Stadt Allstedt

Flächennutzungsplan

BauGB 1

Abs. 4 §

und 1

Abs. 3 §

nach

Beteiligung

frühzeitige

Exemplar Land: Sachsen-Anhalt Landkreis: - Südharz Einheitsgemeinde: Allstedt

Planstand: 15. August 2017

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Begründung mit Umweltbericht zum Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Allstedt

Entwurf 15. August 2017 Seite: 2

1 Die Einheitsgemeinde Allstedt ...... 8

2 Voraussetzungen und Ziele...... 8

2.1 Notwendigkeit der Planung ...... 9 2.2 Aufgabe und der Flächennutzungsplanung ...... 9 2.3 Planverfahren ...... 10 BauGB 2.4 Umweltprüfung...... 1 11 2.5 Planzeichnung ...... 11 2.5.1 Darstellungssystematik ...... Abs. 11 4 2.5.2 Planinhalte und Rechtsnatur ...... § 12 2.6 Splittersiedlungen ...... 13 und 2.7 Gemengelagen ...... 1 14 2.8 Ziele der Gemeindeentwicklung ...... 14 Abs. 3 Rechtsgrundlagen, Verfahren, Übergeordnete3 Planungen ...... 15 § 3.1 Gesetzliche Grundlagen ...... 15 3.2 Planungsgrundlagen ...... nach 15 3.3 Übergeordnete Planungen - Raumordnung und Landesplanung ...... 16 3.3.1 Agrarstrukturelle Vorplanung „Helmeaue“ ...... 16 3.3.2 Landesentwicklungsplan (LEP) ...... 17 3.3.3 Regionaler EntwicklungsplanBeteiligung für die Planungsregion ...... 20 3.4 Naturschutz und Landschaftspflege ...... 27 3.5 Flächennutzungsplanung ...... 27 3.6 Bauleitplanungen ...... 29 frühzeitige 3.7 Städtebauliche Entwicklungsplanung ...... 31

4 Bestandsaufnahme und Geschichtliche Entwicklung ...... 33

4.1Exemplar Geschichtlicher Überblick / Historische Entwicklung ...... 33 4.1.1 Allstedt ...... 34 4.1.2 Beyernaumburg / Othal ...... 36 4.1.3 Emseloh ...... 37 4.1.4 Holdenstedt ...... 38 4.1.5 Katharinenrieth ...... 39

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 3

4.1.6 Liedersdorf ...... 41 4.1.7 Mittelhausen / Einsdorf ...... 42 4.1.8 Niederröblingen ...... 43 4.1.9 Nienstedt / Einzingen ...... 45 4.1.10 Pölsfeld ...... 46 4.1.11 Sotterhausen ...... 47 4.1.12 Wolferstedt ...... 47 BauGB 5 Lage im Raum ...... 1 48

5.1 Naturräumliche Einordnung ...... Abs. 48 5.2 Lage und Funktionen innerhalb der Region ...... 4 49 § 6 Infrastruktur ...... 49 und 6.1 Technische Infrastruktur - Verkehr ...... 1 50 6.1.1 Überörtlicher Verkehr ...... 50 Abs. 6.1.2 Örtlicher Straßenverkehr ...... 3 51 6.1.3 Ruhender Verkehr ...... § 52 6.1.4 Öffentlicher Personennahverkehr ...... 53 nach 6.1.5 Rad- und Wanderwegenetz ...... 54 6.1.6 Bahnverbindungen ...... 56 6.1.7 Luftverkehr ...... 57 6.2 Technische InfrastrukturBeteiligung - Ver- und Entsorgung ...... 57 6.2.1 Wasserversorgung ...... 57 6.2.2 Abwasserentsorgung ...... 59 6.2.3 Stromversorgung ...... 65 6.2.4 frühzeitigeGasversorgung ...... 66 6.2.5 Telekommunikation...... 66 6.2.6 Abfallentsorgung ...... 67 6.2.7Exemplar Hauptversorgungsleitungen ...... 68 6.3 Städtebauliche Infrastruktur – Öffentliche Einrichtungen / Gemeinbedarf ...... 68 6.3.1 Dienstleistungseinrichtungen/ Einzelhandel/Gaststätten/ Handwerksbetriebe ...... 69 6.3.2 Öffentliche Verwaltungen ...... 70 6.3.3 Sozialen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen ...... 71

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6.3.4 Gesundheitlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen ...... 72 6.3.5 Einrichtungen des Bildungswesens ...... 73 6.3.6 Sportlichen Zwecken dienende Einrichtungen ...... 76 6.3.7 Kulturelle Einrichtungen ...... 78 6.3.8 Vereinsleben ...... 79 6.3.9 Kirchliche und religiöse Gemeinschaften und Einrichtungen ...... 82 6.3.10 Feuerwehr ...... 84 BauGB 7 Bevölkerungsentwicklung und -struktur ...... 1 86

8 Siedlungsstruktur ...... Abs. 93 4 8.1 Wohnungsmarkt und Wohnungsbestand ...... § 93 8.2 Entwicklung der Haushaltsgrößen bis 2025 ...... 100 und 9 Wirtschaftsstruktur ...... 1 101

9.1 Wirtschaftliche Entwicklung ...... Abs. 101 9.2 Land- und Forstwirtschaft ...... 3 103 § 9.2.1 Landwirtschaft ...... 104 9.2.2 Flurneuordnung ...... nach 113 9.2.3 Forstwirtschaft ...... 114 9.2.4 Touristische Entwicklung ...... 117

10 Baugrund / Geologie ...... 124 Beteiligung 11 Bauflächen ...... 127

11.1 Wohnbauflächen...... 127 11.1.1 Wohnbauflächen in Allstedt ...... 128 frühzeitige 11.1.2 Wohnungsbauentwicklungsflächen ...... 129 11.2 Gemischte Bauflächen ...... 131 11.2.1 Gemischte Bauflächen in der Stadt Allstedt ...... 132 11.2.2Exemplar Gemischte Bauflächen in den umliegenden Ortsteilen ...... 133 11.3 Gewerbliche Bauflächen ...... 133 11.3.1 Gewerbliche Bauflächen in der Stadt Allstedt ...... 134 11.3.2 Gewerbliche Bauflächen in den umliegenden Ortsteilen ...... 134 11.3.3 Entwicklung Gewerblicher Bauflächen ...... 136 11.4 Sondergebiete ...... 137

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11.4.1 Vorhandene Sondergebiete ...... 137 11.4.2 Geplante Sonderbauflächen ...... 141 11.5 Bauflächenentwicklung gesamt ...... 141

12 Grünflächen...... 146

12.1 Friedhöfe ...... 148 12.2 Parkanlagen ...... 149 12.3 Festplatz ...... BauGB 149 1 12.4 Sportliche Einrichtungen ...... 149 12.5 Spielplätze ...... Abs. 151 12.6 Freibad ...... 4 152 § 12.7 Kleingärten/ Dauerkleingärten ...... 152 und 13 Flächen mit Nutzungsbeschränkungen ...... 1 153 14 Wasser ...... 154 Abs. 14.1 Fließgewässer ...... 3 155 § 14.2 Verlauf ...... 160 14.3 Sonstige Gewässer ...... nach 160 15 Natur- und Landschaftsschutz ...... 162

15.1 Schutzgebiete im Sinne des Naturschutzrechtes ...... 162 15.1.1 NaturschutzgebieteBeteiligung ...... 162 15.1.2 FFH- Gebiete ...... 169 15.1.3 Landschaftsschutzgebiet (LSG) ...... 175 15.1.4 Naturdenkmale (ND) und Flächennaturdenkmale (FND) ...... 177 15.1.5 frühzeitigeBiosphärenreservat ...... 178 15.1.6 Geschützte Biotope ...... 178 15.1.7 Biotopverbundsystem ...... 188 15.2Exemplar Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege u. Entwicklung von Natur und Landschaft ...... 191 15.3 FFH- Vorprüfung ...... 193 15.3.1 Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 11 „ Biogasanlage Niederröblingen ...... 193 15.3.2 Flächen „Konver Flugplatz Allstedt“ ...... 194 15.3.3 3. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Allstedt ...... 194

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16 Nachrichtliche Übernahmen ...... 195

16.1 Denkmale ...... 196 16.2 Sanierungsbereich Allstedt ...... 196 16.2.1 Baudenkmale ...... 196 16.2.2 Denkmalbereiche ...... 197 16.2.3 Archäologische Kulturdenkmale ...... 197 16.3 Überschwemmungsgebiete ...... BauGB 200 16.4 Trinkwasserschutzgebiete ...... 1 201

17 Altlasten und Altlastverdachtsflächen ...... Abs. 202 4 17.1 Altlasten1/ Kampfmittel im Bereich des Flugplatzes ...... § 203 17.2 Kampfmittel ...... 204 und 18 Erneuerbare Energien ...... 1 204

18.1 Biogasanlagen ...... Abs. 205 18.2 Windenergieanlagen = Windpark ...... 3 205 § 18.3 Solar/ Photovoltaik ...... 208

19 Bergbau / Baubeschränkungennach ...... 210

20 Immissionen ...... 216

21 Flächenbilanz ...... 217

22 UmweltberichtBeteiligung ...... 218

22.1 Instrument Umweltbericht ...... 218 22.2 Bestimmung des Prüfungsumfanges (Scooping) ...... 218 22.3 frühzeitigeKurzdarstellung der Inhalte und Ziele des Flächennutzungsplanes ...... 219 22.3.1 Planungsziele ...... 219 22.3.2 Standorte, Art und Umfang der geplanten Vorhaben ...... 219 22.4Exemplar Kurzdarstellung des Umweltschutzes in Fachgesetzen und Fachplänen .. 220 22.4.1 Umweltschutzziele in Fachgesetzen und Fachplänen ...... 220 22.4.2 Landschaftsplan ...... 220 22.5 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen ...... 222 22.5.1 Schutzgüter ...... 222 22.5.2 Schutzgebiete ...... 241

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22.5.3 Ermittlung und Bschreibung der Umweltauswirkungen ...... 241 22.5.4 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern ...... 255 22.5.5 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung ...... 256 22.5.6 Alternativen / Anderweitige Planungsmöglichkeiten ...... 256 22.5.7 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich ...... 256 22.5.8 Beschreibung der Methodik und Hinweise auf Schwierigkeiten undBauGB Kenntnislücken ...... 1 256 22.5.9 Maßnahmen zur Überwachung (Monitoring) ...... 257 22.6 Allgemeinverständliche Zusammenfassung ...... Abs. 258 4 23 Zusammenfassende Erklärung ...... § 259

und 1

Anlagen: Abs. Anlage 1 Denkmalliste Einheitsgemeinde 3 Anlage 2 Altlastverdachtsflächen § Anlage 3 Maßnahmen zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft (noch zu erarbeiten) nach

Beteiligung

frühzeitige

Exemplar

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1 Die Einheitsgemeinde Allstedt

Die Stadt Allstedt besteht seit dem 01.01.2010 aus den Ortsteilen Beyernaumburg/Othal, Emseloh, Holdenstedt, Katharinenrieth, Liedersdorf, Mittelhausen/Einsdorf, Niederröblingen, Nienstedt/Einzingen, Pölsfeld, Sotterhausen, Wolferstedt mit Klosternaundorf und der Stadt Allstedt. Seit dem 01.09.2010 gehört auch der Ortsteil Winkel zur Stadt Allstedt.

Die Stadt Allstedt hat rund 8.000 Einwohner und zählt damit eher zu den kleineren Einheitsgemeinden in Sachsen-Anhalt. Sie gliedert sich in die Stadt Allstedt BauGBund 12 ehemalige Gemeinden mit ihren Ortsteilen. 1 Die Stadt Allstedt liegt im Landkreis Mansfeld-Südharz, direkt an der Landesgrenze zu Thüringen. Die infrastrukturelle Erschließung ist mit dem Neubau der A 71 bei nahezu abgeschlossen. Abs. 4 §

2 Voraussetzungen und Ziele und 1 Um dem gesamten Gemeindegebiet der Einheitsgemeinde Allstedt perspektivisch eine Flächennutzungsplanung zur Ordnung der GrundzügeAbs. der Bodennutzung zu geben, wird vorliegend der Flächennutzungsplan3 für die Einheitsgemeinde Allstedt aufgestellt. §

Hierzu bedarf es der Entwicklung einesnach schlüssigen Grundkonzeptes für die neu entstandene Einheitsgemeinde. Die vorliegenden Flächenausweisungen für bauliche und sonstige Nutzungen in den v. g. ehemals selbstständigen Gemeinden (siehe Punkt 1) sind nunmehr Planungsgegenstand der Einheitsgemeinde.

Ein Teil der neuen OrtsteileBeteiligung hat in diesem Zusammenhang durch wirksame Flächennutzungsplanungen die städtebaulichen Zielstellungen bereits in der Vergangenheit rahmengebend geregelt. Über einen rechtskräftigen Flächennutzungsplan verfügen die Ortsteile, Allstedt, Katharinenrieth, Beyernaumburg, Othal, Niederröblingen, Nienstedt, Einzingen, Wolferstedt. frühzeitige Über einen angearbeiteten FNP, verfügen die Ortsteile Mittelhausen/ Einsdorf, und Liedersdorf+ Holdenstedt. Winkel, Emseloh, Pölsfeld Sotterhausen verfügten über keine eingeleitete Flächennutzungsplanung. Exemplar Die vorliegende Neuaufstellung bedeutet im Ergebnis die vollständige Überplanung des Gebietes der Einheitsgemeinde Allstedt.

Dabei stehen der Status von Allstedt als Grundzentrum und die ihm zugewiesenen Funktionen in keiner Weise in Frage, was im Umkehrschluss bedeutet, dass in den Ortsteilen der Flächennutzungsplanung die Entwicklungszielsetzungen im Wesentlichen dem Eigenbedarf unterlegen sind. Des Weiteren orientiert sich die

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 9 vorliegende Planung mit ihren Entwicklungszielen an der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung, den weiteren raumordnerischen Anforderungen sowie an der Ansiedlungsnachfrage und den hierfür zur Verfügung stehenden siedlungsräumlichen Potenzialen.

Der Flächennutzungsplan für die Einheitsgemeinde Allstedt hat die Aufgabe, die bauliche und sonstige Nutzung der Grundstücke nach den Maßgaben der Bestimmungen des Baugesetzbuches (BauGB) vorzubereiten (vorbereitender Bauleitplan), wobei der Plan gemäß BauGB den Zielen der Raumordnung anzupassen ist. Seine Verbindlichkeit beschränkt sich auf öffentliche Planungsträger, jedoch nicht auf den einzelnen Bürger. BauGB 1 Der Flächennutzungsplanung wird grundsätzlich ein mittelfristiger Zeitraum von 10 - 20 Jahren zu Grunde gelegt. Vorliegend ist der Planungshorizont desAbs. Jahres 2030 Gegenstand der Planung. Bei der Aufstellung der Bauleitpläne4 sind die unter § 1 Abs. 5 und 6 BauGB genannten Belange und Anforderungen§ besonders zu berücksichtigen. Das Baugesetzbuch geht im Regelfall davon aus, dass verbindliche Bauleitpläne, d. h. Bebauungspläne nach § 8 ff BauGB,und aber auch Vorhaben- und Erschließungspläne nach § 12 BauGB aus dem1 Flächennutzungsplan zu entwickeln sind (§ 8 Abs. 2 BauGB). Diese vorgeschriebene Entwicklung konnte in den Ortsteilen noch nicht überall zur AnwendungAbs. kommen, da die Flächennutzungspläne nicht den Verfahrensstand3 bisher erreicht hatten, der die entsprechende Entwicklung hätte ermöglichen§ können.

nach 2.1 Notwendigkeit der Planung

Mit der Bildung der Einheitsgemeinde entstand im Hinblick auf die vorbereitende Bauleitplanung eine neue Situation. Die neu hinzugekommenen Ortschaften verfügten teilweise über einen wirksamen Flächennutzungsplan. Gemäß § 204 Abs. (2) BauGB) gelten bestehendeBeteiligung Flächennutzungspläne fort, wenn Gemeinden in ihrem Gebiet oder Bestand geändert werden. Somit gelten derzeit die rechtskräftigen Flächennutzungspläne nebeneinander nach den planungsrechtlichen Bestimmungen fort. Es gibt jedoch Ortschaften ohne rechtskräftigen Flächennutzungsplan. Hier besteht Nachholbedarf,frühzeitige da es eng wird tw. Vorhaben ohne rechtskräftigen FNP zu entwickeln . Hinzu kommt, dass durch die Bildung der Einheitsgemeinde neue Beurteilungsgrundlagen entstanden sind. Die Planungshoheit ging an die Einheitsgemeinde über. Hinzu kommt, dass einige Flächennutzungspläne schon älteren Datums sind und weiter bereits mehrfach geändert wurden. Diese Punkte machenExemplar die Notwendigkeit der Aufstellung eines Flächennutzungsplanes für die gesamte Einheitsgemeinde erforderlich.

2.2 Aufgabe und der Flächennutzungsplanung

Die Aufgabe der Flächennutzungsplanung ist die Darstellung und Lenkung der räumlichen und städtebaulichen Entwicklung der Einheitsgemeinde. Mit Hilfe der

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Flächennutzungsplanung wird diese gesteuert und beeinflusst. Die Flächennutzungsplanung ermöglicht auch wenn erforderlich eine Neubewertung der einzelnen Ortsteile hinsichtlich der städtebaulichen Entwicklung.

Die Neuaufstellung des FNP hat im Wesentlichen zwei Aspekte. Der inhaltliche Aspekt besteht in der Unterstützung des Prozesses des Zusammenwachsens und des Zusammenführens von Flächenneuausweisungen. Der formelle Aspekt besteht in der Notwendigkeit der Aufstellung eines Flächennutzungsplanes für das gesamte Gebiet der Einheitsgemeinde (gemäß § 5 Abs. 1 BauGB). Gemäß BauGB sind Flächennutzungspläne weiterhin aufzustellen, sobald und BauGB soweit es für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist. Aus1 diesen Gründen hat die Einheitsgemeinde Allstedt am …. Die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes für das Gebiet der Einheitsgemeinde beschlossen. Abs. 2.3 Planverfahren 4 § Der neu aufzustellende Flächennutzungsplan hat ein zweistufiges Verfahren. Der und Verfahrensablauf ist nachfolgend dargestellt und die terminliche1 Abfolge wird in der zusammenfassenden Tabelle entsprechend dem Planungsfortschritt dargestellt.

Nachfolgend ist der Verfahrensablauf dargestellt. Abs. 3 31.07.2017 Aufstellungsbeschluss § Bekanntmachung im Amtsblatt nach 16.08.-18.09.2017 Frühzeitige Bürgerbeteiligung durch Auslegung gem. § 3 Abs. 1 BauGB in Form einer Bürgerversammlung 21.08. - 29.09.2017 TÖB – Beteiligung nach § 4 Abs. 1 BauGB Oktober/ Sichtung und Auswertung der Stellungnahmen / Abstimmungen Dezember 2017 Beteiligung

Januar/ Februar 2018 Zwischenabwägung und Entwurfs- und Auslegungsbeschluss Bekanntmachung im Amtsblatt Öffentliche Auslegung frühzeitige Beteiligung der TÖB nach § 4 Abs. 2 BauGB Sichtung und Auswertung der Stellungnahmen

Abschließenden Abwägung Exemplar Billigungsbeschluss Antrag auf Genehmigung Genehmigung Bekanntmachung Kursive Daten = Planung

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2.4 Umweltprüfung

Für die Belange des Umweltschutzes nach § 1. Abs. (6) Nr. 7 und § 1a BauGB wird bei der Aufstellung des Flächennutzungsplanes eine Umweltprüfung durchgeführt, in der die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt und in einem Umweltbericht beschrieben und bewertet werden. Als Grundlage dient die Anlage 1 zum BauGB.

Der Umweltbericht stellt gemäß § 2 a BauGB einen gesonderten Teil der Begründung dar und beinhaltet damit keine eigenständige, materielle Planung, sondern BauGB bewertet die Umweltauswirkungen des Flächennutzungsplanes. 1 Dabei sind die Belange des Umweltschutzes gemäß § 1 (6) Nr. 7 BauGB zu berücksichtigen. Dazu zählen: Abs.  die Auswirkungen der Planung auf die Schutzgüter Tiere,4 Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima sowie deren Wechselwirkungen §  die Schutzziele von FFH- und Vogelschutzgebieten (Gebiete von und gemeinschaftlicher Bedeutung) 1  umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen  Auswirkungen auf Kulturgüter und sonstige Sachgüter  die Emissionsvermeidung, sachgerechterAbs. Umgang mit Abfällen und Abwässern 3  die Nutzung erneuerbarer Energien §  die Darstellungen von Landschaftsplänen sowie sonstigen umweltbezogenen Fachplänen insbesondere des Wasser-,nach Abfall- und Immissionsschutzrechtes  bestmögliche Luftqualität in Gebieten, in denen festgelegte Immissionsgrenzwerte nicht überschritten werden.

Gemäß BauGB legt die Gemeinde fest in welchem Umfang und Detaillierungsgrad die Ermittlung der Belange für die Abwägung erforderlich ist. Die Umweltprüfung bezieht sich auf das, wasBeteiligung nach gegenwärtigem Wissenstand und allgemein anerkannten Prüfmethoden sowie Inhalt und Detaillierungsgrad in angemessener Weise verlangt werden kann. Es werden für den Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Allstedt nur diejenigen Umweltauswirkungen und deren Bewertung in der Abwägung eingestellt werden, die aus deren Darstellungenfrühzeitige des FNP entstehen können. Diese Darstellungen betreffen die Art der Flächennutzung. Hier vor allem neu ausgewiesene Bauflächen bzw. Flächen die hinsichtlich der Art der baulichen Nutzung abweichend zu rechtskräftigen Bebauungsplänen ausgewiesen werden. Konkrete Planungsvorhaben werden erst im Rahmen der nachfolgenden BauleitplanungenExemplar auf ihre Umweltauswirkungen geprüft. Der Umweltbericht ist in dieser Begründung unter Punkt 21.angefügt.

2.5 Planzeichnung

2.5.1 Darstellungssystematik

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Entsprechend den Regelungen der Baunutzungsverordnung (BauNVO) vom 23.01.1990 (BGBl. I, S. 132), zuletzt geändert durch Artikel 303 des Investitionserleichterungs- und Wohnbaulandgesetzes vom 22.04.1993 (BGBl. I, S. 466), werden die Flächen nach der allgemeinen Art ihrer Nutzung (Bauflächen) dargestellt. Lediglich im Bereich von Sonderbauflächen wird die Zweckbestimmung im Interesse einer geordneten und verträglichen städtebaulichen Entwicklung, sofern bereits bekannt, näher spezifiziert. Die bestehenden Siedlungsbereiche werden dabei auf Grundlage der örtlichen Bestandsaufnahme dargestellt. Damit können weitere Differenzierungen auf der Ebene der verbindlichen BauGB Bauleitplanung (Bebauungsplan) getroffen werden. 1 Darüber hinaus stellt der Flächennutzungsplan den planerischen Willen der Einheitsgemeinde Allstedt, einschließlich der zugehörigen Ortsteile hinsichtlich ihrer Eigenentwicklung dar. Die verwendeten Planzeichen entsprechenAbs. der Planzeichenverordnung 4 § Aufgrund der Lesbarkeit der Planzeichnung werden nicht immer alle Details und dargestellt. Teilweise überlagern sich Nutzungen oder auch1 Schutzgebietsgrenzen. Hier wird auf Symboldarstellungen und Kombinierte Linien ausgewichen. Auch erfolgt innerhalb der Ortslagen nicht die Darstellung jeder kleinen Gemeindestraße. Diese wird der Baufläche zugeordnet. Abs. 3 2.5.2 Planinhalte und Rechtsnatur §

Der Flächennutzungsplan besteht aus dernach Planzeichnung und der Begründung mit dem Umweltbericht. Planungsgrundsätze Die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes für die Einheitsgemeinde Allstedt umfasst eine Fläche von ca. 15103 ha und umfasst 12 Gemarkungen. Bei der Neuaufstellung erfolgt auch eine Angleichung der optischen Darstellungen. Des Weiteren sind die aktuellen Erkenntnisse und übergeordneten Vorgaben und Richtlinien zu beachten. Beteiligung

Die Planzeichnung stellt die Art der Nutzung der Flächen des Gemeindegebietes dar. Dabei gibt es Bestandsdarstellungen und Darstellungen der Planung. Weiterhin erfolgen nachrichtliche Darstellungen, die aus anderen Planungen bzw. Festlegungenfrühzeitige stammen. Zu den nachrichtlichen Darstellungen gehören: - Darstellung von Hauptver- und –entsorgungsleitungen (Bestand und Planung) - Festlegungen aus dem Naturschutzrecht (Natura 2000 Gebiete, ExemplarNaturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, Biosphärenreservate, Flächennaturdenkmale, Naturdenkmale, Naturpark, geschützte Biotope) - Trinkwasserschutzgebiete - Überschwemmungsgebiete - Baudenkmale, Flächendenkmale, archäologische Kulturdenkmale - Flächen die von der Abwasserentsorgung befreit sind Der Flächennutzungsplan hat nur gegenüber der Einheitsgemeinde Allstedt und den Ämtern und Stellen, die Träger öffentlicher Belange sind, unmittelbare rechtliche Wirkungen.

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Der Flächennutzungsplan schafft kein Baurecht und hat grundsätzlich keine unmittelbare Auswirkung gegenüber dem bauwilligen Bürger. Inhaltlich beschränkt sich seine Bindungswirkung auf die Grundstücksnutzung. Im Außenbereich kommt dem Flächennutzungsplan eine Auswirkung in der Form zu, dass ein nicht privilegiertes Bauvorhaben nur zugelassen werden kann, wenn es nicht im Widerspruch zum Flächennutzungsplan steht. Trotzdem bietet er der Gemeinde die Möglichkeit, bereits frühzeitig eigene räumliche Leitvorstellungen zu entwickeln und Prioritäten hinsichtlich der künftigen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung zu setzen. Eine wichtige Funktion erhält der Flächennutzungsplan durch den § 8 Abs. 2 BauGB. BauGB Hierin ist festgelegt, dass die Bebauungspläne aus den Flächennutzungsplänen1 zu entwickeln sind. Kommt die Gemeinde dem Entwicklungsgebot nicht nach, muss sie damit rechnen, dass der Bebauungsplan von der Aufsichtsbehörde gerügt wird (§ 11 BauGB). Abs. Der Flächennutzungsplan hat für andere öffentliche 4 Planungsträger Anpassungspflichten zur Folge, insofern sie diesem nicht widersprochen§ haben.

und 1 2.6 Splittersiedlungen

Im Rahmen der Flächennutzungsplanung ist die städtebaulicheAbs. Ordnung gemäß § 1 Abs. 3 BauGB zu gewährleisten. Nach § 353 Abs. 3 Nr. 7 BauGB liegt eine Beeinträchtigung öffentlicher Belange vor, §wenn ein Vorhaben die Entstehung, Verfestigung oder Erweiterung einer Splittersiedlung befürchten lässt. Unter einer Splittersiedlung versteht mannach eine Ansammlung von Gebäuden, die in ihrer Gesamtentwicklung keinen organisch gewachsenen und in einem baulichen Zusammenhang stehenden Eindruck vermittelt. Der Splittersiedlung fehlt weiter, dass für die Annahme eines Ortsteiles (§ 34 BAUGB) erforderliche städtebauliche Gewicht. Sie ist somit Ausdruck einer ungeordneten Siedlungsstruktur. Im Flächennutzungsplan werden Splittersiedlungen/ Splitterbebauungen nicht als Bauflächen dargestellt, sondernBeteiligung als Außenbereichslage gemäß § 35 BauGB. In der Regel erfolgt eine Überplanung als Fläche für die Landwirtschaft oder Grünfläche.

Für die vorhandenen Splitterbebauungen und baulichen Anlagen im Außenbereich (z.B. Kurtsgehofen mit Wohnnutzung und Malerbach mit landw. Hof) gelten die Rechtsfolgen frühzeitigedes § 35 BauGB. Dazu zählt auch der Bestandsschutz. Der durch die Darstellung einer Außenbereichslage nicht eingeschränkt wird.

Für das Gebiet der Einheitsgemeinde trifft dies auf folgende Splitterbebauungen zu: - nordöstlich von Beyernaumburg (Wohnbebauung Hagen) - ExemplarSchäferei Kaltenborn (südlich von Emseloh) - Forsthaus (südlich von Emseloh Bauruine unter Denkmalschutz) - Mittelmühle mit Wohnnutzung (östlich von Emseloh an L 151) - Wohnbebauung östlich von Pölsfeld - Ziegelei Wolferstedt - Hornmühle westlich von Klosternaundorf - Mühle mit Wohnnutzung südlich von Holdenstedt - Hasenwinkel (südlich von Pölsfeld)

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- Kobenmühle (südlich Einsdorf) - Westermühle (westlich Wolferstedt).

2.7 Gemengelagen

Im Geltungsbereich des FNP bestehen städtebauliche Gemengelagen. Als Gemengelagen werden solche Gebiete bezeichnet, in denen verschiedene grundsätzlich unterschiedliche Nutzungen, also störanfällige Nutzungen wie Wohngebiete und störintensive Nutzungen wie Industriegebiete, durchmischt sind bzw. direkt aneinander grenzen. BauGB Für den Umgang mit Gemengelagen wird folgende Planungsregel formuliert.1 Bei der Überplanung von Gemengelagen können ggf. die Abstandvorschriften des Abstandserlasses Sachsen-Anhalt nicht eingehalten werden, da inAbs. gewachsenen städtebaulichen Strukturen Schutzabstände nicht einfach vergrößert4 werden können. § Die TA-Lärm trifft in Punkt 6.7 folgende Aussage: Wenn gewerblich, industriell oder hinsichtlich ihrer Geräuschwirkungen vergleichbar genutzteund und zum Wohnen dienende Gebiete aneinander grenzen (Gemengelage),1 können die für die zum Wohnen dienende Gebiete geltenden Immissionsrichtwerte auf einen geeigneten Zwischenwert der für die aneinandergrenzendenAbs. Gebietskategorien geltenden Werte erhöht werden, soweit dies nach 3 der gegenseitigen Pflicht zur Rücksichtnahme erforderlich ist. § Der Begriff Gemengelage bezieht sich auf der FNP-Ebene insofern auf ein Aneinandergrenzen gewerblicher Bauflächennach und Wohnbauflächen. In einer Gemengelage gelten für Vorhaben besondere Beurteilungsgrundlagen. Eine solche Gemengelage liegt in Allstedt im Bereich Vornbäumen/ Wohngebiet AWG/ Fabrikstraße, in Beyernaumburg zwischen dem Wohngebiet und der Gewerbefläche im Süden der Ortslage an der Sotterhausener Straße. Für den Bereich Zwischen dem GE Allstedt (ehemalige LPG) und der Wohnbaufläche Sophienstraße regelt der rechtswirksameBeteiligung Bebauungsplan die zulässigen Nutzungen.

Bei allen Flächen handelt es sich um Baugebiete mit der ausgewiesenen Nutzungsqualität. Die Darstellung im FNP erfolgt entsprechend dieser Nutzung. Zusätzlich wird eine Abstufung des Planungsrechtlichen Störgrades als Planungsgrundsatzfrühzeitige dargestellt. Dies erfolgt mittels der Darstellung von Flächen mit Nutzungsbeschränkungen oder für Vorkehrungen zum Schutz gegen schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundesimmissionsschutzgesetzes gemäß § 5 Abs. 2 Nr.6 BauGB. Diese Flächendarstellung wirkt überlagernd auf den Bauflächen, insbesondere auf denExemplar Gewerblichen Bauflächen. Diese Darstellung hat eine Informationswirkung für nachfolgende Planungsstufen.

2.8 Ziele der Gemeindeentwicklung

Folgende Ziele verfolgt die Gemeinde mit Blick auf die Entwicklung bis ca. 2030

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- Verbesserung der Infrastruktur und der Wohnbedingungen - Erhalt vorhandener und Schaffung neuer Arbeitsplätze als Grundlage für die Minimierung des demographischen Wandel - Findung von Lösungen für den Umgang mit dem demographischen Wandel - Erhaltung und Stärkung der Landschaft als Kulturraum mit Sicherung der landwirtschaftlichen Nutzung - Bewahren der Dorflandschaften und der Traditionen

Die stark landwirtschaftlich geprägte Region mit guten und sehr guten Produktionsbedingungen gilt es zu festigen. Durch Baumaßnahmen bedingt erfolgte BauGB bereits in weiten Teilen des Gemeindegebietes eine Neuordnung der Feldflur.1

Die landwirtschaftliche Entwicklung ist in jedem Fall eng mit der Landschaft und dem Siedlungsraum verbunden und so sind auch die Entwicklungen Abs.aller Seiten als gemeinsames zu sehen und aufeinander abzustimmen. 4 Es muss in der Zukunft ein Weg gefunden werden, um mit dem §sich abzeichnenden zunehmenden Leerstand von Gebäuden und Hofstätten umzugehen. Dies ist ein und Problem, dem sich in der Zukunft aufgrund des unaufhaltsamen1 demographischen Wandels fast alle Gemeinden stellen müssen.

Eine große Herausforderung ist der Umgang mit derAbs. Problematik, Altes zu erhalten aber auch Neues zuzulassen ohne den dörflichen3 Charakter in Frage zu stellen. Gleichzeitig müssen die Gebäude den heutigen§ Anforderungen an modernes und energieeffizientes Wohnen gerecht zu werden. nach Um junge Familien am Ort zu halten bzw. diesen eine Perspektive zu geben, müssen diese in der näheren Umgebung Arbeit finden und vor allem müssen die Wohn- und Lebensbedingungen attraktiv sein. Dazu zählen neben einer guten Anbindung an das überörtliche Verkehrsnetz, und der entsprechenden sozialen Versorgung auch gute Wohnbedingungen. Hier gilt es vor allem die Lärm – und Geruchsbelastungen in einigen Ortsteilen zu verbessernBeteiligung um das Wohnen hier attraktiver zu machen. Weiterhin bedarf es Lösungen um das öffentliche Leben im Zeitalter der immer härter werdenden Sparzwänge am Leben zu halten und die Bewohner zu privatem Einsatz und Engagement zu bewegen. Dies funktioniert nur, wenn auch die anderen Randbedingungen stimmen und ein gutes Dorfgemeinschaftsleben vorhanden ist. frühzeitige

3 Rechtsgrundlagen, Verfahren, Übergeordnete Planungen

Exemplar 3.1 Gesetzliche Grundlagen

Gesetzliche Grundlage für die Aufstellung des Flächennutzungsplanes ist das Baugesetzbuch in der geltenden Fassung.

3.2 Planungsgrundlagen

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Der Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Allstedt wird auf der Grundlage der amtlichen, digitalen, topographischen Karte (DTK) im Maßstab 1 : 10 000 entwickelt. Die Einheitsgemeinde Stadt Allstedt verfügt über ein Geoleistungspaket für kommunale Gebietskörperschaften, in welchem die Rechte zur Vervielfältigung und Verbreitung der Daten geregelt ist. Diese lautet „[Geobasisdaten/ Stand] © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/ A18 – 30695-10-14“.

3.3 Übergeordnete Planungen - Raumordnung und Landesplanung BauGB 1 Die Gemeinden und Städte haben gemäß § 1 Abs.4 BauGB ihre Bauleitpläne den Zielen der Raumordnung und Landesplanung anzupassen. Dies gilt auch für die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes der Einheitsgemeinde Allstedt.Abs. Diese werden im Landesentwicklungsplan für das Land Sachsen-Anhalt4 (LEP LSA) und im Regionalen Entwicklungsplan für die Planungsregion Harz§ vorgegeben.

und 3.3.1 Agrarstrukturelle Vorplanung „Helmeaue“ 1

Teile des Gemeindegebietes, liegen u.a. Katharinenrieth liegen im Planungsgebiet der Agrarstrukturellen Vorplanung (AVP) "Helmeaue".Abs. 3 In den Thesen zur AVP wird das Planungsgebiet§ u.a. folgendermaßen beschrieben:

 In der Niederung der erfolgtnach die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen überwiegend als Ackerland. Es sind dabei Flächen mit sehr hohen Bodenwertzahlen und fast ebener Oberfläche zu finden. Dieser Teil des Planungsgebietes ist durch ein ausgeprägtes Grabennetz charakterisiert.

Für die Entwicklungsziele der Landwirtschaft wurden Entwicklungsziele definiert (siehe unter Punkt 9.2. EntwicklungBeteiligung Landwirtschaft).

Bei der weiteren Entwicklung der Dörfer sollten aus Sicht der AVP die folgenden Hinweise Beachtung finden:

- ,,Die Eigentümerfrühzeitige privater Bausubstanz haben in den zurückliegenden Jahren besonders Wohnhäuser, aber auch kleinere bäuerliche Hofstellen entsprechend den gegebenen Möglichkeiten instand gehalten. Die Erhaltung und Verbesserung dieser Bausubstanz unter Wahrung dorftypischer Elemente ist mit den Mitteln des Dorferneuerungsprogramms durchaus möglich und sollte weiter gefördert werden. - ExemplarFür diejenigen Hofstellen, welche durch die LPG oder jetzige Agrargenossenschaft leer gezogen wurden, aber durchaus im Sinne der Dorfentwicklung erhaltenswert sind, ist eine Sanierung durch die Eigentümer sehr schwierig. Durch die Umstrukturierung der Landwirtschaft ist eine landwirtschaftliche Nutzung solcher Hofstellen z.B. durch Widereinrichter mit Kapitaleinnahmen kaum noch möglich, da sie meist an die Grenzen ihrer Nutzbarkeit stoßen (z.B. Gut in Winkel und Othal, Höfe in Wolferstedt). Eine Förderung der Umnutzung solcher Gelände ist notwendig, um dem Neubau auf der ,,grünen Wiese" entgegenzuwirken und die Ortskerne zu

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 17 erhalten. - Darüber hinaus sind Maßnahmen notwendig, die bei nicht mehr erhaltenswürdigen Höfen1 Anlagen oder Teilen davon, den notwendigen Abriss unterstützen. Die Förderung solcher Maßnahmen würde in vielen Fällen zur Verbesserung des Ortsbildes beitragen. Eine denkbare Lösungsmöglichkeit ist die Übereignung abrissreifer Grundstücke zu günstigsten Konditionen an die Gemeinden und die Realisierung des Abbruchs im Rahmen von AB-Maßnahmen. Die landwirtschaftlichen Großbauten am Ortsrand beeinflussen die Identität des Dorfes negativ und können nur mit größeren Aufwendungen umgestaltet oder beseitigt werden. Weiterhin sind häufig Eigentumsregelungen erforderlich, um die BauGB Bausubstanz möglichst schnell einer weiteren landwirtschaftlichen1 oder außerlandwirtschaftlichen Nutzung zuzuführen (Stallanlagen in Katharinenrieth und Wolferstedt). Abs. In Katharinenrieth wurde bereits ein nicht mehr zu erhaltendes Wohngebäude4 im Rahmen der Dorferneuerung abgerissen und der Platz als Freifläche§ gestaltet.

und 3.3.2 Landesentwicklungsplan (LEP) 1

Die Verordnung über den Landesentwicklungsplan 2010 des Landes Sachsen-Anhalt ist am 12.03.2011 in Kraft getreten. Nach § 1 Abs. 4Abs. BauGB sind die Bauleitpläne den Zielen der Raumordnung anzupassen. Dies erfolgt3 im Rahmen der aktuellen Flächennutzungsplanung und setzt sich in den §Bebauungsplänen fort.

Die Einheitsgemeinde Allstedt liegt imnach ländlichen Raum, der aufgrund seiner peripheren Lage sowie einer niedrigen Siedlungs- und Arbeitsplatzdichte oder aufgrund wirtschaftlicher Umstrukturierungsprozesse besondere Strukturschwächen aufweist. Laut LEP sind dies Räume mit besonderen Entwicklungsaufgaben. Als Räume mit besonderen Entwicklungsaufgaben wurden die Räume festgelegt, auf die folgende drei Kriterien zutreffen: - Rückgang der Zahl Beteiligungder Bevölkerung von 1990 bis 2007 über dem Landesdurchschnitt, - Arbeitslosenquote 2005 über dem Landesdurchschnitt, - BIP(Bruttoinlandsprodukt) je Einwohner 2005 unter dem Landesdurchschnitt.

In diesen Räumenfrühzeitige zu denen der Landkreis Mansfeld-Südharz zählt, sind die Voraussetzungen für eine Erhöhung ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu schaffen und zu verbessern. Vorrangig soll es auch darum gehen, außerlandwirtschaftliche Arbeitsplätze zu schaffen oder Einkommenskombinationen zu ermöglichen. Diesen Räumen soll bei Planungen und Maßnahmen zur Stärkung desExemplar ländlichen Raums der Vorzug eingeräumt werden. Dies gilt insbesondere bei Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. In diesen Räumen sind insbesondere eine diversifizierte Wirtschaftsstruktur und eine Differenzierung des Arbeitsplatzangebotes anzustreben. Rationalisierung, Modernisierung und Umstellungsmaßnahmen in Wirtschaftszweigen mit Strukturproblemen einschließlich der Land- und Forstwirtschaft sind unter Beachtung sozialer Belange zu unterstützen.

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Die Siedlungsstruktur des ländlichen Raums ist außerhalb der zentralen Orte durch eine Vielzahl kleiner Siedlungen gekennzeichnet. Die weitere Siedlungsentwicklung soll auf die zentralen Orte konzentriert werden. Dadurch soll die Auslastung von Versorgungs- und Infrastruktureinrichtungen verbessert werden, um bei rückläufiger Einwohnerentwicklung die öffentliche Daseinsvorsorge der Bevölkerung auch langfristig sicherstellen zu können.

Die Einheitsgemeinde Allstedt liegt lt. LEP an einer überregionalen Entwicklungsachse. BauGB Entwicklungsachsen sind durch eine Bündelung von Verkehrs- und technischer1 Infrastrukturtrassen und eine unterschiedlich dichte Folge von Siedlungskonzentrationen gekennzeichnet. Überregionale Entwicklungsachsen sind Verbindungsachsen von Europa-,Abs. Bundes- und Landesbedeutung, die dem Leistungsaustausch zwischen Metropolregionen,4 Verdichtungsräumen und Oberzentren unter Einbeziehung der Mittelzentren§ dienen. Der Anschluss und die Entwicklung des ländlichen Raums und der großen und Erholungsräume sind zu sichern und eine angemessene Einbindung1 des Landes und seiner Teilräume in die nationalen sowie die trans- und paneuropäischen Netze zu erreichen. Der LEP sagt dazu aus, dass eine WeiterführungAbs. der A 71 zwischen dem Autobahndreieck Südharz (A 38/A 71) und der3 A 14, Anschlussstelle Plötzkau zu sichern ist. §

Unter Punkt 3.4. Energie des LEP wird dienach Aussage getroffen, dass der zügige Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung, als zentraler Punkt des von der Bundesregierung beschlossenen „Integrierten Energie- und Klimaprogramms“ (IEKP) und der verstärkte grenzüberschreitende Stromhandel und neue konventionelle Kraftwerke den Bau neuer Höchstspannungsleitungen in Deutschland dringend erforderlich machen. Beteiligung

Der weitere Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung erfordert in Sachsen-Anhalt eine zügige Anpassung der vorhandenen Netzinfrastruktur im Hochspannungsbereich. Dazu gehört der Neubau einer 110 kV Leitung von Sangerhausenfrühzeitige nach Klostermannfeld. (Trasse kann die Einheitsgemeinde Allstedt im Norden tangieren).

Weiterhin trifft Punkt 4. „Einzelfachliche Grundsätze“ unter Abs. 10 „Energie“, Satz 5 die folgende Aussage zu regenerativer Energie: 4.10.5:Exemplar Die Nutzung regenerativer und CO²-neutraler Energieträger und Energie- umwandlungstechnologien wie Solarthermie, Photovoltaik, Wasserkraft, Windenergie, Biomasse und Geothermie soll gefördert werden.

Vorranggebiete für Natur und Landschaft dienen der Erhaltung und Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen. Hierzu gehören NATURA 2000 Gebiete, bedeutende naturschutzrechtlich geschützte Gebiete, für den langfristigen Schutz

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 19 von Natur und Landschaft besonders wertvolle Gebiete und Gebiete von herausragender Bedeutung für ein landesweites ökologisches Verbundsystem.

Vorranggebiete für Natur und Landschaft werden zur Sicherung des Naturhaushalts, insbesondere zur Sicherung der Artenvielfalt, der Biotopsicherung, der Pflege der Landschaft und dem Schutz von Naturgütern festgelegt.

In den Vorranggebieten für Natur und Landschaft sind das ökologische Potenzial und die jeweiligen ökologischen Funktionen nachhaltig zu entwickeln und zu sichern.

BauGB Das in den Vorranggebieten für Natur und Landschaft zu schützende ökologische1 Potenzial umfasst die Naturgüter Boden, Wasser, Klima, Luft, Pflanzen und Tiere und ihr vielschichtig zusammenwirkendes Gefüge. Den festgelegten Vorranggebieten für Natur und Landschaft sind in ihnen zu sichernde Funktionen zugeordnet,Abs. die Bestandteil des jeweiligen Ziels sind und die entsprechende4 Bindungswirkung entfalten. Dieses dient der Erhöhung der Planungssicherheit und §der Normenklarheit.

und Als Vorranggebiet für Natur und Landschaft wurde1 unter XXII. Südharzrand festgeschrieben, mit dem Ziel der Erhaltung einer historisch gewachsenen Landschaft mit vielfältigen naturnahen oder durch die menschliche Tätigkeit überprägten Landschaftsteilen, z.B. zahlreichen Karsterscheinungen,Abs. artenreichen Laubwäldern, Hecken, Streuobstwiesen und altbergbaulichen3 Kupferschieferhalden. Schutz der naturnahen § Laubwälder mit allen charakteristischen Tier- und Pflanzenarten einschließlich der Lebensgemeinschaften der Alters- und Zerfallsphasennach der Wälder.

Vorbehaltsgebiete für den Aufbau eines ökologischen Verbundsystems dienen der Entwicklung und Sicherung eines überregionalen, funktional zusammenhängenden Netzes ökologisch bedeutsamer Freiräume. Sie umfassen naturraumtypische, reich mit naturnahen Elementen ausgestattete Landschaften sowie Verbundachsen zum Schutz naturnaher LandschaftsteileBeteiligung und Kulturlandschaften mit ihren charakteristischen Lebensgemeinschaften.

Vorbehaltsgebiete für den Aufbau eines ökologischen Verbundsystems werden festgelegt, um einen Beitrag zum Aufbau ökologisch wirksamer Verbundsysteme und damit zu einerfrühzeitige ausgewogenen Raumstruktur zu leisten. Sie vernetzen die ebenfalls zum ökologischen Verbund gehörenden Vorranggebiete für Natur und Landschaft, Vorranggebiete für den Hochwasserschutz und teilweise Vorranggebiete für Wassergewinnung und vermeiden weitgehend die Isolation von großräumigen Biotopen oder ganzen Ökosystemen. ZurExemplar Umsetzung des Verbundsystems sind auch Maßnahmen zum Ausgleich und zum Ersatz von unvermeidbaren Beeinträchtigungen des Naturhaushalts und des Landschaftsbildes zu nutzen, soweit im Einzelfall ein räumlich-funktionaler Zusammenhang zu dem Eingriff besteht. Als Vorbehaltsgebiete für den Aufbau eines ökologischen Verbundsystems wurden unter 20. die Helmeniederung festgelegt. Die Helmeniederung stellt eine Niederungslandschaft entlang eines in Teilbereichen noch naturnahen Tieflandflusses im Bereich der Goldenen Aue mit den typischen

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Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensgemeinschaften dar. Das Grabensystem und die Kleingewässer haben eine hohe naturschutzfachliche Wertigkeit. Die offenen Acker- und Grünlandflächen in der Niederung dienen u.a. vielen Vogelarten als Nahrungsgebiete. Die Helmeniederung stellt eine wichtige ökologische Verbundachse zwischen Saale--Triasland und südwestlichem Harzvorland (Thüringen/Niedersachsen) dar.

Vorbehaltsgebiete für die Landwirtschaft sind Gebiete, in denen die Landwirtschaft als Nahrungs- und Futtermittelproduzent, als Produzent nachwachsender Rohstoffe sowie als Bewahrer und Entwickler der Kulturlandschaft BauGB den wesentlichen Wirtschaftsfaktor darstellt. Der landwirtschaftlichen Bodennutzung1 ist bei der Abwägung mit entgegenstehenden Belangen ein erhöhtes Gewicht beizumessen. Abs. 4 Teile des festgelegten Vorbehaltsgebietes Nr. 8. östliches und südliches§ Harzvorland liegen im Gebiet der Einheitsgemeinde Allstedt. und 1 Vorranggebiete für Wassergewinnung sind Gebiete, die der Sicherung der öffentlichen Trinkwasserversorgung quantitativ und qualitativ dienen. Abs. Die Qualität des für die Trinkwasseraufbereitung3 verwendeten Rohwassers wird wesentlich bestimmt von der natürlichen§ Situation und der Vielfalt der Flächennutzung im Einzugsgebiet der Wassergewinnung. So können z.B. intensive Landwirtschaft, Bebauung, Industrie-nach und Verkehrsanlagen oder Abwassereinleitungen die Qualität und Menge des Wassers nachhaltig beeinträchtigen.

Dem Schutz der Wasservorräte für die Trinkwasserversorgung ist bei Entscheidungen über die Zulässigkeit von sonstigen Raumnutzungen der Vorrang einzuräumen. Entgegenstehende VorhabenBeteiligung sind unzulässig. Das Vorranggebiet für Wassergewinnung IV. Ziegelrodaer Plateau liegt im Gebiet der Einheitsgemeinde Allstedt. Mit der geförderten Menge im Ziegelrodaer Forst werden ca. 6.500 Einwohner sowie Industriebetriebe der Städte und Gemeinden im Raum Nebra, Sanger hausen und Querfurt versorgt.frühzeitige Die Sicherung des Vorranggebiets ist erforderlich, um langfristig die öffentliche Trinkwasserversorgung ggf. aber auch den steigenden Bedarf der Industrie im südwestlichen Teil des Landes sicher zu stellen. Exemplar 3.3.3 Regionaler Entwicklungsplan für die Planungsregion Harz

Der Regionale Entwicklungsplan für die Planungsregion Harz vom 19.06.2009 trifft für das Gebiet der Einheitsgemeinde folgende Aussagen:

Vorranggebiet für Hochwasserschutz (Pkt. 4.3.1.)

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Vorranggebiete für den Hochwasserschutz sind zur Erhaltung der Flussniederungen für den Hochwasserrückhalt und den Hochwasserabfluss sowie zur Vermeidung von nachteiligen Veränderungen der Flächennutzung, die die Hochwasserentstehung begünstigen und beschleunigen, vorgesehen. Diese Gebiete sind zugleich in ihrer bedeutenden Funktion für Natur und Landschaft und als Teil des ökologischen Verbundsystems sowie die landschaftsorientierende Erholung zu erhalten. Die festgelegten Vorranggebiete für Hochwasserschutz sind zum Schutz von Leben und Gesundheit der Bevölkerung von Neubebauung frei zu halten.

BauGB Es sind die Flächen zwischen den Uferlinien der Gewässer und Hochwasserdeichen1 oder den Hochufern sowie die Ausuferungs- und Retensionsflächen der Fließgewässer, insbesondere aber der nachstehenden Fließgewässer: VI Helme Abs. XI Rohne 4 § Vorranggebiete für Natur und Landschaft (Pkt. 4.3.3.) und 1 Vorranggebiete für Natur und Landschaft sind für die Erhaltung und Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen vorgesehen. Zu ihnen gehören sowohl bedeutende naturschutzrechtlich oder forstrechtlich geschützte Abs.Gebiete als auch weitere Flächen von herausragender Bedeutung für ein landesweites3 ökologisches Verbundsystem oder für den langfristigen Schutz von für Natur §und Landschaft besonders wertvollen Flächen. Soweit die jeweiligen Schutzgebietsverordnungen es zulassen, sind auch die Belange einernach natur- und landschaftsbezogenen Erholung sowie die Belange einer naturnahen Waldwirtschaft zu berücksichtigen.

Laut Regionalen Entwicklungsplan für die Planungsregion Harz wurden als Vorranggebiete für Natur und Landschaft und in diesen Gebieten landes- und regionalplanerisch zu sichernde Funktionen festgelegt und liegen im Gemeindegebiet der EinheitsgemeindeBeteiligung Allstedt

IV Gipskarstlandschaft Südharz Erhalt einer historisch gewachsenen Kulturlandschaft mit vielfältigen naturnahen oder durch die menschliche Tätigkeit überprägten und naturnahen Landschaftsteilen, z. B. zahlreichen frühzeitigeKarsterscheinungen, artenreichen Laubwäldern, Hecken, Streuobstwiesen und altbergbaulichen Kupferschieferhalden.

XXVI Märzenbechertal bei Landgrafroda/Allstedt Erhalt eines naturnahen Laubwaldbestandes mit seiner charakteristischen ArtenzusammensetzungExemplar

XXVII Hopptal, Kirschberg und Handkante bei Sangerhausen Erhalt von Halbtrockenrasen, Trockengebüschen und Streuobstbeständen als Trittsteinbiotope und Refugialräume in der intensiv genutzten Agrarlandschaft.

XXX Der Hagen und Othaler Wald

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Sicherung eines günstigen Erhaltungszustandes artenreicher Wälder, Gebüsche und Säume als Lebensraum charakteristischer Arten.

Vorranggebiete für Landwirtschaft (Pkt. 4.3.4.) Vorranggebiete für Landwirtschaft sind aufgrund der Bodenfruchtbarkeit, der Standortcharakteristik oder Traditionen und Erfahrungen auf dem Gebiet der Tierzucht und des Ackerbaus sowie wegen der Standortgunst für Sonderkulturen besonders für eine landwirtschaftliche Nutzung geeignet, so dass in ihnen die Landwirtschaft als Wirtschaftsfaktor, Nahrungsproduzent und Erhalter der Kulturlandschaft die prioritäre Raumfunktion und -nutzung darstellt. BauGB 1 Aufgrund der natürlichen Voraussetzungen kommt der Landwirtschaft in den Harzvorländern eine besondere Bedeutung zu. Um diesen für die Region wichtigen Wirtschaftszweig zu erhalten und zu fördern, wird Teilräumen ein PrioritätsanspruchAbs. für die landwirtschaftliche Nutzung zugewiesen, die vor entgegenstehenden4 Nutzungen zu sichern sind. Folgende Vorranggebiete für Landwirtschaft werden§ festgelegt: IV Gebiet um Allstedt-Mittelhausen-Holdenstedt und V Goldene Aue 1

Vorrangstandorte für Industrie und Gewerbe (Pkt. 4.4.1.) Abs. Als weitere regional bedeutsame Vorrangstandorte3 für Industrie und Gewerbe außerhalb der zentralen Orte werden festgelegt:§ - Flugplatz Allstedt - ehemalige Schachtanlagen Niederröblingennach und Nienstedt

Vorrangstandorte für Kultur- und Denkmalpflege (Pkt. 4.4.6.)

Als regional bedeutsame Standorte für Kultur und Denkmalpflege werden in der Planungsregion Baudenkmale, Denkmalbereiche als Mehrheiten baulicher Anlagen und archäologische KulturdenkmaleBeteiligung mit regionaler oder überregionaler Bedeutung festgelegt. Diese Kulturdenkmale sind als Quellen und Zeugnisse menschlicher Geschichte und als prägender Bestandteil der Kulturlandschaft zu schützen, zu pflegen und wissenschaftlich zu erforschen. − Allstedt mit Schloss und Burg sowie historischer Altstadt frühzeitige Vorbehaltsgebiete für Wassergewinnung (Pkt. 4.5.2.) Vorbehaltsgebiete für Wassergewinnung werden festgelegt, um die öffentliche Wasserversorgung langfristig sichern zu können. In diesen Gebieten ist bei Abwägung mit konkurrierenden Nutzungen dem Vorbehalt Wassergewinnung ein besonderes GewichtExemplar beizumessen. Als Vorbehaltsgebiete für Wassergewinnung werden festgelegt: 5. Goldene Aue West 6. Rohnegebiet bei Allstedt

In den Vorbehaltsgebieten mit derzeit nicht genutzten Wasservorkommen sind die fachtechnischen Voraussetzungen zur Gewährleistung einer Not- bzw. Ersatzwasserversorgung der Bevölkerung vorzuhalten.

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Vorbehaltsgebiete für den Aufbau eines ökologischen Verbundsystems (Pkt. 4.5.3.) Im Regionalen Entwicklungsplan werden zur Vermeidung und Minderung von Isolationseffekten zwischen Biotopen oder ganzen Ökosystemen Vorbehaltsgebiete für den Aufbau eines ökologischen Verbundsystems festgelegt. Diese sollen die Sicherung der Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes aufgrund ihres eigenen Wertes und als natürliche Lebensgrundlage des Menschen auch in Verantwortung für künftige Generationen sowie die Gestaltung und Entwicklung der Kulturlandschaft im Zusammenwirken mit anderen raum- und entwicklungsgestaltenden Planungsträgern gewährleisten. BauGB Die Vorbehaltsgebiete für den Aufbau eines ökologischen Verbundsystems1 umfassen großräumige, naturbetonte, naturraumtypische, reich mit naturnahen Elementen ausgestattete Landschaften und Lebensräume sowie Verbundachsen zum Schutz besonders gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, naturnaher LandschaftsteileAbs. und Kulturlandschaften mit ihren charakteristischen Lebensgemeinschaften.4 Zum ökologischen Verbundsystem gehören in der Regel auch die§ Vorranggebiete für Hochwasserschutz, die Vorbehaltsgebiete für Forstwirtschaft sowie für und Wiederbewaldung/Erstaufforstung und teilweise die1 Vorranggebiete für Wassergewinnung und die Vorbehaltsgebiete für Hochwasserschutz.

In den Vorbehaltsgebieten für den Aufbau eines Abs.ökologischen Verbundsystems ist den Belangen von Naturschutz und Landschaftspflege3 sowie einer naturnahen Waldbewirtschaftung bei der Abwägung mit§ entgegenstehenden Belangen ein erhöhtes Gewicht beizumessen. Im Einzelnen werden folgende Vorbehaltsgebiete festgelegt: nach

22. Holdenstedter Streuobstgebiet 25. Helmeniederung 26. Hopptal, Kirschberg und Handkante südöstlich Sangerhausen 27. Bereiche am Pietschbach und der Rohne 29. Teile des Unstrut-TriaslandBeteiligung (Allstedter Forst)

In die Entwicklung des regionalen Biotopverbundsystems sind auch der Erhalt und die Entwicklung von Abschnitten des „Grünen Bands“ als ein überregionales Biotopverbundsystem, das Biosphärenreservat „Karstlandschaft Südharz“ sowie der Naturpark Harzfrühzeitige einzubeziehen.

Die wildlebenden Tiere und Pflanzen sowie ihre Lebensgemeinschaften sind als Teil des Naturhaushaltes in ihrer natürlichen und historisch gewachsenen Artenvielfalt zu schützen. Ihre Lebensräume (Biotope) einschließlich ihrer Rastplätze und WanderwegeExemplar sind zu erhalten, zu pflegen, zu entwickeln, erforderlichenfalls wiederherzustellen und zu verbinden. Dabei ist sicherzustellen, dass zwischen den Biotopen nach Lage, Größe, Struktur und Beschaffenheit der Austausch verschiedener Populationen und deren Ausbreitung gemäß ihren artspezifischen Bedürfnissen möglich ist, um so auch die innerartliche Vielfalt zu erhalten. In den Vorbehaltsgebieten für den Aufbau eines ökologischen Verbundsystems ist die Zugänglichkeit der Landschaft für Erholungssuchende sicherzustellen und durch geeignete Erschließungsmaßnahmen zu lenken.

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In den waldarmen Gebieten des Vorharzes ist besonderer Wert auf die Vernetzung von Rest und Kleinwaldflächen zu legen. Kompensationsmaßnahmen zum Ausgleich oder Ersatz von unvermeidbaren Eingriffen in Natur und Landschaft sollen bevorzugt in den Bereichen für den Aufbau eines ökologischen Verbundsystems durchgeführt werden, soweit dies mit den Zielen des Naturschutzes und der Landschaftspflege vereinbar ist. Maßnahmen der Landschaftspflege, -gestaltung und Landschaftsentwicklung sind aus den naturschutzfachlichen Planungen abzuleiten.

Vorbehaltsgebiet für Rohstoffgewinnung (Pkt. 4.5.5.) BauGB Z1 Vorbehaltsgebiete für Rohstoffgewinnung sind Gebiete mit Rohstoffvorkommen,1 die rohstoffgeologisch und rohstoffwirtschaftlich noch nicht abschließend untersucht sind. Vorbehaltsgebiete für Rohstoffgewinnung sollen in erster Linie der langfristigen Sicherung von Rohstoffvorkommen dienen. Nutzungen in diesen GebietenAbs. sollen das Vorhandensein eines potentiell nutzbaren Bodenschatzes und4 die künftige Möglichkeit einer Gewinnung des Rohstoffs mit erhöhtem Gewicht§ berücksichtigen.

und Als Vorbehaltsgebiet für Rohstoffgewinnung wurde1 mit der Nr. 12 die Kiessandlagerstätte Katharinenrieth festgelegt (Z3).

Vorbehaltsgebiete für Forstwirtschaft (Pkt. 4.5.7.) Abs. Vorbehaltsgebiete für Forstwirtschaft sind Waldgebiete,3 in denen die Bewirtschaftung des Waldes von Bedeutung ist. Der Nutzfunktion§ des Waldes ist bei der Abwägung mit entgegenstehenden Belangen ein erhöhtes Gewicht beizumessen. Folgende größere zusammenhängende Waldgebietenach werden als Vorbehaltsgebiete für Forstwirtschaft festgelegt:

5. Forst bei Beyernaumburg 7. Allstedter Forst

In den VorbehaltsgebietenBeteiligung für Forstwirtschaft ist der Wald zu erhalten und nach naturräumlichfunktionalen und forstwissenschaftlichen Gesichtspunkten zu bewirtschaften. Die Vorbehaltsgebiete für Forstwirtschaft sind wegen ihrer bedeutenden Funktion für Natur und Landschaft auch Teil des ökologischen Verbundsystems. Die großräumige Schutz- und Erholungsfunktionfrühzeitige dieser Waldgebiete ist im Zuge der Bewirtschaftung sicherzustellen.

Vorranggebiete für die Nutzung der Windenergie mit der Wirkung von Eignungsgebieten (Pkt. 4.6.2.) Exemplar Vorranggebiete sind Gebiete, die für bestimmte, raumbedeutsame Funktionen oder Nutzungen vorgesehen sind und andere raumbedeutsame Nutzungen in diesem Gebiet ausschließen, soweit diese mit den vorrangigen Funktionen, Nutzungen oder Zielen der Raumordnung nicht vereinbar sind. Es kann gemäß § 3 Abs. 7 Satz 2 LPlG vorgesehen werden, dass diese Vorranggebiete zugleich die Wirkung von Eignungsgebieten für raumbedeutsame Nutzungen haben können, wovon hier unter Pkt. 4.6.2. Gebrauch gemacht wird.

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In der Planungsregion Harz werden folgende Vorranggebiete für die Nutzung der Windenergie mit der Wirkung von Eignungsgebieten festgelegt:

 VI Holdenstedt-Mittelhausen (Landkreis Sangerhausen, Gemeinden Holdenstedt, Mittelhausen)  VII Sotterhausen (Landkreis Sangerhausen, Gemeinde Sotterhausen)

Das unter Nr. VI genannte Vorranggebiet gilt mit dem direkt angrenzenden Vorrang- /Eignungsgebiet für die Nutzung der Windenergie Osterhausen im Zuständigkeitsbereich der benachbarten Planungsregion als ein gemeinsames, BauGB zusammenhängendes Gebiet für die Nutzung der Windenergie mit der Wirkung1 von Eignungsgebieten.

Straßenverkehr (Pkt. 4.8.3.) Abs. 4 Das Netz der landes- und regionalbedeutsamen Straßen ist §durch den Neubau folgender Ortsumfahrungen (OU) und Teilortsumfahrungen (TOU) zu ergänzen: und 1 19. L 218 / L 219 / L 222 OU Allstedt 24. K 2310 TOU Beyernaumburg Abs. 3 Rad- und fußläufiger Verkehr (Pkt. 4.8.4.) § Zur Verminderung motorisierten Verkehrs sollen die Voraussetzungen für eine stärkere Nutzung des Fahrrades sowie für den Fußverkehrnach verbessert werden. Dies gilt sowohl für eigenständige Wegebeziehungen als auch für die Verknüpfung mit dem öffentlichen Verkehr (Umweltverbund). Für die flächenhafte Erschließung der Teilräume der Planungsregion sind in Abstimmung zwischen den Kommunen und sonstigen Straßenbaulastträgern funktionsgerechte, durchgängige Rad-(und Fuß-)wegenetze entsprechend den Anforderungen an örtliche,Beteiligung zwischen- und überörtliche sowie freizeitorientierte und touristische Wegeverbindungen vorzusehen. Diese sollen eine sichere und durchgängige Führung der Nutzerinnen und Nutzer ermöglichen und entsprechend den örtlichen Gegebenheiten realisiert werden. Rad-(und Fuß-)wegeverbindungen sollen insbesondere auch nichtmotorisierte Verbindungsmöglichkeitenfrühzeitige zwischen Wohnsiedlungen und Standorten der Grundversorgung sowie die Anbindung und gute Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen, Naherholungsgebieten und sonstigen, punktuellen Verkehrserzeugern sowie von Übergangsstellen zum öffentlichen Personenverkehr gewährleisten. InExemplar Verkehrs- und Bauleitplänen für Ortslagen sollen Rad- und Fußgängerverkehr als umweltfreundliche Alternative zum motorisierten Individualverkehr vorrangig berücksichtigt werden. Neu zu bauende Radwege sind schwerpunktmäßig so anzulegen, dass eine Verbindung der Ortsteile mit den zentralen Orten bzw. stark frequentierten zentralen Einrichtungen hergestellt wird. Der Fahrradverkehr als umweltfreundlicher Teil des Gesamtverkehrs ist zur Belebung von Tourismus und Erholung, auch außerhalb der touristischen Schwerpunktregionen, durch die Weiterentwicklung des Radwegenetzes besonders zu fördern. Auf eine

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Verknüpfung von Radwegen mit dem ÖPNV ist bei Radwegekonzepten zu achten. Folgende regional und überregional bedeutsamen Radwege sind in der Planungsregion zu erhalten, auszubauen sowie mit dem nachgeordneten Radwegenetz zu verbinden: - Salzstraße

Folgende regional und überregional bedeutende Wanderwege sind für den Tourismus und die Erholung zu erhalten und auszubauen: - Karstwanderweg Südharz

BauGB 1 Luftverkehr (Pkt. 4.8.5.) Folgende, regional bedeutsame Landeplätze werden als Vorrangstandorte raumordnerisch gesichert: Abs. − Sonderlandeplatz Allstedt 4 § Die regionalplanerische Ausweisung von Siedlungsbeschränkungsgebieten im und Umfeld der in Z 2 und Z 3 genannten Flugplätze ist bei entsprechender1 Entwicklung des Regelflugbetriebs mindestens für die Gebiete außerhalb des Flugplatzgeländes mit einem prognostizierten äquivalenten Dauerschallpegel größer 60 dB (A) im Regionalen Entwicklungsplan zu ergänzen. Abs. 3 Die regional bedeutsamen Flugplätze und sonstige§ luftverkehrliche Anlagen sind so zu planen und zu betreiben, dass eine relevante Beeinträchtigung der Bevölkerung in angrenzenden Siedlungen, insbesonderenach durch Lärm, vermieden wird.

Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) (Pkt. 4.8.6.) Zur Gewährleistung einer ausreichenden Mobilität für alle Einwohnerinnen und Einwohner des Landes soll in allen Teilräumen der Planungsregion Harz ein angemessenes Angebot im ÖPNV sichergestellt werden. Beteiligung Gemäß REP wurde mit der Nr. 25 Allstedt als regional bedeutsame ÖPNV-Schnittstelle - Bus/Bus für die Planungsregion Harz festgelegt.

Die Leistungsfähigkeit der regional bedeutsamen ÖPNV-Schnittstellen ist bedarfsgerechtfrühzeitige zu entwickeln. Der bauliche Zustand dieser Schnittstellen und der jeweiligen Umfelder ist vorrangig entsprechend dem jeweiligen Anforderungsprofil zu verbessern. der Haupt-/Grundnetze bedarfsorientiert zu betreiben, d) die Erreichbarkeit der zentralen Orte mit öffentlichen Verkehrsmitteln in zumutbarer ZeitExemplar sicherzustellen, g) Schülerverkehre umfassend und effektiv in den Linienverkehr zu integrieren und die dafür notwendigen Rahmenbedingungen bei der Schulentwicklungsplanung zu berücksichtigen.

Unter Punkt 5 der REP „Weitere Einzelfachliche Grundsätze“, Abs. 9 „Energie“ werden folgende grundsätzliche Aussagen getroffen:

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GOP 1: (…) Es sind insbesondere die Möglichkeiten für den Einsatz erneuerbarer Energien auszuschöpfen. GOP 2: Energieversorgung soll sicher, kostengünstig sowie umwelt- und sozialverträglich werden. GOP 3: Die Nutzung regenerativer und CO²-neutraler Energieträger und Energieumwandelungstechnologien wie Solarthermie, Photovoltaik, Wasserkraft, Windenergie, Biomasse und Geothermie soll gefördert werden. GOP 4: (…) Die Errichtung großflächiger Photovoltaik-Freiflächenanlagen im Außenbereich soll an vorhandene Konversionsflächen aus wirtschaftlicher oder militärischer Nutzung, Deponien und anderen durch Umweltbeeinträchtigungen BauGB belastete Freiflächen gebunden werden. 1

3.4 Naturschutz und Landschaftspflege Abs. Die Ziele von Naturschutz und der Landschaftspflege4 werden im Landschaftsprogramm für das Land Sachsen-Anhalt benannt.§ Dabei wird eine Erfassung und Bewertung des gegenwärtigen Zustands von Natur und Landschaft und durchgeführt, um anschließend Entwicklungsziele und Leitlinien1 zu formulieren. Es wird jeweils bezogen auf die Landschaftseinheit ein Leitbild entwickelt, das insbesondere auf die schutz- und entwicklungsbedürftigen Ökosysteme eingeht. Das Fließgewässerprogramm Sachsen-Anhalt hat fürAbs. die unterschiedlichen Landschaftseinheiten repräsentative Fließgewässer3 genannt, für die unter dem übergreifenden Motto "ökologische Durchgängigkeit"§ Zielstellungen erarbeitet wurden. Hier sind im Plangebiet die Helme die Rohne und die Gonna angesprochen, die als ökologische Verbindungselementenach zu behandeln sind.

Das Land Sachsen-Anhalt hat ein landesweites Biotopverbundsystem erarbeitet und die Grundsätze im Sonderheft Ökologisches Verbundsystem Sachsen-Anhalt in der Schriftenreihe des LA für Umweltschutz 43. Jahrgang 2006 (ISSN 0940-6638) veröffentlicht. Beteiligung Das Land erfüllt hiermit Vorgaben der FFH-Richtlinie, die unter dem Namen Natura 2000 den Aufbau eines kohärenten europäischen ökologischen Netzes besonderer Schutzgebiete verfolgt.

3.5 Flächennutzungsplanungfrühzeitige

Für die einzelnen Ortsteile der Einheitsgemeinde gibt es bereits teilweise rechtskräftige Flächennutzungspläne. Diese haben einen sehr unterschiedlichen Stand und sind in jedem Fall den aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Exemplar Nachfolgende Übersicht zeigt den aktuellen Stand der Planungen

Ort Genehmigung Veröffentlichung Allstedt vom 22.11.2001 am 09.10.2002 AZ 25-21101/0602

1. Änderung 19.01.2004 12.02.2004

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 28

AZ 204-21101- 1.Ä/SGH/001 2. Änderung 11.03.2009 24.06.2009 AZ 204-21101- 2.Ä/MSH/015 3. Änderung 24.05.2011 08.06.2011 AZ 6126-2011- 7015- 001/3.ÄFNP

4. Änderung 30.05.2012 27.06.2012 AZ 6126-2011- BauGB 7015- 1 002/4ÄFNP Abs. Beyernaumburg vom 07.05.2004 am 16.07.2004 4 AZ 204- § 21101/SGH/004 Emseloh keinen F-Plan und 1 Holdenstedt keinen F-Plan Vorentwurf 1992 Abs. 3 Katharinenrieth vom 09.05.2006 am 31.05.2006§ AZ 204- 21101/SGH/022 1. Änderung 23.06.2009nach Liedersdorf keinen F-Plan

Mittelhausen Entwurf 2008 /Einsdorf Niederröblingen vom 23.07.1999Beteiligungam 01.09.1999 AZ 25-21101/0631

Nienstedt vom 23.11.1998 am 08.01.1999 frühzeitigeAZ 25-21101/0632

Pölsfeld keinen F-Plan

SotterhausenExemplar Vorentwurf 1991

Winkel keinen F-Plan

Wolferstedt vom 23.07.1999 am 01.09.1999 AZ 25-21101/0651

Ergänzung FNP genehmigt 24.06.2009

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 29 der Gemeinde 11.03.2009 Wolferstedt „Gewerbeflächen Allstedter Heide“

3.6 Bauleitplanungen

Nachfolgende Übersicht zeigt die rechtskräftigen Bebauungspläne und städtebaulichen Satzungen, welche es im Gebiet der Einheitsgemeinde aktuell gibt. BauGB Übersicht B-Pläne - Flächenermittlung 1 Gemeinde Nr. Name Brutto Nettofläche Genehmigt/ fläche (ha) Abs.rechtskräftig (ha) 4 Stadt 1 V + E – Plan § 16.08.1991 Allstedt „Verbrauchermarkt 0,6 0,42 25.11.1991 Esther (Penny) und 1 B- Plan Gewerbegebiet 1 eingestellt „Über den großen Gehren“ 2 V + E – Plan Abs. 11.09.1992 Gewerbegebiet 3 22.09.1992 0,55 0,4 Tankstelle und § Autohaus Krause 2 B - Plan „Am 23.12.1997 nach 9,20 7,98 Hagenberg“ 06.05.1998 3 V + E – Plan Autohaus Verworfen

Rein 4 V + E – Plan „Plus- 21.01.1993 0,6 0,165 Markt“ 03.03.1993 Beteiligung 5 V + E – Plan Verworfen Wohnbaustandort Flur 4 6 B – Plan „ehemalige --- LPG“ (Netto) 19.07.1996 0,39 0,14 frühzeitige 1.Änderung 05.05.2010 B – Plan Gewerbe- und B-Plan 14,

Sondergebiet Nr. 5: 1 „Allstedter Heide“ Solar- 32,9 18, Exemplar Park 75,33 6 85 Allstedt 08.06.2011 er Heide B-Plan Nr. 6: Solar- 36,62 26,05 08.06.2011 park Allstedt

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er Heide B-Plan Nr 7a: Solar- park 40,89 31,92 08.06.2011 Allstedt er Heide 8 Sondergebiet VbBP Photovoltaik 9,63 9,19 27.06.2012BauGB „Birkenhof“ 1 9 Solarpark „ehemalige Hühnerfarm“ OT Abs.21.12.2012 Wolferstedt 4 10 Zentraler § Versorgungsbereich 11.11.2015 und 11 Biogas Niederröblingen 1 12.03.2014 12 VbBP Repowering von

WKA - Sotterhausen Abs. Ergänzungsatzung 3 1,3 0,4 „Am kleinen Hornfeld“ § 04.04.2012 Beyer- 1 Wohnbebauung naumbur Nördl. Riestedter 13.10.1998 g Straße nach 2 „Am Eulenberg“ 2,07 1,36 30.05.2001

3 Kuckucksweg 0,4 0,35 Emseloh 1 Bebauung östlichBeteiligung der Vorentwurf

Feldstraße Holden- Ergänzungssatzung“ stedt An der Feldstraße“ 10.06.2015

Ergänzungssatzung frühzeitige„An der Feldstraße 2“ 14.09.2016 Katha- 1 B-Plan 1 12,20 9,20 rinenrieth „Photovoltaik“ 09.02.2011 Lieders- 1 „Hinter dem Dorfe“ 1,29 1,16 dorf 26.02.1999 Lieders-Exemplar Ergänzungssatzung dorf „Liedersdorfer 0,37ha 13.08.2014 Hauptstraße“ Mittel- 1 Windpark Mittelhausen hausen 10,07 Trägerbetei- ligung Nieder- 1 Gewerbegebiet “An 27.10.1994 4,1 2,52 röblingen der kleinen Helme“ 07.11.1994

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Nieder- 10 VbBP Biogasanlage röblingen Niederröblingen Nieder- BP Nr. 30 röblingen Wohnbebauung „Am Bahnhof“ Pölsfeld 1 Wohngebiet

„Annaröder Straße Sotter- 1 Bebauungskonzeption hausen „Zur Biege“ Sotter- Vorhaben- und BauGB hausen Erschließungsplan Nr.1 23.03.1996 1 Klinikerweiterung „Am Westerbach“ Winkel Ergänzungssatzung Abs. „Am Pietsch“ 4 10.10.2012 Mischbaufläche § Winkel Ergänzungssatzung „Im Felde“ § 34 Abs. 4 0,3ha und 11.07.2012 Nr. 3 1 Wolfer- 1 B-Plan Gewerbe – und 0,29 stedt Sondergebiet haAbs. „Allstedter Heide“ 3 §

nach

3.7 Städtebauliche Entwicklungsplanung

Die Einheitsgemeinde Allstedt hat in den vergangenen Jahren ein städtebauliches Entwicklungskonzept zur Photovoltaiknutzung erarbeitet und dieses auch fortgeschrieben. Der aktuelleBeteiligung Stand ist 01.11.2011. Dieses trifft folgende Grundaussagen.

