UNION IN DEUTSCHLAND Inlormationsdiensi der Christlich-Demokralischen und Christlich-Sozialen Union Deutschlands HERAUSGEGEBEN VON BRUNO DÖRPINGHAUS Deutschland-Union-Dienst (DUD) Ausgabe für alle Milarbeiier in der CDU/CSU Verlag und Redaktion Frankfurt a.M* Beüinastraße 64 - Femruf 77178/77906/75924 Zahlungen an: Arbeitegeraeinschaä der CDU/CSU Deutschlands auf: Posischeckkonlo Frankfurt a. M. Nr. 39967 Hessische Bank Frankfurt a. M. Nr. 125739: Mitteldeutsche Kreditbank Frankfurt a. M. Nr. 36099 Nr. 83 / 4. Jahrgang Frankfurt a. M., 25. Oktober 1950 Seite 1 3. Sondernummer Parteitag 1950 Goslar

C e CDU Deutschlands , Der erste gesamtdeutsche Parteivorstand

Nach Wahl des I. Vorsitzenden und seiner beiden Stellvertreter durch den Parteitag und der übrigen Vorstandsmitglie- der und ihrer Stellvertreter durch den Parteiausschuß hat der Vorstand der CDU Deutschlands folgende Zusammen- setzung: 1. Vorsitzender: Dr. Stellvertreter des Vorsitzenden: , Vorstandsmitglieder: Stellvertreter: Ernst Bach, Siegen/Westfalen — Schatzmeister Anton Dichtel, Freiburg (Südbaden) Fridolin Hcurich, Karlsruhe (Nordbaden) Maria Grövel, Hamburg (Frauenausschuß) Frau Heiler, Marburg (Frauenausschuß) , Wiesbaden (Hessen) Heinrich Lünendonk, Frankfurt am Main (Hessen/ , Hamburg (Ostvertriebene) Oskar Wackerzap, Beinum (Ostvertriebene) Kurt G. Kiesinger, Tübingen (Württemberg-Hohenzollern) Ernst Majonika, Soest (Westfalen) JUNGE UNION , Köln (Rheinland) Wilhelm Simpfendörfer, Stuttgart (Württemberg) Albert Sauer, Tübingen (Württemberg) Walther Schreiber, , Berlin Carl Schröter, Kiel (Schleswig-Holstein) Samsche, Hamburg Georg Strickrodt, Braunschweig (Niedersachsen) , Hannover (Niedersachsen) Alois Zimmer, Montabaur (Rheinland-Pfalz) Adolf Süsterhenn, Koblenz (Rheinland-Pfalz) und als Vorsitzender der Bundestagsfraktion der CDU/CSU: , Darmstadt.

C e CDU Deutschlands Das Ergebnis von Goslar Die Entschließung des ersten Parteitages der CDU Deutschlands

Der erste Parteitag der CDU Deutschlands, der vom 20. weisen und vorausschauenden Politik des Kanzlers gehört bis 22. Oktober in der alten deutschen Stadt Gosiar tagte, unser ganzes Vertrauen. Der 1. Parteitag dankt hat die ihm gesetzten Ziele erfüllt. „Union in Deutschland'- dem Bundeskanzler, den Ministern und der Bundestags- wird in der nächsten Nummer einen ausführlichen Bericht fraktion dafür, daß sie der Idee der CDU einen weithin über den Verlauf des ersten gesamtdeutschen CDU-Partei- sichtbaren Ausdruck verliehen haben und daß es ihnen ge- tages veröffentlichen. Heute nehmen wir in der Bericht- lungen ist, aus der großen Spannweite der Ideen und Auf- erstattung die wichtigsten Momente vorweg: die Ztisammen- gaben stets in brüderlichem Geist zu einer Einheit ihrer setzung des gewählten Parteivorstandes, den in der großen Entschlüsse zu finden. Entschließung niedergelegten Willen des Parteitages und Die Erörterungen des Parteitages haben den Beweis das Statut der CDU Deutschlands. dafür erbracht, daß die CDU in ihrer politischen Grund- Am Sonntagabend faßte der Parteitag auf Grund der Re- überzeugung geschlossen zusammensteht. Auch in den ferate und Diskussionen sowie der Resolutionen der Arbeits- Arbeitskreisen, in denen die verschiedenen Lebensinteressen ,OUäS£*H'SSe l'ol jjenri e unseres Volkes nach Ausdruck drängen, trat diese gemein- same Auffassung überzeugend zutage. Das Ergebnis die- Entschließung ser Arbeitstagungen ist so reichhaltig und umfassend, daß Der ers'^ Parteitag" tier CDU Deutschlands hat