JAHRESBERICHT DER FRIEDRICH-EBERT- STIFTUNGJahresbericht 00der

PERSPEKTIVEN  0 0 7

Annual Report of the Friedrich-Ebert-Stiftung 2006

Perspectives 2007 INHALT THEMEN

4 Friedrich-Ebert-Stiftung Thema: Sozialer Zusammenhalt Für Soziale Demokratie 20 Verantwortung partnerschaftlich 4 Friedrich-Ebert-Stiftung teilen Committed to Social Democracy 22 Deutschland kann sich Ausgrenzung 6 Die Friedrich-Ebert-Stiftung trauert nicht leisten um ihren Ehrenvorsitzenden 24 Kommunen zukunftsfähig machen Holger Börner

8 Vorwort der Vorsitzenden Thema: Innovation und Teilhabe Anke Fuchs 26 Deutschland braucht auch soziale 9 Preface of the Chairwoman Innovationen Anke Fuchs 28 Leistungsfähigkeit und Chancen- 14 Bericht des Geschäftsführers gleichheit verknüpfen Dr. Roland Schmidt

15 Report of the Secretary General Dr. Roland Schmidt

 INHALT D I E A R B E I T D E R ANHANG FACHABTEILUNGEN

Thema: Demokratische Kultur 40 Politische Akademie 40 Politische Akademie

30 Abschied vom Nationalstaat? 43 Abteilung Gesellschaftspolitische 76 Organisationsplan der Information – GPI Friedrich-Ebert-Stiftung 32 Engagement gegen Rechts- extremismus 44 Dialog Ostdeutschland 78 Jahresabschluss zum 31. Dezember 2005 34 Antworten für immer neue 46 Arbeitsgruppe Kommunalpolitik Herausforderungen 84 Zum Selbstverständnis der 47 Wirtschafts- und Sozialpolitik Politischen Stiftungen Thema: Globalisierung gestalten 49 Frauen und Geschlechterpolitik 85 Mitglieder des Vorstandes 36 Neue Mächte auf dem welt- 51 Zentrale Aufgaben 85 Mitglieder des Vereins politischen Parkett? 53 Studienförderung 86 Mitglieder des Kuratoriums 38 Sicherheitspolitik kann nur 55 Historisches Forschungszentrum gemeinsam gestaltet werden 86 Mitglieder des Auswahlausschusses 58 Die Auslandsbüros der 87 Vertrauensdozenten Friedrich-Ebert-Stiftung 90 Anschriften 60 Internationale Entwicklungs- zusammenarbeit (IEZ) 92 Impressum

61 Globale Gewerkschaftspolitik

67 Internationaler Dialog

72 Unselbständige Stiftungen in der Friedrich-Ebert-Stiftung

 FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG FÜR SOZIALE C O M M I T E D T O S O C I A L DEMOKRATIE DEMOCRACY

Soziale Demokratie basiert auf den sozialen Menschen- und Social democracy is based on social human and civil rights and seeks Bürgerrechten und trägt zu ihrer Festigung bei. Sie erweitert to reinforce them. It broadens and consolidates the basis of political und festigt die politische Demokratie durch soziale Gerech­ democracy by including social justice, democratisation of society, tigkeit, gesellschaftliche Demokratisierung, soziale Sicherung, ­social security, sustainable development and international solidarity. nachhaltige Entwicklung und internationale Solidarität. Soziale Social demo­racy creates the conditions under which all citizens can Demokratie schafft die Voraussetzungen dafür, dass alle Bürger fully exercise their fundamental human rights, participate fully and ihre politischen und grundlegenden Menschenrechte und sozi­ unimpeded in society, and contribute to the development of their alen Teilhaberechte ungeschmälert wahrnehmen und zur Ent- country. It strives to secure equal opportunities in life and the right to wicklung ihres Landes beitragen können. Sie erstrebt für alle have a say in the affairs of their community for all citizens, both men Bürgerinnen und Bürger gesicherte Lebenschancen und glei- and women. Social democracy is practised democracy for every indi- che Mitspracherechte. Soziale Demokratie ist im Alltag gelebte vidual, including those who are socially vulnerable. Demokratie für alle, auch für die sozial Schwachen. In our globalizing world, social democracy more than ever calls for In der globalisierten Welt verlangt soziale Demokratie mehr solidarity and fairness. It is necessary to integrate a sense of political denn je Solidarität und faire Zusammenarbeit. Die Welt­ responsibility and social and ecological regulations in the world com- gesellschaft und die Weltmärkte bedürfen der Einbettung in munity and the world markets. politische Verantwortung sowie sozialer und ökologischer The Friedrich-Ebert-Stiftung contributes to social democracy Regulation. by means of: Die Friedrich-Ebert-Stiftung leistet Beiträge zur Sozialen ● political education in order to reinforce its fundamental values, Demokratie ● scholarships for young academics who are committed to it, ● durch politische Bildung, die ihre Grundwerte stärkt, ● various forms of public dialogue in order to pave the way for it, ● durch die Förderung junger Wissenschaftler, die ihr ● verpflichtet sind, development cooperation aimed at global justice, ● ● durch öffentliche Dialoge, die ihr politisch die Wege ebnen, research and political consultancy to study its foundations and to impart it, and ● durch Entwicklungszusammenarbeit, die globaler ● Gerechtigkeit dient, building bridges of international cooperation for worldwide democracy. ● durch Forschung und Politikberatung, die ihre Grundlagen erforschen und vermitteln, und

● durch Brücken internationaler Kooperation, die zum Aufbau weltweiter Demokratie beitragen.

  DIE FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG TRAUERT UM IHREN EHRENVORSITZENDEN

Holger Börner bei einer „Falken“-Helfer- Holger Börner beim Bau des Kasseler Holger Börner, Ministerpräsident des schulung auf dem Dörnberg, 1950 Polizeiverwaltungsgebäudes, 15.8.1957 Landes Hessen 1976-1987 (Foto: Archiv der Arbeiterjugendbewegung)

Geprägt von familiärer Verfolgung unter dem Nationalsozialismus wusste er um die Notwendigkeit, für unser Gemeinwesen aufrechte Demokraten heranzuziehen. Poli- tische Bildung im weitesten Sinne auf wissenschaftlicher Grundlage stand daher im Zentrum seiner 15jährigen Tätigkeit als Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung von Dezember 1987 bis Januar 2003. Dies galt insbesondere in der Phase des Zerfalls des Ostblocks und der Einigung Deutschlands – nicht nur in Deutschland und Europa, sondern in der ganzen Welt. Die Ausweitung der Stiftung auch auf die neue Haupt- stadt Berlin war Holger Börners Werk. Er hat die Stiftung in seinem langen Wirken entscheidend geprägt.

Sein Wirken zur Durchsetzung der Ideale der Stiftung von Freiheit, sozialer Demokra- tie und internationaler Zusammenarbeit bleibt unvergessen. Sein politisches Leben gibt Beispiel. Über die Parteigrenzen hinweg fand er Anerkennung und genoss Sym- pathie und Hochachtung. Tief durchdrungen von den sozialdemokratischen Grund- werten Solidarität, Gerechtigkeit und Freiheit, lag ihm das Los der einfachen Men- schen allezeit besonders am Herzen.

 HOLGER BÖRNER, MINISTERPRÄSIDENT A.D. 7. FEBRUAR 19 3 1 – 2 . A U G U S T 2 0 0 6

Der Ministerpräsident Holger Börner spricht Holger Börner, Vorsitzender der Friedrich- Holger Börner im Berliner Neubau der im hessischen Landtag, 1978 Ebert-Stiftung seit Dezember 1987 Friedrich-Ebert-Stiftung (Foto: Gerhard Weitkamp, Maintal) (Foto: FES) (Foto: Bernd Raschke)

Holger Börner hat, geprägt von seinen sozialdemokratischen Grundüberzeugungen, als Stadtverordneter, 1957 als jüngstes Mitglied des Deutschen Bundestages, als Vor- sitzender des Bundestagsausschusses für Verkehr, Post und Fernmeldewesen, als ­Parlamentarischer Staatssekretär, Bundesgeschäftsführer der SPD an der Seite Willy Brandts, als hessischer Ministerpräsident und als Mitglied des Hessischen Landtags sowie als Landesvorsitzender der Hessen-SPD unserem Land gedient.

Er war Träger des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, des Großkreuzes Erster Klasse der Republik Österreich und anderer ausländischer Auszeichnungen, der Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen sowie Ehren- bürger der Stadt Kassel.

Die Friedrich-Ebert-Stiftung wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Anke Fuchs

Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung

 VORWORT DER VORSITZENDEN

Wenn ich auf die Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) im Jahr 2006 zurückblicke, gehen meine ersten Gedanken an unseren Ehrenvorsitzenden, den Ministerprä­ sidenten a.D. Holger Börner, der am 2. August in seiner Heimatstadt Kassel starb. Er war von 1987 bis 2003 Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung. Kondolenzschrei- ben aus aller Welt machten deutlich: Sein Beitrag zur Durchsetzung der Ideale der Stiftung von Freiheit, sozialer Demokratie und internationaler Zusammenarbeit bleibt unvergessen. Die Friedrich-Ebert-Stiftung ist stolz darauf, dass Holger Börner ihr Vorsitzender und Ehrenvorsitzender war und bleibt ihm in Dankbarkeit ver­ bunden.

Auch im Jahr 2006 haben die Angebote und Veranstaltungen der FES großes Interes- A n k e F u c h s se bei den Bürgerinnen und Bürgern geweckt und wurden sehr gut angenommen. Vorsitzende der Allein in Deutschland führte die Stiftung rund 3.000 Veranstaltungen durch, auf Friedrich-Ebert- denen etwa 150.000 Menschen zusammen kamen, um sich informieren zu lassen, S t i f t u n g sich eine Meinung zu bilden und sich Grundlagen für ihr gesellschaftspolitisches Chairwoman of the Engagement zu holen. Diese Maßnahmen fanden überwiegend statt im Rahmen Friedrich-Ebert- unserer politischen Bildungsarbeit. Informationen und Kenntnisse wurden vermit- S t i f t u n g telt, Kompetenzen entwickelt, um eine engagierte und sachverständige Teilhabe am gesellschaftlichen Diskussions- und Entscheidungsprozess zu ermöglichen.

Unter unserem Dach trafen sich auch regelmäßige Expertenrunden etwa zu Fragen der Energie- und Verkehrspolitik, des Wohnungsbaus oder der Medienpolitik. Wir organisierten den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Medien, Verwal- tung und Politik zu weiteren zahlreichen Themenfeldern. Nicht zu vergessen sind dabei die Veranstaltungen, auf denen internationale Partner und Gäste der Friedrich- Ebert-Stiftung die Möglichkeit nutzten, ihre Positionen dem deutschen Publikum vorzustellen; unter ihnen der bulgarische Staatspräsident Parvanov, der Präsident der Republik Moldau Voronin oder die chilenische Staatspräsidentin Bachelet.

Ein Beleg für den Erfolg unserer Arbeit sind die Ergebnisse von Umfragen. Über 60% der Befragten kennen die Friedrich-Ebert-Stiftung und wissen, dass sie sich mit poli- tischer Bildungsarbeit beschäftigt. Unter den sogenannten Think-Tanks gehört die FES zu den bekanntesten Einrichtungen und unter den Forschungseinrichtungen, deren Informationsangebote tatsächlich genutzt werden, liegt sie ebenfalls auf einem Spitzenplatz.

Im Jahr 2006 ist die Friedrich-Ebert-Stiftung so häufig wie noch nie in den Medien zitiert worden. Das hatte vorwiegend mit zwei Untersuchungen der Stiftung zu tun, deren Themen ganz vorn auf unserer Agenda stehen, da sie zwei große Herausforde- rungen unserer Demokratie und unserer Gesellschaft bezeichnen, auf die wir uns seit langem in der politischen Bildungsarbeit, in Studien und Diskussionsforen konzent- rieren.

 PREFACE OF THE CHAIRWOMAN

When I look back at the last year and the work of the Friedrich-Ebert-Stiftung, my thoughts turn first to our Honorary Chairman, Holger Börner, the former Minister President of Hessen, who died on 2 August in his home town, Kassel. From 1987 to 2003 he was the Chairman of the Friedrich-Ebert-Stiftung. Condolence letters from the whole world reveal clearly that his contribution to the ideals of this foun- dation: freedom, social democracy and international cooperation, remains unfor- gotten. The Friedrich Ebert Stiftung is proud to have had Holger Börner as its Chairman and its Honorary Chairman and will cherish his memory.

In 2006, as in the years before, the pro- gramme, events and meetings of the FES sparked the interest of our citizens and were well attended and received. In Ger- many alone the Friedrich-Ebert-Stiftung organised around 3,000 events and meet- ings, which were attended by ­approximately 150,000 people. These people came to form their opinions, to inform themselves about important de- velopments in order to strengthen the foundation of their social and political work. These events and meetings were carried out largely within the framework of our political education. Information Langjährige Verbundenheit and knowledge was conveyed, expertise and competence was developed in order to enable mit der FES: Den Vizekanzler our citizens to be better able to participate in important discussions and decision-making und Bundesarbeitsminister processes. Franz Müntefering kann die FES-Vorsitzende Anke Fuchs Groups of experts met regularly under our roof to discuss questions like energy and transpor- häufig zu Veranstaltungen im tation policy, city planning and development or media policy. We organised an exchange of Berliner Konferenzzentrum ideas between scientists, businessmen, journalists, civil servants and politicians on a vast b e g r ü ß e n (Foto: Zensen) number of topics. Nor should one forget all of the numerous events during which inter­ national partners and guests of the Friedrich-Ebert-Stiftung were given the opportunity to present their positions to the German public: among these were the Bulgarian President Georgi Parvanov, the President of the Moldavian Republic, Vladimir Voronin, or the President of Chile, Michelle Bachelet.

 VORWORT DER VORSITZENDEN

Die erste Herausforderung liegt in der zunehmenden Distanz von Bürgerinnen und Bürgern zu unserer Demokratie und zum Parteiensystem. Diese zunehmende Politik- ferne steht offensichtlich in einem Zusammenhang mit unübersehbaren Tendenzen sozialer Isolierung. Für viele Menschen sind Zukunftschancen nicht mehr erkennbar. Unsere Studie „Gesellschaft im Reformprozess“ löste im Oktober des vergangenen Jahres eine heftige bundesweite Diskussion aus. Der beschäftigte sich in einer Debatte mit den Ergebnissen dieser Studie. Mit dieser Untersuchung hoffen wir, eine nachhaltige Auseinandersetzung zu einem besorgniserregenden gesell- schaftlichen Krisenphänomen anzustoßen.

Eine Untersuchung zu rechtsextremen Einstellungen und ihren Einflussfaktoren stieß ebenfalls auf erhebliche Resonanz in der Öffentlichkeit. Diese Untersu- chung wurde fast 200.000 mal von der FES-Website heruntergeladen. Die bedrü- ckende These der Studie, dass der Rechts- extremismus „vom Rand zur Mitte“ der Gesellschaft vorgerückt sei, hat die Öf- fentlichkeit aufgeschreckt. Die Stiftung kann hier freilich auf eine jahrelange breite und umfassende Praxis ihrer poli- tischen Bildungsarbeit verweisen, die nicht erst jetzt diese Herausforderungen erkannt und angenommen hat.

Die Stiftung hat aber auch neue Wege be- schritten, um gesellschaftliches Handeln im Sinne friedlicher demokratischer und respektvoller Gemeinsamkeit zu beglei- ten. Privataudienz bei Spaniens König Juan Carlos: die Ein Beispiel hierfür ist das Projekt „Fans for Football“, das wir im Zusammenhang FES-Vorsitzende Anke Fuchs, mit der Fußballweltmeisterschaft 2006 etabliert haben. Politische Bildung findet sel- der langjährige FES-Vertreter ten in Fußballarenen oder den berüchtigten „Nordkurven“ statt. Vor dem Hinter- Dieter Koniecki und dessen grund unseres Auftrages, die internationale Verständigung, aber auch das ehrenamt- Nachfolger Alexander Kallweit (Foto: Borja Fotografos) liche Engagement von Bürgerinnen und Bürgern zu fördern, haben wir uns gefragt, was können wir tun, um das Motto der Fußball-WM: „Die Welt zu Gast bei Freun- den“ mit Leben zu füllen. Schwerpunkt dieses Projekts war die gezielte Förderung und internationale Vernetzung ehrenamtlicher Faninitiativen und Fanbetreuer, de- nen eine friedliche und weltoffene Fußball-WM ein Anliegen war. Auch dieses Pro- jekt stieß auf große Resonanz und hat vielleicht dazu beitragen können, dass die Fußball-WM in Deutschland so ausgesprochen friedlich verlaufen ist.

1 0 PREFACE OF THE CHAIRWOMAN

Recent polls have produced further evidence of the success of our work. Over 60% of those polled are acquainted with the Frie- drich-Ebert-Stiftung and know that it is in- volved in political education. Among the so- called “think tanks,” the FES is one of the best known institutions. Among those re- search institutions whose research and policy suggestions are actually used, the FES is like- wise at the very top of the list.

In 2006 the FES was mentioned in the press even more often than in previous years. This was largely because of two studies conduct- ed by the Friedrich-Ebert-Stiftung. The topics of these studies are at the very centre of our agenda because they designate and refer to two of the greatest challenges faced by our democracy and our society. We have concen- trated on these two topics already for a long time in our political education work, in stud- ies and in discussion forums. Große Abschlussveranstaltung The first challenge is the increasing alienation of our citizens from our democracy and our des WM-Projekts „Fans for political parties. This increasing alienation needs to be analysed in the context of tendencies Football”: Mit DFB-Präsident toward social isolation which can not be overseen. Many people no longer believe that their Theo Zwanziger, Bundesinnen- minister Wolfgang Schäuble, future will develop positively. Last October, our study, “A Society undergoing Reforms,” Anke Fuchs und dem SPD- sparked off a vehement nation-wide debate; even the German parliament debated the Fraktionsvorsitzenden Peter ­results of this study. With this study we hope to have initiated a sustained discussion of a S t r u c k (Foto: Liebe) social crisis which gives cause for worry.

Considerable public attention was also given to an investigation of extreme right-wing ­political attitudes and of the factors which influence them. This study was downloaded ­almost 200,000 times from the FES-website. The depressing thesis of this study, that the extreme right has moved from the periphery to the centre of our society, scared and startled the public. Of course, the Friedrich-Ebert-Stiftung has not just recently recognised and ­attempted to respond to this challenge but has tackled this topic for many years in its politi- cal education work, with broad and comprehensive practical programs.

The Friedrich-Ebert-Stiftung has also broken new ground in order to support social action which works toward finding a peaceful, democratic and respectful common ground.

1 1 VORWORT DER VORSITZENDEN

Die internationale Arbeit der Stiftung erstreckt sich auf über 100 Länder. Wir sind weltweit daran beteiligt, zivilgesellschaftliche Strukturen und Organisationen zu stärken, demokratische Beteiligungs- und Entscheidungsprozesses zu fördern, Kon- fliktpotentiale zu reduzieren und ein solidarisches und gleichberechtigtes Mitein­ ander zu ermöglichen. Zur Entwicklungszusammenarbeit in den Ländern des Südens ist inzwischen immer mehr die Kooperation mit den Ländern Mittel- und Osteuropas sowie der ehemaligen Sowjetunion gekommen. Unsere Dialog- und Beratungsarbeit, die auf gute Nachbarschaft in Europa und auf eine Vertiefung der transatlantischen Beziehungen zielt, ergänzt diese Kooperation.

Mit unseren Partnern, vor allen mit den Gewerkschaften, treten wir dafür ein, dass weltweit Regeln gesetzt werden und Normen respektiert werden, die die Globalisierung sozial regulieren helfen. Unverzichtbare Grundlage hierfür ist die Wahrung und aktive Verteidigung der Menschenrechte. Der von der Stiftung jährlich vergebene Menschenrechtspreis steht für das Leitmotiv „Demokratie för- dern – Zivilgesellschaft stärken“ unserer internationalen Arbeit. Der Menschen- rechtspreis 2006 ging an den thailän- dischen Gewerkschaftsführer und Men- schenrechtskämpfer Somsak Kosaisook. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva würdigte Die Erfahrung sämtlicher Arbeitsbereiche der Stiftung, ihre hervorragende Vernet- beim Besuch von Anke Fuchs zung mit maßgeblichen Gruppen in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung in seinem Arbeitssitz „Palácio und Medien sind ein in vielen Jahren erworbenes Kapital, das wir nutzen, um unse­ do Planalto“ die fast 3 0 ren Auftrag als „Dienstleister der sozialen Demokratie“ auch in den kommenden Jahre währende Präsenz der FES in Brasilien und bedankte Jahren engagiert und kompetent zu erfüllen. sich für die geleistete Arbeit Das kooperative und von wechselseitigem Vertrauen bestimmte Verhältnis von Vor- stand, Mitgliedern der Stiftung, des Kuratoriums sowie der Belegschaft wird uns auch in Zukunft helfen, unsere Aufgaben erfolgreich anzugehen.

1 2 PREFACE OF THE CHAIRWOMAN

An example of this is the project, “Fans for Football,” which we initiated in conjunction with the World Cup in 2006. It is seldom that political education takes place in football stadiums, especially in the notorious fan crowd sections. Yet we asked ourselves, given our task of promoting international understanding as well as promoting the voluntary engagement of our citizens, what we could do to give life to the motto of the World Cup, “A Time to Make Friends.” The focal point of this project was the systematic promotion and creation of an international network of voluntary fan initiatives for fans and fan organisers interested in a peaceful and cosmopolitan World Cup experience. This project, too, was responded to very positively and perhaps even made its own small contribution to the fact that the World Cup in Germany was such a peaceful, enjoyable event.

The Friedrich-Ebert-Stiftung is active in over one hundred countries. Throughout the world we work to strengthen the structures and organisations of civil society, to promote demo- cratic participation and decision making, to reduce the potential for conflicts and to promote cooperation on the basis of solidarity and equal rights. Whereas previously our work in ­development cooperation focused on countries in the southern hemisphere, in recent years this work has been increasingly accompanied by our cooperation with the countries of Middle and Eastern Europe or of the former Soviet Union. Our dialogue and consulting service aims to reinforce our policy of being good neighbours in Europe as well as to enrich and to deepen the transatlantic relationship.

With our partners, above all with the trade unions, we argue that throughout the world regulations and norms need to be respected so that globalisation develops compassionately. The basic foundation for such a development is the preservation and active defence of human rights. The human rights prize, which the Friedrich-Ebert-Stiftung awards yearly, reflects the guiding idea of our international work, “promoting democracy – strengthening civil society.” In 2006 the human rights prize was awarded to the trade union leader and human rights activist from Thailand, Somsak Kosaisook.

The broad experience of all of the divisions of the Friedrich-Ebert-Stiftung, their superb con- tacts with leading figures in politics, business, academia, science, public administration and the media are assets which we have acquired over many years and which we use and will continue to use in coming years to fulfil our task competently as an “Organisation working in the service of Social Democracy.”

The relationship between the board of directors, members of the Friedrich-Ebert-Stiftung, the board of trustees and the employees, which is characterised by mutual trust, will help us in the future to continue to tackle our tasks successfully.

1 3 BERICHT DES GESCHÄFTSFÜHRERS

Als „Ideenwerkstatt der Sozialen Demokratie“ hat die Friedrich-Ebert-Stiftung auch im Jahr 2006 ihre Programme, Arbeitsmethoden und Strukturen kontinuierlich den Veränderungen in der Gesellschaft und den neuen globalen Herausforderungen an- gepasst. Werteorientiert und pragmatisch wollen wir Reformprozesse mit anstoßen und begleiten. In Hunderten von Projekten und Einzelmaßnahmen haben wir diese Ziele in Deutschland und weltweit konkretisiert. Gerade im vergangenen Jahr haben wir beweisen können, dass wir Entwicklungen in Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Politik kompetent zu analysieren verstehen und versuchen, die Veränderungen dieser Rahmenbedingungen aktiv mitzugestalten.

In der globalisierten Welt verlangt soziale Demokratie mehr denn je Solidarität und Dr. Roland Schmidt faire Zusammenarbeit. Die Weltgesellschaft und die Weltmärkte bedürfen der Einbet- Geschäftsführendes tung in politische Verantwortung sowie soziale und ökologische Regulation. In die- Vorstandsmitglied sem Verständnis leisten wir Beiträge zur sozialen Demokratie durch politische Bildung, der Friedrich-Ebert- die ihre Grundwerte stärkt, die Förderung junger Wissenschaftler, die ihr verpflichtet S t i f t u n g sind, öffentliche Dialoge, Entwicklungszusammenarbeit, die globaler Gerechtigkeit dient, Secretary General of Forschung und Politikberatung, die ihre auch geschichtlichen Grundlagen erforschen the Friedrich-Ebert- und vermitteln, sowie durch Brücken internationaler Kooperation, die zum Aufbau S t i f t u n g weltweiter Demokratie beitragen.

Wie in den Jahren zuvor haben wir auch für 2006 auf dieser Grundlage zentrale The- menfelder definiert, denen für unsere Arbeit besondere Bedeutung zukommt. Damit sind Leitbegriffe für Praxisbereiche beschrieben, die unserer weltweiten Arbeit Orien- tierung geben.

Das wichtige Themenfeld der FES-Arbeit „Gerechte Gesellschaft und Sozialer Zusam- menhalt“ ist eine fundamentale Zielvorstellung der sozialen Demokratie. Die Auswir- kungen der Reformpolitik der letzten Jahre berühren in besonderem Maße die Frage nach sozialer Gerechtigkeit, etwa in der Erwerbsarbeit der Gesellschaft oder dem Ge- sichtspunkt der Generationengerechtigkeit. Eine gerechte Gesellschaft bleibt dabei das Leitbild, für das die Bürgerinnen und Bürger sich einzusetzen bereit sind und das sie von der Politik einfordern. Die von der Regierung Gerhard Schröder eingeleiteten Strukturreformen waren und sind für uns Schwerpunktthemen: In vielen Dutzend Veranstaltungen wurden die Reformen mit Experten, mit Politikern und Vertretern aller betroffenen Bevölkerungsgruppen erläutert, analysiert und diskutiert.

Das Schwerpunktthema „Demokratische Kultur, Gesellschaft und moderner Staat“ be- nennt fundamentale Felder für die Zukunft unseres Gemeinwesens. Hierbei geht es auch um die Grundwerte der sozialen Demokratie. Von unseren Foren und Debatten – genannt sei hier das „Grundwerteforum 21“ oder das „Forum soziale Demokratie“, aber auch unsere Zeitschrift „Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte“ – gehen entschei- dende Impulse aus. Ein wichtiges Element dieser Grundwertedebatte betrifft dabei auch die Stärkung der Bürgergesellschaft. Die Spielregeln der Bürgergesellschaft – Selbstorganisation, Freiwilligkeit, Eigenverantwortung, Vertrauen und solidarische

1 4 REPORT OF THE SECRETARY GENERAL

In 2006 the Friedrich-Ebert-Stiftung, the ”Workshop of Ideas for Social Democracy,” con- tinually revised its programme, methods of operation, and its structures to keep up with changes and developments in our society and challenges throughout the world. Grounded in our values, yet at the same time pragmatic, we aim to initiate and see through political and social reforms. Last year we put this philosophy into practice in hundreds of projects and in- dividual measures both in Germany and throughout the world. We were able to show again both that we can understand and analyse social, economic, cultural and political devel- opments competently and effectively and that we are active participants in shaping the ­changes to our society’s general framework.

In a globalised world, Social Democracy, more than ever, calls for solidarity, fairness and cooperation. The global community and the world markets need to be embedded into political responsibility and social and ecological regulation. Using this understand- ing as our foundation, we contribute to So- cial Democracy by supporting political edu- cation which strengthens the basic values of our society, by promoting the studies of young scientists and academics who are committed to public dialogue and to devel- opment cooperation in the service of global justice, by conducting research and offering informed, scientific policy advice, including ­research into the historical roots, and by building bridges in international coopera- tion, thus contributing to the building up of democracy worldwide. Häufiger Gast bei Ve r a n - In 2006, as in the years before, within the framework of these basic values, we set forth s t a l tungen der FES: Der central topics which had a special importance for our work. These marked out the central SPD-Vorsitzende Kurt Beck; themes for those fields where we were active; they gave an orientation to our work worldwide. hier mit dem geschäft s f ü h r e n ­ den FES-Vorstandsmitglied One important theme of the FES’s work, “A Fair, Just and Caring Society,” is a fundamental Dr. Roland Schmidt objective of Social Democracy. The consequences of the reform policies of the last few years (Foto: Schicke) have affected our understanding of questions of social justice, for example, in the workplace or in how to achieve justice between the generations. Our basic model remains a just society, which citizens are prepared to be committed to and to speak out for and which they demand from our politicians. The structural reforms which were begun under the government of

1 5 BERICHT DES GESCHÄFTSFÜHRERS

Unterstützung – sind Wegmarken für jede Reformpolitik. Wir bieten auch hier eine Fülle von Programmen, die die Bür- gerinnen und Bürger befähigen, sich ­aktiv für das Gemeinwohl zu engagieren und Politik kompetent mitzugestalten.

Das ist letztlich auch eine wichtige Vor- aussetzung für eine harmonische Ent- wicklung in unseren Städten und Ge- meinden bei der Zuwanderungs- und ­Integrationspolitik. Wir fördern deshalb intensiv den interkulturellen Dialog und wirken so mit gegen Gefahren der ­Abschottung ethnischer, religiöser oder ­kultureller Gemeinschaften, die zu ­Ghettos oder Parallelgesellschaften füh- ren können. Rechtspolitische Tagung aus Anlass des 80. Geburtstages Unsere politische Bildungsarbeit ist insgesamt grundsätzlich Bildung für Demokratie. von Hans-Jochen Vogel: Gegen antidemokratische, insbesondere rechtsextremistische Einstellungs- und Poli- Zu den Gratulanten zählten tikpotenziale setzen wir dauerhafte Angebote zur Qualifizierung für ein demokra- Anke Fuchs, Bundesjustiz- tisches Engagement. Zusätzlich zu unserem ohnehin seit Jahren breiten Angebot ministerin Brigitte Zypries und Roland Schmidt haben wir ein Sonderprojekt „Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus“ (Foto: Liebe) eingerichtet, das auch den Blick für den internationalen Kontext schärft, z.B. in der Studie „Rechtsextremismus, die soziale Frage und Globalisierungskritik“.

„Zukunftssicherung durch Innovation und Teilhabe“ ist ein weiteres großes ­Themenfeld.

Bildungsfragen, von der Vorschule über die Schule und Hochschule bis hin zu den Perspektiven des lebenslangen Lernens wurden von uns aufgegriffen. Wichtige Gut- achten, etwa zur Bildungsfinanzierung oder zu Studiengebühren konnten die öffent- liche Diskussion mitgestalten. Zahlreiche Foren – z.B. zur Ganztagsschule – arbeite­ ten nicht nur die pädagogischen Aspekte, sondern auch die gesellschafts- und fami- lienpolitischen Hintergründe heraus. Denn Bildungspolitik, das wurde bei all unseren Veranstaltungen deutlich, muss stets die Frage der Chancengleichheit im Blick ­haben. Das Erreichen von Bildungsabschlüssen darf nicht von der sozialen Herkunft abhängen.

Für die Friedrich-Ebert-Stiftung ist dies natürlich eine besonders wichtige Herausfor- derung, ist doch die Studienförderung traditionell eine Kernaufgabe der Stiftung. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in seiner akademischen Ausbildung

1 6 REPORT OF THE SECRETARY GENERAL

Gerhard Schröder have always been one of our most important topics. In a large number of events and meetings we explained, analysed and discussed these reforms with experts, poli- ticians and representatives from all the sections of the population affected by these ­reforms.

The central theme, “Democratic Culture, Democratic Society and a Modern State,” describes fundamental issues for the future of our community. Here, too, it is the basic values of Social Democracy which we are dis- cussing. Our forums and public debates – to name just two here: the “Grundwerteforum 21“ or the “Forum for Social Democracy” – as well as our magazine, “Neue Gesellschaft/ Frankfurter Hefte” – have given this discus- sion vital momentum. One important ele- ment of this discussion concerns the strengthening of civil society. The basic rules of civil society – organising and taking re- sponsibility for one’s own actions, volunteer- ing, developing trust and showing solidarity and support – these are landmarks for every reform policy. We offered here, too, a broad variety of programs which aimed to empower our citizens so that they could become more Betrachtungen zur Außen- politik nach der Wende: der actively engaged for the common good and more competent in their efforts to shape poli- SPD-Fraktionsvorsitzende cy. Peter Struck zu Gast in In the final analysis this is also a basic precondition for the harmonic development of the im- C h e m n i t z (Foto: Hennig) migration and integration policy of our cities and communities. We are therefore intensely promoting intercultural dialogue and are active in working against the dangerous tendency toward the development of ghettos or of parallel societies through the sealing-off of ethnic, religious or cultural communities.

Our work in the field of political education is, taken as whole, fundamentally education for democracy. We offer a year-round set of programmes for those interested in developing their qualifications to engage in a democratic debate against anti-democratic, especially extreme right-wing political attitudes. Alongside the programs that we have offered for years we have also set up a special project, “Debating with Political Right-Wing Extremism,” which raises people’s awareness for the international context, for example, in the study, “Right-Wing Ex- tremism, the Social Question and the Criticism of Globalisation.”

“Securing the Future Through Innovation and Participation” is another important theme of our work.

1 7 BERICHT DES GESCHÄFTSFÜHRERS

und seinem gesellschaftspolitischen Engagement betrifft aktuell über 1.700 Studieren­ de. Wir sind stolz darauf, dass etwa 90 % unserer bislang insgesamt über 15.000 Sti- pendiatinnen und Stipendiaten mit einem Prädikatsexamen abschließen konnten.

„Globalisierung solidarisch gestalten“ ist ein Leitmotiv unserer Auslandsarbeit. Globa- lisierung, also die zunehmende internationale Verflechtung von wirtschaftlichen, politischen und sozialen Entwicklungen, bedeutet: Armut und Unterentwicklung von zwei Dritteln der Weltbevölkerung müssen als Krisenpotenzial der internati- onalen wirtschaftlichen und politischen Ordnung wahrgenommen werden. Die gestiegene Verantwortung Deutschlands in Europa und der Welt verpflichtet uns dazu, Gerechtigkeit durch solidarische Gestaltung des Globalisierungsprozesses erfahrbar zu machen. Das gilt auch für zahlreiche Projekte z.B. der Friedenssi- cherung oder der Konfliktvorbeugung, mit denen wir internationale Netzwerke herausbilden.

Unser besonderes Anliegen war es dabei auch im vergangen Jahr, Aspekte der Glo­ balisierung mit unserer gesellschaftspoli- tischen Arbeit im Inland zu verbinden. Sozialpolitische Konferenz in Auf der anderen Seite interessiert uns bei unserer Arbeit im Ausland auch, welche Berlin: Teilnehmer/innen u.a. der ehemalige Bundesarbeits- Erfahrungen und Konzepte andere Länder anzubieten haben und wo Kooperationen minister Walter Riester, die sinnvoll sein könnten. Dies gilt u.a. für Fragen der Generationengerechtigkeit, der stellvertretende Vorsitzende sozialen Sicherungssysteme oder ökologischer, friedens- und energiepolitischen The- der SPD-Bundestagsfraktion menstellungen bis hin zu denen der Bildungs- oder Familienpolitik. In diesem Zu- Dr. Angelica Schwall-Düren, der DGB-Vorsitzende Michael sammenhang steht die Einrichtung des kürzlich in Schweden eröffneten Stiftungs- Sommer, Anke Fuchs und büros. Skandinavien ist immer ein wichtiger Referenzpunkt in der Gestaltung von Dr. Roland Schmidt Politik auf einer sozialen demokratischen Wertegrundlage gewesen. (Foto: Zensen) Weltweites Engagement, die Entwicklung und Festigung der Demokratie und der internatio- nalen Verständigung auf dem Wertefundament der sozialen Demokratie bleiben für unsere Arbeit von höchster Aktualität und werden sie auch in Zukunft bestimmen.

www.fes.de

1 8 REPORT OF THE SECRETARY GENERAL

Education issues, from pre-school to elementary school to the university up through the perspective of life-long learning were taken up by us. We were able to participate in influenc- ing the public discussion with important expert opinions, for example, on the financing of education or on university tuition fees. Numerous forums – for example, on all-day schools – shed light not only on pedagogical aspects, but also on the social background to these aspects, for example, in family policy. Education policy, this became clear in all our meetings and events, must always be conducted with an awareness of the importance of equal op- portunity and equal access to education. We must not allow the level of educational degree achieved to depend solely on one’s social background.

