Herausforderung Demografie meistern Einblicke in die Arbeit und Ergebnisse der Demografie Pilotregion Oberfranken

Ergebnisbericht 2014-2016 Inhalt

Vorwort 5

1 Inhaltliche Verortung Demografie-Strategien der Bundesregierung, des Landes Bayern, des Bayerischen Gemeindetags 6

2 Die Demografie Pilotregion Oberfranken (DPO) 10 2.1 Ziel und Auftrag der DPO 10 2.2 Projektausstattung und Verankerung 11 2.3 Methodisches Vorgehen 11 2.4 Auswahl der unterstützten Projekte 12 2.5 Prozessverlauf 12 2.6 Wirkungsmessungg 15

3 Ergebnisse der Demografie Pilotregion Oberfranken 16 3.1 Bilanz der Aktivitäten der Geschäftsstelle 16

3.2 Ergebnisse aus Feldbetrachtungen und Expertengesprächen im Landkreis 20 3.2.1 Übergeordnete Akteure 20 3.2.2 Kommunen und kommunale Verbünde 23 3.2.3 Demografie-relevante Projektaktivitäten nach Themenfeldern 24 3.2.4 Ausblick 30

3.3 Handlungsansätze zur Entwicklung demografie-geschwächter Räume 31 3.3.1 Die Bürger sind das Potenzial des ländlichen Raums – Gemeinsames Wirken als Weg 31 3.3.2 Ermutigende Perspektiven und strategisches Handeln als Entwicklungsmotor 32 3.3.3 Erfolge müssen sichtbar werden - Transparenz motiviert 32 3.3.4 Ansatzpunkt bürgerlicher Eigenverantwortung und Anstiftung von Selbsthilfekräften ist die „Gemeindefamilie“ 32 3.3.5 „Leerstand entwickeln“ meint „Attraktiven Wohnraum schaffen“ 33 3.3.6 Alt-Sein und Alt-Werden im ländlichen Raum braucht eine inspirierende Perspektive 33 3.3.7 Entwicklungsprozesse wollen gemanagt sein 34

3.4 Methodischer Ansatz: Führen im ländlichen Raum 36 3.4.1 Social Entrepreneur KRONACH Creativ 36 3.4.2 Wirkmechanismen der Methode „Eigeninitiative durch Perspektive“ 35 3.4.3 Sieben Schritte in die Aktivierung von Bürger-Engagement und Selbsthilfekräften 36

Demografie Pilotregion Oberfranken 2 3.5 DPO-motivierte und -unterstützte Projekte und Strukturen 41 3.5.1 Starter-Projekt: Kinder-Uni Kronach 42 3.5.2 Starter-Projekt: Boys‘-Day (+ Girls‘-Day + Mädchen und Technik) 44 3.5.3 Starter-Projekt: Gemeinwesenarbeit als Schulfach (Service Learning) 46 3.5.4 Arbeitswelt-Projekt: Balance Berufsrückkehr 48 3.5.5 Arbeitswelt-Projekt: Demografie-feste Personalentwicklung 50 3.5.6 Forschungs-Projekt: Den demografischen Wandel lokal erfassen. Entwicklung eines Messinstruments zur Erhebung von demografie-relevanten Daten am Beispiel des Landkreises Kronach 54 3.5.7 Strategie-Projekt: Kommunalmarketing 56 3.5.8 Engagement-Projekt: Zukunft Mitte 39 58 3.5.9 Engagement-Projekt: Mädchen-Café Kronach 62 3.5.10 Engagement-Projekt: Engagierte Stadt Kronach 64 3.5.11 Engagement-Projekt: Aktivierung von bürgerschaftlichem und privatwirtschaftlichem Engagement als gestaltende Kraft im ländlichen Raum 68 3.5.12 Struktur-Unterstützung: AK „Bürgergesellschaft stärken“ der Bildungsregion Kronach 70 3.5.13 Struktur-Unterstützung: Bündnis Familienfreudiger Landkreis Kronach 72 3.5.14 Struktur-Unterstützung: Ferienmacher im Landkreis Kronach 76 3.5.15 Struktur-Unterstützung: Ideenwerkstatt Soziales & Senioren, 78 3.5.16 Struktur-Aufbau: AK Arbeit in der Region 80 3.5.17 Struktur-Aufbau: AK Asyl Landkreis Kronach 82

4 Zusammenfassung und Ausblick 84

Anhang 88 Expertengespräche: Interviewleitfaden und Gesprächspartner 88 Projektübersicht: Demografie-relevante Projekte im Landkreis Kronach nach Themenfeldern 90 Wirkungstabellen: Best Practices 96

Literatur und Internetportale 120

Demografie Pilotregion Oberfranken 3 Ergebnisbericht 2014-2016 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeich- nungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.

Bilder/Fotos: Soweit nicht anders an- gegeben, liegen die Bildrechte bei KRONACH Creativ e.V. >>>Vorwort

Die demografische Herausforderung in ländlichen In drei großen Projekten werden die gesammelten Räumen, in Oberfranken und schon spürbar im Erkenntnisse zu Handlungsansätzen und Methode Landkreis Kronach ist durch das Schrumpfen und unmittelbar weitergeführt: die Überalterung der Bevölkerung geprägt und die dadurch entstehenden, zunächst infrastrukturellen, >>> „Engagierte Stadt Kronach“ anwachsend aber auch sozialen Probleme. Diese Herausforderung zu meistern stellt sich als hoch- >>> „Kommunalmarketing“ komplexe Aufgabe dar - für Führungskräfte auf al- >>> „Aktivierung von bürgerschaftlichem len kommunalen Ebenen. und privatwirtschaftlichem Engage- ment als gestaltende Kraft im ländli- Die „Demografie Pilotregion Oberfranken“ hat sich chen Raum“. dieser Herausforderung mit viel Engagement ge- stellt: Diese Projekte haben begonnen, werden z.T. aber noch bis 2019 laufen. Hier werden die erarbeiteten, >>> Ausgehend vom Landkreis Kronach und erfolgversprechenden Denkansätze weiterentwi- seinen Kommunen und Projekten hat sie ckelt und in der Praxis erprobt. in Entsprechung zur Komplexität der Fra- ge, zunächst grundsätzliche Handlungsan- Über die behandelten Themenfelder sind viele sätze herausgearbeitet, die auf den ländli- und überaus reiche Kontakte zu Engagierten und chen Raum übertragbar sind. Professionellen, lokal bis überregional, entstanden und vertieft worden. Begegnung, Austausch und Sie hat in Weiterführung der über >>> gemeinsames Weiterentwickeln haben viel Freude KRONACH Creativ im Praxistest langjährig gemacht. Hierfür sei herzlich gedankt. gewachsenen Überzeugungen zur Anstif- tung von „Selbsthilfekräften der Region“ Ein ebenso herzlicher Dank geht an das Staatsmi- ein methodisches Herangehen systemati- nisterium für Arbeit und Soziales, Familie und In- siert. tegration für die großzügige Förderung dieses drei- >>> In 17 Best Practices wurden, über die kon- jährigen Projektes und an die Mitarbeiterinnen und kret erzielte themenbezogene Wirkung hi- Mitarbeiter von Ministerium und Regierung von naus, intensive Erfahrungen zu den beiden Oberfranken für die angenehme Zusammenarbeit. übergreifenden Aspekten „Kooperation“ und „Aktivierung bürgerlicher Engagem- Ein ganz besonderer und persönlicher Dank geht an entbereitschaft“ gesammelt und ausge- die drei Damen des Projekt-Teams der „Demogra- wertet. fie Pilotregion“, Claudia Ringhoff, Sabine Wank und Barbara Hauptmann. Sie haben sich mit unglaubli- Die Ergebnisse sind aus Erfahrung gewonnen und chem Einsatz der Fragestellung angenommen und nicht im engeren Sinne wissenschaftlich abgesi- erfolgversprechende Handlungsansätze entwickelt chert. Sie liefern an der Wegscheide in die Zukunft und erprobt. Gerne werde ich mich auch weiterhin dennoch sehr interessante Denkanstöße für Regi- an die oft leidenschaftlich und kontrovers geführ- onalentwickler und Führungskräfte. Mit dem vor- ten inhaltlichen Diskussionen erinnern, die beglei- Ergebnisbericht liegenden Bericht, der über einen obligatorischen tet von hoher persönlicher Wertschätzung das ge- 2014-2016 Arbeitsbericht hinausgeht und damit Führungskräf- meinsame Ziel, tatsächlich Wirkung zu erzielen, im te aus allen Ebenen sowie sektorenübergreifend als Landkreis und übertragbar für Oberfranken, immer Zielgruppe anspricht, laden wir Sie zu einem ober- fest im Blick hatten. fränkischen Diskurs ein.

Personalkraft 66% Geschäfts-/Projektleitung 50% Rainer Kober Projektassistenz 50% Ver- Vorsitzender KRONACH Creativ e.V. waltung

Demografie Pilotregion Oberfranken 5 1 >>>Inhaltliche Verortung Demografie-Strategien der Bundesregierung, Des Landes Bayern, des Bayerischen Gemeindetags

Trotz verschiedener, prinzipiell möglicher Mo- Handeln für eine inklusive Gesellschaft, dell-Hochrechnungen sind nach Einschätzungen der soziale Beziehungen und die Verbunden- Bundesregierung weder der Rückgang der Bevölke- heit durch ehrenamtliches Engagement6 rung noch die Alterung der Gesellschaft umkehrbar1. stärken, 2 In ihrer 2012 veröffentlichten „Demografiestrategie“ Gesundheit in jedem Alter und gesundes Äl- setzt sich die Bundesregierung engagiert mit dieser terwerden fördern, gesellschaft-verändernden Herausforderung auseinan-

der. Ihre Ausrichtung spiegelt sich im Motto wider: Zukunftsfähige, gut erreichbare Versorgung bei Krankheit und Pflegbedürftigkeit sichern >>>„Die Bundesregierung hat ihre Demografiepolitik un- und ter das Motto ‚Jedes Alter zählt‘ gestellt. Das sagt mit Betreuung und Unterstützung für Menschen drei Worten, worauf es uns ankommt: auf jeden Einzel- mit Demenz ausbauen. nen in unserem Land, egal wie alt er oder sie ist. Das ist unsere Überzeugung und von diesem Geist ist die In der Demografie-Strategie von 2012 erhält der Leser Demografiestrategie geprägt. den Eindruck, dass hier sehr direkt am Einzelnen ent- lang gedacht und der handelnde Mensch und Bürger in Aber wir können mit unserer Demografiepolitik nur den Mittelpunkt gestellt wird: etwas bewegen, wenn wir die Bereitschaft der Men- schen wecken, den demografischen Wandel positiv an- >>>„Die Demografiepolitik der Bundesregierung unter- zunehmen und Veränderungen aktiv mitzugestalten.“3 stützt (…) jeden Einzelnen, eigenverantwortlich sein Leben zu gestalten. Der Staat kann und will dem Ein- In den Folgejahren wurde die Strategie der Bundesre- zelnen nicht die Verantwortung für seine Lebensge- gierung in Handlungsfeldern, Arbeitsgruppen und Gip- staltung abnehmen. Jeder muss sich anstrengen, so felveranstaltungen einem Dialogprozess ausgesetzt. gut er kann, um sein Leben unabhängig von biologi- Als Weiterentwicklung trägt der Titel nun die Unter- schen Altersgrenzen aktiv zu gestalten. schrift: „Für mehr Wohlstand und Lebensqualität“.4 Vier große Ziele und Handlungsfelder wurden defi- Das Ziel (…) ist es daher, dem Einzelnen entsprechend niert: Wirtschaftliches Wachstum – sozialer und ge- seiner Lebenssituation und seines Alters Chancen zu er- sellschaftlicher Zusammenhalt – Gleichwertigkeit der öffnen, seine Potenziale und Fähigkeiten zu entwickeln Lebensverhältnisse in den Regionen – solide Finanzen und seine Vorstellungen vom Leben zu verwirklichen.“7 und verlässliche Sozialsicherungssysteme. In den Dokumentationen des Strategie-Dialogs und der Unter dem Handlungsfeld „Förderung des sozialen und Weiterentwicklung der Demografiestategie führen die gesellschaftlichen Zusammenhalts“ finden sich die An- Diskussionen eher wieder ins Machbare, in Richtung satzpunkte5: ausbaufähiger vorhandener Maßnahmen und Produkte und ins Handeln geübter Gremien und Sachabteilun- Familie als Gemeinschaft stärken und gute gen. Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle Fa- milien ermöglichen, Wie genau lässt sich eine Gesellschaft in ihrem Kern bewegen und für die mit den demografischen Verschie- Handeln für eine jugendgerechte Gesell- bungen ausgelösten Herausforderungen öffnen - vom schaft, Verständnis der Lage bis hin zum eigenverantwortli- Stärkung des selbstbestimmten Lebens im chen und eigenmotivierten Handeln? Auch wenn die Alter,

1 vgl. Jedes Alter zählt: „Für mehr Wohlstand und Lebensqualität 6 „ehrenamtliches Engagement“ wird hier gleichgesetzt mit „bür- aller Generationen“. Weiterentwicklung der Demografiestrategie gerschaftlichem Engagement“; vgl. a.a.O., S. 7 und S. 30 der Bunderegierung, Hrsg. Bundesministerium des Innern, Berlin 7 Jedes Alter zählt. Demografiestrategie der Bundesregierung, S. 6 o.J., S. 6 2 Jedes Alter zählt. Demografiestrategie der Bundesregierung, Hrsg. Bundesministerium des Innern, Berlin (2012) 3 Dr. Hans-Peter Friedrich, „Der Dialog geht weiter“, ZS „innenpo- litik“, Neuauflage 2013, S. 7 4 vgl. Jedes Alter zählt …Weiterentwicklung der Demografiestrate- gie der Bundesregierung 5 a.a.O, S. 30

Demografie Pilotregion Oberfranken 6 Bundesregierung sehen kann, dass es viele gute Bei- Im sozialen Bereich14, hier der „Stärkung von Fami- spiele vor Ort gibt, vielerorts Menschen verschiedens- lien und sozialer Infrastruktur in den Kommunen“15 ten Alters ins Handeln für sich und andere kommen8 finden sich die Ausgangspunkte: und Bürgerbeteiligung in den Politikfeldern ein not- wendiger Ausbauschritt ist, ist die Demografiestrate- Kinderbetreuung im ländlichen Raum weiter gie selbst von griffigen Ansatzpunkten noch entfernt. verbessern (Landkindergärten, Tagespflege, Randzeiten- und Ferienbetreuung), Eine ressort- und ebenenübergreifende Zusammenar- soziale Infrastruktur für ältere Menschen beit wird im Ansatz der Bundesregierung als wichtiger stärken – ambulant vor stationär (neue Baustein zukunftsfähigen Handelns bewertet: Wohn- und Betreuungsformen, Stärkung der häuslichen Pflege, Teilzeitausbildung in >>>„Die Gestaltung des demografischen Wandels kann der Altenpflege, Unterstützung für Projekte nur gelingen, wenn sich daran alle staatlichen Ebe- kommunaler Nah- und Grundversorgung für nen und gesellschaftlichen Akteure sowie die Bür- ältere Menschen, Verbraucherschutz für Äl- gerinnen und Bürger vor Ort mit dem Ziel be- tere), teiligen, einvernehmlich zusammenzuwirken.“9 generationenübergreifende Unterstüzungs- strukturen sichern (Mehrgenerationen- Im Dialogprozess setzt die Bundesregierung syste- häuser), matisch auf den Ausbau von Kooperation bei Bund, regionale Arbeitsmarktpolitik (bessere Nut- Ländern, Kommunen, Sozialpartnern und weite- zung bestehender Beschäftigungspotenziale: ren Gestaltungspartnern sowie Bürgerbeteiligung.10 Ältere, Frauen, Auszubildende, Langzeitar- beitslose).

Mit „Aufbruch Bayern. Aktionsplan demografischer Während dieser Katalog eher auf bekannte Ansätze re- Wandel“ ist die bayerische Strategie betitelt. Das Land duziert bleibt, wird der Erhalt attraktiver Kommunen Bayern nimmt hier offensiv das verbleibende Zeitfens- und Teilräume sehr deutlich herausgearbeitet: ter von 15 Jahren ins Visier: >>>„Wie sich die demografischen Entwicklungen in >>>„Der Wandel in der Bevölkerungsstruktur bis 2030 den Regionen und einzelnen Kommunen tatsäch- zeigt: Bayern hat ein Zeitfenster für gezieltes polit- lich auswirken, hängt in ganz entscheidendem 11 sches Handeln.“ Maße davon ab, ob eine Region Abwanderung ver- meiden kann und attraktiv für Zuwanderung ist.“16 Schon im Strategiepapier der Bundesregierung wur- de deutlich herausgestellt, dass die Länder ihren Weg Aus dem selbstgesteckten Ziel und Versprechen 12 eigenständig entscheiden und vorantreiben müssen. gleichwertiger Lebensverhältnisse wird die „konse- Der bayerische Aktionsplan ist stärker als Handlungs- quente Stärkung der ländlichen Regionen“ abgeleitet17 konzept formuliert, entlang einzelner Themen, Sach- mit der „Doppelstrategie“18: gebiete und Maßnahmen. Folgende drei Themenblöcke sind im Blick: Finanzielle Unterstützung für Wirtschaft und Kommunen – Stärkung von Bildung, Familien und Infrastruktur – Abfederung der Bundeswehrreform.13

8 vgl. a.a.O., S. 9 15 a.a.O., S.31 und vgl. S. 31ff 9 a.a.O., S. 8 16 a.a.O., S.7 10 vgl. a.a.O.,S.9 17 a.a.O., S. 1 11 Aufbruch Bayern. Aktionsplan demografischer Wandel, München 18 a.a.O., S. 7f 2011, S. 6 12 vgl. Jedes Alter zählt. Demografiestrategie der Bundesregierung, S. 9 13 siehe Aufbruch Bayern, S. 12 14 nicht: Bereich Bildung

Demografie Pilotregion Oberfranken 7 Arbeitsplätze zu den Menschen zu bringen (Sie, Anm. d. Verf.) … müssen aktiv auf ihre Bürgerin- und nen und Bürger sowie auf die Akteure in Industrie, zukunftsfeste Rahmenbedingungen für klei- Handel und Gewerbe zugehen. Wir brauchen eine noch ner werdende Kommunen bzw. Teilräume ab- größere Bereitschaft der Bevölkerung, sich in ihrer zusichern. Heimatgemeinde einzubringen. Die schon bestehende 22 Dies soll durch das „Vorhalteprinzip“ (Offenhalten Kultur des Miteinanders bedarf neuer Impulse“ von Entwicklungsmöglichkeiten auch bei schrump- Kraftvolle Appelle in Richtung Eigenverantwortung fender Einwohnerzahl) einerseits, das „Vorrang- und Eigeninitiative der Kommunen und Erneuerung prinzip“ (Konzentration auf den strukturschwachen des Gemeinsinns legen offen, dass hier großer Hand- ländlichen Raum) andererseits umgesetzt werden.19 lungsbedarf besteht. Die Notwendigkeit ist erkannt.

Im Leitbild für 2030 wird darüber hinaus von Mittlerweile sind diverse Veröffentlichungen und On- „selbstbewussten Bürgern“ gesprochen, die line-Auftritte als Impulsgeber und Handlungsunter- 23 ihre Städte und Dörfer auch bei kleiner werden- stützung auf dem Markt. Sie: der Bevölkerung in den unterschiedlichen Teil- nähern sich dem Handlungskomplex Demo- räumen lebenswert und attraktiv gestalten.20 grafie im ländlichen Raum aus prinzipieller Der Weg dorthin ist allerdings nicht näher ausgeführt. Sicht, zeigen Handlungsfelder im demografischen Schon 2006 und 2007 hat der Bayerische Gemeindetag Kontext auf und widmen sich einzelnen mit seiner Landesversammlung und Dokumentation Handlungsbereichen, von der Theorie bis hi- „Die demografische Herausforderung – Zukunftschan- nein in die Praxis24, cen für Bayern“ eine Agenda für Bayerns Kommunen bieten Übersichten von Akteuren in Hand- diskutiert. Hier finden sich sehr deutliche Aussagen lungsfeldern oder Regionen und Ansprech- und Handlungsaufforderungen:21 partner in Verbindung mit einer Vernet- Es wird eine schonungslose Analyse der zungsplattform.25 Ist-Situation gefordert. bieten Demografie-Checks, Demogra- Es gilt alle demografischen Gegebenheiten fie-Rechner und Online-Datenbanken26, vor Ort und auf den politischen Ebenen zu

akzeptieren und für die Zukunftsgestaltung zeigen Best Practice, oft bezogen auf einzel- zu nutzen. ne Felder bzw. ausgehend von spezifischen Projektansätzen oder Regionen27 Jeder Kommune wird angeraten individuelle Zielsetzungen vorzunehmen, sich zu orien- geben Einblick, wie Bürgerbeteiligung vor Ort tieren und zukunftsfähig auszurichten. Da- gelebt und eingebunden oder auch wie bürokra- bei gilt es ein strategisches Gesamtkonzept tische Hürden überwunden werden können28 zu erstellen mit Konzentration auf die wich- . tigsten Punkte. Bund und Länder haben diese Prozesse, Projekte und Alle Akteure (Gemeinderäte, Verwaltungen) Dokumentationen oftmals beauftragt und unterstützt. werden zum Umdenken ermutigt, den Einbe- zug von Bürgern und Interessengruppen zu Speziell zu den Themen Bürgergesellschaft und Bür- erhöhen, die Transparenz bis in die Bürger- gerschaftlichem Engagement gibt es eine schier un- schaft zu verstärken und intensiv auf bürger- übersehbare Fülle an Veröffentlichungen. Akteure sind schaftliches Engagement zu setzen. hier neben vielen anderen auf Landesebene z.B. das Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (LBE)

Angeraten wird, maßgeschneiderte Lösungen oder die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligen- zuzulassen und zu befördern. agenturen (lagfa Bayern), auf Bundesebene die Ber- Für die Zukunft der bayerischen Gemein- telsmann Stiftung in Kooperation mit weiteren Stiftun- den wird die interkommunale Zusammenar- gen sowie das Unternehmen Generali Deutschland mit beit als Standard prognostiziert und unter- ihrem „Zukunftsfonds“. stützt. Im Überblick lässt sich sagen: Die Aktivitäten und Und selbst das von Bund und Ländern weiterhin ver- Projektansätze im Feld Demografie sind bunt und eine tretene Wachstumsprinzip wird hier für die Kommunen Fülle von Ideen ist bei guten Rahmenbedingungen um- öffentlich infrage gestellt: setzbar.

„Die Gemeinden müssen das Heft selbst in die Hand Aber gerade angesichts demografie-geschwächter und nehmen und nach gründlicher Analyse eigene Strategi- damit i.d.R. stark verschuldeter Kommunen und Krei- en entwickeln. Dabei muss der gestaltete Umbau Vor- se bleiben die Fragen: Wie gelingt hier ein zukunfts- rang haben vor dem bisherigen Prinzip des ständigen weisender Prozess? Wo gilt es (je) anzusetzen? Welche Wachstums... Prinzipien helfen weiter? Welche Methode und Prozes- squalität unterstützen die Thematik?

Demografie Pilotregion Oberfranken 8 19 vgl. a.a.O., S.10f 20 vgl. a.a.O., S.2 21 vgl. Die demografische Herausforderung – Zukunftschancen für Bayern, Hrsg. Bayerischer Gemeindetag, München 2006, LandLeben. Perspektiven für alle Städte und Gemeinden, Hrsg. Bayerischer Gemeindetag, München 2007 22 Dr. Uwe Brandl, in: Die Demografische Herausforderung, S.24 23 siehe Literaturliste 24 z.B. Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung; Anpas- sungsstrategien zu regionalen Daseinsvorsorge (MORO Praxis) 25 z.B. Internetauftritt des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat: „Demografie-Leitfa- den“; "Demografie-Portal" des Bundes und der Länder 26 z.B. „Vitalitäts-Check 2.0“ des Amt für Ländliche Entwicklung; „Demographie-Check“ im Landkreis Garmisch Partenkirchen; Netz- werk Nachhaltige Bürgerkommune Bayern; Bayerisches Landesamt für Statistik; Bertelsmann-Stiftung; Bundesagentur für Arbeit; IHK-Demografierechner Bayern 27 z.B. Veröffentlichungen des Bayerischen Staatsministeriums zu Senioren, Sozialgenossenschaften, Wohnen; Marktplatz der Generationen; Demographie-Netzwerk Bayern e.V., Bertelsmann Stiftung; Freistaat Sachsen; Berlin 28 z.B. Bundesministerium für Bildung und Forschung; Berlin-In- stitut für Bevölkerung und Entwicklung in Kooperation mit Gene- rali Zukunftsfonds

Demografie Pilotregion Oberfranken 9 2 >>>Die Demografie Pilotregion Oberfranken (DPO)

2.1 Ziel und Auftrag der DPO Auf der Grundlage vorhandener Bewegung und Projekte sollen zentrale Handlungsfelder sowie nächste Schritte Aufgabe der Geschäftsstelle ist es, alle im Landkreis Kro- und Maßnahmen heraus kristallisiert werden, die die nach bereits bestehenden demografie-relevanten sozialen Demografie-Problematik fokussieren und die Zukunfts- Einrichtungen, Akteure und Angebote zu erfassen und zu fähigkeit des Landkreises Kronach, modellhaft für Ober- vernetzen. Handlungsbereiche sollen ermittelt, effiziente franken, voranbringen. Konzepte und Projekte entwickelt und verbreitet werden. Über die Analyse aber auch durch die gezielte Unter- Ausgehend vom Landkreis Kronach soll sie - pilothaft stützung vorhandener, sich selbst entwickelnder oder für Oberfranken und seinen ländlichen Raum - Vorhan- DPO-initiierter Best Practice im Landkreis Kronach soll denes sowie Bedarfe des ländlichen Raums angesichts das „Wie-Genau“ erfolgreicher Umbau-Prozesse erkun- der Problemkomplexität des demografischen Wandels det und ausgewertet werden: erkunden. >>> Wo gilt es in Kommunen und Kreisen Entsprechend der Anbindung der DPO als Projekt des anzusetzen? Bayerischen Sozialministeriums für Arbeit und Soziales, >>> Welche Prinzipien sind hilfreich? Familie und Integration (StMAS) liegt der Fokus auf den >>> Welche Methode und Prozessqualität unter- Feldern „Soziales“ und „Arbeitswelt“. stützen die Thematik?

Folgende Themen, Bereiche und Zielgruppen sind ge- Die DPO erzielt damit Ergebnisse auf 6 Ebenen: mäß des Zuwendungsbescheids besonders in den Blick zu nehmen: 1. Überblick vorhandener demografie-relevanter Ansätze, Projekte und Strukturen im Landkreis Kro- Kinder und Jugendliche nach29, 2. Ermittlung akuter und zielführender regionaler 30 Familie und Arbeitswelt Handlungsbereiche , 3. Erarbeitung zielführender methodischer Zugänge und Wege31, Ältere Menschen 4. Stärkung vorhandener zielführender Projekte und Strukturen im Landkreis Kronach32,  Regionalentwicklung. 5. Entwicklung und Ertüchtigung zielführender neuer Projektideen und Strukturen im Landkreis Kronach33, In vorbereitenden Gesprächen mit dem StMAS wurde 6. Ableitung von nächsten Schritten und Handlungsvor- deutlich heraus gearbeitet, dass die DPO weder eine schlägen für die Entscheidungsebenen Kommune, klassische Datenanalyse für den Landkreis durchführen Landkreis, Bezirk Oberfranken und Land Bayern34. noch die Sozialplanung für den Landkreis übernehmen kann und soll.

29 siehe Kapitel 3.2 30 siehe Kapitel 3.3 31 siehe Kapitel 3.4 32 siehe Kapitel 3.5 33 siehe ebd. 34 siehe Kapitel 4

Demografie Pilotregion Oberfranken 10 2.2 Projektausstattung und wurden die Belange der DPO engagiert weiterentwickelt. Verankerung Seitens des StMAS wurden sowohl Mittel aus dem Sozial- fonds als auch aus dem Bayerischen Arbeitsmarktfonds Die Geschäftsstelle ist dreijährig angelegt, mit Projekt- (AMF) für die Arbeit der DPO bereitgestellt: laufzeit von Januar 2014 bis Dezember 2016. 500.000 € aus dem Sozialfonds: Die Projektleitung begann ihre Arbeit im Januar, die wei- •• 321.000 € für die Geschäftsstelle teren Personaleinstellungen und der Bürobezug konnten •• 179.000 € für innovative soziale Projekte ab März 2014 erfolgen, mit einer Personalausstattung (nicht: Gesundheit oder Bildung) von schließlich: 500.000 € aus dem Arbeitsmarktfonds für in- 66%- Stelle Projektleitung novative Arbeitswelt-Projekte. 50%- Stelle Projektassistenz

50%- Stelle Verwaltung. Die Gelder waren form- und fristgerecht bei den zustän- digen Stellen auf Landesebene und in der Regierung Die Mitarbeiterinnen (Dipl. Pädagogin Univ., Dipl. Ingeni- Oberfranken zu beantragen. eurin FH, Dipl. BWL/Tourismus FH) verfügen neben ihren fachlichen Kenntnissen über ein breites Netzwerkwissen Aufgabe der DPO war es, darauf hinzuwirken, dass ent- und kennen den Landkreis seit vielen Jahren sowohl aus sprechende Einzelprojekte von externen Trägern um- professionellem als auch ehrenamtlichem Blickwinkel. gesetzt werden. Dazu wurden Anfragen an Förderung Projektleitung und -assistenz sind sog. „Zugezogene“ interessierter Träger entgegen genommen und bear- und bringen erfolgreich den „Blick-von-Außen“ in die beitet35 als auch mit geeigneten Trägern neue Projekte Arbeit mit ein. entwickelt. Die DPO unterstützte je nach Notwendig- keit und Bedarf bei der Erstellung von Konzepten und Für die Projektlaufzeit wurde eine ehemalige, ebenerdig Beantragung, bei Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, gelegene Arztpraxis mit Schaufensterflächen im Zentrum Projektumsetzung und Sicherung. von Kronach ertüchtigt. Der Besprechungsbereich konn- te erfolgreich für inhaltliche Arbeitskreise aus Kronach Stadt und Landkreis geöffnet werden und dient mittler- weile als Netzwerk- und Anlaufstelle für neue Ideen zur 2.3 methodisches Vorgehen Stadt- und Kreisentwicklung. Der Regionalmarketingverein KRONACH Creativ ist seit Die DPO arbeitet in Trägerschaft des Regionalmarketing- 25 Jahren engagierter Stakeholder im Landkreis. Sein vereins KRONACH Creativ e.V., der in enger Verzahnung Vorsitzender sowie die Mitarbeiterinnen der DPO sind mit den amtlichen und politischen Strukturen gemein- mit den Strukturen, Aktivitäten, zentralen Organisati- same Ziele für den Landkreis verfolgt. Als freier Träger onen und Akteuren des Landkreises sehr vertraut. ist der Verein aber grundsätzlich unabhängig aufgestellt. Für einen umfassenden Ein- und Überblick wur- Auch die Geschäftsstelle verfügt über keine politische de die „innere Netzwerkschau“ gezielt durch 25 Beauftragung oder amtliche Anbindung im Landkreis. sog. „Expertengespräche“ ergänzt: Wichtige Füh- Sie hat damit rein analysierenden und empfehlenden rungskräfte und Akteure des Landkreises wurden ent- Charakter: Sie kann für neue Ideen werben, als zukunfts- lang eines Interview-Leitfadens in ca. 2-stündigen fähig einzustufende Ideen weiterempfehlen, an guten Intensivgesprächen mit Projektleitung und –assistenz Kooperationen und Vernetzungsstrukturen mit bauen. um ihre Einschätzungen und Erfahrungen gebeten.36 Es wurden Zukunftsprognosen für die eigene Zuständigkeit Auf Landesebene ist sie dem Referat Generationenpolitik als auch für den Landkreis erfragt sowie eigene Vorha- zugeordnet. In regelmäßigen, ca. halbjährlichen gemein- ben und zu Empfehlendes. samen Gesprächen mit den Mitarbeitern des Referats

35 Lediglich vier Anfragen wurden von außen an die DPO gestellt, davon drei im Bereich Gesundheit und eine für ein Online-Portal zum Arbeitskräfte-Matching; keine war für die verfügbaren Fonds geeignet. 36 siehe Anhang, Expertengespräche

Demografie Pilotregion Oberfranken 11 Alle großen Projekte und die in 2014-2016 neu entstan- selbst-entstehende Projekte auf kommunaler denen Projekte mit Demografie-Bezug wurden von den Ebene, die aus lokalen Notwendigkeiten er- Mitarbeiterinnen der DPO vor Ort besucht.37 Über Kon- wachsen und erneuernden Charakter haben; taktarbeit zu weiteren rund 60 Organisationen und zen- tralen Akteuren im Landkreis und überregional sowie schnell umsetzbare, inhaltlich passende Pro- durch Mitwirkung in 9 beständigen Gremien im Rahmen jekte mit vorhandenem Potenzial; der Unterstützung und Initiierung von Best Practice Kooperationsstrukturen, die auf Landkreis- konnten die Einschätzungen und Ausrichtungen der DPO ebene kraftvoll wirken (können); fortlaufend überprüft und angemessen gewichtet wer- den. Arbeitswelt-Projekt-Konzepte, die sich thema- tisch einreihen und über den AMF finanzierbar In 12 öffentlichen Vorträgen und Referaten wurden die sind; über die Arbeit der Geschäftsstelle und die Erfahrungen KRONACH Creativs entwickelten Handlungsansätze in Projekte, die die erarbeiten Handlungsansät- wechselnden inhaltlichen Zusammenhängen der regio- ze und Methode direkt aufgreifen und umset- nalen und überregionalen Öffentlichkeit vorgestellt und zen. zur Diskussion gestellt. Rückmeldungen wurden intensiv im DPO-Team und im Jour fix mit dem Vereinsvorsitzen- Es wurden keine Projekte um ihrer selbst willen umge- den von KRONACH Creativ diskutiert und eingearbeitet. setzt. Außerdem wurde darauf geachtet, dass die Qua- lität eines Projektes in der Wertigkeit vor der Anzahl, Eine Tabelle mit den im Landkreis Kronach vorhandenen möglichst viele Projekte der Öffentlichkeit präsentieren Akteuren, Strukturen, Themen und Projekten wurden zu können, stand. In diesem Sinne wurden die Gelder des fortlaufend geführt und ergänzt.38 An dieser Stelle sei Sozialfonds schließlich nur für ein großes Projekt bean- auf den Anhang verwiesen: Die Ergebnisdarstellungen tragt (und bewilligt)39. In dessen Konzeption sind mehre- unter 3.2.1 und 3.2.3 geben im Rahmen dieser Arbeit die re kleine Projekte (in 3-5 Gemeinden) versteckt, sodass Details des Landkreises nur im groben Überblick wieder. auch hier eine breite Streuung der Gelder stattfindet und der Zusammentrag der Erfahrungen und Erkenntnisse eine übergeordnete Auswertung einschließt.

2.4 auswahl der unterstützten Die zur Verfügung gestellten Mittel aus dem Sozialfonds Projekte und dem Arbeitsmarktfonds sollten genutzt werden. Darüber hinaus wurden aber auch Projekte unterstützt, Die DPO hat sich von Anfang an als ein ergänzendes die in der Umsetzung weniger kostenintensiv angelegt Puzzleteil der Landkreisbewegung verstanden: Sie wirkt waren. Parallel dazu konnten weitere Gelder akquiriert im Netzwerk und in Ergänzung zu vorhandenen Aktivi- werden, wie z.B. Fördermittel der „Engagierten Stadt“ täten und Strukturen. auf Bundesebene, der Koinor-Stiftung, des Projekts „De- mokratie leben!“ und Sponsoring-Mittel, je in Passung Es galt, Best Practices zu finden oder selbst zu initiieren. zum einzelnen Projekt. Die über die Hochschule Parallel zu Übersicht, Analyse und Ableitungen für die vorangetriebenen Anfragen von TAO-Mitteln und Förder- Praxis sollten aus der Praxis selbst Themen, Handlungs- geldern der Oberfrankenstiftung wurden hinfällig. ansätze, Methode und Erfahrung gewonnen werden. Eine wesentliche Frage war, wie neues demografie-relevantes Denken und Handeln auf den verschiedenen Ebenen er- folgreich und effizient vorangebracht werden kann.

So komplex die Demografie-Thematik in Erscheinung tritt, so komplex galt es Antworten zu suchen und zu finden. Ansatzpunkte für die Projektauswahl und –un- terstützung waren:

37 siehe Anhang, Projektübersicht 39 siehe Best Practice, Kapitel 3.5.11 38 siehe ebd.

Demografie Pilotregion Oberfranken 12 Insgesamt wurden 17 Projekte mit den angegebenen 2.5 Prozessverlauf thematischen Aspekten unterstützt: Am Projektbeginn wurden die im Landkreis Kronach vor- 3 „Starter“-Projekte: handenen Aktivitäten, Themen, Strukturen, Träger und Kinder und Jugendliche Akteure eruiert und gelistet. Aus Feldbetrachtungen und Expertengesprächen mit einer Fülle von Ideen, Möglich- (sozial-)berufliche Orientierung keiten und grundsätzlich Sinnvollem wurden im näch- Nachwuchssicherung Bürgerschaftliches sten Schritt inhaltliche und methodische Handlungsan- Engagement sätze herausgearbeitet. Angesichts der im Kronacher Landkreis an vielen Stellen schon spürbaren und für die Zukunft zu erwartenden zunehmenden Ressourcen- knappheit der Kommunen und Organisationen galt es, 2 Arbeitswelt-Projekte: die vielen Möglichkeiten auf wenige wirkungsvolle The- Berufsrückkehrer/innen men und Ansätze zu konzentrieren. Personalentwicklung in KMU40 Demografie-Kompetenz in KMU

1 Forschungs-Projekt: Statistik im Sozialraum Messung Ist-Stand und Entwicklung

1 Strategie-Projekt: Stärkung politischer Führungskräfte Erabeitung Kommunaler Entwicklungsstrategien Methode „Eigeninitiative durch Perspektive"

Foto: Hendrik Steffens 4 Engagement-Projekte: Ortsmittenvitalisierung Um in der politischen Öffentlichkeit und Bürgerschaft Stadtentwicklung mit Mädchen sichtbar zu werden, war es ratsam in kürzester Zeit erste Strategische Kooperation kleine Projekte ins Laufen bringen. Mit den sog. „Star- Bürgerschaftliches Engagement terprojekten“ – „Kinder-Uni Kronach“, „Boys‘-Day“ und „Gemeinwesenarbeit als Schulfach“ - konnten sowohl Methode „Eigeninitiative durch Perspektive“ die angezielten inhaltlichen Handlungsansätze gestützt Innovative Projekte im Sozialraum als auch vorhandenes Potenzial und Kooperationsbereit- schaft unmittelbar aufgegriffen und nahezu kostenneu- tral auf den Weg gebracht werden. 4 Struktur-Unterstützungen: Nach ministerieller Vorgabe galt es die Mittel des Ar- Bildungsregion/Bürgerschaftliches Engagement beitsmarktfonds schnellstmöglich zu nutzen, sodass der Bündnis Familie Bereich „Arbeitswelt“ im ersten DPO-Projektjahr den AK Ferienmacher Vorrang hatte.41 AK Soziales Nordhalben

2 Struktur-Aufbau:

AK Arbeit in der Region 40 Kleine- und mittlere Betriebe AK Asyl Landkreis Kronach 41 jährliche Antragsfrist Ende April/Anfang Mai

Demografie Pilotregion Oberfranken 13 Sämtliche für die Arbeit der DPO zur Verfügung ge- oder sogar maßgeblich, bei Organisation, Presse, Spon- stellten Mittel des Arbeitsmarktfonds konnten noch mit soring, Finanzierung und Prozessbegleitung. Antragstellung im April 2014 vom Träger connect Neu- stadt GmbH und Co.KG42 erfolgreich für die zwei Bil- Aus der Bündnisarbeit mit Steuerungsgruppe sowie den dungsprojekte „Balance Berufsrückkehr“ und „Demogra- Arbeitswelt-Projekten entstanden 2015 neue Ansätze fiefeste Personalentwicklung – Perspektive Mensch“ in und Ideen, wie z.B. der „AK Arbeit in der Region/Per- den Landkreisen Kronach, Coburg und Lichtenfels abge- sonaler-Treffen“ und weitere AK-Untergliederungen des rufen werden43. Bündnisses Familie, die die Mitarbeiterinnen der DPO vorantrieben. In enger Kooperation mit dem Zukunftscoach des Land- kreises44 ergab sich in diesem Zusammenhang die Mög- Ab Mitte 2015 wurden die erarbeiteten Handlungs- lichkeit, connect/Neustadt als neuen, eigenständigen schwerpunkte, gekoppelt mit den methodischen Prin- und finanzstarken beruflichen Bildungsträger für den zipien, systematisch in neue Projekte eingearbeitet, Landkreis Kronach zu werben. Zur Umsetzung der Bil- wie im Projekt „Kommunalmarketing“ und den beiden dungsmaßnahmen führt connect/Neustadt seit Februar großen Engagement-Projekten „Engagierte Stadt Kro- 2015 eine Zweigstelle in Kronach. nach“ und „Aktivierung von bürgerschaftlichem und pri- vatwirtschaftlichem Engagement als Gestaltungskraft im Um schnell Breitenwirkung und Nachhaltigkeit im Land- ländlichen Raum“. Für letzteres wurde Ende 2015 die För- kreis zu erzielen, entschied sich die DPO-Geschäftsstelle, derung mit den verbliebenen Sozialfondsgeldern durch vorhandene demografie-relevante Kooperationsstruk- das StMAS und die Regierung von Oberfranken bewilligt. turen auf Landkreisebene grundsätzlich zu unterstützen, wie das „Bündnis Familie“, den Bündnis-Arbeitskreis Das Forschungs-Projekt - „Den demografischen Wandel „Ferienmacher im Landkreis“ und den Prozess der „Bil- lokal erfassen. Entwicklung eines Messinstruments zur dungsregion Kronach“ (2014-2016) über den AK „Bürger- Erhebung von demografie-relevanten Daten am Beispiel gesellschaft stärken“. des Landkreises Kronach“ - ist ebenfalls ein direktes Er- gebnis der Feldbetrachtungen und Expertengespräche. Das in 2007 gegründete „Bündnis Familienfreudiger Trotz 1 ½-jähriger Entwicklungsarbeit in enger Koope- Landkreis Kronach“ konnte die DPO mit Projektbeginn ration mit der Hochschule Coburg46, der Zusage von direkt als breite und wirkungsvolle Vernetzungsplatt- TAO-Mitteln und zweifacher Antragstellung auf Zufi- form nutzen. Die zeitaufwändige Neubildung eines ei- nanzierung durch die Oberfrankenstiftung, scheiterte genständigen „Demografie-Vernetzungsgremiums“ wur- das Projekt letztlich an der Finanzierung. Aus Sicht der de so vermieden. DPO-Mitarbeiterinnen und KRONACH Creativs bleibt das Anliegen dennoch hochaktuell. Die beiden mittlerweile überregional bekannten Projekte im Landkreis, „Seniorengemeinschaft Kronach Stadt und Die inhaltlichen Handlungsansätze „Perspektive Attrak- Land e.V.“ und „Lebensqualität für Generationen (LQG)“, tiver Wohnraum“ und „Alt-Werden und Alt-Sein im länd- benötigten wenig Unterstützung, da sie selbst schon lichen Raum“ konnten im Rahmen der dreijährigen Pro- überaus kraftvoll aufgestellt waren und solide Finanz- jektlaufzeit der DPO als Best Practices nur erste Schritte bzw. Unterstützerstrukturen ausgebildet hatten45. voran gebracht:

Aus der Begleitung der „Arbeitskreise Familienfreudige Die Wohnrauminitiativen des Oberen Ro- Gemeinde“ in einigen Kommunen, den Expertengesprä- dachtals (ORt) wurden seitens des Vorsitzenden chen mit Bürgermeistern, aber auch durch die in 2015 von KRONACH Creativ persönlich begleitet. massiv aufkeimende Asylthematik in der Bevölkerung, Über den Arbeitskreis der Regionalentwickler erwuchsen neue Projekte; sie waren förmlich „dran“, und die landkreisinternen Diskussionen zur wie der „AK Asyl“, die „Ideenwerkstatt Nordhalben“, das Förderung „Land(auf)Schwung“ konnten die Ortsmittenprojekt „Zukunft Mitte Marktrodach“ und das DPO und KRONACH Creativ das Thema stärker „Mädchen-Café Kronach“. Die DPO unterstützte nach Be- in den Fokus bringen. darf, entweder nur bei Initiierung und Zielorientierung

42 im weiteren bezeichnet mit connect/Neustadt 46 zu Beginn zusätzlich gemeinsam mit der Universität Bamberg 43 Bewilligung der Mittel im Herbst 2014 44 jetzt Regionalmanagerin im Landkreis 45 Vorstellung der beiden Projekte in Kapitel 3.2.3

Demografie Pilotregion Oberfranken 14 Die Seniorenthemen konnten in die Diskussi- 2.6 Wirkungsmessung on zur Neubeantragung der LEADER-Förderung 2014-202047 eingebunden werden. Wirkung zu messen ist hinsichtlich dieser Thematik und Obwohl die „Seniorengemeinschaft Kronach dieses Projektauftrags nicht einfach. Stadt und Land e.V.“ ein kraftvoller Akteur mit Begleitend zu den DPO-Aktivitäten wurden ca. halbjähr- mittlerweile rund 730 Mitgliedern ist und auch lich Arbeitsberichte und Projektplanungen verfasst, die die Wohlfahrtsverbände maßgeblich an der Se- u.a. auch explizit Prozessverläufe sichtbar machen. niorenthematik interessiert sind, war es nicht möglich in der zur Verfügung stehenden Zeit Zur Wirkungsmessung wurden in der Geschäftsstelle den Landkreis hier stärker in Bewegung zu aufgenommen und als Bilanz aufbereitet: bringen. Quantitative Aspekte (Anzahl an Experten- Während im ersten DPO-Jahr die Vorstellung der Ziele gesprächen, großen und mittleren Veranstal- und Aufgaben der Geschäftsstelle im Vordergrund stan- tungen, Teilnehmerzahlen, Presseauftritten, den, bestimmten ab dem zweiten Projektjahr die Best Vorträgen, Mitwirkung in Gremien, Projektan- Practices die Arbeit und Öffentlichkeitsarbeit. Die An- trägen, Finanzierungswegen) und zahl der unterstützten Projekte schnellte von anfänglich qualitative Aspekte (Kontaktpartner, Koopera- 5 in 2014 auf 17 in 2015 und 2016. Die Anfragen nach tionspartner, Experten-Gesprächspartner, be- Referaten, Vorträgen, Mitwirkung in Workshops wuchs arbeitete Themen, Zuordnung Best Practices bis 2016 kontinuierlich. zu Themenfeldern). Durch insgesamt ca. 120 Presseauftritte in Form „pene- Die Daten bilden die Grundlage für die unter 3.1 darge- trierender positiver Informationsarbeit“, 7 Großveran- stellte „Bilanz der Aktivitäten der Geschäftsstelle“. staltungen und 34 weitere Veranstaltungen machte die DPO die mögliche Schubkraft von neuem Engagement Die 17 Best Practices wurden darüber hinaus je betrach- (vieler) für den Landkreis sicht- und spürbar. tet nach ihrer/m: Mit dem vorliegenden Bericht und der Ergebnisveran- staltung im Oktober 2016 stellt die DPO ihre Ergebnisse >>> Output = Leistungen der Akteure und Projekterfahrungen auf Ebene Oberfrankens zur Dis- >>> Outcome = Wirkungen auf Ebene der kussion: Inwieweit sind die Ergebnisse übertragbar? Wie Zielgruppe können diese für interessierte Akteure gesichert und >>> Impact = Wirkungen auf gesellschaflicher vermittelt werden? Wo gibt es in Zukunft weiterhin, ggf. bzw. übergeordneter Ebene. dauerhaft Bedarf für entwickelndes Arbeiten im Thema Demografie? Die „Wirkungstabellen“ zu den einzelnen Projekten fin- den sich im Anhang dieses Berichts48. O-Töne von Pro- Gleichzeitig bietet der oberfränkische Fachaustausch die jektbeteiligten und übergeordneten Organisationen und Gelegenheit, sektoren-übergreifend Verantwortung für Ebenen ergänzen diese Listung. Sie wurden als unmit- die eigene, demografie-geschwächte Region zu entwi- telbares Wirkungsfeedback in die Projektvorstellungen ckeln und ein gemeinsames Wirken von Wirtschaft, Po- eingefügt.49 litik, Vereinen, Verbänden und Bürgerschaftlichem En- gagement in den Feldern „Soziales“ und „Arbeitswelt“ voranzubringen.