durch die es als Grundlage des zukünftigen Gesa mt- einmütige Wahl des Parteivorsitzenden und seiner Stellver- programmes der Partei dienen kann. Es wird zunächst treter bewiesen, daß die CDU in den fünf Jahren ihres Be- der formenden Hand des Parteivorstandes und des Partei- stehens in Ost und West, in Nord und Süd, zu einer Ein- ausschusses anvertraut. Da die Union ihrem Wesen nach heit zusammengewachsen ist. Uns eint die Ueberzeugung, nicht zentralistisch gesteuert ist. sondern ihren politischen daß nur aus christlicher Verantwortung das Le- Willen aus den Kräften der Mitgliedschaft organisch entfal- tet, werden die Entwürfe des Vorstandes den Landes- ben unseres Volkes und Vaterlandes in demokratischer Ord- verbänden zur Beratung übergeben und zur endgültigen nung neu gestaltet werden kann. Die einmütige Zu- stimmung zu der Rede des Kanzlers hat bewiesen, daß Beschlußfassung dem nächsten Parteitag vorgelegt. die CDU Deutschlands die Politik der Bundesregierung und Schon heute geben wir folgende Grundsätze der Oef- der Bundestagsfraktion der CDU/CSU voll bejaht. Der fentlichkeit bekannt: Nr. S* / 4. Jahrgang TTNION IN DEUTSCHLAND Seite 2

1. Die CDU Deutschlands bekennt sich zu Gesamt- bewußter Disziplin und erwarten, daß Unausgeglicheo- deutschland als Aufgabe und staatlicher Gestalt. Mit heiten im Preis- und Lohngefüge durch eine Ordnung des dieser gemeinsamen Kraft strebt sie in eine höhere euro- Wettbewerbs sowie durch Monopolkontrolle beseitigt und die päische Gemeinschaft hinein und bekennt sich zu Arbeitnehmer gleichwertig in das Wirtschaftsleben den in Europa heute schon lebendigen gemeinsamen Ideen eingeordnet werden. Je besser die Sozialpartner sich zu ver- eines christlichen, demokratischen und so- ständnisvoller Zusammenarbeit zusammenfinden, umso we- zialen Geistes. Sie hofft, daß auf dieser Grundlage niger wird der Staat eingreifen müssen. auch die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Kräfte Nach den Grundsätzen des Marshall-Planes, dem wir ent- Europas zu gemeinsamem Wirken zusammenfinden. scheidende Hilfe verdanken, erstreben wir die Zusam- 2. Die CDU bekennt sich zu dem von Gott gegebenen menfügung der Volkswirtschaften der euro- Recht des Menschen auf seine Heimat und pro- päischen Länder. Wir hoffen, daß insbesondere die testiert gegen die Massenvertreibungen deutscher Menschen Grundstoffversorgung Europas nach den Absichten des aus ihren angestammten Siedlungsgebieten. Sie betrachtet Schuman-Planes gemeinsam geregelt und daß die uns zu- die von den ostzonalen Machthabern abgeschlossenen Ver- fallende Aufgabe der Neuordnung der deutschen Grundstoff- träge von Warschau und Prag als ein Unrecht und industrie im Geiste unserer wirtschafte- und sozialpolitischen Verbrechen am deutschen Volk. Unbeschadet des Leitsätze gelöst wird. unverzichtbaren Anspruches auf Rückkehr in die alte Hei- Der politische Kampf der Gegenwart ist zutiefst ein Rin- mat, fordert die CDU, daß die Vertriebenen in die deutsche gen der Geister um die sittlichen Grundlagen un- Bundesrepublik auf der Grundlage der Gleichberech- seres Gemeinschaftslebens. Es geht um die Bewahrung tigung auf allen Gebieten eingegliedert werden. der christlich-abendländischen Kultur und Sie erstrebt Gerechtigkeit für alle von der Fürsorge um die Rettung der menschlichen Freiheit vor den Gefahren der Gemeinschaft abhängigen Personen und Stände, indem totalitären Staatszwanges und der kollektivistischen Ver- insbesondere Kriegsopfer und Vertriebene, Beamte und