Die Glattallinie als Schnellzugslinie: Vorschläge für den Ausbau der Glattallinie

Autor(en): Stopper, Paul

Objekttyp: Article

Zeitschrift: Schweizer Ingenieur und Architekt

Band (Jahr): 105 (1987)

Heft 48

PDF erstellt am: 30.09.2021

Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-76762

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http://www.e-periodica.ch Verkehrsplanung Schweizer Ingenieur und Architekt 48/87

tige Spitzkehre in ausgemerzt Die Glattallinie als Schnellzugslinie werden, und es wären folgende neue innerschweizerische Direktverbindungen denkbar : Vorschläge für den Ausbau der Glattallinie - Basel-Zürich-Glattallinie-Uznach- Ziegelbrücke-Landquart-Chur (zur Entlastung der Linie Zürich HB- Thalwil linken Von Paul Stopper, Uster am Zürichseeufer) - Basel-Zürich-Glattallinie-Uznach- Rickentunnel-St. Gallen. Die Glattallinie der SBB von Zürich über Uster nach Rapperswil konnte in den letzten Jahren mit beträchtlichen finanziellen Mitteln des Kantons Zürich zu einer leistungsfähigen - Lausanne-Biel-Olten-Zürich- und attraktiven Vorortslinie mit einem durchgehenden Halbstundentakt ausgebaut werden. Glattallinie-Uznach-Ziegelbrücke- Diese Verbesserung ist erfreulich. Landquart-Chur-Zürich- Mit dem Bau einer etwa 5,5 km langen Verbindungslinie zwischen Rüti ZH und / Flughafen-Effretikon-Wetzikon- Uznach SG könnte die Glattalinie in das schweizerische Intercity- bzw. Schnellzugsnetz der Rüti-Zieeelbrücke-Glarus-Linthal. SBB integriert werden.

Die Glattallinie bleibt auch nach dem Doppelspurausbau zwischen Wallisellen Ausmerzung der Spitzkehre in Zeitersparnis und Uster eine ausgesprochene Rapperswil Lokallinie, auf der keine nationalen Mit der Neubaustrecke Rüti-Schmeri- Schnellzüge verkehren. Bei jeder Reise Eine wesentliche Verbesserung der kon/Uznach Hessen sich die Fahrzeiten über die Glattallinie hinaus muss Bahnverbindungen vom Glattal und erheblich verkürzen. Gemäss gültigem mindestens einmal umgestiegen werden: in vom Zürcher Oberland in Richtung Fahrplan 1987/89 beträgt die Reisezeit Zürich, Rapperswil oder in Ziegelbrük- Ziegelbrücke lässt sich mit einer relativ von Rüti nach Chur über Rapperswil- ke resp. Pfäffikon SZ. Dieser Nachteil kleinen Ergänzung des Bahnnetzes Uznach zwischen 1 Stunde 22 Minuten macht sich vor allem bei Reisen vom erreichen: und 1 Stunde 44 Minuten. (In der letzteren Glattal und vom Zürcher Oberland in Reisezeit ist die Wartezeit von 11 Mit dem Bau einer etwa 5,5 km Richtung Glarnerland oder Bündnerland langen Minuten in Rapperswil sowie der Verbindungslinie zwischen Rüti ZH störend bemerkbar. Familien- «Unterwegsaufenthalt» in Uznach von 13 und Schmerikon/Uznach SG kann die Bahnreisen mit Kindern und Gepäck Minuten enthalten.) Über Pfäffikon SZ Glattallinie in das schweizerische Intercity- sind deshalb heute sehr umständlich beträgt die Reisezeit ebenfalls 1 Stunde bzw. der SBB und dementsprechend unattraktiv. Die Schnellzugsnetz 22 Minuten. Die unterschiedliche integriert werden 1). Strasse bietet hier ein ungemein viel (Bild Verbindung wird alternativ alle zwei Stunden besseres Komfortangebot. Mit dieser Neubaulinie könnte die heu- angeboten. Mit der Neubaustrecke betrüge die Reisezeit zwischen Rüti und Chur höchstens Bild 1. Bahn-Verbindungslinie Rüti ZH-Uznach SG zur Einbindung der Glattallinie in das schweizerische noch 59 Minuten, so dass gegenüber Schnellzugsnetz der heutigen schnelleren Verbindung immer noch ein Zeitgewinn von 23 resultieren würde. Zusätzlich Bahn-Verbindungslinie Minuten Rüti ZH - Uznach SG zu diesem Zeitvorteil fällt jedoch ins Gewicht, dass nicht mehr in zur Einblndung der Glattallinie I künftig das schweizerische Schnellzugs- Rapperswil und in Ziegelbrücke (dort netz Dübendo womöglich in einen überfüllten Zug musste. von Zürich) umgestiegen werden Mit der Neubaustrecke und den dadurch möglichen Direkt-Schnellzügen würde die Bahn in der Relation Zürcher Oberland Bündnerland Glarnerland Wei /

