KIRCHENECHO Taufe Im Namen Des Auferstandenen
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www.kirche-klingelbach.de Kirchenecho März 2011- Mai 2011 Evangelische Kirchengemeinde Klingelbach Taufe im Namen des Auferstandenen S EITE 2 K IRCHENECHO Edi torial — Zu dieser Ausgabe Liebe Leserin, Neben den biblischen und kir- lieber Leser! chengeschichtlichen Grundla- gen bedenken wir auch die 2011 ist das „Jahr Taufpraxis in unserer Gemein- der Taufe und der de und den Widerhall im Ge- Freiheit― Die christ- sangbuch. liche Taufe ist als Wer mehr wissen will: „Bad der Wieder- www.kirche-klingelbach.de/8html geburt― der Beginn und www.geistreich.de! des Lebens in der „Freiheit eines Darüber hinaus lesen Sie viel Christenmenschen―. Interessantes aus unserem Ge- Die Taufe in Erinnerung zu he- meindeleben, vielfältige Termi- ben, hat sich dieses „Kirchen- ne rund um die Passions– und echo― zur Aufgabe gemacht. Osterzeit und einen weiteren Dies zur Passions– und Oster- Beitrag unseres „Schweden- zeit zu tun, macht Sinn, denn auswanderers―. nach Paulus ist die Taufe in ih- Anregende Lektüre wünscht mit rem Wesen „Mitsterben, herzlichem Segensgruß -begrabenwerden und –aufer- Ihr Pfarrer stehen in Christus!― (Röm 6,4) Jürgen Wieczorek Inhaltsverzeichnis 2. Editorial 18. Gottesdienste 3. Gottes Passion-seine Liebe 20. Kindergottesdienst 4. Geschichte der Taufe 21. Kindertagesstätte 7. Portrait Kirchenvorstand 23. Taufe und Auferstehung 8. Taufe und Abendmahl 24. Jugendarbeit 9. Weltgebetstag 26. Jesus Christ Superstar 10. Taufe und Tauflieder 28. Schwedische Kirche 12. Geburtstage 34. Gemeindebüro/Impressum 15. Kasualien 35. Mitarbeitende 16. Konfirmand(inn)en 36. Gruppenstunden S EITE 3 Passion Gottes - seine Liebe zu uns Manchmal weist uns gewinnt seine Fülle schon unsere Sprache und Schönheit erst auf tiefere Geheimnis- dann, wenn wir die se hin. „Du, ich mag Schattenseiten nicht dich gern leiden“, verdrängen. Es gibt sagen Menschen, die keine Liebe ohne Lei- einander lieben. Und den, keine Freude damit sagen sie etwas ohne Trauer, kein Le- Wesentliches über die ben ohne Abschied. Liebe – meist sogar Die Passionszeit bie- ganz unbewusst: Lie- tet die Chance, so be ist mehr als ein an- dem Leben auf die genehmes Gefühl, Spur zu kommen. echte Liebe umfasst Das kann in ganz ver- auch das Leiden. Das Leiden an schiedener Weise geschehen. und mit dem anderen lässt die Lie- Sehr viele üben in der Fastenzeit be wachsen. Verzicht – sieben Wochen ohne Darin besteht für mich das Ge- Alkohol oder Zigaretten, ohne Sü- heimnis der Passionszeit, der sie- ßes oder ohne Fernsehen. Und ben Wochen vor Ostern, in denen dabei lässt sich entdecken: Der das Leiden und Sterben Jesu in Verzicht kann ein Gewinn sein, den Mittelpunkt rückt. Die Liebe ein Schritt zu intensiverem Leben. Gottes lässt sich in ihrer Größe Auch die Gottesdienste und Pas- nur erahnen, wenn wir das Lei- sionsandachten in diesen Wo- den Gottes an und mit uns Men- chen sind ein Angebot, dem Le- schen mit einbeziehen. ben neu auf die Spur zu kommen „Die Kirche müsste mal etwas mo- – in ganz unterschiedlicher Wei- derner sein und nicht immerzu von se. Ich wünsche uns allen, dass Leiden und Sterben reden― – diese wir in diesen Wochen dem Ge- Meinung höre ich des Öfteren. heimnis des Lebens näherkom- Wohl wahr, das Dunkle darf nicht men im Namen des Gottes, des- überbetont werden, aber wir tun sen Passion es ist, uns zu lie- gut daran, nicht nur