Aus Politik Und Zeitgeschichte 50/2009 · 7

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Aus Politik Und Zeitgeschichte 50/2009 · 7 APuZAus Politik und Zeitgeschichte 50/2009 · 7. Dezember 2009 Frauen in Politik und Medien Christina Holtz-Bacha Politikerinnen-Bilder im internationalen Vergleich Birgit Meyer „Nachts, wenn der Generalsekretär weint“ Isabelle Kürschner Frauen in den Parteien Uta Kletzing Wege und Erfahrungen von Kommunalpolitikerinnen Katja Glaesner Angela Merkel – mit „Soft Skills“ zum Erfolg? Reinhard Mohr Moderieren ist alles: Frauen im Polittalk Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament Editorial Frauen in hohen und höchsten politischen und gesellschaftli- chen Ämtern sind keine Besonderheit mehr: Bundeskanzlerin Angela Merkel ist im September 2009 im Amt bestätigt worden, vier weitere Frauen gehören ihrem Kabinett an, und mit Margot Käßmann ist seit Kurzem erstmals eine Frau Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland. Doch gleichzeitig gilt auch: Frauen sind in der Politik nach wie vor unterrepräsentiert. Während im Bundestag seit mehreren Legislaturen immerhin etwa jeder dritte Sitz von einer Frau eingenommen wird, beträgt der Frauenanteil auf kommunaler Ebene durchschnittlich nur 25 Prozent. Politisch ambitionierte Frauen müssen sich noch immer ge- schlechterspezifischer Klischees erwehren, die sich in der Gesell- schaft und der massenmedialen Berichterstattung hartnäckig hal- ten. Das Geschlecht und die damit vermeintlich verbundenen Ei- genschaften spielen in der Darstellung von Politikerinnen immer wieder eine große Rolle. Nur allzu häufig gleitet diese Betrach- tungsweise in die unterschwellig gestellte Frage ab: „Kann die das?“ Sobald sie in der „Männerwelt“ Politik erfolgreich sind, kann es Frauen dagegen passieren, dass ihnen die Weiblichkeit abgesprochen wird. So oder so wird ein künstlicher Widerspruch zwischen Weib- lichkeit und Politik bzw. politischer Kompetenz konstruiert. Auch Angela Merkel ist in ihrer Karriere häufig mit derartigen Gemeinplätzen konfrontiert worden. Inzwischen muss sie sich die Kompetenzfrage nicht mehr gefallen lassen – und wenn doch, dann nicht, weil sie eine Frau ist. Es wäre also auch ver- fehlt, ihren Führungsstil, nur weil er sich von dem ihrer Vorgän- ger im Amt unterscheidet, als „typisch weiblich“ zu bezeichnen. Johannes Piepenbrink Christina Holtz-Bacha eher Männern als Frauen zugeschrieben wer- den, und sie passen nicht gut zu den typi- scherweise Frauen zugeschriebenen Eigen- schaften. Sie orientieren sich an dem „great- Politikerinnen- man model of leadership“, 2 das Frauen in die Rolle der „anderen“ verweist: Männer gelten Bilder im interna- als stark, aggressiv, rational, aktiv, selbstbe- wusst und durchsetzungsfähig, Frauen als emotional, warmherzig, mitfühlend, sanft tionalen Vergleich und vorsichtig. Damit hängt auch zusammen, dass Frauen ngela Merkel, Michelle Bachelet, Tarja und Männern unterschiedliche Kompetenzen A Halonen, Cristina Fernández de Kirch- zugeschrieben werden, die sie entsprechend ner, Pratibha Patil, Gloria Macapagal Arroyo, für verschiedene Politikfelder empfehlen: Luisa Diogo, Ségolène Männer für Außenpolitik, Sicherheit, Militär Royal, Hillary Rod- und Wirtschaft, Frauen für Soziales, Gesund- Christina Holtz-Bacha ham Clinton, Sarah heit, Erziehung und Umwelt. Vor diesem Dr. phil., geb. 1953; Professorin Palin – es scheint, Hintergrund ist es nicht überraschend, dass für Kommunikations- dass Frauen auf dem die jeweilige politische Situation Einfluss da- wissenschaft an der Vormarsch in die rauf hatte, ob die Wählerinnen und Wähler Friedrich-Alexander-Universität höchsten politischen bereit waren, ihre Stimme einer Frau zu Erlangen-Nürnberg. Ämter sind. Dennoch geben oder eben doch einen Mann vorzogen. christina.holtz-bacha@ gilt Politik immer Wirtschaftlich schwierige Zeiten, internatio- wiso.uni-erlangen.de noch als eine Männer- nale Spannungen sowie militärische oder ter- domäne: „Manly men, roristische Bedrohungen spielen daher eher doing manly things, in manly ways.“ 1 Dass männlichen Kandidaten in die Hände als Politik auch heute noch von Männern be- ihren Konkurrentinnen. herrscht wird, zeigt sich bereits auf einen Blick: Die „Familienfotos“ von den G8-Tref- Wollen Frauen also in der Politik aufstei- fen und erweiterten Runden zeigen die deut- gen, müssen sie solche gesellschaftlichen Vor- sche Kanzlerin allein unter Männern. Nicht stellungen, die auch die politischen Akteure viel anders sieht es bei den Treffen der Staats- selbst prägen, berücksichtigen. Das bringt und Regierungschefs im Europäischen Rat Frauen in eine schwierige Situation, zu deren aus. Charakterisierung der psychologische Begriff double bind herangezogen wird. Damit be- Obwohl sich Frauen in allen Teilen der zeichnet man eine Situation, die kaum zu ge- Welt bis an die Spitze durchgesetzt haben, winnen ist: Was