47 LES-IRE-Entwicklungsstrategie 48 vgl. Anhang, Wirkungstabellen 49 vgl. Kapitel 3.5

Demografie Pilotregion Oberfranken 15 3 Ergebnisse der Demografie Pilotregion Oberfranken >>> 3.1 Bilanz der Aktivitäten der Geschäftsstelle

INPUT

€    € Personalkraft

DPO-Geschäftsstelle Budget für Projekte 66 % Projektleitung Sozialfonds: 321.000 € Sozialfonds: 179.000 € Eigenanteil Träger: 40.000 € Arbeitsmarktfonds: 500.000 €

50 % Projektassistenz

50 % Verwaltung

OUTPUT

12 Referate | Vorträge | Workshops   ca. 310 Teilnehmer 7 Großveranstaltungen    ca. 540 Teilnehmer 34 Sonstige Veranstaltungen       ca. 1.300 Teilnehmer

120 Presseauftritte • Arbeit/Ausbildung/Berufliche Bildung • Genderarbeit 283.430 € • Forschung/Transparenz Zusätzlich in Bewegung • Bürgerschaftliches Engagement gebrachte Finanzmittel: Eigenanteile der Projektträ- • Familienfreudigkeit ger, Projektförderungen, Stif- • Mehrgenerationen tungsgelder und allgemeines • FerienAngebote Sponsoring • Flüchtlinge/Asyl • Senioren 17 • Pflege/Pflegeberufe Best Praticies • Ortsmittenstärkung Themenbereiche • Leerstand/attraktives Wohnen

Demografie Pilotregion Oberfranken 16 3 Ergebnisse der Demografie Pilotregion Oberfranken Landrat Kronach Bürgermeister Bürgermeister Bürgermei- 3.1 Bilanz der Aktivitäten der Geschäftsstelle ster Nordhalben Bürgermeister Bürgermeister Steinbach a.W. Bürgermeister

Stockheim Bürgermeister Bürgermeister Weißenbrunn Bürgermeisterin Amt für Soziale Angelegenheiten mit Heimaufsicht (Landratsamt) Ju- gendamt mit Kiga/Hortaufsicht (Landratsamt) Kommunale Jugendarbeit (Landrat- samt) Kreisjugendring Regionalmanagement (Landratsamt) Gleichstellungsstelle (Landratsamt) Zukunftscoach (Landratsamt) Wirtschafts- und Strukturentwicklungs- gesellschaft (WSE) Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg connect/Neustadt Berufliches Bildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft – bfz Kronach Volkshochschule Kreis Kronach Deutsche Angestellten Akademie (DAA) Frauenliste Stadt und Landkreis Kronach e.V. Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband (BRK) Mehrgenerationenhaus Buchbach Mehrgenerationenhaus Kronach Lebensqualität für Generationen (LQG) Caritasverband für den Landkreis Kronach e.V. Diakonisches Werk im Dekanat Kro- nach-Lichtenfels/Michelau e.V. AK der Wohlfahrtsverbände im Landkreis Seniorenge- meinschaft Kronach Stadt und Land e.V. AK Regionalentwickler im Landkreis Bünd- nis Familienfreudiger Landkreis Kronach Steuerungsgruppe des Bündnisses Familie AK Ferienmacher im Landkreis AK Familienfreudiges Marktrodach AK Familienfreu- diges Kronach AK Familienfreudiges AK Familienfreudiger Markt Pressig Bildungsregion Kronach AK Asyl bayern innovativ „Modellregion Oberfranken“ GIB „Mit ElternKompetenz gewinnen.“ CariThek Bamberg Landesarbeitsgemeinschaft für Freiwilligenagenturen (lagfa) Bayern Generali Holding Deutschland, Generali Zu- kunftsfonds DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH & Co.KG ,Wiesbaden MODUS - Institut für angewandte Wirtschafts- und Sozialforschung, Methoden und Analysen, Bamberg Projekt „Marktplatz der Generationen“ Demogra- phie-Netzwerk Bayern e.V. Demografie-Beauftragter Neustadt/Coburg Amt für länd- liche Entwicklung Bamberg Bürgerstiftungen Bayern Familienpakt Bayern Oberfran- ken Offensiv e.V. Initiative Gesunder Betrieb (igb) Bildungszentrum Wallenfels (BIZ) Generationen-Begegnungsstätte Mitwitz In der Heimat wohnen - Teuschnitz Senio- renbeirat Kronach Frauen-Union Kreisverband Kronach Innovations-Zentrum Region Kronach e.V. (IZK) AK SchuleWirtschaft Arbeitsgemeinschaft Obere Vils Ehenbach (AOVE) Bernd Büttner, Privatinvestor Seniorenwohnen Familie Helbig, Privatinvestor Seniorenwohnen Betreutes Wohnen Küps Asylberatung des Diakonischen Werkes im Dekanat Evangelische Kirche Kronach Katholische Kirche Kronach Mütterzentrum Kro- nach Fa. Dr. Schneider Unternehmensgruppe Raiffeisen-Volksbank Kronach-Ludwigs- stadt Sparkasse Kulmbach-Kronach Kaspar-Zeuß-Gymnasium Kronach Mittelschule Pressig Mittelschule Windheim Lucas Cranach-Grundschule Kronach Grundschule Hochschule Coburg Universität Bamberg Universität Bayreuth Hochschule Hof Tagespflege Marina Pompe Kronach Kindergarten Sonnenschein Kronach Kinder- garten „Maria Theresia Gerhardinger“ Kronach HELIOS Frankenwaldklinik Kronach Seelsorgeabteilung der Erzdiözese Bamberg Katholische Betriebsseelsorge Kronach Oberfränkische CSU-Landtagsabgeordnete und weitere

Demografie Pilotregion Oberfranken 17 3 Starter-Projekte

• Kinder-Uni Kronach Thematische Aspekte

• Boy´s-Day Kinder und Jugendliche (und Genderansätze)  (sozial-)berufliche Orientierung • Gemeinwesenarbeit als Schulfach Nachwuchssicherung Bürger- (Service Learning)  schaftliches Engagement

2 ARbeitswelt-Projekte

• Balance Berufsrückkehr  Thematische Aspekte Berufsrückkehrer/innen • Demografie-feste Per- sonalentwicklung Personalentwicklung in KMU – Perspektive Mensch  Demografie-Kompetenz in KMU

1 Forschungs-Projekt

• Den demografischen Wandel lokal erfassen. Thematische Aspekte Entwicklung eines Mess- Statistik im sozialen Raum instruments zur Erhebung von demografie-rele- Messung Ist-Stand und Ent- vanten Daten am Beispiel wicklung des Landkreises Kronach 

1 Strategie-Projekt

Thematische Aspekte • Kommunalmarketing  Stärkung politischer Füh- rungskräfte

Erarbeitung kommunaler Entwicklungsstrategien

Methode „Eigeninitiative durch Perspektive“

Demografie Pilotregion Oberfranken 18 4 Engagement-Projekte

• Zukunft Mitte Marktrodach  Thematische Aspekte Ortsmittenvitalisierung (Marktrodach) • Mädchen-Café Kronach  Stadtentwicklung (Kronach)

• Engagierte Stadt Kronach  Strategische Kooperation Bürgerschaftliches Engagement • Aktivierung bürgerschaft- lichen und privatwirt- Methode „Eigeninitiative durch Perspektive“ schaftlichen Engagements als gestaltende Kraft im Innovative Projekte im Sozialraum ländlichen Raum 

4 Struktur-Unterstützungen

• AK „Bürgergesellschaft Thematische Aspekte stärken“ der Bildungsregi- on Kronach  Bildungslandschaft Bürgerschaftliches Engament • Bündnis Familienfreudiger Landkreis Kronach  Familienfreudigkeit

• AK Ferienmacher im Strategische Ausrichtung im Feld Soziales Landkreis Kooperation • Ideenwerkstatt Soziales und Senioren Nordhalben 

2 Struktur-Aufbau

• AK Arbeit in der Region  Thematische Aspekte Regionale Arbeitswelt • AK Asyl Landkreis Kronach  Integration

Kooperation

Bereiche & Zielgruppen gemäß Ziel und Auftrag der DPO  Kinder und Familie und Ältere Regionalentwicklung Jugendliche Arbeitswelt Menschen

Demografie Pilotregion Oberfranken 19 3.2 ergebnisse aus Feldbetrachtungen und Expertengesprächen im Landkreis Kronach

3.2.1 Übergeordnete Akteure

Im sozialen Bereich sind drei große übergeordnete Akteure auf Ebene des Landkreises Kronach zu nennen. Sie bilden jeweils selbst weitergehende Strukturen zu demografie-relevanten Themen aus, wirken als Projektträger und prägen die Angebotslandschaft maßgeblich.

Landrat und Kreistag mit Verwaltung und Projekten

• Regionalmanagement Arbeitskreis der Wohlfahrts- verbände (mit jeweils ei- • Bildungsregion genen Unterorganisationen • Bedarfsgerechter ÖPNV und Projekten)

• Jugendamt • Arbeiter Samariter Bund KRONACH Creativ e.V. • Amt für soziale Angelegen- (ASB) mit Arbeitskreisen und heiten mit Heimaufsicht • Arbeiterwohlfahrt (AWO) Projekten • Bayerisches Rotes Kreuz • Wirtschafts-und Struktur- (BRK) Kreisverband • Regionales Selbstbewusst- entwicklungsgesellschaft • Caritas für den Landkreis sein: KRONACH leuchtet, (WSE) Kronach Klassik Akademie • Gründerzentrum • Diakonisches Werk im De- • Wirtschaftsstark: Existenz- • Gesundheitsregion kanat Ludwigsstadt-Lich- gründerpreis tenfels/Michelau e.V. • Familienfreudigkeit: • Lebenshilfe Kronach e.V. Bündnis Familienfreu- • AK Regionalentwickler diger Landkreis Kronach im Landkreis • Gesundheitsbewusst: AK Gesundheit

Die Kreisebene mit Landratsamt als Verantwortungs- sorgungseinrichtungen. Die Vielfalt des Angebots wurde träger und übergeordnete politische Instanz trägt die von ihnen in den letzten Jahren schrittweise ausgebaut. staatlichen Pflichtaufgaben. Sie engagiert sich vorrangig Mit neuen Angeboten, Einrichtungen und Projekten für die zentralen Versorgungsthemen sowie Jugend, So- wurde geschickt und zukunftsweisend auf neuen Bedarf ziales, Wirtschaft und Regionalentwicklung aus überge- reagiert. ordneter Perspektive setzt aber auch konkret Projekte in einzelnen Themenfeldern um. Sie kooperiert mit vielen Der Arbeitskreis der Wohlfahrtsverbände ist eigen- verschiedenen Trägern zur Abstimmung und Umsetzung ständig und unabhängig organisiert, zur Absprache von von Vorhaben. Planungen und Entwicklungen zwischen den Geschäfts- führenden, mit - angesichts des wachsenden Markts und Als Dienstleister im sozialen Bereich sind insbesonde- zunehmender Konkurrenz - größtmöglicher Transparenz. re die drei Wohlfahrtsverbände BRK, Caritas und Di- Das Gremium ist in den Kreisausschüssen (Jugendhilfe, akonisches Werk hochaktiv und innovativ. Sie tragen Soziales) beständiges Mitglied und antragsberechtigt, im Landkreis Kronach alle maßgeblichen sozialen Ver- damit auch politisch relevant.

Demografie Pilotregion Oberfranken 20 Die Wohlfahrtsverbände werden von der Landkreis- 2. Im Bündnis Familienfreudiger Landkreis politik und –verwaltung als starke Partner im sozialen Kronach sind alle wesentlichen Partner aus Bereich gesehen und geschätzt: Sie werden über die Vereinen, Verbänden, Organisationen, Institu- Kreisentscheidungen informiert und in Entscheidungen tionen, Kommunen und dem Landkreis mit Ver- eingebunden. waltung sowie einige Unternehmen zusammen geschlossen50 – bezogen auf das gemeinsame Als freier Zusammenschluss von Führungskräften aus Ziel „Stärkung von Familienfreudigkeit“. Wirtschaft und Gesellschaft engagiert sich der private Regionalmarketingverein KRONACH Creativ für die Es bildet mit seinen halbjährlichen Veranstal- Themen Bürgerschaftliches Engagement, Eigeninitiative tungen, in denen Innovationen und Best Prac- und Eigenverantwortung und stärkt so systematisch die tice im sozialen Bereich bis hinein in Stärkung Bürgerseite mit ihren Führungskräften im Veränderungs- der Kommunen, Regionalentwicklung, Bildung prozess. und Gesundheit weiter gegeben und diskutiert werden, ein übergeordnetes Netzwerk. Zu- Weitere zwei Kooperationsstrukturen sind aus diesem kunft wird hier systematisch und auf Augen- Zusammenspiel erwachsen: höhe mit den Akteuren und Stakeholdern über Austausch und Best Practice entwickelt. 1. Im Arbeitskreis der Regionalentwickler sind alle maßgeblichen Planer und Umsetzer auf Die Trägerschaft des Bündnisses Familie liegt Landkreisebene zusammen gebunden. Er wur- bei KRONACH Creativ e.V.. Im Entstehungspro- de 2014 eingerichtet und tagt unregelmäßig; er zess des Bündnisses war es - obwohl von vielen dient dem Informationsabgleich und der Ver- Multiplikatoren und Führungskräften gewollt netzung von Vorhaben. und unterstützt - schwierig einen Träger zu fin- den. Der Regionalmarketingverein hat schließ- Der AK der Wohlfahrtsverbände ist in diesem lich die Trägerschaft übernommen, da er selbst Gremium nicht vertreten, sodass die substan- die Ausrichtung „Familienfreudigkeit“ im eige- ziell sozial-planerischen Fragen und Vorhaben nen Ziel-Portfolio festgelegt hatte. hier nicht zur Sprache kommen.

Regionalmanagement im Wirtschaft Landkreismit ÖPNV und Bildungsregion Arbeit Tourismus Wirtschafts- und Struktur- Energie/Ökologie entwicklungsgesellschaft mit Gesundheitsregion Mobilität Bildung Naturpark Frankenwald Gesundheit

Frankenwald Tourismus Regionales Selbstbewusstsein Familienfreudigkeit KRONACH Creativ e.V. mit Bürgerschaftliches Engagement DPO und Bündnis Familie Demografie

50 derzeit 155 Bündnispartner

Demografie Pilotregion Oberfranken 21 Im Feld „Arbeitswelt“ mit beruflicher Bildung engagieren sich maßgeblich 7 Organisationen:

Wirtschafts-und Struktur- Wirtschaftsförderung Ausbildungsmesse entwicklungsgesellschaft (WSE) Gründerberatung Girls'-Day Gründerzentrum AK SchuleWirtschaft

Zukunftscoach BDS-Azubi-Akademie Neuer Start für Frauen (Regionalmanagement) Schüler-Akademie AK SchuleWirtschaft "Karrierepartner" Chance Heimat cleverheads/Talentpool51

KRONACH Creativ e.V. Gründerpreis Unterstützung Innova- AK SchuleWirtschaft tions-Zentrum Region Chance Heimat Kronach e.V. (IZK)

Innovations-Zentrum Region Kro- Studiengang Zukunftsdesign nach e.V. (IZK) Unternehmensförderung Campus Innovationskultur

Industrie-und Handelskammer Handwerkspaten (IHK) + Handwerkskammer (HWK) Mentorenmodelle

Agentur für Arbeit wechselnde Projekte

Rensteigregion im private Fachoberschule (FOS) Frankenwald e.V.

Zu den Übergängen zwischen Schule und Ausbildung bzw. Betreuung für alle Generationen). Es trägt damit dazu Arbeitswelt wurden von den einzelnen Organisationen bei, die Attraktivität der Region für die Arbeitswelt zu und über den AK SchuleWirtschaft viele Aktivitäten erhöhen und deckt damit einen wichtigen Teilbereich voran gebracht, die z.T. sehr stabil auf dem Weg sind. Die der Gesamtthematik „Familie & Beruf“ ab.52 Zusammenarbeit mit Arbeitsamt und Jobcenter ist über das Regionalmanagement in direkter Zuständigkeit, aber Die beruflichen Bildungsträger im Landkreis agieren auch über das Bündnis Familie und den AK SchuleWirt- eigenständig. Akteure sind die Volkshochschule Kreis schaft auf gutem Niveau eingespielt. Kronach (VHS), das Berufliche Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft – bfz Kronach, die Deutsche An- Der weitere Blickwinkel zur „Arbeitswelt“, das Thema gestellten-Akademie – Nebenstelle Kronach (DAA), die „Familie & Beruf“, wird bisher nicht durch ein Land- Katholischen und Evangelischen Erwachsenenbildungs- kreisgremium systematisch voran gebracht. werke (KEB, EBW) und, seit Anwerbung über die DPO-Ak- tivitäten, das Unternehmen connect/Neustadt. Das Projekt „Lebensqualität für Generationen“ des BRK Kreisverband Kronach in Kooperation mit der Ge- Über den Bündnis-Arbeitskreis „Ferienmacher im meinde widmet sich intensiv und Landkreis“ wird gezielt das Angebot an Ferienmaßnah- sehr erfolgreich den Themen „Vereinbarkeit Familie & men (Betreuung, Programme, Freizeiten) vorangebracht. Beruf“ und „Mitarbeiterbindung“ (durch Sicherung von

51 ruht derzeit 52 siehe dazu ausführlicher im Kapitel 3.2.3

Demografie Pilotregion Oberfranken 22 Die Unterstützungsangebote des Bayerischen Staatsmi- Alle Kommunen sind in kommunalen Verbünden unter- nisteriums „Familienpakt Bayern“53 und „Mit Eltern- wegs, ein zentrales Anliegen und Engagement des Regi- KOMPETENZ gewinnen“54, kommen in der Fläche des onalmanagements. Landkreises bisher nicht zu Wirkung.

3.2.2 Kommunen und kommunale Verbünde

Die Kommunen spielen eine entscheidende Entwickler- rolle für die Region, da sie die Bewegung vor Ort moti- vieren und zusammenbinden. Die Ausprägungen, Neu- erungen anzugehen, sind in den Städten, Märkten und Gemeinden des Kronacher Landkreises sehr verschieden. Dennoch ist sichtbar, dass sich alle Kommunen auf ei- nen verändernden Bedarf eingestellt haben und aktiv am Thema Demografie arbeiten.

Von 18 Landkreiskommunen waren im letzten Jahr 8 auf Bedarfszuweisungen und Stabilisierungshilfen angewie- sen.55 Mit Konsolidierungshaushalten sind sie in ihren Gestaltungsmöglichkeiten auf die Pflichtaufgaben redu- ziert. Lediglich zwei Kommunen weisen eine am Landes- vergleich gemessene mittlere Verschuldung auf.

Auf der gemeindlichen ToDo-Liste stehen an erster Stel- le die zu sichernden allgemeinen Versorgungsleistungen und Bauanliegen. Für eine moderne Kinderbetreuung und Schulversorgung insbesondere baulich zu sorgen, wird in allen Kommunen des Landkreises als zentrale Aufgabe gewertet. Die klassischen sozialen Themen, Fra- gen und Investitionen sowie die strategische Stärkung von Bürgerschaftlichem Engagement werden oft nach- rangig angegangen.

Weitgehend alle Landkreiskommunen sind mittlerweile Die Kooperationen haben sich wachsend entwickelt. mit der Ausrichtung, Familienfreudigkeit im Landkreis Wegweisend arbeiten die Arbeitsgemeinschaft Renn- zu stärken, die über das Bündnis Familie seit 2007 vo- steig (Wirtschaft, Tourismus, Gesundheit) und das Obere rangetrieben wurde, infiziert. Ziel ist es, die Lebensqua- Rodachtal (Innenentwicklung, Leerstand). Beide Verbün- lität vor Ort angesichts des demografischen Wandels de sind u.a. über ein Integriertes städtebauliches Ent- nicht nur qualitativ für alle Generationen abzusichern wicklungskonzept (ISEK) große Schritte voran gegangen. sondern sogar auszubauen. Als „Gemeindefamilie“ ent- wickeln die Gemeinden Ansatzpunkte, gemeinsam und mit Freude unterwegs zu sein, um Heimatzugehörig- keit bei der Bürgerschaft und den Wunsch da zu bleiben zu stärken. Beispielhaft gehen derzeit die Kommunen Kronach, Ludwigsstadt, Marktrodach, Mitwitz, Pressig, Steinbach am Wald, , Stockheim, Teuschnitz und Wallenfels voran.

53 überregionales Beratungsangebot zum Thema Familie & Beruf 54 Coachingangebot für Unternehmen in den Feldern Demografie- kompetenz, Vereinbarkeit Familie&Beruf, neue Arbeitszeitmodelle, Mitarbeiterwerbung, Mitarbeiterbindung 55 nach aktuellen Angaben des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat

Demografie Pilotregion Oberfranken 23 3.2.3 Demografie-relevante lungsfaktor für die demografie-geschwächte Region ver- Projektaktivitäten nach standen und im Landkreis gestreut. Das Bündnis über- Themenfeldern zeugt seit Jahren durch landkreisweite Netzwerkarbeit, Vorstellung und Diskussion von regionalen Trends und Best Practice im sozialen Feld und als konkrete Ideen- Eine Übersicht der derzeit aktiven und vergleichsweise schmiede in den sechs „Familienfreudigen Gemeinden“ neuen Projekte zeigt ein breit gestreutes thematisches des Landkreises. Engagement. Aus der Listung der über 60 Projekte und Initiativen ergaben sich 18 demografie-relevante The- menfelder. Die größeren Projekte, die i.d.R. mehrere Der Aspekt des Selbstbewusstseins eines Land- Themen bespielen, sind im Text mehrfach, je in den ih- kreises, seiner Kommunen und Bürgerschaft ist erst nen zugehörigen Themenfeldern56 vorgestellt. durch engagierte und langjährige Diskussionen in den Führungsebenen des Landkreises sowie durch das Das Thema Demografie hat außer der auf 3 Jahre an- Engagement KRONACH Creativs ins Bewusstsein ge- gelegten Pilotregion keinen wirklichen umfassenden kommen: Eine Region kann sich nur dann erfolgreich „Kümmerer“. Im Februar 2014 wurde das von Kreistags- entwickeln, wenn Frustration und Negativdenken über- mitgliedern erarbeitete „Demografie Handlungskon- wunden werden und die eigenen Stärken und Potentiale zept“ vom Kreistag beschlossen. Es benennt wichtige im Bewusstsein verankert sind. Wirtschafts- und Touris- Prinzipien, Bereiche, Handlungsoptionen und mögliche musprojekte, die neuen Bildungsangebote und kulturel- Umsetzer. Die tatsächliche Umsetzung wurde dem neu- len Highlights in Stadt und Landkreis helfen der Bevölke- gegründeten „Kreisausschuss für Kreisentwicklung und rung immer besser zu verstehen, dass es möglich ist, der Verkehr“ übertragen. prognostizierten regionalen Abwärtsspirale durch eige- ne Verantwortung und Einsatzbereitschaft zu begegnen Eine zentrale Statistikstelle im Landkreis, die auch hin- und die Region durch Mittun und Kooperation vital zu sichtlich demografischer Planungen aktiv wird, gibt es erhalten. Mittlerweile sind die Kronacher Bürger wieder nicht. Die Fachabteilungen der Kreisverwaltung und die stolz auf ihre Heimat. Ein Ergebnis von ca. 10 Jahren in- Kommunen sammeln ihre demografie-relevante Daten tensiver Bewusstseinsarbeit und emotional „berühren- je einzeln. Eine systematische Datensammlung erfolgt den“ Leuchtturmprojekten, wie z.B. KRONACH leuchtet. über das Landesamt für Statistik. Von dort werden die Datensätze im Überblick und regionalen Vergleich den Kreisen und Kommunen zugänglich gemacht. Für kleine Hinsichtlich des Themas Zuzug und Rückkehrer-Wer- Gemeinden sind die Daten nur bedingt aussagefähig. bung sind erste Schritte zu verzeichnen, die auch erste Einige Kommunen verlassen sich stärker auf die selbst Erfolge zeigen: Über Internetpräsenz (Firmenbroschü- gesammelten Informationen. re, Talentpool, Chance Heimat) und eine seit 2015 jährlich veranstaltete Reunion-Party57 werden die Re- Der Landkreis entwickelt seit Jahren enger werdende gion und ihre (beruflichen) Angebote transparent und Vernetzungs- und Kooperationsstrukturen. Dies zeigt im Fokus gehalten sowie interessante Fachkräfte unter sich z.B. im Prozess der „Bildungsregion Kronach“, im den Unternehmen weiterempfohlen. Eine regelmäßige Aufbau des „Gesundheitsforums“ im Rahmen der „Ge- E-Mail-Information an mittlerweile rund 800 ehemalige sundheitsregion Kronach“ oder bei den Strategiegesprä- Abiturienten informiert über offene Akademikerstellen chen zur Bewerbung um Förderungen (LEADER: LES-IRE, im Landkreis. Land(auf)Schwung). Erfreulich gestiegen ist gleichzeitig auch die Bereitschaft zu bürgerschaftlich getragenen Projekten unter Einsatz eigenen Kapitals, wie z.B. beim Im Rahmen des Bereichs Arbeitswelt, sind insbesonde- Tropenhaus Klein Eden, dem Innovations-Zentrum oder re die Felder „Übergang Schule-Beruf“, Berufliche Ori- der privaten Fachoberschule am Rennsteig. entierung und Frühe Fachkräftesicherung besonders im Blick: Mit dem AK SchuleWirtschaft, Girls‘-Day, Im 2007 gegründeten Bündnis Familie sind mittlerwei- Mädchen und Technik (MUT)58, der Ausbildungsmes- le ca. 155 Partner aus allen Bereichen des öffentlichen se Kronach, BDS-Azubi-Akademie, Schüler-Akademie, Lebens zusammengeschlossen, mit dem Ziel, die Le- Reunion-Party, Chance Heimat und Clever-Heads (Ta- bensqualität vor Ort für alle Generationen angesichts lentpool)59 und z.B. der Punkt-Aktion „Pflege-Truck“ der der negativen Zukunftsprognosen zu erhalten bzw. zu- Kirchen in 2015 wurde ein ganzes Netz an sich einander kunftsfähig weiter zu entwickeln. „Familienfreudigkeit ergänzenden Angeboten entwickelt. Der AK SchuleWirt- zu stärken“ wird von den Bündnispartnern als Entwick- schaft dient hier oft als Multiplikator.

56 siehe Anhang, Projekteübersicht 57 für weggezogene Jugendliche aus heimischen Familien 58 bis 2012 erfolgreich, ruht derzeit 59 ruht seit 2016

Demografie Pilotregion Oberfranken 24 Die Fachkräfteversorgung in den Bereichen Erziehung, Bauen und Wohnen ist im Landkreis Kronach eng mit Gesundheit und Pflege ist für den Landkreis Kronach der Herausforderung Leerstand gekoppelt. Nicht alle eine schon jetzt spürbare Herausforderung. Hier benö- Kommunen sind davon betroffen, aber die Mehrzahl und tigt es schnelles Engagement und Kooperation. Erste einige Gemeinden sogar maßgeblich. punktuelle Ansätze, wie z.B. Ausbildungsplätze in der ambulanten Pflege einzurichten – ein Testlauf des Cari- Immer mehr Kommunen machen sich, oft hervorragend tasverbandes für den Landkreis - scheitern in der Fläche unterstützt durch die Städtebauförderung, auf den Weg, derzeit noch an Finanzierungsfragen. Das lokale Engage- den wachsenden Leerstand vorausschauend zu planen, ment benötigt für nächste Schritte Unterstützung von d.h. zukünftig entstehenden Leerstand in ihre Planun- Landes- und Bundesebene. gen einzubeziehen. Übergeordnet geht es um Fragen der Ortsmittenvitalisierung, der Ensembleplanung aber auch Mit dem Ansatz „Lebensqualität für Generationen im Rahmen einer Neuorientierung um sinnvollen Rück- (LQG)“ des BRK Kreisverband, in Kooperation mit der bau. Gemeinde Steinbach am Wald, wurde ein konkretes Un- terstützungsangebot für Unternehmen und ihre Mitar- Maßgeblich mangelt es an Investitionskraft, insbesonde- beiter im Bereich „Familie & Beruf“ entwickelt und in der re in den Konsolidierungsgemeinden; aber es fehlt auch Fläche in Kraft gesetzt. Das BRK vermittelt Anfragen von noch an intelligenten Lösungen, wie sich private Inves- Mitarbeitern der als Partner gewonnen Unternehmen toren werben und unterstützen lassen. nach Betreuung. Dabei gewährleistet das BRK, koope- rierend mit allen Betreuungsanbietern des Landkreises Das Obere Rodachtal (ORt)60 widmet sich diesem Thema und ebenso selbst mit einem bedarfsgerecht wachsen- seit Jahren. Von der Sichtung und Listung von (erwartba- den Angebotsportfolio, wohnortnahe Betreuungsange- rem) Leerstand, über gemeindliche Unterstützungen für bote für alle Generationen auf Nachfrage. Das Angebot Sanierungswillige und Investoren und Förderprogram- unterstützt gleichzeitig die zukünftig immer wichtiger me der Städtebauförderung, mittlerweile schon bei der werdenden Aspekte Mitarbeiterbindung und Fachkräfte- Identifizierung von möglichen Modellmaßnahmen und sicherung. gezielter Ansprache von Investoren angelangt, sind die Bemühungen weit gediehen. Ohne langen Atem und eine Dieses Best Practice wurde engagiert überregional be- klare Zielausrichtung ist dieser Weg nicht zu beschrei- worben und ist mit mehreren Auszeichnungen versehen. ten. Fünf Mehrgenerationenhäuser in Bayern werden seit 2015 über den BRK Kreisverband im Ausbau eigener Daneben entstehen kleinere, zunehmend auch privat fi- Strukturen und in der Vermittlung von Bedarf und An- nanzierte Wohnprojekte61. Das Engagement widmet sich gebot im Thema Betreuung gecoacht. Das bayerische vorrangig dem Senioren- und Barrierefreien Wohnen. Modellprojekt wurde 2015 vom „Familienpakt Bayern“ In diesem Sinne ist eine Trendwende sichtbar, im kon- eingerichtet und wird über Sozialfondsgelder finanziert. kreten Ergebnis handelt es sich eher um erste Schritte.

Das Themenfeld Energie ist im Landkreis und auch für Das Projekt „In der Heimat wohnen - Teuschnitz“ zeigt den demografischen Themenkreis von erheblicher Be- für den Landkreis beispielhaft, was in Zukunft benötigt deutung: Je autarker eine kleine Gemeinde sein kann, wird: In der Ortsmitte wurden in ehemaligem Leerstand umso mehr Wirtschaftskraft bleibt im Ort. Intelligen- acht Wohneinheiten für Ältere Menschen (und Menschen te Energiegewinnung und –nutzung, oft als Gemein- mit Behinderung) ertüchtigt. Über die Einrichtung mit schaftsprojekte organisiert, tragen direkt als Finanzmas- Gemeinschaftsraum und Beratungsangebot wirkt das se zur Vitalisierung der eigenen Gemeinde bei. Projekt in die Stadt und Ortsteile hinein: Ansprechpart- ner, Häusliche Dienste, Fahrangebote, Kooperation mit Einzelne Bio-Energiedörfer, wie z.B. Effelter, initiiert Kindergarten und Schule, Zentrum für Begegnung und und begleitet durch den Verein Energievision Franken- Mehrgenerationen-Aktivitäten, Wohnraumberatung. wald, haben mittlerweile enorme fachliche und touristi- sche Kraft entwickelt, die bis ins weitere Ausland reicht. Auch das Tropenhaus Klein Eden, mit seiner innovati- Der Bereich Nahversorgung und Vitalisierung der ven Idee, die energetische Abwärme der Glasindustrie Ortsmitten ist in vielen Kommunen als wichtig erkannt. zum Anbau tropischer Früchte zu nutzen, ist zum Vorzei- Die Umsetzung von nachhaltigen Maßnahmen benötigt ge-Objekt im Landkreis geworden. einen langen Atem, wie z.B. in der Erstellung eines Ein- zelhandelskonzepts in Ludwigsstadt mit anschließen- der Einsetzung eines City-Managers.

60 Kommunaler Zusammenschluss von Steinwiesen und Wallenfels (und ehem. Nordhalben) 61 siehe Anhang, Projekteübersicht

Demografie Pilotregion Oberfranken 25 Vorhaben werden in den Landkreiskommunen überwie- Seit Oktober 2016 ist der Landkreis zertifizierte gend über Mittel der Städtebauförderung (zu)finanziert, Bildungsregion. Das Feld Bildung wurde damit erfreu- in geringerem Anteil über Maßnahmen der Ländlichen lich konzentriert auf einen nachhaltigen Weg gebracht. Entwicklung. Einzelne Gemeinden leisten sich aus eige- Der interne Fachaustausch hat viele Engpässe aber auch nen Mitteln externe Personalkraft für City-Management Potenziale sichtbar gemacht, an denen in Folge neue bzw. Umbaumaßnahmen. Projekte und Bausteine eingepasst werden. Das Zusam- menspiel der über 100 Akteure hat gezeigt, wie geübt Einen innovativen Durchbruch erzielte die Bürgeriniti- das Miteinander im Landkreis ist. ative NohA aus Nordhalben mit ihrem 2011 genossen- schaftlich neu ins Leben gerufenen „Bürgerladen“, und Insgesamt ist das schulische und berufliche Bildungs- ihrem ehrenamtlichen Bautrupp. angebot im Landkreis in den letzten Jahren stark gewach- sen – über Verlagerungen und Förderungen von Landes- ebene aber auch über eigeninitiatives Engagement von Mobilität wird in Zukunft im Landkreis bedarfsgerecht Eltern und Unternehmen. Best Practices sind: definiert: Über Voranmeldung und damit flexibel werden wenig befahrene Bereiche an wenige Standardstrecken Die „Private FOS“ am Rennsteig, Bundesland angebunden. Das über ein Projekt des Regionalmanage- übergreifend angelegt, die über maßgebliche ments entwickelte Konzept „Bedarfsgerechter ÖPNV“ Unterstützung der im Norden angesiedelten geht im Herbst 2016 in die Umsetzung. Die Konzeption Unternehmen entstanden ist; ist überzeugend, der Alltag wird über Nutzung, Effekti- vität und Finanzierbarkeit entscheiden. die über Elterninitiative gegründete und vor- finanzierte Montessori-Schule in Mitwitz, die Die ersten kommunalen Bürgerbusansätze sind der- sich systematisch in die oberen Klassenstufen zeit noch rudimentär und bleiben stark auf Einkauf (und ausbaut; Treff) von und für Senioren beschränkt, wie in Ludwigs- die Tourismusschule Franken; stadt, Stockheim und Wallenfels. In Teuschnitz werden die Außenstelle der Fachhochschule für öf- Mitfahrangebote über das Projekt „In der Heimat woh- fentliche Verwaltung und Rechtspflege in nen“ angeregt und koordiniert. Bayern, Fachbereich Finanzwesen, die 2017 ihre Arbeit aufnehmen wird; Mehrere Landkreisunternehmen haben seit einigen Jah- der Masterstudiengang „Zukunftsdesign“ ren beständige Kleinbusse zur Mitarbeiterbeförderung des Innovations-Zentrums Region Kronach im Einsatz. Im Rahmen eines IZK-Gremiums haben Un- e.V., einem in 2015 gegründeten Interessenver- ternehmen aktuell darüber nachgedacht, wie Azubis die bund regionaler Unternehmen. Anfahrt zur problematisch gelegenen Arbeitsstätte ermöglicht werden kann. Die außerschulische Bildung ist im Landkreis mit vie- Seit Herbst 2015 ist der Landkreis „Gesundheitsregi- len Trägern – VHS, Vereine, Verbände, Institutionen und on Plus“. Damit kann das Themenfeld Gesundheit und dem Kreisjugendring (KJR) - sowie zahlreichen kleinen Pflege über eine übergeordnete Struktur zusammenge- Projekten und Aktivitäten in allen Orten und Ortsteilen bunden und vorangebracht werden. Die neue Kooperati- des Landkreises präsent. on ist im Aufbau. Aus Sicht der Kommunalen Jugendarbeit und des KJR Neben den Standarddiensten und versorgenden Institu- mangelt es an Offenen Treffs für Jugendliche und Kinder. tionen, die im Landkreis Kronach reichhaltig und breit Darüber hinaus fehlt es an begleitendem Personal aufgestellt sind, hat sich die Arnika-Stadt Teuschnitz sowie einer generellen politischen Wertschätzung in den letzten Jahren etabliert. Sie arbeitet an der Ent- und Unterstützung der außerschulischen Kinder- und wicklung einer überregional wirkenden Akademie für die Jugendarbeit im Landkreis. Themen „Gesundheit“ und „Kräuter“. Der dazugehörige Kräuter-Lehr- und -Schaugarten wurde im Frühsommer Bildung kann in Öffnung zum Gemeinwesen auch über 2016 eröffnet. Eine erste größere Weiterbildung ist mit Generationen hinweg gedacht werden und schulisches 20 Teilnehmenden angelaufen. und außerschulisches Lernen miteinander verbinden: Am Bildungszentrum Wallenfels (BIZ) wird sichtbar, wie Innovative Ansätze im Gesundheitsbereich treiben die eine Teilschließung der Schule erfolgreich und modellhaft beiden großen Wohlfahrtsverbände BRK mit „Pflege- in ein kooperatives Konzept verschiedener Bildungsan- 62 Flex“ und Caritas mit „Telemedizin“, „Teuschnitz 2.0“ bieter und für Jung bis Alt umgewandelt werden kann. und einem in Wallenfels geplanten „Demenzzentrum“ voran.

