AD Dresden-Nord, Gesamtfertigstellung
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Aus- und Neubau der A 4 zwischen AK Chemnitz und AD Dresden-Nord Dokumentation aus Anlaß der Verkehrsfreigabe im November 2003 Aus- und Neubau der A 4 zwischen AK Chemnitz und AD Dresden-Nord Dokumentation aus Anlaß der Verkehrsfreigabe im November 2003 DEGES Inhalt Zum Geleit Bundesminister für Verkehr . Seite 4 Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit . Seite 6 Historie Es begann vor 70 Jahren . Seite 8 Neubeginn Verkehrsprojekte Deutsche Einheit . Seite 10 Sechsstreifige Erweiterung der A 4 – Eine unverzichtbare Maßnahme . Seite 12 Baumaßnahmen Neue Autobahn an alter Stelle . Seite 14 Erholen – Rasten – Tanken . Seite 17 Aufwendige Lärmschutzmaßnahmen . Seite 18 AS Limbach-Oberfrohna–AS Frankenberg . Seite 22 Unterfahrung Bahrebachmühlenviadukt . Seite 24 AS Frankenberg–AD Nossen . Seite 27 Talbrücke Kleine Striegis . Seite 29 Talbrücke Hirschfeld . Seite 30 Talbrücke Freiberger Mulde . Seite 31 AD Nossen–AS Dresden-Altstadt . Seite 36 Trassenverlegung im Triebischtal . Seite 39 Talbrücke Triebischtal . Seite 41 Elbebrücke Dresden . Seite 42 AS Dresden-Neustadt–AD Dresden-Nord . Seite 46 Einheitliche Gestaltung der „Brückenfamilie“ . Seite 49 Unionbrücke Dresden . Seite 50 Umwelt/Grunderwerb Hoher Stellenwert für die Ökologie . Seite 52 Objektive Wertermittlung und faire Entschädigung . Seite 55 Impressum 3 Zum Geleit obil sein bedeutet ein hohes Maß an diesem Gedanken beruht das Konzept der MFreiheit und Lebensqualität. Im Be- „integrierten Verkehrspolitik“ der Bundes- rufsleben und in der Freizeit ist Mobilität regierung. immer wichtiger geworden. Das Verkehrs- Eines ist allerdings völlig klar: Die Straße aufkommen wird in den nächsten Jahren wird auch in Zukunft Verkehrsträger Nr. 1 allerdings stark anwachsen. Im Personen- bleiben. Rund 90 % der Verkehrsleistun- verkehr wird bis 2015 eine Steigerung um gen im Personenverkehr und rund 70 % 20 %, im Güterverkehr sogar um mehr als des Güterverkehrs werden auf der Straße 60 % vorhergesagt. Dieses Wachstum kann erbracht. Die Bundesfernstraßen bilden nur von allen Verkehrsträgern gemeinsam damit das Rückgrat eines leistungsfähi- aufgefangen werden. Es geht darum, den gen Verkehrssystems. Sie sind ein starker Einsatz der verschiedenen Verkehrsträger Entwicklungshebel in 0st und West. Die intelligent miteinander zu vernetzen. Auf Bundesregierung investiert deshalb viel 4 Zum Geleit Geld, um Bundesfernstraßen für die stei- genden Anforderungen fit zu machen. Da- von profitiert auch der Freistaat Sachsen, der durch seine geografische Lage vielfäl- tige Verkehrsbeziehungen mit den Nach- barregionen besitzt. Eine gute Verkehrsin- frastruktur sichert zudem dem Freistaat wirtschaftliche Chancen, die sich aus der EU-Osterweiterung ergeben. Die Fertigstellung des 1,5 km langen Ab- schnitts der Bundesautobahn A 4 im Be- reich Bahrebach ist hierfür ein eindrucks- voller Beleg. Die Autobahn, die eine wich- tige Ost-West-Verbindung darstellt, ist nunmehr von Dresden bis Chemnitz durchgängig sechsstreifig befahrbar. Neu gestaltete Knotenpunkte wie das AK Chemnitz und die AD Nossen und Dresden sowie modernisierte und neue Anschlußstellen