UID 1987 Nr. 21, Union in Deutschland

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UID 1987 Nr. 21, Union in Deutschland CDU-Informationsdienst Union in Deutschland (W£> Bonn, den 25. Juni 1987 21/87 Helmut Kohl: Wir müssen unser Profil als Volkspartei der Mitte deutlich schärfen Unter Vorsitz des Parteivorsitzenden, Bundes- kanzler Helmut Kohl, traf sich der Bundesvor- HEUTE AKTUELL stand der Partei, die Vorsitzenden der Landes- Parteien sowie der Vereinigungen zu einer ganz- • WIRTSCHAFT Konjunktur faßt wieder Tritt. tägigen Sitzung am Donnerstag, 18. Juni 1987, Seite 5 J[n neuen CDA-Zentrum in Königswinter. Im • SOZIALPOLITIK Mittelpunkt der Diskussionen standen aktuelle Mehr Beihilfen für arbeitslose Themen der Tagespolitik und Grundsatzfragen Stahlarbeiter/längere Bezugs- christlich-demokratischer Politik sowie eine ein- dauer von Arbeitslosengeld. gehende Wahlanalyse der Bundestagswahl 1987 Seite 7 (näheres im gelben Teil dieser Ausgabe). • MITTELSTAND Auf einer Pressekonferenz im Bonner Konrad-Ade- Bericht vom 32. Bundeskongreß n der Mittelstandsvereinigung in auer-Haus zog Helmut Kohl eine Bilanz dieser Sit- Kiel. Seite 11 zung und führte u.a. aus: Es war ein wichtiges, aber • ÖFFENTLICHKEITS- kein überraschendes Ergebnis der Diskussion, das ARBEIT f ür uns, für die CDU Deutschlands in der Gesamt- Vorstellung der neuen Zeitung Politik die Sicherung von Frieden und Freiheit die „CDU extra" und eines Plakates zum Schulanfang absolute Priorität hat. Wir sind auch der Auffas- Seiten 15/16 sung, daß diese Aufgabe nicht von wichtigen innen- politischen Fragen überlagert werden darf. Eine ver- • DOKUMENTATION gliche Außen- und Sicherheitspolitik ist die Vor- Berlin — Ein Symbol der Frei- a heit. Redetexte von Ronald ussetzung für all das, was wir auch innenpolitisch Reagan, Helmut Kohl und gestalten können und gestalten wollen. Wir haben Eberhard Diepgen (grün). e'nen wesentlichen Beitrag zu einer positiven Ent- Die Wahlanalyse und ihre Folgerungen für die politische Arbeit der CDU in den nächsten Jahren (gelber Teil). Seite 2 • UiD 21/87 BUNDESVORSTAND wicklung des West-Ost-Verhältnisses keit. Die Zusammenarbeit mit Frankreich geleistet. Diese Entwicklung bietet heute ist für mich auch ein Kernstück der politi- die Chance, daß wir im Blick auf unser schen Integration Europas. Für uns als großes Ziel, Frieden schaffen mit weniger Christdemokraten bleibt die politische Waffen, vorankommen können. Integration das erste Ziel der Europapoli- Die Aussichten für ein Gipfeltreffen zwi- tik und sie darf nicht an den Problemen schen Präsident Reagan und Generalse- scheitern, die notwendigerweise die kretär Gorbatschow im Herbst dieses Jah- Erweiterung der Gemeinschaft mit sich res sind gut und es besteht im Zusammen- bringt. hang damit auch eine reale Chance zu Wir haben uns ausführlich mit dem einem Vertrag über die Beseitigung von gesamten Spektrum der Innen- und Wirt- Mittelstreckenraketen zu kommen. Mit schaftspolitik befaßt. Die Bundesrepu- einem solchen Abrüstungsvertrag würde blik, das konnte ich gerade jetzt wieder in die Union eines ihrer wichtigsten Ziele Venedig beobachten, kann sich mit ihren erreichen. wirtschaftspolitischen Erfolgen sehr gut Eine wesentliche Voraussetzung, um die- auch