62 siehe auch Themenfeld „Mehrgenerationen“

Demografie Pilotregion Oberfranken 26 Inklusion ist neben dem allgemeinen Bildungsauftrag Im Rücklauf (35%) werden 6770 Personen als der Kindergärten und Schulen besonders in der privaten engagierte Mitglieder angegeben, zusätzlich Montessori-Schule Mitwitz ein zentrales Anliegen: Als zu 6484 engagierten Nichtmitgliedern. Hoch- Grundschule begonnen, hat sie sich in den letzten Jahren gerechnet auf die Gesamterhebung ergibt das zur Mittelschule entwickelt und strebt für die kommen- 37.000 Engagierte in der Kreisstadt. den Jahre eine Erweiterung zur Montessori-Oberschule Bei rund 17.000 Einwohnern und einer ggf. (MOS) an. Die Montessori-Pädagogik bietet sich in her- 50%-igen Engagementqoute lässt das auf ein ausragender Weise für das gemeinsame Lernen von be- Mehrfachengagement von ca. 4 Organisati- hinderten und nicht-behinderten Kindern und Jugendli- onen pro Engagiertem schließen. chen an. Pro Organisationen sind im Durchschnitt ca. 15 Personen besonders engagiert. Im Landkreis Kronach haben die Grundschulen Kronach Hochgerechnet auf die Gesamtbefragung wer- und Teuschnitz das Profil Inklusion62. Die Modus-Schu- den pro Jahr ca. 300.000 (bis 440.000) Ar- le Teuschnitz wurde auf Landesebene mehrfach für ihr beitsstunden geleistet. modellhaftes Engagement ausgezeichnet. Weitere Schu- len haben sog. Kooperationsklassen, mit mindestens drei Im bundesdeutschen Vergleich sind in Kronach Schülern pro Klasse mit sonderpädagogischem Förderbe- viele Jugendliche unter den Engagierten. darf. In Küps wurde eine Inklusionsberatungsstelle des Die verwaltenden Tätigkeiten nehmen einen Schulamtes eingerichtet. größeren Raum ein als im bundesdeutschen Vergleich. Im Feld Integration ist es mit der Welle bürgerschaftli- Mit den Angeboten werden hochgerechnet cher Hilfsbereitschaft und durch schnelles Handeln von 410.000 Gäste pro Jahr erreicht. Bündnis 90/Die Grünen und Aktueren im Bereich Asyl im Die Zukunftsprognosen, wie sich das allge- Frühjahr 2015 gelungen, einen landkreisweit tätigen Ar- meine Engagement entwickeln wird, fallen mit beitskreis Asyl aus der Taufe zu heben. Er bindet das bür- 82% ausgesprochen negativ aus. Die Erwar- gerschaftliche Engagement in der Flüchtlingshilfe erfolg- tungen hinsichtlich der eigenen Organisation reich zusammen. Schon vorab gab es einzelne Engagierte sind erfreulicher aber dennoch überwiegen die und viele Jahre zuvor einen AK Asyl. Kooperation, Ma- Negativeinschätzungen mit 62%. nagement und Erfahrungsaustausch waren aber bis zum Zeitpunkt der einsetzenden Flüchtlingsbewegung in 2015 Um die bisherigen Aktivitäten auf gleichem weder wirklich nötig noch von den Aktiven erwünscht.64 Niveau fortführen zu können benötigen 48% der Organisationen weitere Engagierte. Etwa 11 Personen fehlen ihnen durchschnittlich. Um das Thema Bürgerschaftliches Engagement als regi- 49 Beispiele für gelungenes Engagement in onal bedeutsamem Entwicklungsfaktor bemüht sich vor- Kronach wurden aktiv genannt, was eine große rangig der Regionalmarketingverein KRONACH Creativ. Bandbreite und Bekanntheit der Aktivitäten Über seine Leuchtturmprojekte und Arbeitskreise streut unterstreicht. er die Thematik landkreisweit und regt dazu an, mit den Als Ansätze zur Förderung werden an erster je eigenen Talenten und Möglichkeiten für sich selbst Stelle genannt, stärker auf die Bedürfnisse der und die eigene Kommune bzw. den Landkreis aktiv zu Engagierten einzugehen und Ideenreichtum werden. und Kreativität ausleben zu lassen. Vernetzung der Organisationen und Maßnahmen der Wert- Statistische Erhebungen zum Bürgerschaftlichen En- schätzung und Anerkennung bilden das Mittel- gagement gab es mit Beginn der Demografie Pilotregion feld ab. Oberfranken noch nicht. Im Zuge des Projekts „Enga- gierte Stadt Kronach“65 konnte die DPO eine Evaluati- Der verwendete Fragebogen ist problemlos übertragbar on anregen, die zumindest für die Kreisstadt interpre- auf alle Kommunen des Landkreises. tierbare Rückmeldungen liefert. Zentrale Ergebnisse66 sind: 2013 vom Kreistag beschlossen, wurde 2015 die Ehrenamtskarte im Landkreis eingeführt und beworben. In der Kreisstadt sind 50% aller Organisati- Zuständig ist hier das Referat Öffentlichkeitsarbeit des onen, die mit Bürgerschaftlichem Engagement Landkreises. Rund 150 Karten sind bisher verteilt worden. zu tun haben Vereine; konkret sind 194 Ver- Die Einzelanträge können zügig abgewickelt werden. eine in Kronach aktiv. Breite Pressearbeit über die lokalen Pressen, die Land- Im Fokus der Anbieter sind breite Zielgruppen kreis-Broschüre, -Homepage und Handouts sowie eine und eine Ausrichtung auf Familien. Spezi- fische Angebote zu Inklusion und Integration sind kaum vertreten.

63 d.h. dort gibt es mehr als 10 Schüler mit sonderpädagogischem 65 vgl. Best Practice, Kapitel 3.5.10 Förderbedarf pro Klasse 66 Die Auswertung ist über die „Engagierte Stadt Kronach“ mit 64 siehe Best Practice, Kapitel 3.5.17 Kronacher Mitmach-Börse (Caritas) einsehbar.

Demografie Pilotregion Oberfranken 27 Ehrenamts-Rubrik seit 2014 im Lokalblatt unterstützt die Im Bereich Senioren sind neben der mittlerweile obliga- Verbreitung. Antragsteller sind nach Rückmeldung des ten und in Kronach ziemlich breit aufgestellten Gesamt- Referatsleiters für diese Anerkennung sehr dankbar. Die versorgung drei kraftvolle Projekte hervor zu heben: Anzahl der Akzeptanzstellen soll in den nächsten Jahren Der derzeit erfolgreichste Ansatz ist das Genossen- sukzessive erhöht werden. schaftsmodell „Seniorengemeinschaft Kronach Stadt und Land e.V.“, mit einem enormen Mitgliederwachstum Die Themen Familienfreudigkeit und Bürgerschaftliches von anfänglich etwa 100 Gründungsmitgliedern in 2010 Engagement werden im Bündnis Familie eng verbunden bis mittlerweile aktuell 730 Mitgliedern. „Wir können bespielt: Über regelmäßige öffentliche Netzwerktreffen jetzt ohne Angst alt werden“, hieß es in einer Vorstellung mit Vorstellung von zukunftsweisender Best Practice, des Vereins. Gegen geringes Entgelt (bar oder als Geld- Workshops und Vorträgen. Das Bündnis Familie hat seit anlage) leisten sich Senioren gegenseitig Alltagshilfe 2010 in sechs Kommunen sog. „Arbeitskreise Familien- (jede Stunde 8€, mit 2€ Abschlag für Verwaltung). Das freudige Gemeinde“ angeregt. Diese Ortsgremien arbei- Modell strahlt als Vorzeigeprojekt bis auf Landes- und ten teils eigenständig, teils werden sie über das Bündnis Bundesebene aus, mehrfach ausgezeichnet und seitens begleitet. Im Zusammenspiel von Politik, Verwaltung, seiner Akteure engagiert vertreten. Fachkräften und engagierten Bürgern entwickeln die Arbeitskreise Schritt für Schritt zukunftsweisende Klein- Teuschnitz ist einer von 18 Standorten des Modellpro- bausteine im familienfreudigen Portfolio der jeweiligen jekts „In der Heimat wohnen“ der Erzdiözese Bamberg. Kommune. Ziel ist es Unterstützung für das „Alt-Werden im Hei- matort“ zu geben. Ausgehend von einem Wohnangebot im Ortskern und in Verbindung mit Betreuung und Ge- Die Mehrgenerationenthematik findet sich im Landkreis meinschaftsangeboten strahlt die Seniorenarbeit in den eigentlich überall: Alle Vereine, Ortsgemeinschaften Sozialraum, die Kommune und ihre Ortsteile mit ihren und Kommunen – je kleiner desto selbstverständlicher Senioren und Menschen aus. - denken im Mehrgenerationen-Schema. Es wird als normal angesehen, wenn Alt und Jung beieinander sind. Das Projekt „Leben Plus“ des BRK ist ein Aktivierungs- Nicht zu übersehen ist dennoch, dass sich Alt und Jung und Betreuungsangebot für pflegebedürftige und de- allmählich auseinander leben und wohl nicht von allein menzerkrankte Menschen, die zu Hause gepflegt werden, wieder zueinander finden. Das wird von den Älteren be- das von geschulten ehrenamtlichen Helfern in Form von dauert; für die jungen Menschen scheint dieses Thema Einzelbetreuung zuhause, in Gruppen oder offenen An- derzeit nicht besonders wichtig zu sein. geboten durchgeführt wird.

Die fünf institutionalisierten Mehrgenerationenange- Um im Thema Senioren sinnvoll nächste eigene Investi- bote sind hier ein unterstützendes Angebot: tionsschritte planen zu können fordern die Wohlfahrts- verbände die Erstellung und Umsetzung eines senioren- politischen Gesamtkonzeptes für den Landkreis. Eine Mehrgenerationenhäuser in Buchbach, Kro- aktuelle Übersicht über die Angebotslandschaft, insbe- nach und Steinwiesen des BRK im Kreisver- sondere auch über die wachsenden privatwirtschaftli- bandes, chen Angebote im Seniorenbereich fehlt. In der Heimat wohnen – Teuschnitz der Cari- tas im Landkreis, Aus Sicht der Seniorengemeinschaft benötigt es ei- Generationen-Begegnungsstätte Mitwitz des nen zentralen Senioren-Treffpunkt, in dem bis zu 300 Diakonievereins Mitwitz. Mitglieder zu Versammlungen zusammen kommen können. Dieser Treffpunkt soll für den Alltag belebt Unabhängig davon organisieren immer mehr Kindergär- werden (Senioren/MGH-Cafè, Offene Altenbetreuung, ten und Alteneinrichtungen regelmäßige und damit sta- Mehrgenerationenangebote) und externe Aktivitäten in- bilere Bindung aufbauende Begegnungsangebote. In den tegrieren können. Über ein solches Zentrum könnte auch „Familienfreudigen Gemeinden“ Kronach, Ludwigs- das Thema „Senioren-Bauen und -Wohnen“ im Landkreis stadt, Marktrodach, Pressig, Steinwiesen und Teu- voran gebracht werden, so die Vorsitzende. schnitz werden systematisch Gelegenheiten geschaffen, um Alt und Jung zusammen zu bringen. Für Kinder und Jugendliche gibt es außer dem breiten Angebot an „Altbekanntem“ und „Bewährtem“ wenig Zukunftsweisend sind hier auch die Ansätze, leerste- Neues. Insbesondere wird das in den Kommunen sicht- hende Schulgebäude(-Trakte) für die Begegnung von Alt bar. Es fehlen Treffs und Begegnungsangebote, neuarti- und Jung und gemeinsames Lernen zu nutzen, wie im ge Attraktionen, ausgefallene Freizeitangebote. Bildungszentrum Wallenfels (BIZ), der Konzept-Idee „Schule für Alle“ in Stockheim oder der Arnika-Akade- Die beständigste Kinder- und Jugendarbeit wird von mie Teuschnitz. den Vereinen geleistet und damit ehrenamtlich. In den Ortschaften besteht hier ein großer Konsens: Die Ver- eine gilt es zu stützen, um das Angebot für Kinder und

Demografie Pilotregion Oberfranken 28 Jugendliche stabil halten zu können. Und ebenso wün- Maßgeblich effizient waren im Betreuungsbereich in den schen sich die Vereine Kinder und Jugendlichen als akti- letzten Jahren der mit Landesmitteln forcierte Ausbau ve Mitgestalter. der Krippenplätze und die Ausweitung des Angebots an Offenen und Gebundenen Ganztagsklassen. Darüber Derzeit gelingt das nur bedingt. Hier müsste sich zum ei- hinaus hat der Caritasverband Angebote der Mittagsbe- nen die Vereinslandschaft insgesamt modernisieren zum treuung an nahezu allen Schulen des Landkreises voran anderen benötigen Kinder und Jugendliche auch ihren gebracht. Da sich die Offene Ganztagsschule als ein Er- eigenen Raum. Es fehlt in den Gemeinden an Fachperso- folgsmodell für den Landkreis etabliert, werden die Mit- nal, um dieses Thema lokal voran zu bringen. Aus Sicht tagsbetreuungen allmählich rückläufig. des KJR fehlen in den Kommunen Offene Treffs für Kin- der und Jugendliche. Über den AK Ferienmacher des Bündnisses Familie wur- de eine Ausdehnung und Optimierung der Betreuungs- Kinder und Jugendliche in Eigeninitiative zu bringen wäre angebote in Ferienzeiten erreicht. der wichtigste nächste Schritt, z.B. über Kinder- und Ju- gendparlamente, kommunale Projekte, Projekttage und Kultur, Freizeit und Sport werden im Landkreis Kron- –wochen an Schulen, P-Seminare. Über das Projekt „De- ach in erster Linie über die Vereine repräsentiert. In der mokratie Leben!“, angedockt an die VHS Kreis Kronach, Breite ist der Landkreis derzeit (noch) zahlreich und viel- entsteht derzeit eine ausbaufähige Jugendplattform. seitig aufgestellt. Mit dem Kreisspielfest hat der Kreis- jugendring (KJR) eine alte Tradition der Vereine und Gelungen ist in den letzten Jahren, das Angebot an Feri- Verbände zur Selbstdarstellung und Werbung neuer Mit- enmaßnahmen (Betreuung, Programme, Freizeiten) über glieder wieder aufgegriffen. In Gestalt eines „Familien- den AK Ferienmacher im Landkreis, eine Unterstruktur festes für den Landkreis“ unterstützt es die Ausrichtung des Bündnisses Familie, zu verbreitern und zu moderni- Familienfreudigkeit. sieren. An neuen und einflussreichen Events haben sich in den Die Rückmeldungen zur erfolgreichen Kinder-Uni letzten Jahren die Rosenmesse, Festung Rockt und Cra- Kronach67 zeigen, wie neugierig Familien auf innovati- na Historica (2-jährl.) etabliert. ve Angebote sind. Im Freizeit- und Kulturbereich könn- ten weitere Maßnahmen folgen, wie ein „Kinder-Kul- Das Leuchtturmprojekt für bürgerliche Eigeninitiative tur-ABO“, eine gezielte Aktivierung der Vereine und „KRONACH leuchtet“ zieht mittlerweile an 10 Tagen Verbände oder die Einrichtung eines „AK Kinderkultur“ mehr als 100.000 Besucher in die Kreisstadt und ist dem als Unterstruktur des Bündnis Familie (Ziel: Übersicht traditionellen und überregional bekannten Kronacher der Angebotslandschaft und systematisches Füllen von Schützenfest ebenbürtig geworden. Angebotslücken). Die ehemaligen Faustfestspiele sind als Rosenberg-Fest- Im Landkreis Kronach wird das Thema Betreuung vom spiele neu aufgelegt worden und 2016 mit neuem Ge- Säuglingsalter bis zum Senior verstanden und orga- sicht in die Theatersaison gestartet. nisiert. Das ist neben dem großen und engmaschigen Netz der vielen Anbieter im Landkreis ein besonde- In den Kommunen selbst wird gerne und viel gefeiert. res Verdienst des BRK und der Gemeinde Steinbach am Verantwortlich sind hier überwiegend die Vereine und Wald mit dem Ansatz Lebensqualität für Generationen Kirchen sowie die Kommunen selbst. Die Festivitäten (LQG): Ausgehend von der Gemeinde Steinbach am Wald vor Ort sind zahlreich und mittlerweile sogar über-zahl- wurde ein Angebot für Mitarbeiter in Unternehmen ent- reich: Wenige Akteure stemmen die organisatorischen wickelt, analog einer externen Personalbetreuung, die Arbeiten; die Besucher sind wählerischer geworden und bei Betreuungsproblemen jeder Art schnelle Lösungen kommen nicht bei jedem Wetter und Anlass; die Ange- im Umkreis organisiert. Seit Beginn in 2012 sind mitt- botsfülle innerorts und (über-)regional führt zu Konkur- lerweile 18 Unternehmen und zwei Gemeinden Mitglied renzsituationen. dieses Verbunds geworden. 8200 Mitarbeiter nutzen dieses Angebot.

Der BRK Kreisverband arbeitet hier vorrangig als Logis- tikexperte. In der konkreten Umsetzung greift er auf die Angebote aller Landkreisakteure im Betreuungsbereich zurück, hat aber parallel dazu auch das eigene Angebot an Betreuung systematisch optimiert. Angehängt an die drei Mehrgenerationenhäuser des BRK sichert die Kon- zeption LQG auch deren Arbeit nachhaltig. Als Partner des Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration (StMAS) unterstützt das BRK seit 2015 fünf Mehrgenerationenhäuser beim Aufbau eines eige- nen Betreuungsnetzwerkes. 67 siehe Best Practice, Kapitel 3.5.1

Demografie Pilotregion Oberfranken 29 3.2.4 Ausblick

Der Landkreis Kronach ist mittlerweile auf dem Weg von einem „kreativen Milieu“ in ein „eigeninitiatives Milieu“. Alle Bereiche und Akteure bis hinein ins Bür- gerschaftliche Engagement sind in Bewegung und in im- mer besserem Kontakt. Das miteinander Denken und Lö- sungen-Finden ist geübt. Die Kooperationsbereitschaft ist flächendeckend auf hohem Niveau.

Von der alten Depression der Zonenrandlage hat sich bis heute viel geändert. Auch wenn das Institut Pro- gnos den Landkreis Kronach im Zukunftsatlas 2016 ak- tuell als Schlusslicht der Fränkischen Landkreise ein- stuft, reagiert die Kronacher Bevölkerung mittlerweile mit Verwunderung. In den letzten Jahren sind so viele Aktivitäten voran gegangen, dass die Gesamtstimmung im Landkreis in Richtung einer erreichten Aufbruchstim- mung interpretierbar ist.

Als auszubauendes Potenzial sichtbar geworden sind fol- gende Themen, Strukturen und Aspekte. Diese wurden in den Handlungsansätzen und Best Practices der DPO unmittelbar aufgegriffen:

Thema „Leerstand“ Thema „Senioren“ Aufbereitung demografischer Daten Perspektiven für Landkreis und Kommunen Ausbau von Kooperationsstrukturen Investition in Prozessmanagement.

Demografie Pilotregion Oberfranken 30 3.3 handlungsansätze zur Dabei bleibt unbestritten, dass jede Kommune, abhän- Entwicklung demogra- gig von den unterschiedlichen Rahmenbedingungen, die fie-geschwächter Räume Prioritäten individuell anders setzen muss.

Die demografische Herausforderung besteht darin, das komplexe Zusammenspiel von in Zukunft Notwendigem 3.3.1 Die Bürger sind das Potenzial auf neue Art zu managen und zu finanzieren. Es mangelt des ländlichen Raums – allerorten nicht an Ideen. Vielmehr gilt es die vorhan- gemeinsames Wirken als Weg denen Kapazitäten erfolgreich und zielführend einzuset- zen. In Zukunft wird es nötig und sinnvoll sein, immer we- Über Feldbetrachtungen und Expertengespräche, Mit- niger auf Hilfe von außen und oben zu hoffen und sich wirkung in übergeordneten Gremien wie lokalen Arbeits- wieder intensiver auf die eigenen Stärken zu konzen- kreisen ist eine Vielzahl von Ansätzen und Ideen sicht- trieren. Das gilt in besonderer Weise für den ländlichen bar geworden, die es im Kronacher Landkreis anzugehen Raum. Die Gemeinden verfügen dabei über ein großes lohnt. Potenzial: Ihre Bürgerinnen und Bürger.

Der ländliche Raum bietet sich u.E. in besonderer Weise dafür an, das Prinzip eines kommunalen Miteinanders zu leben, in der jeder seinen Beitrag zur Ortsentwicklung und Lebensqualität selbstverständlich und gerne leistet.

Es geht nicht darum, die Bürger ein wenig mehr zu Wort kommen zu lassen, einzubeziehen oder an Projekten zu beteiligen. Es geht darum, die Größe und Kraft des Potenzials der eigenen Bürgerschaft zu sehen und als Selbsthilfekraft für die Gemeinde zu aktivieren: Die Fül- le an Talenten, Interessen, Bereitschaft mitzutun, Erfah- rungen und (professionellem) KnowHow.

Schon jetzt ist das bürgerschaftliche Engagement in den ländlichen Gemeinden und insbesondere in den kleinen Ortsteilen auf gutem Niveau. Es konzentriert sich oft auf Allein das dafür notwendige Management finanzieren zu kulturelle, sportliche und soziale Bereiche. Engagement wollen, würde alle vorhandenen Ressourcen sprengen. kann aber mehr sein, z.B. unternehmerische Eigeniniti- Schon jetzt sind die Kommunen im ländlichen Raum so- ative oder die Bereitschaft, zukunftsweisende Ideen ge- wohl finanziell als auch personell stark eingeschränkt. nossenschaftlich oder über Sponsoring auf allen Ebenen Eine Dauerfinanzierung durch obere Ebenen ist unrea- auf den Weg zu bringen. listisch. Engagierte Bürger sind dann keine billigen Arbeitskräf- Die DPO hat sich deswegen die Frage gestellt, wie eine te sondern Mitdenkende, Ideen- und Lösungsbringer; es Gemeinde der demografischen Herausforderung den- sind Umsetzer eigener Vorhaben, Tatkräftige, die den ei- noch begegnen kann und mit welchen Aspekten und genen Lebensraum mitgestalten können und wollen. Ge- Maßnahmen mit geringstem Aufwand größtmögliche meinsam, jeder an seinem Platz, Wirkung zu erzeugen, Wirkung erzielt wird. das wäre aus gemeindlicher Sicht höchst erstrebenswert.

Je komplexer eine Herausforderung ist, umso prinzi- Verfolgt die Kommune eine für die Bürgerschaft attrak- pieller werden die Antworten ausfallen müssen. Umden- tive, i.d.R. emotional berührende Perspektive sowie kla- ken ist gefordert. Das setzt beim Bewusstseinswandel re Ziele und hat sie diese der Bürgerschaft ausreichend von Führungskräften an, bei einer neuen Sicht auf Sach- bewusst gemacht, werden Bürgerinnen und Bürger, die verhalte, bei den Stellschrauben von Entwicklungspro- einen Beitrag zur kommunalen Entwicklung leisten wol- zessen. len, aus sich selbst heraus Initiative entwickeln und sich im Sinne der kommunalen Ziele aktiv einbringen. Sie Sieben Handlungsansätze wurden durch intensive Dis- werden anerkannter Teil der kommunalen Bemühungen kussionen der Geschäftsstelle mit dem Projektträger he- werden wollen, nach dem Motto: Miteinander – für sich rausgearbeitet, die ausgehend vom Landkreis Kronach selbst und die eigene Gemeinde. entwickelt, aber aus Sicht der DPO auf den ländlichen Raum generell übertragbar sind. Ambitioniertes Ziel für die Ortsentwicklung ist es also, einen solchen, möglichst eigendynamischen Prozess ins Laufen zu bringen.

Demografie Pilotregion Oberfranken 31 Die Zukunft einer Kommune im ländlichen Raum basiert 3.3.3 Erfolge müssen sichtbar werden aus Sicht der DPO deswegen auf ihrer Fähigkeit, die ei- - Transparenz motiviert genen Selbsthilfekräfte anzuregen. Bürgerinnen und Bürger werden befähigt, bestärkt und einbezogen, frei- willig und eigeninitiativ ihre Gemeinde im Miteinander Jeder Erfolg motiviert weiteres Engagement. Doch worin voranzubringen. Jeder Einzelne ist damit für den Orts- beweist sich eine erfolgreiche Ortsentwicklung? Was hat entwicklungsprozess von Bedeutung. sich durch bestimmte Maßnahmen verändert? Wann ist eine Kommune bzw. ein Landkreis attraktiv?

Ohne eine Ist-Stand-Messung als Ausgangspunkt und 3.3.2 Ermutigende Perspektiven und ein regelmäßiges Feedback fehlt im Planungsprozess die strategisches Handeln als Rückmeldung, ob der eingeschlagene Weg zielführend Entwicklungsmotor ist und sich auszahlen wird. Statistische Datensammlung und Wirkungskontrollen zur Rückkoppelung sind daher nicht nur hilfreich sondern notwendig. Die Aussicht auf Erfolg und ein attraktives Lebensumfeld sind für die Entwicklung von bürgerschaftlichen Selbst- Die bisherigen Ansätze zur Ist-Stand- und Entwicklungs- hilfekräften eine wichtige Voraussetzung. Hier ist aus messung sind insbesondere für kleinere Gemeinden unserer Sicht ein wichtiger erster Schritt zu gehen: wenig hilfreich. Einfach zu handhabende, zeitsparende Statistik-Werkzeuge, die möglichst dicht am Verwal- Für Bürger muss anfassbar, erfahrbar, nachvollziehbar tungsalltag angedockt werden können, wären nützlich. sein, wohin sich die Gemeinde entwickeln will. Dazu Zusätzlich wären Indikatoren nötig, mit denen sozial- braucht es eine ermutigende Perspektive – zunächst für raumbezogene Faktoren wie die Zufriedenheit der Bür- die kommunalen Führungskräfte selbst und schließlich gerschaft, das Portfolio der Angebote und Dienstlei- für die eigene Bürgerschaft, um den kraftaufwendigen stungen und Nutzung durch die Bürger und die lokale Weg in eine demografiefeste moderne und attraktive Ge- Engagementbereitschaft messbar würden. meinde zu schaffen. Aus der Ermutigung entstehen Zu- versicht und Motivation, wichtige Voraussetzungen für Eine für alle Kommunen eingeführte, einheitliche Da- die notwendigen Veränderungen. tenerfassung hätte den Effekt eines positiven Wettbe- werbs unter den Kommunen einerseits; andererseits Angesichts der in ländlichen Kommunen vorhandenen würden im Vergleich der Kommunen die verschiedenen knappen Ressourcen ist darüber hinaus eine Konzentra- Potenziale sichtbar und als Individualität interpretier- tion auf wenige Handlungsbereiche und Ziele im näch- und ausbaubar. In Absprache der Kommunen unterei- sten Schritt wichtig. Zu schnell zerstreut sich sonst die nander ließen sich Schwerpunkte und Zielsetzungen vorhandene begrenzte Kraft. Angesichts der Problemfül- zu einem gemeinsamen guten Ganzen für den eigenen le und Breite des Aufgabengebiets kommunaler Zustän- Landkreis abstimmen. digkeiten ist das eine wirkliche Herausforderung. Damit böte sich die zusätzliche Chance, das im Wettbe- Nur wenige Kommunen können derzeit in drei schlanken werb vorhandene Konkurrenzdenken zwischen den Kom- Sätzen ausdrücken, wie sie für die Zukunft voranschrei- munen in ein kraftgebendes Miteinander umzuwandeln. ten wollen, auf welche Bereiche sie sich konzentrieren, welche Ziele sie sich setzen und worin der nachhaltige Die Beauftragung einer entsprechenden wissenschaft- Gewinn für die Bürger der Kommune liegt, dort zukünf- lichen Entwicklungsarbeit zur Identifizierung weniger, tig wohnen zu bleiben und sich zu engagieren. Das aber aussagefähiger kommunaler Indikatoren wäre ausge- wird im Wettbewerb der Regionen und Kommunen zu- sprochen sinnvoll. künftig entscheidend sein.

Im Wettbewerb von Unternehmen hat sich dieses eng- pass-konzentrierte Herangehen schon über Jahrzehnte 3.3.4 Ansatzpunkt bürgerlicher bewährt. In Kommunen ist diese Art des Vorgehens noch eIgenverantwortung und An- wenig ausgeprägt. Hier liegt nutzbares Potential. stiftung von Selbsthilfekräften ist die „Gemeindefamilie“ Dabei ist wichtig, dass sich die Bürgermeister und Stadt- bzw. (Markt-) Gemeinderäte selbst dieser Führungsauf- gabe stellen und sie nicht externen Beratern übergeben. Lebensqualität, Zufriedenheit und Engagementbereit- Die eigene Erarbeitung, von möglichst allen kommu- schaft sind lokal verankert: Vor Ort muss das Leben nalen Führungskräften gemeinschaftlich, schafft erst die gelingen; vor Ort braucht es Zusammenhalt, Unterstüt- entscheidende Voraussetzung und Motivation für eine zung, Begegnung, attraktive, lebensphasenspezifische wirkungsvolle und nachhaltige Umsetzung. Angebote sowie eine gute Versorgung und ausreichend Sicherheit.

Demografie Pilotregion Oberfranken 32 Hier kann und sollte bürgerschaftliches Engagement und werden, sondern u.a. auch von einer angenehmen Eigeninitiative angedockt werden. Wir sprechen in die- Wohnraumsituation. Und es wächst das Bewusstsein in sem Zusammenhang von der „Gemeindefamilie“. Analog der Bevölkerung, dass niveauvoller Wohnraum gefragt zur „Familie“, in der selbstverständlich in voller Eigen- ist. verantwortung füreinander gesorgt wird, die Generati- onen in einem guten Miteinander unterwegs sind und Für die betroffenen Kommunen empfiehlt deswegen, Konflikte und Krisen untereinander in Eigenregie gema- sich über die Erfassung von Leerständen hinaus, sich mit nagt werden, kann die Kommune als Verantwortungsge- der Schaffung von attraktivem und tatsächlich benöti- meinschaft aller ihrer Bürger verstanden werden. gtem Wohnraum zu beschäftigen. Der vorhandene Leer- stand sollte in diese Überlegungen systematisch einbe- In der „Gemeindefamilie“ finden nachbarschaftliche Hil- zogen werden. An vorderer Stelle aber ist es wichtig, den fe, kleine und größere Dienstleistungen, Angebote von aktuellen Wohnbedarf zu beantworten. Vereinen und Initiativen, Begegnungen und Treffs ihren Ort. Jeder Bürger kann hier direkt einen eigenen Beitrag Aus den Initiativen des Oberen Rodachtals (ORt) wurde zum Gemeinwohl leisten. Die Sinnstiftung für den Einzel- deutlich: nen, Teil dieses Ganzen zu sein, ist unmittelbar gegeben. Gelingende Zugehörigkeit, Gemeinschaft, gemeinsames Wichtige Voraussetzung ist ein aktueller Leer- Wirken und Effekte von „Werkstolz“ sind die Alltagsmo- standskataster, in dem auch zu erwartender toren für gelingende Entwicklungsprozesse. Leerstand gelistet wird. Um Investoren für die Entwicklung leerstehen- Die Themenbreite des bürgerlichen Engagements kann der Immobilien interessieren zu können, muss in Zukunft deutlich ausgeweitet werden. Die Gemeinde- eine Perspektive - eine bedarfsgerechte Nut- familie unterstützt die Kommune nach allen Kräften bei zung und/oder eine ausreichende Rendite für den in demografischer Hinsicht anzugehenden Zielen das eingesetzte Kapital - aufgezeigt werden. und Maßnahmen. Ortsentwicklungsziele und die planerische Beschreibung von Quartiersentwicklungen, Ein Initiator und kraftvoller Katalysator zur Aktivierung insbesondere hinsichtlich der Ortskerne, sind der eigenen Bevölkerung sind kommunale Projekte, die außerordentlich hilfreich, ebenso wie die vor- die Entschlossenheit der Gemeindeführung demonstrie- gestellten Entwicklungszielen entsprechenden ren, die beschriebene Perspektive mit Zielen auch um- Nutzungskonzepte. Für beides leistet die Re- setzen zu wollen. Öffentliche Wertschätzung von in Gang gierung von Oberfranken über die Städtebau- kommenden zielführenden bürgerschaftlichen Initiati- förderung hilfreiche Unterstützung. ven verstärkt diese Entwicklung wesentlich. Bei der Investorenakquise kann außerdem der Insgesamt gesehen bedeutet das einen Prozess, der für sich verstärkende Trend zum „Leben auf dem seinen Fortgang Begleitung durch einen „Kümmerer“ be- Lande“ helfen: „Doppelte Lebensqualität zum nötigt. halben Preis.“

Erste i.d.R. über die Gemeinde initiierte erfolgreiche Sa- nierungsprojekte werden Schule machen und zusammen 3.3.5 „Leerstand entwickeln“ meint mit den angebotenen Fördermöglichkeiten für Privatin- „Attraktiven Wohnraum vestoren Wirkung erzielen. schaffen“

Für die demografie-geschwächten Gemeinden im länd- 3.3.6 alt-Sein und Alt-Werden im lichen Raum ist die Leerstandsthematik eine wachsen- ländlichen Raum braucht eine de Last. Leerstand in den Ortsmitten ist der auffälligste inspirierende Perspektive Indikator für die abnehmende Attraktivität eines Ortes.

Ein Großteil der Wohnangebote und Leerstände im Unsere Gesellschaft altert. Wir werden insgesamt äl- ländlichen Raum ist veraltet, unzeitgemäß und schlicht ter, und es werden prozentual mehr Alte in ländlichen unattraktiv. Andererseits wurde über die „Expertenge- Regionen leben als schon jetzt. Daran führt kein Weg spräche“ der DPO deutlich, dass in jeder Hinsicht Wohn- vorbei. Im Zusammenspiel von verlängerter Lebenszeit raummangel besteht: Sowohl für junge Familien und und Wegzug der Jüngeren haben wir mit diesem Thema Alleinerziehende als auch für junge Senioren, ältere Se- in Oberfranken schon spürbar und auf allen Ebenen zu nioren und Touristen. tun. Das wird sich schnell steigern und benötigt damit schnelles Handeln. Wissenschaftliche Untersuchungen weisen inzwi- schen auch nach, dass die Gründe von Zu- und Weg- zug nicht mehr vorwiegend vom Arbeitsplatz bestimmt

Demografie Pilotregion Oberfranken 33 Bis 2030 gehen die starken Jahrgänge der „Babyboomer“ Das beauftragte Management hält den Prozess in Bewe- in Rente; bis und ab da kippen viele derzeit gültigen Ver- gung, bis hinein in die politische Führung, unterstützt sorgungsstrukturen. Wir haben knappe 15 Jahre Zeit für die innerörtliche Kommunikation, die Kooperationsgre- die notwendigen komplexen Umgestaltungsprozesse. mien und die Anregung von bürgerlicher Eigeninitiative und Engagement. Angesichts des zu erwartenden Erfolgs Wie wollen wir als Senioren im ländlichen Raum in Zu- für die Gemeinde sollte im Vergleich zu manchen doch kunft gerne leben? Und wie können wir dafür voraus- hohen Investitionen in Sachwerte eine Entscheidung für schauend sinnvolle Schritte einleiten? ein solches Management möglich werden.

Inhaltlich geht es um mehr als Pflegeplätze und ärztliche Wichtig bleibt aber in diesem Zusammenhang, dass die Versorgung. Ziel wird es sein, den Alltag als Senior at- kommunale Führung die Verantwortung für die Entwick- traktiv zu erleben und neben einer stabilen Absicherung lungsaufgabe nicht delegiert, sondern den Prozess selbst und Versorgung auch Begegnung und Teilhabe in allen fortlaufend und aktiv führend vorantreibt. Bereichen des öffentlichen Lebens zu leben.

Noch fehlt es an einer kraftvollen, positiven und inspi- rierenden Perspektive. Hier benötigt es einen zielfüh- renden Diskurs.

Gleichzeitig verfügt die jetzige Generation 65plus über ein Potenzial, das eine enorme Bereicherung für die komplexen Umgestaltungsprozesse in den Kommunen und Organisationen darstellt. Die Gruppe der 65- bis 80-jährigen ist eine durch steigende Lebenserwartung vergleichsweise leistungsstarke Generation, die über- durchschnittlich interessiert ist an gesellschaftlichen und politischen Themen sowie gesellschaftlicher Teilha- be.

Den „Jungen Senioren“ fehlen mit Eintritt in die Rente oft Herausforderungen und Sinnstiftung. Die Gemeinde- familie könnte ein hervorragendes Feld sein, in dem sich diese gemäß eigener Neigungen und Talente, KnowHow und Erfahrungen eigeninitiativ, innovativ und kreativ einbringen können.

Wie kann dieses sehr interessante gesellschaftliche Po- tential zukünftig zum Wohle der Zielgruppe „Senioren“ eingebunden werden?

3.3.7 entwicklungsprozesse wollen gemanagt sein

Bei den beschriebenen Handlungsansätzen handelt es sich vorwiegend um Entwicklungsprozesse, die einmal angestoßen, nicht von allein weiterlaufen. Sie bedürfen an erster Stelle der aktiven Begleitung durch die kom- munalen Gremien.

Für die gemeindlichen Führungskräfte bleibt es eine große Herausforderung im umfangreichen Alltagsge- schäft genügend Zeit und Aufmerksamkeit für diese zukunftsorientierten Aufgaben zu erbringen. Ein un- terstützendes Prozessmanagement von außen oder die Bereitstellung eines eigenen „Kommunalentwicklers“ erscheinen folglich ratsam. Es bedarf der Investition in Personal, das ggf. auch in Kooperation mit der Nachbar- gemeinde eingesetzt werden kann.

Demografie Pilotregion Oberfranken 34 Demografie Pilotregion Oberfranken 35 3.4 Methodischer Ansatz: 3.4.2 wIrkmechanismen der Führen im ländlichen Raum Methode „Eigeninitiative durch Perspektive“ 3.4.1 social Entrepreneur KRONACH Creativ Prinzipielle Wirkmechanismen des methodischen Heran- gehens sind:

Unsere Landkreise, Städte und Gemeinden sind i.d.R. 1. Wenn sich etwas ändern soll, müssen wir selbst hoch verschuldet und dadurch in ihrer Weiterentwick- aktiv werden. Eigeninitiative ist der Motor für lung stark eingeschränkt. Die demografische Heraus- Veränderung. forderung verstärkt diese Problemlage. Zukunftssorgen bestimmen die Suche nach erfolgversprechenden Lö- 2. Ohne Perspektiven entsteht keine Initiative. Je sungsansätzen. Fehlende Perspektiven lähmen die kom- motivierender eine Perspektive, umso höher ist munale Handlungsfähigkeit. die Bereitschaft aktiv zu werden. 3. Eigeninitiative und Engagement muss eigenen Im Gegensatz zu dieser Deprimierung lässt sich in der Nutzen bringen und Freude machen. Bürgerschaft eine zunehmende Bereitschaft beobach- ten, aus sich heraus aktiv zu werden um diesen bedrü- 4. Auf Ebene der Kommunen sind es Aussicht ge- ckenden Zustand aus eigenen Kräften zu überwinden. bende Gemeindeperspektiven, die Bürgerinnen Die Bürgerschaft selbst verfügt über „Selbsthilfekräfte“, und Bürger motivieren aktiv zu werden. die eine nachhaltige regionale Stabilisierung und Ent- 5. Die Entwicklung von Perspektiven ist die wich- wicklung maßgeblich unterstützen. tigste Führungsaufgabe: Jeder zunächst für sich selbst, der Unternehmer für sein Unternehmen, KRONACH Creativ, der Verein zur Förderung des Wirt- der Vorstand für den eigenen Verein, der Bür- schafts- und Lebensraumes im Landkreis Kronach, hat germeister für die eigene Gemeinde, die ge- sich über 25 Jahre seines Bestehens und im Zusam- wählten Volksvertreter für unser Land. menwirken von Führungskräften aus Wirtschaft und Öffentlichkeit diesem Aspekt als Social Entrepreneur 6. Über das Miteinander entsteht Aufbruchstim- zugewandt. Im langjährigen Praxistest wurde ein me- mung und Umsetzungskraft nach dem Motto: thodischer Ansatz entwickelt, der in Verbindung mit all- Miteinander – für uns selbst und die Gemeinde mählich wachsender Eigeninitiativbereitschaft in allen bzw. den Landkreis. Bereichen des Landkreises Wirkung erzielt hat. 7. Ein aktives Bürger-Engagement initiiert Krea- tivität, Gestaltungskraft und schnelle kommu- Die Stimmung im Landkreis Kronach hat sich in dieser nale Anpassungsfähigkeit, was zentrale Voraus- Zeitspanne von einer Deprimierung in eine deutlich fühl- setzungen für eine zukunftsfähige Orts- und bare Aufbruchstimmung gewandelt. Viele, insbesonde- Landkreisentwicklung sind. re privat initiierte Projekte haben Fahrt aufgenommen. Wenn PROGNOS im Frühjahr 2016 titelt, der Kronacher Landkreis sei Schlusslicht, regt sich in der Bevölkerung Unmut, weil die Studie nicht erfasst, was die Menschen schon fühlen: Aufbruchstimmung und Veränderungen an vielen Orten. – Ein hervorragender Indikator. 3.4.3 sieben Schritte in die Aktivie- „Die Zeit ist reif, nicht länger auf andere zu warten, son- rung von Bürger-Engagement dern selbst zu handeln“. Mit diesem Satz wurde 1990 in und Selbsthilfekräften der Gründungsversammlung des Vereins Kronach Cre- ativ ein erster Meilenstein im Kronacher Landkreis Rich- tung Aufbruchstimmung und „Regionalem Eigensinn“ Aus den von KRONACH Creativ und der DPO gemach- gesetzt. Es folgten viele Jahre der Selbstfindung und ten Erfahrungen lassen sich für die Aktivierung von bür- des Bemühens, des Testens von erfolgversprechenden, gerlichem Engagement und Selbsthilfekräften folgende aber nicht immer erfolgreichen Maßnahmen und Pro- Schritte ableiten. Neu daran ist nicht die in den einzel- jekten. Aus Erfolgen wie Fehlern wurden weiterführen- nen Schritten beschriebene Vorgehensweise, neu und de Erkenntnisse abgeleitet und eine immer konkreter erfolgsversprechend ist das notwendige Zusammenspiel werdende Entwicklungsmethodik: „Eigeninitiative durch dieser Schritte: Es sichert einen zielführenden Prozess. Perspektive“.

