Matern von Marschall - Sonderausgabe Newsletter Jahresrückblick 2013/14

Liebe Leserinnen und Leser, Zudem engagierte ich mich im Bereich europapolitischer, außen– und sicherheitspolitischer Entwicklungen (Krise in in dieser Newsletter-Sonderausgabe , möchte ich Ihnen der Ukraine, Irak, Türkei etc). Schauen Sie doch dem- von meinem ersten Jahr im erzählen. Die nächst einmal bei einer Veranstaltung meines Marschall- vergangenen zwölf Monate waren für mich eine un- Forums vorbei, um ins persönliche Gespräch zu kommen! glaublich erlebnisreiche Zeit. Besonders habe ich mich für Verkehr und Infrastruktur in Freiburg und Umge- Herzliche Grüße, Ihr bung sowie für das Thema Nachhaltigkeit eingesetzt. ANKUNFT im BUNDESTAG

Bei der Bundestagswahl 2013 gewann ich mit 34,9 Prozent der Erststimmen zum ersten Mal nach 15 Jahren wieder das Direktmandat im Bundestagswahl- kreis Freiburg für die CDU. Dies war der Start- schuss für meinen erstmaligen Einzug in den Bundes- tag.

Ein weiterer CDU- Erfolg zu Beginn war die erfolgreiche Wiederwahl von Dr. zur Bundeskanzlerin. Sie erhielt das her- ausragende Wahl- ergebnis von mehr als 90 Prozent der Stimmen der Frakti- onsmitglieder von Union und SPD.

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ARBEIT im UMWELT- UND EU-AUSSCHUSS

Zügig ging es an die eigene Positionierung und inhaltli- Zusätzlich übernahm ich die Berichterstattung für die che Arbeit im Bundestag. Meinem Wunsch, ordentliches Staaten Portugal, Spanien und für die Türkei. Im Mitglied im Ausschuss für Europäische Angelegen- Lichte der bisherigen und aktuellen politischen Situati- heiten sowie im Umweltausschuss zu werden, wurde onen und mit Blick auf die Zukunft wird die nähere erfüllt. Auseinandersetzung mit diesen Staaten noch viele anspruchsvolle Aufgaben stellen. Hinzu kam nun die Entscheidung, für welche spezifi- schen Themen ich zuständig und sogenannter Berichter- statter werden würde. Auch hier wurde meinen Präferen- zen entsprochen. Anlässlich der Zuteilung der Berichter- statter-Themen im Umwelt- und EU-Ausschuss erklärte ich:

„Sowohl über die Zuteilung der Berichterstatter-Themen im Umweltausschuss als auch im Europa-Ausschuss freue ich mich sehr (…) Im Umweltausschuss bin ich nun Berichterstatter für den Bereich Nachhaltigkeit, Umwelt- forschung und umweltbezogenen Verbraucher- schutz. (…) Diese Aufgabengebiete stehen im Ein- Die Anfrage, Mitglied im Parlamentarischen Beirat für klang mit den für meinen Wahlkreis wichtigen Agenden. nachhaltige Entwicklung zu werden, nahm ich ger- Zudem besteht eine korrespondierende Verbindung zum ne an. Seine Aufgabe ist die Überprüfung von Ent- Europa-Ausschuss, in dem ich für folgende Themen Be- scheidungen des Parlaments auf Nachhaltigkeit hin. richterstatter bin: Klimapolitik / Umweltschutz / Kultur und Dort bin ich an Seite von und Steffen Medien / Informationsgesellschaft.“ Bilger überaus aktiv.

Darüber hinaus bin ich Teil des CDU-Klimakreises, der sich mit brisanten Fra- gen des Klimawandels auseinandersetzt und sich in den verschiedenen Aus- schüssen mit Klimaschutz befasst. Aus der Kombina- tion dieser Themen hat sich ein reichhaltiges Auf- gabenspektrum eröffnet, das mein Team und mich vor viele interessante Auf- gaben stellt.