This is naturally an especially important challenge for the Friedrich-Ebert-Stiftung, for our scholarship program has traditionally been one of our central tasks. We presently assist over 1,700 students and young scientists in their academic education and in their social and po- litical engagement. We are especially proud that approximately 90% of the over 15,000 people whom we have assisted with a scholarship over the years passed their final examina- tions with a mark of “distinction.”

“Shaping Globalization in a Spirit of Solidarity” is the guiding theme of our work abroad. Globalisation, that is, the ever increasing international interdependence of economic, politi- cal and social developments, means that the poverty and underdevelopment of two-thirds of the world’s population has to be perceived as endangering the world’s economic and political order, as a potential crisis. Germany’s increased responsibility in Europe and the world means that we have an obligation to make tangible the idea of justice by shaping globalization in a spirit of solidarity. This is true as well for the numerous projects where we are working to develop international networks, for example, in peacekeeping or in our efforts to prevent conflicts from arising.

One of our central concerns this last year, as in years before, was to integrate our interna- tional work on aspects of globalization with our social and political work in Germany.

On top of this, in our international work we were also interested in examining the experi- ences and the concepts of other countries, finding out what they have to offer and where we can profit from cooperation, especially in regard to questions like justice between the generations, social welfare systems or issues of ecological, peace, energy, education and family policy. In this context, it is significant that the Friedrich-Ebert-Stiftung recently opened an office in Sweden. Scandinavia has always been an important reference point for policy discussions within the context of Social Democratic values.

To be engaged and active throughout the whole world, to work to develop, strengthen and stabilise democracy and international understanding on the basis of our fundamental values – these fundamental tasks of Social Democracy remain timely and will continue to define our work in the future.

1 9 THEMA: SOZIALER ZUSAMMENHALT VERANTWORTUNG PARTNERSCHAFTLICH TEILEN

Bürgergesellschaft als Leitbild für ein neues Verhältnis von Staat und Gesellschaft

Erfolgreiche Reformpolitik braucht ein gesellschaftspolitisches Leitbild. Solange finanzielle Gesichtspunkte die Diskussion beherrschen, wird es den notwendigen Reformen sowohl an Qualität als auch an Akzeptanz mangeln. Als Orientierung für eine reformpolitische Agenda bietet sich das Leitbild Bürgergesellschaft an.

Stärkung der Bürgergesellschaft als Re- formperspektive bedeutet, dass die Spiel- regeln der Bürgergesellschaft – Selbst­ organisation, Freiwilligkeit, Eigenverant- wortung, Vertrauen und gegenseitige Unterstützung – für alle gesellschaft- lichen Lebensbereiche normative Kraft gewinnen. Sie erfordert Unternehmen, die sich dem Gemeinwesen gegenüber verantwortlich verhalten. Sie erfordert einen Staat, der bürgerschaftliches Enga- Es geht um ein neues Verhältnis von gement nicht durch bürokratische Aufla- Staat und Gesellschaft, das nicht in Kate- gen hemmt, sondern schützt und ermög- gorien staatlicher Planung und Steue- licht. Und sie erfordert bürgergesell- rung definiert wird, sondern im Sinne schaftliche Organisationen, die optimale einer neuen, kooperativen und partner- Mitbestimmungsmöglichkeiten bieten. schaftlichen Verantwortungsteilung. Da- her stellt die Öffnung der staatlichen Ins- titutionen und Entscheidungsprozesse für bürgerschaftliche Mitwirkung eine der wichtigsten Aufgaben in Bund, Län- dern und Kommunen dar.

2 0 SOZIALER VERANTWORTUNG PARTNERSCHAFTLICH TEILEN

Die Gestaltung von engagementfreund- Bürgersinn und Leistungsorientierung schaft, Wirtschaft, Medien, Verbänden lichen Rahmenbedingungen darf nicht sind keine Gegensätze. Im Gegenteil: und anderen gesellschaftlichen Organi- allein darauf gerichtet sein, die individu- Empirische Studien belegen, dass Leis- sationen stellen ihre Erfahrungen zur Ver­ elle Bereitschaft der Bürgerinnen und tungs- und Engagementbereitschaft mit- fügung. Daneben werden Einladungen Bürger zu erhöhen. Wichtiger noch ist einander einhergehen. an einen themenspezifischen Adressa- eine Perspektive, die verbesserte Beteili- tenkreis ausgesprochen. In regelmäßigen Die Friedrich-Ebert-Stiftung will mit dem gungschancen bei der Gestaltung und Sitzungen diskutiert der Arbeitskreis Arbeitskreis „Bürgergesellschaft und Ak- Entwicklung des Gemeinwesens schafft. ­Themen, die bürgerschaftlichem Engage- tivierender Staat“ einen Beitrag leisten ment sowie den Handlungsempfehlun­ Die Kommunen sind die Kristallisations- zur Stärkung des bürgerschaftlichen En- gen der Enquetekommission des 14. punkte von aktiver Bürgergesellschaft gagements und des darin liegenden De- Deutschen Bundestages zur „Zukunft des und lebendiger Demokratie, in denen mokratisierungspotentials einerseits und bürgerschaftlichen Engagements“ för- die neue Verantwortungsteilung zwi- zu den praktischen Reformen der Moder- derlich sind. Sie werden zudem auf Fach- schen Politik, Verwaltung und Bürgern nisierung des „aktivierenden Staates“ an- konferenzen, öffentlichen Veranstaltun- konkret werden kann. dererseits. In diesem Forum werden diese gen oder über Analysen und Gutachten beiden Themen- und Politikfelder kon- Auch die Unternehmen sind aufgerufen, aufgegriffen. Zugleich dient dieser Ge- zeptionell und programmatisch zusam- ihre Verantwortung für Gemeinwohl sprächszusammenhang dem Informa- mengedacht und weiterentwickelt. Es und Gemeinwesen wahrzunehmen. Es tions‑ und Erfahrungsaustausch und der geht dabei darum, ein Netzwerk für die ist zu wünschen, dass die deutsche Wirt- Vernetzung seiner Mitglieder. Der Ar- politische Beratung institutioneller Re- schaft den Anschluss an die internatio- beitskreis wird geleitet von Dr. Michael formpolitik aufzubauen. Der Arbeitskreis nalen Entwicklungen des „Corporate Ci- Bürsch, MdB, Vorsitzender der Enquete- versteht sich insofern als Impulsgeber für tizenship“ findet. kommission und in der laufenden Legis- die Reformdebatte. Die Modernisierung des Sozialstaats ist laturperiode Vorsitzender des Bundestags- Das Augenmerk des Arbeitskreises gilt in ein exemplarischer Anwendungsfall für Unterausschusses „Bürgerschaftliches En­ erster Linie der Stärkung der Bürgerge- die neue Verantwortungsteilung zwi- gagement“. sellschaft und entsprechender Partizipa- schen Bürgergesellschaft und Aktivie- tionschancen. Die Mitglieder des Arbeits- rendem Staat. Die Zukunftsfrage sollte kreises spiegeln den interdisziplinären nicht lauten, ob bzw. wie viel Sozialstaat Arbeitsansatz wider: Persönlichkeiten wir uns noch leisten können oder wol- aus Politik, Verwaltung und Wissen- len, sondern wer die notwendigen Sozial­ leistungen künftig erbringt: der Staat, der Markt oder Netzwerke bürgerschaft- licher, gegenseitiger Hilfe.

2 1 ZUSAMMENHALT THEMA: SOZIALER ZUSAMMENHALT DEUTSCHLAND KANN SICH AUSGRENZUNG NICHT LEISTEN

Einwanderer sind Bestandteil der des Landes maßgeblich prägen. Lange Bevölkerung wurde diese Tatsache ignoriert und ver- säumt, ein Selbstverständnis als Einwan- Die deutsche Gesellschaft befindet sich derungsland zu entwickeln. Erst langsam in einem rasanten sozialen Wandel. setzt sich in Politik und Gesellschaft die Langfristige Lebensentwürfe können im- Erkenntnis durch, dass die Einwanderer mer seltener verwirklicht werden. Die zu einem integralen Bestandteil der Be- Chancen, individuell erfolgreich zu sein, völkerung Deutschlands geworden sind. variieren sehr stark nach sozialer Her- Die Grenzziehung „wir“ und „die“ ver- kunft. Gleichzeitig ist die Gesellschaft liert an Bedeutung. zunehmend durch kulturelle Vielfalt ge- prägt. Zu- und Einwanderer sind Teil So hat sich die Friedrich-Ebert-Stiftung dieses sozialen Wandels. Etwa jeder fünf- unter anderem in ihrem Gesprächskreis te Einwohner Deutschlands hat eine Migration und Integration zum Ziel ge-

Zuwanderungsgeschichte, weil er selbst setzt, die gleichberechtigte Teilhabe von oder mindestens ein Elternteil nicht in Einwanderern am politischen, sozialen Deutschland geboren ist. Zu- und Ab- und kulturellen Leben zu fördern. Die wanderungen werden auch die Zukunft Gesellschaft kann und darf es sich nicht leisten, einen großen Teil der Bevölke- rung dauerhaft auszugrenzen und zu be-

  SOZIALER DEUTSCHLAND KANN SICH AUSGRENZUNG NICHT LEISTEN

nachteiligen. Nach wie vor bestimmen vermittlung optimiert werden und sich aus wohlhabenderen Gebieten. Ihre Bildung und Qualifikation, berufliche Schulen und Betriebe auf die veränderte Chancen, weiterführende Schulen zu be- Position und Einkommen sowie Wohn- Zusammensetzung der Bevölkerung ein- suchen, sind gering. lage maßgeblich die persönlichen Leben- stellen können. Diese sozialen Schieflagen stellen eine schancen der Menschen. Der Beseitigung Außerdem werden Analysen zu den Aus- Gefahr für den Zusammenhalt der Ge- vorhandener Benachteiligungen und wirkungen des sozialen Wandels auf sellschaft dar. Lebenschancen und Le- Diskriminierungen von Einwanderern, Migrantinnen und Migranten erstellt. bensqualität dürfen nicht von sozialer z.B. in der Schule, im Betrieb und beim Zu- und Einwanderer arbeiten besonders und ethnischer Herkunft abhängen. Die Wohnen, müssen verstärkte Anstrengun- häufig in prekären Beschäftigungsver- Friedrich-Ebert-Stiftung sucht mit ihrem gen gewidmet werden. hältnissen, auf ungesicherten, unterbe- Gesprächskreis Migration und Integra­ Dies setzt zum einen politische Konzepte zahlten Arbeitsplätzen. Auch die Krise tion nach Wegen und Konzepten, die voraus, die die besondere Situation von des Ausbildungssystems wirkt sich vor Chancengleichheit für Einwanderer und Zuwanderern berücksichtigen. Zum an- allem für Jugendliche mit Migrations- ihre Familien zu verwirklichen. deren müssen die Bereitschaft und Moti- hintergrund aus. Einerseits verringern vation der Einwanderer gestärkt werden, Bildungsdefizite die Chancen auf den einen aktiven Beitrag zur Integration zu Einstieg ins Erwerbsleben, aber selbst leisten. Eine Grundvoraussetzung für diejenigen mit vergleichbaren Qualifi­ den Zusammenhalt der Gesellschaft ist kationen wie ihre Altersgenossen erhal- eine von allen beherrschte Verkehrsspra- ten seltener einen Ausbildungsplatz. Und che. Nur durch Kommunikation sind schließlich wurde analysiert, weshalb Konflikte zu lösen und gemeinsame Wer- sich in Großstädten Arme, Alte, Auslän- te zu entwickeln. Die Beherrschung der der und Arbeitslose in bestimmten Stadt- deutschen Sprache ist die Grundvoraus- teilen konzentrieren. In diesen Quartie- setzung, um in Schule und Beruf erfolg- ren nehmen soziale Konflikte zu und so- reich zu sein. ziale Abwärtsspiralen setzen ein. Dort aufwachsende Kinder leiden bereits bei Die Zuwanderungs- und Integrations­ der Einschulung häufiger unter gesund- politik ist in den letzten Jahren neu ge- heitlichen Beeinträchtigungen als Kinder staltet worden. Der Gesprächskreis Mig- ration und Integration begleitet diesen Prozess und beschäftigt sich z.B. mit den Fragen, wie Integrationskurse zur Sprach-

  ZUSAMMENHALT THEMA: SOZIALER ZUSAMMENHALT KOMMUNEN ZUKUNFTSFÄHIG MACHEN

  SOZIALER KOMMUNEN ZUKUNFTSFÄHIG MACHEN

KommunalAkademie stärkt Das kommunalpolitische Internet-Portal ehrenamtliches Engagement www.fes-kommunalakademie.de bietet einen Überblick über die Seminarange- Über 200.000 ehrenamtliche Kommu- bote. Nach Ländern und Regionen ge- nalpolitikerinnen und Kommunalpoliti- ordnet findet der Suchende hier den ers- ker sind in den Räten der 12.241 Städte ten Zugang zu den Veranstaltungen. Das und Gemeinden der Bundesrepublik Kommunalportal bietet jedoch wesent- Deutschland tätig, um den sozialen Zu- lich mehr. Die fachlich orientierten Nut- sammenhalt der Bürgerschaft zu gewähr- zer erhalten über die Suchfunktion den leisten und die Kommunen zukunfts­ schnellen Zugang zu Informationen so- fähig zu machen. Hierfür braucht es wie weiterführende Links. Zwanzig The- nicht nur guten Willen, sondern auch menbereiche mit über sechzig Rubriken Qualifikation und kreative Ideen. bietet die Schriftenreihe „Wegbeschrei- Die KommunalAkademie ist das Qualifi- bungen für die kommunale Praxis“. zierungs- und Dialogangebot der Fried- In inzwischen fünf regionalen Kommu- rich-Ebert-Stiftung für die lokale Politik nalAkademien werden Nachwuchskräfte und das bürgerschaftliche Engagement gefördert. Ausbildungsgänge von jeweils in der Kommune. Durch die Vermittlung drei Modulen bieten jungen Leuten fach- von Fachwissen und methodischer Kom- lichen und methodischen Zugang zur petenz wird die Entscheidungs- und Kommunalpolitik. Den jährlichen Höhe- Handlungsfähigkeit der Akteure gestärkt. punkt bildet die Kommunalpolitische Auch der praxisorientierte Erfahrungs- Sommerakademie in Bonn. austausch fördert den kommunalpoli- tischen Sachverstand. Das Modell der Bürgergesellschaft und des aktivierenden Staates wird auf die Städte und Gemein- den übertragen und Aktivitäten daraus steigern das selbstbewusste und eigenver­ antwortliche Handeln im Wohnumfeld.

  ZUSAMMENHALT THEMA: INNOVATION UND TEILHABE DEUTSCHLAND BRAUCHT AUCH SOZIALE INNOVATIONEN

Vergleiche internationaler Erfahrungen Zum Beispiel gibt es das Problem der Ar- als Grundlage für Problemlösungen beitslosigkeit der gering Qualifizierten. Wie können sie wieder in das Berufsleben Innovation gilt als Königsweg, um die integriert werden? Die Reformen der Herausforderungen des globalen Wan- Agenda 2010 (Hartz IV etc.) setzten stark dels zu bewältigen. Wenn viele traditio- darauf, die Anreize für Arbeitslose zu ver- nelle Güter, die nur geringe Qualifikati- stärken, einen neuen Job zu überneh- onen und relativ wenig Kapital erfordern, men, indem Leistungen begrenzt wer- günstiger in ärmeren Ländern produziert den. Den besten Anreiz würde eine gute werden können, müssen sich reichere Entlohnung darstellen, die aber kaum Länder wie Deutschland auf innovative ein Arbeitgeber dieser Bewerbergruppe Produkte und Verfahren spezialisieren. bieten will oder kann. Eine Lösung, mit Aber der Wandel braucht nicht nur die der auch schon vielfältig experimentiert neuen Technologien wie Informations-, wird, sind Kombilöhne, bei denen der Solar- oder Biotechnologie. Deutschland Lohn seitens des Unternehmens durch braucht auch soziale Innovationen. Wie Zuzahlungen oder Minderforderungen bei technologischen Neuerungen ist es seitens des Staates und der Sozial­ dabei ratsam zu vergleichen, wie andere versicherungen ergänzt wird. Die in Länder bestimmte Probleme gelöst Deutschland schon praktizierten Ansätze ­haben. Über den Erfolg jeglicher Innova- umfassen – wie eine FES-Studie („Kombi­ tion entscheidet aber letztlich die gelun- löhne in Deutschland – neue Wege, alte gene Anpassung an die spezifische Pro- Pfade, Irrweg?“) zeigt – eine Fülle regio- blemlage in Deutschland, die auf genauer naler Versuche in Rheinland-Pfalz, Köln, Analyse, der Einbeziehung aller betrof- Kassel, Hessen, Duisburg, Baden-Würt- fenen Gruppen und der Berücksichti- temberg und sowie das bun- gung der eigenen Stärken und Schwä- desweite „Mainzer Modell“. Während chen aufbaut. Dieser Herausforderung diese Ansätze nur wenige Personen er- stellt sich die FES aktiv in zahlreichen reichten, nutzen zahlenmäßig viel be- Dialogveranstaltungen und Projekten ih- deutendere Gruppen Modelle, die zwar rer nationalen wie auch internationalen formal nicht als Kombilohn gelten, aber Forschungs- und Beratungstätigkeit. de facto eine ähnliche Wirkung haben wie z.B. Ergänzendes Arbeitslosengeld, Zuverdienstmöglichkeiten, Mini- und

  INNOVATION DEUTSCHLAND BRAUCHT AUCH SOZIALE INNOVATIONEN

Midijobs, Einstiegsgeld oder Kinderzu- für die Sozialsysteme in Deutschland schläge. Andere Länder sind da weiter: ­haben. Aber welche Integrationsmodelle Die USA, Großbritannien und Frankreich funktionieren? Die internationale Szene bieten mit dem „Earned Income Tax Cre- ist von gescheiterten Modellen übersät, dit“ (USA), dem „Working Tax Credit“ deren Folgen sich u.a. in wachsender (UK) oder der „Prime pour l’Emploi“ flä- Fremdenfeindlichkeit, Krawallen und chendeckende Systeme auch auf Steuer- Terrorismus ausdrücken. Hier sind eben- basis an. so innovative Lösungen gefragt wie bei der Integration älterer Menschen in Ar- Innovationen haben auch unbeabsich- beit, Wohnumfeld und Bildungssysteme. tigte Nebenwirkungen, die innovative So suchte etwa eine Serie von Veranstal- Korrekturen erfordern. Unternehmer tungen der FES in Zusammenarbeit mit kommen angesichts von Kombilohnmo- ver.di und dem Deutschen Institut für dellen in Versuchung, die eigenen Löhne Erwachsenenbildung („Alternsgerechtes zu senken oder höher bezahlte Arbeits- ­Leben, Arbeiten und Lernen“) nach kräfte durch billigere „Kombilöhner“ zu brauchbaren Ideen für und aus Betrieben ersetzen. Das kann eine eigentlich effizi- und Politik. Ein mögliches, dort identifi- ente Politik in ihr Gegenteil verkehren. ziertes Innovationsfeld sind Arbeitszeit- Bezeichnenderweise haben daher auch modelle, für die in der Praxis ständig alle drei genannten Länder Mindestlohn- neue Lösungen erfunden werden. regelungen, die dieser Möglichkeit Gren- zen setzen. Wären Mindestlöhne auch Nur wenn Wissenschaft, Politik, Wirt- für Deutschland zu empfehlen? Einer- Menschen mit Migrationshintergrund schaft und Gesellschaft eng zusammen- seits gibt es schon branchenweise Rege- sind ein Teil der Bevölkerung, der oft be- arbeiten, Ansätze von best practice iden- lungen, die tarifliche Vereinbarungen sonders schlecht in den Arbeitsmarkt in- tifizieren, zum Experiment ebenso bereit bindend erklären. Andererseits ist da, wo tegriert ist. Gleichzeitig erhoffen sich sind wie zur rücksichtslosen Wirkungs­ die Gewerkschaften stark genug sind, ei- viele von den geburtenstarken Zuwande- analyse und Korrektur, sind Fortschritte nen Flächentarifvertrag durchzusetzen, rern einen positiven Einfluss auf die im- möglich, auf die Deutschland so drin- eine staatliche Regelung vielleicht über- mer ungünstigere Alterspyramide der gend angewiesen ist. flüssig. Eine FES-Studie („Gesetzliche deutschen Gesellschaft. Aber nur, wenn Mindestlöhne auch in Deutschland?“) Kinder mit Migrationshintergrund gut hat schon einmal durchgerechnet, wel- ausgebildet, gesund und integriert sind, che Kosten und Effekte eine solche inno- werden sie einen positiven Nettoeffekt vative Einkommenspolitik hätte.

2 7 UND TEILHABE THEMA: INNOVATION UND TEILHABE LEISTUNGSFÄHIGKEIT UND CHANCENGLEICHHEIT VERKNÜPFEN

Netzwerk Bildung fördert Diskurs an wichtigsten Wissenschaftsinstitutionen, der Schnittstelle von Wissenschaft und Organisationen und Experten eingela- Politik den werden. In mehreren Veranstaltun- gen und Publikationen setzte sich das Internationale Wettbewerbsfähigkeit, Netzwerk Bildung mit Föderalismus in Wachstum und Wohlstand eines Landes der Bildungspolitik, der sozialen Selekti- sind in einer globalisierten Welt eng mit vität des Bildungswesens sowie der Zu- seiner politischen, sozialen und techno- kunft der Berufsbildung auseinander. Ein logischen Innovationsfähigkeit verbun- weiteres Thema, das für die Entwicklung den. Bildung, Wissenschaft und For- der deutschen Hochschullandschaft von schung bilden das Rückgrat für eine in- großer Bedeutung ist, ist die Begleitung novative Gesellschaft. der Exzellenzinitiative. Eine Wissensgesellschaft lebt von der Wissenschaft und Forschung sollen Kreativität, Qualifikation und den Kom- Grundlagenkenntnisse und neue Tech- petenzen der Menschen. Das Bildungs- nologien effizient entwickeln. Gleichzei- system muss sich außerdem daran mes- tig hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, sen lassen, inwieweit es Leistungsfähig- dass wirtschaftlicher Wohlstand und so- keit mit Chancengleichheit verbindet. ziale Sicherheit von der Anwendung International vergleichende Studien zei- neuen Wissens in innovativen Produkten gen, vor welchen Herausforderungen und Prozessen getragen werden. Der neu Deutschland hier steht. Bildungspolitik eingerichtete Arbeitsbereich ‚Forschung hat aus diesen Gründen als eines der und Innovation’ befasst sich mit Struk- wichtigsten zukunftsentscheidenden Po- tur und Steuerungsmöglichkeiten der litikfelder Anerkennung gefunden. Die deutschen Forschungslandschaft sowie Friedrich-Ebert-Stiftung unterstützt diese mit wissensintensiven KMU und leistet Reformdiskussion und fördert den bil- damit Beiträge zur Entwicklung einer er- dungspolitischen Diskurs an der Schnitt- folgreichen Innovationspolitik. Wie las- stelle von Wissenschaft und Politik. Die sen sich z.B. die Rahmenbedingungen Stiftung hat dazu das Netzwerk Bildung von Forschung und Innovation aus der ins Leben gerufen, zu dem neben Vertre- Perspektive exportstarker mittelstän- ter/innen von Bund und Ländern die discher Unternehmen verbessern? Gleichzeitig werden Aktivitäten zum Drei-Prozent-Ziel des Lissabon-Prozesses

2 8 INNOVATION LEISTUNGSFÄHIGKEIT UND CHANCENGLEICHHEIT VERKNÜPFEN

und der deutschen Hightech-Strategie Politik erarbeitet und technologische As- vorbereitet. Im Rahmen des Berliner pekte diskutiert. In regelmäßigen Fach- Forums für Wissenschaft und Innovati- gesprächen der Arbeitsgruppe Verkehr on (BEFOWIN) wurde die ‚Regionale Ver- des Managerkreises wurde das Thesenpa- netzung von Wissenschaft und Innovati- pier zu ‚Zukunft des Verkehrs – Finanzie- on – Innovationsschub für Deutschland’ rung und Mobilität’ entwickelt. Eine mit prominenten Gästen aus Deutsch- stark beachtete Konferenz zu ‚Mobilität land und den USA diskutiert. braucht Kommunikation – für eine neue deutsche Verkehrspolitik’ förderte den Die Abteilung ‚Zentrale Aufgaben’ der Dialog führender Vertreter aus Wirtschaft Friedrich-Ebert-Stiftung erarbeitet außer- und Politik. dem Beiträge zur Schaffung zukunftsfä- higer Rahmenbedingungen in verschie- Kontrovers diskutiert wurden außerdem denen Wirtschaftsbereichen und disku- die Chancen und Risiken der Bio- und tiert diese mit Entscheidungsträgern aus Gentechnologie. Die inhaltliche Spann- Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Die weite reichte dabei von der Grünen Gen- Zukunft der Energie ist ein entschei- technologie bis zur Präimplantationsdi- dender Faktor für die nachhaltige Ent- agnostik oder zum Umgang mit der um- wicklung Deutschlands. Ein breiter Kreis strittenen Stammzellforschung. von Fachleuten und Verantwortlichen des Energiesektors greift im Rahmen ver- schiedener Veranstaltungsformate Kern- fragen der zukünftigen Energieversor- gung auf. Neben der zentralen Frage der Versorgungssicherung stehen der Mix der Energieträger, Energieeffizienz und er­ neuerbare Energien im Mittelpunkt der Arbeit.

Die Zukunft der Mobilität ist ein weiteres Themenfeld, in dem ökonomische und ökologische Faktoren ineinander greifen. Hier werden Ideen zur Zukunft der Mobi- lität entwickelt, Empfehlungen für Ent- scheidungsprozesse in Wirtschaft und

2 9 UND TEILHABE THEMA: DEMOKRATISCHE KULTUR ABSCHIED VOM NATIONALSTAAT?

Projekt „Staatsmodernisierung“ widmet sich Fragen zukünftigen Regierens

Die Diskussion über die Funktion des modernen Staates und vor allem die Be- ziehung zwischen Bürger und Staat steht im Mittelpunkt des Projekts „Staats­ modernisierung“ der FES. Neben den Steuerungsverlusten in einer global ver- netzten Wirtschafts- und Finanzwelt be- wirkt auch die europäische Integration einen tiefgreifenden Wandel in bisher überwiegend nationalstaatlichen Ent- scheidungs- und Handlungsstrukturen. Die Abgabe von staatlichen Kompe- tenzen nach Brüssel wird von einem Zu- wachs an Gestaltungsanforderungen in- nerhalb der EU begleitet. Gleichzeitig wird eine moderne und effiziente Ver- waltung benötigt, die den Bürgerinnen und Bürgern sowie der Wirtschaft ge- recht wird.

3 0 DEMOKRATISCHE ABSCHIED VOM NATIONALSTAAT?

Deshalb stehen Fragen nach dem Erhalt Europäische Union müssen auch die demokratischer, rechts- und sozialstaatli- Grundrechte gegenüber den Eingriffs- cher Wertorientierungen und Politikkon- rechten in der Bekämpfung der Krimina- zepte im Mittelpunkt von Konferenzen, lität und des Terrorismus verankert wer- Gesprächskreisen und Publikationen des den. Als beispielhaft dafür steht das FES- Projekts „Staatsmodernisierung“: Projekt „Verfahrensrechte in Strafsachen in der EU – die Rechte des Beschuldigten Können mehr Transparenz des Regie- und die gegenseitige Anerkennung straf- rungshandelns, Bürokratieabbau und rechtlicher Entscheidungen“ in Zusam- ­einen klare Aufgabentrennung im föde- menarbeit mit dem Bundesministerium ralen Staat sowohl die staatliche Steue- der Justiz. rungsfähigkeit als auch das Vertrauen der Bürger langfristig sichern? Die Fried- Welche neuen Möglichkeiten guten Re- rich-Ebert-Stiftung bemüht sich um Ant­ gierens eröffnen sich dem Staat inner- worten; u.a. mit ihren öffentlich vor­ halb nationaler und transnationaler Wir- gestellten Gutachten „Qualitätskriterien kungszusammenhänge? Dieser Fragestel- für die Gesetzgebung“ und „Weniger Ge- lung geht die Friedrich-Ebert-Stiftung setze durch Privatisierung?“. Möglich- seit 2005 in der Veranstaltungsreihe keiten politischer Teilhabe durch die „Moderner Staat – Vom Wandel der Bürgerinnen und Bürger auf kommu- Grundlagen zu einem neuen Staatsver- naler sowie auf Bundesebene und in der ständnis“ nach, in der die Themen Europäischen Union werden z.B. in den „Grundlagen der Staatlichkeit und der Werkstattgesprächen zur Europäischen Beziehung zwischen Staat und Bürger“, Verfassung verhandelt. „Sozialstaat im Wandel“, „Staat und Kommunikation“ sowie „Staat und Inne- Welche Rolle spielt der Staat beim Schutz re Sicherheit“ debattiert wurden. der Rechtsgüter Würde, Freiheit, Leben und Gleichheit? Mit der Zuordnung staatlicher Regelungsbefugnisse an die

3 1 KULTUR THEMA: DEMOKRATISCHE KULTUR ENGAGEMENT GEGEN RECHTSEXTREMISMUS

Teilhabe-Projekte vermitteln Erfahrungen der politischen Mitgestaltung

Das Gefühl politischer Einflusslosigkeit zählt zu den wichtigsten Faktoren, die zu der Herausbildung einer rechtsextremen Einstellung führen. Dieses war ein Ergeb- nis der von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Auftrag gegebenen Studie „Vom Rand zur Mitte. Rechtsextreme Einstellungen und ihre Einflussfaktoren in Deutsch- land“ der Leipziger Wissenschaftler Prof. Elmar Brähler und Dr. Oliver Decker, die im November 2006 unter großer öffent- licher Aufmerksamkeit vorgestellt wurde.

In der Konsequenz bedeutet dies, dass politische Teilhabe gemeinsam mit der Teilhabe an Bildung zu den wichtigsten Mitteln im Kampf gegen Rechtsextremis- mus zählt. Bildung kann jedoch nur langfristig Einstellungen verändern und somit gegen rechtsextremes Gedanken- gut wirken. Politische Teilhabe hingegen kann Bürgerinnen und Bürgern auch kurzfristig ermöglicht werden, und die Friedrich-Ebert-Stiftung hat dies 2006 im Rahmen des Projekts „Auseinanderset- zung mit dem Rechtsextremismus“ im Forum Berlin zu einem Arbeitsschwer- punkt gemacht. Ziele der Teilhabe-Pro- jekte waren, Menschen (wieder) in den

  DEMOKRATISCHE ENGAGEMENT GEGEN RECHTSEXTREMISMUS

politischen Prozess zu integrieren, ihnen Beispielhaft für innovative Projekte zur genommen zu werden und etwas bewir- positive Erfahrungen der Mitgestaltung Förderung von Teilhabe wurde im Jahr ken zu können. Im Idealfall – so gesche- zu vermitteln und ihrer Meinung Gehör 2006 eine „Bürgerkonferenz“ durchge- hen in Rheinsberg – übernehmen die zu verschaffen. führt. Dabei haben 18 zufällig ausge- Bürger und Bürgerinnen anschließend wählte Bürger/innen aus Berlin und Verantwortung für ihr Gemeinwesen, in- Um diese Ziele zu erreichen, müssen Teil- Brandenburg eine Handlungsempfeh- dem sie sich der Lösung des zuvor be- habeverfahren fünf Voraussetzungen er- lung für die Politik zur Bekämpfung des handelten Problems in der Praxis wid- füllen: Rechtsextremismus erarbeitet. Diese wur­ men. 1. Alle Verfahren müssen prinzipiell de im Rahmen einer Pressekonferenz un- Die Erfahrung zeigt, dass eine positive offen für alle Bürgerinnen und Bürger ter großer öffentlicher Anteilnahme dem Grundhaltung gegenüber der Demokra- sein. Schirmherrn der Bürgerkonferenz, Bun- tie und ihrer politischen Prozesse und destagsvizepräsident , 2. Die Teilnehmer/innen müssen sich das Engagement im eigenen Gemein­ überreicht und in mehreren politischen über das jeweilige Thema informieren wesen die beste Prävention gegen Rechts- Fachkreisen diskutiert. Als kommunales können, um Entscheidungskompe- extremismus sind. Beides fördern Partizi- Teilhabeprojekt fand eine Zukunftskon- tenz zu erlangen. pationsprojekte, die daher auch 2007 ferenz in der Stadt Rheinsberg (Branden- 3. Die Gruppe arbeitet selbstbestimmt vom Forum Berlin der Friedrich-Ebert- burg) statt. Hierbei entwickelten rund 60 und inhaltlich unbeeinflusst. Die Stiftung im Rahmen des Projekts „Aus- Multiplikator/innen ein Leitbild für ihre Friedrich-Ebert-Stiftung stellt lediglich einandersetzung mit dem Rechtsextre- Stadt und bildeten zehn Projektgruppen, den organisatorischen Rahmen und mismus“ durchgeführt und weiterent­ die konkrete Vorhaben in die Tat umset- die Moderation. wickelt werden. zen, um zu einer Verbesserung des Zu- 4. Am Ende des Verfahrens entsteht im sammenlebens sowie zur Bekämpfung Konsens der Gruppe ein gemeinsames von Fremdenfeindlichkeit beizutragen. Dokument, das durch Diskussionen in In einem erfolgreichen Teilhabeprojekt einem politischen Prozess erarbeitet machen die Teilnehmer/innen prakti­ wurde. sche Erfahrungen mit einem politischen 5. Das Ergebnisdokument wird der Prozess bei der Beteiligung an öffent- Öffentlichkeit präsentiert und mit lichen Debatten sowie den Möglich- Politikvertreter/innen diskutiert. keiten, mit der eigenen Meinung wahr- Somit erhalten die Bürger/innen ihre Stimme in der öffentlichen Debatte.