Die infrastrukturelle Erschließung ist mit dem Neubau der A 71 bei Sangerhausen nahezu abgeschlossen. Klimatisch sind gute Bedingungen vorhanden. frühzeitige Damit bietet das Gebiet gute Bedingungen zur Photovoltaiknutzung. Seitens der Einheitsgemeinde wurden alle bekannten relevanten und nach EEG möglichen Flächen erfasst. Flächen an Autobahnen, Bahnstrecken, aus verkehrlicher und wohnungsbaulicher KonversionExemplar zur Nutzung mit PV-Anlagen sind im Gebiet der Einheitsgemeinde Allstedt nicht relevant und werden auch in den kommenden Jahren keine Relevanz haben.

Alle bisher ausgewiesenen Gewerbeflächen (militärische Liegenschaften) wurden untersucht und die Eigentümer der Liegenschaften befragt. Nur zwei Gewerbeliegenschaften sind für die Nutzung von PV-Anlagen auf militärischen oder wirtschaftlichen Konversionsflächen geeignet. Alle anderen Gewerbeflächen sind

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 32 entweder komplett belegt oder eine Nutzung der Restflächen durch PV-Anlagen ist wirtschaftlich nicht möglich.

Beide aufgeführten Flächen, der Sonderlandeplatz „Allstedter Heide“ und der stillgelegte Kiestagebau bei Katharinenrieth sind für die PV-Nutzung planungsrechtlich gesichert bzw. wird in der ehemaligen Kiesgrube Katharinenrieth seit dem 01.07.2010 bereits mit PV-Anlagen betrieben.

Das bedeutet, in der Stadt Allstedt sind von den insgesamt 181,82 ha Gewerbefläche zuzüglich 13, 1 ha ehemalige Radarstation und Hühnerfarm für die PV-Nutzung 100,3 BauGB ha vorgesehen. Das entspricht einem Anteil von rund 51,5 % der 1gesamten verfügbaren Fläche zur Nutzung von PV auf militärischen oder wirtschaftlichen Konversionsflächen. Damit hat Stadt Allstedt im Rahmen der Flächenbilanz eine hervorragende Quote. Abs. 4 § Dorfentwicklungspläne und Für alle Ortschaften wurde in der Vergangenheit zur Entwicklung1 des ländlichen Raumes ein Dorfentwicklungsplan erarbeitet. Diese Planungen haben einen informellen Charakter und fungieren als gemeindliche Handlungsempfehlung für zukünftigeAbs. Maßnahmen in den Ortschaften. 3 Im Jahr 2000 folgten die „LOKALE“ – Konzepte§ für die Verwaltungsgemeinschaft Allstedt und Kaltenborn. 2006 wurde das „ILEK“ (Integrierte ländlinachche Entwicklungskonzepte) für die Region Mansfeld Südharz erstellt. Es bildete die Grundlage für die ländliche Entwicklung und auch den Zugang zu Fördermitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) für die Förderperiode 2007 – 2013. Das Konzept hat folgende Ziele verfolgt: • Integration der Potenziale, Vorhaben und Akteure der Region in eine Gesamtstrategie Beteiligung • Stimulierung der endogenen Potenziale der Region • Steigerung der regionalen Wertschöpfung und Schaffung von Arbeitsplätzen • Förderung des Zusammenwachsens der Landkreise Mansfelder Land und Sangerhausen. Auch hier erfolgtefrühzeitige bereits eine Reaktion auf die veränderten Rahmenbedingungen dar, insbesondere auf den demografischen Wandel und dessen Auswirkungen.

Aktuell befindet sich das IGEK (Integriertes Gemeindliches Entwicklungskonzept) für die Stadt Allstedt und die Einheitsgemeinden in Aufstellung. DasExemplar IGEK soll eine konzeptionelle Basis für die Sicherung der Daseinsvorsorge im Gemeindegebiet abbilden und trägt damit wesentlich zur Gewährleistung der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse bei. Es bietet eine verlässliche Richtschnur, um vor allem investive Maßnahmen für die Gemeinde nachhaltig und langfristig besser einschätzen zu können. Das IGEK bildet somit eine wichtige Richtschnur für die künftige Haushalts- und Investitionsplanung der Gemeinde, die mittelfristig vom Auslaufen des Solidarpaktes (2019) und dem Wirksamwerden der Schuldenbremse restriktiv geprägt sein wird.

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Im Konzept sollen die Veränderungen nicht nur zur Infrastrukturen, dem Klimawandel und andere gesellschaftspolitische Trendthemen aufgezeigt werden, vor allem soll auch der künftigen demographischen Entwicklung und der sich ändernde Lebensstile und Wertvorstellungen aufgezeigt und berücksichtigt werden. Ein generationenübergreifender Ansatz sowie die Beteiligung der Bürger und gesellschaftlicher Kräfte sind dabei zwingend notwendig.

4 Bestandsaufnahme und Geschichtliche Entwicklung BauGB 1 Die Stadt Allstedt besteht seit dem 01.01.2010 aus den Ortsteilen Beyernaumburg/Othal, Emseloh, Holdenstedt, Katharinenrieth, Liedersdorf, Mittelhausen/Einsdorf, Niederröblingen, Nienstedt/Einzingen, Pölsfeld,Abs. Sotterhausen, Wolferstedt und der Stadt Allstedt. 4 Seit dem 01.09.2010 gehört auch der Ortsteil Winkel zur Stadt Allstedt.§ Die Stadt Allstedt hat rund 8.700 Einwohner und zählt damit zu den kleineren und Einheitsgemeinden in Sachsen-Anhalt. Die Stadt Allstedt 1liegt im Landkreis Mansfeld- Südharz, direkt an der Landesgrenze zu Thüringen. Raumordnerisch ist die Stadt Allstedt ein ländlich geprägter Raum, was sich in der ausgeprägten landwirtschaftlichen Nutzung derAbs. fruchtbaren Ackerflächen der „Goldenen Aue“ widerspiegelt. Daneben gibt3 es eine vielfältige klein- und mittelständische Wirtschaft in der Stadt Allstedt§

Neben der landwirtschaftlichen Nutzungnach ist das Stadtgebiet strukturell und optisch (Abraumhalden) durch den jahrhundertelangen Kupferschieferbergbau des Sangerhäuser Reviers geprägt, welcher seit 1989 eingestellt wurde. Die ehemaligen Schachtanlagen in Niederröblingen und Nienstedt mit ihren großen Gewerbeflächen zeugen noch heute von der ehemaligen Größe und Bedeutung.

Heute werden die ehemaligenBeteiligung Schachtanlagen, als Gewerbegebiete genutzt und dafür kontinuierlich ausgebaut. Insgesamt gibt es in der Stadt Allstedt ca.105 ha ausgewiesene Flächen zur gewerblichen Nutzung.

Im Stadtgebiet von Allstedt verlaufen zwei Flüsse, die kleinere Rohne, die aus dem Hornburger Sattelfrühzeitige im Nordosten kommt, und die größere Helme, die aus Richtung Westen kommend, bei Katharinenrieth nach Süden zur Mündung in die Unstrut abbiegt. Die Helme bildet mit der Unstrut hier eine fruchtbare Ebene (Das Ried in der Goldene Aue). Nördlich von Allstedt beginnen die Ausläufer des Südharzes, im WestenExemplar sieht man das markante Kyffhäuser-Gebirge. Im Süden, nach Überquerung des breiten Unstruttales, liegt der Bergrücken der Hohen Schrecke und im Osten fällt nach einer Hügellandschaft hinter Querfurt das Gelände allmählich zur Saale hin ab. Südöstlich von Allstedt liegt der Naturpark Saale-Unstrut-Triasland.

4.1 Geschichtlicher Überblick / Historische Entwicklung

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4.1.1 Allstedt

Frühgeschichtliche Nachforschungen und Funde zeigen, dass es im Raum Allstedt bereits in der Jungsteinzeit (4000 bis 2000 v.u.Z.) Siedlungen gegeben hat. Nördlich der Stadt befindet sich auf einem Berg die Burganlage mit dem Schloss All- stedt. Sie ist eine dreiteilig angelegte Höhenburg, thront über der Stadt und charakterisiert das Ortsbild. Sie war im Mittelalter Reichspfalz deutscher Könige und Kaiser. Die heute zu besichtigende Anlage stammt aus dem 15. bis18. Jahrhundert und zeigt eine durch ihre Komplexität und Geschlossenheit beeindruckende Burganlage. BauGB Die Burganlage ist trotz vieler Umbauten klar gegliedert. Man kann diese1 in das vordere Schloss, die innere Vorburg (Wirtschaftshof), die Kernburg mit Schildmauer und die äußere Vorburg unterteilen. Allstedt war aufgrund der Pfalz neben den Pfalzen Tilleda, QuedlinburgAbs. und Memleben bereits im frühen Mittelalter ein entscheidendes politisches4 Zentrum. Bereits 777 wurde die Stadt nachweislich in einer Urkunde erwähnt.§

In der ehemaligen Pfalz fanden viele Reichs- und Fürstenversammlungenund statt, und sie war eine der best besuchten Pfalzen in Sachsen. 1 Burg und Schloss Allstedt laden heute mit Museumsbereichen und Ausstellungen zum Besuch ein. Großen Anklang finden die KulturveranstaltungenAbs. in historischer Kulisse. Auch Thomas Müntzer ist eng mit der Geschichte3 der Stadt Allstedt verbunden. Er predigte in der Stadtkirche St. Johannes und§ hielt in der Schlosskapelle am 13. Juli 1524 eine sogenannte Fürstenpredigt. Hierin prangerte er soziale und kirchliche Missstände an. nach Als Folge dieser Predigt musste er im August 1524 die Stadt Allstedt fluchtartig verlassen. Heute befinden sich im Schloss eine Thomas Müntzer Gedenkstätte und ein Museum der deutschen Geschichte mit Schwerpunkt Bauernkrieg. In der Stadt Allstedt verweilten neben Müntzer später auch Johann Wolfgang von Goethe sowie Herzog Karl BeteiligungAugust von Sachsen-Weimar. Während des dreißigjährigen Krieges (1618 - 48) wurde Allstedt oft geplündert und teilweise zerstört. Bei verheerenden Stadtbränden in den Jahren 1657 und 1662 wurden viele ältere, historische Gebäude vernichtet. Bereits 1330 frühzeitigewurde durch den Grafen Burchart V. von Mansfeld die Neustadt gegründet. Es entstanden die Anlagen um den Markt und die Stadtkirche. Stadtrecht bekam Allstedt um 1500. Allstedt erhielt eine Stadtmauer mit fünf Toren, an die heute nur noch Reste erinnern.

NebenExemplar der dominierenden Burganlage kann Allstedt noch einige andere historische Sehenswürdigkeiten vorweisen. Diese sind vor allem im Zentrum der Stadt zu finden. Hierzu zählt das Rathaus der Stadt Allstedt an der Schmalseite des Marktes mit seinem spätgotischen Kern und einem Portal aus dem Jahre 1472. Aus der Zeit des Umbaues im 16./17. Jahrhundert stammt der getäfelte Ratssaal. Die Johannes-Kirche (Stadtkirche) stammt aus dem Jahr 1775.

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Der erhaltene Westturm der Stiftskirche St. Wigberti mit seinem spätgotisch verbauten Chor ist Zeuge der kunst- und heimatgeschichtlichen Entwicklung. Weitere heimatgeschichtliche Bauwerke sind: - Steinkreuze am Kreuzberg, - Stadtfriedhof mit Grabsteinen und Gruft, - die ehemalige Superintendentur aus dem Jahr 1685 (Amthofstraße 2), - das ehemalige Rentamtsgebäude (1836, heute Sparkasse), - das ehemalige Amtsgericht (Weimarische Straße 5), - das ehemalige Hospital (Hospitalweg 2), - die Stadtmühle. BauGB Weitere bedeutende geschichtliche Eckpunkte der Stadt: 1

777 Erste schriftliche Erwähnung 801-805 Existenz einer Kapelle des heiligen Wigberti in Allstedt Abs. 935 Heinrich I. unterschreibt am 12.10.935 in Allstedt eine Urkunde.4 AlIstedt ist Königshof, Erweiterung zur Kaiserpfalz § 974 Kaiserurkunde von Otto II. "Alstediburch" und 1115 Schlacht am Welfesholz 1 1188 über die "via regia" (Kaiserstraße vom Kyffhäuser - Tilleda - Wallhausen – Allstedt - ) kam Kaiser Friedrich I. am 1.9. mit großem Gefolge nach Allstedt Abs. 1316 Allstedt gelangt in den Besitz derer von3 Mansfeld 1425 In der kaiserlichen Berechnungsurkunde§ wird Allstedt als Stadt bezeichnet 1503 Friedrich der Weise erhebt Allstedtnach zur Stadt 1507-1514 Umgestaltung des Schlosses durch Friedrich der Weise. Zur gleichen Zeit baut man die Stadtmauer mit 5 Toren: - Katharinenriether-Tor - Eisleber-Tor - Schloss-Tor - Rohne-Tor Beteiligung - Viehtor 1528 Das Rathaus wird umgebaut. 1568 Neubau einer Schule 1681 Die große Pest sucht Allstedt heim, 817 Menschen sterben an der Pest 1760 frühzeitige Abbruch der alten St.-Johannis-Kirche 1765 Einweihung der neuen St.-Johannes-Kirche wird eingeweiht 1834 Allstedt besteht aus vier Stadtvierteln. Die Häuser sind nummeriert, bis 340. 1841 Es erscheint das erste Allstedter Wochenblatt. 1851Exemplar Die Zuckerfabrik wird gebaut 1884 Einweihung der neuen Schule 1885 Zum Amtsbezirk Allstedt gehören 13 Gemeindebezirke mit 10706 Einwohnern und 1714 Wohnhäusern. Die Malzfabrik wird gegründet. 1890 Baubeginn der Metallwerke Rudolph 1894 Fahrt der ersten Eisenbahn zwischen Oberröblingen und Allstedt 1899 Einführung der Straßenbeleuchtung mit Gaslaternen

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1912-1913 Bau des Bezirks-Krankenhauses mit 24 Betten, OP-Saal 1921-1922 Allstedt erhält elektrischen Strom 1927 Übergabe Freibad 1935 Große 1000-Jahrfeier in Allstedt 1935-1937 Bau von 2 Getreidesilos an der Ladestraße, Kupferkesselwerk entsteht 1940 Die Zuckerfabrik stellt die Produktion ein und wird Rüstungsbetrieb. 1945 Amerikanische Flugzeuge werfen am 11.April Bomben, 12.4. Einzug der Amerikaner in Allstedt 1946 Durchführung der Bodenreform, privater Grundbesitz wird enteignet 1952 Baubeginn für den sowjetischen Flugplatz BauGB 1959 Durch das nationale Aufbauwerk wird die Wasserleitung der Stadt1 gebaut. 1960 Kollektivierung der Landwirtschaft, Gründung der LPG`s 1973 Reichsbahn stellt den Personenverkehr zw. OberröblingenAbs. und Allstedt ein 4 1974 Das Schloss wird umfassend repariert, renoviert und §ein Museum eingerichtet und 1 4.1.2 Beyernaumburg / Othal

Beyernaumburg ist eine ländliche WohnsiedlungAbs. mit vorwiegend Obst- und Landwirtschaftlichen Charakter und seit 01.01.20103 durch Eingemeindung in die Stadt Allstedt, Ortsteil der Stadt Allstedt. Der Ort liegt§ ca. 8 km entfernt vom Mittelzentrum Sangerhausen sowie vom Grundzentrum Allstedt. nach Der erste schriftliche Nachweis über Beyernaumburg stammt aus der Zeit um 854 im Hersfelder Zehntverzeichnis. Anfang des 12. Jahrhunderts erhielt Graf Wichmann von Gleuss, auch der Beyer genannt, die Burg Niuuenburg zu Lehen. Daraus stammt der Überlieferung zu Folge auch der Spätere Name des Ortes Beyernaumburg.

Die Burg – bzw. SchlossanlageBeteiligung des Ortes liegt am Südwesthang des Höhenrückens der Horl und erhebt sich weithin sichtbar über den Ort. Die ausgedehnte Schlossanlage ist karolingischen Ursprungs. Sie war einst Reichsburg, die strategische Aufgaben erfüllte und diente als Schutz gegen andere eindringende Germanenstämme. Große Teile derfrühzeitige mittelalterlichen Burgruine wurden um das Jahr 1865 abgerissen. An ihrer Stelle entstand ein repräsentativer Neubau im Stil der Neuogtik. Aus dem 12. Jahrhundert erhalten geblieben sind Teile der Vorburg und der Bergfried. Die 300 ha große Parkanlage des Schlosses wurde 1864 von Eduard Petzold, einem SchülerExemplar Hermann von Pückler, neu gestaltet.

Die Überleitung zum umgebenden Wald arrangierte er geschickt. Ausgebaute Rad – und Wanderwege führen zu idyllischen Plätzen, Wasserläufen und Obstplantagen. Naturfreunde und Erholungssuchende kommen hier auf ihre Kosten. Von der mittelalterlichen Burganlage ist noch heute ein 30 m hoher Turm der Vorburg vorhanden. Im Jahre 1946 wurde auf der Burg ein Alten- und Pflegeheim eingerichtet.

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das auch heute noch besteht.

Eine weitere Attraktion Beyernaumburgs ist die Kirche St. Urban, die im 13. Jahrhundert südlich der Schlossanlage errichtet wurde. Sie ist eine einschiffige Kreuzkirche. Unter dem Chorraum befindet sich die Gruft des Geschlechts derer von der Asseburg.

Der kleine Ort Othal (Name bedeutet „Auental“) war einstiges Vorwerk der Burg Beyernaumburg. Er wurde im 16. Jahrhundert als Gutssiedlung gegründet und im BauGB Jahr 1520 erstmalig erwähnt. 1836 entstand dort vorübergehend eine Ziegelei.1 Seither ist Othal landwirtschaftlich geprägt und wurde durch Familie von Bülow verpachtet und nach der Bodenreform von der LPG Beyernaumburg bewirtschaftet. Abs. Im Jahr 1994 gründete sich der Verein „Jugend- und Schulbauernhof4 Othal e.V.“ der Teile des Gutshofes sanierte und einer neuen Nutzung zuführte.§ Das Schullandheim Othal wurde 1999 eröffnet. Zudem existiert seit 2004 das „Bauernhaus für Kinder“(Kita und und Hort). 1 Zum Gutshof Othal gehört des Weiteren die im Jahr 2000 eröffnete Kulturscheune, die für Großveranstaltungen genutzt werden kann. Abs. 4.1.3 Emseloh 3 § Als Karl der große im 8. Jh. das Benediktinerkloster in Hersfeld unter seinen Schutz stellte, schenkte er diesem Kloster Teile desnach Hassegaus. Emseloh, damals hieß der Ort noch Mechilacha, gehörte wie die übrigen Orte des Landkreises Sangerhausen zur besagten Schenkung. Das Dorfbild wird durch wertvolle alte Bäume geprägt. Hierzu zählen die alten Eichen auf dem Friedhofsgelände, die anlässlich der Beendigung des Deutsch-Französischen Krieges 1871 gepflanzt wurden sowie die Baumbestände des Parks, die ein stattliches Alter von 120 bis 250 JahrenBeteiligung haben.

Vom Hochmittelalter bis zur Neuzeit standen um Emseloh entlang der Bach- und Wasserläufe viele Mühlen. Sie prägten neben der Landwirtschaft lange Zeit das dörfliche Leben im Ort. Die Wasserkraft wurde zum Mahlen von Getreide eingesetzt, aber auch zurfrühzeitige Öl- und Papierherstellung.

Das erste Dampfsägewerk gab es in Emseloh Ende des 19. Jh. Die älteste Schenke ist die Gastwirtschaft "Zum Mohr". Sie wurde um 1475 erbaut und dürfte somit eines der ältesten noch erhaltenen Gasthäuser in Sachsen-Anhalt sein. DieExemplar Kirche St. Marien wurde um 1220 auf Geheiß des Abtes des Klosters Kaltenborn errichtet.

Aus Teilen des einstigen Klosterbesitzes entstand das Rittergut "Kaltenborn". Das Wohnhaus mit seinen umfangreichen Wirtschaftsgebäuden wurde nicht auf dem Gelände des Klosterareals errichtet, sondern unmittelbar an der Handelsstraße und dem Ort Emseloh. Nachdem das Hauptgebäude 1754 den Flammen zum Opfer fiel,

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 38 wurde es von italienischen Baumeistern neu gebaut. Die schönen Stuckornamente, die heute die Zimmerdecke schmücken, stammen aus dieser Zeit.

1945 wurde der Besitz des Rittergutes "Kaltenborn" enteignet und die dazugehörenden Ländereien im Zuge der Bodenreform an landlose Bauern und Umsiedler aufgeteilt.

Viele unterschiedliche Gewerbe siedelten sich im Laufe der Jahrhunderte in Emseloh an. Neben kleinbäuerlichen Wirtschaften gab es die Berufszweige der Müller, Wirtsleute, Besenbinder, Schmiede, Sattler, Lehrer, Zimmerleute, Stellmacher, BauGB Fleischer, Bäcker, Friseure, Töpfer usw. Zum Ende des 20. Jahrhunderts hat1 sich die Vielfalt der Berufsgruppen allerdings geändert. Die fruchtbaren Felder wurden bis 1990 fast 40 Jahre lang durch die LPG bewirtschaftet, danach durch die AgrargesellschaftAbs. Riestedt. 4 Das Dorfbild wird durch gepflegte Rabatten, einen Spielplatz, sowie§ alte Bäume, wie die Eichen auf dem Friedhofsgelände, geprägt. Abwechslungsreiche Wald- und und Wiesengebiete rings um Emseloh bieten gute Wandermöglichkeiten.1

Südwestlich von Emseloh erstreckt sich das Gebiet des ehemaligen Braunkohlebergbaus. Die bewachsenen Halden undAbs. die sogenannte "Pferdebahn" sind zum Lebensraum für viele heimische Tierarten3 geworden. Vom Hochmittelalter bis zur Neuzeit standen um Emseloh entlang der§ Bach- und Wasserläufe viele Mühlen. Sie prägten neben der Landwirtschaft lange Zeit das dörfliche Leben im Ort. Die Wasserkraft wurde zum Mahlen von Getreinachde eingesetzt, aber auch zur Öl- und Papierherstellung. Das erste Dampfsägewerk gab es in Emseloh Ende des 19. Jh. Die älteste Schenke ist die Gastwirtschaft "Zum Mohr". Sie wurde um 1475 erbaut und dürfte somit eines der ältesten noch erhaltenen Gasthäuser in Sachsen-Anhalt sein.

4.1.4 Holdenstedt Beteiligung

Holdenstedt liegt an der östlichen Grenze des Landkreises Mansfeld-Südharz und wurde zum 01.01.2010 in die Stadt Allstedt eingemeindet und ist somit Ortsteil der Stadt Allstedt. frühzeitige Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte im Hersfelder Zehntregister um 899 als Holdestedi, 1271 dann als Holstede (Ort des Holdo oder des Holden, eines Grundholden, Lehnsmannes).

AnhandExemplar des Ortsnamens lassen sich heute in etwa die Gründer ermitteln. Orte mit der Endung stedi = Wohnstätte sollen durch eingewanderte Angeln und Warnen ab Ende des 4. Jahrhunderts gegründet worden sein. Ausgrabungsfunde belegen sogar, dass die Ortslage und nähere Umgebung schon zur Steinzeit besiedelt wurden.

Durch seinen Siedlungsgrundriss und durch die Ausdehnung seiner Flur ist Holdenstedt als ein großes deutsches Haufendorf zu erkennen. Es war bis in die neuere Zeit von

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 39 einem Etter (einem Dorfgraben) als Abgrenzung des dörflichen Rechtsbereiches umgeben. Nur von der Straße Bornstedt – Liedersdorf her bestand ein Zugang, die übrigen Gassen enden zum Teil heute noch „blind“.

Holdenstedt ist von alters her ein Bauernhof, umgeben von fruchtbaren Ackerland und Berghängen, die mit Obstbäumen und Wein bepflanzt waren. Im Spätmittelalter mussten die Bauern und Unfreien hohe Abgaben an die Klöster in Sittichenbach, Rode, und Kaltenborn leisten. Bereits seit dem 12. Jahrhundert unterstand Holdenstedt der Gerichtsbarkeit des Schlosses Beyernaumburg. Erste Bauern, so vermutet man, ließen sich schon im 6. Jahrhundert nieder. Durch Funde ist BauGB erwiesen, dass die Ortslage und nähere Umgebung auch schon zur1 Steinzeit besiedelt waren.

Die im Jahre 1608 erbaute Holdenstedter Volksschule war eineAbs. der ersten Volksschulen Deutschlands. 4 § Im 18. Jahrhundert hatten sich im Ort viele Berufszünfte niedergelassen. So gab es neben den Bauern vor allem Zimmerleute, Tischler, Schmiede,und Stellmacher, aber auch Fleischer, Krämer, Bäcker, Uhrmacher und 1 sogar einer Chirurgen.

Bis ins 19. Jahrhundert war der Ort ein reines Bauerndorf.Abs. Dies änderte sich mit der Gründung des Industriegebietes Neuglück und der3 Öffnung der Braunkohlengruben. Ab da bestimmte der Braunkohlenbergbau lange§ Zeit das Leben im Ort (bis ca. 1925). nach Die erste schriftliche Erwähnung der Holdenstedter Kirche, die den Aposteln Petrus und Paulus geweiht ist, stammt aus dem Jahre 1314. Der Name Peter und Paul weist darauf hin, dass die Gründung der Kirche auf Bonifatius zurück geht und sie daher schon um einiges älter sein dürfte.

Unmittelbar neben der Kirche,Beteiligung östlich gelegen, wurde im Jahre 1608 eine Schule gebaut. Sie war eine der ersten Volksschulen.

Das Dorf war bis in die neuere Zeit von einem Dorfgraben, einem sogenannten Etter, umgeben. Nur von der Straße Bornstedt – Liedersdorf her bestand ein Zugang, die übrigen Gassenfrühzeitige enden zum Teil heute noch als Sackgasse.

4.1.5 Katharinenrieth

Exemplar

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BauGB 1

Abs. 4 § und 1 Die Entstehung des Ortes ist eine These. Es gibt hierzu unterschiedliche Meinungen von verschiedenen Wissenschaftlern. Abs. 3 Man nimmt an, dass die Gründung des Ortes um§ die Jahre 1183/84 erfolgte. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort in einer Urkunde des Kaisers Friedrich Barbarossa aus dem Jahre 1188. In dieser drückt der Kaiser dem Mönch Jordan vom Kloster der Zisterzienser seinen Dank für die Urbarmacnachhung (Trockenlegung) des unteren Riedes und der Helmeniederung aus.

Als Dank schenkte er dem Kloster den Hof Kaldenhusen, den Mühlenhof Curtsgehofen, sieben Hufen und etwa 210 Morgen Ackerland. Beteiligung Um 1920 gab es wahrscheinlich 10 Höfe. Jedes Gehöft besaß einen Ausgang zum Feld und eine Hufe Land, welches hinter dem Gehöft lag.

Zur Kultivierung des Landes wurden Dämme und Gräben errichtet. Sie sind heute noch größtenteils vorhanden. frühzeitige Die Häuser wurden entlang der Helme hinter dem Damm erbaut. Sie wurden in spitzem Winkel zur Helme angeordnet, um den Grundwasserabfluss zu ermöglichen. Die dabei entstandene Dorfform wird als Marschhufendorf flämischen Ursprungs bezeichnet.Exemplar Seit der Entstehung ist diese Dorfform noch naturgetreu erhalten, wie auch die in der Hufe liegenden Ländereien.

Wahrscheinlich haben Flamen bzw. deren Erfahrungen bei der Urbarmachung geholfen. Dies bewirkte wohl auch, dass die flämische Gerechtigkeit in Katharinenrieth ihre Spuren hinterließ. So soll das Land frei von Abgaben und Lehnsherren gewesen sein. Auch wurden Aufstellungen zur Ablösung der Frohne, Salzlisten zur Verteilung der Salzmenge an die Bewohner, Braulisten zur Erlaubnis des Bierbrauens und alte Pachtverträge gefunden.

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Die einzige gesicherte Zufahrt zum Ort führte von der Niederröblinger Flur über drei Helmebrücken. Die wichtigste Verbindung führte früher nach Voigtstedt, da hier der Sitz des Amtmannes war. Dieser Weg stellte somit aus wirtschaftlichen Gründen die wichtigste Verbindung des Ortes dar. Hieraus resultierte auch die schlechte Zufahrt zu Allstedt, da früher hierfür keine Notwendigkeit gegeben war. Mit dem Bau der neuen Brücke 1994 über die Helme wurde die Durchfahrt durch das Mühlengrundstück ersetzt und eine ansprechende Verbindung nach Allstedt geschaffen. Gleichzeitig wurde der vordere Dammbereich erneuert.

BauGB Die Flächen um die Ortslage Katharinenrieth sind durch die Flussniederung1 geprägt. Sie weisen kaum Gefälle auf.

Die Landwirtschaft bestimmte von Anfang an das Leben und denAbs. Charakter des Ortes. Daran hat sich bis 1990 nichts geändert. Die Felder4 wurden zum Getreideanbau genutzt. Einen großen Stellenwert hatte die Viehzucht.§ Wiesen und Weideland sind in der Niederung zahlreich. und 1 Nach dem zweiten Weltkrieg hatte der Ort mit ca. 500 Einwohnern die größte Einwohnerzahl. Von 1975 - 1989 gehörte der Ort zu Allstedt. Die Bevölkerung arbeitet heute überwiegend inAbs. Allstedt und Sangerhausen, nur ein kleiner Teil ist in der Landwirtschaft beschäftigt.3 § Der Erhaltung dieser Dorfform mit seiner Bausubstanz soll bei der weiteren Dorfentwicklung Rechnung getragen werden.nach Die alten Häuser zeichnen sich durch Natursteinmauerwerk aus. Oftmals wurde das Obergeschoss aus Fachwerk errichtet (heute oft verputzt und damit nicht sichtbar).

4.1.6 Liedersdorf

Im Jahre 899 wurde derBeteiligung Ort erstmals urkundlich erwähnt, damals im Hersfelder Zehntverzeichnis unter dem Namen Liudoluesdorpf. Das Liedersdorf älter ist, als die erste schriftliche Eintrag belegt, lässt der Ortsname vermuten. So sollen Orte mit den Endungen -dorf, -hausen, -stedt, -furt, -bach und -berg zur zweiten Siedlungsperiode gehören, die kurz nach Ende der Völkerwanderung, also ab dem 5. Jahrhundert, begann. frühzeitige

Liedersdorf ist ein typisches Bauerndorf, umgeben von fruchtbaren Äckern. Während des Spätmittelalters bis zur Neuzeit stand Liedersdorf unter der Gerichtsherrschaft des Amtes Beyernaumburg. Exemplar 1636 wurde der Ort fast völlig verwüstet und niedergebrannt. Ähnlich schwer traf es den Ort während des 30-jährigen Krieges. Hier hinterließen die Schweden und auch die kaiserlichen Truppen ein Bild der Verwüstung.

1685 wurde ein Schulhaus errichtet. Ein weiteres folgte 1871, da durch die Etablierung des Braunkohlebergbaus die Einwohnerzahl auf fast das Doppelte anstieg und sich

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 42 die Zahl der im Ort lebenden Kinder erhöhte. Mehr als 30 Häuser entstanden neu in dieser Zeit. Umfangreiche Straßenbefestigungsmaßnahmen folgten. Das erste von drei Feuerwehrgerätehäusern entstand 1873. Trotz des in der Umgebung dominierenden Braunkohletagebaus überwog in Liedersdorf die Kleinbauernwirtschaft.

Den Mittelpunkt des Dorfes bildet die Kirche St. Cyriacus, die erstmals 1496 in Zusammenhang mit einer Geldleihe von 200 Gulden an den Rat von Frankenhausen erwähnt wurde.

BauGB 4.1.7 Mittelhausen / Einsdorf 1

Mittelhausen wurde um 991 erstmals urkundlich erwähnt durch König Otto II. unter dem Namen Midelhusa im Hersfelder Zehntverzeichnis unter lfd. Nr. 26Abs. zu finden. 4 Die Rohne schlängelt sich südlich der beiden Orte Mittelhausen und§ Einsdorf in Richtung Allstedt. Bis in die 90er Jahre unseres Jahrhunderts waren die Gemeindenund von der landwirt- schaftlichen Erwerbsstruktur geprägt. 1 1952 gründeten 14 Einzelbauern mit 66 ha die erste LPG. 1960 wurden dann auch die letzten Bauern, die bis dahin noch selbständig waren,Abs. hineingezwungen. Mit Zusammenbruch der DDR liquidierte man 1991 auch3 die LPG und damit verbunden die Arbeitsplätze der zum größten Teil weiblichen§ Beschäftigten.

Von 1369 – 1496 gehörte Mittelhausen zurnach Edelherrschaft Querfurt, unter deren Regierung die Kirche 1402 neu erbaut worden ist.

1575 bis 1603 gehörte Mittelhausen zur Hälfte Sachsen-Altenburg, zur anderen Hälfte zu Coburg. 1603 kam es ganz zu Sachsen-Altenburg, deren Herzöge 1672 ausstarben. 1672 – 1691 gehörte Mittelhausen zum Fürstentum Sachsen-Jena, was verheerende Folgen hatte. Im Jahre 1680/81Beteiligung als die große Pestzeit das Land verwüstete, gerade da hatte man eine so schwache und wirtschaftlich völlig hilflose Regierung. Ausgerechnet wo ein starker Wirtschaftspartner gebraucht wurde, gehörte Mittelhausen zum fast kleinsten sächsischen Fürstentum. 1691 – 1741 kam Mittelhausen dann an Sachsen-Eisenach und 1741 an Weimar. Die Herrschaft Weimars dauertefrühzeitige bis 1918 zur Abdankung der Fürsten bzw. 1920 mit der Entstehung des Landes Thüringen. Bis 1952 gehörte Mittelhausen zum Landkreis Weimar, also Thüringen.

Nach der Gebietsreform von 1952 war Mittelhausen dem Bezirk Halle zugeordnet und letztlichExemplar seit der Wiedereinführung der Länderstrukturen 1990 dem Land Sachsen- Anhalt. Ende 1940, Anfang 1950 entstand hinter dem Dorfe die Siedlerstraße mit einer Reihe Neubauernhäuser, die erste wirkliche Erweiterung des Dorfes über den eigentlichen Kern hinaus.

Von 1975 bis 1999 entstanden weitere Einfamilienhäuser sowie 2 Wohnblöcke, die Arbeitskräfte für die Landwirtschaft bringen sollten.

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Heute zählt die Ortschaft 647 Einwohner, davon 186 im Ortsteil Einsdorf lebend. Zur Infrastruktur der Gemeinde gehören nicht nur eine von der Gemeinde unterhaltene Zentrale Trinkwasserversorgungsanlage und eine gut ausgebaute Ortskanalisation, sondern auch eine Kindertagesstätte, ein Einkaufsshop, ein gepflegter Sportplatz mit Sportlerheim sowie eine Gaststätte mit Saal (Fassungsvermögen ca. 150 Sitzplätze).

An Baudenkmälern in der Gemeinde sind besonders hervorzuheben: - Uhrturm (im Sprachgebrauch Seigerturm genannt) erbaut anno 1569, den 11. Juli nachweislich durch eine Steininschrift in 1,20 m Höhe erweitert und beendet wurde der Bau 1733 BauGB 1 - Kirche Einsdorf - 1906 im neugotischen Stil erbaut

- Kirche Mittelhausen – das älteste Bauwerk mit fast 800 Jahren, FachleuteAbs. datierten den Bau auf 1200, ist der Kirchturm; das Kirchenschiff wurde um 14024 angebaut, welches aber abgerissen und 1815 neu erbaut wurde, im Innenraum§ Darstellung der Weihnachtsgeschichte durch Glasmalerei in gotischer Manier und 1 Erwähnenswert wäre noch der Aufenthalt von Johannes Andreas Zöllner, der am 15.08.1790 das Schulamt in Mittelhausen erhielt und dort verstarb. Eine Gedenktafel am ehemaligen Schulgebäude erinnert heute nochAbs. an den Aufenthalt des berühmten Liedermachers in Mittelhausen. 3 § 4.1.8 Niederröblingen nach Die Gemeinde Niederröblingen wurde urkundlich erstmals im Jahre 991 als „Rebeningen“ erwähnt. Eine frühere Besiedlung konnte aber bei archäologischen Ausgrabungen festgestellt werden. Das Grab der "Bernstein-Prinzessin" wird auf das 3. Jh. n. Chr. datiert. Anhand von Skeletten, Tongefäßen, Bernsteinschmuck und Werkzeugen wurde nachgewiesen, dass hier bereitsBeteiligung 4000 - 2500 v. Chr. eine frühgeschichtliche Siedlung vorhanden war. Der freigelegte Kastenbrunnen wird auf ein Alter von 7500 Jahren geschätzt.

Die älteste Form des Ortsnamens „Rebeninge“ (mdl. Rewelingen) hat verschiedene Deutungen als:frühzeitige - „Platz mit oder bei den Raben“ oder - als Ort der „Nachkommen der Leute Epps“ oder - „Leute am Fluss“.

DurchExemplar das Grundwort „-ingen“ wird der Ort in Thüringen als suevische Gründung bezeichnet, die danach im 1. Jh. v.u.Z. oder im 3. Jh. erfolgt sein könnte. Schlüter setzt die Gründungszeit zwischen 300 und 531 durch das Festsetzen oder Zurückbleiben swebischer Eindringlinge, die sich einer alten, schon bestehenden Siedlung bemächtigt hatten und ihr ihren Namen gaben.

In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld (Hersfelder Zehntverzeichnis) wird (Nieder-)Röblingen gemeinsam mit den

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 44 anderen drei Orten mit diesem Namen als zehntpflichtiger Ort Rebiningi im Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt.

Eine weitere urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 991 als Rebeningen.

Das Dorf liegt zwischen einem der vielen „Helmenarme“ Mühlgraben und der „Großen Helme“. Die Siedlung lag also sehr geschützt.

Vom Ortsgrundriss her ist Niederröblingen als Haufendorf mit platzdorfähnlichem Kern einzustufen und scheint aus zwei Anlagen entstanden zu sein. BauGB Eine Siedlungsstelle liegt im Osten der heutigen Dorflage, um die Kirche. 1Die ältere Siedlungsanlage im Westen des Dorfes wurde von den Grundstücken Nr. 67 und 66 gebildet. Um diesen Kern herum erfolgte die weitere Entwicklung des Ortes um mehrere Plätze, so um den „Plan“ westlich dieser Siedlungsanlage,Abs. den „Plan“ 4 südlich sowie um den Bäckerplatz. § Unter Einbeziehung weiterer Grundstücke kann auf einen an der höchsten Stelle des Bruchgeländes liegenden Siedlungskern geschlussfolgert werden,und was auch durch Bodenfunde bis in die frühere Eisenzeit zurück untermauert1 wird.

Die Haupterwerbsquelle der Einwohner von Niederröblingen war die Landwirtschaft. Der umfangreiche Flurbesitz reicht bis nahe anAbs. die benachbarten Ortslagen Oberröblingen, Einzingen, Allstedt und Katharinenrieth.3 Die Entwicklung des Ortes wurde wiederholt §durch kriegerische Ereignisse gestört. Nachgewiesen sind wiederholte Plünderungen und Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg. Gleich nach dem ersten Kriegsjahrnach wurde das Dorf bis auf 8 Häuser niedergebrannt. Die Besiedelung zeigt nach den vorhandenen Aufzeichnungen

1277 etwa 30 Familien im gesamten unteren Rieth 1524 30 Gehöfte Der Ort gelangte an das AmtBeteiligung Allstedt, das 1526 von den Wettinern an die Grafen von Mansfeld verpfändet wurde, die es wiederum 1542 den Grafen zu als Pfand überließen. Erst 1575 verloren die Grafen zu Stolberg ihre Ansprüche auf das Amt Allstedt an die ernestinischen Wettiner. 1677 46 Gehöfte 1753 34 Gehöftefrühzeitige abgebrannt 1815 80 Häuser, 400 Einwohner, 2 Rittergüter 1904 115 Häuser, 571 Einwohner 1957 125 Häuser, 664 Einwohner 1990Exemplar 130 Häuser, 507 Einwohner

Mit Wirkung vom 1. Oktober 1945 wurde das bis dahin in Thüringen liegende Niederröblingen dem Kreis Sangerhausen zugeordnet.

Nach 1953 wurde aus verlassenen Landwirtschaftsbetrieben der örtliche Landwirtschaftsbetrieb gegründet, der 1955 zu einem staatlichen Tieraufzuchtbetrieb umgebildet wurde.

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Gravierende Auswirkungen auf die Siedlungsentwicklung gab es daraus nicht. 1983 wurde ein Wirtschaftsweg zwischen der B 86 und Katharinenrieth übergeben, wodurch sich für einen Teil der Flur Niederröblingen eine bessere Zufahrt ergibt.

Die Entwicklung von Handwerk und Gewerbe im Ort bezog sich besonders auf die dorftypischen Gewerke. Der Landmaschinenbaubetrieb der Fa. Töpfer wurde ab 1972 als VEB weitergeführt.

Im Jahr 1991 wurde die Kupferschieferförderung auf der Schachtanlage Niederröblingen eingestellt. Inzwischen haben sich einige gewerbliche Unternehmen BauGB auf dem Gelände niedergelassen. 1 Am 1. Januar 2010 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Niederröblingen (Helme) zusammen mit den Gemeinden Beyernaumburg, Emseloh, Holdenstedt, Katharinenrieth, Liedersdorf, Mittelhausen, Nienstedt, Pölsfeld, SotterhausenAbs. und Wolferstedt in die Stadt Allstedt eingemeindet. 4 § 4.1.9 Nienstedt / Einzingen und Wenige Kilometer nördlich von der alten kaiserlichen Pfalz1 Allstedt, anmutig in einem langgestreckten Tale liegt in verborgener Stille der Ort Nienstedt und der Ort Einzingen, beide seit 01.01.2010 durch EingemeindungAbs. Ortsteile der Stadt Allstedt. 3 Nienstedt gehörte einst zu dem alten Königreich§ Thüringen. Der Name des Dorfes Nienstedt bedeutet „Neue Stätte“. 899 führte es den Namen „Ninstat“, 1150nach heißt es „Ninstede“, 1350 wird es in einer Urkunde des Klosters Kaltenborn „Niegenstede“ genannt. 1400 ist es ein Pfarrkirchdorf „Neynstede“.

Früher soll Nienstedt ein Marktflecken gewesen sein. Noch 1850 stand mitten im Dorf ein Stein, der damals der Fischstein genannt wurde, weil hier die Fischfrauen ihre Ware feilboten. Beteiligung

Früher gehörte Nienstedt zur Grafschaft Mansfeld, kam dann zum Kurfürstentum Sachsen und im Jahre 1815 unter Preußische Oberhoheit.

Auch in Nienstedtfrühzeitige dominierte, wie in allen anderen umliegenden Gemeinden, die Landwirtschaft als Haupterwerbsquelle.

Nienstedt und Einzingen bilden die nördliche Grenze der neuen Einheitsgemeinde Allstedt,Exemplar der sie erst seit 01.01.2010 angehören.

Einzingen ist die am nördlichsten gelegene Kirchengemeinde der Evangelisch- Lutherischen Kirche in Thüringen. Der von jeher kleine Ort hat eine sehr lange, und in vergangenen – oft Kriegszeiten – bewegte Geschichte.

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Seine uralte Wehrkirche auf dem Berg war nicht selten letzte irdische und auch geistliche Zuflucht der Menschen. In vergangenen Zeiten war der Ort teilweise eigene Pfarrstelle, dann wieder über Jahrzehnte mit Niederröblingen verbunden

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Einzingen im Jahre 835.

Die Ortskirche im Barockstil stammt aus dem Jahre 1732 und wurde wieder im Original hergestellt.

In Einzingen liegt in Mitten des Ortes ein gelbgrauer, fast weißlicher Kieselstein, in BauGB welchem viele Nägel eingeschlagen sind, zum Wahrzeichen, dass 1dort der Mittelpunkt der Erde sei. Entsprechend einer Sage soll ein Schmied, der die Erde vermessen und gefunden hat, gemeint haben, dass Einzingen im Mittelpunkt der Erde liege und hat jene Nägel eingeschlagen. Abs. 4 § 4.1.10 Pölsfeld und Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes findet sich1 ca. 899 im Hersfelder Zehntregister als "Bullisfeld". Im Dorfverzeichnis des Amtes Sangerhausen von 1347 wird der Ort als "Bollesvelde" aufgeführt. Im LaufeAbs. der Zeit entwickelte sich die Siedlung von 1441 (1 freier Hof und 24 Zinshöfe) bis3 um 1576 (65 Höfe) relativ stetig, brach jedoch nach Verlusten durch Pest (1626)§ und Verwüstungen durch den 30- jährigen Krieg nahezu völlig zusammen (um 1657 nur noch 9 Einwohner). Um 1840 war mit 95 Hofstellen die Größenach der heute als "historische Ortslage" erkennbaren Siedlung erreicht, wobei 73 Hofstellen vor 1767 erbaut worden sind. 1840 lebten in Pölsfeld ca. 500 Einwohner. Nach dem Erbbuch von 1535 und nach verschiedenen Kirchenrechnungen wird die Kirche zum ersten Mal genannt. 1717- 1723 war die Kirche dem heiligen Mo ritz geweiht. Nach Pölsfeld eingepfarrt wurdeBeteiligung auch das Zollhaus. Das Zollhaus ist der im Jahr 1347 genannte Hof Etzkerode, der letzte Rest des wüsten Dorfes Etzkerode. 1690 hatte Pölsfeld seine eigene Schule. 1743 wurde ein neues Schulhaus gebaut. Auf dem Platz des 1743 errichteten Gebäudes entstand 1828 wiederum ein neues Schulgebäude. Seit 1614 befindetfrühzeitige sich eine Oberförsterei in Pölsfeld. Auf der Gemarkung Pölsfeld befinden sich die Wüstung Schobesteid (wüste Kirche) und wüste Dorfstätte und die Wüstung Etzkerode (Zollhaus).

Pölsfeld stellt sich als lockeres Haufendorf dar und ist gekennzeichnet durch ein unregelmäßigesExemplar weitverzahntes Straßen – und Wegenetz, an dass sich fast lückenlos Hof an Hof reiht. Es sind Blockwegesysteme, in deren Innerem sich die unterschiedlichsten Gartenformen und Streuobstwiesen befinden. Die alte Ortslage besitzt eine sehr weitläufige Ausdehnung. Es sind sehr vielfältige Haus- und Hofformen vorhanden: Einfirsthöfe mit Stall oder Scheune, Zweiseitenhöfe, Dreiseitenhöfe sowie Vierseitenhöfe.

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Pölsfeld ist geprägt durch die Landwirtschaft, Forstwirtschaft sowie in einem gewissen Umfang vom Bergbau. Kennzeichnend sind die sich über die Jahrhunderte hinweg entwickelten großen Hofanlagen. Es existieren auch ehemalige kleinere Hof- und Handwerksstellen. Die Ortslage erscheint dicht bebaut. Die Straßen- und Platzräume bieten den nötigen Freiraum für den motorisierten und nichtmotorisierten Verkehr sowie für die Aufenthaltsfunktion und Kommunikation. Die unterschiedlich vorkommenden Gärten sowie das sich durch die Ortslage schlängelnde Grabensystem bilden eine weitere bedeutende Freiraumfunktion.

Pölsfeld liegt im Biosphärenreservat Karstlandschaft am südöstlichen Rand des Harzes BauGB in einem Seitental der Gonna, eingerahmt von Bergen mit Wiesen und Wäldern.1 In Pölsfeld beginnt bzw. endet der ca. 200 km lange Karstwanderweg nach Förste in Niedersachsen. Abs. Die Gemeinde Pölsfeld gehörte ab dem 3. Juli 2005 der Verwaltungsgemeinschaft4 Allstedt-Kaltenborn an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Allstedt§ hat. Im Vorfeld ging die Gemeinde Pölsfeld juristisch gegen die Zuordnung zur Verwaltungsgemeinschaft Sangerhausen zum Stichtag 1. Januarund 2005 vor. 1 4.1.11 Sotterhausen Abs. Sotterhausen ist entstehungsgeschichtlich ein typisches3 Haufendorf und gehörte zu den Gemeinden, die Karl der Große mit allen§ dazugehörigen Zehnten dem Kloster Hersfeld schenkte. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Sotterhausennach 899 als Suderhusa im Hersfelder Zehntregister. Der Name des Ortes bedeutet „die südlichen Häuser“ (d.h. südlich vom Westerbach) oder doe Häuser an der Suder Sod, eine Quelle, aus der Salz gewonnen wurde oder auch eine Quelle mit weichem Kochwasser.

Der Ort unterstand seit dem Spätmittelalter zum Amt Beyernaumburg und unterstand somit dessen GerichtsbarkeitBeteiligung sowie auch dessen Dienst-, Lehens- und Zinsherrschaft. Das Kloster Kaltenborn hatte in Sotterhausen ebenfalls Grundbesitz und Lehensansprüche. Im Jahr 1317 wurde das Kirchlehn tauschweise an das Stift Kaltenborn abgegeben. Sotterhausen wird in Nord-Südrichtung vom Westerbach durchflossen. Der Ort wird durch Drei – undfrühzeitige Vierseitenhöfe geprägt. Der Ort gehört zum Typ der Haufendörfer. Von 1961 bis zum 31. März 1990 gehörte Sotterhausen zur Gemeinde Beyernaumburg

Am 1. Januar 2010 wurde die bis dahin wieder selbstständige Gemeinde SotterhausenExemplar zusammen in die Stadt Allstedt eingemeindet. 4.1.12 Wolferstedt

Die Ortschaft blickt auf eine mehr als tausendjährige Entwicklung zurück. Wolferstedt entstand im Laufe der Zeit aus den früheren kleinen Siedlungen und Dörfern Gerburgoburg, Hornun, Kragendorf, Naundorf, Westerhausen und Wolferstedte.

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Wolferstedt wurde wahrscheinlich zwischen 200 und 300 durch die Hermunduren angelegt. Im Hersfelder Zehntverzeichnis wurde u.a. Wolferstedt, Gerburgoburg und Hornun erwähnt.

Am 04.10.991 war die erstmalige Erwähnung Wolferstedts in einer datierten Urkunde. Eine Sehenswürdigkeit des Ortes ist das um 1180 entstandene romanische Portal an der Südwand der Veits- Kirche.

In der Jungsteinzeit wird die nachzeitliche Existenz von Menschen in diesem Ort nachgewiesen. Ende August 1989 wurden auf dem großen Rohneberg zwei BauGB jungsteinzeitliche Hockergräber in einfachen Erdgräbern gefunden. Sie stammen1 aus der Glockenbecherkultur und sind somit rund 4200 Jahre alt. Facettenäxte, Steinbeile, Hacken, Schaber, Wetzsteine und Tontassen um nur einiges zu erwähnen, sind Fundstücke aus der Wolferstedter und KlosternaundorferAbs. Flur. In der Gemeinde Wolferstedt leben derzeit 775 Einwohner. 4 Wolferstedt ist seit 01.01.2010 Ortsteil der Stadt Allstedt. §

und Der Ortsteil Klosternaundorf wurde 1235 erstmals urkundlich1 erwähnt. Seit 1250 war die Siedlungsanlage im Besitztum des Zisterzienserklosters. 1750 - 1945 wechselten die Besitzer der ehemaligen Klosteranlage. Nach der Bodenreform 1945 wurden die meisten Wohn – und Wirtschaftsgebäude an NeubauernAbs. vergeben. Der Schafstall und das große Scheunengebäude unterliegen der3 privaten Nutzung. §

5 Lage im Raum nach

5.1 Naturräumliche Einordnung

Das Gebiet der Einheitsgemeinde Allstedt ist gemäß Landschaftsgliederung für Sachsen- Anhalt folgenden Landschaftseinheiten zuzuordnen: Beteiligung  Helme- Unstrut- Bundsandsteinland (4.7.) Begrenzung auf die Auenstandorte im Bereich der Helme und Unstrut

 Helme – Unstrutniederung (2.6.) Umfasst die frühzeitigeim Bundsandst ein liegenden Gebiete beiderseits der Unstrut und der unteren Helme.

GeologischeExemplar Einheiten So wie die Landschaftseinheiten im Gebiet sehr differenziert sind, sind es auch die Geologischen Einheiten. So stehen:  in den Talungen südlich Riestedt Flussablagerungen an,  im Bereich Liedersdorf/ Holdenstedt stehen Löß bzw. Lößlehm an  im Bereich Beyernaumburg/ Sotterhausen steht Grundmoräne aus der Elster Kaltzeit an

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 im Bereich Sotterhausen und Othal ist der Mittlere Buntsandstein und im Bereich Emseloh, Beyernaumburg Holdenstedt dominiert der Untere Buntsandstein.  im Gebiet von Katharinenrieth bilden Sandstein, Tonstein und Schluffstein die oberen Bodenschichten, die auch hier über dem Buntsandstein anstehen.  in der Helmeniederung lagern über den tertiären Sedimenten quartäre Sedimente. Die Niederung entstand infolge des unterirdischen Massenverlustes durch Salzablagerungen vom Tertiär bis in die Gegenwart und das Nachsinken des Deckgebirges. Mit der einsetzenden Gebirgsbildung setzte die Herausbildung des heutigen Reliefs ein. BauGB 1 Der untere Bundsandstein besteht aus feinsandigen, glimmerreichen Schichten, in die Schiefertone eingelagert sind. Diese Formation hat daher eine geringere Festigkeit, die Gesteine verwittern sehr leicht. Der Untere BundsandsteinAbs. bildet kaum steile Oberflächenformen aus. Die flachen Hänge werden vom 4fließenden Wasser teilweise zerfurcht. Charakteristisch sind die eingelagerten§ Rohgesteine (Toneinlagerungen). und Der Mittlere Bundsandstein besteht im Gegensatz zum 1Unteren Bundsandstein aus gröberem Material, weniger tonigen Zwischenlagern, groben Sanden oft ohne Verbindungsmaterial. Das Gestein ist mürbe-sandigAbs. und aufgelockert. 5.2 Lage und Funktionen innerhalb der Region 3 § Die Einheitsgemeinde Allstedt liegt am Südostrand des Harzes im Süden des Landkreises Mansfeld – Südharz und zähltnach mit ca. 8300 Einwohnern zu den kleineren Einheitsgemeinden. Die A 38 und die A 71 durchqueren das Gemeindegebiet und bieten damit sehr gute Voraussetzungen der verkehrlichen Anbindung. Bis Sangerhausen in die Kreisstadt sind es je nach Fahrstrecke zwischen 12 und 15 km. Über die A 38 ist man in ca. 45 Minuten in Halle Saale und über die A 71 ebenfalls in ca. 45 Minuten in Erfurt. Die Einheitsgemeinde hat eineBeteiligung Fläche von ca. 150 km² und liegt 140 m über NN. Die Nachbargemeinden sind Mansfeld im Norden, Blankenheim und die Lutherstadt im Osten, Querfurt, Roßleben, Heygendorf, Mönchpfiffel-Nikolausrieth und Voigtstedt im Süden sowie und Sangerhausen im Westen.

Die Gemeindefrühzeitige liegt im Gebiet der Goldenen Aue und bietet somit der Landwirtschaft beste Voraussetzungen. Aber es gibt auch große Waldflächen. Die Stadt mit ihren 16 Ortsteilen weist eine alte Geschichte auf, die teilweise bis 4000 – 2000 Jahre v.u.Z. zurück reicht. Kulturdenkmale und touristische Kleinode sowie das Schloss Allstedt und die vielfältige Landschaft bestimmen das Bild der Gemeinde. Exemplar

6 Infrastruktur

Die Infrastruktur ist die Grundausstattung einer Region mit Einrichtungen, die zum volkswirtschaftlichen Kapitalstock gerechnet werden können, die aber für die private Wirtschaftstätigkeit den Charakter von Vorleistungen haben.––Klassische Beispiele sind Verkehrsnetze (Straßen, Schienen- und Wasserwege) sowie Ver- und

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Entsorgungseinrichtungen (Energie, Wasser, Kommunikationsnetze), ohne deren Existenz eine privatwirtschaftliche Güterproduktion oder Leistungserstellung nicht oder zumindest nur mit geringerer Effizienz möglich wäre (wirtschaftsnahe Infrastruktur). Quelle http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/infrastruktur.html

Die Standortbedingungen der Einheitsgemeinde Allstedt mit ihren Ortsteilen und ihre Entwicklungsmöglichkeiten werden weitestgehend von der Ausstattung mit Infrastruktureinrichtungen bestimmt. Dabei muss unterschieden werden zwischen

1. technische Infrastruktur (Verkehrslinien, Ver – und Entsorgungssysteme) BauGBund 2. städtebauliche Infrastruktur (Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen,1 öffentliche Verwaltung, Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen). Abs. 4 6.1 Technische Infrastruktur - Verkehr §

Allstedt liegt an den neu erbauten Bundesautobahnen A und71 Erfu rt – Sangerhausen und A 38 Göttingen–. Bis zum Autobahndreieck1 A 38 – A 71, welches nordwestlich von Allstedt liegt, sind es 7 km. Die Nahbindung an das Netz der Bundesstraßen besteht in einer Entfernung von 14 Abs.km an die B 86. Aber auch die B 180 erreicht man auf kurzem Wege. 3 Ein breites Netz von Landesstraßen ermöglicht §die Verbindung in alle Richtungen an das überregionale Verkehrsnetz. nach Die Bahnstrecken Halle-Kassel und Erfurt-Magdeburg verlaufen durch die Einheitsgemeinde. Eine Anbindung besteht über den Bahnhof Beyernaumburg/Riestedt. Der Bahnhof Allstedt wird von der Deutschen Bahn seit den 1990er Jahren nicht mehr bedient. Weitere Bahnhöfe befinden sich in Sangerhausen und Artern. Zu diesen Orten existieren mehrmals Beteiligungtäglich Busverbindungen.

6.1.1 Überörtlicher Verkehr

Flugverkehr Im Jahre 1956frühzeitige wurde der Flugplatz Allstedt im Landkreis Sangerhausen als Militärflugplatz in einem Waldgebiet errichtet. In den 70er Jahren wurde die Landebahn ausgebaut und bis 1992 erfolgte die Nutzung als Militärflugplatz der Fliegerkräfte der Westgruppe der sowjetischen Streitkräfte. Anschließend erfolgte die Übereignung in das Eigentum des Landes Sachsen-Anhalts. SeitExemplar 1995 erfolgt die zivile Nutzung als Sonderlandeplatz. Er ist als Sonderlandeplatz klassifiziert und für Flugzeuge bis 5700 kg zugelassen. Der Flugplatz Allstedt liegt im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt, rund 95 Kilometer westlich von Leipzig. Der Flugplatz Allstedt (EDBT) ist Trainingsplatz der Nationalmannschaft für Kunstflug. Einmal im Jahr (immer Ende Juni) findet unser Flugplatzfest statt, an dem Sie Rundflüge buchen und auch mal hinter die Kulissen schauen können.

Autobahn

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Die A 38 Göttingen – Leipzig durchquert in Ost – Westrichtung das Gemeindegebiet mit Verlauf nördlich von Einsdorf, Mittelhausen, Wolferstedt, Allstedt und Niederröblingen. Die Autobahnanbindung erfolgt über die Anschlussstelle Allstedt, die sich nördlich von Allstedt und südlich von Nienstedt befindet. Die nächste Anschlussstelle in östlicher Richtung ist Rothenschirmbach. Westlich von Einzingen trifft die von Erfurt kommende A 71 auf die A 38. Die ursprünglich geplante Verlängerung nach Norden - Richtung Magdeburg wurde vorerst verworfen.

BauGB Bundes- und Landesstraßen 1 Die B 86 ( – Artern) tangiert das Gebiet der Gemeinde im Westen westlich von Emseloh und östlich von Pölsfeld in Nord-Süd-Richtung auf wenigen Kilometern. Abs. Aus dem östlichen Teil der Gemeinde besteht eine gute Anbindung4 an die B 180 (Egeln - Naumburg, Zeitz, - Stollberg, Frankenberg (Sachsen)§ die östlich am Gemeindegebiet vorbei führt. und 1 Folgende 5 Landesstraßen sorgen für eine gute verkehrstechnische Erschließung des Gebietes: Abs.  L 151 von der B 86 in Richtung Emseloh – Blankenheim3  L 218 von Wolferstedt über Mittelha§ usen weiter über Allstedt nach Schönewerda bzw. zur L 1172 Artern - Ziegelroda  L 219 von Querfurt über Allstedtnach in Richtung Niederröblingen weiter nach Oberröblingen zur B 86 in Richtung Sangerhausen  L 222 von Beyernaumburg über Sotterhausen, Nienstedt nach Allstedt  L 223 von Riestedt über Beyernaumburg, Liedersdorf, Holdenstedt bis zur B 180 (Rothenschirmbach).

Die Landesstraßen und einigeBeteiligung Kreisstraßen erschließen die Orte untereinander. In der Gemeinde Wolferstedt wurde im Jahr 1996 die Ortsumgehung L 212 abgeschlossen. Die Umgehungsstraße ermöglicht eine Umfahrung des Ortes südöstlich der Ortslage.

frühzeitige 6.1.2 Örtlicher Straßenverkehr

Die Einheitsgemeinde verfügt über kein Verkehrsentwicklungskonzept. Als Ziele fürExemplar die Verkehrsentwicklung ist die Erhaltung und Unterhaltung des vorhandenen Straßennetzes zu nennen. Im Gemeindegebiet sind nachfolgend aufgezählte Kreisstraßen vorhanden: Kreisstraßen

K2828 Nienstedt - Einzingen K2310 Beyernaumburg – Othal – Sangerhausen K2826 Wolferstedt - Winkel K2827 Katharinenrieth – zur L219

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K2272 Gatterstädt - zur L 219 K2834 Klosternaundorf zur L 218 K2703 Kreisstraße Gonna durch Pölsfeld zur B 86

Neben den Kreisstraßen gibt es zahlreiche Gemeindestraßen, die teilweise die Orte miteinander verbinden, im Wesentlichen jedoch die innerörtliche Erschließung außerhalb der qualifizierten Straßen ermöglichen.

Ländlicher Wegebau Realisierte Wege in den letzten Jahren BauGB - Karstweg Pölsfeld (tw. DoB tw. Bitumen) 1 - im Rahmen Flurbereinigungsverfahren zur A 38 und A 71 (von Holdenstedt nach Mittelhausen und von Liederstedt nach Wolferstedt) - diverse Waldwege (Wohnstadtweg und Zinslandweg) Abs. - Weg zwischen Wolferstedt und Nienstedt 4 § Planung und Im Zuge der weiteren Verbesserung der weiteren Infrastruktur1 sollten folgende Straßen und Wege ausgebaut werden:  Weg zwischen Einzingen und Othal (Ziel kurze Ortsverbindung)  L 223 Ortsdurchfahrt Beyernaumburg Abs.  L 222 Sotterhausen - Beyernaumburg 3  L 219 Freie Strecke - Wolferstedt §  L 218 OD Allstedt Lückenschluss  L 218 OD Mittelhausen nach  L 218 Allstedt bis Landesgrenze Thüringen

Bei allen Planungen sind die Abstandsvorschriften für Verkehrswege nach § 9 Bundesfernstraßengesetz (FstrG) und § 24 Straßengesetz für das Land Sachsen-Anhalt (Str.G LSA) zu beachten. Beteiligung Im Flächennutzungsplan wurden die Gemeindestraßen nicht alle im Einzelnen dargestellt. Es werden nur Hauptachsen dargestellt um den Plan lesbar zu lassen.

6.1.3 Ruhender Verkehr frühzeitige Im Geltungsbereich des FNP der Einheitsgemeinde Allstedt werden keine Verkehrsflächen für den ruhenden Verkehr gem. Nr. 5.1.3. Planzeichenverordnung dargestellt.

InExemplar Allstedt gibt es keine Zonen ohne Verkehr (Fußgängerzonen) oder Plätze, welche nicht vom öffentlichen Verkehr berührt werden.

Die Stadt Allstedt benötigt für Veranstaltungen mit größerem Besucherverkehr eine größere öffentliche Parkfläche. Vorhandene innerörtliche Parkflächen sind in der Regel nur sehr kleinflächig vorhanden und damit fast nicht erkennbar. Einkaufszonen, in denen nur Fußgängerverkehr vorhanden ist, gibt es ebenfalls nicht.

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Der Bedarf an öffentlichen Parkflächen in den einzelnen Ortsteilen wurde in der Vergangenheit nicht ermittelt. Verfügbare Kleinflächen im öffentlichen Raum wurden im Rahmen von Straßenbaumaßnahmen meist punktuell errichtet. Die PKW der Einwohner werden größtenteils in den Grundstücken abgestellt, so dass in den Ortsteilen öffentliche Parkplätze nur im Bedarfsfall für Besucher und Anlieferverkehr bereitzustellen sind. Folgende öffentliche Parkplätze stehen aktuell zur Verfügung:  Parkplatz am Vorwerk  Parkplatz am Schloss BauGB  Parkplatz Markt 1  Straßenbegleitende Parkplätze  Beyernaumburg Parkplatz Sotterhäuser Straße Abs. Die zur Verfügung stehenden PKW- Parkplätze werden aktuell 4als gut bewertet. Schlechter stellt sich die Parkplatzsituation für LKW dar. Hier wird§ noch nach einer Lösung gesucht. und 6.1.4 Öffentlicher Personennahverkehr 1

Der Busverkehr wird durch die VerkehrsgesellschaftAbs. Südharz mbH betrieben, die über ein modernes, leistungsstarkes Unternehmen verfügt.3 Das Unternehmen ist in den Landkreisen Mansfeld-Südharz, dem südwestlichen§ Salzlandkreis und dem östlichen Kyffhäuserkreis in der Goldenen Aue tätig und deckt hier den regionalen Bedarf ab. nach Verkehrsplanerisches Ziel innerhalb der Entwicklung der Einheitsgemeinde Allstedt ist es, mit Hilfe des öffentlichen Personennahverkehrs ein attraktives und leistungsfähiges Gegengewicht zum motorisierten Individualverkehr zu schaffen. Dafür sprechen sowohl wirtschaftliche als auch soziale, städtebauliche und ökologische Aspekte. Die Hauptaufgabe, die dem öffentlichen Personennahverkehr dabei zukommt, ist die AndienungBeteiligung der zentralen Orte und Einrichtungen.

Im Rahmen der Flächennutzungsplanung, i. V. m. der kreislichen Nahverkehrsplanung, können lediglich die Ziele für den öffentlichen Personennahverkehr gesetzt werden. Die konkrete Ausgestaltung der Routenplanung,frühzeitige Taktfrequenzen und sonstiger Maßnahmen und Attraktivitäten zur Steigerung des ÖPNV unterliegt dem Betreiber. Eine Vernetzung der vorhandenen Verkehrsmittel des öffentlichen Personennahverkehrs sowie des Individualverkehrs ist anzustreben.

LinienExemplar Sangerhausen – Emseloh - Eisleben Sangerhausen – Allstedt - Eisleben Sangerhausen – Allstedt Sangerhausen – Osterhausen Sangerhausen – Pölsfeld – Harzgerode Sangerhausen – Beyernaumburg – Allstedt – Einsdorf Sangerhausen – Allstedt – Winkel – Einsdorf

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Sangerhausen – Holdenstedt – Eisleben

6.1.5 Rad- und Wanderwegenetz

Durch das Gemeindegebiet führen überregionale und regionale sowie gemeindliche Rad – und Wanderwege. Der Radtourismus und die aktive Naherholung haben in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Die ausgebauten Radwanderwege werden von den Urlaubern und der örtlichen Bevölkerung gut angenommen und genutzt. Folgende überregionale und regionale Wege verlaufen durch das BauGB Gemeindegebiet: 1

Harzvorland -Radweg Von Nordhausen kommend führt er südlich vorbei an Sangerhausen undAbs. durchquert die Gemarkung Othal/Beyernaumburg. Er verlässt die Einheitsgemeinde4 in Richtung Klosterode und führt weiter über Aschersleben - Quedlinburg - Halberstadt§ bis nach Niedersachsen. und 1 Der Salzstraßen-Radweg in Sachsen-Anhalt führt durch den Süden des Landes, von der Landesgrenze zu Sachsen bei Horburg-Maßlau über Merseburg zum Geiseltalsee, über Mücheln, Nebra, Wangen, den Fundort derAbs. Himmelsscheibe von Nebra auf dem Mittelberg und durch den Ziegelrodaer Forst3 nach Allstedt bei Sangerhausen. Dieser Salzstraßen-Radweg ist ca. 90 km lang. §

Diese zwei Radwanderwege bietennach den Anschluss an den weiträumigen Erholungsraum des Harzvorlandes und des Helmetales.

Karst- Wanderweg Südharz Von Förste im Westen bis Pölsfeld im Osten reihen sich am südlichen Harzrand auf ca. 100 Kilometer perlschnurartig Erscheinungen aneinander, die auf die Gesteins auflösende Wirkung desBeteiligung Wassers zurückgehen: Höhlen, Erdfälle und Dolinen, Karstquellen, Bachschwinden und Flussversinkungen, Karstkegel, Schlotten, geologische Orgeln, Felsen und weiße Wände, gebildet aus dem besonderen Gestein des Südharzes, dem Gips. Der Karstwanderweg erschließt mit über 230 km Wegstrecke diese einzigartige Naturlandschaftfrühzeitige in den Landkreisen Osterode am Harz (Niedersachsen), Nordhausen (Thüringen) und Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt). Im Landkreis Osterode am Harz bestehen wegen der größeren geologischen Flächenausdehnung der Karstlandschaft zwei parallele aber verbundene thematische Wanderwege. Hier lassen sich Abschnitte beider Wege sinnvoll zu Tagestouren verbinden. Der empfohleneExemplar Startpunkt für beide Wanderrouten liegt am Pferdeteich in Osterode am Harz.

Europäischer Fernwanderweg Die Europäischen Fernwanderwege sind von der Europäischen Wandervereinigung initiiert worden. Ein Ziel bei deren Gründung im Jahr 1969 war, ein völkerverbindendes Netz von Weitwanderwegen durch Europa zu schaffen. Im Laufe der Jahre wurden auf dieser Basis 11 große Fernwanderwege eingerichtet.

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Der Europäische Fernwanderweg (E11) ist ein 2500 km langer West-Ost-Weg durch Europa, dessen deutscher Abschnitt auf rund 970 km von Bad Bentheim an der niederländischen Grenze nach Frankfurt an der Oder an der polnischen Grenze verläuft. Teilabschnitte des Weges verlaufen nördlich von Pölsfeld, im Verlauf des Hagenbaches, durch die Einheitsgemeinde Allstedt.

Im Gebiete des Landkreises Mansfeld Südharzes werden 4 Erlebnis- Radwandertouren angeboten. Die tour 4 „Straße der Romanik“ führt quer durch die Einheitsgemeinde Allstedt (Allstedt – Wolferstedt – Liedersdorf – Beyernaumburg – Othal – Sangerhausen – Oberröblingen – Niederröblingen – Allstedt). Die Strecke mit BauGB insgesamt knapp 35 km lässt den Radfahrer ca. 100 Höhenmeter überwinden.1 Bisher sind ca. 50 % der Strecke als Radweg ausgebaut, 30 % führen über nicht stark befahrene Landstraßen und 20 % entfallen auf Gemeindestraßen. Abs. Radwege in der Einheitsgemeinde 4 Rad- und Wanderwege bestehen zwischen den einzelnen Ortsteilen,§  Radweg zwischen Emseloh und Riestedt vorhanden,  Rad- und Wanderweg Allstedt – Wolferstedt und  Rad- und Wanderweg Allstedt – Niederröblingen 1  Rad- und Wanderweg Allstedt - Katharinenrieth  Wanderwege von Emseloh zu den im NordenAbs. angrenzenden Ausläufern des Harzes sowie in südlicher Richtung entlang3 der Schäferei Kaltenborn, dem Beyernaumburger Wald zu den benachbarten§ Ortschaften.

Zur Verbindung der Ortschaften solltennach Radwege realisiert werden. Beispielsweise eine Verbindung von Beyernaumburg nach Norden entlang der Straßenführung nach Riestedt. Weiterhin könnten in südlicher Richtung Radwege entlang der Straße nach Sotterhausen bzw. Nienstedt und in östlicher Richtung nach Liedersdorf angelegt werden. In der Gemarkung Nienstedt / Einzingen könnte zudem im Bereich des Einzinger Baches eine WanderwegverbindungBeteiligung von Oberröblingen über Othal nach Beyernaumburg realisiert werden.

