Letzte naturnahe Flusslandschaft Während des Ausbaus zur Schifffahrtsstraße wurden so genannte Kraftwerkskanäle (Seitenkanäle) angelegt, so z. B. in Altbach, , Hork- heim und Kochendorf. Am Ende dieser 7 Hessigheimer Felsengärten Kanäle befinden sich die Schleuse und Halsbandschnäpper das Wasserkraftwerk. Ein Teil der neben den Kanälen verbliebenen Altneckarabschnitte sind heute wertvolle Naturreservate, sofern ein Mindestwasser abfluss 7 gewährleistet wird. Einige sind als Naturschutz gebiet ausge- wiesen. Das Naturschutz gebiet „Alt “ 2 , auf das wir bei Naturschutzgebiete Freiberg-Beihingen vom Schiff aus kurz einen Blick werfen am Neckar mit Schiff, können, ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür. Bei Hoch- wasser wird der „Altneckar“ zum reißenden Strom, Kies- und Bahn und Rad Sandbänke werden umgelagert, neue Uferabbrüche entstehen. Radfahrer und 5 Unteres Tal/Haldenrain Wanderer be- 5 6 wegen sich zwei Kilometer direkt am „Altneckar“ entlang. 4 Beim angrenzenden Natur- schutz gebiet „Pleidels heimer Wiesen tal“ 3 , das sich hinter dichtem Gehölz verbirgt, handelt es Der gefährdete sich um einen Baggersee, Röhricht und Große Abendsegler Auenwiesen. Die beiden Schutzge biete ergänzen sich in idealer Weise und bieten 180 Vogelarten – 60 Arten brüten – einen Lebensraum. Hier findet der Eis- vogel noch Brutplätze, Amphi bien und Insekten sind reich- lich vertreten, Krickenten überwintern in großer Zahl. Für den „Altneckar“ und das „Pleidelsheimer Wiesental“ lohnt 2 Altneckar 6 Neckarhalde 3 sich ein gesonderter Besuch.

Schattige Steilhänge über dem 2 Neckar Aneinanderreihung von Stauseen Kurz nach der Anlegestelle Kleiningersheim liegt linker Hand Der Name Neckar kommt aus dem Keltischen und bedeutet das Naturschutzgebiet “Oberes Tal” 4 . Vor Jahren soll- „Wildes Wasser“. Davon ist heute – nach dem Ausbau zur ten hier die ehemaligen Kiesgruben verfüllt Bundeswasserstraße von Mannheim bis Plochingen – nichts und landschaftlich nutzbar gemacht werden. mehr zu sehen. Schleusen und Wehre verwandelten den Die Rekultivierung misslang jedoch und im Neckar Mitte des letzten Jahrhunderts in eine Kette von Laufe der Zeit hat sich ein Stückchen unbe- Stauseen; Natur- und Umweltschutz blieben meist auf der rührte Natur entwickelt. Weidengebüsche und Strecke. Im kanalisierten Neckar verloren viele Pflanzen und Röhrichte lassen erahnen, wie die naturnahe Tiere ihren Lebensraum. Auch die jahrzehntelange schlechte Haubentaucher Aue entlang des Neckars aussehen könnte. Wasserqualität und der Sauerstoffmangel machten den Lebe- wesen zu schaffen. Doch ein Umdenken hat stattgefunden: 3 Pleidelsheimer Wiesental Unmittelbar nördlich angrenzend folgt das Natur schutz - Ein erster Schritt war die Verbesserung der Wassergüte durch gebiet „Unteres Tal/Haldenrain“ 5 . Als Folge früherer moderne Klärwerke. Und seit Jahren gibt es zahlreiche Auskiesung entstanden auch hier mehrere Baggerseen. Sie Aktivitäten am Neckar: Projekte wie IKoNE (Integrierende bilden heute mit Röhricht zonen und Ufergehölz einen wert- Konzeption Neckar-Einzugsgebiet, Land Baden-Württem- vollen Lebens raum. Der Steilhang im Gewann Haldenrain ist berg), „Lebendi ger Neckar“ (Deutsche Umwelthilfe, BUND, überwiegend bewaldet. Über 200 Jahre alte Trauben eichen NABU) und „Landschaftspark Neckar“ (Verband Region