wie Berbersdorf, Chem- nitz-Glösa und Limbach-Oberfrohna tra- Den Verkehrsteilnehmern steht damit auf gen zu einem übersichtlichen und zügi- etwa 80 km eine leistungsfähige, sichere gen Verkehrsablauf bei. Die beiden neu und moderne Autobahn zur Verfügung. gebauten Tank- und Rastanlagen „Auers- walder Blick“ und „Dresdner Tor“ sowie Der Ausbau der A 4 zwischen Chemnitz der neue Parkplatz „Am Steinberg“ sorgen und Dresden mit einem Bauvolumen von zudem für Möglichkeiten der Erholung ca. 800 Mio. wurde in weniger als 10 Jah- und Entspannung. ren verwirklicht. Eine sehr gute Leistung, zumal ingenieurtechnisch anspruchsvolle Arbeiten gefragt waren wie z. B. aufwen- dige Lärmschutzmaßnahmen. Ich danke allen an der Vorbereitung und Ausführung Beteiligten für die gelungene Arbeit. Den Verkehrsteilnehmern wünsche ich auf der neuen Straße allzeit eine gute und unfallfreie Fahrt. Dr. Manfred Stolpe Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen 5 Zum Geleit ie Bundesautobahn A 4 gehört zu Mit dem Aus- und Neubau der A 4 hier im Dden bedeutendsten West-Ost-Verbin- mittelsächsischen Raum verbessert sich dungen für den Straßenverkehr im Herzen nicht nur die Verkehrsinfrastruktur für die Europas. weiträumigen Beziehungen, auch die wirt- Sie stellt nicht nur die wichtigste Ver- schaftliche Entwicklung in den bislang knüpfung des Ruhrgebietes mit Sachsen strukturschwachen Regionen – so z. B. dar, sondern ist vielmehr ein unverzicht- des Erzgebirges – erhält durch diese Tras- barer Bestandteil im europäischen Fern- se neue Impulse. straßennetz und dementsprechend Bin- deglied zwischen Ost- und Westeuropa. Heute nach mehr als zehn Jahren der 210 km führt die A 4 durch Sachsen. Da- Deutschen Einheit ist diese Autobahn be- von sind bereits 189 km ausgebaut, dar- reits ein Stück gesamtdeutsche Normalität unter nun auch der komplette Abschnitt geworden. Kaum einer, der sich noch an zwischen Dresden und Chemnitz mit ins- die kilometerlangen Autostaus erinnert. gesamt 80 Kilometern. Auch die einst alltäglichen Schreckens- 6 Zum Geleit meldungen über Unfälle gehören der Ver- gangenheit an. Das alles hat seinen Preis: Der Bund hat etwa 1,7 Mrd. EUR in dieses wichtige Vor- haben investiert. Bislang fertiggestellt sind der Bereich östlich von Dresden und der Autobahnabschnitt von der Landes- grenze Thüringens bis nach Glauchau. Ich freue mich, daß Planung und Ausbau die- ser internationalen Verkehrsader nun auch westlich von Dresden bis Chemnitz unter Federführung der DEGES so weit vorangebracht werden konnten, daß der Verkehr nunmehr überall ungehindert ohne Baustellen auf sechs Fahrstreifen Infrastruktur weiter ertüchtigen, um den fließen kann. Nur noch ein Reststück von neuen Anforderungen gerecht zu werden. 21 km ist zu bewältigen, wovon sechs km bereits im Bau sind. Wir haben noch eine Vielzahl von dringli- chen Maßnahmen vor uns – so z. B. die Der Ausbau der A 4 vor allem im Bereich Autobahn-Neubauten A 72 Chemnitz– zwischen Dresden und Chemnitz war eine Leipzig, A 38 Südumfahrung Leipzig und gewaltige Aufgabe unter enormem Zeit- A 17 Dresden–Prag. Wir sind uns sicher, druck. Eindrucksvoll ist nicht nur die auch diese Aufgaben gemeinsam mit dem technische Leistung. Hier galt es, die Bund