Ein weiterer Ausbau und vorrangig die Erhaltung der vorhandenen Wege ist das Ziel der nächsten Jahre. Dazu gehört auch die Realisierung einer Beschilderung. frühzeitige Straßenbegleitende Radverbindungen bestehen in der Gemarkung Pölsfeld aus Richtung Sangerhausen (K 2307) kommend bis zur Anbindung an die Bundesstraße (B 86) und von dort auf separater Trasse in Richtung Annarode- Mansfeld.

GemäßExemplar dem aktuellen Radwegebedarfsplan für straßenbegleitende Radwege an Landesstraßen sind folgende Radwege geplant: - L 218 Wolferstedt – Mittelhausen - L 151 Emseloh – Blankenheim - L 223 Holdenstedt – Liedersdorf - L 223 Liedersdorf – Beyernaumburg - L 218 Landesgrenze Thüringen - Allstedt

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Bedarf besteht auch bei der Beschilderung der Rad- und Wanderwege im Gebiet der Einheitsgemeinde.

Ländliche Wege Im Zuge von Flurbereinigungsverfahren und Bodenordnungsverfahren wurden ländliche Wege ausgebaut aber auch im Rahmen der landwirtschaftlichen Erschließung. Neben der Erhöhung der Attraktivität des Gemeindegebietes und der Umgebung wird mit den Wegebaumaßnahmen auch die Erreichbarkeit der landwirtschaftlichen Flächen verbessert. Die Wege übernehmen somit zu einem großen Teil auch eine Doppelfunktion und BauGB stehen neben der landwirtschaftlichen Nutzung auch zur aktiven Erholung1 der ortsansässigen Bevölkerung zur Verfügung.

In den letzten Jahren wurden zahlreiche Wege im Rahmen Abs.des Ländlichen Wegebaues (oft auch als Spurbahn) ausgebaut, u.a. 4  Spurbahn – Weg Sotterhausen in Richtung Wolferstedt gebaut§  Weg – Katharinenrieth vom Ort in Richtung Kiesgruben (weiter nach und Voigtstedt) 1  Katharinenrieth in Richtung Mönchpfiffel – Nikolausrieth – als länderübergreifende Verbindung nach Thüringen.  Weg – Katharinenrieth in Richtung Allstedt undAbs. Niederröblingen 3 Der weitere Ausbau des regionalen Wegenetzes§ zur Verbesserung der Anbindung der benachbarten Orte und zur Schaffung weiterer Naherholungsmöglichkeiten durch Wandern und Radfahren sind wichtigenach Punkte für die zukünftige Entwicklung.

Neben der Erhöhung der Attraktivität des Gemeindegebietes und der Umgebung wird mit den Wegebaumaßnahmen auch die Erreichbarkeit der landwirtschaftlichen Flächen verbessert.

Planung Beteiligung Der Ausbau des regionalen Wegenetzes zur Verbesserung der Anbindung der benachbarten Orte und zur Schaffung weiterer Naherholungsmöglichkeiten durch Wandern, Spazierengehen und Radfahren sind wichtige Punkte für die weitere Entwicklung. frühzeitige Der Ausbau folgender Wege wird für die Zukunft angestrebt:  Ausbau Rad bzw. Fußwege in den Ortsteilen

6.1.6Exemplar Bahnverbindungen

Das Gebiet der Einheitsgemeinde wird im Norden von Othal/Beyernaumburg bzw. im Bereich Emseloh durch eine Bahnstrecke tangiert. Dabei handelt es sich um die Bahnstrecke von Sangerhausen nach Halle bzw. Magdeburg - Erfurt. Einen Bahnhof gibt es im Gemeindegebiet nicht. Dieser liegt zwischen Beyernaumburg und Riestedt unmittelbar an der Grenze zurm Gemeindegebiet jedoch in der Gemarkung Riestedt. Weitere Bahnhöfe sind iin Blankenheim bzw. Sangerhausen.

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Früher gab es eine Bahnstrecke von Allstedt weiter nach Oberröblingen – bis Sangerhausen. Der Personenverkehr endete auf der Strecke Allstedt Oberröblingen am 1. September 1973, der Güterverkehr wurde am 31. Dezember 1994 offiziell eingestellt. Der Gleisabbau erfolgte um 1999. Im Bahnhofsbereich Oberröblingen existiert von der ehemaligen Bahnstrecke heute nur noch ein kurzes Stück Gleis, das auf Höhe des früheren Bahnsteiges an einem Prellbock endet. Auf dem Abschnitt zwischen der B 86 in Oberröblingen bis Ortseingang Allstedt entstand ein Radweg, welcher kurz vorm ehemaligen Bahnhofsgelände in Niederröblingen mit seinem Anschluss an das ehemalige Kupferbergwerk "Bernhard Koenen I" unterbrochen wird. Hier verlief ehemals eine Bahnstrecke zum Gütertransport. Die Flächen wurden BauGB seitens der Bahn veräußert. Auf einer Teilfläche ist eine kleine Erweiterung1 mit Wohnbebauung vorgesehen. Der ehemalige Bahnhof wurde ebenfalls in private Hände veräußert. Abs. 6.1.7 Luftverkehr 4 § Das Gebiet des Flugplatzes Allstedt stellt einen ehemaligen militärischen Großflugplatz der sowjetischen Streitkräfte dar, der 1956 in einemund Waldgebiet bei Allstedt errichtet wurde. Mit Abzug der sowjetischen Truppen1 wurde 1992 der Flurverkehr mir Militärmachinen eingestellt. Seit 1995 erfolgt eine zivile Nutzung von Teilen Abs.des ehemaligen Flugplatzes als Sonderlandeplatz. Seit 1998 liegt für diese Nutzung3 eine Genehmigung vor (RP Magdeburg AZ: 34.01.30311/18-06/01). §

Der Flugplatz Allstedt (EDBT) ist Trainingsplatznach der Nationalmannschaft für Kunstflug. Es kann aber auch für andere Freizeitaktivitäten genutzt werden und stellt einen Anziehungspunkt in der Region dar. Der Flugbetrieb ist auf die Tagstunden, d.h. nur für Flüge nach Sichtflugregeln genehmigt.

Die neue Darstellung desBeteiligung Geländes auf der Planzeichnung des FNP und die hier ergänzten Aussagen des FNP-Erläuterungsberichtes sind Anpassungen an die aktuelle Genehmigungslage. Die Ausweisung der Fläche für Flugverkehr mit der Zweckbestimmung „Landeplatz“ (Sonderlandeplatz) erfolgte entsprechend der aktuellen Abgrenzung des Sonderlandeplatzes gemäß Änderungsgenehmigung (Schreiben derfrühzeitige Luftfahrtbehörde vom 10.12.2010).

6.2 Technische Infrastruktur - Ver- und Entsorgung

GemäßExemplar § 5 Abs. 2 Nr. 4 BauGB können im Flächennutzungsplan die Flächen für Versorgungsanlagen sowie die Hauptver- und Hauptentsorgungsleitungen dargestellt werden. Dabei geht es um die Versorgung mit Elektrizität, Gas, Wasser und Wärme.

6.2.1 Wasserversorgung

Trinkwasserversorgung

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Die Einheitsgemeinde Allstedt ist Mitglied im Wasserverband Südharz, welcher für die Versorgung der Einheitsgemeinde zuständig ist. Die Ortsteile der Einheitsgemeinde sind alle Mitglieder im Zweckverband.

Allstedt, Niederröblingen, Katharinenrieth, Einzingen, Nienstedt und Wolferstedt werden über den Hochwasserbehälter Allstedt versorgt. Mittelhausen, Einsdorf, Winkel, sind direkt an die Fernwasserleitung (von der Rappbodetalsperre) angeschlossen. Holdenstedt, Sotterhausen, Beyernaumburg/ Othal und Liederstedt sind aktuell noch an die Wasserversorgung des Brunnensystems von Sangerhausen angeschlossen. Für Ende 2017 ist der Anschluss dieser Ortsteile anBauGB die Fernwasserversorgung geplant. 1 Die Wasserversorgung erfolgt wie auf der nachfolgenden Abbildung des Zweckverbandes dargestellt für die nördlichen Ortsteile über eine von Sangerhausen kommende Leitung (DN 600). Die anderen Ortsteile werden über örtlicheAbs. Brunnen versorgt. 4 Am 09.10.2012 erfolgte der Umschluss der Trinkwasserversorgung§ des Ortsteiles Emseloh an das Trinkwassernetz der Gemeinde Blankenheim. Dies hatte zur Folge, und dass seit diesem Termin der Grenzwert für Uran eingehalten1 wird. Pölsfeld wird aus Richtung Gonna versorgt. http://daten2.verwaltungsportal.de/dateien/seitengenerator/tzv_verbandsgebiet_kl ein.pdf Abs. zur Versorgung der einzelnen Orte 3 §

nach

Beteiligung

frühzeitige

Exemplar

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Im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen von Straßen, Wegen und Plätzen sind Maßnahmen wie Leitungserneuerungen zu prüfen. Die Notwendigkeit der Ortsnetzsanierungen sollte vor allem im Interesse der Trinkwasserqualität gesehen werden.

6.2.2 Abwasserentsorgung

Die Einheitsgemeinde Allstedt ist Mitglied im Wasserverband Südharz mit Sitz in Sangerhausen (Rechtsnachfolger des AZV Südharz). BauGB Im Verbandsgemeindegebiet gibt es mehrere Einzugsgebiete. 1 Die Ortsteile Pölsfeld und Emseloh gehören zum Einzugsgebiet Sangerhausen. Die Ortsteile Liedersdorf, Beyernaumburg, Othal und Holdenstedt gehören zum Einzugsgebiet Bornstedt/ Osterhausen. Die verbleibenden GemeindenAbs. sind dem Allstedter Einzugsgebiet zugeordnet. 4 § In der Vergangenheit erfolgte die Ableitung der Überläufe der Kläranlagen in die Vorflut. und Heute erfolgt die Abgabe entweder zentral an den öffentlichen1 Kanal mit Anschluss an das Klärwerk oder dezentral mit Einzellösungen bzw. mittels biologischer Kleinkläranlage und Sammelgruben. Abs. 3 Für die einzelnen Ortsteile erfolgt die Entsorgung§ wie folgt: Zentrale Entsorgung Allstedt nach Wolferstedt Klosternaundorf Mittelhausen/ Einsdorf Pölsfeld Holdenstedt (zum Klärwerk Osterhausen) Beteiligung Die Schmutzwasserentsorgung erfolgt für die genannten Ortsteile mittels Verbindungsleitungen überwiegend durch Druckleitungen zum Klärwerk in Allstedt bzw. Sangerhausen. Aktuell stellt sich die Abwasserentsorgung wie folgt dar: frühzeitige Dezentrale Entsorgung  Beyernaumburg mit Planung Stilllegung dezentrale Anlage und Anschluss an Osterhausen  Othal – bleibt dezentral Exemplar Liedersdorf - Planung Anschluss an Osterhausen  Sotterhausen - Planung Anschluss an Allstedt  Winkel – Planung Anschluss an Allstedt  Emseloh  Einzingen – bleibt dezentral bzw. soll geprüft werden ob ein Anschluss an Allstedt erfolgen kann  Einsdorf – Planung Anschluss an Allstedt  Nienstedt – Planung Anschluss an Allstedt

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 Niederröblingen – Planung Anschluss an Allstedt  Katharinenrieth – Planung Anschluss an Allstedt

Sotterhausen und Katharinenrieth sind bis 2020 von der Abwasserentsorgungspflicht befreit. Solange erfolgt die Abwasserentsorgung noch über biologische Kleinkläranlagen in die örtliche Vorflut. Später soll die Anbindung an das Klärwerk in Allstedt erfolgen.

In Pölsfeld sind die östlich gelegenen drei Häuser lt. Abwasserbeseitigungskonzept von der Abwasserentsorgungspflicht frei gestellt. BauGB Die dezentrale Entsorgung und Beseitigung der Inhalte aus Kleinkläranlagen1 und Sammelgruben wird im Auftrag des Wasserverbandes "Südharz" von den Firmen Rohr- Service Arndt e.K. und Kesselhut Entsorgungs GmbH durchgeführt. Abs. Die Kläranlage in Allstedt ist auf der Planzeichnung des FNP als Flächen4 zur Ver- und Entsorgung mit der Zweckbestimmung Abwasser dargestellt. §

und Die Abwasserbeseitigungskonzepte (ABK) wurde in den1 Jahren 2015 /2016 für die einzelnen Ortsteile des Einzugsgebietes Allstedt und 2013 für das Einzugsgebiet Osterhausen fortgeschrieben. Abs. Einzugsgebiet Allstedt 3 § Allstedt Für Allstedt sieht das ABK weitere Maßnahmennach zur abwassertechnischen Erschließung der Ortslage Allstedt bis zum Wirtschaftsjahr 2021 vor. Neben der Kohlstraße mit dem Zwischenpumpwerk (geplant für 2018) sind die Straßen „Am Gehren, Kreuzberg, Fleckerweg, Sophienstraße, Pfifflerstraße, Th.-Müntzer-Straße und die Schlossstraße 10- 18 (2021) hier zu nennen.

An die Kläranlage (KA) inBeteiligung Allstedt sind bisher große Teile von Allstedt sowie die Ortsteile Mittelhausen, Wolferstedt und Klostermansfeld angeschlossen.

Auch in der aktuellen Satzung gibt es eine Reihe von Grundstücken in den Ortsteilen, die von der Abwasserbeseitigungspflicht vollständig ausgeschlossen sind. Hierbei handeltfrühzeitige es sich vorwiegend um Grundstücke im Außenbereich oder mit sehr ungünstigen Erschließungskosten (sehr weniger Einwohner an sehr langen Leitungen)

In der Gemarkung Allstedt wird auch das Gebiet der Allstedter Heide als langfristig dezentral zu entsorgen eingestuft, da hier bisher die Entwicklungen nicht so fortgeschrittenExemplar sind.

Katharinenrieth In Katharinenrieth ist noch die vollständige Schmutzwasserkanalisation neu zu errichten. Auch hier sollen einige Grundstücke aktuell nicht angeschlossen werden. Der Ortsteil soll an die KA Allstedt mittels einer Überleitung (Druckleitung) und einem Hauptpumpwerk angeschlossen werden. Hier steht das Jahr 2019 als Realisierungsziel.

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Mittelhausen In Mittelhausen wurden bereits ca. 75 % der Sammler als Mischwasserkanal neu verlegt. Über das Hauptpumpwerk sind diese an das Klärwerk in Allstedt angebunden. Das Regenüberlaufbecken ist ebenfalls bereits vorhanden. Die noch anzuschließenden Grundstücke sollen weitestgehend über Schmutzwasserkanäle bis 2018 erschlossen werden.

Niederröblingen Aktuell erfolgt die Abwasserentsorgung noch mit Kleinkläranlagen, deren Überläufe das gereinigte Abwasser über den Altkanalbestand den einzelnen Vorflutern zuführt. BauGB Künftig soll das Schmutzwasser mittels Hauptpumpwerk und Verbindungsleitung1 gemeinsam mit dem Schmutzwasser von Katharinenrieth in die Kläranlage AlIstedt übergeleitet werden. Abs. Die künftige Entsorgung ist im Trennsystem vorzunehmen. Hierfür4 ist die Errichtung eines kompletten neuen Schmutzwassernetzes (2021/2022)§ und der Verbindungsleitung + Hauptpumpwerk (2021) erforderlich. und 1 Winkel Der Ortsteil Winkel soll im Trennsystem entwässert und mittels Druckleitung bis zum Hauptpumpwerk Wolferstedt geführt werden umAbs. an das Klärwerk in Allstedt angeschlossen zu werden. 3 Hierfür sind ein neues Schmutzwasserkanalsystem,§ das Hauptpumpwerk und die Überleitung nach Wolferstedt zu planen und zu errichten. Die Maßnahmen sind aktuell für die Jahre 2023/ 2024 geplant. nach Das Niederschlagswasser soll künftig über den Bürgermeisterkanal abgeleitet werden.

Nienstedt In Nienstedt sind bisher nur einzelne alte Kanalabschnitte vorhanden, die das Niederschlagswasser undBeteiligung das in Kleinkläranlagen gereinigte Abwasser des Hauptvorfluter dem Westerbach zuführen.

In Nienstedt ist zur Ableitung des Schmutzwassers ein neues Kanalnetz zu errichten. Mit einer ebenfalls neu zu errichtenden Überleitung ist Nienstedt an die Kläranlage Allstedt über frühzeitigedie bestehende Leitung von Wolferstedt anzubinden. Zeitlich sollen die Maßnahmen in den Wirtschaftsjahren 2023/2024 umgesetzt werden.

Sotterhausen Sotterhausen verfügt aktuell über ein Altkanalnetz. Im Bereich der L 222 wurde im ZugeExemplar des Straßenausbaues ein neuer Mischwasserkanal verlegt und ein Schmutzwasserpumpwerk errichtet. Der weitere Ausbau des Ortsnetzes soll im Mischsystem erfolgen. Im Ortsnetz ist ein Stauraumkanal mit oberer Entlastung zur Regenwasserentlastung im südlichen Bereich von Sotterhausen vor dem vorhandenen Hauptpumpwerk vorgesehen.

Das anfallende Abwasser soll künftig auf der Kläranlage Allstedt gereinigt werden. Es bedarf hierfür der Errichtung einer Abwasserdruckleitung, die an das vorhandene

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Überleitungssystem Mittelhausen- Wolferstedt-Allstedt anzuschließen ist. Von Sotterhausen ist die Leitung nach Nienstedt, welches auch an das Überleitungssystem angeschlossen wird, zu führen und von Nienstedt weiter nach Wolferstedt. Zeitlich sollen die Maßnahmen in den Wirtschaftsjahren 2023/2024 umgesetzt werden.

Klostermannsfeld Der Ortsteil Klostermannsfeld wird derzeit ebenfalls noch über Bürgermeisterkanäle entsorgt. Künftig ist eine Entsorgung im Trennsystem vorgesehen. Das Schmutzwasser soll mittels Hauptpumpwerk an die Verbindungsleitung Wolferstedt –Allstedt BauGB angebunden und der der Kläranlage Allstedt zugeführt werden. Die Umsetzung1 ist aktuell für das Jahr 2014 geplant.

Wolferstedt Abs. Wolferstedt ist weitestgehend im Mischsystem erschlossen und4 bereits an das Klärwerk in Allstedt angebunden. Die restlichen noch zu erschließenden§ Straßenzüge werden lt. aktuellem ABK teilweise im Trenn bzw. Mischsystem erschlossen. Zeitlich soll und dies 2020 erfolgen. 1

Einzugsgebiet Osterhausen Die Kläranlage Osterhausen gehört zum NachbarverbandAbs. AZV „Eisleben-Süßer See“. Die Abwasserbehandlung erfolgt auf Basis eines3 öffentlich-rechtlichen Vertrages zwischen beiden Verbänden. § Zum Anschluss der Ortsteile Beyernaumburg, Liederdorf und Holdenstedt bedarf es der Errichtung eines Überleitungssystems nachzur Kläranlage Osterfeld.

Beyernaumburg Das in Beyernaumburg anfallende Abwasser wird derzeit hauptsächlich mittels Kleinkläranlagen behandelt bzw. in abflusslosen Gruben gesammelt. Weiterhin gibt es noch eine mechanisch reinigende Kläranlage „Sotterhäuser Straße“. Diese soll laut aktuellem ABK stillgelegt werden.Beteiligung In der Ortslage Beyernaumburg existiert ein ausgedehntes Altkanalnetz, in dem derzeit neben Niederschlagswasser hauptsächlich das in Kleinkläranlagen gereinigte Abwasser den einzelnen Vorflutern zugeführt wird. Im Rahmen derfrühzeitige Fortschreibung des vorliegenden Abwasserbeseitigungskonzeptes soll der Ort vorwiegend im Trennsystem entsorgt werden. In den Teilbereichen „Schlossberg/Zum Schloss“ und „Am Brunseborn“ gibt es funktionstüchtige neuere Bürgermeisterkanäle, welche perspektivisch als Mischwasserkanäle weiter genutzt werden sollen. FürExemplar die restliche Ortslage ist ein neuer Schmutzwasserkanal zu errichten. Da eine Entwässerung nicht ausschließlich im Freispiegelgefälle erfolgen kann bedarf es auch einer innerörtlichen Druckrohrleitung. Die Umsetzung ist ab 2018 geplant.

Holdenstedt Holdenstedt verfügte bis 2015 über eine eigene Ortskläranlage in Form einer belüfteten Teichkläranlage aus dem Jahr 1970.

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Aktuell erfolgt die Entsorgung im Trennsystem.

In den vergangenen Jahren wurden die Schmutzwasserkanäle einiger Straßen saniert, so auch der Hauptsammler in Richtung Kläranlage. Weiterhin wurde ein Hauptpumpwerk errichtet. Der Anschluss an die Kläranlage Osterhausen erfolgte 2015.

Liedersdorf BauGB In Liedersdorf existiert ein ausgedehntes Altkanalnetz, in dem derzeit1 neben Niederschlagswasser aus Straßenoberflächenentwässerung und Grundstücksentwässerung hauptsächlich das in Kleinkläranlagen gereinigte Abwasser den einzelnen Vorflutern zugeführt wird. Die Ableitung desAbs. anfallenden Schmutzwassers soll im Trennsystem erfolgen. 4 Neben den vorhandenen Altkanälen die durch neue Kanäle zu ersetzen§ sind wurden in Liedersdorf bereits neue Kanalabschnitte errichtet, welche langfristig weiter und nutzbar sind. Hinzu kommen eine innerörtliche Druckleitung1 und ein Pumpwerk. Die Realisierung des Ortsnetzes und der Anschluss an die Überleitung sind für 2018 geplant. Abs. Othal 3 Der Ortsteil Othal mit ca. 45 Einwohnern verfügt§ über keine eigene Kanalisation für die Schmutzwasserableitung. Das anfallende Abwasser wird derzeit mittels Kleinkläranlagen behandelt bzw. in abflusslosennach Gruben gesammelt. Zukünftig soll das anfallende häusliche Schmutzwasser mittels vollbiologischen Kleinkläranlagen gemäß DIN 4261 Teil 2 erfolgen. Für einige Grundstücke besteht die Aufgabe Kleinkläranlagen gemäß DIN 4261 Teil 2 zu errichten bzw. die vollbiologische Reinigung nachzurüsten. Teilweise wurden bereits vollbiologische Kleinkläranlagen errichtet. Beteiligung Niederschlagswasser Nach der Satzung des Wasserverbandes „Südharz“ obliegt ihm die Beseitigung des Niederschlagswassers in den Mitgliedsgemeinden mit Ausnahme der Straßenentwässerung, soweit hierzu keine vertraglichen Verpflichtungen bestehen. frühzeitige Niederschlagswasser sollte nach Möglichkeit am Ort des Anfalles verbracht werden. Hier ist auf das Wassergesetz für das Land Sachsen-Anhalt (WG LSA), § 151 Abs. 3, zu verweisen, wonach zur Beseitigung des Niederschlagswassers, in geeigneten Fällen durch Versickerung, die Grundstückseigentümer sowie die Träger öffentlicher VerkehrsanlagenExemplar verpflichtet sind, soweit nicht ein gesammeltes Fortleiten erforderlich ist, um eine Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit zu verhüten. Die Möglichkeit der Versickerung des anfallenden Regenwassers hängt von der Bebauungsdichte, vor allem aber von den geologisch-hydrogeologischen Standortbedingungen ab und ist durch entsprechende Untersuchungen des Untergrundes eventuell im Rahmen der Baugrunduntersuchungen - vorab standortkonkret auf die hydrogeologischen Voraussetzungen zu prüfen. Der Regenwasserabfluss ist durch geeignete Maßnahmen zu minimieren:

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- Beschränkung der Versiegelung auf ein Mindestmaß - Versickerung des Abflusses von Dächern und schwach verschmutzten Verkehrsflächen nach den Arbeitsblättern der Abwassertechnischen Vereinigung - Nutzung des Regenwassers als Brauchwasser - Begrünung von Dachflächen - Durchlässige Gestaltung von Parkplatzflächen

Es ist eine Versickerungsstudie geplant, die Auskunft darüber gibt, wo Versickerungen vor allem für eine dezentrale Entsorgung möglich sind. BauGB 1 Seitens des Wasserverbandes „Südharz“ wurde mittels eines geotechnischen Berichtes geprüft, in welchen Bereichen der versiegelten und bebauten Flächen ein Versickerungspotentials gegeben ist und in welchen nicht. Abs. 4 Für einige Ortsteile gibt es ein separates Niederschlagswasserkonzept:§

Einzingen und Für Einzingen ist gemäß geotechnischem Bericht kein1 Versickerungspotential gegeben. Es galt zu klären, ob ein gesammeltes FortleitenAbs. des Niederschlagswassers erforderlich ist, um eine Beeinträchtigung des Wohls3 der Allgemeinheit zu verhindern. Im Ergebnis wurde für wenige Grundstücke ermittelt,§ dass ein gesammeltes Fortleiten nicht erforderlich ist. Bei der überwiegenden Zahl der Grundstücke ist zur Verhütung von Beeinträchtigungen des Wohls dernach Allgemeinheit ein gesammeltes Fortleiten erforderlich. Hier soll das anfallende Niederschlagswasser in die öffentliche Niederschlagswasserbeseitigungsanlage (Bürgermeisterkanäle) eingeleitet werden bzw. neue Anlagen und Einleitstellen errichtet werden. Für Einzingen ist der Neubau mehrerer Sammler bis 2025 vorgesehen. Beteiligung Einsdorf Einsdorf verfügt über ein Regenwasserkanalnetz. Teilweise erfolgt die Ableitung zunächst oberirdisch bevor das Regenwasser der Kanalisation zugeführt wird. Am südlichen Ortsrand mündet der Kanal in einen Graben welcher das Niederschlagswasserfrühzeitige der Rohne zuführt.

Für Teilbereiche von Einsdorf wurde ermittelt, dass hier kein Versickerungspotential gegeben ist und ein gesammeltes Fortleiten erforderlich ist.

FürExemplar das Jahr 2024 ist die Fertigstellung von Sanierungen und Erweiterungen der vorhandenen Sammler geplant.

Mittelhausen Auch Mittelhausen verfügt über einen Bürgermeisterkanal der Niederschlagswasser (und gegenwärtig noch das in Kleinkläranlagen gereinigte Abwasser der Vorflut (Rohne) zuführt. Nach Auswertung des geotechnischen Berichtes besteht in Teilen von Mittelhausen kein Versickerungspotential. Ein Fortleiten ist zum Wohl der Allgemeinheit erforderlich.

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Hierfür soll das vorhandene Mischwassersystem genutzt werden, Bürgermeisterkanäle sollen saniert und als Regenwasserkanäle umgenutzt bzw. erneuert werden. Es sind Niederschlagswasserbeseitigungsanlagen und Einleitstellen zu errichten. Entsprechende Maßnahmen sollen im Zeitraum 2016 – 2018 erfolgen.

Niederröblingen Niederröblingen verfügt über ein ausgedehntes Altkanalnetz (Bürgermeisterkanal), in dem derzeit neben Niederschlagswasser aus der Straßenoberflächenentwässerung und Grundstücksentwässerung hauptsächlich das in Kleinkläranlagen gereinigte Abwasser den einzelnen Vorflutern zugeführt wird. BauGB 1 Nach Auswertung des geotechnischen Berichtes besteht in Teilen von Niederröblingen kein Versickerungspotential. In einzelnen Teilbereichen der Ortslage, welche im Außenbereich, anAbs. Randbereichen oder unmittelbar am Gewässer liegen erfolgte eine Begutachtung4 ob ein gesammelten Fortleiten im Hinblick auf eine Beeinträchtigung §des Allgemeinwohls erforderlich ist. Im Ergebnis konnte festgestellt werden, dass für die betrachtetenund Grundstücke ein Fortleiten nicht erforderlich ist. 1 In den übrigen Teilen der Ortslage sind die nutzbaren Bürgermeisterkanäle entsprechend den technischen ErfordernissenAbs. zu sanieren und als Regenwasserkanäle umzunutzen oder durch neue3 zu ersetzen. Es sollen neue Niederschlagswasserbeseitigungsanlagen und§ Einleitstellen errichtet werden. Als Zeitraum für die Umsetzung der Maßnahmen sind die Jahre 2021 und 2222 geplant. nach Wolferstedt Nach Auswertung des geotechnischen Berichtes besteht in Teilen von Wolferstedt kein Versickerungspotential. Gemäß Begutachtung bedarf es bei einigen wenigen Grundstücken keiner Notwenigkeit der Sammlung und Fortleitung der Niederschlagswässer. In den übrigen Teilen derBeteiligung Ortslage (überwiegende Bereich) soll die Ableitung des Niederschlagswassers über die vorhandenen Mischwasserkanäle die ggf. zu sanieren und umzunutzen sind. Es sollen auch in Wolferstedt neue Niederschlagswasserbeseitigungsanlagen und Einleitstellen errichtet werden. Als Zeitraum für die Umsetzung der Maßnahmen sind für das Jahr 2020frühzeitige avisiert.

Für alle anderen Ortsteile befindet es sich noch in der Aufstellung. Detailliertere Angeben enthalten die jeweiligen Abwasserbeseitigungskonzepte.

Exemplar 6.2.3 Stromversorgung

Die Versorgung der Einheitsgemeinde Allstedt mit Elektroenergie erfolgt durch die enviaM. Die Versorgung erfolgt über das Umspannwerk in Oberröblingen.

Das Gebiet der Einheitsgemeinde wird von den 110 kV Freileitungen Bad Lauchstädt – Oberröblingen und Oberröblingen - Heldrungen durchquert. Letzt genannte wurde 1997/98 auf der alten Trasse rekonstruiert.

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Südlich von Nienstedt – Einzingen verläuft weiterhin die 220 kV Freileitung von Lauchstädt – Wolkramshausen.

Beidseitig dieser Leitungen (220 bzw. 380 KV) gelten Schutzstreifen von 50 m. Der Schutzstreifen zur 110 kV Freileitung beträgt 25 m. Hier sind Baumaßnahmen und Anpflanzungen nur mit starken Einschränkungen zulässig.

Soweit die Leitungen und deren Verlauf bekannt sind, wurden diese nachrichtlich auf der Planzeichnung dargestellt. Detaillierte Angaben auch zur Frage der Betroffenheit BauGB vom geplanten Netzausbau werden noch von den Versorgungsträgern erwartet.1

Der Ortsteil Sotterhausen verfügt größtenteils noch über ein Freileitungsnetz. Es ist denkbar, dass unter finanzieller Beteiligung der Gemeinde beim AusbauAbs. der Straßen die Leitungen als Erdkabel verlegt werden. 4 Eine 10/20 kV Mittelspannungsleitung führt von Lengefeld- Wettelrode-§ Gonna – Obersdorf vom Umspannwerk Oberröblingen mit Netzverbindung aus Richtung Riestedt. und 1 Im Rahmen von Straßenbaumaßnahmen sollte der Ersatz von noch vorhandenen Freileitungen durch Erdkabel realisiert werden. Abs. 3 § 6.2.4 Gasversorgung nach Eine Gashochdruckleitung, welche aus Richtung Blankenheim kommt, verläuft über Emseloh, Othal, Einzingen in Richtung Gasverteilerkreuz. Vom Verteilerkreuz verläuft sie von Sangerhausen kommend über Niederröblingen nach Allstedt. Über diese Leitung, deren Verlauf auf der Planzeichnung dargestellt ist, werden einige Ortsteile mit Gas versorgt. Folgende Ortsteile sind Beteiligungan diese Leitung angeschlossen und werden somit gastechnisch versorgt: - Emseloh seit 1995 - Allstedt.

Die geltendenfrühzeitige Abstände gemäß DVGW G 472 (bei Bauarbeiten im Näherungs- und Kreuzungsbereich) und DVGW GW 315 sind zu beachten.

In den Ortsteilen Beyernaumburg und Othal sowie im Neubaugebiet von Liedersdorf sind Flüssiggasnetze vorhanden. Diese werden aus unterirdischen Gastanks gespeist. Exemplar Seitens der MET (Mitteleuropäische Transversale) ist eine Gasfernleitung von Gatterstedt über Mittelhausen, Wolferstedt und weiter südlich der BAB 38 in Richtung Sangerhausen geplant.

6.2.5 Telekommunikation

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Seitens der Deutschen Telekom wurde 1994 im Gebiet des „Großen Gehren“ in Allstedt eine neue Knotenvermittlungsstelle errichtet. Über diese wird die fernmeldetechnische Versorgung abgesichert.

In den kleinen Ortsteilen sind die Telefonleitungen oft nur oberirdisch verlegt, was sich für das Ortsbild negativ darstellt. Im Zuge geplanter Straßenbaumaßnahmen sollte versucht werden, die oberirdischen Leitungen als Erdkabel zu verlegen.

6.2.6 Abfallentsorgung

BauGB Die Verantwortung für die Abfallentsorgung liegt beim Landkreis Mansfeld Südharz.1 Dieser bedient sich aktuell dem Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Mansfeld-Südharz (Karl- Fischer-Straße 13 - 06295 Lutherstadt Eisleben - Telefon 03475 613-300 - Telefax 03475 613-333). Abs. Für die Abfälle, die durch den Landkreis Mansfeld-Südharz vom4 Einsammeln und Befördern ausgeschlossen wurden, gibt es Entsorgungslagen §an die die Abfälle angeliefert werden können. und 1 Der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Mansfeld-Südharz nimmt seit dem 01.01.2010 im Rahmen seiner Betriebssatzung die Belange des öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgers gemäß § 15 Kreislaufwirtschafts-Abs. und Abfallgesetz sowie gemäß § 3 Abfallgesetz des Landes Sachsen-Anhalt im3 gesamten Kreisgebiet Mansfeld- Südharz war. Insbesondere obliegt dem EAW§ die Organisation, Durchführung und Abrechnung der Aufgaben der öffentlichen Abfallentsorgung gemäß den gesetzlichen Vorgaben sowie denen dernach Abfallwirtschaftskonzeption und der des einschlägigen Satzungsrechtes des Trägers (Abfallsatzung/Abfallgebührensatzung).

Folgende Unternehmen zählen zu den Entsorgungspartnern im Landkreis Mansfeld- Südharz:

Wertstoffaufbereitung GmbHBeteiligung Edersleben Betrieb der Umladestationen an den Standorten Edersleben und Stedten

Verwertungszentrum Edersleben VZE Annahme vonfrühzeitige Abfällen aus anderen Herkunftsbereichen zur Beseitigung

RES Recycling und Entsorgungs-Service Sangerhausen GmbH HasentorstraßeExemplar 9 06526 Sangerhausen

 Restabfällen und Bioabfällen  Altpapier  Sperrmüll und Elektroaltgeräte  Grün- und Gartenabfälle  gefährliche Abfälle (Schadstoffmobil)

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Tönsmeier Entsorgungsdienste GmbH Dorfstraße 28a 06333 Welfesholz ist zuständig für die Entsorgung folgender Abfallarten  Verpackungen aus Glas - Altglas  Verpackungen über den Gelben Wertstoffsack

Im Gebiet der Einheitsgemeinde liegt keine Abfalldeponie oder eine Verbrennungsanlage. BauGB 1 Im Hofgut in Niederröblingen gibt es eine Kompostierungsanlage und in Allstedt sind zwei Zwischenlager für Bauabfälle/Holz und Altreifen bzw. Schrott und Kabelabfälle ansässig. Abs. 4 6.2.7 Hauptversorgungsleitungen §

und Im Flächennutzungsplan werden die ober- und unterirdischen1 Hauptversorgungsleitungen für folgende Medien soweit bekannt nachrichtlich dargestellt. Dazu zählen: Abs.  Hochspannungsleitungen 3  Mittelspannungsleitungen (außerhalb der§ Ortslagen 10 bzw. 20 kV)  Hochdruckgasleitungen  Fernwasserleitungen. nach

Die Versorgungsträger werden am FNP-Verfahren beteiligt und aktuelle Leitungsverläufe und Bezeichnungen entsprechend den Angaben der Versorger aktualisiert.

Beteiligung 6.3 Städtebauliche Infrastruktur – Öffentliche Einrichtungen / Gemeinbedarf

Zur städtebaulichen Infrastruktur gehören alle wesentlichen öffentlichen und privaten Dienstleistungen, Bildungs- und Kultureinrichtungen, Sozialeinrichtungen, Sport- und Freizeitanlagenfrühzeitige sowie Handwerksbetriebe. Die öffentlichen Einrichtungen zählen zu den Gemeinbedarfseinrichtungen werden im Flächennutzungsplan als solche ausgewiesen und ggf. durch ein Symbol mit der näheren Nutzungsart ergänzt. Bei kleinen Flächen erfolgt nur die Kennzeichnung mit dem jeweiligen Symbol. MaßgeblichExemplar für Gemeinbedarfsflächen ist die Nutzung der Flächen und Anlagen durch die Allgemeinheit, d.h. einen wechselnden Benutzerkreis. Die Nutzung muss durch einen öffentlichen oder gemeinnützigen Träger (z.B. Verein) erfolgen. In den einzelnen Baugebieten sind nach Vorgabe der Baunutzungsverordnung unterschiedliche Gemeinbedarfseinrichtungen zulässig. So sind z.B. in allgemeinen Wohngebieten Anlagen für Kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke zulässig.

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Die Entscheidung ob im FNP eine Gemeinbedarfseinrichtung gesondert durch Darstellung mit Symbol zu sichern ist, ist eine Einzelfallentscheidung. Auf jeden Fall zu sichern sind Gemeinbedarfseinrichtungen mit überregionaler Bedeutung. Ein weiteres Kriterium ist die Größe und Struktur der Einrichtung. Gebäude, die ohne Probleme einer anderen Nutzung zugeführt werden können, werden in der Regel nicht mit Symbol dargestellt. Es können weiterhin Flächen für Sport und Spielanlagen als Gemeinbedarfsflächen dargestellt werden. Dies erfolgt meist dann, wenn von der Anlage potentiell Umweltemissionen auftreten können. Ist dies nicht der Fall werden sie meist als Grünflächen mit der Nutzung Sport- oder Spielanlage dargestellt. BauGB 1 6.3.1 Dienstleistungseinrichtungen/ Einzelhandel/Gaststätten/ Handwerksbetriebe

Allstedt Abs. In der Stadt Allstedt ist eine vielfältige Palette von Einzelhandelseinrichtungen4 vorhanden. § Für die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln stehen zwei Kaufmärkte mit jeweils mehr als 1.200 qm Geschoßfläche sowie mehrere kleinereund Lebensmittelmärkte (Discounter), Geschäfte des traditionellen Handwerks,1 wie Bäckereien und Fleischereien, zur Verfügung. Die Flächen für die großen Kaufmärkte sind als SondergebieteAbs. „Einzelhandel“ gemäß BauNVO im Flächennutzungsplan dargestellt. 3Baurecht für diese Märkte wurde mittels Vorhaben- und Erschließungsplänen geschaffen.§ Weiterhin gibt es kleine Läden für Bekleidung, technische Waren, Haushaltsgeräte, Spiel-, Schreib- und Buchwaren, Schuhe nachusw. Auch Dienstleistungsunternehmen sowie kleine und mittlere Handwerksbetriebe sind in umfangreicher Form in Allstedt vertreten. Auch kleinere Handwerksbetriebe, welche die Bereiche Elektroinstallation, Heizungs- und Sanitärtechnik abdecken sind in Allstedt ansässig.

Weiterhin findet man in derBeteiligung Stadt Allstedt zahlreiche gastronomische Einrichtungen (Anglerklause, Sportlerheim, „Das totale Chaos“, Pizzeria, Ratskeller, Mühlencafé, Schlosscafé, Zum Anker,) und zwei Hotels/Pensionen sowie Imbissstuben.

Der Bevölkerung stehen für Geldangelegenheiten in Allstedt die Geschäftsstelle Allstedt der Sparkassefrühzeitige Mansfeld-Südharz sowie die Geschäftsstelle der Volksbank e.G. zur Verfügung. Der Ortsteil Beyernaumburg wird 1 x Woche von einem Sparkassenmobil angefahren.

In den kleineren Ortsteilen sieht es wesentlich schlechter aus mit Versorgungs- einrichtungen.Exemplar Einkaufsmöglichkeiten gibt es lediglich in Pölsfeld (Lebensmittel täglicher Bedarf), ein Café mit Bäckerei und in Holdenstedt gibt es noch einen Bäcker. Ansonsten muss bis Allstedt, Sangerhausen oder andere, nahe gelegene, zentrale Orte gefahren werden. Die örtliche Versorgung wird in den kleinen Ortsteilen durch mobile Versorgungseinrichtungen (Bäcker, Fleischer) unterstützt.

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Von den kleinen Ortsteilen verfügen noch viele über eine gastronomische Einrichtung, so gibt es in:

Beyernaumburg - „Zum Steintaler“ Othal - „Kulturscheune“ Emseloh - „Zum Mohr“ Katharinenrieth - Bauernhofcafé Loel Niederröblingen - Sportlerheim Mittelhausen - Gaststätte mit Saal für 150 Personen Einzingen - „Zur Erdachse“ BauGB Pölsfeld - Sportlerheim 1 - Café Siebenhüner Winkel - Wirtshaus „Am Pietsch“ - Gaststätte „Am Steinberg“ Abs. Wolferstedt - „Zum Weißen Schwan“ 4 „Zur Tanne“ § „Altes Lädchen“ und 1 In den Ortsteilen gibt es nur wenige kleinere Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe.

Ein großer Teil der Versorgung erfolgt über mobile EinrichtungenAbs. bzw. das Grundzentrum Allstedt und das Mittelzentrum Sangerhausen.3 § 6.3.2 Öffentliche Verwaltungen nach Der Sitz der Verwaltung der Einheitsgemeinde befindet sich in Allstedt im Gebäudekomplex in der Forststraße.

Im Rathaus von Allstedt auf dem Markt befinden sich der Sitz des Bürgermeisters der Stadt Allstedt sowie der Sitz der örtlichen Wohnungsbaugesellschaft.Die Stadt verfügt über einen eigenen kleinenBeteiligung Bauhof.

In den kleinen Ortsteilen wurden in den vergangenen Jahren oft die Gemeinbedarfseinrichtungen – Gemeindebüro, Feuerwehr, Versammlungsraum in einem Gebäude zentralisiert und die Gebäude im Rahmen der Dorferneuerungsprogrammefrühzeitige saniert und modernisiert.

Folgende Sitze der Ortsbürgermeister in den Ortsteilen sind an dieser Stelle zu nennen: - Beyernaumburg – Liedersdorfer Straße 22, neue Schule - Sotterhausen – Dorfgemeinschaftshaus in der Ortsmitte mit Feuerwehrdepot, ExemplarGemeindebüro und Saal/ Versammlungsbüro, Sotterhausen Nr. 8 - Pölsfeld – Gemeindebüro im ehemaligen Schulhaus, Schulstraße 82 - Emseloh – Eislebener Straße 1c - Holdenstedt – Gemeindebüro neue Gartenstraße - Katharinenrieth - Feuerwehr - Liedersdorf – Freiwillige Feuerwehr Rosenweg 5 - Mittelhausen – Siedlungsstraße 117 Feuerwehr - Niederröblingen – Allstedter Straße 9

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- Nienstedt – Dorfstraße 79c - Einzingen – Einzinger Dorfstraße 60 - Sotterhausen – Feuerwehr Sotterhausen Nr. 8 - Winkel – Winkelsche Hauptstraße 4 - Wolferstedt – Im Dorfe 175

Im Rahmen der Gebietsreform erfolgte eine Zentralisierung der Verwaltung. In den Ortsteilen befindet sich meist noch ein Büro des Ortsbürgermeisters. In den kleineren Ortsteilen erfolgt im FNP keine Sicherung von Verwaltungsstandorten durch Darstellung von Gemeinbedarfsflächen im FNP mit der Zweckbestimmung BauGB Verwaltung. 1 Diese Vorgehensweise begründet sich damit, dass die Gebäude bei Bedarf ggf. auch einer anderen Nutzung zugeführt werden können und der Flächennutzungsplan dieser Nutzung dann nicht entgegensteht. Abs. 4 Folgende Einrichtungen werden auf der Planzeichnung mit§ dem Symbol für öffentliche Verwaltungen dargestellt: und 1 Allstedt Rathaus am Markt – Standortsicherung Allstedt Verwaltungsgebäude Forststraße9 – Standortsicherung Abs. 3 6.3.3 Sozialen Zwecken dienende Gebäude§ und Einrichtungen

Zu diesen gehören, Pflege- undnach Seniorenwohnheime, aber auch Kindereinrichtungen, Jugendclubs, Sozialstationen, Unterkünfte für Obdachlose usw. Im Gebiet des FNP gibt es folgende Gebäude und Einrichtungen für soziale Zwecke:

Pflegeheime und Begegnungsstätten - Seniorenzentrum Haus „Am Wald“ Karlstraße 3 in Allstedt Kapazität 40 Plätze Träger der Einrichtung ist dieBeteiligung Volkssolidarität Im Jahr 2000 wurde die Einrichtung umgebaut, so dass heute eine Pflegeeinrichtung nach Art. 52 Pflege-Versicherungsgesetz mit einer Kapazität von 20 Pflegeplätzen vorhanden ist. Zusätzlich wurden altengerechte Wohnungen in dem Gebäudeteil hergerichtet, in dem zuvor Heimbewohnerfrühzeitige mit Hilfe zum Lebensunterhalt untergebracht waren. Insgesamt stehen 67 Betten am Standort zur Verfügung.

- Haus „Schlossblick“ Karlstraße 3 in Allstedt

- Exemplar„Villa Aura“ Schlossberg 7 und „Villa Terra“ Schlossberg 3 OT Beyernaumburg (Träger Projekt 3 gGmbH) In der Villa Aura leben 60 Menschen im Alter, in 43 individuell gestaltbaren Einzel- und 9 Doppel-Apartments. 50 Mitarbeiter widmen sich dem unterschiedlichen Hilfebedarf, bzw. den unterschiedlichen Krankheitsbildern. Das Haus verfügt über eine Cafeteria, die auch für die Bürger in Beyernaumburg und andere Gäste geöffnet ist.

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Die Villa Terra, bietet 4 kleinen Hausgemeinschaften für 44 Menschen im Alter, mit einer Suchterkrankung, einer geistigen Behinderung oder Demenz. Außerdem befindet sich hier die erste Pflegeoase in Sachsen-Anhalt, für schwerstpflegebedürftige, immobile Menschen.

Die Altenpflege und –betreuung wird in den im Wesentlichen von kleineren Ortsteilen von mobilen Pflegediensten realisiert.

Eine soziale Betreuung ist durch eine private Sozialstation, welche in Niederröblingen ansässig ist, möglich. BauGB Allstedt bedient sich der Wohnungsgesellschaft zur Unterbringung von Obdachlosen.1

Flüchtlinge wurden im Bereich der ehemaligen Radarstation und teilweise in Wohnungen in Allstedt untergebracht. Abs. 4 § 6.3.4 Gesundheitlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen und 1 Die ärztliche Versorgung der Bevölkerung, vor allem in den ländlichen Regionen von Sachsen-Anhalt, verschlechtert sich zunehmend. Es siedeln sich immer weniger junge Ärzte an und so bleibt nichts weiter übrig als für dieAbs. medizinische Versorgung in die nächst größeren Orte zu fahren. 3 § Allstedt als Grundzentrum verfügt aktuell über 2 Allgemeinmediziner, 4 Zahnärzte, 2 Tierärzte. Für alle weiteren Behandlungennach und Untersuchungen müssen Ärzte in den Nachbarorten Riestesdt, Blankenheim, Sangerhausen, Querfurt, Eisleben aufgesucht werden.

Die Versorgung mit Medikamenten ist durch eine Apotheke in Allstedt und eine Apotheke im benachbarten Riestedt abgesichert. Beteiligung Die nächsten Krankenhäuser befinden sich ebenfalls in den nächstgelegenen größeren Städten (auch außerhalb des Landkreises) in Sangerhausen, Eisleben und Querfurt.

Im Gemeindegebietfrühzeitige gibt es in Sotterhausen zwei Fachkliniken:  Sozialtherapeutisches Wohnheim „Zum Waldblick“ GmbH in Sotterhausen

 Fachklinik Sotterhausen Therapiehof in Sotterhausen mit 65 Betten.

HierExemplar werden Suchtkranke behandelt bzw. bekommen im Anschluss in einem Wohnheim die Möglichkeit ihr Leben wieder zu ordnen bzw. in einer Gemeinschaft zu leben. Die Fläche der Fachklinik ist als Sondergebiet Krankenhaus im Flächennutzungsplan ausgewiesen.

In Zukunft wird es immer mehr Bedarf an Einrichtungen (Wohnheime oder Pflegeeinrichtungen) für ältere Menschen geben, den es abzudecken gilt.

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In den Ortsteilen sind keine Arztpraxen oder andere medizinische Versorgungseinrichtungen vorhanden.

6.3.5 Einrichtungen des Bildungswesens

Die vorhandenen Statistiken der letzten Jahre zeigen deutlich einen Rückgang der Schülerzahlen. Die Ausbildung der Schüler erfolgt durch verschiedene Schulen und Standorte.

6.3.5.1 Schulen BauGB Die Schulentwicklung ist im Schulentwicklungsplan des Landkreises Mansfeld1 Südharz festgeschrieben. Abs. Gemäß aktueller Schulentwicklungsplanung stehen folgende Schulen4 zur Ausbildung zur Verfügung. §

Grundschulen und Gegenwärtig gibt es eine Grundschule in Allstedt in der Breiten1 Straße 25. Diese Schulen besuchen Schüler aus der Stadt Allstedt und den Ortsteilen Katharinenrieth, Mittelhausen/ Einsdorf, Niederröblingen,Abs. Nienstedt, Einzingen, Winkel und Wolferstedt. Die Grundschule in Wolferstedt wurde3 im Jahr 2004 geschlossen. § Die Grundschule Holdenstedt, Kirchplatz 2 besuchen Schüler aus den Ortsteilen Emseloh, Holdenstedt, Beyernaumburg, nachLiedersdorf, Sotterhausen und seit 2006 aus der Gemeinde Bornstedt-Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-.

Damit werden nach aktuellem Stand vorerst beide Grundschulstandorte erhalten.

Die Sekundarschule „Thomas Münzer“ für alle Schüler der Einheitsgemeinde (außer Pölsfeld) befindet sich inBeteiligung Allstedt in der Sophienstraße 11. Pölsfeld gehört zum Schuleinzugsbereich Sangerhausen Thomas Müntzer Borngasse 2.

Freie Schule Riestedt Zusätzlich gibtfrühzeitige es in Riestedt eine Freie Schule (Grundschule), in die eingeschult wird.

Die gymnasiale Ausbildung erfolgt im Geschwister-Scholl Gymnasium in Sangerhausen. Die Aufnahme aller Schüler am Geschwister- Scholl- Gymnasium in SangerhausenExemplar ist aus Platzkapazität sowie der langen Beförderungswege und -zeiten nicht möglich, so wird das Gebäude in als Schulteil vom Geschwister- Scholl Gymnasium Sangerhausen weitergeführt.

Die Beförderung der Schüler erfolgt, insofern die Schule nicht im Ort liegt, mit Bussen.

Weiterhin stehen für die jeweiligen Anforderungen Förderschulen wie folgt zur Verfügung:

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Förderschule für Lernbehinderte "Pestalozzi" Sangerhausen Am Schulstandort ist keine weitere Förderschule "L" vorhanden. Die Schülerzahlen der Förderschule für Lernbehinderte in Sangerhausen werden in den kommenden Jahren in den ersten Schuljahren 1 - 2 stark sinken. Der mittelfristige Bedarf einer Förderschule für Lernbehinderte in Sangerhausen ist jedoch erforderlich.

Förderschule G ..Waldschule" Die" Waldschule" in Hettstedt ist mittelfristig bestandsfähig. Förderschulen für Geistigbehinderte werden eingerichtet, wenn je Stufe mindestens BauGB eine Klasse gebildet werden kann. 1 Die "Waldschule" befindet sich in Hettstedt, im Amstedter Weg 11.

Förderschule G "Levanaschule" in Luth. Eisleben Abs. Die "Levanaschule" in Luth. Eisleben ist mittelfristig bestandsfähig. 4 Die "Levana-Schule" ist in der Querfurter Straße 12 der §Lutherstadt Eisleben untergebracht. und Die Schule besteht aus zwei Gebäuden, die durch einen1 Verbindungsbau und Fahrstuhl behindertengerecht zusammengefügt wurden. Die Schule hat optimale räumliche Bedingungen für die Schüler sowie einen großzügigen Außenbereich mit Spiel- und Sportgeräten. Abs. 3 Eine Förderschule für Geistigbehinderte „G“§ Sangerhausen - Christopherusschule steht in freier Trägerschaft des Christlichen Jugenddorfwerkes Sangerhausen z u r Vnach e r f ü g u n g .

Hort Seit 2009 gibt es für die Hortkinder im Alter von 6 - 14 Jahren eine Außenstelle in der Kindertagesstätte Kreuzberg in Allstedt in der ehemaligen Grundschule Allstedt. Der Hort hat eine Kapazität von ca. 50 Kindern. Auch hier ist Träger der Einrichtung die AWO. Beteiligung

Weitere Einrichtungen des Bildungswesens Im Ortsteil Othal gibt es weiterhin das Schullandheim - Jugend- und Schulbauernhof im Gutshof Othal e.V. -Schullandheim- Hof 13. Das Schullandheim ist ein außerschulischerfrühzeitige Lernort für Kinder aller Schulformen (auch mit Behinderungen) und für alle Altersgruppen. Es gibt nur zwei Schulbauernhöfe in Sachsen - Anhalt. Es werden Tagesaufenthalte und auch Aufenthalte mit Übernachtung angeboten. Im Wesentlichen wird den Kindern hier das Wissen zu den einzelnen Tierarten und ihren Haltungsformen vermittelt. Hinzu kommt der direkte Kontakt mit den Tieren bei FütterungExemplar und Betreuung. Aber auch altersgerecht aufbereitete Angebote in den Bereichen Ernährung/Hauswirtschaft/Garten/Natur und Umwelt oder Bewegungs- und Kreativangebote sind auf dem weitläufigen Gelände mit Park und Spielplatz, Teich, Koppeln, Spielscheune und Sandscheune zu finden.

Ziel der Einheitsgemeinde ist die langfristige Sicherung der vorhandenen Schulstandorte und Kindereinrichtungen.

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Im Gebiet der Einheitsgemeinde gibt es aktuell folgende Kindertageseinrichtungen:

KITA ADRESSE BEMERKUNG Kindertageseinrichtung Pfarrgasse 5 Verein zur Förderung der KiTa "Emseloh" 06542 Allstedt OT „Märchenwelt“ e.V. Emseloh Gartenstraße 5 - über 31 Plätze (freie Trägerschaft = Verein zur FörderungBauGB der Kindertagesstätte1 Kinder von 0 – 6 Jahre + Hortkinder – 14 Jahre Abs. 4 Kindertageseinrichtung Neue Gartenstraße Verein§ zur Förderung der KiTa "Märchenwelt" 5a „Märchenwelt“ e.V. 06542 Allstedt OT undGartenstraße 5 - 67 Plätze Holdenstedt 1 (freie Trägerschaft = Verein zur Förderung der Abs. Kindertagesstätte 3 Kinder von 0 – 6 Jahre + § Hortkinder – 14 Jahre Kindertageseinrichtung Dorfstraße 37 Kinderbetreuungsunternehmen "Piepmatz" 06542nach Allstedt OT Hesselbach gGmbH Nienstedt Dorfstraße 37 - 30 Plätze (Träger – Betreuungsunternehmen Hesselbach GmbH) Kinder von 0 – 6 Jahre Beteiligung Kindertageseinrichtung Hof 13 Träger Jugend- und "Bauernhaus für Kinder" 06542 Allstedt OT Schulbauernhaus Othal e.V. Beyernaumburg 80 Plätze für Kinder von 0 – 6 Jahre + Hortkinder – 14 Jahre

frühzeitige Kindertageseinrichtung An der Fülle 2 Freier Träger (Verein) , An der "Buratino" 06542 Allstedt OT Fülle 2 – Beyernaumburg 53 Plätze Exemplar Kinder von 0 – 6 Jahre + Hortkinder – 14 Jahre Kindertageseinrichtung Mittelhäuser Trägerschaft des "Rohne - Racker" Dorfstraße 14c Kreissportbundes 06542 Allstedt OT Sangerhausen e.V. Mittelhausen Kinder von 0 – 6 Jahre + Hortkinder – 14 Jahre 61 Plätze

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Kindertageseinrichtung Gartenstraße 27 Träger AWO Kreisverband "Rotkäppchen" 06542 Allstedt Sangerhausen Kinder von 0 – 6 Jahre 65 Plätze Kindertageseinrichtung Kreuzberg 9 Träger AWO Kreisverband "Am Kreuzberg" 06542 Allstedt Sangerhausen e.V. Kinder von 0 – 6 Jahre 87 Plätze Kindertagesstätte „Bauernhaus Jugend- und 80 Plätze davon 45 von 0 – 6 für Kinder“ Schulbauernhaus Jahre und 35 HortplätzeBauGB Othal e.V. 1 Hof 1- 3 OT Othal Abs. Hort "Pfiffikus" Freizeiteinrichtung Kirchstraße 10 Träger AWO4 Kreisverband liegt 06542 Allstedt auf dem§ Gelände der mit Bildungsanteil ansässigen Grundschule in undAllstedt. Es werden bis zu 75 1 Kinder der 1. bis 4. Klasse betreut. Abs. 3 § Im Gebiet der Gemarkung Pölsfeld außerhalb der Ortslage gibt es einen Waldkindergarten = Zollhaus. Das Zollhaus ist Teil des Kindergarten Riestedt. Träger der Einrichtung ist Gemeinde nachRiestedt. Das Gebäude dient Kindern als Treffpunkt, sie ziehen mit Pollerwagen in den Wald und lernen dort von und mit der Natur.

In den Einrichtungen der Einheitsgemeinde stehen insgesamt 172 Hortplätze, 224 Plätze in Kitas und 135 PlätzeBeteiligung in Krippen zur Verfügung. Diese werden zu ca. 94 % ausgelastet. Die Entwicklungsplanung wird von der Einheitsgemeinde ständig fortgeschrieben. Auch hier macht die prognostizierte demographische Entwicklung nicht halt. Die Trägerschaft der Einrichtungen befindet sich teilweise in der Hand freier Träger.

Weiterhin gibtfrühzeitige es in Allstedt eine Begegnungsstätte im Schlangengässchen im ehemaligen Kindergarten. Auch der Seniorenverein mit seinem Rentnertreff ist hier zu Hause. Eine Sozialstation ist ebenfalls in der Begegnungsstätte integriert.

DieExemplar Sanierung und der Ausbau von Kindertagesstätten erfolgt im Rahmen der StarkV – Förderprogramme in den Ortsteilen Allstedt, Holdenstedt + Beyernaumburg.

6.3.6 Sportlichen Zwecken dienende Einrichtungen

Die Stadt Allstedt hat auch auf sportlichem Gebiet einiges für ihre Einwohner vorzuweisen. Bereits zu einer Tradition hat sich der Rollsport entwickelt. Den Sportlern steht eine asphaltierte Fläche zur Verfügung. (Im Winter erfolgt keine Nutzung.) Ebenfalls auf der Fläche sind zwei Tennisplätze (Asphalt) untergebracht.

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Diese stehen neben dem Tennisverein zu bestimmten Zeiten auch der Öffentlichkeit zur Verfügung. (Darstellung auf der Planzeichnung als Gemeinbedarfsfläche Sport) Weiterhin gibt es eine Kegelbahn in Allstedt.

Allstedt verfügt über einen Sportverein, in welchem mehrere Sportarten vereint sind. Diese nutzen auch die, den zwei Schulen angegliederten, Sporthallen (ebenfalls als Gemeinbedarfsflächen mit Zweckbestimmung Sport auf der Planzeichnung dargestellt).Weiterhin gibt es eine Kegelbahn sowie mehrere Sportplätze.

Weiterhin verfügt Wolferstedt und Holdenstedt über eine Turnhalle und Emseloh über BauGB eine Mehrzweckhalle für sportliche Aktivitäten. 1

Übersicht Sportvereine und Sportstätten Abs. Ortsteil Verein Mitglieder Sportstätte4 Kinder/ § Erwachsene und Allstedt SV Allstedt 110/230 Sportplatz1 mit Sportlerheim Kegelbahn Rollsportstadion/ Tennis Abs. Anglerteich 3 Anglerverein § Beyernaumburg KSG 12/118 Bowlingbahn mit Sportlerheim Othal Holdenstedt/Beyer- nach Anglerteich naumburg Schützenverein Beyernaumburg Emseloh SV Eintracht Emseloh 22/93 Sportplatz mit Sportlerheim SG Aufbau Emseloh Sportraum Eislebener Str.1 Beteiligung Mehrzw./ Kegelbahn Mittelhausen/ Schützenverein Schießplatz Einsdorf Niederröblingen Eintracht Niederröb- 71/110 Sportplatz mit Sportlerheim lingen Winkel frühzeitige Sportplatz Nienstedt/ Sportplatz Einzingen Einzingen Wolferstedt SV Rohnetal 8/129 Sportplatz mit Sportlerheim Exemplar Wolferstedt Turnhalle

Holdenstedt siehe Sportplatz / Turnhalle Beyernaumburg KSC Holdenstedt 5/32 Kegelbahn und Schießplatz und Schützenverein

Sotterhausen - Sportplatz Liedersdorf - -

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Pölsfeld Kickers Gonnatal 1/117 Sportplatz mit Sportlerheim Schützenverein 0/72 Schießstand

6.3.7 Kulturelle Einrichtungen

Im Flächennutzungsplan kann die Ausstattung des Gemeindegebietes mit kulturellen Zwecken dienenden Gebäuden und Einrichtungen dargestellt werden. Es werden folgende Flächen mit Symbol auf der Planzeichnung dargestellt:  Burg und Schloss Allstedt BauGB 1 Kulturelle Einrichtungen in Allstedt

Die Burg und das Schloss Allstedt zählen zu den wichtigsten kulturellenAbs. Einrichtungen in der Einheitsgemeinde. 4 In der früheren Kaiser- und Königspfalz Allstedt veränderte sich §die Burg Allstedt im Laufe der Jahrhunderte. Heute beherbergt die häufig auch als Schloss bezeichnete und Burg ein Museum über die Geschichte Allstedts und der 1Burg sowie ein Schlosscafé, in dem die Kräuterhexe Tilly mit ihren regelmäßigen Programmen zu einer kulturellen Sehenswürdigkeit wurde. Auf der Burg finden auch regelmäßig Feste statt. Sie ist Sitz des Verbandes deutscher SchwarzpulverkanoniereAbs. (VDSK). 3 Kulturelle Einrichtungen in den Ortsteilen §

Beyernaumburg nach Festplatz vor dem Dorfgemeinschaftshaus (ehemalige Schule)

Einzingen Am südlichen Ortsrand in der ehemaligen Schule- Jugendraum

Holdenstedt Beteiligung Im Ortsteil Holdenstedt betreibt der Verein Feuerwehrhistorik Holdenstedt ein Feuerwehrmuseum, in dem die Geschichte der Feuerwehr zwischen 1933 und 1990 in der Region dargestellt wird. Weiterhin gibt es ein Vereinshaus in der Lindenstraße.

Katharinenriethfrühzeitige Katharinenrieth verfügt über ein Dorfgemeinschaftshaus, welches 2003 fertig gestellt wurde. Das Gebäude wird als Rentnertreff genutzt und dient der Freiwilligen Feuerwehr und der Gemeinde als Versammlungsraum. Die Blaskapelle trifft sich hier zu Übungsstunden. VorExemplar dem Gebäude erfolgte die Neugestaltung der Fläche als gesellschaftlicher Mittelpunkt der Gemeinde.

Niederröblingen Niederröblingen verfügt über ein Dorfemeinschaftshaus, welches sich in Betreuuung des Kultur- und Traditionsvereins Niederröblingen e.V. befindet.

Nienstedt

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Vereinshaus mit dem Pelzkocherverein

Pölsfeld Jugendraum im Gebäude der ehemaligen Schule in Ortsmitte

Sotterhausen Der Ortsteil verfügt über eine Festscheune

Mittelhausen Saal am Feuerwehrgebäude BauGB 1 Einsdorf Heimathaus Abs. 6.3.8 Vereinsleben 4 § In der Einheitsgemeinde gibt es zahlreiche Vereine in denen sich die Bürger aktiv und betätigen. Es finden kulturelle als auch sportliche Aktivitäten1 statt. Es wird aber auch andere Hobbys durch das Vereinsleben gestärkt.

Vereine Abs. Vereine Allstedt 3 - Sportverein Allstedter e. V. § - Förderverein Grundschule Allstedt e. V. - Angelsport Allstedt e. V. nach - Ferrari Fanclub Jolo - Freundes- und Förderkreis der Sekundarschule Allstedt - Gewerbeverein Allstedt e. V. - Volkssolidarität Sangerhausen (Ortsgruppe Allstedt) - Kaninchenzuchtverein Allstedt e. V. - RassegeflügelzuchtvereinBeteiligung Allstedt 1890 e. V. - Mühlenverein „Stadtmühle Allstedt“ e. V. - Schlossbeleuchtungs- und Förderverein Allstedt e. V. - Schrebergartenverein „Schlossbergblick“ e. V. Allstedt - Heimatverein Allstedt e. V. - Verein für Deutschefrühzeitige Schäferhunde e. V. Ortsgruppe Allstedt 1951 - Verein für Brauchtums- und Traditionspflege Allstedt „Trotteldatschen“ e. V. - „Allstedter Stadtschwalben“ (Chor) - „Allstedter Vokalisten“ - Münzers Erben e. V. - ExemplarVerband Deutscher Schwarzpulver-Kanoniere e. V. (VDSK) - Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft „Glück Auf“ AWG Allstedt - Seniorenrat Allstedt-Kaltenborn - Berliner Ritter e.V.

Vereine Ortsteil Beyernaumburg/Ortsteil Othal - KSG Holdenstedt/Beyernaumburg - Burschenverein 1890 e. V.

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- Geschichts- und Heimatverein Beyernaumburg e. V. - Jugend- und Schulbauernhof e. V. - Sportfischerverein 1992 e. V. - Rassekaninchenzuchtverein G 222 Beyernaumburg e. V. - Schützenverein 1992 e. V. mit Schießstand - Offroad-Verein

Vereine Ortsteil Emseloh - Sportverein SV „Eintracht“ – Sektion Kegeln – Sektion Fußball – Sektion Gymnastikgruppe BauGB - Männergesangsverein „Harmonie“ Emseloh e. V. 1 - Karnevalsclub - Burschenverein Emseloh 1881 e. V. - Jagdgenossenschaft Abs. - Soziales Zentrum / Sozialstützpunkt 4 § Eine besondere Bedeutung für Emseloh haben die Vereine und ihre jährlichen und Veranstaltungen. Mit diesen tragen sie wesentlich zur Bereicherung1 des dörflichen Lebens bei. Drei Vereine können auf eine über 100-jährige Tradition zurückblicken, ebenso die Freiwillige Feuerwehr des Ortes. Abs. Vereine Ortsteil Holdenstedt 3 - Schützenverein Holdenstedt 1990 e. V. mit Schießstand§ - KSG Holdenstedt/Beyernaumburg e. V. - KSC Kegelsportclub Holdenstedt e. V. nach - Rassekaninchenzuchtverein G 353 Holdenstedt e. V. - Rassegeflügelzuchtverein e. V. Holdenstedt - Dart “Füchse“ - Dart „Adler“ - Burschenverein Holdenstedt 1666 e. V. - Volkssolidarität (OrtsgruppeBeteiligung Holdenstedt) - Frauenchor Holdenstedt - Feuerwehrhistorik Holdenstedt e. V.

Vereine Ortsteil Katharinenrieth - Heimatvereinfrühzeitige Katharinenrieth e. V. - Verein zur Erhaltung landwirtschaftlicher und bäuerlicher Tradition e. V. - Blaskapelle „Katharina“ e. V. - Volkssolidarität (Ortsgruppe Katharinenrieth)

VonExemplar den Vereinen der Ortsteile werden meist die kulturellen Höhepunkte organisiert und durchgeführt. Diese Feste sind Zeugnis alter Traditionen, welche für die Zukunft erhalten werden sollen.

Vereine Ortsteil Liedersdorf - Dorfklub Liedersdorf

Vereine Ortsteil Mittelhausen/Ortsteil Einsdorf

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- Schützenverein „Rohnetal“ e. V-. - Heimatverein Einsdorf e. V. - Mittelhäuser Geflügelverein e. V. - SV Mittelhausen - 1963 e. V. - Schrebergartenverein - Jagdgenossenschaft Mittelhausen/Einsdorf

Vereine Ortsteil Niederröblingen - Sportverein Eintracht Niederröblingen - Kultur- und Traditionsverein e. V. BauGB 1 Vereine Ortsteil Nienstedt/Ortsteil Einzingen - Pelzkocherverein e. V. - Heimatverein „Zur Erdachse“ e. V. Abs. 4 Vereine Ortsteil Pölsfeld § - Schützenverein Pölsfeld e. V. mit Schießstand und - Sportverein TSV Kickers 66 Gonnatal e. V. 1 - Karnevalsklub Pölsfeld e. V. - Kleintierzüchter Pölsfeld - Blaskapelle Pölsfelder Lausbuben Abs. 3 Vereine Ortsteil Sotterhausen § - Traditions- und Heimatverein Sotterhausen „Zum Kronprinzen“ e. V. - Ortsbauernverband nach

Vereine Ortsteil Winkel - Heimatverein Winkel e. V. - Frauenkreis

Vereine Ortsteil WolferstedtBeteiligung - Geflügelverein „Am Rohnetal“ - Sportverein „Rohnetal“ e. V.

Festplätze Allstedt – Unterfrühzeitige den Linden Beyernaumburg – Liedersche Straße Holdenstedt – Platz unter der Linde (Am Plan) Emseloh – im Park Nienstedt – Mehrzweckgebäude „Pelzkocher“ LiederstedtExemplar – am Sportplatz Wolferstedt – am Sportplatz Mittelhausen – am Sportplatz Winkel – Teichdamm Einsdorf – Heimathaus Katharinenrieth – Dorfplatz an der Feuerwehr Pölsfeld - Gemeindesaal

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6.3.9 Kirchliche und religiöse Gemeinschaften und Einrichtungen

Im Gebiet der Einheitsgemeinde befinden sich insgesamt 16 Kirchen. Die Kirchen gehören bis auf eine Kirche in Allstedt zur evangelischen Glaubensgemeinschaft. Sie werden auch heute noch alle zur Abhaltung der Gottesdienste genutzt. Die Standorte der Kirchen wurden mit dem Symbol für die Gemeinbedarfsfläche auf der Planzeichnung dargestellt.

Allstedt BauGB Im Stadtgebiet von Allstedt befinden sich: 1 - die Stadtkirche - evangelischer Glauben und - die Katholische Kirche – St. Wigbert (Straße der Jugend). Der bauliche Zustand der Kirchen kann als gut eingeschätzt werden. Abs. Der Pfarrbereich Allstedt gehört mit den Kirchengemeinden der 4Einheitsgemeinde Einsdorf, Einzingen und Wolferstedt zum evangelischen § Kirchenkreis Bad Frankenhausen- Sondershausen. und 1 Beyernaumburg Die Kirche St. Urban in Beyernaumburg, die im 13. Jahrhundert südlich der Schlossanlage errichtet wurde, ist eine einschiffigeAbs. Kreuzkirche. Sie beherbergt u.a. einen bemerkenswerten Schnitzaltar im spätgotischen3 Stil. Das zugehörige evangelische Pfarramt befindet sich an anderer§ Stelle in der Ortslage, in der Sotterhäuser Straße. Der Pfarrbereich Beyernaumburg gehörtnach mit den Kirchengemeinden Holdenstedt, Katharinenrieth, Liedersdorf, Nienstedt und Sotterhausen zum evangelischen Kirchenkreis Eisleben- Sömmerda.

Einsdorf Kirche im neugotischen Stil aus dem Jahr 1906 Beteiligung Einzingen Einzingen ist die nördlichst gelegene Kirchengemeinde der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen. Der kleine Ort hat eine sehr lange und bewegte Geschichte. Seine uralte Wehrkirche auf dem Berg stammt aus dem 30-jährigen Krieg. Der sie umgebende frühzeitigeWall ist noch heute deutlich erkennbar.

Emseloh Die Kirche St. Marien wurde um 1220 auf Geheiß des Abtes des Klosters Kaltenborn errichtet. Der wertvolle Schnitzaltar kam vermutlich in den Jahren nach der Auflösung desExemplar Klosters (1539) in die Kirche und konnte das Mittelstück eines ehemals "14- Nothelfer-Altars" sein. Pfarrhaus – saniert im Rahmen der Dorferneuerung

Holdenstedt Die erste schriftliche Erwähnung der Holdenstedter Kirche, die den Aposteln Petrus und Paulus geweiht ist, stammt aus dem Jahre 1314.

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Der Name Peter und Paul weist darauf hin, dass die Gründung der Kirche auf Bonifatius zurück geht und sie daher schon um einiges älter sein dürfte.

Katharinenrieth Die Dorfkirche ist eine neuromanische Kirche und beeindruckt durch den kompakten Quaderbau. Die Kirche verfügt über einen Fassadenturm, ein Kirchenschiff zu vier Achsen und ist durch Rundbogenfenster und eine deutlich vom Kirchenschiff getrennte Apsis gekennzeichnet. Das Kriegerdenkmal (ersten Weltkrieg) in Jugendstilform steht vor der Apsis. Das Dach der Kirche wurde erneuert, und auch innen verfügt die Kirche über eine BauGB gute Ausstattung. Das zuständige Pfarramt befindet sich in Beyernaumburg.1

Liedersdorf Den Mittelpunkt des Ortes bildet die evangelische Dorfkirche St.Abs. Cyriacus. Der Zeitpunkt der Errichtung, ist nicht bekannt. Erstmals erwähnt wurde4 die Kirche 1496 in Zusammenhang mit einer Geldleihe von 200 Gulden an den Rat §von Frankenhausen. Das erste Orgelspiel erhielt die Kirche 1705, das zweite 1880. 1876 wurden bei und Arbeiten an der nördlichen Empore Bilder mit der Darstellung1 von Salomo und dem Propheten entdeckt. Diese stammen aus dem 18. Jh.

Mittelhausen Abs. Die Kirche St. Cyriakus in der heutigen Form stammt3 dem Jahr 1815 und ersetzte das Kirchenschiff aus der Zeit um 1402. Der Kirchturm§ wird auf um 1200 datiert. Im Innenraum befindet sich eine gotische Glasmalerei mit Darstellung der Weihnachtsgeschichte. Das zuständigenach Pfarramt befindet sich in Wolferstedt. Die Kirche befindet sich am Ortsrand.

Niederröblingen Die um 1420 erbaute Kirche verfügt über einen spätgotischenTurm mit Spitzhelm, welcher weit sichtbar in die Höhe ragt. Das Kirchenschiff wurde im 17./ 18. Jahrhundert umgestaltet Beteiligungund verfügt über eine Holztonnendecke und im Chor bemalte Felderdecken aus dem Jahr 1677. Weiterhin gibt es Emporen und Patronenlogen mit barocker Ausstattung.