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Aufwertung der Tösstal- und Pfäffikerlinie Mit der Einbindung der Glattallinie in das schweizerische Schnellzugsnetz mit den vorhin erwähnten Haltepunkten in heute ober Rapperswil-Uznach/SG mit zweimaligem Umsteigen 10^ 112) Minuten Wetzikon und Rüti werden die (resp. Anschlusslinien nach Wald-Bauma und heute Ober Rapperswil-Pfäffikon/SZ mit zweimaligem Umsteigen nach Pfäffikon ZH wesentlich (jede zweite Stunde) i aufgewertet. Man erhält damit von diesen Linien künftig mit nur einmaligem mit Neubaulinie Umsteigen direkte Verbindungen zu den 61 Minuten übrigen Landesteilen der Schweiz. Denkbar wären auch Direktzüge vom Flughafen Kloten über Effretikon- 0 60 120 Minuten Pfäffikon - Wetzikon - Rüti - Ziegelbrücke nach Chur über die neue Verbindungslinie. 3ild 2. Reisezeitvergleich ohne und mit Neubaulinie Rüti ZH-Schmerikon SG

Fahrplanangebot Mit der Einbindung der Glattallinie in das schweizerische Schnellzugsnetz soll ßj/rf 3. Längenvergleich derStrecke Rüti ZH-Uznach SG ohne und mit Neubaulinie auf der Glattallinie keine Verschlechterung des heutigen Fahrplanangebotes (durchgehender Halbstundentakt) eintreten. Im Gegenteil: Die Schnellzüge I sollen das Angebot erhöhen und ergänzen. heutige Strecke über Rapperswil/SG 20 Kilometer

Aufgabelung der S-Bahnzüge Neubaulime Mit der neuen Linie Rüti-Schmerikon/ 11 Kilometer Uznach ergäbe sich auch für das Gebiet Uznach/Benken/Schänis ein besserer Zugang zum Wirtschaftsgebiet Zürich, indem beispielsweise die S-Bahn-Züge

Bild 4. Neubaustrecke Rüti-Schmerikon/Uznach

[$*'-{ Einbindung der SBB - Glattallinie in das schweizerische Schnellzugsnetz nach Uster Neubaustrecke Rüti - Schmerikon / Uznach 13-^4 Jm?322mSE Legende : bestehende *£ïffi*ffi&¥^ " geplante Linie, $?Q2S~-J ^^^lly&ÉS]^?P Bahnlinie offene Strecke Wald^fê^tà^- J™"^ Tunnel /«S« §? bikon Ï2aÇpïE Tann EtROTMT Rüti ZH

GM fS^â$? s*«?easÄ5** mzzÊ&Éf.x m x NEUER BAHNHOFE aÉtfe^^ÉâiifiR ESCHENBACH ach &ätt Tœœ^àshenfo* Mit S*§3 Kemp ten ^i nach Ricken, St. Gallen T "«.H P* *•* Schmerikon 3£ nn-jpg—¦¦ RAPPEHSWI Blumenau HST m%m WUR MS BACH Rapp rswi NEUE STAT. «-^^-.^ LsS*nach ' '^~j*r-^ipSj*5| Zi e ge I brücke W«E GB~5?^! *>s*i?2R Glarus.Chur Bollingen nach Pfäffikon SZ T-y^ly 1 »m% *& ^M^s^^^f &* iä'S^^S^^t

