Leistungsbericht
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LB12_Titel_7mm_Druck_Layout 1 23.08.2013 11:29 Seite 1 2012 Leistungsbericht Landesbetrieb Wald und Holz NRW Nationalparkverwaltung Eifel Wald Urftseestraße 34 53937 Schleiden-Gemünd Wasser www.nationalpark-eifel.de Wildnis 01 01 Inhalt 01 Inhalt 01 08 Nationalparkregion 52 Erlebnis- und Ferienregion Nationalpark Eifel 54 02 Vorwort 02 Strategische Ausrichtung des Tourismus 55 Kooperationen mit dem Nationalpark 55 03 Forschung und Monitoring 03 Merchandising für den Nationalpark 62 Ökologisches Monitoring 03 Highlights 63 Sozioökonomisches Monitoring 12 Beteiligung durch Nationalparkgremien 64 Forschung 17 09 Organisation 65 04 Management und Naturschutz 18 Haushalt 65 Biotopmanagement 18 Personal und Ausbildung 66 Wildtiermanagement 22 Fortbildungen 69 QUAM 69 05 Kommunikation 25 Betriebsfahrzeuge 69 Presse und Medien 25 Gebäudeverwaltung und Bauarbeiten 69 Fernseh- und Dokumentarfilme 26 Entwicklung in Vogelsang 69 Veröffentlichungen 27 Hoheit 70 Barrierefreie PR-Instrumente 28 Bundesweite Arbeitsgruppen 71 Veranstaltungen 28 Organigramm Nationalparkverwaltung Eifel 72 Messen und Infostände 30 Internet 30 10 Anhang 67 PR-Kooperationen 32 Fortbildungsprogramm für Waldführer 73 Fachgruppen und Opinion Leader 32 Forschungsarbeiten 73 Pressemitteilungen 75 06 Besucherlenkung 34 Veröffentlichte Untersuchungsergebnisse 76 Nationalparkwacht 34 Wetterrückschau 78 Leitsystem und Beschilderung 37 Abkürzungen 80 Nationalpark-Tore und -Infopunkte 38 Grafik- und Abbildungsverzeichnis 81 Nationalparkzentrum Eifel in Vogelsang 40 Karte Nationalpark Eifel 83 Mit Bus und Bahn 41 Impressum 84 07 Umweltbildung und Naturerlebnis 42 Umweltbildung für Kinder und Jugendliche 43 Naturerleben für Erwachsene und Familien 47 Auf eigene Faust 49 Umweltpädagogische Einrichtungen 50 Wildnis für Alle 50 02 02 Vorwort Henning Walter Leiter des Nationalparkforstamtes Eifel Als Erfolg können wir dieses Jahr die Zunahme der Prozess- Ort, erstmals Bürgerwanderungen zum Thema bis hin zur Presse- schutzfläche auf 6.332 Hektar verbuchen. Damit ist sie von 38 arbeit - ebenso wichtig. Prozent im Jahr 2007 auf 58 Prozent gestiegen. Damit kommen wir dem Ziel, uns bis 2034 aus mindestens 75 Prozent der Unserem Bildungsauftrag sind wir in diesem Jahr mit insgesamt Nationalparkfläche zurückzuziehen, deutlich näher. Eine Bestäti- 1.938 Veranstaltungen zum Naturerleben und in den Umweltbil- gung für die Hochwertigkeit der Naturausstattung erhalten wir dungsprogrammen nachgekommen. Daran haben insgesamt dadurch, dass sich der Nationalpark Eifel immer deutlicher als 18.000 Erwachsene und über 19.000 Kinder und Jugendliche teil- Refugium für bedrohte Tier- und Pflanzenarten, die auf der Roten genommen. Besonders erfreulich ist das große Interesse der Liste stehen, erweist. Viele der nachgewiesenen Arten gelten nicht Schulen der Region, das Thema Nationalparke und deren Motto nur in NRW sondern auch in Deutschland als gefährdet. 1.632 „Natur Natur sein lassen“ in ihren Unterricht zu integrieren. 