international sehen lassen. ses Ziel zu erreichen, war und ist die Standfestigkeit unserer Partei und der Zeitplan der Steuerreform von uns mitgetragenen Bundesregierung wird eingehalten in Fragen, die die Sicherheit des Landes Ich habe in Venedig unseren Partnern die betreffen. Die NATO-Tagung in Reyk- vorgesehene Steuerreform eingehend javik hat gezeigt, daß diese klare und ent- erläutert und ich wiederhole auch hier: schiedene Haltung Früchte trägt und daß die Steuerreform wird so verwirklicht, wie sie von unseren Partnern unterstützt wird. sie nach der Bundestagswahl von der Wir sind der Auffassung, daß der Abrü- Koalition vereinbart wurde. Wir haben stungsprozeß über den Bereich atomarer dafür im Frühjahr nach Abschluß der Mittelstreckenwaffen hinaus auch im Koalitionsvereinbarungen im Bundesvor- Bereich der konventionellen Rüstung und stand der CDU einen Zeitplan verabre- der C-Waffen fortgesetzt werden muß. det, den wir selbstverständlich mit unse- Wir werden als Partei, als Christlich- ren Partnern abgesprochen haben und Demokratische-Union, immer wieder den wir einhalten werden. darauf hinweisen, wie wichtig die Einhal- Einen sehr breiten Raum, nahm die Ana- tung der Menschen- und der Freiheits- lyse der Wahlergebnisse dieses Jahres rechte für den Frieden in der Welt ist. ein, vor allem ging es dabei um die Bun- Was Präsident Reagan dazu auch und vor destagswahl im Januar aber auch um allem an Generalsekretär Gorbatschow in Landtagswahlen. Der Generalsekretär Berlin gerichtet und gesagt hat, findet hat dazu eine ausführliche Analyse vorge- unsere uneingeschränkte Unterstützung. tragen. Für eine große Volkspartei ist es Die Atlantische Partnerschaft ist für die wichtig, gerade wenn sie Regierungspartei Sicherheit der Bundesrepublik Deutsch- ist, den eigenen Standort immer wieder zu land existenziell und sie muß durch die überprüfen, dabei geben natürlich Wahler' verstärkte europäische Zusammenarbeit gebnisse wichtige Hinweise. Für uns als im Bereich der Sicherheitspolitik ergänzt CDU geht es immer auch darum, auch in werden. Gerade die Zusammenarbeit und der Regierungsverantwortung, unser Profil die Kooperation mit Frankreich bietet als Volkspartei der Mitte immer neu zu hierzu eine gute Entwicklungsmöglich- schärfen. Für mich als Parteivorsitzender BUNDESVORSTAND UiD 21/87 • Seite 3 ist es wichtig, daß die Partei auch in der gungen für die Parteiarbeit entwickelt Regierungsverantwortung die eigenen werden. Wir werden beispielsweise eine Konturen deutlich macht. Arbeitsgruppe „Ländlicher Raum" auf- grund der Erfahrung der letzten Monate Die politische Mitte in der Bundesrepublik Deutschland ein- weiter ausbauen setzen. Wir werden die vorhandenen Leit- In einer Zeit beschleunigten gesellschaft- linien für die Kandidatenauswahl auf den lichen Wandels bedeutet Regierungsver- Ebenen der Gemeinden, der Kreis- und antwortung immer auch Auftrag für der Landesverbände, natürlich gilt dies Zukunftsgestaltung. Fundament und auch für die Bundespartei, noch einmal Maßstab für unser Handeln als Christli- betrachten, erarbeiten und überprüfen. che Demokraten ist dabei das christliche Wir haben eine Kommission zur Über- Menschenbild. Dies wollen und müssen w prüfung der Organisationsstruktur der ir noch stärker