה דכתיב לעיל בלשון גלחות זה עלי לקיים ועל זה נתתי לו כתבי בחתימת שמי לזכות ולראייה גועטל אלמנת ר' ישעי' זצ''ל 'Ich, "Guetel", die unten aufgelistet ist, bekenne in dieser Urkunde alles, was oben in dieser mönchischen Sprache (galachut) geschrieben wurde. Dies komme auf mich, und es möge gehalten werden. Und darüber habe ich ihm meine Urkunde mit meiner Namensunterschrift gegeben, zum Recht und zum Beweis. "Guetel", Witwe des Herrn Jischaja, das Andenken des Gerechten zum Segen.' (al)

Orig.: Franziskanerbibliothek Graz, Anonym A 1/33. Kopie: StLA, AUR 3958a (20. Jh.). Anm.: Nach den Angaben auf der Kopie wurde die Urkunde in der Franziskaner- bibliothek aus einem Bucheinband gelöst.

1399 Jänner 16, Wien Nr. 2171

Die Vettern Wilhelm und Albrecht [IV., Herzöge von Österreich] etc., erklären, dass alle ihre Juden in Österreich ob und unter der Enns und diesseits des Semmering die Juden Micheltraut (Micheln Trautten), Hetschlein, Sohn Zecherls (Zeacherleins) aus Herzogen- burg, Süßmann (Sussmann) und Efferl (Eferlein) aus Krems sowie zwei weitere Juden aus [Wiener] Neustadt benannt haben, um unter den Juden die gewöhnliche Judensteuer des Jahres 1398 anzuschlagen, einzunehmen und abzuliefern. Die Genannten sollen diese Steuer den Herzögen ebenso jetzt auszahlen wie das, was von der vorigen Steuer (nechst vergangen unser judenstewr [1397]) noch ausständig ist, dazu die 4000 Pfund Pfennig, die sie ihnen jetzt geben sollen, sowie alle Zinsen, die auf die Steuern ange- fallen sind und die darauf und auch auf die 4000 Pfund noch anfallen werden. Die Herzöge haben daher die sechs Absamer berechtigt, mit dieser Urkunde die Steuer und die 4000 Pfund anzuschlagen und einzubringen, es sei mit Eid, ohne Eid oder mit Zeugnissen (kuntschaft). Weigert sich ein Jude, das, was sie ihm anschlagen, auch zu zahlen, sollen sie diesen durch gemains nuczs und fromes willen dazu zwingen. Die Herzöge überantworten die Aufgaben den genannten Absamern und versprechen, diese zu schirmen und zu schützen und keine Anschuldigungen gegen sie zu glauben, sondern sie selbst zu befragen. Die Herzöge gebieten den Juden in Österreich ob und unter der Enns sowie diesseits des Semmering ohne Ausnahme, dass diese den sechs Absamern gehorchen und um der Herzöge willen ohne Widerrede gehorsam sein sollen. Wer dagegen handelt, handelt damit gegen die Herzöge und wird von ihnen an Leib und Gut

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 schwer bestraft werden, da keiner ihrer genannten Juden von der Leistung der genannten 4000 Pfund ausgenommen sein soll.

Kopie: HHStA, Hs. Weiß 8 (15. Jh.), fol. 43v.-44r., Nr. 93. Druck: UBOE 11, 774f., Nr. 870. Online: http://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?id=13853 (Abbildung). Lit.: GJ 3/1, 551f., 679f., 1599 (auf Jänner 6 datiert), 1602, 1605, 1622; Grahammer, Hetschel, 102, Anm. 26; Hruschka, Juden in Krems, 55f., 58; Lohrmann, Judenrecht, 290; Lohrmann, Wiener Juden, 89; Schwarz, Juden in Wien, 43f. Anm.: Die Überschrift über dem Text der Kopie lautet Der absamnear gewaltbrief die gewoenleich judensteur anczeslahen. Der Eintrag ist durchgestrichen. Die bei Schwarz, ebd. 44, Anm. 4 zitierte Veranschlagung der Judensteuer für 1397 auf 16.000 Gulden ist nur mehr in Form eines Repertoriumseintrags überliefert, vgl. Brunner, Archiv des Landmarschalls, 69; Lohrmann, Wiener Juden, 89, Anm. 172; Scherer, Rechtsverhältnisse, 532; Schlager, Wiener Skizzen 2, 234.

1399 Jänner 21, Wien Nr. 2172

Rudolf von Wallsee[-Enns], Hofmeister Herzog Wilhelms von Österreich etc., und seine Erben erklären, dass sie dem Juden Jeklein, Sohn Hetschels (Heetschleins) aus Herzogenburg, dessen Brüdern und Erben 44 Pfund und 60 Wiener Pfennig schulden, die sie bis zur kommenden Sonnwend (24. 6.) zurückzahlen sollen; ansonsten kommen pro Pfund und Woche zwei Pfennig an Zinsen hinzu. Sobald die Juden es fordern, sollen sie ausbezahlt werden; widrigenfalls sollen die Schuldner einen ehrbaren Knecht selbander mit zwei Pferden nach Wien ins Einlager schicken, wo diese gemäß Einlager- recht verbleiben sollen, bis die Schuld samt Zinsen bezahlt ist. Die Zinsen laufen weiter, unabhängig davon, ob Einlager geleistet wird oder nicht. Die Aussteller setzen ihren gesamten Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit, woraus der Landesfürst in Österreich oder dessen Vertreter den Juden nach der obigen Frist auf deren Verlangen Pfänder stellen soll, bis die Schuld samt Zinsen bezahlt ist. Die Aussteller versprechen, sich hinsichtlich der Schuldsumme und der Zinsen nicht an den Hof, an einen anderen Gewaltträger oder sonst jemanden zu wenden, sondern die Juden selbst zu bezahlen. Siegel Rudolfs von Wallsee-Enns und Konrad Pöttingers angekündigt.

Hebräischer Vermerk auf der Plica: שר רודולף מוולסי מ''ד ליט' וס' פ' ע' ז' ק'נ'ט'ל 'Edler "Rudolf" von "Wallsee" 44 Pfund und 60 Pfennige auf "sunwenden", 159 nach der [kleinen] Jahreszählung (1399)' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1399 I 21. 2 Siegel. Regest: QuGStW I/10, 68f., Nr. 18077 (mit Transkription und Übersetzung des hebräischen Vermerks). Lit.: GJ 3/1, 552, Anm. 8; Grahammer, Hetschel, 109. Anm.: Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1399 Februar 6, Wien Nr. 2173

Rudolf von Wallsee[-Enns], Hofmeister Herzog Wilhelms von Österreich etc., und seine Erben erklären, dass sie den Juden Jakob (Jacoben), Hendlein (Haendlein) und Jona, Söhne des [David] Steuss (Stewzzen), und deren Erben 110 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie ihnen am kommenden St. Michaelstag (29. 9.) zurückzahlen sollen; ansonsten kommen pro Pfund und Woche zwei Pfennig an Zinsen hinzu. Sobald die Juden es verlangen, sollen sie ausbezahlt werden; widrigenfalls sollen die Schuldner einen ehrbaren Knecht selbander mit zwei Pferden nach Wien ins Einlager schicken, wo diese gemäß Einlagerrecht verbleiben sollen, bis die Schuld samt Zinsen bezahlt ist. Die Zinsen laufen weiter, unabhängig davon, ob Einlager geleistet wird oder nicht. Die Aus- steller setzen ihren gesamten Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit, woraus der Landesfürst in Österreich oder dessen Vertreter den Juden nach der obigen Frist auf deren Verlangen Pfänder stellen soll, bis die Schuld samt Zinsen bezahlt ist. Die Aussteller versprechen, sich hinsichtlich der Schuldsumme und der Zinsen nicht an den Hof, an einen anderen Gewaltträger oder sonst jemanden zu wenden und gegen den Willen der Juden keine Frei-, Töt- oder Gegenbriefe von der Herrschaft zu erlangen, sondern die Juden selbst zu bezahlen; dennoch erlangte Briefe sollen ungültig sein. Wer immer mit Zustimmung der Juden diese Urkunde vorlegt, Jude oder Christ, soll ausbezahlt werden. Siegel Rudolfs von Wallsee-Enns und Konrad Pöttingers angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1399 II 6. 1 Siegel. Regest: QuGStW I/4, 166, Nr. 4207. Anm.: Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert.

1399 Februar 15 Nr. 2174

Heinrich Schreiber von St. Lorenzen, derzeit in Lembach ansässig, seine Frau Kunigunde und ihre Erben verzichten auf alle Rechte an dem Weingarten in Lembach im jungen Nusspach, der vormals dem Königsberger gehörte und den ihr Sohn Peter, derzeit Diener des Landschreibers, von den Juden gelöst hat. Sie sollen künftig gegen Peter, dessen Erben und alle künftigen Besitzer des Weingartens keine Ansprüche haben; viel- mehr sollen Peter und dessen Erben alle Rechte daran wie an deren anderem Eigengut haben. Siegel Heinrich Schreibers und Wernzleins zu Marburg angekündigt.

Orig.: Schlossarchiv Greinburg, Urkunden, Schachtel U 11, Nr. 208. 2 Siegel. OÖLA, Kopienarchiv, Hs. Nr. 179, s.d. (Xerokopie). Anm.: St. Lorenzen/Lovrenc na Pohorju und Lembach/Limbuš (beide westlich von Marburg/Maribor) liegen heute in Slowenien.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1399 März 7, Wien Nr. 2175

Rudolf von Wallsee[-Enns], Hofmeister Herzog Wilhelms von Österreich etc., und seine Erben erklären, dass sie dem Juden Micheltraut (Micheltrawten) aus Wien und dessen Erben 202 Pfund und 48 Wiener Pfennig schulden, die sie ihnen am kommenden St. Michaelstag (29. 9.) zurückzahlen sollen; ansonsten kommen pro Pfund und Woche zwei Pfennig an Zinsen hinzu. Sobald die Juden es verlangen, sollen sie ausbezahlt werden; widrigenfalls sollen die Schuldner einen ehrbaren Knecht selbander mit zwei Pferden nach Wien ins Einlager schicken, wo diese gemäß Einlagerrecht verbleiben sollen, bis die Schuld samt Zinsen beglichen ist. Die Zinsen laufen weiter, unabhängig davon, ob Einlager geleistet wird oder nicht. Die Aussteller setzen ihren gesamten Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit, woraus der Landesfürst in Österreich oder dessen Vertreter den Juden nach der obigen Frist auf deren Verlangen Pfänder stellen soll, bis die Schuld samt Zinsen bezahlt ist. Die Aussteller versprechen, sich hinsichtlich der Schuldsumme und der Zinsen nicht an den Hof, an einen anderen Gewaltträger oder sonst jemanden zu wenden und gegen den Willen der Juden keine Frei-, Töt- oder Gegenbriefe von der Herrschaft zu erlangen, sondern die Juden selbst zu bezahlen; dennoch erlangte Briefe sollen ungültig sein. Wer immer mit Zustimmung der Juden diese Urkunde vorlegt, ob Jude oder Christ, soll ausbezahlt werden. Siegel Rudolfs von Wallsee-Enns und Konrad Pöttingers angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1399 III 7. 2 Siegel. Regest: QuGStW I/4, 167, Nr. 4210. Anm.: Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert.

1399 März 13, Wien Nr. 2176

Wilhelm, Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., erklärt, dass Reinprecht von Windischgrätz und dessen Sohn Konrad von Windischgrätz, Wilhelms Kämmerer, etliche Schuldbriefe von Wilhelms Juden zu Graz ausgelöst haben, die sie danach zerschnitten haben. Weiters haben sie wie üblich in der Judenschule zu Graz öffentlich verkünden lassen, dass jeder Jude, der noch auf sie lautende Urkunden hat, diese vorlegen solle, damit sie sie auslösen könnten. Da kein Jude weitere Schuldbriefe vorlegte, haben die dortigen Juden den Windischgrätzern darüber einen hebräischen (der juedischen ist geschriben) Tötbrief gegeben. Diesen Tötbrief mitsamt den ausgelösten Schuldbriefen hat Konrad von Windischgrätz dem Herzog vorgelegt und zusätzlich einen herzoglichen Tötbrief erbeten. Diesen hat Wilhelm hiermit ausgestellt, womit alle noch auftauchenden Schuldbriefe, die auf die genannten Windischgrätzer lauten, ungültig sein sollen.

Orig.: Státní oblastní archiv v Plzni (Regionalarchiv Pilsen), Rodinný archiv Windisch- grätzů Nr. 120. 1 Siegel. Kopie: StLA, AUR 3967b (19. Jh.). Druck: Herzog, Judenschule Graz, 45.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Lit.: Breitenhuber, Judenschule Graz, 91-93. Anm.: Mit "Tötbriefen" sind hier reguläre, der zusätzlichen Absicherung dienende Kraftloserklärungen und nicht wie in anderen Fällen obrigkeitliche Eingriffe in laufende Kreditgeschäfte gemeint, vgl. Brugger, Judenschuldentilgungen, 332.

1399 Mai 8 Nr. 2177

Peter Hohenberger, seine Frau Katharina und ihre Erben erklären, dass sie Abt Johannes und den Konvent von Göttweig bei dem Juden Hendlein (Heandlein), Sohn des [David] Steuss (Stewezzen) aus Wien, und dessen Erben als Bürgen für 100 neue ungarische Gulden und [!] gewogene Dukaten sowie siebzehneinhalb Pfund Wiener Pfennig gesetzt haben. Sie sollen die Bürgen bis zum kommenden St. Michaelstag (29. 9.) aus der Bürgschaft lösen, wobei sie versprechen, sich dieser Verpflichtung durch keinerlei Urkunden von Seiten des Hofes, der Fürsten oder deren Vertreter, die sämtlich ungültig sein sollen, zu entziehen. Lösen sie die Bürgen nicht zum vereinbarten Zeitpunkt aus der Bürgschaft, sollen sie ihnen jeden von da an entstehenden Schaden bei Juden oder Christen ersetzen, wofür sie ebenso wie für die ursprüngliche Bürgschaftssumme ihren gesamten liegenden oder beweglichen Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit setzen, aus dem sie nach Aufforderung durch die Bürgen Pfänder stellen sollen, bis alles beglichen ist. Jedem, ob Jude oder Christ, der den Ausstellern diese Urkunde mit Zu- stimmung der Bürgen vorlegt, sind sie ebenso wie den Bürgen verpflichtet. Siegel Peter Hohenbergers und Hans Frals angekündigt.

Orig.: StA Göttweig, Uk. Nr. 881. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Göttweig; Regest). Regest: Fuchs, FRA II/51, 792, Nr. 881. Anm.: Möglicherweise wurde das "und" in der Angabe der Bürgschaftssumme umb hundert guldein new ungrisch und duccaten die dy wag wol habent versehentlich statt des zu erwartenden "oder" (vgl. Regest Nr. 2267) verwendet.

1399 Mai 19, Trautmannsdorf Nr. 2178

Albero Stuchs von Trautmannsdorf stiftet einen täglichen Gottesdienst in der Kirche auf der Feste Trautmannsdorf als Seelgerät und gibt dafür seinem Kaplan Rudolf, Pfarrer zu Trautmannsdorf, 36 Pfund, fünf Schilling und 24 Pfennig Wiener Münze, die auf einer Reihe benannter Güter liegen. Unter den zum Dorf Flatz gehörenden gestifteten Ein- künften, die am St. Michaelstag (29. 9.) zu leisten sind, befinden sich auch vier Pfund Pfennig von dem Poesinger genannten Weingarten des Juden Hötsch (Hoetsch) aus Neunkirchen und ein Bergrecht von einem Eimer, das derselbe Jude dient, sowie ein weiteres Bergrecht von eineinhalb Eimer, das der Jude Hadgim (Haydinn) dient. Siegel des Albero Stuchs von Trautmannsdorf, Antons, Propst des Allerheiligenstifts zu Wien, Rudolfs von Wallsee[-Enns], Hofmeister Herzog Wilhelms, Reinprechts von Wallsee[-Enns], Hauptmann ob der Enns, Ulrichs von Dachsberg, Landmarschall in

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Österreich, Hans' von Pottendorf, Albrechts von Ottenstein, Hofrichter in Österreich, Friedrichs von Scharfeneck, Bernhards von Streitwiesen[-Mollenburg] und Rudolfs, Pfarrer zu Trautmannsdorf, angekündigt.

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 4875. 2 Siegel. Kopie: StA Heiligenkreuz, 49-6-4 (Kopialbuch der Pfarre Trautmannsdorf, 17. Jh.), fol. 6r.-11v. Druck: Trauttmansdorff, Beitrag, 254-258, Nr. 309. Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Regest). Lit.: Haider-Berky, Mittelalterliche Judengemeinde Neunkirchen, 6f. Anm.: Die Urkunde ist sehr lang und enthält ausführliche Bestimmungen zur Durch- führung der gestifteten Gottesdienste sowie eine detaillierte Beschreibung der gestifteten Einkünfte.

1399 Juli 25, Salzburg Nr. 2179

Georg von Silberberg und der Jude Samuel aus Bamberg erklären für sich, ihre Frauen und ihre Erben, dass sie sich bezüglich ihrer Streitigkeiten an ihren Herrn Gregor, Erzbischof von Salzburg, gewandt haben; sie versprechen, sich an dessen Schiedsspruch zu halten und nicht dagegen zu handeln. Siegel des Ritters Philipp Schalchdorfer angekündigt, unter dem sich Georg und Samuel verbinden.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1399 VII 25. Online: www.monasterium.net (Bestand HHStA – Salzburg Erzstift; Abbildung und Regest). Lit.: GJ 3/2, 1535, Anm. 10; Wadl, Juden Kärnten, 119, 168, 184; künftig Wiedl, Der Salzburger Erzbischof und seine Juden. Anm.: Samuel war in Friesach ansässig (vgl. Regest Nr. 1961) und fiel daher in die Zuständigkeit des Salzburger Erzbischofs. Wadl, Juden Kärnten, 184 vermutet anhand dieser Urkunde, dass Samuel in die erzbischöfliche Residenzstadt gezogen war, wofür der Ausstellungsort der Urkunde allein jedoch kein Beleg ist. 1403 quittierte ein Salz- burger Hauptmann Samuel die Rückzahlung einer Schuld (vgl. Regest Nr. 2273); auch dies bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass Samuel in der Stadt Salzburg ansässig war – umso mehr, als er im selben Kontext wenige Monate später wieder als Friesacher Jude bezeichnet wurde, vgl. Regest Nr. 2276.

1399 Juli 29, Wien Nr. 2180

Beatrix, Herzogin von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Gräfin zu Tirol etc., erklärt, dass sie mit Peter, Prior der Kartause Gaming, und dem Konvent sowie deren Nachfolgern folgenden Tausch vorgenommen hat: Sie übergibt dem Kloster Gülten von

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 sieben Schilling und 13 Wiener Pfennig auf behausten Gütern und Überlend in Perchtoldsdorf, von denen genannte Dienste zu leisten sind, die sie um ihr eigenhaftes Gut gekauft hat und die ein Lehen ihres Sohnes, Herzog Albrechts [IV.] von Österreich, waren. Die Kartäuser sollen die sieben Schilling und 13 Wiener Pfennig mit allen Rechten innehaben; im Gegenzug haben sie Beatrix aus ihrem Eigengut Gülten von einem Pfund weniger 14 Wiener Pfennig gegeben, die auf Häusern in Perchtoldsdorf liegen, darunter drei Schilling Pfennig, die der Jude Judel (Juedel) von einem Haus zu leisten hat. Beatrix und ihre Nachkommen sollen diese Gülten mit allen Rechten innehaben; sie übernehmen für die sieben Schilling und 13 Pfennig den Schirm und versprechen, den Kartäusern jeden entstehenden Schaden zu ersetzen, wofür sie ihren gesamten Besitz in Österreich als Sicherheit stellen.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1399 VII 29. 1 Siegelrest. Kopie: HHStA, Hs. Weiß 49/2 (18. Jh.), fol. 300v. Online: www.monasterium.net (Bestand HHStA – Gaming Kartäuser; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW I/10, 76, Nr. 18098. Anm.: Herzogin Beatrix, Ehefrau Albrechts III., lebte nach dem Tod ihres Mannes unter anderem in Perchtoldsdorf, wo sie 1414 auch starb.

1399 August 14/15, Villach Nr. 2181

Albrecht, erwählter und bestätigter Bischof von Bamberg, erklärt, dass er Hans Kheven- hüller (Kevenhuler), seinem Bürger zu Villach, und dessen Erben das Gärtlein an der Judenschule bei der Drau, das bis an den Weg bei der Badstube des Guardians reicht, auf Lebenszeit Bischof Albrechts und nicht länger verliehen hat, da es ein Lehen Albrechts und seiner Kirche ist.

Kopie: StABa, Standbuch 2901 (15. Jh.), fol. 265v.; Standbuch 2900 (15. Jh.), fol. 21v. (Lehenbucheintrag). Druck: Koller-Neumann, Bamberg, 145, Nr. 172/114 (Standbuch 2900). Lit.: Neumann, Juden Villach, 354. Anm.: Die Abschrift in Standbuch 2901 ist (auf Deutsch) auf unser liben frauen tag wurczweih (= Mariä Himmelfahrt), also auf den 15. August, datiert; der etwa gleich- zeitige, zusammenfassende Eintrag in Standbuch 2900 datiert auf Latein mit vigilia assumpcionis Marie, also auf den 14. August. Die Badstube der Minoriten bzw. des Guardians wurde wiederholt zur Lagebeschreibung der Villacher Synagoge verwendet, vgl. Regest Nr. 2059.

1399 August 24 Nr. 2182

Hans von Ernstbrunn, oberster Kellerer des Stifts [Kloster-]Neuburg, erklärt, dass die Juden Mosche (Muesch) und Heskel (Hezzgel), Schwiegersöhne des Juden Schalam

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 (Schalams) pei dem pruenn, vor ihm im Gericht erschienen sind und auf ein Viertel Weingarten aus dem Gut ihres Schuldners geklagt haben, das am Chamerperg neben [dem Weingarten des] Thomas Müllner liegt und von dem man dem Stift jährlich drei Viertel Wein zu Bergrecht in das Kellereramt auf die Oberkammer sowie einen Helbling zu Witrecht dient. Die Juden klagten gemäß dem Register auf den genannten Weingarten um zehn Pfund Wiener Pfennig und die im zweiten Jahr laufenden Zinsen, da ihnen ein anderes Viertel Weingarten im Smalngraben auch verpfändet war. Das Gericht ent- schied, dass der Aussteller bei Hans Pracher, der derzeit die Gewer des Weingartens innehat, und bei allen anderen Christen und Juden, die Ansprüche darauf erheben, anfragen lassen solle, ob jemand die Forderungen begleichen wolle. Da sich niemand meldete, wurde entschieden, dass der Aussteller die Gewer des Weingartens 14 Tage innehaben und ihn in dieser Zeit dem genannten Hans Pracher und allen anderen Christen und Juden, die Ansprüche auf den Weingarten geltend machen, anbieten solle. Falls niemand den genannten Juden die Schuld samt Zinsen gemäß dem Register begleichen wolle, sollten diese dem Aussteller dessen Vergütung geben, was sie taten. Daraufhin solle der Aussteller den Weingarten an die Kläger übergeben und sie mit allen Rechten an die Gewer setzen, worüber er ihnen einen Behabbrief ausstellen solle, was er auch tat. Siegel Hans' von Ernstbrunn und des Klosterneuburger Bürgers Seifried Steck, der bei der Gerichtsverhandlung anwesend war, angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1399 VIII 24. 1 Siegel.

1399 September 29 Nr. 2183

Der in Marburg ansässige Jude Smoiel (Smoel), Sohn Efferleins (Aefferleins) aus Laibach, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie Paul [von Tepsau], Viktringer Amtmann zu Marburg und Mitbürger daselbst, dessen Frau und Erben ihren Weingarten in Oberkötsch neben dem Weingarten des Kren, der Chleybinger heißt und ihnen für ihre Geldschuld von dem verstorbenen Heinrich Gozrep verfallen war, mit allem Zubehör und allen Rechten verkauft haben. Der Kauf geschah mit Handen des Konrad Meschk, Zechmeister in der Pfarrkirche St. Johannes zu Marburg; von dem Weingarten sind jährlich sechs Wassereimer Most und drei alte Helbling zu Bergrecht zu dienen. Die Verkäufer versprechen, den Weingarten nach steirischem Landrecht gegen alle An- sprüche von Christen und Juden zu schirmen; widrigenfalls versprechen sie die Käufer unter Einsatz ihres ganzen Besitzes schadlos zu halten. Tun sie das nicht, soll der Landesherr in Steier oder sein Beauftragter die Käufer auf deren Verlangen aus dem Besitz der Aussteller entschädigen. Siegel Matthias Königs, Stadtrichter zu Marburg, und Friedrichs, des alten Richters daselbst, wegen Siegelkarenz Konrad Meschks auf dessen und Smoiels Siegelbitte sowie hebräische Unterschrift (mit unser judischen underschrift) der Aussteller angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: אני החתום מטה מודיע לכל על מה שכתו' לעיל בכתב זה של ארמאי זה רצוני ובקשתי שמואל בהח''ר אפרים הכהן זצ''ל

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 'Ich, der unten Unterzeichnende, bekenne allen über das, was oben in dieser Urkunde der Nichtjuden (aramai) geschrieben wurde: Dies ist mein Wunsch und mein Wille. Samuel, Sohn des gelehrten Herrn Efraim ha-Kohen, das Andenken des Gerechten zum Segen.' (al)

Orig.: KLA, 418-B (AUR), A 522 St. 2 Siegel. Kopie: KLA, GV-Hs. 1/1 (Viktringer Copialbuch I, 16. Jh.), fol. 228v.-229r., Nr. 327; GV-Hs. 1/2 (Viktringer Copialbuch II, 16. Jh.), fol. 137v.-136r., Nr. 417a; GV-Hs. 1/5 (Viktringer Copialbuch, 19. Jh.), pag. 606. StLA, AUR 3992 (2 Abschriften, 19. Jh.). Druck: GZM 5, Nr. 74. Online: www.monasterium.net (Bestand KLA – Allgemeine Urkundenreihe; Abbildung und Regest). Regest: Luschin von Ebengreuth, Landschreiberamt, 214, Nr. 56 (mit Verlesungen); Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d. Lit.: Rosenberg, Juden Steiermark, 123, 143, Nr. XIV; Scherer, Rechtsverhältnisse, 460; Wadl, Juden Kärnten, 106f. Anm.: Der Name des Weingartens kann auch als Chleyburger gelesen werden, da die Schreibung von "Marburg" sehr ähnlich aussieht und der Schreiber bei dem Namen keinen der sonst relativ konsequent verwendeten i-Punkte setzte; die beiden frühneuzeit- lichen Kopien der (nicht im Original erhaltenen) Folgeurkunde nennen den Weingarten allerdings Kleybin(n)ger, vgl. Regest Nr. 2185. Smoiels Vater Efferlein wurde bis 1372 als Laibacher Jude bezeichnet (vgl. Brugger/ Wiedl, Regesten 3, 149f., Nr. 1384); er selbst nannte sich nach seiner Übersiedelung noch 1390 "Efferl aus Laibach, gesessen zu Marburg", vgl. Regest Nr. 1933. Bei Friedrich, dem "alten Richter", handelt es sich wahrscheinlich um Friedrich Spitaler, der 1397 Marburger Stadtrichter war, vgl. Regest Nr. 2127. Heinrich Gozrep war 1390/91 Marburger Judenrichter, vgl. Regesten Nr. 1956 und Nr. 1966.

1399 Oktober 23 Nr. 2184

Ulrich Zisserl von Ravelsbach, sein Vetter Peter Hechtl von Grünbach und ihre Erben erklären, dass sie Konrad Zink von Pölla und dessen Erben bei dem Juden Nechlein (Naechlein) aus Eggenburg, dessen Frau und Erben als Bürgen für eine Schuld von 21 Pfund Wiener Pfennig gesetzt haben, die sie bis zum nächsten St. Kolomanstag (13. 10. 1400) zurückzahlen sollen, wie die Urkunde beweist, die die Juden von den Ausstellern darüber haben. Die Aussteller versprechen, die Bürgen bis zum genannten Termin ohne jeden Schaden aus der Geldschuld und Bürgschaft zu lösen. Widrigenfalls soll derjenige von ihnen, den die Bürgen bestimmen, [...] selbander mit zwei Pferden nach Eggenburg ins Einlager gehen und nach österreichischem Einlagerrecht dort bleiben, bis die Bürgen gänzlich aus der Geldschuld und Bürgschaft gelöst sind. Tun sie das nicht oder dauert den Bürgen das Einlager zu lange, sollen die Schuldner ihnen sämtliche Schäden bei Christen oder Juden ersetzen, wofür diese ihren ganzen beweglichen und unbeweglichen Besitz inner- und außerhalb Österreichs als Sicherheit setzen.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Siegel Ulrich Zisserls und Peter Hechtls angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1399 X 23. Anm.: Die Urkunde ist am rechten Rand etwa sieben Buchstaben breit abgeschnitten.

1399 Oktober 25 Nr. 2185

Paul von Tepsau, Viktringer Amtmann zu Marburg, seine Frau Katharina und ihre Erben erklären, dass sie ihren Weingarten in Oberkötsch neben dem Weingarten des Khrens, der Kleybinnger heißt und den sie mit allen Rechten von dem in Marburg ansässigen Juden Smoiel (Simoel), Sohn Efferleins (Afferleins) aus Laibach, dessen Frau und Erben gekauft haben, mit allem Zubehör an Abt Johann und das Kloster Viktring als rechtes Eigen gegeben haben. Dies geschah unter der Bedingung, dass Paul den Weingarten samt Zubehör lebenslang innehaben und nutzen soll; nach seinem Tod soll der Wein- garten an das Kloster fallen. Dies geschah mit Handen des Konrad Meschk, Zechmeister in der Pfarrkirche St. Johannes zu Marburg; von dem Weingarten sind jährlich sechs Wassereimer Most und drei alte Helbling zu Bergrecht zu dienen. Die Aussteller ver- sprechen, den Weingarten nach steirischem Landrecht gegen alle Ansprüche von Christen und Juden zu schirmen. Siegel Matthias Königs, Stadtrichter zu Marburg, wegen Siegelkarenz Konrad Meschks angekündigt. Katharina, die Ehefrau Pauls, verspricht unter dem Siegel Friedrichs, des alten Richters zu Marburg, sich an die beurkundete Vereinbarung zu halten.

Kopie: KLA, 418-B (AUR), C 2060 St (= GV-Hs. 1/1 [Viktringer Copialbuch I, 16. Jh.], fol. 228rv., Nr. 326; GV-Hs. 1/2 (Viktringer Copialbuch II, 16. Jh.), fol. 137v., Nr. 417; GV-Hs. 1/5 (Viktringer Copialbuch, 19. Jh.), pag. 605. StLA, AUR 3995a (19./20. Jh.). Druck: GZM 5, Nr. 75. Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2183.

1399 November 7, Wien Nr. 2186

Der Jude Micheltraut (Micheltrawt) aus Wien erklärt für sich und seine Erben, dass er mit Handen seiner Grundherrin Agnes Würflin, Priorin zu St. Laurenz in Wien, seinen Garten zu Tolbach (?) neben dem Garten, der Schuetenwuerffel heißt, verkauft hat. Der Garten war Micheltraut gerichtlich für das Geld zugesprochen worden, das ihm Sieg- mund Grill und dessen Frau Dorothea gemäß Micheltrauts Urkunde schuldig gewesen waren, wie der Gerichtsbrief belegt, der ihm darüber ausgestellt wurde. Von dem Garten dient man dem Frauenkloster St. Laurenz zu Wien jährlich am St. Martinstag (11. 11.) 16 Wiener Pfennig Grundrecht. Micheltraut hat den Garten nun mit allen Rechten um sieben Pfund Wiener Pfennig an Michael Schricker, dessen Frau Christine und deren Erben verkauft, wofür er und seine Erben nach Grund- und österreichischem Landrecht den Schirm gegen alle Ansprüche von dritter Seite übernehmen. Sie versprechen, den

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Käufern jeden Schaden zu ersetzen, wofür sie ihren liegenden und beweglichen Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit setzen. Siegel der Priorin Agnes Würfel und des Wiener Judenrichters Stephan Radaundlein auf Siegelbitte der Aussteller, die sich darunter verbinden, angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1399 XI 7. 1 Siegel. Anm.: Die Lagebezeichnung des Gartens ist stark verschrieben und nicht eindeutig zu lesen.

1399 November 13 Nr. 2187

Liebhard Hardar und seine Söhne Michael und Johann erklären, dass ihnen Abt Heinrich und der Konvent von Aldersbach einen Hof zu Gneixendorf bei Krems mit den dazu- gehörigen Äckern, Wiesen, Waldstücken, Feldern und Weiden als Leibgeding auf Lebenszeit überlassen haben. Die Aussteller sollen den Hof und den dazugehörenden Weingarten nach genannten Bedingungen bewirtschaften und nutzen; dafür sollen sie oder jeder, der die Güter von ihnen übernimmt, jährlich am St. Georgstag (24. 4.) und am St. Michaelstag (29. 9.) jeweils zweieinhalb Pfund Wiener Pfennig an den Alders- bacher Hof in Weinzierl dienen. Sie sollen in dem vorgenannten Weingarten nicht ohne Zustimmung des Klosters lesen und ihre Maische in der Aldersbacher Presse in Weinzierl pressen; von dem Most soll jeder vierte Eimer an das Kloster gehen. Die weiteren Abgaben und Verpflichtungen von dem Hof und den Gütern werden ebenfalls geregelt; wenn sie ihre Verpflichtungen nicht einhalten oder die Bewirtschaftung vernachlässigen, soll das Kloster sie pfänden, bis der Schaden beglichen ist. Wenn es nötig ist, dürfen sie das Leibgeding verkaufen oder versetzen, jedoch nur an Christen und nicht an Juden und nur mit Zustimmung des Klosters, dem sie die Güter zuerst anbieten müssen. Nach dem Tod aller drei Aussteller soll diese Urkunde für jeden anderen ungültig sein und der Hof mit allen Gütern an das Kloster zurückfallen, ohne dass Erben oder Verwandte der Aussteller Ansprüche darauf erheben können. Das Kloster soll die Aussteller gegen alle Ansprüche schirmen und ihnen alle geltend gemachten Schäden aus dem ganzen Besitz des Klosters ersetzen. Siegel Simon Tundorfers, Judenrichter von Krems, und des Leb Leitgeb zu Weinzierl angekündigt.

Orig.: BHStA, KU Aldersbach Nr. 585. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand BHStA – Kloster Aldersbach Urkunden; Abbil- dung und Regest).

1399 November 14 Nr. 2188

Martin Knebel, Stadtrichter zu Tulln, erklärt, dass der Jude Pessach (Petsakch/ Petsakchten) vor ihm erschienen ist, als er in Vertretung des Herzogs von Österreich in der Bürgerschranne zu Gericht saß, und um 16 Pfund Wiener Pfennig, die ihm Erhard

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Lezelter schuldet, auf dessen Haus, gelegen am Milchmarkt zwischen dem Haus Pessachs und einem Gässchen, samt fahrendem Gut und Schreinpfand geklagt hat. Von dem Haus sind jährlich am St. Georgstag (24. 4.) sieben Pfennig an Hans Weiss, Kaplan im Karner, und sechs Pfennig an Bartholomäus, Kaplan der Frauenkirche, zu zahlen. Das Gericht forderte Pessach auf, seinen Anspruch zu belegen, worauf dieser am nächsten Gerichtstag erschien und gemäß Stadtrecht die Geldschuld bewies. Daraufhin entschied das Gericht, dass man Pessach das Haus samt fahrendem Gut und Schreinpfand über- geben und ihn mit allen Rechten an die Gewer setzen solle, damit ihm seine Forderungen abgegolten werden. Martin Knebel solle dem Juden einen Behabbrief ausstellen, für den Pessach ihm seine Vergütung geben solle, was dieser auch tat. Siegel Martin Knebels, Stadtrichter zu Tulln, angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: כתב הנצוח על בית ארהרט 'Gewinnurkunde über das Haus "Erharts"' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1399 XI 14. 1 beschädigtes Siegel. Lit.: GJ 3/2, 1493f., Anm. 6, Anm. 13.

1399 Dezember 6 Nr. 2189

Der Jude Smoiel (Smoyel), Efferleins (Efferl) Sohn, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sich der Ritter Wilhelm von Auersperg und dessen Vetter Diepold von Auersperg mit ihnen bezüglich der Urkunden geeinigt haben, die Smoiels Vater und dessen Bruder Isak (Eysak) sowie deren Erben von den beiden Auerspergern hatten oder noch haben. Die Aussteller sagen Wilhelm und Diepold von Auersperg sowie deren Erben von sämt- lichen Urkunden ledig und erklären, dass sie künftig weder gegen die beiden Auers- perger noch gegen deren Erben Ansprüche hinsichtlich der Urkunden haben sollen. Werden die Urkunden künftig von den Ausstellern oder jemand anderem vorgelegt, sollen sie ungültig sein und den beiden Auerspergern und deren Erben nicht schaden sowie den Ausstellern keinen Nutzen bringen. Siegel Ostermans von Stein, Vizedom in Krain, Nikolaus Sommereggers und des Laibacher Stadtschreibers Hans auf Siegelbitte Smoiels sowie hebräische Unterschrift Smoiels (mit meins obgnanten Smoyels aygener judenschrift) angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: אני חתום מטה מודיע לכל רואי כתב זה הארמי מה שכתוב לעיל זה רצוני ובקשתי שמואל בן הח''ר אפרים כהן 'Ich, der unten Unterschreibende, bekenne allen, die diese nichtjüdische (aramai) Ur- kunde sehen: Was oben geschrieben wurde, ist mein Wille und mein Wunsch. Samuel, Sohn des gelehrten Herrn Efraim Kohen.' (al)

Orig.: KLA, 871-B (Auersperg, gräfliches Fideikommissarchiv), 218 St.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Kopie: KLA, 871-B (Auersperg, gräfliches Fideikommissarchiv), 218 St. (18. Jh., mit Übersetzung der hebräischen Unterschrift). ÖNB, Codex 7561 (18. Jh.), fol. 187r.-188r., Nr. 331. Druck: Preinfalk/Bizjak, Turjaška kniga listin 1, 376f., Nr. 274 (mit slowenischer Über- setzung der hebräischen Unterschrift). Online: www.monasterium.net (Bestand KLA – Urkunden des gräflich Auerspergischen Fideikommissarchivs; Abbildung und Regest). Regest: ARS, SI AS 40, Karton 63, s.d. Elze, Urkundenregesten Auersperg, 67, Nr. 116; Komatar, Auersperg 2, 140, Nr. 270.

1399 Dezember 8, Perchtoldsdorf Nr. 2190

Der Perchtoldsdorfer Judenrichter Konrad Pölzel siegelt eine Urkunde Philipp Fuet- pekchs zu Perchtoldsdorf und dessen Frau Anna über den Verkauf von zwei Pfund Wiener Pfennig ablösbarer Burgrechtsgülte auf ihrem Weingarten in Perchtoldsdorf um 20 Pfund Wiener Pfennig an die Zeche Unserer Frau zu Perchtoldsdorf. Siegel des Grundherrn Peter, Prior der Kartause Gaming, und Konrad Pölzels, Juden- richter zu Perchtoldsdorf, wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Kopie: NÖLA, Hs. 411 (15. Jh.), fol. 74v.-75v. Regest: Seidl, Kopialbuch Perchtoldsdorf, 106, Nr. 100. Lit.: Petrin, Perchtoldsdorf im Mittelalter, 104, 487, Anm. 36.

1399 Dezember 16, Wien Nr. 2191

Die Vettern Wilhelm und Albrecht [IV.], Herzöge von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Herren auf der Windischen Mark und zu Portenau, Grafen von Habsburg, Tirol, Pfirt und Kyburg, Markgrafen zu Burgau und Landgrafen im Elsass, erklären, dass Richter und Rat von Drosendorf sie gebeten haben, die Urkunden über ihre Rechte und Gewohnheiten, die sie von ihren Vorgängern gehabt haben und die in einer Feuersbrunst verbrannt sind, zu erneuern und zu bestätigen. Es folgt eine Aufzählung der Rechte und alten Gewohnheiten, darunter auch folgende Bestimmung: [14] Es sol auch ain pfarrer, richter, nachrichter noch dhain jud ze Drosendorff nicht schenken noch den die da schenkent mit haben ane gever. Die Herzöge haben den Bürgern und der Stadt die genannten Rechte mit Zustimmung ihres Rates erneuert und bestätigt und befehlen ihren Hauptleuten, Landherren, Rittern und Knechten sowie allen Pflegern, Burggrafen, Richtern, Mautnern, Zöllnern und allen anderen Amtleuten und Untertanen bei Strafandrohung, nicht gegen die Rechte der Bür- ger und der Stadt zu verstoßen und auch niemandem anderen zu gestatten, dies zu tun. Siegel Wilhelms und Albrechts angekündigt.

Orig.: SA Drosendorf, Karton U1, Nr. 6. 2 Siegel. Kopie: SA Drosendorf, Karton U1, Nr. 6 (2 Abschriften, 17. und 19. Jh.).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Druck: Winter, Beiträge 1, 375-378. Lit.: Zák, Die Martinskirche in Drosendorf, 130. Anm.: Das Drosendorfer Privileg basiert auf einer ähnlich lautenden Urkunde für Waidhofen an der Thaya aus dem Jahr 1375, wobei die obige Bestimmung wörtlich übernommen wurde, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 195, Nr. 1458.

1399 Dezember 18 Nr. 2192

Der Jude Abraham Frank (Frankch) erklärt mit seinen Erben, dass er mit Handen seines Bergherrn, Chorherr Hans Würfel, Obleimeister des Stifts [Kloster-]Neuburg, ein Viertel Weingarten oberhalb der Mitterpeunt am Rosenbühel neben dem Weingarten der Herren von Passau verkauft hat. Von dem Weingarten zahlt man jährlich am St. Martinstag (11. 11.) zehn Wiener Pfennig Grunddienst an die Stiftsoblei sowie ein Pfund Geldes zu Überzins an die Bürgerzeche zu St. Martin. Die Überteuer des Weingartens hat Abraham mit allen Rechten um zehn Pfund Wiener Pfennig an Jakob Lederer, dessen Frau Anna und deren Erben verkauft. Außerdem haben Abraham und seine Erben den Käufern einen gesiegelten Behabbrief übergeben, der belegt, dass ihm die Überteuer des Wein- gartens für eine Geldschuld übergeben worden war, wie es Abrahams Schuldbrief entsprach, der mit Kenntnis des Bergherrn kassiert wurde und ebenfalls den Käufern ausgehändigt worden ist. Falls es zu Ansprüchen von dritter Seite auf den Weingarten kommt, sollen die Käufer Abraham die zwei genannten Urkunden mitsamt dem Kauf- brief zurückgeben, damit er sie nach österreichischem Landrecht dagegen schirmen kann. Sollten die Urkunden aber verloren gehen oder beschädigt werden, sind die Aus- steller und der Bergherr nicht zum Schirm verpflichtet. Die Aussteller versprechen, den Käufern jeden Schaden aus ihrem Gut zu ersetzen. Grundsiegel der Oblei und Siegel des Klosterneuburger Bürgers Seifried Steck auf Siegelbitte wegen Siegelkarenz Abraham Franks angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1399 XII 18. Anm.: Zur Kassation des erledigten Schuldbriefes vgl. die Anmerkung bei Regest Nr. 1922.

1399 Dezember 21 Nr. 2193

Michael Lentz, Leubel Trautman, Stephan Müllner, Peter Frauenhofer, Memdl Chachannar, Hans Tauroser, Wolfel Wotfas, Nikolaus Garnler, Hans Koch, Kunigunde, des Krautfass Tochter, Jans Eysaler und Wernhard Ruprecht erklären für sich, ihre Frauen und Erben, dass Abt Heinrich und der Konvent von Aldersbach ihnen sieben Joch Weingarten am Wartberg zu Krems zu rechtem freien Burgrecht übergeben haben. Von diesen sieben Joch sollen die Aussteller oder spätere Besitzer dem Kloster in dessen Hof zu Weinzierl bei Krems pro Viertel Weingarten jährlich am St. Michaelstag (29. 9.) zweieinhalb Wiener Pfennig Burgrecht und 30 Wiener Pfennig Dienst leisten, und zwar jeder von ihnen gemäß seinem Anteil an den Weingärten. Wenn einer von ihnen die

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Zahlung verabsäumt, verlieren alle ihre Rechte an den Weingärten. Wenn einer von ihnen seinen Anteil an den Weingarten nicht ordnungsgemäß bearbeitet, sollen die anderen die Arbeit ausführen, sodass dem Kloster kein Schaden entsteht. Sind sie in der Erfüllung ihrer Verpflichtungen säumig, verlieren sie ebenfalls alle Rechte an den Weingärten. Jeder von ihnen darf seinen Anteil zu rechtem Burgrecht verkaufen oder versetzen, doch nur an Christen und nicht an Juden; den Juden können die Weingärten als Pfand gestellt werden, dürfen aber nicht in deren Besitz übergehen (aber den juden mag man es ze phant wol leihen und nicht verchuemern angevaer). Siegel Simon Tundorfers, Judenrichter zu Krems, und des Leb Leitgeb zu Weinzierl angekündigt.

Orig.: BHStA, KU Aldersbach Nr. 586. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand BHStA – Kloster Aldersbach Urkunden; Abbil- dung und Regest).

1399 Dezember 22, Perchtoldsdorf Nr. 2194

Der Perchtoldsdorfer Judenrichter Konrad Pölzel siegelt eine Urkunde Nikolaus Reteichs zu Perchtoldsdorf und dessen Frau Elisabeth über den Verkauf von einem Pfund Wiener Pfennig ablösbarer Burgrechtsgülte auf ihrem Weingarten in Perchtoldsdorf um zehn Pfund Wiener Pfennig an die Zeche Unserer Frau zu Perchtoldsdorf. Siegel des Grundherrn Albrecht von Weidenberg, Pfarrer zu Perchtoldsdorf, und Konrad Pölzels, Judenrichter zu Perchtoldsdorf, wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Kopie: NÖLA, Hs. 411 (15. Jh.), fol. 30r.-31r. Regest: Seidl, Kopialbuch Perchtoldsdorf, 70, Nr. 44. Lit.: Petrin, Perchtoldsdorf im Mittelalter, 104, 275, Anm. 88.

1400 Februar 3, Wien Nr. 2195

Die Vettern Wilhelm und Albrecht [IV.], Herzöge von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Grafen von Tirol etc., erklären, dass Hans von Ebersdorf, der Hofmeister ihres Bruders bzw. Vetters Herzog Ernst, ihnen berichtet hat, dass er in ihren Judenschulen zu Wien, [Wiener] Neustadt und Krems nach dem gültigen Recht verkünden lassen habe, dass alle Juden, die von Hans' verstorbenem Vetter Ulrich von Ebersdorf Urkunden oder Siegel über Geldschulden hätten, diese Hans von Ebersdorf zur Auslösung vorlegen sollten. Allerdings habe niemand entsprechende Schuldurkunden vorgelegt, und die Juden der genannten Orte hätten Hans darüber wie üblich ihre jüdischen Urkunden (ir juedischbrief) gegeben. Die Herzöge bestätigen auf Bitte des Ebersdorfers dieselben Judenurkunden (judenbrief) und erklären, dass diese gültig bleiben sollen. Wenn in Zukunft noch Urkunden über Judenschulden (juden geltbrief) Ulrichs von Ebersdorf auf- tauchen, egal ob bei einem oder mehreren Gläubigern, so sollen diese ungültig sein und

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Hans von Ebersdorf, dessen Brüdern und Erben keinen Schaden sowie den Juden oder jedem anderen, der sie vorlegt, keinen Nutzen bringen.

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1509. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Regest). Lit.: Brugger, Ebersdorf, 90; GJ 3/1, 678, mit Anm. 31, 681, Anm. 14, 3/2, 1607. Anm.: Die Formulierung juedischbrief deutet meist auf hebräische Urkunden hin, im nächsten Satz wird jedoch die Bezeichnung judenbrief verwendet, die allgemein für von Juden ausgestellte Urkunden zum Einsatz kam.

1400 Februar 6 Nr. 2196

Die Jüdin Rösel (Roesel), Witwe Gerschoms (Gersams) aus Marburg, und ihre Erben erklären bezüglich der [Schuld-]Urkunden, die sie von Ulrich von Ehrenhausen, dessen Frau und Erben bis zum heutigen Tag gehabt haben, egal ob Bürgschafts- oder eigene Urkunden und auf welche Summe sie auch lauten, dass diese Urkunden ungültig und abgelöst sind. Wenn künftig noch eine dieser Urkunden, die auf die genannten Ehren- hausener lauten (es seien Bürgschafts- oder deren eigene Urkunden) und älter sind als die gegenwärtige Urkunde, von Christen oder Juden vorgelegt werden sollte, soll diese ungültig und abgelöst sein und gegen die gegenwärtige Urkunde keine Beweiskraft haben, sodass den Ehrenhausenern daraus kein Schaden und den Ausstellern kein Nutzen entsteht, da die genannten Schuldurkunden gänzlich bezahlt und abgelöst worden sind, worüber die Aussteller den Ehrenhausenern diese Urkunde gegeben haben. Siegel des Marburger Judenrichters Nikolaus Schremel und Wernzleins zu Marburg auf Siegelbitte Rösels sowie hebräische Unterschrift Rösels (mit mein judischen underschrift) angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: אני החתומ' מטה מודה ומודיע לכל רואי כתב זה שכל מה שכתוב לעיל בכתב הארמאי זה רצוני ובקשתי. אני רוזל אלמנת ר' גרש' זצ''ל 'Ich, die unten Unterschreibende, bekenne und bekunde allen, die diese Urkunde sehen, dass alles, was oben in der nichtjüdischen (aramai) Urkunde geschrieben wurde, mein Wille und meine Wunsch ist. Ich, "Rosel", Witwe des Herrn Gerschom, das Andenken des Gerechten zum Segen.' (al)

Orig.: OÖLA, Bestand Starhemberger Urkunden, Urk. 1400 II 6, Nr. 683. 2 Siegel. Kopie: OÖLA, Diplomatarium XIV (19. Jh.), s.d. StLA, AUR 4006b (19. Jh.). Druck: GZM 5, Nr. 76. Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d. Lit.: Rosenberg, Juden Steiermark, 44, 123.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1400 März 12, Perchtoldsdorf Nr. 2197

Der Perchtoldsdorfer Judenrichter Konrad Pölzel siegelt eine Urkunde des Friedrich Tunauer, Zechmeister und Verweser der Zeche Unserer Frau zu Perchtoldsdorf, und der Bürger in der Zeche über eine umfangreiche Stiftung des Perchtoldsdorfer Richters Jans Lang und dessen Frau Bertha an ihre Zeche zu einer ewigen Messe an der Perchtolds- dorfer Pfarrkirche. Siegel der Zeche Unserer Frau zu Perchtoldsdorf, des Perchtoldsdorfer Marktrichters Leb Nussdorfer, des Perchtoldsdorfer Bürgers Nikolaus Turnkart und des Perchtolds- dorfer Judenrichters Konrad Pölzel angekündigt.

Orig.: Universitätsarchiv Wien, Urk. B 57. 4 Siegel.

1400 März 17 Nr. 2198

Der Kremser Judenrichter Simon Tundorfer siegelt eine Urkunde des Peter Tenk von Pulkau, Kaplan der St. Antonskapelle vor der Stadt Krems, über den Verkauf eines Hauses aus dem Besitz der Kapelle in Krems am Korngrieß um zehn Pfund Wiener Pfennig an Thomas Parmsdorfer und dessen Frau Helena. Siegel des Lehens- und Burgherrn Marquard Treperger, Pfarrer zu Krems, des Kremser Widemrichters Albrecht Piber wegen Siegelkarenz des Ausstellers sowie des Kremser Ratsmitgliedes und Judenrichters Simon Tundorfer angekündigt.

Orig.: DA St. Pölten, Bestand PA Krems-St. Veit, Perg. uk. 1400 III 17. 3 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand DA St. Pölten; Abbildung und Regest). Regest: Diözesanblatt 11, 363f.; Wilhelm, Archivberichte, 132f., Nr. 699. Lit.: Hruschka, Juden in Krems (Anhang), 9.

1400 März 30, Perchtoldsdorf Nr. 2199

Der Perchtoldsdorfer Judenrichter Konrad Pölzel siegelt eine Urkunde des Perchtolds- dorfer Bürgers Nikolaus Seuringer und dessen Frau Anna über den Verkauf eines Hauses in Perchtoldsdorf um 86 Pfund Wiener Pfennig an den Perchtoldsdorfer Bürger Peter Baumgartner und dessen Frau Elisabeth. Siegel des Grundherrn Albrecht von Weidenberg, Pfarrer von Perchtoldsdorf, und des Perchtoldsdorfer Judenrichters Konrad Pölzel wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Orig.: DA Wien, Urkundenreihe 1400 März 30. Kopie: HHStA, Hs. Weiß 49/2 (18. Jh.), fol. 128r.-129r. Online: www.monasterium.net (Bestand DA Wien; Abbildung). Lit.: Petrin, Perchtoldsdorf im Mittelalter, 104.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1400 April 8 Nr. 2200

Hans Mader aus Krems und seine Frau Ursula erklären für sich und ihre Erben, dass sie ihr Haus samt Hofstätte, Garten und Gärtlein, das ehemals Vetterlein gehörte, samt allem Zubehör, gelegen zu Krems unterhalb des grymmigen Jekleins Haus auf der rechten Seite am Weg von der Stadt nach Weinzierl, von dem man [dem Berchtesgadener Hof] zur Eisernen Tür jährlich am St. Michaelstag (29. 9.) 24 Wiener Pfennig Burgrecht dient, mit Handen des Burgherrn Leonhard von Gföhl, Hofmeister im Eisentürhof, mit allen Rechten an den Kremser Bürger Nikolaus Peheim, dessen Frau Anna und deren Erben um zwölf Pfund Wiener Pfennig, die diese für die Aussteller an die Juden bezahlt haben, verkauft haben. Die Aussteller übernehmen nach Burgrechtsschirmrecht in Österreich sowie der Städte Krems und Stein den Schirm für das Kaufgut und versprechen, die Käufer schadlos zu halten. Siegel Leonhards von Gföhl und des Kremser Judenrichters und Ratsmitgliedes Simon Tundorfer wegen Siegelkarenz Hans Maders angekündigt.

Orig.: DA St. Pölten, Bestand PA Krems-St. Veit, Perg. uk. 1400 IV 8. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand DA St. Pölten; Abbildung und Regest). Regest: Wilhelm, Archivberichte, 133, Nr. 700. Anm.: Zum Eisentürhof vgl. Regest Nr. 2163.

1400 April 28 Nr. 2201

Das Kapitel der Kirche von Raab bestätigt, dass der Ödenburger Bürger Peter, Sohn des Stephan von Harkau, vor ihnen erklärt hat, dass er seine Besitzungen in Harkau und Egered im Komitat Ödenburg in der Nachbarschaft der Stadt Ödenburg aufgrund dringender Notwendigkeit für 400 Goldgulden an den Juden Eislein (Ayzel) und dessen Brüder und Erben aus Wiener Neustadt versetzt hatte, worüber es eine entsprechende Urkunde gibt. Damit die Belastungen bei den Juden nicht noch weiter anwachsen, können die genannten Besitzungen durch die Ödenburger Bürger einschließlich der angefallenen Zinsen um 500 Goldgulden ausgelöst werden und mit allem Zubehör in ihren Pfandbesitz übergehen. Daher hat Peter vor dem Kapitel die genannten Güter an die Bürger verpfändet, in deren Pfandbesitz sie verbleiben sollen, bis er oder seine Erben sie um die genannte Summe wieder zurücklösen; zudem hat er versprochen, die Bürger und deren Erben gegen alle Ansprüche von dritter Seite schadlos zu halten. Siegel des Kapitels von Raab angekündigt.

Orig.: Ungarisches Nationalarchiv Győr-Moson-Sopron Megye Soproni Levéltára (Ödenburger Archiv des Komitats Raab-Wieselburg-Ödenburg), XV.76, Urk. Nr. 314. 1 Siegel. Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 201948 (Foto). Kopie: Ungarisches Nationalarchiv Győr-Moson-Sopron Megye Soproni Levéltára, XV.76, Urk. Nr. 314 (19. Jh.). Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 201948 (Foto). Druck: MHJ 1, 112f., Nr. 77; Nagy, Sopron vármegye története, 535-537, Nr. 378. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung des Originals und der Kopie); http://archives.hungaricana.hu/en/charters/ (Abbildung des Originals und der Kopie).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Regest: Házi, Sopron I/1, 264f., Nr. 334 (ungarisch). Lit.: Kapuy, Egered, 12 (ungarisch), 15; Mayer, Wiener Neustadt 1/1, 404; Patai, Jews of Hungary, 58; Szende, Laws, Loans, Literates, 269, Anm. 100. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2212. Der hier genannte Jude Ayzel ist wahrscheinlich mit dem Wiener Neustädter Juden Eislein, Sohn des Eberlein, identisch, vgl. Regest Nr. 2037. Patai verwechselt Eislein mit dessen Großvater Isak aus Wiener Neustadt, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 2, 390 und Regesten 3, 484. Möglich wäre auch eine Gleichsetzung Ayzels mit Isak, Sohn des Leubmann Levi aus Wiener Neustadt, der 1403 gemeinsam mit seinem Bruder Wölflein als Kreditgeber des Wiener Neustädter Bürgers Heinrich von Ödenburg auftrat (vgl. Regest Nr. 2272), für den im Gegensatz zu Eislein jedoch keine sonstigen Verbindungen zu Ödenburg nachweisbar sind.

1400 Mai 4 Nr. 2202

Ulrich von St. Lambrecht, seine Frau und ihre Erben urkunden bezüglich dreier Güter bei Scheifling; eines der Güter liegt an dem purkchstal, auf dem zweiten ist der Hobausch und auf dem dritten Dietmar am Graben ansässig. Diese Güter sind dem Juden Joseph (Josep) aus Marburg von den Ausstellern für die verbrieften und unverbrieften Geldschulden zugefallen, die diese bis zum heutigen Tag bei ihm hatten; der genannte Jude, dessen Frau und deren Erben haben die genannten Güter dann um neunund- dreißigeinhalb Pfund Pfennig an Rudolf, Abt von St. Lambrecht, und dessen Nachfolger versetzt. Diese Versetzung ist mit Zustimmung der Aussteller geschehen, die hiermit ihren Verzicht auf die Güter samt Zubehör bestätigen, sodass sie künftig keinerlei Ansprüche mehr darauf haben sollen. Siegel Ulrichs von St. Lambrecht und Andreas Kregels, Landrichter und Judenrichter von Graz, angekündigt.

Orig.: StA St. Lambrecht, Uk. Nr. I 603. 2 Siegel. Druck: GZM 5, Nr. 78. Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d. Lit.: GJ 3/2, 833.

1400 Juni 28 Nr. 2203

Der Kremser Judenrichter Simon Tundorfer siegelt eine Urkunde des Stephan Haller aus Imbach und dessen Frau Katharina über die Übertragung von drei Viertel Weingarten in Imbach zu Leibgeding durch Äbtissin Anna von Schaunberg und den Konvent von Dürnstein an die Aussteller und die damit verbundenen Verpflichtungen. Siegel Simon Tundorfers, Judenrichter und Ratsmitglied von Krems, und Albrecht Pibers, Widemrichter und Hofmeister im Gleinker Hof zu Krems, wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Orig.: StA Herzogenburg, Urkundenreihe Dürnstein Klarissen K.n. 217. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Herzogenburg – Dürnstein OSCl; Abbildung und Regest).

1400 Juni 29 Nr. 2204

Der Kremser Judenrichter Simon Tundorfer siegelt eine Urkunde Thomas Panaussels und dessen Frau Klara, Paul Pickels und dessen Fau Anna, Hans Leupolds und dessen Frau Anna sowie Hans Pemstels und dessen Frau Kunigunde über die Übertragung von vier Joch Weingarten in Stratzing, von denen je ein Joch auf ein Ehepaar entfällt, zu Leibgeding durch Äbtissin Anna von Schaunberg und den Konvent von Dürnstein an die Aussteller und die damit verbundenen Verpflichtungen. Siegel Simon Tundorfers, Judenrichter und Ratsmitglied von Krems, und Albrecht Pibers, Widemrichter und Hofmeister im Gleinker Hof zu Krems, wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Orig.: StA Herzogenburg, Urkundenreihe Dürnstein Klarissen K.n. 218. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Herzogenburg – Dürnstein OSCl; Abbildung und Regest).

1400 Juli 19, Wien Nr. 2205

Katharina, die Witwe des verstorbenen Konrad Schweinbarter, erklärt, dass sie ihren Hof in Achau und zahlreiche weitere genannte Güter, darunter auch fünf Tagwerke Wies- mahd neben der Wiese des Juden, um 420 Pfund Wiener Pfennig an Rudolf von Wallsee[-Enns], Hofmeister Herzog Wilhelms von Österreich, verkauft hat. Siegel Hans und Albrecht Schweinbarters, Söhne der Ausstellerin, ihres Schwagers Konrad Pöttinger und des Bergherrn Nikolaus, Kaplan auf der Burg Rauhenstein, angekündigt.

Orig.: OÖLA, Bestand Starhemberger Urkunden, Urk. 1400 VII 19, Nr. 688. 4 Siegel. Anm.: Da bei den Gütern, die rings um das oben erwähnte angeführt sind, die Namen der Besitzer der benachbarten Grundstücke genannt werden, ist anzunehmen, dass sich auch die Angabe funff tagwerch zenechst des Juden wisen auf eine konkrete Person und nicht auf einen Flurnamen "Judenwiese" bezieht. Es lässt sich allerdings nicht sagen, ob damit tatsächlich ein Jude oder aber ein Christ mit dem Zunamen "Jud(e)" gemeint war.

1400 Juli 20 Nr. 2206

Trautmann Hüpler, Bürger zu Mödling, seine Frau Katharina und ihre Erben erklären, dass sie aus ihrem Eigengut eine Gülte von insgesamt einem Pfund Wiener Pfennig

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 ewigem Grundrecht, die in ihr Haus in Mödling zu leisten ist, verkauft haben. Unter den genannten Abgabenpflichtigen befindet sich auch der Jude Saul (Schawl), der von einem Weingarten auf dem Steinfeld jährlich siebeneinhalb Pfennig dient. Die Aussteller haben die Gülte mit allen Rechten um elf Pfund Pfennig an Abt Nikolaus und den Konvent von Heiligenkreuz verkauft. Sie übernehmen nach Eigen- und österreichischem Landrecht den Schirm und versprechen, die Käufer unter Einsatz ihres ganzen Besitzes in Öster- reich und anderswo schadlos zu halten. Siegel der Mödlinger Bürger Hans von Wullersdorf und Stephan Reuter wegen Siegel- karenz der Aussteller angekündigt.

Orig.: StA Heiligenkreuz, Uk. 1400 VII 20. Online: www.monasterium.net (Bestand Heiligenkreuz; Abbildung, Volltext und Regest).

1400 August 5 Nr. 2207

Friedrich Bauer aus Mautern erklärt mitsamt seinen Erben, dass ihnen Abt Simon und der Konvent von Lambach einen Hof zu Mautern samt den dazugehörenden Äckern sowie den Weingarten namens Suessenperg mit allen Rechten einschließlich der Ver- setzung und des Verkaufs als rechtes Erbrecht verliehen haben, wofür sie dem Kloster jährlich zwölf Schilling Wiener Pfennig am St. Georgstag (24. 4.) und zwölf Schilling am St. Michaelstag (29. 9.) in den Lambacher Hof zu Krems dienen sollen. Wird ein Dienst nicht pünktlich bezahlt, kommt nach vierzehn Tagen eine Strafzahlung (wandl) von 60 Wiener Pfennig hinzu. Ist der Dienst mitsamt der Strafzahlung nach dreimal vierzehn Tagen immer noch nicht bezahlt, sollen die Rechte der Aussteller an das Kloster zurückfallen und die Güter an den Lambacher Hofmeister oder Verweser in Krems gehen. Weiters versprechen die Aussteller, das Burgrecht und die sonstigen Abgaben von den Gütern, es seien Steuern oder andere Abgaben, zu leisten. Jede Über- tragung des Hofes und des Zubehörs hat mit Zustimmung des genannten Hofmeisters zu geschehen, dem man dafür 32 Wiener Pfennig Anleit und ebenso viel Ableit zahlen soll. Der Erbbrief, den die Aussteller von dem Kloster über den Hof und Weingarten haben, soll für keinen Juden irgendeine Rechtskraft haben, weder um viel noch um wenig. Siegel Stephan Schmieds, Richter zu Mautern, und Gerhard Grasls, Richter zu Furth, wegen Siegelkarenz des Ausstellers angekündigt.

Kopie: StA Lambach, Hs. 16 (19./20. Jh.), pag. 495f., Nr. 417. Online: www.monasterium.net (Bestand Lambach; Regest).

1400 August 20 Nr. 2208

Der Kremser Judenrichter Simon Tundorfer siegelt eine Urkunde Michael Geukramers, in der dieser vier Testamentsvollstrecker und Treuhänder der Hinterlassenschaft für seine Kinder bestellt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Siegel Michael Geukramers, Simon Tundorfers, Judenrichter von Krems, und des Kremser Bürgers Veit Pucher angekündigt.

Kopie: WStLA, Hs. A 285/1 (Testamentenbuch, 15. Jh.), fol. 148v. Druck: Brauneder/Jaritz/Neschwara, Wiener Stadtbücher 2, 169, Nr. 876.

1400 Oktober 18 Nr. 2209

Hans Knoblauch, zu Luttenberg unter der Burg ansässig, und seine Frau erklären, dass sie dem Juden Gerl, Sohn des Smoiel (Smoyels) aus Marburg, sechs Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zum [kommenden] St. Michaelstag (29. 9. 1401) zurück- zahlen sollen. Tun sie das nicht, kommen pro Pfund und Woche drei Pfennig an Zinsen hinzu. Siegel des Nikolaus Stierl, Judenrichter von Radkersburg, angekündigt.

Kopie: StLA, AUR 4026c (20. Jh., mit Auslassungen). Druck: GZM 5, Nr. 79. Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d. Lit.: GJ 3/2, 1167, Anm. 55; Kurahs, Verwehrte Heimat, 68, 223. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2293. Auf der Abschrift befindet sich der Vermerk Auszug aus d. Bruchstücke e. Kopialbuches 15. Jhdt. Herberstein. Archiv, Graz, die angegebene Vorlage ließ sich im StLA aber nicht identifizieren. Sowohl der GZM-Druck als auch das Regest bei Weiss basieren auf der StLA-Abschrift.

1400 November 6 Nr. 2210

Jörg im Winkel von Parisdorf und Ulrich Zwickel von Gaindorf erklären für sich, ihre Frauen und Erben, dass sie gemeinsam dem Juden Lesir (Lesiern), vormals Schaffer Smerleins zu Krems, dessen Frau und Erben einundzwanzigeinhalb Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zum kommenden St. Michaelstag (29. 9. 1401) zurück- zahlen sollen. Wird nicht fristgerecht gezahlt, kommen pro Pfund und Woche vier Pfennig an Zinsen hinzu. Außerdem sollen die Aussteller den Juden zur nächsten Fastnacht (15. 2. 1401) einen Mut Hafer leisten. Wenn die Juden nach dem genannten Zahlungstermin die Rückzahlung verlangen, sollen die Aussteller ihnen die Schuld- summe samt Zinsen bezahlen, wofür sie ihren ganzen beweglichen und unbeweglichen Besitz als Sicherheit setzen, aus dem der Inhaber der Fürstengewalt in Österreich die Gläubiger ausbezahlen soll, wenn die Schuldner nicht selbst bezahlen. Die Aussteller versprechen, hinsichtlich der Rückzahlung keine Gnade einer übergeordneten Instanz und keine entsprechende Urkunde anzunehmen; tun sie es doch, soll dies alles ungültig sein. Die Aussteller versprechen, den Gläubigern die Schuld mit beraiten gelt zurück- zuzahlen und keine andere Abgeltung anzubieten. Sie sollen die Schuld jedem, egal ob Jude oder Christ, zurückzahlen, der ihnen diese Urkunde vorlegt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Siegel Ulrich Zwickels und des Kremser Judenrichters und Ratsmitgliedes Simon Tundorfer wegen Siegelkarenz Jörgs im Winkel angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: יירגן אירביקל וגוי אחר מצנייעיידוף כ''א ליטרי' וחצי על מיחל טג קסב''ל: וכור הייביין על וושנט קסא''ל: חצי החוב של לזר גיסי: '"Jerg Irbikel" und noch ein anderer Nichtjude (goj) von "Tzneieidof" 21 Pfund und ein halbes auf "Michel tag" 162 (1401). Und Kor "heiwein" auf "Fasnat" 161 (1401). Die Hälfte der Schuld ist für meinen Schwager "Leser".' (al)

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1499. Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Regest). Lit.: GJ 3/1, 678, mit Anm. 34 (auf 1401 datiert). Anm.: Der Zusatz "und noch ein anderer Nichtjude" im hebräischen Rückvermerk wurde über der Zeile eingefügt. Das Wort "heiwein" (Hafer) ist vokalisiert. Das Wort Kor (ein biblisches Hohlmaß zwischen 220 und 450 Litern, vgl. Fohrer, Wörterbuch zum (gewesen. (al כר geschrieben; richtig wäre כור Alten Testament, 127) wurde falsch

1400 November 28, Wien Nr. 2211

Simon Tundorfer, Judenrichter zu Krems, und Albrecht Piber, Widemrichter zu Krems, versprechen, sich in ihrem Streit mit Albrecht von Ottenstein, Hofrichter in Österreich, über eine Schuld ihres Schwagers Christian Schaffer in der Höhe von 300 Pfund Wiener Pfennig, die sie übernommen haben, an das Urteil der vier ausgewählten Schiedsleute zu halten. Aufgedrücktes Siegel Simon Tundorfers, Albrecht Pibers und des Wiener Bürgers Nikolaus Korner von Feldsberg angekündigt.

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1516. 3 Siegelreste (auf der Rückseite aufgedrückt). Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Regest).

1400 November 29, bei Mährisch Ostrau Nr. 2212

Sigismund, König von Ungarn, Dalmatien, Kroatien etc., Markgraf von Brandenburg etc., erklärt, dass ihm der Ödenburger Bürger Peter, Sohn des Stephan von Harkau, eine mit Hängesiegel bestätigte Urkunde des Kapitels von Raab vorgelegt hat, die die Ver- pfändung von Peters Besitzungen in Harkau und Egered betrifft. Peter hatte die genannten Besitzungen um 400 Goldgulden an den Juden Eislein (Ayzel) versetzt und dann, nachdem die Bürger von Ödenburg sie samt den angefallenen Zinsen um 500 Goldgulden ausgelöst hatten, den Bürgern um diese Summe verpfändet, wie die

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 genannte Urkunde besagt. Peter ersuchte daher den König, die genannte Urkunde in eine königliche Bestätigung zu inserieren und ihr seine Zustimmung zu erteilen. [Es folgt der Text der Urkunde von 1400 April 28 (Regest Nr. 2201).] König Sigismund bestätigt daher die inserierte Urkunde und erteilt ihr seine Zu- stimmung, sofern sie nicht gegen bestehende Rechtsansprüche Dritter verstößt.

Orig.: Ungarisches Nationalarchiv Győr-Moson-Sopron Megye Soproni Levéltára (Ödenburger Archiv des Komitats Raab-Wieselburg-Ödenburg), XV.76, Urk. Nr. 316. 1 Siegel (aufgedrückt). Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 201950 (Foto). Kopie: Ungarisches Nationalarchiv Győr-Moson-Sopron Megye Soproni Levéltára, XV.76, Urk. Nr. 316 (19. Jh.). Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 201950 (Foto). Druck: Hazai okmánytár 4, 240-242, Nr. 181; MHJ 1, 113f., Nr. 78. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung des Originals und der Kopie). Regest: Házi, Sopron I/1, 265, Nr. 336 (ungarisch). Anm.: Vgl. Regest Nr. 2201.

1400 Dezember 13 Nr. 2213

Der Kremser Judenrichter Simon Tundorfer siegelt eine Urkunde der Kremser Bürgerin Katharina, Witwe des Nikolaus Frostlein, mit der diese der Sakristei der Pfarrkirche in Krems zweieinhalb Joch Weingarten am Vahenlueg als Seelgerät vermacht. Siegel Ulrich Chalhas, Sohn des Burgherrn Stephan Chalha zu Rehberg, Ulrichs von Znaim, Richter von Krems und Stein, und Simon Tundorfers, Judenrichter und Rats- mitglied von Krems, angekündigt.

Orig.: SA Krems, Urkunden Krems, Uk. Nr. 110. Online: www.monasterium.net (Bestand Stadtarchiv Krems – Urkunden Krems; Abbil- dung und Regest). Lit.: Hruschka, Juden in Krems (Anhang), 9.

1400 Dezember 14 (I) Nr. 2214

Burkhard Scharrach, Richter zu Pressburg, sowie der Rat und die ganze Gemeinde erklären, dass sie dem Juden Peern aus Weiden und dessen Erben 434 gewogene neue ungarische Gulden schulden, die sie bis zu den kommenden Mittfasten (13. 3. 1401) zurückzahlen sollen. Tun sie dies nicht, kommt wöchentlich pro Gulden ein Wiener Pfennig an Zinsen hinzu. Als Sicherheit für die Schuld samt Zinsen setzen sie ihren ge- samten Besitz in Ungarn, Österreich und anderswo, aus dem der Landesfürst oder dessen Beauftragter den Juden Pfänder stellen soll, aus denen diese gänzlich entschädigt werden sollen, sobald sie es verlangen. Die Aussteller versprechen auch, sich nicht an den Hof oder einen Gewaltträger zu wenden und sich keinen herrschaftlichen Frei-, Töt- oder Gegenbrief über die Schuld ausstellen zu lassen, sondern die Juden selbst auszuzahlen.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Sollten sie sich dennoch gegen die Juden herrschaftliche Briefe über die Schuld ausstellen lassen, sollen diese ungültig sein. Weist jemand anderer, Christ oder Jude, mit Einverständnis der Juden den Brief vor, egal ob inner oder außer Landes, sollen die Aussteller diesem die Schuld bezahlen. Siegel der Stadt Pressburg angekündigt.

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 650 (alt Nr. 568). 1 Siegel. Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 239194 (Foto). Druck: MHJ 4, 41f., Nr. 26. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest). Regest: Meier/Piirainen/Wegera, Deutschsprachige Handschriften, 18, Nr. B 105. Anm.: Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert und trägt auf der Rückseite den Vermerk Item die czwen brieff haben wir geloest umb haupguet und gesuech XII hundert guldein mynner XVIII guldein und ist geschechen an dem Prechen tag anno domini Mo CCCCo tercio (1403 Jänner 6). Der hier erwähnte zweite Brief ist eine am gleichen Tag ausgestellte, bis auf die Namen der Gläubiger wortidente Urkunde, vgl. Regest Nr. 2215. Es ist nicht klar, welches Weiden mit der Herkunftsbezeichnung des Juden ze der Weyden gemeint ist; sowohl die Nennung Österreichs in der Gewährleistungsformel als auch das Formular der Urkunde, das dem österreichischen und nicht dem Pressburger Usus entspricht, lassen jedoch darauf schließen, dass es sich bei dem Gläubiger um einen österreichischen Juden handelte. Die MHJ identifizieren den Ort als das ca. 20 Kilometer von Pressburg entfernte heutige Niederweiden in Niederösterreich, das Regest auf www.monasterium.net als Védeny = Weiden am See (heute ), das allerdings im Königreich Ungarn lag. In Frage kommt hingegen auch das ca. 30 Kilometer von Pressburg entfernt gelegene heutige Oberweiden (Gemeinde Weiden an der March) in Niederösterreich.

1400 Dezember 14 (II) Nr. 2215

Burkhard Scharrach, Richter zu Pressburg, sowie der Rat und die ganze Gemeinde erklären, dass sie dem Juden Salman (Salomann), Sohn Meister Meirs (Mayrs) von Erfurt, und dem Juden Isak (Eysakchen) aus Salzburg, Schwiegersohn desselben Meisters Meir, sowie deren Erben 434 gewogene neue ungarische Gulden schulden, die sie bis zu den kommenden Mittfasten (13. 3. 1401) zurückzahlen sollen. Tun sie dies nicht, kommt wöchentlich pro Gulden ein Wiener Pfennig an Zinsen hinzu. Als Sicher- heit für die Schuld samt Zinsen setzen sie ihren gesamten Besitz in Ungarn, Österreich und anderswo, aus dem der Landesfürst oder dessen Beauftragter den Juden Pfänder stellen soll, aus denen diese gänzlich entschädigt werden sollen, sobald sie es verlangen. Die Aussteller versprechen auch, sich nicht an den Hof oder einen Gewaltträger zu wenden und sich keinen herrschaftlichen Frei-, Töt- oder Gegenbrief über die Schuld ausstellen zu lassen, sondern die Juden selbst auszuzahlen. Sollten sie sich dennoch gegen die Juden herrschaftliche Briefe über die Schuld ausstellen lassen, sollen diese

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 ungültig sein. Weist jemand anderer, Christ oder Jude, mit Einverständnis der Juden den Brief vor, egal ob inner oder außer Landes, sollen die Aussteller diesem die Schuld bezahlen. Siegel der Stadt Pressburg angekündigt.

Hebräischer Vermerk auf der Vorderseite des Pressels: ד' מאות זהוב' ול''ד זהו' ולי חצי עינוי יתנן קס''א ואחר הן יתנן ג' מאות ]...[ יצחק ו]...[ '400 Gulden und 34 Gulden werden sie mir [zu] Mittfasten (chetsi inui) [im Jahr] 161 (1401) geben, und danach werden sie 300 Gulden geben […] Isak und […].'

Hebräischer Vermerk auf der Rückseite des Pressels: שייגאחים שוט נתוחים '(?)' (al)

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 651 (alt Nr. 569). 1 Siegel. Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 239195 (Foto). Druck: MHJ 4, 39-41, Nr. 25. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest). Regest: Meier/Piirainen/Wegera, Deutschsprachige Handschriften, 18, Nr. B 106. Lit.: GJ 3/2, 1292, Anm. 28; Szende, Laws, Loans, Literates, 260, Anm. 64; künftig Wiedl, Der Salzburger Erzbischof und seine Juden. Anm.: Der hebräische Vermerk auf der Vorderseite des Pressels ist stark ausgebleicht und stellenweise nicht mehr zu rekonstruieren. Die Lesung des rückwärtigen Vermerks ist unsicher und ergibt keinen Sinn. (al) Vgl. Regest Nr. 2214; die beiden Urkunden sind bis auf die Namen der Gläubiger wortident. Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert.

1400 Dezember 16, Wien Nr. 2216

Die Vettern Wilhelm und Albrecht [IV., Herzöge von Österreich] etc., erklären, dass ihre Judenschaft in Österreich ob und unter der Enns, niemand ausgenommen, ihre Juden Mankut (Mankgueten) aus Perchtoldsdorf, Joseph (Josepen) aus Ybbs, gesessen zu Krems, Micheltraut (Micheln den Trautten) aus Wien, Jeklein, Sohn Hetschels (Hetschleins) aus Herzogenburg, und Isak (Ysakchen), Sohn des Smar (Smars) aus Krems, unter sich ausgewählt hat, um die gewöhnliche Judensteuer für das Jahr 1400, die jetzt fällig ist, anzuschlagen, einzunehmen und abzuliefern, ebenso die Ausstände der Judensteuern früherer Jahre sowie die auf diese Ausstände angefallenen Zinsen. Daher haben die Herzöge den fünf Absamern mit dieser Urkunde volle Gewalt erteilt, die Steuer mit den Zinsen anzuschlagen und einzuheben, es sei mit oder ohne Eid oder mit Zeugnissen (kunschaft), so wie sie es nach ihren Gutdünken nach gemaynem nucz für das Beste halten. Diejenigen Juden, die ihnen nicht gehorsam sind und die ihnen

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 auferlegte Zahlung verweigern, sollen sie durch gemanyns nuczs und fromens willen dazu zwingen. Die Herzöge überantworten diese Aufgaben den genannten Absamern und versprechen, diese zu schirmen und zu schützen und keine gegen sie vorgebrachten Anschuldigungen zu glauben, sondern sie selbst dazu zu befragen. Sie gebieten den Juden in Österreich ob und unter der Enns ohne Ausnahme, den fünf Absamern um der Herzöge willen ohne Widerrede gehorsam zu sein. Wer dagegen handelt, handelt damit gegen die Herzöge und soll von ihnen an Leib und Gut streng bestraft werden.

Kopie: HHStA, Hs. Weiß 8 (15. Jh.), fol. 51rv., Nr. 116. OÖLA, Diplomatarium XIV (19. Jh.), s.d. Dezember 18. Online: http://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?id=13853 (Abbildung der HHStA-Kopie). Lit.: GJ 3/1, 677, 680, 3/2, 1094f., 1599, 1602, 1605; Grahammer, Hetschel, 106, Anm. 49, 120, Anm. 140; Hruschka, Juden in Krems, 55f., 89, 103; Lohrmann, Judenrecht, 290; Petrin, Perchtoldsdorf im Mittelalter, 101, Anm. 29 (auf 1401 datiert); Schwarz, Juden in Wien, 44, Anm. 4. Anm.: Der Text der Kopie ist mit Der absamnear gewaltbrief die gewoenleich judensteur anczeslahen überschrieben; der ganze Eintrag ist durchgestrichen. Die Urkunde ist auf Donnerstag vor St. Thomas datiert, die Datumsauflösung in der OÖLA-Kopie ist falsch.

1400 Dezember 19, Wien Nr. 2217

Der Jude Leubmann (Lewbman), Sohn des Juden Joseph (Josepps) aus Mödling, und seine Erben erklären, dass sie mit Handen ihres Grundherrn Hans von Ebersdorf, oberster Kämmerer in Österreich und Hofmeister Herzog Ernsts zu Österreich, ihr Haus am Kornmarkt in Mödling neben dem Haus Nikolaus Hausknechts mit allem, was dazugehört, und ihre Wiese in Laxenburg neben dem genannten Nikolaus Hausknecht verkauft haben. Das Haus, von dem man Hans von Ebersdorf jährlich am St. Michaels- tag (29. 9.) sechs Wiener Pfennig Grundrecht dient, und die Wiese sind aufgrund einer unbezahlten Geldschuld des Hans Liscel von Tragwein, dessen Frau Elisabeth und deren Erben bei Leubmanns Vater Joseph aus Mödling in Leubmanns Besitz gekommen. Die Aussteller haben das Haus und die Wiese um 41 Pfund Wiener Pfennig mit allen Rechten an Berthold Sorgsdorfer, dessen Frau Katharina und deren Erben verkauft und übernehmen für die Käufer nach Grundrechts- und österreichischem Landrecht den Schirm über das Kaufgut. Sie versprechen, die Käufer unter Einsatz ihres ganzen Besitzes in Österreich und anderswo schadlos zu halten. Siegel Hans' von Ebersdorf und des Wiener Judenrichters Stephan Radaundlein auf Siegelbitte wegen Siegelkarenz Leubmanns, der sich mit seinen Erben mit unsern juedischen trewn darunter verbindet, angekündigt.

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1524. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Regest).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Anm.: Leubmanns Vater Joseph aus Mödling ist wahrscheinlich mit dem gleich- namigen, 1384 und 1386 in Mödling auftretenden Schwager des David Steuss identisch, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 382, Nr. 1786, 423, Nr. 1858. Bei dem 1370 auf- tretenden Leubmann aus Mödling, Sohn des Freudlein aus Wiener Neustadt (vgl. ebd. 110f., Nr. 1322), könnte es sich angesichts der Namensgleichheit um Josephs Vater, also um den Großvater des Ausstellers der obigen Urkunde, handeln. Für Leubmann, Sohn des Joseph aus Mödling, lässt sich über mehrere Jahre Geschäftstätigkeit in Wien nachweisen, vgl. Geyer/Sailer, Urkunden, 601. Dies spricht ebenso wie die Tatsache, dass die Herkunftsbezeichnung Mödling nur in Verbindung mit seinem Vatersnamen für ihn verwendet wurde, dafür, dass Leubmann selbst in Wien lebte.

[Spätes 14. Jahrhundert] Nr. 2218

Das Mühldorfer Stadtrechtsbuch enthält eine Bestimmung zum Judeneid.