Nienstedt Evangelisch-lutherischefrühzeitige Kirche

Othal – keine kirchlichen Einrichtungen

Pölsfeld DieExemplar Kirche wurde in der Vergangenheit saniert und verfügt über eine bekannte Hildebrandt Orgel. Die Kirche „St. Moritz“ wurde 1535 erstmalig erwähnt und von 1777 – 79 zur heutigen Form umgebaut.

Sotterhausen Die Kirche St. Georgi ist dem Ritter Georg geweiht. Der erste Kirchenbau stand am westlichen Dorfausgang und war eine einfache Kapelle. Die heutige Kirche wurde

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1557 erbaut. Der Kanzelaltar enthält einen Schnitzaltar aus dem 16. Jahrhundert und ist mit einem hölzernen Kruzifix bekrönt. Die Kirchenorgel wurde 1730 von Zacharias Hildebrandt, einem Schüler des berühmten Silbermann, erbaut. Vor ein paar Jahren erfolgte eine Restaurierung. Eine weitere Besonderheit stellt der hölzerne Glockenturm dar. Nachdem der Kirchturm mehrere Male eingestürzt war, wurde ein Glockenstuhl neben dem Gotteshaus errichtet. In Sotterhausen gibt es weiterhin ein Pfarrhaus.

Winkel BauGB In Winkel befindet sich die Andreaskirche, die im Jahr 1499 erbaut wurde. 1

Wolferstedt In Wolferstedt befindet sich die St. Vitus-Kirche (ca. um 1180 erbaut) mitAbs. einem romanischen Portal an der Südwand. 4 § Teile der Einheitsgemeinde liegen im Kirchenkreis Bad Frankenhausen- und Sondershausen, Pfarrbereich Allstedt/ Wolferstedt mit den1 Ortsteilen: Allstedt Einsdorf, Einzingen, Abs. Mittelhausen, 3 Niederröblingen, § Winkel und Wolferstedt. nach Das zuständige Pfarramt befindet sich in Allstedt in der Kirchstraße 9.

Zum Kirchenkreis Eisleben – Sömmerda gehörten die Pfarrbereiche Beyernaumburg und Obersdorf.

Zum Pfarrbereich BeyernaumburgBeteiligung gehören die Ortsteile: Beyernaumburg, Holdenstedt, Katharinenrieth, Liedersdorf, Nienstedt undfrühzeitige Sotterhausen.

Zum Pfarrbereich Obersdorf gehören u.a. die Ortsteile Pölsfeld und Emseloh.

DieExemplar Katholische Kirche St. Wigbert in Allstedt und die katholische Glaubensgemeinschaft gehören zur Katholischen Pfarrei St. Jutta (Sangerhausen Mogkstr.13).

6.3.10 Feuerwehr

Die Leitstelle des Brand – und Katastrophenschutzes ist in der Kreisstadt in Sangerhausen ansässig.

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Die Einheitsgemeinde Allstedt verfügt über zahlreiche Ortsfeuerwehren – die über den Stadtwehrleiter koordiniert werden. Da in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten die Zahl der Brände stark zurück gegangen ist übernehmen die Feuerwehren zunehmend Aufgaben die über die Brandbekämpfung hinaus gehen. Die Aufgaben der Feuerwehren werden heute unter den Schlagworten Retten, Löschen, Bergen und Schützen kurz zusammengefasst. Die Aufgaben haben sich sehr in Richtung Einsatz im Zuge von Verkehrsunfällen speziell im Bereich der A 38 und der A 71 verlagert. Aber immer mehr stehen auch Einsätze im Zuge der Verhinderung von Umweltschäden oder Unwetterschäden auf der Tagesordnung. BauGB 1 Die Stadt Allstedt sowie die Ortsteile verfügen jeweils über freiwillige Feuerwehren. Zum Teil sind im Verbandsgemeindegebiet die Freiwilligen Feuerwehren aufgrund des Personalmangels und der Tatsache, dass viele Mitglieder auswärtsAbs. arbeiten nur noch abends und an den Wochenenden einsatzbereit. 4 § Die Stadt Allstedt verfügt mit ca. 43 Kameraden über die zahlenmäßig größte Zahl an und Einsatzkräften. Diese ist im Gegensatz zu den meisten1 Ortsteilwehren ständig einsatzfähig. Sie verfügt über zwei Löschfahrzeuge, davon ein Fahrzeug mit Tank. Das Depot befindet sich am Kirchplatz und wurde 2005 saniert und um einen Anbau erweitert. Abs. 3 Insgesamt sind der Einheitsgemeinde aktuell ca.§ 289 Kameraden im aktiven Dienst. Je nach Ortsteil schwanken die Zahlen zwischen 12 und 43 Kameraden je Ortsteil. nach Aktuell verfügt noch jeder Ortsteil über eine eigene Feuerwehr und die entsprechenden Einsatzgeräte und Gebäude. Die Absicherung der Einsatzbereitschaft der einzelnen Wehren in den Tagstunden ist schwierig bzw. teilweise nicht gegeben, außer Allstedt. Die Freiwillige Feuerwehr Allstedt rückt bei allen Einsätzen mit aus. Aktuell wird die RisikoanalyseBeteiligung fortgeschrieben. Weiterhin laufen aktuell Abstimmungen mit dem Wasserverband zur Bereitstellung von Löschwasser aus dem öffentlichen Trinkwassernetz.

Pölsfeld - Ortsteilwehr mit 20 Kameraden und einer angemieteten Garage frühzeitige Beyernaumburg Das ehemalige Feuerwehrgebäude wurde 1992 saniert und erhielt einen Anbau. Beyernaumburg/ Othal zählt aktuell 18 Einsatzkräft.

HoldenstedtExemplar Das Feuerwehrgebäude wurde bereits 1993 saniert. Holdenstädt zählt aktuell 21 Einsatzkräft.

Liedersdorf Liedersdorf verfügt über ein Feuerwehrgebäude aus dem Jahr 1999, welches der Feuerwehr dinet und gleichzeitig als Dorfgemeinschaftshaus genutzt wird. Hier sind aktuell 16 Einsatzkräfte verfügbar.

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Nienstedt / Einzingen Die beiden Ortschaften verfügen jeweils beide über Freiwillige Feuerwehrvereine, die das gesellige Leben der Gemeinden aktiv mit gestalten. Als Treffpunkt dient dabei oftmals das 1999 neu errichtete Feuerwehrgerätehaus in Nienstedt. Einzingen verfügt über einen Neubau aus dem Jahr 1991. Nienstedt verfügt aktuell über 12 und Einzingen über 20 Einsatzkräfte.

Emseloh Die Freiwillige Feuerwehr wurde im Jahr 1894 gegründet. Der Verein bestimmt u.a. BauGB maßgeblich das gesellige Leben im Ort, z.B. bei den „Dorfmeisterschaften“.1 Hier sind 18 Einsatzkräfte verfügbar.

Katharinenrieth Abs. Katharinenrieth verfügt über eine eigene Freiwillige Feuerwehr mit ca.4 aktiven 14 Kameraden. Im Jahr 2004 beging die Freiwillige Feuerwehr ihr 110-§ jähriges Jubiläum. Nach Erwerb des ersten eigenen Löschfahrzeuges im Jahr 1994 wurde ein neues und Feuerwehrgerätehaus im Dorfzentrum errichtet. 1

Mittelhausen/ Einsdorf In Mittelhausen übernimmt die Freiwillige FeuerwehrAbs. neben ihren Aufgaben im Rahmen der Brandverhütung- und bekämpfung auch3 die Organisation von dörflichen Veranstaltungen. So wird zum Beispiel§ das traditionelle Heimatfest der Gemeinde maßgeblich von der Freiwilligen Feuerwehr organisiert. Mittelhausen verfügt über ein 1998/99 saniertesnach und erweitertes Feuerwehrgebäude. Aktuell stehen 16 Einsatzkräfte zur Verfügung

Niederröblingen Feuerwehr mit Grundausstattung. Das Objekt der ehemaligen Verkaufsstelle im Ort wurde nach der Schließung umgebaut und wird seitdem von der Feuerwehr mit ihren aktuell 25 Einsatzkräften genutzt.Beteiligung

Sotterhausen Die Freiwillige Feuerwehr Sotterhausen zählt gegenwärtig ca. 25 aktive Kameraden. Auch hier übernimmt die freiweillige Feuerwehr die Organisation des kulturellen Lebens im Ort.frühzeitige Geplant ist noch der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses neben dem Feuerlöschteich.

Wolferstedt und Winkel verfügen ebenfalls über neu errichtete Feuerwehrgerätehäuser aus den Jahren 1999/2000. AktuellExemplar stehen in Wolferstedt 14 und in Winkel 27 Einsatzkräfte zur Verfügung.

7 Bevölkerungsentwicklung und -struktur

Die Bevölkerungsentwicklung bestimmt wohin die Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten gehen wird.

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Es ist bereits seit einigen Jahren bekannt, dass ein demographischer Wandel eingesetzt hat und die Bevölkerungszahlen langfristig rückläufig sind. Zuwanderungen können den Rückgang nicht mehr aufhalten.

In den Kreisen wird es eine differenzierte Entwicklung geben. Die Landeshauptstadt wird wahrscheinlich nur einen Bevölkerungsrückgang von 1,9 % verzeichnen, während es im Landkreis Mansfeld-Südharz 27,7 % für den Zeitraum 2008 – 2025 sein könnten.

Diese Annahmen wurden für die 3 Kreisfreien Städte und 11 Landkreise untersetzt. Die BauGB daraus abgeleiteten Kreisprognosen, ausgehend vom Bevölkerungsstand1 zum 31.12.2008, wurden zum Landesergebnis zusammengefasst. Danach wird die Bevölkerung bis zum Jahr 2025 um 18,6 % oder 442,5 Tausend Personen abnehmen. Daran ist das zu erwartende Geburtendefizit, Differenz zwischen LebendgeborenenAbs. und Gestorbenen und kaum beeinflussbar, mit 68 %4 beteiligt, die Wanderungsverluste, Differenz zwischen Zu- und Fortzügen,§ nur mit 32 %.

und Entfielen im Jahr 2008 auf 100 Personen im erwerbsfähigen1 Alter 24 Personen unter 20 Jahren und 39 Personen mit 65 und mehr Jahren, zusammen also 63 Personen, so erhöht sich dieser Anteil bis zum Jahr 2025 auf 86 Personen (28 Jugendliche und 58 Rentner). In der Landeshauptstadt und in Halle (Saale)Abs. wird der Anteil nur um 11 bzw. 16 Personen auf 72 bzw. 77 Personen steigen. In3 den Landkreisen Mansfeld-Südharz und Wittenberg wird der Anteil aber um 32 §auf 98 Personen bzw. um 30 auf 94 Personen wachsen, d.h. dort entfallen auf 100 Erwerbstätige dann 25 Jugendliche und 73 Rentner bzw. 26 Jugendliche undnach 68 Rentner

Gleichzeitig schafft der wirtschaftliche Strukturwandel zwar neue Arbeitsplätze, aber diese entstehen in der Regel in den Großstädten Dahin zieht es junge Leute. Fazit, ländliche abgelegene Regionen schrumpfen überproportional, da sie von Überalterung und Abwanderung stark betroffen sind. Beteiligung Es leben nur noch wenige Menschen in Deutschland von der Landwirtschaft. Es zieht die Bevölkerung immer mehr in die Städte und Großstädte. Dort ballen sich Kreativität und Kultur, hier entstehen in der Regel die Jobs der Zukunft. Gerade die Jugend findet im Leben auf dem Land kaum mehr Erfüllung. frühzeitige In den Dörfern lässt sich künftig die die üblicherweise vorhandene Infrastruktur, in Form von Leitungen für Wasser, Gas oder Telekommunikation, von Straßen und öffentliche Diensten bei immer weniger Menschen kaum mehr finanzieren. Die Kommunen sitzen auf aufwändigen Ver- und Entsorgungssystemen, deren Betrieb undExemplar Unterhalt nicht billiger werden, wenn weniger Nutzer vorhanden sind. Für die verbleibende Bevölkerung wird das Leben auf dem Lande immer teurer, für Zuzügler immer unattraktiver. http://www.berlin- institut.org/fileadmin/user_upload/Doerfer_2011/Die_Zukunft_der_Doerfer_Webversion.pdf

Die ländlichen Gebiete stehen damit vor der Wahl, sich ihrem Schicksal zu ergeben und sich irgendwann zu entvölkern, oder aber mit innovativen Ideen zu Pionieren des demografischen Wandels zu werden.

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Sie können und müssen die Lösungen der Zukunft erfinden, die billiger, effizienter und Ressourcen schonender sind und deshalb für das ganze Land von Nutzen sein werden; kostengünstige Abwassersysteme, kleine Schulen, eine Mischung aus zentralen und mobilen Gesundheitsdiensten, Pflegeformen mit Unterstützung der Zivilgesellschaft, Energieversorgung aus regenerativen Quellen.

In den verschiedenen Quellen werden Prognosen zur Einwohnerentwicklung dargestellt, so durch das Statistische Landesamt und die Bertelsmann-Stiftung, die für alle Orte mit mehr als 5000 Einwohnern Einwohnerprognosen vornimmt.

BauGB Mit Kabinettsbeschluss vom 20. April 2010 wurden die Ergebnisse1 der "5. Regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung Sachsen-Anhalt 2009 bis 2025" zur einheitlichen Planungsgrundlage für alle Landesbehörden erklärt. Abs. Die Zukunft der Dörfer „Zwischen Stabilität und demographischem Niedergang“4 Institut für Bevölkerung und Entwicklung, Stiftung Schloss Ettersburg§ – Gestaltung de Demographischen Wandels erste Auflage Nov. 2011 trifft nachfolgende Aussagen: und 1 Die Daten und Zahlen des demographischen Wandels zeigen, dass die Landflucht weiter zu nimmt und die ländlichen Regionen überwiegend von demAbs. Bevölkerungsrückgang betroffen sind. 3 Dies ist u.a. der Tatsache des Geburtenrückgangs§ und des Arbeitsangebotes geschuldet. Letzt genanntes konzentriert sich immer mehr in Bereiche mit großen Städten. Damit sind ländliche Bereiche überproportional von Abwanderung und Überalterung betroffen. nach Damit müssen langfristig in den ländlichen Bereichen immer weniger Menschen die Erschließung und Infrastruktur finanzieren. Somit wird das Leben auf dem Land für die verbleibende Bevölkerung immer teurer und für Zuzüge immer unattraktiver.

Es gilt Entscheidungen zu treffe – entweder langfristig ganze Dörfer aufzugeben oder Konzepte zu finden, die billiger,Beteiligung leistungssc honender sind und das „Landleben“ attraktiv machen.

Diese Studie die unter www.berlin-institut.org eingesehen werden kann ist eine Bestandsaufnahme, sie klärt darüber au, dass sich die Bedingungen der Vergangenheit, in der das Land flächendeckend auf eine Angleichung der Lebensverhältnisse hoffen konnte, sich nicht in diefrühzeitige Zukunft retten lassen und sie macht deutlich, dass es gerade auf dem Lande von dem Engagement der Menschen vor Ort abhängt, wie es weiter geht. Dass es wichtig ist, die Kreativität und das Engagement der Menschen in den Dörfern zu aktivieren, um deren Existenz zu sichern.

DieExemplar nachfolgende Abbildung zeigt die Bevölkerung des Landkreises nach Altersgruppen. Auch hier sieht man deutlich, dass der Anteil der „Alten“ bedeutend höher ist als der Anteil der „Jungen“. Es sind weniger Geburten, damit wachsen weniger Menschen heran, die in einer Altersgruppe von 20 – 40 Familien gründen und selbst Kinder bekommen. Damit schrumpfen die Geburtenzahlen immer weiter und das Problem der Fortzüge im Jugendalter kommt noch dazu.

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BauGB 1

Abs. 4 §

1) vorläufige Ergebnisse und 2) über die Gemeindegrenze 1 3) fortschreibungsrelevante Bewegungsdaten nach dem Zensusstichtag 2011

Abs. 3 § Aktualisierung: 18.06.2014 http://www.statistik.sachsen-anhalt.de/bevoelkerung/bewegungen/index.htmlnach

Für die Stadt Allstedt sieht die Prognose mit einem Rückgang von 27 % wie folgt aus: Voraussichtliche Bevölkerungsentwicklung bis 2025

Beteiligung Bevölkerung davon Jahr insgesamt männlich weiblich Personen Basisjahr frühzeitige2008 8 724 4 343 4 381 Prognosejahre 2009 8 561 4 267 4 294 2010 8 407 4 194 4 214 Exemplar 2011 8 255 4 123 4 132 2012 8 108 4 053 4 055 2013 7 968 3 987 3 981 2014 7 830 3 920 3 910 2015 7 695 3 854 3 840 2016 7 558 3 790 3 768 2017 7 421 3 724 3 697 2018 7 282 3 657 3 625

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 90

2019 7 142 3 590 3 552 2020 6 998 3 521 3 477 2021 6 857 3 452 3 404 2022 6 712 3 381 3 331 2023 6 565 3 308 3 257 2024 6 417 3 233 3 183 2025 6 310 3 182 3 128

Voraussichtliche Bevölkerungsveränderung bis zum Jahr 2025 BauGB Merkmal 1

Bevölkerung 2008 Personen 8 Abs.724 Bevölkerung 2025 Personen 46 310 § Bevölkerungsveränderung % -27,7

Bevölkerungsveränderung Personen und -2 414 1

Quelle (http://www.statistik.sachsen-anhalt.de/bevoelkerung/prognose/index.html)Abs. 3 § Gemäß einer Graphik des Zensus 2011 liegt das Durchschnittsalter in der Einheitsgemeinde Allstedt bei unter 47,2 nachJahren. Dies ist für den Bereich des Landkreises Mansfeld Südharz ein guter Wert. Da z.B. Mansfeld Stadt bei mehr als 51 Jahren liegt.

Blickt man speziell in die Ortsteile der Einheitsgemeinde Allstedt stellt sich die Situation wie folgt dar. Beteiligung Quelle/Daten gemäß Bestand Einheitsgemeinde Bevölkerung nach Gemeinden Bevöl- Gemeinde frühzeitigeOkt. 90 kerung Prognose 2025 – bei 15 % Rückgang 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 seit 2008 AllstedtExemplar 3838 3016 3010 2988 2927 2884 2850 2856 2945 2926 2564 Beyernaumburg/ 737 753 741 740 728 739 728 680 Othal 844 800 777 41 45 42 43 44 45 46 Emseloh 624 585 581 564 554 552 539 532 536 524 497 Holdenstedt 876 719 699 680 673 664 645 627 635 610 611 Katharinenrieth 257 210 207 200 201 194 201 198 203 200 178 Liedersdorf 249 275 271 200 268 268 267 266 272 270 234 Mittelhausen/ 273 395 376 360 357 366 345 496 Einsdorf 658 583 570 162 161 155 150 154 157 150 Niederröblingen 497 453 439 426 416 409 403 398 414 404

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(Helme) 385 Nienstedt/ 214 206 198 195 191 190 188 Einzingen 412 395 164 161 162 158 158 158 152 350 Pölsfeld 423 397 380 371 371 370 356 344 362 355 337 Sotterhausen 218 236 230 239 241 236 237 226 194 191 201 Winkel 351 315 314 302 292 288 295 298 306 299 268 Wolferstedt 864 702 685 695 680 662 659 656 696 685 597 Gesamt 9699 8713 8558 8451 8344 8201 8098 8033 8218 8073 7406 Grün – positive Entwicklung/ rot – Rückläufige Entwicklung/ blau -Prognose

Der prognostizierte Rückgang um 25 % zwischen 2008 und 2025 ist aus heutigerBauGB Sicht kritisch zu bewerten und bedarf einer Korrektur. Er wird entsprechend1 neuer Prognosen bis 2025 bei 15 – 18 % liegen. Der aktuelle leichte Aufschwung liegt an Zuzügen und unter anderem nicht unerheblich an der aktuellen ZuwanderungAbs. von Flüchtlingen. 4 § Der Lebensbaum der 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose für 2025 Stellt sich lt. Statistischem Landesamt wie folgt dar. und 1

Abs. 3 §

nach

Beteiligung

frühzeitige

Exemplar

Hier deutlich zu sehen ist die Verschiebung mit einer extremen Verschlankung im Bereich der Geburten. Diese Graphik lässt vermuten, dass sich die Bevölkerung in 50 Jahren (wenn die Tendenz so bleibt) halbieren wird.

Die Bevölkerungsprognosen zeigen auch bei unterschiedlichem prozentualem Rückgang eine immer weitere Verjüngung der Bevölkerungspyramide. Es werden

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 92 immer weniger Kinder geboren und rücken nach, dafür wird der Teil der Bevölkerung der nicht mehr erwerbstätig ist immer größer. Mit diesem Problem muss sich aktuell ganz Deutschland auseinander setzen. http://www.wegweiser- kommune.de/wegweiserinteraktiv/grafiktool/Grafiktool.actionrenderWanderungsprofile

Eine Publikation des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) Bonn zur „Vielfalt des Demographischen Wandels. Eine Herausforderung für Stadt und Land“ (Dezembertagung des Arbeitskreises Städte und Regionen der DeutschenBauGB Gesellschaft für Demographie in Kooperation mit dem Bundesamt für Bauwesen1 und Raumordnung vom 30.11. bis 01.12.2009 in Berlin (BBSR – Online-Publikation, Nr. 06/2010, ISSN 1868-0097)zeigt Handlungsansätze auf. Abs. 4 § und 1

Abs. 3 §

nach

Beteiligung

Der demografische Wandel stellt ganz Deutschland Land vor große Herausforderungen.frühzeitige Es ist auch allgemein bekannt, dass es große Unterschiede zwischen den Ländlichen Räumen gibt. Es gibt ländliche Räume, die eine sehr positive wirtschaftliche und soziale Entwicklung aufweisen, aber es gibt auch viele, die weniger erfolgreich sind. Diese Entwicklungsvielfalt wirkt sich auch auf die demografischeExemplar Entwicklung aus. Hierzu gehören der Bevölkerungsrückgang, die selektive Abwanderung junger Menschen, die zunehmende Alterung der Bevölkerung, unzureichende Erwerbsmöglichkeiten, Defizite in der Infrastruktur- und Finanzausstattung der Kommunen und anderes mehr.

Die Großstädte stehen immer mehr im Fokus der jungen Leute. In den Großstädten und deren nahem Umfeld sammelt sich die Bevölkerung, entlegene Gegenden schrumpfen stärker, wenn nicht besonders gute Arbeitsbedingungen und die Infrastruktur diese stark beleben.

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 93

Für die Prognose der Einwohnerentwicklung werden die Daten der eigenen Prognose mit einem Rückgang von max. 17 % für 2025 also auf ca. 7230 Einwohnern für die Einheitsgemeinde zu Grunde gelegt. Diese prognostizierte Zahl der Einwohner hat Einfluss auf den Bedarf an Wohnbauflächen.

8 Siedlungsstruktur BauGB Die meisten Ortsteile in der Einheitsgemeinde sind als Wohnorte1 mit landwirtschaftlicher Prägung zu charakterisieren. Aus diesem Grund erfolgte auch eine weitestgehende Ausweisung der Flächen in den kleinen Ortsteilen als Mischbaufläche. Damit werden Wohnen und Dienstleistung GewerbeAbs. aber auch die landwirtschaftlichen Nutzungen vereint. 4 Die Ortsteile zeigen unterschiedliche Dorfformen vom § Haufendorf, über Straßendörfer bis hin zum Marschhufendorf. und 1 Aus dem Rückgang der Bevölkerung ergibt sich zwangsläufig als Konsequenz der Rückgang der Wohnungsnachfrage auf dem Markt. Abs. 3 8.1 Wohnungsmarkt und Wohnungsbestand §

Nachfolgend erfolgt die Darstellung desnach Bestandes anhand der Zahlen der letzten Gebäudezählung im Mai 2011 Zensus

Gemäß dieser Statistik im Rahmen der Wohn- und Gebäudezählung gab es in der Einheitsgemeinde: 22,8 % Haushalte mit ausschließlich Senioren/-innen 12,5 % Haushalte mit Senioren/Beteiligung - innen und Jüngeren 64,6 % Haushalte ohne Senioren/-innen

Haushalte im regionalen Vergleich nach Größe des privaten Haushalts -in %- frühzeitigeAuszählung aus dem bereinigten Registerbestand Regionale Einheiten Größe des privaten Landkreis Mansfeld- Allstedt, Stadt Sachsen-Anhalt Deutschland Haushalts Südharz % % % % 1Exemplar Person 26,5 33,2 37,1 37,2 2 Personen 38,1 38,5 37,1 33,2 3 Personen 20,5 17,4 15,8 14,5 4 Personen 10,6 7,9 7,3 10,4 5 Personen 2,8 2,1 1,8 3,3 6 und mehr Personen 1,5 0,9 0,9 1,5

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 94

Gebäude mit Wohnraum sowie Wohngebäude nach Baujahr Auszählungsergebnis aus der Gebäude- und Wohnungszählung Gebäude mit darunter Baujahr Wohnraum Wohngebäude (Mikrozensus- Klassen) Gebäude Wohnungen Gebäude Wohnungen Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Vor 1919 1.136 1.622 1.089 1.545 1919 - 1948 463 537 459 BauGB526 1949 - 1978 587 910 581 1 900 1979 - 1986 235 391 232 388 1987 - 1990 121 127 121 127 Abs. 1991 - 1995 122 143 115 4 136 1996 - 2000 (123) 227 (120) § 221 2001 - 2004 79 (92) 79 (92) 2005 - 2008 56 65 53 und 62 2009 und später 13 16 13 1 16

Abs. 3 Gebäude mit Wohnraum nach Baujahr (Jahrzwanzigste)§ und Art des Gebäudes Auszählungsergebnis aus der Gebäude- und Wohnungszählung Baujahr (Jahrzwanzigste) Insgesamt Vor 1950 - 1970 - Art des Gebäudes nach 1990 und später 1950 1969 1989 Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Gebäude mit Wohnraum 2.935 1.615 366 526 428 Wohngebäude 2.862 1.564 366 517 415 Wohngebäude (ohne Wohnheime) Beteiligung 2.859 1.561 366 517 415 Wohnheime 3 3 - - - Sonstige Gebäude mit Wohnraum 73 51 - 9 13

frühzeitige

Wohnungen in Gebäuden mit Wohnraum nach Ausstattung Auszählungsergebnis aus der Gebäude- und Wohnungszählung Exemplar davon davon Wohnungen in Wohnungen Wohnungen Wohnungen in Ausstattung der Gebäuden in in Sonstigen Wohnung mit Wohngebäu Wohngebäu Wohnungen in Gebäuden mit Wohnraum den den (keine Wohnheimen Wohnraum Wohnheime ) Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 95

Badewanne/Dusche und WC vorhanden 4.024 3.907 3.904 3 (117) Badewanne/Dusche und WC nicht vorhanden 50 50 50 - - Badewanne/Dusche vorhanden, WC nicht vorhanden 10 10 10 - - Badewanne/Dusche nicht vorhanden, WC vorhanden (46) (46) (46) - - BauGB 1 Weitere Wohnungskennza Abs. hlen im regionalen 4 Vergleich § Auszählungsergebnis aus der Gebäude- und und Wohnungszählung 1 Kennzahlen für Gebiet Wohnungen Abs. Anteil des zu Anteil des selbst Wohnzwecken Leerstandsquote3 genutzten vermieteten §(Wohnungen) Wohneigentums Wohneigentums (auch mietfrei) % nach % % Allstedt, Stadt 65 7 28 Arnstein, Stadt 72 6 22 Eisleben, Lutherstadt 36 8 56 , Stadt 68 8 24 Hettstedt, Stadt Beteiligung 35 12 53 Mansfeld, Stadt 71 7 22 Sangerhausen, Stadt 33 8 59 Seegebiet Mansfelder Land 60 6 34 Südharz 66 7 26 Verbandsgemeindefrühzeitige Goldene Aue 69 6 25 Berga 69 . 25 Brücken-Hackpfüffel 76 . . Edersleben .. . Kelbra (Kyffhäuser), StadtExemplar 68 5 26 Wallhausen 66 7 . Verbandsgemeinde Mansfelder Grund- Helbra 62 6 32 79 . . 28 7 65 Blankenheim .. . Bornstedt .. .

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 96

Helbra 54 7 39 .. . Klostermansfeld 67 6 27 Wimmelburg 80 5 15 Landkreis Mansfeld- Südharz 50,5 7,8 41,6 Sachsen-Anhalt 38,3 9,4 52,3 Deutschland 43,9 4,4 51,7

Gesamtzahl der privaten Haushalte nach Größe des privaten HaushaltsBauGB Auszählung aus dem bereinigten Registerbestand 1 Größe des privaten Haushalts Insgesamt 1 6 und mehr 2 Personen 3 Personen 4 PersonenAbs. 5 Personen Person 4 Personen Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl§ Anzahl Anzahl Insgesamt 3.649 967 1.391 747 386 103 55 und 1

Private Haushalte nach Größe des privaten HaushaltsAbs. und nach Fläche der Wohnung (20m²-Intervalle)3 Auszählung aus dem berei§nigten Registerbestand Größe des privaten Haushalts Fläche der Insgesamt 1 4 6 und mehr Wohnung (20 m²- 2 Personen 3 Personen 5 Personen Person Personen Personen Intervalle) nach Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Unter 40 49 (35) 11 3 - - - 40 - 59 554 289 200 55 7 3 - 60 - 79 765 262 326 136 (28) 7 6 80 - 99 861Beteiligung 192 366 (183) (92) 21 7 100 - 119 670 (105) 266 (176) (98) (12) 13 120 - 139 442 59 (134) (111) 85 (43) 10 140 - 159 142 13 (50) (37) 29 6 7 160 - 179 68 3 17 16 25 4 3 180 - 199 (53) 9 15 13 6 7 3 200 und mehr frühzeitige 45 - 6 17 16 - 6

Private Haushalte nach Seniorenstatus eines Haushalts und nach Fläche der Wohnung Exemplar (20m²-Intervalle) Auszählung aus dem bereinigten Registerbestand Seniorenstatus eines privaten Haushalts Fläche der Haushalte mit Insgesamt Haushalte mit Senioren/- Haushalte ohne Wohnung (20 m²- ausschließlich innen und Jüngeren Senioren/-innen Intervalle) Senioren/-innen Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Unter 40 49 14 4 (31) 40 - 59 554 172 (25) 357 60 - 79 765 (219) 96 450

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80 - 99 861 (228) 128 505 100 - 119 670 (130) 81 459 120 - 139 442 (41) 72 329 140 - 159 142 16 19 107 160 - 179 68 7 20 41 180 - 199 (53) 3 6 (44) 200 und mehr 45 3 6 36

Gebäude mit Wohnraum nach Art des Gebäudes und Gebäudetyp-BauweBauGBise Auszählungsergebnis aus der Gebäude- und Wohnungszählung 1 Art des Gebäudes Gebäude mit Wohnraum Gebäudetyp- Insgesamt Wohngebäude Abs. Bauweise Sonstige Gebäude Wohngebäude (ohne Wohnheime) Wohnheime4 mit Wohnraum Anzahl % Anzahl § Anzahl Anzahl Freistehendes Haus 2.145 73,1 2.121und - (24) Doppelhaushälfte 228 7,8 1(221) - 7 Gereihtes Haus 456 15,5 433 - 23 Anderer Gebäudetyp 106 3,6 84 3 19 Insgesamt 2.935 100,0 Abs. 2.859 3 73 3 § Fazit: Die Gebäude und Wohnungen sind starknach durch 1und 2 Personenhaushalte geprägt. Dabei liegt die Zahl der 1 Personenhaushalte im Durchschnitt 9 % unter dem Bundesweiten Durchschnitt Die 2 und 3 Personenhaushalte liegen hingegen ca. 5 % über dem Durchschnitt. Die Hälfte aller Wohnungen wurde bereits vor 1950 errichtet. Ein Siebentel stammt aus den letzten 25 Jahren. Die Mehrzahl der Wohnungen ist an den heutigen Ausstattungsstandard angepasst.Beteiligung Dies heißt jedoch nicht, dass es keine Wohnungen ohne WC oder Dusche/Badewanne mehr gibt. Etwa 1/3 der Wohnungen mit 60 – 120 m² wird ausschließlich von Senioren bewohnt. Hier kommt die Überalterung deutlich zum Vorschein. Der Leerstand in der Einheitsgemeinde liegt bei ca. 7% und entspricht dem Durchschnitt desfrühzeitige Landkreise s Mansfeld Südharz.

Laut Unterlagen des Zensus 2011 wurden folgende Werte ermitteln

GebietExemplar Durchschnitts- Durch- Durch- Durch- Durchschnitt- alter schnitt- schnitt- schnittliche liche Wohn- liche liche Wohn- fläche einer Haushalts- Familien- fläche pro Familie mit größe größe Person Kind Anzahl Anzahl Anzahl qm qm Deutschland 43,3 2,2 2,7 44,2 112,9 Sachsen- 46,2 2 2,5 43,4 k.A. Anhalt

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Landkreis 47,8 2,1 2,5 42,7 98,7 Mansfeld Südharz Allstedt 47 2 3 43 103

Geht man jedoch von den Werten Tabelle Haushalte vom Bestand 2011 aus wurden die 3.649 Haushalte von 8.344 Einwohnern bewohnt. Dies ergibt eine Belegungsdichte von 2,28 Einwohner je Wohneinheit. Geht man davon aus dass der Leerstand 7 % beträgt, so handelt es sich immerhin um 255 Wohnungen. Hierbei handelt es sich überwiegend um Wohnungen/ Wohnungen in WphnblöckenBauGB die nicht vermietbar sind, da die Häuser nicht saniert sind bzw. nicht den Anfoderungen1 an moderne Wohnverhältnisse entsprechen. Die Wohnungen in den Blöcken bedienen mehrheitlich Abs.den sozialen Wohnungsmarkt. 4 § Allstedt Die Stadt Allstedt verfügt über eine genehmigtes Wohngebietund BP „Am Hagenberg“ – aus dem Jahr 1998 mit einer Fläche von ca. 5 ha. Hier ist Platz1 für ca. 50 WE. Bisher fand keine Erschließung statt, da die Stadt wirtschaftlich dazu nicht in der Lage ist und die Hanglage die Erschließung erschwert.Abs. 3 Dennoch ist dies der einzige Standort zur Entwicklung§ eines Wohngebietes für die Stadt.Deshalb hält die Einheitsgemeinde an dem Standort fest. Der Standort soll zur Errichtung von Einfamilien- und Mehrfamilienhäudernnach zur Verfügung stehen.

Die Einheitsgemeinde Allstedt hat 2009 begonnen mittels diverser Ergänzungssatzungen in Allstedt und den Ortsteilen die Möglichkeit zur Errichtung von Einfamilienhäusern zu eröffnen. Diese Bauflächen wurden in der Vergangenheit sehr gut angenommen und sind schnell belegt. Beteiligung Nach den Erhebungen des Statistischen Landesamtes verfügte die Einheitsgemeinde Allstedt zum Stand 31.12.2011 über 2.921 Wohngebäude mit 4.180 Wohnungen und einer Wohnfläche von 360.000m². http://www.statistik.sachsen-anhalt.de/bau/wohnungsbestand/ frühzeitige Graphisch stellt sich dies wie folgt dar:

Exemplar

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BauGB 1

Abs. 4 §

und 1 Die Zahlen von 2015 zeigen schon eine deutliche Zunahme der Wohnfllächen wobei die Zahl der kleinen Wohnungen und die mit mehrAbs. als 7 Wohnräumen (i.d. Regel Einfmilienhäuser) gestiegen ist. Die Wohnfläche lag3 bei 377.900 m². Die bedeutet eine Zunahme von 17.900 m². Als Zahl der Wohnungen§ lässt sich lt. Graphik mit 4.171 ermitteln. Damit liegt diese mit 9 Wohnungen unter der Zahl der Wohnungen aus dem Jahr 2011. nach

Beteiligung

frühzeitige

Exemplar

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Wohnungsleerstand ist aktuell in allen Ortsteilen vorhanden, jedoch ist dieser in der Regel gering. Es zeichnet sich nicht ab, dass in einigen Ortsteilen ein hoher Leerstand überwiegt. In der Regel stehen alte, tw. große Gebäude leer, einerseits sind diese in sehr schlechtem baulichen Zustand, andererseits sind diese groß, verfügen über viel Nebengelass und keiner will und kann diese bewirtschaften. Die Anforderungen an das Wohnen auch in den dörflichen Bereichen haben sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr verschoben.

Teilweise sind in kleinen Ortsteilen außerhalb von Allstedt auch Wohnblöcke BauGB vorhanden, die noch in Teilen sanierungsbedürftig sind. Oft decken diese1 den sozialen Wohnungsmarkt ab. Insofern diese in der Zukunft nicht mehr ausgelastet sein sollten, sind dies Gebäude, die zurück gebaut werden sollten, da sie nicht typisch für dieAbs. historischen Dorfstrukturen sind. 4 Zu nennen sind an dieser Stelle die Wohnblöcke in Mittelhausen,§ Wolferstedt und Beyernaumburg und 1 8.2 Entwicklung der Haushaltsgrößen bis 2025 Abs. Bundesweit nimmt seit Jahren der Trend zur Verringerung3 der Haushaltsgrößen zu. Es werden immer mehr 1 und 2 Personenhaushalte.§ Haushalte mit 4 und mehr Personen werden immer seltener. Nach einer Prognose des Statistischen Bundesamtesnach (Entwicklung der Privathaushalte bis 2025, Ergebnisse der Haushaltsvorausberechnung 2007) sinkt die Haushaltsgröße auf gesamtdeutscher Ebene von 2,08 auf 1,87 Einwohner je Haushalt.

Die statistischen Werte schwanken je nach Quelle ein wenig, treffen jedoch die gleichen Grundaussagen – die Haushaltsgröße sinkt weiter. Gehen wir davon aus, dass die Haushaltsgröße Beteiligungfür Allstedt von 2,0 auf 1,87 sinkt, lässt sich folgende Prognose aufstellen.

Geht man von der Prognostizierten Einwohnerzahl von 7406 Einwohnern aus und 1,87 Einwohner je Haushalt ergibt sich ein Bedarf von 3960 Wohneinheiten. Dies sind zum Bestand von frühzeitige4171 Wohnungen 211 Wohneinheiten zu viel. Geht man weiter davon aus, dass der Leestand von ca. 255 Wohnungen zu 80% nicht wieder vermietet werden kann bleibt ein Überschuss von 255- 204 WE = 51 Wohneinheiten.

Daraus leitet sich ab, dass eigentlich kein Bedarf an Wohnbauflächen besteht. GeradeExemplar im Hinblick auf Sanierungsbedarf und Ersatzneubau und die Schaffung moderner Wohnquartiere benötigen die Ortsteile und die Stadt Allstedt Entwicklungsmöglichkeiten. Nur mit entsprechender Wohnqualität und Infrastruktur wird man in der Zukunft die Bevölkerung am Ort halten. Die notwendige Verkehrsinfrastruktur ist durch die Autobahnanbindung und die Anbindungen an die Landesstraßen gegeben.

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9 Wirtschaftsstruktur

Eine gesunde Wirtschaft und steigende Wachstumsraten sind der Wunsch jeder Gemeinde. Anhand der Wirtschaft spiegelt sich das Wohlergehen einer Gemeinde wider. Die Gemeinde hat Einnahmen und somit die Möglichkeit, das Ge- meindegebiet aufzuwerten, es gibt Arbeitsplätze, somit zufriedenere Bürger, es ist eine Kaufkraft für den Dienstleistungssektor vorhanden.

Wie bereits an anderer Stelle erwähnt befindet sich die Einheitsgemeinde Allstedt im ländlich geprägten Raum. Größerer Wirtschaftszentren wie Halle, Erfurt, GöttingenBauGB und Magdeburg liegen weiter entfernt. 1

Die Stadt Allstedt in der Einheitsgemeinde mit einer Vielzahl kleinerer und mittlerer Unternehmen das gewerbliche und wirtschaftliche Zentrum der Einheitsgemeinde.Abs. Mehr als 100 Unternehmen sind hier ansässig. Die meisten 4mittelständischen Unternehmen blicken auf eine lange Tradition zurück. § Branchen wie Metallverarbeitung, Elektrotechnik, KFZ- Handwerk und und Nahrungsgüterproduktion blicken auf langjährige Traditionen1 zurück.

Auch in den übrigen kleinen Ortsteilen der Einheitsgemeinde gibt es neben der Landwirtschaft kleine Handwerksbetriebe und Dienstleistungseinrichtungen.Abs. 3 Die Einheitsgemeinde verfügt in Allstedt, Nienstedt,§ Niederröblingen und Wolferstedt über ausgewiesene Gewerbegebiete. Unter Pkt. 11.2 - Gewerbliche Bauflächen - sind die Gewerbestandorte in der nachEinheitsgemeinde mit aktueller Belegung ausgewiesen. Die Gewerbeflächen der Stadt Allstedt befinden sich größtenteils am Stadtrand, teilweise auch im innerstädtischen

9.1 Wirtschaftliche EntwicklungBeteiligung

Die wirtschaftliche Struktur der zurückliegenden Jahre brachte für die Einheitsgemeinde Allstedt Arbeitsplatzverluste. In der Vergangenheit war der größte Teil der Bevölkerung in der Landwirtschaft und im Kupferschieferbergbau sowie in verschiedenenfrühzeitige Betrieben in Allstedt und Sangerhausen beschäftigt. Diese Situation hat sich nach der „politischen Wende 1989“ geändert. Mit der Umstrukturierung kam es zur Schließung vieler Betriebe und zur Stilllegung des Bergbaues in dessen Folge sich eine hohe Arbeitslosenquote einstellte. Große Investitionen im Landkreis blieben aus, so dass die Region vom Strukturwandel hart getroffen war. DieExemplar Mehrzahl der Erwerbstätigen muss aufgrund der fehlenden wirtschaftlichen Strukturen im Umfeld zum Teil lange Anfahrtswege zu den Arbeitsstätten in Kauf nehmen.

Verbessert hat sich die Situation durch eine verbesserte Infrastruktur. Mit der neuen A 38 ist die Region jetzt auch überregional angebunden.

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Die wirtschaftliche Situation des Landkreises hat sich seit ca. 2005 verbessert, die Infrastrukturmaßnahmen zeigen Wirkung. Die Arbeitslosenquote ist heute mit ca. 14 % immer noch vergleichsweise sehr hoch.

BauGB 1

Abs. 4

Tabelle statistisches Landesamt für den Landkreis Mansfeld – Südharz §

und In den letzten 2 Jahren ging diese weiter leicht zurück und1 lag bei den jugendlichen unter 25 Jahren 2015 bei 12,3 Prozent. Abs. Der Landkreis gehört nicht zu den typischen Industriestandorten,3 es gibt jedoch eine Vielzahl mittelständischer Unternehmen, die besonders§ in den letzten Jahren durch Innovationsfähigkeit und gute Rahmenbedingungen erfolgreich in ihren Märkten agieren. nach Die Stadt Allstedt ist in der Einheitsgemeinde das gewerbliche und wirtschaftliche Zentrum.

Im Bereich der EinheitsgemeindeBeteiligung Allstedt stehen folgende Flächen für Investoren zur Verfügung: 1. Gewerbegebiet Sonderlandeplatz Allstedter Heide

Insgesamt kannfrühzeitige gesagt werden, dass sich die Wirtschaft im Aufwärtstrend befindet und ein stetiges Wachstum zu verzeichnen ist. Die Kennzahlen und Indikatoren belegen diesen Trend nachweislich.

Für die weitere zukünftige wirtschaftliche Entwicklung ist mit der Inbetriebnahme der AExemplar 71 eine weitere infrastrukturelle Wertsteigerung der Einheitsgemeinde gegeben

An Hand der folgenden Kennzahlen und Indikatoren, die vom statistischen Landesamt Sachsen-Anhalt regelmäßig veröffentlicht werden, wird ein Überblick über die Entwicklung der Leistungskraft der Unternehmen am Wirtschaftsstandort Mansfeld-Südharz gegeben:

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BauGB 1

Abs. 4 § Kennzahlen und Indikatoren, Statistischen Landesamt Sachsen-Anhalt und Die Einheitsgemeinde Allstedt bietet ein großes Potenzial1 an hervorragend qualifizierten, erfahrenen Fachkräften und bildet damit optimale Voraussetzungen für anspruchsvolle wirtschaftliche Aktivitäten. Diese müssenAbs. in den zukünftigen Jahren noch weiter vorangetrieben werden, um weitere 3neue Arbeitsplätze zu schaffen. § Die im Jahr 2012 gegründete Standortmarketing Mansfeld- Südharz GmbH bündelt die Anstrengungen des Landkreises und der Kommunen beim Erhalt von Arbeitsplätzen und der Ansiedlung nachneuer Unternehmen in allen Teilen des Landkreises. Die Standortmarketing Mansfeld-Südharz GmbH dient als Plattform zur Präsentation kleiner und mittelständischer Unternehmen.

9.2 Land- und Forstwirtschaft Beteiligung Teile des Gemeindegebietes der Einheitsgemeinde Allstedt gehören zum Planungsraum der Agrarstrukturellen Vorplanung „Helmeaue“.

Folgende Schwerpunkte sind darin hier für die Landwirtschaft definiert: - Weitgehender Erhalt der Nutzflächen für die Landwirtschaft, zur Existenzsicherungfrühzeitige der landwirtschaftlichen Betriebe - Entwicklung leistungsfähiger und wettbewerbsfähiger Betriebsstrukturen, die den Bedingungen des europäischen Agrarmarktes jetzt und in der Zukunft gerecht werden, Exemplar- Erhaltung des Obstanbaues in der Region - Ökologisch vertretbare Landbewirtschaftung zum Schutz der Naturressourcen wie Boden, Wasser, Natur und Landschaft

Als südöstlichster Teil des Kreises Mansfeld- Südharz beherbergt das Gemeindegebiet eine vielfältige Landschaf mit der fruchtbaren Ebene der goldenen Aue mit ihren Feldern und Wiesen, die bewaldeten Hügel des Harzvorlandes, die steilen Hänge im Südharz und die seltene Landschaftsstruktur des Gipskarstes.

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Fast ein Drittel des gesamten Gebietes ist von Nadel-, Laub – und Mischwäldern bedeckt.

Da die land- und forstwirtschaftliche Tätigkeit in der Einheitsgemeinde nach wie vor zum Funktionsteil des ländlichen Raumes gehört, müssen im Rahmen der Ortsentwicklung Bedingungen geschaffen werden, die einen Verbleib bzw. eine Neuansiedelung von landwirtschaftlichen Unternehmen ermöglichen.

9.2.1 Landwirtschaft BauGB 1 Mehr als 2/3 der Flächen des Gemeindegebietes werden landwirtschaftlich genutzt. Dieser hohe Anteil unterstreicht den Stellenwert der Landwirtschaft in der Region. Abs. Charakteristisch für das Gemeindegebiet ist eine Großflächenbewirtschaftung.4 Die vorhandenen Lößböden bilden die Grundlage für hohe Erträge.§ Die Ackernutzung überwiegt dabei. In den Niederungen gibt es zudem Bereiche mit Grünlandnutzung und und um Beyernaumburg, Liedersdorf erfolgt Obstanbau als1 Sonderkultur.

Große Teile des Gemeindegebietes liegen im Vorranggebiet für die Landwirtschaft und sind als solche im Flächennutzungsplan ausgewiesen.Abs. Landwirtschaft im Sinne des Baugesetzbuches ist 3gemäß § 201 insbesondere - der Ackerbau, § - die Wiesen- und Weidewirtschaft, - Tierhaltung, soweit das Futter überwinachegend auf den zum landwirtschaftlichen Betrieb gehörenden, landwirtschaftlich genutzten Flächen erzeugt werden kann, - die gartenbauliche Erzeugung, - der Erwerbsobstbau, - der Weinbau, - die berufsmäßige Imkerei,Beteiligung - und die berufsmäßige Binnenfischerei, Durch die Definition des planungsrechtlichen Landschaftsbegriffes im Baugesetzbuch wird deutlich gemacht, dass sich das Betriebsspektrum der planungsrechtlich als zulässig definierten Landwirtschaftsbetriebe deutlich ausgeweitet hat. frühzeitige Im Detail gestaltet sich die landwirtschaftliche Nutzung in den einzelnen Ortschaften wie folgt:

Die landwirtschaftlichen Nutzflächen der Gemarkung Allstedt werden von zahlreichenExemplar Landwirtschaftsbetrieben (Gemischtbetrieb, Marktfruchtbetrieb, Veredlungsbetrieb) im Haupt- und Nebenerwerb bewirtschaftet.

In der Gemarkung Allstedt gibt es gegenwärtig ca. 900 ha landwirtschaftliche Nutzfläche. Auf den Ackerflächen werden zu 50% Getreidearten angebaut. Außerdem werden Öl- und Hülsenfrüchte sowie Acker- und Hackfrüchte angebaut.

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Die Orte Beyernaumburg und Liedersdorf sind noch heute eng mit der Landwirtschaft verknüpft. In Beyernaumburg sind mehrere Landwirtschaftliche Unternehmen ansässig. Der Agrarbetrieb e.G. Beyernaumburg betreibt vorrangig Tierhaltung und unterhält eine Hofstelle in Sotterhausen, wo sich der Bauernhof und die Verwaltung befinden. In den Stallanlagen erfolgt Tierhaltung (siehe Aussage zu Sotterhausen). Die landwirtschaftlichen Flächen werden hauptsächlich zur Erzeugung von Futterkulturen, Marktfrüchten und Getreide genutzt.

Weiterhin gibt es einige selbständige kleinere Obstbaubetriebe und ein Obst- und BauGB Weingut. Von diesen werden vorrangig die vorhandenen Obstbauflächen1 der Gemarkung Beyernaumburg/Liedersdorf und Holdenstedt bewirtschaftet.

Das Obst und Weingut Goldschmidt betreibt in BeyernaumburgAbs. auch einen Hofladen zur Vermarktung der Produkte. 4 § Begünstigend für den Obstbau ist die vorherrschende klimatische Situation in und Beyernaumburg. Die alte Tradition des Obst- und Weinanbaus1 soll auch zukünftig fortgeführt werden. In der Gemarkung Liedersdorf existiert zudem eine „Baumschule & Pflanzenmarkt“. Daneben gibt es noch „Hobbylandwirte“ die in Abs.ihren Hofanlagen Kleintierhaltung betreiben und Ackerflächen bewirtschaften. 3 § In der Gemarkung Emseloh werden die Flächen überwiegend durch die Landwirtschaftliche Dienstleistungsgesellschaftnach Riestedt mbH & Co. KG mit Sitz in Riestedt bewirtschaftet (Pflanzen – und Tierproduktion). Die fruchtbaren Felder wurden bis 1990 fast 40 Jahre lang durch die LPGen bewirtschaftet, danach durch die Agrargesellschaft Riestedt. Ein Schweinestall befindet sich an der nördlichen Ortsgrenze. Die Fläche ist im FNP als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. Der 1996 modernisierte Schweinestall zählt aktuell 700 Plätze. Beteiligung

In Holdenstedt sind die Landwirtschaftliche Produktions- und Vertriebs GmbH Holdenstedt und die Gebrüder Nooren Schweinehaltungsgesellschaft mbH als größere landwirtschaftliche Unternehmen ansässig. Durch die Landwirtschaftliche Produktions- undfrühzeitige Vertriebs GmbH wird der Großteil der landwirtschaftlichen Flächen bewirtschaftet aber auch Tierhaltung betrieben.

In Katharinenrieth betreiben die beiden ortsansässigen Haupterwerbsbetriebe in der Landwirtschaft ausschließlich Marktfruchtproduktion: DerExemplar Landwirt Andreas Loel (Dorfstraße 77) bewirtschaftet ca. 275 ha landwirtschaftliche Nutzfläche in der Gemarkung. Das Unternehmen, mit 3 Beschäftigten Arbeitskräften, besteht seit 1991. Die Agrar GbR Beck (Renate + Mathias Beck, Dorfstraße 11) bewirtschaftet ca. 53 ha. Zudem werden ca. 10 ha landwirtschaftliche Nutzfläche durch den Nebenerwerbslandwirt Edwin Kühnel (Dorfstraße 6) als Gemischtbetrieb bewirtschaftet.

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In der Gemarkung Katharinenrieth gibt es aus Sicht der Landwirtschaft überwiegend gute Standortbedingungen (Lößboden). Die Bodenwertzahlen liegen im Durchschnitt bei 63. Größere Tierzuchtanlagen sind nicht vorhanden. In den privaten Höfen erfolgt noch die Haltung von Tieren (z.B. Rinder, Pferde, Schweine, Schafe, Hühner, Enten, Gänse, Kaninchen, Tauben usw.) für den Eigenbedarf bzw. als Nebenerwerb. Fast die gesamte Ortslage ist durch die Kleintierhaltung geprägt.

In Mittelhausen übernahm im Jahr 1991 die Agrargenossenschaft Mittelhausen e.G. die Bewirtschaftung des Großteils der landwirtschaftlichen Flächen der Gemarkung. BauGB Damit wurde die Nachfolge der ehemaligen Landwirtschaftlichen1 Produktionsgenossenschaft angetreten. Durch die Agrargenossenschaft Mittelhausen werden 860 ha bewirtschaftet. Außerdem werden etwa 1.100 Schweine und 200 Rinder gehalten. Dem Betrieb angegliedert ist eine Biogasanlage.Abs. Der Großteil der zur Verfügung stehenden Flächen wird ackerbaulich4 genutzt. Der Anteil des Ackerlandes beträgt dabei 97,2% und der Anteil für Grünland§ 1,5% von der gesamten landwirtschaftlichen Fläche der Gemarkung. und Daneben existieren in Mittelhausen noch zahlreiche bäuerliche1 Hofstätten, in denen Kleinvieh, vereinzelt sogar Rinder, Schweine und Pferde gehalten wird.

In der Gemarkung Niederröblingen wird der überwiegendeAbs. Teil der Flächen landwirt- schaftlich genutzt. Nach der politischen Wende erfolgte3 die Umwandlung der LPG in private Eigentumsformen. Gegenwärtig werden§ die landwirtschaftlichen Flächen der Gemarkung von 6 landwirtschaftlichen Betrieben bewirtschaftet. Drei dieser Betriebe haben ihren Betriebssitz in der Gemeindenach Niederröblingen:

-Hofgut Niederröblingen GmbH & Co. KG -Landwirtschaftsbetrieb Reinhold Hock -Dipl. Landwirt Dieter Pallmann

Die Betriebe wirtschaften Beteiligungüberwiegend als Gemischtbetriebe (Tier- und Pflanzen- produktion). Die vorhandenen Acker- und Wiesenflächen rings um die bebaute Ortslage sollen auch weiterhin der landwirtschaftlichen Nutzung dienen.

Die Gemarkungsflächen Nienstedt / Einzingen werden landwirtschaftlich sehr intensiv genutzt, durchfrühzeitige den Anbau von Halm- und Hackfrüchten. Es handelt sich um sehr ausgedehnte Ackerflächen, ohne jegliche Gliederung. Die ursprünglich vorhandenen Gliederungselemente wurden im Verlauf der Rationalisierung in der Landwirtschaft vollständig beseitigt.

DieExemplar landwirtschaftlichen Nutzflächen der Gemarkung werden von sieben Landwirtschaftsbetrieben im Haupterwerb bewirtschaftet. Zwei der Unternehmen haben ihren Betriebssitz in der Gemeinde Nienstedt- Einzingen. Die frühere LPG Tierproduktion und LPG Pflanzenproduktion sind zum Agrar- Unternehmen e.G. zusammengefasst worden. Der landwirtschaftliche Großbetrieb umfasst gegenwärtig ca. 1000 ha Bewirtschaftungsfläche.

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Die Stallanlage südlich der Ortslage von Nienstedt gehört zur AHVG mbH Wallhausen mit Sitz in Wallhausen. Es handelt sich um eine Sauenzuchtanlage (ohne Ferkel), mit einer Kapazität von 379 Sauen, 48 Mastschweinen und 83 Abferkelplätzen in einem seperater Abferkelstall.

Am nordöstlichen Ortsrand von Einzingen befindet sich die Stallanlage der Agrargenossenschaft "Am Kyffhäuser" e.G. Einzingen-Riethnordhausen mit Sitz in Wallhausen mit einer Kapazität von 600 Milchkühen und ca. 560 Plätzen für Kälber, Fersen und Jungrinder. Die Stallanlage liegt hinsichtlich der Hauptwindrichtung so, dass die meist vorherrschenden Westwinde den Geruch vom Ort wegtragen. BauGB Weiterhin werden Schweine gezüchtet. 800 Jungsauen und 1260 Ferkel1 können untergebracht werden. Die Anlage unterliegt der Genehmigung nach Bundesimmissionsschutzgesetz. Abs. Weiterhin gibt es in Nienstedt - Einzingen den Widereinrichter Lehnert,4 der reinen Ackerbau betreibt sowie 3 weitere Landwirte. §

und In Pölsfeld konnte der Standort der ehemaligen LPG erhalten1 werden. Heute werden die Flächen von der Agrargenossenschaft Gonnatal- Leinetal e.G. genutzt. Der Schäfer Böhme, ansässig in Sangerhausen, beweidet ebenfalls Flächen im Gemarkungsgebiet. Weitere 2 Landwirte sindAbs. im Nebenerwerb tätig und bewirtschaften Landwirtschaftsflächen der Gemarkung.3 „Die Alte Schäferei“ im Ort wird nicht mehr landwirtschaftlich§ genutzt. Sie wird von einer Holzverwertungsfirma, mit Sitz im Oberdorf, zur Holzlagerung genutzt. nach In Sotterhausen befindet sich eine Hofstelle des Agrarbetrieb e.G. Beyernaumburg mit Stallanlagen und der Verwaltung. In Sotterhausen werden ca. 170 Milchkühe und 140 Rinder gehalten. Weiterhin bewirtschaftet der Betrieb eine Fläche von insgesamt ca. 900 ha und betreibt eine Biogasanlage. In der Gemarkung SotterhausenBeteiligung bewirtschaftet der Agrarbetrieb ca. 257 ha sowie weitere Flächen in den umliegenden Gemarkungen. Zudem gibt es einige „Hobbylandwirte“ im Dorf, die in ihren Hofanlagen Kleintierhaltung betreiben. Die landwirtschaftlichen Flächen werden hauptsächlich zur Erzeugung von Futterkulturen, Marktfrüchten und Getreide genutzt. Sotterhausen frühzeitigehat einen eigenen Bauernverband mit 23 Mitgliedern. Ziel des Verbandes ist die Pflege der bäuerlichen Traditionen sowie der Bindung zu einstigen Lebensgrundlagen.

Die landwirtschaftlichen Nutzflächen der Gemarkung Wolferstedt werden von 11 LandwirtschaftsbetriebenExemplar (10 Haupt- und 1 Nebenerwerbslandwirt) bewirtschaftet.

Die Agrarproduktion Wolferstedt GmbH (Sitz in Oberheldrungen) betreibt landwirtschaftliche -grundstoffe und Großhandel für lebende Tiere. Die Landwirtschaftliche Produktiv- und Absatzgenossenschaft (LPAG) Wolferstedt verfügt für die Tierzucht (Schweine, Ferkel, Rinder und Kälber) über eine Genehmigung nach 4. BImSchV. Sie ist 2016 mit der Agrargenossenschaft Querfurt (AGQ) verschmolzen. Sie

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Weiterhin ist die BayWa AG Vertrieb Agrar Wolferstedt in Wolferstedt ansässig. Sie versorgt als größter Vollsortimenter Europas Landwirte mit sämtlichen Betriebsmitteln, Produkten und bietet einen umfassenden Beratungsservice an.

Zur Erhaltung und zur Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Tätigkeit in der Einheitsgemeinde Allstedt sollten folgende Ziele und Maßnahmen umgesetzt werden: - Förderung einer standortgerechten Nutzung der natürlichen Ressourcen und Nutzung der Potentiale der einheimischen Land- und Ernährungswirtschaft - Förderung einer vielfältigen Betriebsstruktur und Gewährleistung der Chancen- BauGB gleichheit 1

Bei der Ausweisung der Bauflächen in den ländlich geprägten Ortsteilen wurde darauf geachtet, dass der Dorfcharakter, die Identität der Orte und dieAbs. ortstypischen Nutzungen erhalten werden. 4 § Im Gebiet der Einheitsgemeinde ansässige Landwirtschaftliche Unternehmen: und 1 Ort Adresse Bemerkung Allstedt LandwirtschaftsbetriebAbs. Helmut Lohöfener 3 Schloss 10 § 06542 Allstedt nach Allstedt Erich Schlenstedt Mallerbach 1 06542 Allstedt

Beyernaumburg Obst- und Weingut Obst- und Weinanbau mit BeteiligungGoldschmidt Selbstvermarktung Liedersdorfer Straße 15 06542 Allstedt OT Beyernaumburg

frühzeitige Obsthof Franke Obstanbau Neue Straße 13 06542 Allstedt OT Beyernaumburg

Exemplar Obsthof Gerd Jentsch Obstanbau Steinberg 28 06542 Allstedt OT Beyernaumburg

Obstbau Martin Lorenz Obstanbau Riestedter Straße 6 06542 Allstedt

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OT Beyernaumburg

Obsthof Friedo Blume Obstanbau Sotterhäuser Straße 10 B 06542 Allstedt OT Beyernaumburg

Emseloh Landwirtschaftliche Sitz in Riestedt (Pflanzen – Dienstleistungsgesellschaft und Tierproduktion).BauGB Riestedt mbH & Co. KG 1 Einzingen Agrargenossenschaft „Am Tier- und Kyffhäuser“ eG Pflanzenproduktion, Einzingen-Riethnordhausen Ackerbau, Abs.Fleischerei, 4 Ederslebener Straße 181 Schlachten§

06528 Riethnordhausen Ställeund westlich Rinder/ Ortsteil Wallhausen 1südöstlich Schweine

Mail:[email protected] Abs. 3 Holdenstedt Landwirtschaftliche§ Pflanzenproduktion und Produktions- und Vertriebs Tierhaltung GmbH nach Gebrüder Nooren Schweinezucht Schweinehaltungs GmbH Dorfrain 4 06542 Allstedt OT Holdenstedt Beteiligung Pölsfeld Agrargenossenschaft Gonnatal- Leinetal e.G Linke Gasse 1 06526 Allstedt OT frühzeitige Holdenstedt

Sotterhausen Agrarbetrieb Tier- und Beyernaumburg e.G. Pflanzenproduktion Exemplar Sotterhausen 41 06542 Allstedt OT Sotterhausen

Sotterhausen Bioenergie Sotterhausen GmbH & Co.KG Sotterhausen 41 Liedersdorf AGROTeC GmbH Eher Gewerbebetrieb Landwirtschaftliche

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Geräte- und Anlagentechnik Hinter dem Dorf 18 A 06542 Allstedt OT Liedersdorf

Nienstedt AHVG mbh Bewirtschafter Stallanlage mit Sitz in Wallhausen. südlich von Nienstedt Nienstedt Agrarunternehmen e.g. Ackerbau und Tierzucht Dorfstraße 66 BauGB 06542 Nienstedt 1

Nienstedt Jochen Lehnhardt Ackerbau und Tierzucht Abs. Landwirtschaftsbetrieb 4 Dorfstr. 46 § 06542 Nienstedt und Niederröblingen Hofgut Niederröblingen 1 GmbH & Co. KG Allstedter Straße 23 06542 Allstedt Abs.OT 3 Niederröblingen §

Mittelhausen Agrargenossenschaft Mittelhausennach e.G. Dorfstraße 120 06542 Allstedt OT Mittelhausen

Beteiligung Katharinenrieth A. Loel Ackerbau Katharinenrieth 77, 06542 Allstedt OT Katharinenrieth frühzeitige Katharinenrieth Agrar GbR Beck Dorfstrasse 11 06542 Allstedt OT Katharinenrieth Exemplar Winkel Reinhard Voigt Hauptstraße 97 06542 Allstedt

Winkel Bernhard Stickel Am Pietschbach 16 06542 Allstedt

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Winkel Jürgen Tambach Winklische Hauptstraße2 06542 Allstedt OT Winkel Wolferstedt Landwirtschaftliche Genehmigung nach 4. Produktiv- und BImSchV Nr. 7.1.8.1. für Absatzgenossenschaft Schweinezucht Wolferstedt eG Nienstedter Straße 2 06542 Allstedt OT BauGB Wolferstedt 1 Tel 034652 617 Neu verschmolzen mit Agrargenossenschaft Abs. 4 Querfurt § Ahornstraße 27 06268 Querfurt und 1

Abs. Neben dem Ackerbau wird in der Einheitsgemeinde3 auch in einigen Ortsteilen Tierzucht betrieben. In der Regel handelt es sich§ um Standorte an denen bereits zu DDR-Zeiten Tierhaltung stattfand. Die Anlagen wurden weiter genutzt undnach teilweise erweitert. Eine Anpassung an den aktuellen Stand der Technik ist dabei Voraussetzung.

An folgenden Standorten finden sich Anlagen mit größeren Tierzahlen (einzelne kleine Anlagen mit bis zu 20 Tieren werden hier nicht aufgeführt).

Beteiligung ORT Betreiber Tierzahlen/Tierplätze Einzingen Agrargenossenschaft „Am 1160 Plätze für Milchkühe, Kyffhäuser“ eG Fersen, Kälber und Einzingen-Riethnordhausen Jungrinder frühzeitige Ederslebener Straße 181 Ställe westlich Rinder/ südöstlich Schweine 06528 Riethnordhausen Ortsteil Wallhausen Exemplar Telefon:34656 / 5570Fax:34656 / 55731E- Mail:[email protected]

Mittelhausen Agrargenossenschaft Mittelhausen e.G.

Sotterhausen Agrarbetrieb

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Beyernaumburg e.G. Sotterhausen 41 Holdenstedt Gebrüder Nooren Schweinehaltungs- GmbH Dorfstraße 4A 034659 60285 Wolferstedt Landwirtschaftliche Genehmigung nach 4. Produktiv- und BImSchV Nr. 7.1.8.1. für Absatzgenossenschaft Schweinezucht Wolferstedt eG BauGB Nienstedter Straße 2 1 06542 Allstedt OT Wolferstedt Tel 034652 617 Abs. 4 Neu verschmolzen mit § Agrargenossenschaft Querfurt und 1 Nienstedt AHVG mbh Bewirtschafter Stallanlage mit Sitz in Wallhausen. südlich von Nienstedt Nienstedt Agrarunternehmen e.g.Abs. Ackerbau und Tierzucht 3 Dorfstraße 66 § 06542 Nienstedt

nach Entwicklung Landwirtschaft

Die Landwirtschaft wird auch in Zukunft im Gebiet der Einheitsgemeinde einen hohen Stellenwert einnehmen. Der Großteil der Ortslagen Beteiligungist im FNP als Mischbauflächen ausgewiesen, was neben dem Wohnen sowohl Handwerk und Gewerbe aber auch landwirtschaftliche Nutzungen zulässt.

Damit wird auch hier die Zukunft der Landwirtschaft in den ländlichen Bereichen gesichert. frühzeitige In den vergangenen Jahren hat auch der beginnende Klimawandel Spuren in der Landwirtschaft hinter lassen. Die Auswirkungen zeigen Temperatur- und Niederschlagsänderungen und dabei immer mehr das Auftreten von Extremen (langeExemplar Hitzeperioden ohne Niederschläge und dann höhere Niederschlagsmengen in sehr kurzer Zeit). Auf diese sich entwickelnden Klimaänderungen muss die Landwirtschaft reagieren. Auswirkungen sind Einbußen bei der Ernte durch Zerstörung der Ackerfrüchte aber auch zunehmender Bodenerosion in sehr hängigen Bereichen. Diesen kann durch bestimmte Formen der Bodenbearbeitung vorgebeugt werden. Aber auch linienhafte Wind- und Erosionsschutzpflanzungen sind Schutzmaßnahmen.

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Im Flächennutzungsplan wurden diesbezüglich bisher keine Maßnahmen ausgewiesen, da hierfür die Landwirtschaftsunternehmen in ihrem eigenen Interesse federführend sein sollten.

9.2.2 Flurneuordnung

Im Gemeindegebiet gab und gibt es zahlreiche Flurneuordnungs- und Flurbereinigungsverfahren. Im Zuge von Ortsumgehungen und dem Autobahnbau (A38) mussten Verfahren zur Neuregelung von Zuwegungen und Flächenzuweisungen erfolgen. BauGB Durch den Neubau der vorgenannten Verkehrswege wurden zahlreiche 1ländliche Grundstücke in Anspruch genommen. Durch die Umstrukturierung der Verkehrswege und die zugehörigen Ausgleichsmaßnahmen entstandenen kleine,Abs. verstreute Flächen (zersplitterter Grundbesitz). Im Ergebnis entstanden4 dadurch unwirtschaftliche Grundstücksformen- und -größen. Das vorhandene§ Wegenetz wurde zudem stark beeinträchtigt. Im Zuge der Flurbereinigungsverfahren wurden die Flächenund zu größeren und damit effektiver nutzbaren Flächen zusammengefasst. Zudem1 wurde das zerschnittene Wege- und Gewässernetz neu geplant und hergestellt. Abs. Im Zuge der Verfahren in der Einheitsgemeinde 3Allstedt erfolgte bereits ein Ausbau der ländlichen Wege mit unterschiedlichem§ Ausbaugrad. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zum Straßenbau und im Rahmen der Flurbereinigung wurden in zahlreicher Form im Gemeindegebiet realisiert.nach Diese Maßnahmen wurden (soweit Kenntnisse über die Maßnahmen vorliegen) nachrichtlich auf der Planzeichnung dargestellt.

Folgende Flurbereinigungsverfahren wurden in der Einheitsgemeinde durchgeführt: - Flurbereinigungsverfahren Niederröblingen A38, Verf.- Nr. 61-7 SGH 013 - FlurbereinigungsverfahrenBeteiligung Mittelhausen A38, Verf.- Nr. 61-7 SGH 014 - Pölsfeld Feldlage AZ 611-46-MSH 235

Aktuell bedarf es keiner weiteren Bodenordnungs- bzw. Flurbereinigungsverfahren.

Flurbereinigungsverfahrenfrühzeitige

Flurbereinigungsverfahren bzw. Bodenordnungsverfahren können Auswirkungen auf die Flächennutzungsplanung haben. Das betrifft zum Beispiel Maßnahmenflächen für Anpflanzungen, die gemäß landschaftspflegerischen Begleitplänen festgelegt sind oderExemplar nach Realisierung als Grün- oder Waldflächen im Flächennutzungsplan darzustellen sind.

Flurbereinigungsverfahren A 38 Im Zuge des Autobahnneubaus der A 38 wurde in den betroffenen Gemarkungen ein Flurneuordnungs- bzw. Flurbereinigungsverfahren geführt. Diese sind fast abgeschlossen und betrafen die Gemarkungen Niederröblingen, Einzigen, Nienstedt, Mittelhausen, Einsdorf.

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Das Flurbereinigungsverfahren Niederröblingen (A38) wurde durch die obere Flurbereinigungsbehörde am 28.07.2003 (Verf. Nr. 611 41 SGH 070 genehmigt. 2006 erfolgte eine 1. Änderung zum Wege- und Gewässerplan (Verf. Nr. 61-7 SGH 013) Im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens werden/ wurden 10 Wege gebaut 20 Landschaftspflegerische Maßnahmen bzw. Rückbau von Verkehrsflächen umgesetzt. Die Wegebaumaßnahmen dienen der Sicherung der Erreichbarkeit der landwirtschaftlichen Flächen. Der Ausbau der Wege erfolgte fast ausschließlich als Betonspurbahn um eine Nachhaltigkeit zu sichern und dem Ziel eines geringen Unterhaltungsaufwandes. BauGB Die Landschaftspflegerischen Maßnahmen wurden auf der Planzeichnung 1 nachrichtlich übernommen (F+ Lxx).

Gemarkung Allstedt (FL01; FL04; FL22 +23; FL32 – Hecke (400 x 7,5m); A13;Abs. FL28 – Feldgehölz mit Sukzession; L18) 4 § Gemarkung Niederröblingen (L02; A6; AE9; L34 - – wegbegleitende Obstbaumreihe; und L35 – wegbegleitende Obstbaumreihe; L27 – Feldgehölz mit1 Sukzession; L16a – Baumreihe; E2; L29 – wegbegleitende Obstbaumreihe; L03) Abs. Gemarkung Nienstedt/ Gemarkung Einzingen (A/E4;3 A/E8; A10; A11; A6; A14; A15; E1; A/E10; L02; L18; L19; L20 §

Flurbereinigungsverfahren Mittelhausen (A38)nach Verf. Nr. 611-41 SGH 092 genehmigt 02.12.2002 1. Änderung Verf.Nr. 61 – 7 SGH 014 (2007) Gemarkung Mittelhausen Einsdorf (A16; A19; A/E19; A20; A/E21; A24; A27; A29; A31; L01 –verschobene Maßnahme A 16 des UT L02 – Verschobene Maßnahme A26 und 960m² der A 28 L03 – 200 m der verschobenenBeteiligung Maßnahme A 32 L11 – Aufforstung L12 - Feldgehölz mit Sukzession L13 - Feldgehölz mit Sukzession L14 – 3reihige Hecke L15 – 4reihigefrühzeitige Hecke L16 – 5reihige Hecke L17 – 4 reihige Hecke L18 - Sukzessionsfläche L21 – Feldgehölz mit Sukzession L22Exemplar – Feldgehölz mit Sukzession L23 – Obstbaumreihe)

Flurbereinigungsverfahren Pölsfeld Feldlage AZ 611-46-MSH 235

9.2.3 Forstwirtschaft

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Der Waldanteil in der Einheitsgemeinde beträgt ca. 3900 ha. Dies sind ca. 26 % der Gesamtfläche. Der Wald besteht vorwiegend aus Eichen- und Buchenwälder. Dies entspricht annähernd den natürlichen Waldgesellschaften. Bei den Nadelgehölzen dominiert die Fichte, die eigentlich untypisch für das Gebiet ist. Fast ein Drittel des gesamten Gemarkungsgebietes ist von Nadel-, Laub – und Mischwäldern bedeckt. Die Bewahrung und der Schutz von Umwelt und Natur sind hier deshalb grundlegend wichtig. Die bewaldeten Flächen besitzen Erholungs-, Erosionsschutz- und Klimaschutzfunktion sowie Funktionen für den Wasserhaushalt. Um diese Funktionen nicht zu gefährden, muss in den Wäldern ein sorgsamer Umgang mit den natürlichen Ressourcen BauGB gepflegt werden. Grundsätzlich sind die vorhandenen Waldflächen zu erhalten.1 Die Planung von Aufforstungsmaßnahmen ist mit der zuständigen Forstbehörde abzustimmen. Nach §9 Landeswaldgesetz bedürfen Erstaufforstungen der Genehmigung der Forstbehörde. Abs. 4 In der Einheitsgemeinde gibt es große zusammenhängende Waldflächen§ südlich von Allstedt und Winkel, die zum Ziegelrodaer Forst gehören. Weiter Fläche gibt es und im Norden, nördlich von Pölsfeld, Emseloh und Beyernaumburg.1 Alle anderen Gemeindeteile werden außerhalb der Ortslagen vorwiegend durch landwirtschaftliche Nutzungen gekennzeichnet. Abs. Im Gebiet der Stadt Allstedt sind größere zusammenhängende3 Waldflächen, mit einer Gesamtfläche von ca. 1.642,06 ha, vorhanden.§ Die Flächen sind in zwei Reviere zu unterteilen: Revier Hohelinde 309,78 ha nach Revier Allstedt 1.332,28 ha

Lt. BP Nr. 5 Solarpark Allstedter Heide – Plangebiet 1 – Fläche für Wald - 37.9 ha Lt. BP Nr. 6 Solarpark Allstedter Heide – Plangebiet 1 – Fläche für Wald geplant - 10,3 ha Der Einheitsgemeinde gehörenBeteiligung ca. 340 ha.