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KOMGENMAIS Oettinger und ARTENSCHUTZim Gespräch mit EU-Ausschuss Mitgliedern

Eine der ersten kontrovers diskutierten Debatten, die mir eine Ich bin aber skeptisch, ob die bisherigen Stu- gewisse Aufmerksamkeit bescherte, war jene um den Anbau von dien ausreichen, um uns die Sorge zu neh- gentechnisch veränderten Mais. men, dass das Gift nicht auch andere Arten tötet, die eigentlich schützenswert sind. In der Abstimmung des Bundestages habe ich gegen die An- bauzulassung der gentechnisch veränderten Maissorte (Linie In unserer verhältnismäßig kleinstrukturierten 1507) in der EU gestimmt. Damit stellte ich mich gegen den Landwirtschaft kann nicht ausgeschlossen Großteil meiner Fraktion und hinter den Antrag der Grünen. Ich werden, dass gentechnisch verändertes Saat- lehne die Grüne Gentechnik nicht generell ab, mahne aber zur gut auch auf benachbarte Flächen gelangt. Vorsicht. Trotz meiner Haltung im Hinblick auf den Genmaisan- Das ist für Landwirte, die biologischen Land- bau war ich der Ansicht, dass der Antrag der Grünen inhaltliche bau betreiben, ein großes Risiko, denn sie Mängel enthielt und als parlamentarisches Taktikspiel diente. sind ihren Kunden gegenüber verpflichtet, gentechnikfreie Produkte zu liefern.

Der Genmais 1507 ist außerdem gentech- nisch so verändert, dass er gegen bestimmte Unkrautvernichtungsmittel resistent ist: man

kann also den Mais damit besprühen, ohne ihn zu schädigen, während das Unkraut ein- geht. Dieses Argument ist bei uns zwar uner- heblich, denn das entsprechende Herbizid ist in Deutschland verboten. Trotzdem muss

man sich fragen, was derart modifizierter Genmais langfristig verursacht: nämlich einen zunehmenden - und leider nicht abnehmen- den - Einsatz von Unkrautvernichtungsmit- teln. Außerdem steigt die Giftresistenz beim Dazu erklärte ich Folgendes: „Ich verstehe also vollkommen, Unkraut, man muss zunächst mehr und dass die CDU/CSU Fraktion den Antrag ganz überwiegend abge- schließlich neue Mittel spritzen.“ lehnt hat, obwohl ich weiß, dass viele Kollegen unserer Fraktion gentechnisch verändertes Saatgut nicht befürworten. Tatsache Mein Engagement für den Natur- und Arten- ist aber, dass meine persönlichen Vorbehalte gegen das schutz bekräftige ich seit Beginn meiner Bun- Ausbringen dieser Genmaissorte für mich schwerer wiegen, destagstätigkeit konsequent, wie z.B. bei dem als die vollkommen richtigen und guten Argumente unserer Besuch des Naturschutzgebiets Humbrühl- Fraktion. Welche Argumente begründen meine von der Frak- Rohrmatten in Waltershofen am Tag der tion abweichende Entscheidung? Der Genmais ist so verändert, Feuchtgebiete. Ich nahm an einer Biotoppfle- dass er ein Insektengift (Bacillus thuringiensis) produziert, wel- gemaßnahme des Nabu Freiburg teil und ließ ches die Raupen bestimmter Schmetterlinge tötet, unter anderem mich über die Geschichte und Bedeutung des die des Maiszünslers, der schwere Schäden in den Kulturen an- 26 Hektar großen Areals informieren. richtet.

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BESUCH in der TÜRKEI

Anlässlich eines Türkeibesuches traf ich mich in meiner Bieberstein war von 1897 bis 1911 Botschafter des Funktion als Berichterstatter für die Türkei mit der Ge- Deutschen Reiches an der "Hohen Pforte". Ein Por- neralkonsulin Jutta Wolke im Deutschen General- trait erinnert an diese bedeutenden Jahre deutscher konsulat in Istanbul zu Gesprächen zur gegenwärti- Orientpolitik vor dem Ersten Weltkrieg. gen innenpolitischen Lage in der Türkei. Die Türkei ist ein junges, kraftvolles Land mit großem Die Generalkonsulin berichtete eindrücklich von den Potential. Sie nimmt in der Region beachtliche Verant- Protesten am nahegelegenen Gezi Park und am Tak- wortung wahr, gerade in humanitären Aufgaben, etwa sim Platz, die sie und die Mitarbeiter des Konsulats bei der Aufnahme Hunderttausender Flüchtlinge aus hautnah miterlebt hatten. Syrien.