Daz ist der iuden aid. Der iud sol sten auf ein sauhaut und sol man di fuenif puech Moysi dar tragen und sol er di rechten hant dar in legen untz an den rist und sol ainer sprechen, der im den aid geit: Iud, umb sogetan guet, alz mich der man anspricht, daz du dez nicht enwaist noch enpfangen hast, noch in dein gewalt nie gewuennet, noch dhain dein ehalt under erden begraben, noch under mauer beslozzen noch verporgen, so dir helf der got, der himel und erd beschuef und laub und graz, daz e nicht enwaz so dir di e, di got gab hern Moysi in monte Synai, und so dir helffen di fuenif puech Moysi, und so du ichtes muegst enpiezzen, du muezzt dich allen bescheizzen, alz der chuenich tet von Babilonie, und so der swebel und daz pech auf deinen hals muezz regen, daz ueber Sodoman und Gomorram regent, und so dich daz pech ueber rinnen muezz, daz Babiloni ueberran zwai hundert man oder mer und so dich di erd verslinden muezz, alz si tet Dathan und Abiron, und so dei griez nimmer mer choem zue anderm griezz in den parn hern Abrahames, und so dein erd nimmer mer choem zue andern erden, so du habst war und recht, so dir helf Adonay, du habst war dez gesworn hast, und so du muezzt werden malatsch alz Neaman, ez ist war, und so dich der slach muezz angen, der daz israhelischs volch angie und fuern duerich Egiptenlant, ez ist war, und so der fluech immer an dir wern muezz und daz pluet, dez dein geslaecht wuenschet, do si Christum martaerten und sprachen, also dein pluet choem auf uns und auf unsereu chint, ez ist war, dez helff dir got, der Moysi erschein in ainem prinnendem puechs, ez ist war, dez du gesworn hast, pei der sel, di du an dem iungistem tag fuer pringen muest, per deum Abraham, per deum Isaac, per deum Jacob, ez ist war, dez helf dir got und der aid, den du gesworn hast. Amen.

Orig.: BHStA, Erzstift Salzburg, Pfleggericht Mühldorf 1, fol. 12v. Kopie: Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Hs. 4212 (15. Jh.), fol. 14r. Druck: Altmann, Juden Salzburg, 69; Geissler, Juden in Deutschland und Bayern, 156f., Anm. 180; Heigel, Mühldorfer Annalen, 408f. Lit.: Altmann, Juden Salzburg, 69; Geissler, Juden in Deutschland und Bayern, 51; GJ 3/3, 2002, Anm. 28; Scherer, Rechtsverhältnisse, 549; Wadl, Juden Kärnten, 176; Wenninger, Juden in Salzburg, 751f., mit Anm. 49.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Anm.: Die jüngeren Drucke übernehmen den Text der Edition bei Heigel. Zu den übrigen, etwas älteren Judenbestimmungen des Mühldorfer Stadtrechts vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 2, 232f., Nr. 930. Der der Formulierung des Schwabenspiegels folgende Judeneid dürfte ein Nachtrag aus dem späten 14. Jahrhundert sein, vgl. Heigel, Mühldorfer Annalen, 392, 408f.; Wenninger, Juden in Salzburg, 751f., Anm. 49. Die Stelle malatsch (aussätzig) alz Neaman bezieht sich auf eine biblische Figur, Naaman den Syrer, der durch den Propheten Elischa vom Aussatz geheilt wurde (2Kön 5,1-27; Lk 4,27).

[1379-frühes 15. Jahrhundert] Nr. 2219

Diepold von Katzenstein erklärt für sich und seine Erben, dass sie Reinprecht von Wall- see[-Enns], Hauptmann ob der Enns, und dessen Erben oder jedem, der diese Urkunde vorlegt, 60 Pfund Wiener Pfennig schulden, die diese ihnen in einer Notlage geliehen haben und die sie bis zum kommenden St. Johannestag zu Sonnwend (24. 6.) zurück- zahlen sollen. Tun sie das nicht, versprechen sie, den Gläubigern jeden Schaden bei Christen oder Juden mitsamt der ursprünglichen Schuld zu ersetzen, wofür sie ihren gesamten liegenden und beweglichen Besitz als Sicherheit setzen. Daraus soll der Landesherr in Steier oder dessen Vertreter die Gläubiger entschädigen, oder diese selbst bzw. deren Vertreter sollen sich daran schadlos halten.

Orig.: KLA, 871-B (Auersperg, gräfliches Fideikommissarchiv), 219 St. Kopie: KLA, 871-B (Auersperg, gräfliches Fideikommissarchiv), 219 St. (18. Jh., mit Übersetzung in modernes Deutsch). ÖNB, Codex 7561 (18. Jh.), fol. 256r., Nr. 458. Druck: Preinfalk/Bizjak, Turjaška kniga listin 1, 380, Nr. 277 (auf Ende 14. Jh. datiert). Online: www.monasterium.net (Bestand KLA – Urkunden des gräflich Auerspergischen Fideikommissarchivs s.d. 14. Jh. Ende; Abbildung und Regest). Regest: Komatar, Auersperg 2, 140, Nr. 271 (auf Ende 14. Jh. datiert). Anm.: Der Text der auf Papier geschriebenen Urkunde bricht nach den Worten dez zu urkund ab; möglicherweise handelte es sich um ein Konzept. Auf der Rückseite befindet sich die (von Preinfalk/Bizjak auf das 16. Jh. datierte) Dorsualnotiz juden prieff auff die von Ortnburgk, wobei kein Bezug zum Inhalt des Textes erkennbar ist. Die Katzen- steiner waren nach der Mitte des 14. Jahrhunderts allerdings mehrmals Bürgen für Ortenburger Judenschulden, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 48f., Nr. 1214. Aufgrund der fehlenden Datierung ist der Zeitraum der Abfassung des Stücks nur sehr grob einzugrenzen; im KLA ist es unter "14. Jh. Ende" eingereiht. Reinprecht von Wallsee-Enns ist ab 1379 als Hauptmann ob der Enns nachzuweisen und hatte das Amt bis zu seinem Tod 1422 inne, vgl. Doblinger, Walsee, 311, 389. In diesem Zeitraum treten zwei Katzensteiner namens Diepold auf (vgl. Kos, Burg und Stadt, 565, Tafel 54), weshalb der Aussteller nicht mit Sicherheit zu identifizieren ist. Der jüngere Diepold ist im Auersperg-Archiv bis 1411 nachweisbar, vgl. Preinfalk/Bizjak, Turjaška kniga listin 2, 97f., Nr. 39. In der zitierten Stammtafel bei Kos ist 1411 als sein Todesjahr ange- geben, allerdings ohne Beleg; laut Komatar, ebd. war er 1425 noch am Leben. Juden werden im obigen Stück nur formelhaft erwähnt, doch sind Juden-Christen- Formeln im Auersperger Urkundenbestand in diesem Zeitraum nicht allzu häufig.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Zudem sind für den älteren Diepold von Katzenstein ererbte Judenschulden nachweisbar, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 126f., Nr. 1347, 183f., Nr. 1439, 270f., Nr. 1593, 331, Nr. 1694. Die letzte Urkunde zur Regelung dieser Schulden stammt aus dem Jahr 1381, also bereits aus der Amtszeit Reinprechts von Wallsee-Enns als Hauptmann ob der Enns; die im obigen Stück erwähnte merkchleiche notdurft könnte also unter Umständen mit dieser Schuldenrückzahlung in Zusammenhang stehen – vorausgesetzt, dass es sich beim Aussteller um den älteren Diepold und nicht um dessen laut Kos erstmals 1395 nachweisbaren gleichnamigen Neffen handelt. Nach dem Tod des jüngeren Diepold sind 1428 Streitigkeiten über von ihm hinterlassene Judenschulden nachweisbar (vgl. Preinfalk/Bizjak, Turjaška kniga listin 2, 182-184, Nr. 106f.), das obige Stück könnte also durchaus auch von ihm stammen.

1401 Jänner 28, Wien Nr. 2220

Die Herzöge Wilhelm und Albrecht [IV.] erteilen den Juden Österreichs ein auf vier Jahre begrenztes Privileg.

Wir Wilhelm und Albrecht [IV.] vettern [über der Zeile: sub maiori tytulo] etc. bekennen und tuon offenlich mit disem brief, wan unser juden hie gemaynkleich in Oesterreich, zuo der Newnstat ([Wiener] Neustadt), ze Newnkirchen hiedishalb des Semernyks (Semmering) und nyderthalben und oberthalben der Ens seind dem abgang des hochgepornen fuersten unsers lieben herren vettern und vattern herczog Albrecht [III.] seligen dem got gneadig sey, uns merkleich und nuczleich dienst und hilff habent getan, die wir mit sundern gnaden gen in pillichen erkennen, haben wir gneadikleich betrachtet und angesehen dieselben ier dienst und hilff und haben darumb nach gueter vorbetrachtung und zeitigem rate unsers rates denselben unsern juden gemainkleich in Oesterrich, zuo der Newnstat, ze Newnkirchen hiedishalben des Semernyks und nyderthalben und oberthalben der Ens, die yecz da sesshafft sind oder noch furbasser sesshafft werdent, zuo ergeczung irer scheden soelich gnad getan und tuen auch wissentlich mit disem gegenwattign [!] brief als hernach geschriben steet. Des ersten, so haben wir sy vertroestet und begnadet umb soelich anvaelle, laidigung und beswaerung, die in und iren kindern uncz her sind beschehen, daz si der hinfuer geanczleich ueberhebt sullen werden und daz wir sy ier leib und guot in guotem fride und wesen gnaedikleich handeln, halten und vestecleich schirmen wellen und schullen vor allem gewalt und unrechten und haben auch daruber mit allen unsern ambtleutten, undertanen und getrewn geschafft und schaffen auch wissentlich mit dem brief, dieselben unser juden also zeschirmen und zehalten von unsern wegen, und wa si in unsern landen wandelnt, si varen, reiten oder geen in stetten, maerkten, doerffern, auf land oder auf wasser, daz sy dann nyemant beswaeren noch laidigen sol weder an leib noch an guot in dhain wege. Wan aber yemant dawider tette, der wiss sich darumb in unser swer ungnad gevallen sein und wolten auch darumb den pessern an leib und guot. Denn umb ier geltschult die man in in stetten, vesten, maerkten, doerffern und auch allenthalben auf dem land schuldig ist, haben wir in zuo aynem ausrichter geben unsern gegenwattigen lantmarschal in Oesterrich oder welicher dan ye unser landmarschal wirdt, also daz der von unsern wegen dieselben ir geltschuld in sol schaffen und

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 vesteclich helffen inzebringen. Wir tuen in auch sunderlich die gnad, daz wir gaenczleich maynen und wellen, daz sy bei allen ieren heawsern, weingarten und andern ieren guetern, die si habent und besiczent sullen geruowikleich beleiben an meniklichs irrung und hindernuss an alles gevaer. Auch ist gaenczleich unser maynung und wellen auch ernstlich, daz sy alle die recht, freyhait, gnad und guot gewonhait haben und dabei gaenczleich beleiben sullen, als alle die brief, hantvesten und urkund lauttend und sagent, die in darumb von unsern vordern seligen loebleich gedaechtnuess und uns gegeben sind, die wir all und yegleiche besunder wissentlich mit krafft dicz briefs mit allen ieren artikeln und punten bestetten bei ieren krefften gaenczleich war und staet zebeleiben, und gepietten auch menikleichen vesteclich daz in dawider nyemant invaell, newung noch irrung tuo noch mache in dhaynen wege. Ob in aber dawider yemant dhain invaelle, newung oder irrung taette oder machte, das waer gaenczlich wider uns und dieselben judn sullen das an uns bringen, so wellen wir sy davor vestecleich schirmen und gnaedecleich halten und nicht gestatten, daz in dawider yemant dhain irrung noch laydigung tuo. Auch mainen und wellen wir, daz alle vorgeschriben punt und artikel ewiklich gancz veste und staet beleiben und dabei halten werden an gever. Auch haben wir in von sundern gnaden und zuo ergeczung und dankperkait ierr egenant dienst und hilff soelich recht und gnad und freyung gegeben und geben auch mit wolbedachtem muot und auch in schrifft dicz briefs, daz wir noch unser ambtleutte von heut dem tag als der brief ist geben uncz auf sant Joergen tag (24. 4.) den naechsten und von dannen vier gancze iar die naechsten nachainander nichts sullen noch wellen denselben unsern juden nu furbasser mer dhayn ier geltschuld, weder haubtguot noch schaden, die sy an briefen oder pfanden habent oder an welicherlay geltschult das ist, weder umb vil noch wenig abnemen noch nyemant darumb von in aufnemen noch ledigen, weder pfaffen noch layen, edeln und unedeln mit toettbriefen noch in dhaynn andern wege. Geben wir aber yemant daruber dhaynn toettbrief, die sullen gancz und gar absein und kain krafft haben und auch den egenant juden an ierr geltschult nicht schaden in dhain weis. Auch haben wir die egenanten unser juden gefreyet und in die recht und gnad geben mit krafft dicz briefs, daz sy von hynne uncz auf den egenanten sant Joergen tag und von dannen auch die egenanten vier iar gancz aus frey, ledig und los seyn sullen vor allen ungewoenlichen stewrn, und wir wellen und sullen si in derselben zeit damitte nicht bekumbern oder beswaeren noch si in dhaynen weg verrer noetten an alles gevaer, ausgenomen unser gewoenlichen judensteur, der sy uns jaerleich gepunden sind und auch gewoenlich vell ob sich die fuegten. All und yegleich vorgeschriben recht, freyhait und gnad globen und verhaissen wir bei unsern furstlichen gnaden und wirdikaiten den egenanten unsern juden gemainklich hie in Oesterrich zuo der Newnstat, ze Newnkirchen und oberthalb und nyderthalben der Ens vestecleich zehalten und sy dabei zeschirmen an alles gever. Und daz in all und yegleich obgeschriben punde und artikel von uns war und stet gehalten werden und daz sy dabey beleiben, davon haben wir in zuo merer sicherhait und troestung zuo rechten burgen gegeben und gesaczt die hernach geschriben unser landherren, ambtleuatte und rete, den erwirdigen unsern lieben frewnde, hern Bertholden bischoven ze Freysingen (Berthold, Bischof von Freising), unsern herczog Wilhalms kanczlaer, Ruodolffen von Walsee (Rudolf von Wall- see[-Enns]), hofmaister, Pilgreymen von Puochaim (Pilgrim von Puchheim), unsern herczog Albrechts hofmaister, Uolreichen von Dachsperg (Ulrich von Dachsberg), unsern lantmarschalich in Oesterreich, Fridrichen (Friedrich) von Stubenberg, Albrechten den Ottenstainaer (Albrecht von Ottenstein), unsern hofrichtear in

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Oesterrich, Hansen von Stubenberg, Joergen von Puochaim (Jörg von Puchheim), Fridrich von Gors (Friedrich von Gars), unsern herczog Albrechts kanczlear, Niklasen den Pillung (Nikolaus Pillung [von Gilgenberg]), Merten den Valbacher (Martin Fallbacher), unsern herczog Wilhalms kamermaister, Hansen den Rukendorffear (Hans Ruckendorfer), unsern herczog Albrechts kamermaister, Hansen den Neideggaer (Hans Neudegger) und Ruodolffen den Laspergear (Rudolf von Lasberg). Und des ze urkunt haben wir unsere insigel gehengt an disen brief. Und wir die obgenanten purgen all und unser yegleicher besunder haben unsere insigel zuo gelegt an disen brief, der geben ist ze Wienne an Freitag nach sand Pauls tag als er bekeret ward anno domini mo cccc primo.

Kopie: HHStA, Hs. Weiß 8 (15. Jh.), fol. 51v.-52v., Nr. 117. Online: http://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?id=13853 (Abbildung). Lit.: Brugger, Juden in Österreich im Mittelalter, 176; Brunner, Archiv des Land- marschalls, 69; GJ 3/2, 1622f.; Lohrmann, Judenrecht, 233; Scherer, Rechtsverhältnisse, 403; Schwarz, Juden in Wien, 21, 62 (jeweils auf Jänner 29 datiert). Anm.: Der Text der Kopie ist mit Der juden gemaynkleich in Oesterr(eich) und ob der Enns freyhait und gnadbrief auf vier gancze jare überschrieben; der ganze Eintrag ist durchgestrichen. Zur Beauftragung des Landmarschalls vgl. Regest Nr. 2227.

1401 Jänner 29, Wien Nr. 2221

Hans Pottenbrunner regelt in seinem Testament die Aufteilung seiner Liegenschaften und seines beweglichen Besitzes. Neben Stiftungen an die Kapelle zu Pottenbrunn werden seine Frau Margarethe, seine Brüder Nikolaus, Ulrich und Konrad Pottenbrunner sowie Gerung, Propst von St. Pölten, bedacht; unter anderem soll Ulrich Pottenbrunner die halbe Feste Reichersdorf mit allem Zubehör erhalten, die Hans von Juden gekauft und ausgelöst hat, wie die Urkunden besagen, die er Ulrich übergeben hat. Weiters hinterlässt Hans mehreren seiner Bediensteten Geldbeträge. Als Vollstrecker des Testa- ments benennt Hans den österreichischen Landmarschall Ulrich von Dachsberg und ersucht die Herzöge Wilhelm und Albrecht [IV.], diesen dabei zu unterstützen. Siegel Hans Pottenbrunners, seines Schwagers Jörg Fleming, Vertreter Herzog Wilhelms im Rat der Stadt Wien, Reinhards von Friesing, Hans' von Pielach und Gilg Wolfsteins angekündigt.

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1538. 3 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Regest).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1401 Februar 26, Wien Nr. 2222

Die Juden Jakob (Jeekel), Hendlein (Heendl) und Jona, Söhne des [David] Steuss (Stewssen) aus Wien, erklären, dass sie sich mit Nikolaus Würfel, Amtmann des Stifts [Kloster-]Neuburg, über alle Ansprüche geeinigt haben, die dieser auf ihre fünf Viertel Weingarten am Hungerberg neben dem Weingarten Nikolaus Retenbergers hatte. Die Ansprüche bezogen sich auf einen Eimer Wein Bergrecht, der dem Stift seit längerem versessen war und nicht von dem Weingarten geleistet wurde. Die Aussteller erklären nun mit dieser Urkunde, dass sie, ihre Erben und alle, die den genannten Weingarten nach ihnen innehaben, davon den genannten Eimer Bergrecht auf ewig jedes Jahr zur Lese in die viertzig emmer weyns dienen sollen, wie man andere Bergrechte in Österreich dient. Nikolaus Würfel und künftige Amtmänner des Stifts sollen bezüglich des versessenen Bergrechts künftig keine Ansprüche auf den genannten Weingarten haben. Siegel des Wiener Judenrichters Stephan Radaundlein und des Wiener Bürgers Michael Menschein auf Siegelbitte wegen Siegelkarenz der Aussteller, die sich darunter ver- binden, angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1401 II 26. 2 Siegel.

1401 Februar 28 Nr. 2223

Der Jude Läsel (Laesel), vormals in Linz ansässig, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie mit Handen des Gerichts ihr Haus in der Hofgasse in Linz samt dem dahinter liegenden Baumgarten und allem Zubehör mit allen Rechten an die Brüder Kaspar und Gundakar von Starhemberg-Wildberg und deren Erben verkauft haben. Das Haus, das gegenüber dem ehemaligen Haus Jörg Geislitzers liegt, ist frei von allen Belastungen mit Ausnahme von zwölf Wiener Pfennig Burgrecht, die davon jährlich am St. Georgstag (24. 4.) an den Herzog zu leisten sind. Die Verkäufer verzichten auf alle weiteren An- sprüche auf das Kaufgut und versprechen, die Käufer nach Kauf-, Burgrechts- und Linzer Stadtrecht gegen alle Ansprüche zu schirmen sowie diesen jeden entstehenden Schaden mitsamt dem Hauptgut zu ersetzen, wofür sie ihren ganzen Besitz inner und außer Landes als Sicherheit setzen. Siegel des Jörg Enenkel von Ybbs, Mautner und Richter von Linz, und der Linzer Bürger Stephan Vaist und Otto Maidwieser auf Siegelbitte der Aussteller sowie deren hebräische Unterschrift (mit unser judischen uenderschrifft) angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: אליעזר ב''ר חיים זצ''ל 'Elieser, Sohn des Herrn Chaim, das Andenken des Gerechten zum Segen' (al)

Orig.: OÖLA, Bestand Starhemberger Urkunden, Urk. 1401 II 28, Nr. 695. 3 Siegel. Lit.: GJ 3/1, 752f., Anm. 4, Anm. 11. Anm.: Läsel ist 1383 unter der Namensform Läzlein in Linz nachweisbar, vgl. Brugger/ Wiedl, Regesten 3, 350f., Nr. 1729.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1401 März 3 Nr. 2224

Georg von Strenk, Bürger und Hofmeister im Hochsteter Hof zu Krems, und seine Frau Anna erklären für sich und ihre Erben, dass ihnen Abt Heinrich und der Konvent von Aldersbach ein Joch Weingarten, genannt die Leytten, als Leibgeding auf Lebenszeit überlassen haben. Die Aussteller sollen den Weingarten nach genannten Bedingungen bebauen und nutzen; außerdem sollen sie davon jährlich zu St. Michael (29. 9.) vier Pfennig Burgrecht nach österreichischem Burgrechtsrecht in den Aldersbacher Hof zu Weinzierl dienen. Weiters haben die Aussteller jeden dritten Eimer Most von dem Weingarten zu dienen; auch sollen sie nicht ohne Zustimmung des Aldersbacher Vertreters im Hof zu Weinzierl lesen und ihre Maische in der Presse des Klosters pressen. Wenn sie die Pflege des Weingartens vernachlässigen, soll das Kloster sie an dem Ertrag pfänden, bis der Schaden beglichen ist. Wenn die Aussteller gegen die Bedingungen verstoßen, verlieren sie alle Rechte an dem Weingarten. Wenn sie ihre Rechte verkaufen wollen, müssen sie sie zuerst dem Abt und dem Konvent anbieten; wenn diese sie nicht kaufen wollen, dürfen die Aussteller ihre Rechte an dem Wein- garten nach Belieben an Christen oder Juden versetzen oder verkaufen. Nach dem Tod beider Aussteller soll der Weingarten an das Kloster zurückfallen, ohne dass Erben oder Verwandte der Aussteller Ansprüche darauf erheben können. Wenn diese Urkunde nach dem Tod der Aussteller in den Besitz Dritter kommt, soll sie mit allen Bestimmungen ungültig sein. Siegel Simon Tundorfers, Judenrichter und Ratsmitglied von Krems, und Martin Egen- burgers, Ratsmitglied und oberster Spitalmeister in Krems, wegen Siegelkarenz Georgs von Strenk angekündigt.

Orig.: BHStA, KU Aldersbach Nr. 593. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand BHStA – Kloster Aldersbach Urkunden; Abbil- dung und Regest). Anm.: Die ausdrückliche Verbriefung des Rechts, das Leibgeding an Christen oder Juden weiterzuverkaufen oder zu versetzen, ist mehr als nur eine Formel, da im Kremser Raum bei geistlichen Besitzungen ein Verbot der Weitergabe an Juden gängig war (vgl. z. B. Regesten Nr. 2163, Nr. 2239, Nr. 2264 und Nr. 2265 sowie Brugger, Smoke in the Chapel, 84) und dort auch bei Aldersbacher Leibgedingen zum Einsatz kam, vgl. Regest Nr. 2187.

1401 April 11 Nr. 2225

Die Brüder Ulrich und Friedrich von Stubenberg beurkunden für sich und ihre Erben die Einigung bezüglich der Schulden, die ihr Oheim Otto von Liechtenstein[-Murau] und dessen Erben gemäß den Urkunden, die die Aussteller von Otto darüber haben (es seien Satzbriefe, Geldbriefe, Judenbriefe oder andere), bei ihnen hatten. Die Aussteller ver- sprechen, sich an den Schiedsspruch zu halten, den Graf Hugo von Montfort-Bregenz gefällt hat und der besagt, dass ihnen Otto und dessen Erben 5000 Pfund Wiener Pfennig geben sollen und ihnen dafür [Einkünfte] auf zwölf Jahre zu Wiederkauf zu kaufen geben sollen. Wenn die Schuldner diese innerhalb der Frist zurückkaufen wollen, sollen

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 die Aussteller dies erlauben, wobei ihnen Otto für je 17 Pfund Pfennig ein Pfund Gülte auf bestifteten Gütern in Steier oder Kärnten geben soll. Erfolgt der Rückkauf innerhalb von zwölf Jahren nicht, soll Otto den Kauf durch die Stubenberger binnen Jahresfrist unter Einholung der Zustimmung der Lehensherren bzw. der Erben rechtsgültig machen. Wenn Otto und dessen Erben den Kauf auf bestiftete Güter, wie er oben beschrieben ist, nicht bis zum nächsten St. Laurenztag (10. 8.) für die Aussteller ermöglichen, müssen Otto und dessen Erben den Ausstellern binnen zweier Monate 2000 Pfund Wiener Pfennig bezahlen, wofür der gesamte Besitz der Schuldner herangezogen werden kann. Die Urkunden, die die Stubenberger von Ottos Bruder Friedrich von Liechten- stein[-Murau] haben, es seien Satz-, Geld-, Gerichts- oder Judenbriefe oder andere Urkunden, bleiben in diesem Fall gültig. Wenn der oben beschriebene Kauf bzw. Wiederkauf jedoch vereinbarungsgemäß nach steirischem Landrecht abgewickelt ist, sollen die Stubenberger Otto die Urkunden Friedrichs von Liechtenstein-Murau, es seien Satz-, Geld-, Gerichts-, Schirm-, Juden- oder andere Briefe, zurückgeben. Sollten die Stubenberger Urkunden zurückbehalten, sollen diese bei einer späteren Vorlage ungültig sein. Halten sich die Stubenberger nicht an den Schiedsspruch, müssen sie ihrerseits binnen zweier Monate 2000 Pfund Pfennig an Otto und dessen Erben zahlen, wofür sie mit ihrem gesamten Besitz haften; notfalls soll sie der Landesherr zu Steier oder dessen Vertreter zur Zahlung zwingen. Siegel Ulrichs und Friedrichs von Stubenberg, Graf Hugos von Montfort-Bregenz sowie Ottos von Stubenberg des Jungen angekündigt.

Orig.: StLA, AUR 4048a. 4 Siegel. Kopie: StLA, AUR 4048a (19. Jh.). Anm.: Bei dem Satz dass er uns und unsern erben geben sol ffuenff tawsent phunt gueter wienner phening und sol er und sein erben uns und unsern erben geben [!] darumb ze chawffen geben auf ainen widerchawff ze zwelff jaren dürfte dem Schreiber ein Fehler unterlaufen sein; der weiter unten vorgesehene endgültigen Erwerb nach Lehens- oder Eigengüterrecht spricht dafür, dass Einkünfte im Wert von 5000 Pfund gemeint waren. Möglicherweise hätte statt dem hier markierten geben das Wort gelt stehen sollen. Im Umfeld der Montforter, für die in dieser Zeit selbst keine Judenkontakte nachweisbar sind, wird nach der Theorie Benedikt Bilgeris (Bilgeri, Geschichte Vorarlbergs 2, 114f.) immer wieder ein angeblicher Beleg zu einem Juden aus Feldkirch namens Simon David zitiert, vgl. z. B. Burmeister, Juden Feldkirch, 24; ders., Juden in , 811; GJ 3/1, 338. Es handelt sich dabei um zwei Pergamentpressel an der Urkunde SA Feldkirch, Urk. Nr. 28 von 1390 Dezember 3 (bei Bilgeri fälschlich November 3), mit der Graf Heinrich von Werdenberg-Sargans den Bürgern von Feldkirch die Übernahme des Erbes und der Schulden Graf Rudolfs von Montfort-Feldkirch, mit dem die Feldkircher Linie der Montforter kurz zuvor ausgestorben war, bestätigte, vgl. Liechtensteinisches Ur- kundenbuch 1/3, 100. Aus den Textfragmenten auf den Presseln rekonstruierte Bilgeri, ebd. 402, Anm. 103 die "etwas ältere Nachricht, dass ein Unbekannter 'von Sangâns, hainrich von Bregentz hofschriber ze Velkirch und ich Johans Metzger burger ze Bregentz' gemeinsam bei 'Symon daviden' 71 Pfund Pfennig ausliehen" und schloss daraus, es müsse sich um einen Feldkircher Juden namens Simon David handeln, den er aufgrund der "ziemlich gleichen Schrift" zeitnah zur Ausstellung der Urkunde Heinrichs von Werdenberg-Sargans einordnete. Bei der Schrift handelt es sich um eine eher

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 generische Urkundenkursive des späten 14. Jahrhunderts, die keine genaue Datierung erlaubt, doch lässt sich der Abfassungszeitraum durch andere Belege für die Aussteller auf die 1380er Jahre eingrenzen. Allerdings fehlt bei Simon David nicht nur die – bei der Nennung jüdischer Gläubiger in christlichen Schuldbriefen sonst fast durchgängig vorhandene – Identifikation als Jude, die Stelle lautet zudem (...) und alle unser erben ob wir enwarint Symon Daviden und [Zeilenende], sodass es sich auch um den Teil einer Aufzählung und damit unter Umständen sogar um zwei verschiedene Personen namens Simon und David handeln könnte. Wenn das "und" hingegen die formelhafte Nennung der Erben einleitete, deren Ende erben ob sy enwaerint in der halb abgeschnittenen Folgezeile noch zu erkennen ist, war definitiv keine Kennzeichnung Simon Davids als Jude vorhanden. Nur einer der drei Aussteller kann direkt mit Feldkirch in Verbindung gebracht werden, während die beiden anderen in Sargans und Bregenz verortet sind; insofern kann diese Quelle nicht als gesicherter Beleg für einen Feldkircher Juden oder überhaupt zwingend für einen (oder mehrere) Juden betrachtet werden.

1401 April 24 Nr. 2226

Der Kremser Judenrichter Simon Tundorfer siegelt den Urfehdebrief des Kürschners Michael Vetz für die Städte Krems und Stein, nachdem dieser für die Ermordung seiner Ehefrau gefangen gesetzt worden war und unter der Auflage von Bußfahrten nach Rom und Aachen sowie verschiedener Stiftungen für das Seelenheil seiner Frau freigelassen wurde. Siegel Simon Tundorfers, Judenrichter zu Krems, und des Kremser Ratsmitgliedes Martin Egenburger angekündigt.

Orig.: SA Krems, Urkunden Krems, Uk. Nr. 116. Druck: Brunner, Rechtsquellen Krems und Stein, 63, Nr. 99 (Teilabdruck, auf April 23 datiert). Online: www.monasterium.net (Bestand Stadtarchiv Krems – Urkunden Krems; Abbil- dung und Regest s.d. 1401 April 23). Regest: Diözesanblatt 11, 371; Wilhelm, Archivberichte, 160, Nr. 865. Lit.: Hruschka, Juden in Krems (Anhang), 9. Anm.: Die Urkunde ist auf den St. Georgstag datiert, der in der Salzburger Kirchen- provinz am 24. April gefeiert wurde.

1401 Mai 5, Wien Nr. 2227

Wilhelm, Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., teilt Ulrich von Dachsberg, seinem Landmarschall in Österreich, mit, dass Wilhelms Vetter Herzog Albrecht [IV.] und er selbst ihre Juden hier [in Wien] und anderswo im Land [Österreich] in ihren Schutz genommen und ihnen Gnaden und Freiheiten gegeben haben, wie die Urkunde besagt, die die Juden von Albrecht und Wilhelm darüber haben. Deshalb befiehlt Herzog Wilhelm dem Landmarschall, sich der Juden in allen

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Angelegenheiten, die diese vor ihn bringen, anzunehmen und die Juden in den ihnen verliehenen Gnaden und Freiheiten gemäß der genannten Urkunde zu schirmen. Ulrich von Dachsberg soll den Juden zudem bei der Einbringung ihrer Geldschulden behilflich sein, wenn diese ihn darum ersuchen. Diejenigen, die die Schulden nicht zurückzahlen wollen, soll der Landmarschall im Namen der Herzöge dazu anhalten. Kleines Siegel Herzog Wilhelms angekündigt, da er das größere nicht bei sich hat.

Orig.: Gräflich Hoyos'sches Familienarchiv in Horn, Fach 378, Karton 1: Archiv Dachs- perg (ohne Nummer). NÖLA, Hoyos-Sprinzenstein Urkunden, 1401 V 5 (Xerokopie). Druck: Brunner, Archiv des Landmarschalls, 86, Nr. 77. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2220.

1401 Mai 11, Nürnberg Nr. 2228

Ruprecht [I.], Römischer König, erklärt, dass er angesichts der Dienste, die Albrecht, Bischof von Bamberg, ihm und dem Reich erwiesen hat und noch erweisen soll, dem Bischof, dessen Stift und Nachfolgern alle pfaffheit keuffe vogtie zolle juden und der juden fryheit gerichte geleite rechte fryheid siner und sines stiffts manne rittere und knechte und aller undertan und alle andere fryheit lehenschafft geistlichen und weltlichen ere und gute gewonheit handfesten privilegia brieve und alle ander sache, die sie von seinen Vorgängern hatten, bestätigt hat und diese auch in Zukunft beibehalten will. Der König befiehlt allen geistlichen und weltlichen Fürsten, Grafen, freien Herren, Rittern, Knechten, Amtleuten, Städten, Gemeinden und allen anderen Untertanen, den Bamberger Bischof, dessen Stift und Nachfolger nicht in ihren Rechten zu behindern, sondern sie darin zu schützen, um seine und des Reiches Ungnade zu vermeiden. Siegel König Ruprechts angekündigt.

Orig.: StABa, A 20 L. 1 Nr. 29. 1 Siegel. Regest: Heyberger, Codex probationum diplomaticus, Nr. 45; Lang/Freyberg, Regesta Boica 11, 210; Oberndorff, Regesten Pfalzgrafen am Rhein 2, 59, Nr. 861; Wiener, Regesten 1, 54f., Nr. 11. Lit.: Eckstein, Geschichte Bamberg, 49; GJ 3/1, 79, Anm. 75. Anm.: Zum bambergischen Judenrecht und dessen Auswirkungen auf die bambergi- schen Besitzungen in Kärnten vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 1, 35-37, Nr. 25, Regesten 2, 74f., Nr. 598, Regesten 3, 233f., Nr. 1528; Wadl, Juden Kärnten, 158-175. GJ zitiert die Signatur des Originals unter der falschen Nummer 24. Die bei Oberndorff zusätzlich zum Original angegebene Kopialüberlieferung "Copb. 801, 44a. K" konnte laut Auskunft des Staatsarchivs Bamberg nicht verifiziert werden.

1401 Mai 18, Wien Nr. 2229

Wilhelm, Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., erklärt, dass Oswald Pockfuß und der Jude Eislein (Eysakch) aus [Wiener] Neustadt ihn um eine

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Entscheidung bezüglich der Geldschuld gebeten haben, die Oswald Pockfuß bei dem Juden hatte. Die beiden haben versprochen, sich an den herzoglichen Schiedsspruch zu halten. Der Herzog entscheidet, dass Oswald Pockfuß das Haus in Ödenburg gegenüber dem Kloster für die Geldschuld an Eislein übergeben soll. Der Weingarten zu Mörbisch soll Oswald bleiben, allerdings soll der diesjährige Ertrag des Weingartens an Eislein fallen, wobei Oswald den Weingarten auch in diesem Jahr bearbeiten soll. Sobald Oswald dem Juden das Haus und den Weinertrag rechtsgültig übergeben hat, soll Eislein ihm unverzüglich seinen Schuldbrief zurückgeben. Kleines Siegel Herzog Wilhelms angekündigt.

Orig.: Ungarisches Nationalarchiv Győr-Moson-Sopron Megye Soproni Levéltára (Ödenburger Archiv des Komitats Raab-Wieselburg-Ödenburg), XV.76, Urk. Nr. 317. 1 Siegel (auf der Rückseite aufgedrückt). Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 201951 (Foto). Kopie: Ungarisches Nationalarchiv Győr-Moson-Sopron Megye Soproni Levéltára, XV.76, Urk. Nr. 317 (19. Jh.). Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 201951 (Foto). Druck: Hazai okmánytár 4, 242f., Nr. 182; MHJ 1, 114f., Nr. 79. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung des Originals und der Kopie). Regest: Házi, Sopron I/1, 266, Nr. 337 (ungarisch). Lit.: GJ 3/2, 1621, mit Anm. 112; Keil, Grenzgemeinden, 25, Anm. 27. Anm.: Bei dem Juden Eysakch aus Wiener Neustadt handelt es sich wahrscheinlich um den Sohn des Eberlein (vgl. Regest Nr. 2280), der häufiger unter der Verkleinerungs- form Eislein auftritt, vgl. Regesten Nr. 2037, Nr. 2201 und Nr. 2212 sowie MHJ 1, 459f., Nr. 6. Möglich wäre auch eine Gleichsetzung mit dem 1403 auftretenden Isak, Sohn des Leubmann Levi aus Wiener Neustadt (vgl. Regest Nr. 2272), für den allerdings nicht so enge Verbindungen zu Ödenburg nachweisbar sind wie für Eislein.

1401 Juni 3 Nr. 2230

Friedrich Wurm und Anna, Witwe Ottlein Olers im Leithaus, beide aus Schwallenbach, und ihrer beider Erben erklären, dass sie dem Juden Simon (Symann), Smerleins Sohn aus Krems, dessen Frau und Erben sowie dem Juden Hetzlein (Heaczlein), Smerleins Enkel daselbst, 120 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zur nächsten Lichtmess (2. 2. 1402) zurückzahlen sollen. Läuft die Schuld länger, kommen pro Pfund und Woche vier Wiener Pfennig an Zinsen hinzu. Dafür haben Friedrich und Anna eine Reihe von Gütern als Pfand gesetzt, nämlich erstens einen Weingarten neben dem des langen Hans, von dem Georg Reinprecht, Richter zu Schwallenbach, oder dessen Nach- folger ein Pfennig Burgrecht zu leisten ist; weiters ein Viertel Wein zu Dürnstein, das dem genannten Gericht zugehörig ist, und einen Weingarten neben dem Weingarten Friedrichs im Erib in Schwallenbach, von dem man Friedrich im Erib fünf Wiener Pfennig Burgrecht dient. Anna hat den genannten Juden für die Schuld samt Zinsen weitere Güter mit allen Rechten verpfändet, nämlich erstens einen Weingarten neben dem Friedrich Wurms in Schwallenbach, von dem man Genglein Swellenpeck zwölf Wiener Pfennig Burgrecht in dessen Hof in Schwallenbach und Friedrich Wurm [...]

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Wiener Pfennig dient; weiters ein halbes Lehen zu Schwallenbach neben dem des Jans Pa[...], von dem dem Richter von Schwallenbach siebeneinhalb [...] Wiener Pfennig sowie [...] Eimer Wein zu dienen sind. Wenn die Rückzahlungsfrist nicht eingehalten wird, sollen die Juden die Schuld samt Zinsen erhalten, sobald sie dies verlangen; widrigenfalls sollen sie aus den genannten Pfändern entschädigt werden. Reichen diese nicht aus, versprechen die Schuldner, die Juden unter Einsatz ihres ganzen Besitzes schadlos zu halten, wobei der Inhaber der fürstlichen Gewalt in Österreich den Juden [zu ihrem Recht verhelfen soll]. (Die folgenden Gewährleistungsformeln sind zum größten Teil unleserlich.) Siegel des Lehensherrn Lienhard Meurlein aus Leombach wegen Siegelkarenz des Berg- herrn Georg Reinprecht, Siegel Friedrich Wurms als Bergherr und für seine und Annas Geldschuld wegen Siegelkarenz des Bergherrn Genglein Swellenpeck sowie Siegel Lienhard Meurleins aus Leombach wegen Siegelkarenz Friedrichs im Erib angekündigt.

Orig.: Landesarchiv Speyer, Bestand F 7, Nr. 991. Online: www.archivdatenbank.lha-rlp.de/speyer/a/a.5/f7/fb/urkunden/991/ (Abbildung und Regest). Lit.: Wiedl, Ernustus iudeus, 40f. Anm.: Die Urkunde ist stark beschädigt und zu einem beträchtlichen Teil kaum oder gar nicht lesbar, was auch der Grund für die zahlreichen Fehler im Regest in der Archiv- datenbank sein dürfte. Manche Passagen scheinen von einer späteren Hand nachgezogen zu sein. Die doppelte Ankündigung Lienhard Meurleins als Siegler ist extrem ungewöhnlich, umso mehr, als an der Urkunde drei Presseleinschnitte erkennbar sind. Da die Siegel nicht mehr vorhanden sind, lässt sich jedoch nicht feststellen, ob Lienhard Meurlein die Urkunde tatsächlich zweimal besiegelte. Ein Leithaus ist ein Wirtshaus oder eine Schenke.

1401 Juni 8 Nr. 2231

Konrad Vorchaimer, Bürger und Judenrichter von [Wiener] Neustadt, seine Frau Magdalena und ihre Erben beurkunden mit Handen ihres Grundherrn Hans Petschacher, Richter von Wiener Neustadt, den Verkauf von drei Pfund und 60 Pfennig jährlichem Überzins von ihrem Haus in Wiener Neustadt an den Wiener Neustädter Bürger Sieg- mund Ziernberger, Verweser des St. Lienhard-Altars auf dem Karner bei der Pfarrkirche, um 26 Pfund Wiener Pfennig sowie ein Darlehen von sechs Pfund Pfennig, die ihnen derselbe Siegmund Ziernberger auf ihr Haus geliehen hat. Siegel Konrad Vorchaimers und Hans Petschachers angekündigt.

Orig.: StAWrN, Scrin. XXVI/4. Lit.: Gerhartl, Wiener Neustädter Rathaus, 296 (auf Juni 18 datiert); Mayer, Wiener Neustadt 1/1, 351, Anm. 24, 25. Anm.: Die Urkunde ist auf Mittwoch nach St. Erasmus datiert, die Datumsangabe bei Gerhartl ist falsch.

242

Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1401 Juni 15 Nr. 2232

Petronella, Witwe des verstorbenen Rudolf Peck, erklärt, dass sie ihrem Sohn Wolfgang, Chorherr zu Waldhausen, zur Besserung seiner Pfründe ihren unbelasteten Weingarten am steinernen Rain gegeben hat, von dem man jährlich acht Pfennig zu Burgrecht an Georg Flanders Lehen leistet, das vormals Werntzl Geblein vom Anger zu Wösendorf gehörte. Wolfgang kann mit dem Weingarten tun, was er will, soll aber trotzdem nach dem Tod seiner Mutter den gleichen Anteil ihres Besitzes erhalten wie seine Geschwister. Siegel Stephans, Chorherr zu St. Florian und Pfarrer zu St. Michael in der Wachau, und Stephans von Wölbling, Hofmeister im Pöltinger Hof zu Joching, wegen Siegelkarenz Petronellas und ihres Bergherrn angekündigt.

Hebräischer Vermerk auf der Plica: חמותי של טיכינער של פידלפיק אלף חייב' כ''א ליטרי' ופ' פ' ע' ק' קסג''ל ועל כיתב בספר פסול '[Die] Schwiegermutter von "Teichener" und von "Pidealpek alf" schuldet 21 Pfund und 80 Pfennige auf Weihnachten (kalenda) 163 nach der [kleinen] Jahreszählung (25. 12. 1402) und auf die Notiz im unreinen (passul) Buch.' (al)

Orig.: OÖLA, Bestand Waldhausen, Urk. 1401 VI 15, Nr. 187. 1 Siegel. Kopie: OÖLA, Diplomatarium XV (19. Jh.), s.d. Online: www.monasterium.net (Sammlung Waldhausen; Abbildung und Regest). Anm.: Es ist nicht erkennbar, in welchem Zusammenhang der hebräische Vermerk mit dem Urkundeninhalt steht. Unter der Notiz im "unreinen Buch" ist wahrscheinlich der Eintrag in einem christlichen Satzbuch zu verstehen, da das Wort passul als polemische Bezeichnung für christliche Dokumente verwendet wurde, vgl. Keil, Jewish Business Contracts, 362f.

1401 August 4, Wien Nr. 2233

Hans Pusenkopf regelt in seinem Testament seine Hinterlassenschaft. Neben der Stiftung eines Jahrtages bei den Predigern legt er fest, dass Nikolaus Würfel von Nussdorf aus der Bürgschaft über elf Pfund Pfennig gelöst werden soll, die dieser für Hans bei den Juden übernommen hat. Weiters weist Hans seinem Oheim Nikolaus von Eslarn zehn Pfund an, für die dieser ebenfalls bei Juden gebürgt hat. Es folgt die Aufteilung seiner beweglichen Habe sowie die Regelung noch offener Schuldforderungen, der Kosten für Vigil, Messen und den Eintrag ins Totenbuch und seiner Geschäfte mit Paul Würfel, der gemeinsam mit Ortolf Vierdung und Nikolaus von Eslarn als Testamentsvollstrecker eingesetzt wird. Aufgedrücktes Siegel Hans Pusenkopfs angekündigt.

Kopie: WStLA, Hs. A 285/1 (Testamentenbuch, 15. Jh.), fol. 121rv. Druck: Brauneder/Jaritz/Neschwara, Wiener Stadtbücher 2, 73f., Nr. 712. Anm.: Die Abschrift ist in einen Stadtbucheintrag von 1401 September 10 inseriert, aus dem hervorgeht, dass der Aussteller in der Zwischenzeit verstorben war.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1401 August 5 Nr. 2234

Albrecht von Wöllersdorf, seine Frau Elisabeth und ihre Erben erklären, dass sie mit Handen ihres Bergherrn Hans von Wehing ihren Weingarten am Heuberg, von dem jährlich 30 Wiener Pfennig und ein halbes Faschingshuhn zu Bergrecht an den genannten Hans von Wehing nach Hernstein zu dienen sind und der von allen anderen Belastungen bei Christen und Juden frei ist, aufgrund von Judenschulden mit allen Rechten um 28 Pfund Wiener Pfennig an den [Wiener] Neustädter Bürger Nikolaus Pöckel, dessen Frau Katharina und deren Erben verkauft haben. Die Kaufsumme fiel als Teil einer bestehenden Geldschuld an den Juden Hana aus Neunkirchen. Die Aussteller übernehmen nach Burgrechts- und Bergrechtsrecht in Österreich den Schirm für den Verkauf und versprechen, die Käufer gegen alle Ansprüche schadlos zu halten, wofür sie und ihre Erben ihren ganzen Besitz in Österreich, Steier oder anderswo als Sicherheit setzen. Siegel des Hans von Wehing und des Wiener Neustädter Bürgers und Judenrichters Konrad Vorchaimer angekündigt.

Orig.: StAWrN, Scrin. N/4. 2 Siegel.

1401 Oktober 12 Nr. 2235

Der Jude Baruch (Baroch) erklärt, dass er mit Handen seines Grundherrn, des Chorherrn Johann Gundersdorfer, Obleimeister der Stiftsoblei Klosterneuburg, in Vertretung der Korneuburger Judenzeche ein Haus und einen Garten an der Hundskehle neben Stephan Sumer verkauft hat, von denen man jährlich am St. Martinstag (11. 11.) sechs Wiener Pfennig Grunddienst und 60 Pfennig Geld zu Überzins an die Oblei dient. Die Überteuer des genannten Hauses und Gartens hat Baruch in Vertretung der Zeche um fünf Pfund Wiener Pfennig mit allen Rechten an Lienhard Weber, dessen Frau Katharina und deren Erben verkauft. Gemeinsam mit der Kaufurkunde hat er den Käufern auch einen gesiegelten Behabbrief übergeben, der belegt, dass Baruch das Haus für eine Geldschuld bei der genannten Judenzeche übergeben wurde. Wenn von dritter Seite Ansprüche darauf erhoben werden, sollen die Käufer Baruch den Behabbrief unbeschädigt (untzerbrochen) zurückgeben, damit er nach österreichischem Landrecht den Schirm übernehmen kann. Sollte der Brief aber verloren gehen oder beschädigt werden und Baruch nicht leihweise überlassen werden, sind er und sein Grundherr der Schirmverpflichtung ledig. Grundsiegel der Oblei und Siegel des Klosterneuburger Ratsmitgliedes Hans Plödlein auf Siegelbitte Baruchs angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1401 X 12. 1 Siegel. Anm.: Zu dem erwähnten Behabbrief vgl. Regest Nr. 2107. Hans Plödlein ist 1394 als Klosterneuburger Judenrichter nachweisbar, vgl. Regest Nr. 2040.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1401 November 15 Nr. 2236

Michael Arbestaler zu Jois, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Isserlein (Ysserlein) aus Bruck an der Leitha und dessen Erben drei Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zum kommenden St. Kolomanstag (13. 10. 1402) zurück- zahlen sollen. Tun sie dies nicht, kommen pro Pfund und Woche sechs Pfennig an Zinsen hinzu. Wenn die Juden nach dem genannten Termin nicht mehr länger auf die Rückzahlung der Schuld und der Zinsen warten wollen, soll diese erfolgen. Als Pfand für die Schuld samt Zinsen haben die Aussteller mit Handen Andreas Stockerauers, Richter und Bergmeister zu Jois, einen Viertelhof in Jois neben Thomas Weinzierl gesetzt. Wenn das Pfand zur Deckung der Schuld nicht reicht, setzen die Aussteller ihren gesamten Besitz in Österreich und Ungarn als Sicherheit. Siegel Andreas Stockerauers und Achatz Hannauers, Pfleger zu Bruck, wegen Siegel- karenz Michaels angekündigt.

Hebräischer Vermerk auf der Plica: מיכל ארבייסטלער מיאוץ משכו' הבית '"Michel Arbeistaler" von "Jeutz". Pfand ist das Haus.' (al)

Orig.: Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DL 42773. 2 Siegel. Druck: MHJ 1, 115f. Nr. 80. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung und ungarisches Regest); http://archives. hungaricana.hu/en/charters/ (Abbildung). Lit.: GJ 3/1, 174, mit Anm. 8.

1401 November 25 (I) Nr. 2237

Der Kremser Judenrichter Simon Tundorfer siegelt eine Urkunde Thomas Olms, Bürger zu Krems, Hans Mayerhofers von Wien, Hans Süsmans, Fischer zu Krems, und Georg Fleischhackers zu Krems über den mit Handen der Burgherrin Anna, Gräfin von Schaunberg und Äbtissin von Dürnstein, erfolgten Verkauf eines Hauses in Stein, das sie gemeinsam geerbt haben, an den Bäcker und Steiner Bürger Konrad Gosslein und dessen Frau Katharina. Siegel der Äbtissin von Dürnstein und des Simon Tundorfer, Judenrichter und Rats- mitglied von Krems, wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Orig.: StA Herzogenburg, Urkundenreihe Dürnstein Klarissen K.n. 219. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Herzogenburg – Dürnstein OSCl; Abbildung und Regest).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1401 November 25 (II) Nr. 2238

Der Grazer Land- und Judenrichter Andreas Kregel siegelt eine Urkunde Ulrich Schwabs von Gratwein, Bruder des Friesacher Vizedoms Nikolaus, dessen Sohnes Paul sowie Peter Ziegelmeisters und Leutels von Gratwein, die sich bezüglich des Nachlasses des verstorbenen Vizedoms Nikolaus mit Gregor, Erzbischof von Salzburg, und dessen Kirche nach Auszahlung ihrer Ansprüche geeinigt haben. Siegel des Andreas Kregel, Landrichter und Judenrichter zu Graz, und Heinrichs von Rattenberg angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1396-1403 (Konvolut von 41 Urkunden). Online: www.monasterium.net (Bestand HHStA – Salzburg Erzstift; Abbildung und Regest).

1401 Dezember 8 Nr. 2239

Hans Stadler, Kaplan am Frauenaltar in der Frauenkapelle auf dem Plintperg, erklärt, dass er mit Zustimmung seines Lehensherrn Marquard Treperger, Dechant und Pfarrer zu Krems, ein halbes Joch Weingarten an der Burgleiten in Rehberg, von dem man Seifried [Spornranft], Burggraf zu Rehberg, jährlich zu St. Michael (29. 9.) fünf Pfennig Burgrecht dient, an Andreas Halser von Rehberg, dessen Frau Dorothea und deren Erben übergeben hat. Diese sollen den Weingarten nutzen und bebauen und ihm und seinen Nachfolgern davon jährlich sechs Schilling Wiener Pfennig dienen, und zwar drei Schilling zu Sonnwend (24. 6.) und drei Schilling am St. Martinstag (11. 11.). Andreas Halser, seine Frau und ihre Erben dürfen ihre Rechte an dem Weingarten keinem Juden versetzen oder verkaufen. Wollen sie ihre Rechte verkaufen, hat Hans Stadler oder sein Nachfolger das Vorkaufsrecht. Nützt er dieses nicht, können sie ihre Rechte mitsamt dem genannten Dienst an einen Christen versetzen oder verkaufen. Wenn sie die Bewirt- schaftung des Weingartens vernachlässigen oder den Dienst nicht pünktlich leisten, wird nach österreichischem Burgrechts- und Wandelrecht eine Strafzahlung fällig; leisten sie auch diese nicht, darf Hans oder sein Nachfolger den Weingarten samt dem Jahresertrag als Pfand nehmen, bis sie alles beglichen haben, wofür neben dem Weingarten auch ihr restlicher Besitz als Sicherheit dient. Siegel Marquard Trepergers, des Bergherrn Seifried, Burggraf zu Rehberg, des Hans, Kaplan am St. Nikolausaltar in der Pfarrkirche zu Stein (wegen Siegelkarenz des Aus- stellers) und des Steiner Bürgers Peter von Loiben angekündigt.

Orig.: DA St. Pölten, Bestand PA Krems-St. Veit, Perg. uk. 1401 XII 8. Online: www.monasterium.net (Bestand DA St. Pölten; Abbildung und Regest). Regest: Diözesanblatt 13, 320; Wilhelm, Archivberichte, 133, Nr. 702.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1401 Dezember 13 Nr. 2240

Ulrich im Turn, Bürger von Klosterneuburg und Bergmeister Eberhards von Kapellen daselbst, erklärt, dass der Wiener Bürger Peter Angerfelder vor ihm im Gericht er- schienen ist und auf das Gut seines Schuldners Heinrich Keil von der Sittau geklagt hat, nämlich auf ein Viertel Weingarten im Bach, von dem jährlich in der Lese zweieinhalb Viertel Wein zu Bergrecht und drei Helbling zu Vogtrecht zu dienen sind. Peter Anger- felder hat das Viertel Weingarten vor allen anderen Gläubigern in ain verpot genoemen und klagte darauf mit seinem öffentlich vorgelesenen Zeugbrief um Schuld und Zinsen. Ulrich sandte Heinrich Keil daraufhin auf Anweisung des Gerichts einen Boten mit der schriftlichen Anfrage, ob er das Viertel Weingarten auslösen wolle, was dieser verneinte. Daraufhin entschied das Gericht, dass Ulrich das Viertel Weingarten drei mal 14 Tage innehaben und es allen Christen und Juden anbieten solle, die Rechtsansprüche darauf hätten. Wolle niemand Peter Angerfelder die ihm gemäß seiner Urkunde zustehende Schuld samt Zinsen begleichen, solle dieser Ulrich seine Vergütung geben, was er getan hat, worauf ihm Ulrich diesen Behabbrief ausgestellt hat. Siegel Ulrichs im Turn angekündigt, nachdem sich niemand mit Peter Angerfelder geeinigt hat; dieser hat auch Martin, Hofmeister im Zedlitzer Hof zu Klosterneuburg, zwei Pfund Wiener Pfennig gezahlt, die Martin im Rahmen eines Geschäfts mit Heinrich Keil im Weingarten verbauen lassen hatte. Siegel des Ratsmitgliedes Heinrich Flötzer und Hans Plödleins, Bürger zu Kloster- neuburg, die beide zu Gericht gesessen sind, angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: על כרם פאך 'Über den Weinberg "Pach"' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1401 XII 13. 3 Siegel. Anm.: Das Wort "Pach" im hebräischen Vermerk ist punktiert. (al) Zum verpot vgl. Regest Nr. 1881. Peter Angerfelder verkaufte den Weingarten ein Jahr später an den Wiener Juden Jona Steuss, vgl. Regest Nr. 2259; wahrscheinlich wurde diese Urkunde dabei mit übergeben und mit dem hebräischen Vermerk versehen.

1401 Dezember 28 Nr. 2241

Der Pressburger Richter Ulrich Rauchenwarter, der Pressburger Bürgermeister Martin Protesser, der Rat und die ganze Gemeinde erklären, dass sie dem in Hainburg ansässigen Juden Tröstlein (Troestlein), dessen Frau Töchterlein (Tochterl) und deren Erben 110 gewogene ungarische Gulden schulden, die sie bis zu den kommenden Weih- nachten (25. 12. 1402) zurückzahlen sollen. Tun sie das nicht, kommt pro Gulden und Woche ein Wiener Pfennig an Zinsen hinzu. Wenn die Gläubiger nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, soll diese samt den angefallenen Zinsen erfolgen; widrigen- falls soll ihnen die Schuldsumme samt Zinsen aus dem gesamten Besitz der Schuldner innerhalb oder außerhalb Ungarns ersetzt werden, aus dem sie so viel beschlagnahmen,

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 versetzen oder verkaufen sollen, dass es zur Begleichung der Schuld samt Zinsen aus- reicht. Wenn die Juden zwei von ihnen dazu auffordern, soll jeder von den beiden mit jeweils zwei Knechten in Hainburg Einlager leisten, bis Schulden und Zinsen beglichen sind. Jedem, der die vorliegende Urkunde vorweist, sollen die Aussteller ebenso verpflichtet sein wie den genannten Juden selbst. Siegel der Stadt Pressburg angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: אדונים מיפרעשפורגורג ]![ ק' זהובי' י' זהובי' על בנחט עמדו קס''ג שנט ]![ '[Die] Herren von "Presspurgurg" [!] 100 Gulden [und] zehn Gulden auf Weihnachten (vanacht), sie stehen 163 (1402) Jahr [!].' (al)

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 717 (alt Nr. 609) (auf 1402 datiert). Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 239234 (Foto). Druck: MHJ 4, 44f., Nr. 28. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest s.d. 1402). Regest: Meier/Piirainen/Wegera, Deutschsprachige Handschriften, 21, Nr. B 127 (auf 1402 datiert). Lit.: Szende, Laws, Loans, Literates, 262, Anm. 71. Anm.: Der Schreiber des hebräischen Vermerks war äußerst ungeübt und/oder unacht- sam: Neben Verdoppelungen ("Presspurgurg") und wirrer Syntax (erst die Jahreszahl, statt richtig שנט dann das Wort "Jahr") schrieb er auch das Wort "Jahr" falsch, nämlich (al) .שנת Die Urkunde ist auf 1400 und dar nach in dem andern jare datiert; da das Tagesdatum nach dem Weihnachtstag liegt, lösen es die MHJ-Edition und das Ungarische National- archiv nach dem in Ungarn eher üblichen Nativitätsstil mit 1401 auf, was auch der Angabe des Rückzahlungsdatums im hebräischen Vermerk mit 1402 entspricht, während das Stadtarchiv Bratislava die Urkunde nach dem Circumcisionsstil auf 1402 datiert. Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert.

1402 Jänner 8 Nr. 2242

Der Kremser Judenrichter Simon Tundorfer siegelt eine Urkunde des Kremser Bürgers Leutel Chachman und dessen Frau Margarethe, in der diese 22 Wiener Pfennig Burg- recht und sechs Schilling jährlichen Dienst von ihrem Haus in Krems am Frauenberg an die Kremser Pfarrkirche bestätigen. Siegel Albrecht Pibers, Widemrichter zu Krems, und Simon Tundorfers, Judenrichter und Ratsmitglied zu Krems, wegen Siegelkarenz Leutel Chachmans angekündigt.

Kopie: SA Krems, Regal 4, F 11, Stiftungsbüchl St. Paul (1413), fol. 27v.-28v.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1402 Jänner 17, Wien Nr. 2243

Jörg von Dachsberg der Ältere erklärt, dass sein Vetter Jörg von Dachsberg den drei Juden Hetschlein (Heatschlein), Meister Meir (May[er]) und Friedlein (Fridlein) 41 Pfund Wiener Pfennig aus der Geldschuld bezahlt hat, die ihm von Jörg des Älteren wegen zugeteilt ist. Petschaft Jörgs von Dachsberg des Älteren angekündigt.

Orig.: Gräflich Hoyos'sches Familienarchiv in Horn, Fach 378, Karton 1: Archiv Dachs- perg (ohne Nummer). NÖLA, Hoyos-Sprinzenstein Urkunden, 1402 I 17 (Xerokopie). Anm.: Am Ende des Namens May dürfte ein er-Haken stehen, der auf der Xerokopie allerdings kaum zu erkennen ist. Beim Träger des Namens handelt es sich wahr- scheinlich um den Wiener Rabbiner Meir bar Baruch ha-Levi von Erfurt, vgl. Keil, Mittelalterliche Grundlagen, 65; Lohrmann, Wiener Juden, 122f.

1402 Februar 5, Wien Nr. 2244

Die Vettern Wilhelm und Albrecht [IV.], Herzöge von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Grafen von Tirol etc., teilen all ihren Städten, Märkten, Landgerichten, Gegenden und Dörfern mit, dass sie aufgrund der Beschwerungen durch Angriffe, Raub und Un- frieden in ihrem Landfrieden, die ihnen, Landen und Leuten großen Schaden verursacht haben, mit ihren Prälaten, Landherren, Rittern, Knechten und Städten des ganzen Land- friedens übereingekommen sind, ein Jahr lang eine bedeutende Anzahl Spieße und Schützen zum Schutz des Landes gegen diese Bedrohungen einzusetzen, wo es nötig ist. Außerdem haben sie ein Geräune eingerichtet, wie es von alters her üblich ist. Ihre Land- herren, Ritter und Knechte sollen zum Schutz von Land und Leuten beitragen, indem sie die ersten zwei Monate lang 300 Spieße und ebenso viele Schützen finanzieren; den Rest des Jahres sollen die Spieße und Schützen, die dann eingesetzt werden, aus der Steuer besoldet werden, die die Herzöge nach Rat etlicher Prälaten, Landherren und Ritter auf Prälaten, Geistlichkeit, Städte, Land und Juden geschlagen haben. Diese sollen so viel zahlen, wie die herzoglichen Beauftragten, die dieses Schreiben überbringen, an einem register vermerkcht verkünden werden, wobei die Veranschlagung nicht verringert werden darf. Die Herzöge befehlen daher den Empfängern des Schreibens, zur Hilfe für Land und Leute die genannten Steuersummen aufzubringen und untereinander auf jeder- mann, reich wie arm, gemäß seinem Stand zu veranschlagen. Der erste Teil der Summe ist am kommenden Sonntag Quasimodo (2. 4.), der zweite am St. Johannestag zu Sonn- wend (24. 6.) und der dritte am St. Gilgentag (1. 9.) fällig und soll zu Handen des [Bischofs] von Freising, des Landmarschalls, der Hofmeister der beiden Herzöge und anderer Räte geleistet werden, die die Herzöge beauftragt haben, das Geld nur zur Friedenswahrung einzunehmen und auszugeben. Erfolgt die Zahlung nicht wie vorge- sehen, müssen die Herzöge das Geld anderswo auf Zinsen aufnehmen, um Frieden und Ordnung wieder herzustellen.

Orig.: OÖLA, Stadtarchiv Freistadt, Urk. 1402 II 5. Kopie: OÖLA, Diplomatar XV (19. Jh.), s.d.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Lit.: Lackner, Finanzwesen, 294; Wiedl, Den Panzer von den Juden gekauft, 205f. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2262 und Nr. 2307. Das Diplomatar bezeichnet eine "zeitgleiche Copie im Stadtarchive zu Freystadt" als Vorlage; damit könnte die obige nicht besiegelte Papierurkunde, die möglicherweise ein Exemplar einer mehrfachen Ausstellung darstellt, gemeint sein. Das Geräune war ein Richterkollegium, das als außerordentliches Strafgericht gegen die fehdeführenden Adeligen und Räuberbanden ins Leben gerufen wurde, die aufgrund der politischen Instabilität in Böhmen und Mähren über die Grenze zu Österreich vor- drangen, vgl. Niederstätter, Herrschaft Österreich, 196f. Berthold von Wehingen, Bischof von Freising, war von 1381 bis 1410 herzoglicher Kanzler.

1402 Februar 10 Nr. 2245

Die Jüdin Rösel (Roesel), Witwe Gerschoms (Gersams) aus Marburg, und ihre Erben erklären, dass sie Hans, Sohn Daumleins, Bürger zu Marburg, dessen Frau und Erben ihren Weingarten mit Wein und Zubehör sowie allen Rechten verkauft haben. Der Weingarten gehörte früher Nikolaus Steltzer und liegt in der Chürschin neben dem Weingarten des Trentnak. Der Verkauf geschah mit Handen des Lorenz, Amtmann des Sleinczer zu Lembach und Bergmeister daselbst, dem jährlich ein Eimer Most in den Keller des Sleinczer und zwei Pfennig zu Bergrecht von dem Weingarten zu dienen sind. Die Aussteller übernehmen nach steirischem Landrecht den Schirm gegen alle An- sprüche von Christen und Juden; widrigenfalls sollen sie den Käufern jeden Schaden ersetzen, wofür sie ihren gesamten Besitz als Sicherheit stellen, aus dem der Landesherr oder dessen Vertreter die Käufer entschädigen soll. Siegel des Amtmanns und Bergmeisters Lorenz auf Siegelbitte Rösels und hebräische Unterschrift der Aussteller (zu ainer pessern zevgnuezz ist der brief bestaetigt mit unser juedischen underschrift) angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: אני החתומ' מטה מודת ומודיע לכל רואי כתב זה שכל מה שכתוב לעיל בכתב הארמאי זה רצוני ובקשתי אני רוזל אלמנ' ר' גרש' זצ''ל 'Ich, die unten unterschrieb‚ bekenne und tue allen, die diese Urkunde sehen, kund, dass alles, was oben in der nichtjüdischen (aramai) Urkunde geschrieben wurde: Dies ist mein Wille und mein Wunsch. Ich, "Rosel", Witwe des Herrn Gerschom, das Andenken des Gerechten zum Segen.' (al)

Orig.: ARS, SI AS 1063, Nr. 6590. 1 Siegel. HHStA, AUR Uk. 1402 II 10 (Xerokopie). Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1402 März 7 Nr. 2246

Jakob Tschurk aus Lembach (Langpach), Holde des Abtes von St. Paul [im Lavanttal], seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie Friedrich Leupacher, dem Bergmeister des Abtes von St. Paul, dessen Frau und Erben ihren Weingarten mit dem dazugehörenden Wald und Äckern in des Pettawer grunt, von denen man dem Abt von St. Paul jährlich zwei Eimer Most zu Bergrecht und zwei Bergpfennig dient, mit allen Rechten um die Summe verkauft haben, die die Käufer für sie an die Juden bezahlt haben. Die Verkäufer übernehmen nach steirischem Landrecht den Schirm gegen alle Ansprüche von Christen und Juden und versprechen, die Käufer widrigenfalls unter Einsatz ihres ganzen Besitzes schadlos zu halten. Tun sie das nicht, soll ihre Grundherrschaft, der Landesherr in Steier oder dessen Vertreter die Käufer aus dem Besitz der Aussteller entschädigen. Siegel Nikolaus Schremels und des Marburger Bürgers Matthias König angekündigt.

Orig.: MZA, Rodinný archiv Collaltů Brtnice Nr. 2495. Anm.: Nikolaus Schremel ist 1400 als Marburger Judenrichter nachzuweisen, Nikolaus Leupacher ab 1403, vgl. Regesten Nr. 2196 und Nr. 2286.

1402 April 19 Nr. 2247

Walchun Fleischer, Bürger zu Wildon, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie sich bezüglich der Streitigkeiten, die sie mit Walchuns Bruder Paul, Bürger zu Wildon, wegen der Habe hatten, die Paul von Gutel (Guetlein), Witwe des Juden Ischlein (Ischleins) aus Graz, bei der er Walchuns Bürge war, an sich gebracht und gelöst hat, sowie wegen der drei Häuser zu Wildon am Markt und des väterlichen und mütterlichen Erbes mit Paul geeinigt haben. Sie haben sich zur Schlichtung an Nikolaus, Pfarrer zu Wildon, Otto Herbersdorfer, Andreas Retzer und Hans Hebenplaher, Richer zu Wildon, gewandt, die entschieden haben, dass Walchun, seine Frau und Erben gegenüber Paul, dessen Frau und Erben gegen eine Zahlung von 20 Pfund Pfennig keine Ansprüche mehr haben sollen. Wenn sich die Aussteller nicht daran halten, versprechen sie, Paul sowie dessen Frau und Erben jeglichen Schaden zu ersetzen, wofür sie ihren Besitz als Sicherheit stellen, aus dem ihre Herrschaft, in der sie ansässig sind, oder der Landesherr in Steier oder dessen Vertreter Paul entschädigen soll. Siegel Nikolaus', Pfarrer zu Wildon, und Otto Herbersdorfers angekündigt.

Orig.: StLA, AUR 4076a. Lit.: Rosenberg, Juden Steiermark, 44.

1402 Mai 11 Nr. 2248

Hans von Straning, Bergmeister der österreichischen Herzöge Wilhelm und Albrecht [IV.] zu Mödling, Martin Laistel, Amtmann des Abtes Nikolaus von Heiligenkreuz zu Enzersdorf, und Nikolaus Kollner, Amtmann des Mödlinger Pfarrers Andreas Plank,

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 erklären, dass der Jude Mankut (Mankkguet), Sohn des Mosche (Muschen) aus Perchtoldsdorf, vor ihnen und der Mödlinger Bürgergemeinde im Gericht erschienen ist und gemäß seiner Schuldurkunde Anspruch auf den Besitz seiner Schuldner Rudolf und Ludwig von Tyrna erhoben hat, nämlich auf einen Weingarten zu Brunn am Brunner Berg, genannt Chessler, der zwischen [...] und dem Weg liegt. Von diesem Weingarten dient man jährlich den Herzögen [...] zu Mödling einen Eimer Wein zu Bergrecht und einen Wiener Pfennig zu Vogtrecht, dem Heiligenkreuzer Abt Nikolaus zwei Eimer Wein zu Bergrecht und zwei Wiener Pfennig Vogtrecht und dem Mödlinger Pfarrer Andreas Plank [70] Wiener Pfennig Grunddienst am St. Michaelstag (29. 9.). Mankut klagte, dass er sein Geld von seinen genannten Schuldnern nicht erhalten habe [...], worauf das Gericht entschied, dass man Rudolf und Ludwig von Tyrna sowie Nikolaus und Kasper von Eslarn und Berthold Lang, Bürgermeister von Wien, verständigen solle, was gemäß Bergrecht und österreichischem Landrecht geschah. Danach erschien Mankut wieder vor Gericht und klagte auf den Weingarten, da weder Ludwig von Tyrna noch die Eslarner sich zur Auslösung bereit erklärt hatten. Es wurde entschieden, dass dem Juden die Rechte übertragen werden sollten, die Ludwig von Tyrna sowie Nikolaus und Kaspar von Eslarn an dem Weingarten hatten. Am selben Tag erschien jedoch der Wiener Bürgermeister Berthold Lang in Vertretung der Stadt vor dem Gericht und erhob An- spruch auf den strittigen Weingarten, da dieser der Stadt durch Hans von Eslarn als eines der Pfänder für eine Schuld von 1403 Pfund versetzt worden war, was er mit einer Urkunde bewies, die mit dem herzoglichen Bergsiegel (mit des obristen gruntherren perkchinsigil in Osterreich) besiegelt war; gegen diese solle der Schuldbrief des Juden keine Gültigkeit besitzen. Die Streitigkeiten zogen sich so lang hin, dass der Bürger- meister Herzog Albrecht um ein Urteil ersuchte. Dieses wurde erteilt und durch Paul Würfel, zu diesem Zeitpunkt Wiener Bürgermeister, dem Gericht in Mödling ver- schlossen überbracht, um dort geöffnet und verlesen zu werden. Der Herzog hatte entschieden, dass der Satzbrief, den die Wiener über den Weingarten haben, zwei der Bergmeister nicht betreffe und nicht mit ihren Handen ausgestellt worden sei, weshalb der Kläger zwei Teile des Weingartens erhalten solle. Da der Satzbrief nur mit dem Siegel des einen Bergmeisters besiegelt sei und nur den dritten Teil des Weingartens betreffe, sollten diesen die Wiener erhalten. Daraufhin entschied das Mödlinger Gericht, dass Hans von Straning dem Bürgermeister in Vertretung der Stadt Wien ein Drittel des Weingartens übergeben und ihn an die Gewer setzen solle, wie es dem Urteil des Herzogs und dem Satzbrief der Wiener entsprach. Martin Laistel und Nikolaus Kollner sollten dem Juden gemäß dem herzoglichen Urteil die beiden anderen Teile des Wein- gartens übergeben und ihn an die Gewer setzen. Siegel Hans' von Straning, des Heiligenkreuzer Abtes Nikolaus (wegen Siegelkarenz Martin Laistels) und Nikolaus Kollners angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. D 1402 V 11. 3 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Klosterneuburg – St. Dorothea CanReg; Abbil- dung und Regest). Anm.: Die Urkunde ist stark beschädigt und an mehreren Stellen unleserlich; einige Lücken lassen sich mit Hilfe der Angaben aus der Urkunde schließen, mit der Mankut seinen Anteil an dem Weingarten weiterverkaufte, vgl. Regest Nr. 2253. Der Brunner Berg ist eine heute noch bestehende Weingartenried in Brunn am Gebirge. Zu Enzersdorf vgl. Regest Nr. 1903.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1402 Juli 11 Nr. 2249

Der Neunkirchener Judenrichter Nikolaus Lebel siegelt eine Urkunde des Hans Frein- dorfer aus Maiersdorf, dessen Frau Anna sowie Heinrichs und Christophs, der Söhne der beiden, über den Verkauf genannter Lehen- und Eigengüter bei Mollram und Willendorf um zwölf Pfund Wiener Pfennig an Hans Strasser. Siegel Hans Freindorfers, Hans Teufels aus Winzendorf (wegen Siegelkarenz Annas, Heinrichs und Christophs) und Nikolaus Lebels, Judenrichter zu Neunkirchen, angekündigt.

Orig.: Schlossarchiv Steyersberg (Reichsgräflich Wurmbrand'sches Haus- und Familien- archiv), Lade 66, 1402 VII 11. 2 Siegel. Lit.: Haider-Berky, Mittelalterliche Judengemeinde Neunkirchen, 17.

1402 August 11 Nr. 2250

Das Kapitel der Kirche von Pressburg bestätigt, dass der Pressburger Bürger Wenzel, Sohn des Adam [Grelitzer], zu ihnen gekommen ist und erklärt hat, dass Magister Nikolaus, genannt Berzethe von Monostor, und dessen Frau Anna in seiner Gegenwart vor sechs Jahren um den Maria Magdalenen-Festtag (22. 7. 1396) anlässlich der Ver- pfändung der Besitzungen in Sellendorf (Seldendorff) dem Wolf (Bolff) genannten Juden aus Hainburg 40 Goldgulden bezahlt haben. Wenzel hat vor dem Kapitel bezeugt, dass die genannten 40 Goldgulden durch Nikolaus und Anna an den Juden Wolf bezahlt wurden.

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 700 (alt Nr. 620). 1 Siegelrest (auf der Rückseite aufgedrückt). Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 239245 (Foto). Druck: MHJ 10, 56, Nr. 18. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest). Regest: Mályusz, Zsigmondkori oklevéltár 2/1, 217, Nr. 1829; MHJ 5/1, 26, Nr. 52 (ungarisch). Lit.: Ortvay, Geschichte Pressburg 2/3, 7. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2129, Nr. 2132, Nr. 2137 und Nr. 2138.

1402 August 17 Nr. 2251

Der Jude Aron aus Voitsberg, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie mit Handen des Gerichts ihr Haus und ihren Hof, die in der Stadt Voitsberg zwischen dem Ziegel- haus und dem Haus des Juden Leslein (Lesleins) liegen, mit allen Rechten um 27 Pfund Wiener Pfennig an Hans Kofflacher, Bürger zu Voitsberg, dessen Frau und Erben

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 verkauft haben. Sie übernehmen gemäß Kauf- und Burgrechtsrecht zu Voitsberg sowie nach Landrecht zu Steier den Schirm; widrigenfalls sollen sie den Käufern jeden Schaden aus ihrem gesamten Besitz ersetzen. Tun sie das nicht, soll der Richter von Voitsberg die Käufer aus dem Besitz der Juden für die Summe samt Zinsen entschädigen; verzögert er dies, soll es der Landesherr in Steier oder dessen Vertreter tun. Siegel Kunz Schwärzels, Richter zu Voitsberg, auf Siegelbitte der Aussteller sowie deren hebräische Unterschrift (zu einer pezzern geczewgung der warhait [...] mit unser judischen geschrift) angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: מודיע אני לכל רואי כתב זה כל מה שכתוב בכתב פסול לע''ל עלי ויורשי לקיים נא' אהרון ב''ר יודא זצ''ל 'Ich bekenne allen, die diese Urkunde sehen: Alles, was in der oben genannten unreinen (passul) Urkunde geschrieben ist, möge auf mich und meine Erben kommen, auf dass wir es halten. Rede Arons, Sohn des Herrn "Juda", das Andenken des Gerechten zum Segen.' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1402 VIII 17. 1 Siegel. Lit.: GJ 3/2, 1546, Anm. 4. Anm.: Nach der Segensformel in der hebräischen Beglaubigung steht ein (Namens?-) Kürzel. (al)

1402 September 22 Nr. 2252

Der Jude Merchel (Merkel), Schwiegersohn Itzels (Ytzleins) aus [Windisch-]Feistritz, der Jude Hikkerli aus Marburg, ihre Frauen und Erben erklären, dass sie mit Handen des Bergmeisters Nikolaus Chrönigel von Gonobitz den Weingarten in sand Twlczer perg zwischen den Weingärten der Ottitschin und Jakob Baumanns, der vormals Philipp Lieppe gehörte und von dem jährlich 69 Pfennig zu dienen sind, mit allem Zubehör und allen Rechten um 66 gewogene Gulden an Kunz Faulpein, Mitbürger zu Windisch- feistritz, dessen Frau und Erben verkauft haben. Sie versprechen, den Weingarten für die Käufer nach steirischem Landrecht gegen alle Ansprüche von dritter Seite zu schirmen; falls sie das nicht tun, sollen sie den Käufern jeden Schaden bei Christen oder Juden mitsamt dem Hauptgut ersetzen, wofür sie ihren ganzen beweglichen und unbeweglichen Besitz als Sicherheit setzen, aus dem der Landesherr in Steier oder sein Beauftragter die Käufer auf deren Verlangen entschädigen soll. Hebräische Unterschrift (unser judischen hant underschrifft) Merchels und Hikkerlis sowie Siegel Nikolaus Chrönigels von Gonobitz auf Siegelbitte der Aussteller angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: נחנו חתומי מטה מודיעים לכל רואי כת' זה על ארמאי על מה שכתו' לעיל זה רצוננו ובקשתינו מרדכי ב''ר שלמה ז''ל יששכר ב''ר מתתי ז''ל

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 'Wir, die unten Unterzeichnenden, bekennen allen, die diese Urkunde auf Nichtjüdisch (aramai) sehen, über das, was geschrieben wurde: Dies ist unser Wille und unser Wunsch. Mordechai, Sohn des Herrn Salomo, sein Andenken zum Segen. Isachar, Sohn des Mattathai, sein Andenken zum Segen.' (al)

Orig.: Schlossarchiv Greinburg, Urkunden, Schachtel U 12, Nr. 223. 1 Siegel. OÖLA, Kopienarchiv, Hs. Nr. 179, s.d. (Xerokopie). Regest: StLA, AUR 4090c (19. Jh.); Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d.

1402 Oktober 21, Wien Nr. 2253

Der Jude Mankut (Mankguet), Sohn des Mosche (Muschen) aus Perchtoldsdorf, erklärt für sich und seine Erben, dass er mit Zustimmung und auf Geheiß seiner Herren, der Vettern Wilhelm und Albrecht [IV.], Herzöge von Österreich, mit Handen Martin Laistels, Amtmann des Klosters Heiligenkreuz, und Nikolaus Kollners, Amtmann des Mödlinger Pfarrers Andreas Plank, seine beiden Anteile an dem als Ganzes Chessler genannten Weingarten verkauft hat, die ihm gerichtlich aufgrund der Geldschuld zuge- sprochen worden waren, die Rudolf und Ludwig von Tyrna bei ihm hatten, wie sein Schuldbrief und der Gerichtsbrief belegen. Die genannten Weingartenanteile liegen zu Brunn am Brunner Berg; von dem einen, der Metsieder genannt wird und neben dem Weg liegt, dient man dem Kloster Heiligenkreuz jährlich zwei Eimer Wein zu Bergrecht und zwei Wiener Pfennig zu Vogtrecht. Von dem anderen, der Chessler genannt wird und neben einem Haller genannten Weingarten liegt, sind dem Pfarrer von Mödling jährlich am St. Michaelstag (29. 9.) 70 Wiener Pfennig Grunddienst zu leisten. Diese beiden Weingartenanteile hat Mankut mit allen Rechten um 400 Pfund Wiener Pfennig an Andreas am Petersfreithof zu Wien, Kellermeister in Österreich, der das Kaufgut um sein eigenes bewegliches Gut erworben hat, und dessen Erben oder jeden, dem Andreas es übergeben will, verkauft. Mankut übernimmt für die Käufer nach Bergrechtsrecht (für den Anteil namens Metsieder), Grundrechtsrecht (für den Anteil namens Chessler) und österreichischem Landrecht den Schirm über das Kaufgut und verspricht, sie gegen alle Ansprüche schadlos zu halten, wofür er seinen Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit setzt. Siegel Albrechts, Abt von Heiligenkreuz, Andreas Planks, Pfarrer von Mödling, und des Wiener Ratsmitgliedes Konrad Rampersdorfer auf Siegelbitte wegen Siegelkarenz Mankuts, der sich darunter verbindet, angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. D 1402 X 21. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand Klosterneuburg – St. Dorothea CanReg; Abbil- dung und Regest). Anm.: Vgl. Regest Nr. 2248.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1402 November 13 Nr. 2254

Andreas Singer von Kahlenberg[erdorf], Hofmeister des Stifts Klosterneuburg, erklärt, dass der Jude Elias (Helias) vor ihm im Gericht erschienen ist und als Vertreter der Juden Voglusch (Voeglusch) und Smoiel (Smoyel), Söhne des Lesir, die Elias mit Leib und Gut anempfohlen sind, auf ein Viertel Weingarten aus dem Besitz ihres Schuldners geklagt hat. Von dem Weingarten, der am Rosenberg neben dem Fink liegt, dient man jährlich dem Stift Klosterneuburg in dessen Hof zu Kahlenbergerdorf einen halben Eimer Wein zu Bergrecht und einen Pfennig zu Witrecht sowie ein halbes Pfund Geld zu Überzins. Elias klagte im Namen von Voglusch und Smoiel gemäß dem Register um sechs Pfund Wiener Pfennig auf die Überteuer des Viertels Weingarten. Das Gericht beauftragte daraufhin den Hofmeister, bei der derzeitigen Inhaberin der Gewer des Weingartens, Margarethe, Witwe Hermann Nürnbergers, sowie bei allen anderen Christen und Juden, die Rechtsansprüche auf den Weingarten erheben, anfragen zu lassen, ob jemand die Auslösung übernehmen wolle. Da sich niemand dazu bereit erklärte, wurde entschieden, dass der Hofmeister die Gewer der Überteuer des Viertels Weingarten 14 Tage lang innehaben solle; in dieser Zeit solle er Margarethe und allen anderen Christen und Juden, die Rechtsansprüche darauf erheben, die Auslösung an- bieten. Wollten diese sich mit dem Juden bezüglich der Schuld samt Zinsen gemäß dem Register nicht einigen, solle Elias dem Aussteller dessen Vergütung geben, was er getan hat. Daraufhin solle der Hofmeister Elias als Vertreter Vogluschs und Smoiels mit allen Rechten an die Gewer der Überteuer des Weingartens setzen und ihm darüber einen Behabbrief ausstellen, was er auch tat. Der Jude Elias erklärt in Vertretung Vogluschs und Smoiels, dass er das Viertel Weingarten mit Handen seines oben genannten Berg- meisters Andreas Singer mit allen Rechten um vier Pfund Wiener Pfennig an Nikolaus Schuchster von Ruppersdorf und dessen Frau Margarethe, Nikolaus' Bruder Georg und dessen Frau Dorothea sowie deren Erben verkauft hat. Elias und seine Erben übernehmen in Vertretung Vogluschs und Smoiels nach österreichischem Landrecht den Schirm für das Kaufgut und versprechen, die Käufer gegen alle Ansprüche von dritter Seite schadlos zu halten, wofür sie ihren ganzen Besitz als Sicherheit setzen. Elias kündigt aufgrund seiner Siegelkarenz das Siegel Friedrich Schalichdorfers, oberster Kellerer des Stifts Klosterneuburg, den der Bergmeister Andreas Singer wegen eigener Siegelkarenz darum gebeten hat, sowie des Klosterneuburger Bürgers Hans Steck auf Siegelbitte Elias' an.