Hohe Waldanteile befinden sich zudem, nördlich von Emseloh, um die Ortslage Beyernaumburg bzw. Othal. Im Gemeindegebiet von Beyernaumburg beträgt der Waldanteil ca. 350 ha. Die dominierende Baumart ist die Traubeneiche. Die Fichte ist hier als standortfremdfrühzeitige anzusehen und wird zukünftig in ihren Anteilen zugunsten von Laubmischbestockungen weiter zurückgedrängt. Zuständiges Forstamt ist das staatliche Forstamt Pölsfeld mit Sitz in Obersdorf. Große Teile des Waldes befinden sich im Privatbesitz und werden durch einen in Klosterrode ansässigen Land- und Forstwirtschaftsbetrieb bewirtschaftet. Exemplar In der Gemarkung Katharinenrieth sind keine Waldflächen vorhanden, die Aufforstung von Waldflächen ist nicht geplant.

In der Gemarkung Sotterhausen befinden sich ebenfalls keinerlei Waldflächen.

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In Pölsfeld überwiegen Laubmischwälder bestehend aus Rotbuchen, Traubeneichen und Hainbuchen. Vereinzelte Standorte sind mit einem Erlen-Eschen-Bachrinnenwald (am Oberlauf des Pölsfelder Graben) bzw. mit Fichten vorhanden.

In der Gemarkung Wolferstedt spielt die Forstwirtschaft eine eher untergeordnete Rolle. Die Waldflächen betragen ca. 66 ha, welche im Zuständigkeitsbereich des Forstamtes Ziegelroda liegen. Die Gemeinde Wolferstedt ist Besitzer von ca. 58,2 ha der gesamten Waldfläche.

Die Wälder der Einheitsgemeinde Allstedt wurden bis zum 19. Jahrhundert intensiv BauGB und vielfältig genutzt. Insbesondere der Bergbau und die damit in Verbindung1 stehende Hüttenindustrie verbrauchten enorme Mengen an Holz und Holzkohle. Selbst kleinste Holzsortimente und Stubben wurden dafür verwendet. Die vorherrschende Bewirtschaftungsform waren der Nieder- undAbs. Mittelwald. Daneben wurde der Wald landwirtschaftlich genutzt, z. B. als4 Weideland – im gesamten Gebiet war Waldweide mit Rindern üblich. Das Laub §wurde als Futter und Einstreu für die Stallungen gesammelt, und die im Wald wachsenden Gräser wurden als Futter gerupft bzw. gesichelt. Während dieser Nutzungund hatte der Wald ein anderes Aussehen als heute. Er war ein reiner Laubwald,1 der im Vergleich zu heute wesentlich vorratsärmer war. Nur wenige Bäume ließ man 80 Jahre und älter werden, weil sie für die HüttenindustrieAbs. benötigt wurden. 3 Zeitgleich mit dem Wandel der Landwirtschaft§ im 19. Jahrhundert vollzogen sich auch in der Waldbewirtschaftung weitreichende Veränderungen. Die landwirtschaftlichen Nutzungen wurdennach sc hrittweise beendet; es erfolgte der Übergang von der Mittelwald- zur Hochwaldbewirtschaftung. Hinzu kam ein verstärkter Anbau von Nadelbäumen, insbesondere der Fichte.

Auch die Waldflächen spielen beim Biotopverbund eine wichtige Rolle. Sie können einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der ökologischen Bedingungen leisten. Dafür eignen sich MaßnahmenBeteiligung wie z.B.: - der Erhalt von Tot – und Altholz innerhalb der Waldflächen - die Entwicklung gestufter Waldränder als Übergangszone zur Agrarlandschaft - die langfristige Optimierung der Baumartenzusammensetzung und der Struktur - die Schaffung mehrschichtiger, stärker differenzierter Waldflächen frühzeitige Entwicklung Ca. 9 ha Waldfläche sind neu im Bereich Allstedter Flugplatz – lt. 2. Änd. FNP geplant. So wie in der Landwirtschaft, machen sich auch in der Forstwirtschaft die Anzeichen desExemplar Klimawandels bemerkbar. Veränderungen des Temperaturregimes und des Wasserhaushaltes bedingen Änderungen von Verbreitungsschwerpunkten spezieller Pflanzen- und Tierarten, letztlich der Artenzusammensetzung ganzer Ökosysteme. Bisherige Verbreitungsgebiete bestimmter Pflanzen- und Tierarten beginnen sich zu ändern. Die Bäume werden zunehmend Trockenstress ausgesetzt. Dabei gilt akuter Wassermangel im Frühjahr als Auslöser für komplexe Waldkrankheiten wie das Tannen – und Eichensterben.

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Chronischer Wassermangel führt zur Schwächung und damit zur Anfälligkeit auch gegenüber Schädlingsbefall. Speziell gibt es seit Jahren Probleme mit Eichenschadorganismen. Diese mögen es warm und trocken und haben somit in den letzten Jahren ideale Verhältnisse vorgefunden. (Waldwissen.net.) Die Bäume regieren weiter mit verfrühtem Laubabfall und Früchte reifen ggf. nicht aus.

Hier werden in Zukunft neue Anforderungen an die Waldbewirtschaftung und das Herkunftsmaterial gestellt. BauGB 1 Große Teile des Waldgebietes stehen durch Schutzgebietsausweisungen im Sinne des Naturschutzrechtes unter Schutz. Somit sind Waldbewirtschaftung und Naturschutz unter einen Hut zu bringen, was nicht immer leicht ist. Abs. 4 § 9.2.4 Touristische Entwicklung und 1 Die Einheitsgemeinde Stadt Allstedt, als südöstlichster Teil des Kreises Mansfeld - Südharz bietet eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten und Ausflugsmöglichkeiten in der unmittelbaren Umgebung. Das Gebiet zählt Abs.zum Kernbereich der deutschen 3 Geschichte. Im Mittelalter weilten hier zahlreiche§ deutsche Kaiser und Könige. Noch heute lädt die Königspfalz Burg und Schloss Allstedt zum Besuch ein (siehe dazu auch Pkt. 6.3.6 Kulturelle Einrichtungen). Die Pfalz ist Station auf der „Straße der Romanik“(Touristenroute, die zu Schlössern,nach Burgen und Klöstern in ganz Sachsen – Anhalt führt). Weiterhin können Besucher in der Einheitsgemeinde Allstedt auf den Spuren „großer deutscher Persönlichkeiten“ wandeln, darunter Wirkungsstätten von Thomas Müntzer und Johann Wolfgang von Goethe.

Die Region hat sich in denBeteiligung letzten Jahren zunehmend als Reiseziel entwickelt. Dabei spricht das Angebot sowohl hinsichtlich der Sehenswürdigkeiten als auch hinsichtlich der Natur und Landschaft eine Zielgruppe an, die insbesondere auf dem deutschen Reisemarkt stetig an Bedeutung gewinnt: Reisende der Altersschicht von 50 bis 70 Jahren. Diese Zielgruppe besteht zumeist aus Kulturreisenden. Bei der sich abzeichnenden Bevölkerungs-entwicklung wird die Altersgruppe der Ruheständler und Jungseniorenfrühzeitige weiterhin an Zuwachs gewinnen. Aus diesem Grund sind die touristischen Angebote der Einheitsgemeinde Stadt Allstedt weiterhin auf diese Altersschicht auszurichten und weiter zu entwickeln. Einige grundlegende Aspekte des Reiseverhaltens v.g. Zielgruppe sind u.a.: Exemplar- Ältere Reisende haben eine hohe Kaufkraft - Die Serviceorientierung nimmt zu und damit die Nachfrage nach Hotels als Unterkunftsform - Wellness und Gesundheitsangebote erfahren eine stärkere Nachfrage Die genannten Aspekte sollten in der Region bei zukünftigen Planungen und touristischen Ausrichtungen Beachtung finden.

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Darüber hinaus bietet das Kulturangebot der Region Chancen für den Tagestourismus z.B. für den Besuch von kulturellen Einrichtungen oder für sportliche Aktivitäten in der Natur. Deshalb bilden diejenigen Touristen eine Zielgruppe, die neben sportlichen Aktivitäten wie z.B. Wandern oder Radfahren gleichzeitig Natur und Kultur der Region erleben wollen. Es gibt 4 Rad-Erlebnistouren im Landreis Mansfeld Südharz. Die Tour 4 Straße der Romanik führt durch die Einheitsgemeinde Allstedt. Das naturräumliche und landschaftliche Bild ist im Gebiet sehr abwechslungsreich. Tiefe Wälder wechseln mit offener, weiter Landschaft. Im Hinblick auf den sog. Naturtourismus stellt der Naturpark einen Anziehungspunkt für naturinteressierte BauGB Touristen dar, die möglichst ursprüngliche, unberührte Natur suchen. Häufig1 sind Naturreisen mit einer gemäßigten, sportlichen Aktivität wie Wandern oder Radfahren verbunden. Abs. Zudem bildet die Helme, als durchquerender Fluss des Gebietes,4 eine gute Grundlage für die Entwicklung von zukünftigen Tourismusangeboten§ entlang der Flusslandschaft. So könnte beispielsweise die Landschaft durch Rad- und und Wanderwege entlang der Helme erlebbar gemacht werden.1 Die Helme verbindet nicht nur die Naturräume, sondern besitzt auch das Potential zur Entwicklung eines sanften Tourismus im Gebiet. Abs. Die Südharzer Karstlandschaft dagegen, ist immer3 noch ein „Geheimtipp“ für Touristen. Dabei hat das Gebiet alles zu bieten,§ was Wanderurlauber, Naturliebhaber, Familien oder Kunst- und Geschichtsinteressierte sich für einen Urlaub wünschen. Ganz im Osten des Biosphärenreservatesnach „Südharzer Karstlandschaft“ liegt die Gemeinde Pölsfeld, die Teil der Einheitsgemeinde Allstedt ist. Die Umgebung des Ortes erhält einen besonderen Naturcharakter durch zahlreiche kleine Bergbauhalden, die von dem einstmals bedeutenden Bergbau der Region künden. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Natur die kleinen Halden (meist ehem. „Familienhalden“) mit Bäumen zurückerobert, wodurch wertvolle Biotope entstanden sind. Durch dasBeteiligung Biosphärenreservat führen einige Wanderwege, wie der insgesamt 250 km lange Karstwanderweg, der sich im Osten des Karstes bis nach Pölsfeld hin erstreckt. Für die gastronomische Versorgung entlang des Wanderweges sorgen die sog. „Biosphärenwirte“ (z.B. Gaststätte „Am Sportplatz“ in Pölsfeld), die regionaltypische Gerichte anbieten. Für einen längeren Aufenthalt bieten Hotels und Pensionen Übernachtungsmöglichkeitenfrühzeitige an (z.B. in Beyernaumburg und Pölsfeld). Seit 2011 bieten zudem zertifizierte Natur- und Landschaftsführer geführte Wanderungen durch das Gebiet an. Ebenso stehen Mitarbeiter der Biosphären- reservatsverwaltung für thematische Führungen zur Verfügung. Für interessierte Natururlauber sollte die „Karstlandschaft“ in zukünftigen Tourismusplanungen noch besserExemplar erschlossen werden. In zukünftigen Planungen sollte dieser Sachverhalt Beachtung finden.

Mit ihrem besonderen landschaftlichen und kulturellen Potential verfügt die Region um Pölsfeld über eine hohe Attraktivität als künftiges Fremdenverkehrsgebiet. Die landschaftliche Ausstattung der Region ist Grundlage für breitgestreute touristische Aktivitätsmöglichkeiten.

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Neben der einzigartigen Karstlandschaft können auch zahlreiche bauliche Sehenswürdigkeiten der Region besucht werden:

Wie die zahlreichen Ortskirchen, die auf den Wohlstand durch den Bergbau hindeuten:

Wigbertikirche - im Sprachgebrauch „Allstedter Dom“ Die Wigberti-Kirche in Allstedt gehört zu den ältesten Bauwerken der geschichtsträchtigen "Goldenen Aue". Der heilige Wigbertus, dem sie geweiht war, war ein Missionar der Thüringer in der Zeit des Bonifatius. An der Stelle der alten BauGB Holzkirche aus der Gründungszeit steht heute ein fester Steinbau mit gepaarten1 Rundbogenfenstern. 979 erwarb Otto II. die Kirche durch Tausch und gab sie an das Kloster Memleben. Als dieses nebst seinen Besitzungen 1015 durch Heinrich II. dem Abs.Kloster Hersfeld überwiesen wurde, kam auch die Wigberti-Kirche an den früheren4 Besitzer zurück und wurde um 1200 in Steinmauerwerk §neu ausgeführt. 1282 kam die Kirche an das Kloster Walkenried und verblieb in dessen Besitz bis zur und Reformation. Der spätgotische Chor wurde vermutlich im1 späten 18. oder frühen 19. Jahrhundert durch den Einbau von drei Wohnungsgeschossen zu Armenwohnungen umgebaut. Bis zu einem Brand in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts waren diese Räume teilweise Abs.noch bewohnt. Das Langhaus ist nur noch in den Außenmauern3 vorhanden. Am besten erhalten ist der in drei Geschossen ohne Gesimse aufgeführte§ romanische Turm (um 1200). In den 50er bis 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde dieser als Müntzer-Gedenkstätte zeitweilig museal genutzt und ist dahernach noch in relativ gutem baulichem Zustand. Die Kirche ist als geschichtlich und architektonisch wertvoll einzustufen. Ihre Erhaltung als Denkmal ist für das Stadtbild von Allstedt unverzichtbar.

St. Johanneskirche Sehenswert ist auch der Barockbau der St. Johanneskirche in Allstedt. Hinter dem weiten Altarraum erhebt sichBeteiligung ein prunkvo ller Kanzelaufbau mit reichen Früchten und Blumengewinden, schlanken Säulen mit reichen Kapitellen, überwölbt von den zierlichen Maßwerk einer fein gegliederten Kassettendecke. Die Gemälde der Allstedter Kirchenräte und Superintendenten schmücken den weiten Raum. Im Jahr 1523 wurde Thomas Münzer an der Johanniskirche Pastor. Hier heiratete er die ehemaligefrühzeitige Nonne Ottilie von Gersen. Noch vor Luther hielt er die Messe in deutscher Sprache und lockte tausende Bauern und Bergknappen nach Allstedt.

Kirche St. Urban Die Kirche St. Urban in Beyernaumburg, die im 13. Jahrhundert südlich der SchlossanlageExemplar errichtet wurde, ist eine einschiffige Kreuzkirche. Unter dem Chorraum befindet sich die Gruft des Geschlechts derer von der Asseburg. Bemerkenswert ist auch der Schnitzaltar im spätgotischen Stil.

Kirche St. Marien Die Kirche St. Marien in Emseloh wurde um 1220 auf Geheiß des Abtes des Klosters Kaltenborn im Stil der Spätromanik errichtet. Eine deutliche Erweiterung des Gotteshauses und dessen Umbau im spätgotischen Stil erfolgten im Jahr 1517. Die

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Marienkirche erhielt seinerzeit im Wesentlichen ihre noch in unseren Tagen sichtbare äußere Gestalt. Umfangreiche Sanierungsarbeiten am Kirchturm und am Dach des Kirchenschiffes fanden in den 1990er Jahren statt.

Kirche St. Marien Das im Mittelalter errichtete Gotteshaus in Pölsfeld wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Stil des Barock umgestaltet. In den Jahren 2008 und 2009 erfolgte eine umfangreiche Restaurierung des Gebäudes.

Weitere bedeutende Sehenswürdigkeiten der Region sind z.B. (siehe auch Pkt. 6.3.6 BauGB Kulturelle Einrichtungen): 1

Burg und Schloss Allstedt Inmitten einer uralten Kulturlandschaft - umgeben von Kyffhäuser, HarzAbs. und Goldener Aue - liegt auf einem Bergrücken hoch über dem gleichnamigen4 Städtchen das Schloss Allstedt. § Die Burg wurde erstmals im 9. Jahrhundert als " Alstediburg " erwähnt. und Zur Zeit der Karolinger, unter Karl dem Großen, war Allstedt1 eine Hauptburg innerhalb des Burgensystems an Saale und Unstrut. Allstedt war zu jener Zeit Aufenthaltsort nahezu aller deutschen Könige und Kaiser. Mehrere große Reichstage und Fürstenversammlungen fanden hier statt, die letzte Abs.unter dem Staufer Kaiser Friedrich I. Barbarossa im Jahre 1188. Seit 1180 war Allstedt3 im Besitz der Landgrafen von Thüringen, später ging es an die Wettiner über.§ Es folgte ein häufiger Wechsel von Lehensträgern und Pfandbesitzern. Zwischen 1369 und 1496 wurde Allstedt,nach als Residenz der Edelherren von Querfurt, ausgebaut. In dieser Zeit entstand die Kernburg als Dreiflügelanlage mit der Schildmauer als vierter Begrenzung. Der Grundriss, der noch heute gut erhaltenen Burganlage, war damit vorgegeben. Zwischen 1496 - 1525 ging die Burg Allstedt in den Besitz Kursachsens über. Ein Höhepunkt dieser Zeit war für Allstedt und das Schloss das Wirken Thomas Müntzers, der am 13.07.1524 seine Beteiligungberühmte Fürstenpredigt vor den sächsischen Regenten hielt. Das Leben und Wirken Thomas Müntzers wird im Schloss mit einer ständigen umfassenden Ausstellung gewürdigt. In den Folgejahren vollzog sich der Wandel der Burg zu einem Barockschloss. In der Zeit von 1741 bis 1918 zum Großherzogtum Sachsen - Weimar - Eisenach gehörend, erfolgtefrühzeitige der Ausbau des Südschlosses. Es diente vorwiegend als Jagdschloss für die damaligen Herzöge. Aus dieser Zeit sind auch mehrere Aufenthalte von Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe auf Schloss Allstedt bekannt.

AufExemplar Burg und Schloss Allstedt laden Museumsbereiche und Ausstellungen zum Besuch ein: -Denkmalpflege und Baugeschichte -spätgotische Burgküche mit einem der größten Kaminschlote im europäischen Burgenbau (Kaminschlot 19 m hoch, Herdstelle von 5 mal 5 Metern) -spätgotische Hofstube, authentischer Ort der berühmten Fürstenpredigt von Thomas Müntzer (Am 13. Juli 1524 hielt er die „Fürstenpredigt zu Allstedt“ vor dem späteren Kurfürst Johann dem Beständigen und dessen Sohn Johann Friedrich I. Darin forderte

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 121 er die ernestinischen Fürsten auf, der Sache der Reformation keinen Widerstand zu leisten, und griff zugleich die sozialen Missstände scharf an) -Ausstellung zum Wirken Johann Wolfgang von Goethes in Allstedt barocke Interieur-Räume -bedeutende Eisenkunstgussausstellung aus Mägdesprung/Harz -Ausstellung über Allstedt (Siedlung – Pfalz – Stadt) -Thomas-Müntzer-Ausstellung -barocke Schlosskapelle Sowie einige Wechselausstellungen

BauGB Die Anlage beherbergt heute zudem ein Schlosscafé. 1 Die gesamte Schlossanlage ist trotz vieler Veränderungen klar gegliedert. Es besteht aus dem sogenannten vorderen Schloss, die innere Vorburg, die Kernburg und die äußere Vorburg. Der Besucher betritt die Vorburg, indem er durch einenAbs. gotischen Torturm hindurchgeht. Daran schließt sich ein fünfeckiger Hof4 an, der von Wohngebäuden umgeben ist. Über eine Brücke betritt man dann§ den Bereich der Kernburg. Der Hof der Kernburg hat an drei Seiten ebenfalls Wohnbauten. Besonders und sehenswert sind in den Räumen des Obergeschosses der1 Kernburg die barocken Stuckdecken und Deckenmalereien.

Die Kernburg war 1989 als Museum und kulturellesAbs. Zentrum übergeben worden. Heute finden hier viele Kulturveranstaltungen3 vor historischer Kulisse statt. Beispielsweise treten Chöre (Allstedter Burgsingen)§ und Musikgruppen auf. Das Bauwerk ist eine Station der „Straße der Romanik“, die hier das Gebiet der früheren Königshöfe und Kaiserpfalzen berührt.nach

Rathaus Allstedt Baulich interessant ist zudem das alte Rathaus mit gotischem Treppengiebel. Das Allstedter Wappen über den Türen zeigt neben dem wilden Mann als Schildhalter in den Wappenbildern die wechselnde Zugehörigkeit der Stadt an: der Adler, den alten Domanialbesitz desBeteiligung Reiches, die roten Kurschwerter die Zugehörigkeit zu Sachsen. Das Wappen würdigt das Geschlecht der wettinischen Ernestiner und die Verbundenheit der Stadt Allstedt. Weiterhin beachtenswert ist im Inneren das Holzschnitzwerk des Sitzungssaales.

Stadtmühle Allstedtfrühzeitige Die historische Stadtmühle liegt im Zentrum von Allstedt. Sie gehört zu einem unter Denkmalschutz stehenden Naturstein / Fachwerk Ensemble aus dem 17. / 18. Jahrhundert. 1995 erwarb die Familie Bruns das Mühlenensemble, welches sich in einem sehr desolatenExemplar Zustand befand. Mit Hilfe des Mühlenvereins Stadtmühle Allstedt e.V. begannen 1996 die umfangreichen Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten in und an der Mühle. Infolge des seit 1970 nicht mehr funktionsfähigen Mühlengrabens verfiel die Mechanik der Wasserkraftanlage. Erst mit der Wiederherstellung des Mühlengrabens und dem Neubau des Wasserrades wurde wieder die Möglichkeit geschaffen, die Kornmühle ihrer Bestimmung zu übergeben und zusätzlich durch Wasserkraft Energie zu erzeugen.

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Nach einem aufwendigen Genehmigungsverfahren bekam 1999 der Mühlenverein die Wasserrechte zugesprochen. Die Allstedter Stadtmühle wird als Ort für kulturelle und gesellige Aktivitäten genutzt z.B. Allstedter Mühlentag oder zum Tag des Offenen Denkmals. Darüber hinaus finden unter dem Motto -Kunst in der Mühle- mehrere Kulturveranstaltungen statt. Hierzu zählen Ausstellungen, Lesungen, Theater, Musikveranstaltungen etc. Weiterhin finden Kurse, Workshops, Gruppenveranstaltungen und Projekttage zu den unterschiedlichsten Themen im traditionellen Handwerk (Wollverarbeitung, Papierschöpfen etc.) und im historischen Bauhandwerk (Techniken der BauGB Holzverarbeitung, des Lehmbaus u.v.m.) 1 statt. Hier haben Interessierte jeden Alters die Möglichkeit, handwerkliche Techniken zu erlernen und auszuprobieren, wobei der Wert von ökologischen Rohstoffen vermittelt wird. Abs. Zudem werden Führungen durch die alte Wassermühle angeboten.4 § Schloss Beyernaumburg und 1

Abs. 3 §

nach

Die Burg – bzw. Schlossanlage liegt am Südwesthang des Höhenrückens der Horl und erhebt sich weithin sichtbar über den Ort. Die ausgedehnte Schlossanlage ist karolingischen Ursprungs. SieBeteiligung war einst Reichsburg, die strategische Aufgaben erfüllte und diente als Schutz gegen andere eindringende Germanenstämme. Aus dem 12. Jahrhundert erhalten geblieben sind Teile der Vorburg und der Bergfried. Die Wirtschaftsgebäude und das Torhaus wurden im 16./17. Jahrhundert neu errichtet. Das Oberschloss entstand in seiner heutigen Form im 18. Jahrhundert. Die 300 ha große Parkanlage des Schlosses wurde 1864 von Eduard Petzold, einem Schüler Hermannfrühzeitige von Pückler, neu gestaltet. In der Ortslage existieren zudem sehenswerte Fachwerkgebäude.

Rittergut „Kaltenborn“ Emseloh SüdwestlichExemplar von Emseloh lag einst der Hof Kaltenborn. Die letzte Besitzerin des Hofes war Kunigunde, Tochter Ludwig des Springers und Gemahlin des sächsischen Grafen Wichmann. Sie verstarb kinderlos. Ihr Mann schenkte diesen Hof dem Halberstädter Domstift. Um 1120 wurde auf dem Hof Kaltenborn ein Kloster mit gleich lautendem Namen gegründet. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Kloster so mächtig, dass im Volksmund wundersame Geschichten und Sagen umgingen. Das Kloster verfügte über eine Klosterschule und ein eigenes Hospital. Im nahe gelegenen Ort Emseloh ließ der Abt des Klosters die Kirche St. Marien bauen. Mit Einführung der Reformation 1539 wurde das Kloster Kaltenborn aufgelöst und der Besitz dem Amt Sangerhausen

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 123 zugeschlagen. Später ging aus Teilen des einstigen Klosterbesitzes das Rittergut Kaltenborn hervor. Das Wohnhaus mit seinen umfangreichen Wirtschaftsgebäuden wurde nicht auf dem Gelände des Klosterareals errichtet, sondern unmittelbar an der Handelsstraße und dem Ort Emseloh. Nachdem das Hauptgebäude 1754 den Flammen zum Opfer fiel, wurde es von italienischen Baumeistern neu gebaut. Die schönen Stuckornamente, die heute die Zimmerdecke schmücken, stammen aus dieser Zeit. 1945 wurde der Besitz des Rittergutes "Kaltenborn" enteignet und die dazugehörenden Ländereien im Zuge der Bodenreform an landlose Bauern und Umsiedler aufgeteilt. BauGB 1 Bockwindmühle Pölsfeld In Pölsfeld befindet sich die letzte erhaltende Bockwindmühle des östlichen Harzes. Die Inneneinrichtung ist noch komplett erhalten und betriebsfähig aberAbs. äußerlich ist das Bauwerk in einem bedauernswerten Zustand. Das Rutenkreuz4 ist entzwei. Doch seit Mitte 2012 wird in Sachen Erhalt des Pölsfelder Wahrzeichens§ etwas unternommen. Zusammen mit dem Besitzer wurde begonnen, das historische und Bauwerk zu sanieren. Ein erster Bauabschnitt war die Erneuerung1 des Daches. Die Mühle war in der Vergangenheit ein vielbesuchter Ort für Besucher.

In ca. 2 km Entfernung in östlicher Richtung von PölsfeldAbs. können u.a. Überreste der dort gelegenen Wallanlage „Annaröder Schlösschen“3 (kleiner viereckiger Wall mit vorgelegtem Graben) besichtigt werden. §

Die Einheitsgemeinde Stadt Allstedt besitztnach gutes Potenzial für die Weiterentwicklung von „sanften Tourismuskonzepten“: die fruchtbare Ebene der goldenen Aue mit ihren Feldern und Wiesen, die bewaldeten Hügel des Harzvorlandes, die steilen Hänge im Südharz und die seltene Landschaftsstruktur des Gipskarstes sind Vielfalt und harmonisches Ganzes zugleich. Zukünftiges Verbesserungspotenzial besteht in der Vernetzung von Wanderwegen und Radwandertouren sowieBeteiligung des dafür erforderlichen Beschilderungssystems. Zukünftig sollte der Bekanntheitsgrad der Region im Hinblick auf den Tourismus weiter erhöht werden. Mit Hilfe von Marketingkonzepten und Tourismuswerbung (Kultur und Tourismus) sollten mehr Besucher auf die Region aufmerksam gemacht werden. Dabei sollte die Konzentration auf ausgewählte, exponierte Tourismusbereiche gerichtet werden.frühzeitige Die vorhandenen kulturellen und touristischen Möglichkeiten sollen dabei möglichst gemeinsam präsentiert werden. Eine Kooperation der Objekte untereinander wird dazu führen, dass der Tourismus der Region stärker profitiert. Zudem könnten Kontinuierliche Veranstaltungen dazu genutzt werden, die Sehenswürdigkeiten und Objekte zu beleben. UmExemplar eine nachhaltige Wirkung für die Region zu erzielen, müssen die unterschiedlichen touristischen Angebote eng verzahnt werden und sich gegenseitig ergänzen. Dabei sollte auch viel Wert auf die Zusammenarbeit mit den Vertretern der regionalen Gastronomie und Hotellerie gelegt werden, um den Fremdenverkehr als eine Form umweltverträglicher Naturnutzung zu fördern.

In den kleineren Ortsteilen der Einheitsgemeinde Allstedt spielt der Tourismus bisher kaum eine Rolle.

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Für die zukünftige Tourismusplanung sind zudem die Festlegungen in den Raumordnungsplänen von besonderer Bedeutung. Das Gesetz über den Landesentwicklungsplan des Landes Sachsen- Anhalt vom 23.04.2015 beinhaltet unter § 4 die wichtigsten Grundsätze für den Bereich „Erholung, Freizeit und Tourismus“. Der Regionale Entwicklungsplan für die Planungsregion Harz (Fassung 09.03.2009) bringt unter Pkt. 5.17 zum Ausdruck “… Schwerpunkte für den Erholungstourismus …ist das Harzvorland…“ Zudem soll der Kulturtourismus in Sachsen- Anhalt, als Kernland der deutschen Geschichte mit Baudenkmälern von herausragender Bedeutung BauGB gestärkt werden. Schwerpunkte für den Kulturtourismus sind dabei u.a. „Die1 Straße der Romanik … sowie … Die Stätten der Reformation…“ Als „Vorsorgegebiet für Erholung“ wird dabei das „nördliche und südliche Harzvorland (…inkl. des Ortes Beyernaumburg…)“ eingestuft. Abs. 4 Konfliktpotential besteht im Zusammenhang mit der Erholungsfunktion§ einer Landschaft auch immer darin, dass für den Tourismus bevorzugte Bereiche in Natur und Landschaft zumeist auch ökologisch sensibel sind. So führtund die Erholungsnutzung der Landschaft auch immer zu Beeinträchtigungen und1 zu Konflikten mit den Belangen von Naturschutz und Landschaftspflege. Wichtig ist deshalb, die weitere touristische Entwicklung und die Nutzung von NaturAbs. und Landschaft sinnvoll zu lenken und zu planen. Die Entwicklung eines sanften Tourismus3 sollte deshalb das Ziel sein. § Das Potential für die Erholung ist in weiten Teilen des Gebietes bereits vorhanden, jedoch mindert eine noch mangelndenach Erschließung der Räume die Erholungseignung. Eine Aufwertung und der Ausbau der vorhandenen Potentiale sind für den Tourismus und die Naherholung von Bedeutung. Folgende Maßnahmen sollten deshalb realisiert werden: - Ausbau, Ergänzung und Beschilderung von Rad- und Wanderwegen, Anlegen eines Naturlehrpfades - Gestaltung von AussichtspunktenBeteiligung - Zudem könnte ein Angebot an Reitmöglichkeiten geschaffen werden

10 Baugrund / Geologie

In der Einheitsgemeindefrühzeitige Allstedt sind verschiedene geologische Verhältnisse vorzufinden.

In der Region um die Stadt Allstedt bilden beispielsweise die Ablagerungen des ZechsteinsExemplar den tieferen Untergrund. Abwechselnde Ablagerungen dazu bilden vorwiegend Anhydrit, Gips und Steinsalz. Der Zechstein wird vom unteren Buntsandstein überdeckt, der teilweise oberflächig ausstreicht. Die Gesteine sind in Oberflächennähe (meist bis zu einer Tiefe von 2 m) zu tonig- sandigem Schluff verwittert, in dem noch teilweise feste Sandsteinbänke eingelagert sein können. Der Bereich des ehemaligen Militärflugplatzes Allstedt liegt in der Landschaftseinheit des Helme- Unstrut- Schichtenstufenlandes. Der Untergrund wird hier von Gesteinen des Unteren Buntsandsteins sowie örtlich von Geschiebelehm und -mergel gebildet.

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Diese Gesteine werden durchgängig von einer Lößdecke unterschiedlicher Mächtigkeit verhüllt. Die vorherrschenden Bodenformen sind Berglöß- Braun- und Fahlerden, die in Muldenlagen in Fahlstaugleye übergehen. Im Bereich des Flugplatzes Allstedt ist der obere Teil des Buntsandsteines teilweise nur noch von geringen Mutterbodenschichten bedeckt. Die geologischen Verhältnisse haben sowohl Einfluss auf die Bodenbildung als auch auf den Wasserhaushalt des Gebietes. Aufgrund von wasserstauenden tonigen Schichten im Buntsandstein nahe der Bodenoberfläche kam es zur Ausbildung zahlreicher kleiner Stillgewässer mit ausgeprägten Verlandungsbereichen sowie frischer bis mäßig feuchter Standorte.

BauGB Der überwiegende Teil des Gemarkungsgebietes von Beyernaumburg öffnet1 sich als flachwellige Mulde und zeigt diluviale Lössablagerungen. Buntsandsteinverwitterungen gibt es zwischen Othal und Einzingen. Die Erhebungen im nördlichen Teil sind Buntsandsteinformationen, die teilweise von Abs.Geschiebelehm und Schieferletten überlagert sind. Im Süden der Gemarkung treten4 durch natürliche Auslaugungsvorgänge an Salzgesteinen des tieferen Zechsteinuntergrundes§ Senkungen der Erdoberfläche auf, die jedoch aufgrund ihrer Geringfügigkeit und ihres weitgespannten und gleichmäßigen Verlaufes unbedeutendund sind. 1 Die Gemarkung Holdenstedt liegt bereits auf der „Unteren Unstrut- Platte“. Die Ortslage selbst liegt auf einem Tertiärbecken. Die SchichtenfolgeAbs. besteht aus Sand, Kiesen, Schluffen und Tonen mit eingelagerten Weichbraunkohlen.3 Der ebenfalls im Gemarkungsgebiet auftretende untere Buntsandstein§ besteht aus Sandstein- Schieferton- Folgen. Durch die Weichselkaltzeit wurden Löß und lößartige Sedimente abgelagert, die das Mansfelder Landnach fast völlig bedecken. Ihre Mächtigkeiten schwanken zwischen 3 und 10 m.

In der Gemarkung Katharienenrieth sind Aueböden, wie Auelehm, Auedecklehm und Aueschluff, anzutreffen. Die Aueböden sind aufgrund der häufigen Vernässung weniger ertragreich im Vergleich zu den umliegenden Böden der Nachbargemeinden. Beteiligung Die charakteristischen Gesteine im Gemarkungsgebiet Sandstein, Tonstein und Schluffstein bilden die oberen Bodenschichten. Diese entstammen dem Buntsandstein. In der Helmeniederung lagern über den tertiären Sedimenten quartäre Sedimente. Die Niederung entstand infolge des unterirdischen Massenverlustesfrühzeitige durch Salzablagerungen vom Tertiär bis in die Gegenwart und das Nachsinken des Deckgebirges. Mit der einsetzenden Gebirgsbildung setzte die Herausbildung des heutigen Reliefs ein.

Im Gemeindegebiet von Nienstedt / Einzingen bestimmen die Formationen des UnterenExemplar und des Mittleren Buntsandsteins die Oberflächengestalt der Landschaft. Schotterbildungen und Geschiebelehme gibt es im Niederungsbereich des Westerbaches. Westlich von Einzingen sind Bildungen der Weichseleiszeit, lehmige Sande und Lösse, in der Buntsandsteinformation eingelagert. In dieser Zone befindet sich der Verlauf des Einzinger Baches von Othal bis Oberröblingen. Der untere Buntsandstein besteht aus feinsandigen, glimmerreichen Schichten, in die Schiefertone eingelagert sind. Diese Formation hat daher eine geringere Festigkeit,

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 126 die Gesteine verwittern sehr leicht. Der Untere Buntsandstein bildet kaum steile Oberflächenformen aus. Die flachen Hänge werden vom abfließenden Wasser teilweise zerfurcht. Charakteristisch sind die eingelagerten Rogensteine (Toneinlagerungen). Der Mittlere Buntsandstein besteht im Gegensatz zum Unteren Buntsandstein aus größerem Material, weniger tonigen Zwischenlagern, groben Sanden oft ohne Verbindungsmaterial. Das Gestein ist mürbe- sandig und aufgelockert. Es ist leicht erodierbar, und das abfließende Wasser bildet leicht Rinnen im Boden.

Teile der Einheitsgemeinde Allstedt befinden sich im sog. „Sangerhäuser Revier“ BauGB (siehe dazu auch Pkt. Bergbau), welches zwischen dem Kyffhäuser 1und dem Hornburger Sattel liegt und zugleich die morphologische Grenze zu dem sich nördlich anschließenden „Mansfelder Revier“ bildet. Bei beiden Revieren handelt es sich aus geologischer Sicht um typische Muldenstrukturen. Ausgehend von Abs.den über Tage befindlichen Aufschlüssen am Muldenrand fällt hier Kupferschieferflöz4 mit durchschnittlich 7 bis 10 Grad zum Muldentiefsten hinein. Das Flöz§ bildet die Basis des Zechsteins und wird je nach Tiefe von sämtlichen Schichten der Zechsteinformation und sowie von Schichten des Trias und des Tertiärs1 überlagert. Über dem Zechsteinkonglomerat gelegen, bildete der Kupferschiefer eine der tiefsten und ersten Ablagerungen des Zechsteinmeeres. Diese geologischen Voraussetzungen bildeten die GrundlageAbs. für den Kupferschieferbergbau im Gebiet. Als Altbergbaugebiet3 in der Einheitsgemeinde Allstedt ist dazu der Bereich um die Ortslage Pölsfeld§ zu nennen. Eine Besonderheit im Deckgebirge der Pölsfelder Kupferschieferreviere sind die wahrscheinlich im 16. Jahrhundert entdecktnachen Hohlräume oder Schlotten, die sich wenige Meter über dem Zechsteinkalk im Gips des unteren Anhydrits befinden. Erdfälle und Bachschwinden weisen auf eine große Ausdehnung des Gebietes hin, welches zum Teil bisher nur wenig erkundet ist. Die geologischen Verhältnisse um Pölsfeld, welches sich im Naturraum „Gipskarstlandschaft“ befindet, sind geprägt von verkarsteten weißen Gipsgesteinen, Sandsteinen und Kalksandsteinbänkchen.Beteiligung Diese differenzierten Bedingungen bewirken wechselnde Bodenverhältnisse. In den Karsthohlformen sind zudem anmoorige Bereiche vorhanden. Besonders im Ostteil Pölsfeld wird die Morphologie durch die Haldenlandschaft infolge des intensiven Kupferschieferbergbaues deutlich. frühzeitige Die Gemarkung Wolferstedt befindet sich im Rohnetal und ist ebenfalls Bestandteil der Landschaftseinheit Helme- Unstrut- Schichtstufenland. Über Tafelgesteinsfolgen lagern in der Rohneniederung mächtige quartäre Sedimente der Moränen aus der Inlandvereisung der Elsterkaltzeit und der nachfolgenden Überschwemmungen durchExemplar Gletscherschmelzwasser und Flusswasser. Auf den stärker geneigten Flächen bewegte sich der oberflächlich aufgetaute Verwitterungsschutt langsam hangabwärts (Solifluktion), so dass der Gesteinsuntergrund von mehr oder weniger mächtigen, sandig- lehmigen und schuttreichen Sedimenten überdeckt ist. Die oberste Schicht bildet das Staubsediment Löß, der aus den Steppen der Weichselkaltzeit herangeweht und an weniger windexponierten Stellen abgelagert wurde. Das Hügelland ist daher nahezu flächig von Löß bedeckt. Der durch

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Niederschlagswasser abgetragene Löß führt nach seiner Sedimentation in den Überschwemmungsbereichen zur Bildung von Auelehm. Als baugeologische Problembereiche zeigen sich die Auen der Rohne und des Pietsch- Baches mit teilweise organogenen Ablagerungen und episodisch flurnahen Grundwasserständen. In den übrigen Gebieten folgen unter einer Lößdecke, die lediglich im Südteil der Gemarkung mächtiger als 2 m wird, entfestigte, zum Teil dolomitische Sandsteine und Schiefertone des Unteren Buntsandsteins.

11 Bauflächen BauGB 1

Als Bauflächen werden im Flächennutzungsplan alle die Flächen dargestellt, die bereits baulich genutzt werden einschließlich der Flächen für die NebenanlagenAbs. und die geplanten Bauflächen. 4 Dabei unterteile man gemäß Baunutzungsverordnung die§ Bauflächen in Wohnbauflächen - W, Gemischte Bauflächen – M, Gewerbliche Bauflächen – G und in Sonderbauflächen – S. Diese Bauflächen können weiterund in Baugebiete unterteilt werden. Davon wird im Flächennutzungsplan nur Gebrauch1 gemacht, wenn dies erforderlich ist und wenn es sich um Flächen handelt, für die rechtskräftige Bebauungspläne eine Art der Nutzung vorgeben, vonAbs. der nicht abgewichen werden kann oder soll. In der Regel definiert die nachfolgende3 Stufe der Bauleitplanung die Baugebiete. §

nach 11.1 Wohnbauflächen

Bei der Darstellung der Wohnbauflächen sind die Aspekte, die aus der kommenden demographischen Entwicklung zu erwarten sind, zu berücksichtigen. Dabei ist der zurückgehende Wohnbedarf zu berücksichtigen und darzulegen, wie die Einheitsgemeinde Allstedt Beteiligungdamit umzugehen plant. Für die Ortslage Allstedt soll an dieser Stelle dafür der Begriff Stadtumbau 2025 benutzt werden. In diesem Rahmen ist darzustellen, an welchen Stellen und in welchen Größenordnungen eine Weiterentwicklung von Wohnbauflächen im Sinne neuer Wohngebäude und neuer Standorte planerisch möglich sein soll. frühzeitige Grundsätze zur Wohnbauflächenentwicklung in der Stadt Allstedt Der Flächennutzungsplanung liegen folgende Überlegungen zu Grunde. Der vorhandene Leerstand und der prognostizierte Wohnungsüberschuss, der aus der Einwohnerentwicklung resultieren wird, erfordert Überlegungen zum Umgang mit diesemExemplar Überschuss. Eine sich daraus aufdrängende Rückentwicklung von Wohngebäuden bzw. Bauflächen mit Wohngebäuden soll in erster Linie da erfolgen, wo die Wohnqualität am schlechtesten und der Leerstand am höchsten ist.

Auf der anderen Seite sind Wohngebiete mit hoher Wohnqualität städtebaulich aufzuwerten um die Einwohner durch Umzug innerhalb der Stadt zu stabilisieren.

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Bei starkem Leerstand von Wohnblöcken ist über eine Rückentwicklung zu favorisieren. Aktuell ist dies in Allstedt nicht der Fall. Die Wohnblöcke decken den Bedarf vor allem an sozialem Wohnungsbau gut ab. Eine Verringerung der Belegungsdichte sollte vorrangig in den Randgebieten der Stadt erfolgen. Angestrebt wird die Erhaltung der Innenstadtbereiche und der historischen Bausubstanzen. Nicht in jedem Fall kann und muss an der Erhaltung der Bausubstanz festhalten werden. Es wird erforderlich werden, dass die Bebauungsdichte reduziert wird. Möglich ist dies, wenn statt einer mehrgeschossigen kompakten Bebauung auf eine Bebauung mit Einzelhäusern 1- 2 Vollgeschosse umgeschwenkt wird. Vor allem die BauGB Qualität der Wohnungen und Wohnquartiere ist in der Zukunft zu verbessern.1

Beim künftigen Stadtumbau 2025 soll prinzipiell darauf geachtet werden, dass der Nachnutzung vorhandener, erschlossener Bauflächen Vorrang gegebenAbs. wird. 4 Mit dem Umbau- und Entwicklungsziel einer Verringerung der städtebaulichen§ Dichte und der Geschosszahl soll zugleich der Prozess der Alterung und des steigenden und Durchschnittsalters begleitet werden. In angestrebten Wohngebäuden1 geringerer Bauhöhe sind barrierefreie Bauformen leichter umzusetzen. Aufgrund des hohen Anteils an „Alter Bevölkerung“ in der Stadt Allstedt aber auch in den umliegenden Ortsteilen ist davon auszugehen,Abs. dass die Nachfrage nach altersgerechten Wohnungen und Wohnmöglichkeiten3 steigt. Medizinische und soziale Betreuung ist in den kleinen Ortsteilen§ nicht gegeben, somit ist davon auszugehen, dass ein Teil der älteren Bevölkerung in die Stadt ziehen wird. Damit sieht sich die Einheitsgemeinde vornach der Aufgabe ihrer zentralörtlichen Funktion des Grundzentrums gerecht zu werden und die entsprechenden Angebote zur Versorgung zu stärken.

Bisher wurde der Wohnbedarf durch Lückenbebauungen oder Ersatzbebauungen sowie durch die Schaffung kleiner neuer Bauflächen durch Ergänzungssatzungen abgedeckt. Beteiligung

11.1.1 Wohnbauflächen in Allstedt

frühzeitige Wohnbaufläche Größe in Bemerkung / Entwicklung ha Sophienstraße-Siedlung 2,7 Einfamilienhäuser – großflächig (ehem. Exemplar Neubauerngrundstücke) Sophienstraße 1,8 Einfamilienhäuser dicht tw. Doppelhäuser Gartenstraße 3,0 Einfamilienhäuser Mühlstraße/Gartenstraße 6,7 Ein- und Mehrfamilienhäuser Pfortenstraße/ 1,1 Ein- und Mehrfamilienhäuser Erdmannstraße Erdmannstraße/ 1,5 Ein- und Mehrfamilienhäuser Kohlenstraße Kohlenstraße östlich zur 1,9 Einfamilienhäuser

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 129

Rohne Schlossstraße 1,1 Einfamilienhäuser Schlossstraße 2,2 Hagenberg Bestand 7,3 Wohnblöcke - aktuell gut belegt (AWG-Siedlung, Ziel langfristig Reduzierung der Fabrikstraße) Bebauungsdichte/ Baumasse Hagenberg Planung 6,1 Ein - und Mehrfamilienhäuser für ca. 50 WE - noch nicht erschlossen Karlstraße 0,4 Einfamilienhäuser vorhanden 0,4 geplant BauGB Kleines Hornfeld/ 5,7 Noch2 Bauplätze von 13 frei – 1 Trollergässchen Einfamilienhäuser Schlangengässchen 2,2 Einfamilienhäuser Abs. Schlangengässchen/ 5,6 Kleinsiedlungsgebiet – nur4 geringe Trollergässchen Bebauungsdichte vorhanden§ und zugelassen – daher Ausweisung als WS im FNP – keine Änderungenund 49,75 1

Abs. 11.1.2 Wohnungsbauentwicklungsflächen 3 § Die Stadt Allstedt wurde im Regionalen Entwicklungsprogramm für den Regierungsbezirk Halle als Grundzentrum eingestuft. Damit ist die Entwicklung bezüglich der Wohnbebauungnach entsprechend dem Eigenbedarf und dem Bedarf der umliegenden Gemeinden/ Ortsteile auszurichten.

Der Bedarf ergibt sich aus: - der natürlichen Bevölkerungsentwicklung, - dem Bedarf an Ersatzwohnungen,Beteiligung resultierend aus Abbruch sowie Umnutzungen, - Verringerung der Belegungsdichte bei Neubau in Ergänzungsgebieten - demographischen Entwicklung

Im Zuge der Flächennutzungsplanung hat sich die Einheitsgemeinde mit der Problematik Entwicklungsflächen/ Rückentwicklung auseinander gesetzt. frühzeitige Vorstellbar sind langfristig: - Rückentwicklung /teilweise Rückentwicklung Wohnblöcke Allstedt, - Rückentwicklung/ teilweise Rückentwicklung Wohnblöcke Mittelhausen, Exemplar- Rückentwicklung/ teilweise Rückentwicklung Beyernaumburg Wohnblock.

Auch für die Ortskerne der kleinen Ortsteile sollte es künftig Konzepte zur Entwicklung für die nächsten 25 Jahre geben um auch diese entsprechend dem aktuellen Entwicklungsbedarf neu zu urbanisieren.

Wohnungsentwicklung in den Ortsteilen

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 130

Im Bereich der, in der vorangestellten Tabelle aufgezeigten Flächen, soll eine Wohnbauflächenentwicklung ermöglichent werden. Außer in Allstedt handelt es sich um kleine Baugebiete für den Eigenbedarf der Ortsteile.

Ortsteil Wohnbaufläche entfällt geplant

Allstedt –Hagenberg Allstedt – Karlstraße 4.000 Beyernaumburg BauGB Othaler Straße 6.000 1 Einsdorf Einzingen Abs. 4 Emseloh § Holdenstedt 25.000 und Liedersdorf 1 Katharinerieth Mittelhausen 2.000 Abs. Niederröblingen 3 Am Bahnhof 6.300 § Nienstedt Othal nach Sotterhausen Pölsfeld Wolferstedt 27.000 3.700 Winkel Beteiligung

Summe 57.700 16.300 frühzeitige Der prognostizierte Bevölkerungsrückgang ist sehr groß. Hält man sich das vor Augen, bedeutet dies, dass ohne Korrektur der statistischen Daten etwa ¼ der Einwohner fehlen wird und damit „theoretisch“ auch ein Viertel weniger Wohnungen, Versorgungseinrichtungen usw. gebraucht werden. DerExemplar Rückgang der Einwohnerzahlen wurde prognostisch unter Punkt 7 mit 15 % angesetzt dazu eine Verringerung der Belegung der Wohnungen. Im Fazit mit den aktuell zur Verfügung stehenden Wohnungen ergibt sich daraus kein rechnerischer Bedarf. Unabhängig davon gibt es Nachfragen zu Bauplätzen. Soll die Abwanderung gestoppt werden muss es Entwicklungsmöglichkeiten geben. Dies ist ein Problem vor dem alle kleinen Gemeinden im ländlichen Raum weiter entfern von großen Ballungsräumen stehen.

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 131

Einerseits kein Bedarf für neue Bauflächen, anderseits bauwillige Bürger, die man am Ort halten möchte. Nicht nur die Einheitsgemeinde Allstedt steht vor diesem Problem sondern im Grunde ganz Deutschland. Wie geht man mit den sich daraus ergebenden Problemen um und welchen Weg und welche Maßnahmen verfolgt die Einheitsgemeinde Allstedt.

Studien gehen davon aus, dass für viele regionale Infrastrukturen eine flächendeckende Versorgung nach heutigem Standard langfristig nicht zu realisieren sein wird. Dies wird eine Herausforderung die neuer Lösungen bedarf.

BauGB Auch bei der innerörtlichen Siedlungsentwicklung wird ein Umdenken notwendig1 sein. Sonst stehen Ortskerne mit großer alter Bausubstanz sowie Ortserweiterungen aus den 50iger und 60iger Jahren irgendwann leer. Abs. Für die künftige Ortsentwicklung gilt es daher neue Wege zu finden.4 Dazu gehören die Anpassung an die heutige Wohnstruktur und Kultur, an Grundstückszuschnitt§ und es gilt auch Wege der Finanzierung zu finden. und Man wird sich langfristig mit dem Thema Abriss / Teilabriss1 und ggf. kommunalem Zwischenerwerb beschäftigen müssen.

Dorfumbaumaßnahmen müssen daher in EinheitAbs. von qualitativer Aufwertung, quantitativem Rückbau und struktureller Neuordnung3 durchgeführt werden. Dazu gehören auch marktgerechte Ideen zur Sicherung§ der Daseinsvorsorge und Erhaltung bzw. Umnutzung der Gebäude. nach Der demografische Wandel stellt Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Kommunen vor immer größere Herausforderungen. Regional bzw. kommunalbedeutsame Vorhaben und Planungen, wie Standort- und/oder Investitionsentscheidungen, werden daher künftig immer mehr unter Berücksichtigung der demografischen Rahmenbedingungen getroffen werden müssen. Wie dies zu werten und zu geschehen ist dafür muss esBeteiligung in Zukunft neue Entscheidungsinstrumente geben, die es noch zu entwickeln gilt. An erster Stelle stehen weiterhin die Bemühungen die vorhandene Infrastruktur und die Arbeitsplätze zu erhalten und gegen die Entwicklung mit aktiven Maßnahmen zur Verbesserung der allgemeinen Lebensbedingungen gegen zu steuern. Da der Anteilfrühzeitige älterer Menschen immer mehr steigt, ist auch stetig am Ausbau der erforderlichen Einrichtungen und der Infrastruktur zu arbeiten. Weiterhin heißt es auch bereits heute darüber nachzudenken, wo Rückbaumaßnahmen sinnvoll sind. Die Einheitsgemeinde Allstedt muss auch in die von der demografischen SchrumpfungExemplar und Alterung betroffenen Ländlichen Räume eingeordnet werden.

11.2 Gemischte Bauflächen

Die Mehrheit der Bauflächen in den Ortslagen wurde als Mischbaufläche eingestuft und auch im Bestand ausgewiesen.

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Damit wird dem dörflichen Charakter Rechnung getragen und auch eine dörfliche und handwerkliche Entwicklung offen gehalten. Die Darstellung als gemischte Baufläche (M) eröffnet auf der Bebauungsplanebene die Einstufung als Mischgebiete (MI) oder Dorfgebiete (MD). Die Entwicklung von Kerngebieten aus gemischten Bauflächen ist in der planungsrechtlichen Praxis den Oberzentren zugeordnet und somit für die Flächennutzungsplanung von Allstedt nicht relevant. In Mischgebieten sind die Funktionen Wohnen und das Wohnen nicht wesentlich störende Gewerbebetriebe gleichberechtigt nebeneinander zulässig. Dorfgebiete dienen dagegen der Unterbringung von Wirtschaftsstellen land- und BauGB forstwirtschaftlicher Betriebe, dem Wohnen nicht wesentlich 1störenden Gewerbebetrieben. Auf die Belange der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe ist vorrangig Rücksicht zu nehmen. Abs. In Bezug auf die städtebauliche Entwicklung von Baugebieten4 in der Ortslage Allstedt wird im Wesentlichen die Ableitung von Mischgebieten§ angestrebt. In den Ortslagen der Dörfer erfolgt die Ableitung als Misch- oder Dorfgebiet. Bei und Dorfgebieten sollen vorrangig die historischen 1Hofstellen und die tw. landwirtschaftliche Nutzung gesichert werden. Die den Flächen zugeordnete gemischten Bauflächen orientieren sich somit an den vorhandenen Nutzungsmerkmalen und sowie denAbs. Entwicklungspotentialen der vorhandenen Bebauung. Die Umnutzung ehemaliger3 landwirtschaftlicher Gebäude in gewerbliche Nutzungen stellt oft die einzige§ Alternative dar. Ansonsten stehen diese Gebäude leer und sind langfristig dem Verfall Preis gegeben. Auch sind die Unterhaltungskosten oft zu hoch, so dassnach langfristig der Abriss wirtschaftlicher ist als die Unterhaltung eines leer stehenden Gebäudes. In Baugebieten, die sich aus gemischten Bauflächen entwickeln lassen, ist eine höhere Bebauungsdichte gemäß Baunutzungsverordnung zulässig. Demzufolge orientieren diese Flächen vorrangig auf zentrale Ortslagen. Hinzu kommt, dass hier höhere Immissionswerte als bei Wohnbauflächen zulässig sind. Beteiligung 11.2.1 Gemischte Bauflächen in der Stadt Allstedt

Der überwiegende Teil der Stadt Allstedt ist hinsichtlich des Bestandes und der Entwicklung als Gemischte Baufläche mit dem Hintergrund der Entwicklung als Mischgebiet frühzeitigeeinzustufen. Die Stadt Allstedt hat als Grundzentrum die Aufgabe der Versorgung der Einheitsgemeinde sowohl mit den Dingen des täglichen Bedarfes, als auch mit allen sozialen, kulturellen, sportlichen, gesundheitlichen Dingen die zum Leben benötigt werden. In Allstedt gibt es eine Vielzahl von kleinen und mittleren Unternehmen die im Stadtgebiet ansässig sind und deren Zukunft nicht in einem WohngebietExemplar liegt. Auch bezüglich der Entwicklung sind damit alle Chancen offen gehalten, Gebäudeumnutzungen vornehmen zu können. Die Stadt hat auch mit der guten infrastrukturellen Anbindung zur A 38 und künftig zur A 71 gute Bedingungen für eine Entwicklung im gewerblichen Bereich und auf dem Dienstleistungssektor.

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11.2.2 Gemischte Bauflächen in den umliegenden Ortsteilen

Die Ortsteile wurden im Wesentlichen bis auf kleine Teilflächen als Gemischte Bauflächen ausgewiesen. Dies hat den Hintergrund, dass die Orte fast alle landwirtschaftlich geprägt sind aber gleichzeitig überwiegend Wohnorte sind mit kleinen Handwerksbetreiben sind. An den alten Höfen befinden sich größere Haus- und Obstgärten, die auch noch gut genutzt sind und diesen dörflichen Charakter untersetzen. Private Tierhaltung von Schweinen, Rindern oder Schafen ist eher der Ausnahmefall. Eher ist noch die Kleintierhaltung vorhanden. BauGB Diesen Nutzungsarten sprechen für die Ausweisung als Mischbauflächen. Auch1 wird damit die kleingewerbliche Entwicklung in den Orten weiter offen ermöglicht und das Nebeneinander von Wohnen und landwirtschaftlichen Nutzungen nicht zu neuen Konflikten geführt. Abs. 4 Die Gebäude in den „Dörfern“ stammen in der Mehrheit (ca. §55 – 65 %) meist aus der Zeit vor bzw. um 1900. Den zweitgrößten Anteil (ca. 20 – 30 %) nehmen die und Gebäude ein, die im Zeitraum von 1949 – 1990 errichtet 1wurden. Nach 1990 wurden in den meisten Ortsteilen nur sehr wenige Gebäude neu errichtet. Denn seit dieser Zeit gehen in der Regel auch die Bevölkerungszahlen zurück bzw. ist eine hohe Abwanderungsrate zu verzeichnen. Abs. Dies ist in erster Linie den fehlenden Arbeitsplätzen3 geschuldet. § Die weiträumige Ausweisung der Ortslage Sotterhausen beruht auf einer Forderung des Ortschaftsrates von Sotterhausen. nach

Leerstand gibt es in fast allen Ortsteilen. Man kann hier nicht sagen, dass es Ortsteile mit besonders hohem Leerstand gibt. Die letzten Jahre haben aber auch gezeigt, dass alte Gebäude und Höfe gekauft und zum Teil liebevoll saniert werden. Die aktuelle Zinspolitik hat sich hier auch positiv auf die Anschaffung von Wohneigentum ausgewirkt.Beteiligung

Für die Gemischten Bauflächen treffen die Aussagen für die Wohnbauflächen analog zu. Wichtig ist die qualitative Aufwertung der Bauflächen und Gebiete und auch muss langfristig über eine Reduzierung der Bausubstanz in allen Orten nachgedachtfrühzeitige werden.

Eine Neuausweisung von Gemischten Bauflächen ist nicht vorgesehen.

11.3 Gewerbliche Bauflächen Exemplar In der Einheitsgemeinde Allstedt hat nicht nur die Landwirtschaft gute Produktionsbedingungen und ist mit einer Vielzahl von Unternehmen vertreten. In der Einheitsgemeinde ist auch eine Vielzahl kleinerer und Mittelständischer Unternehmen ansässig. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, haben die Bedingungen für die Wirtschaftliche Festigung und Entwicklung durch die Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur verbessert.

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Diese Maßnahmen tragen langsam Früchte und auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren verbessert.

Die Ausweisung der gewerblichen Bauflächen im Flächennutzungsplan sichert diese Standorte somit planungsrechtlich. Im Wesentlichen wurden die vorhandenen Standorte als Gewerbliche Baufläche im Bestand dargestellt.

11.3.1 Gewerbliche Bauflächen in der Stadt Allstedt

Folgende Gewerbegebiete sind in der Stadt Allstedt vorhanden und teilweise ausgelastet: BauGB 1

Bezeichnung Größe in ha Auslastung Abs. 4 Am Großen Gehren 6,94 Belegt § 1 ha Geplant (südlicher Teilbereich) Vornbäumen Stahlseile 2,34 belegt und Ehemaliges Volkseigenes Gut 2,25 belegt1

Tankstelle und Autohaus 0,77 Abs.Belegt Krause 3 Ehemalige GHG 4,17§ Belegt Sophienstraße 5,65 ca. 1 ha ist noch frei, der Rest ist sind belegt, nach Ehemalige Malzfabrik und 2,96 ungenutzt, die Fläche ist mit der ehemaligen Fabrik überbaut bzw. mit Garagen ehemalig Handelstransport Schrotthandel

Allstedter Heide“, Flugplatz Beteiligung 10 ha Geplante GE-Flächen - bisher keine Erschließung aufgrund von Problemen mit dem Naturschutz Gesamt 39,08

Ursprünglich warenfrühzeitige im Bereich des ehemaligen Militärflugplatzes weitaus größere Flächen vorgesehen. Diese wurden jedoch aufgrund von Vermarktungsproblemen und der großen Nachfrage für Flächen für Photovoltaikanlagen reduziert. Diese Reduzierung erfolgte bereits im Rahmen der 2 Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Allstedt und der betroffenen ehemaligen GemeindenExemplar Wolferstedt und Winkel.

11.3.2 Gewerbliche Bauflächen in den umliegenden Ortsteilen

In den Ortsteilen wurden im Flächennutzungsplan folgende Gewerbliche Bauflächen ausgewiesen.

Ort /Bezeichnung Größe in ha Auslastung

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Katharinenrieth 0,8 Baustofflager und Standort Silo 0,15 Transportunternehmen Firmensitz vor Trans-kath GmbH + Teile 2,0 Ort – Tansporte werden nur von hier ehem. LPG Fläche im Norden koordiniert Freie GE- Fläche Nienstedt Ehemalige Schachtanlage 7,6 - belegt Industriegebiet Niederröblingen Ehemalige Schachtanlage 8,5 teilweise belegt An der kleinen Helme 1,0 50 % belegt – neu kleiner BauGB Industriegebiet ausgewiesen als im rechtskräftigen1 FNP Wolferstedt Nienstedter Straße 7,7 Belegt Abs. Beyernaumburg 3,4 Belegt 4 § Gesamt 32 und Es erfolgt keine Ausweisung neuer gewerblicher Bauflächen.1 Im bestehenden rechtswirksamen Teil-FNP Holdenstedt waren gewerbliche Bauflächen ausgewisen (7,4 + 2,8 ha), die zum Teil Stallanlagen beinhalteten.Abs. Von der Ausweisung als gewerbliche Baufläche wurde Abstand genommen.3 Die Stallanlagen sind tw. als Sonderbaufläche und teilweise als Flächen §für die Landwirtschaft ausgewiesen. Insgesamt bleibt die Ausweisung der Bauflächen im Vorentwurf des FNP hinter der derzeit rechtswirksamen Flächenausweisung zurück. nach Nienstedt Bereits 1990 wurde der Kupferbergbau in der Region eingestellt. Heute erfolgt noch die Verwahrung. Die Gruben wurden geflutet und der Schacht Nienstedt wurde verfüllt und abgedichtet. Beteiligung Die Nachnutzung der Immobilien erfolgt seit dem in unterschiedlichem Maß durch verschiedene Gewerbebetriebe. Teile der Anlagen und Gebäude wurden in der Vergangenheit abgerissen. Mit einem Abstand von 300 – 400 m hat das Gelände eine wirksame Abstandszone zur nächsten Wohnnutzung von Nienstedt, die auch eine Nutzung frühzeitigeals Industriegebiet zulässt.

Wolferstedt Im Gewerbegebiet ist die BayWa AG Vertrieb Agrar ansässig. Sie gehört zu den größten Vollsortimentern Europas und versorgt Landwirte mit sämtlichen Betriebsmitteln,Exemplar Produkten und einem umfassenden Beratungsservice (Getreideerfassung, Pflanzenschutz, Dünger und Saatgut). Aufgrund dieses Profils ist auch hier die Ausweisung als Gewerbliche Baufläche unerlässlich.

Niederröblingen Im Gewerbegebiet „ An der kleinen Helme“ ist gegenwärtig das Autohaus Müller ansässig. Die Gebietsentwicklung hat sich nicht so fortgesetzt wie angenommen, so das im Rahmen der aktuellen Flächennutzungsplanung eine Reduzierung der Größe

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 136 erfolgte. Diese lässt aktuell noch eine Erweiterung des ansässigen Betriebes zu bzw. bietet sie Platz für ein kleineres Unternehmen. Im Gewerbegebiet Am Schacht ist die BST Mansfeld GmbH & Co KG ansässig. Dieses Unternehmen bietet ein breites Band an Dienstleistungen im Bereich Bergbau an. Auch hier sieht die Gemeinde die Möglichkeit der Ausweisung als Industriegebiet.

Katharinenrieth Das Transportunternehmen Trans-kath GmbH, welches hauptsächlich Schüttgüter transportiert hat seinen Firmensitz mit Werkstatt und Büro vor Ort. Der vom BauGB Unternehmen getätigte Fahrverkehr erfolgt bundesweit. In Katharinenrieth1 beschränkt sich das Fahrzeugaufkommen heute auf ca. 2 – 3 Fahrzeuge. Während des Kiesabbaus war das Transportaufkommen bedeutend höher. Weiterhin verfügt er über ein Lagersilo für die Schüttgüter. Auch dieses wurde auf der PlanzeichnungAbs. als Gewerbliche Baufläche ausgewiesen. 4 § Zwei Hallen der ehemaligen LPG (Fläche im Norden des Ortsteils) werden zurzeit und gewerblich genutzt. Die restlichen Gebäude stehen leer.1 Der Verfall der Gebäude hat bereits begonnen. Die Gemeinde weist daher den gegenwärtig genutzten Teil des LPG-Geländes als gewerbliche Baufläche aus. Die verbleibendenAbs. Gebäude werden als landwirtschaftliche Nutzfläche dargestellt. 3Diese stellen gegenwärtig einen Schandfleck für die Gemeinde dar. Seitens §der Gemeinde wird hier ein Abriss befürwortet. Die Gemeinde besitzt jedoch nicht die Mittel an diesem Zustand z.Z. etwas zu ändern (z.B. Abriss, Entsorgung).nach Die Gemeinde hegt keine Hoffnung mehr, dass sich hier Gewerbetreibende niederlassen. Sollte dies der Fall sein. So besteht für kleine Betriebe, Handwerk und Dienstleistung durchaus die Chance sich im Ort innerhalb der alten Höfe anzusiedeln. Beteiligung Pölsfeld Auch in Pölsfeld sind Unternehmen und Handwerksbetriebe (Bauunternehmen Lange Bau GmbH; G. Wolf Landschaftspflege; Elektroinstallateur; Dachdecker; Bäckerei ….) ansässig. Hier ist jedoch aufgrund der Nutzung die Einordnung in die Gemischten Bauflächen möglich.frühzeitige

Beyernaumburg In dem ausgewiesenen Gebiet sind die Landtechnik Steigra GmbH mit einer Zweigstelle, der Bauhof und ein Holzhandel ansässig. Die Unternehmen sind zwar teilweiseExemplar in der Landwirtschaftlichen Branche tätig, zählen aber durch ihr Angebotsprofil nicht zu den im Außenbereich privilegierten Vorhaben der Landwirtschaft. Daher erfolgt im Flächennutzungsplan zur Sicherung der Standorte die Ausweisung als Gewerbliche Baufläche.

11.3.3 Entwicklung Gewerblicher Bauflächen

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Nach Einschätzung der Einheitsgemeinde stehen im Gemeindegebiet mit einer Fläche von ca. 21 ha in Allstedt, einschließlich ehemaliges Flugplatzgelände und noch ca. 5 ha in den Ortsteilen ausreichend Flächen für die Entwicklung zur Verfügung. Bei allen Flächen handelt es sich um Flächen bzw. Anlagen die bereits einer gewerblichen oder militärischen Vornutzung unterlagen und nicht um Erweiterungsflächen auf der „Grünen Wiese“ Der Bedarf für die nächsten Jahre lässt sich nur ganz schwer abschätzen. Dieser ist immer von der wirtschaftlichen Entwicklung und den Standortbedingungen abhängig. Mit der geplanten Realisierung der A 71 erfährt die Region nochmals eine BauGB infrastrukturelle Aufwertung. Die Verkehrsanbindungen spielen bei der Standortsuche1 immer eine wesentliche Rolle.

Abs. 11.4 Sondergebiete 4 § Zu den im Flächennutzungsplan darzustellenden Bauflächen gehören auch Sonderbauflächen. und Diese unterteilen sich in Sondergebiete, die der Erholung1 dienen und Sonstige Sondergebiete. Als Sonstige Sondergebiete gemäß § 11 BauNVO Abs.sind solche Gebiete darzustellen, die sich von den Baugebieten nach den § 2-3 10 BauNVO (Wohn-, Misch- oder Gewerbegebiete) wesentlich unterscheiden. § Für die Sonstigen Sondergebiete ist im FNP die Zweckbestimmung darzustellen. nach 11.4.1 Vorhandene Sondergebiete

Folgende Gebiete wurden als bestehende Sondergebiete mit folgenden Zweckbestimmungen dargestellt.

Sonderbauflächen TierhaltungBeteiligung Nicht in jedem Fall erfolgt im Flächennutzungsplan für Tierhaltungsanlagen eine Ausweisung als Sonderbaufläche Tierhaltung. Eine Ausweisung muss dann erfolgen, wenn die Anlagen Genehmigungspflichtig nach Bundesimmissionsschutzgesetz sind und für Anlagen, die nicht auf eigener Futtergrundlage arbeiten, sprich Futter dazu kaufen bzw. selbstfrühzeitige kein Futter produzieren.

Mittelhausen - Sonderbaufläche -Tierhaltung Die Agrargenossenschaft Mittelhausen betreibt am Standort Mittelhausen eine Schweinezucht- und Schweinemastanlage mit einer genehmigten Kapazität von 7068Exemplar Ferkelaufzuchts- und 5520 Schweinemastplätze einschließlich dem Betrieb eines mit Biogas betriebenen BHKW mit einer Feuerungswärmeleistung von ca. 1,4 Megawatt.

Nienstedt Sonderbaufläche Tierhaltung Genehmigungsverfahren nach § 16 BImSchG – Änderung der vorhandenen Rinderanlage in Einzigen Agrargenossenschaft „Am Kyffhäuser“ e.G, (Riethnordhausen)

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Zurzeit sind in der Anlage 550 Tierplätze (Milchkühe) vorhanden. Die Anlage zählt zu den Anlagen aus Altbestand (Anzeige). Geplant ist hier eine Erweiterung auf 1160 Tierplätze mit 1061,4 Großvieheinheiten.

Einzingen Sonderbaufläche Tierhaltung Die Agrargenossenschaft „Am Kyffhäuser“ e.G. mit Sitz in Riethnordhausen betreibt in Einzigen eine Anlage zur Haltung von Rindern. Seit 2012 verfügt die Anlage über eine genehmigte Kapazität von 1160 Tierplätzen und einer Lagerkapazität von 7000m³ Gülle.

BauGB Sotterhausen – Sonderbaufläche Tierhaltung 1 Die Tierhaltung wird vom Agrarbetrieb Beyernaumburg e.G. mit Sitz in Sotterhausen betrieben. Abs. Holdenstedt – Sonderbaufläche Tierhaltung 4 Die südlich der Ortslage gelegene Fläche gehört zur §Gebrüder Nooren Schweinehaltungs GmbH. Nr. gemäß 4. BImSchV bzw. Abwasseranlage nach § 60 und WHG 7.1.8.1 EG 1 Die Anlage dient zum Halten oder zur Aufzucht von Sauen einschließlich dazugehörender Ferkelaufzuchtplätze (Ferkel bis weniger als 30 Kilogramm Lebendgewicht) mit 750 oder mehr Sauenplätzen. Abs. 3 Sotterhausen - Sonderbauflächen – Klinik § Für die Fläche liegt ein Vorhaben- und Erschließungsplan (Nr. 1 Klinikerweiterung „Am Westerbach“) mit Genehmigung aus demnach Jahr 1995 vor. Dabei handelt es sich um die – Fachklinik zur Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen.

Seit 1993 gibt es in Sotterhausen weiterhin ein sozialtherapeutisches Wohnheim „Zum Waldblick“ und den Therapiehof Sotterhausen. Das Wohnheim wurde als Neubau am Ortsrand errichtet.Beteiligung Es beherbergt bis 45 Alkoholkranke die im Resozialisierungsprozess betreut werden.

Der Therapiehof wurde in einem alten Bauernhof untergebracht. Im Rahmen einer Reha Maßnahme wird hier jungen Menschen im Alter von 15 – 27 Jahren geholfen ihren Weg in einfrühzeitige suchtmittelfreies Leben zu finden. Der Hof bietet Platz für 45 Personen.

Die Flächen sind als Bestandsflächen im FNP dargestellt.

SonderbauflächenExemplar für erneuerbare Energien (Biogas, Solar/ Photovoltaik bzw. Wind

Sonderbaufläche Erneuerbare Energien (BHKW Einsdorf) Im Südwesten von Einsdorf ist ein BHKW mit Biomasse mit einer Leistung von 537 kW vorhanden. Für das BHKW liegt eine Genehmigung nach 4. BImSchV mit Datum vom …….. vor. Die Fläche wurde als Sonderbaufläche EE – Erneuerbare Energien ausgewiesen.

Sonderbaufläche Bioenergie (Niederröblingen)

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Für diese Fläche wurde mit dem Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 10 Niederröblingen Biogasanlage Niederröblingen bereits Baurecht geschaffen. Aufgrund der Kapazität der Anlage ist hier die Ausweisung als Sonderbaufläche erforderlich.

Solarpark –Allstedter Heide – Flächen im Bereich des ehemaligen Militärflugplatzes Allstedt – Teilflächen 1 – 3 (4) drei oder vier Nachdem die ursprünglich geplante Gewerbliche und touristische Entwicklung am Standort des ehemaligen Militärflughafen Allstedt nicht so erfolgt ist, wie man sich BauGB das erhofft hat, der Flugplatz sich jedoch entgegen der Erwartungen gut entwickelt1 hat stellte sich die Entwicklung von Teilflächen mit dem Ziel einer nachhaltigen Gesamtentwicklung als Standort für regenerative Energien als positive Alternative dar. Abs. Für die Plangebiete 1 bis 3 wurden Bauleitplanverfahren (Änderung4 FNP und BP) durchgeführt. Die Flächen liegen auf unterschiedlichen Gemarkungen§ (Allstedt, Wolferstedt und Winkel). und Gemarkung Allstedt ca. 26 ha + 2,6 ha 1 Gemarkung Wolferstedt ca. 7,5 ha Gemarkung Winkel ca. 24 ha Abs. 3 Die Flächen sind inzwischen alle mit Photovoltaikanlagen§ belegt.