  KULTUR THEMA: DEMOKRATISCHE KULTUR ANTWORTEN FÜR IMMER NEUE HERAUSFORDERUNGEN

Flexibilität und Bürgernähe als Kenn- Die komplexer werdenden Verhältnisse, zeichen der politischen Bildungsarbeit die sich aus Globalisierung und Europäi- sierung, Wissensgesellschaft, Zuwande- Die Demokratie bedarf zu ihrer Siche- rung und demographischem Wandel er- rung und Fortentwicklung der Überzeu- geben, stellen Bürgerinnen und Bürger gung und Zustimmung ihrer Bürge- vor immer neue Herausforderungen. rinnen und Bürger. Die Identifikation Ausmaß und Tempo des gesellschaft- mit den Werten, Institutionen und Ver- lichen Wandels erzeugen Verunsiche- fahren des demokratischen Systems rungen, die nicht selten zu Distanz zu wächst vor allem aus der Erfahrung, dass

in dessen Rahmen die wesentlichen ge- Parteien und Politik und oft genug in die sellschaftlichen Probleme fair gelöst, Arme von Populisten und Extremisten oder doch zumindest besser bewältigt führen. werden können, als in jeder anderen poli­ Demoskopische Berichte über eine tischen Ordnung. ­wachsende Demokratieverdrossenheit, schrumpfende Mitgliederzahlen bei den

  DEMOKRATISCHE ANTWORTEN FÜR IMMER NEUE HERAUSFORDERUNGEN

politischen Parteien und Großorganisati- Neben dem breiten Informations- und Mit der Erweiterung der Kommunal­ onen, Wahlenthaltung und Nachwuchs- Dialogangebot für interessierte Bürge- Akademie bietet die FES jetzt auch in mangel im politischen Ehrenamt sind rinnen und Bürger sowie Politikerinnen Bayern ein landesweites Qualifizierungs- Alarmzeichen unserer demokratischen und Politiker zu aktuellen und grund- programm für aktive und zukünftige Kultur. Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat sätzlichen Themen, zeigen die folgenden Mandatsträger/innen im Bereich der auch im Jahre 2006 mit zahlreichen Pro- Projekte die Vielfalt der Ansätze zur För- Kommunalpolitik an. Mit dem praxisori- jekten die politische Teilhabe der Bür­ derung politischer Teilhabe: entierten Projekt „Auf Augenhöhe“ wird gerinnen und Bürger als ein zentrales die Integrationsarbeit in der Zuwande- Die neue „Akademie für Soziale Demo- Anliegen ihrer gesellschaftspolitischen rungsgesellschaft auf kommunalpoli- kratie“ macht ein besonderes Angebot Arbeit für eine soziale Demokratie geför- tischer Ebene gefördert. zur Auseinandersetzung mit den Zielen, dert. Mit den Möglichkeiten politischer Prinzipien und Grundwerten der Sozi- Die FES will zur Entwicklung einer star- Bildung, mit Informations-, Qualifizie- alen Demokratie im Vergleich zu ande- ken Bürgergesellschaft beitragen. Ihre rungs-, Partizipations- und Dialogange- ren politischen Grundströmungen. Da- Aktivierung ermöglicht die Neubestim- boten sollen die Bürgerinnen und Bürger mit wird auch eine fundierte Begleitung mung der Arbeits- und Verantwortungs- dauerhaft für Demokratie und politisches des Diskussionsprozesses zur Erarbeitung teilung zwischen Staat und Zivilgesell- Engagement gewonnen werden. neuer Grundsatzprogramme in den Volks­ schaft. Dazu trägt auch die Akademie Flexibilität und Bürgernähe kennzeich- parteien ermöglicht. Management und Politik bei, die beson- nen die politische Bildungsarbeit der ders Menschen aus zivilgesellschaftli­ Ohne Jugend ist kein Staat zu machen! Friedrich-Ebert-Stiftung. Die optimale chen Organisationen und dem politi­ Mit methodisch innovativen Lernpro- Verknüpfung von Lerninhalten, Themen schen Ehrenamt professionelle Kompe- jekten wie dem Planspiel Kommunal­ und Zielgruppen mit den Methoden und tenzen für ein wirkungsvolles Engage­ politik hat die Friedrich-Ebert-Stiftung den jeweiligen Orten im Rahmen der ment vermittelt. erstmals in einem bundesweiten Pro- verfügbaren Ressourcen ist ein dynami­ gramm Schülerinnen und Schüler mit scher Prozess. Angesichts der Herausfor- praktischer Kommunalpolitik vertraut derungen, die das Medien- und Informa- gemacht. Der Dialog von Jugend und tionszeitalter stellt, sind die Bildungs­ Politik wurde u. a. über den Ausbau der angebote an den Prinzipien einer JugendMedienAkademie intensiviert. größeren Regionalisierung und Differen- zierung in der Zielgruppenansprache und der Methodenauswahl ausgerichtet.

  KULTUR THEMA: GLOBALISIERUNG GESTALTEN NEUE MÄCHTE AUF DEM WELTPOLITISCHEN PARKETT?

Dialogserie über die Gestaltung Asiens, Lateinamerikas und Afrikas sowie regionaler und globaler in Deutschland und der EU sind Gegen- Ordnungsgefüge stand der Dialogserie: „New Powers for Global Change?“. Ziel des auf zwei Jahre Länder wie China, Indien, Brasilien und angelegten Programms ist es, sowohl in Russland fungieren bereits heute als den Partnerländern als auch in Deutsch- ­Lokomotiven des weltwirtschaftlichen land und Europa einen Beitrag zur außen­ Wachstums. Der Aufstieg Chinas und In- politischen Meinungs- und Strategiebil- diens zu globalen Wirtschaftsmächten dung zu leisten. Die FES nutzt ihr welt- wird von einer Reihe von Experten gar weites Netzwerk an eigenen Büros und als ein ähnlich grundlegender Wandel Partnerorganisationen sowie ihre engen der internationalen Ordnung gesehen, Kontakte zu deutschen und europäischen wie er sich mit der industriellen Revolu- politischen Entscheidungsträgern, um tion und dem anschließenden Aufstieg die Verständigung über außenpolitische der USA vollzogen hat. Im Westen wird Ziele und Strategien zwischen Ländern dieses neue Antlitz der Globalisierung wie China, Indien, Brasilien, Mexiko, mit einer Mischung aus Faszination und Ägypten, Türkei, Nigeria, Kenia, Süd­ Besorgnis betrachtet. Ob die in Umrissen afrika und Deutschland/EU zu fördern. zu erkennende „neue Handelsgeografie“ Im Mittelpunkt stehen dabei, mit Blick auch auf der politischen Landkarte ihre auf die Gestaltung der internationalen Spuren bereits hinterlassen hat und wel- Ordnung, Fragen nach den Motiven, den che Dynamik in der internationalen Poli­ ­Prioritäten und dem Fokus der Außen­ tik erkennbar ist, waren die Schlüssel­ politik, nach der Kontinuität bzw. dem fragen der einleitenden Dialogforen einer Wandel außenpolitischer Strategien so- im Jahr 2006 begonnenen Dialogserie wie nach Gemeinsamkeiten und Unter- der Friedrich-Ebert-Stiftung. schieden. Strategien zur Gestaltung der regionalen 2006 begann das Programm mit Work- und globalen Ordnung sowie die Wahr- shops in den genannten Ländern sowie nehmung der geopolitischen Verände- Veranstaltungen in Genf, New York rungen in einer Reihe wichtiger Länder und Berlin. Die Workshops sind als Dialogforen konzipiert; z.B. chinesisch-

  GLOBALISIERUNG NEUE MÄCHTE AUF DEM WELTPOLITISCHEN PARKETT?

deutsch/europäischer Dialog, brasilia- Welche Vorstellung zu einer Reform der nisch-deutsch/europäischer Dialog, etc. internationalen Institutionen und zu ei- Im Jahr 2007 folgen regionale Veranstal- ner besseren Einbindung der „neuen tungen in Asien, Lateinamerika und Afri- Mächte“ in die Global Governance gibt ka sowie eine Konferenz über Süd-Süd- es? ­Kooperation. Den Abschluss bildet eine Seit Februar 2006 wurden zu diesen The- Konferenz in Berlin, auf der die Ergeb- men fünf Dialogveranstaltungen durch- nisse der Dialogreihe zusammengetragen geführt: in Mexiko, China, Ägypten, werden. Südafrika und zuletzt Ende November in Eine Verständigung über außenpolitische Berlin zur Türkei. Diese erste Phase wird Ziele unterschiedlicher Länder setzt vor- Anfang 2007 in Indien fortgesetzt und aus, sich auch über die von verschie- mit Brasilien abgeschlossen. denen Politik- und Gesellschaftsmodel- Mit inzwischen vier Briefing Papers (zu len geprägten Motive und Interessen Mexiko, Ägypten, China und Südafrika), auszutauschen. Gefragt wurde deshalb zwei Fact Sheets aus New York zu der Rol- nach den außenpolitischen Prioritäten le Brasiliens bzw. Indiens in der UNO so- der einzelnen Länder und nach deren wie einem Paper zu Chinas Engagement Entwicklungen. Es wurde beispielsweise in Afrika liegt inzwischen auch eine be- erörtert, wie die Fähigkeiten entwickelt Nachbarn. Aber auch übergreifende Koa- achtliche Reihe an Materialien vor, um werden, um Politik auf der regionalen litionen gewinnen erkennbar an Bedeu- die Diskussion über die Rising Powers zu und globalen Ebene mitzugestalten: Wel- tung. Zu klären sind deshalb auch die begleiten und weiter anzuregen. In der che Akteure sind an der Formulierung geopolitischen Konsequenzen sowie die zweiten Phase des Arbeitsprogramms der Außenpolitik beteiligt? Welche Ziel- Folgen für die Institutionen des interna- soll der „Blick aus den Regionen“ im Vor- konflikte entstehen? Gibt es eine innen- tionalen Systems: dergrund stehen, also die regionale Per- politische Debatte über Außenpolitik? spektive auf die Rising Powers und auf Welche neuen geostrategischen Konstel- Bei einer Reihe der behandelten Länder Allianzbildungen untereinander. lationen bilden sich heraus? Wie reagie- lässt sich bereits eine neue außenpoli- ren die USA, Japan, die EU und die multi­ www.fes-globalization.org/ tische Dynamik erkennen. Vor allem das lateralen Organisationen auf die „neuen regionale Umfeld wird von diesen Län- Mächte“? dern immer mehr als wichtige politische Handlungsfläche entdeckt – nicht immer ohne Misstrauen bei den (kleineren)

3 7 GESTALTEN THEMA: GLOBALISIERUNG GESTALTEN SICHERHEITSPOLITIK KANN NUR GEMEINSAM GESTALTET WERDEN

Suche nach internationaler Kooperation. Dies gilt für die Bezie- Verständigung und Lösungsansätzen hungen zwischen „Nord“ und „Süd“, aber auch für das transatlantische Ver- Die sicherheitspolitischen Herausforde- hältnis. Selbst Europa, das sich wie keine rungen des 21. Jahrhunderts – vom inter- andere Region der Idee einer gemein- nationalen Terrorismus, der Verbreitung schaftlichen Sicherheitspolitik verschrie- von Massenvernichtungswaffen, dem ben hat, fehlt es in vielen zentralen Staatsversagen und den regionalen Konf- sicherheitspolitischen Fragen noch an likten bis hin zu sozialen und wirtschaft- gemeinsamen Antworten und Hand- lichen Bedrohungen wie Armut, Um- lungsstrategien. Doch die Konflikte der weltzerstörung und Seuchen – kann kein letzten Jahre haben gezeigt, dass es zu ei- Staat, auch nicht der mächtigste, im ner kooperativen sicherheitspolitischen ­Alleingang bewältigen. Gemeinsame Ant­ „Global Governance“ keine Alternative worten und kollektives Handeln sind in gibt. der Sicherheitspolitik wichtiger denn je. Im Zeitalter stetig wachsender internati- Als Forum und Netzwerk zur Förderung onaler Interdependenz lassen sich die der internationalen Verständigung und inneren und äußeren, nationalen, regio­ Zusammenarbeit sieht sich die Friedrich- nalen und globalen Aspekte von Sicher- Ebert-Stiftung in der internationalen De- heit und Frieden immer weniger vonein- batte um Sicherheit und Frieden in be- ander trennen. sonderer Weise gefordert. Sie fördert den sicherheitspolitischen Dialog auf glo- Doch mangelt es gerade in diesem Poli- baler und regionaler Ebene, aber auch tikbereich an internationaler Verständi- innerhalb von Gesellschaften und zwi- gung und gemeinsamen Lösungsansät- schen den Akteuren unterschiedlicher zen. Die Skepsis gegenüber übergreifen- Politikfelder. Auf diese Weise führt die den politischen Strukturen ist besonders Stiftung in Deutschland und in Europa, auf einem so sensiblen Politikfeld wie auf transatlantischer und globaler Ebene der Sicherheitspolitik groß. Als Folge ent- die politischen Kräfte zusammen, die wickeln sich Fragen der internationalen sich aktiv für Frieden und Gerechtigkeit Sicherheit innerhalb der Staatengemein- in der Welt einsetzen und deren Zusam- schaft häufig eher zu einem Moment der menarbeit für die Bewältigung der kom- Konfrontation und Entfremdung als der plexen sicherheitspolitischen Herausfor-

3 8 GLOBALISIERUNG SICHERHEITSPOLITIK KANN NUR GEMEINSAM GESTALTET WERDEN

derungen der Gegenwart von zentraler Das Thema Sicherheitspolitik nimmt Missionen bereits am Rand ihrer Kapazi- Bedeutung ist. Dies gilt neben einer ge- auch in der europapolitischen Arbeit der täten. Weiterhin wird kritisiert, dass es stärkten und effizienten UNO in erster Friedrich-Ebert-Stiftung einen besonde- der EU in ihrem sicherheitspolitischen ­Linie auch für die unterschiedlichen re- ren Stellenwert ein. Die Europäische Engagement an klaren politischen Zielen gionalen Arrangements, die in den letz- ­Sicherheits- und Verteidigungspolitik ist und Prioritäten mangelt. Entsprechend ten Jahren vor allem in den Regionen des der Integrationsbereich, in dem die EU findet sich für eine weitergehende Ver- Südens an Bedeutung gewonnen haben. in den vergangenen Jahren die größten tiefung und Ausdehnung der sicherheits- Fortschritte verzeichnen konnte. Europa politischen Zusammenarbeit derzeit nur Die Friedrich-Ebert-Stiftung ist dank ih- ist heute zunehmend bereit, auch auf wenig politischer Wille. Um die gemein- res umfassenden Büronetzwerkes auch globaler Ebene sicherheitspolitische Ver- same europäische Sicherheitspolitik zu in internationalen Krisenregionen vor antwortung zu übernehmen – das unter- stärken und zu fokussieren, muss die EU Ort präsent. Durch die Zugänge, die sie streichen nicht nur die Militäreinsätze die politischen Ziele und Strategien wei- zu staatlichen und nicht-staatlichen im Kongo und im Libanon. Doch wenn ter konkretisieren. ­Akteuren innerhalb der Regionen hat, Europas Stimme in der Welt gerufen kann sie einen aktiven Beitrag zur zivilen Ziel der Friedrich-Ebert-Stiftung ist es, wird, antwortet allzu oft noch ein viel- Konfliktbearbeitung und -lösung leisten. durch Beratung und Dialoge zu einer zu- stimmiger Chor. Europa ist von einer ge- Die Stiftung unterstützt den Aufbau von kunftsfähigen Konzeption der europä- meinsamen sicherheitspolitischen und politischen Strukturen für eine friedliche ischen Außen- und Sicherheitspolitik -strategischen Kultur noch weit ent- Interessenauseinandersetzung und bietet beizutragen und Europas Stimme in der fernt. Dialogplattformen jenseits formeller Welt zu stärken. Im Mittelpunkt der Ak- Gipfeldiplomatie, die „das Gespräch in Zudem mehren sich mit dem wachsen- tivitäten stehen die Vernetzung progres- schwieriger Zeit“ () ermögli- den internationalen Engagement der EU siver Sicherheitspolitiker und -politike- chen. Besonderen Wert legt die FES auf auch die kritischen Töne. Viele sehen die rinnen in West- und Osteuropa und die die Einbindung der Zivilgesellschaft. EU und ihre Mitgliedstaaten durch die Identifikation neuer und tragfähiger Denn nachhaltiger Friede kann nur ge- derzeitigen militärischen und zivilen Lösungsansätze für die zentralen strate- lingen, wenn Stabilität und Sicherheit gischen Herausforderungen der gemein- auch „von unten“ wachsen. samen Sicherheitspolitik. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist der sicherheits- „Kein nationales Interesse lässt sich heute politische Dialog mit Nachbarn und zen- noch von der Gesamtverantwortung für den tralen Partnern der EU, insbesondere den Frieden trennen.“ USA. (, Friedenspolitik in unserer Zeit, 11. Dezember 1971)

3 9 GESTALTEN DIE ARBEIT DER FACHABTEILUNGEN POLITISCHE AKADEMIE

Ziele, Arbeitsformen, Adressaten, Organisation und Daten Mit der Einführung einer zielorientierten Projektplanung hat die Politische Akademie vierzehn themen- bzw. zielgruppen­ Die entscheidende Arbeitsgrundlage der Politischen Akademie bezogene abteilungsweite Arbeitslinien mit strategischen Ober- der FES war auch 2006 das vom gesamten Bereich Politische zielen für 2006/07 definiert. Hierzu werden von den verschie- Bildung formulierte Orientierungspapier „Lernen für Soziale denen Arbeitseinheiten insgesamt 60 Projekte durchgeführt: Demokratie“. Mit dem Leitziel, die soziale Demokratie zu för- dern und zu stärken sowie die politische Kultur der Demokratie l Reformpolitik, gerechte Gesellschaft und sozialer weiter zu entwickeln, tragen die Projekte der Politischen Aka- Zusammenhalt demie zur persönlichen Urteils- und Handlungskompetenz der l Forum Soziale Demokratie und Programmdiskussion Bürgerinnen und Bürger bei. Darüber hinaus motivieren und l befähigen sie zum Engagement im politischen Ehrenamt und Zukunftsgestaltung / Innovation leisten Politikberatung für Personen in politischen Führungs- l Zeitgeschichte /Antidemokratische Strömungen positionen und Mandaten. l Aktive Demokratie – Engagement in Politik und Zivil- gesellschaft

l Globalisierung / Internationale Politik

l Europa

4 0

DIE FES IM SPIEGEL Thüringer Allgemeine, 10. Januar 2006 Abendzeitung, 17. Januar 2006 Fiktive Krise in Nahost – Studenten der Univer- Zehn Präsidentschaftswahlen und sechs Parla- sitäten Erfurt und Greifswald simulieren UN-Si- mentswahlen stehen 2006 in Lateinamerika an. D E R P R E S S E cherheitsrat und Generalversammlung. (...) Beobachter erwarten eine weitere Verschie- ­Unterstützt wurde das „Thüringer Model Uni- bung nach links (...). Dabei ist links aber nicht Ausgewählte Pressezitate 2 0 0 6 ted Nations“ von der Friedrich-Ebert-Stiftung. gleich links: Obwohl gewisse Sympathien unter (chronologisch) Durch die Simulation von UN-Konferenzen soll- den Ländern bestehen, wird das Band der Staa- te theoretisch erworbenes Wissen über die ten untereinander nicht zwangsläufig enger. ­Vereinten Nationen praktisch nachvollzogen (...) Die Friedrich-Ebert-Stiftung unterscheidet werden. in einer Analyse der neuen Linken Südamerikas POLITISCHE AKADEMIE

Landesbüro Julius-Leber-Forum Mecklenburg- Vorpommern Bremen, Hamburg, Schwerin Schleswig-Holstein Die Hauptarbeitsformen der Politischen Akademie sind:

Friedrich-Ebert-Stiftung Politikvermittlung durch öffentliche Dialoge: Landesbüro Berlin Sachsen-Anhalt l Akademiegespräche, Grundwerte- und Regionalforen Magdeburg Landesbüro sowie Gesprächskreise zur Vermittlung von Informa- Niedersachsen Landesbüro Brandenburg Hannover Potsdam tionen für Teilnehmer mit genauen Erwartungen und

Regionalbüro geringem Zeitbudget, Leipzig Regionalbüro Friedrich-Ebert-Stiftung Landesbüro Dresden l Politikberatung, Bonn Thüringen Regionalbüro Erfurt Chemnitz l Vermittlung von Informationen und Analysen im Kurt-Schumacher- Akademie Bad Münstereifel Rahmen von Wissenschaftsdialogen,

l Policy-Papers, Expertenhearings und Workshops für Per- Karl-Marx-Haus Gesellschaft für Trier Regionalbüro Mainz Politische Bildung e.V. sonen in politischen Führungspositionen und Mandaten. Hessen/Rheinland-Pfalz Akademie Frankenwarte Elisabeth-Selbert-Forum Würzburg Kompetenztraining: Saarland Qualifizierung persönlicher Handlungskompetenzen durch Trainingsseminare, insbesondere für Menschen im politischen Regionalbüro Fritz-Erler-Forum Regensburg Ehrenamt, Mandatsträger, für das bürgerschaftliche Engage- Stuttgart BayernForum München ment in der Zivilgesellschaft sowie für den journalistischen

Georg-von-Vollmar-Akademie e.V. Nachwuchs. Kochel am See Politische Seminararbeit und innovative Lernprojekte:

Didaktisch strukturierte Erarbeitung von Themen mit der l Migration und Integration / Interkultureller Dialog Chance zu gründlichen, verständigungsorientierten Gesprä­ chen für politische, kulturelle und soziale Multiplikatoren, l Kommunalpolitik ­Jugendliche und Arbeitnehmergruppen. l Medien Alle Arbeitsformen können projektbezogen im Sinne einer l Kulturpolitik und kulturelle Angebote ­Erweiterung und Vertiefung der Präsenzveranstaltungen mit

l Jugend und Politik verschiedenen Online-Angeboten vorbereitet, begleitet und nachbereitet werden. Dazu zählen: Selbststudienmaterialien, l Information und Orientierung Diskussionsforen, Themenportale mit Mediathek, Audio und l Pilotvorhaben / Zentrale Aufgaben Video-Livestreams, Newsgroups, Blended learning und CBT- Programme.

4 1

zwischen den „pragmatisch-moderaten“ Re­ her innovative Produkte aus der Hauptstadt be- Stuttgarter Zeitung, 27. Januar 2006 gierungschefs Chiles oder Brasiliens und den rücksichtigen. Die Innovationsstrategie des Bei einer Tagung der Friedrich-Ebert-Stif-tung „populistisch oder dogmatisch agierenden Prä- Landes sei im Kern richtig, schreiben die Auto- zum Thema „Arbeitsplätze auf der Flucht“ for- sidenten“ Venezuelas und Kubas. ren der SPD-nahen Stiftung. Doch: Insbesonde- derte der erste Vorsitzende der IG Metall, Jür- re kleine und junge Unternehmen tun sich gen Peters, eine gesetzlich verankerte Ver­ Der Tagesspiegel, 25. Januar 2006 schwer mit innovativen Produkten, die sie nicht lagerungsabgabe. Mit ihr soll die Verlagerung Eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung plädiert für bereits bekannte Kunden entwickelt haben, von Arbeitsplätzen ins Ausland verhindert wer- für einen neuen Ansatz der Förderung innova- am Markt Fuß zu fassen. den. Wo keine Verhinderung möglich ist, sollen tiver Unternehmen in Berlin: Die öffentliche damit die sozialen Kosten bezahlt werden, die Hand soll bei ihrer Beschaffung stärker als bis- bei Verlagerungen entstehen. DIE ARBEIT DER FACHABTEILUNGEN

Mit der neuen Schriftenreihe „Policy Politische Akademie“ ● dem ForumNRW im Tagungszentrum Bonn; werden die Ergebnisse herausragender Tagungsprojekte in präg- ● dem Forum Jugend und Politik, Bonn; nanter Darstellung an politische Multiplika toren weitergegeben. ● der Kurt-Schumacher-Akademie in Bad Münstereifel; Vorrangige Adressaten, Zielgruppen und Projektpartner sind: ● der FES-OnlineAkademie; ● Bürgerinnen und Bürger, die politische Information und Orientierung suchen; ● sowie der im Aufbau befi ndlichen „Akademie für Soziale Demokratie“. ● Aktive in den Handlungsfeldern der Zivilgesellschaft; Im Jahr 2006 wurde die Förderung der politischen Seminar- ● Multiplikator/innen mit Einfl uss auf das gesellschaftliche arbeit der Gesellschaft für politische Bildung e.V., Akademie Reformklima; Frankenwarte in Würzburg sowie der Georg-von-Vollmar- ● Jugend und politischer Nachwuchs; Akademie e.V., München/Kochel, fortgesetzt. Nach der um- fassenden Modernisierung der FES-eigenen Immobilie auf ● Multiplikator/innen in Parteien und Parlamenten; der Frankenwarte steht seit 2006 ein behindertengerechtes ● Multiplikator/innen aus dem Bereich Medien und Kultur. Gästehaus mit Drei-Sterne-Standard bereit.

Politische Akademie Die Arbeit der Politischen Die Politische Akademie moderiert weiterhin das trägerüber- Akademie basiert heute Veranstaltungen 905 greifende „Netz werk Politische Bildung“. auf dem organisatori- Teilnehmer/-innen 31.200 schen Verbund von: davon ● Akademiegesprä- in Baden-Württemberg 4.240 chen und Gesprächs- in Bayern 12.720 kreisen in Berlin und in Berlin 2.140 Bonn; in Bremen 1.080 ● den regionalen Bil- in Hamburg 3.310 dungsbüros in Ham- in Nordrhein-Westfalen 6.460 burg, Stuttgart, Mün- in Schleswig-Holstein 1.250 chen und Regensburg; männlich 56% ● der Akademie Manage- weiblich 44% ment und Politik; bis 25 Jahre 19% ● der JournalistenAkade- bis 25-60 Jahre 58% mie; über 60 Jahre 23%

 

Thüringer Allgemeine, 7. Februar 2006 Schultheiß, Leiter des Thüringer Büros der rellen Dialog, Suren zusammengetragen, die es Seiner Klassiker erinnert sich Weimar gern und Friedrich-Ebert-Stiftung, sieht es der Stadt nach, unwahrscheinlich machen, dass derselbe Gott oft, seiner Opfer mit dem gebotenen Respekt. dass sie die erste deutsche Republik, die parla- Jesus in die Welt sandte und später durch Mo- Mit einer Projektwoche will die Friedrich-Ebert- mentarische Wirren begleiteten und die schließ- hammed erklären ließ. Jesus sei nicht der Mes- Stiftung nun die Gedanken der Stadt an ein lich im Nationalsozialismus mündete, nicht als sias, sei nicht am Kreuz gestorben; seine An- bisher eher beiläufi ges Kapitel ihres Erbes schär- ihr liebstes Erbe begreift. hänger, die Christen schmorten im Höllenfeuer. fen – jenes der Weimarer Republik. „Manchmal Kandel kommt zu dem Schluss: Laut Koran scheint es so, als sei es Weimar peinlich, womit Süddeutsche Zeitung, 14. Februar 2006 seien Judentum und Christentum irrende Religi- es da konfrontiert wird. Was kann schon gut Unlängst hat Johannes Kandel, bei der Fried- onen, hätten den „ursprünglichen Monotheis- gewesen sein, was schlecht endete.“ Michael rich-Ebert-Stiftung zuständig für Interkultu- mus verfälscht. ABTEILUNG GESELLSCHAFTSPOLITISCHE INFORMATION ABTEILUNG GESELLSCHAFTSPOLITISCHE INFORMATION – GPI

Mehr als 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden im eine Fachkonferenz mit ausschließlich afrikanischstämmigen Jahr 2006 von den Bildungsangeboten der Abteilung Gesell­ Referentinnen und Referenten statt, die sich an afrikanisch- schaftspolitische Information erreicht. Veranstaltungen wur- stämmige Jugendliche und Eltern wandte, um deren Schul- den angeboten von den Büros Bonn für Nordrhein-Westfalen, und Lebenssituation zu thematisieren und Lösungen für die Hannover für Niedersachsen und Mainz für Rheinland-Pfalz, erheblichen Probleme zu finden. Hessen und das Saarland. Highlight des Jahres 2006 aber war sicherlich das Projekt „Fans Die inhaltliche Arbeit war zweigeteilt. Auf der einen Seite gab for Football“, das – in der Vorbereitung auf die Fußballwelt- es die traditionelle Seminararbeit, auf der anderen Seite mach- meisterschaft im Juni 2005 begonnen – die Arbeit des ersten te sich aber der Druck durch den Wandel in der Gesellschaft Halbjahres 2006 bestimmte. Mit Unterstützung der FES-Aus- bemerkbar, wodurch zunehmend neue Veranstaltungsformate landsbüros waren Vertreterinnen und Vertreter von Fanorgani- und auch neue Antworten nachgefragt werden. Eine Hilfe bei sationen, Vereinen, ehrenamtlichen Sportprojekten sowie aus der Fortentwicklung des Angebots werden die Ergebnisse der Politik und Verbänden zu internationalen Hearings nach Paris, Studie „Gesellschaft im Reformprozess“ sein. Warschau, London, Sao Paulo, Amsterdam, Rom und Prag ein- geladen worden. In Bonn trafen sich im April 150 Teil­ Das Zukunftsforum NRW widmete sich aktuellen Themen der nehmerinnen und Teilnehmer aus 15 Ländern, um über die Demografie oder schrumpfender Städte. Das blended-learning- Kommerzialisierung des Sports, das Verhältnis von Fans und Projekt „Meet Europe“ wurde fortgesetzt und für Jugendliche Sicherheitskräften und über Rassismus innerhalb und außer- sogenannte „Demokratietrainings“ angeboten. Erstmals fand halb der Stadien zu diskutieren. Den Abschluss des Projektes bildete schließlich eine internationale Fachkonferenz in Ber- lin, bei der sich Repräsentanten aus Politik und Sport trafen, um über die politischen Herausforderungen internationaler Großereignisse nachzudenken und Konsequenzen auch für die Fanarbeit bei der nächsten Fußballweltmeisterschaft in Süd- afrika zu erörtern. Die Eingangsstatements hielten der Vorsit- zende der SPD-Bundestagsfraktion Peter Struck, Bundes­ innenminister Wolfgang Schäuble sowie der DFB-Präsident Theo Zwanziger.

 

Neues Deutschland, 16. Februar 2006 führer des Rhein-Main-Verkehrsverbundes. Historikers Wolfgang Reinhard wurde eine Ant- Auf der verkehrspolitischen Konferenz der wort gesucht während einer Tagung der Fried- Friedrich-Ebert-Stiftung mit dem Titel „Mobili- Frankfurter Allgemeine Zeitung, rich-Ebert-Stiftung zu „Papsttum und Politik“ in tät braucht Kommunikation“ in Berlin gab es 22. Februar 2006 Berlin. das passende Plädoyer an die Politik: aufhören Die Trennung von Staat und Kirche ist schon mit der Kleinstaaterei und gemeinsam Rah­ etwas Urgemütliches: Wie die Ebert-Stiftung Norddeutsche Neueste Nachrichten, menbedingungen für eine Verkehrspolitik des den Katholizismus modernisiert. (...) Ist das 23. Februar 2006 21. Jahrhunderts schaffen. Sie „muss endlich Papsttum gar schuld an der Moderne, der es Den Bürgern in Mecklenburg-Vorpommern sind auch in der Föderalismusdebatte eine Rolle sich im neunzehnten Jahrhundert so energisch soziale Gerechtigkeit, Sicherheit und Ordnung spielen“, forderte Volker Sparmann, Geschäfts- widersetzte? Auf diese Frage des Freiburger sowie Gleichberechtigung zwischen Mann und DIE ARBEIT DER FACHABTEILUNGEN DIALOG OSTDEUTSCHLAND

Politische Bildung in Ostdeutschland und – zu ausgewählten gesellschaftlichen Wandels bei. Die Fachtagungen und Studien Themenfeldern – in Berlin ist das Aufgabengebiet der Abtei- helfen, die politische und gesellschaftliche Arbeit handlungs- lung Dialog Ostdeutschland. Getragen wird diese Arbeit von und entscheidungsorientiert zu beraten und zu qualifizieren. den ostdeutschen Landes- und Regionalbüros, die politische Vor allem auch junge Menschen für die Demokratie zu gewin- Bildung in der Vielfalt ihrer Aspekte anbieten, sowie von zwei nen und sie für ein Engagement in der Gesellschaft zu interes- Berliner Foren, die sich mit Jugendpolitik, Familienpolitik, sieren und zu befähigen, ist ein zentrales Anliegen der poli- Frauenpolitik/Gender, Rechtspolitik, Staatsmodernisierung, tischen Bildung der Landes- und Regionalbüros wie auch ins- Innerer Sicherheit, Rechtsextremismus, Gesellschaftlicher Inte­ besondere des Forums Politik und Gesellschaft in Berlin. gration, Kulturpolitik und berlinbezogenen Fragestellungen befassen. Um diese Arbeit noch weiter zu profilieren, wurde 2006 das Sonderprojekt „Politische Bildung für und mit jungen Men- Mit ihrer politischen Bildungsarbeit qualifiziert die Abteilung schen“ eingerichtet, das, mit Sitz im Regionalbüro Dresden, Dialog Ostdeutschland für ein politisches bzw. bürgerschaft- eine Dienstleistungsfunktion für die gesamte jugendbezogene liches Engagement und stärkt damit die Bereitschaft und Fähig­ Bildungsarbeit der Abteilung übernimmt. Ansatzpunkte für die keit, in der Demokratie Verantwortung zu übernehmen. Mit politische bzw. bürgerschaftliche Beteiligung junger Menschen Foren des öffentlichen Dialogs zu den Aufgaben und Proble- werden mit dem in zahlreichen ostdeutschen Städten men der Gesellschaft trägt der Arbeitsbereich zur Entwicklung durchgeführten Planspiel Kommunalpolitik für Jugendliche der politischen Kultur der Demokratie und zur Gestaltung des und mit der neu eingesetzten Methode der Jugendplanungs­ zelle geboten. Weiterhin wichtiger Projektansatz ist die Quali- fizierung von Schülervertreter/innen und Schülerzeitungs­ redakteur/innen.

 

Frau persönlich wichtiger als z.B. Freiheit und ohne politische Repressalien, aber mit Verfol- Frankfurter Rundschau, 2. März 2006 Leistung, die sie als die in der Gesellschaft do- gung und totaler Kontrolle. Gerade nach jener Auf welchen Wegen können zivilgesellschaft- minierenden Werte ansehen. Das ergab eine Breschnew-Zeit sehnen sich viele Russen der liche Gruppen dem organisierten Rechtsradika- Umfrage des Sozialforschungsinstituts TNS In- mittleren und der älteren Generation zurück. lismus in Deutschland begegnen? Diese Frage fratest im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung. Einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zufol- stand im Zentrum einer Tagung der SPD-nahen ge würden mehr als 51 Prozent der 46 bis 55 Friedrich-Ebert-Stiftung, die nun als Dokumen- Süddeutsche Zeitung, 25. Februar 2006 Jahre alten Russen heute gerne wieder in jener tation vorliegt. Im Land gibt es etwa 40.000 Michail Gorbatschow, den letzten Präsidenten Epoche leben. Je älter die Befragten, desto organisierte Rechtsextremisten. (...) Allein im der Sowjetunion, erinnert „das heutige Russ- ­höher liegt dieser Wert. Bundesland Sachsen reicht ihre Präsenz aus, land an die Breschnew-Ära – einen Stalinismus um in bestimmten Wahlkreisen 25 Prozent der DIALOG DEUTSCHLAND

Der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus widmet Die Grundwerte und Ideen der Sozialen Demokratie sind für sich ein in den Themen, Zielgruppen und Instrumenten diffe- das Selbstverständnis der FES von konstitutiver Bedeutung. Mit renziertes Bildungsprogramm. Im Sonderprojekt Rechtsextre- Regionalen Programmforen begleiten wir in Ostdeutschland mismus wird in Berlin konzentriert an der Entwicklung von die Arbeit an einem neuen Grundsatzprogramm der Sozial­ neuen Ansätzen zur Bekämpfung antidemokratischer Einstel- demokratie. lungs- und Politikpotenziale und zur Unterstützung eines ent- sprechenden bürgerschaftlichen Engagements gearbeitet. Bei- spielhaft dafür stehen eine Bürgerkonferenz zu den Ursachen von Rechtsextremismus und zu möglichen Gegenstrategien der Politik sowie eine bundesweite Repräsentativerhebung zu rechtsextremen Einstellungen.

Angesichts unübersehbarer Tendenzen sozialer Desintegration und ihrer negativen Folgen für die Haltung der Bürger zu Demo­ kratie und Politik, wurde im Forum Berlin das Sonderprojekt „Gesellschaftliche Integration“ eingerichtet. Es stellt die Pro- bleme von Desintegration und in der Folge sozialer und poli- tischer Exklusion zur Diskussion und sucht nach Wegen zu einem stärkeren politischen und sozialen Zusammenhalt und damit zu einer wieder stärkeren Einbindung aller Bürger/innen in die Gesellschaft.