Die Türkei - ein lebendiges und wirtschaftlich dynami- Zugleich ist die Türkei heute weit von einer möglichen sches Land mit soliden Staatsfinanzen – strebe nach Mitgliedschaft in der EU entfernt. Wenn die Menschen einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union. in der Türkei aber klar sagen, dass sie Teil unserer Gemeinschaft werden möchten, dann sollten wir ihnen Am folgenden Tag besuchte ich die ehemalige Som- diesen Weg nicht verbauen. merresidenz des Botschafters in Tarabya (Therapia) und ließ mir die Gebäude und den weitläufigen, sehr Dazu ist aber ein klares Bekenntnis des Staates und gepflegten Park sowie den deutschen Soldatenfriedhof aller gesellschaftlichen Gruppierungen erforderlich. zeigen. Mein Urgroßvater Adolf Freiherr Marschall von

Portrait Adolf Freiher Marschall von Bieberstein, Matern Marchall mit Generalkonsulin Jutta Wolke, Generalkonsulat Istanbul, Sommerresidenz des Botschafters in Tarabya

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SOZIALINITIATIVE zum KINDERGELD

Zuletzt machte ich mich gemeinsam mit meinem Kolle- gen, , für eine Sozialinitiative stark: wir for- dern eine schnelle Änderung der deutschen und gegebe- nenfalls europäischen Gesetzeslage und eine Anpassung der Kindergeldhöhe an die Lebenshaltungskosten in dem Land, in dem die jeweiligen Kinder leben.

Dabei geht es ausdrücklich nicht darum, eine bestimmte Bevölkerungsgruppe, also zum Beispiel Saisonarbeiter aus Polen, Rumänien oder Bulgarien zu diskriminieren, sondern darum, die vorhandenen Mittel gerecht zu vertei- len. Kindergeld ist dazu da, die Kosten für die Bedürfnisse des Kindes zu decken. Dass das auch für Bürger anderer EU-Staaten gilt, die in Deutschland Steuern zahlen, ist richtig und sozialpolitisch wichtig. Die EU– und BRÜSSEL-REISE Es muss aber berücksichtigt werden, dass der finanzielle Aufwand für Kinder geringer ausfällt, wenn diese in EU- Bereits im Januar reiste die CDU-Landesgruppe Ba- Ländern leben, in denen die Lebenshaltungskosten gerin- den-Württemberg nach Brüssel. Die Bedeutung die- ger sind. ser Reise war auch im Zusammenhang mit der neu- en Zuständigkeit des frisch gewählten Stv. Fraktions- Die Vergabe deutscher Sozialleistungen soll stärker kon- vorsitzenden für Europapolitik zu se- trolliert und restriktiver gehandhabt werden, um Miss- hen. brauch vorzubeugen. Trotz alledem möchten wir betonen, dass Deutschland Arbeitskräfte aus dem (EU-)Ausland Als Mitglied des Europa-Ausschusses, der mit der und das Prinzip der Freizügigkeit benötigt. Bundesregierung gemeinsam über die Europapolitik Deutschlands entscheidet, war die Fahrt nach Brüssel für mich besonders wertvoll und aufschluss- reich. Hier hatte ich erneut die Gelegenheit, Kommis- sar Günther Oettinger zu treffen sowie den kroati- schen Verbraucherschutzkommissar Neven Mimica.

Neben den allgemeinen Informationsrunden konnte ich zahlreiche persönliche Gespräche führen, die mir für meine Arbeit im Europa-Ausschuss sehr hilfreich waren. Anhand solcher Reisen kann ich meinen Wählerinnen und Wählern persönlich berichten, wie der Apparat der EU arbeitet, welche Themen aktuell behandelt werden und welche Bedeutung Brüssel und die dort ansässigen EU-Institutionen für den ein- zelnen Unionsbürger haben.

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FREIBURG: unser Wahlkreis

Ich habe in meinem ersten Jahr im Bundestag auch stets meinen Wahlkreis im Blick gehabt. Vordergründige The- men waren Verkehr, Infrastruktur, Bildung und Forschung m Wahlkreis.

In diesem Rahmen war mir in der Rolle als Nachhaltigkeitspolitiker von großer Bedeutung, sowohl die gegenwärti- ge Lebenssituationen der Bewohner, als auch die nachfolgenden Generationen im Blick zu behalten.