Demografie Pilotregion Oberfranken 36 mit visionären Zielen und erfolgversprechender Entwicklungsperspektive Mut und Lust machen auf den Entwicklungsprozess mit Konzentration auf we- nige Handlungsfelder und einer Umsetzungsstrategie die Realisierbarkeit zeigen

mit regelmäßiger Prozess- betrachtung die Perspekti- ve prüfen und Zielmaßnah- men anpassen > in der Bürgerschaft bereits vorhande Aktivitäten und Akteure einbinden

über professionelle Kom- munikation des Erreich- ten Aufbruchstimmung erzeugen mit zügigen und erfolgrei- chen Start-und Leitprojek- ten Vertrauen stiften und Motivation anzünden vorhandenes zielführendes Engagement zum Vorbild machen, öffentlich wert- schätzen und Nachahmung erzeugen

Motivationszirkel der Methode „Eigeninitiative durch Perspektive“

Demografie Pilotregion Oberfranken 37 1. Erarbeitung einer Der erste Schritt ist der wichtigste und schwierigste: Entwicklungsperspektive Was soll die Gemeinde in Zukunft ausmachen? Stärken/Schwächen-Analyse: Was macht die Welche Ausstrahlung soll sie haben? Gemeinde aus? Wohin soll sie sich entwickeln? Potenzialanalyse: Welche Entwicklungsmög- lichkeiten bestehen? Denken Sie nicht zu klein. Die Entwicklungsperspekti- ve trägt den Ort viele Jahre. Sie muss anziehend sein, Ableitung einer Entwicklungsperspektive mit ermutigen, Menschen in Bewegung setzen, zu Eigeni- visionären Zielen und Handlungsansätzen nitiative und zum Hierbleiben anstiften. Der ländliche Raum hat maßgebliche „Pfunde“, mit de- Ein Alleinstellungsmerkmal hat diese Ausstrahlung oft nen er „wuchern“ kann. Immer mehr kommen Werte ins nicht allein. Als Symbol für mehr kann es ein guter gesellschaftliche Bewusstsein, die sich speziell im länd- Zugang für die Formulierungsarbeit sein. lichen Raum finden und dort gelebt werden können: Eine kraftvolle Perspektive verbindet Sicherungsaspekte •• Natur und Kultur (Arbeit, Wohnen, Versorgung, Wirtschaft, Mobilität) •• Ruhe und Entschleunigung und Soziales. Sie ist daher i.d.R. emotional formuliert. •• Familienfreudigkeit, Nähe und Zusammen- Diesbezüglich unterscheidet sie sich maßgeblich von halt Leitbildern, die in der Mehrzahl eher sachlich daher •• Lebensfreude in Einfachheit und Gesundheit kommen. •• Günstige Lebenshaltung und erschwinglicher Eine Perspektive ist immer nur so gut, wie sie verstan- Wohnraum den wird und erfühlt werden kann. •• Klima und Sicherheit. Je bildreicher und emotionaler sie formuliert ist, umso mehr Wirkung und Reichweite wird sie entwickeln. Trotz dieser allgemein für den ländlichen Raum gültigen Werte garantiert die kommunale Unterschiedlichkeit und Vielfalt unserer Region jeder Kommune und je- Wichtig ist, dass Bürgermeister und Stadt- oder Ge- dem Landkreis eine individuelle, erfolgversprechende meinderäte die Entwicklungsperspektive und Um- Entwicklungsrichtung. Für alle besteht eine besondere setzungsstrategie selbst erarbeiten. Die dadurch Chance, im lokalen und regionalen Wettbewerb erfolg- entstehende Identifikation mit den geplanten Zielen reich zu sein. und Projekten ist für eine erfolgreiche Umsetzung entscheidend. Eine klare Entwicklungsperspektive bietet der kommu- nalen Führung einen weiteren wichtigen Vorteil. Sie er- Die Entwicklungsstrategie „Steinwiesener Weg“ mit möglicht zielgerichtetes Handeln und eine schnelle und den drei Handlungsfeldern Energie, Familie und Tou- effektive Festlegung von Handlungsprioritäten. rismus wurde maßgeblich von KRONACH Creativ und der Bürgerinitiative Steinwiesen Aktiv entwickelt. Ob- wohl schon seit Jahren erarbeitet, entfaltete sie keine Wirkung in der Arbeit des Gemeinderates. 2. Erarbeitung einer Umsetzungsstrategie Im Rahmen einer Klausurtagung wurde die Strategie Konzentration auf bis zu drei wichtige, der Per- dann auf Basis aller bisherigen Entwicklungskonzepte spektive entsprechende Handlungsfelder Steinwiesens („Lebensqualität durch Nähe“, „ISEK-Be- richt“) intensiv mit dem gesamten Gemeinderat disku- Festlegung von möglichst konkreten Entwick- tiert. Am Ende der Klausur war großes Einvernehmen lungszielen in diesen Handlungsfeldern über den Ansatz vorhanden. Die im „Steinwiesener Erarbeitung von möglichen zielführenden Weg“ festgeschriebenen Entwicklungsrichtungen und Maßnahmen und Projekten in den gewählten Handlungsansätze wurden einstimmig bestätigt. Handlungsfeldern Die intensive Auseinandersetzung und schließlich die erneute Bestätigung der Strategie haben die Ge- meinderatsarbeit spürbar verbessert. Diskussionen 3. Ermittlung und Einbindung bereits in erfolgen jetzt zielführender. den Handlungsfeldern vorhandener Aktivitäten und Akteure Sichtbar ist aber auch geworden, dass die Formulie- rung einer emotionalen Perspektive noch nicht er- Diskussion und Weiterentwicklung der ge- reicht ist. Ausgehend von einer reinen Strategie ist planten Ziele mit vorhandenen Akteuren es schwer Aufbruchstimmung in der Bevölkerung zu erzeugen. Diskussion und Weiterentwicklung geplanter Maßnahmen und Projekte mit vorhandenen Akteuren Demografie Pilotregion Oberfranken 38 4. Erfahrbarmachung der Entwicklungs- perspektive und Ziele in der Bürgerschaft Wenn z.B. die Stadt Teuschnitz ihre besondere Stär- ke neu begreift - sie definiert sich seit ca. 7 Jahren als „Arnika-Stadt“ und Kräuter-Stadt – dann ist die Verschriftlichung bzw. Verbildlichung von Per- Bevölkerung zunächst noch nicht bereit in der Breite spektive, Handlungsfeldern, Zielen und Vorha- selbstmotiviert mitzutun. Erst wenn die Stadt gleich- ben für Führungskräfte und Bürgerschaft zeitig auf allen Ebenen streut, was es heißen könnte Umsetzung zunächst eines Leit- oder Leucht- „Arnika- und Kräuterstadt“ zu sein und sie selbst mit turmprojekts, das die Entwicklungsperspektive Projekten vorangeht, wächst die Engagementbereit- für die Bürgerschaft und ihre Führungskräfte schaft in der Bevölkerung. positiv erlebbar macht > Einstellung eines Projektmanagers, Andockung Stadtumbaumanagement, Nutzung schulischen Mit wenigen Startprojekten, die den Umsetzungswillen Leerstands für die geplante Arnika-Akademie, In- der vorgenommen Ziele demonstrieren, baut die Kom- Wert-Setzung von Gebäuden und Plätzen, Ideen- mune in der Bürgerschaft Vertrauen in die angestoßene wettbewerb, Ausarbeitung von Ideen für Ferien- Entwicklung auf. Damit beginnt die Ermutigung von Bür- wohnungen, Einrichtung eines Kräuter-Lehr- und gerinnen und Bürgern, selbst im Sinne der Zielsetzungen Schaugartens, Ausbildung zu Kräuterexperten aktiv zu werde. Die Bürgerschaft bleibt lange skeptisch, obwohl sich 5. Systematische Stärkung von Bürger- immer schon einige auch von Beginn z.T. maßgeb- Engagement lich engagieren. Erst muss etwas fühlbar und erzähl- bar vorangehen, dann geht die Bürgerschaft als Gan- zes mit. Aufspüren, Ermutigung und Unterstützung von beginnender lokaler Eigeninitiative Sichtbarmachung und öffentliche Wertschät- zung beispielhafter Akteure und Aktivitäten Anstiftung einer „Ideen-Kultur“ 7. Übernahme von Führungsverantwortung – Regelmäßige Prozessbetrachtung, Aus- Einrichtung einer Anlauf- und Unterstützungs- wertung und Zielerneuerung stelle für Bürgerideen und Engagement Ausbau kommunaler Wertschätzung bürger- Entscheidung des Gemeindeparlamentes, schaftlichen Engagements und Eigeninitiative die Verantwortung für den Fortgang des ge- wünschten kommunalen Entwicklungspro- Die höchste Form Eigeninitiative und Engagement in zesses zu übernehmen der Bürgerschaft zu stärken ist Teilhabe zu ermögli- chen - am Prozess, an Information, bei der Prozess- halbjährliches Feedback zum Stand des Er- mitwirkung, bei Planungen und Entscheidungen. Ge- reichten legenheiten dafür zu schaffen zeichnet eine moderne regelmäßige Rückkopplung der Entwicklung Gemeinde aus. und Maßnahmen mit der Entwicklungsperspek- tive 6. Regelmäßiges positives Feedback fortlaufende Anpassung von Zielen und Maß- über Erreichtes – Aufbruchstim- nahmen mung erzeugen Auswertung des Entwicklungsprozesses

Regelmäßige Ansprache von Bevölkerung, Füh- rungskräften und Kooperationen mit Darstel- lung erreichter Schritte und Ziele Nutzung örtlicher Festivitäten zur Darstellung des bisher Erreichten Inszenierung von „Ziel-erreicht“-Festen

Die Stadt Ludwigsstadt zeigt modellhaft, wie sie Er- reichtes in die Bürgerschaft zurückgibt: Am Jahresen- de gehen Informationen zu sämtlichen Projekten und Vorhaben der Stadt mit Bild und Erläuterung in alle Haushalte – eine anregende kleine Vierfarb-Broschüre mit viel gutem Feedback an alle Akteure, Führungs- kräfte und Bürger.

Demografie Pilotregion Oberfranken 39

3.5 DPO-motivierte und -unterstützte Projekte und Strukturen Inhalt/Thematische Zuordnung: • Fachkräftesicherung Bereich Wissenschaften

Demografie-Relevanz: • Stärkung Interesse an Wissenschaft im ländlichen Raum • Weitung beruflicher Orientierung für Nachwachsende und Eltern • Ausweitung der lokalen Angebotsland- schaft für Kinder

Träger/Kooperation: • Bürgerschaftlich Engagierte (Kleininitiative) in Zuordnung zu KRONACH Creativ e.V. mit Anbindung an das Bündnis Familie • in Kooperation mit der Lucas Cranach Grundschule Kronach und wechselnden Unternehmen Starter-Projekt: • Initiierung und Unterstützung durch die DPO Kinder-Uni Kronach Zielgruppe: • Kinder zwischen 8 und 12 Jahren • Landkreis Kronach und umliegende Landkreise Sabine Wank, Projektteam: Das Besondere daran … "Wir wollen den Kindern Lust Rahmen: Regionales Potenzial lässt sich machen auf Hochschule." • räumlich je bei den Kooperationspart- neu definieren nern (Grundschule, Unternehmen) • finanziell unterstützt durch die Kronach selbst verfügt über keine Uni- Die „Kinder-Uni“ ist ein bekanntes und Koinor-Stiftung und Sponsoring versität oder Hochschule, aber im Um- erfolgreiches Veranstaltungsformat. kreis von ca. 100 km sind vier ober- Eltern und Lehrkräfte waren sofort hell- Format: fränkische akademische Einrichtungen auf begeistert, dass auch in Kronach • 2-3 x pro Jahr (Winter, Sommer, angesiedelt: Bamberg, Bayreuth, Co- ein solches Angebot räumlich dicht auf Herbst), 11.00 Uhr bis 14.00 Uhr, 1-2 burg, Hof. Für die Kinder-Uni Kronach den Weg gebracht werden sollte. Nach Vorlesungen pro Termin, á 1 Std. wurden alle vier Hochschulen ins Boot einem ersten schon erfreulich verlaufe- • Professorinnen und Professoren aus geholt. Das Organisationsteam erfragt je nen, kostenlosen Testlauf in 2014 durch den umliegenden oberfränkischen Uni- Dozierende aus diesen Standorten, die eine ausgelagerte Veranstaltung der versitäten und Hochschulen Organisation findet in Eigenregie statt. Universität Bamberg mit ca. 50 Kindern, • Mensa, Büchertisch, Pausenbetreu- Kronach zeigt so dem eigenen Nach- konnte sich die Kinder-Uni Kronach in ung, Studienbuch und -ausweis wuchs eine Sparte der Bildungsland- 2015 direkt etablieren. • Kinder-Uni-Urkunde nach fünf schaft, die in Oberfranken vorhanden Vorlesungen im Studienbuch ist und in der breiten Öffentlichkeit im Alle drei bis Herbst 2016 eigenständig Landkreis weniger im Blick ist. organisierten Veranstaltungen waren Ziele: mit je 125 Teilnehmenden (plus War- • Neugier wecken für Wissenschaft und teliste) ausgebucht. Und den Kindern Forschung hat es gefallen. Ein Großteil von ih- • Einbinden der im Umkreis vorhan- nen kommt zu jeder Veranstaltung. Ab denen Universitäten und Hochschulen dem fünften Mal gibt es dafür gestaf- • Stärkung der Stadt Kronach im Bereich felt „Kinder-Uni-Urkunden“. Unter den Bildung und Wissenschaft Teilnehmenden sind erfreulicherweise • Ausbau des (freizeitähnlichen) lokalen auch immer Kinder aus umliegenden Bildungsangebots für Kinder im länd- Landkreisen. lichem Raum

Demografie Pilotregion Oberfranken 42 Überschaubare Projekte ermög- lichen neues bürgerschaftliches Engagement

Die Kinder-Uni Kronach wurde über die DPO initiiert und vorangebracht. Im Ver- gleich zu anderen Projekten konnte dieses Best Practice in kürzester Zeit in bürger- schaftliches Engagement übertragen wer- den: Zwei junge Mütter, selbst Akademike- rinnen, engagieren sich hier.

Über die erste Kinder-Uni Kronach wurde von DPO und Ehrenamtlichen gemeinsam ein Veranstaltungsformat entwickelt (Rah- men, Raum, Kooperationen mit Schule und Hochschulen, Betreuung und Verpflegung, Kontaktarbeit und TN-Feedback, Öffent- lichkeitsarbeit, Merchandising, Sponso- ring), das den zukünftigen Organisations- aufwand von Folgeveranstaltungen auf ein überschaubares Maß reduziert. Zusätzlich konnte ein Helferkreis aufgebaut werden, Amelie, Teilnehmerin: der bei den Veranstaltungen unterstützend "Ich finde es heute genauso schön wie beim letzten wirkt (Ausgabe Ausweise und Material, Kü- Mal. Ich habe schon vier Vorlesungen in meinem Stu- che, Pausenbetreuung). So konnte das An- dienbuch und will mein Diplom machen." gebot binnen kurzer Zeit fest in der Krona- cher Bildungslandschaft verankert werden.

Sabine Wank, Projektteam: "Wir wollen den Kindern Lust machen auf Hochschule."

Prof. Dr. Andrea Schindler, Kinder-Uni Dozen- tin: Neele und Charlotte, Teilnehmerinnen: "Es ist für mich spannend zu sehen, welches "Ich habe gleich zwei Seiten mitgeschrieben." Potenzial schon bei den ganz Jungen da ist. "Das nächste Mal mache ich wieder mit." Die Kinder-Uni ist für mich ein idealer Raum, um etwas weiterzutragen, das für die Kinder außergewöhnlich ist. Eben nicht der ganz normale Unterricht. Ich finde es wichtig, dass man die Verbindung von Uni und außeruni- versitärer Welt aufrechterhält und ausbaut."

Übertragbarkeit gering mittel hoch sehr hoch

Demografie Pilotregion Oberfranken 43 Inhalt/Thematische Zuordnung: • Fachkräftesicherung

Demografie-Relevanz: • Stärkung Fachkräftenachwuchs über Genderansätze • frühe berufliche Orientierung

Träger/Kooperation: • Kooperationsteam aus Steuerungs- gruppe des Bündnis Familie, Gleich- stellungsstelle Landkreis, BRK mit MGH/LQG, Kindergarten-/Heim-/ Hortaufsicht Landkreis • Anbindung an das Bündnis Familie (KRONACH Creativ) Foto: Veronika Schadeck • Initiierung und Unterstützung durch die DPO

Zielgruppe: Starter-Projekt: • Schüler aus 10 weiterführenden Schu- len im Landkreis, im Alter von 11 bis 15 Jahren Boys‘-Day • ca.35 (Sozial-)Unternehmen, Einrich- tungen und Selbständige im Landkreis (+ Girls‘-Day mit für Jungen rollenunspezifischen Arbeitsfeldern und Berufen + Mädchen und Technik)

Rahmen: • Nutzung Material und Internetportal auf Bundesebene (Flyer/Plakate, Vor- drucke, allgemeine Presse) • direkte Ansprache von interessierten Unternehmen über Teammitglieder Das Besondere daran … • Unterstützung in Kooperationsaufbau, Rollen-unspezifische Berufs- Organisation, Pressearbeit und Aus- orientierung für den lokalen wertung des Angebots durch die DPO Fachkräftebedarf nutzen

Format: • analog zum bundesdeutschen Boys‘ Insbesondere in den sozialen Berufsfeldern Day und im Bildungsbereich wird im ländlichen Antje Angles, BRK Raum schon in naher Zukunft mit einer Un- "Wir erleben engagierte Jugendliche, Ziele: terversorgung an Fachkräften und Dienst- die sich ernsthaft Gedanken machen • Ausbau der vorhandenen Genderan- leistenden zu rechnen sein. um ihre Berufswahl. Für den einen sätze im Landkreis (Girls‘-Day: aktiv, oder anderen war der Boys‘ Day Mädchen und Technik: ruht) Über die Genderansätze beruflicher Orien- schon der richtige Kick für die end- • Aufbau eines Kooperationsteams für tierung werden die lokalen Potenziale neu gültige Entscheidung einen Beruf in alle drei Ansätze in Wert gesetzt: Rollenunspezifisches Be- Richtung Pflege zu ergreifen." • Erhöhung der Teilnehmer-Zahlen für rufswahlverhalten kann Lücken in der Ver- die Angebote sorgung schließen. • Sicht- und erlebbar machen der in der Region vorhandenen Berufsgruppen und Arbeitsplätze („Schnupper-Ange- bote“)

Demografie Pilotregion Oberfranken 44 Genderthemen als Generalver- stärker für „neues Denken und Handeln“ in demografie- geschwächten Regionen verstehen

Eine sich demografisch verändernde Regi- on hin zu steigender Mehrfachbelastung für Frauen (und Familien) wird Rollenkli- schees in Zukunft noch stärker infrage stellen. Gesellschaftliches Ziel wird sein, dass auch Frauen erwerbstätig sind. Fami- lienfrauen werden hinsichtlich der Fami- lienarbeit systematisch entlastet werden müssen.

Familie und Erziehungszeiten sollten in Zukunft partnerschaftlich verstanden und gelebt werden. Es braucht Frauen und Män- Die Verankerung einer guten Idee braucht oft länger als man denkt Foto: Veronika Schadeck ner, Mütter und Väter. Die gleiche Öffnung benötigt es im Erwerbsleben. Männer wer- den fehlende weibliche Fachkräfte erset- Die Idee geisterte schon einige Zeit im zen müssen und umgekehrt. Landratsamt und trat schließlich über die Expertengespräche der DPO an die Ober- Die drei Genderansätze beruflicher Orien- fläche. Für die Formate Girls‘ Day und tierung unterstützen ein modernes Rollen- ehemals „Mädchen und Technik“ gab es verständnis und bringen das im ländlichen „Kümmerer“ und Funktionsträger, die mit- Raum noch stark verankerte alte Rollenver- einander im Kontakt waren. ständnis gezielt in die Diskussion. Vergleichsweise problemlos war es, Unter- nehmen und Dienstleister neu zu werben. Jens Scherbel, Schüler Und auch genug Jungen haben sich für die- "Der Tag im Kindergarten war für mich ses Angebot in 2015 und 2016 interessiert. eine schöne Erfahrung. Mir wurde Insgesamt ist die zu leistende Vorarbeit für gezeigt, wie man als Erzieher handeln den Girls‘- und Boys‘ Day überschaubar. muss und was die Aufgaben sind. Ich weiß jetzt auch, dass ich den Beruf doch Dennoch hat es bis Sommer 2016 gebraucht, nicht machen, sondern lieber in die um eine Anbindung des neuen Boys‘ Day medizinische Richtung als Physiothera- zu erreichen. Die Gleichstellungsstelle des peut gehen möchte. Toll war auch, dass Landkreises wird ab 2017 den Girls‘- und ich mir meine Boys‘ Day –Stelle selber Boys‘ Day hauptverantwortlich überneh- suchen konnte." men und vorantreiben. Dazu werden noch Kooperationsgespräche intern zu führen sein.

Angedacht ist, ein Team mit Engagierten der Genderarbeit, Wohlfahrtorganisationen und Unternehmen als Unterstützung auf- zubauen. Das Angebot „Mädchen und Tech- nik“ wird zunächst noch zurückgestellt.

Übertragbarkeit

gering mittel hoch sehr hoch

Demografie Pilotregion Oberfranken 45 Inhalt/Thematische Zuordnung: • Bürgerschaftliches Engagement • Soziale Berufe

Demografie-Relevanz: • Nachwuchsförderung bürgerschaft- liches Engagement • sozial-berufliche Orientierung

Träger/Kooperation: • 3 Schulen im Landkreis Kronach (Gym- nasium, Mittelschule, Grundschule) • in Kooperation mit 2 Altenheimen, 1 Offenen Tagesbetreuung, 1 Grund- Foto: Karl-Heinz Hofmann schule, 3 Vereinen Zielgruppe: Starter-Projekt: • Schulen, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler • soziale Organisationen und Instituti- Gemeinwesenarbeit onen Rahmen: als Schulfach • 3 Varianten als Testlauf • direkte Ansprache von interessierten Schulen und Lehrkräften durch die (Service Learning) DPO • eigenständige Durchführung der ½- Das Besondere daran … Erfahrungen dieser Art befördern Lern- bis ganzjährigen Maßnahme durch motivation und Selbstbewusstsein, die „Soziale Erfahrungsfelder“ als die Lehrkräfte und kooperierenden Schlüsselfaktoren zur Herausbildung Stimulanz für Bürgerschaft- Organisationen von Eigeninitiative und Eigenverantwor- liches Engagement nutzen • Unterstützung und Auswertung durch tung. Im Umgang mit alten Menschen, die DPO Pflegebedürftigen aber auch kleineren Angesicht des demografischen Wandels Kindern oder beim Engagement in Ver- Formate: wächst bürgerschaftliches Engagement einen werden soziale Fähigkeiten an- • Gymnasium: Vorlesen in Altenheim, nicht einfach nach, sondern braucht gesprochen und neue, über die Familie Offener Tagesbetreuung und Grund- zukünftig mehr „Erfahrungsfelder“ um und Schule hinausgehende Lebensfra- schule im Rahmen des Deutschunter- Kinder und Jugendliche zu erreichen. gen aufgeworfen. richts einer 7. Ganztagsklasse • Mittelschule: Besuche und Beschäf- Das „Service Learning“ ist ein hervor- Alle drei Testläufe im Landkreis haben tigungsangebote im Altenheim als ragender Ansatz, frühzeitig und nach- gezeigt, dass über die Besuche und Ak- freiwillige AG Soziale Arbeit haltig Kinder und Jugendliche für ge- tivitäten in sozialen Einrichtungen und • Grundschule: Besuche und gestal- sellschaftliche Eigenverantwortung und Organisationen gesellschaftlich und tende Mitarbeit in 3 Vereinen im Eigeninitiative zu sensibilisieren. Ange- schulisch unterentwickelte Themen und Rahmen des Schulunterrichts einer dockt an den Schulalltag ergänzen die Fragen an die Oberfläche kommen. Die 3./4. Ganztagsklasse unmittelbar als sinnstiftend erlebten Lehrkräfte waren stolz auf ihre Kin- Sozial-Einsätze das schulische Lernen: der und ihr Engagement, das weit über Ziele: Im Umgang mit Menschen erleben die die Unterrichtspflicht hinausging. „Die • Prüfung der Umsetzbarkeit des Heranwachsenden, dass sie von und Schülerinnen waren von Anfang an mit Ansatzes „Service Learning“ für die in dieser Gesellschaft und Region ge- Enthusiasmus und Idealismus bei der Schulen des Landkreises braucht werden und ihr Engagement – Sache“, so eine Lehrkraft. Aus Sicht des • Ableitung von Handlungsempfeh- so vielfältig wie ihre Talente – überaus örtlichen Bürgermeisters einer betei- lungen für den Landkreis erwünscht sind. ligten Grundschule lernen Kinder über das Angebot schöne Beispiele kennen, wie sie sich in einer Gemeinde engagie- ren können. Demografie Pilotregion Oberfranken 46 Durch Individualisierung von Ansätzen vor Ort punkten

Der Ansatz „Service Learning“ ist hoch- flexibel, anpassbar an die Bedingungen vor Ort und auch als organisatorische „light-Version“ (z.B. Schul-AG, Praxistag o.ä.) erfolgreich. Die Schulen haben je nach ihren personellen und örtlichen Mög- lichkeiten sowie den lehrplan-bezogenen thematischen Anforderungen eigene For- mate entwickelt.

Am einfachsten umsetzbar war der Ansatz im Rahmen der Ganztagsklassen der un- teren Schulstufen (4.-7. Klasse). Generell eignen sich Ganztagsklassen hervorragend durch die höhere Flexibilität im Schulal- ltag und ein erweitertes Gemeinschafts- verständnis. Der gymnasiale Lehrplan ist Foto: Karl-Heinz Hofmann demgegenüber sehr eng; hier muss syste- matisch nach Möglichkeiten für eine Um- Foto: Karl-Heinz Hofmann setzung gesucht werden. Starter-Projekt: Ohne Management bzw. politische Zentrale Zertifikatsveranstaltungen waren Unterstützung geht dieser Ansatz allen drei Schulen (noch) nicht wichtig. In- nicht in die Breite Gemeinwesenarbeit tern wurden aber Zertifikate an die Schüle- rinnen und Schüler übergeben. Die Schulen Mit einer Anfrage, die viel gestalterische nutzten die Angebote für schuleigene Pres- Offenheit durch die einzelne Schule er- als Schulfach searbeit und als Aushängeschild im sozia- möglichte, ist die DPO auf enorm positive len Bereich für ihre Schule. Resonanz bei Schulrektoren und Lehrkräf- ten gestoßen. Sobald die Hürde des mög- (Service Learning) lichen Formats genommen und die Unter- stützungsleistung durch die DPO gesichert waren, liefen die Projekte eigenständig und erfolgreich.

In der Rückmeldung ist deutlich gewor- den: Für eine Ausweitung des Ansatzes auf viele Schulen des Landkreises benöti- gen die Schulen und Lehrkräfte – analog zu landkreisübergreifenden Projektwo- chen - ehrenamtliches und hauptberuf- liches Unterstützer-Personal (Projekt-Ak- quise in Schulen, Begleitung von Gruppen, Foto: Karl-Heinz Hofmann Foto: Matching von Schulen und Organisationen, Anerkennungskultur für Bürgerschaftliches Siegfried Weißerth, 2. Bürgermeister Stockheim: Engagement). Die Schulen haben im eng "Ein schönes Beispiel dafür wie sich Kinder in der gestrickten Lehrplan, Stunden- und Finanz- Gemeinde engagieren." budget keine Möglichkeiten selbst aktiver zu werden. Viola Förtsch, Heimleitung ASB-Seniorenzentrum Rothenkirchen: Seitens des Kultusministeriums ist auf "Die Mädels brachten neue Ideen ein und gestal- Nachfrage der DPO eine Aufnahme von teten die Stunden im Heim äußerst kreativ, spaßig Service Learning „als Schulfach“ nicht in und unterhaltsam für die Bewohner." Aussicht gestellt worden. Hier wäre ggf. ein Hebel, schnelle Breitenwirkung zu er- zielen.

Übertragbarkeit gering mittel hoch sehr hoch

Demografie Pilotregion Oberfranken 47 Inhalt/Thematische Zuordnung: • Fachkräftesicherung im ländlichen Raum

Demografie-Relevanz: • Aktivierung und Ertüchtigung des lokalen Fachkräftepotenzials • Sensibilisierung von Unternehmen für das Potenzial der Berufsrückkehrerinnen

Träger/Kooperation: • connect Neustadt GmbH & Co.KG • Prozessbegleitung und Unterstützung durch die DPO • projektbezogene Kooperation von Zu- kunftscoach, Agentur für Arbeit, Jobcen- ter und Gleichstellungsbeauftragten

Zielgruppe: • Berufsrückkehrerinnen • Unternehmen der Region (Kronach, Kulm- bach, Lichtenfels, Coburg)

Rahmen: Arbeitswelt-Projekt: • 3-jähriges Projekt, Dez. 2014 bis Nov. 2017; Gesamtvolumen 343.567 €, davon gefördert durch den Arbeitsmarkt- Balance fonds (AMF): 274.853 €, Eigenmittel des Trägers: 68.713 € • eigenständige Zweigstelle des Bildungs- Berufsrückkehr trägers in Kronach • feste Kursleitung plus Fachreferenten und Coachingkräfte Das Besondere daran … • angebunden an die „Stellenbörse con- Ein langjährig in diesem nect/Neustadt“ mit Akquisitionsteam Feld aktiver Bildungsträger Zentrale Idee des Kursange- weiSS, was gebraucht wird bots ist es, das vorhandene Format: und kennt die Region und ihre regionale Potenzial in Wert zu • 6 halbjährliche Kursdurchläufe á 18 Teil- Unternehmen setzen nehmende • Kursinhalte: Berufliche Orientierung, Nachqualifizierung, Selbstbewusst- Mit connect/Neustadt konnte für Kro- Langfristig können demografie-bela- sein stärken, EDV- und Internetnut- nach ein in diesem Thema außeror- stete Regionen nicht mehr mit Zuzug zung, selbständiges Lernen, Bewerbung, dentlich kompetenter Träger gewon- von außen bzw. externem Fachkräf- Stellenvermittlung, Persönlichkeits/ nen werden. Die Eröffnung einer neuen teaustausch rechnen. Der ländliche Prozesscoaching Zweigstelle in Kronach war der erste Raum wird sich wieder stärker auf sich • Methoden: Einzeln/Lerngruppen/Kurs, sichtbare Gewinn des Projekts. und die eigenen Kräfte und Potenziale Developmentcenter, fachliche Module, konzentrieren müssen. Not macht dabei Blended Learning, Mentoring, Einzel- und Darüber hinaus ist das Kursangebot außerordentlich erfinderisch. Gruppen-Coaching selbst von hohem Niveau: Ganzheitlich • Kontaktarbeit in die Unternehmen/Perso- angelegt, prozessorientiert aufgebaut, Der Konzeptansatz von „Balance Be- nalabteilungen mit allen modernen Lernmethoden ges- rufsrückkehr“ nimmt systematisch bei- pickt und auf Nachhaltigkeit angelegt. de am Prozess beteiligten Seiten ins Vi- Ziele: sier: Die Berufsrückkehrenden wie die • Schulung von insgesamt 108 Kurs-Teilneh- Sowohl die bisherigen Kursdurchläufe Unternehmen mit ihren Personalabtei- menden und die im Prozess hinzu gekommenen lungen.Fachliche Bildung, Persönlich- • Vermittlung von mindestens 50% der Info- und Aktionsvormittage - „Ich star- keits-Coaching und Prozessbegleitung Kurs-Teilnehmenden in den lokalen „Er- te durch!“ und „Ich will wieder arbei- stärken die sog. „Stille Reserve“ in die- sten Arbeitsmarkt“ ten!“ - als auch die auf nächster Ebe- sem Begegnungsprozess; Kontaktarbeit • Anregung von Umdenken in Unterneh- ne entstandene regionale Kooperation bis hinein in die Unternehmen öffnet men: „Stille Reserve“ als Fachkräftepo- „Familie & Beruf“ zeigen schon vor Pro- die Bereitschaft von Personalabtei- tenzial verstehen, Flexibilisierung von jektende eine hohe Wirksamkeit und lungen, auch ungewöhnliche Lebens- Personalsuche und Arbeitszeit, Vereinbar- großen Erfolg. läufe und flexible Arbeitslösungen zu keit Familie-Beruf, faire Jobmodelle akzeptieren. • Aufbau connect-Mentoring-Netzwerk und Kooperationsstruktur „Familie & Beruf“ im Landkreis Kronach Demografie Pilotregion Oberfranken 48 Berufsrückkehrende finden ihren Platz im Arbeitsmarkt

Im Laufe jedes Kurs-Durchgangs wurden den Teilnehmenden über 700 Stellen an- geboten. Akquiriert wurde in allen Berufs- zweigen, immer auf der Basis der indivi- duellen beruflichen Profile, Wünsche und Möglichkeiten der Kursteilnehmerinnen.

Der direkte Kontakt in die Unternehmen ermöglichte neue Wege zu gehen und Win- Win-Situationen zu finden: Kompromisse bei den Arbeitszeiten, Jobsharing, Entloh- nung.

In den ersten drei Kurs-Durchgängen wur- de eine Vermittlungsquote von 56-65% er- reicht. Die 25 vermittelten Teilnehmenden fanden ihren Platz in den Sektoren Indus- trie, Dienstleistung, Einzel-/Fachhandel, Öffentlicher Dienst, Gesundheit und Hand- werk. Davon arbeiten zukünftig 14 Frauen in Teilzeit, 13 Frauen und Männer in Voll- zeit, 9 Vermittelte ausbildungsfremd. Foto: Maximilian Glas

Die „Stille Reserve“ braucht Ermu- tigung für den Schritt (zurück) in den Arbeitsmarkt Gabriele Riedel, Zukunftscoach (Regio- nalentwicklung im Landkreis): Die Kurse wurden voll, wenn aktivierende "Ausschlaggebend für den Erfolg des Werbung hinzukam. Projektes ist v.a. der kombinierte Ansatz Der 2. Kursdurchlauf musste aufgrund zu aus individuellem Coaching der Berufs- geringer Teilnehmer-Zahlen verschoben rückkehrer/innen, der Qualifizierung werden. Über ganzheitlich angelegte In- durch Fachseminare, der passgenauen formations- und Begegnungsangebote (In- Vermittlung in Arbeit und der Sensibi- fotag „Ich starte durch!“ und connect-Ak- lisierung der regionalen Unternehmen tionstage „Ich will wieder arbeiten!“), die für die Anforderungen und Bedürfnisse vom örtlichen Kooperationsteam „Familie der Zielgruppe „Berufsrückkehrer/in- & Beruf“ und connect organisiert wurden, nen“. Das Projekt "Balance Berufsrück- konnten aber umgehend genügend Kurs- kehr" nutzt den Betroffenen, ihren Fami- teilnehmende geworben werden. lien, den Unternehmen und der Region." Fazit: Es gibt eine zahlenmäßig für den Ar- beitsmarkt relevante „Stille Reserve“, aber Kursteilnehmerin: diese möchte „abgeholt“ und sprichwört- „Ich war überrascht über die Möglich- lich aus der Reserve gelockt werden. Die keiten für jeden Einzelnen und den Zu- Rückkehrenden benötigen für den Schritt, sammenhalt in der Gruppe. Gut, dass ich sich auf den Arbeitsmarkt zu „trauen“, be- in den Kurs gegangen bin.“ sondere Unterstützung und Orientierung. Das leistet connect unter dem Motto – „Die Wirkung von mir auf andere zu ken- „Hilfe zur Selbsthilfe“. nen und andere Meinungen und Probleme zu hören hilft mir bei der Selbstreflektion. Im Kurs selbst wird das Angebot von den Ich habe ein völlig anderes Sicherheits- Teilnehmenden sehr positiv erlebt. Das bis- gefühl bei Vorstellungsgesprächen, weiß herige Blickfeld weitet sich und ermöglicht jetzt was ich will und kann.“ es, neue Wege auszuprobieren. Schnell ist eine hohe Dankbarkeit da.

Übertragbarkeit gering mittel hoch sehr hoch

Demografie Pilotregion Oberfranken 49 Inhalt/Thematische Zuordnung: • Fachkräftesicherung im ländlichen Raum

Demografie-Relevanz: • Demografie-Kompetenz in Unternehmen • Lebensphasenorientierte Personalpolitik

Träger/Kooperation: • connect Neustadt GmbH & Co.KG • Projektunterstützung in Kooperation des Zukunftscoach (Regionalmanage- ment) und der DPO • in Absprache und Kooperation mit den Agenturen für Arbeit und Kammern

Zielgruppe: • Kleine und mittlere Unternehmen Foto: Christian Kreuzer der Landkreise Kronach, Coburg und Lichtenfels mit Projektteilnehmenden: Geschäftsleitung, Personalabteilung, Abteilungsleiter, Teamleiter (incl. Unter- Arbeitswelt-Projekt: stützung der Mitarbeiter für Ermittlung des konkreten Bedarfs) Demografie-feste Rahmen: • 3-jähriges Projekt, Nov. 2015 bis Okt. 2017; gefördert über den Bayerischen Personalentwicklung Arbeitsmarktfonds (AMF): 231.763 €, Eigenmittel des Trägers: 57.934 €, Ei- Das Besondere daran … genbeteiligung der Unternehmen über Ein Coachingansatz, der Freistellung ihrer Führungskräfte die endogenen Potenti- und Mitarbeiter für Maßnahmen im ale von Unternehmen in Unternehmen den Blick nimmt und eine • Ortstermine in Unternehmen hohe Übertragbarkeit hat • Seminare und Coachings in Neustadt/ Coburg und Kronach Besonders im ländlichen Raum ist es Themen der Unternehmen, die durch Format: notwendig, die vorhandenen unterneh- Demografie-Analyse und Mitarbeiter- • individuelles Angebot: Analyse der menseigenen Potenziale zu erkennen befragung an die Oberfläche kommen, Demografie-Stabilität, Mitarbei- und zu nutzen, d.h. den Wissenstransfer haben eine hohe Übertragbarkeit. Gute ter-Befragung, Beratung und Zielcoa- sicher zu stellen und für die richtigen Lösungen und insbesondere das Engage- ching, Schulung, Entwicklung geeig- Rahmenbedingungen für die Mitarbei- ment der Mitarbeiter für das Unterneh- neter Personalentwicklungs-Tools, ter zu sorgen. Mit Blick auf die einzelne men werden über das Verfahren selbst Prozessbegleitung Person mit ihren Bedürfnissen, in ihrer mit entwickelt. Die Zielrichtung gibt das • in 2 Durchgängen, insgesamt 20-30 jeweiligen Lebensphase, den jeweiligen einzelne Unternehmen vor. Unternehmen mit geplant insg. 120 Herausforderungen und Stärken, kann beteiligten Führungskräften Mitarbeiterbindung gerade in den klein- Dieser Ansatz ist für alle Unterneh- und mittleren Betrieben ausgebaut wer- mensgrößen anwendbar. Der damit ver- Ziele: den. bundene finanzielle Aufwand der De- • Qualifizierung von Führungskräften mit mografie-Analyse und Anwendung der Personalverantwortung Der Coachingansatz ist ganzheitlich an- „Lebensuhr“ hängt von der Anzahl der • Bewusstseinsbildung „Perspektive gelegt und am jeweiligen Bedarf des Mitarbeiter und dem angewendeten Mensch im Unternehmen“ Unternehmens ausgerichtet. Die Auf- Verhältnis von Grob- und Feinanalyse, • Definition von bereitung der Thematik „Demografie im Einzel- oder Gruppenbefragung ab. Personalentwicklungs-Maßnahmen Unternehmen“ ist schnell einsichtig. Die • Entwicklung von unternehmensspezi- fischen demografierelevanten metho- dischen Werkzeugen, Einführung im Unternehmen und Trainingsdurchlauf • Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und -motivation

Demografie Pilotregion Oberfranken 50 Über Führungs- und Kommunika- tionsthemen an der Zufriedenheit der Mitarbeiter Kernthemen waren Führungs- und Kom- Gabriele Riedel, Zukunftscoach (Regio- munikationsthemen, die von den Mitarbei- nalmanagement im Landkreis): tern in den Befragungen konkret genannt wurden. Vor allem, wenn Unternehmen "Mit einem generationenübergreifen- wachsen oder Auftragsspitzen bewältigen den Ansatz und dem Fokus auf die ver- mussten, waren Führung und Kommuni- schiedenen beruflichen und privaten kation in besonderem und neuem Maß Lebensphasen werden Unternehmen be- gefragt. fähigt, die vorhandenen endogenen Po- Foto: Christian Kreuzer tenziale ihrer Mitarbeiter zu erkennen Die Einführung und strukturierte Nut- und zu nutzen. Dies ist entscheidend, zung von Mitarbeitergesprächen war ein um die Fach- und Führungskräfte, die weiterer Schwerpunkt im Projekt. Hier sie beschäftigen richtig zu fördern, wei- Arbeitswelt-Projekt: ist insbesondere die Wertschätzung der ter zu qualifizieren und mit hoher Mo- Personalzuständigen kleiner Betriebe maß- tivation an sich zu binden. Das erhöht geblich gestiegen, die bisher auf die Ein- die Attraktivität der Unternehmen und Demografie-feste führung von Mitarbeitergesprächen ver- die Arbeits- und Lebensqualität in der zichtet hatten. Region." Personalentwicklung Die externe Mitarbeiterbefragung durch connect/Neustadt bot die Chance, Ideen der Mitarbeiter aufzugreifen, auf besonde- re Situationen einzugehen, den Lebenspha- sen und Wertvorstellungen der einzelnen Beschäftigten - soweit unternehmerisch möglich - gerecht zu werden.

Der Gewinn lag und liegt auf beiden Seiten: Zufriedene und gesunde Mitarbeiter auf der einen Seite, gute Arbeitsergebnisse und Mitarbeiterbindung auf der anderen Seite.

Unternehmen und ihre Führungs- kräfte sind über das Coaching- angebot für Gegenwart und Zu- kunft gut gerüstet Es wurden Wege geebnet für: Das Projekt war vor allem für kleine und lebensphasenorientierte Mitar- mittlere Unternehmen ein Gewinn. Die ex- beitergespräche, terne Bedarfsermittlung und gezielte Ein- führung von Tools in der Personalentwick- Förderung von Feedbackkompe- lung hat wesentlich beigetragen zu/zur: tenz, Entwicklung von Regeln der einer besseren Arbeitsbewälti- Teamkommunikation. gung, Vermittelt und trainiert wurden Tools und Weiterentwicklung der innerbe- Modelle für: trieblichen Strukturen, Stärkung von Führungsquali- den Umgang mit Stress und Kon- täten, flikten, Kommunikation zwischen den den Umgang mit Verände- Ebenen, rungen, gezieltem Wissenstransfer. die Klärung von Strukturen.

Demografie Pilotregion Oberfranken 51 Das Projekt hat in den teilneh- menden Unternehmen viel bewegt

Angefangen von einfachen Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen, wie z. B. He- behilfen, Gummimatten etc., bis hin zu strukturellen Veränderungen, verbesserten Führungs- und Kommunikationsstrukturen oder der Entwicklung einer Firmenkultur ist in den Betrieben viel in Bewegung ge- kommen.

Dabei wurde den Unternehmen die Bedeu- tung der Notwendigkeit klarer Abläufe und Strukturen und Kommunikationswege und –regeln deutlich. Die Chance, die eigenen Mitarbeiter über gut vorbereitete Mitarbei- tergespräche einzubinden, wurde erkannt. Die Arbeitsbewältigungsgespräche mit den Mitarbeitern überzeugten durch einen Reichtum an konstruktiven Ideen und neu- en Handlungsspielräumen sowie konkreten Informationen, was Mitarbeiter bereit sind zu leisten und was sie dafür in den ver- schiedenen Lebensphasen wirklich brau- chen.

Qualifizierung und Coaching der Führungs- kräfte zu konkreten Themen der Mitarbei- tereinbindung, eigener Führungsverant- wortung und Wertschätzung der Menschen im eigenen Unternehmen sichern eine nachhaltige professionelle Weiterführung der Maßnahmen.

Demografie Pilotregion Oberfranken 52 Gute Netzwerkarbeit strahlt in die Region aus

Der Neustadter Personaler-Stammtisch und Unternehmen wurden an die Agenturen ein erstes Vernetzungsangebot in Kronach gemeldet. Die Agenturen wurden eng in konnten gut miteinander verzahnt werden. die Akquise der Firmen eingebunden und Eine Kerngruppe von Unternehmen nimmt konnten ihre Leistungen in diesem Zusam- regelmäßig daran teil. menhang ebenfalls vorstellen.

Enge Kontakte zur DPO, zu den Es hat sich gezeigt, dass für eine Stärkung Zukunftscoaches bzw. Wirtschaftsförder- der Unternehmens- und Fachnetzwerke ern der Landkreise und den Beratern des nicht unbedingt neue Gremien und Veran- Arbeitgeberservices der Agenturen halfen staltungen eingerichtet werden müssen; sowohl in der Akquise der KMU in der er- kraftsparend können bestehende Veran- sten Runde als auch bei der Weitergabe staltungsformate hervorragend dafür ge- von Erfahrungen und Erkenntnissen aus nutzt werden. dem Projekt.

Genauso wichtig waren konkrete bilaterale Gespräche zu aktuellen Themen mit Agen- turen, Kammern, Wirtschaftsförderung und Unternehmerverbänden. Informationen zu Fördermöglichkeiten und Mitarbeiterqua- lifizierung wurden über connect/Neustadt an die Firmen weitergegeben, Bedarfe der

Ute Seidler, Personalleiterin Fa. Schwindt: "Das Thema Fachkräftesicherung ist bei der Fa. Schwindt CAD/ CAM-Technologie GmbH ein wichtiges Thema. Die Geschäftsführung unserer Firma konnte das Konzept des Arbeitsbewältigungscoa- chings selbst testen und war sofort begeistert. So haben wir uns gern für das Angebot „Demografiefeste Personalentwicklung – Per- spektive Mensch“ entschieden. Für uns stand die Teilnahme unter dem Motto "leistungsfähige Mitarbeiter - gesundes Unternehmen". Das Thema liegt uns sehr am Herzen. Die Rückmeldungen zeigen, wir sind ein riesiges Stück weiter. Und wir wissen, was noch ansteht und wie wir es anpacken."

"Connect hat eine Lebensuhr Unternehmen" entwickelt. Eigentlich geht man ja davon aus, dass man die Altersstruktur kennt - und dann ist man doch überrascht, die Verteilung auf dieser Scheibe zu sehen, mit den Lebensphasen, den Wachstumskrisen, den Aufgaben die in den Lebensphasen so anstehen. Und dann dreht man die Schei- be und schaut sich das Ganze in 5, 7, 10 Jahren an. Da werden ganz konkrete Aufgaben der Personalentwicklung deutlich sichtbar."