 

Stimmen zu erhalten. (...) Diese Hegemonie in der Bauwirtschaft oder dem Einzelhandel sind General Anzeiger, 17. März 2006 der Alltagskultur kann nur gebrochen werden, Normalarbeitsverhältnisse für Mehrheiten nicht „Sozialdemokratie will Freiheit, die durch sozi- wenn sich zivilgesellschaftliche Gruppen ent- (mehr) erreichbar,“ schreibt die Friedrich-Ebert- ale Gerechtigkeit gewährleistet wird und auf schließen, den öffentlichen Raum zurück zu Stiftung in einer gerade erschienenen Untersu- Solidarität fußt“, sagte Franz Müntefering ges- erobern. chung. Obwohl die Zahl der Erwerbstätigen tern Abend beim „Bonner Dialog“ der Friedrich- von 38,6 Millionen im Jahr 1991 auf 38,8 Milli- Ebert-Stiftung. Diese Werte seien die Richt- Die Zeit, 2. März 2006 onen im Jahr 2005 leicht stieg, gab es in dieser schnur, an der man sich zu orientieren habe Doch die Statistiken zeigen, dass prekäre Jobs Zeit immer weniger reguläre Jobs. und für man arbeiten müsse. „Das Sonnendeck für viele Beschäftigte keine Übergangslösung ist nicht unsere Sache, wir wollen in den sind – und überdies ein Massenphänomen. „In ­Maschinenraum und ans Steuerrad“, beschrieb DIE ARBEIT DER FACHABTEILUNGEN ARBEITSGRUPPE KOMMUNALPOLITIK

Die Abteilung Dialog Ostdeutschland hat im Jahre 2006 zahl- „Demokratie fi ndet in der Kommune statt oder sie fi ndet nicht reiche Studien und Publikationen vorgelegt. Unter den Studien statt.“ Dieser Satz von Holger Börner ist Auftrag, die Kommu- zur Politikberatung sind beispielhaft zu nennen: nalpolitik lebendig mit zu gestalten. „Kommunalpolitik besser machen“, lautete deshalb Motto der Aktivitäten der Arbeits- ● „Qualitätskriterien für die Bundesgesetzgebung und für gruppe Kommunalpolitik im Jahr 2006, in deren Zentrum die Bundesgesetze“ „Interkommunale Zusammenarbeit“ stand. ● „Die fi nanzpolitische Situation in Thüringen“ Dabei nahm die Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremis- ● „Familienpolitik unter gleichstellungspolitischen Gesichts- mus in den Kommunen breiten Raum ein. In einer Veranstal- punkten. Europäische Länder im Vergleich“ tungsreihe in Sachsen, Thüringen und Brandenburg wurden ● „Lebenslagen junger Erwachsener in wirtschaftlichen handlungsorientierte Vorschläge für den Umgang mit Rechts- Problemregionen der neuen Bundesländer“ extremisten vorgestellt. Teilnehmer waren Bürgermeister, Ge- meinderäte, Leiter von Ordnungsämtern, Polizei, Lehrerinnen ● „Vom Rand zur Mitte. Rechtsextreme Einstellungen und und Lehrer aller Schulformen sowie Eltern und Schülerspre- ihre Einfl ussfaktoren in Deutschland. Repräsentativ- cher. Dazu erschien die Broschüre „ Keine Chance den Rechts- befragung“ extremisten“, die inzwischen in zweiter Aufl age mit 10.000 Dialog Ostdeutschland Exemplaren erschienen ist. Veranstaltungen 1.163 Daneben kam der Dialog zwischen Bürgermeistern, ehrenamt- Teilnehmer/-innen 57.700 lichen Kommunalpolitikern/innen sowie Führungskräften kommunaler Verwaltungen und Abgeordneten aus dem deut- schen Bundestag, den kommunalen Spitzenverbänden und der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik nicht zu kurz.

 

der Vizekanzler die Rolle der SPD in der Regie- zu bringen und sie zum Mitmachen zu 60 Jahren Unicef, das UN-Kinderhilfswerk wid- rung. motivieren. met.

Der Tagesspiegel, 25. März 2006 Dresdner Neueste Nachrichten, Frankfurter Rundschau, 13. April 2006 Aimo und Rory muss keiner zur Demokratie be- 8. April 2006 Vietnam gehört zu den weltweit fünf Ländern, kehren. Die beiden sind zum „Aktionstag für „Man muss schon ein großer Optimist sein, um die sich noch kommunistisch nennen. (...) Auf Erstwähler“ gekommen, weil sie wissen wollen, nicht zu verzweifeln“, sagt nach die Frage, weshalb die Partei weiter über das wer überhaupt wählbar ist. Die Friedrich-Ebert- gut 30-minütigem Vortrag bei einer Veranstal- Land herrschen sollte, sagt die Generation über Stiftung hat 200 Schüler eingeladen, um ihnen tung der Friedrich-Ebert-Stiftung über das Elend 60 oder zumindest deren politische Kader: das politische System der Bundesrepublik näher der Kinder in der Welt, dem sich seit nunmehr „Weil wir den Krieg gewonnen und das Land WIRTSCHAFTS- UND SOZIALPOLITIK WIRTSCHAFTS- UND SOZIALPOLITIK

Der Gesprächskreis Kommunalpolitik widmete sich dem Die Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik (bis August 2006 ­Thema Europa. Im Vorfeld der deutschen Ratspräsidentschaft noch „Wirtschafts- und sozialpolitisches Forschungs- und Be- fand die Bonner Veranstaltung „Kommunen und Europa“ mit ratungszentrum“) berät und informiert Politik und Gesellschaft Europaabgeordneten und vielen (Ober-)Bürgermeistern große in Deutschland zu wichtigen Fragen der wirtschaftlichen und Resonanz. sozialen Entwicklung und ihrer politischen Gestaltung. Zu die- sem Zweck organisiert sie Veranstaltungen, auf denen Vertreter Die Stichwortsammlung „Wegbeschreibungen für die kommu- von Politik und Gesellschaft mit Experten aktuelle Probleme nale Praxis“ wurde durch neue Stichworte erweitert. und Grundsatzfragen diskutieren, und sie publiziert Analysen Der Gesprächskreis „Sport – Gesellschaft – Zukunft“ trägt der und Expertisen (z.B. zur Geschlechterpolitik), die einerseits auf Tatsache Rechnung, dass über die Hälfte der deutschen Bevöl- diesen Veranstaltungen vorgestellt werden und die anderer- kerung mittelbar oder unmittelbar Mitglied im Deutschen seits handlungsorientierte Diskursergebnisse einem Fachpubli- Olympischen Sportbund (DOSB) ist. Mehrere Workshops in kum in Wirtschaft und Gesellschaft zugänglich machen. Die Abstimmung mit dem DOSB und deren Führungsakademie Abteilung verfügt über eine Reihe von Arbeits- und Gesprächs- ­sowie in Zusammenarbeit mit der Universität Münster im ge- kreisen, in denen sie einen kontinuierlichen Meinungsaus- meinsamen Projekt „Die lokal – globale Fußballkultur“ hatten tausch und Beratungsprozess zu aktuellen Fragen organisiert, Bezug zum größten sportlichen Ereignis des Jahres 2006, der aus denen häufig einschlägige Veröffentlichungen hervorge- Fußballweltmeisterschaft. hen. Dazu zählen

4 7

vereinigt haben.“ Doch auch unter den etwa Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ebert-Stiftung und der Hessischen Friedens- 2,7 Millionen Mitgliedern der Kommunistischen 2. Mai 2006 und Konfliktforschung veranstaltet wird, zeigte, Partei, die über die Geschicke der gut 80 Millio- „Verträge werden nicht mit dem Wahltag über wie unvorbereitet die jüngsten Verstimmungen nen anderen Vietnamesen entscheiden, wird Bord geworfen“, sagt der SPD-Bundestagsab- über Gas- und Öllieferungen die politischen Eli- diese Altersgruppe kleiner. (...) Die letzten der geordnete Rolf Mützenich über das deutsch- ten in beiden Ländern getroffen haben. Kriegsgeneration werden vermutlich durch russische Verhältnis – Weltanschauungen auch ­Kader ersetzt, die im früheren Ostblock ausge- nicht, möchte man nach den neunten Schlan- Neues Deutschland, 5. Mai 2006 bildet wurden. Die werden, wie Beobachter der genbader Gesprächen hinzufügen, bei denen Die Friedrich-Ebert-Stiftung engagiert sich in Friedrich-Ebert-Stiftung meinen, „nicht unbe- er sprach. Der Verlauf dieses deutsch-russischen lobenswerter Weise für die Gleichstellung von dingt für Reformeifer stehen.“ Meinungsaustauschs, der von der Friedrich- Frauen und Männern im Beruf, sucht nach Al- DIE ARBEIT DER FACHABTEILUNGEN WIRTSCHAFTS- UND SOZIALPOLITIK

l Arbeitskreis Arbeit-Betrieb-Politik Im Jahr 2006 standen vor allem die in Deutschland heiß um- strittenen Themen der Arbeitsmarktpolitik, der Lohnpolitik, l Arbeitskreis Mittelstand der Demografie und der Rentenreform, der Einwanderung und l Arbeitskreis Dienstleistungen der europäischen Wirtschafts- und Sozialpolitik im Mittel- l Arbeitskreis Verbraucherpolitik punkt der Aktivitäten. l Arbeitskreis Innovative Verkehrspolitik In der Arbeitsmarktpolitik wurden einerseits die Hartz-Refor­ men untersucht, andererseits widmete sich die Abteilung dem l Kocheler Kreis für Wirtschaftspolitik Kernproblem des deutschen Arbeitsmarktes, der Beschäftigung l Gesprächskreis Arbeit und Qualifizierung gering Qualifizierter mit Analysen und Veranstaltungen zur l Gesprächskreis Sozialpolitik prekären und einfachen Arbeit, zur Situation leistungsge­ minderter Langzeitarbeitloser und zur Entwicklung des Dienst- l Gesprächskreis Migration und Integration leistungssektors. Im Spannungsfeld zwischen sozialstaatstaug­ lichen Konzepten und der Beschäftigungssicherung waren die Einführung eines deutschen Mindestlohns sowie die Suche nach beschäftigungsorientierter Lohnpolitik Gegenstand von Veranstaltungen sowie einer Publikation.

4 8

ternativen für eine flächendeckende Kinderbe- Der Tagespiegel, 13. Mai 2006 sichtern Resignation oder Zynismus zu lesen. treuung, beschäftigt sich mit sperrigen Themen In seiner charmant-sarkastischen Art Denkmus- Doch die Stimmung war anders, sehr sachlich wie dem geschlechtergerechten Personennah- ter aufzubrechen, eröffnete (Neuköllns Bürger- und aufgeräumt. verkehr oder „Gender Mainstreaming“. Proble- meister) Buschkowsky den „1. Neuköllner Prä- matisch wird es aber, wenn eine Debatte die ventionstag“ in der Friedrich-Ebert-Stiftung und Sonntagsblatt Regensburg, 14. Mai 2006 Frage nach dem Entweder-Oder – Karriere oder blickte aufmunternd in 250 Gesichter von Päda­ So genau will es eigentlich niemand wissen: Kind – stellt und nicht provokanterweise vom gogen, Sozialarbeitern, Schulpsychologen und Übergriffe mit rechtsradikalem Hintergrund Optimum – Karriere und Kind – ausgeht. Projektleitern aus seinem Bezirk. Nach den Er- seien Einzeltaten, heißt es schnell, wenn ein eignissen an der Rütli-Schule und dem Film Überfall, eine Schmiererei oder ein Brand­ „Knallhart“ könnte man vermuten, in den Ge- anschlag bekannt wird. Die jüngste Doku­ FRAUEN- UND GESCHLECHTERPOLITIK

Trotz bisheriger Erfolge der Frauen- und Gleichstellungspolitik Mit besonderer Sensibilität widmet sich die Stiftung den verbleibt weiterhin ein beträchtlicher Handlungsbedarf in Poli­ Gleichstellungsfragen im interkulturellen Dialog. Das gilt für tik und Gesellschaft. Frauen- und genderpolitische Anliegen unsere internationale Arbeit vor allem in islamischen Ländern, haben daher einen festen Platz in der Arbeit der FES. Neben der aber auch in Deutschland. In der Projektarbeit in fast allen Re- notwendigen Verbesserung von Rahmenbedingungen für mehr gionen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas, aber auch beispiels- Chancengleichheit setzt sich die FES gezielt für einen gesell- weise im nordöstlichen Mittelmeer spielen Fragen der aktiven schaftlichen Bewusstseinswandel ein. Dabei trägt sie dem Prin- Einbindung von Frauen in gesellschaftspolitische Prozesse eine zip des Gender Mainstreaming als einer modernen und wich- wichtige Rolle. tigen Säule Rechnung: In allen Politikbereichen und Themen- Im Rahmen der Studienförderung wurden zahlreiche Diplom- feldern wird zunehmend versucht, die Perspektive des und Magisterarbeiten zu Geschlechterthemen erarbeitet; die Geschlechterverhältnisses einzubeziehen. Männliche Entschei- Stipendiat/innen haben Arbeitsgruppen zu der Thematik gebil­ dungsträger sind hierbei wichtige Gesprächspartner und Multi­ det und der Frauenanteil der 2006 geförderten Studierenden plikatoren. Gender Mainstreaming ist nicht nur Bestandteil und Graduierten liegt mit 47,5% weiterhin auf hohem von Demokratieförderung, sondern auch ein Instrument des ­Niveau. Qualitätsmanagements, da es eine präzisere Analyse der Ziel- gruppen ermöglicht und automatisch Fragen der Wirkungsa- nalyse der Arbeit aufwirft.

In Deutschland leistet die FES durch Politikberatung und die Eröffnung und Steuerung von Diskursen zu Geschlechterthe- men einen Beitrag zur Verwirklichung der Geschlechterdemo- kratie. Dabei greift sie die kontroversen Themen auf, z. B. die neue Rolle der Männer, die Arbeitsteilung der Geschlechter im privaten und öffentlichen Sektor und auch das neue Instru- ment des Gender Budgeting, das zur Analyse von Budget-Zu- weisungen in kommunalen Verwaltungen und ihrer Auswir- kungen auf beide Geschlechter angewandt wird.

4 9

mentation der Friedrich-Ebert-Stiftung spricht Jahr wies das Regime in Taschkent mehrere unsere Arbeit hier langfristig Früchte trägt.“ eine andere Sprache. Bereits zum dritten Mal ausländische Organisationen aus. Die deut- ­listen Andreas Angerstorfer und Annemarie schen politischen Stiftungen dürfen vorerst Vorwärts Online, 19. Mai 2006 Dengg akribisch auf, wann und wo (in Ost­ bleiben. Auch weil sie mit dem Staat kooperie- „Nein“, sagte der für den Sport zuständige bayern) gepöbelt wird, Hetzparolen geschrien, ren. Hoffnung ist nicht gerade ein Wort, das Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble am Dunkelhäutige verfolgt oder verprügelt wer- mit der politischen Lage in Usbekistan in Ver- Donnerstag in Berlin. Regieren könne der Fuß- den. bindung gebracht wird. Reinhard Krumm, Büro­ ball nicht. „Aber er kann dazu beitragen, die leiter der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung in Welt ein ganzes Stück besser zu machen.“ Fuß- Deutsche Welle, 15. Mai 2006 Taschkent formuliert deshalb verhalten, wenn ball habe eine große politische Bedeutung nach Nach dem Massaker von Andischan vor einem er über dieses Land spricht: „Ich glaube, dass außen. Schäuble sprach als Gast bei einer Fach- DIE ARBEIT DER FACHABTEILUNGEN

Einen alternativen Blick auf die deutsche Demografi e aus ge- Teil eines mehrjährigen Programms zum Europäischen Wirt- schlechterpolitischer Perspektive warf eine Studie, indem sie schafts- und Sozialmodell, das in Zusammenarbeit mit der Ab- die Familienpolitik kritisch in ihrem Verhältnis zu den Lebens- teilung Internationaler Dialog (Internationale Politikanalyse) entwürfen der betroffenen Frauen und Männer beleuchtete. durchgeführt wurde. Der Arbeitskreis Arbeit-Betrieb-Politik widmete sich der Rente 2006 begann die Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik mit mit 67. Weitere Veranstaltungen beschäftigten sich mit den einem Projekt zur Zukunft des Sozialstaates, das 2007 fortge- Auswirkungen einer alternden Gesellschaft auf die Städte, dem setzt wird. Es geht dabei nicht nur um eine Klärung des Begriffs „alternsgerechten“ Arbeiten und Lernen und mit Konzepten „vorsorgender Sozialstaat“, sondern um eine grundsätzliche des lebenslangen Lernens. Klärung der Bedingungen für soziale Gerechtigkeit angesichts Einwanderung droht nur noch als sicherheitspolitisches Pro- des Wandels in der Arbeits- und Lebenswelt, der Bevölkerungs- blem betrachtet zu werden. Beiträge zu einer Integrationspoli- entwicklung und der Weltwirtschaft. Der Sozialstaat wird dabei tik, die präventiv Ausgrenzung abbaut, wurden in Veranstal- als integraler Teil von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft begrif- tungen entwickelt, die sich mit dem Zuwanderungsgesetz und fen, der nicht nur Geld kostet, sondern Funktionsleistungen der Stadtteilarbeit auseinandersetzten. Dabei wird Migration erbringt, ohne die weder Wohlstand noch soziale Gerechtig- immer mehr zu einer europäischen Aufgabe, wie auch auf einer keit zu erzielen sind. Veranstaltung zur europäischen Flüchtlingspolitik deutlich wurde. Wirtschafts- und Sozialpolitik

Der europäischen Politik widmeten sich Konferenzen zur Über- Veranstaltungen 41 nahme des Euro durch die neuen Mitgliedstaaten und zur Sozi- Teilnehmer/-innen 5.600 alpolitik im europäischen Kontext. Dieses Projekt zum sozialen Publikationen 24 Ausgleich in den alten und neuen Mitgliedstaaten der EU war

 0

konferenz der Friedrich-Ebert-Stiftung vor Ver- schaftlichen Zeitgeist; das Thema variierte die wie erfahrenen Familien- und Jugendhelfe- tretern aus 20 WM-Teilnehmerländern. alte Gretchen-Frage in Goethes Faust: „Nun rinnen. „Allein schaffen wir kein neues Klima in sag, wie hast du´s mit der Religion?“ der Stadt,“ bekannte Bürgermeister Manfred Rheinische Post, 1. Juni 2006 Richter (SPD) gestern vor der Presse. „Wir star- Seit geraumer Zeit wächst das Interesse der Der Tagesspiegel, 2. Juni 2006 ten deshalb den Versuch, Jugendliche vom Deutschen an dem, was christliche Kultur aus- Nach zahlreichen rechtsextremistischen Ge- rechtextremistischen Gedankengut abzuschnei- macht und überhaupt an religiösen Fragestel- walttaten wird Rheinsberg jetzt aktiv. Die Stadt den.“ lungen und Antworten. Das Tagungsthema der sucht Hilfe bei der SPD-nahen Friedrich-Ebert- Friedrich-Ebert-Stiftung „Braucht Deutschland Stiftung, einem von der Landes regierung geför- Religion?“ traf deshalb einen neuen gesell- derten Beratungsinstitut, einer PR-Agentur so- ZENTRALE AUFGABEN ZENTRALE AUFGABEN

Die Abteilung Zentrale Aufgaben greift aktuelle politische Ent- Die regionalen Managerkreise haben neben größeren öffent- wicklungen auf mit dem Ziel, Diskurse anzuregen, Dialogpro- lichen Veranstaltungen verstärkt auch kleinere mit einem be- zesse zu organisieren und für ausgewählte Problemfelder Ana- grenzten Einladungskreis durchgeführt. Gastredner waren un- lysen zu erstellen. Partner und Adressaten ihrer Aktivitäten ter anderem Heinrich von Pierer, Aufsichtsratsvorsitzender der sind Entscheidungsträger in Politik und Gesellschaft. Ihr In­ Siemens AG, Jochen Dieckmann, der damalige Vorsitzende der strumentarium umfasst Fachgespräche, Expertenrunden, Hin- SPD Nordrhein-Westfalen, Kai-Uwe Ricke, (damals) Vorstands- tergrundgespräche, Arbeitsgruppen, Podiumsdiskussionen und vorsitzender der Deutschen Telekom AG, Prof. Dr. Bernd Huber, Konferenzen. Im Jahr 2006 wurden zwei neue Arbeitsbereiche Rektor der Ludwig Maximilian Universität München, und Rolf eingerichtet, die sich mit Forschung und Innovation bzw. mit Oesterhoff, Geschäftsführer MHKW Rothensee. Industrie- und Energiepolitik befassen. Der Arbeitskreis Wohnungspolitik setzte sich mit der Einbezie- Der Managerkreis der Friedrich-Ebert-Stiftung hat sich auf hung von Wohnungsimmobilien in die Altersvorsorge, dem Bundes- und regionaler Ebene mit Thesenpapieren und öffent- Konzept der sozialen Stadt und den Auswirkungen von REITS lichen Diskussionsveranstaltungen an den reformpolitischen auf die kommunale Wohnungsvorsorge auseinander. Mit der Debatten beteiligt. Es entstanden Positionspapiere über die Konferenz „Reform der Arbeitsvermittlung“ griff die Abteilung ­Gesundheitsreform, Corporate Governance, die Rolle von Fi- das Anliegen auf, der Förderung von Arbeitsuchenden mehr nanzinvestoren in Deutschland und die Perspektiven der Wis- Gewicht zu geben, nachdem der Aspekt des Forderns in den sensgesellschaft. Sie wurden auf Podiumsveranstaltungen prä- Arbeitsmarktreformen der vergangenen Jahre im Vordergrund sentiert, an denen u.a. Bundesminister Peer Steinbrück, Staats- gestanden hatte. sekretär Thomas Mirow und Landesminister Jürgen Zöllner teilnahmen.

5 1

Hannoversche Allgemeine Zeitung, Beschäftigte der Bauwirtschaft und im Einzel- NRW-Justizminister Jochen Dieckmann – auf 3. Juni 2006 handel. In diesen Bereichen seien „Normal­ dem Podium der Friedrich-Ebert-Stiftung in Nach Berechnungen des Statistischen Bundes- arbeitsverhältnisse für Mehrheiten nicht (mehr) Bonn und diskutiert über Eliten. Das hat amtes hat inzwischen fast jeder zehnte Arbeit- erreichbar“, stellen die Forscher fest. ­Schmackes und ist überdies lobenswert, und nehmer nur noch einen befristeten Job – Ten- zwar nicht nur wegen der erwiesenen Fähigkeit denz steigend. Auch die Friedrich-Ebert-Stif- Kölner Stadt Anzeiger, 26. Juni 2006 zur elitären Selbstreflexion. tung kommt in einer Studie zu dem Ergebnis, Da sitzt eine Elite – Michael Schürz von der dass „atypische, nicht standardisierte Beschäfti- Wiener Nationalbank, der Berliner Historiker Bietigheimer Zeitung, 26. Juni 2006 gung längst zu einem Massenphänomen ge- Jürgen Kocka, der Berliner IG-Metall-Funktio­ Sie versagen öfter in der Schule als Mädchen, worden ist“. Am häufigsten betroffen seien när Michael Guggemos und der ehemalige ziehen bei Ausbildung und Job den Kürzeren DIE ARBEIT DER FACHABTEILUNGEN

Daneben ist die Medienpolitik ein wichtiges Arbeitsfeld der Die Arbeitsgruppe Verkehr des Managerkreises hat in regel- Abteilung. Politiker, Journalisten und Experten diskutierten mäßigen Fachgesprächen ein Thesenpapier zur „Zukunft des den Nutzen und die Gefahren des Gebrauchs von Internet- Verkehrs – Finanzierung und Mobilität“ erarbeitet, das der suchmaschinen auf einem wissenschaftlichen Workshop und Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Thilo Sarrazin, Finanzsenator der anschließenden internationalen Konferenz zum Thema in Berlin, konnte für ein kommentierendes Eingangsstatement „Die wachsende Macht der Suchmaschinen im Internet“. Das gewonnen werden. Gutachten von Prof. Welfens, Universität Wuppertal, zur „Zu- Mit Unterstützung der Deutschen Energie-Agentur dena GmbH kunft des deutschen Telekommunikationsmarktes“ wurde auf wurde die Konferenz „Biokraftstoffe der Zukunft. Strategien einer Konferenz zu diesem Thema vorgestellt. einer nachhaltigen Mobilität“ organisiert, die Bundesumwelt- Im Rahmen der Konferenz zum Thema „Kontrolle von Mei- minister Sigmar Gabriel mit einer Grundsatzrede eröffnete. nungsmacht in Zeiten der Konvergenz – Demokratie und Wirt- Mit der in der Öffentlichkeit stark beachteten Konferenz „Mo- schaft brauchen klare Regeln“ wurde das gleichnamige Gut- bi lität braucht Kommunikation – für eine neue deutsche Ver- achten von Dr. Schulz und Dr. Held vom Hans-Bredow-Institut kehrspolitik“ hat die Stabsabteilung den Dialog führender Ver- vorgestellt. Staatssekretär Martin Stadelmaier, Chef der Staats- Stabsabteilung treter aus Wirtschaft und kanzlei Rheinland-Pfalz, kommentierte das Gutachten. Politik gefördert, darunter Konferenzen und Bundesverkehrsminister Podiumsveranstaltungen 39 . Fachgespräche 14 Arbeitsgruppensitzungen 27 Hintergrundgespräche 19 Publikationen 16

 

und lösen Probleme nur mit Gewalt: Jungs sind Die Welt, 27. Juni 2006 ten eine größere Kon trolle der Monopolmacht das schwache Geschlecht der Moderne, sagen „Drei US-Unternehmen teilen sich mehr als 90 von Inter net-Suchmaschinen wie Google und Wissenschaftler. „Brauchen wir eine gezielte Prozent des deutschen Internet-Suchmarktes“, Yahoo. Förderung für unsere Söhne?“, fragte eine Ver- sagt der Internet-Experte Marcel Machill, der an anstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung. „Ja“, den Universitäten Dortmund und Leipzig Jour- dpa, 27. Juni 2006 antworteten die Fachleute auf dem Podium. nalistik lehrt. „Es ist wichtig, dass sich diese „Die friedlich-fröhliche Atmosphäre auf den (...) „Fachleute sprechen von der Jungenkatastro- Macht nicht unbeobachtet entwickeln kann“, Straßen spielt sich auch in den Wohnzimmern phe“, erklärt (die Diplom-Pädagogin) Margitta erklärt Machill. Auf einer internationalen ab“, berichtet Marc Bialojahn von der Fanorga- Kunert-Zier. Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung fordert er nisation „Ein Dach für Fans“, die auch von der daher gemeinsam mit anderen Medienexper- Friedrich-Ebert-Stiftung unterstützt wird. Die STUDIENFÖRDERUNG STUDIENFÖRDERUNG

Die Förderung besonders begabter und gleichzeitig gesell- Neue Betreuungselemente wurden im Jahr 2006 weiter ausge- schaftspolitisch engagierter Studierender und Nachwuchs­ baut. Das in Zusammenarbeit mit den ehemaligen Stipendi- wissenschaftler bleibt eine Kernaufgabe der Friedrich-Ebert- aten entwickelte Mentorenprogramm startete in diesem Jahr Stiftung. In einem mehrstufigen Verfahren werden die besten bundesweit. Vorangegangen waren erfolgreiche Pilotprojekte Bewerber ausgewählt. Hierbei wird die Studienförderung von im Rhein-Main-Gebiet, München/Augsburg und Berlin/Pots- zahlreichen Vertrauensdozenten und einem unabhängigen dam. Im Programm unterstützen ehemalige Stipendiaten bei Auswahlausschuss unterstützt. Studienfragen und beim Berufseinstieg. Darüber hinaus konn- ten Ehemalige zur Vermittlung von Praktikumstellen gewon- Zu den Förderzielen zählen ein überdurchschnittlicher Studien­ nen werden. abschluss sowie die Intensivierung des gesellschaftspolitischen Engagements der Stipendiaten. Neben der materiellen Unter- Einen wesentlichen Beitrag zu besserer Kommunikation stellen stützung bildet die ideelle Förderung das Herzstück der Arbeit. die drei Intranet-Plattformen www.fes-stip.de, www.fes-ehe- Zahlreiche Instrumente unterstützen die Stipendiaten, ihre malige.de und www.fes-studienfoerderung.de dar. Ausbildung mit einem überdurchschnittlichen Examen abzu- Für die Vertrauensdozenten wurde hier zur besseren Informa­ schließen, insbesonders persönliche Ansprechpartner in der tion und Kommunikation ein geschützter Bereich geschaffen. Studienförderung, halbjährliche Studienverlaufskontrolle, Als zusätzliches Angebot wurde das Who’s Who der ehema- Fachberatung durch Vertrauensdozenten sowie Förderung und ligen Stipendiaten erstmals online zur Verfügung gestellt. Auch Beratung bei Auslandsaufenthalten. Um den Einstieg der Ge- die aktuell geförderten Promotionsvorhaben sind leicht zu förderten in den Beruf zu erleichtern, werden Seminare zum ­finden. Auf den drei Plattformen des Intranets können Stipen- Erwerb von Schlüsselqualifikationen, Orientierungshilfe bei diaten, Ehemalige, Vertrauensdozenten und Mitarbeiter der der Berufswahl durch berufsorientierende Seminare und eine Stiftung komfortabel Experten recherchieren – im Pool der Praktikantenbörse angeboten. Ehemaligen und Vertrauensdozenten.

 

Resonanz sei überwältigend. Die Idee der Völ- meinsam mit der Friedrich-Ebert-Stiftung und Frankfurter Allgemeine Zeitung, kerverständigung werde „Total ausgelebt“. dem Verein „Gegen Vergessen – Für Demo­ 1. Juli 2006 Rund 5000 Schlafmöglichkeiten werden über kratie“ die auf einem neuen pädagogischen Der große Mann im Anzug stellt sich der Grup- das Portal angeboten, gut 60 Prozent kosten- Konzept beruhende Wanderausstellung, deren pe nicht vor. Es geht einfach los (...) Die andert- los. Bettenbörsen zu einer Fußball-WM habe es Grundlage das weltberühmte Tagebuch ist, halb Tage in der Bildungsstätte der Friedrich- in der Form bislang noch nicht gegeben. das Anne Frank hinterlassen hat. FKG-Schüler Ebert-Stiftung beginnen mit einem Rollenspiel, führen andere Jugendliche durch die Ausstel- manche sagen später: mit einem Schock. Wer Main Post, 27. Juni 2006 lung. ist das? Ist das jetzt schon echt? Was soll ich Als erste Schule in Bayern zeigt das (Würz­ sagen? Medientrainer Thorsten Reinke kann burger Friedrich-Koenigs-Gymnasium) FKG ge- zufrieden sein mit seiner Provokation. Der Berli- DIE ARBEIT DER FACHABTEILUNGEN

Zur Förderung des gesellschaftspolitischen Engagements wird Veranstaltungen der Studienförderung 2006 ein umfangreiches studienbegleitendes Seminarprogramm an- Veranstaltungstyp Anzahl Teiln. ge bo ten. Darüber hinaus legt die FES besonderen Wert auf die Förde rung der Eigeninitiative von Stipendiaten. In diesem Auswahltagungen 6 90 Zusammenhang unterstützt sie die Arbeit der FES-Hoch schul- Sitzungen des Beirats ehemaliger Stipendiaten 2 40 grup pen, die stipendia tischen Arbeitskreise und die Heraus- gabe der Zeitschrift „Forum“. Studienbegleitendes Seminarprogramm gesamt 64 1.485 - davon gesellschaftspolitische Themen 24 540 Zur Verbesserung der Zusammenarbeit mit den Vertrauens- - davon berufsorientierende Seminare 5 125 dozen ten wurde ein Newsletter für diese Gruppe entwickelt. - davon Kompetenztrainings 5 100 Zur Gewinnung neuer Bewerberkreise wurde das Informations- - davon Journalistenförderung 7 120 material aktualisiert, der Vertrieb optimiert und es wurden - davon Informationsseminare für Stipendiaten 15 375 neue Ansprechpartner zur Vorstellung der Förderungsmöglich- - davon stipendiatische Konferenzen 3 125 keiten gefunden. Verstärkt werden Studierende aus einkom- - davon Studienreisen 3 60 mensschwachen Schichten sowie mit Migrationshinter grund - davon Fachtagungen für Doktoranden 2 40 angesprochen. Ehemaligentreffen 12 1.000 Um die Erfahrungen Studienförderung 2006 und Kompetenzen der Summe 84 2.615 Stipendiaten 1.653 zahlreichen ehema li- schen Bildungsarbeit, das Men torenprogramm und die Heraus- Neuaufnahmen 2005 353 gen Stipendiaten für gabe des mehrbändigen, regelmäßig aktualisierten Nach- Frauenanteil 47,5% die Aufgaben der Fried- schlagewerks „Who’s Who der Ehemaligen“ in gedruckter und Migranten bzw. mit rich-Ebert-Stiftung zu Online-Version. Unterstützt wird auch die Arbeit des Vereins Migrationshintergrund 10% nutzen, werden die „FES-Ehemalige“ – eine institutionalisierte Fortsetzung der Ini- Kontakte zu den Ehe- Herkunftsregionen der tiative der ehemaligen Stipendiatinnen und Stipendiaten der maligen besonders ge- ausländischen Stipendiaten Friedrich-Ebert-Stiftung. Asien 45% pfl egt. Die Palette der In der „Schriftenreihe der Stipendiatinnen und Stipendiaten Europa 37% Ehemaligenarbeit um- der Friedrich-Ebert-Stiftung“ beim LIT-Verlag sind inzwischen Afrika 12% fasst eine Reihe bun- 30 Bände erschienen. In der Reihe, die von den ehemaligen Amerika 6% des weiter Treffen im Rahmen der politi- Stipendiaten Klaus-Jürgen Scherer, Adalbert Schlag und Bur- Abschluss mit kard Thiele herausgegeben wird, können mit „Magna cum lau- Prädikatsexamen de“ oder „Summa cum laude“ bewertete Dissertationen von Deutsche Stipendiaten 93,0% Promotionsstipendiaten der Friedrich-Ebert-Stiftung publiziert Ausländische Stipendiaten 86,4% werden. Nähere Infos unter: www.lit-verlag.de/reihe/fes

 

ner Fernsehjournalist braucht die Unsicherheit erschienenen, über 100 Seiten dicken Studie dem die Friedrich-Ebert-Stiftung Funktionäre, seines Publikums, auf dass er sie in souveräne „Prekäre Arbeit“, die er im Auftrag der Fried- Wissenschaftler und Politiker aufs Podium gela- Gelassenheit verwandeln kann. rich-Ebert-Stiftung erstellt hat. Und: „Ziel muss den hat. Am Ende zeigt sich weniger eine Ant- es sein, fl exible Arbeitsformen nicht zu verhin- wort auf diese Frage als ein Appell: Die Men- Brand Eins, Juli 2006 dern, sondern ihnen nach und nach ihren pre- schen brauchen den Breitensport als Bewe- Eine wirksamere Arbeitsmarktpolitik setzt zu- kären Charakter zu nehmen.“ gungskultur um gesund zu bleiben, und der erst „die Anerkennung prekärer Arbeits- und Breitensport braucht Vorbilder um sich zum Lebensverhältnisse voraus“; schreibt Klaus Dör- Süddeutsche Zeitung, 8. Juli 2006 Spitzensport zu ent wickeln. re, Professor für Arbeitssoziologie der Friedrich- „Kann Sport noch Vorbild sein?“, lautet die Fra- Schiller-Universität Jena, in seiner vor kurzem ge dieses Ersten Münchner Sportgesprächs, zu HISTORISCHES FORSCHUNGSZENTRUM HISTORISCHES FORSCHUNGSZENTRUM

Solidaritätsfonds Nicht nur für die Geschichte des Nationalsozialismus gilt das Diktum von der „Vergangenheit, die nicht vergeht“. Deshalb 1971 wurde der Solidaritätsfonds auf Anregung von deutschen unterhält die FES mit großem Aufwand ein einmaliges Histo- und ausländischen Stipendiaten und Ehemaligen gegründet. risches Forschungszentrum; denn sie sieht sich in die Pflicht Seitdem dient er als wichtiges Instrument, in Not und Verfol- genommen zur Bewahrung, Analyse und Auswertung der Tra- gung geratene ausländische Studierende rasch und unbürokra- dition der gesamten sozialdemokratischen Bewegung – Partei, tisch zu unterstützen. Für das Jahr 2006 ist das Spendenauf- Gewerkschaften, Kulturbewegung – seit der Revolution von kommen mit 230.000 Euro ungefähr auf der Höhe des Vor- 1848. Deren historische und aktuelle Materialien werden im jahres geblieben. Archiv und in der Bibliothek gesammelt und gesichert, in der Spenden für den Fonds unter dem Stichwort: „Solidaritäts- kleinen Forschungsabteilung mit Unterstützung externer For- fonds der Studienförderung der Friedrich-Ebert-Stiftung“, Kon- scher analysiert, im Karl-Marx-Haus sowie in Wanderausstel- to 1010606208 bei der SEB AG Bonn (BLZ 38010111). lungen museal aufbereitet und mit modernstem Datenmanage­ Herbert-Wehner-Stipendium ment einem breiten Publikum weltweit vermittelt.

