Der Ausschuss Für Wirtschaftliche Zusammen- Arbeit Und Entwicklung
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Der Ausschuss für wirtschaftliche Zusammen- arbeit und Entwicklung 2 „Die zentrale Herausforderung der Entwicklungszusammenarbeit ist und bleibt, dass Staat, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam Impulse für die Hilfe zur Selbst- hilfe in den Partnerländern setzen. Das kann gelingen, wenn wir in globaler Kooperation einen Wandel schaffen, weg vom kurzfristigen Krisenmanagement hin zu einer Strategie der nachhaltigen Entwick- lung. Die schöpferische Kraft, etwas aus ihren Potenzialen zu machen, muss die Bevölkerung vor Ort selbst aufbringen. Als Mitglieder des Ausschusses setzen wir auf engagierte Menschen, die sich für eine lebenswerte Zukunft in ihren Heimatländern einsetzen und stark- machen.“ Dr. Peter Ramsauer, CDU/CSU Vorsitzender des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 3 Entscheidungen des Deutschen Bundestages werden in den Ausschüssen vorbereitet, die in jeder Wahlperiode neu eingesetzt werden. Vier von ihnen verlangt das Grund- gesetz: die Ausschüsse für Auswärtiges, für Verteidigung, für die Angelegenheiten der Europäischen Union sowie den Petitionsausschuss. Gesetzlich vorgegeben sind auch der Haushaltsaus- schuss und der Ausschuss für Geschäftsordnung. Der fachliche Zuschnitt der Ausschüsse entspricht weit- gehend der Ressortverteilung der Bundesregierung. Auf diese Weise wird dem Parla- ment eine wirksame Kontrolle der Regierung ermöglicht. Die Ausschüsse im Bundestag Eigene politische Akzente setzt der Deutsche Bundestag, indem er für bestimmte The- menfelder wie Sport, Kultur oder Tourismus weitere Aus- schüsse einrichtet. Zusätzlich können auch Sondergremien In den Ausschüssen wer- wie Parlamentarische Beiräte, den die vom Plenum über- Untersuchungsausschüsse wiesenen Vorlagen beraten oder Enquetekommissionen und verhandelt. Im Rahmen eingesetzt werden. der Selbstbefassung im eige- In den Ausschüssen sind nen Aufgabenbereich setzen Abgeordnete aller Fraktionen sie Schwerpunkte in der vertreten. Ihre Zusammen- parlamentarischen Debatte. setzung spiegelt die Mehr- Wenn nötig, ziehen sie exter- heitsverhältnisse im Deutschen nen Sachverstand hinzu – Bundestag wider. Auch die meist, indem sie öffentliche Besetzung der Vorsitze und Anhörungen durchführen. deren Stellvertretung erfolgt Die Beratungen enden mit im Verhältnis der Stärke der mehrheitlich verabschiedeten Fraktionen. Die Mitglieder- Beschlussempfehlungen stärke der Ausschüsse liegt und Berichten, auf deren in der 19. Wahlperiode zwi- Grundlage das Plenum seine schen neun und 49. Entscheidungen trifft. 5 Bildung und Ausbildung für alle, menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, die Bekämpfung von Krank- heiten und Kindersterblich- keit, Stadtentwicklung und Maßnahmen zum Klima- schutz – im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenar- beit und Entwicklung (AwZ) geht es um Fragen der welt- weiten sozialen Gerechtigkeit und um ein friedliches, nach- haltiges Miteinander in der Zukunft. Die Ausschussmit- glieder beraten und debattie- ren unter dem Vorsitz von Peter Ramsauer an jedem Mittwochvormittag einer Sitzungswoche, wie Entwick- lungszusammenarbeit (EZ) aussehen muss, damit sie noch besser bei den Men- schen ankommt und etwas bewirken kann. Die Haupt- aufgabe des AwZ ist die kon- struktiv-kritische Begleitung und parlamentarische Kon- trolle der Arbeit des Bundes- ministeriums für wirtschaft- liche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Der Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Der AwZ unterstützt die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustain- able Development Goals, SDGs), die die Vereinten den unterschiedlichen Szena- Nationen (VN) in Nachfolge rien, wenn sie die Lage in den der Millenniumsentwick- Krisengebieten dieser Welt lungsziele (Millennium beraten; beispielsweise die Development Goals, MDGs) Situation in den Städten vor formuliert haben. So stehen dem Hintergrund der Bevöl- auf der Tagesordnung des kerungsentwicklung in Afrika, Ausschusses Maßnahmen zum die Auswirkungen des Klima- Aufbau einer funktionierenden wandels auf die Lebenssitua- Infrastruktur, die Förderung tion der Menschen in Asien der ländlichen Entwicklung, oder die Herausforderungen die Gesundheitsversorgung an die Zivilgesellschaft nach von Müttern und die Gleich- den Bürgerkriegen in Latein- stellung der Geschlechter. amerika. So vielfältig die The- Weitere Gegenstände der men sind, so zahlreich sind Beratungen sind die Stärkung auch die Gesetzentwürfe, öffentlicher Verwaltungen Anträge, Unterrichtungen, ein- sowie gute Regierungsfüh- schließlich der Vorlagen der rung. Hinzu kommen regel- Europäischen Union (EU), die mäßige Debatten über die der Ausschuss in seinen Sit- Ausgestaltung der deutschen zungen berät. Immer wieder Maßnahmen vor Ort in den sind die Parlamentarier in die Partnerländern und Krisen- Vor- und Nachbereitung wich- gebieten. Hier geht es um die tiger internationaler Konferen- kurzfristige Humanitäre Hilfe zen eingebunden. Und nicht und um die Not- und Über- zuletzt machen sie sich auf gangshilfe, deren Federfüh- Delegationsreisen selbst ein rung beim Auswärtigen Amt Bild von der deutschen EZ (AA) liegt. Daran schließt sich mit den Partnerländern. Dabei die langfristige EZ an, die im wird die konkrete Umsetzung BMZ verortet ist. Die Aus- bei einzelnen Projektbesuchen schussmitglieder stellen sich vor Ort überprüft. 