bestim men neben alten Buchen und Berg- ). Alle haben zum Ziel, den Lebensraum Neckar auf- ahornen das Waldbild. Im nördlichen Teil Terrassen-Weinberge zuwerten, Ökologie und Hochwasser schutz zu verbessern und zeugen Mauerreste von ehemaligem Weinbau. Schon die Römer brachten den Weinbau an den Neckar. Steinbrüche deuten darauf hin, dass hier das Verhältnis der Menschen zum Neckar zu fördern. Den An den steilen Muschelkalkhängen sind terras sier te früher Muschelkalk abgebaut wurde. Die Fluss, seine umgebende Natur und die zahlreichen Natur- Mauerweinberge schon aus dem frühen 13. Jahr hundert schutzgebiete ins Bewusstsein rücken, das ist auch das An- urkundlich erwähnt. Von Menschenhand mühsam ge- Artenvielfalt im Schutzgebiet ist für die Ge- liegen dieses Faltblattes. schaffen und nicht minder anstrengend zu be wirt schaf - Bärlauch gend einmalig, denn man findet Laubfrösche, ten, prägen die Mauerweinberge das Land schafts bild Libellen und Wasservögel, beispielsweise und beherbergen viele seltene Pflanzen- und Tier arten Haubentaucher und Teichrohr sänger, in unmittelbarer Nach- Von der Landeshauptstadt wie Wimper-Perlgras, Mauereidechse und Schling - barschaft zu Waldbewohnern wie Schwarzspecht und Gelb- natter. Förderprogramme des Landes und der EU lassen spötter. Radfahrer hingegen müssen das Neckartal verlassen flussabwärts hoffen, dass diese einzigartige Kultur land schaft erhalten und Umwege in Kauf nehmen. Unsere Reise mit dem Schiff beginnt in Stuttgart-Bad Cann- werden kann. statt. Etwa einen Kilometer nach der Schiffsanlegestelle Nach dem Durchfahren der Schleuse erhebt sich „Wilhelma“ ist die ökologische Sanierung des rechten Ufers am Prallhang der nach Süden ausholenden Neckarschlinge zu sehen. Sie ist gelungen: Betonufer wurden abgebrochen, das Natur schutz gebiet „Neckar halde“ 6 . Der Steilhang Dämme abgeflacht und ein naturnaher Uferbereich mit Flach- wird durchgehend von naturnahen Laubwäldern eingenom- wasserzonen, Überflutungsbereichen und auentypischer men. Eine Besonderheit ist der Linden-Ulmen-Ahorn- Vegetation geschaffen. Steinschüttungen schützen das Ufer Wald am Hangfuß der vor Wellenschlag. Nach dem Kraftwerk sehen wir auf der „Neckarhalde“, wo auch rechten Seite steile Mauerweinberge und das Tal wird merk- ein bezeichne ter Wan- lich enger. Verlief es bisher im Keuper, hat sich der Neckar derweg entlangführt. Im nun in die harten Gesteine des Muschelkalks eingeschnitten. Frühjahr blühen hier Blau- Bei Stuttgart-Hofen liegt rechts des Neckars der Max-Eyth- stern, Hohler Lerchensporn, Gelbes

See, ein ehemaliger Baggersee, der ein belieb- Windröschen, Dunkles Lungenkraut, Feuersalamander tes Erholungsgebiet und zugleich ein bedeu- Bärlauch und Schuppenwurz. Bei Mundels- tender Brut-, Rast- und Nahrungsplatz für heim und Hessigheim findet man zahlreiche lohnende Wasservögel ist. Nachdem wir die Schleuse Wanderwege mit herrlichen Aussichtspunkten und Aus- in Stuttgart-Hofen passiert haben, erhebt sich flugs lokale. am rechten Talhang das Naturschutz gebiet „Oeffinger Scillawald“ 1 . Radfahrer, 1 Oeffinger Scillawald die auf dem Neckartal-Radweg unterwegs Zerklüftete Felsen am Sonnenhang sind, radeln fast eineinhalb Kilometer un- Nachdem wir einen Fußgänger- und Radfahrersteg passiert Blaustern mittelbar am Naturschutz gebiet entlang. haben, erhebt sich