Im Jahr des 100. Geburtstags von erschien 2006 die aus diesem Fonds finanzierte Biographie „Herbert Wehner – ein deutscher Jahrhundertpolitiker“ von Dr. Chris- toph Meyer. Des weiteren wurden fünf Stipendien vergeben, z.B. zur Drucklegung der Dissertation „Eiserne Kohorte der ­Revolution? Zur Sozialgeschichte der KPD in der Weimarer ­Republik“ von Ulrich Eumann sowie „Zwei Farben Rot. Par- teien in Ostdeutschland und Polen vor der Herausforderung postsozialistischer Wählermärkte. PDS und SLD im Vergleich“ von Inka Jörs.

Spenden für das „Herbert-Wehner-Stipendium“ können auf das Sonderkonto der Friedrich-Ebert-Stiftung Nr. 1010606210 bei der SEB AG Bonn (BLZ 38010111) eingezahlt werden.

 

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Weg nicht Populismus sein konnte, zu dem im Deutschen Nationaltheater die Verfassung 9. Juli 2006 viele seiner Anhänger neigten, sondern eine so- verabschiedet. Stadt und Friedrich-Ebert-Stif- Zudem war (Südafrikas Präsident) Mbeki der ziale Marktwirtschaft nach deutschem Modell. tung erinnern daran, wie schwierig der Weg Vordenker und Stratege seiner Partei, die er im Dazu trugen frühe, diskrete Hilfen der Fried- zur Demokratie in Deutschland war. (...) Vom Einklang mit dem Nationalidol Mandela aus rich-Ebert-Stiftung ebenso bei wie Kontakte zur Balkon des DNT sprechen Reichspräsident dem bewaffneten Widerstand zu Verhand- deutschen Wirtschaft. Friedrich Ebert und Marie Juchacz (dargestellt lungen sowie 1994 zu einem friedlichen Macht- von Schauspielern), im Originalton werden wechsel führte und bald darauf auch zu einem Thüringische Landeszeitung, 21. Juli 2006 ­Reden aus der Zeit der Nationalversammlung Umdenken in der Wirtschaftspolitik veranlass- Das Projekt „Weimar und die Republik“ tritt in 1919 übertragen. te. (...) Mbeki wusste, dass der aussichtsreiche seine nächste Phase: Am 31. Juli 1919 wurde DIE ARBEIT DER FACHABTEILUNGEN

In diversen Schriftenreihen und in dem Jahrbuch „Archiv für Auf zwei neue Projekte ist kurz hinzuweisen: Sozialgeschichte“ sind seit der deutschen Einheit insgesamt l In Zusammenarbeit mit den internationalen Abteilungen 300 Bände mit 93.000 Druckseiten veröffentlicht worden, planen die Historiker der FES eine Taschenbuchreihe zur ­vorwiegend im sozialdemokratischen Traditionsverlag J.H.W. Geschichte der internationalen Arbeit der Stiftung. Das Dietz Nachf.. Manuskript des ersten Bandes über die Zeit von den Anfän- Aus den insgesamt 19 Publikationen des Jahres 2006 sei nur gen bis zum Ende des Ost-West-Konflikts liegt bereits vor auf vier verwiesen: und erscheint 2007. l Das „Archiv für Sozialgeschichte“ behandelt das Rahmen- l Mit Blick auf das Jubiläumsjahr 2009 wurde eine Darstel- thema „Integration und Fragmentierung in der europä- lung der Geschichte der SPD-Bundestagsfraktion begonnen, ischen Stadt“. Es ist dem Gedenken des verstorbenen Ehren- die 60 Jahre Geschichte der Bundesrepublik im Spiegel der vorsitzenden Holger Börner gewidmet. Fraktionstätigkeit nachzeichnen wird. l Zusammen mit der Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenk- Von den insgesamt neun Ausstellungen seien an dieser Stelle stätte legt die Stiftung die erste umfassende Biographie ihres drei hervorgehoben: Namensgebers Friedrich Ebert aus der Feder von Walter l Eine Wanderausstellung über den großen bayerischen Sozi- Mühlhausen vor. aldemokraten Waldemar von Knoeringen anlässlich seines l Im Rahmen einer vielbändigen Edition der Quellen deut- 100. Geburtstags wurde im bayerischen Landtag von Anke scher Gewerkschaften wurde 2006 der Band zum DGB Fuchs und Hans-Jochen Vogel eröffnet. in der von wichtigen gewerkschaftlichen und politischen l Zum 100. Jahrestag des „Mannheimer Abkommens“ be- Konflikten gekennzeichneten Phase von 1964 bis 1969 leuchtet eine Wanderausstellung die komplizierte Ge- veröffentlicht. schichte des Verhältnisses von SPD und Gewerkschaften l Unter der Führung des FES-Vorstandsmitglieds Peter Brandt von den Anfängen bis heute. Sie wurde in Berlin von Kurt ist der erste Band eines „Handbuchs der europäischen Ver- Beck und Margret Mönig-Raane eröffnet. fassungsgeschichte im 19. Jahrhundert“ erschienen, der alle l Eine weitere Ausstellung widmete sich dem sozialdemo- verfassungsrelevanten Bereiche aller europäischen Länder kratischen Traditionsverlag J.H.W. Dietz Nachf.. von 1770 bis 1815 analysiert. Die zugehörige CD-ROM mit den Verfassungstexten liegt schon vor.

 

Märkische Allgemeine, 26. Juli 2006 Der Spiegel, 31. Juli 2006 Die Zeit, 24. August 2006 Skeptisch zu einem Einsatz deutscher Soldaten Ohne durchgreifende Reformen geht es nicht Steinbrück will Sanierer und Gestalter zugleich äußerte sich auch der Leiter der Friedrich-Ebert- – davon sind die meisten Deutschen weiter sein, auch Sparminister, das schon, aber vor Stiftung in Israel, Hermann Bünz. Die Deut- überzeugt, sie erwarten aber eine gerechte Ver- allem Modernisierer. Denn was sich bisher nicht schen hätten in der Krisenregion bislang eine teilung der Lasten und sichtbare Erfolge. Dies allzu weit herumgesprochen hat: Steinbrück ist ganz andere Aufgabe gehabt, sagte er am geht aus einer Untersuchung des Münchner auch stellvertretender Parteivorsitzender der Dienstag im Südwestrundfunk, nämlich „im Sozialforschungsinstituts Sinus im Auftrag der SPD, und das will er durchaus deutlich machen. Stillen zu wirken“. SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung hervor. Darum hält er solche Reden wie im Juni die vor der Friedrich-Ebert-Stiftung in Potsdam über ein neues sozialdemokratisches Staatsverständ- HISTORISCHES FORSCHUNGSZENTRUM

Das Archiv der sozialen Demokratie ist besonders stolz auf den Neuzugang des schriftlichen Nachlasses des Bundespräsidenten Johannes Rau, ein Bestand, der rund 300 laufende Meter um- fasst. Im Organisationsbereich ist bei den Neuerwerbungen vor allem der riesige Aktenbestand des ÖTV-Archivs zu nennen.

Neben der Bestandspflege werden im Archiv der sozialen De- mokratie kontinuierlich diverse Digitalisierungsprojekte durch- geführt, die die weltweite Nutzung der Archivalien ermögli- chen. Die ersten Findbücher sind ins Internet eingestellt wor- den. Die Archiv-Homepage verzeichnet etwa 2,5 Mio. Zugriffe im Jahr.

Die Bibliothek der FES zählt mit gut 730.000 Bänden weltweit zu den größten sozialwissenschaftlich-historisch orientierten Spezialbibliotheken und erfüllt vielfältige nationale und inter- nationale Aufgaben. Über 12.000 Fernleihbestellungen aus dem In- und Ausland – eine Verdoppelung innerhalb von drei Jahren – und fast 19 Mio. Zugriffe auf die verschiedenen Inter- net-Angebote der Bibliothek zeugen von einem geradezu sprunghaften Wachstum der Attraktivität dieser Einrichtung.

Das Karl-Marx-Haus in Trier verzeichnet mit seiner neuen Dauerausstellung eine zunehmende Resonanz. Über 39.000 Besucher aus aller Welt haben 2006 das Museum besucht, ­allein fast 13.000 aus China. Sie nutzen die angebotenen Audio­ guides in deutscher, englischer, französischer und chinesischer Sprache und werden darüber intensiv museumspädagogisch betreut. Zahlreiche Veranstaltungen und auch Sonderausstel­ lungen erhöhen die Attraktivität des Hauses.

5 7

nis, die mehr Beachtung verdient hätte, als sie etwa 1,2 Milliarden Euro mehr für Personal- ma im Politischen Club, der regelmäßig im bekam. und Sachkosten ausgeben als etwa Sachsen Dach-Café zu aktuellen Themen debattiert, zur oder vergleichbare West-Bundesländer. Diskussion stellen. Als Experte war Professor Freies Wort, 13. September 2006 Karl-Heinz Kogel, Biologe an der Justus-Liebig- Ohne striktes Sparen droht dem Land Thürin- Giessener Anzeiger, 25. September 2006 Universität, eingeladen. (...) „Gerade wir in gen schon bald die finanzielle Handlungsunfä- „Die Furcht vor Neuerungen darf nicht dazu Deutschland müssen die Chance dieser Technik higkeit, warnt eine Studie des Finanzexperten führen, dass man nicht darüber redet“, mahnte nutzen, da wir Biosicherheitsforschung betrei- Helmut Seitz. (...) Die im Auftrag der SPD-nahen Magdalena Schirm von der Friedrich-Ebert-Stif- ben, wie sie in keinem anderen Land betrieben Friedrich-Ebert-Stiftung entstandene Studie kri- tung. Deshalb wolle man sich in punkto Gen- wird“, antwortete Kogel den Kritikern. tisiert, dass Land und Kommunen zusammen technik nicht verstecken und dieses heiße The- DIE ARBEIT DER FACHABTEILUNGEN DIE AUSLANDSBÜROS DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG

Stockholm Tallin Riga Moskau Berlin Vilnius Minsk London Brüssel Warschau Prag Kiew Bonn

Bratislava c Paris Genf Budapest Chisinauc Zagreb Ulan Bator Belgrad Bukarest Sarajevo Pristina Sofia Tbilissi Almaty Skopje Madrid Istanbul Bischkek Rom Tirana Baku New York Lissabon Ankara Taschkent Peking Washington D.C. Jerevan Duschanbe Seoul Tunis Zypern Tokio Algier Malta Beirut Rabat Tel Aviv Amman Kabul Gaza Stadt Shanghai Jerusalem (Ost) Islamabad Kairo New Delhi Kathmandu

Hanoi Mexiko City Kingston Santo Domingo Khartoum Guatemala Sanaa Tegucigalpa Manila Dakar Bamako Bangkok San Salvador Managua Addis Abeba Phnom Penh San José Caracas Abuja Panama Cotonou Colombo Abidjan Lagos Kuala Lumpur Bogotá Accra Yaoundé Singapur Quito Kampala Nairobi

Daressalaam Jakarta

Luanda Lima La Paz Lusaka Harare Antananarivo

São Paulo Windhuk Gabarone Maputo Johannesburg

Santiago Montevideo Buenos Aires FES Zentralen in Bonn und Berlin

Büros mit FES-Auslandsmitarbeiter/innen

Büros mit FES-Ortskräften

Stand: April 2007

5 8 DIE AUSLANDSBÜROS DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG

Stockholm Tallin Riga Moskau Berlin Vilnius Minsk London Brüssel Warschau Prag Kiew Bonn

Bratislava c Paris Genf Budapest Chisinauc Zagreb Ulan Bator Belgrad Bukarest Sarajevo Pristina Sofia Tbilissi Almaty Skopje Madrid Istanbul Bischkek Rom Tirana Baku New York Lissabon Ankara Taschkent Peking Washington D.C. Jerevan Duschanbe Seoul Tunis Zypern Tokio Algier Malta Beirut Rabat Tel Aviv Amman Kabul Gaza Stadt Shanghai Jerusalem (Ost) Islamabad Kairo New Delhi Kathmandu

Hanoi Mexiko City Kingston Santo Domingo Khartoum Guatemala Sanaa Tegucigalpa Manila Dakar Bamako Bangkok San Salvador Managua Addis Abeba Phnom Penh San José Caracas Abuja Panama Cotonou Colombo Abidjan Lagos Kuala Lumpur Bogotá Accra Yaoundé Singapur Quito Kampala Nairobi

Daressalaam Jakarta

Luanda Lima La Paz Lusaka Harare Antananarivo

São Paulo Windhuk Gabarone Maputo Johannesburg

Santiago Montevideo Buenos Aires FES Zentralen in Bonn und Berlin

Büros mit FES-Auslandsmitarbeiter/innen

Büros mit FES-Ortskräften

Stand: April 2007

5 9 DIE ARBEIT DER FACHABTEILUNGEN INTERNATIONALE ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT (IEZ)

Die Abteilung IEZ war 2006 in 72 Ländern mit 64 Büros in Globalisierung Afrika, Lateinamerika, Asien, dem Nahen Osten und an den Das 2006 abteilungsübergreifend geplante Projekt der Fried- UN-Standorten in New York und Genf vertreten. Neben den rich-Ebert-Stiftung „Kompass 2020 – Deutschland in den inter- regional- und landesspezifischen Projektansätzen widmete sie nationalen Beziehungen – Ziele, Instrumente, Perspektiven“ sich auch im abgelaufenen Jahr verstärkt der Beratung und möchte einen Beitrag zur Debatte der außenpolitischen Grund­ dem Erfahrungsaustausch zu kontinentübergreifenden inter- orientierungen und Strategien Deutschlands unter den Bedin- nationalen Fragen wie der globalen Gewerkschaftskooperation, gungen eines veränderten globalen Umfeldes leisten. In rund der veränderten geopolitischen Rolle großer Länder in der 25 Einzelartikeln, die ab Mai 2007 vorliegen und zum Großteil ­Globalisierung und der Zukunft der deutschen Außenbe­ von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der FES verfasst wer- ziehungen. den, gibt das Projekt einen Überblick über die wichtigsten ­Themen und Regionen deutscher Außenbeziehungen. Neben der Analyse der zentralen Herausforderungen in den einzelnen Politikfeldern konzentriert sich „Kompass 2020“ in erster Linie auf die Formulierung von plausiblen, alternativen Szenarien sowie auf kurz- und mittelfristige Handlungsoptionen für die deutsche Politik.

„New Powers for Global Change?“, ist der Titel eines kontinent­ übergreifenden Programms, das 2006 seine Arbeit aufnahm und der neuen außenpolitischen Rolle aufstrebender Länder Asiens, Lateinamerikas und Afrikas und deren Strategien zur Gestaltung der regionalen und globalen Ordnung sowie den Möglichkeiten der damit einhergehenden geopolitischen Ver- änderungen nachgeht. In einer ersten Runde fanden Veranstal- tungen in Mexiko, China, Ägypten und Südafrika statt; weitere sind in Vorbereitung. Ergänzt wird dieses Programm durch Kurzstudien in der internationalen Reihe Dialogue on Globali- zation.

6 0

Vorwärts, 26. September 2006 don, hat in einer sachkundigen Analyse Hinter- land-Trilogie des norwegischen Autors Jan Dreimal in Folge hat Tony Blair seine Partei zum grundinformationen über die Situation Labours ­Kjaerstad fesselte die Zuhörer jüngst in der Wahlsieg geführt und war damit so erfolgreich am Ende der Blair-Ära zusammengetragen und Kurt-Schumacher-Akademie in Bad Münster­ wie kein anderer Partei-Chef der britischen Lin- dargestellt, an welchen Themen die Partei eine eifel. Die Lesung des Erfolgsschriftstellers ge- ken zuvor. Doch Anfang September kündigte neue politisch-programmatische Diskussion hörte zu den Höhepunkten der 61. Bad Müns- Tony Blair seinen Rücktritt im Laufe der nächs- führen muss. tereifeler Literaturgespräche. „Einen vergleich- ten zwölf Monate an. Seine Popularitätswerte baren zeitgenössischen deutschen Gesell­ bewegten sich seit längerer Zeit auf einem Kölner Stadt Anzeiger, 3. Oktober 2006 schaftsroman gibt es momentan nicht“, urteilte ­historisch niedrigen Niveau. (...) Dr. Ernst Hille­ Liebesroman, Gesellschaftsroman und Ge- Dr. Helmut Mörchen, Leiter der zur Friedrich- brand, Leiter der Friedrich-Ebert-Stiftung Lon- schichte der Medien in Norwegen: Die Wege- Ebert-Stiftung gehörenden Akademie. GLOBALE GEWERKSCHAFTSPOLITIK

Die Gewerkschaften sind ein zentraler Partner für die Fried- Die Förderung von Gewerkschaften in der internationalen Zu- rich-Ebert-Stiftung. Diese Partnerschaft gehört zu den unver­ sammenarbeit konzentrierte sich 2006 auf die Stärkung der ge- zichtbaren Kernaufgaben und zum eigenen Grundverständnis: werkschaftlichen Interessenvertretung im Rahmen regionaler Die FES definiert ihre Arbeit im Rahmen der gemeinsamen Zusammenschlüsse. Daher unterstützte die Stiftung neben der Werte, die die beiden großen Institutionen der Arbeiterbewe- Zusammenarbeit mit nationalen Gewerkschaften in ihren Pro- gung, die Sozialdemokratie und die Gewerkschaften, verbin- jektländern die Global Union Federations (GFU) und den In- den. Daher tragen alle Arbeitsbereiche der Stiftung dazu bei, ternationalen Bund Freier Gewerkschaften (IBFG) bei ca. 100 diesen Auftrag umzusetzen. regionalen Maßnahmen.

In Deutschland findet in der politischen Bildung und im Rah- Ein thematischer Schwerpunkt der Projekte lag auf der Einhal- men der gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Beratungs­ tung und Überwachung der Sozialstandards, also der ILO-Kern­ arbeit eine Kooperation mit den Gewerkschaften auf vielfälti­ arbeitsnormen, der OECD-Leitsätze für multinationale Unter- gen Ebenen statt: Kompetenztrainings und Informations- und nehmen sowie der Internationalen Rahmenabkommen. Lernprojekte vermitteln Wissen und Fertigkeiten, die Arbeit- Die Bibliothek und das Archiv der sozialen Demokratie flankie- nehmerinnen und Arbeitnehmer in die Lage versetzen, erfolg- ren die Gewerkschaftsarbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung. Sie reich Führungsaufgaben in den Gewerkschaften und bei der stellen das „historische Gedächtnis der deutschen und interna- Vertretung von Arbeitnehmerinteressen wahrzunehmen. Zum tionalen Arbeiterbewegung“ dar. Die Angebote werden fortlau- anderen sind Gewerkschafter und betriebliche Arbeitnehmer- fend für ein internationales Publikum modernisiert, z.B. durch vertreter an den wichtigen sozial- und wirtschaftspolitischen eine Datenbank als Online-Informationsangebot, in der die Foren der FES beteiligt und bringen hier die gewerkschaftliche weltweit zugänglichen Bestände der internationalen Gewerk- Sicht der Dinge und den Sachverstand der Arbeitnehmer und schaftsorganisationen nachgewiesen werden. ihrer Organisationen ein. Auch und gerade in unternehmens­ orientierten Gesprächszusammenhängen wie dem Manager- kreis der FES liefern Gewerkschafter wichtige Beiträge auf den ­Podien oder in Hintergrundgesprächen und wirken so aktiv am Dialog zwischen Politik, Unternehmen, Managern und Ar- beitnehmerorganisationen mit. Zugleich begleitet die FES mit ihren Foren und Studien die Gewerkschaften im Modernisie- rungsprozess, indem gemeinsam zentrale sozial- und wirt- schaftpolitische Themen erarbeitet und öffentlich diskutiert werden. Im Jahr 2006 standen die Arbeitsmarkt- und Sozial­ reformen in Deutschland im Zentrum dieser Zusammenarbeit.

6 1

ZDFheute.de, 15. Oktober 2006 TNS Infratest. Zur neuen Unterschicht zählen der großen Koalition eine Diskussion über Die vom SPD-Vorsitzenden Kurt Beck angesto- demnach 20 Prozent der Ostdeutschen und 4 ­Begriff und Phänomen der „Unterschicht“ aus- ßene Debatte über ein wachsendes „Unter- Prozent der Westdeutschen. Die Wissenschaft- gelöst. schichten-Problem“ in Deutschland zieht wei- ler sprechen in der Studie „Gesellschaft im Re- tere Kreise. Nach einer Studie im Auftrag der formprozess“ vom „abgehängten Prekariat“. tagesschau.de, 16. Oktober 2006 SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung gehören Die Studie der Friedrich-Ebert-Stifung (FES) ist dieser neuen gesellschaftlichen Unterschicht Frankfurter Allgemeine Zeitung, noch nicht erschienen, da sorgen Auszüge acht Prozent der Bevölkerung an. Dies berichte- 17. Oktober 2006 schon für Schlagzeilen. Im Gespräch mit6 1 te die „Bild am Sonntag“ unter Berufung auf Eine von der Friedrich-Ebert-Stiftung erstellte ­tagesschau.de erklärt Frank-Dieter Karl, Ab­ die repräsentative Untersuchung des Instituts Studie über neue Armut in Deutschland hat in teilungsleiter Gesellschaftspolitische Infor­a­ DIE ARBEIT DER FACHABTEILUNGEN

Das Globalisierungsprojekt begleitete 2006 zwei der markan- der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin ausgerichtete testen, auf dem UN-Gipfel im September 2005 beschlossenen 5. Nord-Süd-Dialog zu Global Governance-Herausforderungen Reformprojekte der Vereinten Nationen: die Einrichtung einer war 2006 der Frage nach der Zukunft der WTO gewidmet. An Kommission für Friedenskonsolidierung (Peacebuilding Com- der Konferenz nahmen Experten aus über 20 Ländern teil. Im mission) und die Ersetzung der bisherigen Menschenrechts- September beteiligte sich die FES an dem von der WTO ausge- kommission durch einen Menschenrechtsrat (Human Rights richteten öffentlichen Forum „Welche WTO für das 21. Jahr- Council). In einer Reihe regionaler Konferenzen (in Islamabad, hundert?“ in Genf. Maputo und Rio de Janeiro) wurde über den Vorbereitungs- In einer gemeinsamen Konferenz mit der Internationalen stand auf UN-Ebene berichtet, und es wurden Positionen und ­Arbeitsorganisation (ILO) zu Sozialrechtsreformen in Entwick- Argumente der Akteure in den jeweiligen Regionen diskutiert. lungsländern in Berlin wurde die Debatte über Herausforde- Diese wurden im Anschluss in einer Konferenz in New York in rungen und Optionen einer sozialen Gestaltung der Globalisie- den UN-Prozess zurückgeführt. So konnte nicht nur eine inter- rung aufgegriffen. essierte politische Gemeinschaft über die Entwicklung der ­Peacebuilding Commission informiert, sondern auch eine brei- Aids hat sich in den vergangenen Jahren zu einem globalen te Auswahl regionaler Positionen in die Beratungen einbezo- Problem entwickelt. Vor diesem Hintergrund fand in Berlin gen werden. Das FES-Büro in Genf leistete 2006 im Zuge des eine internationale Konferenz „Generation Aids – 25 Jahre Umbruchs von der bisherigen diskreditierten UN-Menschen- nach der ersten Diagnose“ in Zusammenarbeit mit dem Kin- rechtskommission zum neuen Menschenrechtsrat durch Publi- derhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF statt. Dabei ging kationen und Veranstaltungen wertvolle Informationsarbeit, es darum, gemeinsam nach Strategien zu suchen, um eines der die bei den involvierten Akteuren und Menschenrechtsaktivis- größten Hindernisse beim Kampf gegen die Epidemie, das ten auf positive Resonanz stieß. ­Stigma, mit dem HIV-infizierte Menschen und ihre Kinder ge- brandmarkt werden, zu überwinden. Der Gesundheitsminister Ein weiterer Fokus der Arbeit 2006 lag in der Begleitung der von Namibia, die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusam- lebhaften Diskussionen zur Krise der Welthandelsrunde und menarbeit und Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul, die der WTO als Stützpfeiler eines multilateralen Ordnungssystems Vorsitzende von UNICEF-Deutschland, Heide Simonis, und durch zahlreiche Veranstaltungen und Publikationen. Der mit der UN- Sonderbeauftragte für HIV/Aids, Stephen Lewis, dis­ kutierten mit einem engagierten Fachpublikum.

 

tion bei der FES, womit sich die Studie genau Ebert-Stiftung mit zwei KP-nahen Organisatio- auf der Welt gleich und könne nicht vom natio- beschäftigt, was das „Prekariat“ ist und warum nen aus China diese Gesprächsrunde. Gleich nalen Kontext abhängig gemacht werden. er sich gegen den Begriff „Unterschicht“ Eingangs verglich Dr. Tao Tao von der Chine- wehrt. sischen Gesellschaft für Internationale Verstän- Süddeutsche Zeitung, 17. Oktober 2006 digung Menschenrechte mit Wassertropfen, Die Politikwissenschaft wiederum befasst sich, die tageszeitung, 16. Oktober 2006 die je nach Sonneneinstrahlung unterschiedlich 150 Jahre nach Marx und Engels, erneut mit An Metaphern ist bei der ersten Diskussions- gefärbt seien. (...) Exjustizministerin Herta den „Deklassierten“ oder dem „neuen Proletari- runde des deutsch-chinesischen Menschen- Däubler-Gmelin nutzte das Bild für ihr Gegen­ at“. In der Studie „Gesellschaft im Reformpro- rechtsdialogs nicht gespart worden. Zum ach- argument: Genau wie die Substanz des Was- zess“, die Infratest für die SPD-nahe Friedrich- ten Mal veranstaltete die SPD-nahe Friedrich- sers sei der Inhalt der Menschenrechte überall Ebert-Stiftung angefertigt hat, ist jetzt die Rede INTERNATIONALE ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT (IEZ)

Afrika Mit einer Konferenz in Mosambik hat die FES 2006 die Debatte um die Ratifizierung der Statuten zur Errichtung des Internati- Viele Länder Afrikas zeigen in den letzten Jahren eine deutlich onalen Strafgerichtshofs aufgenommen. An der Veranstaltung bessere Wirtschafts- und Reformdynamik und scheinen auf nahmen rund 70 Personen aus Mosambik, Angola, Namibia, dem Weg zu sein, ihre Entwicklung in den Griff zu bekommen. Südafrika, Botswana, Lesotho, Brasilien und Portugal teil. Die Langjährige Konflikte sind beendet worden, in vielen Ländern USA, Holland, Südafrika und Portugal waren durch ihre Bot- südlich der Sahara haben demokratische Wahlen im Rahmen schafter vertreten. Die Mehrzahl der Teilnehmer waren Richter von Mehrparteiensystemen stattgefunden. Die Gründung der an den höchsten Gerichten ihrer Länder bzw. an den Verfas- Afrikanischen Union (AU) und die Formulierung der „Neuen sungsgerichten, Anwälte, Abgeordnete, Parteienvertreter sowie Partnerschaft für Afrikas Entwicklung“ (NEPAD) haben dazu Vertreter zivilgesellschaftlicher Gruppen. beigetragen, das Gewicht des Kontinents auch auf der inter­ nationalen Bühne zu erhöhen. Asien

„Der Islam“ wird in der Regel mit der „arabischen Welt“ gleich- Die Aufmerksamkeit der deutschen Öffentlichkeit gegenüber gesetzt. Eine vertiefte Beschäftigung mit dem politischen Islam Asien wird besonders durch die großen Länder der Region, in Westafrika ist jedoch angebracht, da gerade diese Region China und Indien, angezogen. Das Bruttoinlandsprodukt durch ein erhebliches demographisches Gewicht der Muslime wuchs in China in den letzten zehn Jahren um 131%, in In- geprägt ist. Im März 2006 widmete sich deshalb eine internati- dien um 76%. China ist mittlerweile die drittgrößte Handels- onale Konferenz in Berlin dem Thema des politischen Islam in nation der Welt. Indien ist schon heute wichtigster Bezugs- Westafrika. Grundlage bildete die Vorstellung und Bespre- punkt für die Bemühungen um ein ziviles Konfliktmanage- chung der von der FES herausgegebenen Studie „Politischer ment und die Erreichung der internationalen Entwicklungsziele Islam in Westafrika – eine Bestandsaufnahme“. Diese Studie in der Region Südasien. Deutschland hat ein vitales wirtschaft- zeigt zum einen, dass gewalttätige Ausschreitungen wie zum liches und politisches Interesse daran, die „strategische Part- Beispiel in Cote d’Ivoire und Nigeria eben nicht – wie oft ver- nerschaft“ zwischen Indien und der EU auszubauen und zu mutet – originär religiös motiviert sind, und dass von einem festigen. grundsätzlichen Gegensatz zwischen „Islam“ und „Demokra- tie“ in Westafrika keine Rede sein kann.

 

von einem „abgehängten Prekariat“, einer Financial Times Deutschland, Süddeutsche Zeitung, 17. Oktober 2006 Gruppe, die etwa acht Prozent der Gesellschaft 17. Oktober 2006 Ein einziges Wort scheint der Öffentlichkeit die ausmacht, ein geringes Einkommen, wenig Rund 6,5 Millionen Deutsche fühlen sich nach Augen geöffnet zu haben: Unterschicht. Die familiären Rückhalt und keinen oder einen un­ einer Studie im Auftrag der SPD-nahen Fried- Friedrich-Ebert-Stiftung brachte eine Sozialstu- sicheren Arbeitsplatz hat und die geprägt ist rich-Ebert-Stiftung auf der Verliererseite. Ihre die heraus, und jetzt tun plötzlich alle so, als von dem Gefühl, gesellschaftlich im Abseits Distanz zu Parteien und Politikern ist nach die- hätten sie die soziale Frage eben erst entdeckt. und auf der Verliererseite zu stehen. ser Untersuchung enorm. Sie fühlen sich von den bisherigen Reformen am stärksten benach- Westdeutsche Allgemeine Zeitung, teiligt, die Demokratie halten sie nicht für die 21. Oktober 2006 beste Regierungsform. Die Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung hat Ge- DIE ARBEIT DER FACHABTEILUNGEN

Vor diesem Hintergrund hatte auch die Arbeit des Referats Der FES-Menschenrechtspreis 2006 wurde an den thailän- Asien und Pazifik im vergangenen Jahr Indien und China im dischen Gewerkschaftsführer Somsak Kosaisook verliehen. Fokus, entwickeln sich doch die beiden Länder nicht zuletzt Somsak Kosaisook setzt sich seit den Massenprotesten in den durch ihr wirtschaftliches Wachstum und ihre Rolle in inter­ Jahren 1973 und 1992 gegen die damaligen Militärdiktaturen nationalen Organisationen zu regionalen Führungsmächten für die Abschaffung katastrophaler Arbeitsbedingungen und und globalen Akteuren. Gleichzeitig ist das FES-Engagement in für Menschenrechte und Demokratie in seinem Land ein. In Asien darauf ausgerichtet, in 16 Projektländern zusammen mit Würdigung dieses Lebenswerkes verlieh ihm die Vorsitzende den Partnern soziale und politische Konflikte, die sich in dieser Anke Fuchs am 19. September 2006 den Menschenrechtspreis. dynamischen Wachstumsregion ergeben, anzusprechen und Direkt nach der Preisverleihung traf die Nachricht vom er­ durch einen gleichberechtigten Dialog innerhalb der Region neuten Militärputsch in Thailand ein. Der Preisträger betonte oder auch mit Deutschland/Europa umsetzbare Lösungen zu in den folgenden Tagen in seinen Gesprächen mit deutschen finden. Politikern, Gewerkschaftern und Menschenrechtlern immer wieder die Notwendigkeit einer schnellen Rückkehr zur zivilen Die Aufarbeitung der Vergangenheit bestimmt auch in Asien und demokratischen Herrschaft des Landes. zunehmend die gesellschaftspolitische Diskussion. Mit der in- ternationalen Fachkonferenz „Erinnern als Chance“ bot die Lateinamerika Friedrich-Ebert-Stiftung in Kooperation mit Watch Indonesia! 2006 war das Superwahljahr in Lateinamerika: In zwölf Län- und Justitia et Pax Akteuren aus acht asiatischen Ländern, dern der Region wurden neue Regierungen gewählt. Nach 20 Deutschland, der USA und der Schweiz eine Plattform für den Jahren neoliberaler Wirtschaftspolitik wollten die latein-ameri- Dialog und Erfahrungsaustausch über Prozesse der Vergangen- kanischen Wähler und Wählerinnen nicht länger auf die ange- heitsaufarbeitung. Die Teilnehmenden kamen u.a. aus Japan, kündigte, aber ausgebliebene Verteilung von Wohlstand durch Südkorea, Kambodscha, Indonesien, Osttimor, Sri Lanka und den freien Markt warten. Ihr Votum tendierte deutlich nach Afghanistan. links, wobei das politische Spektrum hier von pragmatisch Mitte-Links bis linkspopulistisch reicht.

Wie wichtig der Dialog zwischen den Tendenzen ist, haben zwei Gäste der Friedrich-Ebert-Stiftung im Rahmen ihrer Deutschlandbesuche betont: die chilenische Staatspräsidentin Michelle Bachelet, die im Oktober in der FES Berlin sprach, und der bolivianische Vizepräsident Àlvaro García Linera, der sich im November zu politischen Gesprächen in Berlin ­aufhielt.