Sonderbaufläche Solar - Birkenhof nach Für das Sondergebiet Photovoltaik - „Sondergebiet Solarpark Allstedt Birkenhof“ mit einer Fläche von 9,63 ha wurde mittels eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Baurecht geschaffen. Die Voraussetzung wurde mit der 4. Änderung des Teil –FNP Allstedt (gebilligt Mai 2011) geschaffen. Der Birkenhof (genau: Allstedt, Birkenhof am Hutsberg) liegt ca. 2 km nördlich von der Stadt Allstedt, ca. 1,5 km südlich der BAB A38. Die BeteiligungFläche, die keiner anderen Nutzung zugeführt werden konnte bot sich förmlich für die heutige Nutzung an. Die Errichtung dieser Photovoltaikanlagen erfolgte auf einer Konversionsfläche in der Gemarkung Allstedt. Bei der Fläche, die nördlich von Allstedt liegt, handelt es sich um eine ehemals militärische Liegenschaft der Sowjetunion, eine militärische Konversionsfläche.frühzeitige Die Fläche gehörte bis 1992 zum Militärflugplatz Allstedt. Hier waren die Funkanlagen, Luftüberwachungsanlagen und eine Flugabwehr-Raketen-Stellung installiert. Das Sondergebiet umfasst nicht die nördliche Teilfläche mit den bestehenden Gebäuden. Das Gelände ist mit einer Mauer versehen und von Norden her erschlossen.Exemplar

Sonderbaufläche – Photovoltaik Wolferstedt Westlich von Wolferstedt wurden auf einer Fläche von ca. 4,5 ha, welche teilweise mit landwirtschaftlichen Gebäuden bestanden war, Photovoltaikanlagen errichtet. Die Fläche wurde als Sonderbaufläche im FNP dargestellt.

Sonderbaufläche – Photovoltaik Katharinenrieth

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2010 wurde mittels des Vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 1 „Photovoltaik“ Katharinenrieth die Voraussetzung für die Errichtung der Anlagen geschaffen. Der Standort befindet sich ca. 800 m südwestlich der Ortslage Katharienenrieth in der Helmeniederung und umfasst eine Größe von ca. 12,2 ha. Es handelt sich dabei um Flächen des ehemaligen Kiesabbaus. Die Photovoltaikanlagen wurden auf einer Fläche von ca. 9,2 ha errichtet. Die verbleibenden Flächen sind Flächen für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen. Im Rahmen der Planungen zum VbBP Nr. 1 „Photovoltaik“ wurden die Aussagen getroffen, dass durch die Errichtung der Photovoltaikanlagen keine Einwirkungen auf die benachbarten Gewässer zu befürchten sind, da es keine stofflichen Emissionen BauGB gibt. 1 Die Entwässerungsgräben, der umlaufende Wall sowie die Abbaugewässer mit ihren Weidengürteln wurden nicht in Anspruch genommen. Abs. Sonderbaufläche – Wind Sotterhausen 4 In der Gemarkung Sotterhausen sind derzeit 5 WKA vorhanden,§ wovon mit Datum vom 27.09.2007 drei Windkraftanlagen (WKA) mit einer Nennleistung von 2 MW und und einer Nabenhöhe von 105 m nach § 4 BImSchG genehmigt1 wurden. Mit Datum vom 12.03.2008 erfolgte eine Änderungsanzeige der zugestimmt wurde. Zwei weitere Anlagen dieses Typs stehen im Bereich Windfarm Sotterhausen II. Das gesamte Gebiet wurde als bestehende SonderbauflächeAbs. für Windenergie ausgewiesen 3 Die Anlagen befinden sich innerhalb des „Vorranggebietes§ VII Sotterhausen“ gemäß Regionalem Entwicklungsplan Harz. Eine Erweiterung des Gebietes zum Repowering ist zur Aufnahme ins REP HARZ beantragt.nach

Sonderbaufläche – Wind Mittelhausen In der Gemarkung befinden sich 6 Windkraftanlagen mit einer Leistung von je 2,0 MW, Nabenhöhe 105,0 m. Seitens der ehemaligen Gemeinde Mittelhausen wurde ein Bebauungsplan für den Windpark begonnen und bisBeteiligung zur Planreife vorangebracht. Daher erfolgte hier auch die Darstellung als bestehende Sonderbaufläche. Die Fläche liegt gemäß REP Harz im Vorranggebiet VI Holdenstedt – Mittelhausen.

Sonderbaufläche – Wind Holdenstedt Die vorhandenefrühzeitige Sonderbaufläche grenzt nördlich unmittelbar an die Fläche von Mittelhausen an und weist eine Fläche von ca. 10 ha aus. Hier befinden sich aktuell 7 Anlagen. Die Fläche liegt gemäß REP Harz im Vorranggebiet VI Holdenstedt – Mittelhausen. Seitens der Gemeinde sind keine neuen Anlagen/ Erweiterungen gewünscht, da die Auswirkungen auf das Landschaftsbild als zu hoch bewertet werden.Exemplar

Sonderbaufläche – Wind Allstedt (am Galgenberg) In der Gemarkung Allstedt befinden sich drei Windenergieanlagen, zwei weitere befinden sich nördlich der Gemarkungsgrenze von Allstedt im Gebiet von Nienstedt. Für die Flächen und Anlagen ist seitens Nienstedt/Einzingen ein Repowering geplant. Wenn die umgesetzt wird sollen die Anlagen am Galgenberg entfallen.

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Die Fläche in der Gemarkung Allstedt war im bisher Rechtswirksamen FNP als Sonderfläche Wind dargestellt. Im Zuge des in der Nienstedter Gemarkung geplanten Repowering und der Ausweisung einer geplanten Sonderbaufläche wird von der Ausweisung einer Sonderbaufläche Wind am Galgenberg Abstand genommen.

11.4.2 Geplante Sonderbauflächen

Sonderbauflächen Windenergie Nienstedt/ Einzingen BauGB Anschließend an das vorhandene Windgebiet soll eine Erweiterung im Bereich1 der Gemarkungen Nienstedt/Einzingen erfolgen. Hierfür ist eine Fläche von 35,6 ha vorgesehen. Abs. Die Ausweisung der geplanten Sonderbaufläche erfolgt so, dass von4 den Ortslagen Einzingen und Nienstedt jeweils die 1000 m Abstand eingehalten §werden. Ein Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 12 "Repowering von Windkraftanlagen“ liegt hierfür vor. und Hier ist die Errichtung von 4 neuen WEA mit einer Nabenhöhe1 von ca. 160 m und einer Gesamthöhe von ca. 230 m im Zuge des Repowering vorgesehen. Die Anlagen unterliegen dem GenehmigungsverfahrenAbs. nach BImSchG. Sie sind Teil eines Repowering-Vorhabens nach §3 4 Landesentwicklungsgesetz (LEG) in dessen Rahmen vier Altanlagen im selben Landkreis§ abgebrochen werden.

Sonderbaufläche Windenergie Katharienenriethnach Seitens der Gemeinde besteht die Bestrebung hier Windkraftanlagen zuzulassen. Es wurde eine Fläche von 86 ha dafür ermittelt. Die Flächen gehören bisher nicht zu einem Vorrang-= Eignungsgebiet.

Es erfolgt aktuell eine Ausweisung neuer Sonderbauflächen mit einer Größe von 121,6 ha. Im Bereich HoldenstedtBeteiligung entfallen ca. 5 ha Sonderbaufläche.

Sonderbaufläche Camping Allstedt In den letzten Jahren hat sich aufgrund von Nachfragen der Bedarf von Stellflächen für Zelte und Wohnmobile im Bereich des Freibades gezeigt. Mit dem neuen Sanitärgebäudefrühzeitige im Bereich des Bades ist hierfür auch eine gute Basis gegeben. Es ist angedacht hier einen kleinen Campingplatz für ca. 20 – 30 Zelte und 20 – 30 Wohnmobile anzubieten. Die Fläche wird im FNP mit einer Größe von ca. 1 ha ausgewiesen.

Exemplar

11.5 Bauflächenentwicklung gesamt

Ortsteil Baufläche bis Aktuelle Ausweisung Bemerkung Aufstellung FNP im FNP

Allstedt FNP Stand 2001 Änderungen 1 – 4

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(2004; 2009;2011; Wohngebiet - Am Hauptentwicklungsfläche 2012) Hagenberg ca. 6 ha für die Einheitsgemeinde Wohnbaufläche mit rechtskräftigem BP

Geplante Wohnbaufläche an der Karlstraße (Umwandlung ehemaliger Gärten) (ca. + 4000 m²) BauGB Wohnbaufläche Am 1 kleinen Hornfeld – noch 2 Baugrundstücke von 13 vorhanden Abs. 4 Grünfläche Ausweisung geplante § Sonderbaufläche Camping (ca. 1 ha) und Ausweisung geplante1 Gewerbliche Baufläche Am Gehren (ca.Abs. 1 ha ) zur Ortslage3 hin unmittelbar anschließend§ an den Bestand

Sonderbauflächenach Umnutzung der Gesundheitliche Zwecke Unterkunft für Flüchtlinge Am Birkenhof ca. 2,9 ha zum Wohnheim für missbrauchte Kinder Beyernaumburg FNP Stand 2004 Wohnbaufläche am Wohnbaufläche noch 2 Bauflächen EulenbergBeteiligung verfügbar

Teilfläche an der Neuausweisung W – andere Straßenseite ist Othaler Straße Fläche ca. 6.000 m² bereits bebaut – Erschließungsvorteil frühzeitige In der Ortslage noch Eigenbedarf wenige Lücken (ca. 5 Stück)

Bei langfristigem Exemplar Leerstand im Wohnblock Sotterhäuser Straße mit 24 WE soll Rückbau erwogen werden – derzeit jedoch in gut saniertem Zustand und voll bewohnt

Einsdorf Entwurf FNP Keine In der Ortslage sind Flächenneuausweisung noch freie Bauflächen 1-

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Darstellung 2 Stück vorhanden Bestandsflächen

Einzingen FNP Stand 1998 Darstellung Bestandsflächen

Sondergebiet Tierhaltung bereits im heutigen Bestand größer als 1998

Im Süden BauGB Mischbaufläche im 1 Bestand etwas großzügiger ausgewiesen, bis zur Abs. Dorfstraße (ca. + 7500 4 m²) § Emseloh Bisher kein FNP Keine Im Bereich Bestand Flächenneuausweisung einige Baulücken Darstellung undvorhanden Bestandsflächen 1

Holdenstedt Vorentwurf 1992 Generell AusweisungAbs. Vielzahl von als M und nicht3 als W Änderungen und W 9 Bestand § Anpassung an Bestand Ausweisung kleiner entsprechend Bestand nach Teilflächen G1 als M

Fläche G1 – als Fläche für die Landwirtschaft bzw. Sonderbaufläche (-ca.7,4 ha Baufläche) Beteiligung Geplante Sonderbauflächen S 1 und S 2 entfallen (- 50.000 m²)

frühzeitige W 6 und W 9 entfallen (ca.- 25.000 m²) und Bestand Fläche Bauhof Teilflächen als M

Im Bereich Mühlstraße Exemplar Mehr Mischbaufläche im Bestandvorhanden (ca. + 10.900 m²)

Südlich der Biege Grünfläche – statt Baufläche (ca. -8500 m² Mischbaufläche)

G2 entfallen (ca. - 28.600 m²)

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Neu Gemeinbedarf ( + Fazit – ca. 10 ha 5.000 m²) weniger Baufläche

Ergänzungssatzungen An der Feldstraße I und In der Ortslage sind II – in M – Fläche noch freie Bauflächen 3 integriert – 4 Stück vorhanden Liedersdorf Bisher kein FNP Wohngebiet Hinter dem Im Bereich Bestand Dorf – bereits voll belegt einige Baulücken – Fläche Ergänzungssatzung – BauGB Mischbaufläche Bestand 1

Katharinenrieth FNP Stand 2009 Keine Flächenneuausweisung Abs. in der Ortslage – hier 4 nur Darstellung § Bestandsflächen

Geplante und Sonderbaufläche Wind1 mit ca. + 86 ha ‐ Abs. Neu G-Fläche3 ca. + 1.600 m²§ Transcat im Bestand Fazit – ca. 86,2 ha nach zusätzliche Baufläche Mittelhausen Entwurf FNP Keine In der Ortslage sind Flächenneuausweisung noch freie Bauflächen 1 Darstellung – 2 Stück vorhanden Bestandsflächen

Geplantes W – ca. Beteiligung 2.000 m² an der Dorfstraße entfallen Niederröblingen FNP Stand 1999 Bestandsausweisung In der Ortslage sind angepasst an aktuellen noch freie Bauflächen 1 Bestand mit geringen – 2 Stück vorhanden Flächenverschiebungen. frühzeitige Geplantes W BP Nr. 30 „Am Bahnhof“ (+ ca. 6300 m²) Neu Sondergebiet Bioenergie (VbBP Nr. Exemplar 10 + 8,6 ha) Nienstedt FNP Stand 1998 Stallanlage jetzt als In der Ortslage sind Sonderbaufläche noch freie Bauflächen 1 Tierhaltung – 2 Stück vorhanden ausgewiesen – war aber schon immer so bebaut

Geringfügige Anpassungen der innerörtlichen

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Bauflächen an den aktuellen Bestand.

geplante Sonderbaufläche Wind - ca. 35,6 ha - Othal FNP Stand 2004 Keine Flächenneuausweisung Darstellung Bestandsflächen

Sotterhausen Bisher kein FNP Keine Im Bereich BestandBauGB ca. Flächenneuausweisung 2 -3 Baulücken1 Darstellung vorhanden Bestandsflächen Abs. Pölsfeld Bisher kein FNP Keine Im Bereich4 Bestand ca. Flächenneuausweisung 5 Baulücken§ vorhanden Darstellung Bestandsflächen und Wolferstedt FNP Stand 1999 Teile Grünfläche bzw.1 Rücknahme Ca. 27.000 m² Sonderbaufläche Geplantes W geplantes W im Abs. Südwesten 3 § Ca. 3700 m² Grünfläche – Rücknahme geplantes W im Gartenanlage Geplantes W Bereich nach Gartenanlage im Osten Grünfläche Rücknahme Ca. 20.000 M- Fläche zugunsten Mischbaufläche im Grünfläche Bestand Beteiligung Fazit – ca. 5 ha weniger Baufläche

Im Bereich Bestand ca. 5 Baulücken vorhanden Winkel frühzeitigeBisher kein FNP Wohngebiet Aktuell noch 5 - 6 freie  Ca. 8.000 m² - Im Baufläche Felde Wohngebiet Komplett bebaut

Exemplar  Ca. 16.000 m² Zur Försterei Wohngebiet Fazit ca. neuen Bauflächen  Ergänzungssatzung Nr. 3 Mischbaufläche Ca. 1.500 m²

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12 Grünflächen

Im Flächennutzungsplan sind gemäß § 5 Abs. 2 BauGB die Grünflächen darzustellen. Diese sind Grünflächen die von Flächen von der Land- und Forstwirtschaft abzugrenzen sind. Dazu zählen vor allem Grünflächen die durch den Menschen auch aktiv gestaltet werden, so z.B. Parkanlagen, Dauerkleingärten, Sport- und Spielplätze, Freibäder oder auch Friedhöfe. Für diese Nutzungen gibt es spezielle Nutzungssignaturen, die bei Darstellung Anwendung finden.

Für die Darstellung von Grünflächen in den Ortslagen wird wie folgt verfahren.BauGB Die innerhalb der Bauflächen gelegenen Hausgärten sind Bestandteil der Bauflächen.1 In den Randbereichen werden große zusammenhängende Flächen als Grünflächen dargestellt. Einzelgärten im Außenbereich werden i.d.R. nicht als Grünflächen gesichert, sondern als Flächen für die Landwirtschaft dargestellt. HierAbs. kann dann bei einer Nutzungsaufgabe eine landwirtschaftliche Nutzung erfolgen.4 Die vorhandene Nutzung hat Bestandsschutz solange diese erfolgt. § Intensiv oder extensiv genutzte Grünflächen im Außenbereich, die Dauerhaft in der und Grünlandnutzung bleiben sollen werden ebenfalls als Grünflächen1 dargestellt.

Allstedt Die Stadt Allstedt zeigt in den Randbereichen einigeAbs. Grünzüge. Hauptgrünzug ist der Verlauf der Rohne zu beiden Seiten, die die Stadt3 von Norden nach Süden durchquert. Hier befinden sich Grün- und Gehölzflächen§ unterschiedlichster Struktur und Wertigkeit. nach Beyernaumburg/ Othal Beyernaumburg ist neben dem Schlosspark vor allem im Norden durch angrenzende Grünflächen und den Obstanbau geprägt. Es gibt innerorts einige öffentliche und viele private Grünflächen und Hausgärten, die zu den Bauflächen zählen. In Othal ist die Fläche um den Teich mit altem Baumbestand zu nennen. Beteiligung Emseloh Das Dorfbild von Emseloh wird durch gepflegte Rabatten sowie wertvolle alte Bäume geprägt. Hierzu zählen die alten Eichen auf dem Friedhofsgelände, die anlässlich der Beendigung des Deutsch-Französischen Krieges 1871 gepflanzt wurden und die Baumbeständefrühzeitige des Parks, die ein stattliches Alter von 120 bis 250 Jahren haben. Entlang der B80 von Emseloh nach Blankenheim verläuft ein reizvoller Wiesengrund.

Holdenstedt AuchExemplar Holdenstedt ist durch viel private Grün- und Gartenflächen gekennzeichnet. Vor allem im Norden schließen sich dann wertvolle Bereiche an.

Katharinenrieth Das Gemeindegebiet ist durch die Grünzüge und -flächen des Helmedammes mit seinem Begleitgrün, Obstbaumwiesen am nördlichen Ortsrand sowie Bäume und Sträucher der Hausgärten und Freiflächen im Straßenraum gekennzeichnet. Zudem ist ein Großgrünbestand im Pfarrgarten und im Bereich des ehemaligen Kindergartens vorhanden

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Liedersdorf Die Ortslage selbst zeigt einige Grünbereiche. Weitere wertvolle Grünflächen schließen sich nach Norden an.

Mittelhausen / Einsdorf Mittelhausen verfügt im Ortskern über Teichflächen mit umgrenzenden Grünflächen, aber auch die Randbereiche prägen mit den Hausgärten und Grünflächen das Orts- und Landschaftsbild. Im Süden befinden sich größere zusammenhängende Flächen. Ähnlich ist es in Einsdorf auch hier sind noch die alten dörflichen Grünstrukturen der BauGB Hausgärten anzutreffen. Wertvolle Grünflächen befinden sich südlich der Ortslage1 zur Rohne hin.

Nienstedt/ Einzingen Abs. Nienstedt wird vom Westerbach durchflossen. Dieser Bachverlauf4 ist auch am fast durchgehenden Grünzug durch den Ort mit Teich gekennzeichnet.§ Weitere Grünflächen mit größerer Ausdehnung sind um die Kirche vorhanden. und Einzingen, welches sich entlang der Dorfstraße erstreckt hat1 zur freien Landschaft hin die typischen Hausgärten und Grünflächen. In der Ortsmitte ist der typische Dorfteich (aus dem der Einzinger Bach entspringt) mit einer umgrenzenden Grünfläche mit alten Baumbestand. Der nach NordwestenAbs. abfließende Einzinger Bach ist ebenfalls von Grünstrukturen geprägt. 3 § Niederröblingen Niederröblingen ist großflächig von Grünlanachnd umgeben. Dabei handelt es sich vor allem nach Süden in Richtung Helme um Weideflächen bzw. tw. um Streuobstwiesen. Aber auch im Norden zwischen Gewerbegebiet (ehemals Schacht) und der Halde wurde im Bereich der Abrissflächen eines Teils des Verwaltungsgeländes des Schachtes eine Grünfläche.

Pölsfeld Beteiligung Pölsfeld ist durch den Altbergbau und die Bingen sowie die topographische Lage geprägt, welche in der Vergangenheit zahlreiche Grünlandnutzungen entstehen ließen. An diesen sollte auch für die Zukunft festgehalten werden. Auch die Ortslage selbst ist dorftypischfrühzeitige durchgrünt und teilweise locker bebaut.

Sotterhausen In Sotterhausen sind liebevoll angelegte und gepflegte Grünflächen, Haus- und Obstgärten vorhanden Exemplar Winkel Grünflächen befinden sich insbesondere im nördlichen Teil am Pietschbach. Westlich des Ortes sind Gärten vorhanden, die von der sonstigen Wohnbebauung entfernt sind. Weitere Ortsrandgrünflächen sind im Ostern du tw. im Norden vorhanden.

Wolferstedt

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Wolferstedt verfügt vor allem südlich zu Rohne hin zwischen Ortslage und Landesstraße größere, feuchte Grünlandflächen mit Kopfbäumen und östlich der Ortslage ebenfalls zur Landesstraße größere Grünlandflächen. Aber auch innerorts gibt es zwischen den Bebauungen Gärten und Grünland. Der Verlauf des Westerbaches ist ebenfalls anhand der Grünzüge zu erkennen.

12.1 Friedhöfe

Im Zuge der Flächennutzungsplanung werden folgende Grünflächen mit der Zweckbestimmung Friedhof dargestellt. BauGB 1 Ortschaft Lage des Friedhofes Träger/Auslastung

Allstedt Im Norden an der GemeindeAbs. 4 Riestedter Straße § Beyernaumburg Am östlichen Ortsrand in Kirche unmittelbar Nähe der und Kirche 1 Emseloh Nordwestlich am Ortsrand Gemeinde / ca. 50 % In der Nähe der Kirche Friedhof mit Trauerhalle Holdenstedt Am südlichen OrtsrandAbs. Gemeinde / ca. 50 % 3 § Friedhof mit Trauerhalle Katharinenrieth Am nordwestlichen Ortsrand Liedersdorf Am nordwestlichennach Gemeinde / ca. 50 % Ortsrand Friedhof mit Trauerhalle Mittelhausen / Einsdorf Mittelhausen nördlich der Gemeinde / ca. 50 % L 218 am Ortsrand Friedhof mit Trauerhalle Einsdorf direkt an der Kirchlicher Friedhof BeteiligungKirche Nienstedt/ Einzingen Nienstedt am südöstlichen Trauerhalle Gemeinde Ortsrand Einzingen unmittelbar an Kirche der Kirche in der Ortsmitte Niederröblingenfrühzeitige Nördlich der L 219 Gemeinde / ca. 50 % Friedhof mit Trauerhalle Pölsfeld Am nördlichen Ortsrand Gemeinde /ca. 50% Friedhof mit Trauerhalle Sotterhausen Westlich der Ortslage Gemeinde / ca. 50 % Exemplar angrenzende an die Friedhof mit Trauerhalle Anlagen der Agrargenossenschaft Winkel Am nördlichen Ortsrand Gemeinde / ca. 50 %

Wolferstedt An der L 218 Gemeinde / ca. 50 % (Ortsumgehung) südöstlich Friedhof mit Trauerhalle des Ortes

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Erweiterungen oder Änderungen sind nicht geplant.

12.2 Parkanlagen

Grünflächen, die auf der Planzeichnung die Zusatzsignatur Parkanlage erhalten haben, sind Grünflächen, die durch die Öffentlichkeit betreten und genutzte werden können und die durch entsprechende Gestaltungsmaßnahmen aufgewertet worden. In der Regel verfügen diese über einen alten Baumbestand und angelegte Wege.

Park in Beyernaumburg BauGB Hierbei handelt es sich um den Schlosspark der Burg(Schloss) Beyernaumburg,1 also eine historische Parkanlage. Den Schlosspark ließ Friedrich von Bülow (1760–1831) anlegen. 1864 Abs.wurde mit dem Umbau der Burg auch er Park im Auftrag der Familie von Bülow von4 Eduard Petzold umgeplant. Im Park befinden sich diverse Gräber derer von§ Bülow und vom ehemaligen Pflegeheim. Angeregt von der Hochschule Anhalt und einer Bachlorarbeitund zur Neugestaltung des Parks erfolgen hier Pflegemaßnahmen, die langfristig 1von der Gemeinde weiter fortgeführt werden. Dies wurde bereits im Landschaftsplan angeregt. Abs. Park in Othal 3 Aktuell steht die Parkanlage um den Teich unter§ Denkmalschutz.

Gutspark in Emseloh nach Der ca. 1,7 ha große ehemalige Gutspark ist ein geschützter Park. Der vorwiegend alte Gehölzbestand prägt nicht nur das Bild des Parks sondern auch den Ortseingang. Der Park wird u.a. auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Hierfür steht eine Freilichtbühne mit Sitzmöglichkeiten zur Verfügung.

Holdenstedt Beteiligung Hier befindet sich nördlich der Landes- und Hauptstraße eine Grünfläche mit Parkähnlichem Charakter, die als solche auch erhalten und weiter entwickelt werden soll.

12.3 Festplatzfrühzeitige

In der Einheitsgemeinde gibt es ein reges Vereins- und Gemeindeleben, welches auch mit Festveranstaltungen gelebt wird. In einigen Ortsteilen gibt es kleine Festplätze, die im Wesentlichen aus einer Grünfläche bestehen. DieExemplar Nutzung erfolgt ca. 1 bis 3-mal pro Jahr. Diese Plätze werden im FNP als Grünflächen mit Nutzung Festplatz dargestellt. Dies betrifft nur die Stadt Allstedt.

12.4 Sportliche Einrichtungen

Im Gemeindegebiet der Einheitsgemeinde verfügen fast alle Ortsteile über Sportplätze in Form von Fußballplätzen. Diese werden mehr oder weniger stark genutzt und dienen u.a. auch der Durchführung von Veranstaltungen in den Sommermonaten.

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Weiterhin befinden sich mehrere Schießplätze im Gebiet der Einheitsgemeinde. Diese liegen weit außerhalb der Ortslagen, so dass hier die Lärmbelastungen nicht die Ortslagen tangieren.

Sportliche Einrichtungen in Allstedt Neben den als Gemeinbedarfseinrichtungen ausgewiesen Sportstätten gibt es folgende Sportplätze, die als Grünfläche mit sportlicher Nutzung zu bewerten sind und entsprechend dargestellt werden.

 2 Fußballplätze - östlich des Schlosses Allstedt BauGB  Rollsportstadion 1  Kegelbahn  Hundesportplatz – nördlich des Sommerbades (Nutzung durch Hundesportverein) Abs. 4 Weiterhin gibt es in Allstedt vier öffentliche Spielplätze und einen§ Bolzplatz.

und 1 Sportliche Einrichtungen in den Ortsteilen

Auch die Ortsteile bieten noch zahlreiche MöglichkeitenAbs. für die sportliche Betätigung der Einwohner. Neben Sportplätzen zum Fußballspielen3 gibt es zwei Kegelbahnen und eine Bowlingbahn. In den Gemeinden Pölsfeld§ und Beyernaumburg existieren zudem Schieß-stände. nach Folgende Sportstätten sind vorhanden:

Beyernaumburg Sportplatz mit Sportlerheim auf Planzeichnung mit Symbol gekennzeichnet) Bowlingbahn (nicht auf der Planzeichnung dargestellt) SchießplatzBeteiligung (auf Planzeichnung gekennzeichnet) Bolzplatz am Pfingstfleck

Othal Bolzplatz am Teich Teich ist Sportangelgewässer frühzeitige Emseloh Sportplatz mit Sportlerheim Kegelbahn im Park (auf Planzeichnung nicht gekennzeichnet)

Holdenstedt Sportplatz mit Sportlerheim (auf Planzeichnung mit Symbol Exemplar gekennzeichnet) Turnhalle (auf Planzeichnung nicht gekennzeichnet) Kegelbahn (auf Planzeichnung nicht gekennzeichnet) Schießplatz (Nutzung durch Verein) mit Tontauben und Schießbahn)

Liederstedt Sportplatz

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Katharinenrieth Bolzplatz und Spielplatz

Mittelhausen Sportlerheim und Sportplatz (auf Planzeichnung mit Symbol gekennzeichnet) Schießplatz (auf Planzeichnung mit Symbol gekennzeichnet)

Niederröblingen Sportlerheim und Sportplatz (auf Planzeichnung mit Symbol)

Nienstedt Vereinsheim und Bolzplatz

BauGB Einzingen Bolzplatz 1

Pölsfeld Sportlerheim und Sportplatz (auf Planzeichnung mit Symbol gekennzeichnet) Abs. 4 Sotterhausen Bolzplatz – am nördlichen Ortsrand mit Sanitär-§ und Umkleidecontainer (auf Planzeichnung mit Symbol) und 1 Winkel Bolzplatz (auf Planzeichnung mit Symbol gekennzeichnet)

Wolferstedt Sportplatz mit Sportlerheim undAbs. Turnhalle (auf Planzeichnung mit Symbol gekennzeichnet) 3 §

12.5 Spielplätze nach

Im Flächennutzungsplan wurden nur Bolzplätze dargestellt, auf die Darstellung von Spielplätzen wurde verzichtet.

Folgende öffentliche Spielplätze gibt es in der Einheitsgemeinde: Beteiligung

Allstedt Laut Bebauungsplan ist im Wohngebiet Hagenberg ein Spielplatz geplant, vorhandene Spielplätze gibt es in der Gartenstraße, in der Kleinen Hornstraße und Am Schild frühzeitige

Beyernaumburg Spielplatz Eulenberg und Mittelweg

Emseloh Spielplatz im Park Exemplar Holdenstedt Spielplatz an der Schule

Katharinenrieth Spielplatz an der Feuerwehr

Liedersdorf Spielplatz neben dem Bolzplatz am westlichen Ortsrand

Mittelhausen /

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Einsdorf Spielplatz in der Mitte in Mittelhausen und am Heimathaus in Einsdorf

Nienstedt/ Einzingen Nienstedt - Spielplatz neben dem Bolzplatz Einzingen - Bolz- und Spielplatz an der Nr. 14 Einzingen

Niederröblingen Spielplatz am Steinweg

Pölsfeld Spielplatz in Ortsmitte an der Schulgasse BauGB 1 Sotterhausen Spielplatz am Königsberg

Winkel Bolzplatz und Spielplatz am Teichdamm Abs. 4 Wolferstedt Spielplatz unmittelbar neben dem Sportplatz § im Süden des Ortes

und 1 12.6 Freibad

Das Sommerbad in Allstedt ist ein sehr schön gelegenesAbs. Bad, unterhalb von Burg und Schloss Allstedt. Mit dem Bau des Sommerbades 3wurde 1926 begonnen. Im Mai 1927 wurde es feierlich seiner Bestimmung übergeben.§ Das Schwimmbecken misst 25 x 33,3 m. Es unterteilt sich in einen Nichnachtschwimmer- und Schwimmerbereich. Für die ganz Kleinen gibt es ein Planschbecken. Die sanitären Einrichtungen sind neu und behindertengerecht. Die Lage des Bades ist am Ausgang des Rohnetals, unmittelbar am Fuße des Schlossberges ist optisch sehr reizvoll. Es ist mit dem Symbol auf der Planzeichnung gekennzeichnet. Es ist die Angliederung eines Stellplatzes für Wohnmobile und Zelte angedacht. Hierfür erfolgtBeteiligung eine Ausw eisung als Sonderbaufläche Camping angrenzend an das Freibad.

12.7 Kleingärten/ Dauerkleingärten frühzeitige Kleingartenanlagen (als eingetragene Vereine) sind nur in Allstedt und Wolferstedt vorhanden.

Folgende eingetragene Kleingartenanlagen (Dauerkleingärten mit Darstellung im FNP)Exemplar gibt es in Allstedt + Wolferstedt

Bezeichnung Lage Kleingartenanlage Schlossbergblick Im Norden von Allstedt westlich des Schlosses mit Blick zu diesem, eingebettet in Wohnbauflächen

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Gartenanlage Zwinger Südlich von Allstedt an der Rohne Kleingartenanlage Am Kreuzberg + Unmittelbar westlich Kaninchenzüchterverein (1Darstellung = 2 Vereine) anschließend an die Anlage Schlossbergblick im Norden von Allstedt Kleingartenanlage Karlstraße – keine Verein, daher An der Karlstraße in der keine Darstellung mit Symbol Stadt Wolferstedt Hühnervereinsanlage An der Mittelhäuser Straße BauGB 1 Zur Auslastung der Kleingartenanlagen liegen derzeit keine Zahlen vor. Bundesweit ist der Trend rückläufig. Die Anlagen sind jedoch für die Erholung und auch für die Natur Abs. von Bedeutung. 4 Erfolgen Nutzungsaufgaben einzelner Parzellen, ist zu überlegen,§ ob nicht ggf. Parzellen zusammengelegt werden können. Eine Nutzungsaufgabe einzelner Parzellen und selbst der gesamten Anlage hat keineund planungsrechtlichen Schlussfolgerungen für den Flächennutzungsplan, solange1 die Fläche als Grünfläche erhalten bleibt. Aufgegebene Parzellen können durchaus verwildern. Hierdurch entstehen verwilderte Obstbäume mit Totholzanteilen undAbs. somit entstehen Habitate und 3 biologische Vielfalt erhöht sich. Eine andere§ Form der Nachnutzung ist die Umwandlung in Streuobstwiesen, öffentliche Grünflächen innerhalb der Kleingartenanlagen. Möglich ist auch die Nutzung der Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung vonnach Natur und Landschaft, im Sinne der naturschutzrechtlichen Ausgleichsflächen.

Die eingetragenen Kleingartenanlagen werden mit dem Symbol auf der Planzeichnung gekennzeichnet und ihnen soll somit ein Bestandsschutz auch für die Zukunft gesichert werden. Beteiligung

13 Flächen mit Nutzungsbeschränkungen

Gemäß BauGB besteht die Möglichkeit, Flächen mit Nutzungsbeschränkungen oder für Vorkehrungen zum Schutz gegen schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundesimmissionsschutzgesetzesfrühzeitige auszuweisen. Im Rahmen der Flächennutzungsplanebene wird damit die Möglichkeit eröffnet auf planungsrechtliche Konflikte hinzuweisen bzw. vorhandene Gemengelagen zu kennzeichnen. DieExemplar schädlichen Umwelteinwirkungen definieren sich hier als Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme, Strahlen auftreten. Die Ausweisung derartiger Flächen hat zur Folge, dass die Art und ggf. auch das Maß der baulichen Nutzung beschränkt werden, so dass auf die in der Nähe befindlichen schutzbedürftigen Nutzungen keine erheblichen nachteiligen Umwelteinwirkungen einwirken. Genauere Festlegungen hierzu werden dann in der nachfolgenden Bauleitplanung, der Ebene der Bebauungspläne getroffen, z.B. durch eine Gliederung der Gebiete und die Festsetzung von Emissionskontingenten.

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Im Flächennutzungsplan werden aktuell zwei Flächen derartig beschränkt ‐ GE in Beyernaumburg ‐ GE Allstedt – BP ehemalige LPG.

14 Wasser

Wasserflächen im Sinne von §5 (2) Nr. 7 BauGB sind oberirdische, stehende oder fließende Gewässer wie z.B. Flüsse, Seen, Teiche. Die im Plangebiet vorhandenenBauGB Gewässer werden als Wasserflächen dargestellt. 1

Die Helme, die Rohne und die Thüringische Kleine Helme sind Fließgewässer I. Ordnung, welche die Einheitsgemeinde Allstedt durchfließen. Abs. In den Auebereichen ist eine Vielzahl von Entwässerungsgräben vorhanden,4 die als Gewässer II. Ordnung eingestuft werden. §

und Es gelten die Bestimmungen des Wassergesetzes für das 1Land Sachsen- Anhalt vom 16. März 2011 (WG LSA). Gemäß §4 Abs. (1) WG LSA sind Gewässer I. Ordnung die Gewässer, die wegen ihrer erheblichen wasserwirtschaftlichen Bedeutung Abs. 1. Binnenwasserstraßen im Sinne des Bundeswasserstraßengesetzes3 sind oder § 2. in der Anlage 1 zum Wassergesetz LSA aufgeführt sind. nach Die Helme, einschließlich der Thüringischen Kleinen Helme, ist unter der laufenden Nummer 45 im Anhang 1 zum Wassergesetz aufgeführt. Die Rohne ist unter der laufenden Nummer 81 des Anhangs geführt.

Gemäß §5 WG LSA sind Gewässer II. Ordnung die, die nicht zur I. Ordnung gehörenden Gewässer zählen.Beteiligung

Es ist zu beachten, dass Gewässerbenutzungen, als auch Maßnahmen im Gewässerschonstreifen (Gewässer I. Ordnung = 10 m, Gewässer II. Ordnung = 5 m) einer wasserrechtlichen Genehmigung durch die zuständige Wasserbehörde bedürfen. frühzeitige

In der Nähe von hochwassergefährdeten Gebieten ist von dauerhaft oberflächennahen Grundwasserständen auszugehen. Für zukünftige Beplanungen derExemplar Gebiete wird auf folgende, nach dem Wassergesetz für das Land Sachsen- Anhalt erlaubnis- und genehmigungspflichtige Handlungen hingewiesen:

 Errichtung von Bauwerken in und an Gewässern, sowie bauliche Maßnahmen innerhalb von Gewässerschonstreifen  Gewässerkreuzungen mit Verkehrswegen und Medienleitungen  Gewässerbenutzungen in Form von Wasserentnahmen und –einleitungen  -Lagerung wassergefährdender Stoffe

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14.1 Fließgewässer

Als Gewässer I. Ordnung fliest die Helme, mit ihren Nebenarmen im Westen der Einheitsgemeinde und bildet gleichzeitig die westliche Gemarkungsgrenze.

Der Ausbauzustand der Helme wird gekennzeichnet durch die große Einschnitttiefe, eine begradigte Linienführung und einen lückenhaften Ufergehölzbestand. Der Gewässerrand und –verlauf wird als naturfremd charakterisiert. In Ufernähe gilt es vor allem den vorhandenen natürlichen Bewuchs zu erhalten bzw. zu erneuern.

BauGB Die Helme gehörte früher zu den fischreichsten Flüssen Mitteldeutschlands und1 floss in vielen Mäandern durch das flache Land. Auf Grund schwerer Überschwemmungen in den 50er Jahren wurde neben der Errichtung der Talsperre Kelbra (befindet sich nicht in der Einheitsgemeinde) der gesamte Helmelauf begradigt undAbs. ausgebaut. Um den Hochwasserschutz für die Zukunft zu verbessern, begradigte4 man den Fluss beinahe in seinem gesamten Verlauf und schüttete an den§ Ufern Steine auf. Zusätzlich wurden Wehre gebaut. Durch die Umbauten ging die Fischpopulation stark zurück, und manche Fischarten verschwanden ganz. und 1 Die Wasserqualität der Helme wird durch die Talsperre Kelbra beeinflusst. Durch die konsequente Nutzung des sog. Umfluters um Abs.den Stausee und durch die Inbetriebnahme von Klärwerken hat sich die Wasserqualität3 des Flusses in den letzten Jahren erheblich verbessert. Zudem wurden zahlreiche§ Renaturierungsmaßnahmen am Flusssystem der Helme in den letzten 15 Jahren allein in Sachsen- Anhalt durchgeführt. Durch die Maßnahmennach der vergangenen Jahre konnte der Fischbestand und die Artenvielfalt des Gewässers enorm verbessert werden. Weitere Renaturierungsmaßnahmen sind in der Zukunft notwendig, um die Wiederherstellung einer arten- und strukturreichen Flusslandschaft zu erzielen. So wurde beispielsweise die Möglichkeit der Wiederanbindung von Altarmen z.B. bei Allstedt in einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2011 nachgewiesen. Eine weitere Maßnahme zurBeteiligung Renaturierung stellt die Wiedervernässung der Helmeaue dar. Hierzu sind entsprechende Untersuchungen zu Auswirkungen auf die angrenzenden Flächen durchzuführen. Zudem sind die Eigentumsverhältnisse abzuklären und das Vorhaben mit allen Beteiligten und Betroffenen abzustimmen.

Die Wasserqualitätfrühzeitige der Helme wird mit der Güteklasse II - III angegeben (Stand 1992, nach dem Landschaftsprogramm des LSA - übernommen aus dem Landschaftsplan der Stadt Allstedt).

Von den Naturfreunden Deutschlands und dem Deutschen Anglerverband wurde dieExemplar Helme für den Zeitraum 2012/2013 zur "Flusslandschaft des Jahres" ausgerufen. Dabei ist der Titel Auszeichnung und Aufruf zugleich. Das Ziel dieser Auszeichnung ist es, durch Veranstaltungen und Informationen die Bevölkerung für die natürlichen und kulturellen Schönheiten einzigartiger Flusslandschaften zu gewinnen und Informationen über die Bedrohung der jeweiligen Flüsse und ihr Ökosystem zu geben. Gemeinsam mit dem Umweltverband Ökologischer Tourismus in Europa e.V. soll die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus im Helme- Gebiet unterstützt werden (siehe dazu auch Pkt. Touristische Entwicklung).

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Das Gemarkungsgebiet Katharinenrieth wird von der Helme tangiert. In diesem Flussabschnitt der Helme, wird diese durch einen Damm begrenzt. Die eingedeichte Fläche der Gemarkung Katharinenrieth wird auch als Poldergebiet bezeichnet. Als solches ist es auf der Planzeichnung dargestellt. Für die Instandsetzung und Unterhaltung des Deiches ist beidseitig ein 10,0 m breiter Gewässerschonstreifen bzw. ein 5,0 m breiter Deichschutzstreifen von jeglicher Bebauung freizuhalten. Die ständige Kontrolle, Wartung und Pflege des Dammes durch die zuständigen Behörden ist von enormer Bedeutung.

BauGB Der Grundwasserspiegel liegt in der Niederung der Helme um Katharinenrieth1 weniger als 2 m unter Gelände. Im Frühjahr bzw. in Zeiten mit starken Niederschlägen liegt der Grundwasserspiegel in der Ortslage kurz unter der Geländeoberfläche (30 - 50 cm tief). Diese Tatsache der hohen Grundwasserstände sollteAbs. bei allen Neuplanungen in der Gemeinde bedacht und berücksichtigt werden.4 Aufgrund der hohen Grundwasserstände kommt es zudem beim§ Rückstau aus den in südliche Richtung abfließenden Gräben (Richtung Thüringen) zu und Druckwasserproblemen in der Gemeinde Katharinenrieth.1 Das gesamte Gemeindegebiet von Katharinenrieth liegt im ehemaligen Überschwemmungsbereich der Helme, daher erfolgte auch die Anordnung der alten Gehöfte in der Ortslage entsprechend dem Wasserabfluss.Abs. 3 Die Grundwasserleiter in der Niederung der §Helme bilden Kiese. Der Schutz des Grundwassers wird geprägt durch die Beschaffenheit und Mächtigkeit der überdeckenden Bodenschichten. Hiervonnach hängt demzufolge auch die Gefährdung des Grundwassers gegenüber flächenhaft eindringenden Schadstoffen ab. Hieraus und aus den hohen Grundwasserständen im Bereich der Helme muss geschlussfolgert werden, dass ein hohes Grundwassergefährdungspotential vorhanden ist. Dem Grundwasserschutz muss besonders in der Gemarkung Katharinenrieth große Aufmerksamkeit geschenkt werden. Beteiligung Für die Helme gibt es ein amtlich festgesetztes, Überschwemmungsgebiet. Das Gebiet ist auf der Planzeichnung gemäß Raumordnungskataster ausgewiesen. Durch den Deichbau und die Errichtung der Talsperre Kelbra wurde das ursprüngliche Überschwemmungsgebiet des Flusses zurückgedrängt. frühzeitige Parallel zur Helme verläuft die Kleine Helme, welche mehr den Charakter eines Entwässerungsgrabens besitzt. Die Gewässergüte wurde vom Landschaftsplaner im Bereich der Güteklasse III aufgrund von eigenen Erhebungen eingestuft.

DerExemplar südliche Bereich der Gemarkung Niederröblingen ist ebenfalls als hochwassergefährdeter Raum der Helme und der Thüringischen Kleinen Helme einzustufen. Festgesetzte Hochwasserschutzgebiete bestehen auch in diesem Bereich nicht. Das natürliche Überschwemmungsverhalten der Fließgewässer ist bei zukünftigen Planungen auch hier zu beachten.

Als weiteres Gewässer I. Ordnung durchfließt die Rohne die Gemarkung der Einheitsgemeinde Allstedt von Norden nach Süden und mündet in die Helme. Sie

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 157 wurde in ihrem Verlauf ebenfalls stark begradigt und zu Entwässerungszwecken vertieft. Im Bereich der Stadt Allstedt ist der Lauf verbaut. Dieser teilt sich südlich von Allstedt in die Rohne und die Alte Rohne. Die Alte Rohne wurde früher als Mühlgraben genutzt und ist heute trockengefallen. Im Landschaftsplan wurde angedacht, diesem wieder Wasser zuzuführen. Es gilt dabei zu überprüfen, ob die Alte Rohne (Mühlgraben) in Richtung Mönchpfiffel wieder renaturiert werden kann. Es sind dabei die Konsequenzen für die Rohne und möglicherweise auch für den Grundwasserstand und die Bebauung u.a. in der Stadt Allstedt zu überprüfen. Die Gewässerschutzstreifen sind einzuhalten.

BauGB Die Wasserqualität der Rohne welche in der Vergangenheit zwischen Güteklasse1 II – IV geschwankt hat (je nach Lage) hat sich in den vergangen Jahren durch die Einleitung sauberer Abwässer verbessert. Abs. Der Biotopwert der Rohne wird mit einer hohen Wertigkeit eingestuft.4 Östlich von Wolferstedt besitzt sie eine mittlere Wertigkeit, wie auch§ die Quelle des Pietschbaches. Gering werden alle weiteren Nebenbäche und die Rohne in den Ortslagen von Wolferstedt und Klosternaundorf bewertet. und 1 Die höchsten beobachteten Hochwasserscheiteldurchflüsse der Rohne zeigen beispielsweise in Wolferstedt in ihrer Verteilung, dassAbs. im Gebiet Extremhochwässer der kleineren Einzugsgebiete aus sommerlichen 3Starkniederschlägen entstehen. Die Gemeinde Wolferstedt gilt dabei als besonders§ unwettergefährdet (Verschlammung von Straßen und Verlandung der Rohne). Die schmalen Überschwemmungsstreifennach der Rohne sind für den Wasserablauf, die Wasserreinhaltung und den Naturschutz von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Werden Überschwemmungsgebiete als Acker oder als sonstige Kulturflächen mit ständiger Bodenbearbeitung genutzt, so kann es zu erheblicher Bodenerosion kommen. Dies ist einerseits schädlich für das Schutzgut Boden, andererseits eutrophieren die abgeschwemmten Bodenpartikel die Gewässer in unerwünschter Weise. Beteiligung

Als Gewässer II. Ordnung gemäß WG LSA ist die Vielzahl der in den Auebereichen der Einheitsgemeinde vorhandenen Entwässerungsgräben, die teilweise trockenfallen, einzustufen. Zudem zählen zu dieser Kategorie die kleinen Bäche, die zahlreich im Gemeindegebietfrühzeitige vorhanden sind. Die Gräben und Bäche sind zum Teil nur zeitweilig wasserführend. Die Gräben dienen als natürliche Vorfluter, welche Wasser aus anderen Gewässern, aus Grundwasserkörpern oder Abflusssystemen aufnehmen können. Die Gräben werden sowohl für die Bewässerung als auch für die Entwässerung angrenzender Grünland-Exemplar und Ackerflächen genutzt. Das Grabenstausystem (Schieber in den Gräben/Bauwerke) ist teilweise in einem desolaten Zustand. Es bedarf aus Sicht der Gemeinde dringend einer Rekonstruktion, um die Funktion der Gräben weiter zu gewährleisten und die damit eng verbundenen ökologischen Strukturen zu sichern und zu schützen. Die Grabenverläufe sind oftmals an den Ackerschlägen orientiert. Die Querprofile der Gräben haben geometrisch klare Formen und entsprechen Regelquerschnitten. Die Wasserführung der Gräben ist entsprechend ihrem Querschnitt sehr unterschiedlich ausgebildet. Es waren ursprünglich keine

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Gehölzstreifen vorhanden und somit auch keine ökologisch relevanten Strukturen. In den vergangenen Jahren erfolgten Anpflanzungen (vorwiegend Roterle/Schwarzerle, teilweise Weide) entlang der Gräben, teilweise im Böschungsbereich der Gräben. Das Gewässersystem der Helmeniederung (Gräben + Teile des Kiesabbaugebietes) ist als besonderes Schutzgebiet nach FFH- Richtlinie geschützt (siehe dazu auch Pkt. Schutzgebiete). Hinsichtlich der Unterhaltung unterliegen die Gewässer II. Ordnung der Verantwortung des Unterhaltungsverbandes „Helme“ und „Untere Unstrut“.

BauGB An dieser Stelle sind folgende Gräben und Bäche in der Einheitsgemeinde 1Allstedt zu nennen, die in die Kategorie Gewässer II. Ordnung einzustufen sind:

Westerbach = Graben 031 (Beyernaumburg – Sotterhausen – NienstedtAbs. – Wolferstedt) Mündung in die Rohne, begradigt, mit geringer Fließgeschwindigkeit;4 § Pietschbach – fliest aus der Allstedter Flur über Winkel in die Gemarkung Wolferstedt und und mündet in die Rohne; 1

Weiterhin gibt es: Bach Kleine Helme; Bach (Graben 030) RiestedterAbs. Bach, Bach Mühlgraben; Bach Röhrgraben, Kuhfaßbach, Bach Gonna, Einzinger3 Bach, Othaler Bach, Rohrbach, Hagenbach, Knochenbach. §

nach Allstedt: Graben ………………….

Beyernaumburg: Graben 034; 035; 036; 037; 038; 058 und 058a Beteiligung Othal Zu- und Abfluss des Othaler Teiches, speist den Einzinger Bach

Nienstedt / Einzingen Graben – Zuflussfrühzeitige von Einzingen bis zum Einzinger Bach;

Das Gebiet gehört größtenteils zum Wassereinzugsgebiet der Rohne. Der Ortsteil Nienstedt entwässert über den Westerbach nach Südosten in die Rohne, der Ortsteil Einzingen entwässert über den Einzinger Bach nach Südwesten in die Helme. Exemplar Emseloh Riestedter Bach (fließt in Richtung Borntal und speist hier einen kleinen Teich; Röhrgraben - begradigt, geringe Fließgeschwindigkeit

Riestedter Bach: begradigt, geringe Fließgeschwindigkeit, vernetzt mit einem System von Entwässerungsgräben

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Holdenstedt Hüttengraben (beginnend bei Liedersdorf führt er in Richtung Osterhausen, verbindet sich dort mit dem Sandgraben und speist die Rohne);

Sandgraben (entspringt in einem kleinen Tal nördlich von Holdenstedt, ab Holdenstedt ist er begradigt, hat eine geringe Fließgeschwindigkeit)

Holdenstedter Graben; „Schnelle“ entlang Holdenstedt

BauGB Katharinenrieth: 1 Graben 040; 040a; 044; 046; 047; 068; 071; 080; 081; 082; 083; 086; 087; 088; 089; 090; 091; 092; 093; 38; 48 Abs. Mittelhausen/ Einsdorf 4 Mittelhausen: Graben 020, 023, 032, 033 (Pietschbach), 009; 004; §005; 006; 007 Einsdorf: 059; 001; 002; 003; 032, Mühlgraben und 1 Niederröblingen: Graben 006; 013; 103; 104; 106 und 107 Abs. Pölsfeld: 3 Pölsfelder Bach; Tiefenbach: § Beide Gräben entspringen nordöstlich der Ortslage im Waldgebiet des Kupferberges. Sie sind bis zum Austritt aus dem Wald nachals natürliches Gewässer charakterisiert. Der Natürlichkeitsgrad sinkt im weiteren Verlauf. Durch den Eselsgraben erhält der Pölsfelder Bach einen Zufluss, der aus der Ackerfläche der Kohlung kommend, dort durch Nährstoffeintrag infolge fehlender Gewässerrandstreifen belastet wird. Die gleiche Problematik ist beim Tiefenbach im Bereich des östlichen Ortsrandes festzustellen. Der Pölsfelder Bach mündet schließlich in die Gonna und der Tiefenbach in den Eselsgraben.Beteiligung Eine Besonderheit bildet hier zwischen Pölsfeld und Obersdorf der uferbegleitende Bestand von alten Obstbäumen, insbesondere Pflaumen.

Eselsgraben: Aus der Ackerflächefrühzeitige der Kohlung kommend; durch Nährstoffeintrag infolge fehlender Gewässerrandstreifen belastet; Mündung in den Pölsfelder Bach

Hagenbach; Knochenbach: Die Gräben sind typische sommerkalte Bäche des Berges und Hügellandes mit einem hohenExemplar Natürlichkeitsgrad; teilweise von Wäldern gesäumt. Der Knochenbach mündet in den Hagenbach und dieser mündet schließlich in die Wipper. Auf Pölsfelder Territorium werden sie durchweg von Wäldern gesäumt, ihre Fließrichtung verläuft zur Wipper hin.

Sotterhausen: Der Westerbach kommt von Norden lässt Sotterhausen östlich liegen und verläuft weiter nach Süden in Richtung Nienstedt – Wolferstedt.

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Wolferstedt: Südlich von Wolferstedt mündet der Westerbach in die Rohne. Graben 010; 011; 012; 013; 016; 023; 025; 061.

14.2 Verlauf

Im Gebiet der Einheitsgemeinde Allstedt verlaufen zwei Flüsse die kleinere Rohne, und die größere Helme. BauGB 1 Die Helme, als Gewässer I. Ordnung, ist ein etwa 65 km langer Fluss in Sachsen-Anhalt (davon etwa 34 km im Landkreis Mansfeld-Südharz) und Thüringen. Der Fluss entspringt in Thüringen südlich des Harzes im Landkreis Eichsfeld (Quellhöhe141Abs. m ü. NN). Seine Quelle liegt in den Nordausläufern des Ohmgebirges zwischen4 Weißenborn- Lüderode und Stöckey am „Helmspring“. Die Helme fließt ostwärts§ nach Nordhausen. Bei Heringen nimmt das Fließgewässer das Wasser der aus dem Harz kommenden und Zorge auf. Nordwestlich des Kyffhäuser-Gebirges wird es 1in der Goldenen Aue durch die Talsperre Kelbra zu einem Stausee und Hochwasserrückhaltebecken aufgestaut. Von dort fließt die Helme – nun in Sachsen-Anhalt – weiter ostwärts über Roßla in Richtung Allstedt, wonach sie nach Süden abschwenktAbs. und wieder Thüringen erreicht. Bei Kalbsrieth, südöstlich von Artern,3 mündet sie in die Unstrut (Mündungshöhe 141 m ü. NN). Die Helme bildet§ mit der Unstrut hier eine fruchtbare Ebene, das sog. „Ried in der Goldene Aue“. In Oberröblingen spaltet sich ein Seitenarmnach der Helme ab. Dieser Seitenarm trägt den Namen „Kleine Helme“. Sie fließt von Oberröblingen durch die Gemarkungen Niederröblingen und Allstedt und mündet im Bereich Kurtsgehofenmühle wieder in die Helme.

Die Rohne ist ein ca. 19 kmBeteiligung langes Flüssc hen im Landkreis Mansfeld-Südharz (Sachsen- Anhalt) und im Kyffhäuserkreis (Thüringen) und überwindet einen Höhenunterschied von 140 Metern. Sie entspringt bei Blankenheim (Quellhöhe 261 m ü. NN) und fließt nach Südosten durch Bornstedt bis nach Osterhausen. Südlich von Osterhausen überquert die Bundesautobahn 38 das Flüsschen. Auf dieser Streckefrühzeitige münden die Gräben und Bäche Kuhfaßbach, Sandgraben und Hüttengraben in den Fluss ein. Nachdem er Osterhausen durchquert hat biegt der Fluss nach Südwesten ab, nimmt Mühlgraben und Rainbach auf und fließt durch die nach ihm benannte Rohneniederung vorbei an den Dörfern Einsdorf und Mittelhausen, anschließend wird Wolferstedt tangiert. Von hier fließt die Rohne weiterhinExemplar südwestlich nach Allstedt, wo der in Nienstedt entspringende Westerbach in die Rohne mündet. Westlich der Mündung vertieft sich das Tal der Rohne, es begrenzt hier die Pfalz Allstedt von einer Seite. Danach überquert sie südwestlich von Allstedt die Landesgrenze nach Thüringen, um etwa 300m von der Grenze entfernt in die Helme zu münden (Mündungshöhe 121 m u. NN).

14.3 Sonstige Gewässer

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In der Gemarkung Allstedt gibt es nur wenige stehende natürliche Gewässer. In der Innenstadt von Allstedt befindet sich der Vorwerksteich. Im Bereich der Liegenschaften des ehemaligen Flugplatzes befinden sich kleine Stillgewässer mit Verlandungsbereichen, welche aufgrund der geologischen Gegebenheiten entstanden sind. In deren Umfeld sind wertvolle Biotope entstanden.

Für das Gebiet der Einheitsgemeinde Allstedt sind ansonsten folgende Gewässer zu benennen:

In der Innenstadt von Allstedt befindet sich der Vorwerksteich. BauGB In den Bereichen der Liegenschaften des ehemaligen Flugplatzes befinden1 sich kleine Stillgewässer mit Verlandungsbereichen, welche aufgrund der geologischen Gegebenheiten entstanden sind. n deren Umfeld sind wertvolle Biotope entstanden. Abs. Ursprünglich gab es im Osten der Gemarkung (in der Nähe der Sophieneiche)4 drei kleine Forellenteiche, welche durch eine im Wald entspringende §kleine Quelle gespeist wurden. Seit den 50iger Jahren existiert diese Anlage in ihrer Ursprünglichkeitund nicht mehr. Die Teiche sind jedoch noch erkennbar und daher auch auf der1 Planzeichnung dargestellt. Abs. Südöstlich von Beyernaumburg liegt unmittelbar an3 der L 223 der Grabesdorfer Teich. Er wird von einer weiter nördlich liegenden Quelle§ gespeist und verfügt über einen Abfluss in Richtung Süden. Auch dieser Teich ist als Angelteich unter 9-390-30 verzeichnet. Ein weiterer temporär nachwasserführender Teich liegt am Hagen (Hagenteich). Einen weiteren Teich gibt es im Süden des Ortsteils Othal. Dieser ist als Angelteich unter der NR. 9-39025 verzeichnet. Im Norden an der Gemarkungsgrenze befindet sich der Heidenteich.

Der Heidenteich, nordwestlichBeteiligung von Holdenstedt , ist durch einen Erdfall entstanden. Er verfügt über keinerlei Anbindung an Fließgewässer. Das Wasser stammt von Niederschlägen, Grund – und Schichtenwasser. Je nach Witterung kommt es auch vor, dass der Teich komplett austrocknet. Das Ufer ist in einem naturnahen Zustand mit entsprechender Uferflora. Derartige Gewässer haben eine hohe Bedeutung als Lebensraum fürfrühzeitige Amphibien, Libellen, Wasserinsekten und Ringelnattern.

Südlich von Emseloh liegt neben dem Riestedter Bach der Hummelteich.

Im Ortsteil Einzingen gibt es einen Dorfteich mit einer Quelle. Die hier hervorgehende QuelleExemplar wurde als Teichanlage gefasst. In einer sich nach Westen öffnenden Talung fließt der Einzinger Bach heraus. Das Gewässer prägt die Ortsstruktur.

In der Gemarkung Katharinenrieth gibt es im Westen mehrere stehende Gewässer, welche durch den Kiesabbau entstanden sind. Man kann diese in drei Gewässer unterteilen. Die westlich gelegene kleinere separate Wasserfläche ist die erste Teichfläche, die durch den Kiesabbau entstand. Dieser Teich wird seit einigen Jahren als Anglerteich (9-390-29) genutzt. Die Wasseroberflächen in der heutigen

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Form sind erst in den letzten Jahren entstanden. Im Abschlussbetriebsplan für den Kiesabbau sind die Maßnahmen an den Gewässern vorgesehen, so z.B. die morphologische Gestaltung der Ufer, die Schaffung von Schilfzonen, die Entwicklung von Wechselfeuchtflächen.

Liedersdorf verfügt über einen Löschteich und einen Teich am Ortseingang dem Borntalteich.

Mittelhausen verfügt über mehrere Teiche innerhalb des bewohnten Dorfgebietes. Diese wurden bereits saniert und dienen der Gestaltung der Dorflandschaft BauGB 1 Südöstlich der Ortslage Pölsfeld sind auf einer Hochfläche (Hasenwinkel/Eisleber Weg) in Richtung Riestedt zwei Tümpel zu finden, die als kleine Stillgewässer einzustufen sind. Abs. Sotterhausen verfügt über einen Dorfteich an der Dorfstraße und4 einen weiteren kleinen Teich südlich des Tillyanger. §

und Der Wolferstedter Teich nördlich an der L 218 gelegen ist 1ein eutrophes Staugewässer mit weiten Bereichen naturnaher Uferausbildung in Form von Flachwasserzonen sowie Röhricht- und Erlenbruchbeständen. Er ist ein Amphibienlaichgewässer, welches durch Erholungssuchende und die benachbarteAbs. Straße beeinträchtigt wird. In der Gemarkung gibt es weitere Teiche3 (Regenrückhaltebecken) in Autobahnnähe, den Ententeich im Bereich der§ Gartenanlage und den Kuchenteich nördlich der Rohne bei Klosternaundorf (fällt zeitweise trocken). nach

15 Natur- und Landschaftsschutz

15.1 Schutzgebiete im Sinne des Naturschutzrechtes

Dem Schutz, der Pflege Beteiligung und Entwicklung von Natur und Landschaft dient eine System von Schutzgebieten und Schutzobjekten, welche im Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) verankert sind und durch die Ländergesetze (hier das Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt NatSchG LSA) konkretisiert werden. Die verschiedenen Schutzgebiete sind durch Verordnungen festgesetzt und in diesen sind die Verbote und Entwicklungszielefrühzeitige festgeschrieben. Dabei steht die Erhaltung und Bewahrung wertvoller Landschafts- und Kulturelemente im Vordergrund.

15.1.1 Naturschutzgebiete

ImExemplar Gebiet der Einheitsgemeinde liegen folgende Naturschutzgebiete:

15.1.1.1 NSG „Kirschberg und Hangkante“ südöstlich von Othal (NSG 0176)

Im NSG dominieren Streuobstwiesen, Halbtrockenrasen und Trockengebüsche. Das Gebiet hat eine Größe von ca. 37 ha und liegt in den Gemarkungen Beyernaumburg, Einzingen und Oberröblingen. Das Schutzgebiet besteht aus zwei

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Teilgebieten, die sich südöstlich von Sangerhausen innerhalb des Helme-Unstrut- Schichtstufenland im Allstedter Hügelland erstrecken. Das Gebiet Kirschberg umfasst ca. 30,5 ha und das Gebiet Hangkante ca. 6,5 ha.

Die Verordnung erfolgte am 25.03.1998 und wurde im Amtsblatt für den Reg.Bez. Halle – 7 (1998)4 vom 31.03.1998 veröffentlicht. Das Schutzziel besteht in der Erhaltung von Halbtrockenrasen, Trockengebüschen und Streuobstbeständen als Trittsteinbiotope in der intensiv genutzten Agrarflur.

Das NSG (140-200 m ü. NN) liegt ca. 4 km südöstlich von Sangerhausen, es BauGBbesteht aus zwei Teilen. 1 Geologische Beschaffenheit Den Untergrund des NSG bildet eine schmale und steile RogensteinschichtstufeAbs. des 4 Unteren Buntsandsteins, die hautsächlich von Löß überlagert wird.§ Der Talraum am Fuß der Geländestufe sowie der "Bach" sind mit ins NSG einbezogen. und Vegetation 1 Im NSG dominiert Furchenschwingel-Fiederzwenken-Halbtrockenrasen (Festuco rupicolae-Brachypodietum pinnati). Der Artenreichtum dieses Weiderasens wird u. a. charakterisiert durch Abs. 3 §  Stengellose Kratzdistel (Cirsium acaule),  Großes Schillergras (Koeleria pyramidata) ,  Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis)nach ,  Fransen-Enzian (Gentianella ciliata) und  Kartäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum). Die Wiesenschlüsselblume (Primula veris) kommt an dieser Stelle massenhaft vor.

Bemerkenswert sind ferner BeteiligungMassenbestände der Wiesenschlüsselblume. Auf den Oberhangkanten wächst sehr kleinflächig die Mädesüß-Wiesenhafer- Gesellschaft (Filipendulo vulgaris- Avenuletum pratensis) mit

 Heidekrautfrühzeitige (Calluna vulgaris). In der Quellmulde des Baches wird ein nasser, anmooriger Bereich von einer Engelwurz-Kohldistel-Wiese (Angelico sylvestris-Cirsietum oleracei) eingenommen, in der Schilf dominiert. Entlang des Baches befinden sich Erlen-Eschen-Bestände. Exemplar Wertvolle ineinander übergreifende Biotope besitzen innerhalb des Gebietes eine wichtige Trittsteinfunktion.

Fauna Kirschberg und Handkante bieten verschiedenen Vogelarten günstige Brutmöglichkeiten, z.B. für

 Rotmilan (Milvus milvus),

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 Mäusebussard (Buteo buteo),  Gartengrasmücke (Sylvia borin),  Nachtigall (Luscinia megarhynchos),  Ringeltaube (Columba palumbus),  Kleinspecht (Dryobates minor),  Neuntöter (Lanius collurio),  Feldschwirl (Locustella naevia),  Steinkauz (Athene noctua) und  Wendehals (Jynx torquilla). BauGB In den artenreichen Wiesen lebt eine Vielzahl von bestandsgefährdeten1 Insektenarten. Dazu zählen: Großer Fuchs (Nymphalis polychloros), Gemeiner Scheckenfalter (Melitaea cinxia) und Kleiner Heidegrashüpfer (Stenobothrus stigmaticus). Abs. Die Kleinsäuger Zwergspitzmaus (Sorex minutus) und Zwergmaus (Micromys4 minutus) haben im Schilfbereich des "Baches" ihr Habitat. Auch für§ Feldhase (Lepus europaeus) und Dachs (Meles meles) gibt es im NSG gute Rückzugsmöglichkeiten. und 1 Des Weiteren besitzt der zentral gelegene geophytenreiche Erlen-Eschen-Bestand insbesondere als Bruthabitat für Mäusebussard und Rotmilan, aber auch verschiedene andere Vögel, wie Gartengrasmücke,Abs. Nachtigall und Ringeltaube Bedeutung. Gerade für die Vorkommen des europaweit3 seltenen Rotmilans haben die Brutgebiete des Harzes und seines§ Vorlandes als besonderer Verbreitungsschwerpunkt herausragende Bedeutung. Für alle Arten gilt, dass außerhalb des Naturschutzgebietes erstnach wieder in einer Entfernung von mehreren Kilometern geeignete Bruthabitate vorhanden sind.

Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen Der Gebietszustand ist unzureichend. Während die Pflege des Kirschberges durch Schafbeweidung garantiert ist, muss für den Nordteil die Bewirtschaftung langfristig noch gesichert werden. DerBeteiligung zunehmenden Verbuschung der Halbtrockenrasen kann so entgegengewirkt werden. Das Gebiet wird durch Einflüsse aus den unmittelbar angrenzenden Ackerflächen beeinträchtigt. (Quelle http://www.lvwa-natur.sachsen- anhalt.de/sanger/nsg0176.htm)

frühzeitige 15.1.1.2 NSG „Othaler Wald“ (NSG 0367)

Das NSG „Othaler Wald“ hat eine Größe von 173 ha. Die Verordnung vom 15.12.2003 wurde im Amtsblatt des Landesverwaltungsamtes S- A.Exemplar - 1(2004)1 v. 15.01.2004: S.2 bekannt gemacht.

Das Gebiet liegt in der Gemarkung Beyernaumburg ca. 5 km östlich von Sangerhausen und besteht aus zwei Teilflächen. Es umfasst die beiden durch eine Straßen- und Hochspannungsfreileitungstrasse getrennten Waldbereiche östlich der Ortslage Othal.

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Schutzziel Erhalt alter Eichenwaldkomplexe als Lebensraum zahlreicher bestandsbedrohter Tier- und Pflanzenarten bzw. deren Lebensgemeinschaften Lage

Geologische Beschaffenheit Im flachwelligen Hügelland des südöstlichen Harzvorlandes ist das NSG Teil des Helme- Unstrut Schichtenstufenlandes. Der Untergrund wird von Gesteinen des Unteren Buntsandsteins sowie örtlich von Geschiebelehm und -mergel gebildet. Diese Gesteine werden durchgängig von einer Lößdecke unterschiedlicher BauGB Mächtigkeit verhüllt. Die vorherrschenden Bodenformen sind Berglöß-Braun-1 und Fahlerden, die in Muldenlagen in Fahlstaugleye übergehen.

Vegetation Abs. Eichen-Hainbuchen- und Eichen-Rotbuchengesellschaften in 4unterschiedlichen Ausbildungen prägen das Vegetationsbild. Bedeutungsvoll sind §besonders die alten Eichenwaldkomplexe. Sie dienen als Genressource der autochthonen Trauben-Eiche und (Quercus petraea) der trocken-warmen Standorte im1 südlichen und östlichen Harzvorland. Diese Eichen sind mehrere Jahrhunderte alt. Die Strauchschicht wird von:  Gewöhnlicher Haselnuss (Corylus avellana), Abs.  Hainbuche (Carpinus betulus) und 3  Winter-Linde (Tilia cordata) § gebildet. nach Im höher gelegenen, nördlichen Teil des NSG gehen die Eichen- Hainbuchengesellschaften in colline Eichen-Buchengesellschaften über. Im mittleren Teil des NSG hat sich in einem stark vernäßten, z. T. mit offenen Wasserflächen durchsetzten Quellmuldenbereich, ein Bruchwald mit Erlen und Eschen herausgebildet. Beteiligung Fauna Die Altholzbestände bieten einer Vielzahl spezialisierter Insekten oder Höhlenbrütern einen geeigneten Lebensraum. Bemerkenswerte Vertreter sind  Rotmilan (Milvus milvus),  Wespenbussardfrühzeitige (Pernis apivorus),  Kolkrabe (Corvus corax),  Nachtigall (Luscinia megarhynchos)  Drosseln,  Baumläufer und verschiedene vom Aussterben bedrohte Exemplar Spechtarten, sind ebenfalls im NSG zu finden.  Im Bereich der Waldränder brüten  Raubwürger (Lanius excubitor),  Neuntöter (Lanius collurio) sowie einige  Grasmückenarten.  An und in den Gewässern leben  Feuersalamander (Salamandra salamandra),  Kamm- und Teichmolch (Triturus cristatus, T. vulgaris) und

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 Laubfrosch (Hyla arborea).

Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen Das NSG liegt im FFH-Gebiet "Der Hagen und Othaler Holz nördlich Beyernaumburg".

Quelle http://www.lvwa-natur.sachsen-anhalt.de/sanger/nnsg0086.htm

15.1.1.3 NSG „Gipskarstlandschaft Pölsfeld (NSG 0164)

BauGB Das Naturschutzgebiet "Gipskarstlandschaft Pölsfeld", liegt im Landkreis 1Mansfeld- Südharz und wurde mit Datum vom 12.04.1996 (Bekanntmachung im Amtsblatt f.d. Reg. Bez. Halle – 5(1996)7 v. 14.05.1996) verordnet und erstreckt sich über ein Gebiet mit einer Größe von 859 ha. Abs. Es erstreckt sich rund um die Ortslage Pölsfeld und iegt ca. 13 m westlich4 von Eisleben im Landschaftsschutzgebiet „Harz und Vorländer“. Als marante§ Erhebung innerhalb des Gebietes ist der „Pufferberg“ mit einer Höhe von 373,3 m ü.NN zu nennen. und Schutzziel 1 Das Schutzziel liegt in der Erhaltung eines Teils der Gipskarstlandschaft im Südharz mit seinen prägenden Gipsmassiven und Karsterscheinungen,Abs. artenreichen Laubwäldern, Pflanzen- und Tiergesellschaften3 sowie deren vernetzten Lebensräumen. §

Geologische nach Beschaffenheit Die geologischen Verhältnisse sind geprägt von verkarsteten weißen Gipsgesteinen, Sandsteinen und Kalksandsteinbänkchen. Diese differenzierten Bedingungen bewirken wechselnde Bodenverhältnisse.

In Karsthohlformen sind anmoorige Bereiche vorhanden. Besonders im Ostteil des NSG wird die MorphologieBeteiligung durch die Haldenlandschaft infolge des intensiven Kupferschieferbergbaues deutlich.

Vegetation Die Waldgesellschaften im NSG sind: frühzeitige  Kalkbuchenwälder,  wärmeliebende Eichenwälder,  naturnahe Buchenwaldgesellschaften und Exemplar Nadelholzbestände. Auf der Nordseite des NSG haben sich Schotterfluren oder Felsheiden herausgebildet. Die Südseite ist mit Trocken- und Halbtrockenrasen sowie mit Streuobstwiesen bewachsen.

Auf arten- und individuenreichen Standorten siedeln beispielsweise:

 seltene Pilze,

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 Farne in Erdfallwänden und  Flechten auf Felskuppen.

Besonders schutzwürdige Arten sind:

 Gefleckter Aronstab (Arum maculatum),  Gewöhnlicher Seidelbast (Daphne mezereum),  Türkenbund-Lilie (Lilium martagon),  Hirschzunge (Phyllitis scolopendrium),  Deutscher Enzian (Genianella germanica), BauGB  Diptam (Dictamnus albus), 1  zahlreiche Orchideenarten und  Erdsterne. Abs. 4 Schwermetallrasen und verschiedene Feldgehölze sind auf Kleinhalden§ des Kupferschieferbergbaues anzutreffen. und Fauna 1 Das NSG umfaßt vielfältige Habitattypen und ist deshalb die Heimat für eine artenreiche Tierwelt. Die Brutvögel in den Wäldern sind z. B.: Abs. 3 §  Hohltaube (Columba oenas),  Mittelspecht (Dryobates medius),  Schwarzspecht (Dryocopus martius)nach und  Weidenmeise (Parus montanus).

Bemerkenswerte Vertreter der Säugetiere sind

 Baummarder (MartesBeteiligung martes),  Dachs (Meles meles),  Wildkatze (Felis silvestris) und  Siebenschläfer (Glis glis).

In den Baumhöhlenfrühzeitige der Wälder haben verschiedene Fledermausarten wie z. B. Braunes Langohr (Plecotus auritus) oder Fransenfledermaus (Myotis nattereri) ihren Lebensraum. Weitere Fledermausarten leben in den Karsthöhlen.

Zu den bestandsbedrohten Arten der halboffenen Landschaften gehören: Exemplar  Wendehals (Jynx torquilla) und  Neuntöter (Lanius collurio).

Zu den an Karstgewässern lebenden Lurchen und Kriechtieren zählen

 Feuersalamander (Salamandra salamandra),  Laubfrosch (Hyla arborea),

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 Kreuzotter (Vipera berus),  Blindschleiche (Angius fragilis),  Ringelnatter (Natrix natrix) und  Glattnatter (Coronella austriaca) sowie  verschiedene Molcharten.

Wärmeliebende Heuschrecken- und Falterarten in verschiedenen Bereichen sowie Alt- und Totholz bewohnende Käferarten sind hervorhebenswert.

Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen BauGB Der Gebietszustand kann verbessert werden. Teile des mesophilen Grünlandes1 liegen z.Zt. brach und verbuschen. Die im Süden des NSG stockenden Nadelhölzer sollen langfristig in Laubwaldgesellschaften umgewandelt werden. Abs. 4 Wertvolle Offenlandflächen wie Trocken- und Halbtrockenrasen werden§ überwiegend im Rahmen des Vertragsnaturschutzes durch Beweidung mit Schafen gepflegt. Das NSG liegt im FFH-Gebiet "Gipskarstlandschaft undPölsfeld und Breiter Fleck im Südharz". http://www.lvwa-natur.sachsen-anhalt.de/sanger/nsg0164.htm1 15.1.1.4 NSG „Borntal“ (NSG 0107) Abs. 3 Das NSG Borntal mit einer Fläche von 87,85 ha§ liegt südöstlich von Allstedt am Rand des Ziegelrodaer Forstes.