immer eine Person tut, um in scheinen immer noch Männer die Politik zu der Situation zu bestehen, ist falsch. Geben bestimmen. Überraschend ist das nicht, denn sich die Frauen kühl, kalkulierend und ag- Männer waren einfach früher da: Seit Jahr- gressiv, wie es das politische Geschäft ver- hunderten schon haben sie Politik gemacht langt, riskieren sie Ablehnung als „Mannwei- und hatten Zeit, die Spielregeln festzulegen. ber“; empfehlen sie sich mit vermeintlich Frauen haben es daher schwer in der Politik, weiblichen Eigenschaften, gelten sie als unge- und nach wie vor gilt: Je höher die politische eignet für die schweren Herausforderungen Ebene, desto dünner ist die Luft für Frauen. der Politik. In ihrer politischen Karriere müssen sich Der Zusammenhang zwischen gesellschaft- Frauen nicht nur in der Konkurrenz mit lichen Geschlechterbildern und den Vorstel- Männern durchsetzen, sondern sie kämpfen lungen vom politischen Betrieb sowie die auch mit gesellschaftlichen Stereotypen. In der Wählerschaft gibt es bestimmte Vorstel- 1 lungen davon, welche Eigenschaften Politike- Georgia Duerst-Lahti, Masculinity on the campaign trail, in: Lori Cox Han/Caroline Heldman (eds.), Ma- rinnen und Politiker mitzubringen und wie dam President. Are we ready for a woman in the White sie sich zu verhalten haben. Diese Bilder wei- House?, Boulder 2008, S. 87–112, hier S. 87. sen viele Merkmale auf, die üblicherweise 2 Ebd., S. 98. APuZ 50/2009 3 dafür benötigten Eigenschaften und Kompe- Frauen, der Rolle der Medien und den Ein- tenzen, prägen auch die Medien und diejeni- stellungen der Wählerschaft ein. Etwa zur gen, die für sie arbeiten. Auf die Medien ist gleichen Zeit gab es auch in anderen Ländern aber angewiesen, wer in der Politik erfolg- Wahlen, welche die Möglichkeit boten, dem reich sein will: Weil selten Gelegenheit be- Thema weiter nachzugehen und Vergleiche steht, Politik direkt zu erfahren, orientieren zwischen verschiedenen Kandidatinnen oder sich die meisten Menschen an den medial ver- über mehrere Länder hinweg anzustellen. mittelten Bildern. Auch die politischen Ak- teure selbst sind keineswegs unbeeinflusst Anfang 2006 trat in Chile Michelle Bache- von dem, was die Medien über die Politik be- let als erste Frau das Amt der Staatspräsiden- richten. Entscheidend für Frauen, die sich in tin an. Cristina Fernández de Kirchner, seit die Politik begeben und dort auch auf höhe- 2007 Präsidentin von Argentinien, ist zwar ren Ebenen mitentscheiden wollen, ist also, nicht die erste Frau in diesem Amt, aber die wie die Medien über Politikerinnen allgemein erste, die durch eine allgemeine Wahl in die- und über bestimmte Politikerinnen berichten. ses Amt kam. Zur Präsidentschaftswahl 2007 in Frankreich schaffte es mit Ségolène Royal Politikerinnen wissen, dass die Medien für zum ersten Mal eine Kandidatin in den zwei- sie eine bedeutende Hürde darstellen, da über ten Wahlgang. In den USA kam Hillary Clin- Frauen anders berichtet wird als über Män- ton bei den Vorwahlen 2008 so weit, wie ner. Seit Jahrzehnten gilt weltweit die Klage, keine andere Kandidatin vor ihr. Unabhängig die Medien seien bei Frauen stets mehr an von den verschiedenen politischen Systemen, ihrem Aussehen und ihrem Privatleben inte- Wahlsystemen, politischen Kulturen und ressiert als an ihren politischen Anliegen: Was auch Mediensystemen zeigten diese Beispiele, hat sie an, wie sitzt die Frisur, muss ihr Mann dass es über die Grenzen hinweg Ähnlichkei- sein Essen nun selbst kochen und wer küm- ten gibt in der Art und Weise, wie Medien mert sich um die Kinder, während sie Politik mit Politikerinnen umgehen – und dass auch macht? Ihre männlichen Kollegen dagegen so manche Klage weiterhin ihre Berechtigung werden mit solchen Fragen selten konfron- hat. Es wurde aber auch deutlich, dass Unter- tiert. Das bedeutet, dass für Politikerinnen schiede bestehen, die auf die Persönlichkeit Kriterien zur Bewertung herangezogen wer- der Kandidatinnen und ihre unterschiedli- den, die sich nicht am konkreten politischen chen Strategien der Selbstdarstellung zurück- Stil und Inhalt orientieren und bei Politikern zuführen sind. kaum eine Rolle spielen. Solche Unterschiede in der Berichterstattung machen Frauen den Von „Angie“ bis Hillary Aufstieg in der Politik schwer. Wenn sie es geschafft haben, verschwinden zwar die Un- Nur in wenigen Staaten hat es bisher mehr- terschiede nicht unbedingt, aber der Umgang mals eine Frau im höchsten Regierungsamt mit den Medien wird leichter. Das ist wohl oder als aussichtsreiche Kandidatin für ein gemeint, wenn es für die USA heißt: „getting solches Amt gegeben. Auch Angela Merkel elected, as opposed to governing, may be the war „die erste“, als sie Ende Mai 2005 als biggest hurdle that a potential woman presi- Kanzlerkandidatin der CDU/CSU nominiert dent will face.“ 3 wurde, und alles, was
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