Orig.: StAKl, Uk. 1402 XI 13. 2 Siegel. Anm.: Das Formular mit zwei getrennten Ausstellern in einer Urkunde kommt vor dem Klosterneuburger Berggericht öfter vor, vgl. Regesten Nr. 1964 und Nr. 2254.

1402 November 29, Wien Nr. 2255

Die Vettern Wilhelm und Albrecht [IV., Herzöge von Österreich] etc., erklären, dass sie ihrer Judenschaft in Österreich, Reichen und Armen, die mit dieser Urkunde bestätigte Gnade erwiesen haben, dass jeder unter ihnen, der den Herzögen von den vergangenen Judensteuern noch etwas schuldig ist, seine Steuerschulden bezahlen oder aber

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 unverzüglich nachweisen soll, dass er von seinem Vermögen nicht so viel Steuer zu leisten hat. Auch verfügen die Herzöge, dass die jüdischen Steurer hinsichtlich der Judensteuern der vergangenen fünf Jahre unverzüglich Abrechnung darüber legen sollen, wie sie die Steuer unter sich angeschlagen und wieviel sie eingenommen haben. Die jüdischen Steurer, die künftig die Judensteuer veranschlagen, sollen Arme und Reiche je nach deren Vermögen bei ihrem Bann veranschlagen, und jeder Jude soll gebannt werden, wenn er mehr besitzt, als es seiner Veranschlagung durch die Steurer entspricht, damit er davon unverzüglich die gebührende Steuer zahlt. Bezüglich der Ordnung, die die hiesige jüdische Meisterschaft und die acht Juden mit der herzoglichen Judenschaft bezüglich ihrer silbernen Gefäße (assach), Gewand und anderer Besitztümer und Bedürfnisse in Hinblick auf ihre Steuer unter sich festgesetzt haben, soll diese wie bisher in Kraft bleiben. Die Herzöge befehlen ihrem Landmarschall in Österreich, wer auch immer er ist, und allen Hauptleuten, Herren, Rittern und Knechten, Pflegern, Burggrafen, Bürgermeistern, Richtern, Judenrichter, Räten und Bürgern in Städten und Märkten sowie allen anderen Amtleuten und Untertanen, denen diese Urkunde gezeigt wird, die Juden in Österreich bei diesen Gnaden zu belassen und sie nicht zu schädigen oder zu beschweren, sondern sie um der Herzöge willen gegen Gewalt und Unrecht zu schützen und nicht zuzulassen, dass sie jemand in ihren Rechten behindert.

Kopie: HHStA, Hs. Weiß 8 (15. Jh.), fol. 59r., Nr. 130. Druck: Zuckerman, Unpublished Materials, 1083f. Online: http://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?id=13853 (Abbildung). Lit.: Lohrmann, Judenrecht, 290f. (auf September 29 datiert); Hruschka, Juden in Krems, 56; Scherer, Rechtsverhältnisse, 532. Anm.: Der Text der Kopie ist mit Der juden gnadbrieve von ierr steur wegen überschrieben.

1402 Dezember 1 Nr. 2256

Der Neunkirchener Judenrichter Nikolaus Lebel siegelt die Urkunde, mit der der Neun- kirchener Bürger Lienhard Scheit und seine Frau Christine, Nikolaus Metzner aus Neunkirchen und seine Frau Anna sowie Katharina, Witwe des Heinrich Scheit, den Verkauf ihrer Burgrechtswiese bei Neunkirchen, die von aller Geldschuld bei Christen und Juden frei ist, um 51 Pfund Wiener Pfennig an den Neunkirchener Bürger Hans Strasser und dessen Frau Anastasia beurkunden. Siegel Nikolaus Lebels, Judenrichter von Neunkirchen (wegen Siegelkarenz Lienhard Scheits, Katharinas und des Amtmanns Erhard im Tal), Nikolaus Metzners und des Neunkirchener Bürgers Hans Schwab angekündigt.

Orig.: Schlossarchiv Steyersberg (Reichsgräflich Wurmbrand'sches Haus- und Familien- archiv), Lade 66, 1402 XII 1. Lit.: Haider-Berky, Mittelalterliche Judengemeinde Neunkirchen, 17. Anm.: Die Formel ledig und frey var aller geltschuld gen christen gen juden ist eine vor allem in Wiener Neustadt übliche Variante der Juden-Christen-Formel, vgl. Regest Nr. 1892.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1402 Dezember 9 Nr. 2257

Peter Hechtl, Ulrich Zisserl und ihre Erben erklären, dass sie den ehrbaren Knecht Stephan Missinger und dessen Erben bei dem Juden Lesir (Leasyren) aus Krems und dessen Erben als Bürgen für eine Schuld von 55 Pfund Wiener Pfennig gesetzt haben, aus der sie sie bis zum kommenden St. Katharinentag (25. 11. 1403) lösen sollen. Tun sie dies nicht, soll derjenige von ihnen, den die Bürgen dazu auffordern, einen ehrbaren Knecht selbander nach Ravelsbach gemäß österreichischem Einlagerrecht ins Einlager schicken, bis die Bürgen zur Gänze aus der Bürgschaft gelöst sind. Tun die Aussteller das nicht, versprechen sie, den Bürgen jeden Schaden zu ersetzen, wofür sie ihren ganzen Besitz in Österreich oder anderswo als Sicherheit stellen, aus dem ihr Herr von Maissau oder dessen Hofrichter von Maissau den Bürgen Pfänder stellen soll, damit diese sich daran schadlos halten können. Siegel Peter Hechtls, Ulrich Zisserls und des [...] Lysdorffer angekündigt.

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1569. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Regest). Anm.: Der Name des Siegelzeugen ist aufgrund von Wasserflecken teilweise unleserlich. Ravelsbach war der Wohnort Ulrich Zisserls, vgl. Regest Nr. 2257; die Wahl als Einlagerort spricht dafür, dass auch der Bürge dort ansässig war. Lesir aus Krems könnte mit dem zwei Jahre zuvor auftretenden ehemaligen Schaffer des Smerlein aus Krems identisch sein, vgl. Regest Nr. 2210. Es ist auch möglich, dass es sich bei einer oder beiden Nennungen um den 1380 zweimal belegten Kremser Juden dieses Namens handelt, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 311f., Nr. 1662, 317, Nr. 1670.

1402 Dezember 13 (I) Nr. 2258

Hans Rat und seine Frau Katharina sowie Hans Wagenknecht und seine Frau Elisabeth, alle in Theben ansässig, und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Frenzlein (Frentzlein) aus Hainburg, dessen Frau Hadas (Hadazz) und deren Erben zweieinhalb Pfund Wiener Pfennig schulden, zu denen pro Pfund und Woche drei Pfennig derselben Münze an täglichem Schaden hinzukommen. Als Pfand setzen die Aussteller einen Weingarten bei Theben, der zwischen dem Weingarten Ullein Prangers und einem öden Grundstück liegt, sowie einen weiteren Weingarten zwischen den Weingärten Martin Schmidleins und der alten Teinpekin, von dem ein Pfund Wachs an die Kirche zu Theben zu dienen ist, das von der Verpfändung ausgenommen ist. Von dem genannten Geld hat Hans Wagenknecht zehn Schilling Pfennig erhalten. Wenn die Gläubiger nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, soll diese samt den angefallenen Zinsen in Wien erfolgen. Widrigenfalls soll der Richter von Theben die Pfänder mit allen Rechten an die Gläubiger übergeben. Schuld und Zinsen sollen den Gläubigern aus dem gesamten Besitz aller Aussteller in Ungarn oder anderswo ersetzt werden. Siegel des Marktes Theben angekündigt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Hebräische Rückvermerke: האנז ראט האנז שפט באגאן עבר׳ חיבי׳ לי ב׳ ליטרי׳ וחצי י׳׳ח טבת קס׳׳ג לפרט משכן בקרמי׳ ג׳ פ׳ רבית '"Hans Rat, Hans" Richter "Vagan", Bürgen, schulden mir zwei Pfund und die Hälfte, 18. Tevet, 163 nach der [kleinen] Jahreszählung (13. 12. 1402). Pfand ist auf den Weingärten, drei Pfennig Zinsen.'

לאבמאן 'Für "Avman"' (al)

Orig.: AHMB, Uk. Nr. 715 (alt Nr. 3339). Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 241418 (Foto). Druck: MHJ 4, 45-47, Nr. 29. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung); www.monasterium.net (Bestand Archív hlavného mesta SR Bratislavy – Magistrát mesta Bratislavy, zbierka listín a listov; Abbildung und slowakisches Regest). Regest: Meier/Piirainen/Wegera, Deutschsprachige Handschriften, 21, Nr. B 126. Anm.: Der Schreiber des ersten Vermerks schrieb das hebräische Wort für "Weingärten" .עבר' falsch als (ערבים) "sowie das hebräische Wort für "Bürgen קרמים falsch als (כרמים) Zur Wiedergabe des Namens "Wagenknecht" wollte der Schreiber vielleicht das "verwenden, verschrieb sich dann aber mit "Richter (שפח) "hebräische Wort für "Knecht (Der zweite Vermerk stammt von einer anderen Hand. (al .(שפט)

1402 Dezember 13 (II) Nr. 2259

Peter Angerfelder, Stadtrichter zu Wien, erklärt, dass er mit Handen Ulrichs im Turn, Bürger zu Klosterneuburg und Bergmeister Eberhards von Kapellen, sein Viertel Wein- garten in Klosterneuburg um dreizehneinhalb Pfund Wiener Pfennig an den Juden Jona, Sohn des [David] Steuss (Stewssen) aus Wien, und dessen Erben verkauft hat, die diesen mit allen Rechten innehaben sollen. Den Weingarten hat Peter Angerfelder von dem verstorbenen Heinrich Keil aufgrund von dessen Schulden bei ihm per Gerichtsurteil an sich gebracht, worüber er einen Gerichtsbrief hat. Der Weingarten liegt in Klosterneu- burg im Bach neben dem des Jans Nechlein; jährlich sind Eberhard von Kapellen davon in der Lese zweieinhalb Viertel Wein zu Bergrecht und drei Helbling zu Vogtrecht zu dienen. Peter Angerfelder übernimmt gemäß Bergrechts- und Landrecht in Österreich gegenüber Jona und dessen Erben den Schirm für den Weingarten und verspricht, den Juden jeden Schaden zu ersetzen, wofür er seinen Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit stellt. Siegel Peter Angerfelders und des Bergmeisters Ulrich im Turn angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: זה הכת' על כרם פאך שקניתי משופ' ונא 'Dies ist die Urkunde über den Weinberg "Pach", den ich vom "Wiener" Richter gekauft habe.'

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Hebräischer Vermerk auf dem Pressel: יונה שטיץ 'Jona "Steutz"' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1402 XII 13. 2 Siegel. Regest: QuGStW I/4, 174, Nr. 4237. Anm.: Der Name des Weinberges wurde im hebräischen Rückvermerk von einer zweiten Hand über der Zeile nachgetragen. (al) Vgl. Regest Nr. 2240. Es gibt zahlreiche dokumentierte Verkäufe von Gütern, die der Gläubiger auf dem Gerichtsweg von einem Schuldner erstritten hatte, durch Juden an christliche Käufer; hier liegt jedoch der umgekehrte Fall vor, dass nämlich ein Christ den erfolgreich von einem christlichen Schuldner eingeklagten Weingarten an einen Juden weiterverkauft. Hebräische Vermerke auf den Presseln kommen bei den Urkunden der Familie Steuss vergleichsweise häufig vor, vgl. Regest Nr. 1894 sowie Brugger/Wiedl, Regesten 3, 39, Nr. 1196, 207f., Nr. 1483, 221, Nr. 1507, 275f., Nr. 1599, 382, Nr. 1786, 383f., Nr. 1789, 423, Nr. 1858.

1402 Dezember 20 Nr. 2260

Der Tullner Judenrichter Martin Knebel siegelt eine Urkunde des Tullner Bürgers Seidel Toller über den Verkauf seines Anteils an einem Haus in Tulln, der ihm von seinem flüchtigen Schuldner Ulrich Petendorfer verfallen ist, um zweieinhalb Pfund Wiener Pfennig an Andreas, Sohn des Huenker, und dessen Frau Anna. Siegel des Grundherrn Hans Lederer, Spitalmeister zu Tulln, und des Martin Knebel, Judenrichter daselbst, angekündigt.

Orig.: NÖLA, Tullner Urk. Nr. 78. Lit.: Lohrmann, Juden in Tulln, 6.

1402 Dezember 20, Wien Nr. 2261

Der Wiener Judenrichter Stephan Radaundlein besiegelt eine Urkunde des Nikolaus Beschorn aus Wien über den Verkauf eines ablösbaren Burgrechts von zwei Pfund Wiener Pfennig auf dessen Haus auf der Als vor dem Schottentor zu Wien um 16 Pfund Wiener Pfennig an Kaspar Gerhart, Kaplan zu St. Michael in Wien. Grundsiegel der Stadt Wien und Siegel Stephan Radaundleins, Judenrichter zu Wien, wegen Siegelkarenz des Ausstellers angekündigt.

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1522. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest).

260

Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Regest: Lind, Michaelskirche, 6 (auf Dezember 30 datiert); QuGStW II/1, 352, Nr. 1522. Anm.: Die Urkunde ist auf sand Thomans abend des heyligen zwelifpoten datiert, die Datierung bei Lind ist falsch.

1402 (Historiographisch) Nr. 2262

Die Wiener Annalen berichten über die Einrichtung eines Geräunes und einen Feldzug aufgrund von Unruhen im Grenzraum zu Mähren, zu dessen Finanzierung Adel, Geist- liche, Bürger und Juden beizutragen hatten.

In dem jar ze osteren (26. 3. 1402) was das grewnn in Österreich von der sach wegen, wenn der jung markgraff von Merhern ([Prokop] von Mähren) und der Gewschpiczer ([Heinrich von Kunstadt] der Gerspitzer), alias dictus Duortewfel, und dy von Vettaw ([Lichtenburg-]Vöttau) namen zu in all dewp und rawber und chrigtten mit dem allten margrafen Procopio (eigentlich: Jost) und verderbten Merheren gar mit rawb und prant. Und das hat vor her bey X jaren gewert und haben all dörffer, stet und merkcht, dy an dy March stossent, hie ze Osterreich verderbt IIII jar nach einander. Nu mochtten dy Behaim (Böhmen) des nicht uberchömen sein, wen all dy edel sollten sein, ritter, chnecht, knappem und ettleich herren, gesessen auf dem Marchveld (Marchfeld) und her auff an Hausrukg (Hausruck), waren all dewp und verräter und heten gelichen tail mit den Pehem. Darumb ward das gerewn erfunden, und dy waren des gerewn maister: her Ulreich Dachsperger (Ulrich von Dachsberg), marschalch in Osterreich, Fridreich von Walsse (Friedrich von Wallsee-[Enns]), Ott de Messaw (Otto von Maissau), Hainreich Zelkinger (Heinrich von Zelking), Albrecht Ottenstainer (von Ottenstein), purger von Wienn (Wien), und heten II C spies und II C schuczen und L wegen, dy antwerch, kaczen und puchsen furten. Und dy solldner richtten all herren und edel lewt vom lannd dy ersten II moneyd aus, und dy anderen X moneyd gabem pfaffen, purger und juden den sold, summa XXV tausent lb. (...) Nota: Do dy herczogen dy stewr in genomen, do gabem sy chain sold, als sy versprochen heten, und riten dy rewnmaister haim, und waren der dewp mer und chuenner, denn sy vor gewesen waren.

Druck: Seemüller, MGH Deutsche Chroniken 6, 240. Lit.: Opll, Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien, 106f.; Wiedl, Den Panzer von den Juden gekauft, 205f. Anm.: Zur Überlieferung vgl. Lhotsky, Quellenkunde, 325f. Vgl. Regesten Nr. 2244, Nr. 2307 und Nr. 2308. Die Quelle verwechselt die Brüder Prokop und Jost von Mähren, denn Prokop, der jüngere der beiden, war lediglich "jüngerer Markgraf", während Jost als ältester Sohn Johann Heinrichs von Luxemburg diesem 1375 als Markgraf von Mähren nachgefolgt war.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1403 Jänner 22 Nr. 2263

Der Klosterneuburger Bürger Peter Zistel, seine Frau Anna und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Jona, Sohn des [David] Steuss (Steuzzen) aus Wien, und dessen Erben oder jedem, der sie mit dieser Urkunde an deren Stelle dazu auffordert, dreizehneinhalb Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zum kommenden St. Martinstag (11. 11.) zurückzahlen sollen; ab dann kommen drei Pfennig pro Pfund und Woche an Zinsen hinzu. Die Aussteller haben den Juden für die Schuld samt Zinsen mit Handen ihres Bergmeisters Ulrich Peheim, Bergmeister zu Kritzendorf für die Güter des Andreas Chrumicher von Zwettl und des Heinrich Stark, ihre drei Rahen Weingarten, Hold ge- nannt und an der Hargazzen neben dem Weingarten namens Pfaff gelegen, mit dem Ertrag (paw) als Pfand gegeben. Der genannten Herrschaft sind davon jährlich ein Eimer Wein zu Bergrecht sowie ein Pfennig Vogtrecht und ein Pfund Burgrecht zu dienen. Wenn die Überteuer des Weingartens zur Deckung der Forderungen der Juden nicht ausreicht, sollen ihnen diese aus dem gesamten Besitz der Schuldner ersetzt werden. Siegel Peter Zistels, des Bergmeisters Ulrich Peheim und Nikolaus Teyms, Stadt- schreiber von Klosterneuburg, angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: פיטיר ציסטיל ערון חייב לי י''ג ליט' וחצי על חרטין קס''ד ל' '"Peter Zistel", Bürger, schuldet mir 13 Pfund und ein halbes auf Martini (charatin) 164 nach der [kleinen] Jahreszählung (1403).' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1403 I 22. 3 Siegel. Regest: QuGStW I/4, 174f., Nr. 4238.

1403 Februar 24 (I) Nr. 2264

Ulrich Kürschner und sein Sohn Andreas Kürschner, Simon Pretschalk, Konrad Bauer, Ulrich Florianer und Peter Lang, Sohn des Otto, alle in Krems ansässig, erklären, dass ihnen Abt Simon und der Konvent von Lambach sechs Joch Weingarten zu Krems am Galgenberg als Leibgeding gegeben haben. Die Weingärten sollen die Aussteller auf Lebenszeit innehaben, nach genannten Bedingungen bebauen und nutzen. Für die nächsten zwei Weinlesen müssen sie außer dem Zehent keine Abgaben leisten; danach sollen sie dem Kloster Lambach jährlich jeden vierten Eimer Most in dessen Presse geben und von ihrem Anteil den Zehent leisten. Die Aussteller sollen nur mit Zu- stimmung des Lambacher Hofmeisters zu Krems lesen und ihre Maische nur in der Presse des besagten Hofes pressen. Wenn sie die Pflege der Weingärten nachweislich vernachlässigen, soll das Kloster den Verantwortlichen pfänden, bis der Schaden beglichen ist. Wenn einer der Aussteller gegen die Bestimmungen verstößt, soll er alle Rechte an den Weingärten verlieren. Nach dem Tod aller sechs Aussteller sollen die Weingärten an das Kloster zurückfallen, ohne dass Verwandte oder Erben der Aussteller Ansprüche darauf erheben können; hat der letzte Inhaber die Fastenarbeit jedoch schon begonnen, sollen die Erben des Betreffenden die Bearbeitung bis zur Weinlese weiter- führen und die Weingärten nach der Lese zurückgeben. Die Aussteller dürfen ihre

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Rechte an dem Weingarten versetzen oder verkaufen, allerdings nur an Christen und nicht an Juden. Jede Übertragung des Weingartens hat mit Handen des Hofmeisters zu geschehen, dem der Käufer dafür zwei Wiener Pfennig Anleit und der Verkäufer ebenso viel Ableit zahlen soll. Siegel Leonhards von Gföhl, Richter von Krems und Stein und Feldrichter innerhalb des Kamp, und des Kremser Ratsmitgliedes Martin Egenburger wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Orig.: StA Lambach, Urk. 1403 II 24. Kopie: StA Lambach, Hs. 16 (19./20. Jh.), pag. 520-522, Nr. 437. Online: www.monasterium.net (Bestand Lambach; Abbildung und Regest).

1403 Februar 24 (II) Nr. 2265

Thomas Pranger zu Rohrendorf, seine Frau Katharina und sein Vetter Martin Pranger erklären, dass ihnen Abt Simon und der Konvent von Lambach ein halbes Joch Wein- garten zu Gedersdorf (Geressdorf), genannt Schopperl, auf ihrer dreier Lebenszeit gegeben haben. Dafür sollen die Aussteller dem Kloster jährlich ein Drittel der Maische aus dem Weingarten in den Lambacher Hof zu Krems dienen. Die Aussteller sollen nur mit Zustimmung des Lambacher Hofmeisters zu Krems lesen und den Weingarten nach festgelegten Kriterien bebauen. Wenn sie sich nicht an diese Bedingungen halten, ver- lieren sie alle Rechte an dem Weingarten. Nach dem Tod aller drei Aussteller soll der Weingarten an das Kloster zurückfallen; hat der letzte Inhaber die Fastenarbeit jedoch schon begonnen, sollen die Verwandten oder Erben des Betreffenden die Bearbeitung bis zur Weinlese weiterführen und die vorgesehenen Abgaben entrichten. Nach der Lese hat der Weingarten unverzüglich an den Lambacher Hofmeister oder Verweser zu Krems zurückzugehen, ohne dass Verwandte oder Gläubiger der Aussteller Ansprüche darauf erheben können. Die Aussteller dürfen ihre Rechte an dem Weingarten versetzen oder verkaufen, allerdings nur an Christen und nicht an Juden. Wenn die Urkunde, die die Aussteller von dem Kloster über den Weingarten haben, in den Besitz von Juden kommt, soll sie ungültig sein. Jede Übertragung des Weingartens hat mit Handen des genannten Hofmeisters zu Krems zu geschehen, dem man dafür zwei Pfennig Anleit und ebenso viel Ableit zahlen soll. Siegel Erhard Geresdorfers wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Kopie: StA Lambach, Hs. 16 (19./20. Jh.), pag. 522-524, Nr. 438. Online: www.monasterium.net (Bestand Lambach; Regest).

1403 März 8, Wien Nr. 2266

Martin Hausleiter und der Maler Jakob Grün, Mitglieder des Rates der Stadt Wien, erklären für sich und ihre Erben, dass sie den Juden Zeislein (Zeyslein), Sohn Jakobs (Jacobs) aus Krems, Saulein (Schawlein), Sohn Meister Abrahams aus Wien, und deren

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Erben oder jedem, der ihnen mit Zustimmung der Genannten diese Urkunde vorlegt, 200 ungarische Gulden Pfennig vollen Gewichts schulden, die sie für die Stadt aufgenommen haben. Zu der Schuld kommt ab dem heutigen Tag ein Wiener Pfennig pro Gulden und Woche an täglichem Schaden hinzu. Als Sicherheit für die Schuld samt Zinsen setzen die Aussteller ihren gesamten liegenden und beweglichen Besitz, aus dem der Landes- fürst oder dessen Vertreter zur Begleichung der Forderungen ausreichende Pfänder stellen soll, wenn die Juden nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen. Die Aus- steller versprechen, sich durch keine Autorität schirmen zu lassen und die Schuld und die Zinsen nicht an den Hof, die Kammer oder eine sonstige übergeordnete Stelle abzu- treten, sondern selbst zu begleichen. Siegel Martin Hausleiters und Jakob Grüns angekündigt.

Orig.: StA Melk, Uk. 1403 III 8. Online: www.monasterium.net (Bestand Melk; Abbildung und Regest). Anm.: Sauleins Vater ist der Wiener Rabbiner Abraham Klausner, vgl. Geyer/Sailer, Urkunden, 408, Nr. 1355 und allgemein Keil, Mittelalterliche Grundlagen, 65f.; Lohrmann, Wiener Juden, 122f. Der Vater Zeisleins dürfte mit dem 1389 und 1392 nachweisbaren Juden Jakob aus Krems identisch sein, vgl. Regesten Nr. 1911 und Nr. 2000. Jakob Grün war herzoglicher Hofmaler, vgl. Lackner, Hof und Herrschaft, 173.

1403 März 13, Wien Nr. 2267

Abt Thomas und der Konvent des Schottenklosters zu Wien erklären, dass sie der Jüdin Hansüß (Hannsuessen), Tochter des [David] Steuss (Stewssen) aus Wien, und deren Erben 132 neue ungarische Gulden oder ebenso viele gewogene Dukaten schulden, von denen 66 Gulden bis zu den kommenden Pfingsten (3. 6.) und die restlichen 66 Gulden bis zum kommenden St. Michaelstag (29. 9.) zurückzuzahlen sind. Wird nicht frist- gerecht gezahlt, kommen pro Gulden und Woche drei Helbling an Zinsen hinzu. Als Sicherheit setzen die Aussteller den ganzen Besitz ihres Klosters, aus dem der Landes- fürst oder sein Vertreter die Juden, wenn diese nach dem Ablauf der Zahlungsfrist nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, auf deren Verlangen entschädigen soll. Die Aussteller geloben den Juden, die Forderungen weder an den Hof noch an eine andere übergeordnete Instanz abzutreten und sich gegen den Willen der Gläubiger keinen herrschaftlichen Frei-, Töt- oder Gegenbrief über das genannte Geld ausstellen zu lassen, sondern sie selbst vereinbarungsgemäß zu bezahlen. Kommen sie dennoch an solche Briefe, sollen diese ungültig sein. Die Aussteller sind gegenüber jedem, der diese Urkunde mit Zustimmung der Juden besitzt und ihnen vorlegt, egal ob Jude oder Christ, zur Einhaltung der Zahlungsbestimmungen verpflichtet. Siegel Abt Thomas' und des Konvents angekündigt.

Kopie: WStLA, Grundbücher 29 – Schotten, Buch 37 (Satzbuch 1394-1406), fol. 132r. Druck: Geyer/Sailer, Urkunden, 350, Nr. 1159. Lit.: Keil, Maistrin, 41.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1403 März 22 Nr. 2268

Dietel Vogler zu Himberg und seine Erben erklären, dass sie ihren Weingarten zu Mödling, gelegen am Hochbrunn, mit Handen Stephan Reuters, Amtmann Rudolfs von Wallsee[-Enns] zu Mödling, um 24 Pfund Wiener Pfennig an Konrad Fragner zu Him- berg, dessen Frau Christine und deren Erben verkauft haben. Von dem Weingarten sind jährlich am St. Michaelstag (29. 9.) fünf Wiener Pfennig Grunddienst an den Grundherrn zu zahlen. Dietel und seine Erben übernehmen gemäß Kauf- und Landrecht zu Öster- reich den Schirm und versprechen, den Käufern jeden entstehenden Schaden zu ersetzen, wofür sie ihren gesamten Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit stellen. Siegel Stephan Reuters wegen Siegelkarenz der Aussteller sowie Eberhard Schleichers zu Mödling angekündigt.

Hebräischer Vermerk auf der Plica: קנצל ורגנער '"Kantzel Fragner"' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1403 III 22. 2 Siegel. Anm.: Im Text der Urkunde kommt kein Jude vor, der Name im hebräischen Vermerk ist allerdings der des in der Urkunde genannten Käufers. Möglicherweise verpfändete Konrad Fragner den Weingarten an einen Juden und überließ ihm als Sicherheit die Kaufurkunde.

1403 März 26 Nr. 2269

Der Grazer Judenrichter Andreas Kregel siegelt die Urkunde, mit der Lazarus Slahen- ochs, Erhard Feldsberger und ihre Ehefrauen gegenüber Abt Hartnid und dem Konvent von Admont auf alle Ansprüche auf den Ratzerhof bei Marburg samt den dazu- gehörenden Gütern verzichten. Siegel Erhard Feldsbergers, Moritz Welzers, Hauptmann in Steier, und Andreas Kregels, Land- und Judenrichter zu Graz, angekündigt.

Orig.: StA Admont, Uk. 1268 (alt Nr. Iii 9). 2 Siegel. Kopie: StLA, AUR 4113a (19. Jh.). Druck: GZM 5, Nr. 85 (auf März 25 datiert). Online: www.monasterium.net (Bestand Admont; Abbildung und Regest s.d. 1403 März 25). Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d. 1403 März 25. Lit.: Rosenberg, Juden Steiermark, 122; Scherer, Rechtsverhältnisse, 460; Wichner, Geschichte Admonts 3, 119. Anm.: Die Urkunde ist auf Montag vor dem St. Ruprechtstag in der Fastenzeit (27. März, 1403 ein Dienstag) datiert. Die abweichende Datierung auf den 25. März ist falsch, denn dieser war 1403 ein Sonntag. Der Ratzerhof ist das heutige Račji Dvor am Stadtrand von Marburg/Maribor.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1403 April 23, Wien Nr. 2270

Dorothea, Ehefrau des Nikolaus Wasservogel, und Meister Meir (Mayr), Jude aus Wien, erklären, dass sie mit Handen des Bürgermeisters Haunold Schuchler und des Rates von Wien ein Haus in der Kärntnerstraße in Wien neben dem Haus, das ehemals [Heinrich] Parlier gehörte, von dem man dem Frauenkloster zu St. Nikolaus vor dem Stubentor in Wien jährlich ein Pfund und dem Priester Hans Reich zwei Pfund Wiener Pfennig Burg- recht dient, um 129 Pfund Wiener Pfennig an den genannten Wiener Bürger Nikolaus Wasservogel und dessen Erben verkauft haben. Das Haus war Dorothea in der Wiener Bürgerschranne für eine Geldschuld zugesprochen worden, wie der darüber ausgestellte Gerichtsbrief besagt; Meister Meir war die Überteuer über dieselbe Geldschuld für ein Darlehen samt Zinsen verfallen, wie es im Grundbuch der Stadt vermerkt ist. Von den 129 Pfund Pfennig Kaufsumme gingen 60 Pfund an Dorothea und 69 Pfund an Meir. Die Käufer und alle Nachbesitzer sollen das Haus mit allen Rechten innehaben, solange sie wie die übrigen Bürger davon mit der Stadt Wien Steuern zahlen. Die Verkäufer übernehmen nach Burgrechts- und Wiener Stadtrecht den Schirm für das Haus und ver- sprechen, die Käufer gegen alle Ansprüche schadlos zu halten, wofür sie ihren ganzen Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit setzen. Grundsiegel der Stadt Wien und des Wiener Bürgers Stephan Leitner auf Siegelbitte wegen Siegelkarenz der Aussteller, die sich darunter verbinden, angekündigt.

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1535. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 355, Nr. 1535. Anm.: Bei Meister Meir handelt es sich um den Wiener Judenmeister Meir von Erfurt (hebr. Meir bar Baruch ha-Levi). Zu den erwähnten Einträgen ins Grundbuch vgl. QuGStW III/2, 49, Nr. 2385, 51, Nr. 2401.

1403 April 25 Nr. 2271

Hans Steger und seine Erben erklären, dass Hans mit Handen ihres Bergmeisters Nikolaus, Pfarrer zu Kierling und dortiger Bergmeister des Hans von Dietrichstock, Forstmeister in Österreich, ein Viertel Weingarten im Irrenfeld auf dem Pruen neben dem Juden (?) Schreiber (zenachst Schreiber dem iuden), von dem Hans von Dietrich- stock jährlich am St. Michaelstag (29. 9.) vier Wiener Pfennig Grundrecht zu dienen sind, um drei Pfund und 50 Pfennig an Thomas Mühldorfer, dessen Frau Katharina und deren Erben verkauft hat. Hans Steger und seine Erben übernehmen gemäß Landrecht in Österreich den Schirm und versprechen, den Käufern jeden entstehenden Schaden zu ersetzen, wofür sie ihren gesamten Besitz als Sicherheit stellen. Notwendige Reparaturen an dem Wasserrohr, das an der Grenze (rain) zwischen dem verkauften Weingarten und dem daneben gelegenen Weingarten der Aussteller unter der Erde verläuft, sollen von den Besitzern beider Weingärten bezahlt werden.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Siegel des Bergmeisters Nikolaus wegen Siegelkarenz der Aussteller und des Hans Steck, Bürger zu [Kloster-]Neuburg, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1403 IV 25. 2 Siegel. Anm.: Es ist nicht eindeutig zu sagen, ob es sich bei Schreiber dem iuden tatsächlich um einen Juden handelt.

1403 Mai 1 Nr. 2272

Heinrich von Ödenburg, Bürger zu [Wiener] Neustadt, seine Frau Margarethe und ihre Erben erklären, dass sie den Juden Isak (Eysakch) und Wölflein (Woelflein), Söhne des Leubmann Levi (Lewbman Levii) aus Wiener Neustadt, und deren Erben oder jedem anderen, der diesen Schuldbrief vorlegt, neun Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zum nächsten St. Martinstag (11. 11.) zurückzahlen sollen, sowie weitere drei Pfund Pfennig, die binnen eines Jahres ab dem nächsten Kirchweihfest zu Zemendorf (10. 5.) zurückzuzahlen sind. Wird nicht fristgerecht gezahlt, kommen pro Pfund und Woche zwei Pfennig an Zinsen hinzu. Als Pfand für die Schuldsumme und die Zinsen haben sie den Juden mit Handen ihres Grundherrn Hans Petschacher, Richter zu Wiener Neustadt, ihr Haus samt den dazugehörigen Gärten vor dem äußeren Wienertor in der Grüngasse an der Fischa als Pfand gesetzt. Von dem genannten Haus sind jährlich drei Pfennig Grundrecht zu dienen, von den Gärten dient man jährlich 60 Pfennig Überzins an Leopold, Kaplan im Spital, und 66 Pfennig Überzins an Hans Petschacher, Kirchmeister der Pfarrkirche von Wiener Neustadt. Als zusätzliches Pfand setzen die Aussteller einen weiteren Garten bei den genannten Gärten, von dem jährlich ein Pfund Wiener Pfennig Überzins an die Nonnen von St. Peter an der Sperr zu dienen ist. Von allen anderen Belastungen bei Christen und Juden sind das Haus und die genannten Gärten frei. Wenn die Juden nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen und diese nicht erfolgt, dürfen sie die genannten Pfänder versetzen oder verkaufen, um damit die Schuldforderung samt den angefallenen Zinsen abzudecken. Wenn die Pfänder dazu nicht ausreichen, ver- sprechen die Aussteller, die Juden aus ihrem ganzen Besitz in Österreich, Steier oder anderswo zu entschädigen. Die Juden haben das Recht, die Schuldner in Städten, Märkten und auf dem Land inner und außer Landes zu pfänden, bis die Schuld samt Zinsen zurückgezahlt ist. Siegel des Hans Petschacher und des Wiener Neustädter Judenrichters Hans Tuchscherer wegen Siegelkarenz Heinrichs von Ödenburg angekündigt.

Hebräische Rückvermerke: של אחי ג' ליטר' על צימן דורף קס''ד 'Es gehört meinem Bruder. Drei Pfund auf ''Zemen Dorf'' 164 (1404).'

הנריך מאידבורק י''ב ליטרי' ט' ליטר' שלי על חרטי' קס''ד של אחי '''Heinrich'' von ''Edburk'', zwölf Pfund, neun Pfund gehören mir auf Martini (charatin) 164 (1403). Es gehört meinem Bruder.' (al)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Orig.: StAWrN, Scrin. N/13. 2 Siegel. Lit.: Mayer, Wiener Neustadt 1/1, 352, Anm. 1, 404, Anm. 4, 410, Anm. 20. Anm.: Ob Leubmann Levi mit dem 1367-1370 nachweisbaren Leubmann, Sohn des Freudlein aus Wiener Neustadt (vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 500), identisch ist, lässt sich mangels weiterer Belege nicht sagen. Nach Mollay, Geschäftsbuch, 11 ist der Zemendorfer Kirchweihtag, der ein gängiger Wiener Neustädter Zahlungstermin war, auf den 10. Mai anzusetzen. Es handelt sich nicht um das heute im Burgenland gelegene Zemendorf, sondern um einen abge- kommenen Ort östlich von Wiener Neustadt, vgl. Kühtreiber, Wüstungen, 234f. Die Fischa ist nicht der Donau-Nebenfluss dieses Namens, sondern die Warme Fischa, ein durch Wiener Neustadt fließender Bach.

1403 Mai 13 Nr. 2273

Wernhard Granns, Hauptmann zu Salzburg, erklärt, dass ihm der Jude Samuel (Sanwell) 26 Pfund Wiener Pfennig und vier Gulden von der Summe, die er ihm schuldig ist, bezahlt hat und sagt ihn von der bezahlten Summe ledig. Aufgedrücktes Siegel Wernhard Granns' angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1403 V 13. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand HHStA – Salzburg Erzstift; Abbildung und Regest). Anm.: Vgl. Regest Nr. 2276. Der Bamberger Jude Samuel war in Friesach ansässig, vgl. Regesten Nr. 1961 und Nr. 2276.

1403 Mai 24, Wien Nr. 2274

Juda Guntzenhauser (Gunczenhawser), Sohn des Lesir (Lesyer), erklärt, dass er sich bei Eid und Bann verpflichtet hat, zu seinen Lebzeiten keine Arzttätigkeit (erczney) mehr zu beginnen noch betreiben zu wollen und mit keiner Herrschaft Streit haben zu wollen. Zudem will er allen ze recht sten, die ihn in einer Streitsache vor die jüdische Meister- schaft in Wien oder anderswo (vor der iudischen maisterschaft hie oder wellent sy sein hin begern) bringen wollen. Sollte er diese Versprechen brechen, soll und will er meineidig, treu- und ehrlos sein und zue aine juden enwicht. Siegel Friedrichs von Wallsee[-Enns], Landmarschall in Österreich, auf Siegelbitte Judas angekündigt, unter dem sich Juda verbindet. Ob daz ist das du jud der sich da nennent Czapphonas Paneach das tüst und volfurest als du an deinem brief verschrieben hast.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1403 V 24. 1 Siegel. Druck: Schlager, Wiener Skizzen 2, 187f., Nr. 7. Regest: QuGStW I/10, 107f., Nr. 18184.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Lit.: GJ 3/2, 1598, mit Anm. 71, 1603; Lohrmann, Wiener Juden, 85; Scherer, Rechts- verhältnisse, 403f.; Schwarz, Juden in Wien, 33, Anm. 7; Wolf, Jüdische Aerzte, 492. Anm.: Die Aussage Judas, im Falle eines Verstoßes gegen seine Zusagen zue aine juden enwicht sein zu wollen (enwicht = zunichte, unwert), entspricht dem selbst beschwore- nen Verlust der jüdischen Identität als Strafe für Wortbruch bzw. Meineid, wie er z. B. in Regensburg beim Schwören des Judeneides und in jüdischen Urfehdebriefen vorgesehen war, vgl. Lehnertz, Judensiegel, 210, 285, 297-299. Der Zusatz nach der Siegelankündigung steht noch vor der Datumszeile, allerdings im Gegensatz zum Rest des Urkundentextes nicht in der ersten Person. "Zafenat-Paneach" ist der Name, den nach Genesis 41,45 Joseph in Ägypten als Zeichen der Würdigung vom Pharao erhielt, vgl. www.bibelwissenschaft.de/stichwort/25810/.

1403 Juli 6 Nr. 2275

Anna Teglin erklärt für sich und alle ihre Erben, dass sie der Priorin Dorothea Wolfin und dem Konvent des Frauenklosters zu Graz drei näher bezeichnete Äcker am Graz- bach sowie die Hofmark, auf der Anna mit ihrem verstorbenen Ehemann Stephan Ennser bei den Nonnen ansässig war, um 84 Pfund Wiener Pfennig verkauft haben, um die die Käuferinnen sie bei Juden und Christen ausgelöst haben. Die Verkäufer übernehmen nach Lehens-, Kauf- und Grazer Burgrechtsrecht sowie steirischem Landrecht den Schirm für den Verkauf und versprechen, das Kloster gegen alle Ansprüche von Christen und Juden schadlos zu halten, wofür sie ihren gesamten Besitz als Sicherheit setzen, aus dem der Landesherr in Steier oder sein Vertreter das Kloster entschädigen soll. Siegel Reinprecht und Ulrich Grabners sowie Peter Wolfs angekündigt.

Orig.: StLA, AUR 4130a. 3 Siegel. Kopie: StLA, A. Graz, Stadt K. 142, H. 866 (16. Jh.), fol. 48v.-49v., Nr. 44.

1403 August 12 Nr. 2276

Hans Pankaritz erklärt, dass ihm der Jude Samuel (Sambel) aus Friesach für seinen Herrn Wernhard Granns, Hauptmann zu Salzburg, 21 Pfund Pfennig übergeben hat. Er sagt den Juden daher von den 21 Pfund, die dieser dem Hauptmann schuldig war, ledig. Aufgedrücktes Siegel Hans Pankaritz' angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1403 VIII 12. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand HHStA – Salzburg Erzstift; Abbildung und Regest). Lit.: künftig Wiedl, Der Salzburger Erzbischof und seine Juden. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2273.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1403 August 20, Wien Nr. 2277

Abt Thomas und der Konvent des Schottenklosters zu Wien erklären, dass sie Meister Meir (Mayrn), Jude von Erfurt, und dessen Erben 200 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie vom kommenden St. Michaelstag (29. 9.) an binnen eines Jahres zurückzahlen sollen. Tun sie dies nicht, kommen pro Pfund und Woche zwei Pfennig an Zinsen hinzu. Für die Zinsen, die während der einjährigen Laufzeit des Darlehens anfallen, sollen sie jährlich 51 Pfund Wiener Pfennig an zwei Terminen zahlen, nämlich fünfundzwanzig- einhalb Pfund zu den kommenden Weihnachten (25. 12.) und die übrigen fünfund- zwanzigeinhalb Pfund am folgenden St. Michaelstag (29. 9. 1404). Tun sie dies nicht, kommen für den versessenen Dienst pro Pfund und Woche zwei Pfennig an Zinsen hinzu. Wenn die Juden nach den Stichtagen die Rückzahlung der Schuld, des Dienstes und der Zinsen verlangen, soll diese erfolgen. Widrigenfalls sollen die Aussteller auf Verlangen der Juden zwei ehrbare Knechte selbander mit zwei Pferden in Wien in ein von den Juden gewähltes Gasthaus gemäß Einlagerrecht ins Einlager schicken, bis alle Forderungen abgegolten sind. Die Zinsen laufen weiter, egal ob Einlager geleistet wird oder nicht. Als Sicherheit für die Schuld, den Dienst und die Zinsen setzen die Aussteller den ganzen Besitz ihres Klosters, aus dem der Landesfürst oder sein Vertreter den Juden, wenn diese nach dem Ablauf der Zahlungsfrist nicht länger auf die Rückzahlung warten wollen, auf deren Verlangen Pfänder stellen soll, aus denen alle Forderungen beglichen werden sollen. Die Aussteller geloben, die Forderungen weder an den Hof noch an eine andere übergeordnete Instanz abzutreten und sich gegen den Willen der Gläubiger keinen herrschaftlichen Frei-, Töt- oder Gegenbrief über das genannte Geld ausstellen zu lassen, sondern sie selbst vereinbarungsgemäß zu bezahlen. Kommen sie doch zu solchen Briefen, sollen diese ungültig sein. Die Aussteller sind gegenüber jedem, der diese Urkunde mit Zustimmung der Juden besitzt und ihnen vorlegt, egal ob Jude oder Christ, zur Einhaltung der Zahlungsbestimmungen verpflichtet. Siegel Abt Thomas' und des Konvents angekündigt.

Kopie: WStLA, Grundbücher 29 – Schotten, Buch 37 (Satzbuch 1394-1406), fol. 138v.- 139r. Druck: Geyer/Sailer, Urkunden, 354f., Nr. 1171. Lit.: Keil, Maistrin, 41.

1403 August 30 Nr. 2278

Der Korneuburger Judenrichter Hans Görlitzer siegelt eine Urkunde des Hans Sailer des Geigenstaffel aus Korneuburg und dessen Frau Agnes, die eine ablösbare Rente von jährlich sieben Schilling Pfennig auf ihrem Haus vor der Stadt Korneuburg um sieben Pfund Pfennig Wiener Münze an Pilgrim Sailer, Bürger und Ratsmitglied von Korneu- burg, und dessen Frau Katharina verkaufen. Siegel des Grundherrn Konrad Klesterpendlein, Stadtrichter und Ungelter zu Korneu- burg, und Hans Görlitzers, Bürger und Judenrichter daselbst, angekündigt.

Orig.: NÖLA, RegA Urk. Nr. 199. 1 Siegel.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1403 September 7 Nr. 2279

Erasmus Pauch, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Hedlein (Headlein), Sohn Ischleins aus Graz, dessen Frau und deren Erben 17 Pfund Wiener Pfennig schulden. Als Fürpfand haben sie den Juden ihren Lehenbrief von Otto von Ehrenfels gegeben, der auf 90 Pfund Pfennig lautet, die die Morgengabe von Erasmus' Mutter gewesen waren. Sie haben den Lehenbrief mit allen ihren Rechten an Hedlein übergeben; alles, was der Lehenbrief nicht abdeckt, versprechen sie den Juden aus ihrem übrigen Besitz zu bezahlen. Die 17 Pfund Pfennig sind bis zum kommenden St. Erhards- tag nach Weihnachten (8. 1. 1404) zurückzuzahlen, ansonsten kommen pro Pfund und Woche zwei Pfennig an Zinsen hinzu. Sobald die Juden es verlangen, sollen die Aus- steller ihnen die Schuld samt Zinsen bezahlen; tun sie das nicht, versprechen sie, ihnen jeglichen Schaden bei Christen und Juden zu ersetzen, wofür sie ihren gesamten Besitz als Sicherheit stellen, aus dem der Landesfürst in Steier oder dessen Vertreter die Juden entschädigen soll. Nach erfolgter Bezahlung sollen die Juden den Ausstellern den Lehenbrief zusammen mit dem Hauptbrief wieder aushändigen. Siegel Erasmus Pauchs und Heinrichs von Hausmannstätten, Stadtrichter von Graz, angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1403 IX 7. 2 Siegel. Anm.: Ein Fürpfand ist ein Unterpfand, also eine im Voraus gegebene Sicherstellung.

1403 September 13 Nr. 2280

Stephan Stichenwinkel vermacht dem Ödenburger Bürger Jörg Achtseinnicht sowie den Ödenburger Mitbürgern Erhard Kramer und Hans Phändel dem Lederer alles, was ihm sein verstorbener Schwiegervater hinterlassen hat, und dazu seinen ganzen Besitz. Er legt fest, dass alle von seinem Schwiegervater getroffenen Regelungen beibehalten werden sollen; außerdem sollen die Genannten alles bezahlen, was der Aussteller Christen oder Juden schuldig geblieben ist. Erstens schuldet er dem Juden Eislein (Eysacken), Sohn des Juden Eberlein (Efferleins) aus [Wiener] Neustadt, 106 Pfund Wiener Pfennig, über die der Jude seine gesiegelte Urkunde hat. Er hat dem genannten Juden auch zehn Pfund Wiener Pfennig zu zahlen, um die dieser auf Stephans Wein- garten geklagt hat (damit er mich gevordert hat ze meynen weyngarten). Außerdem schuldet er Eislein drei Pfund Wiener Pfennig. Weiters hat dieser von Stephan eine gesiegelte Urkunde über 190 Pfund Wiener Pfennig, die ihm Stephan bereits bezahlt hat, weshalb er dem Juden bezüglich dieser Urkunde nichts mehr schuldig ist. Weiters schuldet der Aussteller dem Juden Nezlein aus Ödenburg seit Weihnachten (25. 12. 1402) zwölf Pfund Wiener Pfennig, von denen pro Pfund und Woche zwei Pfennig an Zinsen zu zahlen sind. Außerdem schuldet er Nikolaus Weißenbacher zu Wien vier Pfund Wiener Pfennig, seinem Schwiegersohn Menschein 40 Pfund Wiener Pfennig und dem Ödenburger Stadtrichter Thomas Thurnhofer sechs Ellen Neuhauser Tuch. Die Schulden von insgesamt 31 Pfund Wiener Pfennig, die Michael Slapphart, ehemals Schreiber des Menschein, bei Stephan hat, sollen die Testamentsvollstrecker einheben. Es folgt eine Reihe genannter Zuwendungen an Stephans Bedienstete und mehrere

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Stiftungen an Altäre, Geistliche und die Bruderschaft der Zwölfapostelzeche; seinen nicht in Ödenburg lebenden Verwandten vermacht Stephan seinen Weingarten in Öden- burg, den ihnen die oben genannten Testamentsvollstrecker binnen Jahresfrist ablösen sollen, wenn sie es verlangen. Stephan überträgt den genannten Testamentsvollstreckern alle Rechte an seinem Besitz, darunter auch das Recht, diesen an Christen oder Juden zu versetzen oder zu verkaufen. Aufgedrücktes Petschaft der Ödenburger Bürger Jörg Achtseinnicht und Christian Kaufmann angekündigt.

Kopie: Ungarisches Nationalarchiv Győr-Moson-Sopron Megye Soproni Levéltára (Ödenburger Archiv des Komitats Raab-Wieselburg-Ödenburg), XV.76, Dl. 2989 (15. Jh.), pag. 6f. Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DF 204422 (Foto). Druck: Házi, Sopron II/1, 147f., Nr. 7; MHJ 5/1, 26, Nr. 54 (Auszug). Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung); http://archives.hungaricana.hu/en/ charters/ (Abbildung). Anm.: Der hier als Isak bezeichnete Sohn des Eberlein, dessen Vater zeitweise auch in Ödenburg ansässig war, tritt häufiger unter der Verkleinerungsform Eislein auf, vgl. Regesten Nr. 2037, Nr. 2201 und Nr. 2212 sowie MHJ 1, 459f., Nr. 6.

1403 September 14, Wien Nr. 2281

Rüdiger Schnürer und Martin Hausleiter, Mitglieder des inneren Rates der Stadt Wien, und Meinhard Pfeilschnitzer, Mitglied des äußeren Rates, erklären, dass sie dem Juden Lesir (Lesyern), Oheim des Patusch aus Perchtoldsdorf, und dessen Erben oder jedem, der ihnen mit Lesirs Zustimmung diese Urkunde vorlegt, 44 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zum kommenden St. Martinstag (11. 11.) zurückzahlen sollen. Das genannte Geld haben sie aufgenommen, da die Stadt es für die Pflasterer benötigt (zw der stat notdurfft zw den uberlegen). Wird nicht fristgerecht bezahlt, kommen pro Pfund und Woche drei Wiener Pfennig an Zinsen hinzu. Als Sicherheit setzen sie ihren gesamten Besitz in Österreich oder anderswo, aus dem der Landesfürst oder dessen Beauftragter den Juden Pfänder stellen soll, aus denen diese gänzlich entschädigt werden sollen, sobald sie es nach Ablauf der Zahlungsfrist verlangen. Die Aussteller ver- sprechen auch, sich nicht an den Hof oder einen Gewaltträger zu wenden, sondern die Juden selbst auszuzahlen. Siegel Rüdiger Schnürers, Martin Hausleiters und des Wiener Bürgermeisters Haunold Schuchler, unter denen sich Meinhard Pfeilschnitzer wegen Siegelkarenz verbindet, angekündigt.

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1557. Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 360, Nr. 1557.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Lit.: Petrin, Perchtoldsdorf im Mittelalter, 102, Anm. 36. Anm.: Lesir wird 1398 ausdrücklich als Wiener Jude und Oheim des Patusch aus Perchtoldsdorf bezeichnet, vgl. Regest Nr. 2160; daher dürfte sich die Herkunftsangabe "aus Perchtoldsdorf" auch hier auf Patusch beziehen.

1403 September 17, Graz Nr. 2282

Reinprecht Grabner erklärt in Vertretung Moritz Welzers, Hauptmann in Steier, dass Ulrich Pranker heute vor ihm zum vierten Mal im Gericht zu Graz erschienen ist und erklärt hat, er habe zuvor an drei aufeinanderfolgenden Gerichtstagen in offener Schranne verkünden lassen, dass er alle, es seien Christen oder Juden, die von ihm Brief oder Siegel über Geldschulden, Bürgschaften oder andere Forderungen haben und diese zu den genannten Gerichtsterminen vorlegen, gemäß dem Recht ledigen und lösen wolle. Da sich weder Christen noch Juden meldeten, wurde von Herren, Rittern und Knechten im Gericht entschieden, dass er an drei Terminen die Rückzahlung verbriefter Schulden an Christen und Juden angeboten habe, dass aber niemand, weder Christ noch Jude, erschienen sei und Ulrich Pranker samt seinen Erben daher künftig von allen vor den heutigen Tag datierten Geldschulden, Bürgschaften oder anderen Forderungen von Christen oder Juden ledig sein soll. Wenn zu einem späteren Zeitpunkt noch ent- sprechende Urkunden auftauchen sollten, die vor dem heutigen Tag ausgestellt sind und auf Ulrich Pranker oder dessen Erben lauten, sollen diese, wenn sie von Christen oder Juden stammen, die zu der Zeit im Lande waren, ungültig sein und Ulrich und dessen Erben nicht schaden. Über den Gerichtsentscheid wurde Ulrich diese Urkunde ausgestellt.

Kopie: StLA, Archiv Prankh Familie und Herrschaft K.1 H. 4 (16. Jh.), fol. 130v.-131r.; AUR 4139a (19. Jh.). Anm.: Zur StLA-Handschrift vgl. Regest Nr. 1952. Vorangegangene Kredite bei Juden sind für Ulrich Pranker nicht bekannt, doch ist die sechsmalige Wiederholung der Juden- Christen-Formel in einem solchen Gerichtsdokument zumindest auffällig.

1403 Oktober 13 Nr. 2283

Der [Wiener] Neustädter Judenrichter Hans Tuchscherer besiegelt eine Urkunde der Wiener Neustädter Bürgerin Anna, Witwe Rudolfs auf der Grub, und ihres Sohnes Daniel, die in ihrem und im Namen von Daniels minderjährigen Brüdern ihr [!] väter- liches Erbe, nämlich ein Bergrecht und dreieinhalb Pfennig Gülte zu Piesting, die sie von Hans von Stadeck zu Lehen hatten, um zwölf Pfund Pfennig an Albrecht [IV.], Herzog von Österreich etc., verkaufen. Siegel Daniels auf der Grub, Hans Tuchscherers, Bürger und Judenrichter zu Wiener Neustadt, und Peter Veldsbergers, Bürger ebenda, angekündigt, unter denen sich Anna wegen Siegelkarenz verbindet.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Orig.: HHStA, AUR Uk. 1403 X 13. 3 Siegel. Lit.: Mayer, Wiener Neustadt 1/1, 352, Anm. 1.

1403 Oktober 30 Nr. 2284

Der Jude Afrusch aus Voitsberg, Sohn der [Gutel] Ischlin (Ischlinn) aus Graz, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie mit Handen ihres Bergherrn ihre drei Viertel Wein- garten am Gesfelder Berg zwischen den Weingärten des Suppan und des Griezzen mit allen Rechten und allem Zubehör um 65 Pfund Wiener Pfennig sowie um zwei Gulden Leitkauf an Heinrich Judel, Bürger zu Voitsberg, dessen Frau und Erben verkauft haben. Die beiden oberen Viertel sind nicht bergrechtspflichtig, vom unteren Viertel sind jährlich ein Viertel Most und ein Helbling Bergrecht zu dienen. Die Aussteller sagen den Weingarten für die Käufer von den Schulden ledig, die Erhard Gutleib bei ihnen hatte und über die sie eine Urkunde von ihm haben. Sollten noch vor den Ausstellungstag zurückreichende Urkunden auftauchen, die auf die Aussteller lauten, sollen sie bezüglich des Weingartens ungültig sein. Siegel Heinrichs am Fierst, Judenrichter von Voitsberg, und Otto Nerers, Bürger von Voitsberg, auf Siegelbitte der Aussteller sowie deren hebräische Unterschrift (mit unserm verschribn judischin insigl) angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: אברהם ב''ר ברוך זצ''ל 'Abraham, Sohn des Herrn Baruch, das Andenken des Gerechten zum Segen.' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1403 X 30. 2 Siegel. Lit.: GJ 3/2, 1547, Anm. 29, Anm. 30. Anm.: Am Ende der Segensformel in der hebräischen Beglaubigung befindet sich eine Verzierung. (al) Afrusch dürfte ein Sohn aus einer früheren Ehe Gutels sein, denn der hebräische Name von Gutels verstorbenem Ehemann Ischlein lautete Jischaja, vgl. Regest Nr. 2030.

1403 November 8 Nr. 2285

Hans Neunhauser, seine Frau Dorothea und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Jona (Joena), Sohn des [David] Steuss (Stewzzen) aus Wien, dessen Erben oder jedem, der sie mit dieser Urkunde dazu auffordert, 74 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zu den kommenden Ostern (30. 3. 1404) zurückzahlen sollen, ansonsten kommen pro Pfund und Woche zwei Pfennig an Zinsen hinzu. Sobald die Juden es nach dem Stichtag ver- langen, soll die Rückzahlung erfolgen; widrigenfalls sollen die Herzöge von Österreich oder deren Vertreter die Aussteller dazu zwingen und den Juden aus dem Besitz der Aussteller Pfänder stellen, bis die Schuld bezahlt ist, wofür diese ihren gesamten Besitz als Sicherheit setzen. Siegel Hans Neunhausers und seines Vetters Leutold Neunhauser angekündigt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Hebräischer Rückvermerk: הנז נאוהאזער זוגתו חיי' לי ע''ד ליט' על כסח קס''ד ל' '"Hans Nauhasers" Frau schuldet mir 74 Pfund auf Ostern (kesach) 164 nach der [klei- nen] Jahreszählung (1404).' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1403 XI 8. 2 Siegel. Regest: QuGStW I/4, 178, Nr. 4252.

1403 November 11 (I) Nr. 2286

Der Jude Mosche (Mueschel), Sohn Permans aus Marburg, seine Frau und ihre Erben beurkunden ihren Verzicht auf den Weingarten samt Wein und Zubehör, der im Greczer neben dem Weingarten Hans Weyrers liegt und zuvor dem Wildhauser gehörte, und erklären, von nun an keinerlei verbriefte oder unverbriefte Ansprüche auf den Wein- garten mehr zu haben. Sie haben den Weingarten mit allen Rechten an Heinrich, Holde des [Herrn] von Pettau und in Marburg in der Lausgasse ansässig, dessen Frau und Erben verkauft, wie die Kaufurkunde besagt, die die Käufer von den Ausstellern erhalten haben. Siegel des Marburger Judenrichters Friedrich Leupacher auf Siegelbitte Mosches sowie hebräische Unterschrift (mit uenser judischen uenderschrifft) der Aussteller angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: אני החתו' מטה מודיע לכל רואי כתב זה כל מה שכתו' לעי' בלשון גלחות זהו רצוני ובקשתי נאו' משה פירמן 'Ich, der unten Unterzeichnete, bekenne allen, die diese Urkunde sehen: Alles, was oben in der Sprache der Mönche (galachut) geschrieben wurde, das ist mein Wille und mein Wunsch. So spricht Mosche "Perman".' (al)

Orig.: Pokrajinski arhiv Maribor (Regionalarchiv Marburg), SI_PAM/0001_00047. StLA, AUR 4142a (Xerokopie). Druck: GZM 5, Nr. 88. Online: www.monasterium.net (Bestand Maribor Pokrajinski arhiv; Abbildung und slowenisches Regest); www.siranet.si/detail.aspx?ID=554406 (Abbildung und slo- wenisches Regest). Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d. Lit.: GJ 3/2, 841, Anm. 75; Mlinarič, Historisch-topographischer Abriss Marburg, 357. Anm.: Über dem letzten Namen in der hebräischen Beglaubigung wurde eine Linie gezogen. (al) 1390 tritt in Marburg ein Mosche, Schwiegersohn des Haslein, auf, vgl. Regest Nr. 1952; ob es sich dabei um den obigen Mosche, Sohn des Perman, handelt, ist mangels weiterer Belege nicht mit Sicherheit zu sagen.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1403 November 11 (II) Nr. 2287

Simon Kopp von Grunddorf, seine Frau Kunigunde und sein Sohn Hans erklären, dass ihnen Abt Simon und der Konvent von Lambach ein halbes Joch Weingarten zu Gedersdorf (Geresdorff) auf ihrer dreier Lebenszeit übergeben haben. Dafür sollen die Aussteller dem Kloster jährlich ein Drittel der Maische aus dem Weingarten dienen; wenn die Lambacher aber in ihrer Presse in Gedersdorf pressen wollen, sollen die Aus- steller die gesamte Maische dort pressen und ihnen ein Drittel des Mostes geben. Die Aussteller sollen nur mit Zustimmung des Lambacher Hofmeisters zu Krems lesen und den Weingarten nach festgelegten Kriterien bebauen. Wenn sie sich nicht an diese Bedingungen halten, verlieren sie alle Rechte an dem Weingarten. Sie dürfen ihre Rechte an dem Weingarten versetzen oder verkaufen, allerdings nur an Christen und nicht an Juden. Wenn die Urkunde, die die Aussteller von dem Kloster über den Weingarten haben, in den Besitz von Juden kommt, soll sie ungültig sein. Nach dem Tod aller drei Aussteller soll der Weingarten sofort an das Kloster zurückfallen und an den Lambacher Hofmeister oder Verweser in Krems gehen, ohne dass Verwandte oder Gläubiger der Aussteller Ansprüche darauf erheben können. Jede Übertragung des Weingartens hat mit Handen des genannten Hofmeisters zu geschehen, dem man dafür zwei Pfennig Anleit und ebenso viel Ableit zahlen soll. Siegel Erhard Geresdorfers angekündigt.

Orig.: StA Lambach, Urk. 1403 XI 11. 1 Siegel. Kopie: StA Lambach, Hs. 16 (19./20. Jh.), pag. 529-531, Nr. 443. Online: www.monasterium.net (Bestand Lambach; Abbildung und Regest).

1403 November 11, Brixen Nr. 2288

Ulrich, Bischof von Brixen, erlaubt den Juden Isak und Samuel die Ansiedlung in der Stadt Brixen sowie die Geschäftstätigkeit in seinem Bistum und verleiht ihnen eine Reihe von Rechten, die auch für andere zuziehende Juden gelten sollen.

Wir Ulrich von gottes gnaden bischove ze Brichsen des hochgeworen fursten herzog Lewpoldts herzog ze Ostereich (Leopold [IV.], Herzog von Österreich) etc. kanzler tun chundt, das wir angesehen und wetracht haben die manigveltig geprechen, die in unser statt ze Brigschen mit anlehen, die mit unseren lewtten da selbs gewesen sindt, und sunderlich das sich ettlich cristen versuendt und ubervaren habent, da durch wolwedaechtlich mit den nachgeschriben iuden Ysaac (Isak) Gansmans suen und Samuel seinen schwager uberchomen und si aufgenomen in soelicher mass, das si ir diener und hawsgesind wey uns in der selben unseren stat ze Wrigschen wonen und weleiben sullen, nemlich von dem naegsten newen iartag (1. 1. 1404) uber zway iar darnach chuenfftige. [1] Und sullen und mugen darinn leihen umb gesuech und ir geberb treyben mit chaufmanschafft in allem unseren bistuem und gepieten, und doch nur ain pfunt umb ainen vieraer auf die wochen ainem lantman und den unseren, aber ainem gast muegen sy wol leihen, wie er mit in uberain chuembt und ain geding machet.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 [2] Sy mugen auch wol auf allerlay pfandt leyhen an auf geweicht chelich und messgewandt. [3] Wir sullen in auch in der selben unseren statt gutten frid schaffen und in geholffen sein warzw sy recht habendt und sy nicht noeten wider ire recht ze tun. [4] Wann auch ir veyertag ist, so sullen sy nit phandt ze loesen geben oder rechnug tuen oder ander geschaefft haben mit gericht rat oder ander weg. [5] Und wann ain pfand mer wan ain iar stett, so sol es des iuden aigen sein, ob das ze Triendt (Trient) und ze Botzen (Bozen) auch also der iuden recht ist. [6] Waer aber ain pfandt ze woess, das der iud nicht lenger wil halten, so sol der iud ainen schergen zw im schicken des das pfandt ist, der im sag, das er das pfandt nich lenger halten wil; loest er dann das nicht in acht tagen darnach, so mag der iud sein pfand wol verchauffen. [7] Waer aber ain taeding zwischen in auf ain zeit, so sol aber nach der selben vergangen zeit das pfand sein aigen sein, und wedarff der iud nicht ain iar peitten. [8] Waer auch das ain schadt weschaech an den pfanden, es waer von milben mewsen fewer gotsgewaldt von dieben oder herren not ungevaerlich, das sullen di iuden nicht wezalen. [9] Verlewst ainer sein pfand, so verlewst der iued sein geldt, das auf den pfaenden stett. [10] Man soll auch den iuden gelauben, wass sy wey irem aid und warhaidt geschprechen muegen das die phfand steen, es sey haubdguedt oder gesuech. [11] Und waer das die egenanten iuden heten gelihen auf brieff oder auf gelubdt, und des nicht wezaldt mocht werden, darumb sullen wir in albeg ain unverzogenss recht schaffen ungevaerlich. [12] Wir sullen auch mit unseren fleyschhackeren schaffen, das sy in viech geben ze schneyden nach irem syten und in fleysch zechauffen geben umb iren pfenning in ainem geleichen chauff, als dann gewonhaid in unserer statt ist; und sy sullen die iuden es lassen beschawen nach irem siten. [13] Und was dye egenanten iuden gelts haben, es sey ir aigen guett oder das sy das von andern iuden haben, da sol nyemand chain anschpruch zw haben. [14] Waer auch, das ain iud bey ainer cristenfrawen leg und mit ir wegriffen wurde, so sol der iud uns vervallen sein zehen gulden als offt er wegriffen wirdt; darnach sol man im nichz mer tuen weder an seinem leib noch guet. [15] Wann auch die egenanten iuden nach den vorgeschriben zway iaren von uns ziehen wolten, des sullen wir in guennen und wedurffen uns nicht darwmb fragen noch urlaub nemen, doch ob sy uns oder den unseren ausrichten, ob sy uns oder in icht gelten solten. [16] Auch sind uns dy vorgenanten iuden nicht mer schuldig denn albeg den gewonlichen zinnss, des naemlich al iar wierdet vierzig ducaten, und sullen auch damit vor aller ausrays huttung stewer hawszinnss wacht arbaidt in dem graben und an der mawr ledig sein. [17] Sy sullen uns auch das haws, das wir in umb den wenanten zinss leihen, lustichlich halten und unss das wider antwurten in als gutem paw, als sy es vinden ungevaerlich. [18] Wann auch dy egenanten iuden indert raysen wolten, so sullen wir in unser gelaidt zwschickhen und sy belaiten, als verer dann unsers gotshawss gelaidt weredt, und sol der iud dem gelaidtsman nicht mer geben dann di zerung ungevaerlich. [19] Auch sol und mag man di iuden umb chain zeihung poess lewnden nicht uberzewgen, dann mit zwain erberen iuden und mit zwain erberen frumen gesessen

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 christen, die nicht ir veindt sind. Sindt aber da nich gezewgen, so mugen sich dy wenanten iuden wol ledigen und entreden mit irem aid, als dann recht ist der iuden. [20] Trib auch yemand chain ungeswer in der egenanten iuden hewser, es waer mit ubelhandlung uberschlachung oder in anderen weg, und waeren dan nicht mer zewgen da bey denn der iuden hawsgesind, so muegen das selb ir gesind wol gezewckniss geben; und was sy bewaerdlich sagen als recht ist, das sol man in gelauben. Waer aber nyemandt dahaym dan der iuden ainer, dem sol man auch gelauben als recht ist. Und ob sich der iud gewerd hat, das sol im chainen schaden bringen gein der herschafft noch gegen yemen ungevaerlich. [21] Man sol auch chaines iuden chindt nicht tauffen, das under trewzehen iaren aldt ist. [22] Wir sullen in auch auszaigen und geben ain stat, da sy ir tot iuden hin begraben, und in das freyen, das in nymand chain unzucht daran thue. [23] Waer auch das di egenanten iuden lenger wenn zway iar bey unss in der statt wolten sein, so sol albeg der brieff wey seynen chrefften beleiben als oben wegriffen ist. [24] Und also sullen in und allen iuden, die noch hinnach da hin chaemen, alle obgenante recht articell und freyhaidt volgen und di haben, als die oben an den brieff geschriben stent, ob diselben iuden, die noch da hin choemen, mit unss auch uberains werden nach unserem gevallen ungevarlich. Mit urchundt ditzs brieffs geben ze Brigschen an sand Martins tag nach Cristi geburde in dem vierzehenhundertisten und dem tritten iar.

Kopie: Diözesanarchiv Brixen, Hofregistratur Bd. 2 (15. Jh.), fol. 30v.-32r. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, FB 4329 (2 Abschriften, 19. Jh.). Druck: Bischoff, Stadtrechte, 12-14; Scherer, Rechtsverhältnisse, 580-583; Schwind/ Dopsch, Urkunden, 293-295, Nr. 156; Sinnacher, Säben und Brixen 6, 25-28. Lit.: Brandstätter, Jüdisches Leben in Tirol, 35, 59-63; Brugger, Juden in Österreich im Mittelalter, 145, 192; GJ 3/1, 172; Lohrmann, Judenrecht, 245-248; Palme, Juden in Tirol, 186; Scherer, Rechtsverhältnisse, 583-586; Wadl, Juden Kärnten, 70, 81. Anm.: Die Brixener Abschrift steht unter der Überschrift Judeorum. Sub tali forma judeus in Insbruk michi exhibuit litteram et rescribere fecit zwischen zwei Brief- konzepten vom 14. und 15. Februar 1473.

1403 November 23, Wien Nr. 2289

Konrad Vorlauf, Bürgermeister zu Wien, und Martin Hausleiter, Kämmerer zu Wien, erklären, dass sie dem Juden Friedlein (Frydlein), Sohn Smoiels (Smoyels) aus [Wiener] Neustadt, und dessen Erben 110 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie den Genannten oder jedem, der ihnen mit deren Zustimmung diese Urkunde vorlegt, bis zum kommen- den Faschingstag (12. 2. 1404) zurückzahlen sollen. Wird nicht fristgerecht bezahlt, kommen pro Pfund und Woche zwei Wiener Pfennig an Zinsen hinzu. Als Sicherheit setzen sie ihren gesamten Besitz in Österreich oder anderswo, aus dem der Landesfürst oder dessen Beauftragter den Juden Pfänder stellen soll, aus denen diese gänzlich ent- schädigt werden sollen, sobald sie es nach Ablauf der Zahlungsfrist verlangen. Die Aussteller versprechen auch, sich nicht an den Hof oder einen Gewaltträger zu wenden, sondern die Juden selbst auszuzahlen.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Siegel Konrad Vorlaufs und Martin Hausleiters angekündigt.

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1564. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 362f., Nr. 1564 (mit Verlesung Friedleins als "Seidlein"). Anm.: Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert.

1403 Dezember 6 Nr. 2290

Konrad Schrimpf von Enzersdorf und seine Frau Katharina erklären, dass sie und ihre Erben dem Juden Hendlein (Haendlein), Sohn des [David] Steuss (Stewssen) aus Wien, und dessen Erben achtundzwanzigeinhalb Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie ihnen oder jedem, der sie mit dieser Urkunde dazu auffordert, von den kommenden Weih- nachten (25. 12.) an über ein Jahr zurückzahlen sollen; ansonsten kommen pro Pfund und Woche vier Pfennig an Zinsen hinzu. Sobald die Juden es nach dem Stichtag verlangen, sollen die Schuldner ihnen die Schuld samt Zinsen zurückzahlen; tun sie das nicht, soll der Landesfürst oder dessen Vertreter sie dazu zwingen und sie an ihrem Besitz pfänden, bis den Juden die Schuld samt Zinsen bezahlt ist, wofür die Aussteller ihren gesamten Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit stellen. Siegel Eberhard Schleichers und Stephan Reuters, beide zu Mödling, wegen Siegel- karenz der Aussteller angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: קנרט שריגפא '"Konrat Schrigf"' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1403 XII 6. 2 Siegel. Regest: QuGStW I/4, 178, Nr. 4253. Anm.: Zu Enzersdorf vgl. Regest Nr. 1903.

1403 Dezember 15 Nr. 2291

Hans Neunhauser, seine Frau Dorothea und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Heskel (Hechskel), Schwiegersohn der Schalamin, und dessen Erben oder jedem, der sie in deren Vertretung mit dieser Urkunde auffordert, 18 Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zu den kommenden Ostern (30. 3. 1404) zurückzahlen sollen; ansonsten kommen pro Pfund und Woche drei Pfennig an Zinsen hinzu. Sobald die Juden es nach dem Stichtag verlangen, sollen die Aussteller sie ausbezahlen. Tun sie das nicht, sollen die Herzöge von Österreich oder deren Vertreter sie dazu zwingen und den Juden Pfänder aus dem Besitz der Aussteller stellen, bis die Schuld bezahlt ist, wofür die Aus- steller ihren gesamten Besitz als Sicherheit setzen. Siegel Hans Neunhausers und seines Vetters Leutold Neunhauser angekündigt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Hebräischer Rückvermerk: האנז נאוהוזער חייב לחזקל י''ח ליט' פטור '"Hans Nauhuser" schuldet "Heskel" 18 Pfund, gelöst.' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1403 XII 15. 2 Siegel. Regest: QuGStW I/10, 117f., Nr. 18207 (mit Transkription und Übersetzung des hebräischen Vermerks). Anm.: 1399 wurde Heskel als Schwiegersohn des Schalam bezeichnet (vgl. Regest Nr. 2182), wahrscheinlich war dieser mittlerweile verstorben.

1404 Jänner 7 Nr. 2292

Die Jüdin Techel (Thehel), einst Ehefrau des Juden Gnendlein (Gnendel), der in Regens- burg ansässig war, die nun in Herzogenburg [verbessert aus: Jüdin zu Krems] wohnt, ihre Enkelin Rösel (Roesel/Roeslein) und Rösels [verbessert aus: ihr] Ehemann Fenzel (Ventz), ebenfalls dort wohnhaft, sowie alle ihre Erben erklären, dass sie sich mit dem Rat der Stadt Regensburg bezüglich der Geldschuld geeinigt haben, die sie dem Rat und der Stadt Regensburg schuldig waren, worüber die Gläubiger Briefe und Urkunden [verbessert aus: Pfandsch(aften)] von ihnen besitzen. Die Stadt hatte deshalb auf vier Häuser der Aussteller in der Regensburger Judengasse geklagt; da sie die Schulden davon dennoch nicht zur Gänze zurückerhielt, hat die Stadt den Ausstellern die Gnade erwiesen, ihnen das Haus am Kramwinkel, genannt das neue Haus, zu überlassen. Die Aussteller haben der Stadt dafür die anderen drei Häuser – eines in der Judengasse, genannt das Haus des alten Mendlein (Mandleins), das zweite ein Eckhaus an der oberen Fleischbank gegenüber dem Haus des alten Aron (Aarons) aus Prag, das dritte jenes alte Haus, in dem einst Gnendlein selbst wohnte und das neben dem Haus des alten Jöslein (Joesleins) liegt – mit allen Rechten um die noch offene Schuld verkauft. Die Aussteller verzichten deshalb auf jeden weiteren Anspruch an den Häusern und Hofstätten samt allem, was dazugehört und versprechen, weder nach geistlichem noch nach weltlichem Recht noch in anderer Weise diesbezügliche Forderungen zu erheben. Siegel Simon Tundorfers, Ratsmitglied und Judenrichter von Krems, auf Siegelbitte der Aussteller, die sich darunter verbinden, angekündigt.

Orig.: BHStA, Reichsstadt Regensburg Urkunden, 1404 I 7. Anm.: Bei dem Stück handelt es sich um ein unbesiegeltes Papierkonzept für die zwei Monate später ausgestellte Urkunde BHStA, Reichsstadt Regensburg Urkunden, 1404 III 7, vgl. Regest Nr. 2296. Die Texte beider Stücke sind bis auf die Datumszeile fast wort- gleich, allerdings ist das Konzept an mehreren Stellen korrigiert; außerdem steht Fenzel in der ausgefertigten Urkunde nicht wie im Konzept in der Ich-Form. Der Name des Sieglers Simon Tundorfer wurde im Konzept zunächst ausgelassen und später nach- getragen; vor seiner ursprüngliche Bezeichnung als richter zu Chrembs wurde über der Zeile dez racz und juden- ergänzt. Unter dem Urkundentext steht quer (im zusammen- gefalteten Zustand der Urkunde außen) der Vermerk der Gnendlin brief.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 In der Endausfertigung der Urkunde wurde weilent Gnendel des juden hausfraw der gesessen was ze Regenspurkch durch Rasur zu die gesessen was korrigiert. Die Formu- lierung legt nahe, dass Gnendlein zu diesem Zeitpunkt schon tot war, Techel bezeichnet sich aber nicht ausdrücklich als Witwe. Fenzel war ein Sohn Hetschels aus Herzogenburg und besaß auch ein Haus in Krems, vgl. Ebner, Urbar der Pfarre Krems, 73, Nr. 281; Grahammer, Hetschel, 118.

1404 Jänner 29 Nr. 2293

Hans Knoblauch, zu Luttenberg unter der Burg ansässig, und seine Frau erklären, dass sie mit dem Juden Smoiel (Smoyeln) aus Marburg und dessen Frau zwei Urkunden abge- rechnet haben, die deren Sohn, der Jude Gerl, von ihnen hat, nämlich eine über 16 Pfund Pfennig und eine über sechs Pfund Pfennig. Dazu kommen auch alle weiteren Schulden. Von den geschuldeten 40 Pfund Wiener Pfennig sollen sie 20 Pfund bis zum kommen- den St. Georgstag (24. 4.) und 20 bis zum kommenden St. Michaelstag (29. 9.) bezahlen. Siegel des Hans Weichard, Bürger zu Radkersburg, angekündigt.

Kopie: StLA, AUR 4146f (20. Jh., mit Auslassungen). Druck: GZM 5, Nr. 90. Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2209. Auf der Abschrift befindet sich der Vermerk Auszug aus d. Bruchstücke e. Kopial- buches, 15. Jahrh. Herberstein. Archiv, Graz, die angegebene Vorlage ließ sich im StLA aber nicht identifizieren. Sowohl der GZM-Druck als auch das Regest bei Weiss basieren auf der StLA-Abschrift. Es handelt sich bei diesem Smoiel aus Marburg um den Sohn des Gerlein (hebr. Gad, vgl. Regest Nr. 2127), nicht um den gleichnamigen Sohn des Efferlein aus Laibach, der 1399 in Marburg ansässig war, vgl. Regest Nr. 2183.

1404 Februar 25, Wien Nr. 2294

Albrecht [IV.], Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., erklärt, dass Hans von Ebersdorf, oberster Kämmerer in Österreich und Hofmeister von Albrechts Vetter Herzog Ernst, ihm mitgeteilt hat, dass das Siegel von Hans' seit langem verstorbenem Vorfahren (een) Reinprecht von Ebersdorf in den Besitz eines hiesigen Goldschmiedes gekommen sei, von dem es die Münzmeister und Hausgenossen konfis- ziert und Hans zurückgegeben hätten. Hans von Ebersdorf hat das Siegel, dessen Bild und Inschrift genau beschrieben werden, dem Herzog vorgelegt, da er befürchtet, dass er, sein Bruder Albrecht oder ihre Erben künftig durch das Siegel zu Schaden kommen könnten, wo seit dem Tod seines Vorfahren doch weder Christen noch Juden Forderun- gen an ihn gerichtet hätten. Der Herzog befragte seine Räte, die ihm empfahlen, das Siegel für ungültig zu erklären. Daher erklärt der Herzog alle mit dem beschriebenen Siegel beglaubigten Urkunden, die künftig von Christen oder Juden vorgelegt werden,

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 für ungültig, sodass weder Hans und Albrecht von Ebersdorf noch deren Erben Schaden daraus erwachsen soll.

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1616. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Regest). Lit.: Wiedl, Anti-Jewish Polemics, 70. Anm.: Zur fast wortidenten Bestätigung Herzog Wilhelms vgl. Regest Nr. 2295. Die Nennung von "Christen und Juden" dürfte hier eher als Formel zu verstehen sein, allerdings hatte Reinprecht von Ebersdorf tatsächlich Judenschulden seiner Verwandt- schaft übernommen und als Bürge für Darlehen bei Juden fungiert, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 1, 233, Nr. 268, 285f., Nr. 352; Brugger, Ebersdorf, 82f. Der 1343 verstorbene Reinprecht war der Urgroßonkel Hans' von Ebersdorf: Hans' Großvater Konrad war ein Sohn von Reinprechts Bruder Rudolf, vgl. Brugger, Adel und Juden, 142.

1404 März 3, Wien Nr. 2295

Wilhelm, Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., erklärt, dass Hans von Ebersdorf, oberster Kämmerer in Österreich und Hofmeister von Wilhelms Bruder Herzog Ernst, ihm mitgeteilt hat, dass das Siegel von Hans' seit langem verstorbenem Vorfahren (een) Reinprecht von Ebersdorf in den Besitz eines hiesigen Goldschmiedes gekommen sei, von dem es die Münzmeister und Hausgenossen konfis- ziert und Hans zurückgegeben hätten. Hans von Ebersdorf hat das Siegel, dessen Bild und Inschrift genau beschrieben werden, dem Herzog vorgelegt, da er befürchtet, dass er, sein Bruder Albrecht oder ihre Erben künftig durch das Siegel zu Schaden kommen könnten, wo seit dem Tod seines Vorfahren doch weder Christen noch Juden Forderun- gen an ihn gerichtet hätten. Der Herzog befragte seine Räte, die ihm empfahlen, das Siegel für ungültig zu erklären. Daher erklärt der Herzog alle mit dem beschriebenen Siegel beglaubigten Urkunden, die künftig von Christen oder Juden vorgelegt werden, für ungültig, sodass weder Hans und Albrecht von Ebersdorf noch deren Erben Schaden daraus erwachsen soll.

Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1615. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Regest). Anm.: Vgl. Regest Nr. 2294.

1404 März 7 Nr. 2296

Die Jüdin Techel (Thehel), einst Ehefrau des Juden Gnendlein (Gnendel), die in Regens- burg ansässig war und nun in Herzogenburg wohnt, ihre Enkelin Rösel (Roesel/Roeslein) und deren Ehemann, der Jude Fenzel (Ventzl), ebenfalls dort wohnhaft, sowie alle ihre Erben erklären, dass sie sich mit dem Rat der Stadt Regensburg bezüglich der

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Geldschuld geeinigt haben, die sie dem Rat und der Stadt Regensburg schuldig waren, worüber die Gläubiger Urkunden von ihnen besitzen. Die Stadt hatte deshalb auf vier Häuser der Aussteller in der Regensburger Judengasse geklagt; da sie die Schulden davon dennoch nicht zur Gänze zurückerhielt, hat die Stadt den Ausstellern die Gnade erwiesen, ihnen das Haus am Kramwinkel, genannt das neue Haus, zu überlassen. Die Aussteller haben der Stadt dafür die anderen drei Häuser – eines in der Judengasse, ge- nannt das Haus des alten Mendlein (Mendleins), das zweite ein Eckhaus an der oberen Fleischbank gegenüber dem Haus des alten Aron (Arans) aus Prag, das dritte jenes alte Haus, in dem einst Gnendlein selbst wohnte und das neben dem Haus des alten Jöslein (Josleins) liegt – mit allen Rechten um die noch offene Schuld verkauft. Die Aussteller verzichten deshalb auf jeden weiteren Anspruch an den Häusern und Hofstätten samt allem, was dazugehört und versprechen, weder nach geistlichem noch nach weltlichem Recht noch in anderer Weise diesbezügliche Forderungen zu erheben. Siegel Simon Tundorfers, Ratsmitglied und Judenrichter von Krems, auf Siegelbitte der Aussteller, die sich darunter verbinden, angekündigt.