 

sprächsstoff geliefert. Darin geht es um weit Passauer Neue Presse, 21. Oktober 2006 tet“, sagte Erika Rosenberg über die unbekann- mehr als nur um die dominierende Frage: Wie Autorin Erika Rosenberg erzählt 29 Euregio- te Frau aus Mähren. kann die Gesellschaft eine sich scheinbar ver- Gastschülern von Emilie Schindler. Seit elf Jah- festigende soziale Spaltung reparieren? (...) ren besteht das Projekt des Euregio-Schuljahrs, Welt am Sonntag, 22. Oktober 2006 Wer sich mit Armut beschäftigt, kennt das Pro- das aus dem Europäischen Fonds für Regionale Wenige Kilometer weiter nördlich trat der blem schon lange. Der wundert sich, welche Entwicklung und der Friedrich-Ebert-Stiftung Reichstag zu einer aktuellen Stunde über eben Aufmerksamkeit die soziale Spaltung plötzlich finanziert wird. (...) Die 2001 verstorbene Emilie jenes Unterschichten-Thema zusammen. Grüne bekommt. Dass sie sie bekommt, ist gut. Wobei Schindler stand lange im Schatten ihres be- und Linkspartei hatten die Aussprache erst zu eine Lösung nicht in Sicht ist. Wie auch? Arbeit rühmten Mannes, dem „Judenretter“ Oskar Beginn der Woche beantragt, nachdem eine wäre eine, die beste. Schindler. „Auch Emilie hat 1300 Juden geret- Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung sozusagen INTERNATIONALE ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT (IEZ)

Arbeitsschwerpunkte der FES in Lateinamerika und der Karibik Es wurde deutlich, dass politische islamistische Gruppen als waren 2006 auch die Parteienkooperation, die Förderung der Akteure wahrgenommen werden müssen und Kontakte zu regionalen Integration und des bi-regionalen Dialogs mit ­ihnen grundsätzlich erforderlich sind, wobei Voraussetzung ­Europa sowie die beratende Begleitung des inhaltlichen und für eine Diskussion mit solchen Gruppen ist, dass sie interna­ organisatorischen Einigungsprozesses der Gewerkschaften. tional gültige Regeln für politisches Agieren akzeptieren. Ein kritischer Diskurs mit den autoritären Regimen der Region ist Das von den FES-Büros in der Subregion vor drei Jahren ins notwendig, wenn der Westen als glaubwürdiger Partner im Leben gerufene Forum der Progressiven Parteien des Cono Sur, ­Demokratisierungsprozess wahrgenommen werden will. das aus Parlaments- und Senatsabgeordneten sowie hochran- gigen Führungskräften der Parteien besteht, beschäftigte sich Den historischen Rahmen der internationalen Konferenz „Tage 2006 mit Themen der wirtschaftlichen Integration, der Sozial- der arabischen Welt(en)“ bildeten die 50-jährige Unabhängig- politik im Zeichen der Globalisierung und den Außenbezie- keit Marokkos, Tunesiens und des Sudan sowie die 60-jährige hungen der Region wie zum Beispiel den Europäisch-Lateina- Unabhängigkeit Syriens und Jordaniens im Jahr 2006. Ziel war merikanischen Freihandelsverhandlungen. Das Forum tagt eine Bestandsaufnahme aktueller Entwicklungen ausgewählter zweimal jährlich. arabischer Staaten. Zu den Diskussionsteilnehmer/-innen zähl- ten Regierungsvertreter, Wissenschaftler, Journalisten und Ver- Mittlerer und Naher Osten – Nordafrika treter verschiedener Nichtregierungsorganisationen. Erstmals Auf einer Fachtagung im April 2006, an der Vertreter des Aus- trat mit Ayman Abdel Nour auch ein Vertreter der regierenden wärtigen Amtes, des Bundesministeriums für wirtschaftliche Baath-Partei aus Syrien bei einer öffentlichen Veranstaltung Zusammenarbeit, aber auch der Stiftung Wissenschaft und Poli­ der FES in Deutschland auf. tik und anderer politischer Stiftungen teilnahmen, analysier- ten Experten anhand von 13 Fallbeispielen die gesamte Palette des politischen Islam in der Region des Nahen Ostens und Nordafrikas. Wie wird in der Region mit islamistischen Bewe- gungen umgegangen, was macht sie für die Bevölkerung so ­attraktiv, was ist ihre politisch-gesellschaftliche Agenda?

 

eruptiv die Unterschicht ganz oben auf die Ta- Christ in der Gegenwart, 29. Oktober 2006 treter islamischer Jugendorganisationen und gesordnung geworfen hatte. Kein anderes The- Akademischen Tagungen eilt nicht selten der ihre Kritiker, Lehrer und Politiker zu Live-Streit- ma hat die Nation in dieser Woche stärker emo- Ruf voraus, trocken zu sein. Bei der Friedrich- gesprächen ein, präsentierte filmische Porträts tionalisiert. Die Unterschicht füllte Radiopro- Ebert-Stiftung in Berlin wusste man um dieses von vier in Berlin lebenden jungen Moslems gramme, beherrschte Stammtische, Talkshows, Vorurteil und inszenierte eine Veranstaltung und fing die Reaktionen des Publikums mit der den Plausch mit dem Nachbarn. Und nun eben über den Glauben junger Muslime in Deutsch- Kamera ein, um sie unmittelbar auf eine große auch den Bundestag. land mit den modernsten Mitteln, wie eine Leinwand zu projizieren. Schließlich wollte man Fernsehshow am Samstagabend. Man enga- nicht über die Jugendlichen reden, sondern mit gierte zwei jugendlich coole Radiomoderatoren ihnen. und Filmemacher als „Tagungsleiter“, lud Ver- DIE ARBEIT DER FACHABTEILUNGEN

Im Jerusalem-Berlin-Forum (JBF), einer israelisch-palästinen- dungsträgern diskutierten. Im zweiten Workshop entwickelten sisch-deutschen Initiative, die 2001 in Zusammenarbeit mit die Teilnehmer/innen Handlungsoptionen für den nun auf der Friedrich-Ebert-Stiftung ins Leben gerufen wurde, haben zwei Jahre verlängerten Verfassungsprozess. sich Jerusalemer und Berliner Experten das Ziel gesetzt, realis- Im Rahmen der deutschen Diskussion um die Krise in Darfur, tische Zukunftsmodelle für die Stadt Jerusalem zu entwickeln, den stockenden Friedensprozess im Sudan und die geplante die in den Verhandlungen um den Status Jerusalems als kon- Umwandlung der Darfur-Friedenstruppen unter ein UN-Man- krete Vorschläge dienen können. dat wurden Hintergrundinformationen der FES stark nachge- „UN-lösbar? Von einem brüchigen Waffenstillstand zu einem fragt. Im Mai berichtete der FES-Vertreter in Khartum dem nachhaltigen Frieden im Nahen Osten“: Die Fachkonferenz Nahost-Gesprächskreis der SPD-Fraktion, am 20. September u.a. mit Gernot Erler, Staatsminister im Auswärtigen Amt, war er zur Berichterstattung im Auswärtigen Ausschuss des ­Martin Schulz, MEP, und Rolf Mützenich, MdB, stellte am 30. Bundestages geladen. Die FES-Expertise wird bei allen Frakti- November mögliche Konzepte einer zukünftigen deutschen onen im Bundestag, aber auch bei der Europäischen Union, die Nahostpolitik vor. Ende Juni zu einem Expertentreffen nach Brüssel eingeladen hatte, geschätzt. In politischen Gesprächen diskutierte der Verfassungsberatung als demokratischer Prozess: Im Juni und stellvertretende SPLM-Generalsekretär Yasir Arman den Trans- November 2006 organisierte das FES-Büro in Amman zwei formationsprozess der SPLM von einer Rebellenorganisation Workshops mit dem Ziel, politischen Entscheidungsträgern zu einer politischen Partei. und Multiplikator/innen aus einem breiten Spektrum zivilgesell­ schaftlicher Organisationen des Irak eine aktive Mitwirkung Im Sudan selbst hat eine überparteiliche Arbeitsgruppe als Er- am Verfassungsprozess zu ermöglichen. Aufbauend auf einer gebnis einer von der FES organisierten Expertenreise nach Analyse der Schwachpunkte der Verfassung, entwickelten Ar- Deutschland ein gemischtes Zwei-Stimmen-Wahlrecht vorge- beitsgruppen Verbesserungsvorschläge, die sie mit Entschei­ schlagen. Bei der Verbreitung der Inhalte des Friedensprozesses in der sudanesischen Öffentlichkeit ist die FES derzeit der wich- tigste Akteur im Sudan und konnte als erste Organisation über- haupt 2006 eine Veranstaltung zu der Frage organisieren, wel- che Herausforderung für den Friedensprozess der „Politische Islam“ darstellt.

 

Cicero, November 2006 mit angeschlossenem Studienzentrum ein we- Laut der aktuellen Studie findet sich rechts- Die Wallfahrer des 21. Jahrhunderts sind Chine- nig frischen Wind an die Wiege des Kommu­ extremes Gedankengut quer durch alle Bevöl- sen. Ihr Ziel ist die Geburtsstätte des ersten nismus zu lassen. kerungsschichten, Bundesländer, Generationen Kommunisten, Karl Marx. „Die kommen mit und Wähler aller Parteien. Das Problem werde mehr Ehrfurcht nach Trier, als wir hätten, wenn tagesschau.de, 8. November 2006 noch größer, wenn man die mehr oder weniger wir nach Bethlehem fahren würden“, sagt Jeder vierte Bundesbürger wünscht sich laut ei- unausgesprochene Zustimmung zu Fremden- Beatrix Bouvier. Die Geschichtsprofessorin wur- ner Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung eine ein- feindlichkeit, Nationalismus und Antisemitis- de vor gut drei Jahren von der Friedrich-Ebert- zige Partei, die die „Volksgemeinschaft“ verkör- mus betrachtet, so die Wissenschaftler. Stiftung von Bonn nach Trier geschickt, eigent- pert. Außerdem habe der Nationalismus in lich um als Direktorin des Karl-Marx-Museums Deutschland zugenommen, so die Studie. (...) INTERNATIONALER DIALOG INTERNATIONALER DIALOG

Die Außen- und Sicherheitspolitik entwickelte sich im Jahr neue Energiepolitik nicht nur viele Politikbereiche (wie Um- 2006 notgedrungen immer mehr zum Motor der Europäischen welt-, Wirtschafts- und Außen- und Sicherheitspolitik) zusam- Union – trotz anhaltender Ratlosigkeit in der selbstverordne- menwirken. Es muss außerdem ein Ausgleich oft völlig unter- ten Denkpause der EU. Von der deutschen EU-Ratspräsident- schiedlicher politischer und nationaler Interessenlagen gelin- schaft im ersten Halbjahr 2007 werden wesentliche Beiträge in gen. zentralen Politikfeldern erwartet: zur Gemeinsamen Außen- Bei der Bearbeitung dieser komplexen Aufgaben bewährte sich und Sicherheitspolitik ebenso wie zur Verfassungsfrage, zur die seit 2003 eingeführte Verknüpfung der In- und Auslands­ ­Partnerschaft mit Russland, zu einer glaubwürdigen Nachbar- arbeit in den drei Arbeitsbereichen – den Referaten „Internatio­ schaftspolitik und Zentralasienstrategie, zu einer neuen nale Politikanalyse“, „Westliche Industrieländer“ und „Mittel- Energiepolitik und zur Ausformung des EU-Sozialraumes. und Osteuropa“ – mittels zweier Schwerpunktthemen und Die FES-Abteilung Internationaler Dialog richtete einen wesent­ Kernanliegen: die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik lichen Teil ihrer Arbeit auf die Vorbereitung der deutschen (GASP) und das Europäische Wirtschafts- und Sozialmodell Ratspräsidentschaft aus und verband dabei die Reaktion auf (EWSM). aktuelle Herausforderungen mit langfristig angelegten Arbeits- strängen (z.B. in regelmäßig tagenden Arbeitskreisen, Serien Exemplarisch und repräsentativ für die Themen, Ansätze und von Veranstaltungen und aufeinander bezogenen Publikatio­ Ergebnisse der Abteilung im Berichtsjahr sind folgende Arbeits- nen). Ziel ist der Auf- und Ausbau von „strategischen Gemein- stränge: schaften“: der Dialog und die Kooperation zwischen denen, die in Deutschland, in Europa und im transatlantischen Kon- text zur Bewältigung der komplexen, oft globalen Aufgaben- felder kooperieren (sollten). So müssen beispielsweise für eine

6 7

Spiegel Online, 9. November 2006 den Inhalt bestimmt“, fragte die Vorsitzende des Krieges erstellt. Sie sagt: „Von einer Befrei- Auf dem 11. Mainzer Mediendisput diskutieren der Friedrich-Ebert-Stiftung, Anke Fuchs, und ung zu reden ist problematisch.“ Denn dieses Medienmacher über die digitale Revolution und räumte ein: „Eine gewisse Ratlosigkeit befällt Versprechen könne kaum eingelöst werden, den Erhalt des Qualitätsjournalismus. ZDF-In- uns alle.“ zudem schade es mehr als zu nützen. (...) „Viele tendant Markus Schächter warnte davor, das Afghaninnen kämpfen dagegen an. Sie wollen öffentlich-rechtliche Fernsehen zum Wirt- die tageszeitung, 11. November 2006 beweisen, dass sie für sich selbst sprechen kön- schaftsfaktor zu reduzieren. (...) Damit befand Die Sozialwissenschaftlerin Lina Abirafeh hat nen,“ sagt Abirafeh. sich der ZDF-Intendant in guter Gesellschaft: für die Friedrich-Ebert-Stiftung in Kabul eine „Wie können wir erreichen, dass guter Quali- Studie über die Hilfe der internationalen Ge- tätsjournalismus bleibt, wenn zugleich die Form meinschaft für afghanische Frauen seit Ende DIE ARBEIT DER FACHABTEILUNGEN

Mit dem „Arbeitskreis Europa“ schafft die FES in Berlin – wie Mit der neuen sicherheitspolitischen Gesprächsreihe des „Euro­ bei dem schon länger in Brüssel tätigen Arbeitskreis „Europäi­ pean Strategic Forum“ organisierte die FES diesmal in War- sche Integration“ – Raum für eine informelle, offene Diskussion schau (nach einer Auftaktveranstaltung in London) einen stra- und nutzt die von den Regierungschefs eingeläutete europä- tegischen Dialog zur Zukunft der EU-Sicherheitspolitik. Diese ische „Denkpause“. Vertreter von Parteien, Parlament, Ministe- Arbeit fördert die Vernetzung progressiver Sicherheitspolitiker rien, Gewerkschaften und Wissenschaft kommen regelmäßig in Europa, die sich bereits auf zahlreiche bi- und trilaterale Ge- zu Diskussionen zusammen und veröffentlichen Ergebnisse sprächskreise der FES-Büros zu außen- und sicherheitspoli- durch gemeinsame Positionspapiere. Die aktive Teilnahme von tischen Themen stützt (wie etwa die Konferenzserien des Parlamentariern trägt wesentlich dazu bei, dass Papiere zu zen- „Cercle Stratégique“, der „Globalen Atlantiker” oder der „Part- tralen Anliegen wie eine bessere Rechtssetzung, Neuansätze in nerschaft mit Russland in Europa“). der Europäischen Nachbarschaftspolitik, eine europäische Ener­ giepolitik oder die öffentliche Daseinsvorsorge den notwen- digen Eingang in die politische Sphäre finden.

6 8

The Economist, 11. November 2006 Renminribao (Peking), 16.November 2006 es zu diesem unglaublichen Ergebnis, obwohl Class concerns – (...) the debate about the new „Vor kurzem diskutierten die deutschen Medi- die Ausgaben für die Wohlfahrt in Deutschland underclass began as an economic and social en über ein heißes Thema – die Armutsfrage in mit ungefähr 30% des GDP gar nicht niedrig one. Last month Kurt Beck, the Social Demo­ Deutschland. (...) Auslöser war ein Bericht der sind?“ (übersetzt aus dem Chinesischen) crats´ leader, used the word in an interview. A dort meistverkauften „Bild-Zeitung“ über eine few days later the party´s think-tank published Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, die der SPD Sächsische Zeitung, 16. November 2006 a study concluding that 8% of Germans now nahe steht. Aus der Studie geht hervor, dass in „Zusammen mit der Friedrich-Ebert-Stiftung belong to a group that the authors labelled Deutschland eine neue Unterschicht der Gesell- stellen wir im November 2006 Kommunalpoli- “lost in precariousness“ – low skilled, often job- schaft entstanden ist, die etwa 8% der Gesamt­ tik nach“, sagt Manuela Kunz, die in Ottendorf less and with little prospect of ever moving up. bevölkerung umfasst. (...) Aber warum kommt als Sozialarbeiterin tätig ist. Die Jugendlichen INTERNATIONALER DIALOG

Grundlage für den weiteren Aufbau des Themenschwerpunkts Das „American Jewish Committee“ (AJC) beging 2006 sein „Europäisches Wirtschafts- und Sozialmodell“ (EWSM) war die hundertjähriges Bestehen. Seit seiner Gründung tritt der Auswertung eines 2005 begonnenen Forschungsprojekts in 17 AJC für den Schutz von Juden in den USA, Israel und in der EU-Mitgliedstaaten zu dem Maß an Übereinstimmung in zen- ganzen Welt ein und genießt auf Grund seines effektiven, tralen Politikbereichen der Sozial- und Wirtschaftspolitik. langfristigen und innovativen Engagements für Pluralismus Publikationen und Workshops im In- und Ausland (u.a. in und gegen Antisemitismus und Rassenhass hohes Ansehen. ­Paris, Prag und Bratislava) dienten nicht nur der „Rücküber- FES und AJC arbeiten seit den achtziger Jahren in den USA mittlung“ der Ergebnisse in die teilnehmenden Länder. Das und in Deutschland eng zusammen und greifen in Tagungen kritische Feedback wurde auch genutzt, um neue Fragen und und Informationsprogrammen aktuelle Entwicklungen in Folgeprojekte zu entwickeln. Deutschland, in den transatlantischen Beziehungen und in Die Sicherung des sozialen Zusammenhalts und der Chancen- Nahost auf. gleichheit auf europäischer Ebene ist für die Gewerkschaften und die gewerkschaftsnahen Forschungsinstitute in den neuen und alten Mitgliedstaaten eine komplexe Herausforderung.

6 9

sollen sich unter realen Bedingungen mit der Frankfurter Rundschau, 22. November 2006 Süddeutsche Zeitung, 28. November 2006 Politik in der Gemeinde auseinander setzen. (...) Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee müsse Die Vereinten Nationen etwa legen großen Für die gestern anwesenden Gemeinderäte und seine „Blockadehaltung“ besonders bei der Wert auf gleichstellungsorientierte Finanzpoli- auch Bürgermeister Michael Langwald war die Auto-Maut aufgeben, sagte Dieter Bock vom tik. Regelmäßig halten sie ihre Mitgliedsstaaten Aktion sicher auch interessant. Schließlich stan- SPD-nahen Managerkreis der Friedrich-Ebert- dazu an. Viele haben gehandelt, Deutschland den von den Schülern vorgebrachte Themen Stiftung der FR. Eine vollständige Finanzierung aber hat sich bisher nicht gerührt. Nun hat aus- zur Debatte, die zum Teil auch im „echten“ der Verkehrsinfrastruktur durch Gebühren der gerechnet der Finanzminister das Thema aus ­Gemeinderat eine Rolle spielen. Nutzer statt durch Steuern sei überfällig. „Diese dem Schrank geholt. Auf einer Gender Budge- Umstellung ist möglich, ohne dass die Autofah- ting-Konferenz der Friedrich-Ebert-Stiftung er- rer zusätzlich belastet werden“, sagte Bock. griff Peer Steinbrück das Wort und forderte die DIE ARBEIT DER FACHABTEILUNGEN

Mit einem Treffen von Gewerkschaftern und Wissenschaftlern Wie ein roter Faden zog sich durch viele Diskurse die Frage der gewerkschaftsnahen Think-Tanks förderte die FES die dafür nach einer in Zeiten der Globalisierung möglichen, nötigen nötige neue Vernetzung. und realistischen Gestaltung des Sozialstaates. Nach schmerz- lichen Reformen gelten die skandinavischen Gesellschaften in Viele europäische Nachbarstaaten stehen vor ähnlichen Her- vielen Politikbereichen als vorbildlich. Das neue Stiftungsbüro ausforderungen wie Deutschland: demographischer Wandel, in Stockholm soll als bilateraler Reformmonitor durch prak- Modernisierung des Sozialstaats, Probleme von Beschäftigung tische und theoretische Beiträge die skandinavischen Erfah- und Wachstum, Herausforderungen im Umgang mit Extremis- rungen für die Reformdebatte in Deutschland fruchtbar mus in vielerlei Gestalt, Fragen der Migration und Integration. ­machen. Erste Veranstaltungen befassten sich mit der Ver- Durch bi- und multilateral gestaltete Dialog-Veranstaltungen gleichbarkeit europäischer Sozialstaatsmodelle und den poli- und durch begleitende Analysen trug die Arbeit der Auslands- tischen Neuansätzen in Schweden nach den Wahlen vom Sep- büros und der Zentrale zu dem für Europa und die transatlan- tember 2006. tische Kooperation so essentiellen Ideentransfer und Interes- sensabgleich und zur Vernetzung der Entscheidungsträger und Multiplikatoren bei.

7 0

Vereinbarkeit von Beruf und Familie gezielt zu gegeben wird ist unklar. Die Regierung ist be- Magdeburger Volksstimme, stärken. Dafür seien Transfers, wie das Kinder- rüchtigt für ihr undurchsichtiges Finanzgebaren. 1. Dezember 2006 geld weniger geeignet als Angebote, wie kos- (...) „Er hat die soziale Frage auf die Tagesord- Ein Sozialhilfeempfänger in Deutschland hat tenlose Kindergartenplätze. nung gesetzt, er hat Venezuela politisiert, und laut höchstrichterlichem Beschluss das Men- das ist positiv“, findet Flavio Carucci vom For- schenrecht auf ein Fernsehgerät, um sich über Berliner Zeitung, 29. November 2006 schungsinstitut Ildis, das zur Friedrich-Ebert- gesellschaftliche Prozesse informieren zu kön- Denn das, was Chavez die Revolution nennt, ist Stiftung gehört. Dem kann sich auch die Oppo- nen. Das einklagbare Menschenrecht auf Arbeit die offenbar unschlagbare Verbindung von So- sition nicht entziehen: Sie ist vom schlichten hat ein Deutscher in der marktwirtschaftlich zialpolitik und dem Bewusstsein, auf der rich- „Chavez weg!“ endlich zu programmatischen verfassten Ordnung jedoch nicht. So kompli- tigen Seite zu stehen. Wie viel Geld dafür aus- Aussagen übergegangen. ziert ist das mit den an sich unteilbaren Men- INTERNATIONALER DIALOG

Die FES-Büros in den östlichen Ländern Europas orientierten Im vorherrschenden Klima der „EU-Erweiterungsmüdigkeit“ sich in ihrer Arbeit stark an den zentralen Themen der deut- stieß der Beitritt Bulgariens und Rumäniens zur EU auf starke schen EU-Ratspräsidentschaft Anfang 2007. In zahlreichen Bedenken. Die Programme der Stiftung informierten intensiv Analysen sowie nationalen, bi- und multilateralen Veranstal- über Chancen und Verpflichtungen des EU-Beitritts. Die Erwei- tungen entwickelten und diskutierten sie gemeinsam mit Part- terungsskepsis verschärfte die Sorge der Länder des Westbal- nern die für die kommenden Jahre entscheidenden Konzepte kans, dass die zugesagte EU-Beitrittsperspektive in weite Ferne zur Konkretisierung des Angebots der Europäischen Nachbar- rückt. Die Stiftungsbüros trugen dazu bei, dass erfolgreiche schaftspolitik (ENP) gegenüber Ukraine, Moldau und den Re- ­Reformbemühungen in diesen Partnerländern in der EU wahr- publiken des Südkaukasus, zum neuen Partnerschafts- und Ko- genommen werden, um die Katalysatorwirkung der EU- operationsabkommen mit Russland und zur Entwicklung einer ­Perspektive für die Lösung gravierender Probleme nicht zu strategischen Partnerschaft für die zentralasiatischen Repu­ schwächen. bliken.

7 1

schenrechten, wie ein Forum der Friedrich- den Kapitalismus hinaus. Das Problem sei das- Südkurier, 9. Dezember 2006 Ebert-Stiftung am Mittwoch in Magdeburg of- selbe geblieben, argumentieren sie überein- Das Wort von den „Leistungsträgern“, für die fenbarte. stimmend, es sei „die Dynamik der kapitalisti- sich ihre Arbeit lohnen müsse, geht Beck leicht schen Wirtschaftsentwicklung“. Sie erzeuge von den Lippen. Er will die Globalisierung ge- Die Zeit, 7. Dezember 2006 Stabilitäts- und Integrationsprobleme. Scharpf stalten und hat so zu Recht Dampf nehmen Vor zehn Jahren regierte noch , und Streeck, wie aus einem Mund: „Das ver- lassen aus der „Heuschrecken“-Debatte, so scheinbar für immer. Die Zukunftskommission langt aus unserer Weltsicht geradezu nach Poli- dass jetzt nicht mehr jeder Finanzinvestor als der Friedrich-Ebert-Stiftung mit (den Profes- tik.“ räuberischer Kapitalist daherkommt, wie zu soren) Scharpf und Streeck suchte dennoch Münteferings Zeiten. Kein Wunder, dass sogar nach alternativen Pfaden: im Kapitalismus über der Managerkreis der SPD-nahen Friedrich- DIE ARBEIT DER FACHABTEILUNGEN UNSELBSTÄNDIGE STIFTUNGEN IN DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG

Erich-Brost-Stiftung Nur mit engagierten Bürgern ist eine solidarische und demo- kratische Gesellschaft möglich. Der Arbeitskreis „Bürgergesell­ Im Jahr 2006 hat die Erich-Brost-Stiftung in der Friedrich-Ebert- schaft und Aktivierender Staat“ ist ein Forum, das dieses Engage­ Stiftung weiterhin wichtige Vorhaben unterstützt, die den ment fördert und reformpolitisch wichtige Themen aufgreift, ­Zielen des Stifters und seines Lebenswerkes, der Friedenssiche- mit praktischen Lösungsvorschlägen in der politischen Debat- rung, der Völkerverständigung, der Zukunftssicherung von De- te Stellung bezieht. Die Förderung durch die Erich-Brost-Stif- mokratie und sozialer Gerechtigkeit, entsprechen. Eine be­ tung erlaubte im Jahr 2006 u.a. weiterhin die Herausgabe der sondere Bedeutung kommt dabei der deutsch-polnischen Ver- Analysereihe „betrifft Bürgergesellschaft“. Fachdebatten mit söhnung zu. Erich Brost (1903–1995) war Journalist, Experten und verantwortlichen Politikern des entsprechenden SPD-Abgeordneter im letzten Danziger „Volkstag“, Wider- Politikfeldes wurden zu zahlreichen Themen durchgeführt. standskämpfer gegen die NS-Diktatur und nach dem Zweiten Weltkrieg Gründer und Verleger der Westdeutschen Allgemei- nen Zeitung. Zu Recht kann er zu den prägenden Persönlich- Hans-und-Traute-Matthöfer-Stiftung keiten der Gründungsdekaden der Bundesrepublik gezählt werden. Die Hans-und-Traute-Matthöfer-Stiftung fördert schwerpunkt- mäßig junge Wissenschaftler, die sich mit den Themen Arbei- 2006 ging es bei den Begegnungsprogrammen für junge Men- terbildung, Humanisierung der Arbeitswelt, Gewerkschaften, schen um geschichtliche und aktuelle Fragen zum deutsch- Forschung und Technologie sowie internationale Zusammen- polnischen Verhältnis. Bewährte Aktivitäten wie der Danziger arbeit und Entwicklung beschäftigen. Es handelt sich vorran- Weltkongress, die Willy-Brandt-Lesung und das Kooperations- gig um die Förderung von Publikationen, die grundsätzliche projekt mit dem Deutschen Historischen Institut in Warschau Probleme der Wirtschafts- und Sozialpolitik, der Wirtschafts- wurden fortgeführt. Auch die Konferenzserie zur Gestaltung und Sozialwissenschaften, der Technologieentwicklung und des Europäischen Wirtschafts- und Sozialmodells (EWS) hat in ihrer Konsequenzen auf die Humanisierung der Arbeitswelt diesem Jahr zur Vertiefung der Diskussion um die Integration und die Gesellschaft insgesamt zum Gegenstand haben. Polens und der anderen osteuropäischen Beitrittsstaaten in die EU geführt. Begleitend zur internationalen Roma-Dekade Im Jahr 2006 unterstützte die Stiftung zwei Projekte: Die FES- 2005-15 wurden Studien zur Situation der Roma erstellt. Bibliothek konnte vom Centro de Documentación e Investiga- ción de la Cultura de Izquierdas en la Argentina, Buenos Aires Zur Aufarbeitung der jüngeren deutschen und europäischen eine große Zahl verfilmter linker Zeitschriften aus Argentinien Geschichte wurde ein Deutsch-Tschechischer Journalisten­ aus der Zeit 1900 bis 1956 erwerben. kongress durchgeführt. Das Bautzen-Forum zur politischen Verfolgung während der SED Diktatur richtete sich an Journa- Das Themenmodul „Der spanische Bürgerkrieg, eine europä- list/innen mit den Arbeitsschwerpunkten politische Bericht­ ische Tragödie“ im Rahmen der FES-Netz-Quelle „Geschichte erstattung und Lokaljournalismus, vorrangig in Deutschland und Politik“ erschließt das reiche Material der FES zu diesem und Tschechien.

7 2

Ebert-Stiftung sich traut, ausländische Finanzin- Friedrich-Ebert-Stiftung bestätigten die Ten- Strohmeier, Kabinettschef bei EU-Kommissarin vestoren partiell positiv zu bewerten. denz, dass viele Jugendliche motiviert sind, sich Viviane Reding, seine Zuhörer zum Abschied zu beteiligen, aber dennoch keine Verbindung auf. Das Dutzend Journalisten, das auf Einla- Berliner Zeitung, 11. Dezember 2006 mit einer Partei eingehen wollen. dung von ver.di und der Friedrich-Ebert-Stiftung „Ich kann mich mit keiner Partei in vollem Maß einen Blick hinter die Kulissen des Geschäfts identifizieren“, sagt die 19-jährige Katja, die Frankfurter Rundschau, 12. Dezember 2006 der Brüsseler Europapolitiker werfen konnten, bereits zwei Mal als Wahlhelferin tätig war. (...) Am Ende wurde der Redner eindringlich: „Eig- vernahmen nicht nur von Strohmeier die Bot- Trotzdem finde sie es sehr wichtig sich für ein nen Sie sich einen kritischen Blick an auf das, schaft: Zwischen der EU und Deutschland gutes Miteinander in der Gemeinschaft stark zu was in Deutschland über die EU-Kommission wächst die Distanz. machen. (...) Stimmen aus dem Publikum in der gesagt und geschrieben wird“, forderte Rudolf UNSELBSTÄNDIGE STIFTUNGEN IN DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG

Thema. Seit den späten siebziger Jahren hat die Bibliothek der Ernst-Strassmann-Stiftung Friedrich-Ebert-Stiftung eine herausragende Sammlung an Die 1981 in der Friedrich-Ebert-Stiftung gegründete Ernst- Primär- und Sekundärliteratur zum Spanischen Bürgerkrieg Strassmann-Stiftung wird satzungsgemäß mit Ablauf des Jahres ­zusammengetragen, auf der dieses Themenmodul basiert. 2006 aufgelöst. In den 25 Jahren ihrer Existenz förderte die Anfang 2006 erschien weiter die von der Stiftung geförderte Stiftung über 150 Projekte von besonders begabten Absol- Festschrift für Siegfried Mielke: „Pluralismus und Demokratie“, venten aus Kunst- und Musikhochschulen sowie Postgraduier- herausgegeben von Peter Rütters. ten sozialwissenschaftlicher Fächer, die eingedenk der histo- rischen Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus einen Bei- Die Förderung des Projekts „Die republikanischen Piloten Spa- trag zur Festigung und zum Ausbau der Demokratie in niens“ der Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen Deutschland leisten. Im Jahr 2006 wurde u.a. ein Druckkos­ wurde abgeschlossen. tenzuschuss vergeben für die englischsprachige Publikation „Love after Auschwitz – The Second Generation in Germany“. Franziska-und-Otto-Bennemann-Stiftung

Die 1990 eingerichtete Franziska-und-Otto-Bennemann-Stif- Weitere Sondervermögen tung zur Förderung der Forschung über Idee und Praxis demo- Auch andere in Stiftungsform oder anderen Vermächtnissen kratisch sozialer Rechtsordnung in Staat und Gesellschaft, ein- vorhandene Sondervermögen leisteten wertvolle Beiträge. So schließlich ihrer ethisch fundierten Grundwerte, hat im Jahr die Henry-und-Frieda-Jacoby-Stiftung, deren Ziel die Förde- 2006 u.a. folgende Forschungen und Veranstaltungen unter- rung von Maßnahmen zur Vertiefung demokratischer Struktu- stützt: ren in Politik, Verwaltung und Gesellschaft der Bundesrepublik l Einfache Arbeit in Deutschland – Situation, Perspektiven Deutschland ist. Zu nennen sind ferner die Horst-Springer-Stif- und Gestaltungsbedarf tung für Sächsische Geschichte und der Herbert-Wehner- l Demographischer Wandel und neue soziale Ungleichheiten: Studienfonds. Nicht zu vergessen das Vermächtnis von Ida und Folgen sozialer und wirtschaftlicher Veränderungen für Karl Feist, aus dessen Mitteln der „Menschenrechtspreis“ der ältere Menschen FES vergeben wird. l Zukunft des Mittelstands l Föderalismusreform in der Bildungspolitik l Werte und gesellschaftliche Verantwortung von Eliten

7 3

Nürnberger Nachrichten, 15. Dezember 2006 Der Tagesspiegel, 24. Dezember 2006 sogar mehr Menschen in Deutschland als vor „Unterschichten-Problem“ – der Begriff hat für Auch die Friedrich-Ebert-Stiftung kam in einer zehn Jahren. Riesenwirbel gesorgt. Doch dahinter verbergen jüngst veröffentlichten Untersuchung zu dem sich Menschen, die mehr denn je auf Hilfe an- Schluss, der angeblich massive Arbeitsplatzex- gewiesen sind. Vertreter der Friedrich-Ebert- port sei „eher Mythos als Realität“. Die Analyse Stiftung haben in Nürnberg versucht, den Be- der Auslandsinvestitionen deutscher Unterneh- griff mit Leben zu füllen, der aus ihrer Studie men belege vielmehr das genaue Gegenteil: abgeleitet wurde. Ausgerechnet jene Branchen mit den höchsten Investitionen im Ausland verzeichnen die ge- ringsten Jobverluste oder beschäftigen heute

ANHANG ANHANG ORGANISATIONSPLAN DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG

Stand: April 2007

V o r s t a n d Mitgliederversammlung des Vereins der Friedrich-Ebert-Stiftung Vorsitzende: Anke Fuchs Stellvertreter: Sigmar Gabriel, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Geschäftsführer: Dr. Roland Schmidt Kuratorium

Zentrale Aufgaben Politische Bildung Internationale Zusammenarbeit Wissenschaftliche Arbeit Verwaltung

Politische Akademie Gesellschaftspolitische Dialog Ostdeutschland ** Internationale Internationaler Dialog ** Studienförderung Historisches Wirtschafts- und Finanzen und Personal- und Information Entwicklungs- Forschungszentrum Sozialpolitik Organisation ** Sozialwesen Prof. Dr. Thomas Meyer zusammenarbeit ** (Wissenschaftlicher Leiter) Reinhard Weil Frank D. Karl Uwe Ziegler Dr. Ernst-J. Kerbusch Pia Bungarten Dr. Manuela Erhart Prof. Dr. Dieter Dowe Dr. Michael Dauderstädt Dr. Joachim Schubert Dr. Jürgen Brummel (Geschäftsführender Leiter)