Übertragbarkeit

gering mittel hoch sehr hoch

Demografie Pilotregion Oberfranken 53 Forschungs-Projekt: Inhalt/Thematische Zuordnung: • Datenerfassung Demografischer Wandel Den demografischen Demografie-Relevanz: • Basis und Entwicklungsfeedback für po- litisches Handeln in kleinen Kommunen Wandel lokal

Träger/Kooperation: • Doktorandenarbeit der Hochschule Co- erfassen. burg, Fachbereich „Soziale Arbeit“ • in Kooperation mit KRONACH Creativ Entwicklung eines e.V. • Konzeptentwicklung und Antragsunter- Messinstruments zur stützung durch die DPO Erhebung von Zielgruppe: • alle 18 Kommunen des Landkreises demografie-relevanten Kronach mit Kreis (in Übertragbarkeit auf Kommunen und Landkreise im länd- Daten am Beispiel des lichen Raum) Landkreises Kronach Rahmen: • 3-jähriges Promotionsstipendium an der Hochschule Coburg

Format: • geplant: Finanzierung über TAO und Oberfrankenstiftung • ein Wissenschaftlicher Mitarbeiter plus studentische Hilfskräfte • Begleitung über den Fachbereich Sozi- ale Arbeit, Prof. Dr. Veronika Hammer • Praxisrelevanz durch enge Zusammen- Dieses Projekt ist bisher nicht umgesetzt. arbeit mit KRONACH Creativ e.V. >>>

Ziele: • Entwicklung eines einheitlichen, einfach zu handhabenden Erhebungs- instruments für kleine Kommunen im ländlichen Raum zur Ist-Stand- und Entwicklungsmessung hinsichtlich demografischer Aspekte mit Konzen- tration auf wenige planungsrelevante Messgrößen • Einbezug vorhandener Daten, Auswer- tung von Statistikdienstleistungen, Demografie-Checks und Forschungser- gebnissen • Entwicklung von Kriterien zur qualita- tiven Erfassung des „Sozialen Raums“ und seines Potenzials (Attraktivität der Kommune, Zufriedenheit der Bürger, Engagementbereitschaft, soziale Ver- sorgung, Zukunftsfähigkeit) • Möglichkeit der Datenbündelung und Auswertung für den Landkreis (als Sum- me der Daten der Kommunen)

Demografie Pilotregion Oberfranken 54 Das Besondere daran … Wie misst man die Attraktivität einer Kommune und eines Land- kreises?

Als Unterstützung für kommunale Ent- den die Gemeinden in Zukunft noch wicklungsprozesse benötigt es Feed- stärker bauen, wenn sie mit der Bürger- back: Über den Ist-Stand, über Effekte, schaft gemeinsam die anstehenden de- die mit Maßnahmen erzielt wurden, mografischen Herausforderungen ange- über den Gesamtzustand einer Gemein- hen wollen. de und deren Wirkung nach innen und außen. Grundsätzlich kennen die Bürgermeister ihre Gemeinde mit ihren Organisationen Kurz: Wenn Gemeinden eine Rückmel- und Aktiven von vielen Begegnungen dung zu ihrer „Attraktivität“ hätten, und Vereinsaktivitäten. Unbeachtet blei- würden Planungsprozesse und die in- ben dabei die „schlummernden Potenzi- nerörtliche Kommunikation leichter. ale“, die „Stillen Reserven“ und die An- Über die Summe der Kommunen eines sichten der Menschen, die sich nicht in Landkreises kann auch der Landkreis das öffentliche Leben einbringen. Jede selbst Aussagen über sich formulieren. Führungskraft einer Gemeinde hat ihren Im Vergleich der Kommunen unterei- „subjektiven Fokus“ und erhält nur in nander wird ein positiver Wettbewerb diesem Ausschnitt ihre Informationen. angefacht. Im besten Fall ist es möglich, dass die Gemeinden eines Landkreises ihre Individualitäten miteinander ver- Kleine Gemeinden benötigen ein zahnen zu einem guten Ganzen. einfach zu bedienendes Tool

Betrachtet man die bisherige Daten- Die Bereitschaft sich intensiv mit Sta- sammlung zum Thema Demoagrafie, tistik zu beschäftigen ist bei kommu- dann sind die erhobenen Kriterien ei- nalen Führungskräften sehr gesunken. nerseits eher grob und für kleine Ge- Demografie-Statistiken machen betrof- meinden wenig hilfreich. Andererseits fen, ziehen eher Energie ab, als dass sie sind sie überaus komplex und nur mit beflügeln, die anstehenden komplexen Erfahrung wirklich zu interpretieren. Probleme anzupacken.

Kleine Kommunen arbeiten darum ver- Statistik wird bemüht, wenn es um pro- ständlicherweise gerne mit den „realen jektgebundene Fördervorhaben in be- Zahlen“ aus ihrer gemeindlichen Da- sonderen Bereichen geht – i.d.R. über tenerfassung. Grundsätzlich steckt in zu entlohnende professionelle Büros. den kommunalen Datenverarbeitungs- Bei klammen Haushaltskassen wird hier programmen mehr demografie-rele- in Zukunft weniger investiert werden. vante Information (z.B. für die Voraus- Die Gesamteinschätzung einer Gemein- berechnung gemeindlichen Leerstands) de wird bei projektgebundener Heran- als von Gemeinde-Angestellten im All- gehensweise nicht erfasst. tagsvollzug genutzt wird. Ein neues Statistik-Tool sollte mit der ge- Die bisher angelegten Kriterien und meindlichen Datenerfassung kompatibel verfügbaren Daten sagen insgesamt und leicht zu bedienen sein. Es sollte als nur sehr bedingt etwas aus über die Feedbackinstrument etabliert werden „Attraktivität“ der einzelnen Gemeinde: für Maßnahmen und Veränderungen, Das eigentliche „Soziale Potenzial“, über die von den Gemeinden aktiv vorange- das eine Gemeinde verfügt, wird darin trieben wurden. So erfüllt Statistik ihren nahezu nicht sichtbar. Darauf aber wür- wirklichen Zweck.

Übertragbarkeit gering mittel hoch sehr hoch

Demografie Pilotregion Oberfranken 55 Inhalt/Thematische Zuordnung: • Stärkung Kommunen im ländlichen Raum

Demografie-Relevanz: • Stärkung der Marketing- und Führungs- kompetenzen von Führungskräften in Gemeinden • Unterstützung von Kommunen in der strategischen Anregung und Stärkung bürgerschaftlichen und privatwirt- schaftlichen Engagements

Träger/Kooperation: • KRONACH Creativ e.V. mit umsetzendem Projektmanagement • in Zusammenarbeit mit dem Regional- management des Landkreises und der Wirtschafts- und Strukturentwicklungs- gesellschaft (WSE) im Landkreis Kronach

Zielgruppe: • Gemeinden im Landkreis Kronach mit:- Bürgermeistern, Stadt- und Gemein- deräten sowie Verwaltungsleitern, Bürgerschaft mit kommunalen Aktiv- gruppen, Persönlichkeiten lokaler Orga- nisationen, Unternehmen und Vereine Strategie-Projekt: Rahmen: • 2 ½ -jähriges Projekt, Apr. 2016 bis Dez. 2018, finanziert über das Bayerische Kommunalmarketing Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat sowie Das Besondere daran … die Oberfrankenstiftung Gesamtvo- Ein passgenaues Projekt als lumen: 343.750 €, Eigenanteil des direktes Ergebnis der Arbeit der Trägers: 34.375 € DPO • Finanzielle Eigenbeteiligung der teilneh- menden Gemeinden mit jährlich 3.000€ Die Erfolgschance strategischen Han- Format: delns in Kommunen bewusst zu machen, • aktivierende Prozessbegleitung, Unter- ist einer der über die DPO herausgear- stützung bei Analyse und Umsetzungs- beiteten zentralen Handlungsansätze maßnahmen für ländliche Räume.1 In Verbindung • Inhalte: ganzheitliche Analyse der mit der Methode „Eigeninitiative durch Ortsentwicklung; Herausarbeiten von Perspektive“2 ist daraus das Unterstüt- zentralen Handlungsfeldern, Zielen und zungs- und Coaching-Projekt „Kommu- bürgerschaftliches Engagement anre- nalmarketing“ entwickelt worden. Mit genden „Perspektiven“; inner-gemeind- KRONACH Creativ e.V. hat es einen kom- liche, emotionale bewegende Kommu- petenten Träger. nikation; Umsetzung beispielgebender Leitprojekte

Ziele: • Bewusstmachung der Führungsverant- wortung in ländlichen Gemeinden • Vermittlung der Methode „Eigeninitiati- ve durch Perspektive“ • Konzentration kommunalen Han- dels angesichts enger Personal- und Finanzkapazität auf drei zentrale Handlungsfelder 1 vgl. Kapitel 3.3.1 2 vgl. Kapitel 4.3 • Systematische und nachhaltige Akti- vierung von Selbsthilfekräften in der Bürgerschaft Demografie Pilotregion Oberfranken 56 Rainer Detsch, 1. Bürgermeister Stockheim: „Viele Kommunen können wohl von ähnlichen Erfahrungen berichten, haben sich auf den Weg gemacht, mit kleinen und großen Schritten. Aller- Foto: Karl-Heinz Hofmann dings fehlt es doch in vielen Fällen an einer konsequenten Fortsetzung des Nicht den Mangel verwalten eingeschlagenen Weges. sondern über die Alltagsaufgaben Die knappe Personalausstattung hinaus kommunale Zukunft der Gemeinden und das in der Regel gestalten fehlende Know-how in Sachen Pro- jektarbeit führen aber nach meiner Was gilt es angesichts der demografischen Beobachtung auch dazu, dass gute Herausforderungen zuerst in die Hand zu Ansätze „schon mal“ nicht konse- nehmen? Bei knapper Finanz- und Perso- quent weiter bearbeitet werden. nalkraft und gleichzeitig abnehmender und Auch fehlt es am Ende oft an der älter werdender Bevölkerung ist das nicht konsequenten Umsetzung möglicher einfach zu beantworten. Handlungsalternativen und kon- kreter Projekte. Ich liege wohl nicht Erst in der bewusst eng geführten Konzen- falsch in der Annahme, dass in den tration kann eine Gemeinde ihren Weg er- allermeisten Rathäusern gute Ansät- kennen und kommunizieren. Hier liegt ein ze schlummern. wesentlicher Meilenstein für den Umgang Nicht alleine wegen dieser Erfah- mit dem Thema Demografie: Demografie rungen interessiere ich mich als Bür- braucht den Mut, tatsächlich Verantwor- germeister sehr für dieses Angebot. tung und Führung zu übernehmen und Eine professionelle Unterstützung allen, die es gilt mitzunehmen, eine klare zur Erarbeitung einer kommunalen, Richtung zu weisen. Hier setzt das Projekt interkommunalen und damit auto- seinen Schwerpunkt. matisch auch den Landkreis über- greifenden Entwicklungsstrategie ist eine wunderbare Idee.“

Übertragbarkeit gering mittel hoch sehr hoch

Demografie Pilotregion Oberfranken 57 Inhalt/Thematische Zuordnung: • Ortsmittenvitalisierung • Bürgerschaftliches Engagement

Demografie-Relevanz: • Sensibilisierung für die Ortsmitte: Perspektive Ortsmitte, Umgang mit Ladenleerständen, Attraktivität, Nach- barschaft • Aufbruch in bürgerliche Eigeninitiative und –verantwortung

Träger/Kooperation: • AK Familienfreudiges Marktrodach • Prozessbegleitung und Unterstützung auf allen Ebenen durch die DPO • Umsetzungsunterstützung durch die Gemeindeverwaltung

Zielgruppe: • Anwohner, Eigentümer und Ladeninha- ber der Hauptstraße in Marktrodach Engagement-Projekt: • Organisationen und Institutionen mit Anbindung an die Ortsmitte • Künstler, Kleingewerbe, Unternehmen Zukunft Mitte am Ort • Bürgerinnen und Bürger aus der Marktgemeinde Marktrodach Rahmen: • Aktionen entlang der Hauptstraße (Teilstück, ehemals Einkaufsstraße) • am 2./3./4. Dezember-Wochenende 2014, je Fr./Sa./So. 18-23 Uhr, (Be- Das Besondere daran … leuchtung bis 6.01.2015) Veränderung braucht im ersten Schritt „Veränderungsbereit- Format: schaft“ • Gesamtpaket aus: Säuberung der Stra- ße, Ladenertüchtigung (3), Schaufen- Wenn ein so vielseitig konzipiertes eines Ärztehauses in Ortsrandlage stergestaltung (Fotofolien, Ausla- Projekt3 im Vorfeld große Diskussionen wurde der Gemeinderat parallel zum ge-Gestaltung, Kunst) (6), Aktionen bei den örtlichen Stammtischen aus- Ortsmitten-Projekt von der Städtebau- (Crépes, Musik, Nikolaus), atmosphä- löst, dann wirkt ein Projekt zunächst als förderung verpflichtet, vor weiteren rischer Beleuchtung Eisbrecher für lokale Tabus und erster Planungen zunächst ein ISEK-Verfahren • eigenfinanziert durch Sponsor-Mix auf Schritt in Richtung Veränderungsnot- durchzuführen. Der Gemeinderat hat allen Ebenen: Material, Raum, Zeit, wendigkeit und –bereitschaft. schließlich zugestimmt, sich zunächst Leistung, Netzwerkunterstützung, planerisch-konzeptionell darüber aus- Kooperation, Geld (2.540 €) Die Besucherzahlen blieben mäßig, einander zu setzen – mit den Bürgern aber die unzähligen Gespräche im Ort der Gemeinde - wohin die Gemeinde Ziele: waren der Seismograph für den eigent- sich als Ganze mit ihrem Ortskern ent- • „Eisbrecher“, Motor und Ermutigung lichen Erfolg. Bei dem gleichzeitig im wickeln möchte. Erfolg kann vielgestal- für Bewegung und Veränderung in der Gemeinderat diskutierten Bauvorhaben tig sein. Ortsmitte (und Marktgemeinde mit Politik) • Sichtbarmachen des örtlichen (Bür- ger-) Potentials

3 vgl. Listung der Aktivitäten in der Wirkungstabelle im Anhang,

Demografie Pilotregion Oberfranken 58 Eine Kommune verfügt über un- glaubliches Potenzial – Gemeinden nutzen das oft nicht

Betrachtet man die Potenzialseite, so wur- de über dieses Projekt auf allen Ebenen Mitmachbereitschaft und Unterstützung in einem Maß akquiriert, das zunächst nicht für möglich gehalten wurde. Aus einer klei- nen Idee wurde innerhalb von vier Monaten ein Großprojekt.

Über den Weg der Bürger- und Ressourcen- aktivierung sind große Potenziale sichtbar geworden, die für Nachfolgeprojekte schon erneut genutzt werden konnten (Grafik, Druck, Know How, Sponsoring). Bürgeraktivierung braucht Engagement-Projekt: Managementkapazität in Form von „Bürger-Verstehern“, „Kümmerern“ Zukunft Mitte und Netzwerkern Ohne externe Managementunterstützung hätte es dieses Projekt nicht gegeben. Ei- Marktrodach nerseits hätte es am Mut der Akteure, die eigene Idee genügend wichtig zu nehmen, gemangelt, andererseits an der Beständig- keit der Zuarbeit, die ein Büro leistet.

Eine kleine Gemeinde im ländlichen Raum hat zu enge Personalkapazitäten, um auf- wendige Projekte, wie diese zu stemmen. Im Rahmen des Nötigen und Möglichen wurde über die gemeindeeigenen Abtei- lungen Soziales und Bau erfolgreich und Petra Wich-Knoten, Mitglied unterstützend zugearbeitet. Arbeitskreis Marktrodach: „Mir liegt viel daran, in meinem Die Gemeinde zeigte sich unsicher im Um- Heimatort etwas zu bewegen und gang mit dieser neuen bürgerschaftlichen Ideen zu entwickeln, um dessen Power, die über das Projekt zunehmend Attraktivität, insbesondere für wuchs und gleichzeitig auch viele Nega- Familien, zu steigern.“ tiveinschätzungen im Ort beförderte.

Für kommunale Führungskräfte ist es nicht immer leicht, mit Bürgern gemeinsam zu arbeiten. Hier braucht es gemeinsame Ziel- verständigungen, eine neue Ehrlichkeit, Partnerschaftlichkeit und Mut zu transpa- rentem Handeln. Externes Management kann in solchen Situationen vermitteln und den Prozess effektiv für beide Seiten beför- dern.

Demografie Pilotregion Oberfranken 59 Es braucht viel Mut und Zusam- menhalt um festgefahrene Struk- turen in Bewegung zu bringen

Wenn ein Projekt wie dieses zunächst allge- meine örtliche Veränderungsbereitschaft entfachen muss, dann sind Krisensitua- tionen im Arbeitskreis vorprogrammiert. Immer wieder mussten sich die Mitglieder entscheiden, ob sie mit ihren Ideen wirk- lich weitergehen wollen und können. Selbstzweifel, Ängste aus der kommunalen Gemeinschaft heraus zu fallen, Gerede im Ort, all das waren echte Hürden, die die Menschen im Arbeitskreis einzeln, jede und jeder für sich, nehmen mussten.

In diesem Projekt ist es gelungen, immer wieder ein gemeinsames Fahrwasser zu finden, sich gegenseitig zu ermutigen und sich die von Politik und Öffentlichkeit vor- enthaltene Unterstützung untereinander zu geben. Die Arbeitskreis-Mitglieder sind in der Rolle „aktiver mündiger Bürger“ spürbar gewachsen.

Demografie Pilotregion Oberfranken 60 Voran geht es nur im Schulter- schluss von Politik und Bürger- schaft

Die Evangelische Kirche in der Ortsmitte hat sich für eine dauerhafte atmosphärische Be- leuchtung, wie im Projekt „Zukunft Mitte“ in 2014 (und 2015) probehalber inszeniert, entschieden und setzt dieses Gestaltungsele- ment 2017 baulich um.

Das Rathaus soll eine neue Fassade erhalten; über eine besondere Beleuchtung wird nach- gedacht.

Die Gemeinde konzentriert sich derzeit auf das ISEK-Verfahren, und sie wünscht sich für diesen Prozess eine intensive Bürgermitwirkung.

Quintessenz: Es liegt an Politik und Bürger- schaft einen gemeinsamen Weg in eine gute Zukunft zu finden. Nur so geht es voran.

Übertragbarkeit

gering mittel hoch sehr hoch

Demografie Pilotregion Oberfranken 61 Inhalt/Thematische Zuordnung: • Familienfreudigkeit • Stadtentwicklung • Bürgerschaftliches Engagement

Demografie-Relevanz: • Aufbruch in Bürgerliche Eigenverant- wortung und -initiative • Nachwuchs bürgerschaftliches En- gagement • Heimatbindung und Heimatstolz • Erleben demokratischer Abläufe

Träger/Kooperation: • AK Familienfreudiges Kronach • Prozessbegleitung und Unterstützung Engagement-Projekt: auf allen Ebenen durch die DPO • gefördert über das Projekt „Demokra- tie leben!“ (VHS) mit 2.700 € Mädchen-Café Kronach Zielgruppe: • Mädchen im Alter von 12 bis 16 Jahren

Rahmen: Das Besondere daran … • seit 2015 ca. monatliche Treffen für Der Prozess zeigt den Weg die Erarbeitung von Zielen und Maß- nahmen mit den Mädchen Im „Mädchen-Café Kronach“ widmen • im Café Kitsch, Kronach Das Thema „Familienfreudigkeit“ für sich die Akteure jetzt schwerpunktmä- • initiiert und angeleitet durch Mit- eine Stadt in der Größe Kronachs zu de- ßig den Interessen, Anliegen und Wün- glieder des AK Familienfreudiges finieren kann vieles sein. Erst allmäh- schen der Mädchen zwischen 12 und 16 Kronach lich, über eine Stärkensammlung und Befüllung einiger Internet-Portale mit Jahren - ein Ergebnis insbesondere auch der Zusammensetzung des Arbeits- Format: den Besonderheiten der Stadt kristalli- kreises. • Prinzip „Zukunftswerkstatt“ mit Ab- sierten sich im Arbeitskreis „Familien- leitung von Projekten freudiges Kronach“ zwei große Hand- • Erarbeitung und Durchführung einer lungsschwerpunkte heraus: Veranstaltungsreihe für/mit Mädchen • Gestaltung eines „Chilling-Points“ für 1. Stärkung der „Willkommens- Jugendliche in der Stadtmitte (in der kultur“ gegenüber den Neubürgern Umsetzung) • Kontinuierlicher Ausbau des AK-Teams 2. Schaffung eines moderierten Forums für junge Menschen, in dem Ziele: deren Wünsche und Bedürfnisse in • Attraktive Innenstadt für Jugendliche Bezug auf ihre Stadt Gehör und und Mädchen Umsetzung finden • Sichtbarmachung des örtlichen (Ju- gend-) Potenzials • Mitverantwortung für die eigenen Region erzeugen, mit dem Ziel, sich wohl und zuhause zu fühlen

Demografie Pilotregion Oberfranken 62 Erfolge ziehen neue Erfolge an

Mathilde Hutzl, Mitglied Ar- Nach zarten Anfängen werden die Mäd- beitskreis Kronach: „Wir wollen chen mutiger, fordernder und immer stär- erreichen, dass die Ideen junger ker eigeninitiativ. Sie fühlen sich mehr mit- Menschen in die Stadtpolitik verantwortlich für das Geschehen in und einfliesen. Das Projekt „Mädchen die Entwicklung ihrer Heimat. Café“ ist dazu ein gutes Forum.“ Die Seniorengemeinschaft Kronach Stadt und Land e.V. lud die Mädchen zu sich ein, um eine Kooperation aufzubauen mit den über einen eigeninitiierten, sechs-teiligen Kurs des Mädchen-Cafés ausgebildeten Engagement-Projekt: „Tierbetreuerinnen“. Erste Aufträge sind zu Stande gekommen.

Mädchen-Café Kronach Das Mädchen-Café wird in der Stadt wahr- genommen und kann sich immer leichter Referierende und Unterstützer holen.

Eine Finanzierung durch das Projekt „Demo- kratie leben!“ für das Jahr 2016 ermöglicht professionelle Zuarbeit für die Umsetzung eines Stadtentwicklungs-Projekts (z.B. In- anspruchnahme der Architektenkammer). Foto: Bernd Meusel Durch die kontinuierliche Arbeit des Mäd- chen-Cafés und dessen Präsenz in Stadt und Presse entsteht derzeit ein neuer The- menschwerpunkt in Kooperation mit weite- ren Akteuren für den Arbeitskreis „Famili- enfreudiges Kronach“: Ebenfalls mit jungen Menschen wird der bestehende Skaterpark im ehemaligen Kronacher Landesgarten- schaugelände durch Eigeninitiative reno- viert und aufgewertet. Mit der geplanten „Neuen Action Sportanlage“ erfährt die Skater-Szene als „integrative community“ einen erheblich höheren Stellenwert in der Stadt Kronach. Über einen Imageflyer und eine Informationsveranstaltung soll Auf- merksamkeit für die dafür notwendige Fi- nanzierung geweckt werden.

Übertragbarkeit gering mittel hoch sehr hoch

Demografie Pilotregion Oberfranken 63 Inhalt/Thematische Zuordnung: • Bürgerschaftliches Engagement

Demografie-Relevanz: • strategische und nachhaltige Stär- kung von (neuem) Bürgerschaft- lichem Engagement in der Kreisstadt

Träger/Kooperation: • KRONACH Creativ e.V. • „Kernteam“ aus KRONACH Crea- tiv, Stadt Kronach, Caritas für den Landkreis • „Kooperationskreis“ aus 16 Partnern aus lokalen Ehrenamts-Organisa- tionen, sozialen Institutionen und Unternehmen • Prozessbegleitung und Unterstützung auf allen Ebenen durch die DPO

Zielgruppe: • Organisationen, Institutionen und Unternehmen, die mit Bürgerschaft- lichem Engagement zu tun haben Engagement-Projekt: • Bürgermeister, Stadträte, Politik und Verwaltung • Kronacher Bürgerschaft und Öffent- Engagierte Stadt lichkeit

Rahmen: Kronach • eine von 50 „Engagierten Städten“ Deutschlands Das Besondere daran … • Bundesförderprogramm 2015-2017 mit insg. 50.000 €/Stadt Kein „Projekt“ son- dern eine nachhaltige Format: „Gemeinsam-Wirken- • themenübergreifender Zusammen- Kooperation“ schluss von Organisationen auf Stadtebene zur Erreichung gemein- Erstmalig wird durch den Zusammen- Wenn Bürgerschaftliches Engagement samer strategischer Ziele schluss von 6 großen deutschen Stif- das Potenzial des ländlichen Raumes • das „Kernteam“ wirkt als Motor, der tungen und einem Unternehmen mit ist, muss es, wie alle anderen Bereiche „Kooperationskreis“ ist erweiterte dem Bundesministerium für Familie, auch, in die Zukunft geführt und erneu- Beratungsebene und Akteur für Brei- Senioren, Frauen und Jugend ein För- ert werden. Neue und weitere Personen tenwirkung dervorhaben zum Thema Bürgerschaft- gilt es für dieses Feld zu begeistern. liches Engagement umgesetzt. Statt Ziele: üblicherweise themen- und modellbe- Einzeln kann keine Organisation diese • Bewusstseinsarbeit in Politik und zogen zu fördern, werden hier systema- innere Erneuerung in der notwendigen Öffentlichkeit mit dem Ziel „Jede und tisch „strategische Kooperationen für Dimension vorantreiben. Als „Gemein- jeder ist engagiert“ Bürgerschaftliches Engagement“ finan- sam-Wirken-Kooperation“, die gemein- • Aktivierende Projekte (Evaluation, ziell unterstützt. sam übergreifende Ziele zur Stärkung Einrichtung einer Mitmach-Börse, neuen Bürgerschaftlichen Engagements Mitmach-Aktionen, Koordinierung Die Landschaft der Akteure im Bürger- erarbeitet und umsetzt, wurde in Kro- und Ausweitung Bildungsangebote) schaftlichen Engagement ist vielfältig nach ein kraftvoller und wirkmächtiger • Erarbeitung und Verabschiedung und bunt. Das im ländlichen Raum noch Verbund der Ehrenamts-Organisationen eines politischen Handlungskon- immer kraftvolle Ehrenamt gerät durch geschaffen. zeptes zur nachhaltigen Stärkung von die demografischen Altersverschie- Bürgerschaftlichem Engagement bungen, durch Wegzug der Jungen und eine konstant niedrige Geburtenrate ins Straucheln: Zu wenige tragen immer mehr.

Demografie Pilotregion Oberfranken 64 Schnelle Umsetzungen beflügeln Prozesse

Zerlegt in 5 zügig umsetzbare Handlungs- ziele, ist das Projekt schon jetzt in enorm schnellen Schritten vorangekommen. Wenn Erfolge monatlich bis vierteljährlich in der Presse und Öffentlichkeit gespielt werden Engagement-Projekt: können, dann wachen Politik und Bürger- schaft auf:

Engagierte Stadt Mai 2015: Erste Bewerbung Februar und April 2016: Vorstel- (Kernteam mit DPO) lung und Diskussion der Ergeb- Kronach Juni 2015: Aufbau des Koopera- nisse der Fragebogenerhebung tionskreises, Erarbeitung einer im erweiterten Kooperationskreis gemeinsamen Perspektive und und in der jährlichen Plenumssit- konkreter Handlungsziele zung des Bündnisses

Juli 2015: Zweite Bewerbung Juni 2016: Installierung eines (Kernteam mit DPO) Arbeitskreis Bildung, Übersicht und Entwicklung von Bildungsan- September 2015: Zusage der geboten für Engagierte Förderer, aus 280 Bewerbungen

ist Kronach eine „Engagierte Juli 2016: Eröffnung der „Kro- Stadt“ unter den ersten 50 nacher Mitmach-Börse“, einer neuen Dienstleistung der Caritas, Oktober 2015: Entwicklung eines mit Polit-Talkrunde und Diskus- Fragebogens und Versand an sion. 385 Organisationen in der Kreis- stadt mit Ortsteilen, die mit Bür- Die geladenen Stadträte und Fraktionen gerschaftlichem Engagement zu der Polit-Talkrunde sprachen sich einver- tun haben; Rücklauf (35%) bis nehmlich dafür aus, Ende November 2015

Dezember 2015: Auftaktveran- >>> im Kooperationskreis aktiv mitzu- staltung Engagierte Stadt Kro- wirken, nach für Vereine, Organisationen und Öffentlichkeit, Impulsreferat >>> mögliche Gestaltungsräume für Uwe Amrhein (Generali Zukunfts- Bürgerschaftliches Engagement in fonds) mit Diskussion der Kreisstadt über Verwaltung und Politik zu definieren sowie Januar 2016: Selbstvergewisse- rung im Kooperationskreis mit >>> die Thematik „Stadtentwicklung Visualisierung der gemeinsamen und Bürgerschaftliches Engage- Ziele bis 2030 ment“ über eine Klausurtagung des Stadtrates voran zu bringen.

Demografie Pilotregion Oberfranken 65 Themenübergreifende Kooperation gelingt, wenn sie viele Jahre geübt wurde

Ein Vorgehen wie dieses ist nicht einfach In der Begleitung der Kooperation wurde übertragbar; es benötigt, über eine allge- aber auch deutlich: Wir können gemeinsam meine Kooperationsbereitschaft hinaus, Ziele bestimmen und Handlungsvorhaben Übung miteinander so intensiv zu arbeiten. konkretisieren. Grundsätzlich sind alle ger- Es sitzen in den Gremien immer auch di- ne bei der Umsetzung von Vorhaben mit rekte Konkurrenten zusammen. eigenem Potenzial und eigenen Ressourcen behilflich, die eigentliche Koordinierung- Die Kronacher Akteure sind untereinander stätigkeit aber bürdet sich keine Organisa- mittlerweile sehr bekannt. Man schätzt tion mehr auf. Alle ächzen unter der Last sich gegenseitig und hat schon in diversen der sowieso schon zu schweren Alltags- und Konstellationen gemeinsam beraten, z.T. Dauerlasten, der Terminenge, der Perso- als Kooperationspartner miteinander Pro- nalknappheit. jekte umgesetzt, z.T. auch in verschiedenen langjährigen Trägerkooperationen gewirkt. Hier benötigt es einen wichtigen nächsten Abstimmungsgespräche laufen damit ein- Entwicklungsschritt des Gremiums, tatsäch- facher als an anderen Orten. Die zuneh- lich auch auf Ebene von Koordinierung „ge- mende Not, verursacht durch die demo- meinsam zu wirken“. grafischen Veränderungen, wirkt hier als Verstärker. Eine Rückgrat-Organisation ist überaus hilf- reich in der steten Zuarbeit zu anstehenden Maßnahmen. Auf diese Weise kann das Bür- ger-Engagement schnell und effektiv dy- namisiert werden. Aber auch das Gremium selbst braucht Begleitung und Unterstüt- zung im „Gemeinsam-Wirken-Prozess“. Da- für braucht es professionelle „Kümmerer“.

Demografie Pilotregion Oberfranken 66 Antje Angles, Mitglied Kooperationskreis: "Vor allem über die Evaluation hat man endlich mal einen Überblick über das En- gagement in der Kreisstadt erhalten. Man erkennt, dass viel Gutes passiert, hat jetzt aber auch eine optimale Basis für den weiteren gezielten Aufbau von Koopera- tionen."

Übertragbarkeit

gering mittel hoch sehr hoch

Demografie Pilotregion Oberfranken 67 Inhalt/Thematische Zuordnung: • Bürgerschaftliches und Privatwirtschaft- liches Engagement

Demografie-Relevanz: • Aktivierung bisher ungenutzter Engage- ment-Potenziale in kleinen Gemeinden • Aus- bzw. Aufbau demografie-relevanter sozialer Projekte und Dienstleistungen vor Ort

Träger/Kooperation: • Caritasverband für den Landkreis Kronach e.V. mit umsetzendem Projektmanage- ment • in Zusammenarbeit mit 3(-5) Gemeinden

Zielgruppe: • gemeindliche Führungskräfte aus Politik und Verwaltung • Bürgerschaft der beteiligten Gemeinden • an Bürgerschaftlichem Engagement (neu) interessierte Gemeindemitglieder • soziale Organisationen, Institutionen, Dienstleister und Privatinvestoren Engagement-Projekt: Rahmen: • 3-jähriges Projekt, Nov. 2016- Nov. 2019, finanziert aus Mitteln des Bayerischen Aktivierung von Sozialfonds: 179.000 €, Eigenanteil des Trägers: 26.990 € bürgerschaftlichem und • 3(-5) Gemeinden bis 5.000 Einwohner aus dem Landkreis Kronach • die Gemeinden werden über eine Bewer- privatwirtschaftlichem bung vom Projektträger ausgewählt • entlang aktuell anstehender, sozialer und kommunaler Themen und Problemlagen Engagement wird über die Gemeindepolitik und Ver- waltung systematisch, kommunikativ und kreativ (=Sog erzeugend) neues Bürger- als gestaltende Kraft schaftliches und Privatwirtschaftliches Engagement angeregt und organisiert im ländlichen Raum

Format: • Projektmanagement: vor Ort aktivierend tätig; im Überblick dokumentierend und Das Projekt startet Ende 2016. auswertend >>>

Ziele: • Erzeugen von Aufbruchsstimmung in den Gemeinden; zusätzliche Bürger engagie- ren sich neu • Einrichtung mindestens einer projektbe- zogenen Arbeitsgruppe pro Gemeinde • Anregung von 2-4 (sozialen) demogra- fie-relevanten Engagement-Projekten pro Gemeinde • Entwicklung und Ausbau der Anerken- nungskultur in den Gemeinden • Formulierung und Verabschiedung einer eigenständigen gemeindlichen Strategie im sozialen Feld mit Handlungskonzept zur nachhaltigen Stärkung von Engage- ment und Eigeninitiative Demografie Pilotregion Oberfranken 68 Das Besondere daran … Bürgerschaftliches Engagement anzuregen braucht Methode

Über die Begleitung von Gemeinden im Be- Echte bürgerliche Eigenverantwortung und reich Familienfreudigkeit (Kronach, Pres- Eigeninitiative wird erst geweckt, wenn die sig, Teuschnitz) und konkret über die Best kommunale Führungsebene für die eigene Practices „Zukunft Mitte Marktrodach“, Bürgerschaft sicht- und spürbar formuliert, „Ideenwerkstatt Soziales und Senioren wohin sie als Kommune unterwegs ist. Die Nordhalben“, „Mädchen-Café Kronach“ Bürgerschaft benötigt echte „Perspekti- sowie die „Engagierte Stadt Kronach“ hat ven“, für die es sich lohnt, selbst aktiv zu sich ein klarer methodischer Ansatz heraus werden. gebildet. Ausgehend von einer mit den Führungs- Die Engagementbereitschaft von Bürgern kräften zu schärfenden Handlungsstrategie ist breiter zu verstehen: Über das Bürger- im sozialen Bereich muss für Engagierte schaftliche Engagement (freiwillig, ohne wie Bürgerschaft sichtbar Notwendiges Vergütung, klassisches Ehrenamt bis hin angegangen werden. Es geht nicht darum zu punktueller Mitwirkung in Projekten) irgendwelche Aktivitäten anzustiften, son- hinaus wird ein privatwirtschaftliches En- dern entlang dessen, was eine Gemeinde gagement in Zukunft bedeutsamer werden gerade händeringend benötigt, aktiv zu müssen. Es gilt parallel zur Ehrenamtsstär- werden. Hier geschieht unmittelbare Sinn- kung auch den kommunalen Motor „Ei- stiftung für die aktiv werdende Bürger- genverantwortung und Eigeninitiative“, schaft. angefangen von der Mitwirkung bei Ge- Engagement-Projekt: nossenschaftsprojekten bis hin zu inve- Das vorliegende Projekt verfolgt die Me- stiven und unternehmerischen Initiativen, thode „Eigeninitiative durch Perspektive“ Aktivierung von zu stärken. in Reinform – als Praxistest in Kommunen bis 5.000 Einwohner, mit hoher Übertrag- Bürgerschaftliches Engagement wächst in barkeit im ländlichen Raum. bürgerschaftlichem und demografisch beeinträchtigten Regionen nicht von allein nach. Gemeinden müssen privatwirtschaftlichem systematisch nachhelfen und ein neues Be- Das „Wie-Genau“ benötigt mehr wusstsein in Form von Aufbruchsstimmung Aufmerksamkeit und „Selbst-Hand-Anlegen-Wollen“ heraus- Engagement bilden. Bürgerschaftliches Engagement zu Vieles ist leichter gesagt als getan, so auch aktivieren ist für die Gemeinden ein neues im Feld Bürgerschaftliches Engagement. Arbeitsfeld, das angesichts der Wegzug-Ra- Aber wie genau gelingt es, Menschen bis als gestaltende Kraft ten und des fehlenden Nachwuchses nicht hinein in ihre Häuser und Rückzugsorte an- allein durch Koordination und Begleitung zusprechen, um sie mit den anstehenden im ländlichen Raum aufrechterhalten werden kann. Themen in Berührung zu bringen? Ab wann und warum werden Menschen neu aktiv? Welche Zielgruppen liegen in der bishe- rigen Ansprache brach und müssen auf welche Weise neu berücksichtigt werden? Wie können Talente und kommunal be- deutsame Potenziale im Engagement-Be- reich gut gecoacht werden? Welche Art von Unterstützung benötigt Bürgerschaftliches Engagement und was zeigt verhindernde Wirkung?

Dieses Projekt beleuchtet das „Wie-Ge- nau“ - stimulierend und auswertend; es entwickelt und erprobt Antworten auf die- se Fragen.

Übertragbarkeit gering mittel hoch sehr hoch

Demografie Pilotregion Oberfranken 69 Inhalt/Thematische Zuordnung: • Bildung • Bürgerschaftliches Engagement

Demografie-Relevanz: • Nachwuchssicherung Bürgerschaft- liches Engagement • Öffnung von Schulen zum Gemeinwe- sen

Träger/Kooperation: • Landkreis Kronach mit Zukunftscoach (Regionalmanagement) • AK-Leitung: Kommunale Jugendarbeit im Landkreis und DPO • inhaltliche Vorbereitung, Moderation und Ergebnissicherung durch die DPO

Zielgruppe: • Landkreis Kronach mit Kreistag und Verwaltung Struktur-Unterstützung: • institutionelle, freie und ehrenamt- liche Bildungsträger und -anbieter im Landkreis AK „Bürgergesellschaft • für AK: außerschulische Bildungsträ- ger, Kommunale Kinder- und Jugend- stärken“ der arbeit, Vereine, Verbände, Kirchen, Schulen Bildungsregion Kronach Rahmen: • 1 ½-jähriger Entwicklungsprozess zur Erlangung des Qualitätssiegels „Bil- dungsregion“ im Rahmen der Initiative „Bildungsregionen in Bayern“ • 6 inhaltliche Arbeitskreise, die je eigenständig arbeiten • Ergebniszusammentrag durch das Regionalmanagement Das Besondere daran … Zukunftsfähigkeit ist ein wich- Format: tiges Thema für viele • 5 Sitzungen des „AK Bürgergesell- schaft stärken“ Das gemeinsame Nachdenken über die • Ergebnisdokumentation: Überblick Zukunftsfähigkeit der Bildungsangebote - Einschätzung der Gesamtsituation - im Landkreis war vielen Beteiligten ein Best-Practice – Empfehlungen echtes Anliegen. Sowohl im Gesamt- • Ergebnisvorstellung im Jugendhil- prozess als auch im DPO-moderierten feausschuss und 2. Bildungsforum in AK „Bürgergesellschaft stärken“ wurde 2015 viel Interesse und Engagement sichtbar. Anregende Diskussionen aber auch das Ziele: Bewusstsein, dass schon viel Gutes vor- • Überblick über vorhandene Angebote handen ist, bestimmte die Treffen. und Best-Practices • Prüfung auf Zukunftsfähigkeit • Herausarbeiten von Leucht- turm-Ansätzen • Ausarbeitung von Handlungsempfeh- lungen

Demografie Pilotregion Oberfranken 70 Bildung ist mehr als schulische Bildung Schaut man genauer hin, dann bietet das Gemeinwesen mit seinen Strukturen, Themen, Projekten, Organisationen und Institutionen ein riesiges Feld für die ganzheitliche Bildung von Kindern und Ju- gendlichen. Das ist in Zusammenhang mit Bildungsdiskussionen oft nicht im Blick.

Durch die vielgestaltige Vereins- und Ver- bandsarbeit im Landkreis Kronach hat al- lein die außerschulische Bildungsarbeit schon eine enorme Breite. Hinzu kommt, dass sich die Gemeinden in vielfältigen Umbauprozessen befinden; sie wünschen und bemühen sich spürbar, Kinder und Ju- gendliche emotional an den Heimatort zu binden. Hier gibt es viel Entgegenkommen seitens der Gemeinden den Kindern und Es ist mehr möglich in Sachen Jugendlichen gegenüber, selbstgestaltend „Öffnung der Schulen zum an der eigenen Gemeinde mitzuwirken. Gemeinwesen“ Struktur-Unterstützung: Ob Projektwochen, Projekttage, Wander- Über ein solches Engagement lernen Kin- tage, der im Kalender festgeschriebene AK „Bürgergesellschaft der und Jugendliche auch das Bürgerschaft- „Soziale Tag“, Patenschaften mit Vereinen, liche Engagement als Betätigungsfeld per Vereine in der Schule oder über den Ansatz se kennen und ggf. lieben und bilden darin „Service learning“ – die vielen Möglich- stärken“ der Schlüsselqualifikationen aus. keiten bleiben im Landkreis bisher unter Niveau genutzt. Bildungsregion Kronach Zum einen gilt es dieses Feld als Bildungs- feld zu verstehen und aktiv zu nutzen. Zum Der hohe Nutzen ganzheitlichen Lernens anderen wünscht sich die außerschulische mit unmittelbarer Lebensnähe und Sinn- Kinder- und Jugendarbeit im Landkreis stiftung für die Schülerinnen und Schüler ein größeres finanzielles Engagement der steht dabei außer Frage. Kreispolitik für ihre Arbeit sowie generel- le Unterstützung für die Erneuerung von Grundsätzlich sind die Schulen interes- Ehrenamtsstrukturen. Diese Angebote und siert, mit den Akteuren außerschulischer Strukturen werden im Lauf der zukünftigen Jugendarbeit, den Gemeinden und den ört- demografischen Verschiebungen enorm lichen sozialen Institutionen zusammen zu leiden und sich nicht selbstverständlich arbeiten; im Alltag aber wird sichtbar, dass neu auffüllen. sie schnell überfordert sind. Für eine ak- tive Öffnung zum Gemeinwesen benötigen Schulen mehr Managementunterstützung und Freiräume im Lehrplan.

Der AK empfiehlt, feste Ansprechpartner für dieses Thema an Schulen zu etablieren, Schulleitungen und Elternbeiräte für dieses Thema zu aktivieren sowie ein regelmäßig tagendes und Projekte umsetzendes Gre- mium „SchuleGesellschaft“ - analog eines AK SchuleWirtschaft - einzurichten.

Übertragbarkeit gering mittel hoch sehr hoch

Demografie Pilotregion Oberfranken 71 Inhalt/Thematische Zuordnung: • Familienfreudigkeit

Demografie-Relevanz: • Ausbau und Stärkung des vorhan- denen Lokalen Bündnisses Familie • Stärkung der öffentlichen Wahrneh- mung der Bündnisaktivitäten

Träger/Kooperation: • KRONACH Creativ e.V.