1397 Verkehrsplanung Schweizer Ingenieur und Architekt 48/87 der und des Glattallinie in Rüti aufgespaltet langen Eggwaldtunnes etwa Franken würden, wobei der eine Zugsteil nach 2 km langen Chlosterwaldtunnels. Tunnels und der andere 75 Uznach-Ziegelbrücke Ausbau auf Doppelspur:Folgende Eggwaldtunnel 2,5 km Mio nach Rapperswil fahren würde. Chlosterwaldtunnel 2,0 km 60 Mio Doppelspuren wären notwendig: (30 Mio/km, wie beim Zürichbei gtunnel, Gemeinschaftsstrecke Ziegelhof-Schmerikon- Kostenstand 1985) Uznach (SBB mit der BT) und Offene, Strecke Das Projekt und die Kosten Abschnitt Uznach-Benken als Landerwerb, Trassee, Oberbau, «Doppelspurinsel». Grundsätzlich könnte, je Fahrleitung, Sicherungs-und 1,0 8 Mio Neubaustrecke nach den Erfordernissen des Fernmeldeanlagen km Ausbaustrecke Fahrplanangebotes, die Doppelspur-Insel an Das eigentliche Kernstück der Neubaustrecke Ziegethof-Schmerikon-Benken, beliebige Streckenabschnitte werden. ist die neue Verbindungslinie verlegt Doppelspur 7,8 km 35 Mio zwischen Rüti und Schmerikon als Bahnhofausbauten Umfahrung des bisherigen Knotenpunktes Die übrigen, auch in Zukunft einspurig Schmerikon 20 Mio Rapperswil. Das neu zu erstellende, betriebenen Abschnitte Uznach 22 Mio genügen mit Benken 10 Mio doppelspurige Bahntrasse zweigt ihrem bescheidenen technischen Standard Schanis 10 Mio südöstlich des Bahnhofes Rüti ZH von der den Anforderungen des Total 240 Mio bestehenden Linie Zürich-Uster-Rap- Schnellzugsverkehrs nicht. Für einen modernen perswil ab, unterquert die Hügelzüge Betrieb erforderlich sind Anpassungen Tabelle 1. Investitionskosten zwischen Zürcher Oberland und wie Begradigungen, stärkere und erreicht die Linie Rapperswil- Kurvenneigungen oder der Einbau Ziegelbrücke beim «Ziegelhof», kurz schwerer Schienen. vor Schmerikon (Bilder 4, 5). Die drängt sich deshalb der ganze oder teilweise Neubau dieser auf. Neubaustrecke ist von Anfang an doppelspurig Bahnhöfe Bahnhöfe zu erstellen, obwohl dadurch Dimensionen und technischer Standard Schmerikon ist auf die Erfordernisse höhere einer Kosten gegenüber nur der zwischen Schmerikon und des Doppelspurbetriebes und einer einspurigen Linie anfallen werden. Ziegelbrücke hegenden Bahnhöfe sind Abzweigestation einzurichten. Die Topografie erfordert den Bau von heute auf die Bedingungen eines schwachen Uznach wird Schnellzugshalt sowohl zwei Tunnels, nämlich des etwa 2,5 km Lokalverkehrs ausgerichtet. Es der Strecke St. Gallen-Rapperswil als auch der neuen Strecke Zürich-Uster- Ziegelbrücke, was eine ähnliche Infrastruktur wie in Rüti verlangt. Die Neubaustrecke bestehenden Anlagen dieser Abzweigestation Rüti ZH - Schmerikon - Uznach SG sind zu erneuern und zu vergrös-

müM Längenprofil Variante D sern. 550- Benken ist eine kleine, schwach frequentierte Station, die mit minimalem * 3 Aufwand saniert werden kann. 500-? C Schanis ist aufgrund des Verkehrsaufkommens 483 etwas als o/_ wichtiger Benken, Ikon *~~~3S~~~~*——*^__\ of den Ausbaustandard betreffend jedoch \ - E « t mit dieser Station vergleichbar. » JZ I î u r | U) z ist 409 [408 4]0 Ziegelbrücke Kreuzungsstation 2,5 km ||g|lji E 2.2 km mm&xm^mKViksm •¦ zweier Linien und umfasst ausgedehnte Ausbau Neubaiistrecke Ausbau | Gleisanlagen, deren Umfang und <3 1 2 3 4 S 6 7 8 9 10 11 km Ausbaugrad grundsätzlich in der Lage sind, den zusätzlichen Schnellzugverkehr Bild 5. Neubaustrecke Rüti ZH-Schmerikon-Uznach SG, Längenprofil Variante D aufzunehmen. Aus diesem Grund sind keine wesentlichen Erweiterungen nötig.