auf die Son- ben! nenseiten zu achten. Unser Leben Herzlich, Ihr Jürgen Wieczorek- S EITE 4 K IRCHENECHO Geschichte und praxis der Taufe Wenn heute im Gottesdienst eine Taufe stattfindet, dann handelt es sich meist um Säuglinge oder Kleinkinder. Hin und wieder las- sen sich auch etwas ältere Kin- der oder Konfirmanden taufen. Dass ein Erwachsener um die Taufe bittet, kommt allerdings selten vor. Das war zur Zeit von Jesus und Johannes, dem Täu- fer, ganz anders. Die Taufe im Jordan, zu der Johannes die Menschen aufforderte, war ei- ne Bußhandlung. Er rief die Menschen, die sich auf ihrem Le- Würden Sie von diesem Mann bensweg von Gott entfernt hat- Ihr Kind segnen lassen? Die Re- ten, zur Umkehr. Durch seine de ist von Johannes, dem Täufer, Predigt vom Kommen Jesu und von dem es in der Bibel heißt, er von dessen Reich weckte er in seinen Zeitgenossen den Gottes- sei einem ziemlich alternativen glauben. Und wer auf diesem Lebensstil gefolgt: Er wohnte in Wege zum Glauben gekommen der Wüste, hatte langes Haar und war, ließ sich taufen. trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um sei- Diese Art der Taufe als be- ne Lenden. Auch seine Ernährung wusstes Bekenntnis zu Gott war gewöhnungsbedürftig: auf kam eigentlich nur für Erwach- dem Speiseplan standen vor allem sene in Frage, weil diese im- Heuschrecken und wilder Honig. stande sind, ihre eigenen Hand- (Mt. 3, 4f.) Johannes war ein re- lungen (und Fehler) zu reflektie- ren und bewusst zu Gott umzu- gelrechter Außenseiter. Und doch kehren. Ob damals trotzdem folgten viele Menschen seiner Pre- auch Kinder getauft wurden digt und seinem Aufruf, sich im (etwa im Rahmen einer Familien- Jordan taufen zu lassen. S EITE 5 Mensch geschaffen. Er erhält taufe), bleibt im Dunkeln. Das einen Anteil an der Auferste- Neue Testament berichtet an kei- hung Jesu Christi und beginnt ner Stelle explizit davon; allerdings mit der Taufe ein neues Leben wird die Kindertaufe auch an keiner in dessen Nachfolge. Im Gala- Stelle ausgeschlossen. terbrief heißt es in Bezug auf die Das Thema Taufe durchzieht die Taufe: „Ich lebe, doch nun nicht Geschichte des Christentums ich, sondern Christus lebt in mir.― wie ein roter Faden. Schon Pau- bzw. „Denn ihr alle, die ihr auf lus, der älteste „Kirchenlehrer―, Christus getauft seid, habt Chris- musste dazu gegenüber seinen tus angezogen.― (Gal. 2, 20 und Gemeinden Stellung beziehen. 3, 27) Bereits in den ersten vier nach- christlichen Jahrhunderten wurde die Praxis der Kinder- taufe nach und nach zum Re- gelfall. Grund waren v. a. die ho- he Rate der Kindersterblichkeit und die Angst, dass nur Men- schen nach dem Tode Zutritt zum Himmelreich hatten, die zuvor die Taufe empfangen haben. In die- sem Zusammenhang entstand auch die Praxis der Nottaufe bei todkranken oder sterbenden Menschen. Doch die Diskussion um die Be- Im Galaterbrief bezeichnet er die deutung und den Vollzug der Taufe als Eintritt in ein neues Le- Taufe als Bekenntnishandlung an ben: Unsere bisherige Existenz bzw. durch Erwachsene setzte bleibt dahinter zurück, der Mensch, sich fort. der wir bisher waren, „stirbt― im In der Reformationszeit sprach Taufwasser, welches den Täufling sich Martin Luther deutlich für innerlich und äußerlich reinigt und die Kindertaufe aus, obwohl er ihn von Schuld befreit. Der Getauf- sie nicht als Zugangsberechti- te wird von Gott als neuer (Fortsetzung auf Seite 6) S EITE 6 (Fortsetzung von Seite 5) Karl Barth