Orig.: BHStA, Reichsstadt Regensburg Urkunden, 1404 III 7. Lit.: GJ 3/2, 1193, Anm. 397. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2292. In der Intitulatio wurde weilent Gnendel des juden hausfraw die gesessen was ze Regenspurkch durch Rasur aus der gesessen was korrigiert.

1404 März 17, Wien Nr. 2297

Albrecht [IV.], Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf zu Tirol etc., bestätigt, dass Friedrich von Wallsee[-Enns], sein Landmarschall in Österreich, erklärt hat, dass der Geldbrief verloren gegangen ist, den der verstorbene Heinrich von Wall- see[-Enns] von dem Juden Eberlein (Eaferlein) aus [Wiener] Neustadt um 2000 Gulden gelöst hat, die der alte Hofmeister Hans von Liechtenstein-Nikolsburg Eberlein schulde- te und für die Heinrich gebürgt hatte. Auf Bitten Friedrichs und aus besonderer Gnade hat Albrecht den Geldbrief für ungültig erklärt und bestätigt hiermit, dass dieser, sollte er doch noch vorgelegt werden, weder den Wallseern noch den Liechtenstein-Nikols- burgern und deren Erben schaden noch Eberlein und dessen Erben nützen soll. Es soll daher bei dem jüdischen Quittbrief bleiben, den Eberlein den Wallseern zur Bestätigung der Bezahlung gegeben hat; diesen Quittbrief bestätigt Albrecht hiermit.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1404 III 17. 1 Siegel. Kopie: OÖLA, Diplomatarium XV (19. Jh.) s.d. (2 Abschriften). Regest: Lichnowsky, Habsburg 5, LVI, Nr. 601; QuGStW I/10, 126, Nr. 18226; Wiener, Regesten 1, 237, Nr. 152. Lit.: Mayer, Wiener Neustadt 1/1, 405, Anm. 5; GJ 3/2, 1620, mit Anm. 78, 1624, 1630; Scherer, Rechtsverhältnisse, 404. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2072 und Nr. 2104. Auch Friedrich von Wallsee-Enns hatte immer wieder geschäftlichen Kontakt zu Eberlein.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1404 April 4 Nr. 2298

Friedrich Hubscher, Ratsmitglied und Zechmeister der Bürgerzeche zu St. Martin in Klosterneuburg, erklärt, dass der Jude Abraham vor ihm im Gericht erschienen ist, dem Friedrich in Vertretung des Hans von Rußbach, Pfarrer zu St. Martin, vorsaß, und mit einer Urkunde auf eine halbe Rahe Weingarten zu Grebleytten neben dem Weingarten Friedlein Hodeleins geklagt hat, von der man der Pfarrkirche St. Martin jährlich drei Stauf Wein zu Bergrecht und ein Ort zu Vogtrecht dient. Abraham klagte um sieben Pfund Wiener Pfennig und die im zweiten Jahr laufenden Zinsen, worauf das Gericht entschied, dass der Aussteller anfragen lassen solle, ob jemand die Schulden begleichen wolle. Man verständigte Jörg Wegstain und dessen Ehefrau, die Tochter der verstor- benen Margarethe Wegstainin, die dem Juden den fraglichen Weingarten versetzt hatte, sowie alle allen anderen Christen und Juden, die Ansprüche darauf erheben könnten. Daraufhin verzichteten Jörg Wegstain und dessen Frau auf die halbe Rahe und alle Rechte daran, da sie sie nicht auslösen könnten. Weiters meldete sich Hans Gevettrer in Vertretung der Zeche Unserer Frau am Neusiedel und erklärte, die Zeche habe zwei Gülten von je einem halben Pfund auf der halben Rahe Weingarten und weiteren dreieinhalb Rahen daneben, die derzeit der Pfarrer Hans als Vertreter der Pfarre innehat, worüber Hans Gevettrer zwei Dienstbriefe vorwies. Da der Pfarrer dem Juden die gänz- liche Versetzung der halben Rahe besiegelt hatte, wollte der Jude die Einkünfte daraus nützen. Die Verhandlung der Klage Abrahams zog sich so lange hin, dass der Pfarrer, Hans Gevettrer und der Jude die Sache schließlich vor den Rat von Klosterneuburg brachten. Dort wurden die beiden Dienstbriefe und der Satzbrief des Juden verlesen, worauf alle drei Streitparteien versprachen, sich an das Urteil zu halten, das Richter und Rat fällen würden. Das Stadtgericht entschied, dass Pfarrer Hans, der bereits die dreiein- halb Rahen Wein in Vertretung der Pfarre innehat, auch die an den Juden versetzte halbe Rahe mit allen Rechten in Vertretung der Pfarre dazunehmen und dafür dem Juden sechs Pfund Pfennig geben solle, was der Pfarrer auch tat, weshalb der Satzbrief kassiert wurde. Bezüglich der beiden halben Pfund Gülte, die die Zeche auf den dreieinhalb Rahen hat, wurde entschieden, dass der Pfarrer der Zeche vier Pfund Wiener Pfennig zahlen solle, was er tat; die Brüder der Zeche sollten dem Pfarrer dafür die beiden Dienstbriefe übergeben, was diese ebenfalls taten, worauf auch die Dienstbriefe kassiert wurden. Siegel des Klosterneuburger Stadtrichters Jans bei dem Tor wegen Siegelkarenz Friedrich Hubschers und weil der Grundherr, Pfarrer Hans von Rußbach, aufgrund der Involvierung seiner selbst und seiner Pfarre nicht siegeln wollte sowie Siegel der Klosterneuburger Bürger und Ratsmitglieder Heinrich Flötzer und Ulrich im Turn angekündigt.

Orig.: StAKl, Uk. 1404 IV 4. Anm.: Abraham könnte mit dem Juden Abraham Frank, der 1399 im Klosterneuburger Umfeld als Weingartenbesitzer nachzuweisen ist, identisch sein, vgl. Regest Nr. 2192.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1404 April 6 Nr. 2299

Die Juden Jakob (Jacob) und Hendlein (Hendel), Söhne des [David] Steuss (Stewzzen) aus Wien, erklären für sich und ihre Erben, dass sie mit Handen ihres Bergmeisters Hans Zechschreiber, dem Klosterneuburger Bergmeister Nizzos von Kuenring[-Seefeld], mit dieser Urkunde auf alle Rechte und Ansprüche an zwei Weingärten mit Zubehör, die ihnen ihr Vater hinterlassen hat, verzichten. Von dem ersten Joch Weingarten, das am Kahlenberg in Laxendorfern neben dem des [Hans] Zink von Wien liegt und des Thomas Joch heißt, sind dem Kuenringer jährlich vier Eimer Wein Bergrecht und zwölf Wiener Pfennig Vogtrecht zu dienen. Von dem zweiten Weingarten, genannt das Rizel, der ein halbes Joch umfasst und neben dem ersten Weingarten sowie neben dem Labensteiner genannten Weingarten liegt, sind dem Kuenringer drei Eimer Wein und sechs Wiener Pfennig zu Berg- bzw. Vogtrecht zu dienen. Ihre und ihrer Erben Rechte und Ansprüche an diesen Weingärten haben die Aussteller ihrem Bruder Jona Steuss (Stewssen) und dessen Erben übergeben und dafür gemäß dem Teilungsbrief andere Güter erhalten. Die Aussteller erklären, dass weder sie noch ihre Erben künftig irgendwelche Ansprüche und Forderungen hinsichtlich der Weingärten haben, sondern dass diese gänzlich Jona Steuss und dessen Erben gehören. Siegel Ulrich Reschs wegen Siegelkarenz des Bergmeisters sowie Siegel Ulrichs im Turn, beide auf Siegelbitte Jakobs und Hendleins, angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: זה הכתב על כרם יאוך ועל ריזיל 'Dies ist die Urkunde über den Weinberg "Jauch" und über "Risel".' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1404 IV 6. 2 Siegel. Regest: QuGStW I/4, 180, Nr. 4262. Anm.: Die Namen der Weingärten im hebräischen Vermerk sind markiert, "Risel" auch vokalisiert. (al) Vgl. Regest Nr. 2306. Der in der Urkunde erwähnte Kahlenberg ist nicht der heutige Kahlenberg, sondern der benachbarte Leopoldsberg (beide im heutigen 19. Wiener Gemeindebezirk).

1404 April 15, Wien Nr. 2300

Wilhelm, Leopold [IV.] und Albrecht [IV.], Herzöge von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Grafen von Tirol etc., schreiben an Andreas Rüschlein, ihren Bürger zu Marburg, dass etliche Christen und Juden, die in dem Amt ansässig sind, das Andreas von dem [Herrn] von Pettau innehat, dem Prior von Seitz die Dienste, Bergrechte und Gülten nicht geben wollen, die sie diesem und dessen Kirche schuldig sind. Daher befehlen die Herzöge dem Empfänger, diese Leute, es seien Christen oder Juden, im Namen der Herzöge dazu anzuhalten, den Prior und dessen Kirche unverzüglich zu bezahlen.

Orig.: StLA, AUR 4154a. 3 Siegelreste (auf der Rückseite aufgedrückt).

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Druck: GZM 5, Nr. 92. Regest: Weiss, Untersteiermark, Quellenanhang s.d.

1404 Mai 1 (I) Nr. 2301

Michael Arbestaler zu Jois, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Isserlein (Ysserlein) aus Bruck an der Leitha und dessen Erben sieben Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zum kommenden Weihnachtstag (25. 12.) zurückzahlen sollen. Tun sie dies nicht, kommen pro Pfund und Woche sechs Pfennig an Zinsen hinzu. Wenn die Juden nach dem genannten Termin nicht mehr länger auf die Rückzahlung der Schuld und der Zinsen warten wollen, soll diese erfolgen. Als Pfand für die Schuld samt Zinsen haben die Aussteller mit Handen Thomas Zechmeisters, Richter und Bergmeister zu Jois, ein halbes Viertel Lehen in Jois neben Andreas Honigler gesetzt. Wenn das Pfand zur Deckung der Schuld nicht ausreicht, setzen die Aussteller ihren gesamten Besitz in Österreich und Ungarn als Sicherheit. Kleines Stadtsiegel von Bruck an der Leitha wegen Siegelkarenz Michaels angekündigt.

Hebräischer Vermerk auf der Plica: מיכל ארבייסטלער מיאוץ '"Michel Arbeistaler" von "Jeutz"' (al)

Orig.: Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DL 42812. 1 Siegel. Druck: MHJ 1, 116f. Nr. 81. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung und ungarisches Regest); http://archives. hungaricana.hu/en/charters/ (Abbildung). Lit.: GJ 3/1, 174, mit Anm. 8.

1404 Mai 1 (II) Nr. 2302

Jans Rat, Jans Netensnabel, Erhard Schneider aus Mannsdorf und ihre Frauen und Erben erklären, dass sie dem Juden Freudlein (Frawdlein) aus Bruck an der Leitha und dessen Erben sieben Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zum kommenden St. Martins- tag (11. 11.) zurückzahlen sollen. Tun sie das nicht, kommen pro Pfund und Woche sechs Pfennig an Zinsen hinzu. Wenn die Juden nach dem genannten Datum die Rück- zahlung verlangen, soll diese erfolgen. Als Sicherheit für die Schuldsumme samt Zinsen setzen die Aussteller ihren ganzen Besitz in Österreich und Ungarn. Kleines Stadtsiegel von Bruck an der Leitha wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Hebräischer Vermerk auf der Plica: ערהרט חטך ] ליט'…[ ז' ליט'… '"Erhart" Schneider […] sieben Pfund' (al)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Orig.: NÖLA, Urkunden des Ständischen Archivs, Nr. 1624. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand NoeLA – Urkundensammlung des Ständischen Archivs; Regest). Anm.: Teile des hebräischen Vermerks sind durch Abrieb unlesbar geworden, wobei es sich um eine bewusste Rasur handeln dürfte, da der Rest der Urkunde unbeschädigt ist. Das hebräische Wort für Schneider gibt es in dieser Form eigentlich nicht, es wurde vom Schreiber aus der Wurzel für "schneiden" gebildet. (al)

1404 Mai 2, Wien Nr. 2303

Hans Füchsel in der Landstraße, Amtmann des Thomas, Abt des Schottenklosters zu Wien, erklärt, dass der Jude Scheftel (Scheafftl), Schwiegersohn der [Sara] Josephin (Joseppin) aus Wien, vor ihm im Gericht auf die Überteuer eines halben Jochs Wein- garten geklagt hat. Von dem Weingarten, der dem verstorbenen Hermann Mursteter gehörte und vor dem Stubentor auf dem Jeus neben dem Weingarten Dietrich Wolfs von Charan liegt, sind dem [Wiener] Dominikanerkloster zweieinhalb Pfund Wiener Pfennig Burgrecht zu dienen. Grund für die Klage des Juden auf die Überteuer war eine Schuld samt Zinsen in der Höhe von elf Pfund und 60 Pfennig, über die Scheftel und dessen Erben einen Schuldbrief von Hermann Mursteter haben und wegen der Scheftel die Überteuer in ein verpot genommen hat. Aufgrund der Klage Scheftels entschied das Gericht, dass der Amtmann bei der Witwe und dem Bruder Hermann Mursteters anfragen lassen solle, ob sie die Überteuer auslösen wollten, was auch geschah. Da sich daraufhin niemand zur Auslösung bereit erklärte, entschied das Gericht, dass Scheftel dem Amtmann dessen Vergütung geben solle, woraufhin ihn dieser an die Gewer der Überteuer des Weingartens setzen solle, was dieser auch tat und hiermit erklärt, dass Scheftel und dessen Erben die Überteuer mit allen Rechten innehaben sollen, sodass ihnen die Schuld samt Zinsen daraus abgegolten wird, worüber er Scheftel eine Urkunde ausstellen soll. Siegel Abt Thomas' wegen Siegelkarenz Hans Füchsels angekündigt.

Kopie: WStLA, Grundbücher 29 – Schotten, Buch 37 (Satzbuch 1394-1406), fol. 149rv. Druck: Geyer/Sailer, Urkunden, 368f., Nr. 1220. Anm.: Zum verpot vgl. Regest Nr. 1881. Bei Scheftels Schwiegermutter handelt es sich um Sara Josephin aus Feldsberg, vgl. Geyer/Sailer, Urkunden, 598, 605f.

1404 Mai 7, Krems Nr. 2304

Der Kremser Judenrichter Simon Tundorfer siegelt eine Urkunde des Erhard Ekk und dessen Frau Dorothea über den Verkauf zweier Weingärten am Gaisberg um 60 Pfund Wiener Pfennig an Marquard Treperger, Dechant und Pfarrer von Krems. Siegel des Burgherrn Nikolaus Weinzierl, Schaffer zu Senftenberg, des Andreas Gruber, Pfleger zu Gobelsburg, wegen Siegelkarenz des Burgherrn Heinrich Springer, Amtmann

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 im Falkental, sowie Simon Tundorfers, Judenrichter und Ratsmitglied zu Krems, wegen Siegelkarenz des Erhard Ekk angekündigt.

Orig.: DA St. Pölten, Bestand PA Krems-St. Veit, Perg. uk. 1404 V 7. Online: www.monasterium.net (Bestand DA St. Pölten; Abbildung und Regest). Regest: Wilhelm, Archivberichte, 133, Nr. 704. Lit.: Hruschka, Juden in Krems (Anhang), 9. Anm.: Das Falkental ist das heutige Straßertal.

1404 Mai 12, Salzburg Nr. 2305

Eberhard, [Erzbischof-]Elekt von Salzburg, erklärt, dass sein Vorgänger, Erzbischof Gregor, dem Juden Nachem und dessen Söhnen Elias (Heli) und Elieser (Eliasar) sein Haus in der Salzburger Judengasse, in dem sich die Judenschule befindet, verkauft hat. Gregor hat das Haus aus seiner Gewer in die der Juden übergeben, deren Leibgeding es bis zu ihrem Lebensende bleiben soll. Eberhard übernimmt gemäß Burgrechtsrecht der Stadt Salzburg den Schirm; das Haus soll gemäß altem Herkommen die Judenschule bleiben, wofür ihm die Juden jede Weihnachten (25. 12.) in seine Kammer 16 ungarische Gulden zahlen sollen. Bei Nichtbezahlung ist innerhalb von 14 Tagen die Zwispilt fällig und nach Burgrechtsrecht eine Pfändung der Juden möglich. Zudem müssen die Juden das Haus baulich instand halten; verabsäumen sie das, ist der Kauf ungültig. Siegel Eberhards angekündigt.

Kopie: SLA, Hs. 3 (Registrum Eberhardi, 15. Jh.), fol. 19r., Nr. 60. Druck: Wolf, Juden Salzburg, 284f. Regest: Koller, Registrum Eberhardi, 74f., Nr. 60. Lit.: Brugger, Juden in Österreich im Mittelalter, 199; GJ 3/2, 1288, 1290f.; Scherer, Rechtsverhältnisse, 552, Anm. 2; Wenninger, Juden in Salzburg, 748, 754; künftig Wiedl, Der Salzburger Erzbischof und seine Juden.

1404 Juni 10, Klosterneuburg Nr. 2306

Nizzo von Kuenring, Herr zu Seefeld, erklärt für sich und seine Erben, dass er sieben Eimer Wein Bergrecht verkauft hat, die er auf zwei Weingärten in Klosterneuburg hatte, die der Jude Jona, Sohn des [David] Steuss (Stewzzen) aus Wien, innehatte. Vier Eimer liegen auf einem Joch Weingarten in der Ziegelgrube, genannt in den Lachsendorffern neben dem Weingarten Hans Zinks, die drei übrigen Eimer auf einem halben Joch Wein- garten in der Ris neben dem Weingarten des Bistums Passau, genannt der Lobenstainer. Diese sieben Eimer hat Nizzo um eine Summe Pfennig an den Juden Jona und dessen Erben verkauft, sodass diese oder jeder andere künftige Besitzer der genannten Wein- gärten von allen Forderungen des Ausstellers oder seiner Erben hinsichtlich der sieben Eimer Bergrecht ledig sein sollen. Nizzo von Kuenring-Seefeld übernimmt nach österreichischem Landrecht den Schirm für den Verkauf und weist darauf hin, dass auf

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 den genannten Weingärten 18 Pfennig Vogtrecht liegen, die Jona und dessen Erben sowie alle künftigen Besitzer der Weingärten jährlich am St. Michaelstag (29. 9.) an den Aussteller und dessen Erben dienen sollen, wie es für solche Vogtrechtsdienste in Österreich Recht ist. Petschaft Nizzos von Kuenring-Seefeld und Siegel Jörg Grundpecks, seines Burggrafen zu Seefeld, sowie Siegel des Klosterneuburger Bürgers Ulrich im Turn angekündigt.

Hebräischer Rückvermerk: זה הכת' על ז' הינין פירגריחט י' פטור 'Dies ist die Urkunde über sieben Hinin "pergrecht", zehn gelöst.' (al)

Orig.: AStKl A1/1, Nr. 30. 3 Siegel. Regest: Jäger-Sunstenau, Archiv der Stadt Klosterneuburg, 24, Nr. 30; Zeibig, Ur- kundenbuch der Stadt Klosterneuburg, 346, Nr. 16. Lit.: GJ 3/1, 623, Anm. 18 (auf Mai 10 datiert). Anm.: Das Wort Hin (pl. Hinin), das hier für "Eimer" benutzt wurde, ist eine Maßeinheit für Flüssigkeiten (zwischen 3,66 und 7,5 Liter) aus dem biblischen Hebräisch, vgl. Fohrer, Wörterbuch zum Alten Testament, 64. (al) Vgl. Regest Nr. 2299.

1404 Juni 25, Wien Nr. 2307

Die Vettern Wilhelm und Albrecht [IV.], Herzöge von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Grafen zu Tirol etc., erklären, dass die Landsteuer, die sie im Jahr 1402 auf ihre Klöster, Geistlichkeit, Städte, Märkte, Urbare und Juden in Österreich des Geräunes wegen gelegt haben, auf insgesamt 18.620 Pfund Wiener Pfennig veranschlagt war, die ihre Räte Rudolf Angerfelder und Hans Mosbrunner, Bürger zu Wien, auf Anweisung der Herzöge einzunehmen und für das Geräune sowie andere Bedürfnisse des Landes wieder auszugeben hatten. Angerfelder und Mosbrunner haben den Herzögen, deren Räten und Amtleuten bewiesen, dass sie nur 16.584 und ein halbes Pfund und 20 Pfennig eingenommen haben und ihnen auch mit Abrechnung belegt, dass sie vom herzoglichen Hauptmann ob der Enns, Reinprecht von Wallsee[-Enns], bezüglich der 32 Spieße, die über die Enns geschlagen wurden, 364 Pfund und fünf Schilling Pfennig eingenommen haben, also insgesamt 16.949 Pfund und 50 Pfennig. Die Verwendung dieser Summe gemäß den Anweisungen der Herzöge haben sie nunmehr belegt; 248 Pfund, sechs Schilling und zehn Pfennig sind sie den Herzögen noch schuldig geblieben. Davon sollen an Albrecht von Ottenstein 92 Pfund, an Alexander (Alexen) Küchenschreiber 20 Pfund, an drei Büchsenmeister 18 Pfund und an Konrad Kiemseer 18 Pfund für ihre Mühe, die sie im Geräune hatten, bezahlt werden; die dann noch übrigen 110 Pfund, sechs Schilling und zehn Pfennig sollen Rudolf Angerfelder und Hans Mosbrunner selbst für ihre Mühe und Zeit erhalten. Die Herzöge und ihre Erben sagen Angerfelder, Mosbrunner und deren Erben von der Abrechnung und dem eingenommenen und ausgegebenen Geld ledig.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Orig.: HHStA, AUR Uk. 1404 VI 25. Lit.: Wiedl, Den Panzer von den Juden gekauft, 205f. Anm.: Vgl. Regest Nr. 2244.

[Vor 1404 Juni 29] (Historiographisch) Nr. 2308

Die Wiener Annalen berichten über den Ausgleich der österreichischen Herzöge Albrecht [IV.], Leopold [IV.] und Ernst mit König Sigismund von Ungarn, zu dessen Finanzierung die Herzöge den Geistlichen, Juden und Bürgern eine Steuer auferlegten.

(...) Do riten herczog Albrecht, Leupolt, Ernst zu dem kunig [Sigismund] und ward gefridt und taydingt, das dy herczogen von Osterreich solten dem kunig von Ungeren VI moneid VIC spies noch furen gen Pehem (Böhmen) und Merheren (Mähren) und sollten frid machen und dy dewp vertreybem. Do legten dy herczogen stewr auf pfaffen, juden und purger mer dann LM lb. und beraitten sich zu herfart und wurden berait Petri und Pauli (29. 6. 1404) und furen fur Znaym (Znaim). (...)

Druck: Lhotsky, Wiener Annalen, 24f.; Seemüller, MGH Deutsche Chroniken 6, 241. Lit.: Opll, Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien, 108f.; Wiedl, Den Panzer von den Juden gekauft, 206. Anm.: Zur Überlieferung vgl. Lhotsky, Quellenkunde, 325f. Vgl. Regest Nr. 2262. König Sigismund hatte den Habsburgern mit Krieg gedroht, da sein verfeindeter Halbbruder Wenzel, König von Böhmen und seit 1400 abgesetzter Römischer König, am 11. 11. 1403 aus der Gefangenschaft in Wien entflohen war, vgl. Hlaváček, Die Wiener Haft Wenzels IV., 225-238.

1404 Juni 29, Wien Nr. 2309

Rudolf von Lasberg erklärt, dass ihm Bartholomäus von Gufidaun 430 Gulden bezahlt hat, die ihm Hans Rostegger an dessen Stelle übergeben hat und die Bartholomäus ihm gemäß Rudolfs Urkunde am letztjährigen Auffahrtstag (24. 5. 1403) bezahlen hätte sollen. Rudolf sagt den Schuldner nun von den 430 Gulden ledig, nicht jedoch von dem Schaden, den er gemäß seiner Urkunde davon genommen hat und noch nimmt, das heißt von den Zinsen, die an die Juden gegangen sind und immer noch gehen. Siegel Rudolfs von Lasberg angekündigt.

Orig.: TLA, Urk. II 1328. 1 Siegel (auf der Rückseite aufgedrückt). Anm.: Der ursprüngliche Rückzahlungstermin ist mit an dem aufvartag dez nu czu dem nachsten auffvarttag ain jar ist gewesen angegeben, es war also der Himmelfahrtstag 1403 und nicht der genau ein Jahr vor dem Himmelfahrtstag 1404 (8. 5.) liegende Tag gemeint.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 1404 Juli 17, Salzburg Nr. 2310

Hauptmann Siegmund von Neuhaus, die Räte des Erzbischofs und die Bürger der staet informieren Bürgermeister, Rat und Bürger der Stadt München von einem Verbrechen (grozz ubel) gegen den Leib Gottes: Die Juden Salzburgs hätten mit einem Dieb ausverhandelt (getaidingt), ihnen für 350 Gulden den Leib Gottes zu bringen, und ihn unterwiesen, wie er diesen in der Lieb- frauenkirche zu Mülln bekommen könne. Der Dieb habe dies an der sambcztagnacht nach dem vergangenen Fronleichnamstag (30. 5.) getan und den Juden 17 oder 19 Stück [Hostien] übergeben. Am Sonntag nach dem St. Ulrichstag (6. 7.) wurde der Dieb in Laufen gefangen und nach Salzburg überstellt, wo er die oben beschriebenen Vergehen gestand. Daher wurden alle Juden, junge und alte, Frauen und Männer, gefangen genommen und so lange gefangen gehalten, bis sie gestanden, das Sakrament von dem Dieb entgegengenommen und darüber hinaus auch von anderen Dieben Hostien gekauft zu haben, sodass sie etwa 150 Stück zusammengesammelt hätten. Auch an die Juden anderer Länder und Städte hätten sie Hostien versandt. Weiters hätten sie gestanden, zur selben Zeit von einem Christen ein männliches Kind (degen kind) um vier Gulden gekauft zu haben, das sie getötet und dessen Blut sie ausgelassen hätten; danach hätten sie dasselbe Kind zu einer Christin im St. Ruprechtsmünster zu Salzburg gesandt, der sie 72 Pfennig Lohn dafür gegeben hätten. Dieses Kind wurde genau so (mit warhait und mit warczaichen) gefunden. Der Jude, der das Sakrament gekauft hatte, schnitt sich mit einem Glas selbst die Kehle durch; der andere Jude, der das Kind gekauft und getötet hatte, erhängte sich mit seinem Gürtel. Diese beiden und andere Juden und Jüdinnen wurden nach dem Rat Armer und Reicher am Donnerstag vor dem St. Margarethentag (10. 7.) verbrannt, ausgenommen 25 noch nicht volljährige Kinder, die getauft wurden, und die schwangeren Jüdinnen, die bis zur Geburt gefangen gehalten wurden. Diese große und beklagenswerte Sache sollen sich die Adressaten zu Herzen gehen lassen und dessen gedenken, wie die Schmach und das Unrecht (unfuer), die dem Sakrament widerfahren sind, an den Feinden Gottes gerächt wurden.

Orig.: Stadtarchiv München, Urk A VII e Nr. 602. 2 Siegel (auf der Rückseite aufgedrückt). Druck: Altmann, Juden Salzburg, 147f. (mit etlichen Fehlern). Lit.: Dopsch, Salzburger Juden, 36; GJ 3/2, 1289-1291, 3/3, 2002; Wadl, Juden Kärnten, 186; Wenninger, Juden in Salzburg, 748f.; Wenninger, Juden in Salzburgs Vergangen- heit und Gegenwart, 46f.; Wiedl, Gerichtsobrigkeiten, 253; künftig Wiedl, Der Salzburger Erzbischof und seine Juden. Anm.: Die Adressaten stehen auf der Rückseite des Briefes. Es ist nicht klar, ob sich die "Bürger der staet" nur auf die Residenzstadt Salzburg oder auf alle Städte des Erzstifts beziehen, da zumindest in Hallein, Pettau (vgl. Regest Nr. 2312) und Friesach (vgl. Regest Nr. 2321) ebenfalls Verfolgungen stattgefunden hatten. Altmann übernimmt weitgehend den Druck des an die Stadt Linz gerichteten Briefes gleichen Inhalts bei Meyer, Analecten, 3f. (vgl. Regest Nr. 2311), obwohl sich der Münchner Brief in einigen Lesungen deutlich unterscheidet. Neben nicht berück- sichtigten orthographischen Unterschieden (z. B. römische Zahlzeichen im Linzer und ausgeschriebene Zahlen im Münchner Brief) übernimmt Altmann dadurch die fehler- hafte Lesung Meyers bezüglich des Alters der zwangsgetauften jüdischen Kinder (vgl.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Anm. zu Regest Nr. 2311), obwohl es im Münchner Brief eindeutig irer jar heißt. Auch die Datierung der Übergabe der Hostien ist unterschiedlich: Während der Münchner Brief auf an der sambcztagnacht (= Freitag) vor Fronleichnam datiert, fehlt in der Abschrift des Linzer Briefes das nacht (ob bereits im Original oder durch einen Fehler des Kopisten, lässt sich nicht mehr klären), wodurch sich eine Datierung der Übergabe auf den 31. (statt 30.) Mai ergibt. Die Christin wurde nach der Darstellung des Briefes offenbar dafür bezahlt, die Leiche des Kindes zu beseitigen. Siegmund von Neuhaus war der Bruder von Erzbischof-Elekt Eberhard von Neuhaus (als Erzbischof Eberhard III.) und bekam von diesem gemeinsam mit Andreas von Neuhaus im Februar 1405 ein Haus in Pettau verliehen, das ehemals in jüdischem Besitz gewesen war (SLA, Hs. 3 [Registrum Eberhardi], fol. 22v., Nr. 72, vgl. künftig Wiedl, Der Salzburger Erzbischof und seine Juden); zur Übergabe eines ehemals jüdischen Hauses in Friesach an Andreas vgl. Regest Nr. 2321. Die Motive hinter dieser ersten großen Judenverfolgung im Erzstift Salzburg nach der Pestzeit sind unklar; von Seiten Eberhards, der noch kurz zuvor zwei Salzburger Juden die Verleihung der Synagoge zu Leibgeding bestätigt hatte (vgl. Regest Nr. 2305), dürften sie am ehesten finanzieller Natur gewesen sein. Vgl. allgemein Brugger, Juden in Österreich im Mittelalter, 184, 199f., 220f.; Wenninger, Juden in Salzburg, 748f.; künftig Wiedl, Der Salzburger Erzbischof und seine Juden. Im Registrum Eberhardi ist auch eine Notiz eingetragen, die direkt auf die Verfolgung Bezug nimmt und von Judentaufen sowie von Verbrennungen in Salzburg und Hallein berichtet: anno Domini millesimo quadringentesimo quarto in die septem fratrum (10. 7. 1404) concremati sunt omnes judei in Salczburg et Salina (Hallein) praeter parvulos et unum magnum judeum et du[a]bus [mulieri]bus [Stelle stark verwischt] qui postea sunt baptizati et conversi ad fidem christianam. SLA, Hs. 3 (15. Jh.), fol. 19v., Nr. 62; vgl. Koller, Registrum Eberhardi, 75, Nr. 62 (mit mehreren Verlesungen); Scherer, Rechts- verhältnisse, 554; Wadl, Juden Kärnten, 185f.; Wolf, Juden Salzburg, 285 (mit Auslassungen).

1404 Juli 17 Nr. 2311

Hauptmann Siegmund von Neuhaus, die Räte des Erzbischofs und die Bürger der staet informieren Bürgermeister, Rat und Bürger der Stadt Linz von einem Verbrechen gegen den Leib Gottes: [Es folgt der Text des Briefes von 1404 Juli 17, Salzburg (Regest Nr. 2310) mit den in der Anmerkung zu Regest Nr. 2310 angegebenen Abweichungen.]

Kopie: UB Graz, Sondersammlung, Hs. 480, fol. 111v. Druck: Meyer, Analecten, 3f. (fehlerhaft). Lit.: Dopsch, Salzburger Juden, 36; GJ 3/2, 1289-1291, 3/3, 2002; Scherer, Rechts- verhältnisse, 554; Wenninger, Juden in Salzburg, 748f; Wiedl, Gerichtsobrigkeiten, 253; künftig Wiedl, Der Salzburger Erzbischof und seine Juden.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Anm.: Vgl. Regest Nr. 2310. Bei der Handschrift handelt sich um eine lateinische Sammelhandschrift des 12. Jahrhunderts unbekannter Herkunft; der Brief ist (wohl zeitgenössisch) auf der letzten Seite des Codex eingetragen und weist starken Abrieb auf. Der Druck bei Meyer ist fehlerhaft; so verliest er die Passage über die minderjährigen Kinder (dy ir jar nicht heten) als dy 11 jar nicht heten; diese Fehlinterpretation hält sich bis heute in der Literatur, vgl. GJ 3/2, 1292, Anm. 25. Die Adressaten des Briefs sind in der Kopie am unteren Ende des Textes angefügt und befanden sich im Original wahrscheinlich auf der Rückseite, vgl. Regest Nr. 2310.

1404 September 5 Nr. 2312

Die Juden Smoiel (Smoyel), Aron (Aaron) und David (Davit), Schwiegersöhne des Süßlein (Suezzlein) aus Pettau, Jeremia (Hemia), Judel (Juedel) und Fridel, Matzliachs Söhne aus Pettau, Isak (Eysakch) aus Marburg, Sohn des Smoiel, Tävel (Taeuel) aus Marburg, Joseph (Yosep) aus Mospach, sein Bruder Veivel (Veyfel), Samuel aus Murau, der Synagogendiener (mesner) Abraham (Abram) sowie Itzel (Ytzel), Jude des Herzogs aus [Windisch-]Feistritz, erklären für sich, ihre Frauen, Erben, Freunde und Helfer, dass sie bezüglich ihrer Gefangenschaft in Pettau sowie bezüglich ihrer Häuser in Pettau, die ihr Herr, [Erzbischof-Elekt] Eberhard von Salzburg, für seine Kirche und seine Nach- folger behalten hat und die sie ihm auch freiwillig gegeben haben, weder durch ihre Freunde und Helfer noch durch die Herrschaft, unter der sie künftig leben werden, irgendwelche Ansprüche an Eberhard, dessen Kirche und Nachfolger stellen werden. Sie verzichten auf ihre Häuser und ihre sonstige Habe in Salzburg, Friesach oder anderswo im Bistum Salzburg und wollen keinerlei Ansprüche mehr darauf erheben. Tun sie es dennoch, sind sie all ihrer Rechte verlustig und mit Leib und Gut ihrer Herrschaft verfallen. Erweisen sie sich nicht als gehorsam, soll sie ein jeglicher Landesherr, dessen Vertreter oder jeder Herr, der wo auch immer über sie und ihre Habe zu gebieten hat, dazu anhalten und zwingen, was sie mit dieser Urkunde bekräftigen. Siegel Friedrich Plöchels, Stadtrichter zu Pettau, und Friedrich Leupachers, Judenrichter zu Marburg, auf Siegelbitte der Aussteller sowie hebräische Unterschrift der Aussteller (mit unser judischen underschrift) angekündigt.

Hebräische Beglaubigung: נחנו חתומי מטה מודי' על מה שכתוב' לעי' בכת' ארמאי זה שהוא רצונינו ובקשתינו וכן קבלנו עלינו לקיים ובלא להשנאה ביום ו' כ''ט אלול קס''ד נאו' קהל פיטאו 'Wir, die unten Unterzeichneten, bekennen über das, was oben in dieser nichtjüdischen (aramai) Urkunde geschrieben wurde, dass es unser Wille und unser Wunsch ist. Und somit haben wir es auf uns genommen, alles zu halten, und es soll zu keiner Änderung kommen. Am Freitag, dem 29. Elul 164 (5. 9. 1404), so spricht die Gemeinde "Pettau".' (al)

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1404 IX 5. 2 Siegel. Abbildung: Wenninger, Juden in Salzburgs Vergangenheit und Gegenwart, 47.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Online: www.monasterium.net (Bestand HHStA – Salzburg Erzstift; Abbildung und Regest). Lit.: Brugger, Juden in Österreich im Mittelalter, 184, 201; GJ 3/2, 839, Anm. 26, 920, 1097f., 1653; Wadl, Juden Kärnten, 186; Wenninger, Juden in Salzburg, 749, mit Anm. 27; Wenninger, Juden in Salzburgs Vergangenheit und Gegenwart, 46f.; künftig Wiedl, Der Salzburger Erzbischof und seine Juden. Änderung) in der hebräischen Beglaubigung ist falsch) להשנאה Anm.: Das Wort (heißen. (al להשניוה geschrieben und sollte Diese Urfehde der Pettauer Juden steht in Zusammenhang mit der Verfolgung und Ermordung der Salzburger Juden, vgl. Regesten Nr. 2310 und Nr. 2311. Altmann, Juden Salzburg, 96 und ihm folgend Wadl, Juden Kärnten, 186, Anm. 395 bezeichnen die Urkunde fälschlich als verschollen, da beide basierend auf dem von Altmann zitierten HHStA-Repertorium von dem dort falsch aufgelösten Ausstellungs- datum 1404 November 5 ausgehen. Zur Identifizierung von Feistritz mit Windischfeistritz/Slovenska Bistrica vgl. GJ 3/2, 1099, Anm. 23. Die Zuordnung von Mospach ist unsicher; denkbar wäre trotz der großen geographischen Entfernung die Identifizierung mit Mosbach in Baden-Württemberg, wo eine jüdische Ansiedlung existierte, vgl. GJ 3/2, 884f. Zur Theorie einer "ausländischen" Herkunft der Brüder Joseph und Veivel würde die Tatsache passen, dass der Name Veivel im Spätmittelalter weder bei den steirischen noch bei den österreichischen Juden gebräuchlich war. Der Vater Isaks aus Marburg ist wohl nicht der Marburger Jude Smoiel, Sohn des Gerlein (vgl. Regest Nr. 2293), sondern eher der ebenfalls zeitweilig in Marburg ansässige Smoiel, Sohn des Efferlein aus Laibach, da dieser einen Bruder namens Isak hatte, vgl. Regest Nr. 2189. Möglich wäre auch, dass der obige Isak mit dem Bruder Efferleins aus Laibach identisch ist, wenn man annimmt, dass der unbekannte Vater Efferleins und Isaks ebenfalls Smoiel hieß und Efferleins Sohn dieses Namens nach dem Großvater benannt wurde, was im aschkenasischen Bereich gängig war, vgl. Keil, Namen und Beinamen, 130.

1404 September 17 Nr. 2313

Ulrich Püchler und seine Frau Dorothea, ihr Sohn Rudolf und ihre Erben erklären, dass sie den Hof zu Ganing oberhalb von Trofaiach, der ein Lehen der Äbtissin von Göss ist, um 45 Pfund Wiener Pfennig an Jörg Krenn und dessen Erben verkauft haben. Um die Kaufsumme haben sie die Güter ihres verstorbenen Schwagers Nikolaus Spangral von den Juden ausgelöst, wie die Judenbriefe besagen. Die Aussteller haben den Käufern den Hof samt allen Rechten mit Handen der Lehensherrin übergeben, allerdings mit der Auf- lage, dass sie ihn um 45 Pfund Wiener Pfennig zurückkaufen können. Sie übernehmen nach Lehens- und steirischem Landrecht den Schirm für den Hof und versprechen, die Käufer schadlos zu halten, wofür sie ihren gesamten Besitz einsetzen, aus dem der Landesherr in Steier oder dessen Vertreter die Käufer entschädigen soll.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Siegel Ulrich Püchlers und Albrecht Schrotts, unter dem sich Dorothea und Rudolf verbinden, angekündigt.

Orig.: StLA, AUR 4181a. 2 Siegel.

1404 September 25 Nr. 2314

Albrecht Piber, Bürger und Widemrichter zu Krems, erklärt, dass der Jude Schwärzel (Sweartzl) aus Krems, Sohn des Hetschlein (Heatschleins) aus Hadersdorf, vor ihm auf der Widem im Dechanthof im Gericht erschienen ist und auf ein Haus samt Zubehör in Krems auf der Widem auf dem Frauenberg direkt hinter dem Mesnerhaus im Winkel geklagt hat. Das besagte Haus bestand früher aus zwei Häusern, von denen das eine zu drei Helbling Burgrecht Konrad Gulich und das andere zu acht Pfennig Burgrecht Berthold Chuesnaer gehörte. Aus den beiden wurde mittlerweile ein einzelnes Haus gemacht, bei dem sich zwei Gärtchen befinden, nämlich eines vor dem Haus beim Weg zu zwei Pfennig Burgrecht, das andere neben dem Haus zu sechs Pfennig Burgrecht. Alle genannten Burgrechte sind dem Kremser Pfarrer am St. Michaelstag (29. 9.) in Wiener Pfennig zu leisten. Schwärzel erklärte, das genannte Haus sei ihm mit Handen des Burgherrn Marquard Treperger, Dechant und Pfarrer zu Krems, von dem Kremser Weber Hans Liechtenwerder um fünfeinhalb Pfund Wiener Pfennig verpfändet worden. Der Jude berief sich dabei auf den genannten Burgherrn und erklärte, die Sache sei auch im Judenbuch verzeichnet; außerdem habe ihm Hans Liechtenwerder den Kaufbrief über das Haus und die Gärtchen, den Hans von Christian Weber hatte, als zusätzliche Absicherung bei der Verpfändung mit übergeben. Nun sei Hans Liechtenwerder flüchtig, und Schwärzel habe weder die Schuldsumme noch die Zinsen von vier Pfennig pro Pfund und Woche, die seit dem letzten St. Michaelstag vor fast einem Jahr (29. 9. 1403) hinzugekommen sind, erhalten. Das Gericht ließ nachprüfen, ob die schriftlichen Auf- zeichnungen den Angaben entsprachen und ob bezüglich des Hauses eine Vorladung durch den Fronboten gemäß Vogttaidingsrecht erfolgt war, was der Schreiber und der Fronbote bestätigten. Daraufhin entschied das Gericht, dass bei Hans Liechtenwerder angefragt werden solle, ob er oder jemand anderer an seiner Stelle die Forderungen begleichen wolle; es meldete sich jedoch niemand, um die Zahlung zu übernehmen oder eine Notlage geltend zu machen. Die Urteilsfindung, bei der reihum ein Beisitzer nach dem anderen seine Stimme abgab, ergab, dass Hans Lichtenwerder für flüchtig erklärt werden solle, sofern er nicht bis zum Ende der heutigen Verhandlung erscheinen oder jemand für ihn eine Notlage geltend machen würde. Wenn der Burgherr bestätigen könne, dass das Haus samt Zubehör das Pfand des genannten Juden sei, wie der Jude mit Berufung auf ihn behauptet hatte, solle Schwärzel das Pfand erhalten und von Albrecht Piber an die Gewer gesetzt werden, um Schwärzels Forderungen zu begleichen. Außer- dem solle Albrecht dem Juden einen Gerichtsbrief ausstellen, für den Schwärzel ihm seine Vergütung geben solle, was dieser auch tat. Daraufhin wurde der Burgherr befragt, der die Angaben des Juden bestätigte. Es erschien auch niemand, um die Forderungen zu begleichen oder eine Notlage geltend zu machen. Siegel Albrecht Pibers angekündigt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Orig.: SA Krems, Urkunden Krems, Uk. Nr. 131. Online: www.monasterium.net (Bestand Stadtarchiv Krems – Urkunden Krems; Abbil- dung und Regest). Lit.: GJ 3/1, 677, mit Anm. 30; Hruschka, Juden in Krems, 24, 36, 70, 80; Kersch- baumer, Geschichte Krems, 489. Anm.: Kerschbaumer und das Regest auf www.monasterium.net verlesen den Vaters- namen Schwärzels als "Herschlein" und den im Original Liechtenberder geschriebenen Namen des Schuldners als "Liechtenberger". Zum Kremser Widemgericht vgl. die Anmerkung bei Brugger/Wiedl, Regesten 2, 136, Nr. 727 sowie Kerschbaumer, Geschichte Krems, 488-490.

1404 Oktober 2 Nr. 2315

Der Linzer Schaffer und Judenrichter Hans Dratnacher siegelt eine Urkunde Matthias Gluers aus Linz, der aufgrund seiner Gefangennahme in Wels wegen Verstoßes gegen die Freiung des Jahrmarktes dem Richter, Rat und den Bürgern zu Wels Urfehde schwört. Siegel Hans Dratnachers, Schaffer und Judenrichter zu Linz, und Heinrich Kastners, Dienstmann (hofgesind) daselbst, angekündigt.

Orig.: SA Wels, Urk. Nr. 48. 2 Siegel. Kopie: OÖLA, Diplomatarium XV (19. Jh.), s.d. Regest: Aspernig, Quellen Wels, 113, Nr. 72; Aspernig, UBOE 12, 42, Nr. 26. Lit.: GJ 3/1, 755, Anm. 19 (auf 1402 datiert); Lohrmann, Judenrecht, 159, Anm. 559.

1404 Oktober 13 Nr. 2316

Peter Siebenbrunner zu Jois, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Isserlein (Ysserlein) aus Bruck an der Leitha und dessen Erben 22 Pfund Wiener Pfennig schulden, von denen sie sechs Pfund am kommenden St. Michaelstag (29. 9. 1405) und 16 Pfund am darauffolgenden Weihnachtstag über ein Jahr (25. 12. 1406) zurückzahlen sollen. Tun sie das nicht, kommen pro Pfund und Woche sechs Pfennig an Zinsen hinzu. Wenn die Juden nach dem genannten Termin nicht mehr länger auf die Rückzahlung der Schuld und der Zinsen warten wollen, soll diese erfolgen. Als Pfand für die Schuld samt Zinsen haben die Aussteller mit Handen Thomas Zechmeisters, Richter und Bergmeister zu Jois, ein halbes Lehen mit allem Nutzen neben der Swarczn Enderlin und einen halben Weingarten am Hekelsperig mit allem Nutzen neben Pladlein Peck gesetzt. Wenn die Pfänder zur Deckung der Schuld nicht reichen, setzen die Aussteller ihren gesamten Besitz in Österreich und Ungarn als Sicherheit. Siegel Andreas Stockerauers und kleines Stadtsiegel von Bruck an der Leitha wegen Siegelkarenz Peter Siebenbrunners angekündigt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Hebräischer Vermerk auf der Plica: פיטר זובנפרונער מיאוץ '"Peter Subenprunner" von "Jeutz"' (al)

Orig.: Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DL 42828. 1 Siegel. Druck: MHJ 1, 117f. Nr. 82. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung und ungarisches Regest); http://archives. hungaricana.hu/en/charters/ (Abbildung). Lit.: GJ 3/1, 174, mit Anm. 8.

1404 Oktober 21 Nr. 2317

Bruder Hugo, Prior, und der Konvent der Kartause Mauerbach urkunden bezüglich der seit mindestens 30 Jahren andauernden Streitigkeiten mit den Herren von Neunberg über das Bergrecht an einem Preyser genannten Weingarten zu drei Teilen, gelegen zu Pfaff- stätten neben dem Weingarten des Nikolaus Chekchen an einem Rain und neben dem des Juden Rachim am anderen Rain. Das Bergrecht machte gemäß ihrem Register zweieinhalb Eimer und zwei Drittel eines Viertels Bergmaß sowie 17 Wiener Pfennig aus, gemäß der Urkunde der Neunberger zwei Eimer und zwei Drittel sowie fünfzehn- einhalb Wiener Pfennig und ein Ort. Beide Seiten hatten sich um eine Entscheidung an Leopold Halbreitter, Bergmeister zu Pfaffstätten, und die Berggenossen gewandt, die das in Hinkunft von den Neunbergern an die Kartause Mauerbach zu zahlende Bergrecht mit neun Viertel Wein und zwei Drittel eines Viertels Bergmaß von dem Weingarten sowie fünfzehneinhalb Wiener Pfennig festlegten; Register und Urkunde sollen ungültig sein. Verstößt eine der Seiten dagegen, muss diese dem Herzog von Österreich 100 Pfund und den Berggenossen zehn Pfund Wiener Pfennig zahlen. Siegel des Priors und Konvents angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1404 X 21. 1 Siegel.

1404 Oktober 29 Nr. 2318

Peter Angerfelder, Stadtrichter zu Wien, erklärt, dass der Jude Salman, Sohn Meister Meirs (Mayreins), vor ihm in der Bürgerschranne als bevollmächtigter Rechtsvertreter der beiden Jüdinnen Hansüß (Hannsuessen), Tochter des [David] Steuss (Stewssen), und Rifka (Riffka), Ehefrau Meister Abraham (Abrahams) [Klausners], gegen Hans Sieden- dorfer den Kürschner auf eine Schuld von insgesamt 52 Pfund Wiener Pfennig (40 Pfund bei Hansüß und zwölf Pfund bei Rifka) samt der angefallenen Zinsen, wie das Wiener Judenbuch besagt, geklagt hat. Für die Klagssumme hat der Kläger gemäß Wiener Stadtrecht das Haus des Schuldners in der Singerstraße in Wien neben der Badstube samt der darin befindlichen beweglichen Habe in ein verpot genomen, und zwar auf das Haus als erster und auf die bewegliche Habe als zweiter nach Gebhard Kölner. Da dem Kläger die Ansprüche auf das besagte Haus und die Habe mit rechtem nottayding

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 gerichtlich zugesprochen wurden, wurde entschieden, dass dieser dem Stadtrichter dessen Vergütung geben solle, was er tat; daraufhin solle der Stadtrichter ihm das Haus, auf das er der erste Anspruchsberechtige ist, sowie die bewegliche Habe, auf die sein Anspruch an zweiter Stelle steht, übergeben und ihn mit allen Rechten an die Gewer setzen, damit ihm daraus anstelle der beiden Jüdinnen das genannte Geld, sowohl das Darlehen als auch die Zinsen, gänzlich abgegolten wird, worüber ihm anstelle der beiden Jüdinnen diese Urkunde ausgestellt wurde. Siegel Peter Angerfelders angekündigt.

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1599. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: Goldmann, Wiener Judenbuch, 9f., Nr. 16; QuGStW II/1, 369, Nr. 1599. Lit.: Keil, Maistrin, 39f.; Wiedl, Gerichtsobrigkeiten, 248, 250. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2319 und Nr. 2327. Zum verpot vgl. Regest Nr. 1881. Salman war der Stiefsohn der hier von ihm vertretenen Hansüß, die mit seinem Vater Rabbi Meir von Erfurt verheiratet war.

1404 Oktober 29, Wien Nr. 2319

Peter Angerfelder, Stadtrichter zu Wien, erklärt, dass der Wiener Bürger Ulrich Werder vor ihm in der Bürgerschranne gegen seinen flüchtigen Schuldner Hans Siedendorfer den Kürschner auf 17 Pfund und 33 Pfennig Wiener Münze geklagt hat, die dieser ihm schuldet und die er gemäß Stadtrecht bestätigt hat. Für die Klagsumme hat der Kläger gemäß Wiener Stadtrecht das Haus des Schuldners in der Singerstraße in Wien neben der Badstube samt der darin befindlichen beweglichen Habe in ein verpot genomen, und zwar als zweiter nach dem Juden Salman (Salmon), Sohn Meister Meirs (Maireins), der dies schon vor ihm getan hatte. Da dem Kläger die Ansprüche auf das besagte Haus und die Habe mit rechtem nottaiding gerichtlich zugesprochen wurden, wurde entschieden, dass dieser dem Stadtrichter dessen Vergütung geben solle, was er tat; daraufhin solle der Stadtrichter ihm das Haus, auf das er der zweite Anspruchsberechtige ist, übergeben und ihn mit allen Rechten an die Gewer setzen, damit ihm das genannte Geld davon gänzlich abgegolten wird. Reicht dies zur Begleichung der Forderungen nicht aus, soll auf sein Verlangen unter Strafandrohung (mit dem wanndel) auf den übrigen Besitz Hans Siedendorfers zugegriffen werden und Ulrich Werder so viel davon übergeben werden, dass er sein ganzes Geld zurückerhält, worüber ihm diese Urkunde ausgestellt wurde. Siegel Peter Angerfelders angekündigt.

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1600. 1 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 369f., Nr. 1600. Lit.: Wiedl, Gerichtsobrigkeiten, 248, 250.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Anm.: Vgl. Regest Nr. 2318. Zum verpot vgl. Regest Nr. 1881. Neben Salman und Ulrich Werder wurden am selben Tag noch zwei weitere Gläubiger Hans Siedendorfers, die Wiener Bürger Wernhard Tuchbreiter und Hans Perman, an die Gewer des Hauses gesetzt (WStLA, H.A. Uk. Nr. 1601, Nr. 1602). Als Salman das Haus kurz darauf weiterverkaufte, erhielten die übrigen Gläubiger den ihnen verbrieften Anteil der Kaufsumme, vgl. Regest Nr. 2327.

1404 November 6 Nr. 2320

Der Nürnberger Bürger Konrad Lebsinger erklärt, dass Eberhard, [Erzbischof-]Elekt von Salzburg, ihm die vier Tuch[ballen] geben und gerichtet hat, die ihm der Jude Gumprecht (Guemprecht) schuldig gewesen war, und dass deshalb weder er noch seine Erben noch jemand anderer in ihrem Namen weitere Forderungen hinsichtlich der genannten Tuchballen an den Elekten und dessen Kirche erheben oder irgendwelche Rechtsansprüche stellen soll. Siegel Heinrich Tänkleins, Bürgermeister von Salzburg, und des Salzburger Bürgers Wernhard von Haunsberg angekündigt.

Orig.: HHStA, AUR Uk. 1404 XI 6. Online: www.monasterium.net (Bestand HHStA – Salzburg Erzstift; Abbildung und Regest). Lit.: Klein, Juden Salzburg, 109; Wenninger, Juden in Salzburg, 753; künftig Wiedl, Der Salzburger Erzbischof und seine Juden. Anm.: Klein und Wenninger nehmen an, dass Erzbischof-Elekt Eberhard die Tuchballen bezahlte, weil er im Zug der Vertreibung der Salzburger Juden (vgl. Regesten Nr. 2310 und Nr. 2311) mit deren Vermögen auch ihre Verpflichtungen übernommen hatte. Die Formulierung, dass Eberhard dem Aussteller geben und gerichtet hat die vier tuech die mir Guemprecht der jud schuldig gewesen ist deutet allerdings eher darauf hin, dass Konrad keine Bezahlung für Waren, sondern die Ware selbst erhielt – möglicherweise weil er sie Gumprecht bereits bezahlt hatte.

1404 November 10, Salzburg Nr. 2321

Eberhard, [Erzbischof-]Elekt von Salzburg, erklärt, dass er seinem Bruder Andreas von Neuhaus, Hauptmann zu Friesach, das Haus verliehen hat, das Eberhard von dem Juden Läslein (Laeslein) aus Friesach ledig geworden ist. Er verleiht Andreas das Haus rechtmäßig mit dieser Urkunde.

Kopie: SLA, Hs. 3 (Registrum Eberhardi, 15. Jh.), fol. 20v., Nr. 67. Regest: Koller, Registrum Eberhardi, 78, Nr. 67; Lang, Salzburger Lehen Steiermark 2, 315, Nr. 373/1; Lang/Metnitz, FRA II/79, 206, Nr. 218/1; MC 10, 359, Nr. 1077; Mell, Landstände im Erzbistum Salzburg, 232, Nr. 6.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Lit.: GJ 3/1, 417, Anm. 36, 3/2, 1097f.; Scherer, Rechtsverhältnisse, 553, Anm. 2; Wadl, Juden Kärnten, 186f.; Wenninger, Juden in Salzburg, 749; künftig Wiedl, Der Salzburger Erzbischof und seine Juden. Anm.: Dieser Eintrag steht wohl in Zusammenhang mit der Verfolgung und Ermordung der Salzburger Juden (vgl. Regesten Nr. 2310 und Nr. 2311), die auch die Juden von Pettau (vgl. Regest Nr. 2312) und Hallein (vgl. Anm. zu Regest Nr. 2310) betraf. Im Februar 1405 erhielten Andreas und Siegmund von Neuhaus ein ehemals in jüdischem Besitz befindliches Haus in Pettau (SLA, Hs. 3 [Registrum Eberhardi], fol. 22v., Nr. 72).

1404 November 14 Nr. 2322

Rudolf von Schärfenberg (Schaeftenberg) und seine Erben erklären, dass sie der Jüdin Rächlein (Raechlein), Schwester des Juden Isserlein (Isserleins) aus Enns, und deren Erben 31 Pfund Wiener Pfennig schulden, zu denen vom Ausstellungstag der Urkunde an pro Pfund und Woche vier Wiener Pfennig rechter judenschaden hinzukommen. Für die Schuldsumme samt Zinsen setzen die Aussteller ihren gesamten Besitz inner und außer Landes als Sicherheit. Aufgedrücktes Siegel Rudolfs von Schärfenberg angekündigt.

Orig.: OÖLA, Bestand Starhemberger Urkunden, Urk. 1404 XI 14, Nr. 751. 1 Siegelrest (auf der Rückseite aufgedrückt). Anm.: Isserlein ist wohl mit dem gleichnamigen Sohn des Schalam aus Enns bzw. Linz identisch, der 1397 als Linzer Jude genannt wird (vgl. Regest Nr. 2136), ab 1404 jedoch in Enns auftritt, vgl. Kurrein, Mesnerin von Enns, 173. Bei dem Aussteller dürfte es sich um Rudolf III. von Schärfenberg handeln, der in zweiter Ehe mit Margarethe von Starhemberg verheiratet war, vgl. Kos, Burg und Stadt, 546 (Stammtafel 37a).

1404 November 20 Nr. 2323

Lienhard Schmied zu Algersdorf, seine Frau und ihre Erben erklären, dass die drei Äcker zu Gösting, zwei neben Wilhelms Äckern und der dritte am Bach, die sie von Nikolaus Hodmair zu Gösting geerbt haben, von dem Juden Schalam, Enkel Negleins (Neagelleins) aus Graz, dessen Frau und deren Erben für alle Schulden, die die Aus- steller bei diesen mit oder ohne Urkunden bis zum Ausstellungstag hatten, in Besitz genommen wurden. Schalam hat ihnen dafür die Schuldbriefe übergeben; sie sagen den genannten Juden daher die drei Äcker ledig, übernehmen gemäß Kaufrecht in der Steiermark den Schirm gegen alle Ansprüche und erklären, auf die Äcker zu verzichten und gegenüber Schalam, dessen Frau und Erben keine Ansprüche mehr darauf zu erheben, sodass diese somit frei über die Äcker verfügen können. Siegel Heinrichs von Rattenberg, Burggraf zu Gösting, angekündigt.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Orig.: StLA, Innerösterreichische Urkunden, Nr. 32. 1 Siegel. Anm.: Zu Neglein vgl. die Anmerkung bei Regest Nr. 2325. Gösting ist heute der 13. Stadtbezirk von Graz.

1404 November 27, Wien Nr. 2324

Wilhelm, Herzog von Österreich, Steier, Kärnten und Krain, Graf von Tirol etc., entbietet dem Bürgermeister und dem Rat von Wien seine Gnade und weist sie an, seiner Jüdin Slana (Slanan), Witwe Isaks (Eysaks) aus Brünn, jene 96 Pfund Pfennig, die Paul Geyr zum Grundbuch der Stadt Wien niedergelegt hat und die von dem verstorbenen Jakob Kettner, Sohn des verstorbenen Konrad Kettner, hinterlassen wurden, auszu- zahlen, um damit einen Teil der Geldschuld zu begleichen, die die genannten Kettner sowie deren Frauen und Erben der Jüdin schuldig geblieben sind, worüber sie entsprechende Urkunden hat.

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1605. 1 Siegel (auf der Rückseite aufgedrückt). Druck: Schlager, Wiener Skizzen 1, 67f., Nr. 14. Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 370, Nr. 1605. Lit.: GJ 3/1, 178, mit Anm. 25.

1404 Dezember 4, Graz Nr. 2325

Andreas Kregel, Landrichter und Judenrichter zu Graz, urkundet bezüglich der Pfänder und Güter, die Erasmus von Jauring gehörten, nämlich ein Hof zu Jauring samt allem Zubehör von Wiesmahd, Äckern, Huben oder Hofstätten und besonders dem Erbgut, das Erasmus anderen Leuten versetzt hat, auf die die Grazer Juden Friedel und Neglein (Negel) gerichtlich aufgrund der Geldschuld Anspruch erhoben haben, die der genannte Erasmus den Kindern des Saulein (Schaüleins) gemäß deren Urkunde schuldig ist. Da die genannten Juden die fraglichen Pfänder und Güter gemäß dem Recht zur Auslösung angeboten haben, wurden ihnen diese vor dem Aussteller im Judengericht (vor dem jueden recht) zu Graz von ehrbaren Christen und Juden mit allen Rechten zugesprochen, bis sie die Schuldsumme samt Zinsen gemäß ihren Urkunden zur Gänze davon erhalten haben. Der Landesherr in Steier oder sein Vertreter soll die genannten Pfänder und Güter samt Zubehör gemäß steirischem Landrecht für sie gegen Gewalt und Unrecht schirmen.

Orig.: StA St. Lambrecht, Uk. Nr. I 625a. 1 Siegelrest (auf der Rückseite aufgedrückt). Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2032, Nr. 2033 und Nr. 2036. Der erwähnte Saulein war in Bruck an der Mur ansässig; bei dem hier als Grazer Juden auftretenden Negel handelt es sich daher wahrscheinlich um den von 1366 bis 1386 nachweisbaren Neglein (hebr. Mosche) aus Bruck an der Mur, für den 1386 Geschäftsverbindungen zu Grazer Juden

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 belegt sind, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 3, 14, Nr. 1150, 418-420, Nr. 1851f. Negleins Enkel Schalam tritt 1404 ebenfalls als Grazer Jude auf, vgl. Regest Nr. 2323. Das obige Stück ist im heute österreichischen Raum der früheste urkundliche Nachweis für ein Verfahren vor einem Judengericht, dessen theoretische Existenz bis dahin nur für das Herzogtum Österreich durch die Rechtsbestimmungen Herzog Rudolfs IV. für Wien, Wiener Neustadt, Bruck an der Leitha und Tulln dokumentiert ist, vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 2, 263, Nr. 992, 269, Nr. 1006, 288f., Nr. 1047, 301f., Nr. 1072. Über Zu- sammensetzung und Aufgaben des Judengerichts im Herzogtum Österreich ist nichts bekannt; für das Judengericht in der Steiermark, das sich aus christlichen und jüdischen Beisitzern unter dem Vorsitz des Judenrichters zusammensetzte, finden sich im Lauf des 15. Jahrhunderts hingegen zahlreiche Belege. Vgl. Lohrmann, Judenrecht, 202-205; Rosenberg, Juden Steiermark, 14-30.

1404 Dezember 10 Nr. 2326

Der [Wiener] Neustädter Judenrichter Hans Tuchscherer siegelt eine Urkunde des Wiener Neustädter Bürgers Jakob Kätzel und dessen Frau Kunigunde über den Verkauf ihres Hauses im Deutschherrenviertel an der Ringmauer um 15 Pfund Wiener Pfennig an Konrad Fasszieher und dessen Frau Katharina. Siegel Hans Petschachers, Richter zu Wiener Neustadt, und Hans Tuchscherers, Bürger und Judenrichter zu Wiener Neustadt, wegen Siegelkarenz der Aussteller angekündigt.

Orig.: StAWrN, Scrin. N/16. 2 Siegel. Lit.: Mayer, Wiener Neustadt 1/1, 352, Anm. 2. Anm.: Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert.

1404 Dezember 11, Wien Nr. 2327

Der Jude Salman, Sohn des Wiener Juden Meister Meir (Mayrs), erklärt, dass er mit Handen Bürgermeister Paul Würfels und des Rates zu Wien ein Haus verkauft hat, das er von Hans Siedendorfer in Vertretung der beiden Jüdinnen Hansüß (Hannsueezzen), Tochter des Juden [David] Steuss (Stewssen), und Rifka (Riffka), Ehefrau des Juden Abraham (Abrahams) [Klausner], für deren Geldschuld mit rechten notteidingen in der Wiener Bürgerschranne erlangt hat, wie der ihm darüber ausgestellte Gerichtsbrief besagt. Neben ihm wurden noch weiteren Gläubigern Hans Siedendorfers gerichtlich Ansprüche auf das Haus verbrieft, das in der Singerstraße in Wien neben der Badstube liegt und von dem man jährlich zu der ewigen Messe, die der Urbetsch am Zwölf- botenaltar der Domkirche von St. Stephan zu Wien gestiftet hat, fünf Pfund Wiener Burgrecht dient. Das Haus hat Salman in Vertretung der beiden Jüdinnen Hansüß und Rifka mit allen Rechten um 117 Pfund, sieben Schilling und drei Pfennig Wiener Münze an den Wiener Bürger Nikolaus Hauser den Kürschner und dessen Erben verkauft. Davon gingen 71 Pfund und 43 Pfennig Wiener Münze an die beiden Jüdinnen, 17 Pfund, sechs Schilling und 20 Pfennig an Ulrich Werder, fünf Pfund an Wernhard

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Tuchbreiter und 23 Pfund und sieben Schilling an Hans Perman, deren Geldforderungen gemäß ihren Gerichtsbriefen auf das Haus angewiesen wurden. Nikolaus Hauser und dessen Erben sollen das Haus mit allen Rechten besitzen, sofern sie und die Nachbesitzer wie die übrigen Bürger davon mit der Stadt Wien Steuern zahlen. Salman übernimmt in Vertretung der beiden Jüdinnen mit seinen Erben für die Käufer nach Burgrechts- und Wiener Stadtrecht den Schirm über das Haus und verspricht, die Käufer gegen alle Ansprüche schadlos zu halten, wofür sie ihren ganzen Besitz in Österreich und anderswo als Sicherheit setzen. Grundsiegel der Stadt Wien sowie Siegel Jörgs von Nikolsburg, Mitglied des äußeren Rates von Wien, auf Siegelbitte wegen Siegelkarenz des Ausstellers, der sich darunter verbindet, angekündigt.

Orig.: WStLA, H.A. Uk. Nr. 1606. 2 Siegel. Online: www.monasterium.net (Bestand WStLA – Hauptarchiv-Urkunden; Abbildung und Regest). Regest: QuGStW II/1, 370f., Nr. 1606. Anm.: Vgl. Regesten Nr. 2318 und Nr. 2319. Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert.

1404 Dezember 13 Nr. 2328

Nikolaus vom Hof erklärt für sich und seine Erben, dass er aufgrund von Schulden bei Christen und Juden eine Reihe von Gülten auf bestifteten Holden verkauft hat, die Lehen der Herzöge von Österreich sind. Es handelt sich um zwei Höfe in Neuberg [an der Mürz] mit näher bezeichneten Holden und Abgaben, die er um 50 Pfund Wiener Pfennig an Abt Erhard und den Konvent von Neuberg an der Mürz verkauft hat, wofür er nach Lehens- und steirischem Landrecht den Schirm übernimmt und verspricht, die Käufer unter Einsatz seines Besitzes in Österreich und Steier schadlos zu halten. Siegel des Nikolaus vom Hof, des Nikolaus Krantz zu Krieglach und des Nikolaus Krakauer angekündigt.

Orig.: StLA, AUR 4194. 3 Siegel.

1404 Dezember 21 Nr. 2329

Heinrich Wadel zu Jois, seine Frau und ihre Erben erklären, dass sie dem Juden Isserlein (Ysserlein) aus Bruck an der Leitha und dessen Erben vier Pfund Wiener Pfennig schulden, die sie bis zum kommenden St. Martinstag (11. 11. 1405) zurückzahlen sollen. Tun sie dies nicht, kommen pro Pfund und Woche sechs Pfennig an Zinsen hinzu. Wenn die Juden nach dem genannten Termin nicht mehr länger auf die Rückzahlung der Schuld und der Zinsen warten wollen, soll diese erfolgen. Als Pfand für die Schuld samt Zinsen haben die Aussteller mit Handen Martin Kessers, Richter und Bergmeister zu Breitenbrunn, ein Viertel Weingarten am Vodernperig neben dem Chegler und ein

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 weiteres Viertel am Pluemstingel neben Jans Payer gesetzt. Wenn die Pfänder zur Deckung der Schuld nicht reichen, setzen die Aussteller ihren gesamten Besitz in Öster- reich und Ungarn als Sicherheit. Kleines Stadtsiegel von Bruck an der Leitha wegen Siegelkarenz Heinrich Wadels angekündigt.

Hebräischer Vermerk auf der Plica: הייצל באדל מיאוץ '"Heitzel Vadel" von "Jeutz"' (al)

Orig.: Ungarisches Nationalarchiv Budapest, DL 42833. 1 Siegel. Druck: MHJ 1, 118f., Nr. 83. Online: http://mol.arcanum.hu/dldf (Abbildung und ungarisches Regest); http://archives. hungaricana.hu/en/charters/ (Abbildung). Lit.: GJ 3/1, 174, Anm. 8.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Abkürzungsverzeichnis

ADG Archiv der Diözese Gurk (Klagenfurt) AHMB Archív hlavného mesta SR Bratislavy (Stadtarchiv Pressburg) AMB Archiv města Brna (Stadtarchiv Brünn) Anm. Anmerkung AÖG Archiv für österreichische Geschichte, vormals Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen ARS Arhiv Republike Slovenije (Archiv der Republik Slowenien, Laibach) AStKl Archiv der Stadt Klosterneuburg AStS Archiv der Stadt Salzburg AUR Allgemeine Urkundenreihe Bd. Band BHStA Bayerisches Hauptstaatsarchiv (München) BlVerLkNÖ Blätter des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich CDM Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae DA Diözesanarchiv DF Diplomatikai fényképgyüjtemény (Diplomatische Fotosammlung des Ungarischen Nationalarchivs Budapest) Diss. Dissertation DL Diplomatikai levéltár (Diplomatisches Archiv des Ungarischen Nationalarchivs Budapest) DOZA Deutschordens-Zentralarchiv (Wien) DRW Deutsches Rechtswörterbuch (http://drw-www.adw.uni- heidelberg.de/drw-cgi/zeige) Erg.bd. Ergänzungsband fol. folio FRA Fontes rerum Austriacarum GB Gerichtsbezirk GJ Germania Judaica GV-Hs. Geschichtsvereins-Handschrift GZM Gradivo za zgodovino Maribora H.A. Uk. Hauptarchiv Urkunde (WStLA) Hg. Herausgeber, herausgegeben Hg. v. Herausgegeben von HHStA Haus-, Hof- und Staatsarchiv (Wien) HKA Hofkammerarchiv (Wien) Hs. Handschrift JbLkNÖ Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich Jg. Jahrgang Jh. Jahrhundert KLA Kärntner Landesarchiv (Klagenfurt) KU Klosterurkunde (BHStA) Lit. Literatur

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 MB Monumenta Boica MC Monumenta Historica Ducatus Carinthiae MGH Monumenta Germaniae Historica MHJ Monumenta Hungariae Judaica MIÖG Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung MÖSTA Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs MZA Moravský zemský archiv v Brně (Mährisches Landesarchiv Brünn) N. F. Neue Folge NAČR Národní archiv (Tschechisches Nationalarchiv, Prag) NÖLA Niederösterreichisches Landesarchiv (St. Pölten) Nr. Nummer ÖNB Österreichische Nationalbibliothek Orig. Original PA Pfarrarchiv pag. Pagina Perg. Pergament phil. philosophisch(e) QuGStW Quellen zur Geschichte der Stadt Wien r. recto Rep. Repertorium s.a. sine anno s.d. sub dato s.l. sine loco SA Stadtarchiv SLA Salzburger Landesarchiv SS Scriptores StA Stiftsarchiv StABa Staatsarchiv Bamberg StAKl Stiftsarchiv Klosterneuburg StAWrN Stadtarchiv Wiener Neustadt StLA Steiermärkisches Landesarchiv (Graz) TLA Tiroler Landesarchiv (Innsbruck) UB Urkundenbuch UBOE Urkundenbuch des Landes ob der Enns Uk. Urkunde v. verso VIÖG Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung WStLA Wiener Stadt- und Landesarchiv

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Literaturverzeichnis

Altmann, Juden Salzburg = ALTMANN, Adolf: Geschichte der Juden in Stadt und Land Salzburg von den frühesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Nach handschriftlichen und gedruckten Quellen bearbeitet und dargestellt von Dr. Adolf Altmann, Rabbiner in Salzburg. [Berlin 1913.] Weitergeführt bis 1988 von Günter Fellner und Helga Embacher. Salzburg 1990.

Arany, Florentine Families in Hungary = ARANY, Krisztina: Florentine Families in Hungary in the First Half of the Fifteenth Century. Phil. Diss. Budapest 2014.

Aspernig, Quellen Wels = ASPERNIG, Walter: Quellen und Erläuterungen zur Geschichte von Wels im 15. Jahrhundert. 1. Teil: 1401-1410. In: Jahrbuch des Museal- vereines Wels 32 (1998/99/2000) 27-278.

Aspernig, Soziale Schichtung = ASPERNIG, Walter: Die soziale Schichtung der Bewohner von Wels im Spätmittelalter. In: Kurt Holter/Gilbert Trathnigg (Hg.): Wels von der Urzeit bis zur Gegenwart. Wels 21986. (= Jahrbuch des Musealvereines Wels 25.) 81-98.

Aspernig, UBOE 12 = ASPERNIG, Walter: Urkunden und Regesten aus den Welser Archiven 1400-1450. Linz 2017. (= Urkundenbuch des Landes ob der Enns 12, Neue Reihe 1.)

Authentica episcopatus Pataviensis = AUTHENTICA EPISCOPATUS PATAVIENSIS. München 1835. (= MB 30/2.)

Beider, Ashkenazic Given Names = BEIDER, Alexander: A Dictionary of Ashkenazic Given Names. Their Origins, Structure, Pronunciation, and Migrations. Bergenfield (New Jersey) 2001.

Bilgeri, Geschichte Vorarlbergs 2 = BILGERI, Benedikt: Geschichte Vorarlbergs. Bd. 2: Bayern, Habsburg, Schweiz – Selbstbehauptung. Wien-Köln-Graz 1974.

Bischoff, Stadtrechte = BISCHOFF, Ferdinand: Oesterreichische Stadtrechte und Privilegien mit Literaturangaben und Anmerkungen. Wien 1857.

Brandl, CDM 11, 12 = BRANDL, Vincenz (Hg.): Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae. Bd. 11: Vom 13. November 1375 bis 1390. Bd. 12: 1391-1399. Brünn 1885, 1890.

Brandstätter, Jüdisches Leben in Tirol = BRANDSTÄTTER, Klaus: Jüdisches Leben in Tirol im Mittelalter. In: Thomas Albrich (Hg.): Jüdisches Leben im historischen Tirol. Bd. 1: Vom Mittelalter bis 1805. Innsbruck-Wien 2013. 11-134, 333-361.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Brauneder/Jaritz, Wiener Stadtbücher 1 = BRAUNEDER, Wilhelm/JARITZ, Gerhard (Hg.): Die Wiener Stadtbücher 1395-1430. Bd. 1: 1395-1400. Wien-Köln 1989. (= FRA III/10/1.)

Brauneder/Jaritz/Neschwara, Wiener Stadtbücher 2 = BRAUNEDER, Wilhelm/JARITZ, Gerhard/NESCHWARA, Christian (Hg.): Die Wiener Stadtbücher 1395-1430. Bd. 2: 1401-1405. Wien-Köln 1998. (= FRA III/10/2.)

Breitenhuber, Judenschule Graz = BREITENHUBER, Hans: Eine mittelalterliche Juden- schule in Graz? In: Blätter für Heimatkunde 8 (1930) 91-93.

Bretholz, Quellen Juden Mähren = BRETHOLZ, Bertold: Quellen zur Geschichte der Juden in Mähren vom XI. bis zum XV. Jahrhundert (1067-1411). Prag 1935. (= Schriften der Gesellschaft für Geschichte der Juden in der čechoslovakischen Republik 1.)

Brugger, Adel und Juden = BRUGGER, Eveline: Adel und Juden im mittelalterlichen Niederösterreich. Die Beziehungen niederösterreichischer Adelsfamilien zur jüdischen Führungsschicht von den Anfängen bis zur Pulkauer Verfolgung. St. Pölten 2004. (= Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 38.)

Brugger, Ebersdorf = BRUGGER, Eveline: Daz her Chalhoh von Eberstorf gelten sol Lebmanne dem Juden. Das Archiv der Herren von Ebersdorf als Fundgrube für die mittelalterliche jüdische Geschichte. In: Elisabeth Loinig/Martha Keil (Hg.): Quellen zur jüdischen Geschichte Niederösterreichs. St. Pölten 2016. (= Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 58.) 62-91.

Brugger, Juden in Herzogenburg = BRUGGER, Eveline: Hetschel und wer noch? Anmerkungen zur Geschichte der Juden in Herzogenburg im Mittelalter. In: Günter Katzler/Victoria Zimmerl-Panagl (Hg.): 900 Jahre Stift Herzogenburg. Aufbrüche – Umbrüche – Kontinuität. Tagungsband zum wissenschaftlichen Symposium vom 22.-24. September 2011. Innsbruck-Wien-Bozen 2014. (= Sonderpublikation des Niederöster- reichischen Instituts für Landeskunde.) 118-137.

Brugger, Juden in Österreich im Mittelalter = BRUGGER, Eveline: Von der Ansiedlung bis zur Vertreibung – Juden in Österreich im Mittelalter. In: Eveline Brugger/Martha Keil/Albert Lichtblau/Christoph Lind/Barbara Staudinger: Geschichte der Juden in Österreich. Wien 22013. (= Ergänzungsband zur Österreichischen Geschichte, hg. v. Herwig Wolfram.) 123-227, 585-596.

Brugger, Judenschuldentilgungen = BRUGGER, Eveline: "So sollen die brief ab und tod sein." Landesfürstliche Judenschuldentilgungen im Österreich des 14. Jahrhunderts. In: Eveline Brugger/Birgit Wiedl (Hg.): Jüdisches Geldgeschäft im Mittelalter. Berlin- Boston 2012. (= Aschkenas. Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden 20/2.) 329- 341.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Brugger, Minem herren dem hertzogen sein juden = BRUGGER, Eveline: Minem herren dem hertzogen sein juden. Die Beziehung der Habsburger zu "ihren" Juden im spätmittelalterlichen Österreich. In: 25. Österreichischer Historikertag St. Pölten 2008. Tagungsbericht. St. Pölten 2010. (= Veröffentlichungen des Verbands Österreichischer Historiker und Geschichtsvereine 34.) 742-749.

Brugger, Small Town, Big Business = BRUGGER, Eveline: Small Town, Big Business: A Wealthy Jewish Moneylender in the Austrian Countryside. In: Albrecht Classen (Hg.): Rural Space in the Middle Ages and Early Modern Age. The Spatial Turn in Premodern Studies. Berlin-Boston 2012. (= Fundamentals of Medieval and Early Modern Culture 9.) 673-684.

Brugger, Smoke in the Chapel = BRUGGER, Eveline: Smoke in the Chapel: Jews and Ecclesiastical Institutions in and around Vienna during the Fourteenth Century. In: Philippe Buc/Martha Keil/John Tolan (Hg.): Jews and Christians in Medieval Europe: The Historiographical Legacy of Bernhard Blumenkranz. Turnhout 2016. (= Religion and Law in Medieval Christian and Muslim Societies 7.) 79-94.

Brugger, Umgang mit jüdisch-christlichen Geschäftsurkunden = BRUGGER, Eveline: ...hat ein hebraisch zettel dabey. Der Umgang mit jüdisch-christlichen Geschäfts- urkunden in der spätmittelalterlichen Praxis. In: Ludger Lieb/Klaus Oschema/Johannes Heil (Hg.): Abrahams Erbe. Konkurrenz, Konflikt und Koexistenz der Religionen im europäischen Mittelalter. Berlin-München-Boston 2015. (= Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung, Beiheft 2.) 421-436.

Brugger/Wiedl, Regesten 1, 2, 3 = BRUGGER, Eveline/WIEDL, Birgit: Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich im Mittelalter. Hg. vom Institut für jüdische Geschichte Österreichs. Bd. 1: Von den Anfängen bis 1338. Bd. 2: 1339-1365. Bd. 3: 1366-1386. Innsbruck-Wien-Bozen 2005, 2010, 2015.

Brunner, Archiv des Landmarschalls = BRUNNER, Otto: Das Archiv des Landmar- schalls Ulrich von Dachsberg. Mit einem Exkurs zur Geschichte der Juden in Wien. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 7 (1927) 63-90.

Brunner, Eggenburg 1 = BRUNNER, Ludwig: Eggenburg. Geschichte einer niederöster- reichischen Stadt. Bd. 1: Urzeit und Mittelalter. Eggenburg 1933.

Brunner, Rechtsquellen Krems und Stein = BRUNNER, Otto (Hg.): Die Rechtsquellen der Städte Krems und Stein. Graz-Köln 1953. (= FRA III/1.)

Brunner, Vorarbeiten Eggenburg = BRUNNER, Ludwig: Vorarbeiten zur Geschichte Eggenburgs. In: Monatsblatt des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 9 (1918) 65-75.

Burger, FRA II/21 = BURGER, Honorius: Urkunden der Benedictiner-Abtei zum heiligen Lambert in Altenburg 1144-1522. Wien 1865. (= FRA II/21.)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Burmeister, Juden Feldkirch = BURMEISTER, Karl-Heinz: Geschichte der Juden in Stadt und Herrschaft Feldkirch. Feldkirch 1993. (= Schriftenreihe der Rheticus- Gesellschaft 31.)

Burmeister, Juden in Vorarlberg = BURMEISTER, Karl-Heinz: Die Juden in Vorarlberg im Mittelalter. Anhang zu: Aron Tänzer: Die Geschichte der Juden in Hohenems [Unveränderter Nachdruck 1905]. Bregenz 1982. 807-824.

Buttlar, Hoyos'sche Archive = BUTTLAR, Gertrud: Die Gräflich Hoyos'schen Archive in Horn, und Drosendorf. In: MÖSTA 56 (2011) 519-536.

Buzzi, Herren von Pottendorf = BUZZI, Christiane: Die Herren von Pottendorf. In: Jahrbuch der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft Adler III/11 (1982/83) 75-145.

Chmel, Wallsee = CHMEL, Joseph: Urkundliche Beiträge zur Adelsgeschichte: I. Die Herren von Wallsee im 14. Jahrhunderte. In: Notizenblatt. Beilage zum AÖG 4 (1854) 79-88, 100-108, 125-132, 278-280, 294-296, 316-321, 337-345, 385-390, 433-437, 531- 536, 549-568, 589-607.

Christelbauer/Stadlmayer, Bruck an der Leitha = CHRISTELBAUER, Josef: Geschichte der Stadt Bruck an der Leitha. Ergänzt und erweitert von Rudolf Stadlmayer. Bruck an der Leitha [1985] (Nachdruck der Ausgabe 1920).

Cluse, Stadt und Judengemeinde in Regensburg = CLUSE, Christoph: Stadt und Judengemeinde in Regensburg im späten Mittelalter: Das "Judengericht" und sein Ende. In: Christoph Cluse/Alfred Haverkamp/Israel J. Yuval (Hg.): Jüdische Gemeinden und ihr christlicher Kontext in kulturräumlich vergleichender Betrachtung von der Spätantike bis zum 18. Jahrhundert. Hannover 2003. (= Forschungen zur Geschichte der Juden, Abt. A/13.) 365-386.

Czeike, Historisches Lexikon Wien 1-6 = CZEIKE, Felix: Historisches Lexikon Wien. Bd. 1-6. Wien 1992-2004.

Dienes, Bürger von Graz = DIENES, Gerhard Michael: Die Bürger von Graz. Örtliche und soziale Herkunft (von den Anfängen bis 1500). Graz 1973. (= Dissertationen der Universität Graz 46.)

Diözesanblatt 3, 5, 8, 11, 12, 13 = GESCHICHTLICHE BEILAGEN ZUM ST. PÖLTNER DIÖZESANBLATT. Hg. vom bischöflichen Ordinariate in St. Pölten. Bd. 3, 5, 8, 11, 12, 13. St. Pölten 1888, 1895, 1907, 1932, 1939, 1951.

Doblinger, Walsee = DOBLINGER, Max: Die Herren von Walsee. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte. In: AÖG 95 (1906) 235-578.