alte massung. Berufssoldaten, angemessen versorgt und in die Leistungs- Darum betrachtet die CDU die Kulturpolitik »ls gemeinschaft des Volkes aufgenommen werden. einen wesentlichen Bestandteil ihrer gesamten politischen 3. Die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Arbeit. Die Gestaltung der Jugenderziehung in CDU hat in den vergangenen Jahren unbestreitbare große christlichem Geiste ist uns ein vordringliches An- Erfolge erzielt. Unsere soziale Marktwirtschaft, die den liegen. Im Gegensatz zu Liberalismus und Sozialismus an- echten Leistungswettbewerb ermöglicht, hat den Lebens- erkennt die CDU das natürliche Recht der Eltern, standard unseres Volkes erhöht, die Gütererzeugung ver- über die Erziehung ihrer Kinder zu bestimmen, und forden, dreifacht und über drei Millionen Arbeitskräfte zusätzlich daß bei der Ordnung des Schulwesens dem Eiternwillen Rechnung getragen wird. Angesichts der Zerrissenheit des in den Wirtschaftsprozeß eingegliedert. deutschen Schulwesens ist eine Koordinierung der schul - Die CDU wird auch in Berlin alles daransetzen, daß die politischen Maßnahmen der einzelnen Länder im Interesse Wirtschaftskraft dieser Stadt weiterhin in größtmöglichem der deutschen Bildungseinheit dringend notwendig. Die Aul- Ausmaße entwickelt und gestärkt wird. Spaltung des deutschen Schulwesens durch sozialistische Noch stehen große Aufgaben vor uns; wir wollen sie Schulreformexperimente, die vielfach auch auf eine Unter- insbesondere durch Leistungssteigerung und durch Koordi- drückung der Minderheiten hinauslaufen, wird abgelehnt. nierung der verschiedenen Wirtschaftsbereiche zu meistern suchen. Noch bestehen soziale Notstände, die über- Die CDU fordert als Ziel aller Bildungsarbeit wunden werden müssen. Wir rufen die Wirtschaft — Ar- die Erziehung zum deutschen Menschen und Ruten Europäer beiter, Unternehmer und Verbraucher — zu verantwortungs- auf der Grundlage der Kulturtradition des Abendlandes.

C C CDU Deutschlands Das Statut der CDU Deutschlands

Nach eingehenden Vorberatungen beschlossen und unter- § 5 Aufgaben des Parteitages: zeichneten die Vorsitzenden der Landesverbände am 20. Okto- a) Der Parteitag wählt den Bundesparteivorsitzenden und Ä.» her 1950 in Goslar das „Statut der Christlich-Demokratischen zwei stellvertretende Vorsitzende. M Union Deutschlands". Es wurde am 21. Oktober durch Bun- b) Er beschließt über die Grundlinien der Politik der CDU. deskanzler Dr. Konrad Adenauer dem Parteitag verkündet c) Er nimmt die verantwortlichen Berichte des Parteivor- und von diesem einstimmig beschlossen. Das Statut hat fol- standes und des Parteiausschusses entgegen und tatst genden Wortlaut: hierzu Beschluß. § 1 Die CDU vereint alle deutsehen Staatsbürger, die das Der Parteitag tritt mindestens einmal jährlich zusammen öffentliche Leben im Dienst des deutschen Volkes und des und wird vom Bundesparteivorstand einberufen. Auf Antiag deutschen Vaterlandes aus christlicher Verantwortung und von mindestens einem Drittel der Landesverbände muß et nach dem christlichen Sittengesetz auf der Grundlage dei einberufen werden. persönlichen Freiheit demokratisch gestalten wollen. § 6 Der Parteiaus schuß setzt sich zusammen aus. § 2 Die CDU gliedert sich in Landesverbände. Den Landes- a) den Delegierten, die von den Landesverbänden und für verbänden gleichgestellt sind jene Gebietsteile Deutschlands, die sowjetisch besetzte Zone gewählt werden, in denen freie Wahlen zur Zeit nicht abgehalten werden oder b) den Vorsitzenden der