Grundlagen Zum Wissensmanagement Im
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Band 14 / 2017 Band 14 / 2017 Die Ankunft Tausender Flüchtlinge und Migranten in Europa in den letzten Jahren machte Migration und Flucht wieder zu einem besonders aktuellen Thema. In der vorliegenden Publikation zum LVAk-Symposion 2016 wird dieser Themen- schwerpunkt aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet: Flucht und Migration werden einander gegenüber gestellt, historische Beispiele angeführt und potenzielle Lösungsvor- schläge für eine zukünftige Migrationspolitik erarbeitet. Ein Migration und Flucht erweitertes Konzept von sogenannten „Hot Spots“ zur Regis- trierung von Flüchtlingen und Schutzzonen in den Herkunfts- ländern werden ebenso thematisiert wie Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenz im Zusammenhang mit Migra- tion und Integration. Migration und Flucht und Migration ISBN: 978-3-903121-26-3 Harald Müller und Benedikt Hensellek (Hrsg.) 14/17 Symposion der Schriftenreihe der Landesverteidigungsakademie 2016 Hensellek (Hrsg.) Müller, Landesverteidigungsakademie Schriftenreihe der Landesverteidigungsakademie Harald Müller, Benedikt Hensellek (Hrsg.) Migration und Flucht 14/2017 Wien, September 2017 Impressum: Medieninhaber, Herausgeber, Hersteller: Republik Österreich / Bundesministerium für Landesverteidigung Rossauer Lände 1 1090 Wien Redaktion: Landesverteidigungsakademie Kommando Stiftgasse 2a 1070 Wien Schriftenreihe der Landesverteidigungsakademie Copyright: © Republik Österreich / Bundesministerium für Landesverteidigung Alle Rechte vorbehalten September 2017 ISBN 978-3-903121-26-3 Druck: ReproZ W 17- Stiftgasse 2a 1070 Wien Inhaltsverzeichnis Vorwort ................................................................................................................... 5 Abstract ................................................................................................................... 7 Internationale Migration – Entwicklungen und Herausforderungen Martin Hofmann ....................................................................................................... 9 Fluchtbewegungen nach dem Zweiten Weltkrieg – Auswirkungen auf das österreichische Bundesheer Dieter Bacher, Christoph Benedikter und Hubert Speckner ...................................... 25 Migration und Internationales Krisen- und Konfliktmanagement (IKKM) anhand ausgewählter Regionen und Organisationen Markus Gauster, Gerald Hainzl, Stefan Maier, Harald Müller, Otto Naderer, Walter Posch, Jan Pospisil, Jasmina Rupp, Christian Steppan, Gudrun Van Pottelbergh, Ursula Werther-Pietsch ................................................... 71 Fluchtbewegungen und die Europäische Union: politische, wirtschaftspolitische und rechtliche Herausforderungen Gunther Hauser .................................................................................................... 145 Mehrsprachigkeit und multikulturelle Kompetenz Thomas Fronek, Wolfgang Zecha .......................................................................... 189 Gesamtstaatliche Koordination in der Migrationskrise Kurt Hager ........................................................................................................... 227 „Schutzzonen“ und „Hot Spots“ – taugliche Instrumente Europas zur Migrationssteuerung? Jürgen Scherl .......................................................................................................... 249 Zusammenfassung Lorena Mikl ......................................................................................................... 281 3 Abkürzungsverzeichnis / Glossar Felix Funda .......................................................................................................... 293 Literaturverzeichnis ........................................................................................... 303 Autoren und Herausgeber ................................................................................ 309 4 Vorwort Der vorliegende Band stellt die schriftliche Zusammenfassung der beim Symposion der Landesverteidigungsakademie (LVAk) 2016 zum Thema „Migration und Flucht“ vorgetragenen Präsentationen dar. Das LVAk- Symposion bildet den jährlichen Höhepunkt in den Forschungsaktivitäten der Akademie, wobei grundsätzlich ein sicherheitspolitisch relevantes The- ma von möglichst unterschiedlichen Seiten betrachtet werden soll. Dabei sind einerseits die Institute der Akademie gefordert, andererseits soll aber auch der Diskurs mit Experten aus anderen Bereichen gefördert werden. Insbesondere Experten aus dem Bereich des BMLV, aber auch des BM.I und anderer sicherheitspolitisch relevanter Ministerien sowie von wissen- schaftlichen Einrichtungen und NGOs – sowohl national als auch interna- tional – seien hier angesprochen. Kaum ein Thema war in den letzten Jahren von