Zielgruppe: • Steuerungsgruppe des Bündnis Fa- milie • Kooperationspartner im Bündnis • Führungskräfte und thematisch Interessierte aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens im Landkreis Kronach

Rahmen: • Motor des Bündnisses ist die Steue- Struktur-Unterstützung: rungsgruppe mit Träger • finanzieller Zuschuss des Landkreises zur Bündnisarbeit 2015-2017: jährlich Bündnis 10.000€ • umfassende Unterstützung durch die DPO (siehe Ziele) Familienfreudiger

Ziel und Auftrag des Bündnisses: Landkreis Kronach • Anregung von mehr Familienfreudig- keit im Landkreis und seinen Kommu- nen, Organisationen, Institutionen und Unternehmen • Aktivierung bürgerschaftlicher Das Besondere daran … Eigenverantwortung und –initiati- „Familienfreudigkeit“ als stra- ve und Stärkung bürgerschaftlichen tegische Ausrichtung im Land- Engagements kreis Kronach verfügt über eine • Impulsgeber, Ideenschmiede und Mo- von unten gewachsene vitale tor im sozialen Bereich Netzwerkstruktur • unabhängige Plattform für Netzwerk- arbeit und Aufbau von Kooperationen Das Bündnis Familie wurde 2007 als Mittlerweile ist das Bündnis ein Zusam- menschluss von rund 155 Partnerinnen Format des Bündnisses: Ergebnis einer Multiplikatoren-Veran- und Partnern aus allen Bereichen des • ca. 8 Treffen/Jahr der staltung zum Thema Alleinerziehende öffentlichen Lebens. Alle Gemeinden Steuerungsgruppe entwickelt. Die teilnehmenden Füh- einschließlich der Kreispolitik mit Ver- • zwei zentrale und öffentliche rungskräfte sprachen sich für eine Ver- waltung sind Mitglied. Die großen Wohl- Großveranstaltungen/Jahr: netzungsstruktur im Landkreis aus, in fahrtsverbände gestalten die Arbeit im Frühjahrs-Plenum mit Themenwork- der aktuelle Themen rund um Familie Bündnis maßgeblich mit. Alle wichtigen shops, Herbst-Vortrag/-Aktion regelmäßig miteinander diskutiert und Organisationen, so z.B. die Seniorenge- • Arbeitskreise und Projekte: sinnvolle und notwendige Neuerungen meinschaft Kronach Stadt und Land e.V. 6 Familienfreudige Gemeinden, AK zum gemeinsamen Nutzen im Land- sind Bündnismitglied sowie rund 40 Pri- Ferienmacher, Tag der Familie, www. kreis auf den verschiedenen Ebenen vo- vatpersonen. Familienland-Oberfranken.de, Infor- rangebracht werden sollten. Nachdem mationsbroschüre der Landkreis 2006 eine Trägerschaft nicht übernehmen wollte, hat sich Ziele: KRONACH Creativ als Träger zur Verfü- • Begleitung und Neuwerbung von gung gestellt. Familienfreudigen Gemeinden • Begleitung, Ausbau und Initiierung von Unterstrukturen und neuen Pro- jekten des Bündnisses • Entwicklung von PR-Material

Demografie Pilotregion Oberfranken 72 „Gemeinsam-Wirken-Kooperati- onen“ sind die Zukunft des länd- lichen Raums

In der bayerischen Förderpolitik werden Die Lokalen Bündnisse für Familie haben die Bereiche „Bildung“ und „Gesundheit“ sich für den regionalen Standortfaktor „Fa- mittlerweile strategisch über die Projekte milienfreundlichkeit“ analog über 650-mal „Bildungsregionen in Bayern“ und „Ge- im Bundesgebiet bewährt. Das Kooperati- sundheitsregionen plus“ gefördert. Über onsprinzip setzt sich in den inneren Struk- Vernetzung, gemeinsame Zielvereinba- turen eines Bündnisses Familie fort, das rungen und schließlich davon abgeleitete sind seine Arbeitskreise und Projekte. zielführende Aktivitäten und Projekte kann eine Region nachhaltig gestärkt und zu- Durch Unterstützung der DPO konnte das kunftsfähig aufgestellt werden. Kronacher Bündnis seine inneren Struk- turen zwischen 2014 und 2016 schrittweise ausbauen: In Ergänzung des AK Ferienma- cher wurde das Projekt „Kinder-Uni Kro- nach“ angedockt. Derzeit wird an einem Antje Angles, Mitglied Steuerungsgruppe: neuen Vernetzungsgremium zum Thema "Wir können miteinander was im Landkreis Betreuung gearbeitet. Der AK Asyl wurde bewegen und gemeinsame Ansätze finden. angefragt, sich als Bündnis-Arbeitskreis Es ist ein Pool für jeden, ein unterstützendes einzugliedern. Netzwerk und bietet eine optimale Platt- form für Fachaustausch."

Demografie Pilotregion Oberfranken 73 Ein Landkreisbündnis arbeitet in der Breite und damit grund- sätzlicher. Seine Aktivitäten und Erfolge sind nur schwierig in der Öffentlichkeit sichtbar zu ma- chen sich darum in erster Linie:

In der Mehrzahl sind die bundesdeutschen der Begegnungs- und Vernet- Lokalen Bündnisse für Familie auf kom- zungsarbeit unter den Führungs- munaler Ebene aktiv; es gibt wenig land- kräften und Interessierten, kreis-bezogene Bündnisse. In Bayern gibt der Vorstellung und Diskussion es derzeit 93 Bündnisse für Familie, davon innovativer Best Practices in den arbeiten lediglich 24 regional. Feldern Soziales und Regional- entwicklung, unterstützt durch Wie bewegt sich ein Landkreis? Im Ver- thematische Pressearbeit, gleich zu einer Kommune ist ein Bündnis der Anstiftung und Begleitung auf Landkreisebene deutlich langsamer, von Gemeinden auf dem Weg zu benötigt Stetigkeit. Familienfreudigkeit als mehr Familienfreudigkeit, demografie-stabilisierende Bewegung in der Breite und bis auf Ortsebene anzuregen der Sichtbarmachung der vor- und zu stärken ist ein Grundsatzauftrag. handenen familienfreudigen An- Mit schnellen Projekten ist es hier nicht gebote in Kommunen und Land- getan. Die meiste Bewegung geschieht kreis, über einen Bewusstseinswandel bei den dem strukturellen Aufbau thema- Führungskräften, die wiederum neue Akti- tischer, eigenständig arbeitender vitäten bis auf Ortsebene umsetzen. Gremien (Ferienangebote, Be- Das Kronacher Familienbündnis widmet treuung, Asyl).

Kraftvolle Öffentlichkeitsarbeit für solche Themen ist nicht einfach umzusetzen. Dem Bündnis mangelt es bisher an gutem Ma- terial und Gelegenheiten. Ziel war es für die DPO, die Sichtbarkeit der äußerst er- folgreichen, demografie-relevanten und zukunft-stärkenden Bündnisaktivitäten in die Öffentlichkeit zu bringen. Das Ergebnis ist eine Bilder-Ausstellung als Wanderaus- stellung, die im November in Kronach er- öffnet wird. Flyer und Roll Up sind in der Entwicklung.

Demografie Pilotregion Oberfranken 74 Ohne politische und finanzielle Unterstützung entsteht keine Bewegung

Im Gegensatz zu den bayerischen „Bil- Bezogen auf Kronach wird offensichtlich: dungs- und Gesundheitsregionen“ werden Erst wenn die Chance dieser demogra- die Bündnisse für Familie nur ideell geför- fie-relevanten und schon jetzt erfolgreich dert (Bundes-Förderung). Ohne definiertes arbeitenden Struktur von der Kreispolitik Personal und Büroräume sowie eine klare verstanden und systematisch unterstützt politische Beauftragung ist gerade auf re- wird – finanziell wie politisch – kann das gionaler bzw. Landkreis-Ebene wenig Be- Lokale Bündnis tatsächlich segensreich in wegung möglich. der Fläche im Sinne von Zukunftsstärkung agieren.

Als Mini-Rückgratorganisation hat die DPO in 2014 bis 2016 zeigen können was über das Bündnis möglich ist.

Übertragbarkeit gering mittel hoch sehr hoch

Demografie Pilotregion Oberfranken 75 Inhalt/Thematische Zuordnung: • Familienfreudigkeit • Vereinbarkeit Familie & Beruf

Demografie-Relevanz: • Stärkung des vorhandenen Arbeits- kreises • Entlastung berufstätiger Eltern • Flächenausbau Ferienbetreuung, -pro- gramme und -freizeiten

Träger/Kooperation: • Bündnis Familienfreudiger Landkreis Kronach (KRONACH Creativ e.V.) • AK-Leitung: Kommunale Jugendarbeit im Landkreis mit Kreisjugendring, Katholische Erwachsenenbildung (KEB) und Steuerungsgruppe des Bündnisses • Adressverwaltung, Moderation, Projektunterstützung, Statistische Struktur-Unterstützung: Auswertung und Öffentlichkeitsarbeit durch die DPO Ferienmacher im Zielgruppe: • kommunale, verbandliche und freie Landkreis Kronach Träger von Ferienangeboten im Land- kreis

Rahmen: Das Besondere daran … • 2 Treffen/Jahr des Arbeitskreises • 4 Treffen/Jahr der AK-Leitung plus Der Landkreis wächst über laufende Absprachen thematische Gremien und ge- meinsame Anliegen zusammen Format: • Gremienarbeit i.S.v. „Gemeinsam-Wir- Mit kleinen Schritten wurde dieser Ar- In der Feedbackrunde vom letzten ken“ beitskreis im Herbst 2013 über die Steu- Treffen wurde sehr deutlich, dass die • Überblick und Auswertung der Ange- erungsgruppe des Bündnis Familienfreu- AK-Mitglieder in fünf Jahren selbstver- bote diger Landkreis Kronach eingerichtet. ständlich alle Gemeinden und Träger • gemeinsame Projekte und PR (Bä- Mittlerweile berichten die Gemeinden von Ferienmaßnahmen im Landkreis an derbus, gemeinden-verbindendes ohne Vorbehalte von ihren Erfahrungen, einem Tisch begrüßen möchten, um ge- Hijking-Angebot, Übersichtsflyer Ideen und Problemen. Selbstverständ- meinsam dieses Entlastungsangebot für Ferienangebote im Landkreis, Ausstel- lich und kollegial unterstützt man im berufstätige Eltern bedarfsgerecht zu lungsbild Bündnis Familie) Kreis neue Gemeinden, die den ersten erhalten und auszubauen. • Ansprache und Coaching neuer Träger Schritt in ein Ferienprogramm wagen. für den Ausbau von Ferienangeboten Das anfängliche Konkurrenzgebaren ist Ziele: dem gemeinsamen Ziel gewichen, für • Transparenz und Sichtbarmachung den Landkreis Bestes voran zu brin- vorhandener Angebote gen: Busse werden in enger Absprache • sukzessiver Flächenausbau von kom- von mehreren Gemeinden genutzt, An- munalen und institutionellen Ferien- gebote werden z.T. gemeinsam ausge- programmen und Betreuungsangeboten schrieben. In der Rennsteigregion gibt in allen Ferienzeiten es mittlerweile ein gemeinsames Feri- • Sicherung der Zukunftsfähigkeit und enprogramm aller 6 Rennsteig-Gemein- Qualität der Angebote den. Landkreisübergreifende Angebote • Aktivierung gemeindeübergreifender werden von allen beworben, und ge- Kooperationen meinsam werden neue, gemeinden-ver- bindende Ideen vorangebracht.

Demografie Pilotregion Oberfranken 76 Die statistische Übersicht zeigt klare Erfolge

Die jährlichen Feedbackabfragen im Herbst an die Träger der Ferienangebote im Land- kreis sind für alle mühsam, aber die Über- sicht und Auswertung, die durch das Per- sonal der DPO zwischen 2014 und 2016 in Unterstützung des Arbeitskreises vorge- nommen werden konnte, zeigt einen be- achtlichen Ausbau-Erfolg:

Von 18 Landkreisgemeinden bie- ten inzwischen 16 (vorher 14) Fe- rienprogramme an, 10 Gemeinden (vorher 7) haben außerdem ein mehrwöchiges Be- treuungsangebot, Angebotstage konnten von den bisherigen Sommerferien in- zwischen auch auf die Oster-, Pfingst- und Herbstferien ausge- weitet werden.

Diese Rückmeldung hat die Mitglieder des Arbeitskreises beflügelt, nicht nur die Sta- tistiken ernster zu nehmen, sondern auch tatkräftig kollegiale Unterstützung beim Ausbau der Angebote landkreisweit zu leisten.

Antje Angles, BRK/lqg: „Durch den Arbeitskreis ist es zu ganz Ferienbetreuung braucht es im konkreten aktiven neuen Kooperati- ländlichen Raum nicht in jeder onen bei Ferienangeboten gekommen. In Gemeinde Steinwiesen haben wir zusammen mit dem Caritasverband in Absprache Ferienpro- Nach eingehenden Betrachtungen und Dis- gramm und -betreuung anbieten kön- kussionen im Arbeitskreis hat sich heraus- nen. Die AWO und das Diakonische Werk kristallisiert, dass die Anzahl der Kinder, nutzen die Mitglieder von LQG als direkten die im ländlichen Raum in Ferienzeiten eine Verteiler für ihre Ferienfreizeiten und feste Betreuung benötigen, überschaubar konnten so ihre Teilnehmerzahlen deutlich ist. Die finanziellen Aufwendungen für ein steigern. Ein optimaler Nutzen für alle solches Angebot sind für eine Gemeinde Seiten. Ohne den AK hätten diese Koope- nicht leicht zu schultern. In Pressig (Ge- rationen und Kontakte noch lange auf sich meinde + Caritas) und Steinbach am Wald warten lassen." (MGH BRK + Gemeinde) wurden daher die Ferienbetreuungsangebote auch für Kinder aus Nachbargemeinden geöffnet.

Generell wächst über Mittagsbetreuung und Horte, aktuell stärker über die Ganz- tagsklassen der Schulen und Mehrgenera- tionenhäuser, das Betreuungsangebot in Ferienzeiten sehr erfreulich.

Übertragbarkeit gering mittel hoch sehr hoch

Demografie Pilotregion Oberfranken 77 Inhalt/Thematische Zuordnung: • Sicherung und Stärkung von Lebens- qualität vor Ort

Demografie-Relevanz: • bedarfsgerechter Aus- und Aufbau sozialer Angebote vor Ort • Aktivierung Bürgerschaftliches En- gagement

Träger/Kooperation: • Gemeinde Nordhalben mit 1. Bürger- meister und Gemeinderat • Moderation und Auswertung durch die DPO

Zielgruppe: • Führungskräfte sozialer Institutionen, Vereine und Ortspolitik Struktur-Unterstützung: • interessierte Bürger

Rahmen: Ideenwerkstatt Soziales • 3 Abendveranstaltungen: Februar/ März/Mai 2015 vor Ort • Teilnehmer aus Grundschule, Kinder- & Senioren Nordhalben garten, Kirchengemeinde, Senioreni- nitiative, Sozialstation, Kommunalpo- litik, Vereinen Das Besondere daran … • z.T. wechselnde Teilnehmer Nordhalben stellt sich dem Wandel und wird kreativ. Format: Bürger-Engagement wird dabei • „Offene Ideenwerkstatt“ zum gelebten Zukunftspotenzial • Einführung Demografie – Stärken- sammlung Nordhalben „Familie und Die Führungskräfte der Gemeinde ha- Village). Der zentrale Supermarkt hat Soziales“ – Aussprache – Ausarbei- ben verstanden: Ihr Ort wird sich in den nach seiner Schließung als genossen- tung von 3 möglichen übergeordneten nächsten Jahren maßgeblich verändern. schaftlich geführter Lebensmittelladen Perspektiven für Nordhalben im Der Bürgermeister benennt das Thema neu aufgemacht, floriert und ist als sozialen Bereich – Ideensammlung rundheraus: Wir werden kleiner, aber Nordwaldmarkt zum Bürgertreffpunkt zur Umsetzung der Perspektiven – wir werden weiter bestehen und attrak- vor allem für Senioren geworden. Aussprache - Protokolle tiv bleiben. Und sie sind schon seit ei- nigen Jahren dazu aktiv geworden. Die Bürgerschaftliches Engagement wird Ziele: Bürgerinitiative NohA legt buchstäblich hier sehr geschätzt, und es ist keine • Ausarbeitung und Sichtbarmachung Hand an den Ort, verändert, schätzt Bau- Frage, die anstehenden Probleme ge- des örtlichen Potenzials objekte ein, reißt Gebäude ab, baut auf, meinsam mit den Bürgern zu beraten. • Diskussion des aktuellen Bedarfs im verschönert, entwickelt neue Ideen. Ein Jedes Engagement, ob noch als Idee sozialen Bereich neuer Stammtisch der „Reigschlaaften“ oder schon in Umsetzung wird als Un- • Erarbeitung einer (möglichen) Aus- (Bezeichnung für Zugezogene) beginnt terstützung für die Gemeinde gesehen. richtung des gemeindlichen Engage- über die Lage und Perspektiven Nord- Das kommt bei der Bürgerschaft an, sie ments im sozialen Bereich halbens aus Zugezogenem-Blickwinkel halten mehr zusammen als andere Ge- • Einbezug, Kanalisierung und Anre- neu zu denken und zu handeln (Image- meinden. gung (neuen) Bürgerschaftlichen broschüre, Künstlerhaus, Nordhalben Engagements

Demografie Pilotregion Oberfranken 78 Kommunale Leerstands- und Fi- nanzierungsprobleme lähmen nötige Anpassungen im sozialen Bereich

Das Soziale Feld wird in vom demogra- fischen Wandel belasteten Kommunen (und Landkreisen) i.d.R. nachrangig bearbeitet. Zunächst müssen die Finanzen stimmen, die Wirtschaft muss Aufmerksamkeit er- halten und alle Bauvorhaben in trockenen Tüchern sein. Auch im Sozialen Feld braucht es Die Kraft reicht dann oft nicht mehr für übergreifende „Perspektiven“ und die gleichzeitig ebenfalls zu innovierenden Unterstützung bei deren Entwick- sog. „weichen Standortfaktoren“. Ohne lung die Wohlfahrtsverbände und Kirchen ist in kleinen Gemeinden nahezu keine Inve- In aller Regel ist es nicht damit getan, ein stition möglich. Gemeindliches Budget ist neues Altenheim einzurichten oder eine für die Umsetzung von sozialen Projekten, andere große soziale Versorgungsinstituti- die über Kindertagesstätten und Schule hi- on. Wenn eine Kommune ihre Bürgerschaft Struktur-Unterstützung: nausgehen, kaum vorgesehen. auf einen so komplexen inneren Wand- lungsprozess mitnehmen will, dann muss In der 3-teiligen Ideenwerkstatt wurden sie insbesondere auch im sozialen Bereich Ideenwerkstatt Soziales interessante Perspektiven für Nordhalben eine Perspektive, ein attraktives neues Ziel entwickelt. Die Bewertung der Ideen und benennen können und wiederholend davon & Senioren Nordhalben deren Umsetzung sind bisher nicht weiter sprechen – in Bildern, als Slogan, in ver- diskutiert worden, denn zunächst steht schiedenen Umsetzungsideen. die Wasserversorgung (Überlaufbecken) sowie die Wirtschaftlichkeitsprüfung und Die Werkstatt-Teilnehmenden haben ver- Neuausrichtung großer gemeindeeigener sucht sich einer möglichen übergeord- Wirtschaftsbetriebe (Nordwaldhalle, Klöp- neten Perspektive zu nähern – und das war pelmuseum) an. nicht einfach. Statt im Detail zu diskutieren wurde in der Ideenwerkstatt darüber nach- Eine leere Gemeindekasse behindert jede gedacht, was Nordhalben in Zukunft sein Bewegung der Gemeinde, die sich nicht und ausstrahlen will: im sog. „Pflichtbereich“ abspielt. Die Füh- rungskräfte brüten derzeit über Fonds-Fi- >>> "Lebenswerter Platz und Raum nanzierungen und alternativen Formen zur für alle“ Gegenfinanzierung von dringend nötigen >>> „Füreinander Sorge tragen – mit Leerstands-Bewältigungsmaßnahmen. einander auf dem Weg“ >>> „Farbenfroher (kreativer) lebendiger (dynamischer, kraft- voller) Ort“.

Aus diesen in Kleingruppen erarbeiteten „sozialen Leitbildern“ wurden im zweiten Schritt mögliche Angebote und Projekte als erste Umsetzungsideen abgeleitet.

Für solche (Neu-)Orientierungsprozesse braucht es für Kommunen abrufbare exter- ne personelle Unterstützung. Im Rahmen der DPO ließen sich Dienstleitungen dieser Art hervorragend integrieren. Übertragbarkeit gering mittel hoch sehr hoch

Demografie Pilotregion Oberfranken 79 Inhalt/Thematische Zuordnung: • Arbeitswelt • Fachkräftesicherung und -bindung

Demografie-Relevanz: • Regionale Kooperation im Feld Arbeitswelt • Innenentwicklung Unternehmen, Personalentwicklung

Träger/Kooperation: • DPO in Kooperation mit Zukunfts- coach (Regionalentwicklung)

Zielgruppe: • Organisationen und Strukturen der Region, die Personaler-Themen vorantreiben

Rahmen: • Initiative und Organisation in Ko- operation von DPO und Zukunfts- coach • Moderation und Auswertung durch die DPO Struktur-Aufbau: Format: • vorbereitende Gespräche mit: AK Arbeit in der Region Wirtschafts- und Strukturentwick- lungsgesellschaft (WSE) Kronach, Regionalentwicklung im Landkreis Das Besondere daran … Kronach, Arbeitsamt Coburg-Lich- Konkurrenten wirken zusammen tenfels, Innovations-Zentrum Regi- on Kronach e.V. mit ausgelagerter Stelle bayern innovativ, connect/ Im Landkreis Kronach ist vor 25 Jah- men/Wirtschaft sowie Ableitungen für Neustadt ren, als Auslöser für die Gründung des die berufliche Fort- und Weiterbildungs- • ein Vernetzungstreffen (Dezember Vereins KRONACH creativ, deutlich ge- landschaft gibt es bisher keine regionale 2015) mit Zielgruppenvertretern worden, dass eine geschwächte Region Austauschplattform. • gegenseitiges Kennenlernen von dann vorankommt, wenn ihre Führungs- Strukturen, Zielen und Aktivitäten kräfte – neben aller Konkurrenz, die sie Ein erstes Treffen von Organisationen, • erster Schritt zum Aufbau einer leben - gemeinsam handeln. die in Oberfranken und im Landkreis regionalen Kooperation Kronach Personaler-Themen unterstüt- Für das Matching von Arbeitskräften zen, hat eine ausbaufähige Bereitschaft Ziele: und Bedarf in Unternehmen aber auch gezeigt, eigene Aktivitäten transparent • Erzeugung von Synergien für die für gemeinsame Zielvereinbarungen zu machen und in Absprache zu han- innere Erneuerung von Unterneh- von Landkreis/Region und Unterneh- deln. Dieses Potenzial lässt sich nutzen. men in der Region • Transparenz und ggf. Ausweitung der Angebotslandschaft für Per- sonaler • Austausch zum regionalen Fort-/ und Weiterbildungsbedarf für Fach- und Führungskräfte • Ableitung von Optionen und Handlungsempfehlungen für eine mögliche regionale Kooperation

Demografie Pilotregion Oberfranken 80 Struktur-Aufbau: AK Arbeit in der Region

Der regionale Arbeitsmarkt kann ein beständiges Augenmerk ver- tragen

Nicht nur der Bildungs- und der Gesund- heitsbereich, auch der regionale Arbeits- markt kann auf seine Zukunftsfähigkeit und Demografiestabilität geprüft und sy- stematisch in die Zukunft entwickelt wer- den. Hier braucht es ausdauernde "Küm- merer."

Das Thema ist als Führungsaufgabe idea- lerweise direkt am Landrat mit Kreispolitik und –verwaltung anzubinden. Die Akteure beruflicher Ausbildung sowie Fort- und Weiterbildung sind im zweiten Schritt als Kooperationspartner einzugliedern, als Umsetzer der langfristig angelegten Ent- wicklungsperspektive und -strategie eines Landkreises.

Übertragbarkeit gering mittel hoch sehr hoch

Demografie Pilotregion Oberfranken 81 Inhalt/Thematische Zuordnung: • Migration und Integration

Demografie-Relevanz: • Aufbau einer Koordinations- und Koo- perationsstruktur zum Thema Asyl im Landkreis • Erstunterstützung und Integrationshilfe für Flüchtlinge, Asylsuchende und Neubür- Struktur-Aufbau: ger aus dem Ausland

Träger/Kooperation: AK Asyl • Freie Initiative aus Bündnis 90/Die Grü- nen und Bürgerschaftlichem Engagement • in enger Kooperation mit dem Diako- Landkreis Kronach nischen Werk Kronach-Ludwigsstadt/ Michelau e.V., der Evangelischen Kirche Das Besondere daran … im Dekanat und der Katholischen Kirche Kronach mit Verbänden Es ist leichter, erfolgreiche • Prozessbegleitung in der Gründungsphase „alte“ Strukturen wieder zu und Mitwirkung zu Strukturthemen im beleben als neue zu bauen Steuerungskreis durch die DPO Einen AK Asyl gibt es schon seit langem Zielgruppe: im Landkreis Kronach. Dieser befand • Bürgerschaftlich Engagierte auf lokaler sich quasi im Ruhezustand. Angesichts Ebene und Team-Leitungen in Gemeinden der aktuellen Notlage Anfang 2015 ha- • Ansprechpartner in Gemeinden und loka- ben neu dazugekommene Helfer ge- len Organisationen meinsam mit den Akteuren von damals • Ansprechpartner im Landratsamt und in vorhandenes Know How und langjährig Institutionen, Organisationen, Vereinen erfolgreiche Kooperationen in kürzester und (Wohlfahrts-)Verbänden Zeit wiederbeleben können - zum Ge- • Politische Führungskräfte aus Kommunen winn für Kommunen, Landkreis und und Landkreis Asylsuchende.

Rahmen: Innerhalb von 1 ½ Jahren wurden: • Steuerungskreis (10 Mitglieder) • ¼-Teilzeitkraft (finanziert über Lions-Club Laufend neu hinzukommende Eine regelmäßig tagende, the- Kronach für 1 Jahr) mit räumlicher Anbin- Asylsuchende in Erstaufnah- matisch fundiert und transpa- dung an das Diakonische Werk Kronach meeinrichtungen und dezen- rent arbeitende Steuerungs- • finanzielle Unterstützung für die Einrich- tralen Unterkünften in den gruppe aus bürgerschaftlich tung einer Homepage durch das Projekt Landkreiskommunen in Emp- Engagierten und Professio- „Demokratie leben!“ (VHS) fang genommen und unter- nellen eingerichtet, stützt, Format: Eine Teilzeitkraft zur Beglei-

• beständige Kooperationsstruktur, sukzes- Ein Helfer-Pool von derzeit tung der Helfenden vor Ort siver Ausbau, Pressearbeit 200 gemeldeten Akteuren ak- und lokalen Teams (über das • Koordination über Homepage und quiriert (plus weiteren ca. 200 Diakonische Werk) angestellt, Mail-Verteiler nicht gemeldeten Helfern), finanziert über einen Service • Info- und Vernetzungstreffen, Vorträge Eine Homepage zur Informa- Club, und Kurse für Aktive tion und Koordinierung der Kontakte zu (über-)regionalen • Aufbau und Begleitung ehrenamtlicher Hilfsleistungen erstellt, fi- Kooperationspartnern im Be- Teams in Gemeinden des Landkreises nanziert aus Mitteln des Pro- reich Asyl aufgebaut und ver- gramms „Demokratie leben!“ tieft, Ziele: (VHS), Regelmäßige Infoveranstal- • effektive Koordination von Unterstüt- 9 lokale, sich z.T. relativ eigen- tungen für Engagierte im Be- zungsleistungen durch bürgerschaftlich ständig koordinierende Teams reich Asyl angeboten. Engagierte aufgebaut. • Aufbau eines Ansprechpartner-Systems „Feste Ansprechpartner in Ge- für das Thema Asyl in Kommunen und meinden“ für die Asylthematik Landkreis in derzeit 8 Kommunen voran- • Zusammenwirken und gegenseitige Unter- gebracht, stützung von Bürgerschaftlichem Engage- ment und Fachkräften der Asyl-Arbeit

Demografie Pilotregion Oberfranken 82 Bürger-Engagement im Bereich Engagierte im Bereich Asyl Nach der Ersthilfe kommt die Asyl ist (und bleibt) eigensinnig geraten leicht an die Überfor- eigentliche Intergrationsarbeit derungsgrenze. Stellschrau- ben sind Anerkennung, Wert- Viele „Ersthelfer“ im Asyl-Bereich sprin- Anders als in Vereinen und Verbänden schätzung und behördliche gen derzeit wieder ab. Mit dem zahlen- findet sich im Asylbereich auffällig oft Zusammenarbeit sowie profes- mäßigen Rückgang des Flüchtlingss- troms rückt das Thema „Integration“ Struktur-Aufbau: stark individualisiertes Engagement: sionelles Handeln im Bereich Je nach Zeit, Lust, Kraft und eigenen stärker ins Zentrum der Bemühungen. „Integration“ Vorstellungen kann dieses von spora- Hiermit scheint auch ein Wechsel der AK Asyl dischem Helfen und klassischer Nach- Engagierten verbunden zu sein. „Bei der Der Flüchtlingszustrom war per se nicht barschaftshilfe bis hin zu einem Vollzeit- Ersthilfe bekommen die Ehrenamtlichen planbar und erfolgte im Landkreis sehr stelle-ähnlichem Engagement aussehen. viel Dank und positive Rückmeldung, bei sporadisch, teilweise vehement. Dieser Landkreis Kronach Die Engagierten werden oft aus sich he- der Integrationsarbeit danken wenige“, Umstand, aber auch der Ärger über die raus aktiv, lassen sich aber ungern auf so eine Engagierte der Steuerungskreis. mangelnde Bereitschaft zur Zusammen- Teambildungen und übergeordnete Ver- arbeit in den verwaltenden Strukturen antwortungsaufgaben ein. In Zukunft wird sich der Arbeitskreis sowie eine bei verschiedenen Flücht- intensiver auf Integrationsthemen aus- lingsgruppen schnell ansteigende Er- Als „Allein-Helfer“ unterwegs ist die richten und damit auch neue Engagierte wartungshaltung wurden als Gründe Abstimmung untereinander erschwert. in der Funktion von „Integrations-Hel- genannt, dass Engagierte schon nach Erfahrungsaustausch gelingt nur in ge- fern“ anwerben. relativ kurzer Zeit an ihrer Belastungs- ringem Maß, am ehesten im lokalen Hel- grenze ankamen. ferkreis. Die Aufgabe der „festen Ansprechpart- ner in Gemeinden“ verändert sich von Einerseits ist die über bürgerschaftlich Diese „Eigensinnigkeit“ muss die neue der Soforthilfe zur Koordination und Engagierte geleistete Koordination von Landkreiskooperation berücksichtigen. langfristigen Begleitung der Ehrenamt- ehrenamtlichen Hilfeleistungen ein Die Ehrenamtlichen brauchen und holen lichen und Teams. komplexes Gebiet und benötigt wert- sich Unterstützung, aber für die Team- schätzende Zuarbeit durch die Verwal- bildung vor Ort benötigt es wohl auch Die Teams in den Gemeinden spielen in tung: dauerhaft externe Anstöße und Unter- Zukunft eine wichtige Rolle, denn die stützung. Neuzugänge, veränderte Rah- Unterstützungsleistungen werden um- menbedingungen (Gesetze, fassender (Einzelfallhilfe, Betreuung Heinrich Hasselbacher, Verwaltungsvorschriften) und von Familien, Wohnungssuche) und be- AK-Koordinator: Ansprechpartner sind der nötigen auch von den Engagierten einen „In 2016 hat sich die Arbeit der Eh- Steuerungsgruppe des AK Asyl langen Atem. renamtlichen geändert in Richtung frühzeitig und systematisch Integration der Asylsuchenden, die zuzuliefern, jetzt nahezu ausnahmslos (ausge- Verwaltungsvorgänge müssen nommen unbegleitete minderjährige weiterhin beschleunigt wer- Flüchtlinge) in dezentralen meist den, privaten Wohnungen untergebracht sind. Deshalb müssen die aufge- nicht-geeignetes Personal bauten Strukturen zur Unterstüt- muss ausgetauscht werden. zung überdacht werden. Spezielle Themen sind heute Woh- Andererseits müssen die Engagierten nungssuche, Integrationskurse, Kin- im Thema Asyl nach den zunächst nö- dergarten- und Kinderhortplätze, tigen „Erste-Hilfe-Einsätzen“ in einem sowie die Eingliederung von Bleibe- nächsten Schritt lernen, die Neuan- berechtigten in den Arbeitsmarkt. kommenden auf allen Ebenen in Ei- Durch die Veränderung der Anfor- genverantwortung und Eigeninitiative derungen muss auch die Netzwerk- zu führen. Unerlässlich ist dabei, die arbeit mit lokalen Verwaltungen, in Deutschland üblichen Verbindlich- Bildungsträgern, Sozialen Organi- keits-Standards zu vermitteln und ein- sationen und hiesigen Arbeitgebern zuüben. Dieses Lernfeld „Integration“ verstärkt werden.“ benötigt professionelle Unterstützung und Begleitung.

Übertragbarkeit gering mittel hoch sehr hoch

Demografie Pilotregion Oberfranken 83 4 >>> Zusammenfassung und Ausblick

Im vorliegenden Arbeitsbericht „Herausforderung De- Formen der Kooperation, die bis ins „Gemeinsam-Wir- mografie meistern“ beschreibt das Projekt-Team des ken“ reichen, Transparenz als Feedback für Engagement dreijährigen Förderprojektes „Demografie Pilotregion und Entwicklung sowie die Wertschätzung bürgerlicher Oberfranken“ ausgehend vom Feld „Soziales und Ar- Eigeninitiative als Motor der anstehenden Verände- beitswelt“, wie die kommunalen Ebenen angesichts der rungsprozesse im ländlichen Raum, sind grundsätzlicher Komplexität des Themenfeldes und gleichzeitig knapper Bestandteil aller Überlegungen. Die Analyse des Land- Personal- und Finanzressourcen erfolgreich Wirkung er- kreises Kronach hat dabei gezeigt, wie stark diese neuen zielen können. Werthaltungen schon gediehen sind, aber auch dass hier immer Ausbaupotenzial schlummert. Im Sinne eines engpass-konzentrierten Vorgehens wid- met sich die DPO den Wurzeln von Entscheidungen: Bei der Erarbeitung der beschriebenen Handlungsan- Werten und Überzeugungen, zentralen thematischen sätze war dem Projekt-Team klar, dass der kommunale Handlungsansätzen, Führungsprinzipien, Methoden zur Alltag vorwiegend von anderen Themen geprägt ist. Die Aktivierung vorhandener Potenziale. In 17 Best Practices, Wahrnehmung einer Fülle von Pflichtaufgaben und die bezogen auf Arbeitswelt und Soziale Themen, zeigt sie Bearbeitung von Themen der Daseinsvorsorge und der gleichzeitig die Chancen und Bedingungen für deren Erhaltung und Weiterentwicklung der kommunalen In- Umsetzbarkeit auf. frastruktur nehmen die kommunale Führung voll in An- spruch. Andererseits wurde auch deutlich, dass gerade Schwerpunkt des Herangehens ist die Aktivierung von die prinzipielle Ausrichtung, die Aktivierung von bür- „Selbsthilfekräften“ der Kommunen, Kreise und Regi- gerschaftlichen Selbsthilfekräften und die geschilderten on. Im Vordergrund steht der Aspekt „Aktivierung von methodischen Ansätze bei der Bewältigung all dieser Bürgerpotenzialen“: Engagement- und Mitmach-Bereit- Alltagsthemen eine wichtige Unterstützung sein können. schaft, Eigenverantwortung und Eigeninitiative bis hi- nein in unternehmerisches Handeln und Privatinvestiti- Für das Herangehen auf den kommunalen Ebenen sind onen. beide Stränge – die fachliche Komponente und die über- geordnete Ausrichtung und Werthaltung – wichtig. Statt Die Methode „Eigeninitiative durch Perspektive“ macht eines Spagats sollten sich beide Aspekte ergänzen und den Anregungskreislauf zur Aktivierung bürgerschaft- gegenseitig befruchten. In diesem Sinne lädt die DPO mit licher Selbsthilfekräfte, den es auf den kommunalen diesem Bericht die oberfränkischen Fach- und Führungs- Ebenen als Antwort auf die demografischen Herausfor- kräfte zu einem sektorenübergreifenden Diskurs ein. derungen zu entfachen gilt, einsehbar und umsetzbar. Die 7 Handlungsansätze zur Entwicklung demografie-ge- Als Ableitungen aus den beschriebenen sieben Hand- schwächter Räume zeigen, wie sich Methode und grund- lungsansätzen und methodischen Überlegungen sowie sätzliches Herangehen ergänzen müssen, um Erfolge zu der Feldanalyse des Kronacher Landkreises und den Best erzielen. Practices empfiehlt die DPO mögliche nächste Ausrich- tungen und Schritte auf den kommunalen Ebenen:

Demografie Pilotregion Oberfranken 84 Die Städte und Gemeinden können in der inneren Aus- einandersetzung mit dem Thema Demografie die Chan- 7 Handlungsansätze cen dieses von DPO und KRONACH Creativ empfohlenen Herangehens prüfen. Eine intensive Auseinandersetzung dazu kann in den Kreisverbänden des Gemeindetags, in Die Bürger sind das Bürgermeister-Dienstbesprechungen, im Rahmen der Potenzial des ländlichen Raums – kommunalen Verbünde erfolgen, aber auch systematisch Gemeinsam Wirken als Weg unterstützt durch das für Oberfranken entstehende De- mografie-Kompetenz-Zentrum. Ermutigende Perspektiven und strategisches Handeln als Das Projekt „Kommunalmarketing“ (vgl. Kapitel 3.5.7) ist Entwicklungsmotor ein Modellprojekt in diesem Bereich, das die Diskussi- on und Umsetzung der Methode bis auf Stadt- und Ge- meinderatsebene unterstützt. Hier werden in den näch- Erfolge müssen sichtbar werden - sten Jahren Erfahrungen erarbeitet, die ggf. auch über Transparenz motiviert eine „Oberfränkische Akademie“ weitergegeben werden können. Ansatzpunkt bürgerlicher Eigenverantwortung und Anstiftung Für die Umsetzung eines kommunalen Entwicklungspro- von Selbsthilfekräften ist die zesses, wie im Bericht beschrieben, braucht es in den „Gemeindefamilie“ Gemeinden zusätzliche Personalkapazität in der Funkti- on eines Prozessmanagements. Hier sind sowohl der Be- „Leerstand entwickeln“ meint zirk als auch die Landesebene angefragt, neue Mittel für „Attraktiven Wohnraum schaffen“ Kommunen im ländlichen Raum systematisch, im besten Fall über eine Regelförderung, zugänglich zu machen.

Alt-Sein und Alt-Werden im Die Landkreise sind mehr als die Summe ihrer Städte ländlichen Raum braucht eine und Gemeinden. Im Zusammenwirken der Kommunen inspirierende Perspektive kann der Landkreis sein individuelles Profil erarbeiten und eine „ermutigende Perspektive“ formulieren, da- Entwicklungsprozesse wollen mit gleichzeitig seinen Benchmark in Oberfranken ent- gemanagt sein wickeln. Jede einzelne Gemeinde ist in diesem Prozess angefragt, ihre besonderen Stärken für das gemeinsame Ganze zu verstehen und ins rechte Licht zu setzen. Vo- raussetzung dafür ist der Wille im besten Sinne mitei- nander zu kooperieren und gemeinsam Wirkung erzielen zu wollen.

Demografie Pilotregion Oberfranken 85 Als übergeordnete Instanz hat der Landkreis auch the- matische Aufgaben zu übernehmen: Die Themen „At- traktives Wohnen“ und „Alt-Sein/Alt-Werden im länd- lichen Raum“ sind von den politischen Führungskräften im Zusammenwirken mit der Verwaltung, den Kommu- nen, der Wirtschaft, den Wohlfahrtsverbänden, Institu- tionen, Privatinvestoren sowie Engagierten aus Vereinen und Verbänden anzugehen. Dabei hilft eine übergeord- nete Perspektive für den Landkreis maßgeblich als Aus- richtung für die Stärken- und Bedarfs-Analyse sowie die Handlungsableitungen. Die Erstellung und Umsetzung eines Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts ist dringend anzuraten.

In neuer Weise und die Landkreise herausfordernd wird es darum gehen, Wertschätzung für Eigeninitiative auf allen Ebenen einzuführen. Damit ist mehr gemeint als die üblichen Formen der Anerkennung Bürgerschaftlichen Engagements. Die Frage ist: Wie gelingt es nachhaltig Eigenverantwortung und Eigeninitiative zu wecken?

Ende 2016 startet das DPO-motivierte Projekt „Aktivie- rung bürgerschaftlichen und privatwirtschaftlichen En- gagements als gestaltende Kraft im ländlichen Raum“, in Trägerschaft des Caritasverbandes für den Landkreis Kronach (vgl. Kapitel 3.5.11). Bezogen auf soziale Themen werden hier Erfahrungen auf Ebene kleiner Gemeinden gesammelt.

Hinsichtlich der Daten- und Entwicklungstransparenz im demografischen Prozess empfiehlt die DPO eine zentrale Stelle im Landkreis zu ertüchtigen, in der die statisti- schen Daten der verschiedenen Sektoren gebündelt und für die Kommunen praxisrelevant aufbereitet werden.

Auf Ebene des Bezirks wird es aus Sicht der DPO eher um die Bereitstellung von Demografie-Werkzeugen und -Know How gehen. Die DPO empfiehlt die Umset- zung des Forschungsprojekts (vgl. Kapitel 3.5.6) oder

Demografie Pilotregion Oberfranken 86 eines analogen Ansinnens zur Potenzial- und Entwick- folio ergänzen. In jedem Fall sollten auch die über die lungsmessung der Kreise und Gemeinden. Weiter wäre DPO herausgearbeiteten Prinzipien und methodischen eine Prozess- und Managementunterstützung für stra- Ansätze in den Akademie-Ansatz einbezogen werden, da tegisches Arbeiten in den Städten, Gemeinden und sie maßgeblich das Prinzip der strategischen Konzentra- Landkreisen sowie unterstützende Maßnahmen, um das tion sowie die Potenzialsteigerung vorhandener Kräfte Thema „Attraktives Wohnen“ abstrahiert von einzelnen unterstützen. Leitprojekten voran zu bringen, für die Gemeinden und Kreise eine große Hilfe. Beispielhaft und von hohem Ent- Die Landesebene kann den beschriebenen erfolgver- wicklungswert sind die von „Städtebauförderung“ und sprechenden Weg maßgeblich dadurch stärken, dass sie „Dorferneuerung“ entwickelten und angebotenen Maß- die Bürgerschaft und bürgerschaftliche Eigeninitiative nahmen, die von den Kommunen gerne und mit sehr als Potenzial des ländlichen Raums politisch neu in Wert gutem Erfolg in Anspruch genommen werden. setzt und fördert.