Landesverbände und der legitimen die aus sonstigen Gründen am gesamtdeutschen politischen CDU der sowjetisch besetzten Zone, Geschehen nicht teilnehmen können. c) dem Vorsitzenden der Bundestagsfraktion, 8 3 Organe der CDU sind der Bundesparteitag, der d den Vorsitzenden der Landtagsfraktionen im Bunoes- Bundesparteiauschuß und der Bundespartei- gebiet und der Stadtverordnetenfraktion Gioß-Berlin. vorstand. e) dem Bundesparteivorstand, § 4 Der Parteitag setzt sich zusammen aus den Dele- f fünf Vertretern für die Gebiete jenseits der Oder una gierten, die von den Landesverbänden gewählt werden. Die Neiße, die vom Flüchtlingsausschuß gewählt werden. Landesverbände entsenden auf angefangene 25 000 CDU- Die Zahl der pro Landesverband zu entsendenden Dele- Wähler, berechnet nach dem Ergebnis der letzten Bundes- gierten ist so zu errechnen, daß auf je angefangene 100 000 tagswahlen, einen Delegierten. Wo keine Bundestagswahlen CDU-Wähler, berechnet nach dem Ergebnis der Bundestags- stattgefunden haben, sind die Wahlergebnisse der letzten wahlen, ein Delegierter entfällt. Wo keine B^"*£"•"g freien demokratischen Wahlen zugrunde zu legen. stattgefunden haben, sind die Ergebnisse der letzten freien demokratischen Wahlen zugrunde zu legen. Vertreter der sowjetisch besetzten Zone werden bis zur Wiederherstellung der demokratischen Freiheiten durch einen Jeder Landesverband entsendet mindestens zwei und höch- vom legitimen Hauptvortand der CDU der sowjetisch be- stens acht Mitglieder in den Parteiausschuß. Auf diese Zani setzten Zone einberufenen Zonenparteitag gewählt. sind die Vorsitzenden unter b) und d) anzurechnen. Der Parteiausschuß ist berechtigt, bis zu zehn weiteren Bis zum Inkrafttreten eines Friedensvertrages beträgt däe Mitgliedern zu kooptieren. Für die Vertretung der sowjetisch- Zahl der Vertreter der Provinzen östlich der Oder und Neiße besetzten Zone gilt bis zur Wiederherstellung der demokra- je fünf; sie werden vom Flüchtlingsausschuß der CDU be- tischen Freiheiten der § 4, Abs. 2, sinngemäß. stellt. Nr. 83/4. Jahrgang UNION IN DEUTSCHLAND Seite 3

Die Landesgeschäftsführer nehmen- an den Sitzungen des lilllMlli[i!!l!ll!lll!!llll!lll!lli!li!llll!!l!l!ll!llllllllllll!!lll!lll!lllll!lllllil!llillll!!illlll!lllll!l!lllill! Parteiausschusses mit beratender Stimme teil. § 7 Aufgaben des Parteiausschusses: C c CDU Deutschlands a) Der Parteiausschuß ist zuständig für alle politischen und organisatorischen Fragen, die im gemeinsamer? Entschließung der evangelischen Delegierten Interesse der Landesverbände liegen. Folgende Entschließung wurde von fast allen beim Partei- b) Er wählt ein geschäftsführendes Vorstandsmitglied, den lag der CDU in Goslar anwesenden evangelisdwn Delegier- Schatzmeister, zehn weitere Mitglieder des Vorstandes ten unterzeichnet: und deren Steilvertreter in geheimer Wahl. Mir cvangelisdien Delegierten zum ersten Parteitag der CDU § 8 Der Parteiausschuß wird durch den Vorstand oder auf bekennen uns erneut zur polifisdien Grundaufgabe der Christlidi- Antrag zweier Landesverbände einberufen. In der Regel soll Demokratisdien Union, die nichts anderes zum Inhalt hat, ah den alle drei Monate eine Sitzung des Parteiausschusses statt- Neubau unserer staatlichen, sozialen und wirlsdiaftlichen Ordnung finden. aus dem Geist diristlidier Verantwortung. Wir sind mehr denn je § 9 Der Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden, zwei davon überzeugt, daß nur eine soldie Politik die uns mit den stellvertretenden Vorsitzenden, dem