9 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ CDU/CSU 5 ■ ■ ■ ■ ■ SPD 3 ■ ■ ■ AfD 3 ■ ■ ■ FDP 2 ■ ■ DIE LINKE. 2 ■ ■ BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Anzahl der Mitglieder: 24 Vorsitzender: Dr. Peter Ramsauer, CDU/CSU stellvertretender Vorsitzender: Uwe Kekeritz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 7 Nachhaltige Entwicklungsziele 16. Frieden, Gerechtigkeit Am 25. September 2015 und starke Institutionen, wurde auf der General- 17. Partnerschaften zur versammlung der VN in Erreichung der Ziele. New York die Agenda 2030 Die Agenda soll dazu beitra- für nachhaltige Entwicklung gen, allen Menschen weltweit verabschiedet. ein Leben in Würde zu ermög- Das sind die 17 Ziele: lichen. Im Unterschied zu den 1. keine Armut, MDGs, die insbesondere in 2. kein Hunger, den Entwicklungsländern 3. Gesundheit und galten, gelten die nachhalti- Wohlergehen, gen Entwicklungsziele (Sus- 4. hochwertige Bildung, tainable Development Goals, 5. Geschlechtergerechtigkeit, SDGs) nunmehr für alle Staa- 6. sauberes Wasser und ten, und dementsprechend Sanitäreinrichtungen, müssen alle Länder die Krite- 7. bezahlbare und rien nachprüfbar erfüllen. saubere Energie, 8. menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, Deutsche 9. Industrie, Innovation Nachhaltigkeitsstrategie und Infrastruktur, 10. weniger Ungleichheiten, Um die SDGs in Deutschland 11. nachhaltige Städte und umzusetzen, hat die Bundes- Gemeinden, regierung eine Deutsche Nach- 12. nachhaltige/r Produktion haltigkeitsstrategie erarbeitet, und Konsum, die im Januar 2017 beschlos- 13. Maßnahmen zum sen wurde. Die nationalen Klimaschutz, Fortschritte werden mithilfe 14. Leben unter Wasser, eines geregelten Verfahrens 15. Leben an Land, überprüft, und die Ergebnisse 8 Marshallplan mit Afrika Das BMZ hat seine Zusam- menarbeit mit den Staaten Afrikas neu ausgerichtet und aller Länder werden mit- den sogenannten Marshall- einander verglichen. In der plan mit Afrika entwickelt, Deutschen Nachhaltigkeits- wodurch eine Partnerschaft strategie gibt es drei Ebenen auf Augenhöhe entstehen soll, von Maßnahmen: 1.) Maß- die über eine projektbezogene nahmen mit Wirkungen in EZ hinausgeht. Diese politi- Deutschland, 2.) Maßnahmen sche Initiative basiert auf drei mit weltweiter Wirkung durch Säulen: 1.) Wirtschaft, Handel Deutschland, 3.) Maßnahmen und Beschäftigung; 2.) Frieden, mit Deutschland durch bilate- Sicherheit und Stabilität und rale Zusammenarbeit vor Ort. 3.) Demokratie, Rechtsstaat- Aufgrund der Beteiligung lichkeit und Menschenrechte. aller Bundesministerien liegt Ziel des BMZ ist, in den die federführende Zuständig- afrikanischen Staaten die keit beim Bundeskanzleramt. Entwicklungskräfte zu stärken Als zentrale Schaltstelle der und so zur Erreichung der Nachhaltigkeitsstrategie dient SDGs aus eigener Kraft bei- der Staatssekretärsausschuss, zutragen. Auf den Delegations- der auf die Einhaltung und reisen und in AwZ-Gesprä- Umsetzung der Strategie zu chen mit Vertreterinnen und achten hat. Der AwZ greift Vertretern der afrikanischen dieses Thema immer wieder Partnerländer informieren auf und lässt sich über den sich die Ausschussmitglieder Stand der aktuellen Umset- über die Umsetzung des zungsmaßnahmen berichten. Marshallplans mit Afrika. Übersicht über die 17 SDGs der Agenda 2030 der VN 9 Ansprechpartner Insgesamt ist die EZ eine Querschnittsaufgabe, die sich durch viele Politikfelder zieht und mit vielen Akteuren auf internationaler, europäischer, nationaler und lokaler Ebene abgestimmt werden muss. Aus diesem Grunde sind regel- mäßig Begegnungen mit Reprä- sentanten der entsprechenden Organisationen der VN vor- gesehen. Dazu gehören unter anderem das Entwicklungs- programm der VN (United Nations Development Pro- Der europäische Kommissar gramme, UNDP), der Bevölke- für Entwicklung und Mitglie- rungsfonds der VN (United der verschiedener Direktionen Nations Population Fund, der Europäischen Kommission UNFPA), der Hohe Kommissar sind Gäste im AwZ, wenn der VN für Flüchtlinge (Uni- es um die Zusammenarbeit ted Nations High Commissio- zwischen der Europäischen ner for Refugees, UNHCR), Union und der Afrikanischen das Kinderhilfswerk der VN Union (AU) oder dem Ver- (United Nations Children's band Südostasiatischer Staa- Fund, UNICEF), das Welt- ten (Association of Southeast ernährungsprogramm der Asian Nations,