Heribert Saldik Die Geschichte Des Oberen Bregtals Eine Einführung Zur Historischen Entwicklung Der Städte Furtwangen, Vöhren
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Heribert Saldik Die Geschichte des Oberen Bregtals Eine Einführung zur historischen Entwicklung der Städte Furtwangen, Vöhrenbach und ihrer Ortsteile sowie der Gemeinde Gütenbach Überarbeitete Fassung 2011 Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort ..........................................................................................................................................1 1. Ur- und Frühgeschichtliche Zeit des Oberen Bregtals 1.1 Stein- und Bronzezeit...............................................................................................................2 1.2 Hallstatt- und Keltische Zeit: Grabhügel, Krumpenschloss und Laubenhausen..............8 1.3 Römische Zeit: Die römische Straße.................................................................................... 18 1.4 Alamannische Zeit: Das Furtwanger Heidenschloss.......................................................... 23 1.5 Früh- und Frühes Hochmittelalter: Der Neukircher Burgstall.........................................29 2. Geschichtliche Zeit des Oberen Bregtals 2.1 Die Besiedlung des Oberen Bregtals.................................................................................... 44 2.2 Die Freiherren von Triberg und die Grafen von Urach.....................................................51 2.3 Habsburger und Fürstenberger........................................................................................... 56 2.4 Vom Bauern- zum Dreißigjährigen Krieg...........................................................................71 2.5 Im Zeichen der französisch-habsburgischen Konfrontation.............................................81 2.6 Das Obere Bregtal fällt an Baden.........................................................................................93 2.7 Die Industrialisierung..........................................................................................................105 2.8 In der Zeit der Weltkriege.................................................................................................. 115 2.9 Zeitgeschichte....................................................................................................................... 123 3. Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen....................................................................... 131 4. Literaturverzeichnis..............................................................................................................132 saldik[]msn.com Vorwort Die vorliegende überarbeitete Fassung der Geschichte des Oberen Bregtals, deren erste 2008 erst- mals erschienen war, bezieht weitere hinzuermittelte sowie neu erschienene Literatur, wie z. B. den zweiten Teil der Furtwanger Stadtchronik,1 ein. Speziell Letztere ergänzt die Informationen der Ortsgeschichten,2 Sammelbände,3 Monographien mit weitergehenden historischen Angaben4 sowie Bände aus pfarrgemeindlicher Sicht,5 die bislang schon einen Überblick über die historischen Ent- wicklungen der einzelnen Ortschaften des Oberen Bregtals gaben und für diese Gesamtschau haupt- sächlich ausgewertet worden waren. Im Zuge der Überarbeitung konnten zahlreiche Angaben präzisiert oder durch ausführlichere Er- läuterungen ergänzt werden. Hierzu zählen als wichtigste: eine weitere Hypothese zu römerzeitli- chen Wegverbindungen im Mittleren Schwarzwald (S. 20, Anm. 96), eine Quellenangabe zu den Rittern von Fuerwangen (S. 41f., Anm. 193), eine Neubewertung der ersten Erwähnung Bregen- bachs (S. 44f., Anm. 199), die Vorgeschichte des Streits der Klöster Salem und St. Georgen um Schönenbach (S. 48f.), die Forschungsgeschichte zum Gütenbacher Ersterwähnungsjahr (S. 61, Anm. 272), die Einbeziehung u. a. von Familiennamen-Verbreitungskarten aus dem Internet zu Fra- gen der hochmittelalterlichen Besiedlung Furtwangens (S. 62f., Anm. 277–280) und eine genauere Datierung der Linacher Kapelle (S. 77, Anm. 357). Darüber hinaus wurden die Angaben zur vorrömischen Zeit (die jetzigen Teile 1.1 und 1.2) völlig neu zusammengestellt sowie eine Tabelle der Burgen im Oberen Bregtal (S. 58), der Pfarreien (S. 80) und eine Übersichtskarte zur Zuordnung des Oberen Bregtals zu Landkreisen und ihren Vor- läufern seit dem 19. Jahrhundert (S. 96) hinzugefügt. 1 Vgl. Ludger Beckmann u. a. (Hrsg.). Furtwangen 1873–1948. Beiträge zur Geschichte einer Stadt im Schwarzwald, Band 2. Vöhrenbach 2009. 2 Vgl. Joseph Fischer. Chronik von Gütenbach. Furtwangen 1904. Klaus Weber, Wilhelm Dotter. Aus der Geschichte von Neukirch. Höfe-Chronik einer Schwarzwaldgemeinde. 