geschäftsführenden Vor- Christen anderer Konfessionen verbindet, unser Volk nach dem standsmitglied, dem Schatzmeister und zehn weiteren Mit- Irrweg des Nationalsozialismus aus den Nöten der Gegenwart gliedern. Für diese zthn Mitglieder wird je ein Stellvertreter herausführen kann. gewählt. Der jeweilige Vorsitzende der Bundestagsfraktion Vornelimsles Ziel unserer politischen Arbeit ist die Wieder- der CDU/CSU gehört dem Vorstand als stimmberechtigtes vereinigung Deulsdüanas in einem geeinten Europa. Die gegen- Mitglied an. wärtige Spaltung, die unsere größte Not ist, ist allein verursadtt § 10 Der Vorstand führt die Beschlüsse des Bundespartei- durch den Maditwillen des Bolsdiewismus, der auf das ganze tages und Parteiausschusses durch und erledigt die laufenden Europa zielt und die Parolen von Einheit und Frieden nur als Geschäfte. Er ist befugt, in eiligen Fällen Entscheidungen Mittel zur Unterwerfung mißbraudn. In dieser Lage führt der EU treffen, die dem Parteitag oder dem Parteiausschuß zur Weg zur Wiedervereinigung nur über die. Erstarkung, die wirt- Genehmigung vorzulegen sind. sdiafllichc und soziale Gesundung des freien Deutschlands und Der Vorstand bedient sich zur Erledigung der laufenden seine Sidierung. Wen» wir daran einmütig arbeilen, leisten wir den Geschäfte der Bundesgeschäftsstelle. Die Bundes- widitigsten stellvertretenden Dienst auch- für die Deutschen in der geschäftsstelle ist dem Vorstand verantwortlich. Das Nähere Sowjetzone. Wir stellen uns daher hinter die Politik des Bundes- regelt die vom Vorstand zu erlassende Geschäftsanweisung. kanzlers und seiner Regierung, die allein vom Volk legitimiert § 11 Zur Unterstützung des Vorstandes sowie zur Bearbei- sind, für ganz Deutsddand zu sprechen. tung fachlicher Aufgaben und zur Betreuung bestimmter Be- Wir sind von tiefer Sorge erfüllt über Erklärungen, die Männer völkerungskreise und ihrer Durchdringung mit dem Gedan- der Evangelischen Kirdie, insbesondere Kirdienpräsident Niemöller, kengut der CDU werden Ausschüsse gebildet. Die Mit- in letzter Zeit zu politischen Fragen unseres Volkes abgegeben glieder der Ausschüsse werden von den Landesverbänden — haben. So sehr wir die Pflidit der Kirche bejahen, die Verant- im Einvernehmen mit den auf der Landesebene bestehenden wortung für die Gestaltung unseres öffentlichen Lebens mit zu Ausschüssen — entsandt. Die Vorsitzenden der Ausschüsse tragen, so sehr erwarten wir, daß solche Erklärungen nidit vor- sind dem Vorstand verantwortlich. eilig, sondern nur nach gewissenhafter Sachprüfung, nach brüder- Zusammensetzung, Arbeitsbereich und Arbeitsweise der licher Beratung und in gemeinsamer Verantwortung veröffentlidit Ausschüsse regelt eine Geschäftsordnung, die vom Vorstand werden. erlassen wird. (Unter den zahlreichen Unterschriften finden sich die Na- § 12 Die Organisation, die Rechte und Pflichten von Ver- men folgender Persönlichkeiten: Dr. , Prä- einigungen innerhalb der CDU werden durch den Par- sident des Bundestages; Dr. Friedrich Holzapfel; Johann teiausschuß geregelt. Kunze, Bielefeld; Wilhelm Simpfendörfer, Stuttgart; Ober- § 13 In allen Organen der Partei sollen Frauen und die kirchenrat Adolf Cillien, Hannover; Arnold Fratzscher, Han- JUNGE UNION angemessen vertreten sein. nover, Mitglied des Reichsbruderrates; , § 14 Die Deckung der Ausgaben für die Bundes- Hamburg; Carl Schröter. Kiel; . Berlin; geschäftsstelle, soweit sie nicht durch eigene Einnahmen ge- Dr. Gerhard Schröder, Düsseldorf; Dr. Georg