verdeutlichen. Im Pro- Partei eingesetzt. Diese Kommissionen gramm, Personen und Stil der Politik werden bis Frühjahr des kommenden niuß die CDU immer wieder bestrebt Jahres ihre Arbeit abschließen. Wir wol- sein, ihre Mehrheitsfähigkeit in der politi- len dann auf dem Bundesparteitag 1988 schen Mitte weiter auszubauen. einen Tag der Arbeit der Partei widmen, °ie Wahlerfolge unserer Partei bringen d.h., die inneren Strukturen der Partei es mit sich, daß wir in der Mehrheit der miteinander diskutieren. Der nächste Par- Gemeinden, der Länder und im Bund teitag, das ist der Parteitag 1987, wird Politische Verantwortung tragen. Um so angesichts der schwierigen Kassenlage nichtiger ist es, daß die einzelnen Man- der Partei nur eintägig sein. Dieser Partei- datsträger der Union auf allen Ebenen tag wird am 9. November in Bonn in der der Versuchung der Macht nicht zu erlie- Beethovenhalle stattfinden. Dort werden gen, sondern daß wir alle uns stets gemäß der Satzung die Führungsgremien bewußt bleiben, daß wir vom Wähler ein neu gewählt. Mandat auf Zeit erhalten haben. Das 1111 r i: 111111111111111 i f 1111111E11111111:111111111111111111111111111E11111111 heißt, wir müssen fähig sein zur Offenheit und Sensibilität, müssen standfest in 1,7 Millionen Besucher unseren Grundsätzen sein und nachdenk- aus der DDR en und offen gegenüber den Problemen, die auf uns zukommen. Das heißt, und ich Fast 1,7 Millionen DDR-Bürger sind habe dies auch ausdrücklich gesagt, daß 1986 in die Bundesrepublik gereist, das *•>* im Umgang miteinander Solidarität waren 21 Prozent mehr als 1985. Wie das tiben müssen und daß die Profilierungen Statistische Bundesamt in Wiesbaden v°n einzelnen auf Kosten des Ganzen nicht berichtete, war die Zahl der Bundesbür- ^«n kann. ger, die in die DDR reisten, mit rund 2,6 Millionen leicht rückläufig. Die weitaus Neue Kommissionen gebildet meisten DDR-Besucher — 75 Prozent — Die Grundsatzdiskussion im Parteivor- kamen mit der Bahn. stand war ein wichtiger Auftakt für wei- tere Diskussionen. Die langen Diskussio- Zitat nen, wir hatten über 30 Diskussionsred- n Das einzige, was wir uneingeschränkt er, werden jetzt im Konrad-Adenauer- verbrauchen können, ist die menschliche Haus ausgewertet und ausgearbeitet und Intelligenz. (Heinz Riesenhuber, daraus sollen dann entsprechende Anre- Bundesforschungsminister) Seite 4 • UiD 21/87 KONJUNKTUR Nach dem Weltwirtschaftsgipfel von Venedig: Gemeinsame Anstrengungen zahlen sich aus Die Regierungschefs der sieben wich- Die Staats- und Regierungschefs haben tigsten Industrienationen der Welt die jüngsten Absprachen über die Wech- haben in Venedig eine weitere enge selkurse noch einmal ausdrücklich bestä- Zusammenarbeit beschlossen, um tigt. Die Bemühungen, die Wechselkurse Wachstum und Beschäftigung in Gang zwischen den wichtigsten Währungen zu halten. Die Delegation der Bundes- ungefähr auf dem gegenwärtigen Niveau republik Deutschland, die von Bundes- zu halten, werden damit fortgesetzt. kanzler Kohl und Finanzminister Stol- Damit haben sich die Chancen vergrö- tenberg angeführt wurde, hat dabei ßert, daß die D-Mark gegenüber dem den deutschen Beitrag zur Förderung Dollar nicht noch weiter steigt, der deut- der
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