Darüber hinaus kann im Wettbewerb der Regionen ge- Die Bereitstellung von Mitteln für „Kommunalentwick- rade auf Bezirksebene eine kraftvolle Entwicklungsper- ler“ in ländlichen Gemeinden, die Unterstützung einer spektive zur Steigerung der regionalen Attraktivität und Oberfränkischen Akademie zum Erfahrungs- und Fach- des Engagement-Potenzials beitragen. Im Miteinander austausch, wie oben beschrieben, sowie Fördergelder von Wirtschaft und Gesellschaft definiert, kann diese für für den Auf- und Ausbau Engagement und Eigeninitiati- die oberfränkischen Landkreise und Kommunen wertvoll ve fördernder Strukturen analog dem bundesdeutschen und richtungsweisend sein. Vielleicht ist zukünftig Ober- Projekt „Engagierte Städte“ (vgl. Kapitel 3.5.10) sind er- franken eine besonders leistungsfähige Region, weil folgversprechende Ansätze. oberfränkische Bürgerinnen und Bürger in besonderer Weise „selbst anpacken“? Der Mensch und ein neues Verständnis vom Bürger und gesellschaftlichen Miteinander sind aus Sicht der DPO Das von Oberfranken Offensiv e.V. getragene Demogra- der Nukleus der demografischen Herausforderung. Eine fie-Kompetenz-Zentrum wird zukünftig den Spagat zwi- Herausforderung bedingt Weiterentwicklung. Aus sozi- schen den vielen Fachgebieten und -fragen im Thema alem Kontext geht es um neue Werthaltungen, Organisa- Demografie leisten müssen. Hier ist eine Konzentration tions- und Denkmuster, ein neues Führungsverständnis unabdingbar, dennoch ist zu bedenken, dass die Gemein- und -verhalten und Vertrauen in die lokalen und regio- den und Landkreise zukünftig in der gesamten Breite der nalen Selbsthilfekräfte. Demografiethematik effektive und unkomplizierte Un- terstützung benötigen. Die wesentlichen Themen wer- Die hier vorgestellten Arbeitsergebnisse sollen Anre- den sich über eine gezielte Befragung von Landräten und gungen und Denkanstöße sein. Ermutigend ist, dass Gemeindeleitungen herausarbeiten lassen. immer mehr Verantwortungsträger und Bürger aus dem „Andere verantwortlich machenden“ Konjunktiv des Eine Oberfränkische Akademie als Ausbauschritt des De- „sollte, müsste, könnte...“ ins eigenverantwortliche Han- mografie-Zentrums könnte sich dem fachlichen Diskurs deln kommen wollen. Ermutigend sind auch die Bemü- und der Vernetzung von Erfahrung annehmen. Fachbera- hungen der Regierung von Oberfranken, den Kammern tungen für die einzelnen Fachthemen könnten das Port- und Oberfranken Offensiv zu diesem Themenkreis inten- siver ins Gespräch zu kommen.

Demografie Pilotregion Oberfranken 87 Anhang Expertengespräche: Interviewleitfaden und Gesprächspartner Leitfaden Offenes Interview

Dauer ca. 2 Stunden

1. Verortung – Ausrichtung 4. Demografie-Planung

In welchen Bereichen sind Sie generell unterwegs? Wie planen Sie Zukunft? Welches sind Ihre Zuständigkeiten?

Nutzen Sie in Ihrer Arbeit demografische Daten und Was ist Ihnen in Ihrer Arbeit wichtig? Welche Ziele Auswertungen? Welche? Wie erhalten Sie diese? verfolgen Sie/ verfolgt Ihre Stelle?

Wie arbeitet/n die Sie umgebende/n Institution/en/ Organisation/en in Hinsicht demografischer Daten 2. 5 Jahre Rückblick – 5 Jahre Ausblick und Statistiken?

Welche Projekte sind in den letzten Jahren durch Sie/ in Ihrem beruflichen Umfeld (im sozialen und berufs- bezogenen Bereich) entwickelt worden? Was verbinden Sie mit dem Begriff „Demografie“? – persönlich? aus Ihrer Arbeit heraus? Bei welchen Themen und hinsichtlich welcher Probleme sehen Sie akuten Handlungsbedarf? - für Ihre Organisation, für Welche Themen, Schwerpunkte, Aktivitäten, Projekte den Landkreis? sollen in Ihrem Tätigkeitsfeld in der nächsten Zeit vorangetrieben werden? Was brauchen/t Sie/Ihre Organisation/Institution in naher Zukunft an Unterstützung?

3. Bezug zum Projekt Demografie Pilotregion Oberfranken

Welche Projekte halten Sie aus Ihrer Erfahrung bzw. 5. Kooperation – Unterstützung Ihrem Arbeitsumfeld für besonders „demografie-rele- vant“ und nachahmenswert? Was wünschen Sie sich von der Geschäftsstelle „De- mografie Pilotregion Oberfranken“? Was erwarten Sie von der Arbeit der Geschäftsstelle? – für den Land- kreis, für die eigene Arbeit, für eine gute Kooperati- Wo sehen Sie Überschneidungspunkte mit dem Pro- on? jekt „Demografie Pilotregion Oberfranken“? (Ziele, Absprachen, Aktivitäten, Organisationsaufgaben, Be- gleitungstätigkeit, Ansprechpartner, Förderberatung) Haben Sie Lust, Zeit und Kraft als „Experte/in“ in einem besonderen Themenfeld in einem „Entwick- lungs-Team“ mitzutun? – Thema, Ziel, Rahmen?

Demografie Pilotregion Oberfranken 88 Gesprächspartner

• Landrat Kronach

• Bürgermeister: Ludwigsstadt Mitwitz Nordhalben Pressig Steinbach a.W. Stockheim Wallenfels Weißenbrunn (Vorsitzender Gemeindetag Kreisverband Kronach)

• Landratsamt: Amt für Soziale Angelegenheiten mit Heimaufsicht Jugendamt mit Kindergarten-/Heim-/Hortaufsicht Regionalmanagement Zukunftscoach Wirtschafts- und Strukturentwicklungsgesellschaft Kronach (WSE)

• Arbeitswelt: Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg

• Berufliche Bildungsträger: connect Neustadt GmbH & Co.KG Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft – bfz Kronach Volkshochschule Kreis Kronach (VHS) Deutsche Angestellten Akademie – Sektion Kronach (DAA)

• Wohlfahrtsverbände: Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband Kronach (BRK) Caritasverband für den Landkreis Kronach e.V. Diakonisches Werk im Dekanat Kronach-Lichtenfels/Michelau e.V., AK der Wohlfahrtsverbände im Landkreis

• Vereine: Frauenliste für Stadt und Landkreis Kronach e.V. Seniorengemeinschaft KC Stadt und Land e.V.

Demografie Pilotregion Oberfranken 89 Projektübersicht: Demografie-relevante Projekte im Landkreis Kronach nach Themenfeldern

Die Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Listung ist nicht wertend. Einzelne Projekte widmen sich mehreren Themenfeldern. Sie wurden daher mehrfach in der Tabelle geführt. Die über die DPO motivierten neuen Projekte und unterstützten vorhandenen Projekte sind in die Listung eingefügt und farblich gekennzeichnet.

Themenfeld und Projekte Akteure Demografie Demografie Handlungskonzept Kronach Kreisausschuss mit Kreispolitik, Wirtschafts- und Strukturentwicklungsgesellschaft (WSE) und KRONACH Creativ e.V. (Moderation) Demografie Pilotregion Oberfranken KRONACH Creativ e.V. und Bayerisches Staats- ministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration (StMAS)

Selbstbewusstsein KRONACH leuchtet KRONACH Creativ e.V. Kronacher Klassik Akademie KRONACH Creativ e.V. unterstützt von/vom Fran- kenwaldgymnasium, Max-von-Welsch-Realschule, Berufsfachschule für Musik Oberfranken und Sing- und Musikschule im Landkreis Kronach

Zuzug/Rückkehrer Chance Heimat AK SchuleWirtschaft und Zukunftscoach Reunion-Party AK SchuleWirtschaft und Zukunftscoach

Arbeitswelt AK SchuleWirtschaft Kooperation: KRONACH Creativ e.V., WSE, Zu- kunftscoach, Unternehmen und Schulen im Land- kreis Girls‘-Day WSE und Gleichstellungsstelle im Landkreis Boys‘-Day DPO und Bündnis Familie, in Zukunft: Gleichstel- lungsstelle im Landkreis Mädchen und Technik (MUT) WSE und KRONACH Creativ e.V. (ruht derzeit) Kinder-Uni Kronach DPO und Engagierte, in Zukunft ehrenamtliches „Kinder-Uni-Team“ mit Helferkreis in Anbindung an KRONACH Creativ e.V. und Bündnis Familie Ausbildungsmesse Kronach WSE BDS-Azubi-Akademie Zukunftscoach/Regionalmanagement und Bund der Selbstständigen (BDS) Schüler-Akademie Zukunftscoach/Regionalmanagement Projektwochen und P-Seminare AK SchuleWirtschaft und Schulen Handwerks-Paten Handwerkskammer (HWK) Mentoring HWK Chance Heimat AK SchuleWirtschaft und Zukunftscoach Firmenbroschüre Zukunftscoach/Regionalmanagement Neuer Start für Frauen Zukunftscoach/Regionalmanagement Balance Berufsrückkehr connect Neustadt GmbH & Co.KG und DPO

Demografie Pilotregion Oberfranken 90 Demografie-feste Personalentwicklung connect Neustadt GmbH & Co.KG, Zukunftscoach und DPO Cleverheads - Talentpool Zukunftscoach/Regionalmanagement (ruht der- zeit) „Mit ElternKompetenz gewinnen“ StMAS und GIB - Berlin Innovations-Zentrum Region Kronach e.V. Oberfränkische Kooperation: Unternehmen, Wirt- (IZK) mit: schaft, Universitäten und Hochschulen ⋅ Masterstudiengang Zukunftsdesign ⋅ Campus Innovationskultur ⋅ Unternehmensförderung Lebensqualität für Generationen (LQG) Bayerisches Rotes Kreuz (BRK) Kreisverband AK Ferienmacher im Landkreis Kommunale Jugendarbeit im Landkreis und DPO – Bündnis Familie

Energie Energievision Frankenwald Energievision Frankenwald e.V. Bio-Energie-Dörfer Energievision Frankenwald e.V. Tropenhaus Klein Eden () Fa. Heinz Glas, Tettau

Wohnen – Bauen Attraktives Wohnen im Oberen Rodachtal Kommunale Kooperation Oberes Rodachtal (ORt) mit Planwerk (Umsetzerbüro) In der Heimat wohnen – Teuschnitz Caritasverband für den Landkreis Kronach e.V. Barrierefreie Wohnanlage Kronach BRK Kreisverband Betreutes Wohnen Kronach BRK Kreisverband Wohnen am Rauscherberg (Kronach/Glosberg) Bernd Büttner (Privatinvestor) Senioren-Wohnen in Wolfersdorf (Stockheim) Bernd Büttner (Privatinvestor) Behindertengerechte und barrierefreie Wohn- AS Immobilien GmbH (+ TZ Immobilien GmbH) anlage Küps

In Planung: Hotel Sonne – Altenwohnen (Kronach) Familie Helbig (Privatinvestor) Barrierefreies Wohnen und Nahversorgung im Ludwigsstadt Zentrum Ludwigsstadt Seniorenwohnen in Unter/Oberrodach Marktrodach Single-Wohnen (Zuzug von Berufspendlern) Tettau (und Privatinvestoren)

Nahversorgung – Ortsmittenvitalisierung Zukunft Mitte Marktrodach AK Familienfreudiges Marktrodach (Bündnis Fami- lie) und DPO Einzelhandelskonzept mit Citymanagement Ludwigsstadt Ort schafft Mitte Mitwitz NohA und Stammtisch der "Reigschlaaften" Nordhalben Frankenwaldmarkt (genossenschaftlich ge- Nordhalben führt)

Ausgehend von Förderungen:

Demografie Pilotregion Oberfranken 91 ISEK und Stadtumbaumanagement Diverse Kommunen Gemeindeentwicklungskonzept Wilhelmsthal und Unterzentrum Stockheim/Pres- sig Dorferneuerung Diverse Kommunen (Ortsteile)

Mobilität Bedarfsgerechter ÖPNV Regionalmanagement im Landkreis Bürgerbus Stockheim Stockheim Bürgerbus Ludwigsstadt Ludwigsstadt Bürgerbus Wallenfels Wallenfels In der Heimat wohnen - Teuschnitz Caritasverband für den Landkreis Kronach e.V.

Gesundheit - Pflege Zusätzlich zu : Sanitätsdiensten, ärztlicher Versorgung, Klinikum, Sozialstationen, Fahrdiensten, sozialen und pflegeri- schen Dienstleistungen, Fachdienste und Beratung, Tagespflege, Betreutem Wohnen (Psych., Behind., Sucht, Senioren), Seniorenheimen, Demenzgruppen, Trauerarbeit, Unterstützung pflegender Angehöriger, Selbsthil- fegruppen etc. Gesundheitsregion plus Wirtschafts- und Strukturentwicklungsgesellschaft (WSE) mit Projektmanagement PflegeFlex BRK Kreisverband Telemedizin – Tele-Augenkonsil Caritasverband für den Landkreis Kronach e.V. Arnika-Akademie Teuschnitz Teuschnitz Zusammenschluss der Gesundheitsanbieter AK Gesundheit (KRONACH Creativ e.V.) im Landkreis mit ⋅ Erlebnis-Tage Körper-Seele-Geist (Teuschnitz) ⋅ Erlebnis-Momente Körper-Seele-Geist (Jahresprogramm)

In Planung: Teuschnitz 2.0. Caritasverband für den Landkreis Kronach e.V. Demenz-Zentrum Wallenfels Caritasverband für den Landkreis Kronach e.V.

Bildung - Beratung Zusätzlich zu: Kindergärten, Schulen, weiterbildenden Schulen, Schulzertifizierungen, VHS, Angeboten und Projekten von weiteren Bildungsträgern (Musikschule, Jugendwaldheim, Ökologische Bildungsstätte, kirchliche Erwachse- nenbildung) , Behindertenbeauftragter, Angebote der Lebenshilfe (Bildung, Wohnen, Arbeit) etc. Bildungsregion Kronach Landkreis Kronach mit Zukunftscoach Masterstudiengang Zukunftsdesign Hochschule Coburg und Innovations-Zentrum (IZK) Außenstelle der Fachhochschule für öffentli- Bayerisches Staatsministerium der Finanzen, für che Verwaltung und Rechtspflege in Bayern, Landesentwicklung und Heimat Fachbereich Finanzwesen (ab 2017) Tourismusschule Franken Landkreis Kronach Private FOS am Rennsteig Stiftung Private Wirtschaftsschulen Sabel, Lud- wigsstadt Montessori-Schule Mitwitz Montessori-Fördergemeinschaft Kronach und Um- gebung e.V. Bildungszentrum Wallenfels (BIZ) Wallenfels

Demografie Pilotregion Oberfranken 92 Arnika-Akademie Teuschnitz Teuschnitz

Integration – Inklusion Zusätzlich zu: (Bedarfs-)Notunterkünften und Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge AK Asyl Landkreis Kronach Bürgerinitiative und Diakonisches Werk im Deka- nat Kronach-Lichtenfels/Michelau e.V. Inklusionsberatungsstelle Staatliches Schulamt im Landkreis Kronach Modus-Schule Teuschnitz (Profil Inklusion) Teuschnitz Lucas-Cranach-Grundschule Kronach (Profil Kronach Inklusion) Kooperationsklassen Grundschulen Küps, Mitwitz, Ludwigsstadt und Mittelschule Pressig Montessori-Schule Mitwitz Montessori-Fördergemeinschaft Kronach und Um- gebung e.V. Katholischer integrativer Montessori-Kinder- Katholische Pfarrei St. Johannes der Täufer Kron- garten Dörfles ach Demokratie leben! Volkshochschule Kreis Kronach

Bürgerschaftliches Engagement Zusätzlich zu: vielzähligem und thematisch breitem Engagement in Vereinen, Verbänden, Initiativen und Institutionen KRONACH Creativ e.V. KRONACH Creativ e.V. Bündnis Familienfreudiger Landkreis Kronach KRONACH Creativ e.V. und DPO Engagierte Stadt Kronach KRONACH Creativ e.V. mit Kernteam: Stadt Kron- ach, Caritasverband für den Landkreis Kronach e.V. und DPO Aktivierung von bürgerschaftlichem und pri- Caritasverband für den Landkreis Kronach e.V. und vatwirtschaftlichem Engagement als gestal- DPO tende Kraft im ländlichen Raum Gemeinwesenarbeit als Schulfach (Service DPO und Bündnis Familie Learning) Zukunft Mitte Marktrodach AK Familienfreudiges Marktrodach (Bündnis Fami- lie) und DPO KRONACH leuchtet KRONACH Creativ e.V. Jugendforum (über Demokratie leben!) Kreisjugendring (KJR) Kronach

Familienfreudigkeit – Gemeindefamilie Zusätzlich zu: diversen Kleinprojekten verschiedenster Träger in den Kommunen und Familienfreudigen Gemeinden des Landkreises Bündnis Familienfreudiger Landkreis Kronach KRONACH Creativ e.V. AK Familienfreudiges Kronach mit Mädchen- Bündnis Familie und DPO café AK Familienfreudiges Ludwigsstadt Ludwigsstadt AK Familienfreudiges Marktrodach mit Zu- Bündnis Familie und DPO kunft Mitte und Gartenbegeh/gnungen AK Familienfreudiger Markt Pressig Bündnis Familie (und DPO) AK Familienfreudiges Steinwiesen Steinwiesen AK Familienfreudiges Teuschnitz Bündnis Familie (und DPO)

Demografie Pilotregion Oberfranken 93 Ideenwerkstatt Soziales & Senioren Nordhal- Nordhalben und DPO ben www.Familienland-Oberfranken.de Bündnis Familien

Mehrgenerationen Zusätzlich zu: diversen Kleinprojekten verschiedenster Träger in den Kommunen und Familienfreudigen Gemeinden des Landkreises Mehrgenerationenhaus Buchbach BRK Kreisverband (mit LQG) Mehrgenerationenhaus Kronach BRK Kreisverband (mit LQG) Mehrgenerationenhaus Steinwiesen BRK Kreisverband (mit LQG) Generationen-Begegnungsstätte Mitwitz Diakonieverein Mitwitz In der Heimat wohnen – Teuschnitz Caritasverband für den Landkreis Kronach e.V. Schule für Alle – Stockheim Stockheim Bildungszentrum Wallenfels (BIZ) Wallenfels Arnika-Akademie Teuschnitz Teuschnitz

Senioren Zusätzlich zu: kirchlichen und lokalen Seniorenkreisen, Seniorensport, berufsbezogenen Seniorengruppen, Seniorenbeirat mit Seniorenbeauftragter In der Heimat wohnen – Teuschnitz Caritasverband für den Landkreis Kronach e.V. Seniorengemeinschaft (=Genossenschaft) Seniorengemeinschaft Kronach Stadt und Land e.V. Leben Plus BRK Kreisverband

Kinder – Jugendliche Zusätzlich zu: Jugendverbänden und KJR, Kinder- und Jugendarbeit in Vereinen und Verbänden Ferienprogramme, -betreuung und –freizeiten AK Ferienmacher im Landkreis – Bündnis Familie Kinder-Uni Kronach DPO und Engagierte, in Zukunft: ehrenamtliches „Kinder-Uni-Team“ mit Helferkreis in Anbindung an KRONACH Creativ e.V. und Bündnis Familie Siehe Arbeitswelt, Kultur, Betreuung

Betreuung Zusätzlich zu: Tagesmüttern, Ausbau der Krippenplätze, Kindergarten, Hort, Randzeitenbetreuung, Fahrdiensten, Offener und geschlossener Tagesbetreuung für Senior/innen Lebensqualität für Generationen (LQG) BRK Kreisverband Mittagsbetreuung an Schulen Cartiasverband für den Landkreis Kronach e.V. und freie Träger Ferienbetreuung AK Ferienmacher im Landkreis – Bündnis Familie

Kultur - Freizeit – Sport Zusätzlich zu: diversen lokalen Angeboten und Aktivitäten der Kommunen, Vereine, Verbände, Initiativen und Nachbar- schaften, der Schulen und Unternehmen Kreisspielfest KJR und Kommunale Jugendarbeit im Landkreis

Demografie Pilotregion Oberfranken 94 Die Festung Rockt Jugend- und Kulturtreff Struwwelpeter Kronach Mitternachts-Sport KJR und Schulen Festung Rosenberg mit Fränkischer Galerie Kronach mit Ausstellungen und Museumspädagogik Crana Historica Historischer Verein Kronach e.V. KRONACH leuchtet KRONACH Creativ e.V. Kronacher Klassik Akademie KRONACH Creativ e.V. unterstützt von/vom Fran- kenwaldgymnasium, Max-von-Welsch-Realschule, Berufsfachschule für Musik Oberfranken und Sing- und Musikschule im Landkreis Kronach Rosenmesse Fa. Stefanie Kober Rosenberg-Festspiele Kronach Musiksonntage LGS KRONACH Creativ e.V. und Kronach

Demografie Pilotregion Oberfranken 95 Wirkungstabellen: Best Practices

>>> Output = Leistungen der Akteure >>> Outcome = Wirkungen auf Ebene der Zielgruppe >>> Impact = Wirkungen auf gesellschaflicher bzw. übergeordneter Ebene.

Zu 3.5.1 starter-Projekt: Kinder-Uni Kronach

Output Outcome Impact DPO + Grundschule + Kinder-Uni Kinder (und Familien) im Land- Stadt und Landkreis Kronach Team kreis Kronach mit umliegenden Landkreisen 1 Test-Veranstaltung der Bamberger Insgesamt 430 Kinder zwischen 8 Neues attraktives Bildungsangebot Kinder-Uni, WS 2014 und 12 Jahren haben mit großem In- mit breiter Streuung der Teilneh- + teresse und Freude an den Themen menden; 3 eigenständige „Kinder-Uni Kron- und den Veranstaltungen teilge- pro Veranstaltung kommen 10-15 ach“-Veranstaltungen, 2015-2016 nommen Kinder aus umliegenden Landkrei- sen Aufbau einer nachhaltigen Koope- Kurzer Weg: Konzept und Umsetzung mit großer ration mit der zentralen Grund- ⋅ von der (eigenen) Grundschu- Nachhaltigkeit schule Kronach le direkt in die Uni ⋅ Veranstaltung in der Kreis- stadt Aufbau nachhaltiger Kooperationen Niveauvolle und attraktive Vorle- mit Universitäten, Hochschulen sungen: und Unternehmen im Umkreis in ⋅ Drachen Oberfranken ⋅ Römische Gladiatoren ⋅ Nachdenken über den Tod ⋅ Einhörner, Dschinnen und Werwölfe ⋅ Spanisch sprechende Welt ⋅ Medizin: Bauch ⋅ Radiologie & Strahlung Aufbau von 2 festen Teams: Gutes Gesamtkonzept: ⋅ Projektleitung ⋅ Empfang, Übergabe, An- ⋅ Helferkreis sprechpartner/innen ⋅ Möglichkeit zum Mittagessen ⋅ Pausenangebot und –betreu- ung PR und Merchandising: Identifikation, Erinnerung, Freude Je aktualisierte Flyer und Plakate, Studienausweise, Studienbücher, Give Aways

Sponsoring: Kostenlose Vorträge, Studienmate- Kostenloses Angebot für Familien 2015: Grafik- und Materialsponso- rial inclusive; ring: Kanzlei Wittmann (400 €) und Auf Wunsch: Mensa 2€; Rotary-Club Kronach (400 €) Sicheres Betreuungsangebot von 2016: Veranstaltungssponsoring: 11.00 bis 15.00 Uhr Koinor-Stiftung (3.450 €) und HE- LIOS Frankenwaldklinik (800 €) 7 unentgeltliche Referate von Pro- Professor/innen und Wissenschaft Nutzung von KnowHow aus Ober- fessor/innen zum Anfassen franken für Kronach und umliegen- de Landkreise 11 Presseauftritte in lokalen Pres- Zuverlässige Informationsstreuung Projektbezogene Werbung für Stadt sen, 2 Auftritte in „Radio 1“ und Landkreis

Demografie Pilotregion Oberfranken 96 Zu 3.5.2 starter-Projekt: Boys‘-Day (+ Girls‘-Day + Mädchen und Technik)

Output Outcome Impact Kooperationsteam: DPO + MGH/ Unternehmen und interessierte Genderarbeit im Landkreis Kron- BRK + Kindergarten-/Heim-/Hor- Jungen ach taufsicht im Landkreis Regelmäßige Teamtreffen in 2015 2 erfolgreiche Veranstaltungen Ergänzung des bestehenden Girls‘ und 2016 sowie laufende Abspra- 2015 und 2016 Day im Landkreis chen

Aktive Werbung interessierter Un- Attraktive ortsnahe Angebote für Erleichterte Wiederholbarkeit durch ternehmen in 2015: interessierte Jungen, ökonomische Organisationsstruktur 37 mit ca. 100 Plätzen über die Bundesebene

Werbung über die Homepage des Bundes in 2016: • 13 eingetragen über die Bundes-Homepage mit ca. 35 Plätzen, • weitere Stellen werden direkt vor Ort von den Jungen ange- fragt (z.B. Kindergarten)

Erreichte Teilnehmerzahl: Positive Erfahrungen und große Erfolgreiches Angebot 2015: ca. 100 Jungen (Feedback von Zufriedenheit von beiden Seiten 5 (von 10) beworbenen Schulen im (Feedback) Landkreis)

2016: o.A.; über die externe Orga- nisation sind keine ortsbezugenen Rückmeldungen verfügbar

Breite Informationsarbeit: Kurze Wege: Projektbezogene Werbung für den ⋅ Eigener Flyer in 2015 ⋅ Werbung über die Schule und Landkreis ⋅ Werbung an Schulen: Presse, ⋅ 2015: persönliche Abgabe des ⋅ Anmeldung zur Teilnahme Werbematerials an allen 10 online über das Bundesportal Schulen oder direkt vor Ort bei den ⋅ 2016: Unternehmen, persönliche Abgabe des Werbe- ⋅ Übergabe der Zertifikate durch materials an den 2 Realschulen die jeweilige Schule und 2 Gymnasien, Information für Lehrer und El- ternbeirat an 1 Gymnasium ⋅ 5 Presseartikel und Ankündigun- gen

Kostenneutral Kostenloses Angebot Kostenloses Angebot

Erfolgreiche An- und Einbindung Sicherung des Boys‘-Day als regel- Nachhaltigkeit: der Genderansätze in bestehende mäßiges Angebot im Landkreis Stabile Anbindung des Boys‘ Day Strukturen: an die Gleichstellungsstelle des ⋅ 3 zentrale Gespräche zur Ver- Landkreises ortung des Boys‘ Day und der  ein Unterstützer-Team Genderansätze in (Ehrenamts-) ist über das Bündnis Familie/ Strukturen des Landkreises Steuerungsgruppe noch ⋅ 1 Kooperationsgespräch mit der aufzubauen Wirtschafts- und Strukturent- wicklungsgesellschaft (WSE) im Landkreis Kronach ⋅ Diverse Direktkontakte zur Gewinnung von ehrenamtlicher Unterstützung

Demografie Pilotregion Oberfranken 97 Zu 3.5.3 starter-Projekt: Gemeinwesenarbeit als Schulfach (Service Learning)

Output Outcome Impact DPO + Schulen Lehrkräfte, Schüler/innen und Gemeinwesen, Soziale Berufe und soziale Organisationen Schulen im Landkreis Kronach Werbung von 3 interessierten Neues Modellprojekt an der Schule Erfolgversprechender Konzeptan- Schulen/Lehrkräften für einen satz im Testlauf Testlauf Kaspar Zeuß- Gymnasium Kronach: ⋅ 19 Schüler/innen  Positiv verlaufene Testläufe ⋅ Vorlesen in der „dunklen Jah- ⋅ 2 Lehrkräfte machen Mut, den Ansatz in reszeit“ in 3 Kleingruppen ⋅ 3 Organisationen: den Schulen/im Unterricht in ⋅ Nov. bis Febr. (4 Monate) ⋅ Altenheim die Fläche zu bringen. ⋅ 1x/Woche zu fester Tageszeit, ⋅ Offene Tagesbetreuung  Mit organisatorischer Unter- ⋅ im Rahmen des Deutschunter- ⋅ Grundschule stützung von außen ist eine richts der 7. Ganztagsklasse, ⋅ Positives Feedback von Schüler/ hohe Bereitschaft von Lehr- ⋅ Unterstützung durch die innen, Lehrkräften und den be- kräften und Schulen vorhanden Angestellten in den sozialen teiligten sozialen Einrichtungen bzw. aktivierbar. Einrichtungen,  Es gilt auf die jeweiligen ⋅ Akquise von sozialen Einrich- schulischen Rahmenbedingun- tungen, Vernetzung und Erstbe- gen Rücksicht zu nehmen und gleitung durch die DPO maßgeschneiderte Varianten zu unterstützen. Mittelschule Pressig: ⋅ 6 Schüler/innen  Die Testläufe haben eine ⋅ AG „Soziale Arbeit“ ⋅ 1 Lehrkraft durchgehend positive Beur- ⋅ freiwilliges Angebot in der ⋅ ASB-Altenheim Rothenkirchen teilung durch die Lehrkräfte Schule für 9. + 10. Klassen ⋅ Positives Feedback von Schüler/ bewirkt. ⋅ 1 Schuljahr innen, Lehrkräften und der be-  Über das Feedbackgespräch ⋅ 14-tägig zu fester Tageszeit teiligten sozialen Einrichtung mit den Lehrkräften konnte ⋅ Vorbereitung und Verarbeitung das Interesse an diesem Ansatz der Inhalte im Unterricht noch gesteigert werden. ⋅ eigenständig organisiert durch Lehrkraft

Grundschule Stockheim/Reitsch: ⋅ 14 Schüler/innen Empfehlung für den Landkreis: ⋅ Vereine + Gemeinde vor Ort ⋅ 1 Lehrkraft  Einführung des Ansatzes in der erkunden und mitarbeiten ⋅ 3 Vereine: Fläche, ⋅ im Rahmen der 3./4. ⋅ Bergbauverein  Installierung eines Arbeitskrei- Ganztagslkasse ⋅ Gartenbauverein ses (des Bündnis Familie oder ⋅ flexible Aktionszeiten ⋅ Musikverein der Bildungsregion Kronach), ⋅ im Klassenverband ⋅ Positives Feedback von Schüler/  Im AK sollten parallel weitere ⋅ selbst organisiert durch die innen, Lehrkräften, Bürgermeis- Ansatzpunkte der Öffnung von Lehrkraft/Rektorin ter und beteiligten Vereinen Schulen zum Gemeinwesen, wie der „Soziale Tag“, Pro- Kostenneutral Erfahrung Bürgerschaftliches En- jektwochen, P-Seminare u.a. gagement vorangetrieben und aufgewer- tet werden.  Der Ansatz wird zur Umset- Eigenständige Pressearbeit über Erfahrung Bürgerschaftliches En- zung in der Fläche Personalun- die Schulen (plus Partner) gagement terstützung benötigen.

Demografie Pilotregion Oberfranken 98 Zu 3.5.4 arbeitswelt-Projekt: Balance Berufsrückkehr

Output Outcome Impact connect/Neustadt + DPO Kursteilnehmende und Unterneh- Landkreise Kronach und Coburg men Gründung und Kurze Wege und feste Ansprech- Ansiedlung eines neuen starken Betrieb der Kronacher Zweigstelle partnerinnen vor Ort Bildungsträgers in Kronach connect ab Februar 2015

6 halbjährliche Kurse à 18 Teilneh- Intensives aber zeitlich überschau- Breiter Wirkungsgrad mit geplant mende, bares Weiterbildungs- und Coa- 104 Teilnehmenden insgesamt 104 Teilnehmende chingangebot, zugeschnitten auf die Bedürfnisse von Familien

Inhalte und Methoden: Modernes, niveauvolles und ganz- ⋅ Berufliche Orientierung ⋅ Unterstützung persönlicher heitliches Bildungs- und Coachin- ⋅ Lernen lernen Zielklärung gangebot ⋅ Umgang mit EDV und Internet ⋅ Unterstützung im selbständigen ⋅ Integrierte fachliche Lernen Weiterbildung ⋅ Grundlagenkenntnisse, Nutzung ⋅ Bewerbungstraining Lernplattformen ⋅ Prozesscoaching und Mento- ⋅ Aktualisierung berufsrelevanter ring Fachkenntnisse ⋅ Stellenpool mit 700 Angebo- ⋅ Bewerbungstraining ten pro Kursdurchlauf ⋅ Intensive individuelle Beglei- tung und Unterstützung ⋅ Effektive und auf individuelle Bedürfnisse abgestimmte Unter- stützung bei der Jobsuche und -vermittlung

Aufbau eines nachhaltigen regi- Direktes Modelllernen und Aus- Erste Schritte zum Aufbau eines onalen Mentoring-Netzwerks bei tausch mit Gleichgesinnten beständigen Mentoring-Netzwerkes connect in der Region ⋅ mit 12 ehrenamtlichen Men- tor/innen ⋅ aus den Sparten: Produzieren- des Gewerbe, Dienstleistun- gen, Pflege/Gesundheit 25 intensivere Gespräche mit Un- Unterstützung bei Bewerbungen Erste Schritte zur Sensibilisierung ternehmen zur Sensibilisierung im von Unternehmen: Umgang mit Rückkehrer/innen, zu ⋅ Fachkräftesuche, Nutzung regi- Arbeitszeitmodellen und Vereinbar- onalen Potenzials keit Familie & Beruf ⋅ Ausrichtung Vereinbarkeit Familie und Beruf Vermittlungsquote (in den ersten Erfolgsquote der Maßnahme für Erfolgsquote des Kursangebotes Arbeitsmarkt) in den ersten drei Teilnehmende derzeit bei 56-65% derzeit bei 56-65% Kursdurchgängen: 56-65%

14 Presseauftritte, 1 Auftritt „SAT Breite Öffentlichkeitsarbeit für die Eigenständige Vermarktung und 1“, Thematik „Wiedereinstieg in den Sicherung der Angebote; breite Öf- 8 Anzeigen von connect/Neustadt Beruf“ und die Bewerbung des fentlichkeitsarbeit für die Thematik 12 je aktualisierte Handouts, Plaka- Angebots „Wiedereinstieg in den Beruf“ te und Flyer für die Kursdurchgänge und Veranstaltungen (s.u.)

4 Feedbackgespräche DPO und Effektive Weiterentwicklung und Eigenständige Vermarktung und connect/Neustadt einschließlich re- Sicherung des Kurs-Angebots Sicherung des Kurs-Angebots gelmäßigem Informationsabgleich

Demografie Pilotregion Oberfranken 99 3 Treffen zum Aufbau einer nach- Sicherung von Angeboten zum Aufbau einer nachhaltigen Netz- haltigen Netzwerkstruktur „Familie Thema „Vereinbarkeit von Familie werkstruktur „Familie und Beruf“ und Beruf“ im Landkreis Kronach und Beruf“, im Landkreis Kronach (mit zukünf- mit langfristige Unterstützung der tig möglicher Anbindung an das ⋅ Zukunftscoach Landkreis Kron- Thematik „Wiedereinstieg in den Regionalmanagement im Landkreis ach Beruf“ oder das Bündnis Familie) ⋅ Gleichstellungsstelle Landkreis Kronach ⋅ Agentur für Arbeit (Coburg/ Lichtenfels/Kronach) und Gleichstellungsstelle ⋅ Job-Center Kronach ⋅ DPO und KRONACH Creativ mit Bündnis Familie

Organisation und Durchführung 3 attraktive Vormittage zur Infor- 3 attraktive Orientierungs-Vormit- von landkreisbezogenen Info- und mation und Selbstreflexion tage zur Aktivierung der „Stillen Aktions-Veranstaltungen: Reserve“ im Landkreis unter Einbe- ⋅ 1 Infotag im Rahmen des Netz- zug von Unternehmen, Kammern, werkes „Familie und Beruf“: Verbänden und Unterstützungs- „Ich starte durch!“ angeboten für Berufsrückkehrer/ ⋅ 2 connect-Aktionstage zur innen Bewerbung des Kursangebots: „Ich will wieder arbeiten“

Nachhaltigkeit des Projekts und Sicherung von Angeboten für Be- Nachhaltiger Aufbau von Koopera- einzelner Elemente durch: rufsrückkehrer/innen tion und Unterstützungsleistungen ⋅ Aufbau einer regionalen im Feld „Fachkräftesicherung“ für Netzwerkstruktur „Familie und den Landkreis Kronach und die Beruf“ Region ⋅ Ausbau der regionalen Un- ternehmenskontakte und connect-Stellenbörse ⋅ erste Schritte zur Sensibilisie- rung von Unternehmen ⋅ erste Schritte in den Aufbau eines beständigen Mento- ring-Netzwerks in Anbindung an connect/Neustadt

Gesamtvolumen: 343.567 € Unterstützung Berufsrückkehrer/ Unterstützung Arbeitsmarkt und Davon: innen Region Arbeitsmarktfonds: 274.853 € Eigenmittel connect: 68.713 €

Demografie Pilotregion Oberfranken 100 Zu 3.5.5 arbeitswelt-Projekt: Demografie-feste Personalentwicklung

Output Outcome Impact connect/Neustadt + Zukunfts- Teilnehmende Unternehmen Landkreise Kronach, Coburg und coach/ Regionalmanagement Lichtenfels und Wirtschaft Landkreis + DPO Gründung und Kurze Wege für Seminare und Ansiedlung eines neuen starken Betrieb der Kronacher Zweigstelle Coaching Bildungsträgers in Kronach connect ab Februar 2015

4 Informationsveranstaltungen zur umfassende Vorabinformation 4 niveauvolle Veranstaltungen mit Bewerbung des Projekts im ersten ergänzenden Fachvorträgen; Durchgang in den drei Landkreisen eigenständige TN-Akquise plus Neustadt/Coburg;

300 Info-Mailing an KMU;

für 2. Durchgang: über Empfeh- lung, direkte Beratung, Mailing und Telefonate

1. Durchgang (2016): Individueller Beginn; Für die Landkreise kostenlose ⋅ 10 Unternehmen operative Begleitung und Stärkung ⋅ 65 Führungskräfte Kostenloses Angebot; Eigenbe- von über 20 kleinen und mittleren 2. Durchgang (2016/2017): teiligung durch Freistellung von Betrieben ⋅ Akquise, Auswahl und Be- Mitarbeiter/innen ginn von 10 Unternehmen erfolgt ⋅ 2 Unternehmen werden beraten

Projektinhalte: Professionelles, individualisier- Standort- und Fachkräftesicherung ⋅ Bestandsaufnahme: tes und umsetzungsorientiertes Demografie-Analyse mit der Qualifizierungs-, Beratungs- und „Lebensuhr Unternehmen“, Coaching-Angebot zum Thema „Zu- Professionelles umsetzungsorien- Ermittlung zukünftigen Fach- kunftssicherung und wettbewerbs- tiertes Angebot kräftebedarfs, Erkennen von fähige Belegschaften“ Mitarbeiterwünschen, Festle- gung des Handlungsrahmens Aus den Bestandaufnahmen heraus ⋅ Zielvereinbarungen wurden die Bedarfe definiert und ⋅ Seminare: im Projekt die passgenauen Semi- Vermittlung wichtiger Tools nare, Workshops und Coachings und Instrumente der Perso- entwickelt. nalentwicklung ⋅ Workshops/Coachings: In der 2. Runde wurden die Erfah- Unternehmensspezifische An- rungen der ersten Projektrunde wendung von Tools und systematisch genutzt. Instrumenten ⋅ Prozessfeedback ⋅ Qualitätssicherung

In Unternehmen entwickelte und Passgenaue Vermittlung von Tools Professionelles umsetzungsorien- unterstützte Themen und Maßnah- und Kompetenzen tiertes Angebot men: bisher: ⋅ 11 Seminare ⋅ 52 Coaching ⋅ 331 Mitarbeiterinterviews ⋅ 38 Workshops ⋅ 5 Beratungen je Unternehmen ⋅ 90 Beratungen in Unterneh- men insgesamt

Demografie Pilotregion Oberfranken 101 Informationsstreuung über Presse, professionelle Informations- und professionelle Informations- und Zeitschriften und Homepages, 2 Öffentlichkeitsarbeit Öffentlichkeitsarbeit Flyer

3 Feedbackgespräche DPO und Qualitätssicherung des Angebots Eigenständige Bewerbung und connect/Neustadt + Zukunfts- Sicherung des Angebots coach; regelmäßiger Informations- abgleich

Halbjährliche Treffen und re- Qualitätssicherung des Angebots Eigenständige Bewerbung und gelmäßige Telefonkontakte und Sicherung des Angebots Info-Mails zur Vernetzung und Eingliederung des Angebots in vor- Aufbau themenbezogener Vernet- handene Strukturen mit: zung ⋅ Agenturen für Arbeit ⋅ Berater in AA ⋅ IHK

Organisation und Durchführung Anregung eines regelmäßigen Fach- Erste Schritte zum Aufbau von von 10 Personaler-Stammtischen austauschs zwischen Personal-Zu- eigenständigen Personaler-Netz- in Neustadt/Coburg und Kronach: ständigen in Unternehmen werken in Neustadt/Coburg und ⋅ wechselnde Themen Kronach ⋅ Informationen zum Projekt ⋅ Netzwerkaustausch

Nachhaltigkeit: 1 dauerhaft vorhandenes, regiona- 1 dauerhaft vorhandenes, regiona- Sicherung durch Ausarbeitung les Coaching- und Bildungsangebot les Coaching- und Bildungsangebot des Angebots als eigenständiges für Unternehmen in Oberfranken connect-Produkt Gesamtvolumen: 289.697 € Unterstützung KMU Unterstützung Arbeitsmarkt und Davon: Region Arbeitsmarktfonds: 231.763 € Eigenmittel connect: 57.934 €

Demografie Pilotregion Oberfranken 102 Zu 3.5.6 transparenz-Projekt: Den demografischen Wandel lokal erfassen. Ent wicklung eines Messinstruments zur Erhebung von demografie-rele- Vanten Daten am Beispiel des Landkreises Kronach

Output Outcome Impact KRONACH Creativ e.V. + HS Co- Kleine Kommunen im ländlichen Landkreise in Oberfranken und burg Raum Bezirk Oberfranken Ab April 2014: Chance: Chance: 2 Treffen zur Vorberatung ⋅ Unterstützung für stra- ⋅ Unterstützung für stra- (mit der Universität Bamberg) tegische demografie-relevante tegische demografie-relevante Planung in Kommunen Planung in Kommunen Ab Oktober 2014: Chance: Chance: 3 Treffen zu/r: ⋅ leicht zu bedienendes ⋅ übertragbares, leicht zu ⋅ Klärung des Kooperations- Mess-Tool bedienendes Mess-Tool verbundes (Ausscheiden der Universität Bamberg) ⋅ Zielstellung ⋅ Doktorandenwerbung

Unterstützung über die Hochschule Chance: Chance: Coburg: ⋅ Feedback des eigenen ⋅ zielführender Umgang ⋅ Anfrage TAO-Mittel örtlichen Potenzials mit Statistik auf kommunaler und ⋅ interessierter Doktorand ⋅ Feedback der örtlichen Landkreis-Ebene Entwicklung ⋅ datengestützte Aussagen ⋅ Grundlage für demogra- über die „Attraktivität“ und „Zu- fie-relevante Planung (Perspekti- kunftsfähigkeit“ des Landkreises ventwicklung, Konzentration auf und seiner Kommunen wenige Handlungsfelder, Ziele und ⋅ Basis für ein zielführendes Maßnahmen) Zusammenwirken der Kommunen in den Themen „Demografie“ und „Zukunftssicherung“

Antragsstellung mit Exposé bei der Oberfrankenstiftung im Januar 2015; Endgültige Antragsablehnung durch die Oberfrankenstiftung im Novem- Antragsüberarbeitung und Wieder- ber 2015; die Projektidee ruht seitdem vorlage bei der Oberfrankenstif- tung im Oktober 2015

Demografie Pilotregion Oberfranken 103 Zu 3.5.7 strategie-Projekt: Kommunalmarketing

Output Outcome Impact KRONACH Creativ e.V. mit Pro- Teilnehmende Gemeinden mit Bayerischer Gemeindetag Kreis- jektmanagement Bürgermeistern, Gemeinderäten verband Kronach und Landkreis und Verwaltungsleitung Kronach Projektvorstellung im Bayerischen Individualisiertes lokales Bildungs-, Individualisiertes lokales und für Gemeindetag Kreisverband Kronach Coaching- und Unterstützungsan- den Landkreis kostenloses Bil- mit Werbung von 3 Modellkommu- gebot zum kleinen Preis dungs-, Coaching- und Unterstüt- nen zungsangebot für Kommunen

2 Presseauftritte Streuung der Thematik und des Streuung der Thematik und des Angebots Angebots

Gesamtvolumen: 343.750 € Unterstützung Kommunen im Land- Unterstützung Kommunen im Land- Davon: kreis Kronach kreis Kronach Bayerisches Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat: 275.00 € KRONACH Creativ: 34.375 € Oberfrankenstiftung: 34.375 €

Durch einen verspäteten Beginn und Einstellung der Projektmitarbeiterin ab Juni 2016 befindet sich das Projekt noch in der Phase der Projektvorbereitung.