Dopsch, Liechtenstein = DOPSCH, Heinz: Liechtenstein: Herkunft und Aufstieg eines Fürstenhauses. Aus der Arbeit eines Forschungsprojektes. In: Arthur Brunhart (Hg.):

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Bausteine zur liechtensteinischen Geschichte. Studien und studentische Forschungs- beiträge. Bd. 2: Neuzeit. Land und Leute. Zürich 1999. 7-67.

Dopsch, Salzburger Juden = DOPSCH, Heinz: Die Salzburger Juden im Mittelalter bis zu ihrer Ausweisung 1498. In: Helga Embacher (Hg.): Juden in Salzburg. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Carolino Augusteum. Salzburg 2002. 23-37.

Ebner, Urbar der Pfarre Krems = EBNER, Herwig: Ein Urbar der Pfarre Krems aus dem 14. Jahrhundert. In: Mitteilungen des Kremser Stadtarchivs 5 (1965) 1-122.

Eckstein, Geschichte Bamberg = ECKSTEIN, Adolf: Geschichte der Juden im ehemali- gen Fürsterzbistum Bamberg, bearbeitet auf Grund von Archivalien, nebst urkundlichen Beilagen. Bamberg 1898, Nachdruck 1988.

Elze, Urkundenregesten Auersperg = ELZE, Theodor: Urkundenregesten aus dem gräflich Auerspergschen Archiv in Auersperg. In: Mitteilungen des historischen Vereines für Krain 16 (1861) 11-67.

Endl, Wildberg = ENDL, Friedrich: Wildberg (bei Horn in Niederösterreich). Beiträge zur Geschichte der Veste. In: BlVerLkNÖ N. F. 25 (1891) 364-384.

Englisch/Frühwirth/Geppert/Hanika/Mahrer/Schweiger, Kremser Wein = ENGLISCH, Ernst/FRÜHWIRTH, Hans/GEPPERT, Ulf/HANIKA, Walter/MAHRER, Fritz/ SCHWEIGER, Rupert: Der Kremser Wein und die klösterlichen Lesehöfe. Krems 21998.

Faigl, Urkunden Herzogenburg = FAIGL, Michael: Die Urkunden des regulirten Chor- herrenstiftes Herzogenburg vom Jahre seiner Übertragung von St. Georgen: 1244 bis 1450. Wien 1886.

Fejér, Codex diplomaticus 10/8 = FEJÉR, György: Codex diplomaticus Hungariae ecclesiasticus ac civilis. Bd. 10/8. Buda 1843.

Fiala, Bruck a. d. Leitha im Mittelalter = FIALA, Ernst: Ein Beitrag zur Geschichte der landesfürstlichen Stadt Bruck a. d. Leitha im Mittelalter. In: Unsere Heimat N. F. 9 (1936) 225-236.

Fohrer, Wörterbuch zum Alten Testament = FOHRER, Georg (Hg.): Hebräisches und aramäisches Wörterbuch zum Alten Testament. Hg. in Gemeinschaft mit Hans Werner Hoffmann, Friedrich Huber, Jochen Vollmer und Gunther Wanke. Berlin-New York 21989.

Fuchs, FRA II/51 = FUCHS, Adalbert Fr. (Hg.): Urkunden und Regesten zur Geschichte des Benediktinerstiftes Göttweig. Bd. 1: 1058-1400. Wien 1901. (= FRA II/51.)

Fuchs, FRA II/59 = FUCHS, Adalbert Fr. (Hg.): Urkunden und Regesten zur Geschichte der aufgehobenen Kartause Aggsbach. Wien 1906. (= FRA II/59.)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Gaspar, Juden in Eggenburg = GASPAR, Burghard: Zur Geschichte der Juden in Eggen- burg seit dem Spätmittelalter. In: Friedrich Polleroß (Hg.): "Die Erinnerung tut zu weh." Jüdisches Leben und Antisemitismus im Waldviertel. Waidhofen/Thaya 1996. 159-182.

Geissler, Juden in Deutschland und Bayern = GEISSLER, Klaus: Die Juden in Deutsch- land und Bayern bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts. München 1976. (= Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Beiheft 7, Reihe B.)

Gerhartl, Wiener Neustädter Rathaus = GERHARTL, Gertrud: Das Wiener Neustädter Rathaus. In: JbLkNÖ N. F. 38 (1968/70) 295-312.

Geyer/Sailer, Urkunden = GEYER, Rudolf/SAILER, Leopold: Urkunden aus Wiener Grundbüchern zur Geschichte der Wiener Juden im Mittelalter. Wien 1931. (= Quellen und Forschungen zur Geschichte der Juden in Deutschösterreich 10.)

GJ 2/1, 2/2, 3/1, 3/2, 3/3 = GERMANIA JUDAICA. Bd. 2: Von 1238 bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts (Bd. 2/1: Aachen-Luzern, Bd. 2/2: Maastricht-Zwolle). Hg. v. Zvi Avneri. Tübingen 1968. Bd. 3: 1350-1519 (Bd. 3/1: Aach-Lychen, Bd. 3/2: Mährisch Budwitz-Zwolle, Bd. 3/3: Gebietsartikel, Einleitungsartikel und Indices). Hg. v. Arye Maimon, Mordechai Breuer und Yacov Guggenheim. Tübingen 1987, 1995, 2003.

Göhler, Domkapitel St. Stephan = GÖHLER, Hermann: Das Wiener Kollegiat-, nachmals Domkapitel zu Sankt Stephan in Wien 1365-1554. Hg. v. Johannes Seidl, Angelika Ende und Johann Weißensteiner. Wien-Köln-Weimar 2015.

Gold, Juden in Österreich = GOLD, Hugo (Hg.): Geschichte der Juden in Österreich. Ein Gedenkbuch. Tel Aviv 1971.

Goldmann, Judenbuch der Scheffstraße = GOLDMANN, Art[h]ur: Das Judenbuch der Scheffstraße zu Wien (1389-1420), mit einer Schriftprobe. Wien-Leipzig 1908. (= Quellen und Forschungen zur Geschichte der Juden in Deutsch-Österreich 1.)

Goldmann, Wiener Judenbuch = GOLDMANN, Arthur: Das verschollene Wiener Judenbuch (1372-1420). In: Arthur Goldmann/Bernhard Wachstein/J. Taglicht/Max Grunwald: Nachträge zu den zehn bisher erschienenen Bänden der Quellen und Forschungen zur Geschichte der Juden in Österreich. Wien 1936. (= Quellen und Forschungen zur Geschichte der Juden in Österreich 11.) 1-14.

Grahammer, Hetschel = GRAHAMMER, Hannelore: Hetschel von Herzogenburg und seine Familie. In: Martha Keil/Klaus Lohrmann (Hg.): Studien zur Geschichte der Juden in Österreich. Wien-Köln-Weimar 1994. 100-120.

GZM 5 = GRADIVO ZA ZGODOVINO MARIBORA V SREDNJEM VEKU. Bd. 5. Maribor 1979.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Haider-Berky, Mittelalterliche Judengemeinde Neunkirchen = HAIDER-BERKY, Wolf- gang: Die mittelalterliche Judengemeinde von Neunkirchen und ihre Synagoge. In: Unsere Heimat 71 (2000) 4-18.

Hazai okmánytár 4 = HAZAI OKMÁNYTÁR. Codex diplomaticus patrius Hungaricus. Bd. 4. Bearb. v. Imre Nagy, Arnold Stummer, Károly Ráth und Deszö Véghely. Györ 1867.

Házi, Sopron I/1, II/1 = HÁZI, Jenő: Sopron szabad királyi város története. Bd. I/1, II/1. Sopron 1921, 1930.

Heigel, Mühldorfer Annalen = HEIGEL, Karl Theodor (Bearb.): Mühldorfer Annalen 1313-1428. In: Die Chroniken der baierischen Städte Regensburg, Landshut, Mühldorf, München. Göttingen 21967. (= Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert 15.) 369-410.

Herwig, Hohenlohe = HERWIG, Johann Justus: Entwurf einer genealogischen Geschichte des hohen Hauses Hohenlohe. Schillingsfürst 1796, Nachdruck Berlin 1873.

Herzog, Judenschule Graz = HERZOG, David: Eine mittelalterliche Judenschule in Graz? Randbemerkungen zu dem unter diesem Titel erschienenen Aufsatze. In: Blätter für Heimatkunde 9 (1931) 44-49.

Heyberger, Codex probationum diplomaticus = HEYBERGER, Johann Wilhelm: Codex probationum diplomaticus a num. 1. usque 172 inclus. in octo sectiones distinctus. Bamberg 1774.

Hlaváček, Die Wiener Haft Wenzels IV. = HLAVÁČEK, Ivan: Die Wiener Haft Wenzels IV. der Jahre 1402-1403 aus diplomatischer und verwaltungsgeschichtlicher Sicht. In: Jaroslav Pánek/Miloslav Polívka/Noemi Rejchrtová (Hg.): Husitství, reformace, renesance. Bd. 1. Praha 1994. 225-238.

Hoheneck, Oesterreich ob der Ennß 3 = HOHENECK, Johann Georg Adam Freiherr von: Die löbliche Herren Herren Stände, von Herren- und Ritterstand, in dem Erz- Herzogthum Oesterreich ob der Ennß, dero Familien abgestorben, und völlig erloschen. Dritter Theil. Passau 1747.

Hruschka, Juden in Krems = HRUSCHKA, Hannelore: Die Geschichte der Juden in Krems von den Anfängen bis 1938. 2 Bände. Phil. Diss. Wien 1978.

Hruza, Urkundenkonzepte König Wenzels = HRUZA, Karel: Zwischen Budweis, Freistadt, Litschau und Wien. Fünf unbeachtete Urkundenkonzepte König Wenzels (IV.) für die Herzöge von Österreich aus dem Jahr 1396. In: Eva Doležalová/Robert Novotný/ Pavel Soukup (Hg.): Evropa a Čechy na konci středověku. Sborník příspěvků věnovaných Františku Šmahelovi. Praha 2004. 59-83.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Jäger-Sunstenau, Archiv der Stadt Klosterneuburg = JÄGER-SUNSTENAU, Hanns: Das Archiv der Stadt Klosterneuburg. Klosterneuburg 1962.

Jenne, Documenta = JENNE, Rudolf: Documenta Liechtensteiniana. Wien 1910.

Kaminka, Urkunden Juden Oberösterreich = KAMINKA, Aharon: Urkunden zur Geschichte der Juden in Oberösterreich Ende des 14. Jahrhunderts. In: Löbel Taubes/ Chajim Bloch (Hg.): Jüdisches Jahrbuch für Österreich. Wien 5693 (1932/33). 151-156.

Kapuy, Egered = KAPUY, Vitál: Egered. In: Soproni Szemle 2 (1938) Nr. 3, 10-15.

Keil, Grenzgemeinden = KEIL, Martha: Juden in Grenzgemeinden: Wiener Neustadt und Ödenburg im Mittelalter. In: Martha Keil/Eleonore Lappin (Hg.): Studien zur Geschichte der Juden in Österreich. Bodenheim bei Mainz 1997. 9-33.

Keil, Jewish Business Contracts = KEIL, Martha: Jewish Business Contracts from Late Medieval Austria as Crossroads of Law and Business Practice. In: John Tolan/Capucine Nemo-Pekelman/Nora Berend/Youna Masset (Hg.): Religious Minorities in Christian, Jewish, and Muslim Law (5th-15th centuries). Turnhout 2017. (= Religion and Law in Medieval Christian and Muslim Societies 8.) 353-367.

Keil, Maistrin = KEIL, Martha: "Maistrin" und Geschäftsfrau. Jüdische Oberschicht- frauen im spätmittelalterlichen Österreich. In: Sabine Hödl/Martha Keil (Hg.): Die jüdische Familie in Geschichte und Gegenwart. Berlin-Bodenheim bei Mainz 1999. 27- 50.

Keil, Mittelalterliche Grundlagen = KEIL, Martha: Gemeinde und Kultur. Die mittelalterlichen Grundlagen jüdischen Lebens in Österreich. In: Eveline Brugger/ Martha Keil/Albert Lichtblau/Christoph Lind/Barbara Staudinger: Geschichte der Juden in Österreich. Wien 22013. (= Ergänzungsband zur Österreichischen Geschichte, hg. v. Herwig Wolfram.) 15-122, 573-585.

Keil, Name und Geschlecht = KEIL, Martha: Hendl, Suessel, Putzlein. Name und Geschlecht am Beispiel des österreichischen Judentums im Spätmittelalter. In: L'Homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft 20/1 (2009) 35-52.

Keil, Namen und Beinamen = KEIL, Martha: "Petachja, genannt Zecherl": Namen und Beinamen von Juden im deutschen Sprachraum des Spätmittelalters. In: Reinhard Härtel (Hg.): Personennamen und Identität. Namengebung und Namengebrauch als Anzeiger individueller Bestimmung und gruppenbezogener Zuordnung. Graz 1997. (= Grazer grundwissenschaftliche Forschungen 3, Schriftenreihe der Akademie Friesach 2.) 119- 146.

Keil, Zeugen von Gewalt = KEIL, Martha: Zeugen von Gewalt. Mittelalterliche hebräische Fragmente in niederösterreichischen Bibliotheken. In: Elisabeth Loinig/ Martha Keil (Hg.): Quellen zur jüdischen Geschichte Niederösterreichs. St. Pölten 2016.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 (= Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 58.) 13-36.

Kerschbaumer, Geschichte Krems = KERSCHBAUMER, Anton: Geschichte der Stadt Krems. Krems 1885.

Kerschbaumer, Tulln = KERSCHBAUMER, Anton: Geschichte der Stadt Tulln. Wien 1874.

Klein, Das salzburgische Söldnerheer = KLEIN, Herbert: Das salzburgische Söldnerheer im 14. Jahrhundert. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 66 (1926) 99-158.

Klein, Juden Salzburg = KLEIN, Herbert: Zur Geschichte der Juden in Salzburg. In: Zeitschrift für die Geschichte der Juden 9 (1972) 103-118.

Kober, Grundbuch des Kölner Judenviertels = KOBER, Adolph (Bearb.): Das Grundbuch des Kölner Judenviertels (1135-1425), ein Beitrag zur mittelalterlichen Topographie, Rechtsgeschichte und Statistik der Stadt Köln. Bonn 1920. (= Publikationen der Gesellschaft für rheinische Geschichtskunde 34.)

Kogler, Recht und Verfassung Rattenberg = KOGLER, Ferdinand: Recht und Verfassung der Stadt Rattenberg im Mittelalter: Ein Beitrag zur altbayerischen Stadt- rechtsgeschichte. München 1929. (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 1.)

Kogler, Stadtrechtsgeschichte Kufsteins = KOGLER, Ferdinand: Beiträge zur Stadt- rechtsgeschichte Kufsteins bis zum Ausgang des Mittelalters. Innsbruck 1912. (= Forschungen zur inneren Geschichte Österreichs 9.)

Koller, Registrum Eberhardi = KOLLER, Fritz: Registrum Eberhardi. Das Register Erzbischof Eberhards III. von Salzburg (1403-1427). Staatsprüfungsarbeit am Institut für Österreichische Geschichtsforschung. Salzburg 1974.

Koller, Salzwesen = KOLLER, Fritz: Das Salzwesen. In: Walter Brugger/Heinz Dopsch/Peter F. Kramml (Hg.): Geschichte von Berchtesgaden. Stift – Markt – Land. Berchtesgaden 1991. 737-842.

Koller-Neumann, Bamberg = KOLLER-NEUMANN, Irmtraud: Die Lehen des Bistums Bamberg in Kärnten bis 1400. Klagenfurt 1982. (= Das Kärntner Landesarchiv 7.)

Komatar, Auersperg 2 = KOMATAR, Franc: Das Schloßarchiv in Auersperg. In: Mitteilungen des Musealvereines für Krain 19 (1906) 37-58, 99-140.

Kos, Burg und Stadt = KOS, Dušan: In Burg und Stadt. Spätmittelalterlicher Adel in Krain und Untersteiermark. Wien 2006. (= VIÖG 45.)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Kozak, Baugeschichte Wiener Neustadts = KOZAK, Friedrich: Beiträge zur Bau- geschichte Wiener Neustadts. Das Grätzl. In: Unsere Heimat 38 (1967) 33-40.

Krauss, Wiener Geserah = KRAUSS, Samuel: Die Wiener Geserah vom Jahre 1421. Wien-Leipzig 1920.

Kühtreiber, Wüstungen = KÜHTREIBER, Karin: Zu den mittelalterlichen Wüstungen im Leitharaum. In: Michael Doneus/Monika Griebl (Hg.): Die Leitha ‒ Facetten einer Landschaft. Wien 2015. (= Archäologie Österreichs Spezial 3.) 233-247.

Kurahs, Verwehrte Heimat = KURAHS, Hermann: Verwehrte Heimat. Die jüdische Geschichte Radkersburgs vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Wien-Berlin 2014. (= Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark 63.)

Kurrein, Juden in Linz = KURREIN, Viktor: Die Juden in Linz (13. bis 18. Jh.). In: Die Juden in Linz. Festschrift anläßlich des fünfzigjährigen Bestandes des Linzer Tempels. Linz 1927. 5-36.

Kurrein, Mesnerin von Enns = KURREIN, Viktor: Die Mesnerin von Enns. Ein Beitrag zur Geschichte der Juden in Oberösterreich. In: Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland (1931) 171-179.

Lackner, Finanzwesen = LACKNER, Christian: Das Finanzwesen der Herzöge von Österreich in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. In: Unsere Heimat 63 (1992) 284- 300.

Lackner, Hof und Herrschaft = LACKNER, Christian: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzoge (1365-1406). Wien-München 2002. (= MIÖG Erg.bd. 41.)

Lackner, Juden im Rahmen der habsburgischen Finanzverwaltung = LACKNER, Christian: Juden im Rahmen der habsburgischen Finanzverwaltung im 14. Jahrhundert. In: Eveline Brugger/Birgit Wiedl (Hg.): Jüdisches Geldgeschäft im Mittelalter. Berlin- Boston 2012. (= Aschkenas. Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden 20/2.) 357- 369.

Lackner, Rechnungsbuch = LACKNER, Christian: Ein Rechnungsbuch Herzog Albrechts III. von Österreich. Edition und Textanalyse. Wien 1996. (= Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 23.)

Lang, Salzburger Lehen Steiermark 2 = LANG, Alois: Die Salzburger Lehen in Steiermark bis 1520. Bd. 2. Graz 1939. (= Beiträge zur Erforschung steirischer Geschichtsquellen N. F. 12.)

Lang/Freyberg, Regesta Boica 9, 11 = LANG, Karl Heinrich von/FREYBERG, Maximilian von (Hg.): Regesta sive Rerum Boicarum Autographa e Regni Scriniis fideliter in Summas contracta. Bd. 9 (Cont. 5), Bd. 11 (Cont. 7). München 1841, 1847.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Lang/Metnitz, FRA II/79 = LANG, Alois/METNITZ, Gustaf Adolf von (Bearb.): Die Salzburger Lehen in Kärnten bis 1520. Hg. v. Gotbert Moro. Wien-Köln-Graz 1971. (= FRA II/79.)

Lehnertz, Judensiegel = LEHNERTZ, Andreas: Judensiegel im spätmittelalterlichen Reichsgebiet. Beglaubigungstätigkeit und Selbstrepräsentation von Jüdinnen und Juden. 2 Bände. Phil. Diss. Trier 2017.

Lentze, Wiener Testamentsrecht = LENTZE, Hans: Das Wiener Testamentsrecht des Mittelalters. Teil 1. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Germanistische Abteilung 69 (1952) 98-154.

Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch = LEXER, Matthias: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1872-1878 mit einer Einleitung von Kurt Gärtner. Bd. 1-3. Stuttgart 1992.

Lhotsky, Quellenkunde = LHOTSKY, Alphons: Quellenkunde zur mittelalterlichen Geschichte Österreichs. Graz-Köln 1963. (= MIÖG Erg.bd. 19.)

Lhotsky, Wiener Annalen = LHOTSKY, Alphons: Die oberösterreichische Fassung der sogenannten Wiener Annalen. In: Mitteilungen des oberösterreichischen Landesarchivs 2 (1952) 5-28.

Lichnowsky, Habsburg 4, 5 = LICHNOWSKY, Eduard Maria Fürst von: Geschichte des Hauses Habsburg. Mit Regesten von Ernst Birk. Bd. 4: Vom Regierungsantritt Herzog Rudolfs bis zum Tode Herzog Albrecht des Dritten. Bd. 5: Vom Regierungsantritt Herzog Albrecht des Vierten bis zum Tode König Albrecht des Zweiten. Wien 1839, 1841.

Liechtensteinisches Urkundenbuch 1/3 = LIECHTENSTEINISCHES URKUNDEN- BUCH, Teil 1. Bd. 3: Aus den Vorarlberger Archiven, bearb. von Benedikt Bilgeri. Vaduz 1975.

Lind, Michaelskirche = LIND, Karl: Die St. Michaelskirche zu Wien. In: Berichte und Mittheilungen des Alterthums-Vereines zu Wien 3 (1859) 1-59.

Lohrmann, 1000 Jahre = LOHRMANN, Klaus (Hg.): 1000 Jahre österreichisches Judentum. Ausstellungskatalog. Eisenstadt 1982. (= Studia Judaica Austriaca 9.)

Lohrmann, Illustrierte Ketubba = LOHRMANN, Klaus: Illustrierte Ketubba. In: Hier hat Teitelbaum gewohnt. Ein Gang durch das jüdische Wien in Zeit und Raum. Hg. vom Jüdischen Museum der Stadt Wien. Wien 1993. 24-25.

Lohrmann, Juden in Tulln = LOHRMANN, Klaus: Zur Geschichte der Juden in Tulln. In: Andrea Jakober: Die jüdische Gemeinde in Tulln. Wien [1989]. 5-8.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Lohrmann, Juden Klosterneuburg = LOHRMANN, Klaus: Die Juden im mittel- alterlichen Klosterneuburg. In: Klosterneuburg. Geschichte und Kultur. Bd. 1: Die Stadt. Hg. v. der Stadtgemeinde Klosterneuburg. Klosterneuburg-Wien 1992. 209-223.

Lohrmann, Judenrecht = LOHRMANN, Klaus: Judenrecht und Judenpolitik im mittel- alterlichen Österreich. Wien-Köln 1990.

Lohrmann, Wiener Juden = LOHRMANN, Klaus: Die Wiener Juden im Mittelalter. Hg. vom Institut für Geschichte der Juden in Österreich. Berlin-Wien 2000.

Loserth, Regesten mährisch-ungarische Beziehungen = LOSERTH, Johann: Regesten zur Geschichte der mährisch-ungarischen Beziehungen vornehmlich in der Zeit der hussitischen Söldnerbanden. In: Zeitschrift des Deutschen Vereines für die Geschichte Mährens und Schlesiens 22 (1918) 59-73.

Luschin von Ebengreuth, Landschreiberamt = LUSCHIN VON EBENGREUTH, Arnold: Materialien zur Geschichte des Behördenwesens und der Verwaltung in Steiermark. Teil 1: Das Landschreiberamt in Steiermark. Quellen und Forschungen. In: Beiträge zur Kunde steiermärkischer Geschichtsquellen 29 (1898) 195-254.

Majorossi, Towns and Nobility = MAJOROSSI, Judith: Towns and Nobility in Medieval Western Hungary. In: Elisabeth Gruber/Susanne Claudine Pils/Sven Rabeler/Herwig Weigl/Gabriel Zeilinger (Hg.): Mittler zwischen Herrschaft und Gemeinde. Die Rolle von Funktions- und Führungsgruppen in der mittelalterlichen Urbanisierung Zentral- europas. Innsbruck-Wien-Bozen 2011. (= Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte 56.) 109-150.

Maleczek, Urkunden Archiv Trapp = MALECZEK, Werner: Urkunden des 14. und 15. Jahrhunderts für steirische Empfänger aus dem Archiv der Grafen Trapp auf der Churburg (Vintschgau, Südtirol). In: Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark 82 (1991) 59-133.

Mályusz, Zsigmondkori oklevéltár 1, 2/1 = MÁLYUSZ, Elemér: Zsigmondkori oklevéltár. Bd. 1: 1387-1399. Bd. 2: 1400-1410, Teil 1: 1400-1406. Budapest 1951, 1956.

Marian, Adel im Tullnerfeld = MARIAN, Günter: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. St. Pölten 2017. (= Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich 39.)

Mayer, Wiener Neustadt 1/1 = MAYER, Josef: Geschichte von Wiener Neustadt. Hg. v. der Stadtgemeinde Wiener Neustadt. Bd. 1: Wiener Neustadt im Mittelalter, Teil 1: Werden und Wachsen der Stadt (bis 1440). Wiener Neustadt 1924.

Mayrhofer, Rechtsquellen Linz = MAYRHOFER, Fritz (Hg.): Rechtsquellen der Stadt Linz 799-1493. Wien-Köln-Graz 1985. (= FRA III/11.)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 MC 10 = MONUMENTA HISTORICA DUCATUS CARINTHIAE. Geschichtliche Denkmäler des Herzogtumes Kärnten. Hg. vom Geschichtsverein für Kärnten. Bd. 10: 1335-1414. Klagenfurt 1968.

Meier/Piirainen/Wegera, Deutschsprachige Handschriften = MEIER, Jörg/PIIRAINEN, Ilpo Tapani/WEGERA, Klaus-Peter: Deutschsprachige Handschriften in slowakischen Archiven vom Mittelalter bis zur Frühen Neuzeit. Bd. 1: Westslowakei. Berlin-New York 2009.

Mell, Landstände im Erzbistum Salzburg = MELL, Richard: Abhandlungen zur Geschichte der Landstände im Erzbistume Salzburg. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 44 (1904) 139-255.

Meyer, Analecten = MEYER, Franz Martin: Analecten zur österreichischen Geschichte im XV. Jahrhundert. In: Zeitschrift für die deutschösterreichischen Gymnasien 31 (1880) 1-20.

MHJ 1, 2, 4, 5/1, 5/2, 8, 9, 10, 13 = MONUMENTA HUNGARIAE JUDAICA. Bd. 1, hg. v. Ármin Friss und Mór Weisz. Bd. 2, hg. v. Bernhard Mandl. Bd. 4, hg. v. Franz Kováts. Bd. 5/1, 5/2, hg. v. Philipp Grünvald und Alexander Scheiber. Bd. 8, 9, 10, 13, hg. v. Alexander Scheiber. Budapest 1903, 1937, 1938, 1959, 1960, 1965, 1966, 1967, 1970.

Mlinarič, Historisch-topographischer Abriss Marburg = MLINARIČ, Jože: Historično- topografski oris neposredne okolice srednjeveškega Maribora I / Historisch- topographischer Abriss der unmittelbaren Gegend der mittelalterlichen Stadt Marburg/Maribor I. In: Časopis za zgodovino in narodopisje / Review for History and Ethnography N. F. 36/3 (2000) 343-372.

Mollay, Geschäftsbuch = MOLLAY, Károly: Das Geschäftsbuch des Krämers Paul Moritz / Moritz Pál kalmár üzleti könyve (1520-1529). Sopron 1994. (= Sopron város történeti forrásai / Quellen zur Geschichte der Stadt Ödenburg B/1.)

Morré, Ratsverfassung und Patriziat Regensburg = MORRÉ, Fritz: Ratsverfassung und Patriziat in Regensburg bis 1400. In: Verhandlungen des Historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg 85 (1935) 1-147.

Moses, Juden Niederösterreich = MOSES, Leopold: Die Juden in Niederösterreich. Mit besonderer Berücksichtigung des XVII. Jahrhunderts. Wien 1935.

Muchar, Steiermark 7 = MUCHAR, Albert von: Geschichte des Herzogthums Steiermark. Bd. 7: Geschichte der Steiermark unter vom Lande Österreich getrennter Beherrschung von H. Leopold dem Frommen (Probus) 1373 bis zur Wiedervereinigung mit Österreich 1457 unter K. Friedrich IV. Graz 1864.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Mück, Quellen Geschichte Alsergrund = MÜCK, Hans: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien 1978. (= Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadt- geschichte 3.)

Nagy, Sopron vármegye története = NAGY, Imre: Sopron vármegye története. Oklevéltár első kötet 1156-1411. Sopron 1889.

Neumann, Juden Villach = NEUMANN, Wilhelm: Die Juden in Villach. In: I 155 (1965) 327-366.

Niederstätter, Herrschaft Österreich = NIEDERSTÄTTER, Alois: Die Herrschaft Öster- reich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Wien 2001. (= Österreichische Geschichte 1278-1411, hg. v. Herwig Wolfram.)

NÖUB 2 = NIEDERÖSTERREICHISCHES URKUNDENBUCH. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Bd. 2: Urkundenbuch des aufgehobenen Chorherren- stiftes St. Pölten (1368-1400). Bearb. v. Josef Lampel und Anton Victor Felgel. Wien 1901.

Oberndorff, Regesten Pfalzgrafen am Rhein 2 = OBERNDORFF, Lambert Graf von (Bearb.): Regesten der Pfalzgrafen am Rhein 1214-1508. Bd. 2. Innsbruck 1912.

Opll, Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien = OPLL, Ferdinand: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitgenossen berichten. Wien-Köln 1995.

Ortvay, Geschichte Pressburg 2/1, 2/2, 2/3, 2/4, 3 = ORTVAY, Theodor: Geschichte der Stadt Pressburg. Bd. 2/1: Mittelalterliche Topographie der Stadt, 1300-1526. Bd. 2/2: Die Rechtsorganisation der Stadt im Mittelalter. Bd. 2/3: Der Haushalt der Stadt im Mittelalter. Bd. 2/4: Das Familienleben und das materielle, intellektuelle und religiös- sittliche Leben der Bevölkerung. Bd. 3: Beilagen zur Geschichte Pressburgs in der Zeit von 1300-1526. Pressburg 1895, 1898, 1900, 1903, 1894.

Palme, Juden in Tirol = PALME, Rudolf: Zur spätmittelalterlichen und frühneu- zeitlichen Sozial- und Rechtsgeschichte der Juden in Tirol. In: Alfred Ebenbauer/Klaus Zatloukal (Hg.): Die Juden in ihrer mittelalterlichen Umwelt. Wien 1991, 183-203.

Pangerl, FRA II/23 = PANGERL, Mathias: Urkundenbuch des Cistercienserstiftes B. Mariae V. zu Hohenfurt in Böhmen. Wien 1865. (= FRA II/23.)

Patai, Jews of Hungary = PATAI, Raphael: The Jews of Hungary: History, Culture, Psychology. Detroit 1996.

Perger, Wiener Ratsbürger = PERGER, Richard: Die Wiener Ratsbürger 1396-1526. Ein Handbuch. Wien 1988.

Petrin, Perchtoldsdorf im Mittelalter = PETRIN, Silvia: Perchtoldsdorf im Mittelalter. Wien 1969. (= Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich 18.)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Pettenegg, Deutscher Orden = PETTENEGG, Gaston Graf von: Die Urkunden des Deutsch-Ordens-Centralarchives zu Wien. Bd. 1: Vom Jahr 1170-1809. Prag-Leipzig 1887.

Pfändtner, Ketubba = PFÄNDTNER, Karl G.: Ketubba. In: Europas Juden im Mittel- alter. Hg. vom Historischen Museum der Pfalz, Speyer. Speyer 2004. 196-197.

Pichler, Urkundenbuch Schlägl = PICHLER, Isfried H.: Urkundenbuch des Stiftes Schlägl. Die Rechts- und Geschichtsquellen der Cisterce Slage und des Prämonstra- tenserchorherrenstiftes Schlägl von den Anfängen bis zum Jahr 1600. Aigen im Mühlkreis 2003. (= Schlägler Schriften 12.)

Pölzl, Herren von Meissau = PÖLZL, Ignaz: Die Herren von Meissau (Schluss). In: BlVerLkNÖ N. F. 15 (1881) 42-70.

Preinfalk/Bizjak, Turjaška kniga listin 1, 2 = PREINFALK, Miha/BIZJAK, Matjaž: Turjaška kniga listin. Bd. 1: Listine zasebnih arhivov kranjske grofovske in knežje linije Turjaških (Auerspergov) 1 (1218-1400). Bd. 2: Dokumenti 15. stoletja. Ljubljana 2008, 2009.

Preuenhuber, Annales Styrenses = PREUENHUBER, Valentin: Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übrigen Historisch- und Genealogischen Schriften, zur nöthigen Erläuterung der Oesterreichischen, Steyermärckischen und Steyerischen Geschichten: Aus der Stadt Steyer uralten Archiv und andern glaubwürdigen Urkunden, Actis Publicis und bewährten Fontibus, mit besondern Fleiß verfasset. Nürnberg 1740.

Prickler, Burgenländische Judensiedlungen = PRICKLER, Harald: Beiträge zur Geschichte der burgenländischen Judensiedlungen. In: Rudolf Kropf (Hg.): Juden im Grenzraum. Geschichte, Kultur und Lebenswelt der Juden im burgenländisch- westungarischen Raum und in den angrenzenden Regionen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Eisenstadt 1993. (= Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland 92.) 65-106.

Pröll, Weingarten-Besitz Schlägl = PRÖLL, Laurenz: Der Weingarten-Besitz des ober- österreichischen Prämonstratenser-Stiftes Schlägl in Niederösterreich. In: BlVerLkNÖ N. F. 19 (1885) 461-490.

QuGStW I/1-10, II/1-5, III/1-3 = QUELLEN ZUR GESCHICHTE DER STADT WIEN. Hg. vom Verein für Geschichte der Stadt Wien (vormals Altertums-Verein zu Wien). Abt. I: Regesten aus in- und ausländischen Archiven mit Ausnahme des Archives der Stadt Wien. Bd. 1-10. Wien 1895-1937. Abt. II: Regesten aus dem Archive der Stadt Wien. Bd. 1-5. Wien 1898-1921. Abt. III: Grundbücher der Stadt Wien. Bd. 1-3. Wien 1889-1921.

Rapberger, Jüdische Bevölkerung in Oberösterreich = RAPBERGER, Silvia: Die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Oberösterreich. Phil. Diplomarbeit. Wien 2013.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Röhrig, Klosterneuburg = RÖHRIG, Floridus: Klosterneuburg. Wien-Hamburg 1972. (= Wiener Geschichtsbücher 11.)

Roland/Zajic, Illuminierte Urkunden = ROLAND, Martin/ZAJIC, Andreas: Illuminierte Urkunden des Mittelalters in Mitteleuropa. In: Archiv für Diplomatik 59 (2013) 241- 432.

Rosenberg, Juden Steiermark = ROSENBERG, Artur: Beiträge zur Geschichte der Juden in Steiermark. Wien-Leipzig 1914. (= Quellen und Forschungen zur Geschichte der Juden in Deutsch-Österreich 6.)

Rumpler, Wallseer und Schlierbach = RUMPLER, Klaus: Die Wallseer, das Land ob der Enns und das Stift Schlierbach. In: Hannes Etzlstorfer/Klaus Rumpler (Hg.): Sechs- hundertfünfzig Jahre Stift Schlierbach. Schlierbach 2005. 4-10.

Sailer, Ratsbürger Wien = SAILER, Leopold: Die Wiener Ratsbürger des 14. Jahr- hunderts. Wien 1931. (= Studien aus dem Archiv der Stadt Wien 3/4.)

Schalk, Medling = SCHALK, Karl: Das Landgericht Herrschaft Burg Medling. Haupt- sächlich im 15. und 16. Jahrhundert bis zum Jahre 1610. In: BlVerLkNÖ N. F. 19 (1885) 3-78.

Scherer, Rechtsverhältnisse = SCHERER, Johann Egid: Die Rechtsverhältnisse der Juden in den deutsch-österreichischen Ländern. Mit einer Einleitung über die Principien der Judengesetzgebung in Europa während des Mittelalters. Leipzig 1901. (= Beiträge zur Geschichte des Judenrechtes im Mittelalter 1.)

Schlager, Wiener Skizzen 1, 2 = SCHLAGER, Johann Evangelist: Wiener Skizzen aus dem Mittelalter. Bd. 1, 2. Wien 1835, 1836.

Schubert, Kettuba = SCHUBERT, Kurt: Kettuba. In: Judentum im Mittelalter. Katalog zur Ausstellung im Schloß Halbturn. Hg. v. der Kulturabteilung des Amtes der Burgen- ländischen Landesregierung. Eisenstadt 1978. 242.

Schwarz, Hebräische Handschriften der Nationalbibliothek = SCHWARZ, Arthur Zacharias: Die hebräischen Handschriften der Nationalbibliothek in Wien. Wien-Prag- Leipzig 1925.

Schwarz, Juden in Wien = SCHWARZ, Ignaz: Geschichte der Juden in Wien. Von ihrem ersten Auftreten bis zum Jahre 1625. In: Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsvereine zu Wien. Bd. 5. Wien 1913. 1-64.

Schwarz, Kremser Kethubah = SCHWARZ, Arthur Zacharias: Eine illuminierte Kremser Kethubah aus dem Jahre 1392. In: Archiv für jüdische Familienforschung, Kunstgeschichte und Museumswesen 1/4-6 (1913) 23-25.

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Schwarz, Tullner Juden = SCHWARZ, Peter: Tulln ist judenrein! Die Geschichte der Tullner Juden und ihr Schicksal von 1938 bis 1945: Verfolgung – Vertreibung – Vernichtung. Wien 1997.

Schwarz, Wiener Ghetto = SCHWARZ, Ignaz: Das Wiener Ghetto, seine Häuser und seine Bewohner. Wien-Leipzig 1909. (= Quellen und Forschungen zur Geschichte der Juden in Deutsch-Österreich 2.)

Schwind/Dopsch, Urkunden = SCHWIND, Ernst Freiherr von/DOPSCH, Alphons (Hg.): Ausgewählte Urkunden zur Verfassungs-Geschichte der deutsch-österreichischen Erb- lande im Mittelalter. Innsbruck 1895.

Seemüller, MGH Deutsche Chroniken 6 = SEEMÜLLER, Joseph (Hg.): Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften. Hannover 1906-1909, Nachdruck München 1980. (= MGH Deutsche Chroniken 6.)

Seidl, Kopialbuch Perchtoldsdorf = SEIDL, Johannes: Das Kopialbuch der Zeche Unserer Lieben Frau zu Perchtoldsdorf: Studien zur Geistes-, Sozial- und Wirtschafts- geschichte einer niederösterreichischen Kleinstadt am Ausgang des Mittelalters. Wien 1993. (= Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 18.)

Sinnacher, Säben und Brixen 6 = SINNACHER, Franz Anton: Beyträge zur Geschichte der bischöflichen Kirche Säben und Brixen in Tyrol. Bd. 6. Brixen 1828.

Spitzer, Jews 2 = SPITZER, Shlomo: The Jews in Austria in the Middle Ages till the Reformation (1520). Bd. 2: Lists of persons and places. Phil. Diss. Bar Ilan University 1974.

Steinkellner, Schneckenreuter = STEINKELLNER, Franz: Die Schneckenreuter. In: Unsere Heimat 57 (1986) 147-183.

Stowasser, Beiträge = STOWASSER, Otto H.: Beiträge zu den Habsburger-Regesten I- VII (mit zwei Tafeln). In: MIÖG Erg. Bd. 10 (1928) 1-80.

Stowasser, Besitzfähigkeit = STOWASSER, Otto H.: Zur Frage der Besitzfähigkeit der Juden in Österreich während des Mittelalters. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 4 (1923) 23-27.

Stowasser, Land und Herzog = STOWASSER, Otto H.: Das Land und der Herzog. Untersuchungen zur bayrisch-österreichischen Verfassungsgeschichte. Berlin 1925.

Szende, Laws, Loans, Literates = SZENDE, Katalin: Laws, Loans, Literates: Trust in Writing in the Context of Jewish-Christian Contacts in Medieval Hungary. In: John Tolan/Stéphane Boissellier (Hg.): La cohabitation religieuse dans les villes Européennes,

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Xe-XVe siècles / Religious Cohabitation in European Towns (10th-15th centuries). Turnhout 2014. (= Religion and Law in Medieval Christian and Muslim Societies 3.) 243-271.

Trauttmansdorff, Beitrag = TRAUTTMANSDORFF, Ferdinand Erbgraf zu: Beitrag zur niederösterreichischen Landesgeschichte. Wien-Leipzig 1904.

UB Kremsmünster = URKUNDENBUCH FÜR DIE GESCHICHTE DES BENE- DICTINER STIFTES KREMSMUENSTER, seiner Pfarreien und Besitzungen vom Jahre 777 bis 1400. Hg. v. Theodorich Hagn. Wien 1852.

UBOE 8-11 = URKUNDENBUCH DES LANDES OB DER ENNS. Hg. vom Verwal- tungs-Ausschuß des Museums Francisco-Carolinum zu Linz. Bd. 8-11. Wien 1883-1956.

Uhlirz, Österreichische Geschichtsquellen = UHLIRZ, Karl: Zur Kunde österreichischer Geschichtsquellen. In: Festgaben zu Ehren Max Büdinger's. Von seinen Freunden und Schülern. Innsbruck 1898. 311-330.

Urkunden des Deutschordens-Zentralarchivs = DIE URKUNDEN DES DEUTSCH- ORDENS-ZENTRALARCHIVS IN WIEN. Regesten. Nach dem Manuskript von Marian Tumler hg. v. Udo Arnold. Teilbd. 2: 1313-1419. Marburg 2007. (= Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 60/2.)

Wadl, Juden Kärnten = WADL, Wilhelm: Geschichte der Juden in Kärnten im Mittelalter. Mit einem Ausblick bis zum Jahre 1867. Klagenfurt 32009. (= Das Kärntner Landesarchiv 9.)

Wartinger, Privilegien Bruk = WARTINGER, Joseph: Privilegien der Kreisstadt Bruk [!], aus dem Joanneum's Archive herausgegeben. Graz 1837.

Wartinger, Privilegien Graz = WARTINGER, Joseph: Privilegien der Hauptstadt Graz, aus dem Joanneum's Archive herausgegeben. Graz 1836.

Weigl, Rittermäßiger Adel = WEIGL, Herwig: Materialien zur Geschichte des ritter- mäßigen Adels im südwestlichen Österreich unter der Enns im 13. und 14. Jahrhundert. Wien 1991. (= Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich 16.)

Weis, FRA II/16 = WEIS, Johann Nepomuk: Urkunden des Cistercienser-Stiftes Heiligenkreuz im Wiener Walde. Teil 2. Wien 1859. (= FRA II/16.)

Weiss, Untersteiermark = WEISS, Norbert: Das Städtewesen der ehemaligen Unter- steiermark im Mittelalter. Vergleichende Analyse von Quellen zur Rechts-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Graz 2002. (= Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark 46.)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Weiss/Kirnbauer, Oberoesterreichischer Adel = WEISS von Starkenfels, Alois/ KIRNBAUER von Erzstätt, Johann Evangelist: Oberoesterreichischer Adel. Nürnberg 1885-1904. (= J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch 4/5.)

Wenninger, Cilli = WENNINGER, Markus: Die Bedeutung jüdischer Financiers für die Grafen von Cilli und vice versa. In: Rolanda Fugger Germadnik (Hg.): Celjski grofje, stara tema – nova spoznanja. Sammelband des internationalen Symposiums "Die Grafen von Cilli, altes Thema – neue Erkenntnisse", Celje, 27.-29. Mai 1998. Celje 1999. 143- 164.

Wenninger, Juden in Salzburg = WENNINGER, Markus: Die Entwicklung der Stadt Salzburg – zur Geschichte der Juden in Salzburg. In: Heinz Dopsch/Hans Spatzenegger (Hg.): Geschichte Salzburgs. Stadt und Land. Bd. 1/2: Mittelalter. Salzburg 1983. 747- 756.

Wenninger, Juden in Salzburgs Vergangenheit und Gegenwart = WENNINGER, Markus: Juden in Salzburgs Vergangenheit und Gegenwart. In: Das Salzburger Jahr 1983/84. Eine Kulturchronik. Salzburg 1984. 46-49.

Wertheimer, Juden Österreich 1 = WERTHEIMER, Joseph: Die Juden in Österreich. Vom Standpunkt der Geschichte, des Rechts und des Staatsvorteils. Bd. 1. Leipzig 1842.

Wichner, Geschichte Admonts 3 = WICHNER, Jakob: Geschichte des Benediktiner- Stiftes Admont. Bd. 3: Von der Zeit des Abtes Engelbert bis zum Tode des Abtes Andreas von Stettheim (1297-1466). Graz 1878.

Wiedl, Anti-Jewish Polemics = WIEDL, Birgit: Anti-Jewish Polemics in Business Charters from Late Medieval Austria. In: Verging on the Polemical: Exploring the Boundaries of Medieval Religious Polemic across Genres and Research Cultures. Vienna 2018. (= medieval worlds. comparative & interdisciplinary studies 7.) 61-79, http://www.medievalworlds.net/0xc1aa5576_0x00390b23.pdf.

Wiedl, Den Panzer von den Juden gekauft = WIEDL, Birgit: "Den Panzer von den Juden gekauft und empfangen." Juden zwischen Krieg und Katastrophe – Gefahren und Möglichkeiten. In: Christian Rohr/Ursula Bieber/Katharina Zeppezauer-Wachauer (Hg.): Krisen, Kriege, Katastrophen. Zum Umgang mit Angst und Bedrohung im Mittelalter. Heidelberg 2018. (= Interdisziplinäre Beiträge zu Mittelalter und Früher Neuzeit 3.) 199- 232.

Wiedl, Der Salzburger Erzbischof und seine Juden = WIEDL, Birgit: Der Salzburger Erzbischof und "seine" Juden im 13. und 14. Jahrhundert. In: Alfred Haverkamp/ Christoph Cluse/Jörg Müller (Hg.): Beziehungen zwischen Bischöfen und Juden in vergleichender europäischer Perspektive (10.-15. Jahrhundert): Indikatoren für Charakteristika des aschkenasischen Judentums? Trier 2018. (= Forschungen zur Geschichte der Juden, Abt. A.) [Im Druck]

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Wiedl, Ernustus iudeus = WIEDL, Birgit: Wer ist Ernustus iudeus? Die schwierige Suche nach Juden in mittelalterlichen Archivbeständen. In: Elisabeth Loinig/Martha Keil (Hg.): Quellen zur jüdischen Geschichte Niederösterreichs. St. Pölten 2016. (= Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 58.) 37-61.

Wiedl, Gerichtsobrigkeiten = WIEDL, Birgit: ...und kam der jud vor mich ze offens gericht. Juden und (städtische) Gerichtsobrigkeiten im Spätmittelalter. In: Mediaevistik. Internationale Zeitschrift für Interdisziplinäre Mittelalterforschung 28/2015 (2016) 243- 268.

Wiedl, Jews in the Countryside = WIEDL, Birgit: "Lazarus and Abraham, our Jews of Eggenburg": Jews in the Austrian Countryside in the Fourteenth Century. In: Albrecht Classen (Hg.): Rural Space in the Middle Ages and Early Modern Age. Berlin-Boston 2012. (= Fundamentals of Medieval and Early Modern Culture 9.) 639-672.

Wiener, Regesten 1 = WIENER, Meir: Regesten zur Geschichte der Juden in Deutsch- land während des Mittelalters. Theil 1. Hannover 1862.

Wiesflecker-Friedhuber, Juden in der Steiermark = WIESFLECKER-FRIEDHUBER, Inge: Die Juden in der Steiermark im Mittelalter. In: Gerhard Pferschy (Hg.): Die Steiermark im Spätmittelalter. Wien-Köln-Weimar 2018. (= Geschichte der Steiermark 4.) 343-356.

Wiessner, Gurker Urbare = WIESSNER, Hermann: Die mittelalterlichen Stiftsurbare Kärntens, Teil 1: Gurker Urbare (Bistum und Kapitel) in Auswahl aus der Zeit von 1285 bis 1502. Wien 1951. (= Österreichische Urbare, Abt. 3: Urbare geistlicher Grundherr- schaften, Bd. 3/1.)

Wilflingseder, Dreifaltigkeitskapelle = WILFLINGSEDER, Franz: Geschichte der älteren Dreifaltigkeitskapelle in Linz. Von der Judenschule zur Jesuitenresidenz. In: Historisches Jahrbuch der Stadt Linz. Linz 1956. 33-188.

Wilhelm, Archivberichte = WILHELM, Franz (Hg.): Archivberichte aus Nieder- österreich. Bd. 1, Heft 1. Wien 1915.

Winner, Diözesanarchiv St. Pölten = WINNER, Gerhard: Das Diözesanarchiv Sankt Pölten. Behörden und Institutionen, ihre Geschichte und Bestände. St. Pölten 1962.

Winner, Lehen des St. Georgsordens = WINNER, Gerhard: Die Lehen des St. Georgs- ordens in Niederösterreich. In: Unsere Heimat 30 (1959) 206-212.

Winter, Beiträge 1 = WINTER, Gustav: Beiträge zur niederösterreichischen Rechts- und Verwaltungsgeschichte 1. In: BlVerLkNÖ N. F. 15 (1881) 374-378, 405-417.

Winter, Niederösterreichische Weistümer 1-3 = WINTER, Gustav: Nieder- österreichische Weistümer. Bd. 1-3. Wien 1886, Wien-Leipzig 1896, Wien 1909. (= Österreichische Weistümer 7-9.)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Wolf, Juden Salzburg = WOLF, Gerschon: Zur Geschichte der Juden in Salzburg. In: Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums 25 (1876) 284f.

Wolf, Jüdische Aerzte = WOLF, Gerschon: Jüdische Aerzte in der vorjosefinischen Zeit in Wien. In: BlVerLkNÖ N. F. 19 (1885) 491-495.

Zahn, Ortsnamenbuch der Steiermark = ZAHN, Joseph von: Ortsnamenbuch der Steier- mark im Mittelalter. Wien 1893.

Zajic/Roland, Urkundenfälschung Dürnstein = ZAJIC, Andreas/ROLAND, Martin: Eine spätmittelalterliche Urkundenfälschung aus dem Augustiner-Chorherrenstift Dürnstein in Niederösterreich. In: Archiv für Diplomatik 51 (2005) 331-432.

Zák, Die Martinskirche in Drosendorf = ZÁK, Alphons: Die Martinskirche in Drosen- dorf. In: BlVerLkNÖ N. F. 28 (1894) 95-200.

Zehetmayer, Urbar Hardegg = ZEHETMAYER, Roman: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363. Mit einer Einleitung zur Struktur der Grafschaft Hardegg im 14. Jahrhundert. Wien-Köln-Weimar 2001. (= FRA III/15.)

Zeibig, FRA II/28 = ZEIBIG, Hartmann: Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg bis zum Ende des vierzehnten Jahrhunderts. Teil 2. Wien 1868. (= FRA II/28.)

Zeibig, Urkundenbuch der Stadt Klosterneuburg = ZEIBIG, Hartmann: Urkundenbuch der Stadt Klosterneuburg 1298 bis 1565. Monumenta Claustroneoburgensia 3. In: AÖG 7 (1851) 309-346.

Zuckerman, Unpublished Materials = ZUCKERMAN, Arthur J.: Unpublished Materials on the Relationship of early fifteenth Century Jewry to the central Government. In: S. W. Baron Jubilee Volume. Jerusalem 1974. 1059-1094.

Zwiedineck, Archiv Steyersberg = ZWIEDINECK, Hans von: Das Reichsgräflich Wurmbrand'sche Haus- u. Familien-Archiv zu Steyersberg. Graz 1896. (= Veröffent- lichungen der Historischen Landeskommission für Steiermark 2.)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Register*

Aachen (Ort): 2226 Agnes ∞ Hans Sailer der Geigenstaffel: Abraham Frank, Jude: 2192, 2298 (A) 2278 Abraham Klausner, Jude aus Wien, Agnes ∞ Oswald Grill: 2161 Judenmeister: 2266, 2318, 2327 Agnes ∞ Rüdiger Gulher: 2051 Abraham Tener, Jude: 1920 Agnes ∞ Ulrich Purkhartsperger: 1890 Abraham, Jude (Judenmesner in Agnes Kreuzerin: 2128, 2130, 2131 Pettau?): 2312 Agnes Stadlerin, Meisterin des Klosters Abraham, Jude: 2298 Pulgarn: 2159 Abraham, Jude aus Landshut: 1920 Agnes von Königsberg: 2065 (A) Absamer (jüdische Einheber der Agnes Würflin, Priorin des Judensteuer): 1908, 1909, 2101 (A), Frauenklosters St. Laurenz in Wien: 2171, 2216, 2255 2186 Achatz Hannauer, Pfleger zu Bruck an Agnes, Witwe des Heinrich Sweblein: der Leitha: 2236 1873 Achau (Ort): 2205 Agnes, Witwe des Jakob Leublein des Achim, Jude aus Bruck an der Leitha: Nachrichters: 1947 2019 Agnes, Witwe des Jörg Derrengast: Achtseinnicht, Jörg: 2280 2034 Äckerlein: 1957 Ägypten: 2274 (A) Adam Grelitzer: 2025, 2250 Aigelsberger, Stephan: 1962 Admont, Abt von: Hartnid: 2269 Alben, Wolfhart von der: 1997 Admont, Konvent von: 2269 Alber, Heinrich: 2012 Admonter Hof zu Krems: 2115 Albero Stuchs von Trautmannsdorf: Admonter Hof zu Krems, Hofmeister 1886, 2072 (A), 2178 im: Peter Mederinger: 2115, Andreas Älblein, Sohn des Thomas Volberlein: Wempugsch: 2115 2150 Afra Stuchsin von Trautmannsdorf: Albrecht Hadmansdorfer: 2125 2072 (A), 2104, 2109 Albrecht II., Herzog von Österreich: Afra von Wallsee s. Afra Stuchsin von 1925 (A) Trautmannsdorf Albrecht III., Herzog von Österreich: Afra, Witwe des Jans Westerburger: 1869, 1886, 1894, 1898, 1900, 1908, 2159 1909, 1920, 1925, 1958, 1974, 2000, Afrusch (Abraham), Jude aus 2001, 2002, 2003, 2004, 2014 (A), Voitsberg: 2030, 2054, 2284 2037, 2039, 2044, 2062, 2063, 2069, Agathe Geyrin: 2112 2083 (A), 2090 (A), 2113, 2118, Aggsbach, Kartause: 1951 2120 (A), 2147, 2180 (A), 2220 Aggsbach, Konvent von: 1951 Albrecht IV., Herzog von Österreich: Aggsbach, Prior von: Hans: 1951 2001, 2014 (A), 2031, 2077, 2083, Aggsbach, Verweser von: 1951 2086, 2102, 2104, 2113, 2116, 2120, Agnes ∞ Dietmar Zauchinger: 1867 2125, 2136, 2141, 2142, 2147, 2152, Agnes ∞ Gilg Hüter: 1984 2164 (A), 2165, 2171, 2180, 2191, 2195, 2216, 2220, 2221, 2227, 2244,

* Zu den Richtlinien der Registererstellung vgl. Brugger/Wiedl, Regesten 1, 393. 329

Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 2248, 2253, 2255, 2283, 2294, 2297, Alocher, Walter (Chorherr zu 2300, 2307, 2308 Klosterneuburg und Pfarrer von Albrecht Oder von Schwertberg: 1978, Heiligenstadt): 1918 1999, 2003 Alram Kürschner: 1892 Albrecht Piber, Widemrichter und Als (Fluss): 2261 Hofmeister im Gleinker Hof zu Altenburger, Hans: 1871 Krems: 2117, 2198, 2203, 2204, Amtmann von Puchberg, Heinrich der: 2211, 2242, 2314 2046 Albrecht Schrott: 2313 Anastasia ∞ Hans Strasser: 2256 Albrecht Schweinbarter: 2205 Andermann Payer: 2108 Albrecht von Bierbaum: 1887, 1888, Andreas am Petersfreithof: 1873, 2253 1924 Andreas Bauer: 1995 Albrecht von Ebersdorf: 2155, 2294, Andreas Chrumicher: 2150, 2263 2295 Andreas der Richter zu Gurk: 1883 Albrecht von Lichtenburg-Vöttau: Andreas Dürr: 1889 1911, 2000, 2086 (A) Andreas Goldstainer: 2069 Albrecht von Markersdorf: 2001, 2082 Andreas Gruber: 2038 Albrecht von Ottenstein: 2104, 2109, Andreas Gruber, Pfleger zu 2114, 2155, 2178, 2211, 2220, 2262, Gobelsburg: 2304 2307 Andreas Halser: 2239 Albrecht von Pottendorf-Ebenfurth: Andreas Hierz: 2130 2000 Andreas Honigler: 2301 Albrecht von Puchheim: 1997 Andreas Hüter: 2144 Albrecht von Weidenberg, Pfarrer von Andreas Kregel, Landrichter und Perchtoldsdorf: 2194, 2199 Judenrichter von Graz: 1930, 2066, Albrecht von Wöllersdorf: 2234 2112, 2151, 2167, 2170, 2202, 2238, Albrecht, Abt von Heiligenkreuz: 2253 2269, 2325 Albrecht, Bischof von Bamberg: 2089 Andreas Kürschner: 2264 (A), 2181, 2228 Andreas Leisser, Pfarrer von Schwa- Aldersbach, Abt von: Nikolaus: 2045, dorf: 1866 2149 (A), Andreas: 2149, Heinrich: Andreas Peinnhackel: 2145 2187, 2193, 2224 Andreas Plank, Pfarrer von Mödling: Aldersbach, Amtmann des Klosters (in 2248, 2253 Weinzierl): Leb der Leitgeb: 2045, Andreas Retzer: 2247 2149 Andreas Rüschlein: 2300 Aldersbach, Kloster: 1894 (A), 2169, Andreas Singer, Hofmeister des 2187, 2193 Klosters Klosterneuburg: 2254 Aldersbach, Konvent von: 2187, 2193, Andreas Stockerauer, Richter und 2224 Bergmeister zu Jois: 2236, 2316 Aldersbacher Hof zu Weinzierl: 2187, Andreas Swert: 2019 2193, 2224 Andreas von Horn, Guardian des Alexander Küchenschreiber: 2307 Minoritenklosters in Villach: 2059 Algersdorf (Ort): 2323 Andreas von Königsberg: 1906, 1966, Allerheiligenstift in Wien: 2178 1993, 2065 Allerheiligenstift in Wien, Propst des: Andreas von Neuhaus: 2310 (A), 2321 Anton: 2178 Andreas von Zaingrub: 1885, 1945 Andreas Watman: 1866

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Andreas Wempugsch, Hofmeister im Anna ∞ Ulrich Rauchenwarter, Richter Admonter Hof zu Krems: 2115 von Pressburg: 2135 Andreas Zaunrud: 1997 Anna Teglin: 2275 Andreas, Abt von Aldersbach: 2149 Anna von Schaunberg, Äbtissin von Andreas, Dekan von Berchtesgaden: Dürnstein: 2203, 2204, 2237 1997 Anna, Meisterin des Frauenklosters St. Andreas, Herr: 1997 Jakob in Klosterneuburg: 2040 Andreas, Pfarrer im Spital zu Anna, Tocher des Jans Widerhals: 1884 Eggenburg: 2014 Anna, Tochter des Otto Pinter: 2005 Andreas, Sohn des Huenker: 2260 Anna, Tochter des Wolfgang Rorer: Andreas, Vetter des Heinrich Steinhauf: 2155 2161 Anna, Witwe des Ottlein Oler: 2230 Angerfelder, Peter (Richter von Wien): Anna, Witwe des Rudolf auf der Grub: 2166, 2240, 2259, 2318, 2319 2283 Angerfelder, Rudolf: 2307 Anton, Propst des Allerheiligenstifts in Anhanger, Veit: 2150 Wien: 2178 Anna ∞ Andreas Hüter: 2144 Apotheker, Thomas der: 1882 Anna ∞ Andreas, Sohn des Huenker: Aram, Jude aus Korneuburg: 1895, 2260 2053, 2087 Anna ∞ Erhard Grupel: 2169 Aram, Jude aus Krems: 2045, 2149 Anna ∞ Gabriel Goldschmied: 2119 Arberger, Jörg (Chorherr und Oblei- Anna ∞ Georg von Strenk: 2224 meister des Klosters Klosterneuburg): Anna ∞ Hans Freindorfer: 2249 1980 Anna ∞ Hans Leupold: 2204 Arbestaler, Michael: 2236, 2301 Anna ∞ Hans Petzel: 2055 Arnsdorf, Hofmeister des Erzbischofs Anna ∞ Jakob Lederer: 2192 von Salzburg zu: Nikolaus, Pfarrer Anna ∞ Konrad Würfel: 2099 von Wiener Neustadt: 1907 Anna ∞ Kunz Pilgrim: 1912 Aron, Jude aus Perchtoldsdorf: 1908, Anna ∞ Michael Fink: 1992 1909 Anna ∞ Nikolaus Berzethe von Aron, Jude aus Pettau: 2312 Monostor: 2129, 2132, 2137, 2138, Aron, Jude aus Prag: 2292, 2296 2250 Aron, Jude aus Voitsberg: 2251 Anna ∞ Nikolaus Gefeller: 2128, 2130, Aron, Jude aus Zistersdorf: 1982 2131 Aron, Jude, Vater der Zemach: 2007 Anna ∞ Nikolaus Hasenörl: 1905 Aschkenas: 2007 (A), 2312 (A) Anna ∞ Nikolaus Krakauer: 1940, 1941 Au, Konrad von (Burggraf zu Dürn- Anna ∞ Nikolaus Metzner: 2256 stein): 1999, 2006 Anna ∞ Nikolaus Peheim: 2200 Au, Wolfhart von: 1935, 2006, 2063 Anna ∞ Nikolaus Seuringer: 2199 Auerin, die: 2170 Anna ∞ Paul Pickel: 2204 Auersperg, Diepold von: 2189 Anna ∞ Peter Peheim: 1917, 1968 Auersperg, Wilhelm von (Ritter): 2189 Anna ∞ Peter Salzer: 1980 Auersperger, die: 2219 (A) Anna ∞ Peter Zistel: 2263 Avigdor, Jude aus Voitsberg: 2030 Anna ∞ Philipp Fuetpekch: 2190 Avigdor, Jude aus Voitsberg, Kinder Anna ∞ Stephan, Sohn Peters, des des: 2030 Richters von Sommerein: 1864 Awoldinger, Konrad: 2111 Baden-Württemberg: 2312 (A)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Bader an der Hellbadstube zu Krems, Baumgartenberg, Bergmeister des Hans der: 2115 Klosters in Klosterneuburg: Friedrich Bader zu den Röhren, Elisabeth ∞ En: 1868, Hans Plödlein: 1951, 2087 Hans: 1972 Baumgartenberg, Kloster: 1868, 1951, Bader zu den Röhren, Hans: 1972 1991, 2087, 2144 Bader, Heinrich: 2154 Baumgartner, Elisabeth ∞ Peter: 2199 Bader, Katharina ∞ Heinrich: 2154 Baumgartner, Peter: 2199 Balthasar Steinhauser: 2059 Baumgartnerin, Klara (Priorin des Balthasar von Fohnsdorf: 1997 Dominikanerinnenklosters in Tulln): Bamberg, Bischof von: Albrecht: 2089 1954, 1955 (A), 2181, 2228 Bayer, Dietrich Schuster der: 1926 Bamberg, Hochstift von: 1961 (A), Bayer, Elisabeth ∞ Dietrich Schuster 2228 der: 1926 Bamberg, Juden aus: 2228, Samuel: Bayer, Joseph, Jude aus Regensburg: 1961, 2179, 2273 (A) 1967 (A) Bamberg, Kirche von: 2181 Bayern: 2146 (A) Barbara ∞ Erhard von Rust: 1891 Bayern, Herzog von: Stephan III.: 2146 Barbara ∞ Rudolf Scheurbeck: 1924 Beatrix von Nürnberg, Herzogin von Barbara, Witwe des Sieghard Grill: Österreich: 2049, 2180 2161 Benesch von Krawarn: 1911, 1936 Bartholomäus von Gufidaun: 2309 Berchtesgaden (Ort): 1997 Bartholomäus, Dekan von Berchtesgaden, Dekan von: Andreas: Klosterneuburg: 1875 1997 Bartholomäus, Kaplan der Frauenkirche Berchtesgaden, Frauenkloster zu: 1997 zu Tulln: 2188 Berchtesgaden, Kapitel von: 1935, Baruch, Jude aus Korneuburg: 2107, 1997 2116, 2235 Berchtesgaden, Propst von: Konrad: Baruch, Jude, Vater des Afrusch 1997 (Abraham) aus Voitsberg: 2030, 2284 Berchtesgadener Eisentürhof zu Krems: Baruch, Jude, Vater des Höschlein aus 2163 (A), 2200 Wien: 1917, 1968 Berchtesgadener Eisentürhof zu Krems, Bauer, Andreas: 1995 Hofmeister im: Leonhard von Gföhl: Bauer, Elisabeth ∞ Nikolaus: 2020, 2163, 2200 2037 Bernhard Handschneider: 2025 Bauer, Friedrich: 2207 Bernhard von Liechtenstein-Murau: Bauer, Hans (Pfarrer von 1902, 2000, 2041 Perchtoldsdorf): 2073 Bernhard von Liechtenstein-Murau, Bauer, Konrad: 2264 Stiefmutter des: 2000 Bauer, Nikolaus: 2020, 2037 Bernhard von Streitwiesen-Mollenburg: Baumann, Jakob: 2252 2101, 2178 Baumgarten (Ort): 1901 Bertha ∞ Jans Lang, Richter von Baumgarten, Amtmann des Klosters Perchtoldsdorf: 2197 Säusenstein in: Konrad Prein von Berthold Chuesnaer: 2314 Ofen: 1901 Berthold Gapler: 2053 Baumgartenberg, Abt von: Johannes: Berthold Lang, Judenrichter und 1950, 2144 Bürgermeister von Wien: 2154, 2248 Berthold Puchler: 1995

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Berthold Sorgsdorfer: 2217 Brixen, Juden aus: Isak: 2288, Samuel: Berthold von Wehingen, Bischof von 2288 Freising: 2000, 2001, 2220, 2244 (A) Brno s. Brünn Berthold, Propst von Stainz: 1871 Bruck an der Leitha, Bürger von: 1886, Bertlein Czaeh: 1961 2018, 2019, 2301, 2302, 2316, 2329 Berzethe von Monostor, Anna ∞ Bruck an der Leitha, Juden aus: Achim: Nikolaus: 2129, 2132, 2137, 2138, 2019, Freudlein: 2302, Isserlein: 2250 2236, 2301, 2316, 2329, Mosche (I): Berzethe von Monostor, Ladislaus, 2018 (A), Mosche (II): 2018, Sohn des Nikolaus: 2129, 2132, Scheftlein: 1972 2137, 2138 Bruck an der Leitha, Judenbuch von: Berzethe von Monostor, Nikolaus: 1886 2129, 2132, 2137, 2138, 2250 Bruck an der Leitha, Judengericht von: Beschorn, Nikolaus: 2261 2325 (A) Beveller, Hans: 2049 (A) Bruck an der Leitha, Pfleger zu: Albero Bierbaum, Albrecht von: 1887, 1888, Stuchs von Trautmannsdorf: 1886, 1924 Achatz Hannauer: 2236 Bierbaum, Nikolaus (Richter von Bruck an der Leitha, Rat von: 1886 Marburg): 1956, 1960, 1993 Bruck an der Leitha, Richter von: 1886 Birkenstein s. Slaupa Bruck an der Mur (Ort): 2090 (A), 2092 Bítov s. Vöttau Bruck an der Mur, Bürger von: 2090 Böhmdorf (Ort): 2106 (A), 2092 Böhmen: 1876 (A), 1911, 2080, 2081, Bruck an der Mur, Juden aus: 2092, 2262, 2308 Neglein: 2325 (A), Saulein: 2032, Böhmen, König von: Ottokar II. 2033, 2036, 2325 (A) Přemysl: 2039 (A), Wenzel IV.: Bruck an der Mur, Judenrichter von: Hist.: 2120, 2308 (A) 2092, Martin Valindhab: 2032, 2033, Bolzano s. Bozen 2036 Bösenbacher, Friedrich: 1952 Bruck an der Mur, Richter von: 2092 Bozen, Juden aus: 2288 Brünn (Ort): 1876 (A), 1882, 1936, Brandenburg, Peter von (Pfarrer von 1973, 1975 Langenlois): 2128, 2130, 2131 Brünn, Bürger von: 1973, 1975 Bratislava s. Pressburg Brünn, Bürgermeister von: Hans Bregenz (Ort): 2225 (A) Luckner: 1973 Bregenz, Bürger von: 2225 (A) Brünn, Juden aus: Isak: 2324, Bregenz, Heinrich von (Hofschreiber zu Seligman: 2075 Feldkirch): 2225 (A) Brünn, Rat von: 1973 Breitenbrunn, Richter und Bergmeister Brünn, Richter von: Simon: 1973 zu: Martin Kesser: 2329 Brunn (Ort): 2000 Breitensee (Ort, Wien 14): 2051 Brunn am Gebirge (Ort): 1870, 2049, Bressanone s. Brixen 2248 (A), 2253 Bresternica s. Tresternitz Brunn am Steinfeld (Ort): 1880 Brigitte ∞ Dyepel Schmied: 2049 Büchsenmeister, Heinrich der: 2020, Brixen (Ort): 2288 2037 Brixen, Bischof von: Ulrich: 2288 Büchsenmeister, Kunigunde ∞ Heinrich Brixen, Bistum: 2288 der: 2020, 2037 Buda s. Ofen

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Budweis (Ort): 2083 Christian Schuster: 1883 Burgenland: 1899 (A), 2214 (A), 2272 Christian Seidennater: 2074 (A) Christian von Mosletzberg: 2012 Burgfeld (Ort, Wien 8): 1884 Christian Weber: 2314 Burghausen, Mautner von: 1997 Christine ∞ Konrad Fragner: 2268 Burkhard Metzner, Judenrichter von Christine ∞ Lienhard Scheit: 2256 Wien: 1866 Christine ∞ Michael Gletzel: 2046 Burkhard Scharrach, Richter von Christine ∞ Michael Schricker: 2186 Pressburg: 2085 (A), 2214, 2215 Christine ∞ Nikolaus Olm: 1979 Burkhard von Winden: 2114 Christine, Tochter des Wolfhart von Burkhard, Bürger von Pressburg: 2135 Stetten: 1995 Cayfas: 2143 Christoph, Sohn des Hans Freindorfer: Celje s. Cilli 2249 Cerklje na Gorenjskem s. Zirklach in Chrömlein, Wernhard: 1941 der Oberkrain Chrönigel, Nikolaus (von Gonobitz): České Budějovice s. Budweis 2252 Chachannar, Memdl: 2193 Chrumicher, Andreas: 2150, 2263 Chachman, Leutel: 2242 Chuesnaer, Berthold: 2314 Chachman, Margarethe ∞ Leutel: 2242 Chunicz, Hans Peheim von: 1876 Chaim, Jude, Vater des Läsel (Elieser) Churbitzer, Georg (Richter von Graz): aus Linz: 2223 1986 Chalha, Stephan: 2213 Cilli (Ort): 1937 Chalha, Ulrich: 2213 Cilli, Franziskanerkonvent in: 1865 (A) Chananel, Jude, Vater des Nachim Cilli, Grafen von: 1865 (A) (Menachem) aus Windischgrätz: Cilli, Hermann von: 1865 (A), 1906, 1906 1937, 1966, 1993, 2065 Charan (Ort): 2303 Cilli, Juden aus: 1913 (A), Chatschim: Chatschim (Chaim), Jude aus Cilli: 1865, 1937 (A), 1977, David Wimer: 1865, 1937 (A), 1977 1865 (A), 2121, Mosche aus Mar- Chatschim, Jude: 1946 burg/Cilli: 1937 (A), Plümel: 1865, Chegler, der: 2329 1977 Chekch, Nikolaus: 2317 Cilli, Kellerer der Grafen von: Nikolaus Cherner, Judis, Jüdin, Witwe des von Turen: 1906, 1937, 1977 Mosche: 1887, 1888 Cilli, Küchenmeister der Grafen von: Cherner, Mosche, Jude: 1887 Hans Steirer: 1906, 1977 Chlöl, Diemut ∞ Otto: 2014 Cilli, Richter von: Heinzlein: 2121 Chlöl, Hans: 2014 Cilli, Wilhelm von: 1906, 1937, 1966, Chlöl, Otto: 2014 1993, 2065 (A) Chorherrn (Ort): 2035 Cipra, Jüdin: 1926 Chorherrn, Pfarre: 2035 Clam (Burg): 2133 Chorherrn, Pfarrer von: Martin: 2035 Cyperlin, Jüdin, Mutter des Smerlein Chraitzer, Hans (Judenrichter von aus Krems: 2070 Tulln): 2103 Czaeh, Bertlein: 1961 Christian Kaufmann: 2280 Czaeh, Kaspar, Sohn des Bertlein: 1961 Christian Kaventeuer: 1889 Czallel, Jude aus Pressburg: 2085 (A) Christian Plattner: 2075 Czekarn, Hans von: 1885 Christian Schaffer: 2211 Dachsberg, Jörg von (der Ältere): 2243

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Dachsberg, Jörg von: 2243 Diemut ∞ Otto Chlöl: 2014 Dachsberg, Ulrich von: 2070, 2141, Diemut ∞ Swete Maurer: 2048 2142, 2152, 2160, 2165, 2178, 2220, Diepold von Auersperg: 2189 2221, 2227, 2262 Diepold von Katzenstein: 2219 Daniel auf der Grub: 2283 Dietel Vogler: 2268 Daumlein, Vater des Hans (Bürger von Dietlin Tzerarin: 2025 Marburg): 2245 Dietmar am Graben: 2202 David Steuss, Jude aus Wien: 1875, Dietmar Zauchinger: 1867 1881, 1894, 1902, 1913, 1918, 1963, Dietram, Friedrich: 1873, 1890, 2051 1973, 1974, 1975, 1997, 2000, 2015, Dietrich Güsriegel: 1924 2017, 2077 (A), 2125, 2126, 2136, Dietrich Schuster der Bayer: 1926 2173, 2177, 2217 (A), 2222, 2259, Dietrich Urbetsch: 2166 2263, 2267, 2285, 2290, 2299, 2306, Dietrich Wolf: 2303 2318, 2327 Dietrich, Sohn des Jans von Rehberg: David Steuss, Kinder des (Juden aus 1959 Wien): 1875, 1881, 1894, 1913, Dietrichstock, Hans von: 1976, 2000 1918, 1997, 2000, 2015, 2086, 2125 (A), 2053, 2148, 2271 David Wimer, Jude aus Cilli: 2121 Döbling (Ort, Wien 19): 1979, 2027 David, Jude aus Graz: 1919 Dobrenger, Hans: 1961 David, Jude aus Klosterneuburg: 1948, Dolní Kounice s. Kanitz 2088 Dominikanerinnenkloster in Tulln, David, Jude aus Pettau: 2312 Konvent des: 1954, 1955 David, Jude aus Radkersburg: 2062 Dominikanerinnenkloster in Tulln, David, Jude, Vater der Herzel (Tirtza), Priorin des: Klara Baumgartnerin: Witwe des Perman aus Marburg: 1954, 1955 1960 Dominikanerinnenkloster in Tulln, David, Jude, Vater des Jeklein und des Schaffer des: Peter Püchlein: 1954, Isserlein aus Neunkirchen: 2046 1955, 1989 David, Jude, Vater des Mathes aus Dominikanerkloster in Wien: 2303 Eggenburg: 2043 Donald, Abt des Schottenklosters in David, Simon (?): 2225 (A) Wien: 1873, 1876, 1948 Derrengast, Agnes, Witwe des Jörg: Donau (Fluss): 1889, 1908, 1909, 1979, 2034 2272 (A) Derrengast, Jörg: 2034 Dornbach (Ort, Wien 17): 1982 Deutschherrenviertel in Wiener Dorothea ∞ Andreas Halser: 2239 Neustadt: 2326 Dorothea ∞ Dietrich Urbetsch: 2166 Deutschordenshaus in Graz am Leech: Dorothea ∞ Erhard Ekk: 2304 1919 Dorothea ∞ Georg, Bruder des Deutschordenshaus in Wien: 1884, Nikolaus Schuchster: 2254 2027 Dorothea ∞ Günther, Bürger von Deutschordenshaus in Wien, Amtmann Völkermarkt: 2067 des: Lorenz Krepfel: 2027 Dorothea ∞ Hans Neunhauser: 2285, Deutschordenshaus in Wien, Komtur 2291 des: Michael: 1884 Dorothea ∞ Heinrich Flötzer: 2040 Deutschordensherren in Wien: 1884, Dorothea ∞ Nikolaus Wasservogel: 2027 2270 Devín s. Theben Dorothea ∞ Siegmund Grill: 2186

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Dorothea ∞ Swete Maurer: 2048 Dyeteg der Truchsess von Emmerberg: Dorothea ∞ Ulrich Püchler: 2313 1986 Dorothea ∞ Ulrich Trageiner: 2013 Ebelsberg (Burg): 2104 Dorothea Wolfin, Priorin des Ebendorfer, Thomas: 2007 (A) Frauenklosters in Graz: 2275 Eberhard III., Erzbischof-Elekt von Dorothea, Witwe des Wolfhart Pob: Salzburg: 2305, 2310 (A), 2312, 2074 2320, 2321 Dorothea, Witwe des Wolfhart von Eberhard Kramer: 1989 Stetten: 1995 Eberhard Schleicher: 2268, 2290 Drächselheimer, Gänglein: 1896 Eberhard von Kapellen: 2041, 2240, Dratnacher, Hans (Schaffer und 2259 Judenrichter von Linz): 2315 Eberhard von Kapellen, Bergmeister Drau (Fluss): 1883 (A), 1960, 2181 des: Ulrich im Turn: 2240, 2259 Dregschel, Margarethe ∞ Peter: 1989 Eberhard von Simmering: 2050, 2052, Dregschel, Peter: 1989 2058 Drosendorf, Bürger von: 2191 Eberhard von Staasdorf: 1954 Drosendorf, Juden aus: 2191 Eberhard von Wallsee-Graz: 2063 Drosendorf, Rat von: 2191 Eberhard von Wallsee-Linz: 2042 (A) Drosendorf, Richter von: 2191 Eberl, Jude aus Traiskirchen: 2145 Duino, Herr von: 1885 Eberlein (Abraham), Jude aus Wiener Duino, Verwalter des Herrn von (zu Neustadt/Ödenburg: 1911, 1942 Laibach): Hans von Czekarn: 1885 (Wiener Neustadt), 1943, 2037, 2072 Dürnstein (Burg): 1999, 2133 (Wiener Neustadt), 2104 (Wiener Dürnstein (Ort): 1887, 1888, 1907, Neustadt), 2109 (Wiener Neustadt), 1964, 1978, 1999, 2006, 2063, 2230 2229 (A), 2297 (Wiener Neustadt), Dürnstein in der Steiermark (Burg): 2201 (A), 2280 1946 (A) Eberlein, Jude aus Klosterneuburg: Dürnstein in der Steiermark, Burggraf 1948, 2088 (A) zu: Friedrich Poniker: 1946 Eberlein, Jude, Vater des Lesir: 1964, Dürnstein, Äbtissin von: Klara von 2012, 2088 (A) Wehingen: 1967, 1985, 1998, Anna Eberlein, Jude, Vater des Mosche aus von Schaunberg: 2203, 2204, 2237 Klosterneuburg: 1876, 1964 (A), Dürnstein, Burggraf zu: Konrad 2088 (A) Scheffolt: 1978, 1999, 2003, Konrad Ebersdorf, Albrecht von: 2155, 2294, von Au: 1999, 2006, Konrad 2295 Hochstetter: 2063, 2133 Ebersdorf, Hans von: 2155, 2195, 2217, Dürnstein, Frauenkapelle in: 2006, 2294, 2295 2063 Ebersdorf, Konrad von: 2294 (A) Dürnstein, Kaplan der Frauenkapelle in: Ebersdorf, Reinprecht von: 2294, 2295 Stephan: 2006, 2063 Ebersdorf, Rudolf von: 2294 (A) Dürnstein, Kloster: 2063 (A) Ebersdorf, Ulrich von: 2050, 2052, Dürnstein, Konvent von: 1907, 1967, 2058, 2155, 2195 1985, 2203, 2204 Eckhard, Herr: 1997 Dürnstein, Pfarrer von: 1907 Effel, Jude aus Wien: 1979 Dürnstein, Pfarrkirche zu: 1907 Efferl, Jude aus Herzogenburg: 1949 Dürr, Andreas: 1889 Efferl, Jude aus Krems: 2149, 2171 Dyepel Schmied: 2049

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Efferlein (Efraim ha-Kohen), Jude aus Elisabeth ∞ Hans Liscel: 2217 Laibach/Marburg: 1933, 2183, 2185, Elisabeth ∞ Hans Nezeuger: 1870 2189, 2293 (A), 2312 (A) Elisabeth ∞ Hans Strasser: 2055 Efferlein, Jude: 2068 Elisabeth ∞ Hans Wagenknecht: 2258 Efferlein, Jude, Vater des Jakob aus Elisabeth ∞ Jakob Flachenauer: 2161 Krems: 1911 Elisabeth ∞ Jans Flachenauer: 2161 Egenburger, Martin (Spitalmeister in Elisabeth ∞ Jans Schueler: 1884 Krems): 2163, 2224, 2226, 2264 Elisabeth ∞ Kreftlein an der Graz: 2170 Egered (Ort): 2201, 2212 Elisabeth ∞ Ludwig, Sohn des Eggenburg (Ort): 1988, 2014, 2184 Haemerlein: 1929 Eggenburg, Bürger von: 1988, 2043 Elisabeth ∞ Nikolaus Bauer: 2020, Eggenburg, Juden aus: 1988 (A), 2037 Lazarus: 1988 (A), Mathes: 2043, Elisabeth ∞ Nikolaus Gener: 2117 Nechlein: 2184 Elisabeth ∞ Nikolaus Pottenbrunner: Eggenburg, Judenrichter von: Friedrich 1880 Peheim: 1988, 2014, 2043 Elisabeth ∞ Nikolaus Reteich: 2194 Eggenburg, Judenschule in: 1988 (A) Elisabeth ∞ Nikolaus von Köln: 2061 Eggenburg, Kremsertor in: 2014 Elisabeth ∞ Otto Lorenz: 2133 Eggenburg, Pfarre: 2014 Elisabeth ∞ Peter Baumgartner: 2199 Eggenburg, Pfarrer im Spital zu: Elisabeth ∞ Philipp Pöttl: 2035 Andreas: 2014 Elisabeth ∞ Ulrich Kerner: 2020, 2037 Eggenburg, Pfarrer von: Friedrich von Elisabeth ∞ Ulrich Steindel: 1972 Gars: 2014, 2043 Elisabeth ∞ Ulrich Tuchbreiter: 2061 Eggenburg, Rat von: 1988 (A), 2043 Elisabeth ∞ Ulrich Tumnich: 1998 Eggenburg, Richter von: 1988 (A) Elisabeth Hyppelstorferin: 1924 Ehrenfels, Otto von: 2279 Elisabeth Pirichfelderin: 1927 Ehrenhausen, Ulrich von: 2196 Elisabeth Schremlin: 2128, 2130, 2131 Eisenstadt (Ort): 1899 Elisabeth von Kuenring, Witwe des Eisenstadt, Juden aus: 1899 Eberhard von Wallsee-Graz: 2063 Eislein, Jude aus Villach: 2089 (A) Elisabeth von Liechtenstein- Eislein, Jude aus Wiener Neustadt: Nikolsburg, Witwe des Weichard von 2037, 2201, 2212, 2229, 2280 Winkel: 2072 Eisnei, Hans (Marktrichter von Neun- Elisabeth, Schwester des Paul und des kirchen): 2046, 2156 Thomas Grill: 2161 Eitzerstal (Ort): 2006, 2063 Elisabeth, Tocher des Jans Widerhals: Ekk, Dorothea ∞ Erhard: 2304 1884 Ekk, Erhard: 2304 Elisabeth, Tochter des Otto Pinter: Elias Walch, Jude: 1920 2005 Elias, Jude: 2254 Elisabeth, Witwe des Hans Hosmund: Elias, Jude, Sohn des Nachem: 2305 1914, 1915, 1934, 2042 Elieser, Jude, Sohn des Nachem: 2305 Elsa: 2108 Elisabeth ∞ Albrecht von Wöllersdorf: Elsa ∞ Hans Lempzagel, Richter von 2234 Voitsberg: 1987 Elisabeth ∞ Dietrich Schuster der Emmerberg, Dyeteg der Truchsess von: Bayer: 1926 1986 Elisabeth ∞ Hans Bader zu den Röhren: Emmersdorf, Heinrich von: 1992 1972 En, Friedrich: 1868, 1875