Strickrodt, deckt werden können, erfolgt durch die Landesverbände nach Braunschweig; Dr. , Bürgermeister Maßgabe des vom Vorstand aufgestellten und vom Partei- von Berlin und Domherr von Brandenburg; Walter Strauß, ausschuß genehmigten Etats und Verteilungsschlüssels. Hessen; Dr. Viktoria Steinbiß; Dr. Robert Tillmanns, Berlin.) § 15 Bei grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten, die sich zwischen einem Landesverband und den nach vorstehen- iiiiiiiiiifiniiiiitiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiHiffiinniiiiinniimiHiiuiiiiiHHHiiniiHiiiuiin der Satzung gebildeten Organen der CDU Deutschlands oder Kirche wurde Dr. Ehlers von den Machthabern des National- • zwischen mehreren Landesverbänden ergeben, entscheidet, sozialismus vorübergehend inhaftiert. Er wurde 1939 aus dem falls keine Einigung der unmittelbar Beteiligten zustande Staatsdienst entlassen und zur Wehrmacht einberufen. Nach kommt, ein Schlichtungsausschuß. Seine Bildung Kriegsende wurde Dr. Ehlers von der Evangelisch-Luthe- erfolgt von Fall zu Fall nach Maßgabe einer besonderen rischen Landeskirche Nieder-Sachsens in den Oberkirchen- Schiedsordnung, die vom Vorstand beschlossen wird. rat gewählt. Seit 1945 ist er auch im Stadtrat Oldenburg § 16 Es soll ein Bundesehrengericht gebildet wer- tätig. den. Die Zusammensetzung und Zuständigkeit regelt eine Ehrengerichtsordnung, die der Parteiausschuß erläßt. § 17 Die CDU bildet nach näherer Vereinbarung mit der A IV 8 b Berlin CSU eine Arbeitsgemeinschaft. Diese Vereinbarung Neue Sozialgesetzgebung für Berlin bedarf einer Bestätigung durch den Parteiausschuß. Bundesfinanzminister Dr. Schäffer erklärte auf einer A II f Pol. Persönlichkeiten Berliner Pressekonferenz. Berlin möge sich nicht nur stück- weise in seiner Sozialgesetzgebund dem Bundesgebiet an- passen. Er wandte sich damit gegen die zögernde Haltung Der neue Bundestagspräsident der Berliner Magistratsmehrheit, die die Angleichung an den Am 19. Oktober wurde mit 201 von 325 abgegebenen Stim- Bund erschwert. Es sei sein Wunsch, daß Berlin hinsichtlich men der Bundestagsabgeordnete Dr. Ehlers (CDU). Olden- der sozialen Leistungen und Abgaben „in einem Stück" dem burg, zum neuen Bundestagspräsidenten gewählt. 55 Stim- Bund folge „mit allen guten und bösen Tropfen". men erhielt der Abg. Kiesinger (CDU). Drei Stimmen ent- fielen auf den Abg. Horlacher, je eine auf die Abgeordneten A IV 7 a Allgemeines Schmidt, Tichi und Loritz. Ueberdies gab es 3 Neinstimmen und 59 Stimmenthaltungen. Dr. jur Hermann Ehlers wurde am 1. Oktober 1904 in Ber- Die Hintergründe des Vertriebenenproblems lin geboren, wo er in Steglitz das Gymnasium absolvierte. Vor 150 000 Versammelten sprach Bundesminister Jakob Danach studierte er Jura in Berlin und Bonn. 1931 wurde Kaiser in Köln zum Abschluß des ersten Schlesiertreffens Dr. Ehlers Justiziar in der Notgemeinschaft der Inneren auf Bundesbasis. Er wies darauf hin, daß man bei Betrach- Mission, um anschließend ein Jahr lang Dienst im Bezirks- tung des Leidensweges der Heimatvertriebenen zwar die amt Steglitz zu tun. Von 1934 bis 1935 war Dr. Ehlers wie- Schuld Hitlers nicht vergessen dürfe, ebenso wenig aber derum Justiziar der preußischen Bekennenden Kirche und „die Selbstentlarvung des sowjetischen Kommunismus" und trat 1936 in den Staatsdienst ein, wobei er ein Richteramt die Tatsache, „daß Jalta und Potsdam der roten Macht den übernahm. Infolge seiner Tätigkeit in der Bekennenden Weg in das Herz Deutschlands geöffnet haben".