Es ist gleichzeitig größtenteils Bestandteilnach des FFH-Gebietes „Borntal, Feuchtgebiet und Heide bei Allstedt“ und wird vom Landschaftsschutzgebiet „Unstrut-Triasland“ umgeben. Es steht seit dem 1. Mai 1961 unter Schutz.

Es ist gekennzeichnet durch naturnahe Waldgesellschaften im Übergangsbereich vom Harz zum mitteldeutschenBeteiligung Trockengebiet. Die Waldgesellschaften sind auf schattigen Oberhängen als Hainsimsen-Rotbuchenwald ausgebildet. Die Krautschicht wird von Schmalblättriger Hainsimse, Waldreitgras, Echtem Wurmfarn, Frauenfarn und Waldsauerklee charakterisiert. An feuchten Standorten ist außerdem Waldrispengras zu finden. Auf mageren Standorten stocken zusätzlich Traubeneichen. An besonnten Oberhängen gehen die Waldgesellschaften in Waldlabkraut-Traubeneichen-Hainbuchenwaldfrühzeitige über. Hier wird die Krautschicht von Waldreitgras, Zweiblättriger Schattenblume und Hainsimsenarten dominiert. An den Unterhängen stockt krautreicher Waldlabkraut-Traubeneichen-Hainbuchenwald mit Geflecktem Lungenkraut, Waldziest, Gewöhnlicher Haselwurz und Geflecktem Aronstab,Exemplar an feuchten Hangfüßen kleinflächig auch Moschuskraut-Bergahornwald mit Hohlem Lerchensporn, Einbeere, Märzenbecher und Gelbem Eisenhut. In Tallagen des Borntals stockt Winkelseggen-Eschenwald.

Das Naturschutzgebiet ist u. a. Lebensraum verschiedener Vögel. So sind hier Mittel-, Grau-, Klein- und Schwarzspecht anzutreffen, die alle auch hier brüten. Weiterhin finden z. B. Hohltaube, Kolkrabe, Rotmilan und Wespenbussard geeignete Lebensbedingungen.

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Das Naturschutzgebiet ist nahezu vollständig von weiteren Waldflächen umgeben. Im Norden grenzt es an landwirtschaftliche Nutzflächen.

15.1.2 FFH- Gebiete

Innerhalb des Gemeindegebietes der Einheitsgemeinde Allstedt liegen mehrere Schutzgebiete Natura 2000, die an die Bundesregierung als FFH–Gebiete gemäß § 19 b BNatSchG gemeldet.

Dabei handelt es sich um: BauGB Nr. 110 – Der Hagen und das Othaler Holz nördlich von Beyernaumburg (DE 14534-301)

Gesamtfläche: 584 ha Abs. 4 Bedeutung § Gute Ausprägung und Repräsentativität der Waldtypen. Große Anzahl urgeschichtlicher Grabhügel, einige mittelalterliche Wüstungen.und Grundmoränen der Elsterkaltzeit auf Unterem Buntsandstein. 1

Gefährdung Abs. Die Angaben sind bereits vollständig unter Pkt. 15.1.3 enthalten. Weitere Informationen liegen nicht vor. §

Beschreibung nach Naturnahes Laubwaldgebiet mit Buchen- und Eichen-Hainbuchenwäldern. Management Erhalt. u. Wiederherst. eines günst. Erhaltungszust. der gemeldeten Lebensr. (einschl. aller dafür charakterist. Arten) n. Anh.1 und d. Arten n. Anh.2 FFH-RL

Lebensraumtypen nach AnhangBeteiligung I der FFH-Richtlinie  9130 Waldmeister- Buchenwald (Asperulo- Fagetum)  9170 Labkraut- Eichen- Hainbuchenwald (Galio- Carpinetum)

Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie  1166 Kammmolchfrühzeitige (Triturus cristatus)

Weitere wichtige Arten Dendrocopus minor, Hyla arborea, Lacerta agilis, Lacerta vivipara, Natrix natrix, Pelobates fuscus, Picus viridis, Rana dalmatina, Salamandra salamandra, Triturus alpestris,Exemplar Triturus helveticus,

Nr. 134 – Gewässersystem der Helmeniederung (FFH- 4533301)

Große Teile der Helmeaue (vorrangig die Fließgewässer und Gräben) sind Bestandteil des FFH-Gebietes. Teile liegen im Gebiet der Einheitsgemeinde im Bereich Katharinenrieth.

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Gesamtfläche: 230 ha

Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie:  1340 - * Salzwiesen im Binnenland  3150 - Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions  3260 - Fließgewässer der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis  6430 - Feuchte Hochstaudenfluren, incl. Waldsäume  6510 - Magere artenreiche Flachland-Mähwiesen  (D: „Rest“bestände von Erlen- und Eschenwäldern an Fließgewässern) BauGB 1 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie:  1014 - Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) Abs.  1032 - Gemeine Flussmuschel (Unio crassus) 4  1044 - Helmazurjungfer (Coenagrion mercuriale) Erlen- und§ Eschenwälder und Weichholzauenwälder an Fließgewässern (Alno-Padion, Alnion incanane, Salicion albae ) und 1  1096 - Bachneunauge (Lampetra planeri)  1134 - Bitterling (Rhodeus sericeus) Abs.  1163 - Groppe (Cottus gobio) 3  1355 - Fischotter (Lutra lutra) §

Kurzcharakteristik nach Ausgedehntes Graben- und Fließgewässersystem. Binnensalzstelle.

Schutzwürdigkeit Gut ausgeprägte Binnensalzstelle. kulturhistorische BedeutungBeteiligung Traditionell landwirtschaftlich genutztes Gebiet. Große Dichte archäologischer Denkmale seit dem Neolithikum. geowissensch. Bedeutung Holozäne Flussauensedimente/Gipskarsterdfall.frühzeitige

Gefährdung Düngung und Pestizideinsatz im Umfeld; unsachgemäße Unterhaltungsmaßnahmen der Fließgewässer; Bepflanzung/Beschattung der Südufer. Exemplar Entwicklungsziele Erhalt. u. Wiederherst. eines günst. Erhaltungszust. der gemeldeten Le-bensr. (einschl. aller dafür -charakterist. Arten) n. Anh.1 und d. Arten n. Anh.2 FFH-RL

Auf der Planzeichnung sind die Gräben, die Bestandteile des FFH-Gebietes – Gewässersystem der Helme sind entsprechend gekennzeichnet. Es gehören nicht alle Gräben zum FFH-Gebiet. Neben dem Graben bzw. entlang der Gewässerufer

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 171 gehört ein Streifen von 5 m beidseitig (entspricht gleichzeitig dem Gewässerschonstreifen) zum FFH-Gebiet. In unmittelbarer Nachbarschaft zum FFH-Gebiet fand in der Vergangenheit der Kiesabbau statt. Der Abbau wurde 2004 aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt, das Bergrecht ist inzwischen ausgelaufen und die Rekultivierungsarbeiten sind abgeschlossen. Das FFH-Gebiet bezieht sich überwiegend auf das Gewässersystem selbst. Ursprünglich (2002 Managementplan) sollten die Kiesgruben aus dem FFH-Gebiet entlassen werden. Dafür haben sich jedoch aufgrund der gefundenen Tierarten die Voraussetzungen geändert, so dass diese Bestandteil des FFH-Gebietes bleiben.BauGB Der angrenzende Graben 38 hat Bedeutung als Lebensraum für die1 Helm- Azurjungfer. Er stellt gleichzeitig eine wichtige Abschirmung zum FFH-Gebiet dar. Abs. 4 Nr. 135 – Borntal, Feuchtgebiet und Heide bei Allstedt (DE 4634-301)§

Das FFH- Gebiet hat eine Gesamtfläche von 381 ha und 1 Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie  4030 trockene europäische Heiden Abs.  subkontinentale Blauschillergrasrasen (trockene,3 kalkreiche Sandrasen)  Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum)§  9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald (Galio-Carpinetum)  9180 Schlucht-Hangmischwälder desnach Tilio-Acerion  Erlen- und Eschenwälder und Weichholzauenwälder an Fließgewässern (Alno- Padion, Alnion incanae, Salicon albae, (D: „Restbestände von Erlen- und Eschenwäldern an Fließgewässern)

Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie  Bufo calamita [Kreuzkröte]Beteiligung  Hyla arborea [Laubfrosch]  Rana arvalis [Moorfrosch]  Rana dalmatina [Springfrosch]Rana lessonae [Kleiner Wasserfrosch]  Rana ridibunda [Seefrosch]  Triturusfrühzeitige cristatus [Kammolch]  Columba oenas [Hohltaube]  Dendrocopos medius [Mittelspecht]  Dryocopus martius [Schwarzspecht]  Lanius collurio [Neuntöter] Exemplar Milvus milvus [Rotmilan]  Pernis apivorus [Wespenbussard]  Picus canus [Grauspecht]  Barbastella barbastellus [Mopsfledermaus]  Myotis bechsteini [Bechsteinfledermaus]  Myotis myotis [Großes Mausohr]  Leucorrhinia pectoralis [Große Moosjungfer]  Lacerta agilis [Zauneidechse]

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Kurzcharakteristik: Komplex naturnaher Waldgesellschaften auf Buntsandstein sowie altes Flugplatzgelände mit Bedeutung - als Lebensraum gefährdeter Arten

Schutzwürdigkeit: Die Vielfalt der naturnahen Waldtypen sowie die Kleingewässer und Offenflächen bieten Lebensraum für Mopsfledermaus, Bechsteinfledermaus, Großes Mausohr, Große Moosjungfer, Kammolch und andere gefährdete Arten.

BauGB kulturhistorische Bedeutung: 1 Allstedter Forst einige Grabhügelgruppen, eine urgeschichtliche Burganlage. geowissensch. Bedeutung: Sandstein des Mittleren Buntsandsteins am Westrand der Querfurter Mulde.Abs. 4 Gefährdung: § Geplante Nutzung des ehemaligen Flugplatzgeländes. Teilbereiche sind durch fortschreitende Sukzession gefährdet. und 1 Entwicklungsziele: Erhalt. u. Wiederherstellung. eines günst. Erhaltungszustandes.Abs. der gemeldeten Lebensraumtypen. (einschl. aller dafür charakterisierten.3 Arten) n. Anh.1 und d. Arten n. Anh.2 FFHRL §

Für das FFH-Gebiet gibt es aus dem Jahrnach 2006 einen Managementplan für das pSCI „Borntal, Feuchtgebiete und Heide bei Allstedt inklusive Erweiterungsflächen“ (LPR Landschaftsplanung Dr. Reichhoff GmbH Dessau Fassung vom Januar 2006,AG Minist. F. Landw. und Umwelt LSA) Dieser Trifft unter Punkt 8.2.1 Schutz und Erhaltung (für Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie) folgende Aussagen:

„Die naturnahen Buchen-Beteiligung und Hainbuchenwälder sollen in einem naturnahen Zustand erhalten werden. Dabei kommt den Altersphasen dieser Wälder eine besondere naturschutzfachliche Bedeutung zu, da diese höhlen- und totholzreich sind sowie hinsichtlich ihrer Rindenstrukturen und anderer Merkmale optimale Requisiten des Lebensraumes Wald bieten. Die Verjüngung der Wälder soll daher so naturnah wiefrühzeitige möglich erfolgen, so dass die Lebensraumfunktionen der Altbestände nachhaltig gesichert werden.

Einen gleichen Schutz sollen die wegen ihrer naturnahen Struktur und ihrer Lage inmitten der FFH-Lebensraumtypen bedeutsamen Moschuskraut-Ahornwälder erfahren.Exemplar

Für die Feuchtgebiete in ihrer Komplexität mit Gewässern und Röhrichtvegetation der angrenzenden und weiteren Ufer besteht das Ziel zur Erhaltung als offene Lebensräume mit entsprechenden klimatischen Bedingungen und einem für Feuchtgebiete optimalen Wasserhaushalt. Die natürliche Verlandung soll gewährleistet werden, so dass keine Störungen in den Gewässern auftreten.

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Zugleich soll aber eine nachhaltige Ausstattung des Gebietes mit offenen Gewässern gewährleistet werden, was die Anlage neuer Gewässer zum Ausgleich der Verlandung der Gewässer im Gebiet verlangt.

Die Heiden sollen als spezifische anthropogen bedingte und gesteuerte Lebensraumtypen erhalten werden. Es besteht das Ziel, Vergrasungen und Bebuschungen zu verhindern und die Heiden durch geeignete Maßnahmen periodisch zu verjüngen.“

Unter Punkt 8.2.2. ist die Entwicklung wie folgt aufgezeigt: BauGB „Jüngere und mittelalte Buchen- und Eichen-Hainbuchenwälder und1 deutlich forstlich überprägte Ausbildungen dieser Wälder sollen sich durch weitgehend natürliche Entwicklung zu strukturreichen Altholzbeständen entwickeln. Abs. Da die Eichen-Hainbuchenwälder nahezu vollständig auf 4 Standorten des Buchenwaldes stocken, sollen Teilbereiche dieser Lebensraumtypen§ zu Buchenwäldern entwickelt werden. Dies erfolgt insbesondere im Zusammenhang mit und einer auszuweisenden Kernzone und daran angrenzende1 Waldbestände, so dass ein zusammenhängender natürlicher Waldkomplex entsteht.

Für die Feuchtgebiete als anthropogen entstandeneAbs. Lebensraumtypen soll ein dynamisches Konzept ihrer Erhaltung in Übereinstimmung3 mit der Gewährleistung natürlicher Verlandungsprozesse verfolgt werden.§ Dazu ist es notwendig, Gewässer periodisch neu anzulegen, damit alle Verlandungsstadien der Gewässer nebeneinander vorliegen. nach

Die Restflächen der Heiden innerhalb der Reitgrasfluren sind als Initialen für die Entwicklung von Heideflächen zu werten. Durch geeignete Maßnahmen sollen diese Heiden ausgedehnt werden, so dass Reitgrasfluren in Heiden überführt werden. Die Heide soll auf die erkennbare Flächengröße, so wie sie bei Nutzung des Flugplatzes bestand, ausgedehnt werdenBeteiligung und damit ein wesentliches Element des Verbundes der Freiflächen im Gebiet bilden.

Die Konzeption zur Entwicklung der Heiden soll sicherstellen, dass der halboffene Charakter des Gebietes bewahrt wird. Nicht in dieses Entwicklungskonzept eingeschlossenefrühzeitige Reitgrasflächen können bei Unterstellung einer ausbleibenden Nutzung der Sukzession überlassen werden.“

Weiterhin werden für Schutz und Erhaltung (für Arten nach Anhang II der FFH- Richtlinie) folgende Aussagen gemacht: Exemplar „Die Fledermäuse als Besiedler der Altholzbestände der Buchen- und Eichen- Hainbuchenwälder sollen in ihren optimal vorkommenden Beständen gesichert werden. Dies erfordert die umfängliche Erhaltung der alten Wälder und die nachhaltige Entwicklung weiterer Waldteile zu solchen altholzreichen Beständen.

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Die anthropogenen Strukturen (Bunker, Keller, Höhlen, Bauwerke), die eine besondere Bedeutung für die Fledermäuse haben, sollen erhalten und so baulich hergerichtet und genutzt werden, dass sie ihre Lebensraumfunktion dauerhaft erfüllen können. Die Lurche und Libellen des Gebietes als Bewohner der offenen Feuchtlebensräume sollen in ihren optimalen Beständen gesichert werden. Ihre anthropogen bedingten Lebensräume sollen einerseits durch Gewährleistung natürlicher Entwicklung ungestört bestehen. Dies schließt ein, dass die Gewässer durch Verlandung vergehen. Die Offenheit der Feuchtgebiete mit ihren kleinklimatischen und Wasserhaushaltsbedingungen soll andererseits durch geeignete Maßnahmen BauGB dauerhaft gewährleistet werden.“ 1

Punkt 8.3.2. definiert die Entwicklungsziele wie folgt: „Mittelalte und jüngere Bestände der Waldlebensraumtypen sollen sichAbs. weitgehend durch Eigendynamik zu Altbeständen entwickeln. Dabei kann4 das gezielte Einbringen standortheimischer und lebensraumtypischer Baumarten§ erforderlich sein. Verjüngungsmaßnahmen sollen nur in einem solchen Umfang erfolgen, wie sie aus und den walddynamischen Verhältnissen als notwendig abgeleitet1 werden können und keinem wesentlichen strukturellen Einfluss auf die Altbestände ausüben. Eine Verringerung der Ausstattung des Gebietes mit Biotopbäumen und mit Totholz (stehend, liegend) soll unterbleiben. Abs. 3 Den Lurchen und Libellen sollen, bedingt durch§ die Gewährleistung der natürlichen Entwicklung der Gewässer und damit ihrer Verlandung, durch geeignete Maßnahmen kontinuierlich neue Gewässernach als Lebensräume geschaffen werden. Dieses Entwicklungskonzept versteht sich als Fortsetzung der anthropogenen Entstehung der Feuchtgebiete im Sinne einer durch den Menschen gesteuerten Dynamik.

Entwicklung von Biotoptypen, die nicht als FFH-Lebensraumtypen ausgewiesen wurden Beteiligung

Es ist anzustreben, dass die nicht FFH-Waldlebensraumtypen zu standortgerechten, der PNV entsprechenden Wäldern entwickelt werden. Dazu sind die Bestände aus standortheimischen Arten (Buchen-, Eichen-, Ahorn- und Erlenreichen Forste) durch waldbaulichefrühzeitige Maßnahmen zu Buchen- und Eichen-Hainbuchen- sowie Erlen-Eschen- Auenwäldern zu entwickeln. Birkenreiche Forste und Birken-Zitterpappel-Vorwälder können der natürlichen Entwicklung zu naturnahen Wäldern überlassen werden (oder durch waldbauliche Maßnahmen zu diesen entwickelt werden). Die Roteichen-, Kiefern-, Fichten- und Lärchenreichen Forste sollen durch WaldumbaumaßnahmenExemplar zu Beständen aus standortheimischen Arten entwickelt werden.

Offene Reitgrasfluren und andere offene nicht FFH-Lebensraumtypen können, soweit sie nicht für die Entwicklung von Heiden vorgesehen werden, zu Waldbeständen aus standortheimischen Arten entwickelt werden. Dabei ist Sukzession wie auch durch waldbauliche Maßnahmen geförderte Entwicklung möglich.

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Offene Reitgrasfluren und andere offene nicht FFH-Lebensraumtypen sollen in ausgewiesenen Bereichen zu Heiden im Komplex mit Magerrasen entwickelt werden. Grundsätzlich soll dabei der offene Lebensraumkomplex des FFH-Gebietes nachhaltig gesichert und entwickelt werden. Dazu ist es notwendig, Brandpflege und Schafhutung durchzuführen.“

Nr. 108 – Gipskarstlandschaft Pölsfeld und Breiter Fleck im Südharz (DE 4434-301)

Das gesamte Gebiet hat eine Größe von 1722 ha

BauGB Bedeutung 1 Großflächiges, gut ausgeprägtes und vielfältiges Buchenwaldgebiet. Lebensraum für Hirschkäfer, Frauenschuh und Mopsfledermaus. Einige Wüstungen, viele Bergbaurelikte (Mittelalter - Neuzeit). Gipskarstlandschaft Abs.des Südharzer Zechsteinausstriches. 4 § Gefährdung Düngereintrag, illegale Müllablagerung. und 1 Beschreibung Südharzer Gipskarstlandschaft mit Rotbuchenwäldern,Abs. Traubeneichen- Hainbuchenwäldern, Streuobstwiesen, Halbtrockenrasen3 sowie Weißdorn- Schlehengebüschen auf Kupferschieferhalden.§ 6210 z.T. prioritär.

Management nach Erhalt. u. Wiederherst. eines günst. Erhaltungszust. der gemeldeten Lebensr. (einschl. aller dafür charakterist. Arten) n. Anh.1 und d. Arten n. Anh.2 FFH-RL

Anhang II - Arten Barbastella barbastellus, Myotis myotis, Lucanus cervus, Cypripedium calceolus, Beteiligung Weitere wichtige Arten Adonis aestivalis, Alytes obstetricans, Azeca goodalli, Coronella austriaca, Epipactis atrorubens, Epipactis microphylla, Felis silvestris, Glis glis, Hepatica nobilis, Hyla arborea, Lacerta vivipara, Leucaspius delineatus, Lilium martagon, Natrix natrix, Noemacheilusfrühzeitige barbatulus, Rana dalmatina, Salamandra salamandra, Triturus alpestris, Triturus helveticus, Vipera berus.

15.1.3 Landschaftsschutzgebiet (LSG)

ImExemplar Gemeindegebiet gibt es zwei Landschaftsschutzgebiete. Die Grenzen der Landschaftsschutzgebiete wurden nachrichtlich in den Flächennutzungsplan übernommen worden.

LSG 0032SGH "Harz und südliches Harzvorland" Verordnet durch (Landkreis Sangerhausen) vom 02.08.1995 (Amtsblatt für den Landkreis Sangerhausen. - (1995)7 vom 18.09.1995, S. 1)

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Schutzziel der Verordnung zum LSG ist 1. die Erhaltung und Entwicklung des Gebietes, insbesondere des Waldes, der naturnahen Wiesentäler, der aufgelassenen Steinbrüche, Hecken, Feldgehölze und Streuobstwiesen, von Lebensstätten heimischer Tier- und Pflanzenarten, der naturnahen Fließgewässer mit den dazugehörigen Talräumen, Quellbereichen und der gewässerbegleitenden Vegetation, um die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes zu erhalten bzw. wiederherzustellen und um das Landschaftsbild zu gliedern, zu pflegen und zu beleben 2. die Erhaltung bzw. Verbesserung der Ruhe der Natur und der Eignung des LSG BauGB für ungestörte Erholung in Natur und Landschaft, 1 3. die Nutzung des LSG als Pufferzone für die beiden bestehenden NSG 4. die Freihaltung des LSG von Bebauung und die landschaftliche Einbindung von sonstigen bestehenden baulichen Anlagen, Abs. 5. die Erhaltung, Wiederherstellung und Freihaltung von Waldrändern,4 die als abgestufte Übergänge zu angrenzenden Freiflächen als Lebensraum§ besonders bedeutsam sind, und 6. die Erhaltung der durch Verkarstung und Landschaftsformung1 entstandenen typischen Formenelemente des Zechsteingebietes am Südharzrand, 7. der Umbau nicht der natürlichen Vegetation entsprechender Forstflächen in naturnahe Laubwaldgesellschaften. Abs. 3 § LSG 0040SGH „Mansfeld-Südharz“ (MSH) verordnet am 11.12.1961 (Mitteilungsbl. desnach Bezirkstages u. des Rates des Bezirkes Halle. - (1962)3 v. Dez. 1962) (gilt noch für den Anteil des Landkreises Sangerhausen) - unter der Bezeichnung: „Unstrut-Triasland“

Als besonderer Schutzzweck wird hervorgehoben:

- die Einhaltung und EntwicklungBeteiligung des Charakters des Gebietes, um die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes zu erhalten bzw. wieder herzustellen und um das Landschaftsbild zu pflegen, zu beleben und zu gliedern - die Erhaltung bzw. Verbesserung der Ruhe und der Eignung des geschützten Gebietes für die ungestörte Erholung in Natur und Landschaft - die Nutzungfrühzeitige des Gebietes als Pufferzone für Naturschutzgebiete und Naturdenkmale - die Freihaltung des Gebietes von Bebauung und die landschaftliche Einbindung von Ortsrändern und deren vorhandene Bebauung.

SeitensExemplar der Naturschutzbehörden gibt es seit einigen Jahren Überlegungen zu einer Erweiterung des bestehenden Landschaftsschutzgebietes. Diese ist jedoch langfristig geplant. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die geplante Grenzziehung noch nicht so weit fortgeschritten, dass eine Darstellung im FNP als gerechtfertigt und sinnvoll erscheint.

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Um eine Änderung/Ergänzung rechtskräftig zu verordnen, muss seitens der Naturschutzbehörde ein entsprechendes Verfahren zur Neugliederung geführt werden.

15.1.4 Naturdenkmale (ND) und Flächennaturdenkmale (FND)

Ein Naturdenkmal ist ein natürlich entstandenes Landschaftselement, das unter Naturschutz gestellt ist. Es wird zwischen einzeln stehenden oder vorkommenden Gebilden (z.B. Baum) bzw. flächenhaften Naturbestandteilen BauGB 1 Als Flächennaturdenkmal ist das im Volksmund als Märzenbechertal bezeichnete FND 23 SGH „Vorkommen der Frühlingsknotenblume“ mit einer FlächeAbs. von 3,8 ha, 1989 unter Schutz gestellt. Die etwaige Lage ist auf der4 Planzeichnung gekennzeichnet. §

Folgende Naturdenkmale und Flächennaturdenkmale sind im Gemeindegebietund vorhanden – hier nochmal Abgleich UNB erforderlich!!! 1

Lfd. Nr. Name Fläche RechtskräftigAbs. Schutzziel in ha seit 3 Waldteich bei Othal 0,75 1985§ Amphibienlaichgewässer und Brutbereich vieler Wasservögel Heidenteich nördlich 0,50 nach1985 Amphibienlaichgewässer, von Holdenstedt trocknet in niederschlagsarmen Jahren aus Krautiger Backenklee 5,00 1989 Floristische Einmaligkeit für bei Emseloh den Landkreis und eines der Beteiligung drei größten bekannten Vorkommen im nördlichen Mitteleuropa BND Emseloh Auf dem Friedhof SGH Eiche 0020 BND Holdenstedtfrühzeitige Gemarkung Holdenstedt Flur SGH Winter-Linde 9, Flurstück 13 im 0029 Heidenteichlinde Außenbereich ??? Friedhofseiche 1974 Einzelbaum Emseloh ??? Schullinde 1974 Einzelbaum Emseloh ???Exemplar Hoppberglinde 1974 Einzelbaum Emseloh ??? Gerichtsbuschlinde 1974 Einzelbaum Holdenstedt ??? Heidenteichlinde 1974 Einzelbaum Holdenstedt BND Stadt Allstedt ca. 150 Standort Einzelbaum Bäckerplatz SGH Ginko Jahre prüfen!!! Allstedt 0004 BND Stadt Allstedt ca. 150 Standort Einzelbaum „Am Schild“ SGH Winterlinde Jahre prüfen!!! beim Heimatverein Allstedt 0003

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BND Stadt Allstedt ca. 600 - Einzelbaum im Forst Allstedt SGH Sophieneiche 700 Jahre Am Forellenteich,Gemarkung 0001 Allstedt Flur 26, Flurstück 7

15.1.5 Biosphärenreservat

Im nördlichen Gemeindegebiet liegt eine Teilfläche des Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz (gegründet 23.03.2009). Das Biosphärenreservat mit einer Fläche von 30.034 Hektar liegt im LandkreisBauGB Mansfeld-Südharz auf dem Gebiet der Städte Allstedt und Sangerhausen 1sowie der Gemeinden Berga, Südharz und Wallhausen. Es erstreckt sich am Südrand des Harzes von der Landesgrenze zu Niedersachsen bis zu den Südausläufern Abs.des Mansfelder Berglandes in Pölsfeld. 4 § Die Gipskarstlandschaft mit Zechsteinablagerungen weist Höhlen, Erdfälle, Dolinen, Bachschwinden und Karstquellen auf. Neben Buchenwäldernund entstand auf dem engen Raum des steil abfallenden Südharzes eine rund 10001 Jahre alte, kleinflächige Kulturlandschaft mit Hute- und Trockenrasenflächen sowie Streuobstwiesen. Bei Sangerhausen befindet sich eine BergbaufolgelandschaftAbs. mit Stollen und Halden. Klimatisch liegt das Biosphärenreservat am 3Übergang von subatlantischer zu subkontinentaler Ausprägung. § Das Biosphärenreservat gliedert sich in „Kernzone“ und „Pflegezone“, die die sechs Naturschutzgebiete  Alter Stolberg (Sachsen-Anhalt) undnach Grasburger Wiesen  Gipskarstlandschaft Heimkehle  Gipskarstlandschaft Pölsfeld  Gipskarstlandschaft Questenberg  Großer Ronneberg-Bielstein  Pferdekopf Beteiligung sowie sechs Natura-2000-Gebiete umfassen. Während in der Kernzone jegliche Nutzung ausgeschlossen ist, ist in der Pflegezone eine Nutzung möglich, soweit sie den Naturschutzgebietsverordnungen entspricht und der Erhaltung und Pflege der Ökosysteme nicht entgegensteht. Die „Entwicklungszone“frühzeitige umfasst das übrige Gebiet des Biosphärenreservats, darunter Teile des Landschaftsschutzgebiets „Harz und südliches Harzvorland“. Hier sollen menschliche Bewirtschaftung, darunter auch als Erholungsraum, und Ansprüche der Natur gleichermaßen berücksichtigt werden.

Exemplar 15.1.6 Geschützte Biotope

Das Bundesnaturschutzgesetz stellt mit dem § 30 bestimmte Teile von Natur und Landschaft, die eine besondere Bedeutung als Biotop haben unter Schutz. Handlungen, die zu einer Zerstörung oder sonstigen erheblichen Beeinträchtigung führen können sind verboten. Dies gilt lt. Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) für:

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 B1- natürliche oder naturnahe Bereiche fließender und stehender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer und der dazugehörigen uferbegleitenden natürlichen oder naturnahen Vegetation sowie ihrer natürlichen oder naturnahen Verlandungsbereiche, Altarme und regelmäßig überschwemmten Bereiche,  B2 - Moore, Sümpfe, Röhrichte, Großseggenrieder, seggen- und binsenreiche Nasswiesen, Quellbereiche, Binnenlandsalzstellen,  B3 - offene Binnendünen, offene natürliche Block-, Schutt- und Geröllhalden, Lehm- und Lösswände, Zwergstrauch-, Ginster- und Wacholderheiden, Borstgrasrasen, Trockenrasen, Schwermetallrasen, Wälder und GebüscheBauGB trockenwarmer Standorte, 1  B4 - Bruch-, Sumpf- und Auenwälder, Schlucht-, Blockhalden- undAbs. Hangschuttwälder, subalpine Lärchen- und Lärchen-Arvenwälder,4  B5- offene Felsbildungen, alpine Rasen sowie Schneetälchen§ und Krummholzgebüsche, und  B6- Fels- und Steilküsten, Küstendünen und Strandwälle,1 Strandseen, Boddengewässer mit Verlandungsbereichen, Salzwiesen und Wattflächen im Küstenbereich, Seegraswiesen und sonstige marine Makrophytenbestände, Abs. Riffe, sublitorale Sandbänke, Schlickgründe3 mit bohrender Bodenmegafauna sowie artenreiche Kies-, Grobsand- und §Schillgründe im Meeres- und Küstenbereich.

Die Verbote des Satzes 1 gelten auch fürnach weitere von den Ländern gesetzlich geschützte Biotope. Das Land Sachsen-Anhalt hat im Landesnaturschutzgesetz unter § 22 Gesetzlich geschützte Biotope, zusätzlich geschützten Biotope wie folgt definiert.

Beteiligung  L1 - temporäre Flutrinnen in Überschwemmungsgebieten und Auen,  L2- hochstaudenreiche Nasswiesen,  L3 - planar-kolline Frischwiesen,  L4- naturnahe Bergwiesen,  L5- Halbtrockenrasen,frühzeitige  L6- natürliche Höhlen, aufgelassene Stollen und Steinbrüche,  L7- Streuobstwiesen,  L8 -Hecken und Feldgehölze außerhalb erwerbsgärtnerisch genutzter Flächen sowie Exemplar L9 - Reihen von Kopfbäumen.

Fläche Konver Flugplatz Allstedt Das Gebiet des Flugplatzes ist durch menschliche Einflüsse geprägt, die ein vielfältiges Mosaik von ökologisch wertvollen Biotopen bedingten. Die Artenausstattung ist insbesondere hinsichtlich der Kleinsäuger, Vögel und Lurche gegeben.

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Zu den prägenden Biotoptypen der Flächen gehören:  mesophiles Grünland, z. T. wechselfeucht (Rotschwingel-, Rasenschmielen- und Glatthafer-bestände, großflächig südlich und westlich der Landebahn, früher gemäht, wird derzeit je nach Witterung durch Schafe beweidet)  Landreitgrasfluren (ruderale Pionierrasen, verbreitete alamagrostis epigejos- Gesellschaft)  Zwergstrauchheiden (Euphorbio-Callunetum), kleinflächig im Ostteil, bedroht durch starkes Birken-Aufkommen  naturnahe Stillgewässer, hier treten Gesellschaften des Gemeinen Wasserschlauches (Lemno-Ultricularietum vulgaris), Gesellschaften des Zarten BauGB Hornblatts (Ceratophylletum submersi) und Schwimmlaichkraut-Gesellschaften1 (Polygono-Potamogetonetum natantis) auf, Refugium für überdüngungsempfindliche Pflanzenarten  Sümpfe und Röhrichte, Vorkommen von Breitblattrohrkolben-RöhrichtAbs. (Typhetum latifoliae), Sumpfsimsen-Kleinröhricht (Eleocharietum palustris) 4und Flatterbinsen- Sumpf (Juncuss effusus-Bestand) §  Laubmischwälder, mehr oder weniger parzellierte, mesotrophe Laubmischwälder und unter-schiedlicher Altersstufen aus den Hauptbaumarten1 Traubeneiche (Quercus petrae), Stieleiche (Quercus robur), Hängebirke (Betula pendula) und Rotbuche (Fagus sylvestrus), Alt- und Totholz ist nur selten bis zerstreut vertreten. Abs. Eine besondere Konzentration von § 30 Biotopen 3tritt im Norden der ehemaligen Flugplatzfläche auf. Es handelt sich dabei um Teiche§ mit Wassertiefen zwischen 0,5 bis 1 m, die sich durch lokal anstehende und grundwasserstauende Horizonte auf dem Buntsandsteinteilplateau gebildet hanachben. Sie besitzen keine oberirdischen Zuflüsse, sondern kommunizieren je nach Niederschlagsverhältnissen mit dem lokal an- bzw. abfließenden schwebenden Grundwasser.

Die dem Planungsraum am nächsten liegenden, besonders geschützten Biotope sind eine Streuobstwiese nordwestlich des Untersuchungsgebietes, zwei naturnahe Stillgewässer südlich bzw. südwestlichBeteiligung des Untersuchungsgebietes sowie drei Flächen (feuchte Hochstaudenfluren) südlich des Planungsraumes (Quelle: Landschaftsrahmenplan des Kreises Sangerhausen).

Zusammenstellung der geschützten Biotope Nachfolgendfrühzeitige sind die auf der Planzeichnung als geschützte Biotope gekennzeichneten Flächen nach Gemarkungen aufgezählt. Diese Darstellung wurde aus den zur Verfügung stehenden alten Flächnutzngsplänen, Darstellungen der Landschaftspläne, tw. eigenen Ermittlungen inExemplar der Örtlichkeit, aus Luftbildern und den Fachkarten für den Naturschutz über besonders wertvolle Bereich (Herausgeber Lau) erstellt und ist im Rahmen des weiteren Verfahrens anzupassen.

Klärung und Abstimmung UNB noch erforderlich !!!

Lfd. Nr. Biotoptyp Lage

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Emseloh Flächen mit nordöstlich Klärungsbedarf

3 Flächen Feldgehölz nordwestlich mehrere Flächen Feldgehölz Südwestlich der OrtslageBauGB Feuchtbiotop? Neben Riestedter1 Bach Südwestlich von Emseloh Streuobstwiese östlich Pölsfeld Abs. Diverse Feldgehölze (Bingen vom Nördlich4 und östlich der Bergbau) Ortslage§ Hecken/Feldgehölze/ Baumreihen Nördlich bzw. nordwestlich der undOrtslage 846, 850, Röhrichte 1 Beginnende und 852, 853 fortschreitende Verbuschung infolge ausbleibender Abs. Nutzung/Pflege, 3 - von landwirtschaftlichen § Flächen ausgehende durch Düngung und Pflanzenschutz, - Befahrung bei nach Unterhaltungsmaßnahmen an angrenzenden Gewässern, - Störungen und Trittschäden durch Freizeit- und Erholungsnutzung, - Grundwasserabsenkungen 696, Beteiligungseggen-, binsen- und - Entwässerungen durch Gewäs- hochstaudenreiche Nasswiesen serausbau, - langfristige Nutzungsauffassung mit folgender Ruderalisierung und Verbuschung, frühzeitige - Vermüllung und Trittbelastung durch Freizeit- und Erholungsnut- zung - Trittbelastung durch Weidevieh 701, 702, Quellbereiche - Nährstoff- und Exemplar726, 727, Pflanzenschutzmit- teleintrag aus 792, angrenzenden land- wirtschaftlichen Flächen, - Oberformung der Quellbereiche durch Ausbau, Fassung der Quelle und Oberbauung, - Verfüllung von Quellen im Zu- sammenhang mit land- oder forst- wirtschaftlicher Nutzung

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 182

689, 717, naturnahe Bachab- - innerhalb geschlossener 725, 774, schnitte Wälder 793 keine Gefährdungen, - in oder an landwirtschaftlich ge- nutzten Flächen Gefährdung von Baum- und Strauchbestand durch angrenzende intensive landwirtsch. Nutzung, - intensive Unterhaltung (Grundräumung, Sohl- und Bö- schungskrautung) BauGBdes Gewässers mittels1 technischer Geräte und Maschinen, - unkontrollierteAbs. Einleitung von Abwässern4 bzw. sonstige Ver- schmutzungen§ gefährden Arten und Lebensgemeinschaften unddiese Biotope, 1 - technischer Ausbau zur Erhöhung der Durchflußmenge von Hoch- wasserspitzen, Abs. 3 847, 851 naturnahe § -übermäßige Freizeit- und Erho Kleingewässer und Verlandungs- lungsnutzung in Verbindung mit bereiche schleichender Vermüllung nach -Nährstoff- und Pflanzenschutz- mitteleintrag aus angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen, - Eutrophierung der Gewässer mit der Gefahr des "Umkippens" durch starkes Algenwachstum Beteiligung im Sommer, - unkontrollierte Einleitung von Abwässern bzw. sonstige Ver- schmutzungen gefährden Arten und Lebensgemeinschaften frühzeitige 747, 785, Halbtrockenrasen und Schwer- -Eintrag von Dünge- und Pt/an- 828, 835, metallrasen zenschutzmitteln aus 897 umliegenden landwirtschaftlichen Flächen - Verbuschung der Flächen Exemplar -Zerstörung der Vegetation durch Freizeitaktivitäten und Vermüllung, -Aufgabe der Nutzung der Flächen durch lockeres Abhüten, - intensives Abhüten der Flächen durch zu hohen Besatz bzw. auch gattem oder pferchen auf

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 183

den Flächen - Aufforstung der Flächen 690 Sumpfwald - Grundwasserabsenkungen bzw. Entwässerung durch Gewässer- ausbau, - forstwirtschaftliche Eingriffe bei Entnahme von Bäumen mittels schwerer Technik und Verdichtung der feuchten Mineralböden, - Beschädigung oderBauGB Beseitigung eines1 natürlichen Waldmantels mit der Folge der Durchwehung und damit der Waldinnenklima-Abs. Veränderung, 718, 749, Streuobstwiesen - ausbleibende4 Nutzung und 754, 776, Pflege§ des Grünlandes unter 786, 791, den Obst- bäumen mit der

829, 844, undFolge der Verbu schung, 845, 892, 1 - Nutzungsauflassung, Überalte- 898, 899, rung und ausbleibende Baumpflege führen zum Abs. Auseinanderbrechen und

3 Absterben von Obstbäumen, § -Rodung und Nutzungsumwand-

lung, - Überplanung von Streuobstbe- nach ständen in Ortsrandlagen im Rah- men der Baufeitplanung,

Hecken und Feldgehölze Eintrag von Dünge- und Pflan- 709-716, Beteiligung zenschutzmitteln aus 719-724, umliegenden landwirtschaftlichen Flächen, 742-746, - Schäden im Kronen- und 748, 750, Wurzelraum durch Maschinen- 751, und Geräteeinsatz auf 755-773, frühzeitige angrenzenden land- 775, wirtschaftlichen Flächen, 777-784, - Tritt- und Fraßschäden durch 787-790, Weidevieh bei nicht erfolgender 825, Auskoppelung, 832-834,Exemplar - Uberalterung und damit 836, 837, Zusammenbrechen der 848, 849, Bestände, 854, - Pflanzung 893-896 nichtstandortgerechter Gehölze, - Verdrängung heimischer Arten durch konkurrenzstarke Fremd- arten (z.B. Robinie- Robinia pseu- doacacia),

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Einzingen/ Nienstedt

div. Biotope im Bereich NSG Nördlich von Einzingen Kirschberg (siehe Beschreibung NSG Streuobstwiese An der westlichen Gemarkungsgrenze, oberhalb des NSG Hangkante Auwald bzw. Feldgehölz Am Einzinger BachBauGB und nach Norden 1 Trocken / Halbtrockenrasen Südwestlich von Nienstedt Auwald / Kopfbäume am nördlich vonAbs. Nienstedt Westerbach 4 Streuobstwiese/ Feldgehölz Südlich§ von Nienstedt in Richtung Osten verlaufend und Niederröblingen 1 Streuobstwiese An der Kreisstraße nach Abs. Katharinenrieth – östlich kurz vor 3 der Ortslage Kopfbäume/ Hecken §Feldgehölze Entlang der Helme ? + südlich der Helme Streuobstwiese nördlich der Helme Südöstlich des Sportplatzes Streuobstwiesenach nördlich der Helme Westlich des Sportplatzes Altlastfläche = Feldgehölz ??? Streuobstwiese im Zwei kleinere Flächen ??? lt Privatgartenbereich Landschaftsplan noch mehr

Beteiligung Katharinenrieth Hecken und Feldgehölze Nördlich Katharinenrieth südwestlich der Helme Hecken und Feldgehölze Nördlich Katharinenrieth frühzeitige südwestlich der Helme Kopfbaumgruppen Entlang der Helme Streuobstwiese Nördlich Katharinenrieth südlich der Helme

Exemplar

Lfd. Nr. Biotoptyp Lage Mittelhausen/ Einsdorf 1 Feucht-Nassgrünland mit Rohneufer Hochstauden

3 Silikatmagerrasen auf Südlich von Einsdorf Silikatgesteinsböden mit

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 185

Hochstauden, Verbuschung mäßig 10 – 50 % 6 Baumreihe, einreihig Südlich von Einsdorf, südlich von geschlossen, Mischbaumbestand; Mittelhausen Streuostwiese Deckung und an der südlichen >50 % (geschlossen), Gemeindegrenze Unterwuchs mesophiles Grünland 9 Gebüsch mit Laubbaum- Südlich von Einsdorf und an der bestand südlichen Ge- BauGB meindegrenze 1 B1 Hecken/ Baumstrauchhecken B2 Grünfläche mit Baum/ Strauchbewuchs Abs. B3 Baumreihe 4 B4 Uferbewuchs §

Beyernaumburg und 1 Feldgehölz Nordwestlich an die Ortslage Abs. grenzend Feldgehölz 3 westlich Steppenrasen § Südwesten an der Gemarkungsgrneze (Randbereich NSG Hangkante nach südlich von Othal) Streuobstwiese Am Schießstand Streuobstwiese Osten Streuobst Wertvoller Gehölzbestand an der südwestlichen Gemarkungsgrenze

Holdenstedt Beteiligung

Feuchtgrünland/ Quelle Südlich des Hüttengraben Steuobstwiese Westlich vor Liedersdorf (L7) frühzeitige ???? Am südöstlichen Ortsrand Steuobstwiese Östlich am Ortsrand Steuobstwiese Nördlich der Ortslage Steuobstwiese Nördlich der Ortslage Steuobstwiese Nördlich der Ortslage Exemplar Gehölz nordöstlich ??? nordwestlich ??? nordwestlich ??? nordwestlich Steuobstwiese nordwestlich vor Liedersdorf (L7)

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Liedersdorf

Streuobst Nördlich der Ortslage Streuobst Nördlich der Ortslage Gehölz Nordwestlich der Ortslage Streuobst Nördlich der Ortslage ??? Nordöstlich am Ortsrand Gehölz Südlich der Ortslage Gehölz Südlich der Ortslage Baumreihe wegbegleitend Südwestlich der Ortslage Gehölz Südwestlich der OrtslageBauGB 1

Abs. Niederröblingen 4 § Streuobstwiese An der Kreisstraße nach Katharinenrieth – östlich kurz vorund der Ortslage Kopfbäume/ Hecken 1Entlang der Helme ? + südlich Feldgehölze der Helme Streuobstwiese nördlich derAbs. Südöstlich des Sportplatzes Helme 3 Streuobstwiese nördlich§ der Westlich des Sportplatzes Helme Altlastfläche = Feldgehölz ??? Streuobstwiesenach im Zwei kleinere Flächen ??? lt Privatgartenbereich Landschaftsplan noch mehr

Sotterhausen Beteiligung Streuobstwiese Südlich der Ortslage und westlich der L 222 Hecke/Feldgehölz Südlich der Ortslage und westlich der L222 Feldgehölz Entlang Zufluss zum frühzeitige Westerbach von der nördlichen Gemarkungsgrenze beginnend Am Westerbach Exemplar Feldgehölz Nördlich des Hennickentals Nasswiese Nördlich des Hennickentals

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 187

Winkel

Streuobstwiese/ Nordöstlich der Ortslage Halbtrockenrasen Streuobstwiese ?? Nordwestlich der Ortslage Gehölz ??? Südlich der Ortslage Streuobst/ Gehölz??? im Norden der Ortslage Stillgewässer Bereich Flugplatz Photovoltaik ? Stillgewässer Gewässer im Bereich ehem. Flugplatz BauGB 1

Abs. 4 Wolferstedt §

W1 Feuchtgrünland/ Gehölz Östlichund der Ortslage an der L 1218 W2 Rohneniederung / Südlich der Ortslage an der L Feuchtwiese Abs.mit 218 Kopfbäumen.. 3 W3 Streuobst/ Gehölz § Südlich der Ortslage an der L 218 W4 Rohneniederung / Westlich der Ortslage, südlich Feuchtwiese nach der Rohne Streuobstwiese/ W5 Streuobstwiese/ Grünland Westlich der Ortslage, nördlich der Rohne W6 Feldgehölz/ Ruderalflur Südlich W7 Wegbegleitbepflanzung Südlich Beteiligungbeidseitig Bäume/Sträucher ??? 237 Feuchtbiotop ?? Fläche ehemaliger Flugplatz W8 Steuobstwiese mit Grünland Im Norden der Gemarkung (Hennickental) W9 frühzeitige Wertvoller Gehölzbestand am Galgenberg

Die Erfassung und Darstellung erfolgte nach dem aktuellen Kenntnisstand, der ggf. auf Grund der Datengrundlage schon teilweise überholt sein kann. ImExemplar Rahmen des Planverfahrens werden diese entsprechend den zur Verfügung stehenden Unterlagen weiter fortgeschrieben.

Die mit * gekennzeichneten geschützten Biotope sind im Kartenteil aufgrund der geringen Größe nicht dargestellt.

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 188

Die bestehenden geschützten Biotope sind zu pflegen, aufzuwerten und zu entwickeln. Neben der Erhaltung der bestehenden gilt es auch neue Biotope zu schaffen. Ein Biotop unterliegt dem gesetzlichen Schutz, wenn dieser den entsprechenden Entwicklungszustand aufweist. Die Verbote des § 30 BNatSchG gelten auch dann, wenn der Biotop noch nicht bei der Unteren Naturschutzbehörde registriert ist.

Der aktuellen Planung liegen vorerst nur die Aussagen der Landschaftspläne zu Grunde. Das Register wird nach entsprechender Stellungnahme ergänzt.

BauGB 15.1.7 Biotopverbundsystem 1

Im Regionalen Entwicklungsplan wurden zur Vermeidung und Abs.Minderung von Isolationseffekten zwischen Biotoptypen oder ganzen4 Ökosystemen Vorbehaltsgebiete ausgewiesen. § So trifft der regionale Entwicklungsplan folgende Aussagen: und In den Vorbehaltsgebieten für den Aufbau eines ökologischen1 Verbundsystems ist den Belangen von Naturschutz und Landschaftspflege sowie einer naturnahen Waldbewirtschaftung bei der Abwägung mit entgegenstehendenAbs. Belangen ein erhöhtes Gewicht beizumessen. Im Einzelnen befinden3 sich im Gemeindegebiet folgende Vorbehaltsgebiete festgelegt: §

22. Holdenstedter Streuobstgebiet nach 25. Helmeniederung 26. Hopptal, Kirschberg und Handkante südöstlich Sangerhausen 27. Bereiche am Pietschbach und der Rohne 29. Teile des Unstrut-Triasland (Allstedter Forst)

Diese sollen die Sicherung Beteiligungder Funktionsfähig keit des Naturhaushaltes aufgrund ihres eigenen Wertes und als natürliche Lebensgrundlage des Menschen auch in Verantwortung für künftige Generationen sowie die Gestaltung und Entwicklung der Kulturlandschaft im Zusammenwirken mit anderen raum- und entwicklungsgestaltenden Planungsträgern gewährleisten. frühzeitige Die Vorbehaltsgebiete für den Aufbau eines Ökologischen Verbundsystems umfassen großräumige, naturbetonte,, naturraumtypische, reich mit naturnahen Elementen ausgestattete Landschaften und Lebensräume sowie Verbundachsen zum Schutz besonders gefährdeter Tier- und Pflenzenarten, naturnaher LandschaftsteileExemplar und Kulturlandschaften mit ihren charackteristischen Lebensgemeinschaften. Zum ökologischen Verbundsystem gehören in der Regel auch die Vorranggebiete für Hochwasserschutz, die Vorbehaltsgebiete für Fortwirtschaft sowie für Wiederbewaldung/ Erstaufforstung und teilweise die Vorranggebiete für Wassergewinnung und die Vorbehaltsgebiete für den Hochwasserschutz.

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 189

In die Entwicklung des regionalen Biotopverbundsystems sind auch der Erhalt und die Entwiclklung von Abschnitten des „Grünen Bands“ als ein überregionales Biotopverbundsystem, das Biosphärenreservat „Karstlandschaft Südharz“ sowie der Naturpark Harz einzubeziehen.

Die wild lebenden Tiere und Pflanzen sowie ihre Lebensgemeinschaften sind als Teile des Naturhaushaltes in ihrer narürlichen und historisch gewachsenen Artenvielfalt zu schützen. Ihre Lebensräume (Biotope) einschließlich ihrer Rastplätze und wanderwege sind zu erhalten, zu pflegen, zu entwickeln, erforderlichefalls wiederherzustellen und zu verbinden. Dabei ist sicher zu stellen, dass zwischen den BauGB Biotopen nach Lage, Größe, Struktur und Beschaffenheit der Austausch 1 verschiedener Populationen und deren Ausbreitung gemäß ihrer Artenspezifischen Bedürfnissen möglich ist, um so auch die innerartliche Vielfalt zu erhalten. Abs. In den Bereichen für den Aufbau eines ökologischen Verbundsystems4 ist die Zugänglichkeit der Landschaft für Erholungssuchende sicherzustellen§ und durch geeigente Erschließungsmaßnahmen zu lenken. und 1

Die Rohne und deren Randbereiche nehmen einen wichtigen Platz bei der Biotopverbindung ein. In der unmittelbaren NachbarschaftAbs. sind teilweise Grünland, Feuchtebereiche, Ufergehölze und Kopfbäume3 zu finden. Aber auch Siedlungsräume mit ihrer alten Bausubstan§z, zahlreichen Gartenflächen, alten Bäumen und anderen Gehölzen bieten vielfältige Lebensräume für Pflanzen und Tiere. nach Diese Bereiche sind zu schützen und zu entwickeln. Bereiche in unmittelbarer Rohnenähe sollten vorwiegend der Grünlandnutzung zugeführt werden, so dass hier die intensive Ackernutzung nach und nach verschwindet. Auch ist hier die Erhaltung und Verjüngung der vorhandenen Gehölzstrukturen geboten. Fehlende und abgängige Gehölze sind zu ersetzen, Kopfbäume zu pflegen. Beteiligung

Um das Biotopverbundsystem zu entwickeln stehen weitere Wege und Gräben zur Bepflanzung zur Verfügung. Hier ist in Abstimmung mit dem Unterhaltungsverband und den Bewirtschaftern ein Ausbau vorzusehen. frühzeitige Das Gebiet der Kiesgruben Katharinenrieth gehört zu den Kern- und Entwicklungsflächen der überregional bedeutsamen Biotopverbundeinheit „Helmeniederung“. In den Planungen zum Biotopverbundsystem wird der Bereich Katharinenrith wie folgtExemplar charakterisiert:

„Die Biotopverbundfläche umfasst nicht nur die als FFH-Gebiet gemeldeten Wasserflächen, sondern auch eine umliegende Pufferzone zur Minimierung der Nährstoff- und Pestizid-Einträge. Im Gegensatz zu den sehr tief ausgekiesten Gruben bei Rossla und Berga sind die Kiesgruben Katharinenrieth relativ flach. Geschützte Lebensräume und Tierarten (meso- bis eutrophe Seen mit Magnopotamion- oder Hxdrocharition-Vegetation, Fließgewässer mit Vegetation des Ranunculion fluitantis,

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 190 feuchte Hochstaudenfluren, Schmale Windelschnecke, Gemeine Flussmuschel, Helmazurjungfer).“

Hinsichtlich der Maßnahmen trifft die Planung folgende Aussagen: „Extensive Bewirtschaftung der angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen im Abstand von mindestens 20 m zur Grabenoberkante, ggf. zusätzliche Streifen extensiv bewirtschafteten Grünlands schaffen. Der Kiesabbau soll nicht wieder aufgenommen werden. Nicht standortgerechte Anpflanzungen (Nadelbäume) im Randbereich sollen gerodet und ersetzt oder der Sukzession überlassen werden. Vgl. auch FFH Managementplan.“ BauGB 1 Als Träger der Maßnahmen werden die Wasserwirtschaft, der Landschaftspflegeverband, die Naturschutzverbände und Abs.Privatpersonen angesprochen. 4 § Im Bereich um die Kiesteiche wurden in Anlehnung und in Erweiterung des Abschlussbetriebsplanes zum Kiesabbau Maßnahmeflächeund zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft ausgewiesen.1 Hierzu gehören auch die Erhaltung des Walles im Norden und die Anpflanzung einer Baumreihe als südliche Abgrenzung des Kiesabbaugebietes. Abs. 3 Die Grabenbepflanzungen und die Entwicklung§ der Bereiche des Kiesabbaues leisten einen Beitrag zur Entwicklung des Biotopverbundsystems. Mit der Umsetzung des Abschlussbetriebsplanes zum Kiesabbau wurden auch Sukzessionsflächen und Pufferzonen zu den Kiesteichen geschaffen.nach

Das Gebiet der Kiesgruben gehört zu den Kern- und Entwicklungsflächen der Biotopverbundeinheit und wird wie folgt charakterisiert:“ Die Biotopverbundfläche umfasst nicht nur die als FFH-Gebiet gemeldeten Wasserflächen, sondern auch eine umliegende Pufferzone zurBeteiligung Minimierung der Pestiziteinträge. Im Gegensatz zu den sehr tief ausgekiesten Gruben bei Roßla und Berga sind die Kiesgruben bei Katharinenrieth relativ flach. Geschützte Lebensräume und Tierarten: meso- bis eutrophe Seen mit Magnopotamion- oder Hydrocharition-Vegetation, Fließgewässer mit Vegetation des Ranunculion fluitantis, feuchte Hochstaudenfluren, Schmale Windelschnecke,frühzeitige Gemeine Flussmuschel, Helmazurjungfer.“ (lt. VbBP Nr. 1 Photovoltaik – Umweltbericht)

Der Südharz zählt seit vielen Jahrzehnten zu den Hauptanbaugebieten für Obst in Sachsen Anhalt. Das Beyernaumburger Streuobstgebiet ist durch den langjährigen ObstanbauExemplar in der Region geprägt. Hier befinden sich große zusammenhängende ehemalige Obstplantagen mit alten Obstsorten die für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten Lebensraum und Nahrungshabitat darstellen. Außerdem zeigen sie Teile unserer alten Kulturlandschaft. Diese vorhandenen Standorte sind zu erhalten und sofern erforderlich durch Neupflanzungen der historischen alten Obstsorten zu verjüngen. Heute wird der Erwerbsobstanbau mit anderen Sorten kleinwüchsigen Bäumen mit hohem Ertrag und leichter Pflege bestritten.

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 191

Teile des Unstrut – Triaslandes liegen im Süden der Einheitsgemeinde im Bereich des Allstedter Forst.

Hier sind die großen zusammenhängenden Waldflächen mit den wertvollen Biotopen zu erhalten und zu schützen. Neuaufforstungen sind nicht geplant.

15.2 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege u. Entwicklung von Natur und Landschaft

Der Landkreis Mansfeld Südharz hat mit Bekanntmachung im Amtsblatt 01/2011 am 19.01.2011 auf der Grundlage des BundesnaturschutzgesetzesBauGB die Baumschutzverordnung in Kraft gesetzt. 1 Diese regelt im Landkreis den Schutz des Baumbestandes für die Bereiche außerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile gemäß BauGB. Abs. 4 Für das Gebiet der Einheitsgemeinde Allstedt gibt es seit dem 28.06.2016§ eine eigene Baumschutzsatzung, die sich nicht nur auf den Innenbereich bezieht. und Lt. Landschaftsplan Kaltenborn sind generell folgende Maßnahmen1 zu verfolgen:  Erhaltung vorhandener Kleinstrukturen (Hecken, Streuobstwiesen, Magerrasenstandorte, Baumreihen… Abs.  Einhaltung Gewässerschonstreifen und3 Anlage von Pufferzonen um geschützte Biotope §  Erosionsschutzmaßnahmen  Neuanlage von Hecken, Feldgehölzennach und Baumreihen  Ausbau der Wirtschaftswege in wasserdurchlässiger Form  Freihaltung von Kaltluftschneisen  Entsieglung von ungenutzten Produktionsanlagen und Gebäuden

Nach aktuellem Stand derBeteiligung Recherchen und Planungen sind die in der Anlage dargestellten Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft im Rahmen der Flächennutzungsplanung zu nennen. Die Maßnahmen, die aus anderen Verfahren stammen (Flurneuordnung) übernommen, soweit die zur Verfügung stehenden Unterlagen nachvollziehbar waren. frühzeitige Prinzipiell gilt es in erster Linie die vorhandenen Biotope zu erhalten und zu entwickeln. Dazu gehören auch immer wieder Pflegemaßnahmen und Verjüngungsmaßnahmen. In den vergangenen 2 Jahrzehnten wurden bereits zahlreiche Maßnahmen im Zuge desExemplar Autobahnbau und der Flurneuordnung umgesetzt.

Im Gebiet um Pölsfeld steht die Vielzahl der aufgezählten Maßnahmen in engem Zusammenhang mit der Pflege und Entwicklung der Gipskarstlandschaft. Ziel der Pflege und Entwicklungsmaßnahmen ist es den vorhandenen Grad der Extensivierung des Grünlandes und der Streuobstwiesen zu halten bzw. zu erhöhen.

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 192

In den Waldbereichen sind schrittweise die standortuntypischen Bestockungen (z.B. Fichtenforsten) in Wald umzuwandeln, dessen Zusammensetzung der potentiell natürlichen Vegetation des jeweiligen Standortes entspricht.

Einen besonderen Stellenwert nimmt der Bereich des ehemaligen Militärflugplatzes ein. Diese Fläche zieht sich über mehrere Gemarkungen der Ortsteile Winkel, Wolferstedt und Allstedt. Im Westen des Allstedter Plangebietes wurden die vorhandenen Feuchtgebiete als Flächen mit Schutz- und Pflegemaßnahmen ausgewiesen. Diese Flächen stehen im Gesamtzusammenhang mit den diesbezüglich im Wolferstedter Planteil BauGB ausgewiesenen Flächen sowie mit den benachbarten Forstflächen 1 auf der Liegenschaft. Es wurden die bisherigen Ausweisungen aus den rechtskräftigen Flächennutzungs- bzw. Bebauungsplänen aufgenommen. Abs. Auch hier gab es aufgrund der Kartenunterlagen und Genauigkeiten,4 die stark voneinander abweichen, Probleme bei der Darstellung der Flächen.§ Die Detailtreue der Bebauungspläne ist i.d.R. im FNP aufgrund des Maßstabes nicht darstellbar. Rechtlich wichtig ist hier, es gelten die Festsetzungenund und Festlegungen der rechtskräftigen Bebauungspläne. 1

Eine Neuanlage von Feldgehölzen soll hauptsächlichAbs. mit linienförmigen Feldgehölzen (Hecken) erfolgen. 3 Aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen§ und Anforderungen an diese werden in Anlehnung an den Landschaftsplan der Stadt Allstedt verschiedene Hecken- bzw. Baumheckentypen vorgeschlagen.nach

Typ 1 Baumhecke „Wind- und Erosionsschutz - 20 m breit“

Typ 2 Baumhecke „Landschaftsbild - 20 m breit“

Typ 3 Triffthecke -10 m breitBeteiligung

Typ 4 Baumhecke „Wind- und Erosionsschutz - 10 m breit“

Typ 5 Hecke „geringer Raumbedarf - 6 m breit“ frühzeitige Typ 6 Baumhecke „Grabenbereich - 6 m breit“

Typ 7 Baumhecke „Landschaftsbild - 10 m breit“

BeiExemplar der Anlage der Hecken ist eine gewisse Mindestbreite erforderlich, um angestrebten Biotopverbund auch zu erreichen.

Mit der Anlage von Baumreihen wird eine erhebliche Verbesserung des Landschaftsbildes erreicht. Sie sollten so angeordnet werden, dass der Schatten in Richtung Weg fällt. Von besonderer Bedeutung sind Baumalleen. Eine beidseitige Anpflanzung an Wegen zeigt sich in der heutigen Zeit als schwieriger umsetzbar, da den Anforderungen der neuen landwirtschaftlichen Technik und Bearbeitungsweise

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 193 damit nicht entsprochen wird. Bei der Auffüllung vorhandener Baumreihen sollten insofern möglich die gleichen Arten wieder gewählt werden.

Bei Bepflanzungsmaßnahmen entlang der Straßen sind die notwendigen Abstände entsprechend der gültigen Richtlinien einzuhalten. Es ist zu beachten, dass hierfür das Straßengrundstück oftmals in seiner Breite nicht ausreicht. Diese Problematik ist bei der Planung zu beachten. In erster Linie gilt es, die bereits vorhandenen Biotope, welche jedoch nicht lt. § 37 NatSchG LSA unter Schutz stehen, zu erhalten und bei Bedarf aufzuwerten. Dies bedeutet, dass hier Lücken aufzufüllen bzw. abgestorbene Gehölze zu ersetzen sind. BauGB Die Maßnahmen zum Erhalt und zur Pflege der vorhandenen Biotope allein1 werden dem Ziel, Arten- und Lebensgemeinschaften wildlebender Pflanzen zu fördern und das Landschaftsbild aufzuwerten, nicht gerecht. Daher sollen neben der Pflege und der Aufwertung der vorhandenen Biotope auch neue angelegt werden.Abs. 4 Bei der Auswahl der Maßnahmen wurde auch soweit möglich§ die Realisierbarkeit berücksichtigt, so dass Pflanzungen parallel zu Gräben oder Wegen vorgesehen und wurden, welche auch lt. Liegenschaftskataster vorhanden 1sind. Weiterhin muss die Gemeinde zwischen einem Entzug landwirtschaftlicher Nutzflächen (Belange der Landwirtschaft) von hoher Qualität einerseits und andererseits den Belangen des Natur- und Landschaftsschutzes abwägen.Abs. Durch den Neubau der A 38 und die bodenordnenden3 Maßnahmen hat die Agrargenossenschaft bereits wichtige fruchtbare§ Flächen verloren. Die Einschränkung bzw. der Entzug von landwirtschaftlichen Flächen in Vorranggebieten für Landwirtschaft wird von der Gemeinde nachnur im unbedingt erforderlichen Umfang und an Stellen, wo sie die Landwirtschaft nicht erheblich beeinträchtigen, befürwortet.

Auch die im Rahmen des Autobahnbaues realisierten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen wurden in den Flächennutzungsplan aufgenommen und als solche ausgewiesen. Beteiligung

15.3 FFH- Vorprüfung

Im Rahmen von Bauleitplanverfahren wurden in den letzten Jahren FFH- Vorprüfungenfrühzeitige mit folgende n Ergebnissen durchgeführt:

15.3.1 Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 11 „ Biogasanlage Niederröblingen

ErgebnisExemplar der Vorprüfung Der vorliegende Bebauungsplan sieht keine Veränderungen im Bereich des besonderen Schutzgebietes Nr. 134 „Gewässersystem der Helmeniederung“ vor. Eine erhebliche Beeinträchtigung des besonderen Schutzgebietes Nr. 134 „Gewässersystem der Helmeniederung“ mit seinen Schutzgütern kann ausgeschlossen werden, so dass eine FFH – Verträglichkeitsprüfung nicht erforderlich ist. Begründung Das Schutzgebiet bezieht sich auf den Helmeverlauf, der sich in einer Entfernung von ca. 650 m befindet. Zwischen dem Plangebiet und dem FFH-Gebiet

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 194 der Helme befinden sich die Landesstraße L 219 sowie landwirtschaftlich genutzte Flächen. Das Plangebiet wird von einem Erdwall eingefriedet, so dass selbst im Havariefall davon ausgegangen werden kann, dass keine Substanzen aus der Biogasanlage in die umgebenden Flächen gelangen können. Es ist davon auszugehen, dass eine direkte Einflussnahme aus dem Plangebiet auf den Helmeverlauf ausgeschlossen werden kann. Schutzgebiete nach Landesrecht Im unmittelbaren Umfeld des Bebauungsplans befinden sich keine Schutzgebiete nach Landesrecht. Geschützte Biotope Im Plangebiet befinden sich keine Biotope, die nach § 22 NatSchG LSA unter besonderem Schutz stehen. BauGB 1 15.3.2 Flächen „Konver Flugplatz Allstedt“ Abs. Im Rahmen des Bauleitplanverfahrens wurde eine FFH-Verträglichkeitsprüfung4 nach Artikel 6 FFH-RL bzw. § 19 c und d BNatSchG (erarbeitet§ von der Planungsgemeinschaft Mensch & Umwelt, Stand April 2000) für die Flächen des Konver Flugplatz Allstedt zum parallel erstellten Bebauungsplanund „Allstedter Heide“ durchgeführt. 1

Das Ergebnis der FFH-Prüfung zeigte, dass die PlanungAbs. das FFH-Vorschlagsgebiet Nr. 135 nicht beeinträchtigt. Diese Aussage wurde seitens3 der oberen und der unteren Naturschutzbehörde mitgetragen. Das B-Plangebiet§ „Allstedter Heide“ überlappt nicht mit dem FFH-Vorschlagsgebiet. Fernwirkungen konnten aufgrund der planungsrechtlichen Festsetzungen im B-Plannach ausgeschlossen werden.

Die Prüfung der Planung „Gewerbe- und Sondergebiet“ führt insgesamt zu dem Ergebnis, dass die allgemein anzunehmenden Erhaltungsziele des FFH- Vorschlagsgebietes Nr. 135 nicht erheblich beeinträchtigt werden.

Im Plangebiet selbst liegenBeteiligung ca. 150 ha des FFH-Gebietes Nr. 135. Die nördliche Grenze des FFH-Gebietes verläuft entlang dem südlichen Rand der Hauptlandebahn unter Ausklammerung des Hubschrauberlandeplatzes im südwestlichen Teil.

In Anbetracht der Nähe zu FFH – Gebieten wurden bereits im Rahmen der 2. Änderung desfrühzeitige Flächennutzungsplanes (für das Gemarkungsgebiet der Stadt Allstedt) die Gewerblichen Bauflächen hinsichtlich der Nutzung von Industrie auf Gewerbegebiete im Bereich des ehemaligen Militärflugplatzes geändert und die Größe der Gebiete reduziert. Hier entstehen inzwischen teilweise Waldflächen. DieExemplar Änderungen ermöglichen einen Biotopverbund der Hauptfläche mit Teilflächen des FFH – Gebietes Nr. 135.

15.3.3 3. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Allstedt

Auswirkungen auf Libellen: Beeinträchtigungen von Libellen durch das Vorhaben sind nicht zu befürchten, da im Sondergebiet Photovoltaik im Plangebiet keine geeigneten Gewässer für Libellenlebensräume vorhanden sind. ln

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 195 möglicherweise vorhandenen, kurzzeitig (episodisch) wasserführenden Gewässern kommen Libellen nicht vor. Da blendarme Module verwendet werden und die Libellen die bewegtere Wasseroberfläche von den völlig starren PV-Modulen unterscheiden können, sind lrritationswirkungen auch bei Nahrungsflügen über der krautigen Staudenflur des Sondergebietes für Photovoltaik nicht zu befürchten.

Die Beeinträchtigung der Schutz- und Entwicklungsziele des FFH-Gebietes Nr. 135 durch das Vorhaben hinsichtlich der Großen Moosjunger ist mithin nicht zu befürchten.

BauGB Fazit 1 Da von der geplanten Fotovoltaikanlage keine Fernwirkungen ausgehen, werden die wertgebenden Biotoptypen 4030 "Trockene Heiden, 9110 "Hainsimsen- Buchenwälder", 9170 "Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder", 9180 Abs."Schlucht- und Hangmischwälder" und 91EO "Erlen-Eschen- und Weichholzauenwälder"4 in keiner Weise beeinträchtigt. §

und Da das Vorhaben keine Gewässer in Anspruch1 nimmt, werden die Fortpflanzungshabitate von 1166 "Kammmolch" und 1042 "Große Moosjungfer" nicht berührt. Abs. Das Vorhaben beansprucht ca. 9,4 ha Wald im3 Dickungs- oder Stangenholzalter. Diese Waldstruktur gehört nicht zu den geeigneten§ Nahrungsrevieren und stellt keine Fortpflanzungshabitate für die Fledermausarten 1308 "Mopsfledermaus", 1323 "Bechsteinfledermaus" und 1324 nach "Großes Mausohr" dar; sie werden daher vom Vorhaben nicht beeinträchtigt.

Das Vorhaben verursacht keine Beeinträchtigung der Lebensräume oder Arten des FFH- Gebietes 4634-301 "Borntal, Feuchtgebiet und Heide bei Allstedt". Da vom Vorhaben keine Fernwirkungen ausgehen, sind auch im Zusammenwirken mit den vorhabenbezogenenBeteiligung Bebauungsplänen Nr. 5 und 7 (Solarpark Allstedter Heide, Plangebiete 1 und 3) keine Beeinträchtigungen der Lebensräume oder Arten des FFH-Gebietes infolge der 3. Änderung des FNP zu befürchten.

16 Nachrichtlichefrühzeitige Übernahmen

Planungen und Nutzungsregelungen, die nach anderen gesetzlichen Vorschriften festgesetzt sind, sollen nachrichtlich in den Flächennutzungsplan übernommen werden.Exemplar Sind derartige Festlegungen in Aussicht gestellt (oder im Verfahren) sollen diese ebenfalls entsprechend dargestellt bzw. beschrieben werden. Darzustellen sind insbesondere die Nutzungsregelungen, die Einfluss auf die Art der Flächennutzung haben. Andere Festlegungen betreffen die Verordnungen z.B. aus dem Naturschutz – und Wasserrecht bzw. Straßen- und Denkmalrecht. Zu den nachrichtlichen Übernahmen des Flächennutzungsplanes gehören:

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 Flächen, Schutzgebiete und Standorte im Sinne des Naturschutzrechtes (FFH- Gebiete, Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, Naturdenkmale….)  Schutzgebiete gemäß Wasserhaushalsgesetz (Trinkwasserschutzgebiete, Überschwemmungsgebiete…)  Denkmale, Denkmalbereiche und archäologische Fundstellen gemäß Denkmalschutzgesetz  Privilegierte Planungen nach Straßengesetz LSA bzw. Luftfahrtgesetz  Anlagenstandorte, die auf der Grundlage des Bundesimmissionsschutzgesetzes genehmigt wurden  Hauptversorgungsleitungen BauGB 1 Die im Flächennutzungsplan zu übernehmenden Flächen, Schutzgebiete und Standorte im Sinne des Wasser- und Naturschutzrechtes werden an anderer Stelle des FNP erörtert. Abs. 4 16.1 Denkmale §

und Das Denkmalschutzgesetz für das Land Sachsen-Anhalt bildet1 die Grundlage für die Kulturdenkmale und unterteilt diese in Baudenkmale, Denkmalbereiche und archäologische Kulturdenkmale. Abs. 16.2 Sanierungsbereich Allstedt 3 § Die Stadt Allstedt verfügt seit 1994 über ein förmlich festgelegtes Sanierungsgebiet „Stadtkern Allstedt“. nach

Dank umfangreicher Förderung durch das Land Sachsen-Anhalt und teilweise durch den Bund sowie durch den Einsatz kommunaler Eigenmittel konnten viele kommunale und private Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Insgesamt wurden insgesamt 5,6 Mio. € eingeworben und in die Neu- und Umgestaltung von Straßen, Wegen und BeteiligungPlätzen, den sog. Erschließungsmaßnahmen, in Hochbaumaßnahmen wie Grundschule, Rathaus und Wigbertiturm, aber auch in die Erneuerung zahlreicher Dächer, Fassaden und Fenster der überwiegend selbst genutzten Häuser investiert. Als Erschließungsmaßnahmen seien hier beispielhaft die Straße Am Schild, Breite Straße, Gerstenstraße, Markt, Querfurter Straße oder Weimarische frühzeitigeStraße genannt, die mit Hilfe von Städtebaufördermitteln grundhaft instandgesetzt bzw. neu geschaffen wurden. Fast alle ursprünglich geplanten Vorhaben konnten umgesetzt werden. Mit dem Jahr 2013 ist das Förderprogramm ausgelaufen. Alle noch geplanten Maßnahmen müssen künftig ohne Fördermittel umgesetzt werden. Exemplar 16.2.1 Baudenkmale

Im Anhang sind für die einzelnen Ortsteile die Denkmallisten angefügt. Hierzu zählen auch die historischen Bergbauanlagen.

Das Gemeindegebiet der Einheitsgemeinde Allstedt verfügt über eine Vielzahl historischer Kulturdenkmale mit sehr unterschiedlichem Erhaltungszustand.