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 En, Jans: 1895 Enzersdorf, Ulrich von: 1895 En, Nikolaus: 1875 Enzesfeld (Ort): 1900 Enderlin, die Swarcz: 2316 Erasmus Pauch: 2279 Enenkel von Ybbs, Jörg (Mautner und Erasmus von Jauring: 2032, 2033, Richter von Linz): 1971, 2223 2036, 2325 Engelmayer, der: 1997 Erasmus Watzmansdorfer: 2114 Engelsdorf, Margarethe ∞ Stephan von: Erfurt (Ort): 1920 (A) 1988 Erfurt, Juden aus: Meir, Judenmeister in Engelsdorf, Stephan von: 1988 Wien: 2215, 2243 (A), 2270 (A), Enns (Fluss): 2307 2277, 2318 (A), Zenner (Familie): Enns (Ort): 2038, 2049 1920 (A) Enns, Bürger von: 1965, 2009 Erhard Ekk: 2304 Enns, Hauptmann ob der: 2106, Erhard Feldsberger: 2269 Reinprecht von Wallsee-Enns: 2178, Erhard Geresdorfer: 2265, 2287 2219, 2307 Erhard Grupel: 2169 Enns, Juden aus: 2009, Isserlein: 2136 Erhard Gutleib: 2284 (A), 2322, Judlein: 2038, Ledrar: Erhard Kramer: 2280 2136, Mosche: 1965 (A), Schalam: Erhard Lezelter: 2188 1965, 2136 (A), 2322 (A) Erhard Schneider: 2302 Enns, Judenrichter von: Sieghard Erhard von Rust: 1891 Ponhalm: 1965 Erhard Zwitar: 2067 Enns, Land ob der s. Oberösterreich Erhard, Abt von Neuberg an der Mürz: Enns, Land unter der s. 2328 Niederösterreich Erib, Friedrich im: 2230 Enns, Landrichter ob der: Walter von Ernst Lobinger: 2078 (A) Seisenegg: 2106 Ernst, Herzog von Österreich: 2164, Enns, Pfleger zu: Sieghard Ponhalm: 2195, 2217, 2294, 2295, 2308 1965 Ernstbrunn, Hans von (Kellerer des Ennser, Stephan (bei den Nonnen): Klosters Klosterneuburg): 2182 2275 Eslarn, Hans von (der Ältere, Richter Enser, Konrad: 1989 von Wien): 1880, 2031 Enzersdorf (Ort): 1895, 1903, 2005, Eslarn, Hans von (der Jüngere): 2024, 2158, 2290 2248 Enzersdorf, Amtmann des Klosters Eslarn, Kaspar von: 2248 Heiligenkreuz in: Martin Laistel: Eslarn, Nikolaus von: 2233, 2248 2248 Ester, Jüdin ∞ Junglein aus Hainburg/ Enzersdorf, Bürger von: 1895 Pressburg: 2085 Enzersdorf, Katharina ∞ Lorenz, Sohn Ester, Jüdin aus Tulln: 1989 des Ulrich von: 1895 Esztergom s. Gran Enzersdorf, Kunigunde ∞ Martin, Sohn Eysaler, Jans: 2193 des Nikolaus des Amtmanns zu: 1895 Falkental, Amtmann im: Heinrich Enzersdorf, Lorenz, Sohn des Ulrich Springer: 2304 von: 1895 Fallbacher, Martin: 2220 Enzersdorf, Martin, Sohn des Nikolaus Fasszieher, Katharina ∞ Konrad: 2326 des Amtmanns zu: 1895 Fasszieher, Konrad: 2326 Enzersdorf, Nikolaus der Amtmann zu: Faulpein, Kunz: 2252 1895 Feistritzer, Hans: 2065

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Feldkirch (Ort): 2225 (A) Formbach, Abt von: 2156 Feldkirch, Bürger von: 2225 (A) Förthof, Heinrich von: 1907 Feldkirch, Hofschreiber zu: Heinrich Fragner, Christine ∞ Konrad: 2268 von Bregenz: 2225 (A) Fragner, Konrad: 2268 Feldkirch, Juden aus: 2225 (A) Fral, Hans: 2177 Feldsberg, Juden aus: Joseph: 2154 (A), Frank, Abraham, Jude: 2192, 2298 (A) Sara Josephin: 2154, 2303 (A) Frauenberg (Berg): 2242, 2314 Feldsberg, Nikolaus Korner von: 2211 Frauenberger, der: 1997 Feldsberger, Erhard: 2269 Frauenhofer, Peter: 2193 Feldsberger, Peter: 2283 Frauenkirche zu Tulln, Kaplan der: Fenzel, Jude aus Herzogenburg: 1983, Bartholomäus: 2188 2086 (A), 2292, 2296 Fredenberger, Ulrich: 2066 Fierst, Heinrich am (Judenrichter von Freindorfer, Anna ∞ Hans: 2249 Voitsberg): 2284 Freindorfer, Christoph, Sohn des Hans: Fink, Anna ∞ Michael: 1992 2249 Fink, der: 2254 Freindorfer, Hans: 2249 Fink, Michael: 1992 Freindorfer, Heinrich, Sohn des Hans: Fink, Regina, Tochter des Michael: 2249 1992 Freising, Bischof von: Berthold von Firenze s. Florenz Wehingen: 2000, 2001, 2220, 2244 Fischa (Fluss): 2272 Freistein, Ulrich Frey von: 1937 Flachenauer, Elisabeth ∞ Jakob: 2161 Frenzlein, Jude aus Hainburg: 2258 Flachenauer, Elisabeth ∞ Jans: 2161 Fress, Stephan (Pfarrer von St. Gilgen Flachenauer, Jakob: 2161 in Passau): 2149 Flachenauer, Jans: 2161 Freudlein, Jude aus Bruck an der Flander, Georg: 2232 Leitha: 2302 Flander, Konrad: 1878, 1879, 1999 Freudlein, Jude aus Wiener Neustadt: Flatz (Ort): 2178 2217 (A), 2272 (A) Fleischer, Paul, Bruder des Walchun: Frey von Freistein, Ulrich: 1937 2247 Freydlein, Jude: 2111 Fleischer, Walchun: 2247 Freytel, Lorenz: 1962, 1965 Fleischhacker, Georg: 2237 Friedel Baruch, Jude aus Krems: 2016 Fleischhacker, Hans (Richter von Straß- Friedel, Jude aus Graz: 2325 burg): 2108 Friedel, Jude aus Pettau: 2312 Fleischmarkt in Wien, Alter: 1982 Friedlein der alte Schaffer zu Senften- Fleming, Jörg: 2221 berg: 1910 Florenz (Ort): 2138 (A) Friedlein, Jude: 2243 Florianer, Ulrich: 2264 Friedlein, Jude aus Wiener Neustadt: Flötzer, Dorothea ∞ Heinrich: 2040 2289 Flötzer, Heinrich (Richter und Juden- Friedrich Bauer: 2207 richter von Klosterneuburg): 1951, Friedrich Bösenbacher: 1952 2017, 2040, 2150, 2240, 2298 Friedrich Dietram: 1873, 1890, 2051 Flusthart, Ulrich: 1981, 2022 Friedrich En: 1868, 1875 Fohnsdorf, Balthasar von: 1997 Friedrich Fürer: 1990 Forchtenstein, Bergmeister der Friedrich Gansar: 1949 Herrschaft zu: Nikolaus Schmucker: Friedrich Gefeller, Richter von Haders- 2020 dorf: 2128

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Friedrich Glaxperger: 2124 Friedrich von Ortenburg: 2134 Friedrich Glenitzer: 2081 Friedrich von Ottental, Judenrichter und Friedrich hinter der Kirche: 2009 Zechmeister zu Mödling: 2004, 2057, Friedrich Hodelein: 2298 2126 Friedrich Hubscher, Zechmeister der Friedrich von Röhrenbach, Kaplan am Bürgerzeche zu St. Martin in Kloster- Heiliggeistaltar im Spital in Tulln: neuburg: 2298 1989 Friedrich im Erib: 2230 Friedrich von Scharfeneck: 2178 Friedrich Keydinger: 1875, 1888, 1889, Friedrich von Stubenberg: 2062, 2220, 2015, 2017, 2145 2225 Friedrich Kölbel: 1997 Friedrich von Tyrna, Ritter: 1893, 2152 Friedrich Kraft, Richter und Spital- Friedrich von Wallsee-Drosendorf: meister von Krems und Stein: 1985, 1885, 1945 1991 Friedrich von Wallsee-Enns: 1942, Friedrich Kreuzer: 1907 1943, 2262, 2274, 2297 Friedrich Lenzlein: 2154 Friedrich Wolfger: 1884 Friedrich Leupacher, Judenrichter von Friedrich Wurm: 2230 Marburg: 2246, 2286, 2312 Friedrich Zimmermann: 1926 Friedrich Lotter: 2130 Friedrich Zistel: 1868 Friedrich Peheim, Judenrichter von Friedrich Züngel: 1997 Eggenburg: 1988, 2014, 2043 Friedrich, Abt von Göttweig: 1927 Friedrich Pesell: 1963 Friedrich, Komtur des Deutschordens- Friedrich Plöchel, Richter von Pettau: hauses in Graz am Leech: 1919 2312 Friedrich, Pfarrer von Steyr: 1934 Friedrich Poniker, Burggraf zu Dürn- Friesach (Ort): 1946 (A), 1961, 2310 stein in der Steiermark: 1946 (A), 2312 Friedrich Rechperger: 1896 Friesach, Bürger von: 1961 Friedrich Schalichdorfer, Chorherr, Friesach, Hauptmann von: Andreas von Obleimeister und Kellerer des Neuhaus: 2321 Klosters Klosterneuburg: 2087, 2254 Friesach, Juden aus: Häslein: 1946 (A), Friedrich Scharffenberger: 2146 Läslein: 2321, Merchel: 1946 (A), Friedrich Slecht: 1968 2068 (A), Samuel aus Bamberg: Friedrich Spitaler, Richter und Juden- 1961, 2179 (A), 2273 (A), 2276 richter von Marburg: 2127, 2183, Friesach, Vizedom zu: Nikolaus von 2185 Gratwein: 2238 Friedrich Sumer: 2101 Friesing, Reinhard (Burggraf zu Leng- Friedrich Trübenwein zu der Wachau: bach): 1891, 2044, 2221 1878 Frostlein, Katharina, Witwe des Friedrich Trunt: 2111 Nikolaus: 2213 Friedrich Tunauer, Zechmeister und Frostlein, Nikolaus: 2213 Verweser der Zeche Unserer Frau zu Fuchs, Nikolaus: 1919 Perchtoldsdorf: 2197 Füchsel, Hans: 2303 Friedrich von Gars, Pfarrer von Eggen- Fuetpekch, Anna ∞ Philipp: 2190 burg: 2014, 2043, 2220 Fuetpekch, Philipp: 2190 Friedrich von Jerdingen: 1952 Fuler, Konrad: 2110 Friedrich von Liechtenstein-Murau: Fürer, Friedrich: 1990 1872, 2225

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Furth, Richter von: Gerhard Grasl: Gemlein, Jude aus Ybbs: 2101 2207 Gener, Elisabeth ∞ Nikolaus: 2117 Fütrer, Nikolaus: 1960 Gener, Nikolaus: 2117 Gäb, Hans (Schaffer des Bürgerspitals Genglein Swellenpeck: 2230 in Wien): 1979 Georg Churbitzer, Richter von Graz: Gabriel Goldschmied: 2119 1986 Gaindorf (Ort): 2210 Georg der Schenk von Osterwitz: 1872 Galgenberg (Berg): 2264 Georg Flander: 2232 Gaming, Kartause: 2180 Georg Fleischhacker: 2237 Gaming, Prior der Kartause: Peter: Georg Müllner: 2009 2180, 2190 Georg Reinprecht, Richter von Gamliel, Jude, Vater des Izchak: 2007 Schwallenbach: 2230 Gänglein Drächselheimer: 1896 Georg von Hohenlohe, Bischof von Ganing (Ort): 2313 Passau: 2035, 2077, 2088, 2164 Gansar, Friedrich: 1949 Georg von Silberberg: 2179 Gansman, Jude, Vater des Isak aus Georg von Strenk, Hofmeister im Brixen: 2288 Hochsteter Hof zu Krems: 2224 Gapler, Berthold: 2053 Georg, Bruder des Nikolaus Garnler, Nikolaus: 2193 Schuchster: 2254 Gars (Ort): 2006 Georg, Chormeister zu St. Stephan in Gars, Friedrich von (Pfarrer von Eggen- Wien: 2037 burg): 2014, 2043, 2220 Georg, getaufter Jude: 1874, 1904 Gars, Hans von: 2037 Gerbert Mänster: 1881, 1926 Gars-Eggenburg, Pfarre: 2014 (A) Geresdorfer, Erhard: 2265, 2287 Garsten, Abt von: Nikolaus: 1958 Gerhard Grasl, Richter von Furth: 2207 Garsten, Kloster: 1958 Gerhart, Kaspar (Kaplan zu St. Michael Garstener Hof zu Krems, Hofmeister in Wien): 2261 im: Paul Handschuster: 1935 Gerl, Jude aus Marburg: 2209, 2293 Gartner, Jans: 1891 Gerlein (Gad), Jude, Vater des Smoiel Gebhard Kölner: 2318 (Samuel) aus Marburg: 2127, 2293 Gebhard von Waldstein: 1927 (A), 2312 (A) Geblein, Werntzl: 2232 Gerlochsteiner, Hans (Pfarrer von Gedersdorf (Ort): 2265, 2287 Zirklach in der Oberkrain): 2121 Gefeller, Anna ∞ Nikolaus: 2128, 2130, Gerschom, Jude ∞ Rösel aus Marburg: 2131 2026, 2196, 2245 Gefeller, Friedrich (Richter von Gerspitzer, Heinrich von Kunstadt der: Hadersdorf): 2128 2262 Gefeller, Nikolaus: 2128, 2130, 2131 Gertraud, Äbtissin von Schlierbach: Gefeller, Peter: 2128 2042 Gefeller, Philipp s. Pöttl, Philipp Gerung, Propst von St. Pölten: 1995, Geigenstaffel, Agnes ∞ Hans Sailer 2024, 2161, 2221 der: 2278 Gerwart Wagramer: 1949 Geigenstaffel, Hans Sailer der: 2278 Geschiezzer, Hans: 1870 Geislitzer, Jörg: 2223 Geschiezzer, Lucia ∞ Hans: 1870 Geitzendorf, Katharina ∞ Reinwart Geslecht, Otto: 1987 von: 1893 Gesoler, Seifried: 1879 Geitzendorf, Reinwart von: 1893

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Gestade in Wien, Kaplan am Altar der Gomann, Hans (von Wiesendorf): 2023 Elftausend Jungfrauen in Maria am: Gonobitz, Leopold von: 2021 Ortolf von Klein-Rußbach: 2051 Gonobitz, Nikolaus Chrönigel von: Gestade in Wien, Maria am: 2158 2252 Geukramer, Michael (Bürgermeister Görlitzer, Hans (Judenrichter von Kor- und Münzmeister von Wien): 1890, neuburg): 2278 2023, 2074, 2158, 2159, 2208 Göschel, Jüdin ∞ Veivel aus Gevettrer, Hans: 2298 Regensburg: 1925 Geyr, Paul: 2324 Göss, Äbtissin von: 2313 Geyr, Pilgrim: 2112 Gosslein, Katharina ∞ Konrad: 2237 Geyrin, Agathe: 2112 Gosslein, Konrad: 2237 Gföhl, Leonhard von (Hofmeister im Gößnitzgraben (Tal): 2076 Berchtesgadener Eisentürhof zu Gösting (Ort, Graz 13): 2323 Krems, Richter von Langenlois, Gösting, Burggraf zu: Heinrich von Krems und Stein und Feldrichter Rattenberg: 2323 innerhalb des Kamp): 2128, 2130, Gottestal s. Säusenstein 2131, 2163, 2200, 2264 Gottschalk Inprugger: 1976, 2078, Gilg Hüter: 1984 2081, 2083 Gilg Maurer: 2126 Göttweig, Abt von: Friedrich: 1927, Gilg Wolfstein: 2221 Johannes: 2177 Gilg, Judenrichter: 2139 Göttweig, Konvent von: 1927, 2177 Gilg, Judenrichter von Krems: 2139 (A) Gotzo von Sommerein: 1947 Gilgenberg, Nikolaus Pillung von: Gozrep, Heinrich (Judenrichter von 2000, 2001, 2220 Marburg): 1883, 1956, 1960, 1966, Glaser, Jans: 1864, 1882 (A) 2127, 2183 Glaxperger, Friedrich: 2124 Graben, Dietmar am: 2202 Gleinker Hof zu Krems: 2117 Graben, Nikolaus Lackner am: 1919 Gleinker Hof zu Krems, Hofmeister im: Grabenwarth, Ortel von: 1987 Albrecht Piber: 2117, 2203, 2204 Grabner, Reinprecht: 2112, 2167, 2275, Gleizz, Jörg: 1891 2282 Glenitzer, Friedrich: 2081 Grabner, Ulrich: 2275 Gletzel, Christine ∞ Michael: 2046 Graf, Konrad: 1996 Gletzel, Michael: 2046 Graf, Margarethe ∞ Konrad: 1996 Gluer, Konrad: 1986 Gran, Erzbischof von: Johann Kanizsai: Gluer, Matthias: 2315 1899 Gneixendorf (Ort): 2169, 2187 Granns, Konrad: 1997 Gnendlein, Jude aus Regensburg: 2292, Granns, Ulrich: 1997 2296 Granns, Wernhard (Hauptmann von Gobelsburg, Pfleger zu: Andreas Salzburg): 2273, 2276 Gruber: 2304 Grasl, Gerhard (Richter von Furth): Goldener, Nikolaus: 1960 2207 Goldschmied, Anna ∞ Gabriel: 2119 Grässel, Jüdin, Witwe des Heman aus Goldschmied, Gabriel: 2119 Herzogenburg: 1938 Goldstainer, Andreas: 2069 Gratwein, Leutel von: 2238 Göllersdorf, Konrad von (Schaffer des Gratwein, Nikolaus von (Vizedom zu Frauenklosters St. Laurenz in Wien): Friesach): 2238 1982

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Gratwein, Peter, Sohn des Ulrich Graz, Zechmeister der Schreiberzeche Schwab von: 2238 von: Martin Unkel: 2119 Gratwein, Ulrich Schwab von: 2238 Grazbach (Fluss): 2170, 2275 Gratzlein, Jude, Vater des Eberl aus Grefenpeck, Wulfing: 1897 Traiskirchen: 2145 Gregor, Erzbischof von Salzburg: 2127, Graynherr, Jakob: 1891 2179, 2238, 2305 Graz (Ort): 1919 (A), 1923, 1986, Greif, Propst von Reichersberg: 2163 2066, 2090 (A), 2093, 2118, 2119, Grelitzer, Adam: 2025, 2250 2143, 2170, 2275, 2282, 2323 (A), Grelitzer, Wenzel, Sohn des Adam: 2325 2025, 2250 Graz am Leech, Deutschordenshaus in: Griezz, der: 2284 1919 Grill, Agnes ∞ Oswald: 2161 Graz am Leech, Komtur des Deutsch- Grill, Barbara, Witwe des Sieghard: ordenshauses in: Friedrich: 1919 2161 Graz, Bürger von: 1986, 2090 (A), Grill, Dorothea ∞ Siegmund: 2186 2093, 2119, 2151 Grill, Elisabeth, Schwester des Paul und Graz, Elisabeth ∞ Kreftlein an der: des Thomas: 2161 2170 Grill, Oswald: 2161 Graz, Frauenkloster in: 1930, 2112, Grill, Paul: 2161 2167, 2275 Grill, Sieghard: 2161 Graz, Juden aus: 2093, 2143, 2176, Grill, Siegmund: 2186 David: 1919, Friedel: 2325, Gutel: Grill, Thomas: 2161 1871, 1923, 2030, 2170, 2247, 2284, Grinzing (Ort, Wien 19): 1918, 2027, Hedlein: 2279, Ischlein: 1871 (A), 2100, 2161 2030 (A), 2170, Judin: 1919, Grinzinger, Paul: 2027 Neglein: 2325, Schalam: 2323, 2325 Grinzinger, Petrissa ∞ Paul: 2027 (A) Groß, Katharina: 2108 Graz, Judengericht von: 2325 Großmugler, Simon: 1922 Graz, Judenrichter von: 2093, Andreas Großzweinig (Ort): 1960 Kregel: 1930, 2066, 2112, 2151, Grub, Anna, Witwe des Rudolf auf der: 2167, 2170, 2202, 2238, 2269, 2325 2283 Graz, Judenschule in: 2176 Grub, Daniel auf der: 2283 Graz, Konvent des Frauenklosters in: Grub, Rudolf auf der: 1932, 1940, 2283 2275 Gruber, Andreas (Pfleger zu Gobels- Graz, Kreftlein an der: 2170 burg): 2304 Graz, Landrichter in: Andreas Kregel: Gruber, Andreas: 2038 1930, 2066, 2112, 2151, 2167, 2170, Gruber, Hans (Schaffer und Juden- 2202, 2238, 2269, 2325 richter von Linz): 2069 Graz, Priorin des Frauenklosters in: Grün, Jakob: 2266 Dorothea Wolfin: 2275 Grünbach (Ort): 2184 Graz, Richter von: 2093, Martin von Grunddorf (Ort): 1935, 2287 Guntarn: 1930, Georg Churbitzer: Grundpeck, Jörg (Burggraf zu Seefeld): 1986, Jakob Rotenritter: 2119, Martin 2306 Unkel: 2170, Heinrich von Haus- Grüngasse in Wiener Neustadt: 2272 mannstätten: 2279 Grünwalder, Nikolaus (Verweser zu Graz, Schreiberzeche von: 2119 Dornbach): 1982 Grupel, Anna ∞ Erhard: 2169

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Grupel, Erhard: 2169 2165, 2171, 2180, 2191, 2195, 2216, Gufidaun, Bartholomäus von: 2309 2220, 2221, 2227, 2244, 2248, 2253, Guldein, Simon: 2101 2255, 2283, 2294, 2297, 2300, 2307, Gulher, Agnes ∞ Rüdiger: 2051 2308, Ernst: 2164, 2195, 2217, 2294, Gulher, Rüdiger: 2051 2295, 2308, Leopold III: 2014 (A), Gulherr, der: 1997 2118, Leopold IV.: 2014 (A), 2062, Gulich, Konrad: 2314 2288, 2300, 2308, Maximilian I.: Gummel, Konrad: 1997 1988 (A), Rudolf IV.: 1865 (A), Gumpendorf (Ort, Wien 6): 2154 2113, 2325 (A), Wilhelm: 2062, Gumpoltsberg (Ort): 2042 2078, 2079, 2080 (A), 2082, 2083, Gumprecht, Jude: 2320 2084, 2086, 2090, 2091, 2092, 2093, Gundakar von Starhemberg: 2223 2094, 2095, 2096, 2097, 2098, 2102, Gundersdorfer, Johann (Chorherr und 2104, 2113, 2116, 2118, 2120, 2136, Obleimeister des Klosters Kloster- 2141, 2142, 2143, 2147, 2150, 2152, neuburg): 2235 2160, 2164, 2165, 2171, 2172, 2173, Guntarn, Martin von (Richter von 2175, 2176, 2178, 2191, 2195, 2205, Graz): 1930 2216, 2220, 2221, 2227, 2229, 2244, Günther, Bürger von Völkermarkt: 2248, 2253, 2255, 2294 (A), 2295, 2067 2300, 2307, 2324 Guntramsdorf (Ort): 2031 Hadas, Jüdin ∞ Frenzlein aus Hainburg: Guntzenhauser, Juda, Jude: 2274 2258 Guntzenhauser, Lesir, Jude, Vater des Hadersdorf, Juden aus: Hetschlein: Juda: 2274 2314 Gunzburger, Peter (Judenrichter von Hadersdorf, Richter von: Friedrich Wien): 1996, 2008 (A), 2031, 2056 Gefeller: 2128 Gurk, Andreas der Richter zu: 1883 Hadgim (Chaim ha-Levi), Jude aus Gurk, Bischof von: 1896 (A), 2108, Traiskirchen: 2011, 2166 Johann: 1946, 2065 Hadgim, Jude aus Neunkirchen: 2156, Gusatz, Jude aus Krems: 1910 2178 Güsriegel, Dietrich: 1924 Hadmansdorfer, Albrecht: 2125 Gutel, Jüdin, Witwe des Ischlein Hadmar Matseer, Chorherr und (Jischaja) aus Graz: 1871, 1923, Siechenmeister des Klosters 2030, 2170, 2247, 2284 Klosterneuburg: 1889, 1929 Gutleib, Erhard: 2284 Hadmar, Peter: 1918, 1972 Györ s. Raab Haemerlein, der: 1929 Habel der Jud: 1901 (A) Haemerlein, Elisabeth ∞ Ludwig, Sohn Habsburger: Albrecht II.: 1925 (A), des: 1929 Albrecht III.: 1869, 1886, 1894, Haemerlein, Ludwig, Sohn des: 1929 1898, 1900, 1908, 1909, 1920, 1925, Hager, Ullein: 2167 1958, 1974, 2000, 2001, 2002, 2003, Haid, Hans (Judenrichter von Wiener 2004, 2014 (A), 2037, 2039, 2044, Neustadt): 1905, 1916, 1932 2062, 2063, 2069, 2083 (A), 2090 Haid, Jakob: 1932, 2037 (A), 2113, 2120 (A), 2147, 2180 (A), Haid, Margarethe, Witwe des Hans 2220, Albrecht IV.: 2001, 2014 (A), (Judenrichter von Wiener Neustadt): 2031, 2077, 2083, 2086, 2102, 2104, 1932 2113, 2116, 2120, 2125, 2136, 2141, Hain (Ort): 2063 2142, 2143, 2147, 2152, 2164 (A),

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Hainburg (Ort): 1928 (A), 2025, 2135, Hans Dobrenger: 1961 2241 Hans Dratnacher, Schaffer und Hainburg, Hans von: 1940, 1941 Judenrichter von Linz: 2315 Hainburg, Juden aus: 2064 (A), Hans Eisnei, Marktrichter von Frenzlein: 2258, Häublein: 2135, Neunkirchen: 2046, 2156 Häublin: 2135 (A), Jona: 2135, Hans Feistritzer: 2065 Junglein: 2085, Tröstlein: 1928, Hans Fleischhacker, Richter von 1939, 2025, 2028, 2241, Wolf: 2129 Straßburg: 2108 (A), 2250 Hans Fral: 2177 Haitzendorf, Pfarre: 1935 Hans Freindorfer: 2249 Hakim, Jude aus Korneuburg: 2087 (A) Hans Füchsel: 2303 Hakim, Jude, Sohn des Aram aus Hans Gäb, Schaffer des Bürgerspitals in Korneuburg: 2053, 2087 Wien: 1979 Halbraitter, Leopold: 2317 Hans Gerlochsteiner, Pfarrer von Hallein (Ort): 2310 (A) Zirklach in der Oberkrain: 2121 Hallein, Juden aus: 2310 (A), 2321 (A) Hans Geschiezzer: 1870 Haller, Katharina ∞ Stephan: 2203 Hans Gevettrer: 2298 Haller, Stephan: 2203 Hans Gomann von Wiesendorf: 2023 Hals, Leopold von: 2002 (A) Hans Görlitzer, Judenrichter von Halser, Andreas: 2239 Korneuburg: 2278 Halser, Dorothea ∞ Andreas: 2239 Hans Gruber, Schaffer und Judenrichter Hana, Jude aus Neunkirchen: 2234 von Linz: 2069 Handschneider, Bernhard: 2025 Hans Haid, Judenrichter von Wiener Handschuster, Paul (Hofmeister im Neustadt: 1905, 1916, 1932 Garstener Hof zu Krems): 1935 Hans Hansgraf: 1990 Haniko (Chanuka), Jude aus Marburg: Hans Hepauch, Richter von Wiener 1956, 1966 Neustadt: 1892, 1905, 1912, 1916, Haniko, Jude aus Salzburg: 1911 1932 Haniko, Jude aus Weikersdorf: 1908, Hans Hosmund, Bürgermeister und 1909, 2023, 2044 (A) Mautner von Passau: 2042 (A) Hanna Peltlin, Jüdin aus Wien: 1911 Hans Hulber, Burggraf zu Krems: 1935, (A) 1969, 2158, 2159 Hannauer, Achatz (Pfleger zu Bruck an Hans Hütl: 1949 der Leitha): 2236 Hans Ingolstädter, Judenrichter von Hans Altenburger: 1871 Regensburg: 1925 Hans Bader zu den Röhren: 1972 Hans Inprugger: 1901 Hans Bauer, Pfarrer von Hans Jud von Hofkirchen: 2009 (A), Perchtoldsdorf: 2073 2042 (A) Hans bei dem Steg: 1995 Hans Khevenhüller: 2181 Hans Beveller: 2049 (A) Hans Knoblauch: 2209, 2293 Hans Chlöl: 2014 Hans Koch: 2193 Hans Chraitzer, Judenrichter von Tulln: Hans Kofflacher: 2251 2103 Hans Kranfuß, Richter von Wels: 2111 Hans der Bader an der Hellbadstube zu Hans Kreuzer: 1907 Krems: 2115 Hans Lang: 2230 Hans der Jude: 1914, 1915, 1934, 2009 Hans Lederer, Spitalmeister in Tulln: (A), 2042 2103, 2260

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Hans Leisser, Judenrichter von Juden- Hans Poymund: 2108 burg: 1877 Hans Pracher: 2182 Hans Lempzagel, Richter und Juden- Hans Pusenkopf, Burggraf zu Liechten- richter von Voitsberg: 1987, 2029 stein: 2005, 2233 Hans Leupold: 2204 Hans Putzner, Judenrichter von Neun- Hans Leutwein, Richter von Langen- kirchen: 1994 (A) lois: 2130 Hans Pygnotel, Richter von Voitsberg: Hans Liechtenwerder: 2314 2054 Hans Liscel: 2217 Hans Rat: 2258 Hans Löffler, Kaplan am St. Michaels- Hans Raydel, Spitalmeister in Krems: altar zu Klosterneuburg: 2145 2013, 2117, 2140 Hans Luckner, Bürgermeister von Hans Reich: 2270 Brünn: 1973 Hans Rostegger: 2309 Hans Mader: 2200 Hans Ruckendorfer: 2220 Hans Maltzkasten: 2152 Hans Sailer der Geigenstaffel: 2278 Hans Mayerhofer: 2237 Hans Sattler: 2043 Hans Mayr: 2162 Hans Scharffenberger: 2146 Hans Messenberger: 2021 Hans Schenk: 1976 Hans Mosbrunner: 2307 Hans Scheuber: 2163 Hans Nagengast: 2170 Hans Schleicher: 1940, 2020 Hans Neudegger: 2220 Hans Schützel: 2068 Hans Neunhauser: 2285, 2291 Hans Schwab: 2256 Hans Nezeuger: 1870 Hans Schweinbarter: 2205 Hans Pankaritz: 2276 Hans Sebeck von Wolfsbach: 1900 Hans Parater, Judenrichter von Tulln: Hans Seber: 2160 1954, 1955 Hans Siedendorfer: 2318, 2319, 2327 Hans Peheim: 1877 Hans Stadler, Kaplan am Frauenaltar in Hans Peheim von Chunicz: 1876 der Frauenkapelle auf dem Plintperg: Hans Pellendorfer: 1927 2239 Hans Pemstel: 2204 Hans Stangel: 2012, 2040 Hans Perman: 2319 (A), 2327 Hans Stecher: 2057 Hans Petschacher, Richter von Wiener Hans Steck: 2254, 2271 Neustadt: 2037, 2231, 2272, 2326 Hans Steger: 2271 Hans Petzel, Judenrichter von Neun- Hans Steirer, Küchenmeister der Grafen kirchen: 2055 von Cilli: 1906, 1977 Hans Pfaffendorfer, Judenrichter von Hans Stern: 1930 Judenburg: 1952, 2076, 2110 Hans Stolzlein: 1997 Hans Phändel: 2280 Hans Strasser: 2055, 2249, 2256 Hans Phremler: 2043 Hans Süsman: 2237 Hans Pinter zu der Wachau: 1999 Hans Tauroser: 2193 Hans Plödlein, Richter und Judenrichter Hans Teufel: 2249 von Klosterneuburg: 1875, 1951, Hans Tuchscherer, Judenrichter von 2040, 2087, 2150, 2235, 2240 Wiener Neustadt: 2272, 2283, 2326 Hans Poltz, Judenrichter von Krems: Hans Unntinn: 1938 1878, 1879, 1927, 1959, 1967, 1969 Hans von Czekarn: 1885 Hans Pottenbrunner: 2102, 2221 Hans von Dietrichstock: 1976, 2000 Hans Poyer: 1871 (A), 2053, 2148, 2271

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Hans von Ebersdorf: 2155, 2195, 2217, Hans Weiss, Kaplan im Karner zu 2294, 2295 Tulln: 2188 Hans von Ernstbrunn, Kellerer des Hans Weyrer: 2286 Klosters Klosterneuburg: 2182 Hans Windischdorfer: 1962, 1965 Hans von Eslarn der Ältere, Richter von Hans Wultsch, Richter von St. Wien: 1880, 2031 Georgen: 1932 Hans von Eslarn der Jüngere: 2024, Hans Würfel, Chorherr und Oblei- 2248 meister des Klosters Klosterneuburg: Hans von Gars: 2037 2192 Hans von Hainburg: 1940, 1941 Hans Zechschreiber: 2299 Hans von Hof: 1873 Hans Zink: 2104, 2109, 2299, 2306 Hans von Königsberg: 1906, 1966, Hans, Kaplan am St. Nikolausaltar in 1993, 2065 der Pfarrkirche zu Stein: 2239 Hans von Laidersdorf: 1893 Hans, Neffe des Walter Pinter: 2005 Hans von Lasberg: 2014 (A) Hans, Pfarrer von Windischfeistritz: Hans von Leitzersdorf: 1893 2048 Hans von Lichtenburg-Vöttau: 1902 Hans, Pfarrer von Zöbern: 2157 Hans von Liechtenstein-Nikolsburg (I): Hans, Prior von Aggsbach: 1951 2000, 2001, 2072, 2104, 2297 Hans, Richter von Weiten: 2101 Hans von Liechtenstein-Nikolsburg Hans, Sohn der Agnes, Witwe des (II): 2072 Jakob Leublein des Nachrichters: Hans von Maissau: 1999, 2003, 2006, 1947 2039, 2063 Hans, Sohn des Daumlein, Bürger von Hans von Melk, Pfarrer von Wiener Marburg: 2245 Neustadt: 1994 Hans, Sohn des Heinrich Pock: 2005 Hans von Neuhaus der Ältere: 2061 Hans, Sohn des Jörg Hinkcher: 2162 Hans von Neuhaus der Ältere, Hans, Sohn des Pertlein von Würflach: Geschwister des: 2061 1892 Hans von Pielach: 1897, 2221 Hans, Sohn des Simon Kopp: 2287 Hans von Pottendorf: 2178 Hans, Sohn des Ulrich Snell: 2009 Hans von Puchheim: 1997 Hans, Stadtschreiber von Laibach: 2189 Hans von Rußbach, Pfarrer von St. Hans, Vater des Jakob: 2029 Martin in Klosterneuburg: 2298 Hansgraf, Hans: 1990 Hans von Stadeck: 2283 Hänslein das Judenkind s. Hans der Hans von Straning: 2248 Jude Hans von Stubenberg: 2220 Hansüß, Jüdin ∞ Meister Meir von Hans von Theras, Vikar von Tulln und Erfurt aus Wien s. Hansüß, Jüdin aus Dechant von St. Pölten: 1989, 2035 Wien, Tochter des David Steuss Hans von Volkersdorf: 2063 Hansüß, Jüdin aus Wien, Tochter des Hans von Waidhofen, Pfarrer von David Steuss: 2267, 2318, 2327 Niederhollabrunn: 1889 Hardar, Johann, Sohn des Liebhard: Hans von Wehing: 2234 2187 Hans von Wullersdorf: 2004, 2061, Hardar, Liebhard: 2187 2206 Hardar, Michael, Sohn des Liebhard: Hans Wagenknecht: 2258 2187 Hans Waldbot: 2009 Hardegg (Burg): 2001 Hardegg (Ort): 2000

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Hardegg, Grafschaft: 2001 Hechtl, Peter: 2184, 2257 Harka s. Harkau Hedlein, Jude aus Graz: 2279 Harkau (Ort): 2201, 2212 Heidenreich von Maissau: 2063 Harkau, Peter, Sohn des Stephan von: Heiligenkreuz, Abt von: Koloman: 2201, 2212 1950, Nikolaus: 2206, 2248, Harkau, Stephan von: 2201, 2212 Albrecht: 2253 Harracher, der: 2023, 2044 Heiligenkreuz, Amtmann des Klosters Hartnid von Liechtenstein-Nikolsburg (in Enzersdorf): Martin Laistel: 2248, (I): 2072 2253 Hartnid von Liechtenstein-Nikolsburg Heiligenkreuz, Kloster: 2057, 2253 (II): 2072 (A) Heiligenkreuz, Konvent von: 1950, Hartnid, Abt von Admont: 2269 2206 Has, Stephan: 1895 Heiligenstadt (Ort, Wien 19): 1979 Häsel, Jude, Sohn des Merchel Heiligenstadt, Johannes von (Pfarrer (Mordechai) aus Friesach/Straßburg: von Voitsberg): 2030, 2054 1946, 2108 Heiligenstadt, Pfarrer von: Walter Hasenörl, Anna ∞ Nikolaus: 1905 Alocher: 1918 Hasenörl, Nikolaus: 1905 Heiliggeisthaus in Wien: 2154 Häslein (Chaim), Jude aus Friesach: Heiliggeisthaus in Wien, Meister des: 1946 Nikolaus von der Littau: 2154 Haslein, Jude, Schwiegervater des Heinlein, Jude aus Steyr: 1867 (A) Mosche aus Marburg: 1952, 2286 (A) Heinrich Alber: 2012 Häublein, Jude aus Hainburg: 2135 Heinrich am Fierst, Judenrichter von Häublin, Jüdin aus Hainburg: 2135 (A) Voitsberg: 2284 Hauer, der: 2010 Heinrich Bader: 2154 Haunold Rauter: 1934 Heinrich der Amtmann von Puchberg: Haunold Schuchler, Bürgermeister von 2046 Wien: 2270, 2281 Heinrich der Büchsenmeister: 2020, Haunold Schuchler, Judenrichter von 2037 Wien: 2081 (A) Heinrich der Küchenmeister: 1904 Haunsberg, Michael von: 1997 Heinrich Flötzer, Richter und Juden- Haunsberg, Wernhard von: 2320 richter von Klosterneuburg: 1951, Hauser, Nikolaus: 2327 2017, 2040, 2150, 2240, 2298 Hausknecht, Nikolaus: 2217 Heinrich Gozrep, Judenrichter von Hausleiter, Katharina ∞ Martin: 1992 Marburg: 1883, 1956, 1960, 1966, Hausleiter, Lienhard: 1992 2127, 2183 Hausleiter, Martin: 1992 (A), 2266, Heinrich Heuschreiber: 2163 2281, 2289 Heinrich Judel: 2029, 2076, 2284 Hausmannstätten, Heinrich von Heinrich Kastner: 2315 (Richter von Graz): 2151, 2279 Heinrich Keil von der Sittau: 2240, Hausmannstätten, Wulfing von: 2151 2259 Hausruck: 2262 Heinrich Keunspieß: 2051 Heblein, Jude: 1971 Heinrich Kochel: 2119 Heblein, Jude aus Lengbach: 1891, Heinrich Köck, Pfarrer von Tulln: 2035 2063 Heinrich Luchs: 2020 Hecht von Rossitz, Peter: 1936 Heinrich Minner, Richter von Wolkers- Hecht von Rossitz, Snatha: 1936 dorf: 2161

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Heinrich Nüschel: 2030, 2054 Heinrich, Abt von Aldersbach: 2187, Heinrich Parlier: 2270 2193, 2224 Heinrich Pock: 2005 Heinrich, Holde des Herrn von Pettau: Heinrich Prenner: 1875 2286 Heinrich Ritzenwinkler: 1867 Heinrich, Propst von Schlägl: 1879 Heinrich Scheit: 2046, 2256 Heinrich, Sohn des Hans Freindorfer: Heinrich Schmadl: 1991 2249 Heinrich Schreiber: 2174 Heinzlein Schneider: 1971 Heinrich Schuchler: 2024 Heinzlein, Richter von Cilli: 2121 Heinrich Springer, Amtmann im Helbarter, Nikolaus (Judenrichter von Falkental: 2304 Neunkirchen): 1994, 2046, 2055 Heinrich Stark: 2263 Helena ∞ Thomas Parmsdorfer: 2198 Heinrich Steinhauf: 2161 Helyas, Jude aus Radkersburg: 2062 Heinrich Sweblein: 1873 (A) Heinrich Tänklein, Bürgermeister von Heman, Jude aus Herzogenburg: 1938, Salzburg: 2320 1995 Heinrich Vinczchueczel: 2053 Hemerl, der: 1997 Heinrich von Bregenz, Hofschreiber zu Hempus, Slömlein, Jude aus Wien: Feldkirch: 2225 (A) 1908, 1909, 2101 (A) Heinrich von Emmersdorf: 1992 Hendel (Chananel), Jude aus Steyr: Heinrich von Förthof: 1907 1867 Heinrich von Hausmannstätten, Richter Hendel, Jude, Sohn des Salman: 1951 von Graz: 2151, 2279 Hendlein Steuss, Jude aus Wien: 1881, Heinrich von Jerdingen: 1952 1902, 1913, 1963, 1973, 1974, 1975, Heinrich von Kunstadt der Gerspitzer: 2017, 2077, 2126, 2136 (A), 2164, 2262 2173, 2177, 2222, 2290, 2299 Heinrich von Leipa: 1911, 2116 Hendlein, Jude aus Perchtoldsdorf: Heinrich von Lichtenburg-Vöttau: 1902 1944, 2049 Heinrich von Lichtenegg: 2070, 2139 Hendlein, Jude, Judenmeister: 1990 Heinrich von Liechtenstein-Nikolsburg: Hengewein, Katharina ∞ Ulrich: 1922 2072 Hengewein, Ulrich (Schlüssler von Heinrich von Ödenburg: 2201 (A), Klosterneuburg): 1922 2272 Henifein, Nikolaus (Richter von Wiener Heinrich von Rattenberg, Burggraf zu Neustadt): 2020, 2037 Gösting: 2238, 2323 Henikein, Lienhard: 2128, 2130, 2131 Heinrich von Spitz: 1935 Hepauch, Hans (Richter von Wiener Heinrich von Wallsee-Enns: 2072, Neustadt): 1892, 1905, 1912, 1916, 2104, 2109, 2297 1932 Heinrich von Werdenberg-Sargans: Herbersdorfer, Otto: 2247 2225 (A) Herbst, Jörg: 1980 Heinrich von Zelking: 2262 Heresinger, Peter: 1965 Heinrich Wadel: 2329 Hering von Walterskirchen, Lesel: 1898 Heinrich Zauner, Richter von Steyr: Hermann Mulrieder: 1934 1914, 1934 Hermann Mursteter: 2303 Heinrich, Abt des Schottenklosters in Hermann Nürnberger: 2254 Wien: 2011, 2153 Hermann Schick, Spitalmeister im Bürgerspital in Wien: 2099

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Hermann Sefner: 2121 Hetschlein, Jude, Sohn des Kysan: Hermann von Cilli: 1865 (A), 1906, 1913, 2017 1937, 1966, 1993, 2065 Hetschlein, Jude, Vater des Mosche aus Hernstein, Herrschaft zu: 1932, 2234 Bruck an der Leitha (II): 2018 Hertlein von Herzogbirbaum: 2000 Hetzlein, Jude aus Krems: 2230 Herwart, Ulrich (Stadtschreiber von Hetzlein, Jude aus Wien: 2102 Wien): 1992 Heuberg (Berg): 2234 Herzel (Tirtza), Jüdin, Witwe des Heufel, Konrad: 2148 Perman aus Marburg: 1956, 1960 Heuschreiber, Heinrich: 2163 Herzogbirbaum, Hertlein von: 2000 Hiers, Koloman (Judenrichter von Herzogenburg (Ort): 1938, 1949, 1995 Herzogenburg): 1938, 1949 (A) Hierz, Andreas: 2130 Herzogenburg, Juden aus: Efferl: 1949, Hierz, Otto (Zechmeister der Bürger- Fenzel: 2292, 2296, Grässel: 1938, zeche zu St. Laurenz in Langenlois): Heman: 1938, 1995, Hetschel: 1878, 2130 1908 (A), 1911, 1938 (A), 1983, Hikkerli (Isachar), Jude aus Marburg: 2000, 2022, 2056, 2086 (A), 2172, 2252 2216, 2292 (A), Hetschlein: 1908 Hilda ∞ Balthasar Steinhauser: 2059 (A), 1938 (A), 1983 (A), 2171, Isak: Himberg (Ort): 2268 2133 (A), Isserlein: 2102, Lipphait Hinkcher, Hans, Sohn des Jörg: 2162 Payrin: 1967, Peltel: 1978, 1999, Hinkcher, Jörg: 2162 2003, 2006, 2063 (A), Rösel: 2292, Hinkcher, Wolfhart, Sohn des Jörg: 2296, Smar: 2133, Syboto: 2000, 2162 Techel: 2292, 2296 Hirsch, Jude aus Lengbach: 1931 (A), Herzogenburg, Judenrichter von: 1995 (A) Koloman Hiers: 1938, 1949 Hirschlein, Jude: 2128, 2130, 2131 Herzogenburg, Konvent von: 1935 Hobausch, der: 2202 Herzogenburg, Marktrichter von: Hochsteter Hof zu Krems, Hofmeister Rüdiger von Rust: 1938 im: Georg von Strenk: 2224 Herzogenburg, Propst von: Jakob: 1935 Hochstetter, Konrad (Burggraf zu Heschkel von Raab, Jude aus Wien: Dürnstein und Richter in der 2074 Wachau): 2063, 2133 Heschklein, Jude aus Krems: 1908, Hochstraße in Perchtoldsdorf: 2049 1909 (A) Hochstraße in Wien: 2044 Heskel, Jude, Schwiegersohn des Hodelein, Friedrich: 2298 Schalam: 2182, 2291 Hodmair, Nikolaus: 2323 Hetschel (Chaim), Jude aus Herzogen- Hof, Hans von: 1873 burg: 1878, 1879, 1908 (A), 1911, Hof, Nikolaus vom: 2328 1938, 1983, 2000, 2022, 2056, 2086 Hofgasse in Linz: 1971, 2223 (A), 2172, 2216, 2292 (A) Hofkirchen, Hans Jud von: 2009 (A), Hetschel (Chaim), Jude aus Herzogen- 2042 (A) burg, Kinder des: 2000 Hofkirchen, Jendlein Jud von: 2077 (A) Hetschlein, Jude: 2243 Hofkirchen, Nikolaus Jud von: 2009 Hetschlein, Jude aus Hadersdorf: 2314 Hofkirchen, Ursula ∞ Hans Jud von: Hetschlein, Jude aus Herzogenburg: 2042 (A) 1908 (A), 1938 (A), 1983 (A), 2171 Hofmann, Jakob: 2124 Hofmann, Leutfried: 2018

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Hofmann, Ulrich: 2018 Hüpler, Katharina ∞ Trautmann: 2206 Hofpech, Otto: 1997 Hüpler, Trautmann: 2206 Hofschmied, Jakob der: 2100 Hüter, Agnes ∞ Gilg: 1984 Hohenberger, Katharina ∞ Peter: 2177 Hüter, Andreas: 2144 Hohenberger, Peter: 2177 Hüter, Anna ∞ Andreas: 2144 Hohenbrunn s. Pfaffenhofen Hüter, Gilg: 1984 Hohenlohe, Georg von (Bischof von Hüter, Nikolaus, Bruder der Anna ∞ Passau): 2035, 2077, 2088, 2164 Andreas: 2144 Hohenlohe, Kraft von: 1982 Hütl, Hans: 1949 Hohenlohe, Schaffer des Kraft von: Hyppelstorferin, Elisabeth: 1924 Nikolaus Grünwalder: 1982 Imbach (Ort): 2128, 2203 Holzer, Konrad: 1970 Ingolstädter, Hans (Judenrichter von Holzer, Kunigunde ∞ Konrad: 1970 Regensburg): 1925 Honigler, Andreas: 2301 Innsbruck (Ort): 2288 (A) Höpfel, Martin: 1880 Inprugger, der: 2086 (A) Hörling, Konrad Zot von (Bruckmeister Inprugger, Gottschalk: 1976, 2078, von Wels): 2111 2081, 2083 Horn, Andreas von (Guardian des Inprugger, Hans: 1901 Minoritenklosters in Villach): 2059 Inprugger, Ulrich: 2104 Horní Kounice s. Oberkaunitz Inprugger, Wolfhart (Pfleger zu Steyr): Höschlein, Jude aus Wien: 1917, 1968 1867, 1914 Hosmund, Elisabeth, Witwe des Hans: Irdning (Ort): 1952 (A) 1914, 1915, 1934, 2042 Isachar Tiem, Jude: 1881, 1913, 1926, Hosmund, Hans (Bürgermeister und 2015 Mautner von Passau): 2042 (A) Isachar, Jude aus Voitsberg: 1987 Hostěradice s. Hosterlitz Isak, Jude aus Brixen: 2288 Hosterlitz (Ort): 1936 Isak, Jude aus Brünn: 2324 Hosterlitz, Juden aus: Salman: 1936 Isak, Jude aus Herzogenburg/Krems: Hötsch, Jude aus Neunkirchen: 2178 2133, 2216 Hubscher, Friedrich (Zechmeister der Isak, Jude aus Krems, Judenmeister: Bürgerzeche zu St. Martin in 2123, 2129 (A), 2133 (A) Klosterneuburg): 2298 Isak, Jude aus Marburg: 2312 Huenker, Andreas, Sohn des: 2260 Isak, Jude aus Pressburg/Mähren: 1864, Huenker, Anna ∞ Andreas, Sohn des: 1921 2260 Isak, Jude aus Salzburg: 2215 Huenker, der: 2260 Isak, Jude aus Wiener Neustadt: 2201 Hugo von Montfort-Bregenz: 2225 (A), 2229 (A), 2272 Hugo, Pfarrer von Zeiselmauer: 2035 Isak, Jude, Bruder des Efferlein aus Hugo, Prior der Kartause Mauerbach: Laibach/Marburg: 2189, 2312 (A) 2317 Isak, Jude, Schwiegersohn der Lea Hulber, Hans (Burggraf zu Krems): Scheblin: 1929 1935, 1969, 2158, 2159 Isak, Jude, Vater des Smerlein und des Hulber, Jakob (Schlüssler zu Krems): Eberlein aus Wiener Neustadt: 1911, 1935 1943, 2037 (A), 2072 (A), 2109, Hulber, Kunigunde ∞ Hans: 1935 2201 (A) Hundskehle, Straße in Klosterneuburg: 2107, 2235

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Ischlein (Jischaja), Jude aus Graz: 1871 Jakob Steuss, Jude aus Wien: 1902, (A), 1923, 2030 (A), 2170, 2247, 1963, 1973, 1974, 1975, 2017, 2077, 2279, 2284 (A) 2126, 2136, 2164, 2173, 2222, 2299 Ischlin, Jüdin s. Gutel, Jüdin, Witwe Jakob Tschurk: 2246 des Ischlein (Jischaja) aus Graz Jakob Ventur de Salto, Judenrichter von Israel, Jude aus Krems, Judenmeister: Pressburg: 1864, 1882, 2132, 2138 1878, 1879, 1911 Jakob Zayser: 2059 Israel, Jude, Sohn des Hetschel (Chaim) Jakob, Jude: 1926 aus Herzogenburg: 1983 Jakob, Jude aus Klosterneuburg: 1924 Isserl, Jude aus Straßburg: 1896 Jakob, Jude aus Krems: 1911, 2000, Isserlein (Israel), Jude aus Marburg: 2266 1872, 1993 Jakob, Jude aus Marchegg: 1864, 1921 Isserlein, Jude aus Bruck an der Leitha: Jakob, Jude aus Vicenza/Villach: 2089 2236, 2301, 2316, 2329 (A) Isserlein, Jude aus Herzogenburg: 2102 Jakob, Jude aus Villach: 2089, 2134 Isserlein, Jude aus Korneuburg/Kloster- Jakob, Jude, Sohn des Heman aus neuburg: 1974 (Klosterneuburg) Herzogenburg: 1995 Isserlein, Jude aus Linz/Enns: 2136 Jakob, Jude, Sohn des Merchel (Linz), 2322 (Enns) (Mordechai) aus Friesach/Straßburg: Isserlein, Jude aus Neunkirchen: 2046 1946, 2108 Italien: 1920 Jakob, Jude, Vater des Mosche, des Itzel, Jude aus Windischfeistritz: 2252, Enkels des Isserlein (Israel) aus 2312 Marburg: 1872, 1993 Izchak, Jude, Sohn des Gamliel: 2007 Jakob, Paul, Sohn des (Richter von Jakob Baumann: 2252 Pressburg): 1864, 2064, 2071, 2085 Jakob der Hofschmied: 2100 Jakob, Propst von Herzogenburg: 1935 Jakob Flachenauer: 2161 Jakob, Richter von Pressburg: 1864, Jakob Graynherr: 1891 2064, 2071, 2085 Jakob Grün: 2266 Jakob, Sohn des Friedrich Sumer: 2101 Jakob Haid: 1932, 2037 Jakob, Sohn des Hans: 2029 Jakob Hofmann: 2124 Jakob, Vikar von Kühnring: 1988 Jakob Hulber, Schlüssler zu Krems: Jan von Meseritsch: 1911, 1936, 2104 1935 Jans bei dem Tor, Richter von Kloster- Jakob Kätzel: 2326 neuburg: 1964, 2298 Jakob Kettner: 2324 Jans En: 1895 Jakob Laurein der Vlaischker: 1960 Jans Eysaler: 2193 Jakob Lauterbeck, Landrichter auf dem Jans Flachenauer: 2161 Mos: 1934, 1983 Jans Gartner: 1891 Jakob Lederer: 2192 Jans Glaser: 1864, 1882 (A) Jakob Leublein der Nachrichter: 1947 Jans Lader: 1891 Jakob Luttenberger: 2168 Jans Lang, Marktrichter, Richter und Jakob Rotenritter, Richter von Graz: Judenrichter von Perchtoldsdorf: 2119 2049, 2073, 2197 Jakob Rud, Richter von Wiener Neu- Jans Mader: 1891 stadt: 1940, 1941 Jans Nechlein: 2259 Jakob Schreiner: 1929 Jans Netensnabel: 2302 Jans Pa[...]: 2230

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Jans Payer: 2329 Johann von Maidburg-Hardegg (II): Jans Rat: 2302 1911, 1938 (A), 2000, 2001, 2002 Jans Schueler: 1884 Johann von Maidburg-Mohul: 2000, Jans von Rehberg: 1959 2001 Jans von Tyrna: 2039 Johann von Sternberg: 1936 Jans Wank, Kaplan am St. Paulsaltar Johann, Abt von Viktring: 2185 der Pfarrkirche zu Krems: 1959, 1984 Johann, Bischof von Gurk: 1946, 2065 Jans Westerburger: 2159 Johann, Sohn des Liebhard Hardar: Jans Widerhals: 1884 2187 Jans, Sohn des Stephan von Ödenburg: Johanna Sonnbergerin, Äbtissin des 1882 (A) Klarissinnenklosters in Wien: 2161 Jaring in den Windischen Büheln (Ort): Johannes Lachutel: 1864 1952 (A) Johannes von Heiligenstadt, Pfarrer von Jauring (Ort): 2325 Voitsberg: 2030, 2054 Jauring, Erasmus von: 2032, 2033, Johannes, Abt von Baumgartenberg: 2036, 2325 1950, 2144 Jedenspeigen, Nikolaus von: 2060 Johannes, Abt von Göttweig: 2177 Jeklein, grymmiger: 2200 Jois (Ort): 2236, 2301, 2316, 2329 Jeklein, Jude aus Neunkirchen: 2046 Jois, Richter und Bergmeister zu: Jeklein, Jude, Sohn des Hetschel Andreas Stockerauer: 2236, Thomas (Chaim) aus Herzogenburg: 1983, Zechmeister: 2301, 2316 2056, 2086 (A), 2172, 2216 Jona Steuss, Jude aus Wien: 1881, Jendlein Jud von Hofkirchen: 2077 (A) 1902, 1913, 1963, 1973, 1974, 1975, Jerdingen, Friedrich von: 1952 2017, 2077, 2126, 2136 (A), 2164, Jerdingen, Heinrich von: 1952 2173, 2222, 2240 (A), 2259, 2263, Jeremia, Jude aus Pettau: 2312 2285, 2299, 2306 Jesk Ptaczek von Slaupa: 1911 Jona, Jude aus Hainburg: 2135 Joachim Schön: 1932 Jona, Jude, Vater des Mosche aus Joachim, Bürger von Judenburg: 2076 Znaim: 1977 Jochant, Jüdin ∞ Hirsch aus Lengbach: Jörg Achtseinnicht: 2280 1931 (A) Jörg Arberger, Chorherr und Oblei- Joching (Ort): 1878 (A), 1978 meister des Klosters Klosterneuburg: Joching, Hof des Abtes von 1980 Michaelbeuern zu: 1878 Jörg Derrengast: 2034 Joching, Hofmeister im Pöltinger Hof Jörg Enenkel von Ybbs, Mautner und zu: Stephan von Wölbling: 2232 Richter von Linz: 1971, 2223 Johann Gundersdorfer, Chorherr und Jörg Fleming: 2221 Obleimeister des Klosters Kloster- Jörg Geislitzer: 2223 neuburg: 2235 Jörg Gleizz: 1891 Johann Heinrich, Markgraf von Jörg Grundpeck, Burggraf zu Seefeld: Mähren: 2262 (A) 2306 Johann Kanizsai: 1899 Jörg Herbst: 1980 Johann Kanizsai, Erzbischof von Gran: Jörg Hinkcher: 2162 1899 Jörg im Winkel: 2210 Johann Metzger: 2225 (A) Jörg Krenn: 2313 Johann von Maidburg-Hardegg (I): Jörg Neuer: 2146 (A) 1911, 1938 (A), 2000, 2001, 2002 Jörg Porl, Richter von Marbach: 2101

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Jörg Reisberger: 2168 Jost, Matthias (Wirt im Pöltinger Hof Jörg Sebeck von dem Turn, Ritter: zu Wien): 2024 1900, 1995 Josua, Jude, Enkel des Isserlein (Israel) Jörg Seidennater der Ungar: 2074 aus Marburg: 1993 Jörg Sliffenberger: 2140 Jud von Hofkirchen, Hans: 2009 (A), Jörg Stuchs von Trautmannsdorf: 2101 2042 (A) Jörg von Dachsberg: 2243 Jud von Hofkirchen, Jendlein: 2077 (A) Jörg von Dachsberg der Ältere: 2243 Jud von Hofkirchen, Nikolaus: 2009 Jörg von Kellerberg: 2089, 2134 Jud von Hofkirchen, Ursula ∞ Hans: Jörg von Liechtenstein-Nikolsburg, 2042 (A) Bischof von Trient: 2072 Jud, Habel der: 1901 (A) Jörg von Maissau: 2039, 2063 Juda Guntzenhauser, Jude: 2274 Jörg von Nikolsburg: 1880, 2327 Juda, Jude, Vater des Aron aus Jörg von Puchheim: 2220 Voitsberg: 2251 Jörg von Volkersdorf: 2136 Judam, Jude aus Linz: 2105 Jörg von Wallsee-Linz: 1910, 1981, Jude, Hans der: 1914, 1915, 1934, 2009 1983, 2000, 2001, 2022, 2104 (A), 2042 Jörg Waldner: 2004 Judel (Juda), Jude aus Cilli: 1937 Jörg Wegstain: 2298 Judel, Heinrich: 2029, 2076, 2284 Jörg Wiener: 1887, 1888, 1964 Judel, Jude: 2180 Jörg Wiener, Tochter des: 1964 Judel, Jude aus Pettau: 2312 Jörg, Schaffer des Dekans von Judenbuch: 2314, Bruck an der Leitha: Klosterneuburg: 1875 1886, Klosterneuburg: 1924, Scheff- Jörg, Sohn des Konrad von Velm: 2060 straße: 2154 (A), 2160 (A), Wien: Joseph Bayer, Jude aus Regensburg: 1979, 2075, 2318 1967 (A) Judenburg (Ort): 2090 (A), 2094, 2168 Joseph von Ybbs, Jude aus Krems: Judenburg, Bürger von: 1877, 2076, 2115, 2216 2090 (A), 2094 Joseph Walch, Jude aus Wien: 1908, Judenburg, Juden aus: 2094, Merchel: 1909 2076, 2110, 2168, Schalam: 1877 Joseph, Jude: 2128, 2130, 2131 Judenburg, Judenrichter von: 2094, Joseph, Jude aus Feldsberg: 2154 (A) Hans Leisser: 1877, Hans Pfaffen- Joseph, Jude aus Marburg: 2202 dorfer: 1952, 2076, 2110 Joseph, Jude aus Mödling: 2217 Judenburg, Richter von: 2094 Joseph, Jude aus Mospach: 2312 Judenburg, Saugasse in: 1877 Joseph, Jude aus Retz: 1936 Judeneid: Mühldorf: 2218 Josephin, Sara, Jüdin aus Feldsberg: Judengasse: Regensburg: 2292, 2296, 2154, 2303 Salzburg: 1911 (A), 2305, Wien: Jöslein, Jude ∞ Lipphait Payrin aus 1974 Herzogenburg: 1967 Judengericht: Bruck an der Leitha: Jöslein, Jude aus Regensburg: 2292, 2325 (A), Graz: 2325, Tulln: 2325 2296 (A), Österreich: 2325 (A), Steier- Jöslein, Jude, Vater des Hadgim aus mark: 2325 (A), Wien: 2325 (A), Neunkirchen: 2156 Wiener Neustadt: 2325 (A) Jost, Markgraf von Mähren: 1864, Judenhof in Pressburg: 1928 (A) 1882, 1911 (A), 1975, 2262 Judenkind, Hänslein das s. Jude, Hans der

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Judenmeister (= Rabbiner): 1937, 1977, 1958, 2195, Wiener Neustadt: 1958, 1990, 2160 (A), 2215, 2266, 2318, 2195 2319, Krems: 1878, 1879, 2116, Judensteuer: 1909, 2078, 2079, 2082, 2123, 2129 (A), 2133 (A), Wien: 2084, 2153 (A), Krems: 1869 (A), 1979, 2243, 2266 (A), 2270, 2327, Österreich: 1908, 2143 (A), 2147, Znaim: 1936 2171, 2216, 2255, Wien: 2083 (A) Judenrichter: 2090 (A), 2139, Bruck an Judentor zu Wien, Nikolaus am: 2158 der Mur: 2032, 2033, 2036, 2092, Judenzeche: Korneuburg: 2107, 2235, Eggenburg: 1988, 2014, 2043, Enns: Wien: 2160 (A) 1965, Graz: 1930, 2066, 2093, 2112, Judin, Jüdin, Witwe des David aus 2151, 2167, 2170, 2202, 2238, 2269, Graz: 1919 2325, Herzogenburg: 1938, 1949, Judis, Jüdin, Witwe des Mosche Judenburg: 1877, 1952, 2076, 2094, Cherner: 1887, 1888 2110, Kindberg: 2095, Klosterneu- Judlein, Jude aus Enns: 2038 burg: 1868, 1951, 2017, 2040, 2235 Junglein, Jude aus Hainburg/Pressburg: (A), Knittelfeld: 2096, Korneuburg: 2085 2278, Krems: 1878, 1879, 1927, Kadym, Jude aus Znaim, Judenmeister: 1959, 1967, 1969, 1984, 1985, 1991, 1936 1998, 1999, 2013, 2016, 2115, 2133, Kahlenberg (Berg) s. Leopoldsberg 2139 (A), 2140, 2149, 2158, 2159, (Berg) 2165, 2187, 2193, 2198, 2200, 2203, Kahlenbergerdorf (Ort): 2254 2204, 2208, 2210, 2211, 2213, 2224, Kahlenbergerdorf, Klosterneuburger 2226, 2237, 2242, 2292, 2296, 2304, Hof zu: 2254 Leoben: 2090, Linz: 2069, 2315, Kamp, Feldgericht innerhalb des: 1935 Marburg: 1956, 1960, 1966, 2127, Kamp, Feldrichter innerhalb des: 2183 (A), 2196, 2246 (A), 2286, Leonhard von Gföhl: 2163, 2264 2312, Mödling: 1963, 2004, 2005, Kanitz (Ort): 1876 (A) 2057, 2061, 2126, Mürzzuschlag: Kanizsai, Johann (Erzbischof von 2097, Neunkirchen: 1994, 2046, Gran): 1899 2055, 2249, 2256, Perchtoldsdorf: Kanizsai, Johann: 1899 1970, 2034, 2049, 2073, 2190, 2194, Kanizsai, Lorenz: 1899 2197, 2199, Pressburg: 2138, Rad- Kanizsai, Nikolaus: 1899 kersburg: 2209, Regensburg: 1925, Kanizsai, Stephan: 1899 Rottenmann: 2098, Stein: 1999, Kapellen, Bergmeister des Eberhard Tulln: 1954, 1955, 2103, 2260, Voits- von: Ulrich im Turn: 2240, 2259 berg: 2029, 2091, 2284, Wien: 1866, Kapellen, Eberhard von: 2041, 2240, 1917, 1996, 2008, 2031, 2056, 2078 2259 (A), 2079, 2080, 2081, 2082, 2083, Kapellen, Herren von: 1867 2084, 2099, 2154, 2186, 2217, 2222, Kapelln an der Perschling (Ort): 1995 2261, Wiener Neustadt: 1905, 1916, (A) 1932 (A), 1953, 2157, 2231, 2234, Kapelln, Pfarre: 1995 2272, 2283, 2326 Kapfenberg (Burg): 2000 Judenschule (Synagoge): 2114, Eggen- Karner zu Tulln, Kaplan im: Hans burg: 1988 (A), Graz: 2176, Krems: Weiss: 2188 1958, 2195, Salzburg: 2068, 2305, Kärnten: 2067, 2141 (A), 2142 (A), 2310 (A), Villach: 2059, 2181, Wien: 2143, 2225

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Kärnten, Hauptmann in: 2067, 2118, Katharina ∞ Thomas Mühldorfer: 2271 Konrad von Kraig: 1945 Katharina ∞ Thomas Pranger: 2265 Kärnten, Juden aus: 2118, 2141 (A), Katharina ∞ Trautmann Hüpler: 2206 2143 Katharina ∞ Ulrich Hengewein: 1922 Kärnten, Marschall in: Friedrich von Katharina Groß: 2108 Liechtenstein-Murau: 1872 Katharina Koschacherin: 1956 Kärntnerstraße in Wien: 2270 Katharina Kötzlerin: 2012 Kärntnertor in Wien: 1979, 1996, 2099, Katharina von Stubenberg, Äbtissin des 2154 Klarissinnenklosters in Wien: 1918 Kaspar Gerhart, Kaplan zu St. Michael Katharina, Äbtissin von Schlierbach: in Wien: 2261 1914, 1915, 1934 Kaspar von Eslarn: 2248 Katharina, Tocher des Jans Widerhals: Kaspar von Starhemberg: 2106, 2223 1884 Kaspar, Knecht des Nikolaus Reichen- Katharina, Tochter des Hans Stern: burger: 2066 1930 Kaspar, Sohn des Bertlein Czaeh: 1961 Katharina, Witwe des Heinrich Scheit: Kastner, Heinrich: 2315 2256 Katharina ∞ Berthold Sorgsdorfer: Katharina, Witwe des Konrad Peuerl: 2217 1912 Katharina ∞ Burkhard, Bürger von Katharina, Witwe des Konrad Schwein- Pressburg: 2135 barter: 2205 Katharina ∞ Dietrich, Sohn des Jans Katharina, Witwe des Nikolaus von Rehberg: 1959 Frostlein: 2213 Katharina ∞ Hans Rat: 2258 Kätzel, Jakob: 2326 Katharina ∞ Heinrich Bader: 2154 Kätzel, Kunigunde ∞ Jakob: 2326 Katharina ∞ Joachim, Bürger von Katzenstein, Diepold von: 2219 Judenburg: 2076 Kaufmann, Christian: 2280 Katharina ∞ Jörg Seidennater der Kaventeuer, Christian: 1889 Ungar: 2074 Kaventeuer, Kunigunde ∞ Christian: Katharina ∞ Konrad Fasszieher: 2326 1889 Katharina ∞ Konrad Gosslein: 2237 Keil von der Sittau, Heinrich: 2240 Katharina ∞ Konrad Mausheimer: 1992 Kellerberg, Jörg von: 2089, 2134 Katharina ∞ Konrad Roseldorfer: 1893 Kellerberg, Pilgrim von: 2089 Katharina ∞ Konrad Schrimpf: 2290 Kern, Ulrich: 2130 Katharina ∞ Lienhard Weber: 2235 Kerner, Elisabeth ∞ Ulrich: 2020, 2037 Katharina ∞ Lorenz, Sohn des Ulrich Kerner, Ulrich: 2020, 2037 von Enzersdorf: 1895 Kerschbaumer, Nikolaus (Bürger- Katharina ∞ Martin Hausleiter: 1992 meister von Ybbs): 1957 Katharina ∞ Martin Protesser: 2135 Kesser, Martin (Richter und Berg- Katharina ∞ Nikolaus Pöckel: 2234 meister zu Breitenbrunn): 2329 Katharina ∞ Paul von Tepsau: 2185 Kesslerstraße in Wiener Neustadt: 1940 Katharina ∞ Peter Hohenberger: 2177 Kettner, Jakob: 2324 Katharina ∞ Pilgrim Sailer: 2278 Kettner, Konrad: 2324 Katharina ∞ Reicher Snitzer: 1916 Keunspieß, Heinrich: 2051 Katharina ∞ Reinwart von Geitzendorf: Keydinger, Friedrich: 1875, 1888, 1893 1889, 2015, 2017, 2145 Katharina ∞ Stephan Haller: 2203 Khevenhüller, Hans: 2181

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Kiemseer, Konrad: 2307 (A), 1974 (A), 2017, 2087, 2107 (A), Kierling (Ort): 1924 2254 (A), 2259, 2306 Kierling, Bergmeister des Hans von Klosterneuburg, Amtmann des Dietrichstock in: Nikolaus, Pfarrer Klosters: Heinrich Prenner: 1875, von Kierling: 2053, 2271 Nikolaus Würfel: 1917, 1968, 1972, Kierling, Pfarrer von: Nikolaus: 2053, 2222, Friedrich Keydinger: 2015, 2148, 2271 2017, Konrad Rampersdorfer: 2075, Kilb, Pfarrer von: Philipp Sebeck: 1900 Seifried Steck: 2145 Kilian, Pfarrer von St. Gilgen in Klosterneuburg, Bergmeister des Passau: 2045, 2149 Klosters: Albrecht von Bierbaum: Kindberg (Ort): 2090 (A), 2095 1887, 1888, Simon Wisent auf dem Kindberg, Bürger von: 2090 (A), 2095 Anger: 1922, Jans bei dem Tor: 1964 Kindberg, Juden aus: 2095 Klosterneuburg, Bergmeister des Kindberg, Judenrichter von: 2095 Klosters Baumgartenberg in: Kindberg, Richter von: 2095 Friedrich En: 1868, Hans Plödlein: Kirche, Friedrich hinter der: 2009 1951, 2087 Kirchenknopf, Martin (Richter von Klosterneuburg, Bergmeister des Nizzo Pressburg): 1921, 1928, 1939 von Kuenring-Seefeld zu: Hans Kirchheim, Pfarre: 2042 Zechschreiber: 2299 Kirchstetten, Wolfhart von: 1954 Klosterneuburg, Bürger von: 1924, Kislinggasse in Klosterneuburg: 2145 1964, 2012, 2145, 2150, 2182, 2192, Kitzbühel (Ort): 2146 (A) 2240, 2254, 2259, 2263, 2271, 2298, Klara ∞ Thomas Panaussel: 2204 2306 Klara Baumgartnerin, Priorin des Klosterneuburg, Bürgerspital in: 1868, Dominikanerinnenklosters in Tulln: 1951 1954, 1955 Klosterneuburg, Bürgerzeche zu St. Klara von Wehingen, Äbtissin von Martin in: 2192, 2298 Dürnstein: 1967, 1985, 1998 Klosterneuburg, Chorherr zu: 1929, Klarissinnenkloster in Wien: 1918, 1931, Walter Alocher: 1918, Jörg 1972, 2161 Arberger: 1980, Johann Gunders- Klarissinnenkloster in Wien, Äbtissin dorfer: 2235, Peter Lenhofer: 1881, des: Katharina von Stubenberg: 1918, 1895, 1913, Hadmar Matseer: 1889, Johanna Sonnbergerin: 2161 1929, Friedrich Schalichdorfer: 2087, Klausner, Abraham, Jude aus Wien, Martin Schenk: 2040, Peter von Judenmeister: 2266, 2318, 2327 Tulln: 2107, Hans Würfel: 2192 Klein-Rußbach, Ortolf von (Kaplan am Klosterneuburg, Chorherrenspital in: Altar der Elftausend Jungfrauen in 1881, 1913, 1929 Maria am Gestade in Wien): 2051 Klosterneuburg, Dekan von: Klesterpendlein, Konrad (Richter von Bartholomäus: 1875 Korneuburg): 2278 Klosterneuburg, Gustrei des Klosters: Klett, Nikolaus (Judenrichter von 1980 Wien): 1917 Klosterneuburg, Hofmeister des Klingenbrunner, Ulrich (Burggraf zu Klosters: Andreas Singer: 2254 Mollenburg): 2101 Klosterneuburg, Hofmeister im Klosterneuburg (Ort): 1881 (A), 1887 Zedlitzer Hof zu: Martin: 2240 (A), 1893 (A), 1924, 1929 (A), 1964 Klosterneuburg, Hundskehle, Straße in: 2107, 2235

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Klosterneuburg, Juden aus: 1881 (A), Klosterneuburg, Rat von: 1868, 1875, David: 1948, 2088, Eberlein: 1948, 1888, 1889, 1951, 1964, 2053, 2150, 2088 (A), Isserlein: 1974, Jakob: 2235, 2240, 2298 1924, Leutein: 1948, 2088, Manusch: Klosterneuburg, Richter von: Simon 1893, Mosche: 1876, 1964 (A), 2088 Sindram: 1868, Konrad von Wien: (A) 1951, Heinrich Flötzer: 2017, Hans Klosterneuburg, Judenbuch von: 1924 Plödlein: 2040, Jans bei dem Tor: Klosterneuburg, Judenrichter von: 2298 Simon Sindram: 1868, Konrad von Klosterneuburg, Schaffer des Chor- Wien: 1951, Heinrich Flötzer: 2017, herrenspitals in: Thomas: 1881, 1913 Hans Plödlein: 2040, 2235 (A) Klosterneuburg, Schaffer des Dekans Klosterneuburg, Kaplan am St. von: Jörg: 1875 Michaelsaltar zu: Hans Löffler: 2145 Klosterneuburg, Schlüssler zu: Ulrich Klosterneuburg, Kellerer des Klosters: Hengewein: 1922 Peter Lenhofer: 1881, 1895, 1913, Klosterneuburg, Schöne Kapelle in: Hans von Ernstbrunn: 2182, Friedrich 1875 Schalichdorfer: 2254 Klosterneuburg, Siechenamt des Klosterneuburg, Kellereramt des Klosters: 1889, 1929 Klosters: 2182 Klosterneuburg, Siechenmeister des Klosterneuburg, Kislinggasse in: 2145 Klosters: Hadmar Matseer: 1889, Klosterneuburg, Kloster: 1887, 1889, 1929 1895, 1922, 1931, 1964, 1972, 2015, Klosterneuburg, Spitalmeister im 2017, 2075, 2145, 2148, 2182, 2222, Bürgerspital in: 1951, Martin unter 2254 den Lauben: 1868 Klosterneuburg, Konvent des Frauen- Klosterneuburg, Stadtschreiber von: klosters St. Jakob in: 2040 Seifried Steck: 1881, 1887, 1913, Klosterneuburg, Lederergasse in: 1926 1922, 1924, 1926, 1929, 1980, 2015, Klosterneuburg, Meisterin des Frauen- 2017, 2053, Nikolaus Teym: 2148, klosters St. Jakob in: Anna: 2040 2263 Klosterneuburg, Milchmarkt in: 1881 Klosterneuburg, Tullnergasse in: 1887, Klosterneuburg, Niedermarkt in: 1881, 1888 1913, 1926, 2015, 2017 Klosterneuburg, Ungelter von: Simon Klosterneuburg, Oblei des Klosters: Wilthart: 2087 1931, 1980, 2087, 2107, 2192, 2235 Klosterneuburg, Verweser der Schönen Klosterneuburg, Obleimeister des Kapelle in: 1875 Klosters: Jörg Arberger: 1980, Klosterneuburg, Walchgasse in: 2145 Friedrich Schalichdorfer: 2087, Peter Klosterneuburg, Zechmeister der von Tulln: 2107, Hans Würfel: 2192, Bürgerzeche zu St. Martin in: Johann Gundersdorfer: 2235 Friedrich Hubscher: 2298 Klosterneuburg, Pfarrer von St. Martin Klosterneuburger Hof zu Kahlen- in: Martin Schenk: 2040, Hans von bergerdorf: 2254 Rußbach: 2298 Knapp, Konrad: 1924 Klosterneuburg, Pfarrkirche St. Martin Knappenstraße in Perchtoldsdorf: 2049 in: 2298 (A) Klosterneuburg, Propst von: Koloman: Knebel, Martin (Richter und Juden- 1931 richter von Tulln): 2188, 2260 Knittelfeld (Ort): 2090 (A), 2096

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Knittelfeld, Bürger von: 2096 Konrad Gummel: 1997 Knittelfeld, Juden aus: 2096 Konrad Heufel: 2148 Knittelfeld, Judenrichter von: 2096 Konrad Hochstetter, Burggraf zu Dürn- Knittelfeld, Richter von: 2096 stein und Richter in der Wachau: Knoblauch, Hans: 2209, 2293 2063, 2133 Koch, Hans: 2193 Konrad Holzer: 1970 Kochel, Heinrich: 2119 Konrad Kettner: 2324 Kochel, Peter, Sohn des Heinrich: 2119 Konrad Kiemseer: 2307 Köck, Heinrich (Pfarrer von Tulln): Konrad Klesterpendlein, Richter von 2035 Korneuburg: 2278 Kofflacher, Hans: 2251 Konrad Knapp: 1924 Kölbel, Friedrich: 1997 Konrad Lebsinger: 2320 Kollner, Nikolaus: 2248, 2253 Konrad Mausheimer: 1992 Köln, Elisabeth ∞ Nikolaus von: 2061 Konrad Meschk, Zechmeister in der Köln, Nikolaus von: 2061 Pfarrkirche St. Johannes zu Marburg: Kölner, Gebhard: 2318 2183, 2185 Koloman Hiers, Judenrichter von Konrad Öler: 2020 Herzogenburg: 1938, 1949 Konrad Peuerl: 1912 Koloman Sebeck: 1900 Konrad Pinter: 2005 Koloman, Abt von Heiligenkreuz: 1950 Konrad Pölzel, Judenrichter von Koloman, Propst von Klosterneuburg: Perchtoldsdorf: 2190, 2194, 2197, 1931 2199 Koloman, Schwester des: 2107 Konrad Pottenbrunner: 2221 König, Matthias (Richter von Konrad Pöttinger: 2122, 2172, 2173, Marburg): 1883, 1956, 2047, 2183, 2175, 2205 2185, 2246 Konrad Prein von Ofen: 1901 Königsberg (Burg): 2065 Konrad Pürkel: 2148 Königsberg, Agnes von: 2065 (A) Konrad Rampersdorfer: 2075, 2253 Königsberg, Andreas von: 1906, 1966, Konrad Rock: 2023 1993, 2065 Konrad Rörer: 1997 Königsberg, Hans von: 1906, 1966, Konrad Roseldorfer: 1893 1993, 2065 Konrad Runs: 1929 Königsberger, der: 2174 Konrad Schaffer: 1913, 2015 Königshof, Hofmeister in: Nikolaus: Konrad Scheffolt, Burggraf zu Dürn- 1950 stein und Richter in der Wachau: Konrad Awoldinger: 2111 1978, 1999, 2003 Konrad Bauer: 2264 Konrad Schrimpf: 2290 Konrad Enser: 1989 Konrad Schroteisen: 2124 Konrad Fasszieher: 2326 Konrad Schuster: 1957 Konrad Flander: 1878, 1879, 1999 Konrad Schweinbarter: 2205 Konrad Fragner: 2268 Konrad Sechsling: 2162 Konrad Fuler: 2110 Konrad von Au, Burggraf zu Dürnstein: Konrad Gluer: 1986 1999, 2006 Konrad Gosslein: 2237 Konrad von Ebersdorf: 2294 (A) Konrad Graf: 1996 Konrad von Göllersdorf, Schaffer des Konrad Granns: 1997 Frauenklosters St. Laurenz in Wien: Konrad Gulich: 2314 1982

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Konrad von Kraig: 1945 Koschacherin, Simon, Sohn der Konrad von Lichtenegg: 2139 Katharina: 1956 Konrad von Maissau: 2039, 2044, 2063 Köstlin, Margarethe: 2103 Konrad von Velm: 2060 Kötzlerin, Katharina: 2012 Konrad von Wien, Richter und Juden- Kraft von Hohenlohe: 1982 richter von Klosterneuburg: 1951 Kraft, Friedrich (Richter und Spital- Konrad von Windischgrätz: 2176 meister von Krems und Stein): 1985, Konrad Vorchaimer, Judenrichter von 1991 Wiener Neustadt: 2231, 2234 Kraig, Konrad von: 1945 Konrad Vorlauf, Bürgermeister von Krain, Vizedom in: Osterman von Wien: 2289 Stein: 2189 Konrad Wegenbürfel: 1924 Krakauer, Anna ∞ Nikolaus: 1940, Konrad Würfel: 2099 1941 Konrad Yrher: 2144 Krakauer, Nikolaus: 1940, 1941, 1953, Konrad Zink: 2184 2328 Konrad Zot von Hörling, Bruckmeister Krakauer, Stephan: 1953 von Wels: 2111 Kramer, Eberhard: 1989 Konrad, Abt von Morimond: 1950 Kramer, Erhard: 2280 Konrad, Hofmeister im Raitenhaslacher Kramer, Kunigunde ∞ Eberhard: 1989 Hof zu Weinzierl: 2117 Kramgasse in Tulln: 1989 Konrad, Propst von Berchtesgaden: Kranfuß, Hans (Richter von Wels): 1997 2111 Konrad, Sohn des Thomas Volberlein: Krantz, Nikolaus (zu Krieglach): 2328 2150 Krautfass, Kunigunde, Tochter des: Kopp, Hans, Sohn des Simon: 2287 2193 Kopp, Kunigunde ∞ Simon: 2287 Krautkandel, der: 1997 Kopp, Simon: 2287 Krawarn, Benesch von: 1911, 1936 Korner, Nikolaus (von Feldsberg): 2211 Krawarn, Latzek von: 1936 Korneuburg (Ort): 1889, 1974 (A), Kreftlein an der Graz: 2170 2000, 2051 (A), 2278 Kregel, Andreas (Landrichter und Korneuburg, Bürger von: 2278 Judenrichter von Graz): 1930, 2066, Korneuburg, Juden aus: Aram: 1895, 2112, 2151, 2167, 2170, 2202, 2238, 2053, 2087 (A), Baruch: 2107, 2116, 2269, 2325 2235, Hakim: 2087 (A), Isserlein: Krems (Burg): 1869 1974 (A) Krems (Ort): 1869, 1935, 1984, 1991, Korneuburg, Judenrichter von: Hans 2007, 2013, 2035 (A), 2045, 2115, Görlitzer: 2278 2117, 2144, 2149, 2163, 2169, 2187, Korneuburg, Judenzeche von: 2107, 2193, 2200, 2224 (A), 2237, 2242, 2235 2264, 2292 (A), 2304, 2314 Korneuburg, Rat von: 2278 Krems, Admonter Hof zu: 2115 Korneuburg, Richter von: Konrad Krems, Berchtesgadener Eisentürhof Klesterpendlein: 2278 zu: 2163 (A), 2200 Korneuburg, Ungelter von: Konrad Krems, Bürger von: 1935, 1984, 2013, Klesterpendlein: 2278 2140, 2158, 2159, 2165, 2169, 2200, Koschach, Peter: 1956 2208, 2213, 2226, 2237, 2242, 2314 Koschacherin, Katharina: 1956 Krems, Burggraf zu: Hans Hulber: 1969