62 der 7.132 zum jetzigen Zeitpunkt kartierten Arten sind als gefähr- Schulen befassen sich derzeit mit dem Thema Nationalpark Eifel. det eingestuft. Davon sind bereits 35 zertifizierte Nationalpark-Schulen und 27 wollen es noch werden. Neben den Tieren und Pflanzen wurden dieses Jahr erstmals im Rahmen der Permanenten Stichprobeninventur die Waldstruktu- Ebenso großes Interesse erfährt unsere Entwicklung im barriere- ren im Nationalpark erfasst. Dazu waren externe Aufnahmetrupps freien Naturerleben: Drei internationale Pressereisen, die in den unermüdlich im Einsatz. Insgesamt wurde an 1.362 Stichproben- Nationalpark führten, widmeten sich diesem Thema. Daher sind punkten die Waldstruktur aufgenommen. wir froh, wenn wir 2014 mit der Eröffnung des interaktiven Erleb- nispfades „Wilder Weg“ einen weiteren wichtigen Baustein zum Noch prägen Waldentwicklungsmaßnahmen die Entwicklungspha- Naturerleben für Menschen mit und ohne Behinderung setzen se des Nationalparks. können. Dieses Jahr starteten Gewässerrenaturierungen, die im Rahmen des EU-geförderten Life+-Projektes „Wald-Wasser-Wildnis“ auf der Dreiborner Hochfläche und in den Bezirken Dedenborn und Wah- lerscheid geplant sind. Das heißt, die umfangreichen Vorarbeiten der Aufnahme von Lebensräumen, Tieren und Pflanzen sind abgeschlossen und die eigentliche Renaturierung der Mittelge- birgsbäche und ihrer Auen hat begonnen. In den Gewässern wer- den Wanderbarrieren für Fische und Kleinlebewesen abgebaut und in den umliegenden Auenbereichen soll typische Auenvegeta- tion eine Chance erhalten, zurückzukehren. Dabei kann es auch - besonders in stark vernässten Bereichen – zu einer flächenhaften Entnahme von nicht standortgerechten und nicht heimischen Fichten kommen. Der zeitweise Anblick ist für manche Besucher irritierend. Daher ist eine intensive Information durch eine breit gefächerte Öffentlichkeitsarbeit - von Informationsschildern vor 03 03 Forschung und Monitoring Umfangreiche Aufnahmearbeiten konnten dieses Jahr abgeschlos- len-Bärlapp (Lycopodium clavatum) oder der Großblütige Fingerhut sen werden. Zahlreiche neue Tier- und Pflanzenarten, die Wissen- (Digitalis grandiflora) wahrscheinlich verschollen sind. Für den schaftler ehrenamtlich für den Nationalpark erfasst haben, zählen gelbblühenden Großblütigen Fingerhut ist bekannt, dass das einzi- dazu ebenso wie die Aufnahmeuntersuchungen der Bilologischen ge noch 2006 beobachtete Vorkommen im Nationalpark am Urft- Station der Städteregion Aachen im Rahmen des Life+-Projektes seerandweg (K 7) durch den Fangzaun, den der Kreis Euskirchen „Wald-Wasser-Wildnis“. Untersuchungsergebnisse ganz anderer Art dort zur Verkehrssicherung errichten musste, verschwunden ist. gab es bei der Evaluierung der geführten Rangertouren im Rah- Andererseits gab es auch eine Reihe bemerkenswerter Neufunde: men einer Besucherbefragung. Dazu zählt ein großer Bestand des Berg-Sandglöckchens (Jasione montana, siehe Foto), des Kleinlings (Anagallis minima) und des Ökologisches Monitoring Zwergleins (Radiola linoides) auf einem früheren Schießplatzgelän- Aufnahmen der Artenvielfalt de sowie der Sand-Binse (Juncus tenageia) auf der Dreiborner Auch 2012 konnten zahlreiche Pflanzen-, Pilz- und Tierarten für das Hochfläche. Allen Arten ist gemeinsam, dass sie als konkurrenz- Nationalparkgebiet neu beschrieben und so der Kenntnisstand zur schwache