Verantwortlieh: Bruno Dörpinghaus, Frankfurt a. M., Bettinastraße 64 - Lizenz der informmtionskontrolle der Militärregierung US/W 2063 »cwniwuBuui. oiu* *, * Druck: Heinrich Berlebach, Oberursel I I Von „ Union im Wahlkampf zur. Union inDeutschland"

%.lch bitte Sie alle herzlieft und dringend, diesem Informationsdienst Ihre größte Aufmerksamkeit zu schenken. Er soll Ihnen allen das geistige Rüstzeug geben, um das Hochziel in der kommenden Auseinandersetzung zu verwirk- lichen: die stärkste Fraktion im zu werden." So hieß es in dem „Geleitwort", das der damalige Präsident des Wirtschaftsrates, Dr. Erich Köhler, der „Union im "Wahlkampf" widmete, als diese am 17. Mai 1949 erstmals den Weg zu den Vertrauensleuten und Rednern der CDU/CSU antrat. „Union im Wahlkampf" sollte — diese Aufgabe hatte ihr das Generalsekretarial der Arbeitsgetneinschaft der CDU/CSU Deutschlands gestellt — unseren Freunden in Stadt und Land ein Helfer sein, sollte ihnen die Argumente an die Hand geben, mit denen sie die notwendige Aufklärung ins Volk tragen konnten. In den Wodten vor und nach der ersten Bundestagswahl ging die „Union im Wahlkampf" 2.9m«/ in einer Auflage von 25 000 Exemplaren in die Wohnungen und an die Arbeits- stätten unserer CDU/CSU-Freunde. Sie wurde einem dringenden Bedürfnis nach Aufklärung und Material geredit und — es darf bei aller gebotenen Bescheidenheit festgestellt werden — sie hat ihre Aufgabe erfüllt. Nodi heute verwahren wir mit Stolz die vielen, vielen Zusdiriften, in denen unsere Freunde in den Wochen des Wahlkampfes Hire Zustimmung äußerten, Anregungen gaben und von sich aus neue Themen zur Diskussion stellten. Dem eh liehen Kampf war der Erfolg besdiieden — die CDU/CSU wurde am 14. August 1949 zur stärksten Fraktion des Bundestages. Sie stellte den Bundeskanzler sowie den Großteil der Bundesminister und übernahm die Hauptlast der Verantwortung für die weitere Entwicklung der Gesdiicke der Bundesrepublik. Die „Union im Wahlkampf" hatte ihre unmittelbare Aufgabe erfüllt, aber gerade die Wochen um die Bundestagswahl hatten bewiesen, daß ein Informa- tionsdienst dieser Art für die praktische Arbeit unserer Vertrauensleute unumgänglidi notwendig ist. Desltalb entsdiloß sidi das Generalsekretariat der Arbeitsgemeinsdiaft der CDU/CSU Deutsdilands. die „Union im Wahlkampf" ab 1. September 1949 durch die „Union m Deutschland ablösen zu lassen. Dieser Entschluß war von drei großen Ge- danken getragen: Das nach hartem Kampf Errungene zu wahren und es zum Kernstück unseres politischen Bewußtseins zu formen: das Band der geistigen Gemeinsdiaft zwischen Abgeordnelen und Wählern, zwischen Gesdiäftsstellen und Mit- gliedern zu festigen; dem Gegner durch erhöhte Aktivität zu beweisen, daß unser Einsatz für die christliche Idee nicht ein Strohfeuer war, sondern ein uns im Gewissen verpflichtendes Anliegen ist. Nach Form und Inhalt sollte „Union in Deutschland" eigene Wege gelten. Nicht theoretisdte Betrachtungen über das Grundsätzlidie und Programmatische sollten bei aller Wichtigkeit im Vordergrund stehen, sondern die Information SOWle die Sammlung von Material, nie