VERKEHR und INFRASTRUKTUR im Wahlkreis

Primär lege ich in Bezug auf Baumaßnahmen im Wahl- suche ich regelmäßig themenbezogene Veranstaltun- kreis mehr Wert auf den Erhalt oder die Verbesserung gen. Immer suche ich den Austausch mit Betroffenen bestehender Bausubstanz, als auf Neubauten und und Experten aus dem Wahlkreis sowie mit den zustän- schon gar eine „Zubetonierung“ seines Wahlkreises. digen Politikern auf Bundesebene.

Dort, wo es aber angebracht scheint, setze ich mich für Um die Vorhaben nicht im Sand verlaufen zu lassen, vernünftige Verkehrswege und infrastrukturelle Entwick- schrieb ich auffordernde Briefe an die zuständigen Mi- lung ein. nister und Staatssekretäre, wie z.B. an Staatssekretärin Bär oder Herrn Minister Hermann, in Bezug auf die Prio- Dazu gehört vor allem der Weiterbau der B31 West oder risierung der Verkehrsprojekte aus Baden-Württemberg der Freiburger Stadttunnel. Vor diesem Hintergrund be- im Bundesverkehrswegeplan.

FORSCHUNG und BILDUNG im Wahlkreis Mit meiner Wahl in den Bundestag habe ich auch die Schirmherrschaft des von der Universität Freiburg initiierten Dialogs „FreiRäume- Politik trifft Wissenschaft“ übernommen. Diese Dialoge bieten drei bis vier Mal im Jahr die Gelegenheit im Rahmen themenspezifischer Foren die Politik auf Wissenschaft treffen zu lassen und gegen- seitig davon zu profitieren.

Ein erstes Forum mit dem Titel „BESECURE“ widmete sich dem Thema der Sicherheit in Städten und die Frage, welche Herausforderungen städtische Umgebungen für die Sicherheitspolitik mit sich bringe - dabei wurde als Bei- spiel die Stadt Freiburg herangezogen.

Zudem setze ich mich für den Aufbau des sogenannten European Campus ein, einem europäischen Universitäts- verbund der zu einem Kern des wissenschaftlichen Zukunftsraums am Oberrhein werden soll.

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KLIMASCHUTZ für den Wahlkreis

Nicht nur um für die Ausschussarbeit bestens gewappnet zu sein, sondern auch, um alle Aspekte der Folgen des Klimawandels für un- sere Gesellschaft einschätzen und weitergeben zu können, informie- re ich mich im Detail über dieses Thema. Hierzu zählt vor allem der Austausch mit Experten, Wissenschaftlern und der Besuch naturwis- senschaftlicher Einrichtungen.

In meinem ersten Jahr besuchte ich sowohl Institute im Wahlkreis (z.B. das Fraunhofer Institut), als auch Institute in und um Berlin (z.B. das Thünen-Institut oder das Potsdamer Institut für Klimafolgenfor- schung). Die Erkenntnisse aus den Gesprächen und Besuchen füh- ren zu einer vertieften Kenntnis der Materie. Dadurch kann ich mich im Konkreten z.B. darum kümmern, welche Anbaumethoden in Zu- kunft für unseren Wahlkreis von Bedeutung sein werden und welche Risiken und Chancen für die Natur- und Umweltentwicklung in un- serem Wahlkreis bestehen. AUSBLICK

Zu all diesen Themen lade ich insbesondere zu einem persönlichen Austausch im Wahlkreis zu meinem sogenannten Marschall-Forum ein. Impressum Berlin Bei dieser Gelegenheit kann ich meine gewonnenen Einblicke und Erfahrungen Platz der Republik 1 11011 Berlin mit Ihnen teilen. Tel: (030) 227 73 46 9 Fax: (030) 227 76 46 9 E-Mail: Diese Diskussionsrunde bietet überdies auch die Möglichkeit, über spezifische matern.vonmarschall @bundestag.de Themen ins Gespräch zu kommen und offengebliebene Fragen zu klären. Wahlkreis Kandelstraße 38 Außerdem haben Sie die Möglichkeit mich in Berlin besuchen zu kommen. Ich 79106 Freiburg würde mich sehr freuen, Sie hier begrüßen zu dürfen! Tel: (0761) 60 06 71 41 Fax: (0761) 60 06 71 39 E-Mail: matern.vonmarschall.ma01 @bundestag.de

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Verantwortlicher: Matern von Mar- schall

Bilder: © Privat, A. Auernhammer, flickr (Benjamin Nagel, Hellebardi- us, Kaffeeeinstein, Stefan Muth), 2014.