Projektplanung

1. Erstellen Anforderungsprofil und Ausschreibung der Stelle des Projektmanagers 2. Anstellung und Einarbeitung des Projektmanagers 3. Projektvorstellung für die Landkreisbürgermeister und Angebot zur Projektteil- Projekt- nahme vorbereitung 4. Auswahl von drei Projektgemeinden (Entscheidung Lenkungsgruppe) 5. Einführungsworkshop mit den Bürgermeistern der beteiligten Modellgemeinden 6. Ausschreibung und Anstellung Projektassistenz

Erfassung Stärken, Ziele, Erarbeitung Leitbild, Alleinstellung 1. Analyse der jeweiligen Ortsentwicklung, vorhandener Stärken, Ziele und laufen- der Projekte in enger Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister und Projektma- nager 2. Interviews mit Persönlichkeiten des Ortes und seiner Ortsteile in Kleingruppen zu den besonderen Stärken, Problemstellungen, Entwicklungsvorschlägen und Projektanregungen 3. Erste Zusammenstellung möglicher Handlungsansätze und Ziele I. Projektum- setzung 4. Findungsworkshop mit jeweiligen Bürgermeistern, Gemeinderäten und der Ver- waltungsleitung Umsetzung bis 5. Erste Zusammenstellung von Handlungsfeldern mit kommunalen Zielen, Leitbild 31.05.2017 und möglichem Alleinstellungsmerkmal. (Besonderer Wert muss auf die individu- elle Situation der Ortsteile und deren Einbindung gelegt werden.)

6. Workshop mit jeweiligen Bürgermeistern, Gemeinderäten und der Verwaltungs- leitung zur Überarbeitung, Weiterentwicklung und Ausrichtung des Konzeptent- wurfes 7. Öffentliche Vorstellung des Konzeptentwurfes und Diskussion mit der Bürgerschaft

Demografie Pilotregion Oberfranken 104 Erarbeitung Marketingplan mit Umsetzungsmaßnahmen 1. Ausschreibung und Beauftragung einer Marketingagentur zur Unterstützung von Projektmanager und Modellkommunen 2. Erarbeitung eines generellen, kommunalen Marketingplanes mit dem Ziel einer- II. Projekt- seits die Bürgerschaft zu informieren und für die kommunalen Ziele zu begeis- umsetzung tern und andererseits die kommunalen Stärken und Besonderheiten nach außen bestmöglich darzustellen Umsetzung bis 31.12.2017 3. Erarbeitung eines jeweils individuellen, kommunalen Umsetzungsplanes mit konkreten, zielführenden Maßnahmen in einem Workshop mit jeweiligen Bürger- meistern, Gemeinderäten und der Verwaltungsleitung 4. Umsetzung erster in der Bürgerschaft wahrnehmbarer Aktionen

Umsetzung Marketingmaßnahmen in Modellkommunen und Projektauswei- tung auf weitere LK-Kommunen 1. Schrittweise Umsetzung der Marketing-Maßnahmen in kommunaler Verantwor- tung, wie Homepageanpassung, planmäßige Social-Media-Aktivierung, Pressebe- III. Projekt- richterstattung, Journalistentour, Storytelling, Schüleraktivierung, Festveranstal- umsetzung tung, zielorientierte Aktionen in den Modellgemeinden, kommunaler Newsletter

Umsetzung bis 2. Regelmäßig ab Mitte 2017 vierteljährlich stattfindende Workshops für Kommu- 31.12.2018 nalvertreter des Landkreises mit dem Ziel der parallelen Umsetzung der Schritte des Projektes Kommunalmarketing in weiteren, interessierten Kommunen

Demografie Pilotregion Oberfranken 105 Zu 3.5.8 engagement-Projekt: Zukunft Mitte Marktrodach

Output Outcome Impact AK + Verwaltung Anwohner der Hauptstraße + Marktgemeinde Marktrodach Bürgerschaft Marktrodach Mai 2014 bis Januar 2015 monatli- Belebung der Straße und Ortsmitte 3 Aktions-Wochenenden Fr/Sa/So che und vor Projektbeginn wö- durch Menschen im Dezember 2014 für Bürgerschaft chentliche Treffen und Anwohner der Hauptstraße

Diverse Gespräche mit Anwohnern, Chance: Steigerung der Attraktivität des Eigentümern, Geschäftsinhabern, ⋅ Gäste und Kunden für Ortskerns mit atmosphärischer Be- Einzelhändlern der Hauptstraße vorhandene Läden und leuchtung, Ladenöffnung, nachhal- zum Projektvorhaben Gaststätten tiger Schaufenstergestaltung, Pop ⋅ Belebung der Ortsmitte Up-Stores und Aktionen im Dezem- ber (Beleuchtung bis Dreikönig) Mobilisierung vieler Kräfte und Sensibilisierung für die Situati- 3 Bedarfsläden mit Teil-Öffnungs- Potenzialträger im Ort: on der Hauptstraße mit enormen zeiten an den Wochenenden: Grundschule, Evangelische Kir- Ladenleerständen sowie ihrer Verkauf lokaler Produkte (Honig, che, Gaststätte, Künstler/innen, Anwohner Schnitzarbeiten, Holzdeko, Holz- Klein-Handwerk und –Dienstleis- kunst-Lampen, Keramik, Gesund- tungen (Läden), Selbständige (Aus- heit, Gemüse KbA) lagen und Eigenwerbung), Flößer- verein mit Flößermuseum

KnowHow- und Service-Sponsoring: Angebote und Tipps für eine attrak- 4 bleibende Groß-Fotofolien an Fotograf, Folienerstellung und –an- tivere Laden- und Schaufensterge- dauerhaft leeren Schaufenstern bringung an Schaufenstern, Flyer- staltung und Plakaterstellung, Plakatdruck, 2 Kunstausstellungen in leeren oder Unterstützung bei der Schaufens- schlecht dekorierten Laden-Schau- tergestaltung (Kunst in Schaufens- fenstern tern)

Finanz-Sponsoring 2.540 €: Anregung zu Eigeninitiative und – Sensibilisierung für die Ortsmitte Unternehmen aus Marktrodach (+ verantwortung mit extremen Ladenleerständen, KRONACH Creativ + Gemeinde), z.B. Nikolausaktion der Flößer, 1 thematischer Input für Diskussio- Ladenrenovierung, 1 Schaufenster- nen zu ISEK und Zukunft Marktro- => eine für die Projektgröße ausge- verschönerung, 1 ausgeräumter dachs sprochen kostensparende Umset- Laden, Angebot „Kinder-Kino“ der zung! Pfadfinder Stamm Artus in der Ortsmitte

Unterstützung bürgerschaftlichen Innovationen und Eigeninitiative: Gestalterische Anregungen für Engagements: ⋅ ab 2017 wird die Evangeli- die Gestaltung (Beleuchtung) von ⋅ neues Selbstbewusstsein sche Kirche die Idee der Fassaden- Evangelischer Kirche und Rathaus bürgerschaftlich Engagierter beleuchtung übernehmen und in im Ortskern ⋅ Sichtbarmachung des „AK eine dauerhafte Lichtinstallation Familienfreudiges Marktrodach“ investieren durch belebende Aktionen im Ortskern

Demografie Pilotregion Oberfranken 106 Zu 3.5.9 engagement-Projekt: Mädchen-Café Kronach

Output Outcome Impact AK Familienfreudiges Kronach Schülerinnen (12-16 Jahre) Stadtpolitik, Verwaltung und Öffentlichkeit AK-Treffen im ca. 6-wöchigen Mädchen-Café alle 4- 6 Wochen Offenes, moderiertes Angebot für Rhythmus mit 6-8 Aktiven (seit mit 10-15 Teilnehmerinnen Mädchen in der Stadt Kronach zur 2012) ⋅ Planungen zur Stadtent Stadtentwicklung und Mädchenar- wicklung beit ⋅ konkrete Freizeit- und Bildungsangebote

Unterstützung in der Umsetzung U 16 Party Attraktives Partyangebot für Ju- der mit den Mädchen entwickelten ⋅ Organisation gendliche unter 16 Jahren Vorhaben; ⋅ Umsetzung ⋅ Teilnahme 5 – teiliger Kurs „Tierbetreuung“ Vernetzung mit Seniorengemein- Kontaktaufbau zu Referenten, schaft Kronach Stadt und Land e.V., Kooperationspartnern und Unter- Unterstützung ältere Menschen stützern durch die Schülerinnen

Akquise finanzieller Projektunter- Veranstaltungsreihe „Kronach erle- Gestaltung eines öffentlichen stützung: ben. – Entdecke deinen Lieblings- Platzes im Stadtgebiet durch die „Demokratie leben!“ (VHS): 2.700 € platz im Freien“ Mädchen (in Umsetzung)

Teilnehmer/innen: Wachsende Breitenwirkung Aktivierung neuen und jungen Bür- ⋅ Festes Orga-Team gerschaftlichen Engagements Mädchen: 7 ⋅ Veranstaltungsbesucher: 10 ⋅ U 16 Party: 80

Regelmäßige projektbezogene Pres- Wertschätzung und Anerkennung Andere Gruppierungen werden searbeit in den lokalen Pressen und für eigenes Engagement; An- aufmerksam und beginnen eigene über Social Media wachsen von Unterstützung und Projekte und Initiativen Kooperation

Einrichtung und Befüllung einer Wertschätzung und Anerkennung Plattform für Junge Menschen in neuen Homepage www.jun- für eigenes Engagement; An- Kronach ges-kronach.de wachsen von Unterstützung und Kooperation

Demografie Pilotregion Oberfranken 107 Zu 3.5.10 engagement-Projekt: Engagierte Stadt Kronach

Output Outcome Impact Träger, Kernteam und Kooperati- Vereine, Organisationen und Bür- Politik, Verwaltung und Öffent- onskreis gerschaft lichkeit Seit Beginn im Mai 2014 ca. monat- Aufbau Kooperation für Bürger- Übergeordneter Kooperations- und liche Treffen des Kernteams, schaftliches Engagement in der Ansprechpartner für Politik und 5 Treffen des Kooperationskreises 1 Kreisstadt mit Ortsteilen: Verwaltung Klausurtag Kooperationskreis Sprachrohr, Motor, Erneuerer und Projektumsetzer

Erfolgreiche Bewerbung um Förd- Unterstützung für das Bürger- Unterstützung für die Stadt ergelder im zweistufigen Verfahren schaftliche Engagement (Febr. + Juli 2015): 50.000 €/Engagierte Stadt

Aufbau und Begleitung Team und Aufbau einer nachhaltigen Gemein- Aufbau einer professionell und Kooperation; sam-Wirken-Kooperation, sektorenübergreifend aufgestellten Herausarbeiten von gemeinsamen professionelle Prozessbegleitung Unterstützerstruktur für Bürger- Zielvereinbarungen: und –unterstützung, schaftliches Engagement ⋅ Perspektive „Jede/r ist DPO als Rückgratorganisation engagiert“ ⋅ 5 Handlungsfelder mit Maßnahmen

Moderation und Protokolle der Treffen durch die DPO

Aufbau eines Adresspool zur Kon- Vernetzung vorhandener Angebote Überblick und Kontakte zu taktarbeit: und Organisationen Organisationen, Institutionen 385 Organisationen, Institutionen und Unternehmen, die mit und Unternehmen in Stadt und Bürgerschaftlichem Engagement zu Ortsteilen von Kronach, die mit tun haben Bürgerschaftlichem Engagement zu tun haben Entwicklung eines Fragebogens Abfrage von Ist-Stand, Einschät- Überblick über das vorhandene Durchführung und Auswertung der zungen zu Zukunft und Bedarf, bürgerschaftliche Engagement Umfrage: Ideen und Wünschen 35% Rücklauf => Ansatzpunkte für das Projekt

Organisation und Durchführung Thematische Plattformen für Ver- Thematische Fundierung und von Veranstaltungen und Aktionen netzung und Kooperation: Unterstützung bei der politischen ⋅ Auftaktveranstaltung mit Meinungsbildung; Impulsreferat (Uwe Amrhein, Generali Zukunftsfonds) und Aktivierung der Politik; Diskussion ⋅ Eröffnung Kronacher Mit- Anstiftung der Bürgerschaft zu En- mach-Börse gagement und Eigeninitiative

Einrichtung der neuen „Kronacher Anlaufstelle für an Bürgerschaft- Schaffung einer Anlaufstelle für die Mitmach-Börse“ lichem Engagement Interessierter Bürger und Ehrenamtsorganisatio- und Organisationen: nen der Stadt Einstellung ¼-Stelle Personal (über ⋅ Information Caritas KV) ⋅ Matching Interessierte und Angebote Befüllung eines stadtbezogenen ⋅ Beratung Ehrenamtsportals ⋅ Unterstützung von Orga- nisationen

Demografie Pilotregion Oberfranken 108 2 Treffen der Bildungsanbieter für Attraktive Bildungsangebote im Unterstützung von Vereinen und Bürgerschaftliches Engagement Bereich Bürgerschaftliches Engage- Ehrenamts-Organisationen, Wer- ⋅ Systematisierung der Bil- ment bung für neues Bürgerschaftliches dungsangebote, Engagement ⋅ Aufbau Kooperation der Bildungsanbieter ⋅ Bedarfsgerechter Ausbau des Bildungsangebots aktionsbezogenes Sponsoring: Anstiftung zu Eigeninitiative Unterstützung durch Firmen der 750 € Raiffeisen Volksbank Region Vertretungsarbeit auf Bundesebene Synergieeffekte für die Organisati- Synergieeffekte für die Stadt aus (Netzwerktreffen der 50 „Engagier- onen aus Know How-Transfer Know How-Transfer ten Städte“) und im bayerischen Verbund (BENO) durch die DPO

Demografie Pilotregion Oberfranken 109 Zu 3.5.11 engagement-Projekt: Aktivierung von bürgerschaftlichem und pri Vatwirtschaftlichem Engagement als gestaltende Kraft im länd lichen Raum

Das Projekt startet im November 2016. Ein Auszug aus dem Konzeptantrag verdeutlicht Ziele und Vorgehen:

4. Ansatzpunkte und Ziele des Projekts

4.1. Ansatzpunkte des Projekts

Ausgehend von einer gemeindlichen strategischen Ausrichtung (im sozialen Feld) soll lokales bürgerschaftliches und privatwirtschaftliches Handeln sollen mindestens 3 Kommunen mit einer Einwohnerzahl bis zu ca. 5.000 EW im Landkreis Kronach – modellhaft für vergleichbare Struk- turen in Oberfranken - begleitet werden.

1. Im Fokus steht die Aktivierung bisher ungenutzter Engagement-Potenziale kleiner Ge- meinden: Neue Zielgruppen bürgerschaftlichen und privatwirtschaftlichen Engagements sollen mit aktuellen demografie-relevanten Themen, Anliegen und Problemen der eigenen Kommune zu neuer Eigeninitiative angeregt werden. Vorrangig sollen dabei neue soziale Handlungsfelder in den Blick genommen werden. In diesem Zusammenhang kann die größer werdende Gruppe der Flüchtlinge als aktiv mitgestaltende Kraft in gemeindlichen Entwick- lungsprozessen einbezogen werden.

2. Die politischen Führungskräfte der Modell-Kommunen werden über den selbsterarbeiteten und -gestalteten Kommunikationsprozess ihrer Handlungsfelder, Perspektiven und Ziele befähigt, ein „Sog“-bewirkende Vorangehen selbst zu erzeugen.

3. Konkret sichtbare Ergebnisse in Form von demografie-relevanten Neuerungen (Projekten, Aktivitäten, Strukturen, Qualitätssteigerung) sollen auf diese Weise in den beteiligten Kom- munen entstehen.

4.2. Ziele bis 2018

1. In den Modellgemeinden herrscht Aufbruchsstimmung: Neue Bürger/innen engagieren sich, es ist deutliches Bewusstsein für Eigenverantwortung im Sinne von Engagement in der „Ge- meindefamilie“ entstanden; Freude und gute Kommunikation unter den Akteuren ist sicht- und spürbar.

2. Pro Gemeinde wird mindestens eine Arbeitsgruppe begleitet, d.h. mindestens 3 Arbeitsgrup- pen sind im Prozess aktiv. Hier wird aber der individuelle Prozess vor Ort entscheiden, ob und wie Strukturen effektiv neu zu bilden bzw. zu ertüchtigen sind. Es ist auch denkbar, dass sich pro Projekt, eine Arbeitsgruppe findet.

3. 2 - 4 (soziale) demografie-relevante Projekte pro Gemeinde, getragen durch bürgerschaft- liches Engagement und unter Nutzung von privatwirtschaftlicher Initiative, sind erfolgver- sprechend auf dem Weg.

4. Attraktive Formen der Anerkennung bürgerschaftlichen und privatwirtschaftlichen Engage- ments sind durch die Gemeinde und Politik entwickelt und etabliert.

5. Die Ausrichtung der Gemeinden (im sozialen Feld) ist in Form eigenständiger Handlungskon- zepte formuliert und politisch verabschiedet.

6. Nachhaltige Kommunikations- und Vernetzungsstrukturen von Politik, Verwaltung und bür- gerschaftlich Engagierten sind vor Ort eingerichtet.

Demografie Pilotregion Oberfranken 110 4.3. Konkrete Aufgaben der Projektstelle

In der Ausstrahlung eines „Freiwilligenzentrums auf 2 Beinen“ wirkt das Projektteam, bestehend aus einer 5 Std./Wo. Pädagogische Leitung, 30 Std./Wo. Dipl. Päd/Soz.Päd und einer 8 Std./Wo. Verwaltungsangestellten:

1) vor Ort:

Unterstützung der internen und externen Kommunikation von Strategie, Handlungssträn- gen, Aktivitäten, allgemeiner Bewusstseinsarbeit für Veränderung und Eigeninitiative, Bestandsaufnahme vorhandenen bürgerschaftlichen und privatwirtschaftlichen Engage- ments (quantitativ, qualitativ), aktive Begleitung und Unterstützung von Bürgerprojekten zu aktuellen, demografie-re- levanten (sozialen) Themen und Problemen vor Ort, Innovation von Ehrenamtsverständnis und -strukturen im Rahmen der Projekte, ggf. Ver- einscoaching, Bildungsarbeit für Führungskräfte zum Prozessverständnis: Perspektiven erzeugen Sog für Aktivitäten aus Bürgerschaft und Privatwirtschaft, breite Öffentlichkeitsarbeit, Aktionen mit Ausrichtung auf bisher Nicht-Engagierte, Ak- tionen zur Anerkennungskultur, Präsentation der Thematik bürgerschaftliches und privatwirtschaftliches Engagement in politischen und fachlichen Gremien vor Ort, Unterstützung von Bemühungen zur Stärkung der Transparenz politischen Handelns und der öffentlichen Anerkennung von bürgerschaftlichem und privatwirtschaftlichem En- gagement, prozessbegleitende Dokumentation – beinhaltet auch eine Fortschreibung der Konzepti- on sowie Zwischenberichte jeweils zum 01.03. eines Projektjahres. Backoffice-Aufgaben zur Sicherstellung der Durchführung des Projektes

2) zentral:

Dokumentation und Auswertung der Prozessergebnisse im Überblick der Gemeinden, Mitwirkung in und Teilnahme an übergeordneten landkreisrelevanten oder auch überre- gionalen Gremien, Aufbau, Gewinnung und Ausbau von politischer Akzeptanz für ein neues Bürgerschaft- liches Engagement Pädagogische Begleitung und Leitung des Projektes Konzeptweiterentwicklung sowie Sicherstellung der Nachhaltigkeit über den Projekt- zeitraum 2018 hinaus und ggf. Ausweitung des Projektes auf weitere Gemeinden im Landkreis Kronach Projektbezogene Öffentlichkeitsarbeit.

Demografie Pilotregion Oberfranken 111 Zu 3.5.12 struktur-Unterstützung: AK „Bürgergesellschaft stärken“ Der Bildungsregion Kronach

Output Outcome Impact AK-Leitung: DPO und Kommunale AK-Mitglieder Landkreis Kronach Jugendarbeit im Landkreis 5 Treffen, á 2 Stunden Breite Diskussion über: Erarbeitung Ist-Stand, Bewertun- ⋅ Demografischen Wandel gen, Best-Practice, Unterstützung mit Vorbereitung, Organisation, ⋅ Zukunft des Bürgerschaft- strategische Ausrichtung und kon- Moderation und Protokoll lichen Engagements krete Handlungsempfehlungen ⋅ Nachwuchsförderung im Bereich Engagement ⋅ Bildungsverständnis ⋅ Chancen und Herausforde- rungen von Gemeinden, Ehren- amts-Organisationen und Schulen, ⋅ Ansatzpunkte für verbes- serte Zukunftsfähigkeit in diesen Strukturen

Teilnehmende Führungskräfte aus: Erste Schritte zum Aufbau einer Erste Schritte zum Aufbau einer 2 Gymnasien, Kreisjugendring, Kooperation „SchuleGesellschaft“ Kooperation „SchuleGesellschaft“ Feuerwehr, Evangelische Jugend im auf Landkreisebene auf Landkreisebene Dekanat, Katholische Jugend, Kol- ping, Katholische Erwachsenenbil- dung, Jugendkulturtreff Struwwel- peter Kronach, BRK Kreisverband, Caritasverband für den Landkreis, 1. Bürgermeister Gemeinde Stock- heim, Kommunale Jugendarbeit im Landkreis, Steuerungsgruppe Bünd- nis Familie, KRONACH Creativ e.V.

Ergebnispapier mit Vorstellung im Weitergabe von Einschätzungen, AK-Ergebnis als Grundlage für die Jugendhilfeausschuss und beim 2. Bedenken, Wünsche und konkrete Bewerbung um das Gütesiegel „Bil- Bildungsforum Sommer 2015 Anträge für: dungsregion“ ⋅ Erweiterung des Bildungs- begriffs für den Landkreis Kronach ⋅ Handlungsempfehlungen im Feld Bürgerschaftliches Engagement und außerschuli- sche Bildung

kostenneutral Kostenneutral für den Arbeitskreis Kostenneutral für den Landkreis

Demografie Pilotregion Oberfranken 112 Zu 3.5.13 struktur-Unterstützung: Bündnis Familienfreudiger Landkreis Kronach

Output Outcome Impact Steuerungsgruppe und DPO 155 Bündnismitglieder, 6 Fami- Landkreis Kronach und Öffent- lienfreudige Gemeinden und lichkeit thematisch Interessierte aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens Ca. 8 Treffen pro Jahr der Steue- Netzwerkstruktur mit Motor und Eigenständige Netzwerkstruktur im rungsgruppe: Ansprechpartner/innen sozialen Bereich mit Motorfunktion Überblick und Diskussion aktueller für den Landkreis und kompetenten Themen und Bereiche, Verzahnung Vorbereitung aktueller Themen und Ansprechpartner/innen von Vorhaben Best-Practice

Moderation und Protokoll durch die DPO

1 öffentliches Bündnisplenum pro 3 niveauvolle, Landkreis bezogene 3 niveauvolle, Landkreis bezogene Jahr mit je ca. 80 TN, thematisch Bildungsveranstaltung Bildungsveranstaltung gegliedert in 3 Workshops: 2014: Möglichkeit zu Begegnung, Erfah- Neutrale Plattform für Ideenaus- ⋅ Bürgerschaftliches Engage- rungsaustausch und Diskussion tausch und Kooperation ment – Kinder und Jugend- liche Aufbereitung aktueller Themen und Aufbereitung aktueller Themen und ⋅ Mobilitätskonzept ÖPNV innovativer Best-Practice aus dem Best-Practice mit Innovationscha- ⋅ Leerstand verwandeln – Obe- Landkreis und überregional rakter für den Landkreis res Rodachtal 2015: ⋅ Bürgerschaftliches Engage- ment - Freiwilligenzentren ⋅ Betreutes Wohnen zuhause ⋅ Schrumpfung und Leerstand 2016: ⋅ Bürgerschaftliches Engage- ment - Evaluation Kronach; ⋅ Flüchtlinge und Asyl im Landkreis ⋅ Leerstand - Attraktives Woh- nen ⋅ Unterstützung bei Organisation, Durchführung und Workshopleitung durch die DPO

1 öffentliche Herbst-Veranstaltung 3 weitere niveauvolle, Landkreis 3 weitere niveauvolle, Landkreis pro Jahr mit ca. 100 TN und wech- bezogene Bildungsveranstaltung bezogene Bildungsveranstaltung selndem Format: ⋅ 2014: Vortrag Loring Sittler Möglichkeit zu Begegnung und Plattform für Ideenaustausch und (Generali Zukunftsfonds) Diskussion Kooperation ⋅ 2015: Horst W. Opaschowski (Zukunftsforscher) ⋅ 2016: Ausstellungseröffnung „Familienfreudig auf dem Weg“ (Nov. 2016) Unterstützung bei Organisation und Durchführung durch die DPO

Demografie Pilotregion Oberfranken 113 2 Treffen pro Jahr des Motor für den zukunftsfähigen Eigenständige thematische Netz- AK Ferienmacher im Landkreis Ausbau von Ferienangeboten in werkstruktur mit Motorfunktion für Kommunen und Landkreis den Landkreis zum Thema Ferien- Unterstützung bei Organisation angebote (Programme, Betreuung, und Durchführung der Treffen Freizeiten) durch die DPO

Unterstützung beim strukturellen Strategischer Ausbau der Bündni- Laufender Ausbau weiterer thema- Ausbau der Bündnisstruktur saktivitäten und familienfreudigen tischer Netzwerkstrukturen und 2015: Kinder-Uni Kronach Angebote im Landkreis Projekte mit Motorfunktion für den 2016: AK Betreuung und AK Asyl in Landkreis Planung Mitglieder- und Adressverwaltung Professionelles Kontaktmanage- Professionelles Kontaktmanage- in 2014-2016 über die DPO ment und Networking ment und Networking

Unterstützung bei der begleiten- Sichtbarmachung des Themas Unterstützung der landkreisweiten den Pressearbeit (Plenumstreffen, Familienfreudigkeit, der Bündni- Ausrichtung auf „Familienfreudig- Vorträge, Tag der Familie, Projekte, saktivitäten und der gemeinsamen keit“ AKs): Zielvereinbarung ⋅ 11 Presseauftritte Sicherung der Attraktivität der ⋅ 1 Fenstermalaktion zum Tag Gemeinden und ihrer „Gemeinde- der Familie familien“ ⋅ Schaufensteraushänge DPO

Entwicklung und Organisationsun- terstützung für Bündnisausstellung und Werbematerial über die DPO Finanziert über Träger (Büro, Perso- Kostenloses Angebot für die Bünd- Finanzielle Beteiligung mit 10.000 nal, Ausstattung, Fahrtkosten, Mar- nispartner/innen und interessierte €/Jahr seitens des Landkreises: ketingmaßnahmen) und Sponsoring Öffentlichkeit 2015-2017

Demografie Pilotregion Oberfranken 114 Zu 3.5.14 struktur-Unterstützung: Ferienmacher im Landkreis Kronach

Output Outcome Impact AK-Leitung: Kommunale Jugend- AK-Mitglieder und weitere Träger Eltern, Kinder und Unternehmen arbeit im Landkreis, Katholische von Ferienangeboten im Landkreis Kronach Erwachsenenbildung und DPO 2 Treffen/Jahr Regelmäßige Netzwerktreffen mit Eigenständige Struktur zur Stär- = 6 Treffen in 2014-2016 kollegialem Austausch und Ange- kung der Thematik, des Angebots boten für Kooperationen und der Kooperation zwischen den Unterstützung bei Organisation Anbietern und Kommunen und Durchführung der Treffen durch die DPO

Statistische Auswertung der Anbie- Überblick und Transparenz Überblick und Transparenz ter- und Angebotslandschaft vorhandener Anbieter und vorhandener Anbieter und Angebo- durch die DPO Angebote im Zeitverlauf im Land- te im Zeitverlauf im Landkreis kreis

Direkte Ansprache bisher nicht-en- Systematischer Ausbau des AKs Sukzessiver Ausbau der Anbieter gagierter Kommunen und Instituti- und seiner Bedeutung und Wirkung und Angebote in Ferienzeiten auf onen durch die DPO im Landkreis derzeit: ⋅ Ferienprogramm in 16 von 18 LKR-Gemeinden ⋅ Ferienbetreuung in 10 von 18 LKR-Gemeinden ⋅ Erweiterung auf Angebote auch in Oster-, Pfingst- und Herbstferien

2 Presseauftritte zur Angebotsent- Stärkung der Außenwirkung des Außenwirkung für den Landkreis, wicklung AK-Engagements und Themas 1 Handout: Überblick der Angebote Überblick der Angebote als Handout

Unterstützung bei der Organisation Organisatorische Zuarbeit für die Angebotsausbau gemeinsamer Vorhaben: Umsetzung und Bewerbung ge- ⋅ Bäderbus (an Finanzierung meinsamer Angebotsideen gescheitert, Alternative in Planung) ⋅ gemeinden-verbindendes Hijking-Angebot (2015+2016 erfolgreich umgesetzt)

Kostenneutral Kostenlos für AK-Mitglieder Kostenlos für Landkreis

Demografie Pilotregion Oberfranken 115 Zu 3.5.15 struktur-Unterstützung: Ideenwerkstatt Soziales & Senioren Nordhalben

Output Outcome Impact DPO Bürger/innen und Führungskräf- Gemeinde Nordhalben te aus dem Sozialen Bereich in Nordhalben 3 Abendveranstaltungen, á 3 Stun- Erarbeitung Übersicht „Stärken - Beteiligung von Bürger/innen bei den: Potenziale – Bedarf“ in Nordhalben der Lösung anstehender Probleme Moderation und Auswertung und Fragen im Sozialen Bereich

Gelebte Transparenz Politik-Bürger- schaft

á 16 Teilnehmende aus: Einbringen eigener Kenntnisse, Bürgeraktivierung Seniorengruppe, Vereinen, Grund- Erfahrungen, Einschätzungen und schule, Kindergarten, Kirche, Ideen Caritas (Orts- und Kreisverband), Politik, Gemeinderat, Bürgermeis- ter

Unterstützung einer beispielhaften, Eigenständige Entwicklung von 3 3 mögliche (soziale) Perspektiven in der Gemeinde selbständig wie- möglichen (sozialen) Perspektiven als Anregung für die politische derholbaren und/oder vertiefbaren mit diversen Kleinprojekten als Diskussion und langfristige strate- Ausarbeitung von 3 möglichen Anregung für neues/eigenes BE gische Ausrichtung (sozialen) Perspektiven für Nord- halben

Kostenneutral Kostenlos für die Mitwirkenden Kostenlos für die Gemeinde

Demografie Pilotregion Oberfranken 116 Zu 3.5.16 struktur-Aufbau: AK Arbeit in der Region

Output Outcome Impact DPO und Zukunftscoach Akteure in der Region für Regionale Arbeitswelt Personaler-Themen 7 vorbereitende Intensiv-Gespräche Empfehlungen der DPO: durch die DPO mit: ⋅ 1 Treffen/Jahr zu Jahres- ⋅ connect Neustadt GmbH & beginn über Landrat mit Co.KG Entwicklungsausschuss und ⋅ Wirtschafts- und Strukturent- Regionalmanagement wicklungsgesellschaft (WSE) ⋅ für Akteure des regionalen ⋅ Agentur für Arbeit Bam- Arbeitsmarktes; nicht: Akteure berg-Coburg des beruflichen Weiterbil- ⋅ Zukunftscoach/ Regionalent- dungsmarktes wicklung im Landkreis ⋅ Ziel: Weichenstellungen für er- ⋅ KRONACH Creativ e.V. neuernde Orientierungen (Per- ⋅ Innovations-Zentrum Region spektiven) der Unternehmens- Kronach e.V. (IZK) und Arbeitskräftelandschaft in ⋅ Bayern Innovativ (im IZK) die Umsetzung bringen durch gemeinsame Ausrichtung des Zur Klärung von: regionalen Potenzials z.B.: ⋅ Bedarf  Optimierung Matching ⋅ Zielorientierung Arbeitskräfte(nachwuchs) und Stel- ⋅ struktureller Anbindung einer len/Branchen regionalen Kooperation  innerbetriebliche Fort- und Weiterbildung für (ältere) Arbeitskräfte  Abstimmung Persona- lerthemen und –aktivitäten  Innovation Arbeitswelt  Familie und Beruf  Gesundheit und Beruf  Mobilität Azubis

Organisation und Durchführung ⋅ Gegenseitiges Kennenlernen Nächste sinnvolle Schritte für eine eines Vernetzungstreffen für Or- der Akteure, Projekte und ge- regionale Kooperation im Bereich ganisationen und Strukturen, die planten Vorhaben „Personaler“: Personaler-Themen in Oberfranken/ ⋅ Diskussion der Chancen und Landkreis Kronach vorantreiben: Ansatzpunkte einer regionalen ⋅ gemeinsamer Überblick und Kooperation im Feld Personaler/ Bewerbung „Veranstaltungen Teilnehmende: Arbeit in der Region für Personaler in der Region“ ⋅ Zukunftscoach/Regionalma- ⋅ Ableitung von Optionen und ⋅ Abstimmung von Veranstal- nagement im Landkreis Handlungsempfehlungen für tungsterminen ⋅ BRK Kreisverband Kronach eine mögliche regionale Koope- ⋅ gegenseitige Unterstützung mit Lebensqualität für Gene- ration bei der Teilnehmeransprache rationen (LQG) ⋅ Testlauf: kostenfreies Perso- ⋅ Innovations-Zentrum Region naler-Vernetzungstreffen im Kronach e.V. (IZK) mit Außen- Landkreis Kronach für kleine stelle Bayern Innovativ Selbständige und Betriebe ⋅ PERSONET Oberfranken über LRA KC

Demografie Pilotregion Oberfranken 117 Zu 3.5.17 struktur-Aufbau: AK Asyl Landkreis Kronach

Output Outcome Impact Steuerungsgruppe und DPO Engagierte im Bereich Asyl, Kommunen und Landkreis Organisationen, Institutionen, Asylsuchende 2 Vorgespräche Aufbau einer landkreisweit orga- Aufbau einer landkreisweit orga- 1 Gründungstreffen nisierten Unterstützerstruktur für nisierten Unterstützerstruktur für 1 Vernetzungstreffen der Akteure Engagierte im Bereich Flüchtlinge/ Engagierte im Bereich Flüchtlinge/ und Interessierten im Landkreis Asyl Asyl

Strategische Unterstützung und Plattform für Vernetzung und Er- Plattform für Vernetzung und Er- Moderation durch die DPO fahrungsaustausch fahrungsaustausch

Seit Gründung 2015 monatlich Aufbau: Zentrale Ansprechpartner im Asyl- tagende ⋅ Ansprechpartnersystem bereich Steuerungsgruppe mit ca. 10 Mit- ⋅ systematische Informati- gliedern onsstreuung (Info-Mailing): Zielführende Kooperation auf Ar- News, Rechtsfragen, Bedar- beitsebene mit Kommunen, Land- Kooperation von Ehrenamtlichen fe, Bildungsangebote kreis und sozialen Einrichtungen und Professionellen aus dem ⋅ Vernetzung auf lokaler Ebene Asylbereich (Diakonie, Katholische (Teambildung) in 9 Gemein- Zuarbeit und Beschleunigung bei Kirche, Jobcenter etc.) den Hilfeleistungen

Anregung und Unterstützung bei der Einrichtung von „festen Ansprechpartnern für Asylfragen“ in den Gemeinden: derzeit in 8 Kommunen umgesetzt

Seit 2015 Teilzeitstelle (1-jährig, Beratung und Begleitung der Unterstützung der Ehrenamtlichen ¼-Stelle) zur Begleitung der 9 Ehrenamtlichen durch die Ehren- und Teams Ehrenamtlichen-Teams in den Ge- amtskoordination, unterstützt meinden durch Mitarbeiter/innen der Diako- (finanziert über Service-Club, ange- nie und Mitglieder des Steuerungs- bunden beim Diakonischen Werk) kreises

2015/2016 Erstellung und Befüllung Informationsstreuung und gutes Professionelle Kooperation und einer Homepage zur Koordinierung Matching Vernetzung der Hilfeleistungen (finanziert über das Projekt „Demo- Schnell abrufbare Unterstützung kratie leben!“ (VHS)) durch Bürgerschaftlich Engagierte

Aufbau eines Helfer-Pools mit rund zuverlässige Kontaktarbeit Aufbau eines beständigen Hel- 200 gemeldeten Ehrenamtlichen fer-Pools (sowie geschätzt zusätzlich in der gleicher Anzahl „unregistrierten Helfern“)

Finanzierung über Sponsoring Anerkennung und Wertschätzung Kostenneutral für Gemeinden und (Service-Club) und Projektmittel des eingebrachten Engagements Landkreis (Demokratie leben!/VHS)

Demografie Pilotregion Oberfranken 118 Demografie Pilotregion Oberfranken 119 Literatur und Internetportale Bertelsmann Stiftung: gemeinsam Wirken, Auf dem Weg zu einer wirkungsvollen Zusammenarbeit; Gü- Bücher/ Broschüren/ Veröffentlichungen tersloh, 04/2016 Bayerische Akademie Ländlicher Raum e.V.: Impulse Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin: engagiert zur Zukunft des ländlichen Raums in Bayern, Po- und beteiligt in Berlin; Freiburg/Berlin, 12/2015 sitionen des Wissenschaftlichen Kuratoriums der Bayerischen Akademie Ländlicher Raum 2014/2015; Bogedan, Claudia/ Müller-Schoell, Till/ Ziegler, Astrid: 03/2015 Demografischer Wandel als Chance; Hamburg, 2008 Bayerische Staatskanzlei: Bericht aus der Kabinetts- Bundesministerium des Innern: Jedes Alter zählt, De- sitzung, Pressemitteilung Nr.4; München, 01/2013 mografiestrategie der Bundesregierung; Berlin Bayerischer Gemeindetag: Die demografische Heraus- Bundesministerium des Innern: Jedes Alter zählt, „Für forderung – Zukunftschancen für Bayern, Landesver- mehr Wohlstand und Lebensqualität aller Generati- sammlung 18. und 19. Oktober 2006 Barbing; Mün- onen“, Weiterentwicklung der Demografiestrategie chen,10/2006 der Bundesregierung; Berlin Bayerischer Gemeindetag: LandLeben, Perspektiven Bundesministerium des Innern: Innenpolitik, Demo- für alle Städte und Gemeinden; München, 2007 grafie; Berlin, Neuauflage 2013 Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozi- Bundesministerium des Innern: Jedes Alter zählt, Die ales, Familie und Integration: Sozialgenossenschaften Demografiestrategie der Bundesregierung, Arbeits- in Bayern – Der Ratgeber zur erfolgreichen Gründung; gruppenergebnisse zum Strategiekongress am 22. München, 10/2013 September 2015; Berlin, 2015 Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozi- Bundesministerium für Bildung und Forschung: De- ales, Familie und Integration: Wegweiser zur Grün- mografie-Werkstattgespräche, Mit Forschung den Weg dung und Gestaltung von „Seniorengenossenschaf- in die Zukunft gestalten; Bonn, 12/2013 ten“; München, 11/2014 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und So- Jugend: Motive des bürgerschaftlichen Engagements, ziales, Familie und Integration: Zu Hause daheim. Kernergebnisse einer bevölkerungsrepräsentativen Beispiele für selbstbestimmtes Wohnen im Alter; Befragung durch das Institut für Demoskopie Allens- München, 11/2014 bach im August 2013; Berlin, 05/2014 Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozia- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und lordnung, Familie und Frauen: Kommunale Senioren- Reaktorsicherheit: Kleinere Städte und Gemeinden – politik; München, 06/2008 überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke; Berlin, 04/2014 Bayerische Staatsregierung: „Aktionsplan demogra- fischer Wandel“; München,11/ 2011 Bundesministerium für Verkehr und digitale Infra- struktur: MORO Praxis, Anpassungsstrategien zur re- Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung: Von gionalen Daseinsvorsorge, Empfehlungen der Fachar- Hürden und Helden, Wie sich das Leben auf dem Land beitskreise Mobilität, Hausärzte, Altern und Bildung; neu erfinden lässt; Berlin, 01/2015 Berlin, 01/2015 Bertelsmann Stiftung: Demographie konkret – Kom- Bundesverband der gemeinnützigen Landgesellschaf- munale Familienpolitik neu gestalten; Gütersloh, 2010 ten, Deutscher Landkreistag, Deutscher Städte- und Gemeindebund, Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Bertelsmann Stiftung: Stadt – Land – Umland, Hand- Räume: CHANCE! Demografischer Wandel vor Ort – lungsansätze für Kommunen im demographischen Ideen, Konzepte, Beispiele; 2. Auflage, Bonn, 01/2012 Wandel; Gütersloh, 2013 Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V./ Bertels- Bertelsmann Stiftung: Magazin Ziviz, Ausgabe 3/2014; mann Stiftung/ Leseberg, Nina: Nachmachen – aber Gütersloh, 2014 richtig! Qualität im Projekttransfer gestalten; Berlin, 2011 Bertelsmann Stiftung: Magazin Change, Ausgabe Deutsche Umwelthilfe e.V.: Indikatoren-Set „Zukunfts- 4/2014; Gütersloh, 12/2014 fähige Kommune“; Radolfzell, 12/2004

Demografie Pilotregion Oberfranken 120 Generali Zukunftsfonds: Engagementatlas 2015, Rolle Prognos AG/ AMB Generali Holding AG: Engagemen- und Perspektiven Engagement unterstützender Ein- tatlas 09, Daten, Hintergründe, Volkswirtschaftlicher richtungen in Deutschland; Köln Nutzen; Berlin, Aachen Generali Zukunftsfonds/ Institut für Demoskopie Allensbach: Generali Altersstudie 2013 – Wie ältere Sächsische Staatskanzlei: Dem demografischen Wan- Menschen leben, denken und sich engagieren; Frank- del mit Ideen begegnen, Praxisbeispiele und Modell- furt am Main, 2012 projekte aus dem Freistaat Sachsen; Dresden, 2014

Generali Zukunftsfonds: Monitor 03 – Wie ältere Men- Schirrmacher, Frank: Das Methusalem-Komplott; 36. schen leben, denken und sich engagieren, Zentrale Er- Auflage, München, 2004 gebnisse der Generali Altersstudie 2013; Köln, 11/2012 Schule der Dorf- und Flurentwicklung: Die Aktive Generali Zukunftsfonds: Monitor 04 – Alter.Macht. Bürgergesellschaft, Zukunftsperspektiven für den Staat., Politische Teilhabe der Generation 65 plus; ländlichen Raum, Dokumentation einer Fachtagung; Köln, 09/2013 Lichtenfels, Klosterlangheim

Generali Zukunftsfonds: Monitor 05 – Der Ältesten Statistisches Bundesamt/ Wissenschaftszentrum Ber- Rat, Generali Hochaltrigenstudie: Teilhabe im hohen lin für Sozialforschung: Datenreport 2013, Ein Sozi- Alter; Köln, 03/2014 albericht für die Bundesrepublik Deutschland; Bonn, 2013 Generali Zukunftsfonds: Monitor 06 – Generali En- gagementatlas 2015, Vom Wildwuchs zu Engagement- landschaften; Köln, 11/2014 Internetseiten/-portale

Hüther, Gerald: Kommunale Intelligenz, Potenzialent- Bayerisches Landesamt für Statistik: faltung in Städten und Gemeinden; Hamburg, 2013 https://www.statistik.bayern.de (10.10.2016)

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