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Krems, Dechant von: Marquard Krems, Judenschule in: 1958, 2195 Treperger: 2239, 2304, 2314 Krems, Judensteuer von: 1869 (A) Krems, Gleinker Hof zu: 2117 Krems, Kaplan am St. Paulsaltar der Krems, Hans der Bader an der Hellbad- Pfarrkirche zu: Jans Wank: 1959, stube zu: 2115 1984 Krems, Hellbadstube zu: 2115 Krems, Kaplan der St. Antonskapelle Krems, Hofmeister im Admonter Hof bei: Peter Tenk von Pulkau: 2198 zu: Peter Mederinger: 2115, Andreas Krems, Kirchmeister der Pfarrkirche Wempugsch: 2115 zu: Stephan von Wölbling: 2117 Krems, Hofmeister im Berchtesgadener Krems, Lambacher Hof zu: 2207, 2264, Eisentürhof zu: Leonhard von Gföhl: 2265 2163, 2200 Krems, Pfarrer von: Marquard Krems, Hofmeister im Garstener Hof Treperger: 2013, 2131, 2198, 2239, zu: Paul Handschuster: 1935 2304, 2314 Krems, Hofmeister im Gleinker Hof zu: Krems, Pfarrkirche zu: 2213, 2242 Albrecht Piber: 2117, 2203, 2204 Krems, Rat von: 1878, 1879, 1935, Krems, Hofmeister im Hochsteter Hof 1959, 1967, 1969, 1984, 1985, 1991, zu: Georg von Strenk: 2224 1999, 2013, 2016, 2115, 2140, 2144, Krems, Hofmeister im Lambacher Hof 2149, 2163, 2165, 2198, 2203, 2204, zu: 2207, 2264, 2265, 2287 2210, 2213, 2224, 2226, 2237, 2242, Krems, Juden aus: 1909 (A), 1997, 2264, 2292, 2296, 2304 2007, 2195, Aram: 2045, 2149, Krems, Reichersberger Hof zu: 2163 Efferl: 2149, 2171, Friedel Baruch: Krems, Richter von: 2165, Friedrich 2016, Gusatz: 1910, Heschklein: Kraft: 1985, 1991, Veit Pucher: 2140, 1908, 1909 (A), Hetzlein: 2230, Isak: Ulrich von Znaim: 2213, Leonhard 2133, 2216, Isak, Judenmeister: 2123 von Gföhl: 2264 (A), 2129 (A), 2133 (A), Israel: 1878, Krems, Rudolf zu: 1997 1879, 1911, Jakob: 1911, 2000, 2266 Krems, Schlüssler zu: Jakob Hulber: (A), Joseph von Ybbs: 2115, 2216, 1935 Lesir: 2257, Merchlein: 1882 (A), Krems, Spital in: 1985 Pessach: 2116, Schalom Levi: 1908, Krems, Spitalmeister in: Friedrich 1909, Schwärzel: 2314, Simon: 2230, Kraft: 1985, Hans Raydel: 2117, Smerlein: 2070, 2210, 2257 (A), Rudolf: 2144, Martin Egenburger: Süßmann: 2171, Tröstel: 2070 (A), 2163, 2224 Wolf: 2123, Zeislein: 2266 Krems, St. Antonskapelle bei: 2198 Krems, Judenmeister in: Isak: 2123, Krems, Täglicher Markt in: 2045 2129 (A), 2133 (A), Israel: 1878, Krems, Ulrich zu: 1997 1879, Pessach: 2116 Krems, Verweser im Lambacher Hof Krems, Judenrichter von: Gilg: 2139 zu: 2207, 2265, 2287 (A), Hans Poltz: 1878, 1879, 1927, Krems, Widemrichter von: Albrecht 1959, 1967, 1969, Simon Tundorfer: Piber: 2198, 2203, 2204, 2211, 2242, 1984, 1985, 1991, 1998, 1999, 2013, 2314 2016, 2115, 2133, 2140, 2149, 2158, Kremsertor in Eggenburg: 2014 2159, 2165, 2187, 2193, 2198, 2200, Kremsmünster, Kloster: 1922 2203, 2204, 2208, 2210, 2211, 2213, Kren, der: 1997, 2183, 2185 2224, 2226, 2237, 2242, 2292, 2296, Krenn, Jörg: 2313 2304 Krepfel, Lorenz: 2027

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Kreusel, Martin (Richter von Windisch- Kunovice s. Kunowitz feistritz): 2048 Kunowitz (Ort): 1876 (A) Kreuzer, Friedrich: 1907 Kunšperk s. Königsberg Kreuzer, Hans: 1907 Kunstadt, Heinrich von (der Ger- Kreuzer, Ruprecht: 2059 spitzer): 2262 Kreuzerin, Agnes: 2128, 2130, 2131 Kunz Faulpein: 2252 Kreuzerin, Margarethe: 2128, 2130, Kunz Lantsucht: 2010, 2047 2131 Kunz Pilgrim: 1912 Krieglach, Nikolaus Krantz zu: 2328 Kunz Schwärzel, Richter von Voits- Kritzendorf (Ort): 2148, 2150 berg: 2251 Kritzendorf, Amtmann zu: Ulrich Kunz Sprüng: 2026 Peheim: 2150 Kunz Weber: 1949 Kritzendorf, Bergmeister zu: 2263 Kürschner, Alram: 1892 Krotengasse in Marburg: 1960 Kürschner, Andreas: 2264 Krumpeck, der: 1997 Kürschner, Magdalena ∞ Alram: 1892 Küchenmeister, Heinrich der: 1904 Kürschner, Ortolf der: 2037 Küchenmeister, Ulrich: 1895 Kürschner, Simon: 2128, 2130, 2131 Küchenschreiber, Alexander: 2307 Kürschner, Ulrich: 2264 Kuenring, Elisabeth von (Witwe des Kysan, Jude, Vater des Hetschlein: Eberhard von Wallsee-Graz): 2063 1913 (A), 2017 Kuenring-Seefeld, Nizzo von: 2000, Labin, Thiemo von: 2079 2299, 2306 Lachutel, Johannes: 1864 Kufstein (Ort): 2146 Lackner, Nikolaus (am Graben): 1919 Kufstein, Bürger von: 2146 (A) Lader, Jans: 1891 Kühnring, Pfarrer von: 1988 Ladislaus, Sohn des Nikolaus Berzethe Kühnring, Vikar von: Jakob: 1988 von Monostor: 2129, 2132, 2137, Kunigunde ∞ Andreas Watman: 1866 2138 Kunigunde ∞ Christian Kaventeuer: Laibach (Ort): 1885, 2121 1889 Laibach, Juden aus: 1988 (A), Kunigunde ∞ Eberhard Kramer: 1989 Efferlein: 1933, 2183, 2185, 2293 Kunigunde ∞ Hans Hulber: 1935 (A), 2312 (A) Kunigunde ∞ Hans Pemstel: 2204 Laibach, Stadtschreiber von: Hans: Kunigunde ∞ Heinrich der Büchsen- 2189 meister: 2020, 2037 Laibach, Verwalter des Herrn von Kunigunde ∞ Heinrich Schreiber: 2174 Duino zu: Hans von Czekarn: 1885 Kunigunde ∞ Heinrich Vinczchueczel: Laidersdorf, Hans von: 1893 2053 Laistel, Martin: 2248, 2253 Kunigunde ∞ Jakob Kätzel: 2326 Lambach, Abt von: Simon: 2207, 2264, Kunigunde ∞ Konrad Holzer: 1970 2265, 2287 Kunigunde ∞ Martin, Sohn des Lambach, Kloster: 2207, 2264, 2265, Nikolaus des Amtmanns zu Enzers- 2287 dorf: 1895 Lambach, Konvent von: 2207, 2264, Kunigunde ∞ Meinhard Peck: 2126 2265, 2287 Kunigunde ∞ Seidel Widerhals: 1884 Lambacher Hof zu Krems: 2207, 2264, Kunigunde ∞ Simon Kopp: 2287 2265 Kunigunde, Tochter des Krautfass: Lambacher Hof zu Krems, Hofmeister 2193 im: 2207, 2264, 2265, 2287

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Lambacher Hof zu Krems, Verweser Lantsucht, Kunz: 2010, 2047 im: 2207, 2265, 2287 Lasberg, Hans von: 2014 (A) Landshut, Juden aus: Abraham: 1920 Lasberg, Rudolf von (Ritter): 1898, Landstraße in Wien: 2303 2014 (A), 2220, 2309 Lang, Bertha ∞ Jans (Richter von Lasberger, der: 2014, 2086 (A) Perchtoldsdorf): 2197 Läsel (Elieser), Jude aus Linz: 2223 Lang, Berthold (Judenrichter und Läslein, Jude aus Friesach: 2321 Bürgermeister von Wien): 2154, Latzek von Krawarn: 1936 2248 Lauben, Martin unter den (Spitalmeister Lang, Hans: 2230 im Bürgerspital in Klosterneuburg): Lang, Jans (Marktrichter, Richter und 1868 Judenrichter von Perchtoldsdorf): Laufen (Ort): 2310 2049, 2073, 2197 Laurein der Vlaischker, Jakob: 1960 Lang, Otto, Vater des Peter (II): 2264 Lausgasse in Marburg: 2286 Lang, Peter (I): 2107 Lauterbeck, Jakob (Landrichter auf dem Lang, Peter (II): 2264 Mos): 1934, 1983 Langenlebarn (Ort): 1927 Laxenburg (Ort): 2031, 2217 Langenlois (Ort): 2128, 2130 Lazarus Slahenochs: 2269 Langenlois, Bürger von: 2128, 2130, Lazarus, Jude aus Eggenburg: 1988 (A) 2131 Lea Scheblin, Jüdin: 1893 (A), 1922, Langenlois, Bürgerzeche zu St. Laurenz 1929 in: 2128, 2130, 2131 Leb Leitgeb: 2045, 2149, 2169, 2187, Langenlois, Niederes Aigen in: 2128 2193 (A) Leb Nussdorfer, Marktrichter von Langenlois, Obere Stadt in s. Perchtoldsdorf: 2197 Langenlois, Oberes Aigen in Leb Vogel, Richter von Voitsberg: Langenlois, Oberer Markt in s. 2029, 2030, 2054 Langenlois, Oberes Aigen in Lebel, Nikolaus (Judenrichter von Langenlois, Oberes Aigen in: 2128, Neunkirchen): 2249, 2256 2130, 2131 Lebsinger, Konrad: 2320 Langenlois, Pfarre: 2131 Lederer, Anna ∞ Jakob: 2192 Langenlois, Pfarrer von: Peter von Lederer, Hans (Spitalmeister in Tulln): Brandenburg: 2128, 2130, 2131 2103, 2260 Langenlois, Rat von: 2128, 2130, 2131 Lederer, Jakob: 2192 Langenlois, Richter von: 2130, Ledrar, Jude aus Enns: 2136 Leonhard von Gföhl: 2128 (Unter- Leech, Deutschordenshaus in Graz am: Langenlois), 2130 (Unter- 1919 Langenlois), 2131, Hans Leutwein: Leech, Komtur des Deutschordens- 2130 (Ober-Langenlois) hauses in Graz am: Friedrich: 1919 Langenlois, Untere Stadt in s. Leibnitz (Ort): 1997 Langenlois, Niederes Aigen in Leipa, Heinrich von: 1911, 2116 Langenlois, Unterer Markt in s. Leisser, Andreas (Pfarrer von Langenlois, Niederes Aigen in Schwadorf): 1866 Langenlois, Zechmeister der Bürger- Leisser, Hans (Judenrichter von zeche zu St. Laurenz in: 2128, 2131, Judenburg): 1877 Otto Hierz: 2130 Leitgeb, Leb: 2045, 2149, 2169, 2187, Langenzersdorf (Ort): 1895 (A) 2193

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Leitha (Fluss): 2018 Leopold Schell, Zechmeister und Leitner, Stephan: 1870, 2051, 2074, Verweser der Zeche Unserer Frau zu 2270 Perchtoldsdorf: 2073 Leitzersdorf, Hans von: 1893 Leopold von Gonobitz: 2021 Lembach (Ort): 2174, 2245 (A), 2246 Leopold von Hals: 2002 (A) Lembach, Amtmann und Bergmeister Leopold, Kaplan im Spital in Wiener des Sleinczer zu: Lorenz: 2245 Neustadt: 2272 Lempzagel, Elsa ∞ Hans (Judenrichter Leopoldsberg (Berg): 2299 von Voitsberg): 2029 Lesel Hering von Walterskirchen: 1898 Lempzagel, Hans (Richter und Lesir von Perchtoldsdorf, Jude s. Lesir, Judenrichter von Voitsberg): 1987, Jude aus Wien 2029 Lesir, Jude aus Krems: 2257 Lengbach (Ort): 1891, 1995 Lesir, Jude aus Wien: 2160, 2281 Lengbach, Burggraf zu: Reinhard von Lesir, Jude, Bruder des Mosche: 1971 Friesing: 1891 Lesir, Jude, Judenmeister: 2160 (A) Lengbach, Juden aus: Heblein: 1891, Lesir, Jude, Schaffer des Smerlein aus 2063 (A), Hirsch: 1931 (A), 1995 (A) Krems: 2210, 2257 (A) Lengbach, Pfleger der Grafschaft: Jörg Lesir, Jude, Sohn des Eberlein: 1964, Sebeck: 1995 2012, 2088 (A) Lengenfeld (Ort): 2139 Lesir, Jude, Vater des Juda Lenhofer, Peter (Chorherr und Kellerer Guntzenhauser: 2274 des Klosters Klosterneuburg): 1881, Lesir, Jude, Vater des Voglusch und 1895, 1913 des Smoiel: 2254 Lentz, Michael: 2193 Leslein, Jude: 2251 Lenzlein, Friedrich: 2154 Leubel Trautman: 2193 Leoben (Ort): 2090 Leublein der Nachrichter, Agnes, Leoben, Bürger von: 2090 Witwe des Jakob: 1947 Leoben, Juden aus: 2090 Leublein der Nachrichter, Hans, Sohn Leoben, Judenrichter von: 2090 der Agnes, Witwe des Jakob: 1947 Leoben, Richter von: 2090 Leublein der Nachrichter, Jakob: 1947 Leombach (Ort): 2230 Leubmann Levi, Jude: 2201 (A), 2229 Leonfelden, Richter von: Ulrich (A), 2272 Schneckenreuter: 2106 Leubmann, Jude aus Wiener Neustadt/ Leonhard von Gföhl, Hofmeister im Mödling: 2217 (A), 2272 (A) Berchtesgadener Eisentürhof zu Leubmann, Jude, Sohn des Joseph aus Krems, Richter von Langenlois, Mödling: 2217 Krems und Stein und Feldrichter Leupacher, Friedrich (Judenrichter von innerhalb des Kamp: 2128, 2130, Marburg): 2246, 2286, 2312 2131, 2163, 2200, 2264 Leupold, Anna ∞ Hans: 2204 Leopold Halbraitter: 2317 Leupold, Hans: 2204 Leopold III., Herzog von Österreich: Leupolt, Servatius: 2019 2014 (A), 2118 Leutein, Jude aus Klosterneuburg: Leopold IV., Herzog von Österreich: 1948, 2088 (A) 2014 (A), 2062, 2288, 2300, 2308 Leutel Chachman: 2242 Leopold Prenner: 1892 Leutel von Gratwein: 2238 Leutfried Hofmann: 2018 Leutlein, Pfleger zu Pöchlarn: 1957

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Leutold Neunhauser: 2285, 2291 Liechtenstein-Nikolsburg, Heinrich Leutold von Maissau: 2039, 2063 von: 2072 Leutwein, Hans (Richter von Liechtenstein-Nikolsburg, Jörg von Langenlois): 2130 (Bischof von Trient): 2072 Lezelter, Erhard: 2188 Liechtenstein-Nikolsburg, Matthias Lichtenburg-Vöttau, Albrecht von: von: 2072 1911, 2000, 2086 (A) Liechtenwerder, Hans: 2314 Lichtenburg-Vöttau, Hans von: 1902 Lienhard Hausleiter: 1992 Lichtenburg-Vöttau, Heinrich von: Lienhard Henikein: 2128, 2130, 2131 1902, 1911 Lienhard Meurlein: 2230 Lichtenburg-Vöttauer, die: 2086, 2262 Lienhard Scheit: 2256 Lichtenegg, Heinrich von: 2070, 2139 Lienhard Schmied: 2323 Lichtenegg, Konrad von: 2139 Lienhard von Stubai: 2084 Lichtenegg, Ulrich von: 2000, 2070, Lienhard Weber: 2235 2139 Lieppe, Philipp: 2252 Liebenberger, der: 1997 Limbuš s. Lembach Liebfrauenkirche zu Mülln (Salzburg): Linz (Ort): 1971, 2105, 2223, 2310 (A), 2310 2311, 2315 Liebhard Hardar: 2187 Linz, Amtmänner an der Maut zu: 2113 Lieblin, Jüdin, Mutter des Slömel aus Linz, Bürger von: 2113, 2223, 2310 Wien: 2027, 2101 (A) (A), 2311 Liechtenstein, Burggraf zu: Hans Linz, Bürgermeister von: 2311 Pusenkopf: 2005 Linz, Burggraf zu: Ulrich Sengenwein: Liechtenstein-Murau, Bernhard von: 1971 1902, 2000, 2041 Linz, Hofgasse in: 1971, 2223 Liechtenstein-Murau, Friedrich von: Linz, Juden aus: 2113, Isserlein: 2136, 1872, 2225 2322 (A), Judam: 2105, Läsel: 2223, Liechtenstein-Murau, Otto von: 1865, Schalam: 2106, 2322 (A) 2041, 2225 Linz, Judenrichter von: Hans Gruber: Liechtenstein-Murau, Rudolf von: 2168 2069, Hans Dratnacher: 2315 Liechtenstein-Murau, Stiefmutter des Linz, Maut zu: 2113 Bernhard von: 2000 Linz, Mautner von: 2113, Jörg Enenkel Liechtenstein-Murau, Ulrich von: 1865 von Ybbs: 1971, 2223 Liechtenstein-Nikolsburg, Afra von Linz, Rat von: 2311 Wallsee ∞ Hartnid von (I): 2072 (A) Linz, Richter von: Jörg Enenkel von Liechtenstein-Nikolsburg, Elisabeth Ybbs: 1971, 2223 von (Witwe des Weichard von Lipphait Payrin, Jüdin aus Herzogen- Winkel): 2072 burg: 1967 Liechtenstein-Nikolsburg, Hans von (I): Liscel, Elisabeth ∞ Hans: 2217 2000, 2001, 2072, 2104, 2297 Liscel, Hans: 2217 Liechtenstein-Nikolsburg, Hans von Litschau (Ort): 2120 (A) (II): 2072 Littau, Nikolaus von der (Meister des Liechtenstein-Nikolsburg, Hartnid von Heiliggeisthauses in Wien): 2154 (I): 2072 Ljubljana s. Laibach Liechtenstein-Nikolsburg, Hartnid von Ljutomer s. Luttenberg (II): 2072 (A) Lobinger, Ernst: 2078 (A)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Löffler, Hans (Kaplan am St. Michaels- Magdalena ∞ Konrad Vorchaimer, altar zu Klosterneuburg): 2145 Judenrichter von Wiener Neustadt: Loiben, Peter von: 2239 2231 Lorenz Freytel: 1962, 1965 Mägerlein, Peter: 1967, 1985 Lorenz Kanizsai: 1899 Mähren: 1876 (A), 1911, 1973, 2262, Lorenz Krepfel: 2027 2308 Lorenz, Amtmann und Bergmeister des Mähren, Juden aus: Isak: 1864, 1921 Sleinczer zu Lembach: 2245 Mähren, Markgraf von: Johann Lorenz, Elisabeth ∞ Otto: 2133 Heinrich: 2262 (A), Jost: 1864, 1882, Lorenz, Otto: 2133 1911 (A), 1975, 2262, Prokop: 1882 Lorenz, Sohn des Ulrich von Enzers- (A), 1936, 2262 dorf: 1895 Mährisch Kromau (Ort): 1876 (A), Lotter, Friedrich: 2130 1911, 1936 Lovrenc na Pohorju s. St. Lorenzen Mährisch Ostrau (Ort): 2212 Luchs, Heinrich: 2020 Maidburg, der von: 2072 Lucia ∞ Hans Geschiezzer: 1870 Maidburg-Hardegg, Johann von (I): Luckner, Hans (Bürgermeister von 1911, 1938 (A), 2000, 2001, 2002 Brünn): 1973 Maidburg-Hardegg, Johann von (II): Ludel Nusser: 2163 1911, 1938 (A), 2000, 2001, 2002 Lüdlein, Vater des Nikolaus (Bürger Maidburg-Hardegg, Wilbirg von: 2002 von Völkermarkt): 2067 Maidburg-Mohul, Johann von: 2000, Ludwig von Tyrna: 2000, 2039, 2248, 2001 2253 Maidwieser, Otto: 2223 Ludwig, Sohn des Haemerlein: 1929 Maiersdorf (Ort): 2249 Luger, Nikolaus: 2053 Maimlein, Jude, Schwager des Lugerin, die: 2108 Hendlein aus Perchtoldsdorf: 2049 Lukau (Ort): 1936 Maissau, Hans von: 1999, 2003, 2006, Lukov u Zlína s. Lukau 2039, 2063 Luttenberg (Burg): 2209, 2293 Maissau, Heidenreich von: 2063 Luttenberg (Ort): 2209, 2293 Maissau, Herren von: 2039 (A), 2257 Luttenberger, Jakob: 2168 Maissau, Hofrichter der Herren von: Luxemburger: Johann Heinrich, 2257 Markgraf von Mähren: 2262 (A), Maissau, Jörg von: 2039, 2063 Jost, Markgraf von Mähren: 1864, Maissau, Konrad von: 2039, 2044, 1882, 1911 (A), 1975, 2262, Prokop, 2063 Markgraf von Mähren: 1882 (A), Maissau, Leutold von: 2039, 2063 1936, 2262, Sigismund, König von Maissau, Otto von: 2039, 2063, 2262 Ungarn: 1899, 2212, 2308, Wenzel, Maissau, Ulrich von: 2039, 2063 Römischer König und König von Maissau, Wernhard von: 2039 Böhmen: 2120, 2308 (A) Maltzkasten, Hans: 2152 Lybka, Jüdin ∞ Isak aus Pressburg/ Mankut, Jude aus Perchtoldsdorf: 1903, Mähren: 1864, 1921 1944, 2122, 2216, 2248, 2253 Lysdorffer, der: 2257 Mannsburg (Burg): 2021 Mader, Hans: 2200 Mannsburg, Walter von: 2021 Mader, Jans: 1891 Mannsdorf (Ort): 2302 Mader, Ursula ∞ Hans: 2200 Manoch, Jude aus Marburg: 2010, 2047 Magdalena ∞ Alram Kürschner: 1892 Mänster, Gerbert: 1881, 1926

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Manusch, Jude aus Klosterneuburg: Marburg, Zechmeister in der Pfarr- 1893, 1922 kirche St. Johannes zu: Konrad Marbach (Ort): 2101 Meschk: 2183, 2185 Marbach, Richter von: Jörg Porl: 2101 Marchegg, Juden aus: Jakob: 1864, Marburg (Ort): 1883 (A), 1956, 1960, 1921, Schondlin: 1947, 2085 (A) 2010, 2127, 2269, 2286 Marchfeld: 2262 Marburg, Amtmann des Klosters Margarethe ∞ Burkhard von Winden: Viktring in: Paul von Tepsau: 2183, 2114 2185 Margarethe ∞ Friedrich Wolfger: 1884 Marburg, Bürger von: 1883, 1956, Margarethe ∞ Hans Pottenbrunner: 1960, 1993, 2010, 2047, 2183, 2245, 2221 2246, 2300 Margarethe ∞ Heinrich von Ödenburg: Marburg, Juden aus: Efferlein aus 2272 Laibach: 1933, 2183 (A), Gerl: 2209, Margarethe ∞ Konrad Graf: 1996 Haniko: 1956 (A), 1966, Herzel: Margarethe ∞ Leutel Chachman: 2242 1960, Hikkerli: 2252, Isak: 2312, Margarethe ∞ Nikolaus Schuchster: Isserlein: 1872, Joseph: 2202, 2254 Manoch: 2010, 2047, Mosche aus Margarethe ∞ Peter Dregschel: 1989 Marburg/Cilli: 1937 (A), Mosche, Margarethe ∞ Peter Muschenrigel: Enkel des Isserlein: 1872, 1993, 1980 Mosche, Judenmeister: 1937 (A), Margarethe ∞ Simon der Seiler: 1887, Mosche, Schwiegersohn des Haslein: 1888, 1964 (A) 1952, 2286 (A), Mosche, Sohn des Margarethe ∞ Stephan Puechas: 2103 Perman: 2286, Perman: 1960, Rösel: Margarethe ∞ Stephan von Engelsdorf: 2026, 2196, 2245, Smoiel, Sohn des 1988 Efferlein: 2183, 2185, 2293 (A), 2312 Margarethe ∞ Ulrich Swentenwein: (A), Smoiel, Sohn des Gerlein: 2127, 1916 2293, 2312 (A), Tävel: 2312 Margarethe ∞ Ulrich Widenhofer: 2162 Marburg, Judenrichter von: Heinrich Margarethe ∞ Wolfhart von Gozrep: 1956, 1960, 1966, 2183 (A), Schwarzensee: 1940, 1941 Friedrich Spitaler: 2127, Nikolaus Margarethe Köstlin: 2103 Schremel: 2196, 2246 (A), Friedrich Margarethe Kreuzerin: 2128, 2130, Leupacher: 2246 (A), 2286, 2312 2131 Marburg, Kellermeister in: Wernzlein Margarethe Speherin: 2042 zu Marburg: 2010 Margarethe von Starhemberg ∞ Rudolf Marburg, Krotengasse in: 1960 von Schärfenberg: 2322 (A) Marburg, Lausgasse in: 2286 Margarethe Wegstainin: 2298 Marburg, Richter von: 1960, Matthias Margarethe, Witwe des Christian König: 1883, 1956 (A), 2047, 2183, Seidennater: 2074 2185, Nikolaus Bierbaum: 1956, Margarethe, Witwe des Hans Haid, 1960, 1993, Friedrich Spitaler: 2127, Judenrichter von Wiener Neustadt: 2183, 2185 1932 Marburg, Wernzlein zu (Amtmann der Margarethe, Witwe des Hermann Herrschaft zu Pettau und Keller- Nürnberger: 2254 meister in Marburg): 2010, 2174, Margarethe, Witwe des Jörg Wiener: 2196 1964

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Margarethe, Witwe des Nikolaus Martin Unkel, Richter von Graz und Retenberger: 1918 Zechmeister der Grazer Margarethe, Witwe des Stephan aus Schreiberzeche: 2119, 2170 Neuhäusel: 2025 Martin unter den Lauben, Spitalmeister Margarethe, Witwe des Thomas im Bürgerspital in Klosterneuburg: Weinstock: 2075 1868 Margarethe, Witwe des Weiglein: 1969 Martin Valindhab, Judenrichter von Maria am Gestade in Wien: 2158 Bruck an der Mur: 2032, 2033, 2036 Maria am Gestade in Wien, Kaplan am Martin Vederlein: 1994 Altar der Elftausend Jungfrauen in: Martin Vlaischker: 1960 Ortolf von Klein-Rußbach: 2051 Martin von Guntarn, Richter von Graz: Maria Enzersdorf (Ort): 1903 (A) 1930 Maria Magdalena-Kloster in Wien: Martin von Plankenstein: 2162 2154 (A) Martin von Plankenstein, Bergmeister Maribor s. Marburg des: Konrad Sechsling: 2162 Markersdorf, Albrecht von: 2001, 2082 Martin Zinngießer: 2068 Marktschellenberg s. Schellenberg Martin, Hofmeister im Zedlitzer Hof zu Marquard Ponhalm: 2009 Klosterneuburg: 2240 Marquard Treperger, Dechant und Martin, Pfarrer von Chorherrn: 2035 Pfarrer von Krems: 2013, 2131, 2198, Martin, Sohn des Nikolaus des 2239, 2304, 2314 Amtmanns zu Enzersdorf: 1895 Martin Egenburger, Spitalmeister in Mathes, Jude aus Eggenburg: 2043 Krems: 2163, 2224, 2226, 2264 Matseer, Hadmar (Chorherr und Martin Fallbacher: 2220 Siechenmeister des Klosters Martin Hausleiter: 1992 (A), 2266, Klosterneuburg): 1889, 1929 2281, 2289 Mattathai, Jude, Vater des Hikkerli Martin Höpfel: 1880 (Isachar) aus Marburg: 2252 Martin Kesser, Richter und Bergmeister Matthias Gluer: 2315 zu Breitenbrunn: 2329 Matthias Jost, Wirt im Pöltinger Hof zu Martin Kirchenknopf, Richter von Wien: 2024 Pressburg: 1921, 1928, 1939 Matthias König, Richter von Marburg: Martin Knebel, Richter und 1883, 1956, 2047, 2183, 2185, 2246 Judenrichter von Tulln: 2188, 2260 Matthias Rorer: 2155 Martin Kreusel, Richter von Matthias Royak: 2010, 2047 Windischfeistritz: 2048 Matthias von Liechtenstein-Nikolsburg: Martin Laistel: 2248, 2253 2072 Martin Pranger: 2265 Matzliach, Jude, Vater des Jeremia, Martin Protesser, Bürgermeister von Judel und Friedel aus Pettau: 2312 Pressburg: 2135, 2241 Mauerbach, Konvent der Kartause: Martin Schenk, Chorherr und Pfarrer 2060, 2317 von St. Martin in Klosterneuburg: Maurer, Diemut ∞ Swete: 2048 2040 Maurer, Dorothea ∞ Swete: 2048 Martin Schmidlein: 2258 Maurer, Gilg: 2126 Martin Stadler, Mautner von Stein: Maurer, Swete: 2048 2165 Maurer, Ulrich (Judenrichter von Martin Strauss: 1930, 2151 Wiener Neustadt): 1912, 1932, 1953

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Mausheimer, Katharina ∞ Konrad: Merchlein, Jude aus Tyrnau/Pressburg: 1992 1947 (A) Mausheimer, Konrad: 1992 Merchlein, Jude aus Zell: 2000 Mautern (Ort): 2207 Merking (Ort): 2063 Mautern, Richter von: Stephan Meschk, Konrad (Zechmeister in der Schmied: 2207 Pfarrkirche St. Johannes zu Mar- Maximilian I., Römischer Kaiser: 1988 burg): 2183, 2185 (A) Meseritsch, Jan von: 1911, 1936, 2104 Mayerhofer, Hans: 2237 Messenberger, Hans: 2021 Mayerlein, Jude aus Wiener Neustadt: Messendorf (Ort): 1930, 2151 2062 (A) Messern (Ort): 2039 (A) Mayerlein, Jude, Vater des David aus Metzger, Johann: 2225 (A) Radkersburg: 2062 Metzner, Anna ∞ Nikolaus: 2256 Mayr, Hans: 2162 Metzner, Burkhard (Judenrichter von Mederinger, Peter (Hofmeister im Wien): 1866 Admonter Hof zu Krems): 2115 Metzner, Nikolaus: 2156, 2256 Meinhard Peck: 2126 Meurlein, Lienhard: 2230 Meinhard Pfeilschnitzer: 2281 Michael Arbestaler: 2236, 2301 Meining (Ort): 1997 Michael Fink: 1992 Meir von Erfurt, Jude aus Wien, Michael Geukramer, Bürgermeister und Judenmeister: 2215, 2243, 2270, Münzmeister von Wien: 1890, 2023, 2277, 2318, 2319, 2327 2074, 2158, 2159, 2208 Melk, Hans von (Pfarrer von Wiener Michael Gletzel: 2046 Neustadt): 1994 Michael Lentz: 2193 Memdl Chachannar: 2193 Michael Menschein: 1884, 2161, 2222 Menachem, Jude, Vater des Haniko Michael Peuerlein, Vikar am Heilig- (Chanuka) aus Marburg: 1966 geistaltar im Spital in Tulln: 1989 Menachem, Jude, Vater des Schalom: Michael Pfantzagel, Richter von Rust: 2007 1916 Mendlein, Jude: 2044 Michael Rennesel: 1992 Mendlein, Jude aus Regensburg: 2292, Michael Schricker: 2186 2296 Michael Schroteisen: 2124 Mengeš s. Mannsburg Michael Slapphart: 2280 Menschein, der: 2280 Michael Tollrer: 1955 Menschein, Michael: 1884, 2161, 2222 Michael Uttendorfer: 2102, 2122 Merchel (Mordechai), Jude aus Michael Vetz: 2226 Friesach/Straßburg: 1946, 2068 (A), Michael Vierdung, Judenrichter von 2108 Wien: 2081 (A) Merchel (Mordechai), Jude aus Michael von Haunsberg: 1997 Judenburg: 2076, 2110, 2168 Michael von Wollmannsberg: 1893 Merchel (Mordechai), Jude aus Michael Wildecker, Burggraf zu Windischfeistritz: 2252 Rauheneck: 1942 Merchel, Jude, Sohn des Veivel aus Michael Witzig: 2005 Regensburg: 1925 Michael, Abt von Zwettl: 1950 Merchlein, Jude aus Krems/Pressburg: Michael, Enkel des Stephan von Öden- 1882 burg: 1882 (A)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Michael, Komtur des Deutschordens- Mödling, Juden aus: Joseph: 2217, hauses in Wien: 1884 Leubmann: 2217 (A) Michael, Sohn des Liebhard Hardar: Mödling, Judenrichter von: Peter 2187 Raidlein: 1963, 2004, 2005, 2057, Michael, Sohn des Thomas Volberlein: 2061, Friedrich von Ottental: 2126 2150 Mödling, Pfarrer von: Andreas Plank: Michaelbeuern, Abt von: 1878 2248, 2253 Michaelbeuern, Hof des Abtes von (zu Mödling, Zechmeister zu: Friedrich von Joching): 1878 Ottental: 2004 Michelhausen, Pfarrer von: Ulrich: Mohul s. Maidburg-Mohul 2035 Mollenburg, Burggraf zu: Ulrich Micheltraut, Jude aus Wien/Pressburg: Klingenbrunner: 2101 2041 (Pressburg), 2050 (Wien), 2052 Mollram (Ort): 2249 (Wien), 2058 (Wien), 2064 (Wien), Monostor, Anna ∞ Nikolaus Berzethe 2071 (Wien), 2146 (Wien), 2153, von: 2129, 2132, 2137, 2138, 2250 2171, 2175 (Wien), 2186 (Wien), Monostor, Ladislaus, Sohn des 2216 (Wien) Nikolaus Berzethe von: 2129, 2132, Milchmarkt in Klosterneuburg: 1881 2137, 2138 Milchmarkt in Tulln: 2188 Monostor, Nikolaus Berzethe von: Minner, Heinrich (Richter von 2129, 2132, 2137, 2138, 2250 Wolkersdorf): 2161 Montfort-Bregenz, Hugo von: 2225 Minoritenkloster in Villach, Guardian Montforter, die: 2225 (A) des: 2181, Andreas von Horn: 2059 Montfort-Feldkirch, Rudolf von: 2225 Minoritenkloster in Villach, Konvent (A) des: 2059, 2181 (A) Moravský Krumlov s. Mährisch Missinger, Stephan: 2257 Kromau Mistelbach (Ort): 2104 Mörbisch (Ort): 2229 Mittersill (Ort): 1997 Mordusch, Jude aus Neunkirchen: Mödling (Ort): 1963, 2005, 2057, 2061, 1897, 1940, 1941, 1994 2206, 2217, 2248, 2268, 2290 Morimond, Abt von: Konrad: 1950 Mödling, Amtmann des Pfarrers Moritz Welzer: 2269, 2282 Andreas Plank von: Nikolaus Mos, Landrichter auf dem: Jakob Kollner: 2248, 2253 Lauterbeck: 1934, 1983 Mödling, Amtmann Rudolfs von Mosbach (Ort): 2312 (A) Wallsee-Enns zu: Stephan Reuter: Mosbach, Juden aus: 2312 (A) 2268 Mosbrunner, Hans: 2307 Mödling, Bannrichter von: Peter Mosche Cherner, Jude: 1887 Raidlein: 1963, 2004, 2005, 2057, Mosche Unger, Jude aus Wien: 2051, 2061 2075 Mödling, Bergmeister der Herzöge Mosche, Jude aus Bruck an der Leitha Wilhelm und Albrecht IV. in: Hans (I): 2018 (A) von Straning: 2248 Mosche, Jude aus Bruck an der Leitha Mödling, Bergmeister Herzog (II): 2018 Albrechts III. in: Peter im Winkel: Mosche, Jude aus Klosterneuburg: 2004 1876, 1948, 1964 (A), 2088 Mödling, Bürger von: 2057, 2126, Mosche, Jude aus Marburg, Juden- 2206, 2248 meister: 1937

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Mosche, Jude aus Marburg, Schwieger- Mürzzuschlag, Juden aus: 2097 sohn des Haslein: 1952, 2286 (A) Mürzzuschlag, Judenrichter von: 2097 Mosche, Jude aus Marburg, Sohn des Mürzzuschlag, Richter von: 2097 Perman: 2286 Muschenrigel, Margarethe ∞ Peter: Mosche, Jude aus Marburg/Cilli: 1937 1980 (A) Muschenrigel, Peter: 1980 Mosche, Jude aus Pressburg: 2085 Muschrat, Philipp: 2083 Mosche, Jude aus Znaim: 1977 Nachem, Jude, Vater des Elias und des Mosche, Jude, Bruder des Lesir: 1971 Elieser: 2305 Mosche, Jude, Enkel des Isserlein Nachim (Menachem), Jude aus (Israel) aus Marburg: 1872, 1993 Windischgrätz: 1906 Mosche, Jude, Hausbesitzer in Korneu- Nachim, Jude, Bruder des Micheltraut burg: 1889 aus Wien/Pressburg: 2041 Mosche, Jude, Schwiegersohn des Nachman, Jude, Vater des Hendel Schalam: 2182 (Chananel) aus Steyr: 1867 Mosche, Jude, Vater des Hadgim Nachrichter, Agnes, Witwe des Jakob (Chaim ha-Levi) aus Traiskirchen: Leublein des: 1947 2011, 2166 Nachrichter, Hans, Sohn der Agnes, Mosche, Jude, Vater des Mankut aus Witwe des Jakob Leublein des: 1947 Perchtoldsdorf: 2122, 2248, 2253 Nachrichter, Jakob Leublein der: 1947 Mosche, Jude, Vater des Schalam Nagengast, Hans: 2170 (Schalom) aus Enns/Linz: 1965 Nassan, Jude: 2049 (A) Moser, Wolfhart (Spitalmeister in Nazman, Jude: 2048 Tulln): 1989 Nechana, Jüdin ∞ Salman: 1868, 1951 Mosletzberg, Christian von: 2012 Nechlein, Jans: 2259 Mosletzberg, Nikolaus von: 2012 Nechlein, Jude aus Eggenburg: 2184 Mospach, Juden aus: Joseph: 2312 Neckel, Jude aus Wien: 1882 Mühldorf (Ort): 2218 Neglein (Mosche), Jude aus Bruck an Mühldorf, Judeneid von: 2218 der Mur/Graz: 2323, 2325 (Graz) Mühldorfer, Katharina ∞ Thomas: 2271 Nerer, Otto: 2284 Mühldorfer, Thomas: 2271 Netensnabel, Jans: 2302 Mülln (Salzburg), Liebfrauenkirche zu: Neuberg an der Mürz (Ort): 2328 2310 Neuberg an der Mürz, Abt von: Erhard: Müllner, Georg: 2009 2328 Müllner, Simon: 2130 Neuberg an der Mürz, Konvent von: Müllner, Stephan: 2193 2328 Müllner, Thomas: 2182 Neudegger, Hans: 2220 Mulrieder, Hermann: 1934 Neuer, Jörg: 2146 (A) München (Ort): 2146 (A) Neuhaus, Andreas von: 2310 (A), 2321 München, Bürger von: 2310 Neuhaus, Geschwister des Hans (des München, Bürgermeister von: 2310 Älteren) von: 2061 München, Rat von: 2310 Neuhaus, Hans (der Ältere) von: 2061 Murau, Juden aus: Samuel: 2312 Neuhaus, Siegmund von (Hauptmann Mursteter, Hermann: 2303 von Salzburg): 2310, 2311, 2321 (A) Mürzzuschlag (Ort): 2090 (A), 2097 Neuhäusel, Margarethe, Witwe des Mürzzuschlag, Bürger von: 2090 (A), Stephan aus: 2025 2097 Neuhäusel, Stephan aus: 2025

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Neu-Leonroth (Burg): 2076 Niederzirking (Ort): 1962, 1965 Neumarkt in der Steiermark (Ort): 1946 Nikolaus: 1997 (A) Nikolaus am Judentor zu Wien: 2158 Neunberg, Herren von: 2317 Nikolaus Bauer: 2020, 2037 Neunburg, Peter von: 1890 Nikolaus Berzethe von Monostor: 2129, Neunburger, Peter: 1967 2132, 2137, 2138, 2250 Neunding, Simon: 1990 Nikolaus Beschorn: 2261 Neunhauser, Dorothea ∞ Hans: 2285, Nikolaus Bierbaum, Richter von 2291 Marburg: 1956, 1960, 1993 Neunhauser, Hans: 2285, 2291 Nikolaus Chekch: 2317 Neunhauser, Leutold: 2285, 2291 Nikolaus Chrönigel von Gonobitz: Neunkirchen (?), Richter von: 2156 2252 Neunkirchen (Ort): 2156, 2256 Nikolaus der Amtmann zu Enzersdorf: Neunkirchen, Bürger von: 2046, 2055, 1895 2156, 2256 Nikolaus der Schenk von Osterwitz: Neunkirchen, Juden aus: 2141, 2143, 1872 2220, Hadgim: 2156, Hana: 2234, Nikolaus En: 1875 Hötsch: 2178, Isserlein: 2046, Nikolaus Frostlein: 2213 Jeklein: 2046, Mordusch: 1897, 1940, Nikolaus Fuchs: 1919 1941, Vfendel: 1994 Nikolaus Fütrer: 1960 Neunkirchen, Judenrichter von: Hans Nikolaus Garnler: 2193 Petzel: 2055 (A), Nikolaus Helbarter: Nikolaus Gefeller: 2128, 2130, 2131 1994, 2046, 2055, Nikolaus Lebel: Nikolaus Gener: 2117 2249, 2256, Hans Putzner: 1994 (A) Nikolaus Goldener: 1960 Neunkirchen, Marktrichter von: Hans Nikolaus Grünwalder, Verweser zu Eisnei: 2046 Dornbach: 1982 Neunkirchen, Rat von: 1994 (A) Nikolaus Hasenörl: 1905 Neusiedel, Zeche Unserer Frau am: Nikolaus Hauser: 2327 2145, 2298 Nikolaus Hausknecht: 2217 Neustift (Ort, Wien 7): 1884 Nikolaus Helbarter, Judenrichter von Nezeuger, Elisabeth ∞ Hans: 1870 Neunkirchen: 1994, 2046, 2055 Nezeuger, Hans: 1870 Nikolaus Henifein, Richter von Wiener Nezlein, Jude aus Ödenburg: 2280 Neustadt: 2020, 2037 Niederes Aigen in Langenlois: 2128 Nikolaus Hodmair: 2323 (A) Nikolaus Jud von Hofkirchen: 2009 Niederhollabrunn, Amtmann der Kirche Nikolaus Kanizsai: 1899 zu: 1889 Nikolaus Kerschbaumer, Bürgermeister Niederhollabrunn, Kirche zu: 1889 von Ybbs: 1957 Niederhollabrunn, Pfarrer von: Hans Nikolaus Klett, Judenrichter von Wien: von Waidhofen: 1889 1917 Niedermarkt in Klosterneuburg: 1881, Nikolaus Kollner: 2248, 2253 1913, 1926, 2015, 2017 Nikolaus Korner von Feldsberg: 2211 Niederösterreich: 2077 (A), 2214 (A) Nikolaus Krakauer: 1940, 1941, 1953, Niederösterreich, Juden aus: 1908, 2328 1909, 2143, 2171, 2216, 2220 Nikolaus Krantz zu Krieglach: 2328 Niederrußbach s. Klein-Rußbach Nikolaus Lackner am Graben: 1919 Niederweiden (Ort): 2214 (A)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Nikolaus Lebel, Judenrichter von Neun- Nikolaus von Jedenspeigen: 2060 kirchen: 2249, 2256 Nikolaus von Köln: 2061 Nikolaus Luger: 2053 Nikolaus von Mosletzberg: 2012 Nikolaus Metzner: 2156, 2256 Nikolaus von Ofen: 1880 Nikolaus Olm: 1979 Nikolaus von Propstdorf: 2145 Nikolaus Peheim: 2200 Nikolaus von Starnwörth: 1880 Nikolaus Perrman: 2076 Nikolaus von Turen, Kellerer der Nikolaus Peuerlein: 2148 Grafen von Cilli: 1906, 1937, 1977 Nikolaus Pillung von Gilgenberg: 2000, Nikolaus Vrenauer: 2018 2001, 2220 Nikolaus Walch, Pfarrer von Trais- Nikolaus Plichnidiehell: 1864 kirchen: 1994 Nikolaus Pöckel: 2234 Nikolaus Wasservogel: 2270 Nikolaus Pottenbrunner: 1880, 2221 Nikolaus Weinzierl, Schaffer zu Nikolaus Pulsckawer: 2021 Senftenberg: 1910, 2304 Nikolaus Putsch: 2019 Nikolaus Weißenbacher: 2280 Nikolaus Rauschenprukker: 2119 Nikolaus Würfel: 1917, 1918, 1968, Nikolaus Reich von Seiboltsdorf: 2046 1972, 2222, 2233 Nikolaus Reichenburger: 2066 Nikolaus Zollner: 2075 Nikolaus Reteich: 2194 Nikolaus, Abt von Aldersbach: 2045, Nikolaus Retenberger: 1918, 2222 2149 (A) Nikolaus Rohrbacher, Judenrichter von Nikolaus, Abt von Garsten: 1958 Wiener Neustadt: 2157 Nikolaus, Abt von Heiligenkreuz: 2206, Nikolaus Schermitzer: 1884 2248 Nikolaus Schmucker: 2020 Nikolaus, Abt von Säusenstein: 1901 Nikolaus Schremel, Judenrichter von Nikolaus, Abt von Viktring: 1956 Marburg: 2196, 2246 Nikolaus, Abt von Zwettl: 1950 Nikolaus Schuchster: 2254 Nikolaus, Bruder der Anna ∞ Andreas Nikolaus Seuringer: 2199 Hüter: 2144 Nikolaus Sommeregger: 2189 Nikolaus, Bürger von Völkermarkt: Nikolaus Spangral: 2313 2067 Nikolaus Steltzer: 2245 Nikolaus, Hofmeister in Königshof: Nikolaus Stierl, Judenrichter von 1950 Radkersburg: 2209 Nikolaus, Kaplan auf der Burg Nikolaus Teuffentaler von Rohrbach: Rauhenstein: 2205 2100 Nikolaus, Kaplan zu St. Peter an der Nikolaus Teym, Stadtschreiber von Sperr in Wiener Neustadt: 2037 Klosterneuburg: 2148, 2263 Nikolaus, Pfarrer von Kierling: 2053, Nikolaus Turnkart, Judenrichter von 2148, 2271 Perchtoldsdorf: 1970, 2034, 2049, Nikolaus, Pfarrer von Wiener Neustadt 2073, 2197 und Hofmeister des Erzbischofs von Nikolaus Vogelsang: 1870 Salzburg zu Arnsdorf: 1907 Nikolaus vom Hof: 2328 Nikolaus, Pfarrer von Wildon: 2247 Nikolaus von der Littau, Meister des Nikolaus, Propst von Schlägl: 2105 Heiliggeisthauses in Wien: 2154 Nikolaus, Sohn des Friedlein des alten Nikolaus von Eslarn: 2233, 2248 Schaffers zu Senftenberg: 1910 Nikolaus von Gratwein, Vizedom zu Nikolaus, Spitalmeister in Wiener Friesach: 2238 Neustadt: 2037

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Nikolsburg, Jörg von: 1880, 2327 Ödenburg, Komitat: 1899, 2201 Nizzo von Kuenring-Seefeld: 2000, Ödenburg, Margarethe ∞ Heinrich von: 2299, 2306 2272 Nonnen, Stephan Ennser bei den: 2275 Ödenburg, Michael, Enkel des Stephan Noyel, Jude: 1926 von: 1882 (A) Nürnberg (Ort): 2228 Ödenburg, Richter von: Thomas Thurn- Nürnberg, Beatrix von (Herzogin von hofer: 2280 Österreich): 2049, 2180 Ödenburg, Stephan von: 1882 (A) Nürnberg, Bürger von: 2320 Oder, Albrecht (von Schwertberg): Nürnberger, Hermann: 2254 1978, 1999, 2003 Nürnberger, Margarethe, Witwe des Ofen (Ort): 1899 Hermann: 2254 Ofen, Konrad Prein von: 1901 Nüschel, Heinrich: 2030, 2054 Ofen, Nikolaus von: 1880 Nussdorf (Ort, Wien 19): 1918, 1972, Ofen, Reytz ∞ Konrad Prein von: 1901 2233 Offerlein, Hofmeister im Zwettler Hof Nussdorfer, Leb (Marktrichter von zu Weinzierl: 2016 Perchtoldsdorf): 2197 Öler, Konrad: 2020 Nusser, Ludel: 2163 Öler, Ulrich, Sohn des Konrad: 2020, Nusser, Simon: 2163 2037 Oberbayern, Landschreiber in: Ulrich Oler, Anna, Witwe des Ottlein: 2230 Petschner: 2146 Oler, Ottlein: 2230 Oberdrauburg, Hauptmann von: Jörg Olm, Christine ∞ Nikolaus: 1979 von Kellerberg: 2134 Olm, Nikolaus: 1979 Oberdrauburg, Pfleger zu: Jörg von Olm, Thomas: 2237 Kellerberg: 2089 Ortel Urberf: 2038 Oberes Aigen in Langenlois: 2128, Ortel von Grabenwarth: 1987 2130, 2131 Ortel von Reidling: 1891 Oberkaunitz (Ort): 1876 (A) Ortenburg, Friedrich von: 2134 Oberkötsch (Ort): 2183, 2185 Ortenburger, die: 2219 (A) Oberkritzendorf (Ort): 2148 Ortolf der Kürschner: 2037 Oberloiben (Ort): 1907, 2124 Ortolf Schuchler/Vierdung, Juden- Oberloiben, Salzburger Amtshof zu: richter von Wien: 1990 (Vierdung), 1907 2031 (Vierdung), 2078 (Schuchler), Oberösterreich: 2077 (A) 2079 (Schuchler), 2080 (Schuchler), Oberösterreich, Juden aus: 1908, 1909, 2081 (Vierdung), 2082 (Schuchler), 2143, 2147, 2171, 2216, 2220 2083 (Schuchler), 2084 (Schuchler), Oberweiden (Ort): 2214 (A) 2099 (Vierdung), 2233 (Vierdung) Oberweidling (Ort): 1875 Ortolf Stokarner: 2001 Ödenburg (Ort): 1899, 2201, 2229 Ortolf Vierdung s. Ortolf Schuchler/ Ödenburg, Bürger von: 2201, 2212, Vierdung 2280 Ortolf von Klein-Rußbach, Kaplan am Ödenburg, Heinrich von: 2201 (A), Altar der Elftausend Jungfrauen in 2272 Maria am Gestade in Wien: 2051 Ödenburg, Jans, Sohn des Stephan von: Ortolf von Volkersdorf: 2009 1882 (A) Osterman von Stein, Vizedom in Krain: Ödenburg, Juden aus: Eberlein: 2037 2189 (A), 2280 (A), Nezlein: 2280

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Österreich: 1868, 1870, 1873, 1880, (A), 2165, 2171, 2180, 2191, 2195, 1884, 1890, 1891, 1892, 1895, 1897, 2216, 2220, 2221, 2227, 2244, 2248, 1900, 1903, 1910, 1911, 1912, 1917, 2253, 2255, 2283, 2294, 2297, 2300, 1922, 1924, 1926, 1929, 1932, 1935, 2307, 2308, Wilhelm: 2062, 2078, 1940, 1941, 1942, 1943, 1944, 1949, 2079, 2080 (A), 2082, 2083, 2084, 1950, 1951, 1963, 1964, 1965, 1967, 2086, 2090, 2091, 2092, 2093, 2094, 1968, 1972, 1976, 1980, 1981, 1983, 2095, 2096, 2097, 2098, 2102, 2104, 1989, 1990, 1994, 1995, 1999, 2000, 2113, 2116, 2118, 2120, 2136, 2141, 2001, 2007 (A), 2017, 2018, 2022, 2142, 2143, 2147, 2150, 2152, 2160, 2035 (A), 2041, 2043, 2045, 2046, 2164, 2165, 2171, 2172, 2173, 2175, 2049, 2050, 2051, 2052, 2053, 2056, 2176, 2178, 2191, 2195, 2205, 2216, 2058, 2064 (A), 2070, 2074, 2075, 2220, 2221, 2227, 2229, 2244, 2248, 2077 (A), 2087, 2101, 2104, 2109, 2253, 2255, 2294 (A), 2295, 2300, 2115, 2117, 2122, 2126, 2133, 2143, 2307, 2324, Leopold IV.: 2014 (A), 2144, 2145, 2149, 2150, 2154, 2156, 2062, 2288, 2300, 2308, Ernst: 2164, 2161, 2162, 2166, 2172, 2173, 2175, 2195, 2217, 2294, 2295, 2308 2177, 2180, 2184, 2186, 2192, 2200, Österreich, Herzogin von: 2070, 2206, 2210, 2214, 2215, 2217, 2222, Beatrix von Nürnberg: 2049, 2180 2224, 2230, 2234, 2235, 2236, 2239, Österreich, Hofkaplan Herzog 2248, 2253, 2254, 2257, 2259, 2262, Albrechts III. von: Friedrich von 2268, 2270, 2271, 2272, 2281, 2289, Gars: 2014 (A) 2290, 2291, 2301, 2302, 2306, 2316, Österreich, Hofmeister der Herzogin 2325 (A), 2327, 2328, 2329 von: Heinrich von Lichtenegg: 2070 Österreich, Amtmann Herzog Wilhelms Österreich, Hofmeister des Herzogs von: Stephan Rockendorfer: 2150 von: 1889 Österreich, Forstmeister von: Hans von Österreich, Hofmeister Herzog Dietrichstock: 1976, 2000 (A), 2053, Albrechts III. von: 2083 (A), Hans 2148, 2271 von Liechtenstein-Nikolsburg (I): Österreich, Herzog von: 1870, 1889, 2000, 2001 1897, 1903, 1944, 1948, 1971, 2006, Österreich, Hofmeister Herzog 2050, 2052, 2056, 2058, 2109, 2111, Albrechts IV. von: 2244, Reinprecht 2114, 2143, 2153 (A), 2173, 2175, von Wallsee-Enns: 2083, 2104, 2188, 2223, 2262, 2266 (A), 2285, Pilgrim von Puchheim: 2220 2317, 2328, Ottokar Přemysl: 2039 Österreich, Hofmeister Herzog Ernsts (A), Rudolf IV.: 1865 (A), 2113, von: Hans von Ebersdorf: 2195, 2325 (A), Albrecht II.: 1925 (A), 2217, 2294, 2295 Albrecht III.: 1869, 1886, 1894, Österreich, Hofmeister Herzog 1898, 1900, 1908, 1909, 1920, 1925, Leopolds III. von: Hans Lasberger: 1958, 1974, 2000, 2001, 2002, 2003, 2014 (A) 2004, 2014 (A), 2037, 2039, 2044, Österreich, Hofmeister Herzog 2062, 2063, 2069, 2083 (A), 2090 Wilhelms von: 2244, Ulrich von (A), 2113, 2118, 2120 (A), 2147, Wallsee-Drosendorf: 2080 (A), 2086, 2180 (A), 2220, Leopold III.: 2014 2104, 2109, Rudolf von Wallsee- (A), 2118, Albrecht IV.: 2001, 2014 Enns: 2172, 2173, 2175, 2178, 2205, (A), 2031, 2077, 2083, 2086, 2102, 2220 2104, 2113, 2116, 2120, 2125, 2136, 2141, 2142, 2143, 2147, 2152, 2164

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Österreich, Hofrichter in: Albrecht von Österreich, Kellermeister in: Andreas Ottenstein: 2104, 2109, 2114, 2178, am Petersfreithof: 2253 2211, 2220 Österreich, Landmarschall von: 2143, Österreich, Hubmeister in: 2008, 2147, 2220, 2244, 2255, Rudolf von Rudolf von Tyrna: 2008 (A), Ulrich Wallsee-Enns: 1942, 1943, 2000, Zink: 2008 (A) 2001, 2122, Ulrich von Dachsberg: Österreich, Juden aus: 1908, 2039, 2141, 2142, 2152, 2160, 2178, 2220, 2129 (A), 2132, 2137, 2138, 2141, 2221, 2227, 2262, Friedrich von 2147, 2220, 2227, 2214 (A), 2255, Wallsee-Enns: 2274, 2297 2307, 2312 Österreich, Marschall von: Konrad von Österreich, Judengericht in: 2325 (A) Maissau: 2063 Österreich, Judensteuer von: 1908, Österreich, Rat des Herzogs von: 2191 2143 (A), 2147, 2171, 2216, 2255 Österreich, Schenk von: Hans von Österreich, Kämmerer Herzog Maissau: 1999, 2006, 2063 Albrechts IV. von: Albrecht Osterwitz, Georg der Schenk von: 1872 Hadmansdorfer: 2125 Osterwitz, Nikolaus der Schenk von: Österreich, Kämmerer Herzog 1872 Wilhelms von: Konrad von Osterwitz, Ulrich der Schenk von: 2168 Windischgrätz: 2176 Ostrava s. Mährisch Ostrau Österreich, Kämmerer von: Hans von Oswald Grill: 2161 Ebersdorf: 2217, 2294, 2295 Oswald Pockfuß: 2229 Österreich, Kammermeister Herzog Ottakring (Ort, Wien 16): 2075 Albrechts III. von: Jörg von Wallsee- Ottenstein, Albrecht von: 2104, 2109, Linz: 2000, 2001 2114, 2155, 2178, 2211, 2220, 2262, Österreich, Kammermeister Herzog 2307 Albrechts IV. von: Hans Rucken- Ottentaler, Friedrich (Judenrichter und dorfer: 2220 Zechmeister zu Mödling): 2004, Österreich, Kammermeister Herzog 2057, 2126 Wilhelms von: Gottschalk Inprugger: Ottitschin, die: 2252 2078, 2083, Martin Fallbacher: 2220 Ottlein Oler: 2230 Österreich, Kammerschreiber Herzog Otto Chlöl: 2014 Wilhelms von: Lienhard von Stubai: Otto Geslecht: 1987 2084 Otto Herbersdorfer: 2247 Österreich, Kanzler Herzog Albrechts Otto Hierz, Zechmeister der Bürger- III. von: Berthold von Wehingen, zeche zu St. Laurenz in Langenlois: Bischof von Freising: 2000, 2001 2130 Österreich, Kanzler Herzog Albrechts Otto Hofpech: 1997 IV. von: Georg von Hohenlohe, Otto Lorenz: 2133 Bischof von Passau: 2077, Friedrich Otto Maidwieser: 2223 von Gars: 2014 (A), 2220 Otto Nerer: 2284 Österreich, Kanzler Herzog Leopolds Otto Pinter: 2005 IV. von: Friedrich von Gars: 2014 Otto von Ehrenfels: 2279 (A), Ulrich, Bischof von Brixen: Otto von Liechtenstein-Murau: 1865, 2288 2041, 2225 Österreich, Kanzler Herzog Wilhelms Otto von Maissau: 2039, 2063, 2262 von: Berthold von Wehingen, Otto von Stubenberg: 1997, 2065, 2225 Bischof von Freising: 2220, 2244 (A)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Otto von Weißenegg, Pfarrer von Paul Grinzinger: 2027 Stockerau: 2088 Paul Handschuster, Hofmeister im Otto, Vater des Peter Lang (II): 2264 Garstener Hof zu Krems: 1935 Ottokar II. Přemysl, König von Paul Pickel: 2204 Böhmen, Herzog von Österreich: Paul Schreiber: 2049 2039 (A) Paul Spitzer, Richter von Pressburg: Pa[...], Jans: 2230 1864, 2028, 2064 (A) Paltram von Windenau: 1933, 1956, Paul Vierdung, Bürgermeister von 1966, 2026 Wiener Neustadt: 1941, 2037 Panaussel, Klara ∞ Thomas: 2204 Paul von Tepsau: 2183, 2185 Panaussel, Thomas: 2204 Paul Würfel, Richter und Bürgermeister Pankaritz, Hans: 2276 von Wien: 2008 (A), 2099, 2233, Pankofen, Ulrich von (Dechant und 2248, 2327 Pfarrer von Tulln): 1989 Paul, Bruder des Walchun Fleischer: Papst: 2035 2247 Parater, Hans (Judenrichter von Tulln): Paul, Sohn des Jakob, Richter von 1954, 1955 Pressburg: 1864, 2064, 2071, 2085 Parisdorf (Ort): 2210 Payer von Rußbach, Wulfing: 1927 Parlier, Heinrich: 2270 Payer, Andermann: 2108 Parmsdorfer, Helena ∞ Thomas: 2198 Payer, Jans: 2329 Parmsdorfer, Thomas: 2198 Payer, Stephan: 2108 Passau (Ort): 1934, 2088, 2164 Payr, Ulrich: 1960 Passau, Bischof von: Georg von Payrin, Lipphait (Jüdin aus Hohenlohe: 2035, 2077, 2088, 2164 Herzogenburg): 1967 Passau, Bistum: 2306 Peck, Kunigunde ∞ Meinhard: 2126 Passau, Bürgermeister von: Hans Hos- Peck, Meinhard: 2126 mund: 2042 (A) Peck, Petronella, Witwe des Rudolf: Passau, Chorherr zu: 2088, 2124, 2192 2232 Passau, Diözese: 1950 Peck, Pladlein: 2316 Passau, Hochstift: 2077, 2088 Peck, Rudolf: 2232 Passau, Kapitel von: 2088, 2124, 2164 Peer, Jude aus Weiden: 2214 Passau, Kirche von: 2077, 2164 Peheim, Anna ∞ Nikolaus: 2200 Passau, Maut zu: 2088 Peheim, Anna ∞ Peter: 1917, 1968 Passau, Mautner von: Hans Hosmund: Peheim, Friedrich (Judenrichter von 2042 (A) Eggenburg): 1988, 2014, 2043 Passau, Obleimeister des Kapitels von: Peheim, Hans (von Chunicz): 1876 2088 Peheim, Hans: 1877 Passau, Pfarrer von St. Gilgen in: Peheim, Nikolaus: 2200 Kilian: 2045, Stephan Fress: 2149 Peheim, Peter: 1917, 1968 Passau, Pfarrkirche St. Gilgen in: 2149 Peheim, Ulrich: 2148, 2150, 2263 Passauer Chorhof in Stein: 2124 Pehring (Ort): 2042 Patusch, Jude aus Perchtoldsdorf: 2160, Peinnhackel, Andreas: 2145 2281 Peisching (Ort): 2156 Pauch, Erasmus: 2279 Pellendorfer, Hans: 1927 Paukerin, die: 2170 Peltel, Jude aus Herzogenburg: 1978, Paul Geyr: 2324 1999, 2003, 2006, 2063 (A) Paul Grill: 2161 Peltlein, Jude aus Salzburg/Wien: 1911

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Peltlin, Hanna, Jüdin aus Wien: 1911 Perrman, Nikolaus: 2076 (A) Pertlein von Würflach: 1892 Pemstel, Hans: 2204 Pesell, Friedrich: 1963 Pemstel, Kunigunde ∞ Hans: 2204 Pessach, Jude: 1980 Pendit, Jude: 1974 Pessach, Jude aus Krems, Judenmeister: Perchtoldsdorf (Burg): 2049 2116 Perchtoldsdorf (Ort): 1970, 2004, 2034, Pessach, Jude aus Tulln (?): 1980 (A), 2049, 2073, 2180, 2190, 2194, 2197, 2188 2199 Petendorfer, Ulrich: 2260 Perchtoldsdorf, Bürger von: 1903, Peter Angerfelder, Richter von Wien: 1944, 1970, 2034, 2049 (A), 2197, 2166, 2240, 2259, 2318, 2319 2199 Peter Baumgartner: 2199 Perchtoldsdorf, Hochstraße in: 2049 Peter Dregschel: 1989 Perchtoldsdorf, Juden aus: Aron: 1908, Peter Feldsberger: 2283 1909, Hendlein: 1944, 2049, Mankut: Peter Frauenhofer: 2193 1903, 2122, 2216, 2248, 2253, Peter Gefeller: 2128 Patusch: 2160, 2281 Peter Gunzburger, Judenrichter von Perchtoldsdorf, Judenrichter von: Jans Wien: 1996, 2008 (A), 2031, 2056 Lang: 2049 (A), Nikolaus Turnkart: Peter Hadmar: 1918, 1972 1970, 2034, 2049, 2073, Konrad Peter Hecht von Rossitz: 1936 Pölzel: 2190, 2194, 2197, 2199 Peter Hechtl: 2184, 2257 Perchtoldsdorf, Knappenstraße in: 2049 Peter Heresinger: 1965 (A) Peter Hohenberger: 2177 Perchtoldsdorf, Marktrichter von: Jans Peter im Winkel: 2004 Lang: 2049, 2073, Leb Nussdorfer: Peter Koschach: 1956 2197 Peter Lang (I): 2107 Perchtoldsdorf, Pfarrer von: Hans Peter Lang (II): 2264 Bauer: 2073, Albrecht von Weiden- Peter Lenhofer, Chorherr und Kellerer berg: 2194, 2199 des Klosters Klosterneuburg: 1881, Perchtoldsdorf, Pfarrkirche zu: 1970, 1895, 1913 2034, 2073, 2197 Peter Mägerlein: 1967, 1985 Perchtoldsdorf, Richter von: Jans Lang: Peter Mederinger, Hofmeister im 2197 Admonter Hof zu Krems: 2115 Perchtoldsdorf, Verweser der Güter der Peter Muschenrigel: 1980 Herzogin Beatrix bei der Burg zu: Peter Neunburger: 1967 Jans Lang: 2049 Peter Peheim: 1917, 1968 Perchtoldsdorf, Zeche Unserer Frau zu: Peter Püchlein, Schaffer der Kloster- 1970, 2034, 2073, 2190, 2194, 2197 frauen zu Tulln: 1954, 1955, 1989 Perchtoldsdorf, Zechmeister und Peter Raidlein, Bannrichter und Juden- Verweser der Zeche Unserer Frau zu: richter von Mödling: 1963, 2004, Leopold Schell: 2073, Friedrich 2005, 2057, 2061 Tunauer: 2197 Peter Rietenburger: 1923 Pergauer, der: 2039 Peter Rudnik: 2089 Perman, Hans: 2319 (A), 2327 Peter Salzer: 1980 Perman, Jude, Vater des Mosche aus Peter Scheirer: 1977 Marburg: 1956, 1960, 2286 Peter Siebenbrunner: 2316 Pernegg, Rudolf von: 1997 Peter Springer: 2130

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Peter Tenk von Pulkau, Kaplan der St. 2312, Friedel: 2312, Jeremia: 2312, Antonskapelle bei Krems: 2198 Judel: 2312, Smoiel: 2312 Peter Tschon, Pfleger und Verweser des Pettau, Richter von: Friedrich Plöchel: Martinspitals in Wien: 1990 2312 Peter von Brandenburg, Pfarrer von Petzel, Anna ∞ Hans: 2055 Langenlois: 2128, 2130, 2131 Petzel, Hans (Judenrichter von Neun- Peter von Loiben: 2239 kirchen): 2055 Peter von Neunburg: 1890 Peuerl, Katharina, Witwe des Konrad: Peter von Sternberg: 1911 1912 Peter von Tulln, Chorherr und Oblei- Peuerl, Konrad: 1912 meister des Klosters Klosterneuburg: Peuerlein, Michael (Vikar am Heilig- 2107 geistaltar im Spital in Tulln): 1989 Peter Windischdorfer: 1962 Peuerlein, Nikolaus: 2148 Peter Wolf: 2167, 2275 Pfaffendorfer, Hans (Judenrichter von Peter Ziegelmeister: 2238 Judenburg): 1952, 2076, 2110 Peter Zistel: 2263 Pfaffenhofen (Ort): 2009 Peter, Kaplan zu St. Peter an der Sperr Pfaffstätten (Ort): 2317 in Wiener Neustadt: 1905 Pfaffstätten, Berggenossen zu: 2317 Peter, Prior der Kartause Gaming: Pfaffstätten, Bergmeister zu: Leopold 2180, 2190 Halbraitter: 2317 Peter, Richter von Sommerein: 1864, Pfantzagel, Michael (Richter von Rust): 2025 (A) 1916 Peter, Sohn des Hans Stern: 1930 Pfeilschnitzer, Meinhard: 2281 Peter, Sohn des Heinrich Kochel: 2119 Phändel, Hans: 2280 Peter, Sohn des Heinrich Schreiber: Philipp Fuetpekch: 2190 2174 Philipp Gefeller s. Philipp Pöttl Peter, Sohn des Stephan von Harkau: Philipp Lieppe: 2252 2201, 2212 Philipp Muschrat: 2083 Peter, Sohn des Ulrich Schwab von Philipp Pöttl: 2035 Gratwein: 2238 Philipp Schalchdorfer, Ritter: 2179 Petersfreithof in Wien: 1873, 1890 Philipp Sebeck, Pfarrer von Kilb: 1900 Petersfreithof, Andreas am: 1873, 2253 Philipp von Svoyanov: 1936 Petrissa ∞ Paul Grinzinger: 2027 Phremler, Hans: 2043 Petronella, Witwe des Rudolf Peck: Piber, Albrecht (Widemrichter und 2232 Hofmeister im Gleinker Hof zu Petrus, Pfarrer von Tulbing: 2035 Krems): 2117, 2198, 2203, 2204, Petschacher, Hans (Richter von Wiener 2211, 2242, 2314 Neustadt): 2037, 2231, 2272, 2326 Pickel, Anna ∞ Paul: 2204 Petschner, Ulrich (Landschreiber in Pickel, Paul: 2204 Oberbayern): 2146 Pielach, Hans von: 1897, 2221 Pettau (Ort): 2143, 2310 (A), 2312 Piesting (Ort): 2283 Pettau, Amtmann der Herrschaft zu: Pilgrim Geyr: 2112 Wernzlein zu Marburg: 2010 Pilgrim II., Erzbischof von Salzburg: Pettau, Herr von: 2286, 2300 1874, 1904, 1911 (A), 1946, 1997, Pettau, Juden aus: 2143, 2310 (A), 2068 2312, 2321 (A), Aron: 2312, David: Pilgrim Sailer: 2278 Pilgrim von Kellerberg: 2089

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Pilgrim von Puchheim: 2220 Pockfuß, Oswald: 2229 Pilgrim, Anna ∞ Kunz: 1912 Podčetrtek s. Windisch Landsberg Pilgrim, Kunz: 1912 Polen: 2007 (A) Pillung von Gilgenberg, Nikolaus: Pölla (Ort): 2184 2000, 2001, 2220 Polln (Ort): 1911 Pinter, Anna, Tochter des Otto: 2005 Pöltinger Hof zu Joching, Hofmeister Pinter, Elisabeth, Tochter des Otto: im: Stephan von Wölbling: 2232 2005 Pöltinger Hof zu Wien, Wirt im: Pinter, Hans (zu der Wachau): 1999 Matthias Jost: 2024 Pinter, Hans, Neffe des Walter: 2005 Poltz, Hans (Judenrichter von Krems): Pinter, Konrad: 2005 1878, 1879, 1927, 1959, 1967, 1969 Pinter, Otto: 2005 Pölzel, Konrad (Judenrichter von Pinter, Ulrich, Sohn des Konrad: 2005 Perchtoldsdorf): 2190, 2194, 2197, Pinter, Walter: 1903, 1944, 2005 2199 Pinter, Wendelmut ∞ Walter: 1903, Ponhalm, Marquard: 2009 1944, 2005 Ponhalm, Sieghard (Pfleger und Juden- Pirichfelder, Ulrich: 1890 richter von Enns): 1965 Pirichfelderin, Elisabeth: 1927 Poniker, Friedrich (Burggraf zu Dürn- Pladlein Peck: 2316 stein in der Steiermark): 1946 Plank, Andreas (Pfarrer von Mödling): Popplein von Weitenstein: 2065, 2121 2248, 2253 Porl, Jörg (Richter von Marbach): 2101 Plankenstein, Bergmeister des Martin Poschin, die: 1951 von: Konrad Sechsling: 2162 Pottenbrunn, Kapelle in: 2221 Plankenstein, Martin von: 2162 Pottenbrunner, Elisabeth ∞ Nikolaus: Plattner, Christian: 2075 1880 Plichnidiehell, Nikolaus: 1864 Pottenbrunner, Hans: 2102, 2221 Plintperg (Berg): 2124 Pottenbrunner, Konrad: 2221 Plintperg, Kaplan am Frauenaltar in der Pottenbrunner, Margarethe ∞ Hans: Frauenkapelle auf dem: Hans Stadler: 2221 2239 Pottenbrunner, Nikolaus: 1880, 2221 Plöchel, Friedrich (Richter von Pettau): Pottenbrunner, Ulrich: 2056, 2221 2312 Pottendorf, Hans von: 2178 Plödlein, Hans (Richter und Pottendorf-Ebenfurth, Albrecht von: Judenrichter von Klosterneuburg): 2000 1875, 1951, 2040, 2087, 2150, 2235, Pottendorfer, der: 2063 2240 Pöttinger, Konrad: 2122, 2172, 2173, Plümel, Jüdin, Witwe des Chatschim 2175, 2205 (Chaim) aus Cilli: 1865, 1977 Pöttl, Elisabeth ∞ Philipp: 2035 Pob, Dorothea, Witwe des Wolfhart: Pöttl, Philipp: 2035 2074 Poyer, Hans: 1871 Pob, Wolfhart: 2074, 2125 Poymund, Hans: 2108 Pöchlarn (Ort): 1957 Pracher, Hans: 2182 Pöchlarn, Pfleger zu: Leutlein: 1957 Prag, Juden aus: Aron: 2292, 2296 Pock, Hans, Sohn des Heinrich: 2005 Praha s. Prag Pock, Heinrich: 2005 Pranger, Katharina ∞ Thomas: 2265 Pöckel, Katharina ∞ Nikolaus: 2234 Pranger, Martin: 2265 Pöckel, Nikolaus: 2234 Pranger, Thomas: 2265

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Pranger, Ullein: 2258 Protesser, Martin (Bürgermeister von Pranker, Ulrich: 2282 Pressburg): 2135, 2241 Prein von Ofen, Konrad: 1901 Prottes (Ort): 1884 Prein von Ofen, Reytz ∞ Konrad: 1901 Ptuj s. Pettau Přemysl, Ottokar II., König von Puchberg, Heinrich der Amtmann von: Böhmen, Herzog von Österreich: 2046 2039 (A) Pucher, Veit (Richter von Krems und Prenner, Heinrich: 1875 Stein): 2140, 2208 Prenner, Leopold: 1892 Puchheim, Albrecht von: 1997 Pressburg (Ort): 1864, 1882, 1921, Puchheim, Hans von: 1997 1928, 1932 (A), 1939, 1947, 2025, Puchheim, Jörg von: 2220 2028, 2064, 2071, 2085, 2123, 2135, Puchheim, Pilgrim von: 2220 2138, 2214, 2215, 2241 Püchlein, Peter (Schaffer der Kloster- Pressburg, Bürger von: 1864, 1882 (A), frauen zu Tulln): 1954, 1955, 1989 1921, 1928, 1939, 1947, 2025, 2028, Püchler, Dorothea ∞ Ulrich: 2313 2064, 2071, 2085, 2123, 2135, 2214, Püchler, Rudolf, Sohn des Ulrich: 2313 2215, 2241, 2250 Püchler, Ulrich: 2313 Pressburg, Bürgermeister von: Martin Puchlein, Thomas: 1963 Protesser: 2241 Puchler, Berthold: 1995 Pressburg, Juden aus: 1882 (A), Puechas, Margarethe ∞ Stephan: 2103 Czallel: 2085 (A), Isak: 1864 (A), Puechas, Stephan: 2103 Junglein: 2085 (A), Merchlein: 1882 Pulgarn, Meisterin des Klosters: Agnes (A), Merchlein aus Tyrnau: 1947 (A), Stadlerin: 2159 Micheltraut: 2041, 2064 (A), Pulkau (Ort): 1948, 2000, 2001 Mosche: 2085, Sadia: 1947, 2085 (A) Pulkau, Peter Tenk von (Kaplan der St. Pressburg, Judenhof in: 1928 (A) Antonskapelle bei Krems): 2198 Pressburg, Judenrichter von: Jakob Pulsckawer, Nikolaus: 2021 Ventur de Salto: 2138 Pürkel, Konrad: 2148 Pressburg, Kapitel von: 1864, 2129, Purkhartsperger, Agnes ∞ Ulrich: 1890 2132, 2137, 2138, 2250 Purkhartsperger, Ulrich: 1890 Pressburg, Rat von: 1864, 1882, 1921, Pusenkopf, Hans (Burggraf zu 1928, 1939, 2028, 2064, 2071, 2085, Liechtenstein): 2005, 2233 2123, 2214, 2215, 2241 Putsch, Nikolaus: 2019 Pressburg, Richter von: 1882, Jakob: Putzner, Hans (Judenrichter von 1864, Paul Spitzer: 1864, 2028, 2064 Neunkirchen): 1994 (A) (A), Martin Kirchenknopf: 1921, Pygnotel, Hans (Richter von 1928, 1939, Paul, Sohn des Jakob: Voitsberg): 2054 2064, 2071, 2085, Ulrich Rauchen- Raab, Juden aus: Heschkel aus Wien: warter: 2123, 2135, 2241, Burkhard 2074 Scharrach: 2085 (A), 2214, 2215 Raab, Kapitel von: 2201, 2212 Pressburg, St. Lorenz vor: 1947 Rachim, Jude: 2317 Pretschalk, Simon: 2264 Rächlein, Jüdin, Schwester des Isserlein Prokop, Markgraf von Mähren: 1882 aus Linz/Enns: 2322 (A), 1936, 2262 Račji Dvor s. Ratzerhof Propstdorf, Nikolaus von: 2145 Radaundlein, Stephan (Judenrichter von Protesser, Katharina ∞ Martin: 2135 Wien): 2186, 2217, 2222, 2261 Radendorfer, Thomas: 1903, 1944

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Radkersburg (Ort): 2062, 2143 Regensburg, Judenrichter von: Hans Radkersburg, Bürger von: Hans Ingolstädter: 1925, Ulrich auf Tunau: Weichard: 2293 1925 Radkersburg, Juden aus: 2143, David: Regensburg, Propst zu: Ulrich auf 2062, Helyas: 2062 (A) Tunau: 1925 Radkersburg, Judenrichter von: Regensburg, Rat von: 1925, 2292, 2296 Nikolaus Stierl: 2209 Regina, Tochter des Michael Fink: Raidlein, Peter (Bannrichter und 1992 Judenrichter von Mödling): 1963, Rehberg (Ort): 2213, 2239 2004, 2005, 2057, 2061 Rehberg, Burggraf zu: Seifried Sporn- Raitenhaslach, Konvent von: 2117 ranft: 1959, 1984, 2239 Raitenhaslacher Hof zu Weinzierl: Rehberg, Dietrich, Sohn des Jans von: 2117 1959 Raitenhaslacher Hof zu Weinzierl, Rehberg, Jans von: 1959 Hofmeister im: Konrad: 2117 Rehberg, Katharina ∞ Dietrich, Sohn Rampersdorfer, Konrad: 2075, 2253 des Jans von: 1959 Rat, Hans: 2258 Reich von Seiboltsdorf, Nikolaus: 2046 Rat, Jans: 2302 Reich, Hans: 2270 Rat, Katharina ∞ Hans: 2258 Reichenburger, Kaspar, Knecht des Rattenberg (Ort): 2146 (A) Nikolaus: 2066 Rattenberg, Heinrich von (Burggraf zu Reichenburger, Nikolaus: 2066 Gösting): 2238, 2323 Reicher Snitzer: 1916 Ratzerhof (Ort): 2269 Reichersberg, Kloster: 2157, 2163 Rauchenwarter, Anna ∞ Ulrich (Richter Reichersberg, Konvent von: 2163 von Pressburg): 2135 Reichersberg, Propst von: Greif: 2163 Rauchenwarter, Ulrich (Richter von Reichersberger Hof zu Krems: 2163 Pressburg): 2123, 2135, 2241 Reichersdorf (Ort): 2221 Rauheneck, Burggraf zu: Michael Reidling, Ortel von: 1891 Wildecker: 1942 Reimer, Rudolf: 2163 Rauhenstein, Kaplan auf der Burg: Rein, Kloster: 1892 Nikolaus: 2205 Reinhard von Friesing, Burggraf zu Rauschenprukker, Nikolaus: 2119 Lengbach: 1891, 2044, 2221 Rauter, Haunold: 1934 Reinprecht Grabner: 2112, 2167, 2275, Ravelsbach (Ort): 2184, 2257 2282 Raydel, Hans (Spitalmeister in Krems): Reinprecht von Ebersdorf: 2294, 2295 2013, 2117, 2140 Reinprecht von Wallsee-Enns: 1971, Rechperger, Friedrich: 1896 2069, 2083, 2104, 2178, 2219, 2307 Regensburg (Ort): 1925 (A), 1983 (A), Reinprecht von Windischgrätz: 2176 2292, 2296 Reinprecht, Georg (Richter von Regensburg, Bürger von: 1925, 2292, Schwallenbach): 2230 2296 Reinwart von Geitzendorf: 1893 Regensburg, Juden aus: Gnendlein: Reisberger, Jörg: 2168 2292, Joseph Bayer: 1967 (A), Rennesel, Michael: 1992 Jöslein: 2292, 2296, Mendlein: 2292, Resch, Ulrich: 2299 2296, Techel: 2296, Veivel: 1925 Reteich, Elisabeth ∞ Nikolaus: 2194 (A), Zecherl von Wien: 1925 (A) Reteich, Nikolaus: 2194 Regensburg, Judengasse in: 2292, 2296