sie der aktive Vertrauensmann für seine Arbeit im Orts- und Kreisverband, in der kommunalpolitischen Arbeit, in der Werbung und in der Diskussion notwendig hat. Diesen Weg hat die „Union in Deutsdiland" in dem seit ihrem ersten Ersdteinen verflossenen Jahr eingeschlagen und liat'als offizielles Organ der CDU/CSU die von der „Union im Wahlkampf" begonnene Tradition fortgesetzt und weiterentwickelt. Die technische Gestaltung unseres Informationsdienstes bringt es mit sich, daß der aktive Vertrauensmann und Funktionär mit ganz geringem Aufwand in den Besitz eines umfassenden und übersichtlich geordneten Materials gelangt. Dabei ist es ihm jederzeit möglich, ohne Zeitverlust sich über den augenbli cklidien Stand der wichtigsten Fragen zu orientieren. Die ununterbrochene Bereitstellung geistigen Rüstzeugs ist in der Zukunft, zumindest von nicht geringerer Bedeutung als dies in der Vergangenheit der Fall war. Der erste Bundesparteitag m Goslar steht im Zeichen des organisatorischen Auf- und Ausbaues der gesamtdeutschen CDU. Die Schlagkraft unserer Organisation steht und fällt mit der Arbeit unserer Vertrauensleute und Funkionäre in Stadt und Land. Je eingehender sie über die politischen, sozialen und wirt- schaftlichen Tagesfragen informiert sind, um so intensiver können sie ihre politisdien und organisatorischen Aufgaben erfüllen, um so nachhaltiger ihre Freunde und Mitglieder aufklären, um so erfolgreidter in der Diskussion die Irr- tümer odet Entstellungen des politisdien Gegners bekämpf en. Deshalb wird „Union in Deutsdiland" bemüht bleiben, den mit Erfolg eingeschlagenen Weg weiterzugehen und un- ablässig an der Ausgestaltung unseres parteiamtlidien Informationsdienstes zu arbeiten. Sie rechnet dabei auf die verstärkte Mitarbeit unserer Freunde in den Landes-, Kreis- und Ortsverbänden sowie der Vertreter der CDU/CSU in den verschiedensten Körperschaften. Die Wichtigkeit der Aufgabe, die „Union in Deutsdiland" zu lösen hat, madit aber auch die weiteste Verbreitung unseres Informationsdienstes unter den Funktionären der CDU/CSU aller Länder, Kreise und Gemeinden der Bundes- republik notwendig. Wir laden deshalb alle Vertrauensleute, Funktionäre und andere interessierte Parteifreunde zum Bezug der „UiD" ein. Die Bedeutung unserer Aufgabe zwingt und die Zustimmung unserer bisherigen Bezieher beredlügt uns zu dieser Aufforderung Der Bezugspreis von monatlich 1,63 DM bezw. 1,70 DM bei wöchentlich zwei- maligem Ersdteinen ist so niedrig gehallen, daß er wohl für jeden Funktionär ersdiwinglich ist. Unter Umständen wird man aber auch daran denken müssen, daß Ottsverbände der Fraktionen im Geiste der Gemeinsdiaft in Einzel- fällen etwa auftretende finanzielle Schwierigkeiten beseitigen. Wir bitten daher alle Vertrauensleute und Funktionäre der CDU/CSU, die bisher nodi nicht Bezieher der „Union in Deutsdiland" sind, in Gedanken an die uns alle verbindende Kraft des ersten Bunde sparte it ages der gesamtdeutschen CDU vorl tieferstehender Bezugserklärung Gebrauch zu madien. Verlag und Redaktion „Union in Deutsdiland"

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