Kommunikation und Berliner Politische Bildung Forum Politik und Afrika Westliche Industrieländer** Auswahl Sozial- und Zeitgeschichte Arbeit und Sozialpolitik Controlling und Grundsatzfragen * ** Akademiegespräche in Nordrhein-Westfalen, Gesellschaft ** Dr. Werner Puschra Michael Meier Reineke Schmoll-Eisenwerth Prof. Dr. Dieter Dowe Ruth Brandherm Organisation Albrecht Koschützke Interkultureller Dialog ** Hessen und Rheinland-Pfalz Anne Seyfferth Gewerkschaftsbeauftragter: Peter König Dr. Roland Schwartz Dr. Johannes Kandel Dr. Rudolf Traub-Merz Mittel- und Osteuropa ** Förderung Archiv der sozialen Günther Schultze Regionale Gesprächskreise Forum Berlin ** Dr. Reinhold Sohns Marianne Braun Demokratie Informationstechnologien Pressestelle Bonn Redaktion Barbara Stiegler Albrecht Koschützke Frank D. Karl Dr. Irina Mohr Asien und Pazifik Dr. Martin Gräfe Prof. Dr. Michael Schneider Peter Bujny Neue Gesellschaft / Dr. Beate Bartoldus Internationale Josef Minzenbach Wirtschaftspolitik Pressestelle Berlin ** Frankfurter Hefte ** Landesbüro Landesbüros Gewerkschaftsbeauftragter: Politikanalyse ** Adalbert Schlag Bibliothek Hannelore Hausmann Finanzbuchhaltung Peter Donaiski Dr. Norbert Seitz Niedersachsen (Hannover) Brandenburg (Potsdam) Dr. Heinz Bongartz Dr. Gero Maaß Dr. Rüdiger Zimmermann Helmut Weber Carola Marten-Voigt Studienbegleitende Stv.: Rainer Gries Zentrale Aufgaben * ** Akademiegespräche Bonn Egmond Eckardt Eugen Meckel Redaktion Internationale Projektabrechnung Inland Lateinamerika und Karibik Förderung und Gisela Zierau Mecklenburg-Vorpommern Politik und Gesellschaft Karl-Marx-Haus Trier Dieter Eisert Dr. Michael Domitra Regionalbüro Dörte Wollrad Nachkontakte (Schwerin) Dr. Dietmar Dirmoser Prof. Dr. Beatrix Bouvier Gewerkschaftsbeauftragte: Stephan Meuser Revision * Akademie Management Rheinland-Pfalz/Saarland Dr. Erik Gurgsdies Projektabrechnung Ausland und Politik (Mainz) Kristina Birke Koordinationsaufgaben ** Christina Schildmann Lothar Krechel Karl-Heinz Spiegel Rolf Mantowski Sachsen Brigitte Juchems Gewerkschaften: Tagungsstätte Venusberg Dresden: Christoph Wielepp Naher und Mittlerer Osten, Constantin Grund Hausmanagement Datenschutz * Akademie für Soziale Leipzig: Matthias Eisel Nordafrika ** Ingeborg Hensel Diana Lohmann Volker Ninnemann Demokratie Chemnitz: Karl-Heinz Becher Dr. Andrä Gärber Sabine Burch Koordination Konferenz- Christian Krell Sachsen-Anhalt Gewerkschaftsbeauftragter: zentrum Berlin ** (Magdeburg) Dr. Ralf Melzer JournalistenAkademie Heiner Naumann Carla Schulte-Reckert Astrid Becker Entwicklungspolitik ** Thüringen (Erfurt) Christiane Kesper OnlineAkademie Michael Schultheiß Grundsatzaufgaben Dr. Peter Hurrelbrink Menschenrechte: Forum Jugend und Politik Daniela Hinze Nicole Breyer Globalisierung: Dr. Thomas Manz KommunalAkademie Globale Sicherheit: Forum NRW Marc Saxer Zentrale Projekte und Gesprächskreise ** Wolfgang Gisevius Kompass 2020: Regionalbüros Dr. Jochen Steinhilber Zivile Konfliktbearbeitung: Arbeit – Betrieb – Politik Gesellschaftliche Forum Soziale Demokratie Internationale Politik Politik und Medien Julius-Leber-Forum Michèle Auga Helmut Weber Integration Prof. Dr. Thomas Meyer Dr. Gero Maaß Beate Martin (Schleswig-Holstein, Evaluierung: Arbeit und Qualifizierung Franziska Richter Für Demokratie – Kocheler Kreis für Rechtspolitischer Dialog Hamburg, Bremen) Kristina Birke Dr. Stefanie Elies Ruth Brandherm Forum Europa Gegen Rechts Wirtschaftspolitik Dr. Irina Mohr Nachkontakte international: Michael Meier Dr. Dietmar Molthagen Dr. Michael Dauderstädt Fritz-Erler-Forum Stuttgart Sohel Ahmed Berliner Forum Wissen- Sozialpolitik Dr. Felix Schmidt schaft und Innovation Forum Familienpolitik Geschichte Kommunalpolitik Peter König Koordinationsaufgaben Marei John Anne Seyfferth Prof. Dr. Dieter Dowe Wolfgang Gisevius Sozialwissenschaften BayernForum (München) Gewerkschaften: Dr. Eva Brehm/Horst Schmidt Dr. Heinz Bongartz Bildungsforum21 Forum Frauen- und Globalisierung Managerkreis Frank D. Karl Regensburg Medien und Kommunikation: Gisela Zierau Genderpolitik Dr. Thomas Manz Dr. Max Brändle + Staatsmodernisierung Harald Zintl Evelyn Ehrlinspiel Bürgergesellschaft und Anne Seyfferth Grundwerteforum21 Birgit Schultz Dr. Irina Mohr Gender: aktivierender Staat Forum Innere Sicherheit Prof. Dr. Thomas Meyer Migration und Integration Transatlantischer Dialog Kurt-Schumacher-Akademie Astrid Ritter-Weil Bad Münstereifel Albrecht Koschützke Dr. Irina Mohr Innovative Günther Schultze Judith Schwedthelm Dr. Helmut Mörchen Entwicklungspolitischer Forum Jugend und Politik Verkehrspolitik Mittelstand Verbraucherpolitik Dialog Anne Seyfferth Dr. Michael Dauderstädt Helmut Weber Gesellschaft für Politische * Direkt dem Geschäftsführer unterstellt Hannelore Hausmann ** Organisationseinheiten befinden sich Christiane Kesper Bildung e.V. *** Forum Kultur und Politik Islam und Gesellschaft Netzwerk Bildung Zukunft der Demokratie ganz oder teilweise in Berlin (Akademie Frankenwarte, Dr. Irina Mohr Dr. Johannes Kandel Marei John Prof. Dr. Thomas Meyer Würzburg) *** Durch FES gefördert Georg Rosenthal Georg-von-Vollmar- Akademie e.V. *** (Kochel am See/München) Dr. Heiko Tammena

7 6 ORGANISATIONSPLAN DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG

V o r s t a n d Mitgliederversammlung des Vereins der Friedrich-Ebert-Stiftung Vorsitzende: Anke Fuchs Stellvertreter: Sigmar Gabriel, Dieter Schulte Geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Geschäftsführer: Dr. Roland Schmidt Kuratorium

Zentrale Aufgaben Politische Bildung Internationale Zusammenarbeit Wissenschaftliche Arbeit Verwaltung

Politische Akademie Gesellschaftspolitische Dialog Ostdeutschland ** Internationale Internationaler Dialog ** Studienförderung Historisches Wirtschafts- und Finanzen und Personal- und Information Entwicklungs- Forschungszentrum Sozialpolitik Organisation ** Sozialwesen Prof. Dr. Thomas Meyer zusammenarbeit ** (Wissenschaftlicher Leiter) Reinhard Weil Frank D. Karl Uwe Ziegler Dr. Ernst-J. Kerbusch Pia Bungarten Dr. Manuela Erhart Prof. Dr. Dieter Dowe Dr. Michael Dauderstädt Dr. Joachim Schubert Dr. Jürgen Brummel (Geschäftsführender Leiter)

Kommunikation und Berliner Politische Bildung Forum Politik und Afrika Westliche Industrieländer** Auswahl Sozial- und Zeitgeschichte Arbeit und Sozialpolitik Controlling und Grundsatzfragen * ** Akademiegespräche in Nordrhein-Westfalen, Gesellschaft ** Dr. Werner Puschra Michael Meier Reineke Schmoll-Eisenwerth Prof. Dr. Dieter Dowe Ruth Brandherm Organisation Albrecht Koschützke Interkultureller Dialog ** Hessen und Rheinland-Pfalz Anne Seyfferth Gewerkschaftsbeauftragter: Peter König Dr. Roland Schwartz Dr. Johannes Kandel Dr. Rudolf Traub-Merz Mittel- und Osteuropa ** Förderung Archiv der sozialen Günther Schultze Regionale Gesprächskreise Forum Berlin ** Dr. Reinhold Sohns Marianne Braun Demokratie Informationstechnologien Pressestelle Bonn Redaktion Barbara Stiegler Albrecht Koschützke Frank D. Karl Dr. Irina Mohr Asien und Pazifik Dr. Martin Gräfe Prof. Dr. Michael Schneider Peter Bujny Neue Gesellschaft / Dr. Beate Bartoldus Internationale Josef Minzenbach Wirtschaftspolitik Pressestelle Berlin ** Frankfurter Hefte ** Landesbüro Landesbüros Gewerkschaftsbeauftragter: Politikanalyse ** Adalbert Schlag Bibliothek Hannelore Hausmann Finanzbuchhaltung Peter Donaiski Dr. Norbert Seitz Niedersachsen (Hannover) Brandenburg (Potsdam) Dr. Heinz Bongartz Dr. Gero Maaß Dr. Rüdiger Zimmermann Helmut Weber Carola Marten-Voigt Studienbegleitende Stv.: Rainer Gries Zentrale Aufgaben * ** Akademiegespräche Bonn Egmond Eckardt Eugen Meckel Redaktion Internationale Projektabrechnung Inland Lateinamerika und Karibik Förderung und Gisela Zierau Mecklenburg-Vorpommern Politik und Gesellschaft Karl-Marx-Haus Trier Dieter Eisert Dr. Michael Domitra Regionalbüro Dörte Wollrad Nachkontakte (Schwerin) Dr. Dietmar Dirmoser Prof. Dr. Beatrix Bouvier Gewerkschaftsbeauftragte: Stephan Meuser Revision * Akademie Management Rheinland-Pfalz/Saarland Dr. Erik Gurgsdies Projektabrechnung Ausland und Politik (Mainz) Kristina Birke Koordinationsaufgaben ** Christina Schildmann Lothar Krechel Karl-Heinz Spiegel Rolf Mantowski Sachsen Brigitte Juchems Gewerkschaften: Tagungsstätte Venusberg Dresden: Christoph Wielepp Naher und Mittlerer Osten, Constantin Grund Hausmanagement Datenschutz * Akademie für Soziale Leipzig: Matthias Eisel Nordafrika ** Ingeborg Hensel Diana Lohmann Volker Ninnemann Demokratie Chemnitz: Karl-Heinz Becher Dr. Andrä Gärber Sabine Burch Koordination Konferenz- Christian Krell Sachsen-Anhalt Gewerkschaftsbeauftragter: zentrum Berlin ** (Magdeburg) Dr. Ralf Melzer JournalistenAkademie Heiner Naumann Carla Schulte-Reckert Astrid Becker Entwicklungspolitik ** Thüringen (Erfurt) Christiane Kesper OnlineAkademie Michael Schultheiß Grundsatzaufgaben Dr. Peter Hurrelbrink Menschenrechte: Forum Jugend und Politik Daniela Hinze Nicole Breyer Globalisierung: Dr. Thomas Manz KommunalAkademie Globale Sicherheit: Forum NRW Marc Saxer Zentrale Projekte und Gesprächskreise ** Wolfgang Gisevius Kompass 2020: Regionalbüros Dr. Jochen Steinhilber Zivile Konfliktbearbeitung: Arbeit – Betrieb – Politik Gesellschaftliche Forum Soziale Demokratie Internationale Politik Politik und Medien Julius-Leber-Forum Michèle Auga Helmut Weber Integration Prof. Dr. Thomas Meyer Dr. Gero Maaß Beate Martin (Schleswig-Holstein, Evaluierung: Arbeit und Qualifizierung Franziska Richter Für Demokratie – Kocheler Kreis für Rechtspolitischer Dialog Hamburg, Bremen) Kristina Birke Dr. Stefanie Elies Ruth Brandherm Forum Europa Gegen Rechts Wirtschaftspolitik Dr. Irina Mohr Nachkontakte international: Michael Meier Dr. Dietmar Molthagen Dr. Michael Dauderstädt Fritz-Erler-Forum Stuttgart Sohel Ahmed Berliner Forum Wissen- Sozialpolitik Dr. Felix Schmidt schaft und Innovation Forum Familienpolitik Geschichte Kommunalpolitik Peter König Koordinationsaufgaben Marei John Anne Seyfferth Prof. Dr. Dieter Dowe Wolfgang Gisevius Sozialwissenschaften BayernForum (München) Gewerkschaften: Dr. Eva Brehm/Horst Schmidt Dr. Heinz Bongartz Bildungsforum21 Forum Frauen- und Globalisierung Managerkreis Frank D. Karl Regensburg Medien und Kommunikation: Gisela Zierau Genderpolitik Dr. Thomas Manz Dr. Max Brändle + Staatsmodernisierung Harald Zintl Evelyn Ehrlinspiel Bürgergesellschaft und Anne Seyfferth Grundwerteforum21 Birgit Schultz Dr. Irina Mohr Gender: aktivierender Staat Forum Innere Sicherheit Prof. Dr. Thomas Meyer Migration und Integration Transatlantischer Dialog Kurt-Schumacher-Akademie Astrid Ritter-Weil Bad Münstereifel Albrecht Koschützke Dr. Irina Mohr Innovative Günther Schultze Judith Schwedthelm Dr. Helmut Mörchen Entwicklungspolitischer Forum Jugend und Politik Verkehrspolitik Mittelstand Verbraucherpolitik Dialog Anne Seyfferth Dr. Michael Dauderstädt Helmut Weber Gesellschaft für Politische * Direkt dem Geschäftsführer unterstellt Hannelore Hausmann ** Organisationseinheiten befinden sich Christiane Kesper Bildung e.V. *** Forum Kultur und Politik Islam und Gesellschaft Netzwerk Bildung Zukunft der Demokratie ganz oder teilweise in Berlin (Akademie Frankenwarte, Dr. Irina Mohr Dr. Johannes Kandel Marei John Prof. Dr. Thomas Meyer Würzburg) *** Durch FES gefördert Georg Rosenthal Georg-von-Vollmar- Akademie e.V. *** (Kochel am See/München) Dr. Heiko Tammena

7 7 ANHANG JAHRESABSCHLUSS ZUM 3 1. DEZEMBER 2 0 0 5 BILANZ

Aktiva Stand Zugänge Abschreibungen Umbuchungen Stand Stand 01.01.2005 31.12.200 1.12.2004 € € € € € € A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögens- gegenstände und Sachanlagen 1. Immaterielle Vermögens- gegenstände 267.016,00 194.746, 1.228,0 84.135,71 794.670,00 7.016,00 . Grundstücke und Bauten 68.391.023,04 10.205,79 1.989.579,83 0,00 .411.649,00 8.391.023,04 . Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.048.325,72 1.031.020,95 1.099.663,32 130.796,70 .110.480,0 .048.325,72 . Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 520.331,38 .100,99 0,00 – 714.932,41 159.499,9 0.331,38

72.226.696,14 1.590.074,07 .340.471,20 0,00 70.476.299,01 72.226.696,14

II. Finanzanlagen 16.784.193, 9.988,60 0,00 0,00 17.414.182,13 16.784.193,53

89.010.889,67 .220.062,67 .340.471,20 0,00 87.890.481,14 89.010.889,67

B. Zweckgebundenes Vermögen 18.089.412,47 14.748.837,49

C. Umlaufvermögen I. Vorräte 0,00 14.134,64 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 7.353.515,59 .281.439,48 III. Wertpapiere .402.049,02 7.793.228,88 IV. Kassenbestand, Bundes- bankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten .911.908,68 .729.924,67

18.667.473,29 19.818.727,67

D. Rechnungsabgrenzungsposten 9.569,58 0.587,54

124.656.936,48 123.629.042,37

Treuhandvermögen: € 1.119.647,67 (Vj. € 1.098.561,33)

7 8 JAHRESABSCHLUSS ZUM 3 1. DEZEMBER 2 0 0 5

Passiva Stand Zuführungen Umbuchungen Entnahmen/ Stand Stand 01.01.2005 Auflösungen 1.12.200 1.12.2004 € € € € € € A. Rücklagen I. Allgemeine Rücklagen 38.820.549,05 767.410,64 0,00 0,00 .587.959,69 .820.549,05 II. Rücklage für Investitionen 6.000.000,00 0,00 0,00 0,00 .000.000,00 .000.000,00 III. Rücklagen gemäß § 58 Nr. 7a AO 5.307.000,00 764.000,00 .071.000,00 .307.000,00

.127.549,05 1.531.410,64 0,00 0,00 7.658.959,69 .127.549,05

B. Sonderposten aus Zuwendungen für Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 267.016,00 194.746, 84.135,71 1.228,05 794.670,00 7.016,00 II. Grundstücke und Bauten 50.318.142,65 10.204,79 0,00 1.497.780,57 8.830.566,87 0.318.142,65 III. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.556.352,10 880.637,53 130.796,70 944.517,0 .623.269,30 .556.352,10 IV. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 520.331,38 .100,99 – 714.932,41 0,00 159.499,9 0.331,38

.661.842,13 1.439.689,65 0,00 .693.525, .408.006,1 .661.842,13

C. Sonderposten zum zweck- gebundenen Vermögen 18.089.412,47 14.748.837,49

D. Rückstellungen 2.355.116,00 .409.959,00

E. Verbindlichkeiten I. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4 .794,22 156,25 II. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 103.173,00 12.930,03 III. Sonstige Verbindlichkeiten 726.572,8 87.725,73

834.540,04 800.812,01

F. Rechnungsabgrenzungsposten .310.902,1 .880.042,69

124.656.936,48 123.629.042,37

Treuhandverpflichtung: € 1.119.647,67 (Vj. € 1.098.561,33)

7 9 ANHANG JAHRESABSCHLUSS ZUM 3 1. DEZEMBER 2 0 0 5 EINNAHMEN- UND AUSGABENRECHNUNG FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS 3 1. DEZEMBER 2 0 0 5

2005 2004 € € € €

1. Projektgebundene Zuwendungen a) Zuwendungen der Bundesministerien 106.383.099,40 100.053.163,96 b) Zuwendungen der Länder und anderer Gebietskörperschaften 2.608.944,54 2.762.723,60 c) Sonstige Zuwendungen 4.876.499,88 113.868.543,8 .463.899,38 106.279.786,94 2. Spenden a) Allgemeine Satzungszwecke 421.541,68 394.832,35 b) Wissenschaftliche Zwecke 208.500,00 172.900,00 c) Solidaritätsfonds der Studienförderung 235.923,19 865.964,87 226.472,05 794.204,40 3. Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens aus Zuwendungen für Anlagevermögen .693.525,65 .632.844,87 4. Teilnehmergebühren 885.510,94 855.672,94 5. Sonstige Erträge 1.499.445,36 .691.311,27 119.812.990,64 113.253.820,42 6. Aufwendungen aus der satzungsmäßigen Tätigkeit a) Stipendien an deutsche und ausländische Studenten 11.400.781,53 11.519.192,45 b) Staatsbürgerliche und gesellschaftspolitische Bildungsarbeit 18.698.291,66 18.461.024,08 c) Internationale Zusammenarbeit, Völkerverständigung und Partnerschaft zu den Entwicklungsländern 66.749.680,91 60.659.516,63 d) Forschungsprojekte 6.883.043,73 6.914.517,32 e) Förderung von Kunst und Kultur 296.098,05 104.027.895,88 185.307,81 97.739.558,29 7. Abschreibungen .340.471,20 .308.306,82 8. Zuführung zum Sonderposten aus Zuwendungen für Anlagevermögen 1.439.689,65 864.135,60 9. Sonstige Betriebs- und Verwaltungsaufwendungen 10.799.873,76 10.131.270,96 10. Mehreinnahmen (Vj. Mindereinnahmen) aus laufendem Betrieb 2 05.060,15 1.210.548,75 11. Finanzergebnis 1.363.107,57 792.405,92 12. Ergebnis der gewöhnlichen Vereinstätigkeit 1.568.167,72 .002.954,67 13. Außerordentliches Ergebnis – 36.757,08 – 2.451,18 14. Mehreinnahmen 1.531.410,64 .000.503,49 15. Zuführung Allgemeine Rücklagen (Vj. Entnahme) 767.410,64 1.711.451,94 16. Zuführung zur Rücklage gemäß § 58 Nr. 7a AO 764.000,00 289.051,55 Jahresergebnis 0,00 0,00

Der Personalaufwand von € 39.393.965,78 (Vj. € 40.594.373,15) ist vollständig den Aufwendungen aus der satzungsmäßigen Tätigkeit und den sonstigen Betriebs- und Verwaltungsaufwendungen zugeordnet.

8 0 JAHRESABSCHLUSS ZUM 3 1. DEZEMBER 2 0 0 5 JAHRESABSCHLUSS ZUM 3 1. DEZEMBER 2 0 0 5 BESCHEINIGUNG

An den Vorstand der Friedrich-Ebert-Stiftung e.V.: Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Einnahmen- und Ausgabenrechnung sowie Bilanz – unter Zugrundelegung der Buchführung der Friedrich- Ebert-Stiftung e.V., Bonn-Bad Godesberg, für das Vereinsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2005 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung des Jahresabschlusses nach den gesetzlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter des Vereins. Der Vorstand stellt den Jahresabschluss auf Basis der doppelten Buchführung nach weitgehend kaufmännischen Grundsätzen auf. Die Buchführung lehnt sich an Vorschriften und daraus abgeleiteten Regelungen der Bundeshaushaltsordnung an und enthält kameralistische Elemente. Abweichungen zu allgemeinen handelsrechtlichen Vorschriften erfolgen insbesondere durch Verzicht auf den Ansatz von Rückstellungen, der Buchung von Anlagezugängen bei Zahlung und bei Periodenabgrenzungen mit Abrech- nungsreichweite nur für das Berichtsjahr. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahres­ abschluss unter Zugrundelegung der Buchführung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung des IDW-Prüfungsstandards Prüfung von Vereinen (IDW PS 750) vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu pla- nen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des Jahresabschlusses wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicher- heit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Tätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Vereins sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung und Jahresabschluss überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prü- fung umfasst die Beurteilung der angewandten Grundsätze zur Rechnungslegung und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften. Düsseldorf, den 8. September 2006 WUG Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatungsgesellschaft mbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

(Gernhardt) (Bicher) Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Im Sinne der Empfehlungen der vom Bundespräsidenten berufenen Kommission unabhängiger Sachverständiger vom 17. Februar 1993 (BT-Drs. 12/4425) veröffentlichen wir in Ergänzung des vorstehenden Jahresabschlusses folgende Daten für das Geschäftsjahr 2006 (Stand 31.12.2006): ● Zahl der Personalstellen im Vergleich zum Vorjahr Stand 31.12.2005 Stand 31.12.2006 Mitarbeiter(innen) der Zentrale in Bonn 323 320 Mitarbeiter(innen) der Zentrale in Berlin 76 87 Mitarbeiter(innen) in den Bildungszentren und Außenbüros in Deutschland 84 92 Auslandsmitarbeiter(innen) 88 92 insgesamt: 571 591 ● Zahl und Art der Führungspositionen, die mit Mitgliedern des Deutschen Bundestages, der Landtage und der Bundes- oder Landesregierungen oder der Bundes- oder Landesparteivorstände besetzt waren (Stand: 31.12.2006): Vorstand der Stiftung: von 11 Mitgliedern sind: – acht Mitglieder ohne o.a. Führungsfunktionen – zwei Mitglieder im Deutschen Bundestag (zugleich ein Mitglied der Bundesregierung) – ein Mitglied einer Landesregierung (zugleich Mitglied eines Landesparlaments sowie eines Bundes- und Landesparteivorstandes) Geschäftsführung und Abteilungsleitungen der Stiftung: Keine(r) in einer der o.a. Führungspositionen. Den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes und des Parteiengesetzes zur Sicherung der Unabhängigkeit der politischen Stiftungen wird auf Grundlage der gemeinsamen Erklärung der politischen Stiftungen Rechnung getragen. Hiernach üben „der Vorsitzende des Vorstands, der Vorstandssprecher, der geschäftsführende Vorsitzende, das geschäftsführende Vorstandsmitglied und der Schatzmeister einer politischen Stiftung (...) in der jeweils nahestehenden Partei keine vergleichbare Funktionen aus.“

8 1 ANHANG ZUSÄTZLICHE ERLÄUTERUNGEN ZUR EINNAHMEN- UND AUSGABENRECHNUNG

Projektbezogene Zuwendungen Die Bundesländer und andere Gebietskörper- aus Zuwendungen für Anlagevermögen“ entspre- Bei den projektbezogenen Zuwendungen war das schaften gewährten zweckbestimmte Zuwen- chend der Abschreibung erfolgswirksam aufge- Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammen- dungen zur Deckung regional bezogener direkter löst. arbeit und Entwicklung auch im Jahr 2005 größter Veranstaltungskosten für gesellschaftspolitische Die sonstigen Erträge umfassen Erlöse aus der € einzelner Zuwendungsgeber. Bildungsarbeit. Mit 1,7 Mio ist das Land Nord­ Durchführung von Gast- und Fremdveranstaltun- rhein-Westfalen der größte Zuwendungsgeber. 55,5 Mio € wurden für die Förderung gesell- gen sowie aus den Kantinenbetrieben in Bonn und Die Zuwendung erfolgt für gesellschaftspolitische € schafts- und strukturpolititischer Maßnahmen zu- in den Bildungsstätten (insgesamt 489 T ), Erlöse Bildungsarbeit, u.a. im Rahmen des Weiterbil- € gewendet. aus dem Verkauf von Anlagegütern (368 T ), Er- dungsgesetzes. träge aus Vermietung und Verpachtung (47 T€), Dies umfasst insbesondere: Zu den sonstigen Zuwendungsgebern zählt der Publikations- und Eintrittserlöse (117 T€) sowie ● Aufbau und Festigung demokratischer Struktu- Deutsche Bundestag mit 762 T€ für die Aufberei- Kostenerstattungen und sonstige Erträge in Höhe ren auf der Basis gleichberechtigter Beteiligung tung und Erhaltung zeitgeschichtlich bedeutender von insgesamt 479 T€. aller Bevölkerungsgruppen. Archivalien im Archiv der sozialen Demokratie, so- Die unter „Aufwendungen aus der satzungsmä- € ● Förderung einer eigenständigen, ökologisch wie mit 24 T für Internationale Parlaments- ßigen Tätigkeit“ genannten Positionen beziehen nachhaltigen und sozial gerechten wirtschaftlichen ­Praktika. sich auf die im Textteil des vorangegangenen Jah- Entwicklung Die Europäische Kommission wandte 598 T€ für resberichtes für 2005 beschriebenen Aktivitäten. ● Intensivierung der regionalen und internatio­ Entwicklungsmaßnahmen zu, davon u.a 503 T€ Sie enthalten auch die mit der Durchführung die- nalen Verständigung und friedlichen Zusammen- im Nahen Osten und 91 T€ in Afrika. Darüber hin- ser Aufgaben unmittelbar verbundenen Personal-, arbeit. aus erhielt die FES 76 T€ für Forschungsprojekte. Verwaltungs- und Betriebskosten. Zusätzlich zu den genannten Projektmitteln wur- Zur Durchführung entwicklungspolitischer Maß- Der Personalaufwand für Inlandsmitarbeiter und den 8,7 Mio € als Verwaltungskostenzuschüsse nahmen im Ausland wurden von verschiedenen für die zeitlich befristet angestellten Aushilfen be- gewährt. Organisationen vor Ort insgesamt 1,5 Mio € zuge- trug insgesamt 27,1 Mio € und setzt sich wie folgt wendet. € Das Bundesministerium des Innern ist Zuwen- zusammen: Lohn- und Gehaltskosten 21,1 Mio , dungsgeber des Globalzuschusses zur gesell- Die Zuwendungen aller übrigen sonstigen Zuwen- Sozialabgaben und sonstige soziale Aufwen- € schaftspolitischen und demokratischen Bildungs- dungsgeber umfassen die Summe von 1,9 Mio €. dungen 6,0 Mio . arbeit von 28,0 Mio €. Der Zuschuss wird für die In den Ausgaben für Stipendien an deutsche und Sonstige Einnahmen und Ausgaben satzungsmäßigen Aufgaben der Friedrich-Ebert- ausländische Studenten sind Betreuungsmaß- Stiftung gewährt, die sie im Inland erfüllt, insbe- Die zur Finanzierung von aktivierungspflichtigen nahmen für die Stipendiaten (Seminarveranstal- sondere für die Durchführung von Seminaren, Aufwendungen gewährten Zuschüsse werden ab tungen und Exkursionen) von 710 T€ enthalten. 1986 für Baumaßnahmen und ab 1991 auch für Tagungen und Kolloquien, die Beschaffung von Die Ausgaben für die staatsbürgerliche und gesell- das übrige Anlagevermögen als Sonderposten aus Lehr- und Lernmitteln sowie die Vergabe von schaftspolitische Bildungsarbeit beziehen sich auf Zuwendungen für Anlagevermögen passiviert (sie- ­Forschungsvorhaben mit gesellschaftspolitischer Seminarveranstaltungen, Tagungen, Kolloquien, he Bilanz). Dieser Sonderposten wird in der Positi- Zielsetzung, vor allem auf dem Gebiet der Bil- Kongresse und Ausstellungen. Diese fanden in on „Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens dungsforschung. Der Zuschuss dient auch der den Häusern in Berlin und Bonn sowie in der stif- ­Finanzierung der dazu gehörenden Personal- und tungseigenen Akademie und in angemieteten Ver- Verwaltungskosten, sowie der Betriebs- und Un- Eigene Einnahmen und Spenden anstaltungsorten in der gesamten Bundesrepublik terhaltungskosten aller zur FES gehörenden bau- Die privaten Spenden für die allgemeinen und statt. lichen Einrichtungen. wissenschaftlichen Satzungszwecke der Stiftung Die Position „Internationale Zusammenarbeit, Völ- Das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie für den Solidaritätsfonds der Studienför- kerverständigung und Partnerschaft zu den Ent- € ist mit 7,0 Mio Zuwendungsgeber für die Ver­ derung beliefen sich auf 866 T€. Die Spenden wicklungsländern“ enthält die Ausgaben für die gabe von Stipendien an deutsche Studierende im sind zur Ergänzung der öffentlichen Zuwen- Auslandsarbeit der Stiftung in Entwicklungslän- Grund- oder Aufbaustudium, in der Promotion so- dungen unabdingbar. dern und den Ländern Mittel- und Osteuropas. € wie für Betreuungsmaßnahmen. 973 T wurden 886 T€ wurden als Beiträge durch die Teilneh- Der hier enthaltene Personalaufwand für Aus- darüber hinaus als Verwaltungskostenzuschuss mer an den Bildungsveranstaltungen gezahlt. landsmitarbeiter beträgt 12,3 Mio €. bewilligt. Weitere 1,5 Mio € wurden erlöst durch sonstige Die Fachausgaben der Position „Forschungspro- € Das Auswärtige Amt fördert mit 2,0 Mio die Leistungen der Stiftung (Teilverkauf eines Grund- jekte“ setzen sich zusammen aus 543 T€ für For- Vergabe von Stipendien sowie die Betreuung und stücks, Bewirtungen, Vermietung und Verpach- schungsprojekte und -aufträge sowie 721 T€ für Nachbetreuung ausländischer Studierender und tung, Verkauf von Publikationen und von Repro- Bücher und Zeitschriften der Bibliothek in Bonn Graduierter in der Bundesrepublik. duktionen historischer Fotos, Eintritt für das und des Studienzentrums in Trier sowie für Archi- Weitere 3,0 Mio € werden zur Förderung interna- Karl-Marx-Haus etc.). valien des Archivs der sozialen Demokratie in tionaler gesellschaftspolitischer Maßnahmen zu- Von besonderer Bedeutung sind die Erträge aus Bonn. gewendet. Die Vorhaben dienen dem Informa- den unselbständigen Stiftungen und Treuhand- Die Abschreibungen betreffen das Sachanlagever- tions-, Meinungs- und Erfahrungsaustausch ge- vermögen. Solche Vermögenszuflüsse aufgrund mögen der Stiftung, das zum 31.12.2005 70,5 sellschaftlicher Schlüsselgruppen. 191 T€ wurden von Testamenten oder Schenkungen stellen eine Mio € betrug (siehe Bilanz). darüber hinaus für Maßnahmen in Südosteuropa ganz besondere Verpflichtung für die Stiftung bewilligt. 246 T€ erhielt die Stiftung als Demokra- Zur Position „Zuführung zum Sonderposten...“ dar. Mit den Erträgen aus diesen Vermögen kön- tisierungshilfe für den Irak. siehe Bilanz, Passiva, B I - IV. nen im Sinne und im Namen der Spender Aufga- Die „Sonstigen Betriebs- und Verwaltungsaufwen- Als Verwaltungskostenzuschüsse wurden darüber ben dauerhaft übernommen werden, für die öf- hinaus 800 T€ gewährt. dungen“ enthalten die Personal-, Verwaltungs- fentliche Mittel sonst nicht ausreichend zur Ver- und Betriebskosten der Gemeinkostenstellen in fügung stehen. den Häusern in Bonn und Berlin.