derart viel Interesse beglei- tet wie das gewählte des Symposions 2016. Kein Wunder, stellte doch allein die Zahl der Migranten, die 2015 und 2016 nach bzw. durch Europa zogen, Österreich vor eine schier unlösbare Herausforderung. Dabei wird mitunter übersehen, dass bereits in den Jahren vor 2015 die Zahl der Migranten kon- tinuierlich zunahm und viele Aufnahmeländer bereits kapazitätsmäßig an- gespannt waren. Die vorhergesagte, aber nicht vorbereitete Situation der Jahre 2015 und 2016 führte schließlich zu einem multiplen Versagen sämt- licher Mechanismen und damit zur Teilaufgabe der Staatsgewalt in Öster- reich und anderen EU-Ländern. Spätestens damit konnte man nicht mehr nur von einer humanitären, sondern von einer Sicherheitskrise sprechen. Die vorliegende Publikation versucht nun, basierend auf den Diskussionen und Vorarbeiten in einzelnen thematischen Arbeitsgruppen, sich dem Thema „Migration und Flucht“ von verschiedenen Gesichtspunkten aus zu nähern, um zu eruieren, welche rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Konsequenzen für Österreich, aber auch für die Europäi- sche Union zu erwarten sind (Forschungsstand Mitte 2017). Darüber hinaus wird untersucht, warum Menschen sich veranlasst sehen, ihren Heimatstaat zu verlassen; dies liegt oft in sogenannten Push- und Pullfaktoren (ökonomische, demografische, ökologische Aspekte, Gewalt, 5 Katastrophen, Transportmöglichkeiten, Medienwirkung, Attraktivität eines Ziellandes). Die jeweiligen Faktoren drängen die Menschen aus ihrem Heimatland, während andere Faktoren Menschen in andere Länder locken. Diese Faktoren gilt es zu beeinflussen, will man die Migration steuern. Ein weiterer notwendiger Schritt auf politischer Ebene wäre es, einerseits eine Anpassung der EU-Rahmenbedingungen an die aktuelle Situation zu versuchen. So ist das Dubliner Übereinkommen als völkerrechtlicher Ver- trag weiterhin in Kraft, wird aber nicht mehr angewandt. Für das weitere Vorgehen gibt es EU-intern allerdings keinen Konsens. Andererseits haben sich auch auf humanitärer Seite Verträge wie die Genfer Flüchtlingskon- vention vor dem Hintergrund der ständig steigenden Flüchtlingszahlen als adaptierungsbedürftig herausgestellt. Eine politische Lösung scheint aller- dings in weiter Ferne. Dazu wird in dem vorliegenden Band eine Bestands- aufnahme der rechtlichen Rahmenbedingungen gemacht sowie Empfeh- lungen ausgesprochen, die identifizierten Schwachpunkte bzw. Mängel im Umgang mit der Krise verbessern sollen. Ausgeklammert werden dabei potenzielle Begleiterscheinungen, sei es im Bereich der Kosten, die auf die Aufnahmestaaten zukommen, sei es im gesellschaftlich-kulturellen Bereich. Ständig nur von „Ängsten“ in der Be- völkerung zu sprechen, wird angesichts der angespannten Sicherheitslage wohl zu wenig sein. Und schließlich wäre noch interessant zu untersuchen, was eine Gesellschaft, die stets die Notwendigkeit von Migration angesichts von Überalterung und schrumpfenden Bevölkerungszahlen betont, aktiv gegen eben diese Entwicklung unternehmen könnte. Dies wäre wohl ein lohnendes Thema für eine weiterführende inhaltliche Auseinandersetzung, sprengt allerdings den Rahmen der vorliegenden Analysen. Unser großer Dank gilt allen Verantwortlichen und Mitarbeitern der Ar- beitsgruppen für ihren Einsatz und die Erstellung der Beiträge zu diesem Band. Allen Mitwirkenden – extern und intern – sei für das erbrachte En- gagement im Rahmen des LVAk-Symposions 2016 die aufrichtige Aner- kennung ausgesprochen. Harald Müller & Benedikt Hensellek 6 Abstract Der seit dem Jahre 2012 kontinuierlich und dann 2015 sprunghaft anstei- gende Migrationsstrom nach Europa insbesondere aus der Region des Na- hen Ostens rückte das Thema „Migration und Flucht“ in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Die Ereignisse stellen für Österreich aber auch für die Europäische Union eine große Herausforderung dar, welche es gilt, in den nächsten Jahren gemeinsam zu meistern. Warum Menschen sich veranlasst sehen, ihren Heimatstaat zu verlassen, liegt in sogenannten Push- und Pullfaktoren (ökonomische, demografische, ökologische Aspekte, Gewalt, Katastrophen, Transportmöglichkeiten, Me- dienwirkung, Attraktivität eines Ziellandes). Die jeweiligen Faktoren drän- gen die Menschen aus ihrem Heimatland, während andere Faktoren Men- schen in andere Länder locken. Diese Faktoren gilt es zu beeinflussen, will man die Migration steuern. In Österreich gab es 2015 rund 90 000 Asylanträge, eine Steigerung von 200% gegenüber 2014. Die meisten Asylwerber kamen mit 25 202 aus Af- ghanistan, 25 064 aus Syrien und 13 528 aus dem Irak. Über 75% waren männlich. 2016 riss der Flüchtlingsstrom etwas ab, allerdings wurden trotz- dem zahlreiche Schutzmaßnahmen beschlossen, wie die Einführung einer Obergrenze durch die österreichische Bundesregierung zu Jahresbeginn 2016. Diese