Pflanzen auf vegetationsarme, gelegentlichen Störungen Artenvielfalt erweitert werden. Insgesamt zählt der Nationalpark nun 7.132 Arten, wovon 1.632 als gefährdet eingestuft sind. Die große Zahl in den Roten Listen aufgeführter gefährdeter Arten belegt einmal mehr die Schutzwürdigkeit des Großschutzgebietes. Zudem spiegelt es seine Bedeutung als Refugialstandort für zahl- reiche in Deutschland, Nordrhein-Westfalen oder in der Eifel gefährdete Artenvorkommen wider. Farn- und Blütenpflanzen sowie Großalgen 2012 hielten ehrenamtlich tätige Botaniker bei der flächendecken- den Kartierung der Farn- und Blütenpflanzen gezielt nach hoch gefährdeten Arten Ausschau, die früher für den Nationalpark benannt, aber in jüngerer Zeit nicht wiedergefunden werden konn- ten. Dabei stellten sie fest, dass Pflanzen wie die unbeständig auf- Auf einem ehemaligen Schießplatzgelän- In einem wiederhergestellten Tümpel de auf der Dreiborner Hochfläche konn- tauchte 2012 überraschend die tretende Kornrade (Agrostemma githago), die Wenigblütige Segge te 2012 ein großer Bestand des Berg- Gewöhnliche Armleuchteralge auf. (Carex pauciflora), der Tannen-Bärlapp (Huperzia selago), der Keu- Sandglöckchens nachgewiesen werden. Sylvia Montag, Fachgebiet Kommunikation und Naturerleben: „Das sozioökonomische Monitoring hilft, den Drahtseilakt zwischen Naturschutz und Tourismus im Nationalpark Eifel erfolgreich zu bewältigen.” 03 Forschung und Monitoring 04 Im Helingsbachtal konnte erstmals für das Nationalparkgebiet an Weiden die soge- Die Schwingel-Spornzikade gilt als typische Zikadenart der mageren Wiesen, die in nannte Trollhand nachgewiesen werden. der Managementzone auf der Dreiborner Hochfläche noch großflächig vorhanden sind. unterworfene Standorte angewiesen und als hochgradig gefährdet schen Namen wuchs er am Aufrechten Igelkolben, einer Röhricht- eingestuft sind. Dies gilt auch für die in einem wiederhergestellten pflanzenart. Bemerkenswert ist außerdem der Fund der Trollhand Kleingewässer nahe der Wüstung Wollseifen 2012 aufgetretene (Hypoceropsis lichenoides, siehe Foto). Trotz der hohen Zahl nach- Gewöhnliche Armleuchteralge (Chara vulgaris, siehe Foto). Diese gewiesener Arten wird der Erfassungsstand der Pilze erst auf etwa Wasserpflanze zählt wie die in früheren Jahren in Tümpeln auf 50 Prozent geschätzt. Dies lässt für die kommenden Jahre weitere dem ehemaligen Truppenübungsplatz nachgewiesenen Arten Bieg- Neufunde erwarten. same Glanzleuchteralge (Nitella flexilis) und Zierliche Glanzleuchte- ralge (Nitella gracilis) zur Familie der großwüchsigen Armleuchteral- Käfer gen. Alle drei Arten sind in der Eifel als gefährdet eingestuft. Die Bei einer intensiven Untersuchung zweier Eichenwälder im Hetzin- Zierliche Armleuchteralge gilt sogar als vom Aussterben bedroht. ger Wald und im Kermeter konnten 2012 aus über 16.600 mit ver- schiedenen Methoden gefangenen Käfern insgesamt 680 Arten Pilze festgestellt werden. 148 waren Neubeobachtungen für den Natio- Im Juni und August kartierte ein von der Nationalparkverwaltung nalpark, was die Zahl bisher bekannter Käferarten auf 1.543 beauftragter Pilzkundler 706 Pilzarten, davon 671 Großpilze sowie erhöht. Unter den neu erfassten Arten gelten Malthinus