am rechtsseitigen, südwestexponierten Steilhang das Natur schutz gebiet „Hessigheimer Felsen - Der schattseitige Laubwald des „Oeffinger 1 Scillawalds“ – sein Name ist auf das große Blaustern-Vorkom - gärten“ 7 . Es men (wissenschaftlich Scilla bifolia) zurückzuführen – verkör- bes teht aus einer pert einen Waldtyp, wie er früher am Neckar und seinen Reihe freistehen- Nebenflüssen weit verbreitet war. Durch intensive Waldbe - der Felstürme aus wirtschaftung, vor allem durch Umwandlung von Laub- in Oberem Muschel- Nadelholz, sind solche Wälder zur Seltenheit geworden. kalk, die sich vom Hang gelöst haben und ein Labyrinth Ersatzlebensraum aus zweiter von bis zu 12 Meter Hand tiefen Schluchten bilden. Das früher als Schaf- und Ziegen- Bei Benningen sind wertvolle Sekundärbiotope als Ersatz für weide genutzte Gebiet bietet Wärme liebenden Pflanzen- die Auenlandschaft entstanden. Die Stiftung Europäisches und Tiergesell schaften Lebens raum. Kletterer finden an den Naturerbe (EURONATUR) und der Landkreis Felsen die einzige natürliche Klettermöglich keit weit und haben hier 1998 einen neuen Neckar-Seitenarm, eine Still- breit. , die nächste Schiffsan lege stelle, bietet sich wasserzone und eine feuchtigkeitsliebende Gehölzvegetation Karten-Legende: für alle diejenigen an, die in die Bahn umsteigen wollen. Von Der Neckartal-Radweg hier ist die Rückreise nach Stuttgart möglich, Besigheim ist geschaffen. Der fast einen halben Kilometer lange Seitenarm Neckar Der Neckartal-Radweg ist im Ganzen 375 km lang und aber auch Ausgangs- oder Endpunkt für kombinierte Schiffs-, – Neckarparadies genannt – wird von der Tierwelt gut ange- durchgehend mit grün/weißen Schild chen markiert. Auf Naturschutzgebiete nommen; viele einheimische Fischarten fühlen sich dort der etwa 90 km langen Strecke zwischen Stuttgart und Rad- und Bahntouren aus dem Raum Heilbronn. wohl. Besucher können von einer Plattform aus das Gebiet Neckartal-Radweg Gundelsheim radelt man überwiegend am linken Ein 15-minü tiger Spaziergang führt von Neckarufer entlang. Nur an wenigen Stellen verlässt der der Anlegestelle Besigheim über den überblicken und sich informieren. In Marbach hat man An- Schiffsanlegestellen Radweg das Tal; dann sind kleine Steigungen zu über- schluss an die S-Bahn. Bergrücken durch die malerische Schleusen winden. Ansonsten rollt man auf ebenen, durchweg guten, Altstadt ins Enztal und befestigten Wegen und ver kehrs armen Neben straßen Bahn mit Haltestellen dahin. zum Bahnhof. S-Bahn mit Haltestellen U-Bahn mit Haltestellen

Wasserfrosch 0 1 km

Küchenschelle Letzter Auenwald 13 Noch einmal Steilhänge und am Neckar Baggerseen Bei ver- In Heilbronn bietet sich wieder eine Möglichkeit, vom Schiff birgt sich im Natur schutzgebiet auf die Bahn umzusteigen oder umgekehrt. Die Fahrt auf „Kirch heimer Wasen“ 8 der einzige Laubfrosch dem Neckar durch die „Hauptstadt des Neckars“ und den verbliebene Auenwald am Neckar, der je- Hafen – auch als „kleines doch nicht ganz ursprünglich ist. Vor der Auf- Ruhrgebiet“ bezeichnet – stauung des Neckars war das Gebiet eine könnte kon- trockene Ödlandfläche und diente als Vieh- trastreicher weide. Mit der Inbetriebnahme der Staustufe nicht sein. Bis zur 12 bei Lauffen stieg der Neckarwasserspiegel an. Der Graureiher Grenze des Regierungs bezirks Teile des „Kirchheimer Wasens“ wurden Der Graureiher war in den 1970er Jahren in Baden- Stuttgart bei Gundelsheim-Böttingen Moschusbock überflutet; ein Auenwald wuchs heran. Die Württemberg ein vom Aussterben bedrohter Vogel; erwarten uns jetzt noch zwei Natur- nicht überfluteten Bereiche wurden in den heute gibt es wieder etwa 4000 Brut paare. Am Neckar schutzgebiete: Zwischen Heinsheim und der 1950er Jahren ausgekiest. Zurück blieben 13 Böttinger Baggerseen kann man den langbeinigen, silbergrauen Vogel, der Staustufe bei Gundelsheim mündet von links sich hauptsächlich von Fischen, Fröschen und Mäusen zwei Baggerseen, die zusammen mit dem die Gäßnerklinge ein, überragt vom maleri- ernährt, häufig beobachten. Auf den Talwiesen regungs - Auenwald einer Vielzahl von ans Wasser los verharrend, späht er nach Mäusen; am Neckarufer schen Schloss Ehrenberg. Ein historischer Mauerwein berg mit gebundenen Pflanzen und Tieren wie Eis- stehend oder im seichten Wasser watend, wartet er auf Trockenmauern, der auch den Bahn- und Radfahrern auffällt, vogel, Schilfrohrsänger, Laubfrosch, Molchen, vorbeischwim mende Nahrung. Im Flug ist er an seiner ist am Bergrücken über der Einmündung der Klinge erhalten Fischen, Libellen, Käfern, Muscheln und charakteristischen Silhouette leicht zu erkennen. Der geblieben; im Norden schließt sich ein bewaldeter Steilhang Schnecken Lebensraum bieten. Während Graureiher brütet heute wieder an vielen Stellen im an. Klinge, Weinberg, Brachflächen und Hangwald bilden das Neckartal, so im Natur schutz gebiet „Wernauer Bagger - der „Kirchheimer Wasen“ nur vom Schiff Naturschutzgebiet „Gäßnerklinge/Hoh berg“ , das seen“, am Max-Eyth-See, auf der Marbacher Neckar - 12 aus erahnt werden kann, ist das nächste insel, im Naturschutzgebiet “Pleidelsheimer Wiesental”, vor allem wegen seines reichen Schriftfarn-Vorkommens in Naturschutzgebiet bei Lauffen von der Bahn in einem Naturdenkmal bei Lauffen und bei Obereises - dem extensiv bewirtschafteten Weinberg uneingeschränkten aus sichtbar, und zwar unmittelbar nach Durchfahren des heim. Schutz verdient. Tunnels zwischen Kirchheim und Lauffen. 12 Gäßnerklinge/Hohberg In der weit nach Westen ausgreifenden Neckarschlinge bei Gundelsheim-Böttingen liegt das Naturschutzgebiet Verlassene Flussschlinge „Böttinger Vor 2500 Jahren wäre eine Schifffahrt auf dem Neckar bei Bagger seen“ 13 . Lauffen um einige Kilometer länger gewesen. Damals floss Die beiden Seen, der Neckar in einer weit nach Westen ausholenden Schleife, 1935-1938 durch die er erst verließ, als er den Muschelkalkriegel zwischen der Kiesgewinnung heutigen Rathaus-Insel und der Kirche von Lauffen durch- entstanden und brochen hatte und ein direkter Weg geschaf fen war. teilweise wieder Die verlassene Flussschlinge beherbergt heute mit verfüllt, konnten dem Natur schutzgebiet „Lauffener Neckar - durch die Unter- schlinge“ 9 eines der größten und Kammmolch schutzstellung in letzter Minute vor einer völ- vielfältigsten Feuchtgebiete im Neckar- ligen Auffüllung bewahrt werden. Heute becken. Schilfröhricht, Seggenriede, Nass- zählen sie zu den ökologisch bedeutsamsten wiesen, Erlenbruch wald, Fische im Neckar Baggerseen im Landkreis Heilbronn und be- Einbürgerung neuer Arten Weidengebüsch und offene herbergen zahlreiche, teils seltene Tier- und Bis etwa 1905 konnte man 44 Fischarten antreffen; es Wasser