Bild 6. Neubaustrecke Rüti ZH-Eschenbach-Uznach SG, Längenprofil Variante E Kosten Neubaustrecke Die Investitionskosten belaufen sich - " SG Rüti ZH Eschenbach Uznach auf insgesamt etwa 240 Millionen Franken muM Längenprofil Variante E (Tabelle 1). 550 Variante über Eschenbach die 500-k Als Variante für Verbindungslinie liesse sich auch eine Linienführung über Eschenbach SG verwirklichen diese 450 (Bild 6). Damit erhielte Ortschaft Anschluss an das schweizerische Schienennetz, was bis heute nicht der Fall ist. 5.5 km 9 km Die Mehrkosten einer solchen 400 Meubaustrecke 10.3 km Linienführung gegenüber der kürzeren Il k Direktlinie betrügen etwa 60 Mio Franken (längere Tunnels, neuer Bahnhof

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Eschenbach usw.). Diese Linienführung Der Vorschlag der neuen Verbindungslinie Stellungnahme der SBB käme nur in Frage, wenn sich zwischen Rüti ZH und Schmeri- Es ist ein der entweder die Gemeinde Eschenbach oder kon/Uznach passt somit gut in das wichtiges Anliegen SBB, der Kanton St. Gallen wesentlich an Konzept Bahn 2000. im Rahmen ihres Auftrages der den Mehrkosten beteiligen würde. Bevölkerung und Wirtschaft zu dienen. Das Zürcher Oberland mit seinem kräftig Glattallinie doppelspurig anwachsenden Bevölkerungspotential von heute ca. 100 000 Einwohnern stellt Eine wichtige Voraussetzung geht den Geschichtlicher Rückblick ein wichtiges Einzugsgebiet für die SBB vorgängigen Kostenüberlegungen voraus: dar. Mit der vorzeitigen Einführung des Die Glattallinie Zürich-Uster- Die vorgeschlagene Verbindungslinie Halbstundentaktes auf der Glattallinie auf Rapperswil muss durchgehende Rüti-Schmerikon/Uznach ist keine im Juni 1985 wurde vorgängig zur Doppelspur ausgebaut werden. neue Idee: Bereits 1856 war geplant Eröffnung der Zürcher S-Bahn das Zwischen Wallisellen und Uster besteht die gewesen, die Glattalbahn bis ins Sanktgal- Angebot wesentlich verdichtet und die seit der Doppelspur 1985, und Bahnhof lische weiterzuführen, wobei als Reisezeit zwischen Zürich und Wetzikon ist ebenfalls ausgebaut. Es Verknüpfungspunkt mit der damaligen Rapperswil via Uster um elf Minuten fehlt noch die Strecke zwischen Uster Süd-Ost-Bahn das direkt über Eschenbach gesenkt. und der Abzweigestelle der Neubaustrecke. zu erreichende Uznach vorgesehen Gemäss Stand der Für die Doppelspurausbauten heutigem Planung war. Der Kanton St. Gallen das auf der rechnen die SBB wird S-Bahn-Angebot im Glattal Glattallinie bestand jedoch auf Rapperswil als Kosten rund 129 weiter ausgebaut: Die Führung von mit von Millionen Knotenpunkt. Das Gesuch, in diesem Fall Franken. Schnellzügen ist vorgesehen, womit der wenigstens mit einem separaten Gleis erste Teil der Forderung erfüllt wird. Die durchgehende Doppelspur auf der für direkte Fahrten Rüti-Schmerikon- Was den Bau einer Verbindungslinie Glattallinie ist jedoch keine Folge der Uznach «das Nachteilige einer Kopfstation Rüti/ZH-Uznach/SG so ist neuen Verbindungslinie Rüti-Schmeri- in Rapperswil» zu umgehen, lehnte betrifft, zunächst festzuhalten, dass die Erstellung kon, sondern muss im Zusammenhang er - wahrscheinlich wegen der und der Betrieb einer solchen Linie als mit der Einrichtung des S-Bahn-Systems Mehrkosten ab. - Bestandteil des auf dieser Linie ohnehin und Schnellzugsnetzes in Die Glattallinie wurde aber trotzdem den freien Marktbereich fällt. Die SBB unabhängig davon erstellt werden und eine Schnellzugslinie, über welche die haben also ob mit dem kann deshalb bei der vorliegenden abzuwägen, Züge von Zürich