trennte begrifflich zwi- gung für Gottes Reich (d. h., als schen der Taufe mit dem heiligen notwendig für den Empfang des Geist (als dem Zeitpunkt, zu dem Seelenheils) erachtete. Für ihn war Gott den Menschen innerlich zum die Taufe, mit der Gott Menschen Glauben ruft und der Mensch tat- seinen Geist schenkt und mit sächlich zu glauben beginnt) und der wir offiziell zu seinen Kin- der Taufe mit Wort und Wasser dern werden, ein unverdientes (der kirchlichen Taufhandlung), Geschenk göttlicher Gnade, un- bei der der Täufling der vorange- geachtet des Zeitpunktes, zu wel- gangenen Geisttaufe lediglich im chem sie stattfand. In der Evange- Gottesdienst öffentlich Zustim- lischen Kirche wird die Taufe bis mung verleiht, indem er sich zu heute unter diesem Gesichtspunkt Gott als seinem Herrn bekennt. gespendet. In der Evangelischen Kirche gilt Im 20. Jh. brachte der evangeli- die Taufe seit der Reformation sche Theologe Karl Barth gegen als Sakrament, d. h. als einma- den Brauch der Kindertaufe das lige, nicht zurücknehmbare Argument vor, dass der entschei- Handlung Gottes am Men- dende Moment im Leben eines schen. Sie geschieht im Namen Christen nicht der Empfang der des Vaters und des Sohnes und Taufhandlung mit Wort und Was- des Heiligen Geistes (Mt. 28, 19) ser im Gottesdienst sei. Die kirchli- und darf nicht wiederholt werden. che Taufe sei nur der zweite Schritt Durch die Taufe empfangen wir auf dem Weg zu einem Leben mit den Heiligen Geist. Wir werden Gott. Denn das wirkliche Gottes- zu Gottes Kindern und zu Glie- geschenk sei der Glaube selbst. dern einer Kirchengemeinde. Dieser müsse jedoch vor der Gleichzeitig verbindet uns die Taufe mit Wasser geweckt wer- Taufe mit sämtliche Christinnen den, so wie es zur Zeit Johannes und Christen auf der Welt, über des Täufers der Fall war. Andern- alle Gemeinde- und Landesgren- falls könne es passieren, dass ein zen hinweg. In der Taufe ver- Mensch vielleicht „umsonst― getauft spricht uns Gott die einstige Auf- werde und Gottes Gnade empfan- erweckung vom Tode und das ge, weil er später u. U. einen ganz ewige Leben, welches über unse- anderen Glaubens-Weg als den re irdische und leibliche Existenz christlichen einschlägt. hinausweist. Mareike Frahn-Langenau S EITE 7 Unser Kirchenvorstand Name: Gabi Schmidt Frau Schmidt, als sie Jürgen Wohnort: Herold Wieczorek auf eine mögliche Geburtstag: 31.03.1960 Kandidatur ansprach. Sie über- Familienstand: verheiratet, legte, denn eine genaue Vorstel- 2 erwachsene lung, was auf sie zukommen Kinder würde, hatte sie bis dahin nicht. Hobbies: lesen, stricken, Doch schließlich stimmte sie zu. schwimmen Was bedeutet es für sie? Lebenslauf: Zu diesem Zeitpunkt Gabi Schmidt be- kann die 50-jährige sa- suchte erst die gen, dass ihr die Arbeit Hauptschule, mach- wirklich großen Spaß te dann den Ab- macht. Durch die ver- schluss der mittle- schiedenen Aufgaben- ren Reife und ging bereiche bekommt sie schließlich auf eine einen guten Einblick in Fachoberschule. die Verpflichtungen ei- Ausgebildet wurde nen Kirchenvorstehers. sie als Bürokauf- Sei es das Engagement frau. 13 Jahre arbei- beim Besuchsdienst He- tete Frau Schmidt rold, der ihr das Gefühl beim statistischen Landesamt gibt, anderen Leuten durch ihren und seit 1992 ist sie nun schon Besuch etwas Gutes zu tun, oder bei der Verbandsgemeinde Kat- die Betreuung auf Konfirmanden- zenelnbogen beschäftigt freizeiten, Gabi Schmidt sammelt eine Menge neue Erfahrungen.