flächen sowie der dominierten strömungsliebende Arten. Viele Fische wur - Pflanzenarten, darunter Neuntöter, Sumpf- steile, nordseitige Linden - den bis dahin eingebürgert, z. B. Regen bogen forelle, rohrsänger und Rohrammer als Brutvögel, Ulmen-Ahorn-Wald weisen Sonnenbarsch und Zander. Kamm- und Teichmolch, Seefrosch, Schwal- zahlreiche schutzbedürf- Rückgang der Arten Großer benschwanz, Federlibelle, Großer Blaupfeil Teichrohr- tige und gefährdete Pflan- Zwischen etwa 1920 und 1970 verringerte sich der Blaupfeil und Kleines Granatauge. Als Rast- und Über- sänger zen- und Tierarten auf, z. B. Artenreichtum durch den Aufstau des Neckars und die winterungsgebiet werden die Dreifurchige Wasserlinse, Fleischrotes Knaben- Abwasserbelastung auf 23 Fischarten. Strö mungs lieben - Böttinger Baggerseen von Reiher-, de Arten gingen stark zurück, Fern wanderfische, die kraut, Hirschzunge, Teichrohrsänger und Rohrammer. Schnatter- und Spießente früher zum Laichen vom Meer an den mittleren Neckar sowie dem Wiesenpieper Zwischen Lauffen und Nordheim – Radfahrer werden hier zogen, konnten gar nicht mehr beobachtet werden. aufgesucht. abermals über die Hochfläche geleitet – be- Dagegen haben sich die unempfindlichen Weiß fisch - arten explosionsartig vermehrt. herrscht das Naturschutzgebiet „Prallhang des Neckars bei Lauffen“ 10 mit seinen Steigende Artenzahl Mit verbesserter Wasserqualität nahm die Zahl der lang gestreckten, steil aufragenden Felswän- Schritte zur Renaturie rung des Fischarten im schiffbaren Neckar wieder zu; heute sind Neckars: den das Tal. Vom Schiff aus bietet sich ein es 41 Arten. Es handelt sich jedoch vor allem um still- - Rückbau nicht mehr genutzter Wehre Schwalbenschwanz eindrucksvoller Anblick auf den Prallhang, wasserliebende Fisch arten (Brachsen, Rot auge, Giebel), - Errichtung von Fischtreppen Wimper- an dem der Neckar die Schichten des Oberen gegenüber der Strömung indifferente Arten (Döbel, - Wiederherstellung der Durchgängigkeit zu den Neben- Perlgras Muschelkalks freigelegt hat. Laube, Gründling) sowie die bei Anglern hoch geschätz- gewässern ten Karpfen, Zander, Hechte, Flussbarsche, Aale und - Reaktivierung von Altarmen Ob mit dem Schiff, der Bahn, zu Fuß oder per Fahrrad – das Schleien. - Angliederung angrenzender Gewässer, vor allem Naturschutzgebiet „Altneckar Horkheim“ 11 ist aus Bagger seen jeder Perspektive reizvoll. Vergleichbar mit dem Altneckar - Förderung der Auenwaldentwicklung. IKoNE – was ist das? bei Pleidelsheim ist auch bei Heilbronn-Horkheim ein alter Die Integrierende Konzeption Neckarlauf erhalten geblieben, der mit seinen Kiesbänken, Neckar-Einzugsgebiet ist ein Hand lungsrahmen, der wasser- Inseln, Steilufern, Flachwasserzonen und seiner naturnahen wirt schaftliche Maßnahmen Vegetation der Lebensraum zahlreicher Vogelarten ist. so wie örtliche und überörtliche Eisvogel und Pirol brüten im Gebiet, Schell- und Löffelente Pla nungen integriert und koordiniert. nutzen es als Rastplatz. Über 20 Fischarten, darunter auch im Was will IKoNE erreichen? Neckar seltene, strömungsliebende Arten wie Barbe, Nase - Verbesserung des Hochwasserschutzes und der Hoch- und Schmerle leben hier. wasservorsorge, - Verbesserung des ökologischen Zustandes der Gewässer, - Verbesserung der Gewässergüte, - Verbesserung der Datengrun dlage und Instrumente.