2. Auflage, Freiburg 1991, (Orig. 1968). Walter Fauler. Die Geschichte des Schwarzwaldortes Schönenbach im Bregtal. Schriftenreihe des Landkreises Donaueschingen, Band 23. o. O. 1973. Walter Fauler. Die Geschichte von Linach im Schwarzwald. o. O. 1981. Manfred Kimmig. Die Chronik von Rohrbach im Schwarzwald. Furtwangen 1981. Bernhard Kleiser. Langenbach. Chronik eines Schwarz- walddorfes. Horb am Neckar 1995. Walter Fauler. Urach im Schwarzwald. Die Geschichte einer Talgemeinde. Horb am Neckar 1996. Ludger Beckmann u. a. (Hrsg.). Furtwangen 1179–1873. Beiträge zur Geschichte einer Stadt im Schwarzwald, Band 1. Vöhrenbach 2004. 3 Vgl. Franz Josef Furtwängler. Vöhrenbach. Eine Schwarzwaldgemeinde im Industriezeitalter. Vöhrenbach 1961. Karl S. Bader. Beiträge zur älteren Geschichte der Stadt Vöhrenbach. Vöhrenbach 1965. Arbeitskreis Stadtgeschich- te der Heimatgilde „Frohsinn“ e.V. Vöhrenbach (Hrsg.). Vöhrenbach im Schwarzwald. Neue Beiträge zur Stadtge- schichte. Horb am Neckar 1994. 4 Vgl. Oswald Scherzinger. Geschichte der Gütenbacher Uhrenmacherei. Dokumentation in Wort und Bild vom 18. bis ins 20. Jahrhundert. Herausgegeben vom Heimat- und Geschichtsverein Gütenbach. Freiburg 2007. 5 Vgl. [Anton Schätzle]. 100 Jahre Pfarrkirche St. Johannes Baptista Hammereisenbach 1902–2002. Dokumentation oder Kleine Chronik über die kath. Pfarrgemeinde und die Pfarrkirche St. Johann Baptista zu Hammereisenbach. [Hammereisenbach 2002]. 1 Abb. 1: Die Ortschaften des Oberen Bregtals 1. Ur- und Frühgeschichtliche Zeit des Oberen Bregtals 1.1 Stein- und Bronzezeit Zeugnisse menschlicher Anwesenheit sind aus dem Oberen Bregtal6 spätestens aus dem Zeitraum ca. 800–475 v. Chr. vorhanden. Diese und alle bis zu den Siedlungstätigkeiten des Klosters St. Georgen im Hochmittelalter existierenden Bodendenkmäler, Quellen und Zeugnisse sind jedoch hinsichtlich ihrer exakten historischen Einordnung in jedem Falle umstritten bzw. nur indirekt nach- gewiesen und bedürften teilweise zur endgültigen Klärung archäologischer Grabungen. Symptoma- tisch ist bei diesen Denkmalen wie den Grabhügeln von Gütenbach, Vöhrenbach, Hammereisenbach und Rohrbach, dem Komplex Krumpenschloss/Laubenhausen, der (keltisch-)römischen Straße über den Hohlen Graben, den Furtwanger Römermünzfunden, dem Heidenschloss/-bühl oder der Neukir- cher Burgstelle ihre jeweilige periphere Lage nahe den äußersten Grenzen des Bregtals, wovon le- diglich die Vöhrenbacher Grabhügel und der Zweite Furtwanger Römermünzfund – dessen Authen- 6 Als Oberes Bregtal wird hier und im Folgenden das heutige Gebiet der Gemeinde Gütenbach, der Stadt Furtwangen (mit den Stadtteilen Neukirch, Rohrbach, Schönenbach und Linach) und der Stadt Vöhrenbach (mit den Stadtteilen Langenbach, Urach und Hammereisenbach-Bregenbach) bezeichnet. Der Begriff folgt damit einer administrativen Definition, die Neukirch und Gütenbach als Gebiete im Einzugsbereich der Wilden Gutach mit einschließt, aber Ei- senbach und seine Ortsteile Schollach und Bubenbach sowie (Titisee-Neustadt-)Oberschwärzenbach, allesamt in Ne- bentälern der Breg gelegen, ausschließt und die Stadtgrenze Vöhrenbach-Donaueschingen als Abgrenzung zum rest- lichen (unteren) Bregtal annimmt. 2 tizität vorausgesetzt – ausgenommen wären. Dieser Gesamtbefund deutet bereits an, dass das Obere Bregtal zunächst bis in das Hochmittelalter, aber auch darüber hinaus bis in das 19. Jahrhundert und letztlich bis in die Gegenwart hinein, in seiner historischen Entwicklung wesentlich durch seine La- ge abseits der Hauptverkehrslinien geprägt wurde. Trotz der anfänglichen Fundleere des Oberen Bregtals soll zunächst ein Überblick über die an- grenzenden Regionen Baar und Nördlicher Breisgau, die an den Enden der natürlichen Bregtalzu- gänge liegen, gegeben werden, um zumindest die in diesen anzutreffende dichte Abfolge von Kultu- ren sowie Spuren aus den unmittelbar benachbarten Bereichen des Mittleren Schwarzwalds7 mit dem Oberen Bregtal zu kontrastieren. Trotz des negativen Befunds „darf man aber auf keinen Fall annehmen, die Höhen seien wirtschaftlich bedeutungslos gewesen. Sicher ist der Wald [...] in der Steinzeit auch [von Vertretern der nachfolgenden Gruppen, H. S.] [...] begangen worden; [...] (d)och hinterlassen z. B. Waldweide, Eichelmast, Jagd, Fallenstellerei, Pechsammeln und Zeidlerei (Wild- honigsammeln) in der Regel keine archäologischen Spuren.“8 So sind archäologische Funde westlich des Mittleren Schwarzwalds bereits aus der Altsteinzeit (Paläolithikum, ca. 2 000 000–9500 v. Chr.) bekannt: Ein Schaber und eine Silexknolle vom Hüner- sedel zwischen Freiamt und Biederbach können auf ca. 115 000 v. Chr. datiert werden.9 Dieses Datum fällt somit in die – in Europa durch den Homo neanderthalensis geprägte – Zeit des Mittelpa- läolithikums (ca. 300 000–36 000 v. Chr.), die mit der Homo-sapiens-Einwanderung endet. Klima- tologisch gesprochen fällt es in die Übergangszeit zwischen dem ausklingenden Riß-Würm-Intergla- zial (einer „Warmzeit“, deren höchste Intensität um 132 000 v. Chr. einsetzte und um 117 000 v. Chr. endete) und der