zeitgerecht lösen zu können, eben- Autobahn unter vollem Verkehr auf etwa so wie es hier am mittelsächsischen Ab- die doppelte Breite zu bringen und dabei schnitt der A 4 gelungen ist. auch alle Brücken – darunter 18 Groß- brücken – vollständig neu zu errichten. Allen, die bei der Planung und beim Bau Als besonderes Meisterwerk ist in diesem dieses Autobahnteilstückes mitgearbeitet Zusammenhang die Unterfahrung des haben, danke ich herzlich. Dies gilt be- Bahrmühlenviaduktes ohne Unterbre- sonders dem Bundesministerium für Ver- chung des Zugverkehrs zu nennen. Auch kehr, Bau- und Wohnungswesen und der die gelungene Farbgestaltung der Lärm- DEGES – nicht nur für die fachliche Beglei- schutzwände vor diesem Viadukt verdient tung des Projektes. Erwähnung. Noch bedeutsamer erscheint aber, daß Den Autofahrern, die auf dieser länderver- diese Autobahn zu einem Symbol für die bindenden Straße durch Sachsen reisen, Wiedervereinigung Deutschlands und für wünsche ich allzeit gute und vor allem das Zusammenwachsen Europas nach unfallfreie Fahrt. dem Fall der Mauer geworden ist. Vorreiter der friedlichen Revolution wa- ren unsere osteuropäischen Nachbarn in Ungarn, Tschechien und Polen. Sie haben es möglich gemacht, daß ein vereinigtes Europa nicht an Oder und Neiße endet. Die Verhandlungen zum Beitritt sind posi- tiv verlaufen. Die Europäische Union wird per 1. Mai 2004 erweitert. Diese Erweite- Dr. Martin Gillo rung wird nicht nur für unsere osteuro- päischen Nachbarn Veränderungen brin- Sächsischer Staatsminister gen. Auch wir müssen die verkehrliche für Wirtschaft und Arbeit 7 Historie Autobahnbau in Deutschland – zur Geschichte der A 4 Es begann vor 70 Jahren chon in den frühen 20er Jahren wurden Propagandazwecke („Straßen des Führers“) Sangesichts des zunehmenden Kraft- auszuschlachten. Die Umsetzung der ehr- fahrzeugverkehrs in mehreren europä- geizigen Autobahnpläne lag fortan in Hän- ischen Staaten Pläne für die Anlage von den des „Generalbauinspektors für das leistungsfähigen „Nur-Autostraßen“ ent- deutsche Straßenwesen (GI)“, Dr.-Ing. Fritz wickelt. In Deutschland war es der 1926 Todt. gegründete „Verein zur Vorbereitung einer Autostraße Hamburg–Frankfurt a. M.– Der „Tag des ersten Spatenstichs an der Basel (HaFraBa)“, der die ersten Planungen Reichsautobahn“ fand am 23. September für ein Netz solcher „Nur-Autostraßen“ 1933 bei Frankfurt statt, und die Fertig- konkretisierte. Herausragende Persönlich- stellung dieses ersten Autobahnab- keiten waren der Vorsitzende des Vereins, schnitts in Deutschland wurde am 15. Mai Robert Otzen, und der Geschäftsführer, 1935 mit großem propagandistischem Willy Hof. Otzen war es übrigens auch, Beiwerk abgenommen. 1938 waren be- der den Begriff „Autobahn“ für Nur-Auto- reits 3000 Autobahnkilometer in Betrieb. straßen ab 1929 populär machte. In den Kriegsjahren wurde der Autobahn- bau – bis auf wenige Ausnahmen – nicht Es dauerte noch bis 1932, ehe das erste fortgesetzt. Bei Kriegsende gab es 3860 20 km lange Stück Autobahn mit ver- km Reichsautobahn – weite Strecken da- kehrstechnischer Nutzung in Deutschland von stark beschädigt und nicht befahrbar. zwischen Köln und Bonn eröffnet werden konnte. Ein Jahr später kam mit der Macht- ergreifung