Barbe Wie will IKoNE das erreichen? - Handeln aus einer Gesamtschau, - Orientierung an den gemeinsamen Zielen, - Partnerschaftliches Zusammenwirken aller Beteilig ten. Weitere Informationen zu IKoNE unter: www.ikone-online.de

11 Altneckar bei Horkheim Lebensader und Lebensraum

370 Kilometer weit, von Villingen-Schwenningen bis Mannheim, zieht sich der Neckar durch Baden-Württem - 11 berg. Zwischen Stuttgart und Heilbronn durchfließt er die am dichtesten besiedelte Gegend Baden-Württem - bergs. Der Fluss ist zugleich Transportweg, Wasserliefe rant und Stromerzeuger, Ort für Freizeit, Sport und Naherho- Leinen los lung sowie Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Bagger- Zwischen Stuttgart-Bad Cannstatt (Anlegestelle Wilhelma) und Besigheim verkehrt die Flotte des seen, Altarme, Altwasser, Talwiesen, Auenwaldreste, be- „Neckar-Käpt’ns“ mit vier Schiffen. Fahrräder können waldete Steilhänge, Muschelkalkfelsen und die Trocken- mitgenommen werden. mauern der Mauerweinberge sind Bereiche, wo die Natur Anschrift: Neckar-Käpt’n, Neckar-Personen Schiffahrt Vorrang hat. In diesem Faltblatt werden ein Dutzend vom Berta Epple GmbH & Co. KG, Anlegestelle Wilhelma, 10 Regierungspräsi dium Stuttgart verordnete Naturschutz - 10 Prallhang bei Lauffen 70376 Stuttgart gebiete zwischen Stuttgart und Gundelsheim vorgestellt; Tel. 07 11/54 99 70 60, Fax: 07 11/54 99 70 80 E-Mail: [email protected] die meisten sind vom Fluss aus zu sehen. Genießen Sie Fahrpläne und weitere Informationen finden Sie im einen autofreien Tag auf dem Neckar, indem Sie einen Internet unter www.neckar-kaeptn.de Schiffsausflug mit einer Bahnfahrt, einem Spaziergang oder einer Radtour kombinieren. Sie haben die Wahl Zwischen Besigheim und Gundelsheim fährt man mit zwischen mehreren Schiffslinien, Zug, S-Bahn, Stadtbahn, den Linienschiffen der „Personen schiffahrt Stumpf“. Bus, Fahrrad ... Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt. Anlegestelle und Fahr karten ausgabe befinden sich in 9 Lauffener Neckarschlinge Heilbronn an der Friedrich-Ebert-Brücke. Anschrift: Personenschiffahrt Stumpf oHG, Haupt büro, Herausgeber: Bezug über den: 74072 Heilbronn Regierungspräsidium Stuttgart Webshop der Landesan stalt Tel. 0 71 31/8 54 30, Fax: 0 71 31/62 01 87 Ruppmannstr. 21, 70565 Stuttgart für Umwelt, Messungen E-Mail: [email protected] Tel. 0711/904-15602 und Naturschutz Baden- Internet: www.schifftours-heilbronn.de Fax: 0711/904-15092 Württemberg (LUBW): E-Mail: [email protected] www.lubw.baden-wuerttem- Möchten Sie weitere Naturschutzgebiete kennenlernen, Internet: www.rp-stuttgart.de berg.de ohne das Auto zu benutzen? Dann informieren Sie sich Unterstützt durch: anhand des Faltblattes „Mit der SSB in die Natur - 9 schutzgebiete in und um Stuttgart“, das bei dem Regie - Idee und Koordination: Dr. Jürgen Schedler, Regierungspräsidium Stuttgart rungspräsidium Stuttgart und der SSB erhältlich ist.

Text: Dipl.-Geogr. Ulrike Kreh 8 Abbildungen: Kirchheimer Wasen Archiv RP Stuttgart, Dr. R. Berg, Geigenmüller, Neckar Käpt ´n, Projektphoto Sach & Schnelzer, Trautner, Steiner Gestaltung und Umsetzung: 8 www.geigenmueller-buchweitz.de

2. überarbeitete Auflage Januar 2009