nach Chur oder nach erzielbaren Mehrverkehr die Kosten Kostenberechnung beiseite gelassen werden. Glarus - mit Spitzkehre in Rapperswil abgedeckt werden können. Aufgrund - geführt wurden. einer ersten Marktbeurteilung kommen dass eine Ökologisch vertretbar Ab Ende 1884 dampfte selbst der «Arl- wir zum Schluss, berg-Express» durch das Zürcher Oberland. Attraktivitätssteigerung der Bahnverbindung Aus Gründen kommt topografischen Erst mit dem Übergang verschiedener, Zürcher Oberland-Ziegelbrücke/Chur die neue Verbindungslinie grösstenteils damals privater Bahnunternehmungen durchaus ihre Berechtigung hat. Die Tunnels dass in zu liegen, so aus zu den Schweizerischen Nachfrage nach dieser Verbindung ist landschaftlichen Gründen und ökologischen Bundesbahnen (SBB) im Jahre 1902 wurde insbesondere durch den touristischen die Neubaulinie vertretbar ist. Der die Glattallinie zu einer ausgesprochenen Wochenend- und Ferienverkehr gegeben. Bahntunnel wird Betrieb ohne im Nebenlinie der SBB degradiert. Die künstliche auskommen, Belüftung was Schnellzüge verkehrten jetzt auf der Dem AnHegen nach einer verbesserten energiemässig stark ins Gewicht fällt. linksufrigen Zürichseelinie Zürich- Anbindung des Glattais an die Churer- Thalwil-Ziegelbrücke. linie versuchen wir, auf eine andere Im Jahre 1912 forderte eine über Weise Rechnung zu tragen. Gegenwärtig Konform mit Bahn 2000 500köpfige Versammlung in Rüti den wird geprüft, ob die Züge aus dem Bau einer direkten Eisenbahnlinie Glattal in Pfäffikon/SZ mit der Churerlinie verknüpft werden könnten. Die Schweizerischen Bundesbahnen Rüti-Uznach. Man hoffte damals, mit Damit Hesse sich unter erheblich haben im Frühjahr 1985 das Konzept dieser Linie wieder direkte Güterzüge durch das geringerem Aufwand (Kapazitätserhöhung «Bahn 2000» der Öffentlichkeit vorgestellt. Oberland leiten zu können. auf der Dammlinie SOB) ein Die Hauptziele dieses Konzeptes 1980 wurde im Zürcher Kantonsrat ein bedeutend besseres Angebot vom Glattal lauten: Postulat zur Verbesserung der Richtung Graubünden mit nur noch Bahnverbindungen zwischen dem Glattal/Zür- - Mehr Fahrgelegenheiten im Intercity- einmaligem Umsteigen sowie kürzerer und Schnellzugsverkehr. Das cher Oberland und Ziegelbrücke/Glar- Übergangszeit realisieren. Zudem wäre bringt auch mehr Anschlüsse an den nerland/Bündnerland eingereicht, das Potential von Rapperswil/Jona und welches ebenfalls die der direkten Regionalverkehr Prüfung dasjenige des rechten Zürichseeufers Uznach nach Allgemein kürzere Geamtreisezeit Bahnverbindung über nach der Philosophie von Bahn 2000 - forderte. Sowohl der vom Ausgangsort ans Ziel der Fahrt Ziegelbrücke mit stündlichen Halten von Schnellzügen Regierungsrat als auch der Kantonsrat Neue Direktverbindungen für bequemeres in Pfäffikon/SZ Richtung Chur - die ab. Reisen. lehnten dringende Forderung ebenfalls mit eingeschlossen. Heute darf dieser berechtigte Wunsch Ein erklärtes Ziel von Bahn 2000 ist des bevölkerungsreichen Glattales und Auf diese Weise erübrigt sich der Bau also eine entscheidende Attraktivitätssteigerung des Zürcher Oberlandes nicht mehr der im obigen Artikel vorgeschlagenen des nach öffentlichen Verkehrs. ausgeschlagen werden! Neubaustrecke von Rüti Uznach. Dazu gehören auch einzelne Ergänzungen Dr. W. Latscha des dem letzten Jahrhundert aus Adresse des Verfassers: P. Stopper, dipl. Bauing. Generaldirektion der stammenden Eisenbahnnetzes. ETH, Falmenstrasse 25,8610 Uster. Schweizerischen Bundesbahnen

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