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Retenberger, Margarethe, Witwe des Rossitz, Snatha Hecht von: 1936 Nikolaus: 1918 Rostegger, Hans: 2309 Retenberger, Nikolaus: 1918, 2222 Rotenritter, Jakob (Richter von Graz): Retz (Ort): 1936, 2000, 2001 2119 Retz, Grafen von s. Maidburg-Hardegg Rottenmann (Ort): 2090 (A), 2098 Retz, Juden aus: Joseph: 1936 Rottenmann, Bürger von: 2090 (A), Retzer, Andreas: 2247 2098 Reuter, Stephan: 2004, 2057, 2206, Rottenmann, Juden aus: 2098 2268, 2290 Rottenmann, Judenrichter von: 2098 Reytz ∞ Konrad Prein von Ofen: 1901 Rottenmann, Richter von: 2098 Richter zu Gurk, Andreas der: 1883 Royak, Matthias: 2010, 2047 Ried (Ort): 1976 Ruckendorfer, Hans: 2220 Riedegg (Burg): 2104 Rud, Jakob (Richter von Wiener Neu- Rietenburger, Peter: 1923 stadt): 1940, 1941 Rifka, Jüdin ∞ Meister Abraham Rüdiger Gulher: 2051 Klausner aus Wien: 2318, 2327 Rüdiger Schnürer: 2281 Rifka, Jüdin ∞ Merchel, Sohn des Rüdiger von Rust, Marktrichter von Veivel aus Regensburg: 1925 Herzogenburg: 1938 Ritzenwinkler, Heinrich: 1867 Rudnauer, Simon: 1865 Rock, Konrad: 2023 Rudnik, Peter: 2089 Rockendorfer, Stephan: 2049 (A), 2150 Rudolf Angerfelder: 2307 Roggendorf (Ort): 2043 Rudolf auf der Grub: 1932, 1940, 2283 Rohr (Ort): 2167 Rudolf IV., Herzog von Österreich: Rohrbach, Nikolaus Teuffentaler von: 1865 (A), 2113, 2325 (A) 2100 Rudolf Peck: 2232 Rohrbacher, Nikolaus (Judenrichter von Rudolf Reimer: 2163 Wiener Neustadt): 2157 Rudolf Scheurbeck: 1924 Röhrenbach, Friedrich von (Kaplan am Rudolf von Ebersdorf: 2294 (A) Heiliggeistaltar im Spital in Tulln): Rudolf von Lasberg, Ritter: 1898, 2014 1989 (A), 2220, 2309 Rohrendorf (Ort): 2128, 2265 Rudolf von Liechtenstein-Murau: 2168 Rom (Ort): 2226 Rudolf von Montfort-Feldkirch: 2225 Roma s. Rom (A) Rörer, Konrad: 1997 Rudolf von Pernegg: 1997 Rorer, Anna, Tochter des Wolfgang: Rudolf von Schärfenberg: 2322 2155 Rudolf von Tyrna: 2000, 2008 (A), Rorer, Matthias: 2155 2039, 2248, 2253 Rorer, Wilhelm: 2155 Rudolf von Wallsee-Enns: 1942, 1943, Rorer, Wolfgang: 2155 2000, 2001, 2083, 2104, 2122, 2172, Rösel, Jüdin aus Herzogenburg: 2292, 2173, 2175, 2178, 2205, 2220, 2268 2296 Rudolf von Wallsee-Enns, Amtmann Rösel, Jüdin aus Marburg: 2026, 2196, des (zu Mödling): Stephan Reuter: 2245 2268 Roseldorfer, Katharina ∞ Konrad: 1893 Rudolf zu Krems: 1997 Roseldorfer, Konrad: 1893 Rudolf, Abt von St. Lambrecht: 2202 Rösler, der: 1892 Rudolf, Pfarrer von Trautmannsdorf: Rossitz, Peter Hecht von: 1936 2178

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Rudolf, Sohn des Ulrich Püchler: 2313 Salzburg, Bürgermeister von: Heinrich Rudolf, Spitalmeister in Krems: 2144 Tänklein: 2320 Runs, Konrad: 1929 Salzburg, Domdekan von: 1911 (A) Ruppersdorf (Ort): 2254 Salzburg, Erzbischof von: 2067, 2077 Ruprecht I., Römischer König: 2228 (A), 2310, 2311, Pilgrim II.: 1874, Ruprecht Kreuzer: 2059 1904, 1911 (A), 1946, 1997, 2068, Ruprecht, Wernhard: 2115, 2193 Gregor: 2127, 2179, 2238, 2305, Rüschlein, Andreas: 2300 Eberhard III. (Elekt): 2305, 2310 (A), Rußbach (Ort): 2051 (A) 2312, 2320, 2321 Rußbach, Hans von (Pfarrer von St. Salzburg, Erzdiözese: 1970 (A), 2018 Martin in Klosterneuburg): 2298 (A), 2226 (A) Rußbach, Wulfing Payer von: 1927 Salzburg, Erzstift: 2068, 2310 (A) Rust (Ort): 1916, 2063 Salzburg, Hauptmann von: 2179 (A), Rust, Barbara ∞ Erhard von: 1891 Wernhard Granns: 2273, 2276, Rust, Erhard von: 1891 Siegmund von Neuhaus: 2310, 2311 Rust, Richter von: Michael Pfantzagel: Salzburg, Hofmeister des Erzbischofs 1916 von (zu Arnsdorf): Nikolaus, Pfarrer Rust, Rüdiger von (Marktrichter von von Wiener Neustadt: 1907 Herzogenburg): 1938 Salzburg, Juden aus: 1946 (A), 2310, Rust, Wolfgang von: 1891 2311, 2312 (A), 2320 (A), 2321 (A), Saalfelden (Ort): 1997 Haniko: 1911, Isak: 2215, Peltlein: Sadia, Jude aus Pressburg: 1947, 2085 1911 (A) Salzburg, Judengasse in: 1911 (A), Saelischind, Ulrich: 1985 2305 Sailer der Geigenstaffel, Agnes ∞ Salzburg, Judenschule in: 2068, 2305, Hans: 2278 2310 (A) Sailer der Geigenstaffel, Hans: 2278 Salzburg, Kirche von: 1946, 1997, Sailer, Katharina ∞ Pilgrim: 2278 2238, 2312, 2320 Sailer, Pilgrim: 2278 Salzburg, Rat des Erzbischofs von: Salman (Abraham), Jude, Vater des 2310, 2311 Merchel (Mordechai) aus Judenburg: Salzburg, St. Ruprecht in: 2310 2076, 2110 Salzburger Amtshof zu Oberloiben: Salman, Jude: 1868, 1951 1907 Salman, Jude aus Hosterlitz: 1936 Salzer, Anna ∞ Peter: 1980 Salman, Jude, Sohn des Meister Meir Salzer, Peter: 1980 von Erfurt aus Wien: 2215, 2318, Samuel, Jude aus Bamberg/Friesach: 2319, 2327 1961 (Bamberg/Friesach), 2179 Salomo, Jude, Vater des Merchel (Bamberg), 2273, 2276 (Friesach) (Mordechai) aus Windischfeistritz: Samuel, Jude aus Brixen: 2288 2252 Samuel, Jude aus Murau: 2312 Salzburg (Ort): 1874, 1904, 2068, 2179, Sara Josephin, Jüdin aus Feldsberg: 2305, 2310, 2311, 2321 2154, 2303 Salzburg, Abt von St. Peter in: 1911 Sargans (Ort): 2225 (A) (A) Sattler, Hans: 2043 Salzburg, Bürger der Städte [des Erz- Sauer, der: 1997 stifts]: 2310, 2311 Saugasse in Judenburg: 1877 Salzburg, Bürger von: 2068, 2320 Saul, Jude: 2206

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Saul, Jude, Vater der Judin, Witwe des Schaunberg, Anna von (Äbtissin von David aus Graz: 1919 Dürnstein): 2203, 2204, 2237 Saulein, Jude aus Bruck an der Mur: Scheblin, Lea, Jüdin: 1893 (A), 1922, 2032, 2033, 2036, 2325 1929 Saulein, Jude aus Bruck an der Mur, Scheffolt, Konrad (Burggraf zu Dürn- Kinder des: 2325 stein und Richter in der Wachau): Saulein, Jude aus Wien: 2266 1978, 1999, 2003 Säusenstein, Abt von: 2042, Nikolaus: Scheffstraße, Judenbuch der: 2154 (A), 1901 2160 (A) Säusenstein, Amtmann des Klosters (in Scheftel Walch, Jude: 2162 Baumgarten): Konrad Prein von Scheftel, Jude aus Wien: 2303 Ofen: 1901 Scheftlein, Jude aus Bruck an der Säusenstein, Kloster: 1901 (A), 2042 Leitha: 1972, 2019 (A) Scheifling (Ort): 2202 Schaffer, Christian: 2211 Scheirer, Peter: 1977 Schaffer, Konrad: 1913, 2015 Scheit, Christine ∞ Lienhard: 2256 Schalam (Schalom), Jude aus Enns/ Scheit, Heinrich: 2046, 2256 Linz: 1965 (Enns), 2106 (Linz), Scheit, Katharina, Witwe des Heinrich: 2136, 2322 (A) 2256 Schalam, Jude aus Graz: 2323, 2325 Scheit, Lienhard: 2256 (A) Schell, Leopold (Zechmeister und Schalam, Jude aus Judenburg: 1877 Verweser der Zeche Unserer Frau zu Schalam, Jude aus Ybbs: 1957 Perchtoldsdorf): 2073 Schalam, Jude, Schwiegervater des Schellenberg (Ort): 1997 Mosche und des Heskel: 2182, 2291 Schellenberger, der: 1997 (A) Schenk, Hans: 1976 Schalam, Jude, Sohn des Veivel aus Schenk, Martin (Chorherr und Pfarrer Regensburg: 1925 von St. Martin in Klosterneuburg): Schalamin, Jüdin, Schwiegermutter des 2040 Heskel: 2291 Schenkenstraße in Wien: 2155 Schalchdorfer, Philipp (Ritter): 2179 Schermitzer, Nikolaus: 1884 Schalichdorfer, Friedrich (Chorherr, Scheuber, Hans: 2163 Obleimeister und Kellerer des Scheurbeck, Barbara ∞ Rudolf: 1924 Klosters Klosterneuburg): 2087, 2254 Scheurbeck, Rudolf: 1924 Schalom Levi, Jude aus Krems: 1908, Schick, Hermann (Spitalmeister im 1909 Bürgerspital in Wien): 2099 Schalom, Jude, Sohn des Menachem: Schilich, Thomas: 1938 2007 Schillingsdorf (Ort): 1919 Schärfenberg, Margarethe von Star- Schlägl, Kloster: 1878 (A) hemberg ∞ Rudolf von: 2322 (A) Schlägl, Konvent von: 1879, 2105 Schärfenberg, Rudolf von: 2322 Schlägl, Propst von: Heinrich: 1879, Scharfeneck, Friedrich von: 2178 Nikolaus: 2105 Scharffenberger, Friedrich: 2146 Schleicher, Eberhard: 2268, 2290 Scharffenberger, Hans: 2146 Schleicher, Hans: 1940, 2020 Scharrach, Burkhard (Richter von Schlierbach, Äbtissin von: Katharina: Pressburg): 2085 (A), 2214, 2215 1914, 1915, 1934, Gertraud: 2042 Schaul, Jude aus Znaim: 1911, 1981

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Schlierbach, Kloster: 1914, 1915, 1934, Schreiber, Kunigunde ∞ Heinrich: 2174 2042 Schreiber, Paul: 2049 Schlierbach, Konvent von: 1915, 1934, Schreiber, Peter, Sohn des Heinrich: 2042 2174 Schlierbach, Siechenhaus des Klosters: Schreiner, Jakob: 1929 2042 Schremel, Nikolaus (Judenrichter von Schlierbach, Siechenmeisterin des Marburg): 2196, 2246 Klosters: 2042 Schremlin, Elisabeth: 2128, 2130, 2131 Schmadl, Heinrich: 1991 Schrems (Ort): 2000, 2001 Schmidlein, Martin: 2258 Schricker, Christine ∞ Michael: 2186 Schmied, Brigitte ∞ Dyepel: 2049 Schricker, Michael: 2186 Schmied, Dyepel: 2049 Schrimpf, Katharina ∞ Konrad: 2290 Schmied, Lienhard: 2323 Schrimpf, Konrad: 2290 Schmied, Stephan (Richter von Schroteisen, Konrad: 2124 Mautern): 2207 Schroteisen, Michael: 2124 Schmied, Stephan: 2037 Schrott, Albrecht: 2313 Schmucker, Nikolaus: 2020 Schrueff, der: 1997 Schneckenreuter, Sohn des Ulrich: Schuchler, Haunold (Bürgermeister von 2106 Wien): 2270, 2281 Schneckenreuter, Ulrich (Richter von Schuchler, Haunold (Judenrichter von Leonfelden): 2106 Wien): 2081 (A) Schneider, Erhard: 2302 Schuchler, Heinrich: 2024 Schneider, Heinzlein: 1971 Schuchler/Vierdung, Ortolf (Juden- Schnürer, Rüdiger: 2281 richter von Wien): 1990 (Vierdung), Schön, Joachim: 1932 2031 (Vierdung), 2078 (Schuchler), Schonaicher s. Peter Gunzburger, 2079 (Schuchler), 2080 (Schuchler), Judenrichter von Wien: 2008 2081 (Vierdung), 2082 (Schuchler), Schönau (Burg): 2065, 2104 2083 (Schuchler), 2084 (Schuchler), Schondlin, Jüdin aus Marchegg: 1947, 2099 (Vierdung), 2233 (Vierdung) 2085 (A) Schuchster, Dorothea ∞ Georg, Bruder Schöne Kapelle in Klosterneuburg: des Nikolaus: 2254 1875 Schuchster, Georg, Bruder des Schöne Kapelle in Klosterneuburg, Nikolaus: 2254 Verweser der: 1875 Schuchster, Margarethe ∞ Nikolaus: Schottenkloster in Wien: 1876, 1948, 2254 2153, 2267, 2277 Schuchster, Nikolaus: 2254 Schottenkloster in Wien, Abt des: Schueler, Elisabeth ∞ Jans: 1884 Donald: 1873, 1876, 1948, Heinrich: Schueler, Jans: 1884 2011, 2153, Thomas: 2267, 2277, Schüll, Ulrich: 1907, 2124 2303 Schuster, Christian: 1883 Schottenkloster in Wien, Amtmann des Schuster, Dietrich (der Bayer): 1926 Abtes des: Hans Füchsel: 2303 Schuster, Elisabeth ∞ Dietrich (der Schottenkloster in Wien, Konvent des: Bayer): 1926 1876, 1948, 2011, 2153, 2267, 2277 Schuster, Konrad: 1957 Schottentor in Wien: 2154, 2261 Schützel, Hans: 2068 Schreiber, Heinrich: 2174 Schwab, Hans: 2256 Schreiber, Jude (?): 2271

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Schwab, Peter, Sohn des Ulrich (von Seidennater der Ungar, Katharina ∞ Gratwein): 2238 Jörg: 2074 Schwab, Ulrich: 2051 Seidennater, Christian: 2074 Schwab, Ulrich (von Gratwein): 2238 Seidennater, Margarethe, Witwe des Schwaben: 1869 Christian: 2074 Schwadorf, Burg von: 2164 Seifried Gesoler: 1879 Schwadorf, Pfarrer von: Andreas Seifried Spornranft, Burggraf zu Reh- Leisser: 1866 berg: 1959, 1984, 2239 Schwallenbach (Ort): 2230 Seifried Steck, Stadtschreiber von Schwallenbach, Richter von: Georg Klosterneuburg: 1881, 1887, 1913, Reinprecht: 2230 1922, 1924, 1926, 1929, 1964, 1980, Schwärzel, Jude aus Krems: 2314 2015, 2017, 2053, 2107, 2145, 2182, Schwärzel, Kunz (Richter von Voits- 2192 berg): 2251 Seiler, Kinder des Simon des: 1887, Schwarzensee, Margarethe ∞ Wolfhart 1888, 1964 von: 1940, 1941 Seiler, Margarethe ∞ Simon der: 1887, Schwarzensee, Wolfhart von: 1940, 1888, 1964 (A) 1941 Seiler, Simon der: 1887, 1888, 1964 Schwechat (Ort): 2160 Seiler, Ulrich der: 1887, 1888 Schweinbarter, Albrecht: 2205 Seisenegg, Walter von (Landrichter ob Schweinbarter, Hans: 2205 der Enns): 2106 Schweinbarter, Katharina, Witwe des Seitz von Kuenring-Seefeld s. Nizzo Konrad: 2205 von Kuenring-Seefeld Schweinbarter, Konrad: 2205 Seitz, Kartause: 2300 Schwertberg, Albrecht Oder von: 1978, Seitz, Prior von: 2300 1999, 2003 Seldman (Abraham), Jude, Vater des Sebeck, Hans (von Wolfsbach): 1900 Manoch aus Marburg: 2010, 2047 Sebeck, Jörg (von dem Turn, Ritter): Seligman, Jude aus Brünn: 2075 1900, 1995 Sellendorf (Ort): 2138, 2250 Sebeck, Koloman: 1900 Semmering (Berg): 2147, 2171, 2220 Sebeck, Philipp (Pfarrer von Kilb): Semmering, Juden diesseits des: 2147, 1900 2171, 2220 Sebeck, Ulrich (von Seebach): 1900 Senftenberg (Burg): 1910 Seber, Hans: 2160 Senftenberg (Ort): 1910 Sechsling, Konrad: 2162 Senftenberg, Nikolaus, Sohn des Fried- Seebach, St. Urbanskapelle in: 1900 lein des alten Schaffers zu: 1910 Seebach, Ulrich Sebeck von: 1900 Senftenberg, Schaffer zu: Friedlein: Seefeld, Burggraf zu: Jörg Grundpeck: 1910, Nikolaus Weinzierl: 1910, 2306 2304 Sefner, Hermann: 2121 Sengenwein, Ulrich (Burggraf zu Linz): Sefner, Ulrich: 1923 1971 Seiboltsdorf, Nikolaus Reich von: 2046 Serlein, Jüdin ∞ Sadia aus Pressburg: Seibot von Volkersdorf: 2136 1947 Seidel Toller: 2260 Servatius Leupolt: 2019 Seidel Widerhals: 1884 Seuringer, Anna ∞ Nikolaus: 2199 Seidennater der Ungar, Jörg: 2074 Seuringer, Nikolaus: 2199 Sicheldorf (Ort): 2062

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Siebenbrunner, Peter: 2316 Simon, Jude aus Krems: 2230 Siedendorfer, Hans: 2318, 2319, 2327 Simon, Richter von Brünn: 1973 Sieghard Grill: 2161 Simon, Sohn der Katharina Sieghard Ponhalm, Pfleger und Juden- Koschacherin: 1956 richter von Enns: 1965 Sindram, Simon (Richter und Juden- Sieghard, Herr: 1997 richter von Klosterneuburg): 1868 Siegmund Grill: 2186 Singer, Andreas (Hofmeister des Siegmund von Neuhaus, Hauptmann Klosters Klosterneuburg): 2254 von Salzburg: 2310, 2311, 2321 (A) Singerstraße in Wien: 2318, 2319, 2327 Siegmund Ziernberger, Verweser des Sittau, Heinrich Keil von der: 2240, St. Lienhard-Altars auf dem Karner 2259 in Wiener Neustadt: 2231 Slaba, Jüdin ∞ Mosche aus Pressburg: Sierning, Pfarre: 1867 2085 Sigismund, König von Ungarn: 1899, Slahenochs, Lazarus: 2269 2212, 2308 Slana, Jüdin, Witwe des Isak aus Silberberg, Georg von: 2179 Brünn: 2324 Simmering, Eberhard von: 2050, 2052, Slapphart, Michael: 2280 2058 Slaupa, Jesk Ptaczek von: 1911 Simon David (?): 2225 (A) Slecht, Friedrich: 1968 Simon der Seiler: 1887, 1888, 1964 Sleinczer, der: 2245 Simon der Seiler, Kinder des: 1964 Sletel, Jüdin ∞ Micheltraut aus Wien: Simon Großmugler: 1922 2041, 2050, 2052, 2058, 2064, 2071, Simon Guldein: 2101 2153 Simon Kopp: 2287 Sliffenberger, Jörg: 2140 Simon Kürschner: 2128, 2130, 2131 Slömel, Jude aus Wien: 2027, 2101 (A) Simon Müllner: 2130 Slömlein Hempus, Jude aus Wien: Simon Neunding: 1990 1908, 1909, 2101 (A) Simon Nusser: 2163 Slomlein, Jude aus Wien: 2101 Simon Pretschalk: 2264 Slovenj Gradec s. Windischgrätz Simon Rudnauer: 1865 Slovenska Bistrica s. Windischfeistritz Simon Sindram, Richter und Juden- Slowakei: 1882 (A) richter von Klosterneuburg: 1868 Slowenien: 2048 (A), 2174 (A) Simon Stadel: 1982 Smar, Jude aus Herzogenburg: 2133, Simon Tundorfer, Judenrichter von 2216 Krems und Stein: 1984, 1985, 1991, Smerlein, Jude aus Krems: 2070, 2210, 1998, 1999, 2013, 2016, 2115, 2133, 2257 (A) 2140, 2149, 2158, 2159, 2165, 2187, Smerlein, Jude aus Wiener Neustadt: 2193, 2198, 2200, 2203, 2204, 2208, 1911, 1942, 1943, 2072 (A) 2210, 2211, 2213, 2224, 2226, 2237, Smoiel (Samuel), Sohn des Efferlein 2242, 2292, 2296, 2304 (Efraim ha-Kohen), Jude aus Mar- Simon Türk: 2015, 2017 burg: 2183, 2185, 2189, 2293 (A), Simon Vivianz: 2160 2312 (A) Simon Wilthart: 2087 Smoiel (Samuel), Sohn des Gerlein Simon Wisent auf dem Anger: 1889, (Gad), Jude aus Marburg: 2127, 1922, 1964, 2087 2209, 2293, 2312 (A) Simon, Abt von Lambach: 2207, 2264, Smoiel, Jude aus Pettau: 2312 2265, 2287 Smoiel, Jude, Sohn des Lesir: 2254

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Smoiel, Jude, Vater des Friedlein aus St. Antonskapelle bei Krems, Kaplan Wiener Neustadt: 2289 der: Peter Tenk von Pulkau: 2198 Smoiel, Jude, Vater des Isak aus St. Florian, Chorherr zu: Stephan: 2232 Marburg: 2312 St. Florian, Kloster: 1962, 1965, 1998, Snatha Hecht von Rossitz: 1936 2009 Snell, Hans, Sohn des Ulrich: 2009 St. Florian, Propst von: Stephan: 1962, Snell, Ulrich: 2009 1965, 1998, 2009 Snitzer, Katharina ∞ Reicher: 1916 St. Georgen (Ort): 1932 Snitzer, Reicher: 1916 St. Georgen, Richter von: 1932 Sommeregger, Nikolaus: 2189 St. Georgen, Wulfing von: 1932 Sommerein, Anna ∞ Stephan, Sohn St. Gilgen in Passau, Pfarrer von: Peters, des Richters von: 1864 Kilian: 2045, Stephan Fress: 2149 Sommerein, Gotzo von: 1947 St. Gilgen in Passau, Pfarrkirche: 2149 Sommerein, Richter von: Peter: 1864, St. Jakob, Konvent des Frauenklosters 2025 (A) (in Klosterneuburg): 2040 Sommerein, Stephan von: 2025 St. Jakob, Meisterin des Frauenklosters Sommerein, Stephan, Sohn Peters, des (in Klosterneuburg): Anna: 2040 Richters von: 1864, 2025 (A) St. Johannes zu Marburg, Zechmeister Sonnberg, Vivianz von: 2087 in der Pfarrkirche: Konrad Meschk: Sonnbergerin, Johanna (Äbtissin des 2183, 2185 Klarissinnenklosters in Wien): 2161 St. Lambrecht, Abt von: Rudolf: 2202 Sopron s. Ödenburg St. Lambrecht, Ulrich von: 2202 Sorgsdorfer, Berthold: 2217 St. Laurenz in Langenlois, Bürgerzeche Sorgsdorfer, Katharina ∞ Berthold: zu: 2128, 2130, 2131 2217 St. Laurenz in Langenlois, Zechmeister Spangral, Nikolaus: 2313 der Bürgerzeche zu: 2128, 2131, Otto Sparolt, Ulrich: 2111 Hierz: 2130 Speherin, Margarethe: 2042 St. Laurenz in Wien, Priorin des Spitaler, Friedrich (Richter und Juden- Frauenklosters: Agnes Würflin: 2186 richter von Marburg): 2127, 2183, St. Laurenz in Wien, Schaffer des 2185 Frauenklosters: Konrad von Göllers- Spitz, Heinrich von: 1935 dorf: 1982 Spitzer, Paul (Richter von Pressburg): St. Laurenz, Frauenkloster in Wien: 1864, 2028, 2064 (A) 1982, 2186 Spornranft, Seifried (Burggraf zu Reh- St. Lorenz vor Pressburg: 1947 berg): 1959, 1984, 2239 St. Lorenzen (Ort): 2174 Springer, Heinrich (Amtmann im St. Martin in Klosterneuburg, Bürger- Falkental): 2304 zeche zu: 2192, 2298 Springer, Peter: 2130 St. Martin in Klosterneuburg, Pfarrer Sprüng, Kunz: 2026 von: Martin Schenk: 2040, Hans von St. Ägidius bei Wels: 2111 Rußbach: 2298 St. Andrä an der Traisen, Konvent von: St. Martin in Klosterneuburg, Pfarr- 1938, 1949 kirche: 2298 St. Andrä an der Traisen, Propst von: St. Martin in Klosterneuburg, Zech- 1938, 1949 meister der Bürgerzeche zu: Friedrich St. Antonskapelle bei Krems: 2198 Hubscher: 2298

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 St. Michael in der Wachau, Pfarrer von: Stadler, Hans (Kaplan am Frauenaltar Stephan: 2232 in der Frauenkapelle auf dem Plint- St. Michael in Wien, Kaplan zu: Kaspar perg): 2239 Gerhart: 2261 Stadler, Martin (Mautner von Stein): St. Nikolaus vor dem Stubentor, 2165 Frauenkloster in Wien: 2270 Stadlerin, Agnes (Meisterin des St. Nikolauskapelle in Wiener Neu- Klosters Pulgarn): 2159 stadt: 1905, 1912, 2037 Stainz, Kloster: 1871 St. Paul im Lavanttal, Abt von: 2246 Stainz, Propst von: Berthold: 1871 St. Paul im Lavanttal, Bergmeister des Stangel, Hans: 2012, 2040 Abtes von: Friedrich Leupacher: Starhemberg, Burggraf von: Gottschalk 2246 Inprugger: 1976 St. Peter an der Sperr in Wiener Starhemberg, Gundakar von: 2223 Neustadt, Kaplan zu: Peter: 1905, Starhemberg, Kaspar von: 2106, 2223 Nikolaus: 2037 Starhemberg, Margarethe von (∞ Ru- St. Peter an der Sperr in Wiener dolf von Schärfenberg): 2322 (A) Neustadt, Konvent von: 1941, 2272 Stark, Heinrich: 2263 St. Peter bei Marburg, Pfarrer von: Starnwörth, Nikolaus von: 1880 2127 Stecher, Hans: 2057 St. Peter in Salzburg, Abt von: 1911 Steck, Hans: 2254, 2271 (A) Steck, Seifried (Stadtschreiber von St. Peter, Kellerer von: 1997 Klosterneuburg): 1881, 1887, 1913, St. Pölten (Ort): 2077 1922, 1924, 1926, 1929, 1964, 1980, St. Pölten, Amtmann des Bischofs von 2015, 2017, 2053, 2107, 2145, 2182, Passau in: Hans von Theras: 2035 2192 St. Pölten, Amtmann des Klosters: Steg, Hans bei dem: 1995 Andreas Bauer: 1995 Steger, Hans: 2271 St. Pölten, Chorherr zu: Stephan: 1995 Steiermark: 1892, 1912, 1919, 1932, St. Pölten, Dechant von: Hans von 1940, 1941, 1960, 1987, 1994, 2010, Theras: 2035 2041, 2046, 2048, 2141 (A), 2142 St. Pölten, Konvent von: 1995 (A), 2143, 2156, 2183, 2185, 2225, St. Pölten, Propst von: Gerung: 1995, 2234, 2245, 2246, 2251, 2252, 2272, 2024, 2161, 2221 2275, 2279, 2313, 2323, 2328, 2325 St. Pölten, Schaffer des Klosters: Steiermark, Hauptmann der: 2118, Stephan: 1995 2143, Moritz Welzer: 2269, 2282 St. Ruprecht in Salzburg: 2310 Steiermark, Juden aus der: 2118, 2141 St. Stephan in Wien: 1890, 1992, 2327 (A), 2142 (A), 2143, 2312 St. Stephan in Wien, Achter zu: 2075 Steiermark, Judengericht in der: 2325 St. Stephan in Wien, Chormeister zu: (A) Georg: 2037 Steiermark, Kämmerer der: Friedrich St. Theobald bei Wien: 1996 von Liechtenstein-Murau: 1872 St. Urbanskapelle in Seebach: 1900 Steiermark, Landesherr der: 1871, St. Veit (Ort): 1945 1877, 1883, 1919, 1923, 1933, 1956, Staasdorf, Eberhard von: 1954 1960, 2010, 2029, 2032, 2033, 2036, Stadeck, Hans von: 2283 2119, 2127, 2183, 2219, 2225, 2247, Stadel, Simon: 1982 2251, 2252, 2275, 2313, 2325 Stadler, der: 2063 Steiermark, Landrichter in der: 2119

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Stein (Ort): 1869, 1967, 1985, 1998, Stephan Puechas: 2103 2124, 2200, 2237 Stephan Radaundlein, Judenrichter von Stein, Bürger von: 1907, 1967, 1985, Wien: 2186, 2217, 2222, 2261 1998, 2124, 2165, 2226, 2237, 2239 Stephan Reuter: 2004, 2057, 2206, Stein, Judenrichter von: Simon Tun- 2268, 2290 dorfer: 1999 Stephan Rockendorfer: 2049 (A), 2150 Stein, Kaplan am St. Nikolausaltar in Stephan Schmied: 2037 der Pfarrkirche zu: Hans: 2239 Stephan Schmied, Richter von Mautern: Stein, Mautner von: 1869, Martin 2207 Stadler: 2165 Stephan Stichenwinkel: 2280 Stein, Osterman von (Vizedom in Stephan Sumer: 2235 Krain): 2189 Stephan Vaist: 2223 Stein, Passauer Chorhof in: 2124 Stephan von Engelsdorf: 1988 Stein, Rat von: 1999, 2124, 2165 Stephan von Harkau: 2201, 2212 Stein, Richter von: 2165, Friedrich Stephan von Ödenburg: 1882 (A) Kraft: 1985, 1991, Veit Pucher: 2140, Stephan von Sommerein: 2025 Ulrich von Znaim: 2213, Leonhard Stephan von Wölbling, Hofmeister im von Gföhl: 2264 Pöltinger Hof zu Joching: 2117, 2232 Stein, Spitalmeister in: Friedrich Kraft: Stephan Waldner: 1996 1985 Stephan Walichpeck: 2074 Steinbeck, der: 2133 Stephan Watschan: 1947 Steindel, Elisabeth ∞ Ulrich: 1972 Stephan Westerburger: 2159 Steindel, Ulrich: 1972 Stephan, Chorherr und Schaffer des Steinhauf, Andreas, Vetter des Klosters St. Pölten: 1995 Heinrich: 2161 Stephan, Chorherr zu St. Florian und Steinhauf, Heinrich: 2161 Pfarrer von St. Michael in der Steinhauser, Balthasar: 2059 Wachau: 2232 Steinhauser, Hilda ∞ Balthasar: 2059 Stephan, Kaplan der Frauenkapelle in Steirer, Hans (Küchenmeister der Dürnstein: 2006, 2063 Grafen von Cilli): 1906, 1977 Stephan, Propst von St. Florian: 1962, Steltzer, Nikolaus: 2245 1965, 1998, 2009 Stephan Aigelsberger: 1962 Stephan, Sohn Peters, des Richters von Stephan aus Neuhäusel: 2025 Sommerein: 1864, 2025 (A) Stephan Chalha: 2213 Stern, Hans: 1930 Stephan Ennser bei den Nonnen: 2275 Stern, Katharina, Tochter des Hans: Stephan Fress, Pfarrer von St. Gilgen in 1930 Passau: 2149 Stern, Peter, Sohn des Hans: 1930 Stephan Haller: 2203 Sternberg, Johann von: 1936 Stephan Has: 1895 Sternberg, Peter von: 1911 Stephan III., Herzog von Bayern: 2146 Sternberg, Wilhelm von: 1911 Stephan Kanizsai: 1899 Stetten (Ort): 1995 Stephan Krakauer: 1953 Stetten, Christine, Tochter des Wolfhart Stephan Leitner: 1870, 2051, 2074, von: 1995 2270 Stetten, Dorothea, Witwe des Wolfhart Stephan Missinger: 2257 von: 1995 Stephan Müllner: 2193 Stetten, Wolfhart von: 1995 Stephan Payer: 2108

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Steuss, David, Jude aus Wien: 1875, Straßburg, Richter von: Hans 1881, 1894, 1902, 1913, 1918, 1963, Fleischhacker: 2108 1973, 1974, 1975, 1997, 2000, 2015, Strasser, Anastasia ∞ Hans: 2256 2017, 2077 (A), 2125, 2126, 2136, Strasser, Elisabeth ∞ Hans: 2055 2173, 2177, 2217 (A), 2222, 2259, Strasser, Hans: 2055, 2249, 2256 2263, 2267, 2285, 2290, 2299, 2306, Strasserin, die: 2156 2318, 2327 Straßertal s. Falkental Steuss, David, Kinder des (Juden aus Straßwalchen, Mautner von: 1997 Wien): 1875, 1881, 1894, 1913, Stratzdorf (Ort): 1935 1918, 1997, 2000, 2015, 2086, 2125 Stratzing (Ort): 2204 Steuss, Hansüß, Jüdin aus Wien, Strauss, Martin: 1930, 2151 Tochter des David: 2267, 2318, 2327 Streitwiesen-Mollenburg, Bernhard Steuss, Hendlein, Jude aus Wien: 1881, von: 2101, 2178 1902, 1913, 1963, 1973, 1974, 1975, Strenk, Anna ∞ Georg von: 2224 2017, 2077, 2126, 2136 (A), 2164, Strenk, Georg von (Hofmeister im 2173, 2177, 2222, 2290, 2299 Hochsteter Hof zu Krems): 2224 Steuss, Jakob, Jude aus Wien: 1902, Stubai, Lienhard von: 2084 1963, 1973, 1974, 1975, 2017, 2077, Stubenberg, Friedrich von: 2062, 2220, 2126, 2136, 2164, 2173, 2222, 2299 2225 Steuss, Jona, Jude aus Wien: 1881, Stubenberg, Hans von: 2220 1902, 1913, 1963, 1973, 1974, 1975, Stubenberg, Katharina von (Äbtissin 2017, 2077, 2126, 2136 (A), 2164, des Klarissinnenklosters in Wien): 2173, 2222, 2240 (A), 2259, 2263, 1918 2285, 2299, 2306 Stubenberg, Otto von: 1997, 2065, Steyr, Juden aus: Heinlein: 1867 (A), 2225 Hendel: 1867 Stubenberg, Ulrich von: 2225 Steyr, Pfarrer von: Friedrich: 1934 Stubenberger, die jungen: 2000 Steyr, Pfleger zu: Wolfhart Inprugger: Stubentor in Wien: 2303 1867, 1914 Stuchs von Trautmannsdorf, Albero: Steyr, Richter von: 1915, Heinrich 1886, 2072 (A), 2178 Zauner: 1914, 1934 Stuchs von Trautmannsdorf, Jörg: 2101 Stichenwinkel, Stephan: 2280 Stuchsen, die: 2018 Stierl, Nikolaus (Judenrichter von Stuchsin von Trautmannsdorf, Afra: Radkersburg): 2209 2072 (A), 2104, 2109 Stockerau, Pfarrer von: Otto von Stuhlsdorf (Ort): 2112 Weißenegg: 2088 Sumer, Friedrich: 2101 Stockerauer, Andreas (Richter und Sumer, Jakob, Sohn des Friedrich: 2101 Bergmeister zu Jois): 2236, 2316 Sumer, Stephan: 2235 Stokarner, Ortolf: 2001 Sundlein, Jude, Vetter des Hetschel Stolzlein, Hans: 1997 (Chaim) aus Herzogenburg: 1890, Straning, Hans von: 2248 2022 Straßburg (Burg): 1896 (A) Suppan, der: 2284 Straßburg (Ort): 1946 (A), 2108 Süsman, Hans: 2237 Straßburg, Bürger von: 1946 (A) Süßel, Jüdin ∞ Mathes aus Eggenburg: Straßburg, Juden aus: 1946 (A), Isserl: 2043 1896, Merchel: 1946 (A)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Süßlein, Jude, Schwiegervater des Theben, Kirche zu: 2258 Smoiel, Aron und David aus Pettau: Theben, Richter von: 2258 2312 Theras, Hans von (Vikar von Tulln und Süßmann, Jude aus Krems: 2171 Dechant von St. Pölten): 1989, 2035 Süßmann, Jude, Schwiegersohn der Therasburg (Ort): 2000, 2001 Sara Josephin aus Feldsberg: 2154 Thiemo von Labin: 2079 Svätý Jur s. St. Georgen Thomas der Apotheker: 1882 Svoyanov, Philipp von: 1936 Thomas Ebendorfer: 2007 (A) Swarcz Enderlin, die: 2316 Thomas Grill: 2161 Sweblein, Agnes, Witwe des Heinrich: Thomas Mühldorfer: 2271 1873 Thomas Müllner: 2182 Sweblein, Heinrich: 1873 Thomas Olm: 2237 Swellenpeck, Genglein: 2230 Thomas Panaussel: 2204 Swentenwein, Margarethe ∞ Ulrich: Thomas Parmsdorfer: 2198 1916 Thomas Pranger: 2265 Swentenwein, Ulrich: 1916 Thomas Puchlein: 1963 Swert, Andreas: 2019 Thomas Radendorfer: 1903, 1944 Swete Maurer: 2048 Thomas Schilich: 1938 Syboto, Jude aus Herzogenburg: 2000 Thomas Thurnhofer, Richter von Synagoge s. Judenschule Ödenburg: 2280 Tadensteler: 1921 Thomas Volberlein: 2150 Taekchner, der: 2115 Thomas Weinstock: 2075 Taffa, Große (Fluss): 2039 (A) Thomas Weinzierl: 2236 Täglicher Markt in Krems: 2045 Thomas Zechmeister, Richter und Tänklein, Heinrich (Bürgermeister von Bergmeister zu Jois: 2301, 2316 Salzburg): 2320 Thomas, Abt des Schottenklosters in Tauroser, Hans: 2193 Wien: 2267, 2277, 2303 Tautendorf (Ort): 1931 Thomas, Schaffer des Chorherrenspitals Tävel, Jude aus Marburg: 2312 in Klosterneuburg: 1881, 1913 Techel, Jüdin aus Regensburg/Her- Tiem, Isachar, Jude: 1881, 1913, 1926, zogenburg: 2292, 2296 2015 Teglin, Anna: 2275 Tinndel, der: 1997 Teichener: 2232 Töchterlein, Jüdin ∞ Tröstlein aus Teinpekin, die: 2258 Hainburg: 1939, 2025, 2028, 2241 Tener, Abraham, Jude: 1920 Tolbach (?) (Ort): 2186 Tenichel (Tanchum), Jude aus Wien, Toller, Seidel: 2260 Judenmeister: 1979 Tollrer, Michael: 1955 Tenk, Peter (von Pulkau, Kaplan der St. Tor, Jans bei dem (Richter von Kloster- Antonskapelle bei Krems): 2198 neuburg): 1964, 2298 Tepsau, Katharina ∞ Paul von: 2185 Trageiner, Dorothea ∞ Ulrich: 2013 Tepsau, Paul von: 2183, 2185 Trageiner, Ulrich: 2013 Teufel, Hans: 2249 Tragwein (Ort): 2217 Teuffentaler, Nikolaus (von Rohrbach): Traiskirchen, Bürger von: 1912 2100 Traiskirchen, Juden aus: Eberl: 2145, Teym, Nikolaus (Stadtschreiber von Hadgim: 2011, 2166 Klosterneuburg): 2148, 2263 Traiskirchen, Pfarrer von: Nikolaus Theben (Ort): 2258 Walch: 1994

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Trautman, Leubel: 2193 Tulbing, Pfarrer von: Petrus: 2035 Trautmann Hüpler: 2206 Tulln (Ort): 1955, 1980, 1989, 2103, Trautmannsdorf (Ort): 2178 2188, 2260 Trautmannsdorf, Afra Stuchsin von: Tulln, Bürger von: 1954, 1955, 1989, 2072 (A), 2104, 2109 2260 Trautmannsdorf, Albero Stuchs von: Tulln, Dechant von: Ulrich von 1886, 2072 (A), 2178 Pankofen: 1989 Trautmannsdorf, Jörg Stuchs von: 2101 Tulln, Juden aus: Ester: 1989, Pessach Trautmannsdorf, Kirche auf der Burg: (?): 1980 (A), 2188 2178 Tulln, Judengericht von: 2325 (A) Trautmannsdorf, Pfarrer von: Rudolf: Tulln, Judenrichter von: Hans Parater: 2178 1954, 1955, Hans Chraitzer: 2103, Trčova s. Tepsau Martin Knebel: 2260 Tregist (Ort): 2030 Tulln, Kaplan am Heiliggeistaltar im Trentnak, der: 2245 Spital in: Friedrich von Röhrenbach: Trento s. Trient 1989 Treperger, Marquard (Dechant und Tulln, Kaplan der Frauenkirche zu: Pfarrer von Krems): 2013, 2131, Bartholomäus: 2188 2198, 2239, 2304, 2314 Tulln, Kaplan im Karner zu: Hans Tresternitz (Ort): 1883 Weiss: 2188 Trient, Bischof von: Jörg von Tulln, Kramgasse in: 1989 Liechtenstein-Nikolsburg: 2072 Tulln, Milchmarkt in: 2188 Trient, Juden aus: 2288 Tulln, Peter von (Chorherr und Oblei- Tristram von Waidendorf: 2060 meister des Klosters Klosterneuburg): Trnava s. Tyrnau 2107 Trofaiach (Ort): 2313 Tulln, Pfarrer von: Ulrich von Trokendorfer, Ulrich: 2043 Pankofen: 1989, Heinrich Köck: Tröstel, Jude aus Krems: 2070 (A) 2035 Tröstlein, Jude: 1974 Tulln, Priorin des Dominikanerinnen- Tröstlein, Jude aus Hainburg: 1928, klosters in: Klara Baumgartnerin: 1939, 2025, 2028, 2241 1954, 1955 Trübenwein zu der Wachau, Friedrich: Tulln, Richter von: Martin Knebel: 1878 2188 Truchsess von Emmerberg, Dyeteg der: Tulln, Schaffer des Dominikanerinnen- 1986 klosters in: Peter Püchlein: 1954, Truchsess, Wolfgang der: 2102 1955, 1989 Truetschenlugel, der: 2053 Tulln, Spitalmeister in: Wolfhart Trunt, Friedrich: 2111 Moser: 1989, Hans Lederer: 2103, Tschon, Peter (Pfleger und Verweser 2260 des Martinspitals in Wien): 1990 Tulln, Vikar am Heiliggeistaltar im Tschurk, Jakob: 2246 Spital in: Michael Peuerlein: 1989 Tuchbreiter, Elisabeth ∞ Ulrich: 2061 Tulln, Vikar von: Hans von Theras: Tuchbreiter, Ulrich: 2061 1989 Tuchbreiter, Wernhard: 2319 (A), 2327 Tullner, der: 1892 Tuchlauben in Wien: 2125 Tullnergasse in Klosterneuburg: 1887, Tuchscherer, Hans (Judenrichter von 1888 Wiener Neustadt): 2272, 2283, 2326 Tumnich, Elisabeth ∞ Ulrich: 1998

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Tumnich, Ulrich: 1998 Ulrich Granns: 1997 Tunau, Ulrich auf (Propst und Juden- Ulrich Hengewein, Schlüssler von richter von Regensburg): 1925 Klosterneuburg: 1922 Tunauer, Friedrich (Zechmeister und Ulrich Herwart, Stadtschreiber von Verweser der Zeche Unserer Frau zu Wien: 1992 Perchtoldsdorf): 2197 Ulrich Hofmann: 2018 Tundorfer, Simon (Judenrichter von Ulrich im Turn: 2240, 2259, 2298, Krems und Stein): 1984, 1985, 1991, 2299, 2306 1998, 1999, 2013, 2016, 2115, 2133, Ulrich Inprugger: 2104 2140, 2149, 2158, 2159, 2165, 2187, Ulrich Kern: 2130 2193, 2198, 2200, 2203, 2204, 2208, Ulrich Kerner: 2020, 2037 2210, 2211, 2213, 2224, 2226, 2237, Ulrich Klingenbrunner, Burggraf zu 2242, 2292, 2296, 2304 Mollenburg: 2101 Turen, Nikolaus von (Kellerer der Ulrich Küchenmeister: 1895 Grafen von Cilli): 1906, 1937, 1977 Ulrich Kürschner: 2264 Türk, Simon: 2015, 2017 Ulrich Maurer, Judenrichter von Turn, Jörg Sebeck von dem (Ritter): Wiener Neustadt: 1912, 1932, 1953 1900, 1995 Ulrich Payr: 1960 Turn, Ulrich im: 2240, 2259, 2298, Ulrich Peheim: 2148, 2150, 2263 2299, 2306 Ulrich Petendorfer: 2260 Turnkart, Nikolaus (Judenrichter von Ulrich Petschner, Landschreiber in Perchtoldsdorf): 1970, 2034, 2049, Oberbayern: 2146 2073, 2197 Ulrich Pirichfelder: 1890 Tyrna, Friedrich von (Ritter): 1893, Ulrich Pottenbrunner: 2056, 2221 2152 Ulrich Pranker: 2282 Tyrna, Jans von: 2039 Ulrich Püchler: 2313 Tyrna, Ludwig von: 2000, 2039, 2248, Ulrich Purkhartsperger: 1890 2253 Ulrich Rauchenwarter, Richter von Tyrna, Rudolf von: 2000, 2008 (A), Pressburg: 2123, 2135, 2241 2039, 2248, 2253 Ulrich Resch: 2299 Tyrnau (Ort): 1864 Ulrich Saelischind: 1985 Tyrnau, Juden aus: Merchlein: 1947 Ulrich Schneckenreuter, Richter von (A) Leonfelden: 2106 Tzerarin, Dietlin: 2025 Ulrich Schneckenreuter, Sohn des: Uherské Hradiště s. Ungarisch Hradisch 2106 Ullein Hager: 2167 Ulrich Schüll: 1907, 2124 Ullein Pranger: 2258 Ulrich Schwab: 2051 Ulrich auf Tunau, Propst und Ulrich Schwab von Gratwein: 2238 Judenrichter von Regensburg: 1925 Ulrich Sebeck von Seebach: 1900 Ulrich Chalha: 2213 Ulrich Sefner: 1923 Ulrich der Schenk von Osterwitz: 2168 Ulrich Sengenwein, Burggraf zu Linz: Ulrich der Seiler: 1887, 1888 1971 Ulrich Florianer: 2264 Ulrich Snell: 2009 Ulrich Flusthart: 1981, 2022 Ulrich Sparolt: 2111 Ulrich Fredenberger: 2066 Ulrich Steindel: 1972 Ulrich Frey von Freistein: 1937 Ulrich Swentenwein: 1916 Ulrich Grabner: 2275 Ulrich Trageiner: 2013

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Ulrich Trokendorfer: 2043 Ungarn: 1899, 1921, 1928, 1932 (A), Ulrich Tuchbreiter: 2061 1939, 1947, 2018, 2025, 2028, 2064, Ulrich Tumnich: 1998 2071, 2085, 2123, 2135, 2214, 2215, Ulrich von Dachsberg: 2070, 2141, 2236, 2241, 2258, 2301, 2302, 2316, 2142, 2152, 2160, 2165, 2178, 2220, 2329 2221, 2227, 2262 Ungarn, Kanzler der Königin von: Ulrich von Ebersdorf: 2050, 2052, Johann Kanizsai, Erzbischof von 2058, 2155, 2195 Gran: 1899 Ulrich von Ehrenhausen: 2196 Ungarn, Kanzler des Königs von: Ulrich von Enzersdorf: 1895 Johann Kanizsai, Erzbischof von Ulrich von Lichtenegg: 2000, 2070, Gran: 1899 2139 Ungarn, König von: Sigismund: 1899, Ulrich von Liechtenstein-Murau: 1865 2212, 2308 Ulrich von Maissau: 2039, 2063 Ungarn, Königin von: 1899 Ulrich von Pankofen, Dechant und Ungarn, königlicher Schatzmeister von: Pfarrer von Tulln: 1989 Nikolaus Kanizsai: 1899 Ulrich von St. Lambrecht: 2202 Unger, Mosche, Jude aus Wien: 2051, Ulrich von Stubenberg: 2225 2075 Ulrich von Wallsee-Drosendorf: 1869, Unkel, Martin (Richter von Graz und 2000, 2080, 2086, 2104, 2109 Zechmeister der Grazer Schreiber- Ulrich von Winkel: 2070, 2139 zeche): 2119 Ulrich von Znaim, Richter von Krems Unntinn, Hans: 1938 und Stein: 2115, 2169, 2213 Unter-Langenlois s. Langenlois, Ulrich Weiderfelder: 1897 Niederes Aigen in Ulrich Werder: 2319, 2327 Unterlorch (Ort): 2009 Ulrich Widenhofer: 2162 Untersievering (Ort, Wien 19): 2099 Ulrich Winkler: 2037 Urberf, Ortel: 2038 Ulrich Zink, Spitalmeister im Bürger- Urbetsch, der: 2327 spital in Wien: 1880, 1979, 2000, Urbetsch, Dietrich: 2166 2008 (A), 2012, 2037 Urbetsch, Dorothea ∞ Dietrich: 2166 Ulrich Zisserl: 2184, 2257 Ursula ∞ Hans Jud von Hofkirchen: Ulrich zu Krems: 1997 2042 (A) Ulrich Zwickel: 2210 Ursula ∞ Hans Mader: 2200 Ulrich, Bischof von Brixen: 2288 Ursula Wildeckerin: 1924 Ulrich, Hausbesitzer in Neunkirchen: Uttendorfer, Michael: 2102, 2122 2156 Vaist, Stephan: 2223 Ulrich, Pfarrer von Michelhausen: 2035 Valindhab, Martin (Judenrichter von Ulrich, Schreiber des Reinprecht von Bruck an der Mur): 2032, 2033, 2036 Wallsee-Enns: 1971 Valtiče s. Feldsberg Ulrich, Sohn des Konrad Öler: 2020, Védeny s. Weiden am See 2037 Vederlein, Martin: 1994 Ulrich, Sohn des Konrad Pinter: 2005 Veit Anhanger: 2150 Ungar, Jörg Seidennater der: 2074 Veit Pucher, Richter von Krems und Ungar, Katharina ∞ Jörg Seidennater Stein: 2140, 2208 der: 2074 Veitlein, Jude: 2148 Ungarisch Hradisch (Ort): 1876 (A) Veivel, Jude aus Regensburg: 1925

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Veivel, Jude, Bruder des Joseph aus Vlaischker, Jakob Laurein der: 1960 Mospach: 2312 Vlaischker, Martin: 1960 Velchlein, Jude, Großvater des Vogel, Leb (Richter von Voitsberg): Merchlein aus Krems/Pressburg: 2029, 2030, 2054 1882 (A) Vogelsang, Nikolaus: 1870 Velké Meziříčí s. Meseritsch Vogler, Dietel: 2268 Velm (Ort): 2060 Voglusch, Jude, Sohn des Lesir: 2254 Velm, Jörg, Sohn des Konrad von: Voitsberg (Ort): 2030, 2054, 2090 (A), 2060 2091, 2251 Velm, Konrad von: 2060 Voitsberg, Bürger von: 2029, 2054, Ventur de Salto, Jakob (Judenrichter 2076, 2090 (A), 2091, 2251, 2284 von Pressburg): 1864, 1882, 2132 Voitsberg, Juden aus: 2091, Afrusch: Vetterlein, der: 2200 2030, 2054, 2284, Aron: 2251, Vetz, Michael: 2226 Avigdor: 2030 (A), Isachar: 1987 Vfendel, Jude aus Neunkirchen: 1994 Voitsberg, Judenrichter von: 2091, Vicenza, Juden aus: Jakob: 2089 (A) Hans Lempzagel: 2029, Heinrich am Vierdung, Michael (Judenrichter von Fierst: 2284 Wien): 2081 (A) Voitsberg, Pfarrer von: Johannes von Vierdung, Ortolf s. Schuchler/Vier- Heiligenstadt: 2030, 2054 dung, Ortolf Voitsberg, Richter von: 2091, 2251, Vierdung, Paul (Bürgermeister von Hans Lempzagel: 1987, Leb Vogel: Wiener Neustadt): 1941, 2037 2029, 2030, Hans Pygnotel: 2054, Viktring, Abt von: Nikolaus: 1956, Kunz Schwärzel: 2251 Johann: 2185 Volberlein, Älblein, Sohn des Thomas: Viktring, Amtmann des Klosters (in 2150 Marburg): Paul von Tepsau: 2183, Volberlein, Konrad, Sohn des Thomas: 2185 2150 Viktring, Kloster: 2185 Volberlein, Michael, Sohn des Thomas: Viktring, Konvent von: 1956 2150 Villach (Ort): 2059, 2134, 2181 Volberlein, Thomas: 2150 Villach, Bürger von: 2059, 2089, 2181 Völkermarkt, Bürger von: 2067 Villach, Guardian des Völkermarkt, Richter von: 2067 Minoritenklosters in: 2181, Andreas Volkersdorf (Burg): 2136 von Horn: 2059 Volkersdorf, Hans von: 2063 Villach, Juden aus: 1961 (A), Eislein: Volkersdorf, Jörg von: 2136 2089 (A), Jakob: 2089, 2134, Jakob Volkersdorf, Ortolf von: 2009 aus Vicenza: 2089 (A) Volkersdorf, Seibot von: 2136 Villach, Judenschule in: 2059, 2181 Vorchaimer, Konrad (Judenrichter von Villach, Konvent des Minoritenklosters Wiener Neustadt): 2231, 2234 in: 2059, 2181 (A) Vorchaimer, Magdalena ∞ Konrad Villach, Spital in: 2059 (Judenrichter von Wiener Neustadt): Vinczchueczel, Heinrich: 2053 2231 Vinczchueczel, Kunigunde ∞ Heinrich: Vorlauf, Konrad (Bürgermeister von 2053 Wien): 2289 Vinkkel, Jude aus Wien: 1990 Vöttau s. Lichtenburg-Vöttau Vivianz von Sonnberg: 2087 Vrenauer, Nikolaus: 2018 Vivianz, Simon: 2160 Wachau (Tal): 1978

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Wachau, Bürger zu der: 1999 Wallsee-Enns, Heinrich von: 2072, Wachau, Friedrich Trübenwein zu der: 2104, 2109, 2297 1878 Wallsee-Enns, Reinprecht von: 1971, Wachau, Hans Pinter zu der: 1999 2069, 2083, 2104, 2178, 2219, 2307 Wachau, Pfarrer von St. Michael in der: Wallsee-Enns, Rudolf von: 1942, 1943, Stephan: 2232 2000, 2001, 2083, 2104, 2122, 2172, Wachau, Richter in der: Konrad 2173, 2175, 2178, 2205, 2220, 2268 Scheffolt: 1978, 1999, Konrad Wallsee-Enns, Ulrich, Schreiber des Hochstetter: 2133 Reinprecht von: 1971 Wadel, Heinrich: 2329 Wallsee-Graz, Eberhard von: 2063 Wagenknecht, Elisabeth ∞ Hans: 2258 Wallsee-Graz, Elisabeth von Kuenring, Wagenknecht, Hans: 2258 Witwe des Eberhard von: 2063 Wagramer, Gerwart: 1949 Wallsee-Linz, Eberhard von: 2042 (A) Waidendorf, Tristram von: 2060 Wallsee-Linz, Jörg von: 1910, 1981, Waidhofen an der Thaya (Ort): 2191 1983, 2000, 2001, 2022, 2104 (A) Wallseer: 1885 Waidhofen, Hans von (Pfarrer von Walter Alocher, Chorherr zu Niederhollabrunn): 1889 Klosterneuburg und Pfarrer von Walch, Elias, Jude: 1920 Heiligenstadt: 1918 Walch, Joseph, Jude aus Wien: 1908, Walter Pinter: 1903, 1944, 2005 1909 Walter von Mannsburg: 2021 Walch, Nikolaus (Pfarrer von Trais- Walter von Seisenegg, Landrichter ob kirchen): 1994 der Enns: 2106 Walch, Scheftel, Jude: 2162 Walterskirchen, Lesel Hering von: 1898 Walchgasse in Klosterneuburg: 2145 Wank, Jans (Kaplan am St. Paulsaltar Walchun Fleischer: 2247 der Pfarrkirche zu Krems): 1959, Waldbot, Hans: 2009 1984 Waldhausen, Chorherr zu: Wolfgang: Warme Fischa (Fluss) s. Fischa 2232 Wasserburg (Ort): 2146 Waldner, Jörg: 2004 Wasservogel, Dorothea ∞ Nikolaus: Waldner, Stephan: 1996 2270 Waldstein, Gebhard von: 1927 Wasservogel, Nikolaus: 2270 Walichpeck, Stephan: 2074 Watman, Andreas: 1866 Wallnerstraße in Wien: 2074 Watman, Kunigunde ∞ Andreas: 1866 Wallsee, Afra von s. Afra Stuchsin von Watschan, Stephan: 1947 Trautmannsdorf Watzmansdorfer, Erasmus: 2114 Wallsee-Drosendorf, Friedrich von: Weber, Christian: 2314 1885, 1945 Weber, Katharina ∞ Lienhard: 2235 Wallsee-Drosendorf, Ulrich von: 1869, Weber, Kunz: 1949 2000, 2080, 2086, 2104, 2109 Weber, Lienhard: 2235 Wallsee-Drosendorf, Wolfgang von: Wegenbürfel, Konrad: 1924 2086 Wegstain, Jörg: 2298 Wallsee-Enns, Amtmann des Rudolf Wegstainin, Margarethe: 2298 von (zu Mödling): Stephan Reuter: Wehing, Hans von: 2234 2268 Wehingen, Berthold von (Bischof von Wallsee-Enns, Friedrich von: 1942, Freising): 2000, 2001, 2220, 2244 1943, 2262, 2274, 2297 (A)

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Wehingen, Klara von (Äbtissin von Wels, Richter von: 2315, Hans Kran- Dürnstein): 1967, 1985, 1998 fuß: 2111 Weichard von Winkel: 2072 Wels, St. Ägidius bei: 2111 Weiden am See (Ort): 2214 (A) Welzer, Moritz: 2269, 2282 Weiden an der March (Ort): 2214 (A) Wempugsch, Andreas (Hofmeister im Weiden, Juden aus: Peer: 2214 Admonter Hof zu Krems): 2115 Weidenberg, Albrecht von (Pfarrer von Wendelmut ∞ Walter Pinter: 1903, Perchtoldsdorf): 2194, 2199 1944, 2005 Weiderfelder, Ulrich: 1897 Wenzel, Römischer König und König Weidlingbach (Fluss): 1875 von Böhmen: 2120, 2308 (A) Weiglein, Margarethe, Witwe des: 1969 Wenzel, Sohn des Adam Grelitzer: Weihburggasse in Wien: 1866 2025, 2250 Weikersdorf (Ort): 1898, 2023 Werdenberg-Sargans, Heinrich von: Weikersdorf, Juden aus: Haniko: 1908, 2225 (A) 1909, 2023 Werder, Ulrich: 2319, 2327 Weinstock, Margarethe, Witwe des Werdertor in Wien: 1990 Thomas: 2075 Wernhard Chrömlein: 1941 Weinstock, Thomas: 2075 Wernhard Granns, Hauptmann von Weinzierl (Ort): 1991, 2117, 2169, Salzburg: 2273, 2276 2187, 2193, 2200 Wernhard Ruprecht: 2115, 2193 Weinzierl, Aldersbacher Hof zu: 2187, Wernhard Tuchbreiter: 2319 (A), 2327 2193, 2224 Wernhard von Haunsberg: 2320 Weinzierl, Amtmann des Klosters Wernhard von Maissau: 2039 Aldersbach in: Leb der Leitgeb: Werntzl Geblein: 2232 2045, 2149 Wernzlein zu Marburg, Amtmann der Weinzierl, Hofmeister im Raiten- Herrschaft zu Pettau und Keller- haslacher Hof zu: Konrad: 2117 meister in Marburg: 2010, 2174, Weinzierl, Hofmeister im Zwettler Hof 2196 zu: Offerlein: 2016 Westerburger, Afra, Witwe des Jans: Weinzierl, Nikolaus (Schaffer zu 2159 Senftenberg): 1910, 2304 Westerburger, Jans: 2159 Weinzierl, Raitenhaslacher Hof zu: Westerburger, Stephan: 2159 2117 Wetzendorf (Ort): 1867 Weinzierl, Thomas: 2236 Wetzlein Wiener: 2067 Weiss, Hans (Kaplan im Karner zu Weyrer, Hans: 2286 Tulln): 2188 Widenhofer, Margarethe ∞ Ulrich: Weißenbacher, Nikolaus: 2280 2162 Weißenegg, Otto von (Pfarrer von Widenhofer, Ulrich: 2162 Stockerau): 2088 Widerhals, Anna, Tochter des Jans: Weiten (Ort): 2101 1884 Weiten, Richter von: Hans: 2101 Widerhals, Elisabeth, Tochter des Jans: Weitenstein, Popplein von: 2065, 2121 1884 Wels (Ort): 2111, 2315 Widerhals, Jans: 1884 Wels, Bruckmeister von: Konrad Zot Widerhals, Katharina, Tochter des Jans: von Hörling: 2111 1884 Wels, Bürger von: 2111, 2315 Widerhals, Kunigunde ∞ Seidel: 1884 Wels, Rat von: 2315 Widerhals, Seidel: 1884

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Widmertor in Wien: 1990, 1884 Wien, Bürgermeister von: 2146, 2324, Wien (Ort): 1866, 1869, 1870, 1873, Michael Geukramer: 1890, 2023, 1876, 1880, 1884, 1886, 1890, 1894 2074, Paul Würfel: 2248, 2327, (A), 1898, 1902, 1908, 1909, 1911, Berthold Lang: 2248, Haunold 1917, 1918, 1920, 1942, 1943, 1948, Schuchler: 2270, 2281, Konrad 1958, 1968, 1972, 1974, 1976, 1979, Vorlauf: 2289 1981, 1983, 1989 (A), 1990, 1992, Wien, Bürgerspital in: 2099 1997, 2000, 2001, 2002, 2003, 2008, Wien, Chormeister zu St. Stephan in: 2012, 2018 (A), 2022, 2027, 2031, Georg: 2037 2039, 2041, 2044, 2050, 2051, 2052, Wien, Deutschordenshaus in: 1884, 2056, 2058, 2060, 2062, 2070, 2072, 2027 2074, 2080, 2081, 2082, 2083 (A), Wien, Deutschordensherren in: 1884, 2084, 2086, 2090, 2091, 2092, 2093, 2027 2094, 2095, 2096, 2097, 2098, 2099, Wien, Dominikanerkloster in: 2303 2113, 2114, 2116, 2118, 2120 (A), Wien, Frauenkloster St. Laurenz in: 2122, 2123, 2125, 2126, 2136, 2141, 1982, 2186 2142, 2143, 2152, 2154, 2160, 2162, Wien, Frauenkloster St. Nikolaus vor 2166, 2171, 2172, 2173, 2175, 2176, dem Stubentor in: 2270 2180, 2186, 2191, 2195, 2205, 2211, Wien, Heiliggeisthaus in: 2154 2216, 2217, 2220, 2221, 2222, 2227, Wien, Hochstraße in: 2044 2229, 2233, 2237, 2243, 2244, 2253, Wien, Inhaber und Verweser der Juden- 2255, 2261, 2266, 2267, 2270, 2274, zeche von: Lesir: 2160 (A) 2277, 2280, 2281, 2289, 2294, 2295, Wien, Juden aus: 1925 (A), 2141, 2195, 2297, 2299, 2300, 2303, 2308 (A), 2227, David aus Radkersburg: 2062 2309, 2307, 2319, 2324, 2327 (A), David Steuss, Kinder des: 1894, Wien, Abt des Schottenklosters in: 1997, 2015, 2086, 2125, Effel: 1979, Donald: 1873, 1876, 1948, Heinrich: Hanna Peltlin: 1911 (A), Hansüß: 2011, 2153, Thomas: 2267, 2277, 2267, Hendlein Steuss: 1902, 1973, 2303 1974, 1975, 2017, 2126, 2164, 2177, Wien, Äbtissin des Klarissinnenklosters 2222, 2290, 2299, Heschkel von in: Katharina von Stubenberg: 1918, Raab: 2074, Hetzlein: 2102, Hösch- Johanna Sonnbergerin: 2161 lein: 1917, 1968, Jakob Steuss: 1902, Wien, Achter zu St. Stephan in: 2075 1973, 1974, 1975, 2017, 2126, 2164, Wien, Allerheiligenstift in: 2178 2222, 2299, Jona Steuss: 1902, 1973, Wien, Alter Fleischmarkt in: 1982 1974, 1975, 2017, 2126, 2164, 2222, Wien, Amtmann des Abtes des 2259, 2263, 2285, 2306, Joseph Schottenklosters in: Hans Füchsel: Walch: 1908, 1909, Lesir: 2160, 2281 2303 (A), Leubmann, Sohn des Joseph aus Wien, Amtmann des Deutschordens- Mödling (?): 2217 (A), Meir von hauses in: Lorenz Krepfel: 2027 Erfurt: 2243 (A), 2270, 2327, Michel- Wien, Bürger von: 1866, 1870, 1873, traut: 2050, 2052, 2058, 2064, 2071, 1880, 1884, 1890, 1917, 1990, 1992, 2146, 2175, 2186, 2216, Mosche 2024, 2031, 2051, 2074, 2075, 2109, Unger: 2051, 2075, Neckel: 1882, 2146 (A), 2160, 2166, 2211, 2222, Peltlein aus Salzburg: 1911 (A), Sara 2240, 2248, 2262, 2266, 2270, 2318, Josephin aus Feldsberg: 2154 (A), 2319, 2327 Saulein: 2266, Scheftel: 2303, Sletel: 2153, Slömel: 2027, 2101 (A),

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Slömlein Hempus: 1908, 1909, 2101 Wien, Meister des Heiliggeisthauses in: (A), Slomlein: 2101, Tenichel: 1979, Nikolaus von der Littau: 2154 Vinkkel: 1990, Zecherl aus Regens- Wien, Münzmeister von: Michael burg: 1925 (A), Zisnaba: 1981 Geukramer: 1890, 2074 Wien, Judenbuch von: 1979, 2075, Wien, Nikolaus am Judentor zu: 2158 2318 Wien, Petersfreithof in: 1873, 1890 Wien, Judengasse in: 1974 Wien, Pfleger und Verweser des Wien, Judengericht von: 2325 (A) Martinspitals in: Peter Tschon: 1990 Wien, Judenmeister in: Abraham Wien, Priorin des Frauenklosters St. Klausner: 2266 (A), Meir von Erfurt: Laurenz in: Agnes Würflin: 2186 2243 (A), 2270, 2327, Tenichel: 1979 Wien, Propst des Allerheiligenstifts in: Wien, Judenrichter von: 2008, Haunold Anton: 2178 Schuchler: 2081 (A), Michael Vier- Wien, Rat von: 1866, 1873, 1880, 1890, dung: 2081 (A), Burkhard Metzner: 1982, 1992, 2023, 2031, 2074, 2143, 1866, Nikolaus Klett: 1917, Peter 2146, 2161, 2162, 2221, 2253, 2261, Gunzburger: 1996, 2008 (A), 2031, 2266, 2270, 2281, 2307, 2324, 2327 2056, Ortolf Schuchler/Vierdung: Wien, Rektor der Universität: Friedrich 2078 (A), 2079, 2080, 2081, 2082, von Gars: 2014 (A) 2083, 2084, 2099, Berthold Lang: Wien, Richter von: 2008, Hans von 2154, Stephan Radaundlein: 2186, Eslarn der Ältere: 1880, Paul Würfel: 2217, 2222, 2261 2008 (A), Peter Angerfelder: 2259, Wien, Judenschule in: 1958, 2195 2318, 2319 Wien, Judensteuer von: 2083 (A) Wien, Schaffer des Bürgerspitals in: Wien, Judenzeche von: 2160 (A) Hans Gäb: 1979 Wien, Kämmerer von: Martin Wien, Schaffer des Frauenklosters St. Hausleiter: 1992 (A), 2289 Laurenz in: Konrad von Göllersdorf: Wien, Kaplan am Altar der Elftausend 1982 Jungfrauen in Maria am Gestade in: Wien, Schenkenstraße in: 2155 Ortolf von Klein-Rußbach: 2051 Wien, Schottenkloster in: 1876, 1948, Wien, Kaplan zu St. Michael in: Kaspar 2153, 2267, 2277 Gerhart: 2261 Wien, Schottentor in: 2154, 2261 Wien, Kärntnerstraße in: 2270 Wien, Singerstraße in: 2318, 2319, Wien, Kärntnertor in: 1979, 1996, 2327 2099, 2154 Wien, Spitalmeister im Bürgerspital in: Wien, Klarissinnenkloster in: 1918, Ulrich Zink: 1979, Hermann Schick: 1972, 2161 2099 Wien, Komtur des Deutschordens- Wien, St. Stephan in: 1890, 1992, 2327 hauses in: Michael: 1884 Wien, St. Theobald bei: 1996 Wien, Konrad von (Richter und Juden- Wien, Stadtschreiber von: Ulrich richter von Klosterneuburg): 1951 Herwart: 1992 Wien, Konvent des Schottenklosters in: Wien, Stubentor in: 2303 1876, 1948, 2011, 2153, 2267, 2277 Wien, Tuchlauben in: 2125 Wien, Landstraße in: 2303 Wien, Universität: 2014 (A) Wien, Maria am Gestade in: 2158 Wien, Wallnerstraße in: 2074 Wien, Maria Magdalena-Kloster in: Wien, Weihburggasse in: 1866 2154 (A) Wien, Werdertor in: 1990 Wien, Martinspital in: 1990 Wien, Widmertor in: 1990, 1884

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Wien, Wirt im Pöltinger Hof zu: Wiener Neustadt, Kirchmeister der Matthias Jost: 2024 Pfarrkirche zu: Hans Petschacher: Wien, Zechmeister der Judenzeche von: 2272 Lesir: 2160 (A) Wiener Neustadt, Konvent von St. Peter Wiener Neustadt (Ort): 1892, 1912, an der Sperr in: 1941, 2272 1940, 1941, 1953 (A), 2037, 2231, Wiener Neustadt, Pfarrer von: Hans 2256 (A), 2272 (A) von Melk: 1994, Nikolaus, Hof- Wiener Neustadt, Bürger von: 1892, meister des Erzbischofs von Salzburg 1905, 1912, 1916, 1932, 1940, 1941, zu Arnsdorf: 1907 1953, 2020, 2037, 2201 (A), 2231, Wiener Neustadt, Pfarrkirche zu: 1940, 2234, 2272, 2283, 2326 2231, 2272 Wiener Neustadt, Bürgermeister von: Wiener Neustadt, Rat von: 1892, 1916, Paul Vierdung: 1941 1932, 1941, 2020 Wiener Neustadt, Deutschherrenviertel Wiener Neustadt, Richter von: Hans in: 2326 Hepauch: 1892, 1905, 1912, 1916, Wiener Neustadt, Grüngasse in: 2272 Jakob Rud: 1940, 1941, Nikolaus Wiener Neustadt, Juden aus: 2141, Henifein: 2020, 2037, Hans Pet- 2143, 2147, 2171, 2195, 2201, 2220, schacher: 2231, 2272, 2326 Eberlein: 1911, 1942, 1943, 2037 Wiener Neustadt, Spital in: 1892, 2272 (A), 2072, 2104, 2109, 2297, Eislein: Wiener Neustadt, Spitalmeister in: 2037, 2201, 2229, 2280, Freudlein: Nikolaus: 2037 2217 (A), Friedlein: 2289, Isak: 2201 Wiener Neustadt, St. Nikolauskapelle (A), 2229 (A), 2272, Isak, Vater des in: 1905, 1912, 2037 Smerlein und des Eberlein: 2037 (A), Wiener Neustadt, Verweser des St. 2201 (A), Leubmann: 2272 (A), Lienhard-Altars auf dem Karner in: Mayerlein: 2062 (A), Smerlein: 1911, Siegmund Ziernberger: 2231 1942, 1943, Wölflein: 2201 (A), 2272 Wiener Neustadt, Wienertor in: 2272 Wiener Neustadt, Judengericht von: Wiener, Jörg: 1887, 1888, 1964 2325 (A) Wiener, Margarethe, Witwe des Jörg: Wiener Neustadt, Judenrichter von: 1964 Hans Haid: 1905, 1916, 1932 (A), Wiener, Tochter des Jörg: 1964 Ulrich Maurer: 1953, Nikolaus Wiener, Wetzlein: 2067 Rohrbacher: 2157, Konrad Wienertor in Wiener Neustadt: 2272 Vorchaimer: 2231, 2234, Hans Wiesendorf, Hans Gomann von: 2023 Tuchscherer: 2272, 2283, 2326 Wilbirg von Maidburg-Hardegg: 2002 Wiener Neustadt, Judenschule in: 1958, Wildberg (Burg): 2039, 2223 2195 Wildecker, Michael (Burggraf zu Wiener Neustadt, Kaplan am St. Rauheneck): 1942 Dorothea-Altar der Pfarrkirche zu: Wildeckerin, Mutter der Barbara ∞ 1940 Rudolf Scheurbeck: 1924 Wiener Neustadt, Kaplan im Spital in: Wildeckerin, Ursula: 1924 Leopold: 2272 Wildhauser, der: 2286 Wiener Neustadt, Kaplan zu St. Peter Wildon (Ort): 2247 an der Sperr in: Peter: 1905, Niko- Wildon, Bürger von: 2247 laus: 2037 Wildon, Pfarrer von: 2247 Wiener Neustadt, Kesslerstraße in: Wildon, Richter von: Hans Heben- 1940 plaher: 2247

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Wilfleinsdorf (Ort): 2018 Winkel, Ulrich von: 2070, 2139 Wilhelm Rorer: 2155 Winkel, Weichard von: 2072 Wilhelm von Auersperg, Ritter: 2189 Winkler, Ulrich: 2037 Wilhelm von Cilli: 1906, 1937, 1966, Winzendorf (Ort): 2249 1993, 2065 (A) Wisent auf dem Anger, Simon: 1889, Wilhelm von Sternberg: 1911 1922, 1964, 2087 Wilhelm, Grundbesitzer in Gösting: Wittelsbacher: Ruprecht I., Römischer 2323 König: 2228, Stephan III., Herzog Wilhelm, Herzog von Österreich: 2062, von Bayern: 2146 2078, 2079, 2080 (A), 2082, 2083, Witzig, Michael: 2005 2084, 2086, 2090, 2091, 2092, 2093, Wölbling, Stephan von (Hofmeister im 2094, 2095, 2096, 2097, 2098, 2102, Pöltinger Hof zu Joching): 2117, 2104, 2113, 2116, 2118, 2120, 2136, 2232 2141, 2142, 2147, 2150, 2152, 2160, Wolf, Dietrich: 2303 2164, 2165, 2171, 2172, 2173, 2175, Wolf, Jude aus Krems/Hainburg: 2123 2176, 2178, 2191, 2195, 2205, 2216, (Krems), 2129, 2132 (Österreich), 2220, 2221, 2227, 2229, 2244, 2248, 2133 (A), 2137 (Österreich), 2138 2253, 2255, 2294 (A), 2295, 2300, (Österreich), 2250 (Hainburg) 2307, 2324 Wolf, Peter: 2167, 2275 Wilhering, Kloster: 1901 (A) Wolfel Wotfas: 2193 Willendorf (Ort): 2249 Wolfgang der Truchsess: 2102 Wilthart, Simon: 2087 Wolfgang Rorer: 2155 Wimer, David, Jude aus Cilli: 2121 Wolfgang von Rust: 1891 Winden, Burkhard von: 2114 Wolfgang von Wallsee-Drosendorf: Winden, Margarethe ∞ Burkhard von: 2086 2114 Wolfgang, Chorherr zu Waldhausen: Windenau, Paltram von: 1933, 1956, 2232 1966, 2026 Wolfgang, Sohn des Pertlein von Windisch Landsberg: 2026 (A) Würflach: 1892 Windischdorfer, Hans: 1962, 1965 Wolfger, Friedrich: 1884 Windischdorfer, Peter: 1962 Wolfger, Margarethe ∞ Friedrich: 1884 Windischendorf (Ort): 2014 Wolfhart Inprugger, Pfleger zu Steyr: Windischfeistritz (Ort): 2048 (A) 1867, 1914 Windischfeistritz, Bürger von: 2048, Wolfhart Moser, Spitalmeister in Tulln: 2252 1989 Windischfeistritz, Juden aus: Itzel: Wolfhart Pob: 2074, 2125 2312, Merchel: 2252 Wolfhart von Au: 1935, 2006, 2063 Windischfeistritz, Pfarrer von: Hans: Wolfhart von der Alben: 1997 2048 Wolfhart von Kirchstetten: 1954 Windischfeistritz, Richter von: Martin Wolfhart von Schwarzensee: 1940, Kreusel: 2048 1941 Windischgrätz, Juden aus: Nachim: Wolfhart von Stetten: 1995 1906 Wolfhart, Sohn des Jörg Hinkcher: Windischgrätz, Konrad von: 2176 2162 Windischgrätz, Reinprecht von: 2176 Wolfin, Dorothea (Priorin des Frauen- Winkel, Jörg im: 2210 klosters in Graz): 2275 Winkel, Peter im: 2004

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Wölflein, Jude aus Wiener Neustadt: Ybbs, Juden aus: Gemlein: 2101, 2201 (A), 2272 Joseph aus Krems: 2115, 2216, Wolfsbach, Hans Sebeck von: 1900 Schalam: 1957 Wolfstein, Gilg: 2221 Yrher, Konrad: 2144 Wolkersdorf, Richter von: Heinrich Yriman, Jude, Schwager des Efferl aus Minner: 2161 Herzogenburg: 1949 Wöllersdorf, Albrecht von: 2234 Zaingrub, Andreas von: 1885, 1945 Wöllersdorf, Elisabeth ∞ Albrecht von: Zauchinger, Agnes ∞ Dietmar: 1867 2234 Zauchinger, Dietmar: 1867 Wollmannsberg, Michael von: 1893 Zauner, Heinrich (Richter von Steyr): Wösendorf (Ort): 1878, 1879, 2133, 1914, 1934 2232 Zaunrud, Andreas: 1997 Wotfas, Wolfel: 2193 Zayser, Jakob: 2059 Wulfing Grefenpeck: 1897 Zecherl (Petachja) von Wien, Jude aus Wulfing Payer von Rußbach: 1927 Regensburg: 1925 (A), 2171 Wulfing von Hausmannstätten: 2151 Zecherlein, Jude, Sohn des Hetschel Wulfing von St. Georgen: 1932 (Chaim) aus Herzogenburg: 1983 Wullersdorf, Hans von: 2004, 2061, Zechmeister, Thomas (Richter und 2206 Bergmeister zu Jois): 2301, 2316 Wultsch, Hans (Richter von St. Zechschreiber, Hans: 2299 Georgen): 1932 Zedlitzer Hof zu Klosterneuburg, Würfel, Anna ∞ Konrad: 2099 Hofmeister im: Martin: 2240 Würfel, der: 2000 Zeiselmauer, Pfarrer von: Hugo: 2035 Würfel, Hans (Chorherr und Obleim- Zeislein, Jude aus Krems: 2266 eister des Klosters Klosterneuburg): Zelking, Amtmann des Herrn von: 2192 Hans Pinter zu Wachau: 1999 Würfel, Konrad: 2099 Zelking, Heinrich von: 2262 Würfel, Nikolaus: 1917, 1918, 1968, Zell, Juden aus: Merchlein: 2000 1972, 2222, 2233 Zemach, Jüdin, Tochter des Aron: 2007 Würfel, Paul (Richter und Bürger- Zemendorf (Ort): 1953, 2272 meister von Wien): 2008 (A), 2099, Zenner, jüdische Familie aus Erfurt: 2233, 2248, 2327 1920 (A) Würflach, Hans, Sohn des Pertlein von: Zertlein, Jude, Vetter des Zecherlein, 1892 Sohn des Hetschel (Chaim) aus Würflach, Pertlein von: 1892 Herzogenburg: 1983 (A) Würflach, Wolfgang, Sohn des Pertlein Zgornje Hoče s. Oberkötsch von: 1892 Žiče s. Seitz Würflin, Agnes (Priorin des Frauen- Ziegelmeister, Peter: 2238 klosters St. Laurenz in Wien): 2186 Ziernberger, Siegmund (Verweser des Wurm, Friedrich: 2230 St. Lienhard-Altars auf dem Karner Wutzlein, Bürger von Marburg: 1993 in Wiener Neustadt): 2231 Ybbs (Ort): 2101 Zimmermann, Friedrich: 1926 Ybbs, Bürgermeister von: Nikolaus Zink, Hans: 2104, 2109, 2299, 2306 Kerschbaumer: 1957 Zink, Konrad: 2184 Ybbs, Jörg Enenkel von (Mautner und Zink, Ulrich (Spitalmeister im Bürger- Richter von Linz): 1971, 2223 spital in Wien): 1880, 1979, 2000, 2008 (A), 2012, 2037

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 Zinngießer, Martin: 2068 Zirklach in der Oberkrain, Pfarrer von: Hans Gerlochsteiner: 2121 Zisnaba, Jüdin, Witwe des Schaul aus Znaim: 1911, 1981 Zisserl, Ulrich: 2184, 2257 Zistel, Anna ∞ Peter: 2263 Zistel, Friedrich: 1868 Zistel, Peter: 2263 Zistersdorf, Juden aus: Aron: 1982 Zlin (Ort): 1911 Znaim (Ort): 1936 (A), 2308 Znaim, Juden aus: Kadym: 1936, Mosche: 1977, Schaul: 1911, 1981 Znaim, Judenmeister in: Kadym: 1936 Znaim, Ulrich von (Richter von Krems und Stein): 2115, 2169, 2213 Znojmo s. Znaim Zöbern, Pfarre: 2157 Zöbern, Pfarrer von: Hans: 2157 Zollner, Nikolaus: 2075 Zot von Hörling, Konrad (Bruckmeister von Wels): 2111 Zuaekel, der: 2108 Züngel, Friedrich: 1997 Zwettl (Ort): 2150, 2263 Zwettl, Abt von: 1969, Michael: 1950, Nikolaus: 1950 Zwettl, Bürger von: 2139 Zwettl, Kloster: 1950, 2016 Zwettl, Konvent von: 1950, 1969 Zwettl, Rat von: 2139 Zwettler Hof zu Weinzierl, Hofmeister im: Offerlein: 2016 Zwickel, Ulrich: 2210 Zwitar, Erhard: 2067

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Eveline Brugger/Birgit Wiedl, Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 4 In Österreich ist reichhaltiges urkundliches Quellenmaterial zur mittel­ alterlichen Geschichte der Juden überliefert; dazu kommen zeitgenössi­ sche historiographische, literarische und theologische Texte. Die zahl­ Eveline Brugger reichen Quellen geben Aufschluss über die wirtschaftliche, rechtliche und persönliche Situation der Juden sowie über den Umgang der christlichen Birgit Wiedl Umwelt mit ihnen. Daher wurde am Institut für jüdische Geschichte Öster­ reichs (St. Pölten) eine Publikationsreihe in Angriff genommen, die dieses Material erstmals gesammelt in Regestenform zugänglich macht. Der vor­ liegende vierte Band dieser Reihe umfasst den Zeitraum von 1387 bis 1404; Regesten die darin enthaltenen Quellen geben Aufschluss über die Juden­politik der Herzöge Albrecht III., Albrecht IV., Wilhelm und Leopold IV. sowie der Landesfürsten der nicht von den Habsburgern regierten Territorien zur Geschichte auf dem heutigen Bundesgebiet. Die in diesem Band publizierten Quel­ len dokumentieren den steigenden Druck auf die jüdische Bevölkerung, die im Untersuchungszeitraum erstmals seit der Pestzeit wieder offenen Verfolgungen ausgesetzt war; dazu kamen die weiter anwachsenden finan­ der Juden ziellen Verpflichtungen, die die Landesfürsten ihren jüdischen Untertanen auferlegten und die das jüdische Wirtschaftsleben zunehmend belasteten. in Österreich Die Autorinnen: Eveline Brugger: Geboren 1973 in Krems. Studium der Geschichte und Romanistik an der Universität Wien, Absolventin des Instituts für Öster­ im Mittelalter reichische Geschichtsforschung. Dissertation zum Verhältnis zwischen Adel und Juden im mittelalterlichen Niederösterreich, Habilitation für das Fach Mittelalterliche Geschichte. Seit 1995 wissenschaftliche Mitarbeiterin Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich im Mittelalter Band 4: 1387–1404 Band 4: 1387–1404 am Institut für jüdische Geschichte Österreichs. Birgit Wiedl: Geboren 1969 in Salzburg. Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Salzburg, Absolventin des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Dissertation zu Alltag und Recht im frühneuzeitlichen Handwerk in Salzburg, Habilitation für das Fach Mittel­ alterliche Geschichte. Seit 2000 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für jüdische Geschichte Österreichs. Brugger/Wiedl

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