8 2 JAHRESABSCHLUSS ZUM 3 1. DEZEMBER 2 0 0 5 GESAMTÜBERSICHT DER IM HAUSHALT 2 0 0 7 ZU ERWARTENDEN EINNAHMEN UND AUSGABEN

Stand: 15. Januar 2007

I. Einnahmen € 1. Zuwendungen und Zuschüsse Zuwendungen der Bundesministerien 108.720.000 Zuwendungen der Länder und anderer Gebietskörperschaften 2.409.000 Sonstige Zuwendungsgeber 3.131.000 2. Spenden 800.000 3. Teilnehmergebühren 902.000 4. Sonstige Einnahmen 1.220.000

II. Ausgaben 1. Aufwendungen aus der satzungsmäßigen Tätigkeit / Projektausgaben Förderung von Studenten und Graduierten 12.350.000 Staatsbürgerliche und gesellschaftspolitische Bildungsarbeit (Tagungen und Seminare) 19.638.000 Internationale Zusammenarbeit 63.331.000 Veröffentlichungen Forschungsprojekte 6.836.000 Förderung von Kunst und Kultur 313.000 Sonstige Projektausgaben 2. Personalaufwand für Inlandsmitarbeiter* 3. Sächliche Verwaltungsaufgaben Sonstige Betriebs- und Verwaltungskosten 10.911.000 4. Sonstige Betriebsaufwendungen 5. Übrige Ausgaben 6. Ausgaben für Investitionen / Aufwendungen für Abschreibungen 3.803.000

III. Voraussichtliches Jahresergebnis 0

* Der Personalaufwand für Inlandsmitarbeiter ist bereits in den Positionen 1 (Aufwendungen aus der satzungsmäßigen Tätigkeit / Projektausgaben) und  (Sächliche Verwaltungsaufgaben) enthalten. Der Personalaufwand für Inlandsmitarbeiter beträgt insgesamt: 7.470.000 € Darin sind für Löhne und Gehälter enthalten: 21.382.937 € Die sozialen Abgaben betragen: 6.087.063 €

8 3 ANHANG ZUM SELBSTVERSTÄNDNIS DER POLITISCHEN STIFTUNGEN

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, Fried­ ● durch Vermittlung politischer Bildung Es gehört zum Selbstverständnis der Poli­ rich-Ebert-Stiftung, Heinrich-Böll-Stif- die Beschäftigung der Bürger mit poli- tischen Stiftungen, ihre Ressourcen mit ­tung, Friedrich-Naumann-Stiftung und tischen Fragen anzuregen sowie ihr größtmöglichem Nutzen einzusetzen die Hanns-Seidel-Stiftung haben ihr politisches Engagement zu fördern und darüber öffentlich Rechenschaft zu Selbstverständnis formuliert und ihren und zu vertiefen; legen. Die Information der Öffentlichkeit Standort bestimmt. Ihre gemeinsame über ihre Tätigkeit und die Verwendung ● durch Wissenschaftsförderung, poli- Erklärung ist Selbstverpflichtung und ihrer Mittel ist eine selbstgesetzte Ver- tische Forschung und Beratung Information der Öffentlichkeit zugleich. pflichtung der Politischen Stiftungen Grundlagen politischen Handelns zu und stärkt das öffentliche Vertrauen in Nachfolgend die Zusammenfassung der erarbeiten sowie den Dialog und ihre Arbeit. Auch aus diesem Grund sind Erklärung: Wissenschaftstransfer zwischen die Politischen Stiftungen übereinge- Wissenschaft, Politik, Staat und Die Konrad-Adenauer-Stiftung, Friedrich- kommen, die Empfehlungen der vom Wirtschaft zu vertiefen; Ebert-Stiftung, Friedrich-Naumann-Stif­ Bundespräsidenten berufenen Kommis- tung, Hanns-Seidel-Stiftung und die ● die geschichtliche Entwicklung der sion unabhängiger Sachverständiger auf- Heinrich-Böll-Stiftung sind die der Parteien sowie der politischen und zugreifen, ohne insoweit auf eine etwai- Christlich Demokratischen Union sozialen Bewegungen zu erforschen; ge gesetzliche Regelung zu warten. In Deutschlands, der Sozialdemokratischen ● mit Stipendien und studienbeglei- dieser Gemeinsamen Erklärung stellen Partei Deutschlands, der Freien Demo- tenden Programmen die wissenschaft- sie ihr Selbstverständnis insbesondere im kratischen Partei, der Christlich Sozialen liche Aus- und Fortbildung begabter Hinblick auf die staatliche Finanzierung Union in Bayern und der Bundespartei junger Menschen zu fördern; ihrer Arbeit und die öffentliche Rechen- Bündnis 90/Die Grünen nahestehenden schaftslegung dar. Politischen Stiftungen. Mit der Wahr- ● durch Veranstaltungen, Stipendien Der vollständige Text kann bei der nehmung ihrer satzungsmäßigen Auf­ und Pflege und Erhalt von Kultur- ­Friedrich-Ebert-Stiftung angefordert wer- gaben wollen sie zur Gestaltung der Zu- werken Kunst und Kultur zu fördern; den. kunft unseres Gemeinwesens beitragen. ● durch Informationen und internatio- Ihre gesellschaftspolitische und demo- nale Begegnungen die europäischen Telefon 0228 8830 kratische Bildungsarbeit, Information Einigungsbestrebungen zu unterstüt- Telefax 0228 883432 und Politikberatung im In- und Ausland, zen und zur Völkerverständigung [email protected] die auf den Prinzipien der freiheitlich de- beizutragen; mokratischen Grundordnung aufbauen ● mit Programmen und Projekten ent- und den Grundsätzen der Solidarität, wicklungspolitische Hilfe zu leisten Subsidiarität und gegenseitigen Toleranz und zum Aufbau demokratischer, frei- verpflichtet sind, haben insbesondere heitlicher und rechtsstaatlicher Struk- zum Ziel: turen, die den Menschen- und Bürger- rechten verpflichtet sind, beizutragen.

8 4 MITGLIEDER DES VORSTANDES UND DES VEREINS MITGLIEDER DES MITGLIEDER DES VORSTANDES VEREINS

Stand: April 2007 Stand: April 2007

Vorsitzende: Prof. Dr. Detlev Albers Prof. Dr. Susanne Miller Dr. Dr. Werner Müller Anke Fuchs Prof. Franz Müntefering Kurt Beck Kurt Neubauer Karl Benke Prof. Dr. Peter von Oertzen Stellvertretende Vorsitzende: Prof. Dr. Helmut Berding Dr. Christine Bergmann Konrad Porzner Sigmar Gabriel Prof. Dr. Peter Brandt Joachim Poß Ernst Breit Dr. Diether Posser Dieter Schulte Anneliese Brost Prof. Dr. Christa Randzio-Plath Anke Brunn Dr. h.c. Hermann Rappe Ilse Brusis Karl Ravens Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Heinz Bühringer Walter Riester und Geschäftsführer: Dr. Harald Ringstorff Dr. Jürgen Burckhardt Prof. Dr. Roland Schmidt Dr. h.c. Norbert Burger Wolfgang Roth Dr. Bernhard Bußmann Prof. Heinz Ruhnau Wolf-Michael Catenhusen Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis Mitglieder: Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin Dr. Harald Schartau Dr. Christine Bergmann Heide Dörrhofer-Tucholski Günter Schlatter Prof. Dr. Peter Brandt Prof. Dr. Dr. Jürgen Burckhardt Dr. Sabine Kaspereit Hans Eichel Dr. Roland Schmidt Hans-Ulrich Klose Gernot Erler Dr. Werner Müller Dr. Rolf-J. Freyberg Wilhelm Schmidt Matthias Platzeck Anke Fuchs Hubertus Schmoldt Sigmar Gabriel Prof. Dr. Hans-Peter Schneider Irmgard Gaertner-Fichtner Dr. Herbert Schnoor Reinhard Grätz Ehrenvorsitzender: Prof. Dr. Helga Grebing Gerhard Schröder Dr. Günter Grunwald Günter Schröder Holger Börner † Karl Haehser Prof. Dr. Richard Schröder Prof. Dr. Friedrich Halstenberg Dr. Manfred Schüler Nina Hauer Dieter Schulte Dr. Peter Schulz Anschrift für Vorstand, Dr. Günter Heidecke Verein und Kuratorium: Dr. Horst Heidermann Dr. h.c. Erich Schumann Luise Herklotz Dr. Diether Hoffmann Heide Simonis Postadresse: Prof. Dr. Uwe Holtz Prof. Dr. Karl-Heinz Sohn Reinhard Höppner Michael Sommer Friedrich-Ebert-Stiftung Rudolf Sperner 53170 Bonn Alois Hüser Dr. Wolfgang Spieker Hedda Jungfer Dr. Frank-Walter Steinmeier Sabine Kaspereit Haus-/Lieferadresse: Dr. Hans-Ulrich Klose Dr. Peter Struck Friedrich-Ebert-Stiftung Dr. Henning Voscherau Godesberger Allee 149 Prof. Dr. Hans-Jürgen Krupp Dr. Klaus Wedemeier 53175 Bonn Klaus-Dieter Kühbacher Prof. Dr. Carl Friedrich Freiherr von Dr. Gerlinde Kuppe Weizsäcker Prof. Ernst Welteke Dr. Klaus Dieter Leister Dr. Bettina Wieß Karl Liedtke Dr. Monika Wulf-Mathies Dr. Jürgen Linde Dr. Christoph Zöpel Willi Lojewski Dr. Anke Martiny Hans Matthöfer Hans Mayr

8 5 ANHANG MITGLIEDER DES MITGLIEDER DES KURATORIUMS AUSWAHL- Stand: April 2007 AUSSCHUSSES

Stand: April 2007

Vorsitzende: Ehrenvorsitzender:

Ingrid Matthäus-Maier Prof. Dr. Helmut Berding

Mitglieder: Vorsitzende:

Wolfgang Altenburg Prof. Dr. Hans-Jürgen Krupp Prof. Dr. Helene Harth Reinhard Appel Richard Becker Karl Liedtke Dr. Wilhelm Bender Hans Matthöfer Stellvertretender Vorsitzender: Prof. Dr. Helmut Berding Hans Mayr Hans-Gottfried Bernrath Prof. Dr. Jürgen Keßler Siegfried Bleicher Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin Dr. Rolf Böhme Karl Otto Pöhl Prof. Dr. Friedrich Buttler Dr. Winfried Polte Mitglieder: Wolf-Michael Catenhusen Barbara Prammer Wolfgang Clement Dr. h.c. Hermann Rappe Prof. Dr. Ingo Balderjahn Harro Uwe Cloppenburg Steffen Reiche Prof. Silvia Beck Dr. Christa Czempiel Dr. h.c. Prof. Dr. Rudolf Boch Dr. Klaus von Dohnanyi Edzard Reuter Prof. Dr. Monika Böhm Rudolf Dreßler Prof. Dr. Gerhard A. Ritter Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Brüggemeier Gertrud Ebert Peter Rühmkorf Dr. Michael Dauderstädt Helga Elstner Karin Schubert Prof. Dr. Maria Diedrich Dr. Ursula Engelen-Kefer Klaus Schütz Dr. Manuela Erhart Dr. Dr. Mário Soares Prof. Dr. Hermann Frister Dr. Prof. Dr. Hartmut Soell Prof. Dr. Heinz P. Galler Ingeborg Friebe Rudolf Sperner Prof. Dr. Wolfgang Glatzer Berndt von Staden Dr. Uwe Gottschalk Ingrid Häußler Karl Starzacher Prof. Dr. Harald Hagemann Dr. Peter Heinemann Prof. Dr. Johano Strasser Prof. Dr. Hans-Werner Hahn Helmut Hubacher Helmut Teitzel Dr. Peter Hantel Roland Issen Dr. Gerald Thalheim Prof. Dr. Rainer Hendler Gerhard Jochum Wolfgang Tiefensee Prof. Dr. Wolfgang Honnen Prof. Dr. Karl Kaiser Dr. Gottfried Timm Dr. Hans-Gerhard Husung Dr. Karl Kauermann Dr. Hans-Jochen Vogel Prof. Dr. Eva Irle Prof. Dr. Jürgen Kocka Gerd Walter Dr. Thomas Keidel Prof. Dr. Heiko Körner Gerd E. Weers Dr. Ernst-J. Kerbusch Prof. Tomas Kosta Dr. Rosemarie Wilcken Dr. Susanne Koch Ursula Kraus Prof. Dr. Irmgard Wilharm Prof. Dr. Wolfgang Krieger Prof. Dr. Jürgen Kromphardt Dr. Monika Wulf-Mathies Evelin Manteuffel Dr. Regine Mehl Prof. Dr. Nils Metzler-Nolte Prof. Dr. Anita Pfaff Petra Popp Prof. Dr. Walter Reese-Schäfer Dr. Michael Schmidt Dr. Petra Schmitt-Frister Dr. Ilja-Kristin Seewald Dr. Katharina C. Spieß Prof. Dr. Thomas Stamm-Kuhlmann Dr. Ralf Stegner Dr. Kurt Stenzel Dr. Jutta Stern Prof. Dr. Franz Streng Prof. Dr. Irmgard Wilharm Prof. Dr. Bernd Witte

8 6 VERTRAUENSDOZENTEN VERTRAUENSDOZENTEN

Stand: April 2007

Aachen, Technische Hochschule Bielefeld, Universität Düsseldorf, Fachhochschule Dr. Günter Berg Prof. Dr. Thomas Dorfmüller Prof. Dr. Gisela Losseff-Tillmanns Prof. Dr. Max Kerner Prof. Dr. Alfred Greiner Düsseldorf, Universität Prof. Dr. Helmut König Prof. Dr. Heinz-Gerhard Haupt Prof. Dr. Holger Afflerbach Prof. Dr. Emanuel Richter Dr. Christopher Kopper Prof. Dr. Helmut Frister Prof. Dr. Hermann Wagner Prof. Dr. Jan Wirrer Prof. Dr. Gerd Krumeich Augsburg, Universität Bochum, Universität Prof. Dr. Dr. Alfons Labisch Prof. Dr. Valentin Kockel Prof. Dr. Bernd Faulenbach Prof. Dr. Karl Vorlaufer Prof. Dr. Anita Pfaff Prof. Dr. Traugott Jähnichen Prof. Dr. Bernd Witte Prof. Dr. Dr. Karsten Rudolph Duisburg-Essen, Universität Prof. Dr. Friedrich Pukelsheim Prof. Dr. Nils Metzler-Nolte Prof. Dr. Rolf Dobischat Prof. Dr. Werner Williams Prof. Dr. Ralf Poscher Prof. Dr. Renate Nestvogel Prof. Dr. Klaus Tenfelde Bad Kreuznach Duisburg Prof. Dr. Eberhard Kolb Bonn, Universität Dr. Thomas Reichel Prof. Dr. Dieter Dowe Bayreuth, Universität Eichstätt-Ingolstadt, Universität Prof. Dr. Herbert Popp Prof. Dr. Solvay Gerke Dr. Gunther Hirschfelder Prof. Dr. Stefan Schieren Berlin, Evangelische Fachhochschule Dr. Edith Kürzinger-Wiemann Erfurt, Fachhochschule Prof. Dieter-Peter Weber Prof. Dr. Hans Georg Lehmann Prof. Dr. Klaus Merforth Berlin, Fachhochschule für Technik und Prof. Dr. Karlheinz Niclauß Prof. Dr. Michael Schneider Erfurt, Fachhochschule für Sozialwesen ­Wirtschaft Prof. Dr. Eckhard Giese Prof. Dr. Dr. Volker Boehme-Neßler Dr. Hubert Voigtländer Prof. Dr. Jürgen Keßler Bonn Erfurt, Universität Prof. Dr. Sabine Spelthahn Dr. Ursula Mehrländer Prof. Dr. Manfred Baldus Prof. Dr. Fritz-Wilhelm Neumann Berlin, Fachhochschule für Wirtschaft Braunschweig, Technische Universität Prof. Dr. Holger Rogall Prof. Dr. Ulrich Heyder Erlangen, Universität Prof. Dr. Rainer Jonas Prof. Dr. Alp Sefik Bahadir Berlin, Freie Universität Prof. Dr. Werner K. Blessing Prof. Dr. Rolf-Peter Janz Prof. Dr. Dieter Lüttge Prof. Dr. Hermann Wätzig Prof. Dr. Jürgen Gebhardt Prof. Dr. Dr. hc. Jürgen Kocka Prof. Dr. Bernd Naumann Prof. Dr. Eberhard Sandschneider Bremen, Universität Prof. Dr. Franz Streng Prof. Dr. Ignacio Sotelo Prof. Dr. Robert Francke Prof. Dr. Heiko Weber Prof. Dr. Holm Sundhaussen Prof. Dr. Reinhard Hoffmann Prof. Dr. Peter Kalmbach Erlangen Berlin, Humboldt-Universität Dr. Hans-Peter Böhm, Siemens AG Prof. Dr. Volker Gerhardt Prof. Dr. Hedwig Ortmann Prof. Dr. Bernd Henningsen Prof. Dr. Gerd-Volker Röschenthaler Essen Prof. Dr. Herfried Münkler Prof. Dr. Dieter Senghaas Evelin Manteuffel Prof. Dr. Wolfgang Scholl International University Bremen Flensburg, Universität Prof. Dr. Rainer Schröder Prof. Dr. Günther K. H. Zupanc Prof. Dr. Herbert Bruhn Prof. Dr. Gerhard Werle Prof. Dr. Philipp Genschel Prof. Dr. Uwe Danker Prof. Dr. Heinrich August Winkler Bremen Frankfurt/Main, Universität Berlin, Technische Universität Prof. Dr. Gerd Turowski Prof. Dr. Lothar Brock Prof. Dr. Rolf Grigorieff Chemnitz, Technische Universität Prof. Dr. Volker Dötsch Prof. Dr. Michael Pohst Prof. Dr. Ingwer Ebsen Prof. Dr. Gert G. Wagner Prof. Dr. Rudolf Boch Prof. Dr. Alfons Söllner Prof. Dr. Wolfgang Glatzer Berlin Prof. Dr. Ulfried Neumann Prof. Dr. H. J. Brauns Darmstadt, Technische Universität Prof. Dr. Rudolf Steinberg Dr. Peter Hantel, RA Prof. Dr. Gerd Lautner Prof. Dr. Uwe Rüppel Frankfurt/Main Staatssekretär Dr. Hans-Gerhart Husung, Dr. Ulrich Walter Senatsverwaltung für Wissenschaft, Prof. Dr. Dr. Bert Rürup Forschung und Kultur Dortmund, Universität Frankfurt/Oder, Europa-Universität Viadrina Dr. Ralf Kleindiek Prof. Dr. Wilfried Bos Prof. Dr. Dieter Martiny Gerhard Lechleitner, SPD-Bundestagsfraktion Prof. Dr. Udo Branahl Prof. Dr. Albrecht Söllner Dr. Klaus Lommatzsch Prof. Dr. Ulrich Pätzold Freiburg, Pädagogische Hochschule Prof. Dr. Sven Papcke Dresden, Technische Universität Prof. Dr. Klaus-Dieter Osswald Prof. Dr. Reinhard Rürup Prof. Dr. Brigitte Georgi-Findlay Prof. Dr. Albert Scherr Dr. Oliver Thränert, Stiftung Wissenschaft und Prof. Dr. Monika Medick-Krakau Freiburg, Universität Politik Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Brüggemeier Prof. Dr. Christian Tomuschat Prof. Dr. Norbert Rehrmann Prof. Dr. Wolfgang Eßbach Dr. Günter Wichert Dr. Mike Schmeitzner Prof. Dr. Hans-Martin Gauger Dresden Prof. Dr. Peter Gotthardt Prof. Dr. Peter Gründler Prof. Dr. Klaus Kümmerer

8 7 ANHANG

Furtwangen, Fachhochschule Hamburg, Universität der Bundeswehr Kaiserslautern, Universität Prof. Dr. Burkhardt Müller-Markmann PD Dr. Charlotte Gaitanides Prof. Dr. Fritz Preuss Prof. Dr. Peter Strobach Prof. Dr. Michael von Hauff Hamburg Gelsenkirchen, Fachhochschule Prof. Dr. Claus Arndt Karlsruhe, Fachhochschule Prof. Dr. Andreas M. Heinecke Dr. Stephan Bakan Prof. Dr. Hagen Krämer Prof. Dr. Harald G. Kundoch Prof. Dr. Eberhart Dorndorf Karlsruhe, Universität (Technische Prof. Dr. Karl-Martin Obermeier Martin Günther ­Hochschule) Prof. Dr. Diethard Reisch Prof. Dr. Walter Knauer Prof. Dr. Diemut Majer Prof. Dr. Friedrich Koch Gießen, Universität Prof. Dr. Peter Steinbach Prof. Dr. Ulrich Ellinghaus Manfred Schneider Dr. Wolfgang Schumann Kassel, Universität Prof. Dr. Gerhard Kurz Prof. Dr. Gertrud Backes Prof. Dr. Klaus Lange Prof. Dr. Jürgen Voß Prof. Dr. Peter-Christian Witt Prof. Dr. Jens Flemming Prof. Dr. Friedrich Lenger Prof. Dr. Heide Wunder Prof. Dr. Gabriele Wolfslast Hannover, Fachhochschule Prof. Dr. Hermann Frister Kehl, Fachhochschule für öffentliche Gießen Prof. Dr. Rolf Hüper ­Verwaltung Prof. Dr. Helmut Berding Prof. Dr. Ewald Eisenberg Prof. Dr. Ulrich Karthaus Dr. Monika Pinski Kiel, Universität Göttingen, Universität Hannover, Hochschule für Musik Prof. Dr. Peter Vorderer Prof. Dr. Wolfgang Biesterfeld Prof. Dr. Walter Euchner Prof. Dr. Federico Foders Priv. Doz. Dr. Ludger Helms Hannover, Universität Prof. Dr. Albert Jeck Prof. Dr. Eva Irle Prof. Dr. Knut Gerlach Prof. Dr. Karl Heinrich Pohl Prof. Dr. Stephan Klasen Priv. Doz. Dr. Alexander Kochinka Prof. Dr. Klaus Potthoff Prof. Dr. Volker Lipp Prof. Dr. Hans-Peter Schneider Prof. Dr. Rainer Marggraf Prof. Dr. Manfred Walther Koblenz-Landau, Universität Prof. Dr. Walter Reese-Schäfer Prof. Dr. Ulrike Wendeling-Schröder Prof. Dr. Werner Sesselmeier Prof. Dr. Peter Rühmann Prof. Dr. Irmgard Wilharm Köln, Fachhochschule Prof. Dr. Franz Walter Heidelberg, Universität Prof. Dr. Harald Hofmann Greifswald, Universität Dr. Jürgen Beß Prof. Dr. Hermann Rösch Prof. Dr. Erk Volkmar Heyen Prof. Dr. Frauke Gewecke Köln, Katholische Fachhochschule Prof. Dr. Thomas Stamm-Kuhlmann Prof. Dr. Görg Haverkate † Prof. Dr. Werner Schönig Prof. Dr. Herbert Kronke Hagen, Fernuniversität Köln, Universität Prof. Dr. Reinhard Wendt Prof. Dr. Andreas Kruse Prof. Dr. Dieter Nohlen Prof. Dr. Ralph Jessen Halle, Universität Prof. Dr. Ulrich Schurath Prof. Dr. André Kaiser Prof. Dr. Gunnar Brands Prof. Dr. Hartmut Soell Köln Prof. Dr. Dorothée de Nève Prof. Dr. Uwe Wagschal Prof. Dr. Otto Dann Prof. Dr. Heinz P. Galler Prof. Dr. Edgar Wolfrum Dr. Dr. Alexander Lechleuthner Prof. Dr. Heiner Lück Prof. Dr. Walter Thomi Heidelberg Konstanz, Universität Dr. Walter Mühlhausen Prof. Dr. Thomas Dekorsy Hamburg, Bucerius Law School Prof. Dr. Bianka Pietrow-Ennker Prof. Dr. Thomas Rönnau Hildesheim, Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Prof. Dr. Wolfgang Seibel Hamburg, Hochschule für Angewandte Wis- Prof. Christine Biehler Prof. Dr. Clemens Wischermann senschaften Prof. Dr. Gazi Caglar Leipzig, Hochschule für Technik, Wirtschaft Prof. Dr. Yolanda Koller-Teajeiro Prof. Dr. Lutz Finkeldey und Kultur Hamburg, Hochschule für Bildende Künste Prof. Dr. Ulrich Hammer Prof. Dr. Andrea Nikolaizig Prof. Dr. Barbara Martwich Hildesheim Leipzig, Universität Hamburg, Universität Prof. Dr. Ernst Cloer Prof. Dr. Hartmut Elsenhans Dr. Barbara Brüning Hohenheim, Universität Dr. Lars Uwe Garlepp Prof. Dr. Andreas Eckert Prof. Dr. Harald Hagemann Prof. Dr. Helmut Goerlich Prof. Dr. Ursula Knapp Prof. Dr. Birgit Harreß Prof. Dr. Franklin Kopitzsch Ilmenau, Technische Hochschule Prof. Dr. Hartmut Keil Prof. Dr. Reiner Lehberger Prof. Dr. Hermann H. Kallfaß Prof. Dr. Thomas Lenk Prof. Dr. Fritz Sack Jena, Fachhochschule Prof. Dr. Marcel Machill Prof. Dr. Hans-Bernd Schäfer Prof. Dr. Dennis de Loof Prof. Dr. Harald Morgner Prof. Dr. Dr. Harald Scherf Jena, Universität Leipzig Prof. Dr. Dieter Schimanke Prof. Dr. Klaus Dörre Prof. Dr. Christian Uhlig Prof. Dr. Arndt Schmehl Prof. Dr. Hans-Werner Hahn Prof. Dr. Benno Stinner Ludwigsburg, Fachhochschule Prof. Dr. Ulrich Hilpert Dr. Eleonora Kohler-Gehrig Prof. Dr. Barbara Vogel Prof. Dr. Gerhard Jentzsch Prof. Dr. Bernd-Jürgen Wendt Prof. Dr. Roland Merten Ludwigshafen, Fachhochschule Dr. Wolfgang Schenk Prof. Dr. Fritz Unger Prof. Dr. Georg Schmidt

8 8 VERTRAUENSDOZENTEN

Lüneburg, Universität Nürnberg, Fachhochschule Stuttgart, Universität Prof. Dr. Ullrich Günther Prof. Dr. Herbert Bassarak Prof. Dr. Dr. Ulli Arnold Prof. Dr. Claus-Dieter Krohn Prof. Dr. Klaus-Peter Brinkhoff Oldenburg, Universität Prof. Dr. Wolfgang Ruck Prof. Dr. Gunilla Budde Stuttgart Magdeburg, Universität Prof. Dr. Karl-Heinz Naßmacher Hanns Helmut Adelmann, LG Prof. Dr. Erhard Forndran Oldenburg Trier, Fachhochschule Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann Prof. Dr. Ernst Kuper Prof. Dr. Thomas Bonart Prof. Dr. Wolfgang Renzsch Prof. Dr. Dirk Löhr Osnabrück, Fachhochschule Magdeburg Prof. Dr. Peter Mayer Prof. Dr. Jochen Struwe Dr. Karim El-Haschimi Osnabrück, Universität Trier, Universität Mainz, Fachhochschule Prof. Dr. Klaus J. Bade Prof. Dr. Sebastian Harnisch Prof. Jean Ulysses Voelker Prof. Dr. Michael Bommes Prof. Dr. Reinhard Hendler Prof. Dr. Gerhard Robbers Mainz, Universität Prof. Dr. Wolfgang Junge Prof. Dr. Herbert Dittgen Prof. Dr. Helga Schnabel-Schüle Paderborn, Universität Prof. Dr. Alfred Seitz Prof. Dr. Harald Spehl Prof. Dr. Georg Hartmann Prof. Dr. Klaus Ziemer Mannheim, Universität Passau, Universität Tübingen, Universität Prof. Dr. Hans-Wolfgang Arndt Prof. Dr. Rudolf Emons Prof. Dr. Michael Erbe Prof. Dr. Ottmar Fuchs Prof. Dr. Klaus P. Hansen Prof. Dr. Laszlo Goerke Prof. Dr. Hartmut Esser Prof. Dr. Guido Pollak Prof. Dr. Klaus Schönhoven Prof. Dr. Maja Heiner Prof. Dr. Hermann Weber Potsdam, Universität Dr. Werner Lang Prof. Dr. Ingo Balderjahn Prof. Dr. Dieter Langewiesche Mannheim Prof. Dr. Werner Jann Dr. Reinhard Hofmann Tübingen Prof. Dr. Christoph Kleßmann Prof. Dr. Volker Hoffmann Marburg, Universität Prof. Dr. Andreas Köstler Prof. Dr. Monika Böhm Prof. Dr. Georg Küpper Ulm, Universität Prof. Dr. Peter Dabrock Prof. Dr. Hans Joachim Teichler Dr. Dr. Norbert Grulke Prof. Dr. Wolfgang Krieger Regensburg, Fachhochschule Ulm Prof. Dr. Mark Münzel Prof. Dr. Rolf König Dr. Peter Marschall Prof. Dr. Thomas Noetzel Regensburg, Universität Weingarten, Pädag. Hochschule Prof. Dr. Hans Karl Rupp Prof. Dr. Michael Henninger Prof. Dr. K.A. Seitz Dr. Sonja Emmerling Prof. Dr. Hartmut Krienke Prof. Dr. Karin Reiber Merseburg, Fachhochschule Prof. Dr. Hans-D. Lüdemann Wiesbaden, Fachhochschule Prof. Dr. Erich Menting Prof. Dr. Dr. Gerhard Rogler Prof. Dr. Jiri Sobota Dr. Andreas Schrage München, Fachhochschule Wismar, Hochschule für Technik und Prof. Dr. Manfred Kloster Prof. Dr. Wolfgang Wiegard ­Wirtschaft München, Kath. Fachhochschule Reutlingen, Fachhochschule Prof. Dr. Julia Neumann-Szyszka Prof. Dr. Birgit Dorner Prof. Henning Eichinger Prof. Dr. Bodo Wiegand-Hoffmeister Prof. Dr. Constanze Giese Prof. Dr. Wolfgang Honnen Witten/Herdecke, Universität Prof. Dr. Rudolf Kessler München, Technische Universität Prof. Dr. Wolfgang H. Arnold Prof. Dr. Manfred Broy Rostock, Universität Wuppertal, Universität Prof. Dr. Wilfried Erbguth München, Universität Prof. Dr. Georg Pegels Prof. Dr. Martin H. Geyer Prof. Dr. Michael Großheim Prof. Dr. Günter Schiller Prof. Dr. Eckhardt Hellmuth Saarbrücken, Hochschule für Technik und Prof. Dr. Roy Sommer Prof. Dr. Eckart Otto Wirtschaft Prof. Dr. Paul J.J. Welfens Prof. Dr. Ulrich Schroth Prof. Dr. Rudolf Large Würzburg, Fachhochschule Prof. Dr. Rudolf Tippelt Prof. Dr. Jürgen Schneider Prof. Dr. Peter Bradl Dr. Hans Woller Saarbrücken, Universität Prof. Eberhard E. Grötsch Dr. Martin Geiling München Würzburg, Universität Dr. Ludwig Maaßen Prof. Dr. Lutz Götze Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet Prof. Dr. Peter Prechtl † Prof. Dr. Rudolf Grillmaier Dr. Michael Schmidt Prof. Dr. Volker Köllner Dr. Heribert Staudacher Prof. Dr. Hans Leo Krämer Dr. Hans Wegner Prof. Dr. Roland Rixecker Ausland Prof. Dr. Peter Winterhoff-Spurk Münster, Fachhochschule Bern, CH Dr. Bernhard Frevel Sankt Augustin, FH Bonn-Rhein-Sieg Prof. Dr. Dr. Ernest W. B. Hess-Lüttich Prof. Dr. Dr. Franz W. Peren Münster, Universität Brüssel, B Prof. Dr. Peter Burg Siegen, Universität Dr. Rudolf Mögele Prof. Dr. Maria Diedrich Prof. Dr. Sigrid Baringhorst Innsbruck, A Prof. Dr. Siegfried Echterhoff Prof. Dr. Gerhard Brunn Prof. Dr. Lothar Bernd Zimmerhackl Prof. Dr. Ursula Nelles Prof. Dr. Manfred Schneckenburger 8 9 ANHANG ANSCHRIFTEN

Stand: April 2007

Friedrich-Ebert-Stiftung Akademien, Regional- und Landesbüros

53170 Bonn Archiv der sozialen Demokratie Baden-Württemberg Godesberger Allee 149 der Friedrich-Ebert-Stiftung 53175 Bonn Prof. Dr. Michael Schneider Fritz-Erler-Forum Baden-Württemberg Telefon 0228 883-0 Godesberger Allee 149 Dr. Felix Schmidt Telefax 0228 883-432 53175 Bonn Werastraße 24 www.fes.de Telefon 0228 883-425 (Archivtheke) 70182 Stuttgart [email protected] 0228 883-480 (Sekretariat) Telefon 0711 2483943 Telefax 0228 883-497 Telefax 0711 24839450 Hiroshimastraße 17 [email protected] [email protected] 10785 Berlin www.fes.de/archiv www.fritz-erler-forum.de Telefon 030 26935-6 Telefax 030 26935-951 Bibliothek Bayern der Friedrich-Ebert-Stiftung Dr. Rüdiger Zimmermann BayernForum Godesberger Allee 149 Dr. Eva Brehm / Horst Schmidt 53175 Bonn Prielmayerstraße 3, Elisenhof Telefon 0228 883-426 (Ausleihe) 80335 München Telefax 0228 883-626 Telefon 089 51555240 [email protected] Telefax 089 51555244 [email protected] [email protected] [email protected] www.bayernforum.de www.library.fes.de Regionalbüro Regensburg Karl-Marx-Haus Harald Zintl Prof. Dr. Beatrix Bouvier Richard-Wagner-Straße 5 Museum: 93055 Regensburg Brückenstraße 10 Telefon 0941 794759 54290 Trier Telefax 0941 795613 Studienzentrum: [email protected] Johannisstraße 28 www.fes.de/regensburg 54290 Trier Telefon 0651 97068-0 Akademien in Zusammenarbeit mit Telefax 0651 97068-140 der Friedrich-Ebert-Stiftung [email protected] www.fes.de/Karl-Marx-Haus Gesellschaft für Politische Bildung e.V. Akademie Frankenwarte Abteilung Studienförderung Georg Rosenthal Dr. Manuela Erhart Leutfresserweg 81-83 Godesberger Allee 149 97082 Würzburg 53175 Bonn Telefon 0931 80464-0 Telefon 0228 883-649 Telefax 0931 80464-26 Telefax 0228 883-697 [email protected] www.fes.de/Studienfoerderung www.frankenwarte.de

Georg-von-Vollmar-Akademie e.V. Büro München Sabine Wolf Landwehrstraße 37/ I 80336 München Telefon 089 595223 Telefax 089 5503849 [email protected] Schloß Aspenstein Dr. Heiko Tammena 82431 Kochel am See Telefon 08851 78-0 Telefax 08851 7823 [email protected] www.vollmar-akademie.de

9 0 ANSCHRIFTEN

W E I T E R E Brandenburg Rheinland-Pfalz INFORMATIONEN Landesbüro Brandenburg Landesbüro Rheinland-Pfalz Eugen Meckel Rolf Mantowski U N D T E X T E Hermann-Elflein-Straße3 0/31 Große Bleiche 18-20 14467 Potsdam 55116 Mainz Telefon 0331 292555 Telefon 06131 960670 FINDEN SIE IM Telefax 0331 2803356 Telefax 06131 9606766 [email protected] [email protected] INTERNET UNTER www.fes.de/potsdam/ www.fes.de/mainz/ w w w . f e s . d e Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein Sachsen

Julius-Leber-Forum Regionalbüro Dresden Büro für die Bundesländer Christoph Wielepp Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein Königstraße 6 Dr. Stefanie Elies 01097 Dresden Rathausmarkt 5 Telefon 0351 80468-03, 80468-04 20095 Hamburg Telefax 0351 80468-05 Telefon 040 325874-0 [email protected] Telefax 040 325874-30 www.fes.de/dresden/ [email protected] www.fes.de/Hamburg Regionalbüro Leipzig Matthias Eisel Mecklenburg-Vorpommern Burgstraße 25 04109 Leipzig Landesbüro Mecklenburg-Vorpommern Telefon 0341 9602160, 9602431 Dr. Erik Gurgsdies Telefax 0341 9605091 Arsenalstraße 8 [email protected] 19053 Schwerin www.fes.de/leipzig/ Telefon 0385 512789, 512596 Telefax 0385 512595 Regionalbüro Chemnitz [email protected] Karl-Heinz Becher www.fes.de/schwerin/ Bahnhofstraße 24 09111 Chemnitz Niedersachsen Telefon 0371 6759-47, 6759-48 Telefax 0371 6759-49 Landesbüro Niedersachsen [email protected] Egmont Eckardt www.fes.de/chemnitz/ Postfach 2007 30020 Hannover Sachsen-Anhalt Rathenaustraße 16a 30159 Hannover Landesbüro Sachsen-Anhalt Telefon 0511 306622 Astrid Becker Telefax 0511 306133 Otto-von-Guericke-Straße 65 [email protected] 39104 Magdeburg Telefon 0391 56876-0 Nordrhein-Westfalen Telefax 0391 56876-15 [email protected] Kurt-Schumacher-Akademie www.fes.de/magdeburg/ Dr. Helmut Mörchen Willy-Brandt-Straße 19 Thüringen 53902 Bad Münstereifel Telefon 02253 9212-0 Landesbüro Thüringen Telefax 02253 8091 Michael Schultheiß [email protected] Nonnengasse 11 www.fes.de/muenstereifel 99084 Erfurt Telefon 0361 59802-0 Telefax 0361 59802-10 [email protected] www.fes.de/erfurt/

9 1 ANHANG IMPRESSUM

Herausgeber: Kommunikation und Grundsatzfragen Friedrich-Ebert-Stiftung Godesberger Allee 149 53175 Bonn www.fes.de Redaktion: Peter Donaiski Layout: Pellens Kommunikationsdesign GmbH, Bonn Fotos: Siehe Foto, bzw.: S. 2, 3: Schicke S. 4, 5: Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, Heidelberg S. 20, 24, 27, 30, 32: picture-alliance S. 22: Archiv Pellens S. 29, 34: Veer Incorporated S. 37: Andreas Pellens S. 39: PhotoAlto, Sanna Lindberg Fotos Titel entsprechend Fotos ohne Hinweis: FES Herstellung: Katja Ulanowski, FES Druck und Verarbeitung: braunschweig druck GmbH, Braunschweig Printed in Germany 2007 ISSN 0940-0702

9 2