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Vielfach stehen unter Denkmalschutz stehende große Anwesen seit Jahren leer oder die Eigentümer verfügen nicht über die erforderlichen finanziellen Mittel diese zu sanieren bzw. auf lange Sicht zu unterhalten und zu erhalten. Hierzu gehören:  Schloss Beyernaumburg (mittelalterliche Spornburg)  Beyernaumburg, urgeschichtlicher Grabhügel nördlich und nordwestlich des Ortes (Rittergräber)  Klosteranlage in Klosterode  Sotterhausen, Steinkreuz an der Westseite des Pfingstfleckes BauGB  Holdenstedt, Steinkreuz im Ort 1  Altbergbaubereiche  Forsthaus in Pölsfeld  Bockwindmühle (ohne Flügel) bei Pölsfeld Abs. 4 Ebenfalls unter Denkmalschutz stehend, jedoch noch nicht gesondert§ erfasst, sind Steinbrüche, Hohlwege, Ackerterrassen etc. und 16.2.2 Denkmalbereiche 1

Hierzu zählen oft Teile von Ortsgrundrissen (wie z.B.Abs. in Katharinenrieth), Siedlungen, Gehöftgruppen, Straßenzüge, bauliche Gesamtanlagen,3 handwerkliche und industrielle Produktionsstätten. §

16.2.3 Archäologische Kulturdenkmalenach

Archäologische Kulturdenkmale sind Zeugnisse der menschlichen Geschichte die als Reste von Lebewesen, Gegenständen, Bauwerken und Landschaftselementen erhalten geblieben sind. Insbesondere kennt man Siedlungen und Wüstungen, Befestigungsanlagen, markante Grenzverläufe,Beteiligung Steinbrüche, Öfen, Pingen, Halden, Be- und Entwässerungssysteme, Gräberfelder, Grabanlagen, Höhlen, Denkmale der Rechtsgeschichte und Überreste von Bauwerken und Steinmale.

Auf der Planzeichnung sind aktuell die archäologischen Kulturdenkmale dargestellt. Grundlage derfrühzeitige Darstellung ist das Raumordnungskataster. Dieses weicht teilweise von den Darstellungen rechtskräftiger Flächennutzungspläne ab. Im Rahmen des Planverfahrens sind hier entsprechende Abstimmungen mit dem Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege erforderlich.

EsExemplar ist in jedem Fall davon auszugehen, dass die tatsächliche Zahl der archäologischen Kulturdenkmale größer ist. Nicht gesondert ausgewiesene Halden, Pingen, Steinbrüche, Hohlwege, Flurformen, Ackerterrassen, Produktionsstätten, Be- und Entwässerungsanlagen (wie Mühlgräben), Grenz- und Wegweisersteine sind ebenfalls archäologische Kulturdenkmale. Grundsätzlich besteht für alle Kulturdenkmale Erhaltungspflicht.

Allstedt

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Im Gemeindegebiet Allstedt gibt es eine Reihe archäologischer Kulturdenkmale. Ein Teil der Fundstellen ist oberflächig sichtbar. So befinden sich östlich der Stadt und des Schlosses Hügelgräberfelder der späten Jungsteinzeit bzw. Bronzezeit („Hagen“ und „Teilholz“). Über dem Borntal südöstlich von Allstedt befindet sich die Talrandburg („Altenburg“), welche aus der frühen Eisenzeit / Mittelalter stammt. Wichtige archäologische Flächendenkmale sind das Schloss mit seiner Umgebung und die gesamte Altstadt. Nördlich des ehemaligen Empfangsgebäudes der Bahn befinden sich in einer kleinen Anlage drei Steinkreuze und der Stumpf eines vierten Kreuzes.

BauGB Beyernaumburg/ Othal 1 In der Gemarkung Beyernaumburg befindet sich eine große Anzahl archäologischer Kulturdenkmale, die auch oberirdisch ersichtlich sind. Dabei handelt es sich um neolithische bzw. bronzezeitliche Grabhügel in den WaldgebietenAbs. nördlich und westlich der Ortslage, die mittelalterliche Burganlage mit den4 teilweise noch erkennbaren Befestigungsgräben und – wällen und eine mittelalterliche§ Landwehr, westlich des Ortes. und Von der mittelalterlichen Wüstung Grabesdorf südöstlich1 der Ortslage ist der ehemalige Dorfteich erhalten geblieben. Im südwestlichen Gemarkungsgrenzverlauf sind zudem einige historische Grenzsteine erhalten, die als Kleindenkmale dem gesetzlichenAbs. Schutz unterliegen. Die Gemarkungsgrenze ist hier teilweise identisch mit3 der ehemaligen Grenze zwischen der preußischen Provinz Sachsen und Thüringen.§ Zudem existieren zwei montanarchäologische Verdachtsflächen im Gemarkungsbereich. In diesen Bereichennach ist mit Relikten der Eisensteingewinnung und –verhüttung zu rechnen.

Emseloh - liegen keine Daten vor

Holdenstedt – liegen keine Daten vor Beteiligung Liedersdorf – liegen keine Daten vor

Katharinenrieth In der Umgebungfrühzeitige von Katharinenrieth sind einige archäologische Fundstellen bekannt und verzeichnet. Diese wurden nachrichtlich in den Flächennutzungsplan übernommen. Es handelt sich überwiegend um Funde aus der Jungsteinzeit. In der Ortslage steht in der Gabel der Dorfstraße mit dem nach Voigtstedt abgehenden Weg ein Steinkreuz. AlsExemplar Kulturdenkmal ist auch das Grabensystem zur Entwässerung der ,,Goldenen Aue" geschützt, das seinen Ursprung im Mittelalter hat (auf dem Plan nicht gekennzeichnet, da es sich über die gesamte Gemarkungsfläche zieht)

In Katharinenrieth steht nicht nur der Grundriss des Ortskerns unter Denkmalschutz, sondern dieser stellt gleichzeitig ein archäologisches Flächendenkmal (gem. DenkmSchG LSA § 2,2) dar, da sich dort Mehrheiten archäologischer Kulturdenkmale von der Ortsgründung im Mittelalter bis zur Neuzeit befinden.

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Die genaue Abgrenzung des archäologisch relevanten historischen Ortskerns ist ohne intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes schwierig und kann im Zusammenhang mit der Erstellung des Flächennutzungsplans nicht geleistet werden (Aussage des Landesamtes). Grundsätzlich kann aber davon ausgegangen werden, dass die Dorfstruktur, so wie sie sich im Besiedlungsbild in der Mitte des 19. Jahrhunderts widerspiegelt, den „historischen Ortskern“ zeigt. Jüngere Erweiterungen können unberücksichtigt bleiben. Die Darstellung erfolgte anhand des sogenannten. Historischen Messtischblatt 2602 Riestedt von 1852 (1 : 25 000). Die dort als bebaute und genutzte Flächen dargestellten Areale sind als historischer Ortskern anzusehen und wurden als archäologisches Flächendenkmal dargestellt. BauGB 1 Niederröblingen In der Gemarkung Niederröblingen sind archäologische KulturdenkmaleAbs. bekannt. Die Kulturdenkmale sind oberflächig nicht sichtbar. Es handelt sich4 überwiegend um ur- und frühgeschichtliche Siedlungsplätze. Sie wurden teilweise§ im Rahmen des Baues der A 71 erkundet. und Nienstedt/Einzingen 1 Im Gebiet der Ortsteile gibt es oberflächig sichtbare Kulturdenkmale. Dabei handelt es sich um die Reste des frühbronzezeitlichen Abs.Grabhügels „Großer Nienstedter Hügel“ bzw. „Riesenhügel“, der sich etwa 1 km3 südwestlich der Ortslage Nienstedt befindet. Weitere Grabhügel waren noch bis §vor einigen Jahrzehnten sichtbar, sind jedoch eingeebnet worden. 500 m östlich von Nienstedt lag der Spelgens-nach oder Spahenshügel, ein Hügel befand sich unmittelbar am südwestlichen Ortsrand und ein weiterer auf dem Ploth zwischen Nienstedt und Einzingen. Bereits auf Allstedter Flur befindet sich der Grabhügel auf dem Galgenberg. Nördlich von Einzingen sind auf dem Kapellenberg die Spuren einer mittelalterlichen Kirche und deren Kirchhofbefestigung erkennbar. In der Gemarkung befindenBeteiligung sich ebenfa lls unter Schutz stehende Grenzsteine entlang der ehemaligen preußischen Provinz Sachsen und Thüringen. Bekannt sind einige Steine nördlich von Einzingen

Mittelhausen/ Einsdorf Vor- und frühgeschichtlichefrühzeitige Fundstellen gibt es vor allem in der Umgebung von Einsdorf. Diese sind auf dem Plan gekennzeichnet. Der tatsächliche Bestand dürfte lt. Aussage des Landesamtes für archäologische Denkmalpflege weitaus größer sein.

Auch die historischen Ortskerne von Mittelhausen und Einsdorf wurden inzwischen als archäologischeExemplar Kulturdenkmale eingestuft, da sich in diesen Arealen Mehrheiten archäologischer Kulturdenkmale von der Ortsgründung bis zur Neuzeit befinden.

Pölsfeld Folgende Bodendenkmale sind für die Gemarkung Pölsfeld kartiert: - Steinkreuz „Schwedenkreuz“ aus dem 15. Jh. in Dorfmitte - Steinkreuz „Köhlerkreuz“ aus dem 15. Jh. - Steinkreuz nordöstlich der ehemaligen Försterei Zollhaus - Viereckschanze „Annaröder Schlösschen“

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 200

Sotterhausen liegen keine Daten vor

Winkel liegen keine Daten vor

Wolferstedt In der Gemarkung Wolferstedt sind 5 archäologische Kulturdenkmale bekannt. Diese sind oberflächig nicht sichtbar.

Hinweis Es sei darauf verwiesen, dass außer den in der Karte gekennzeichneten archäologischenBauGB Kulturdenkmalen weitere Objekte unabhängig von ihrem Alter, wie Hohlwege, 1Flurformen, Ackerterrassen, Steinbrüche, Halden, Pingen, Produktionsstätten, Be- und Entwässerungsanlagen, Grenz-, Wegweiser- und Meilensteine u.a., dem gesetzlichen Schutz unterliegen (DenkmSchG LSA § 2,2) Abs. 4 Grundsätzlich besteht für alle Kulturdenkmale Erhaltungspflicht (DenkmSchG§ LSA § 9). Für Veränderungen insbesondere Erdarbeiten ist die Genehmigung der Unteren Denkmalschutzbehörde erforderlich. Eine gegebene land- und forstwirtschaftliche Nutzung bleibt im bisherigen Umfang ohne weitere Genehmigung zulässig, sofern sieund nicht zur Gefährdung der Denkmalsubstanz beiträgt (DenkmSchG LSA § 14,2). 1

Jegliche Veränderungen, insbesondere durch Erdarbeiten, so auch bei geplanten Baumaßnahmen mit Bodeneingriffen bedürfen gemäß § 14 DenkmSchG LSA derAbs. Genehmigung durch die zuständige Denkmalschutzbehörde. 3 Im Falle unerwartet freigelegter archäologischer Funde oder§ Befunde ist § 9 Abs. 3 DenkmSchG LSA zu beachten. Danach sind Befunde mit den Merkmalen eines Kulturdenkmals „bis zum Ablauf einer Woche nach der Anzeige unverändert zu lassen“, eine wissenschaftliche Untersuchung durch das Landesamt für Archäologie oder von ihm Beauftragte ist zu ermöglichen.nach Das Vorhaben ist grundsätzlich mit den Zielen der Denkmalpflege vereinbar, wenn die Bestimmungen des DenkmSchG LSA gemäß §§ 9 – 14 eingehalten werden. Gemäß § 9 DenkmSchG LSA gilt für alle Kulturdenkmale i. S. v. § 2 DenkmSchG LSA die grundsätzliche Erhaltungspflicht.

Beteiligung Die zuvor getroffenen Aussagen basieren auf alten in der Einheitsgemeinde vorliegenden Planungen und bedürfen der Ergänzung bzw. Überarbeitung.

16.3 Überschwemmungsgebietefrühzeitige

Im Bereich der Helme sowie auch der Rohne gibt es natürliche Überschwem- mungsgebiete. Diese wurden von behördlicher Seite bisher nur für die Helme festgelegt. Exemplar Für den Bereich der Helme wurden die Flächen des Überschwemmungsgebietes aus dem Raumordnungskataster übernommen. Für die Rohne jedoch liegt noch nichts Vergleichbares vor. Zuständig für die Feststellung der Überschwemmungsgebiete durch Verordnung ist die obere Wasserbehörde.

Im Bereich der Rohne gibt es keine vom Gesetzgeber festgelegten Überschwemmungsgebiete.

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Im WG LSA sind die Bestimmungen für Überschwemmungsgefährdete Gebiete festgeschrieben. Überschwemmungsgefährdete Gebiete sind Gebiete im Sinne § 96 (1) WG LSA, die keine Festsetzung bedürfen oder die bei Versagen von öffentlichen Hochwasserschutzeinrichtungen überschwemmt werden können. Dabei ist das höchste beobachtete Hochwasserereignis zugrunde zu legen, mindestens jedoch ein Hochwasserereignis, mit dem statistisch einmal in hundert Jahren zu rechnen ist. Überschwemmungsgefährdete Gebiete sind in den Bauleitplänen darzustellen. Eine Darstellung fällt schwer, da das Maß von Überschwemmungen nicht bekannt ist und eine Darstellung ohne Vorgaben der zuständigen Behörden keine Rechtsbindung besitzt. BauGB Für den Innerstädtischen Bereich von Allstedt wurden Flächen dargestellt,1 die auf den bisherigen Bauleitplanungen basieren Die Flächen innerhalb von Überschwemmungsgebieten sollen als Retentionsräume (Rückhalteräume) von der Bebauung und möglichst auch von der Abs.ackerbaulichen Nutzung freigehalten werden. Gegenwärtig erfolgt die Nutzung4 im Bereich der Rohne (außerhalb der Ortslage Allstedt) bis an den Flusslauf.§ Auch sind in den Überschwemmungsbereichen Bebauungen vorhanden. Diese beschränken sich auf den Innenstadtbereich von Allstedt. und 1 Die gesamte Gemarkung Katharinenrieth befindet sich im natürlichen Überschwemmungsraum der Helme. Abs. Das gesamte Gemeindegebiet wird somit 3 durch den Helmedamm vor Überschwemmungen geschützt. Die Überschwemmungen§ erfolgen aufgrund des Dammes in Richtung Nordosten in die Gemarkung Allstedt auf die dort vorhandenen Wiesen. nach Es erfolgte der Ausbau (mit Umverlegung) der Helme in östlicher Richtung einschließlich Dammbau. Dem folgte 1994 die Neugestaltung der Ortseinfahrt mit Bau der neuen Helmebrücke. 1996 folgte eine Dammsanierung von Katharinenrieth bis Nikolausrieth. Gemäß dem aktuellen RaumordnungskatasterBeteiligung liegt das Gemeindegebiet in keinem festgesetzten Überschwemmungsgebiet. Das Überschwemmungsgebiet der Helme liegt auf der östlichen Helmeseite in der Gemarkung Allstedt. Die Gemeinde Katharinenrieth ist durch den Damm geschützt. Weiterhin begrenzt das Hochwasserrückhaltebecken in Kelbra das Hochwasser der Helme. frühzeitige

16.4 Trinkwasserschutzgebiete

Gemäß REP Harz liegen Teile des Gemeindegebietes im Vorbehaltsgebiet für WassergewinnungExemplar („Rohnegebiet bei Allstedt“ und „Goldene Aue West“). In Vorbehaltsgebieten ist bei der Abwägung mit konkurrierenden Nutzungen dem Vorbehalt Wassergewinnung ein besonderes Gewicht beizumessen. Vorbehaltsgebiete für Wassergewinnung werden festgelegt, um die öffentliche Wasserversorgung langfristig sichern zu können. In diesen Gebieten ist bei Abwägung mit konkurrierenden Nutzungen dem Vorbehalt Wassergewinnung ein besonderes Gewicht beizumessen.

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Gemäß Raumordnungskataster liegen im Gebiet der Einheitsgemeinde folgende Wasserschutzgebiete mit Schutzzonen:  Sangerhausen - Schutzzonen im Bereich Pölsfeld, Emseloh, Beyernaumburg  Rohne- Schutzzonen in den Gemarkungen Allstedt und Wolferstedt  Ziegelrodaer Forst – südliche Teil in der Gemarkung Allstedt

Für die Wassergewinnungsanlage Sangerhausen wurden Wasserschutzgebiete für die Brunnenanlagen festgesetzt. Teile des Gemeindegebietes um Emseloh, Pölsfeld und Beyernaumburg liegen innerhalb der Schutzzone III. Aktuell weichen die Angaben des Zweckverbandes und BauGB das für die Planung des FNP vorliegende Raumordnungskataster hier jedoch1 ab. Auf der Planzeichnung wurden die Angaben aus dem Raumordnungskataster nachrichtlich dargestellt. Abs. Westlich der Ortslage Allstedt befindet sich das Trinkwasserschutzgebiet4 (Zone III) der Allstedter Rohnetalbrunnen, mit den Brunnen Westermühle, Hornmühle,§ Ententeich. In unmittelbarer Umgebung dieser Tiefbrunnen befinden sich die Zonen II und I. und Außer Betrieb sind Brunnen in Winkel und Nienstedt. Hier wurden1 auch die Trinkwasserschutzzonen aufgehoben. Abs. Südlich von Mittelhausen befindet sich ein weiterer3 Tiefbrunnen ohne Schutzzonen. Dieser wird als Notwasserbrunnen vorgehalten.§

nach 17 Altlasten und Altlastverdachtsflächen

Gemäß § 5 Abs. (3) BauGB sollen im FNP Flächen gekennzeichnet werden, die für die bauliche Nutzungen vorgesehen sind und deren Böden erheblich mit umweltgefährdenden Stoffen belastet sind. Diese Vorgabe bezieht Beteiligungsich auf die Altlastverdachtsflächen. Diese sind zu kennzeichnen, wenn sie Auswirkungen auf die Art der Flächennutzung haben und ein erheblicher Verdacht vorliegt, bzw. die Belastung bekannt ist. Dann wird von einer Altlast gesprochen, die im FNP darzustellen ist

Standorte undfrühzeitige Flächen für die nach vorliegenden Erkenntnissen nur der Verdacht auf eine Altlast besteht = Altlastverdachtsflächen werden nach dem Bundesbodenschutzgesetz beurteilt. Die Kennzeichnung von Flächen mit Altlastverdacht im FNP dient der Prüfung, ob die in der Flächennutzungsplanung dargestellte Nutzung im Verhältnis zum Altlastverdacht möglich ist. AufExemplar der Stufe der Bauleitplanung besteht somit die Verpflichtung zu prüfen, ob der Planung ein Altlastverdacht entgegen steht. Eine ggf. erforderliche Sanierung ist Gegenstand nachfolgender Planungsstufen.

Seitens der Einheitsgemeinde erfolgen die Darstellung bestätigter Altlastflächen auf der Planzeichnung und die Darstellung von Altlastverdachtsflächen in einer Beikarte als Bestandteil der Begründung zum Flächennutzungsplan (aktuell noch alles auf

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 203 einer Planzeichnung). Die Auflistung der einzelnen Flächen mit den dazugehörigen Daten ist in einer Tabelle geordnet nach Ortsteilen in der Anlage dargestellt.

Die Altlasten- und Altlastverdachtsflächen wurden entsprechend dem derzeitigen Kenntnisstand nachrichtlich dargestellt. Grundlage der Darstellung bilden alte Flächennutzungsplanungen.

Nachfolgend die Definitionen für Altlasten und Altlastverdachtsfläche:

Altlasten BauGB (BBodSchG § 2 Absatz 5) 1 Altlasten im Sinne dieses Gesetzes sind Abs. 1. stillgelegte Abfallbeseitigungsanlagen sowie sonstige Grundstücke,4 auf denen Abfälle behandelt, gelagert oder abgelagert worden sind (Altablagerungen),§ und 2. Grundstücke stillgelegter Anlagen und sonstige Grundstücke,und auf denen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen worden1 ist, ausgenommen Anlagen, deren Stilllegung einer Genehmigung nach dem Atomgesetz bedarf (Altstandorte), Abs. 3 durch die schädliche Bodenveränderungen oder§ sonstige Gefahren für den einzelnen oder die Allgemeinheit hervorgerufen werden. Altlastverdächtige Flächen nach (BBodSchG § 2 Absatz 6) Altlastverdächtige Flächen im Sinne dieses Gesetzes, sind Altablagerungen und Altstandorte, bei denen der Verdacht schädlicher Bodenveränderungen oder sonstiger Gefahren für denBeteiligung einzelnen oder die Allgemeinheit besteht.

Bei Altlastverdachtsflächen ist vor deren Nachnutzung eine intensive Abklärung von Gefährdungspotenzialen insbesondere im Hinblick auf Langzeitwirkungen erforderlich. Flächen, welchefrühzeitige bereits untersucht und saniert wurden und von denen keine Gefahr für die Schutzgüter Mensch, Tier, Boden, Luft, Wasser, Natur ausgeht, sind in nachfolgender Tabelle mit aufgeführt, im Kartenteil jedoch nicht gekennzeichnet. Ehemalige Mülldeponien bleiben jedoch trotz umfangreicher Überdeckungen mit unverseuchtem Material und Mutterboden stets eine Altlastfläche. Exemplar Halden bei Nienstedt und Niederröblingen Kupferschieferbergbau Die Halden aus dem Bergbau bleiben Altlastverdachtsflächen. Als Materials für den Straßenbau ist es nicht geeignet. Im Rahmen des Baues der A38/A71 wurde dies bereits geprüft. Die Halde in Nienstedt steht gleichzeitig unter Denkmalschutz.

17.1 Altlasten1/ Kampfmittel im Bereich des Flugplatzes

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 204

Altlasten Das Gelände des ehemaligen Militärflughafens ist unter der Kennziffer 1526601 560474 als Altlastfläche bei der unteren Bodenschutzbehörde registriert.

Die Erkundung der ehemaligen WGT-Liegenschaft Militärflugplatz Allstedt wurde sowohl im Auftrag des Bundes als auch fortführend durch das Land Sachsen-Anhalt seit 1991 planmäßig vollzogen. Es wurde eine Vielzahl von kontaminationsverdächtigen Flächen untersucht.

Es liegen mehrere Gefährdungsabschätzungen vor und an BauGB Kontaminationsschwerpunkten fanden auch Bodensanierungen statt. Seit 11999 läuft ein Grundwassermonitoring. Auf der Liegenschaft Allstedt durchgeführte Gefahrenabwehrmaßnahmen bezogen auf die sanierten Bereiche können insgesamt als erfolgreich eingeschätztAbs. werden. Innerhalb der Untersuchungszeiträume 12/2006 und 4/2007 wurden4 jedoch im schwebenden Grundwasserleiter z.T. noch hohe Schadstoffbelastungen§ bei Mineralölkohlenwasserstoffen (MKW), Aromatischen Kohlenwasserstoffen (AKW) und und Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK)1 festgestellt. Im 1. Grundwasserleiter (GWL) und in dem für die Trinkwassergewinnung wichtigen 2. GWL wurden nur relativ geringe Belastungen ermittelt. Das Monitoring wird fortgesetzt. (Auszug aus 2. Änd. FNP Allstedt) Abs. 3 17.2 Kampfmittel §

Ehemaliger Militärflugplatz nach Das Gelände des ehemaligen Militärflugplatzes Allstedt ist noch immer als Kampfmittelverdachtsfläche einzustufen. Teilfläche der Liegenschaft wurde bereits komplett überprüft. Darüber hinaus kann davon ausgegangen werden, dass sich unter den versiegelten Flächen keine Kampfmittel befinden. Für die übrigen Flächen muss weiterhin mit dem Auffinden von Kampfmitteln gerechnet werden. Künftige erdeingreifende BaumaßnahmenBeteiligung sollten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst baubegleitend betreut werden. Entsprechend geltendem Sprengstoffgesetz ist zum Schutz von Beschäftigten und Dritten eine Munitions- und Kampfmittelfreigabe für die betreffenden Flächen sowie der sich darauf befindlichen Gebäuden durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst einzuholen. frühzeitige

Werden für das Aufsuchen und Beräumen von Munition zugelassene gewerbliche Firmen tätig, sind diese Tätigkeiten vor ihrem Beginn der entsprechenden Behörde anzuzeigen. Exemplar

18 Erneuerbare Energien

Mit Datum vom 04.03.2014 liegt ein neuer Entwurf des Gesetzes zur grundlegenden Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (neu „Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien – Erneuerbare Energien-Gesetz - EEG 2014“) und zur Änderung weiterer Vorschriften des Energiewirtschaftsrechtes vor.

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 205

Mit diesem Gesetzentwurf soll die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende auf den Weg gebracht werden und der Anteil an erneuerbaren Energien an der deutschen Stromversorgung erhöht werden. Ziel ist es bis 2050 mindestens 80 % des deutschen Bruttostromverbrauches durch erneuerbare Energien zu decken.

Weitere Aussagen werden unter Punkt 11.4. Sonderbauflächen getroffen.

18.1 Biogasanlagen

BauGB Biogasanlage in Sotterhausen 1 Betreiber ist die Bioenergie Sotterhausen GmbH. Die Anlage verfügt gemäß BImSchG über eine Genehmigung (13.12.2012) für eine Leistung von 1,1278 MW für die Verbrennungsmotoranlage einschließlichAbs. der Biogaserzeugung. Diese wird zurBeheizung von Wohnungen genutzt.4 § Biogasanlage in Einsdorf Betreiber ist der Landwirt Keese und Die Anlage verfügt gemäß BImSchG über eine Genehmigung1 vom 12.11.2007 für eine elektrische Leistung von mit weniger 0,5 MW Abs. Biogasanlage Einsdorf und Mittelhausen 3 Betreiber ist die Bioenergie Rohnetal GmbH & Co.KG§ –

Biogasanlage Niederröblingen nach Seitens der Einheitsgemeinde wurde mittels des VbBP Nr. 10 Biogasanlage Niederröblingen Baurecht für die Errichtung einer Biogasanlage geschaffen Betreiber ist die Bioenergie Niederröblingen GmbH.

Mit der Anlage erfolgt eine Erzeugung von Biogas sowie Aufbereitung auf Erdgasqualität und EinspeisungBeteiligung in das regionale Versorgungsnetz. Die Kapazität liegt um die 1000m³Rohgas pro Stunde. Es werden sowohl Tierische Abfallstoffe als auch nachwachsende Rohstoffe (Mais, Getreide und Gräser) vergoren. Die Ausweisung erfolgte als Sonderbaufläche – Bioenergie nach § 11 BauNVO – siehe auch Punkt 11.4. der Begründung. frühzeitige Biogasanlage Holdenstedt Eine Biogasanlage befindet sich im Bereich der Schweinezuchtanlagen am südwestlichen Ortsrand von Holdenstedt. Betreiber ist die Holdenstedt Biogas GmbH & Co. KG, Kahlwinkeler Str. 2 in 06647 Finneland. DieExemplar Gemeinde/ Ortsteil Holdenstedt sieht aufgrund der vorhandenen Lärmbelästigungen durch den Fahrverkehr hier die maximale Kapazität als erreicht an. Eine Erweiterung der Anlage in der Zukunft wird nach aktueller Einschätzung abgelehnt.

18.2 Windenergieanlagen = Windpark

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 206

In Sachsen Anhalt haben Vorranggebiete zugleich die Wirkung von Eignungsgebieten. Es gibt keine konkreten Vorschriften zu Abständen aber es gibt Empfehlungen.

Bestehende Anlagen Holdenstedt Sonstige Windkraftanlagen – nachrichtliche Darstellung von Einzelanlagen Im Bereich der Gemarkung Holdenstedt (zur Gemarkungsgrenze Mittelhausen) befinden sich 7 genehmigte Windenergieanlagen. Diese wurden gemäß Raumordnungskataster nachrichtlich als Einzelanlagen BauGB dargestellt. Es liegt hier keine Bauleitplanung in Form eines Bebauungsplanes1 vor. Eine Erweiterung der Anlagen ist nicht geplant und seitens der Gemeinde nicht gewollt. Die Bestandsfläche ist im REP Harz als Vorranggebiet unter der Nummer VI Holdenstedt – Mittelhausen ausgewiesen. Abs. 4 Allstedt § In der Gemarkung Allstedt und weiter führend bis in die südliche Gemarkung und Nienstedt sind Windenergieanlagen vorhanden. Die Fläche1 wurden im FNP als bestehende Sonderbauflächen Windenergie wie im bisher rechtskräftigen Teil - FNP Allstedt ausgewiesen In der Gemarkung Allstedt wurden befinden sichAbs. drei Windenergieanlagen, zwei weitere befinden sich nördlich der Gemarkungsgrenze3 von Allstedt im Gebiet von Nienstedt. § Auch die Teilfläche der Gemarkung Nienstedt wurde als Bestandsfläche dargestellt. nach Einzingen Anschließend an die Fläche des Windpark Sotterhausen soll in der Gemarkung Einzingen die Errichtung weiterer Anlagen erfolgen. Die Schaffung von Baurecht soll mit dem Bebauungsplan Nr. 12 (Aufstellungsbeschluss 26.08.2013) erfolgen.

Sotterhausen Beteiligung Hier gibt es ebenfalls schon seit 2007 Windkraftanlagen. Das gesamte Gebiet wurde als bestehende Sonderbaufläche für Windenergie ausgewiesen. – weitere Aussagen siehe Punkt 11.4.1.

Niederröblingenfrühzeitige Im Nordosten der Gemarkung Niederröblingen wurden 2 Windkraftanlagen errichtet. Es werden die geforderten Schutzabstände z.B. zu den benachbarten Nutzungen eingehalten. siehe nachfolgende Absätze.

WindparkExemplar Mittelhausen In der Gemarkung befinden sich 6 Windkraftanlagen mit einer Leistung von je 2,0 MW, Nabenhöhe 105,0 m. Auch diese Fläche ist als Sonderbaufläche dargestellt- weiter Aussagen siehe Punkt 11.4.1.

Umweltauswirkungen Windenergie

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Belästigungen für den Menschen können durch Lärm und Schattenwurf entstehen. Diese können jedoch durch das Einhalten großräumiger Abstände zur nächsten Wohnbebauung verhindert werden.

Bei der Ermittlung geeigneter Standorte für Windenergieanlagen sind zunächst sind zunächst sämtliche Flächen zu ermitteln, die bereits anderen Nutzungen vorbehalten sind und deshalb nicht für die Errichtung von Windenergieanlagen zur Verfügung stehen. Dazu sollte die Windpotenzialstudie Sachsen- Anhalt bzw. der „Überblick zu den landesplanerischen Abstandsempfehlungen für die Regionalplanung zur Ausweisung von Windenergiegebieten“ herangezogen werden. Darin werden BauGB anzuwendende Zielsetzungen und Abstandsregelungen aufgeführt. Danach1 sind folgende Abstände einzuhalten:

Siedlungszonen 500 m / 1000Abs. m Kur- und Klinikgebiete /4 1200 – 5000 m Gewerbe- und Industriegebiete § / 500 m Kultur, Naturdenkmale und geschützte Ensemble / 1000 m und 100 m / 200 – 300 m Hochspannungsfreileitungen ab 110kV / 100 m Freiraum mit Schutzanspruch/Freiraumverbund/ Vorrang Natur und Landschaft Abs. / Einzelfall SPA- und FFH Gebiete 3 / 1000 m bzw. Einzelfall § Naturschutzgebiet 200 m / 200 – 1000 m nach bzw. Einzelfall Nationalpark/ Biosphärenreservat / 1000 m bzw. Einzelfall Landschaftsschutzgebiet / 500 – 1000 m Geschützte Biotope / 200 – 500 m bzw. Beteiligung Einzelfall Brutgebiete störungssensibler Großvogelarten Vogelzugkorridore / 1000 m Stehende Gewässer > 1 ha / 500 m bzw. Einzelfall Gewässer I. Ordnungfrühzeitige (Wasserschutzgebiete / 500 m bzw. Einzelfall Heilquellen- und Trinkwasserschutzgebiete / Einzelfall Überschwemmungsgebiete und Hochwasserschutzdeiche / 50 – 300 m Bahnlinien / 200 m MindestabstandExemplar zur nächsten Windparkanlage 5 km / 5000 m

Hinzu kommen ggf. weitere Kriterien wie Altbergbaugebiete (schlechter Untergrund) und exponierter einsehbarer Landschaftsraum – hohe Beeinträchtigung des Landschaftsbildes für den Südharzrand.

Windenergie lt. REP Harz

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Gemäß Punkt 4.6. des REP Harz wurden in der Planungsregion Harz Eignungsgebiete gemäß § 3 Abs. 7 Nr. 3 LPIG sowie durch Vorranggebiete gemäß § 3 Abs. 7 Nr. 1 LIPG, die zugleich die Wirkung von Eignungsgebieten gemäß § 3 Abs. 7 Satz 2 LIPG haben, raumordnerisch gesichert. Diese Gebiete für die Nutzung dienen der planvollen Konzentration von Windkraftanlagen. Einzelstandorte an anderer Stelle sind ausgeschlossen.

Für den Bereich der Einheitsgemeinde Allstedt sind dies die Vorranggebiete VI Holdenstedt Mittelhausen und VII Sotterhausen (siehe Darstellung in der Karte BauGB Erneuerbare Energien. 1

Diese ausgewiesenen Flächen sind mit Windenergieanlagen ausgestattet. Aktuell laufen Planungen, die Abstandsflächen für die Windkraftanlagen zu Abs.ändern, so dass in den Gebieten ggf., zusätzliche bzw. höhere Anlagen errichtet werden4 können. § Katharinenrieth geplantes Sondergebiet Wind und Im Nordwesten der Gemeinde Katharinenrieth laufen seit1 einigen Jahren Planungen zur Errichtung von Windkraftanlagen. Diese Fläche wurde im FNP-Vorentwurf als geplante Sonderbaufläche Wind gemäß dem Antrag des Ortschaftsrates dargestellt. Abs. 3 18.3 Solar/ Photovoltaik §

Im Gebiet der Einheitsgemeinde Allstedtnach gibt es bereits mehrere Standorte mit Solar-/ Photovoltaikanlagen. Diese sind durch entsprechende Bauleitplanungen gesichert. und Flächennutzungsplan Sonstige Sonderbauflächen mit dem Zusatz Photovoltaik/ Solar dargestellt – siehe Punkt 11.4.1.

Solarpark Allstedter – Birkenhof Der Solarpark beinhaltet eineBeteiligung Fläche von 9,63 ha und ist realisiert.

Wolferstedt Westlich von Wolferstedt wurden auf einer Fläche von ca. 4,5 ha, welche teilweise mit landwirtschaftlichen Gebäuden (Hühnerfarm) bestanden war Photovoltaikanlagenfrühzeitige errichtet. Die Fläche wurde als Sonderbaufläche im FNP dargestellt.

Photovoltaik – Bereich ehemaliger Flugplatz – Teilflächen 1 – 4 Hier befinden sich knapp 60 ha Flächen, die inzwischen mit Photovoltaikanlagen belegtExemplar sind.

Photovoltaik - Katharinenrieth 2010 wurde mittels des Vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 1 „Photovoltaik“ Katharinenrieth die Voraussetzung für die Errichtung der Anlagen auf einer Fläche von 12,2 ha geschaffen. Auch diese Flächen sind bereits voll mit den entsprechenden Anlagen bestückt.

Städtebauliches Konzept zur Photovoltaiknutzung (aus städtebaulichem Konzept)

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 209

Die nachfolgenden Ausführungen stützen sich auf die Fortschreibung des städtebaulichen Konzeptes der Stadt Allstedt aus dem Jahr 2010 zur Photovoltaiknutzung.

Mit der Novelle des EEG zum 01.07.2010 hat der Gesetzgeber die Freiflächenanlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen von der Vergütungsliste, ab dem 01.01.2011, gestrichen und dafür zusätzlich zu den in § 32, Abs. 3 aufgeführten „PV- Freiflächenanlagen auf militärischen, verkehrlichen, wohnungsbaulichen und wirtschaftlichen Konversionsflächen“ die Flächen, bis zu einem Abstand von 110 m entlang von Schienenwegen und Autobahnen, neu aufgenommen. BauGB 1 Im Gebiet der Stadt Allstedt, OT Emseloh und Beyernaumburg/ Othal, liegt die noch im Betrieb befindliche Bahnstrecke Halle/S. – Kassel. Alle anderen BahnstreckenAbs. sind stillgelegt und werden z.B. in Form von ausgebauten Fahrradwegen4 genutzt. Bisher gibt es keine Untersuchung zu den Möglichkeiten der PV-Nutzung§ an der Fernbahnstrecke im OT Emseloh. Da die Topografie sehr schwierig ist, kann bis auf weiteres eine Nutzung des Streckenabschnittes mit PV-Anlagenund ausgeschlossen werden. 1

Im Gebiet der VG Allstedt verlaufen zwei BundesautobahnenAbs. (BAB). Die BAB 71, welche sich teilweise noch im Bau befindet, und3 die BAB 38, welche von Leipzig nach Göttingen verläuft. Die BAB 71 verläuft von§ Nord nach Süd und nicht optimal für PV-Nutzung. nach Betrachtet man die mögliche Entwicklung von PV-Projekten auf „Konversionsflächen aus wirtschaftlicher, verkehrlicher, wohnungsbaulicher oder militärischer Konversion“ so können folgende Schlussfolgerungen gezogen werden.

Verkehrliche Konversion Bisher sind keine Flächen zurBeteiligung möglichen Konversion aus verkehrlicher Nutzung in der Stadt Allstedt bekannt.

Wohnungsbauliche Konversion Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft in Allstedt hat nach Kenntnisstande der Stadt Allstedtfrühzeitige in den kommenden Jahren keine Pläne zum Abriss von ehemaliger Wohnbebauung. Dieser Bereich ist damit für Allstedt in den kommenden Jahren nicht relevant.

Wirtschaftliche Konversion FolgendeExemplar Gewerbegebiete kommen für die Nutzung mit PV grundsätzlich in die Bewertung:

Allstedt Sophienstraße: Der Teil des Gewerbegebietes, welcher mit PV nutzbar wäre besteht weitestgehend aus Bauruinen, welche vor der Nutzung abgerissen werden müssten. Fraglich ist, ob die gesunkene Vergütung für Strom aus PV Vorlaufkosten für den Abriss der Gebäude rechtfertigt. Bisher gibt es keinen Investor, welcher dieses Risiko eingehen will.

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Ehemalige Malzfabrik: Bei diesem Gewerbegebiet tritt das unter „Sophienstraße“ angeführte Problem noch deutlicher zutage. Das gesamte Gebiet ist von der ehemaligen Malzfabrik überbaut und müsste abgerissen werden.

Katharinenrieth Sangerhäuser Kieswerk: Die Fläche wird seit 2010 komplett mit PV genutzt. Eine kleine Erweiterung nach Süden wird noch geprüft.

Niederröblingen BauGB Ehemalige Schachtanlage: Der Eigentümer, die BST Mansfeld GmbH & Co.1 KG, hat nach Anfrage signalisiert, dass er kein Interesse an einer Nutzung der Restflächen mit PV hat. Abs. Wolferstedt 4 Ehemalige Hühnerfarm: alte ungenutzte Stallanlage zur Aufzucht§ von Hühnern seit 1990 ungenutzt und 1 Militärische Konversion - ehemaliger Militärflugplatz Hier ist der ehemalige Militärflugplatz Allstedt – jetzt Sonderlandeplatz „Allstedter Heide“ - zu nennen. Bereits 2010 wurden hierAbs. die Bauleitplanungen für die Sonderbauflächen Photovoltaik = Solarpark auf 3den Weg gebracht. Dies Vorhaben sind wir beschrieben bereits umgesetzt. Damit§ sind die Möglichkeiten auf dieser Fläche ausgeschöpft. nach Alle bisher ausgewiesenen Gewerbeflächen (militärische Liegenschaften) wurden im Rahmen der Fortschreibung des Konzeptes untersucht und die Eigentümer der Liegenschaften im Rahmen der befragt. Nur zwei Gewerbeliegenschaften sind für die Nutzung von PV-Anlagen auf militärischen oder wirtschaftlichen Konversionsflächen geeignet. Alle anderen Gewerbeflächen sind entweder komplett belegt oder eine NutzungBeteiligung der Restflächen durch PV-Anlagen ist wirtschaftlich nicht möglich.

Das bedeutet, in der Stadt Allstedt sind von den insgesamt 181,82 ha Gewerbefläche zuzüglich 13, 1 ha ehemalige Radarstation und Hühnerfarm für die PV-Nutzung 100,3 ha vorgesehen.frühzeitige Das entspricht einem Anteil von rund 51,5 % der gesamten verfügbaren Fläche zur Nutzung von PV auf militärischen oder wirtschaftlichen Konversionsflächen. Damit hat die Stadt Allstedt im Rahmen der Flächenbilanz eine hervorragende Quote.

Exemplar 19 Bergbau / Baubeschränkungen

Der Bergbau und die damit verbundene Weiterverarbeitung der gewonnenen Rohstoffe hatte in der Vergangenheit eine große Bedeutung in einigen Gebieten der Einheitsgemeinde Allstedt.

Geschichtliche und geologische Grundlagen

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Beispielsweise wurde der Ortsteil Pölsfeld und sein Umland in der Vergangenheit stark vom Bergbau geprägt. Spätestens seit dem 16. Jahrhundert erfolgte hier an zahlreichen Stellen ein Abbau des oberflächennahen Kupferschiefers. Der Bergbau und die damit verbundene Weiterverarbeitung des gewonnenen Kupferschiefers bzw. der Eisen- und Silbererze besaßen über einen sehr langen Zeitraum eine überragende Bedeutung und hatten erheblichen Einfluss auf die Gestaltung der Kulturlandschaft. Im 18. Jahrhundert erreichte der Bergbau hier seinen Höhepunkt und brachte der Region einen gewissen Wohlstand, erkennbar noch heute an den meisten Dorfkirchen, die vielfach ganz nach dem damaligen barocken Zeitgeschmack um- und ausgebaut wurden. BauGB Unter der Ortslage Pölsfeld und östlich davon befindet sich das ehemalige1 Kupferabbaugebiet „Barbara Schacht“ (Kupferbergbaurevier). Im Raum Pölsfeld befindet sich zudem das östliche Ende der Südharzer Gipskarstlandschaft (siehe dazu auch Pkt. Touristische Abs.Entwicklung – Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz). Das Hauptanhydrit4 mit seinen mannigfaltigen Verkarstungserscheinungen prägt großflächig das§ Landschaftsgebiet des Gipskarstes. und Unter der Erdoberfläche existieren hier riesige Karsthöhlen.1 Diese Höhlen waren einst den Bergleuten von großem Nutzen. Das in den Schächten anfallende Grubenwasser konnte in die voluminösen Hohlräume im Karstgestein abgeleitet werden, von wo aus es sich seinen weiteren Weg durchAbs. das löchrige Material suchte. Die Wasserprobleme im Bergbau wurden hier seit3 etwa 1574 durch eine riesige Höhle gelöst, die sich 60 m unter der Erdoberfläche§ befindet. Ein Entwässerungsstollen mündete in diese Höhle und leitete die Grubenwässer ab. Mit dem Tiefergehen des Bergbaus konnte die Höhle jedoch keinenach Wa sserlösung mehr bringen und geriet in Vergessenheit. Im Jahre 1813 wurde diese Höhle durch den Bergbau wiederentdeckt. Es wurden daraufhin einige Vermessungen durchgeführt und eine Beschreibung der Höhle angefertigt. Die als Brandschächter Schlotte bezeichnete Höhle ist die größte bekannte Höhle des ehem. Landkreises Sangerhausen. Sie erstreckt sich in etwa von den Gebäuden des „BarbaraBeteiligung Schachtes“ bis zur Ortslage Pölsfeld. Heute ist die Höhle unzugänglich. Eine in unmittelbarer Nähe des Standortes am Talboden befindliche Bachschwinde (Karstphänomen im Heinischen Tal) scheint das Oberflächenwasser in diese Höhle zu geleiten. Eine typische Erscheinung im Gipskarst ist das Auftreten von diesen sogenannten „Bachschwinden“. In ihnen verschwindet das Wasser desfrühzeitige Baches in den Untergrund. Neben der Nutzung als Entwässerungsstollen dienten die Karsthöhlen als Lagerplatz für Abraum. Die Bergleute sparten sich damit die Mühe, das tote Gestein an die Erdoberfläche zu befördern. Auf diese Weise war es allerdings nicht möglich, größere Tiefen des Abbaus zu erreichen (Abbautiefen des Altbergbaus lagen hier zwischen 65Exemplar und 120 m). Der Kupferbergbau um Pölsfeld verlor bereits im späten 19. Jahrhundert an Rentabilität und endete im Jahre 1926. Die zahlreichen Karsthöhlen bei Pölsfeld sind heute nicht mehr zugänglich und in ihren Ausmaßen, trotz der Nutzung während der Bergbauära, nur wenig erforscht. In der Umgebung des Ortes können noch heute unzählige Relikte des Altbergbaus aus der Zeit vor dem 30jährigen Krieg betrachtet werden. Historische Zeugnisse, die bis heute sichtbar sind und das Landschaftsbild prägen, sind im Pölsfelder Umland die zahlreichen Kleinhalden, die sog. „Familienhalden“, im Bereich des Abstals und in

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 212 der Umgebung des Barbara- Schachtes sowie die Pingen und Schachthalden im Waldgebiet des Steyer Reviers. Heute sind die ehemals bedeutsamen Bergbaubereiche zumeist mit Bäumen bewachsen.

In Pölsfeld gab es im Jahr 2011 einen Erdfall am Sportplatz. Aus geologischer Sicht können diese auf Grund der vorhandenen Hohlräume, auch nach Beendigung des Abbaus, immer wieder auftreten. Besonders zu beachten ist dabei der Gonnaer Stollen als Endstück der Wasserlösung aus dem Revier um Grillenberg, Obersdorf und Pölsfeld, weil er teilweise direkt südlich der bebauten Ortslage von Pölsfeld und zum Teil oberflächennah verläuft. Da dieser BauGB Stollen weder verschlossen werden kann oder darf, sind infolge der Verbruchgefahr1 und daraus entstehendem Wasseraufbau / Versickerung im Karst kontinuierliche Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen zur Stabilisierung der Anlage notwendig. Abs. Entsprechend zurückliegenden Stellungnahmen des Geologischen4 Landesamtes, die zum Gebiet der ehemaligen Gemeinde Pölsfeld vorliegen,§ liegen wesentliche Teile des Gemeindegebietes und die Ortslage selbst innerhalb eines ausgedehnten und potentiellen Erdfallgebietes, in dem infolge Verkarstung 1des Zechsteinuntergrundes Erdfälle bis 3 m Durchmesser auftreten können. Sollten bei Baumaßnahmen Schächte oder Lichtlöcher überbaut werden, ist deren Verwahrungszustand zu untersuchen. Bei NotwendigkeitAbs. sind Nachverwahrung bzw. besondere Sicherungsmaßnahmen erforderlich. 3 § Im Gebiet um Allstedt wurden im Zeitraum von 1952 bis 1990 weitere umfangreiche bergbauliche Arbeiten durchgeführt. nach Das in der Zechsteinserie vorhandene Kupferschieferflöz des Sangerhäuser Reviers wurde durch die Mansfelder Kupferbergbau GmbH bis zum Jahre 1990 abgebaut. Rechtsträger der Grubenbaue ist die GVV Niederröblingen. Die Grubenbaue sind durch Flutungen verwahrt.

Wichtige Schächte in der SangerhäuserBeteiligung Mulde: Schacht Sangerhausen / Thomas-Münzer-Schacht (1944–1990) Schacht Niederröblingen / Bernard-Koenen-Schacht I (1952–1990) Schacht Nienstedt / Bernard-Koenen-Schacht II (1956–1990) Bohrschacht Mönchpfiffel (1974–1990) Bohrschächtefrühzeitige Brücken I–II (1969/1972–1988) Bohrschacht Holdenstedt (1986-1988) Röhrig-Schacht (1871–1956/1990, seit 1991 Besucherbergwerk) bei Wettelrode

Exemplar

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BauGB 1

Abs. 4 § und 1 Kupferschieferschächte und Halden Sangerhäuser Mulde

Annähernd 1000 Jahre Kupferschieferabbau und -VerhüttungAbs. haben die Entwicklung des Gebietes um Mansfeld, Eisleben und Sangerhausen3 bestimmt. Eine schwarze, bituminöse Gesteinsschicht von§ etwa 30 cm Mächtigkeit bildet die Voraussetzung für Jahrhunderte währenden Bergbau im Mansfelder und Sangerhäuser Gebiet. Dieser bituminösenach Mergel trägt den Namen "Kupferschiefer". Außer Kupfer sind in diesem Gestein aber noch weitere Metalle enthalten, manche von ihnen nur in geringen Spuren wie z.B.: Blei, Zink, Silber, Kadmium, Vanadium, Wismut, Chrom, Molybdän, Wolfram, Nickel, Zinn, Kobalt, Gold, Platin, Paladium, Tridium, Rhenium, Selen, Germanium usw. Viele dieser Elemente haben erst in der heutigen Zeit größere Bedeutung erlangt. Beteiligung Die erste gesicherte Nachricht über den Bergbau im Gebiet von Sangerhausen stammt vom 25. Januar 1006 aus einer Schenkungsurkunde des Kaiser Heinrich II. Der Bergbau konzentrierte sich damals hauptsächlich auf Gold und Silber. 1388 wird erstmals ein Kupferbergwerk bei Sangerhausen erwähnt. Der Bergbaufrühzeitige des Kupferschiefers begann zunächst in Oberflächennähe im sogenannten Duckelbergbau. In dieser Form wurde bis zum 17. Jahrhundert der oberflächennahe Bereich des Flözes abgebaut. Der Abbau wurde jedoch durch zufließendes Grundwassers behindert. Ab dem 17. Jahrhundert begann man mit der Lösung des Wasserproblems (Wasserhaltung), um dann auch in größere Tiefen vordringenExemplar zu können. Ab dem 18. Jahrhundert ermöglichte die Nutzung der Dampfkraft den Abbau in noch tieferen Schächten und zum flächigen Abbau des Flözes im Strebbau.

Die Mitte des 19. Jahrhunderts geteuften Schächte befanden sich noch am Rande der Mansfelder Mulde und erschlossen nur Teufen bis ca. 200 m. Die bis ca. 1900 angelegten Schachtanlagen bestanden in der Regel aus mehreren, teilweise bis zu fünf Schächten, die jeweils unterschiedlichen Zwecken dienten und im Falle von

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Förderschächten auch an unterschiedliche Sohlen angeschlossen waren. Mit zunehmender Teufe des Abbaus verlagerten sich sowohl die Abbausohlen, wie auch die Förderschächte immer weiter mit dem Einfallen des Kupferschieferflözes in die Mansfelder Mulde hinein. Die bis Ende der 1960er Jahre betriebenen Förderschächte lagen bereits im Zentrum der Mansfelder Mulde und hatten zum Teil lange Querschläge Die Förderung des Kupferschiefers in Teufen bis zu 995 Meter wurde selbst für DDR-Maßstäbe unrentabel, darüber hinaus setzte in diesen Teufen bereits eine Vertaubung des Schiefers ein. 1969 wurde der Bergbau in der Mansfelder Mulde stillgelegt. Mitte der 1930er Jahre erfolgte ein Bohrprogramm, das hauptsächlich zur Erkundung BauGB der restlichen Vorräte in der Mansfelder Mulde diente, welches aber auch1 auf die Sangerhäuser Mulde ausgedehnt wurde. Die Mansfeld AG entschied sich daraufhin zum Neuaufschluss der Sangerhäuser Lagerstätte und begann 1942 mit der Anlage eines neuen Hauptförderschachtes in Sangerhausen. Abs. Aufgrund der weiterlaufenden Erkundungen wurden mit4 dem Schacht Niederröblingen (1952 - Bernard- Koenen- Schacht I) und dem§ Schacht Nienstedt (1956 - Bernard- Koenen- Schacht II) zwei Förderschächte in der Sangerhäuser und Lagerstätte abgeteuft, die im heutigen Gebiet der Einheitsgemeinde1 Allstedt liegen. Von 1964 bis 1970 wurde das Südfeld der Schachtanlagen Bernard Koenen bis zur 11. Sohle durch den Einbau der Zahnradbahn aus der auslaufenden Mansfelder Lagerstätte erweitert. Abs. 3 Der Bernard- Koenen- Schacht I, als Hauptschacht§ der Grube (Schacht Niederröblingen), erreichte eine Endtiefe von 692,20 m. 1959 erfolgte der Durchschlag zum Bernard-nach Koenen- Schacht II in Nienstedt (Flucht-, Wetterschacht, Bergeförderung), und 1961 zum Thomas- Münzer- Schacht in Sangerhausen (Flucht-, Wetterschacht). Zum Grubenfeld gehörten außerdem folgende Schächte:  Wetter- und Fluchtschacht Mönchpfiffel (geteuft 1974 – 1979; 1992 Verwahrung des Schachtes) als gebohrter Schacht mit 2,5 - 5,6 m Ø; mit 556,20 m Teufe Beteiligung  Wetterschacht Holdenstedt (geteuft 1986 – 1988; 1992 Verwahrung des Schachtes) als gebohrter Schacht mit 3,8 m Ø, Teufen bei 340,30 m eingestellt.

1990 wurde schließlich die Schachtanlage Bernard Koenen, aus rein wirtschaftlichen Gründen, stillgelegt.frühzeitige Die Flutung der Grube wurde erst im Jahr 1994 eingeleitet. Im Gegensatz zur Mansfelder Mulde und zur Grube Sangerhausen waren die Wasserzuflüsse im Grubenfeld Bernard Koenen derart gering, dass zum Fluten über Bohrlöcher Wasser aus der Helme eingeleitet werden musste.

1991Exemplar erfolgte die Einstellung des Abbaus von Kupferschiefer im Bernhard-Koenen- Schacht. Am 01.04.1993 nahm die BST Mansfeld GmbH & Co KG auf dem Gelände des ehemaligen Schachtes Niederröblingen seine Tätigkeit auf. Die Firma führt Spezialarbeiten im Bergbau (einschließlich Altbergbau), Bauwesen und Umweltschutz aus. Mit 100 Mitarbeitern werden bergmännische Arbeiten aller Art in Deutschland und auch im Ausland bewältigt.

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Die bergbaulichen Belange innerhalb des Gemeindegebietes beschränken sich seit Jahren auf die Verwahrung der Anlagen des unterirdischen Kupferschieferbergbaus und den oberirdischen Abbau der Kies – und Sandvorkommen.

Obwohl der Abbau des Kupferschiefers längst eingestellt wurde, können laut Aussage des Geologischen Landesamtes noch Absenkungen der Tagesoberfläche auftreten. Die Senkungen der Erdoberfläche sind allerdings weitestgehend abgeklungen. Allerdings kann das Auftreten von Trichterförmigen Erdbrüchen, als Folge des Zubruchgehens noch vorhandener Grubenbaue, nicht völlig ausgeschlossen werden. Aufgrund von Auslaugungsvorgängen im BauGB Zechsteinuntergrund können, auch ohne bergbauliche Beeinflussung, gleichmäßige,1 weitgespannt verlaufende Senkungen mit nur geringer Intensität auftreten. Großflächige Senkungen als Folge des Abbaus sind allerdings nicht zu erwarten. Die Senkungen als Folge des Bergbaues können in den ersten JahrenAbs. nach dem Abbau größer sein, als in den letzten Jahren (bezogen auf4 10 Jahre). Die Absenkungen verlaufen überwiegend langsam, gleichmäßig und§ relativ großflächig. Es kommt zu keinen wesentlichen Schieflagen. Entsprechend den Aussagen in den und Stellungnahmen der zurückliegenden Jahre, wird eingeschätzt,1 dass keine Bau- sicherungsmaßnahmen aufgrund der bergbaulichen Tätigkeit bzw. deren Auswirkungen erforderlich sind. Abs. Im Gebiet der Gemarkung Allstedt wurden3 durch das Bergamt folgende Bergbauberechtigungen erteilt: §

Erlaubnis I-B-d/h-109/94 Ziegelroda zurnach Aufsuchung von Steinsalz und Sohle (im Kartenteil nicht dargestellt, da die Erlaubnis nicht gleichzusetzen ist mit einer Abbaubewilligung).

Rechtsinhaber: Untergrundspeicher- und Geotechnologie Systeme GmbH BeteiligungBerliner Chaussee 15749 Mittenwalde

Bergbauberechtigung: III-A-c-774/90/883-4534 Sangerhäuser Revier zur Gewinnung von Kupfererz (in der Anlage frühzeitige gekennzeichnet)

Rechtsinhaber: GVV Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung von stillgelegten Bergwerksbetrieben Arnstädter Straße 28 Exemplar 99096 Erfurt

Bewilligung II-B-f-21/91-4533 Katharinenrieth Nordfeld zur Gewinnung des Bodenschatzes Kiese und Kiessande zur Herstellung von Betonzuschlagsstoffen.

Rechtsinhaber: KSB Katharinenriether Kieswerk Schleichert & Beck GmbH, Allstedter Straße 70, 06528 Oberröblingen

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Die Bergbauberechtigungen räumen den Rechtsinhabern die in §§ 6 ff BBergG festgeschriebenen Rechte ein und stellen eine durch Artikel 14 GG geschützte Rechtsposition dar.

In der Gemeinde Katharinenrieth wurde zudem seit der „politischen Wende“ Kiesabbau betrieben. Vorher wurde dieser durch die ansässige LPG in geringen Mengen nach Bedarf betrieben. Dafür lagen vom zuständigen Bergamt Bergbauberechtigungen vor. Mittlerweile wurde auf Grund des erschöpften Rohstoffvorrates der Abbau eingestellt. Die BauGB Rekultivierungsarbeiten wurden durchgeführt. Aus den Abbaugebieten1 sind tw. Wasserflächen entstanden.

Im FNP wurden die betroffenen Flächen gemäß den FestlegungenAbs. des Abschlussbetriebsplanes sowie der Abstimmung mit den zuständigen4 Behörden dargestellt. § Es wurde festgestellt, dass die Auskiesung nicht in dem Umfang erfolgte, wie im Abschlussbetriebsplan dargestellt. Die entstandenen Wasserflächenund sind hinter den geplanten zurückgeblieben. Die südwestlich gelegene1 Wasserfläche hat keine Verbindung zur östlich angrenzenden Wasserfläche. Hier steht noch ein Damm mit einer Breite von ca. 40 m. Abs. Im FNP wird die Situation so dargestellt, wie der tatsächliche3 Bestand hinsichtlich der Wasserflächen bzw. sich nach Abschluss der Rekultivierung§ darstellt. So ist auch die südliche Abpflanzung des Gebietes mit einer Baumreihe als Maßnahme zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaftnach erfolgt. Auch wurde der Teil des Gebietes der für durch die Photovoltaikanlage gemäß Bebauungsplan belegt ist, gemäß dem aktuellen Bestand ausgewiesen.

Das „Nordfeld“ für welches die KSB über eine Bewilligung verfügt wird im FNP auf der Planzeichnung dargestellt. Ob hier ein Abbau erfolgt, darüber kann zurzeit vom Inhaber der Bewilligung keineBeteiligung endgültige Aussage getroffen werden. Die Rechtsposition ermöglicht den Abbau, daher ist die Fläche als Abbaufläche für den Bodenschatz Kies- und Kiessande auf der Planzeichnung des FNP darzustellen.

In den Gemeindenfrühzeitige Liedersdorf, Holdenstedt und Riestedt wurde zudem früher Braunkohlentiefbau betrieben. In Holdenstedt existierten die Tiefbau- Braunkohlegruben „Marie“, „Karlsgrube“ und „Luise“. Die Grube bei Liedersdorf nannte sich „Glückauf“. Die Grube „Marie“ förderte zum Beispiel in ihrer Blütezeit 19.000 t jährlich. Die Gruben beschäftigtenExemplar zwischen 300 bis 400 Mann. Seit etwa 1925 ist dieser Bergbau erloschen.

20 Immissionen

Immission bedeutet bezüglich der Umweltgesetzgebung Einwirkung von Störfaktoren aus der Umwelt auf Mensch und natürliche Umwelt. Der Ausstoß aus der Quelle wird

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Emission genannt. Jede Immission kann folglich auf einen oder mehrere Emittenten zurückgeführt werden. In der Umweltgesetzgebung wird unterschieden zwischen Grenzwerten, Richtwerten und Orientierungswerten.

Grenzwerte Das Ausmaß einer stofflichen Immission wird durch die Immissionskonzentration angegeben. Um schädliche Wirkungen durch Immissionen auf Mensch und Umwelt zu verhindern, gibt es für bestimmte Stoffe und Umweltmedien Immissionsgrenzwerte. Besonders weit entwickelt ist die Gesetzgebung bei den Umweltmedien Luft und BauGB Wasser. 1 Immissionsgrenzwerte spielen in Deutschland insbesondere eine Rolle im Lärmschutz und in der Luftreinhaltung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz. Abs. Richtwerte 4 Ein Richtwert ist eine Empfehlung, die z. B. bei der Planung von Sportanlagen§ gilt, um benachbarte Wohngebiete vor einer Belästigung durch Lärm zu schützen. Richtwerte und für Sportanlagen sind in der Sportanlagenlärmschutzverordnung1 zu finden. Immissionsrichtwerte sind zu unterscheiden von den Richtwerten für Innenräume, die aus Gesundheits- und Arbeitsschutzgründen festgelegt werden. Abs. Im Gebiet der Einheitsgemeinde gibt es 3 zahlreiche Anlagen die durch Genehmigungen nach Bundesimmissionsschutzgesetz§ zugelassen sind. Dazu zählen Tierzuchtanlagen, Windkraftanlagen, Biogasanlagen usw. nach

Weiterhin werden seitens der Einheitsgemeinde folgende Konflikte im Gemeindegebiet gesehen: - Lärmimmissionen durch den Verkehr vorrangig die Bundesautobahn A 38 und A 71 in den Ortsteilen Mittelhausen, Einsdorf, Wolferstedt, Einzingen und Niederröblingen. Beteiligung - Sonderlandeplatz Allstedt – Lärmimissionen in den Ortslagen Allstedt, Wolferstedt und Winkel bei Trainingsflügen der Kunstflieger - Lärm- und Staubbelastungen durch Transporte von Mais und Häcksel zu den Biogasanlagen. - Lärmbelästigungenfrühzeitige durch Fahrverkehr Biogasanlage Holdenstedt

21 Flächenbilanz

NutzungsartExemplar Fläche in ha Wohnbaufläche Mischbaufläche Industrie und Gewerbliche Flächen Sonderbauflächen Gemeinbedarf Verkehrsflächen Bahnverkehr Luftverkehr

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Flächen für Versorgungsanlagen Halden / Bergbau Landwirtschaft Wald Sport/Freizeit und Erholungsflächen (Gartenanlagen) - zu viel ??? im Vergleich zu Bauflächen Sonstige Grünflächen

BauGB Gesamt 14.988 1

Abs. 4 22 Umweltbericht §

22.1 Instrument Umweltbericht und 1 Gemäß § 2 Abs. 4 BauGB ist bei der Aufstellung von Bauleitplänen eine Umweltprüfung nach § 1 Abs. 6 Nr.7 und § 1a BauGB durchzuführen. In dieser sind Abs. die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen3 zu ermitteln und in einem Umweltbericht zu beschreiben und zu bewerten.§ Der Umweltbericht bildet einen gesonderten Teil der Begründung (sieh § 2 a BauGB). Er beinhaltet somit keine eigenständige materielle Planung, sondern stellt die Bewertung der Umweltauswirkungen aufnach Ebene des Flächennutzungsplanes dar.

Dabei bezieht sich die Umweltprüfung gemäß § 2 Abs. 4 Satz 3 BauGB auf das, was nach gegenwärtigem Wissenstand und allgemein anerkannten Prüfmethoden sowie nach dem Inhalt und Detaillierungsgrad des Bauleitplanes angemessener Weise verlangt werden kann. Beteiligung

Für den Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Allstedt wird daher eine sogenannte Strategische Umweltprüfung durchgeführt. Dabei werden nur diejenigen Umweltauswirkungen und deren Bewertung in die Abwägung eingestellt werden, die aus den Darstellungen des Flächennutzungsplanes der Einheitsgemeinde Allstedt entstehen können.frühzeitige Diese Darstellungen betreffen die Art der Flächennutzung. Konkrete Planungsvorhaben werden deshalb erst auf der nachfolgenden Planungsstufe auf ihre Umweltauswirkungen geprüft.

KonkretisierendExemplar werden nur solche Umweltauswirkungen im Umweltbericht zum FNP betrachtet, die aus den Änderungen der Plandarstellungen gegenüber den vorhergehenden rechtsgültigen Teil-FNP’s der einzelnen Ortsteile oder neuen Planungen bei Ortsteilen ohne FNP resultieren.

22.2 Bestimmung des Prüfungsumfanges (Scoping)

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Im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange nach § 4 Abs.1 BauGB sind die Behörden zur Äußerung über den erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB aufzufordern. Die Einheitsgemeinde Allstedt legt auch aufgrund dieser Hinweise für den Flächennutzungsplan fest, in welchem Umfang und mit welchem Detaillierungsgrad die Ermittlung der Belange für die Abwägung erforderlich ist.

Im UVPG wird die Festlegung von Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung mit dem Begriff Scoping beschrieben. Ein eigener Scopingtermin mit den Behörden ist nicht vorgesehen. BauGB Die Aufforderung zur Äußerung im Hinblick auf den Umfang und Detaillierungsgrad1 der Umweltprüfung erfolgt parallel zur Beteiligung zum Vorentwurf des FNP der Einheitsgemeinde Allstedt. Abs. Hinweise seitens der Behörden zum Umfang und Detaillierungsgrad4 der Umweltprüfung § (Ergänzung erfolgt an dieser Stelle im Rahmen des weiteren Planverfahrens) und 1

22.3 Kurzdarstellung der Inhalte und Ziele des Flächennutzungsplanes Abs. 22.3.1 Planungsziele 3 § Die Planungsziele des Flächenutzungsplanes werden im Punkt 2 der Begründung des FNP ausführlich dargestellt und hier unternach Bezugnahme auf den Umweltbericht kurz andiskutiert.

Bei der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes für die Einheitsgemeinde Allstedt gilt als Zielhorizont 2030. Die wirksamen Flächennutzungspläne der einzelnen Ortsteile werden hinsichtlich ihrer Flächendarstellung dabei teilweise aktualisiert und dem heutigen Stand angepasst.Beteiligung Teilweise sind die Pläne älter als 10 Jahre und damit ist auch hier das Gebot der Prüfung gegeben. Die Darstellungen des Gesamt-FNP werden hinsichtlich der gewerblichen und der Wohnbauflächen an dem zu erörternden Bedarf bis 2030 ausgerichtet. Aber auch die Möglichkeiten für Umsetzung des EEG werden betrachtet und mit dem FNP die erforderlichenfrühzeitige Voraussetzungen geschaffen. Es werden Möglichkeiten zur Verbesserung von Natur und Umwelt aufgezeigt und Flächen für Maßnahmen zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft dargestellt. Bei der Neuaufstellung werden die Belange der Umwelt berücksichtigt. Exemplar

22.3.2 Standorte, Art und Umfang der geplanten Vorhaben

Bei der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes der Einheitsgemeinde Allstedt werden die Flächenneuausweisungen einer Bewertung unterzogen. Dabei erfolgt ggf. auch die Streichung von Flächenausweisungen, die aufgrund des fehlenden Bedarfes nicht mehr erforderlich sind.

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Maßgeblich für den Umweltbericht sind die Flächen, die gegenüber den vorhandenen Bauleitplanungen zu einer Änderung der dargestellten Flächennutzung führen und bei bisher unbeplanten Gemarkungen die Flächen, die nicht den gegenwärtigen Bestand widerspiegeln.

22.4 Kurzdarstellung des Umweltschutzes in Fachgesetzen und Fachplänen

22.4.1 Umweltschutzziele in Fachgesetzen und Fachplänen

BauGB Folgende Fachgesetze bzw. Fachpläne sind dabei zu beachten. 1 - Bundesnaturschutzgesetz - Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt - Wassergesetz des Landes Sachsen-Anhalt Abs. - Bodenschutzgesetz 4 § Die im Bundesnaturschutzgesetz Kapitel 4 definierten Schutzkategorien sind zu und entsprechend den festgelegten Schutzzwecken und Schutzzielen1 bei den Neuplanungen und der Entwicklung als Ziel des Umweltschutzes zu berücksichtigen. Im Gebiet der Einheitsgemeinde betrifft dies insbesondere: § 23 Naturschutzgebiete Abs. § 25 Biosphärenreservate 3 § 26 Landschaftsschutzgebiete § § 27 Naturparke § 28 Naturdenkmäler nach § 30 Gesetzlich geschützte Biotope § 31 – 36 Netz „Natura 2000“

Zu den einzelnen Schutzkategorien trifft die Begründung unter Punkt 16.6. Aussagen zu den Schutzgebietsarten. Beteiligung Planungen von Bauflächen innerhalb der Schutzgebiete sind nicht zulässig und auch nicht vorgesehen.

Im Nahbereich von Schutzgebieten gibt es aktuell folgende Bauflächen/Vorhaben frühzeitige Vorhaben/Bauflächenausweisung Schutzgebiet geplant

SonderbauflächeExemplar Wind Linienhaftes FFH- Gebiet Nr. 134 Windkraftanlagen im Norden der „Gewässersystem der Helmeniederung“ Gemarkung Katharinenrieth

22.4.2 Landschaftsplan

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Ziele des Umweltschutzes sind im Hinblick auf die Umweltprüfung und gemäß Anlage Nr. 1b zum BauGB in Landschaftsplänen enthalten. Gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 7 g BauGB sind die Darstellungen der Landschaftspläne bei der Aufstellung der Flächennutzungspläne zu berücksichtigen.

Es liegen zwei Landschaftspläne jeweils für Teile des Gemeindegebietes vor. - Landschaftsplan der ehemaligen Verwaltungsgemeinschaft Allstedt (für die ehemaligen Gemeinden Allstedt, Katharinenrieth, Niederröblingen, Nienstedt/ Einzingen, Mittelhausen/ Einsdorf und Wolferstedt, - Stand 1997) - Landschaftsplan der ehemaligen Verwaltungsgemeinschaft Kaltenborn (für BauGB die ehemaligen Gemeinden Emseloh, Beyernaumburg mit Othal, Liedersdorf,1 Holdenstedt, Sotterhausen – Stand 2000)

Somit verfügen bis auf Pölsfeld alle Gemeindeteile über einen Landschaftsplan.Abs. Diese wurden nach der Erstaufnahme nicht weiter fortgeschrieben und4 haben somit ein Alter von 14 – 17 Jahren. Grundlegende Dinge und Aussagen sind§ hier auf jeden Fall weiterhin aktuell. und In diesem Zeitraum hat es jedoch auch Veränderungen1 gegeben, so dass hier im Rahmen des Planverfahrens Klärungs- und Aktualisierungsbedarf besteht.

Im Bereich der Einheitsgemeinde Allstedt gibt es Abs.eine Vielzahl von Schutzgebieten unterschiedlichster Kategorien und auch von Einzelobjekten,3 die es im Rahmen der Flächennutzungsplanung zu sichern gilt. §

In beiden Landschaftsplänen gibt es Manachßnahmekataloge die geprüft wurden und sofern diese noch aktuell sind in den Flächennutzungsplan als solche aufgenommen wurden. Diese sind unter Punkt 15.3. der Begründung zu finden. Ziel ist es die Sicherung bedeutender und gefährdeter Biotope, Artenvorkommen und Landschaftsbilder, welche aufgrund der vorhandenen oder geplanten Nutzung in ihrem Bestand gefährdet sind. Beteiligung Wichtige hier zu nennende Maßnahmen sind: - die Bestandssicherung der vorhandenen Schutzobjekte - die Aufstellung von Schutz-; Pflege- und Entwicklungsplänen für Schutzgebiete und Objekte - Ausweisungfrühzeitige der Parks in Beyernaumburg und Emseloh als geschützte Landschaftsbestandteile - Revitalisierung des Parks in Beyernaumburg – erfolgt aktuell - Extensivierung der vorhandenen Nutzungen und Entwicklung des Bereiches nordöstlich von Emseloh durch gezielte Pflegemaßnahmen, Exemplar- Schaffung einer strukturreichen, gegliederten Ackerlandschaft - Entwicklung des Biotopverbundes in den Auebereichen der Fließgewässer - Naturverträgliche Nutzung von Bodenschätzen und naturverträgliche Folgenutzung militärischer Flächen und Erhaltung des Biotoppotentials

Für die Ortslagen trifft der Landschaftsplan die Forderung zur Erhaltung und Entwicklung der dörflichen Strukturen. Dem Erhalt des dörflichen Siedlungscharakters wird dabei für das Landschaftsbild eine hohe Bedeutung zugeschrieben.

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22.5 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen

22.5.1 Schutzgüter

22.5.1.1 Schutzgut Mensch

Die Belange des Menschen als Bestandteil der Umwelt sind gemäß § 1 BauGB als gesonderter Belang in der Umweltprüfung zu berücksichtigen. BauGB Beim Schutzgut Mensch sind Aspekte wie Gesundheitsvorsorge, Wohnqualität,1 Erholung und Freizeit, Emissionen und Immissionen unterschiedlicher Art zu berücksichtigen. Abs. Es gibt zur Beurteilung von Emissionen und Immissionen technische4 Regelwerke wie die DIN 18005 Schallschutz im Städtebau, die TA-Lärm,§ die TA-Luft, die Geruchsimmissionsrichtlinie und die Ausführungsverordnung zum und Bundesimmissionsschutzgesetz. 1

Immissions- und Emissionsquellen stellen Verkehrstrassen, Industrie und Gewerbe, Tierhaltung sowie ggf. der Abbau von BodenschätzenAbs. dar. Durch diese kann es zu Beeinträchtigungen 3der Wohn- und Erholungsfunktion kommen und ggf. sind auch Belastungen§ des Bodenpotentials durch Schadstoffanreicherungen nicht auszuschließen. nach Die Betrachtung kann hier nur in Form einer Einzelfallbetrachtung erfolgen. Weiterhin kann für die weitere Bauleitplanung auf die einzuhaltenden gesetzlichen Vorgaben hingewiesen werden.

Es sollen nachfolgend die Beteiligungbestehenden Konflikte aufgezeigt werden und es werden Aussagen über zu erwartende Auswirkungen zu Flächenneuausweisungen getroffen. Zu Umweltauswirkungen von Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen kann im Rahmen der Flächennutzungsplanung nur soweit eine Aussage getroffen werden, wie zu diesen Planungen, die dem Straßenrecht unterliegen, Unterlagen und Gutachten vorhandenfrühzeitige sind.

Ziel ist es den Immissionsschutzes, schädliche Umwelteinwirkungen, wie Lärm, Gerüche, Luftschadstoffe usw., zu verhindern bzw. zu begrenzen, damit Gesundheitsgefahren für die Menschen und erhebliche Belästigungen oder BenachteiligungenExemplar der Umwelt vermieden bzw. reduziert werden.

Seitens des Landesamtes für Umweltschutz gibt es eine Lärmkartierung zur A 38, die aus dem Jahr 2012 stammt. Die dargestellten Immissionsbänder beginnen tags bei Werten größer 55 dB(A) und nachts ab 50 dB(A). Besonders betroffen ist hier die Wohnbebauung im Norden der Ortslage Mittelhausen.

Vorbelastungen/ Konflikte

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- Vorhandene Bundesautobahnen, Bundes- und Landesstraßen – Verkehrslärm/ Staub - Sonderlandeplatz – Verkehrslärm/ Staub- Luftverunreinigungen - Massentierhaltung – Geruchsproblematik - Windkraftanlagen - Lärmimmissionen - ggf. bei Veranstaltungen im Freien - Lärmimmissionen - Industrie – und Gewerbe – Lärmimmissionen und Staubemissionen - Bahnanlage Emseloh – Strecke Halle – Kassel - Transporte zu den Biogasanlagen BauGB Durch die geplanten Neuausweisungen von Bauflächen im Flächennutzungsplan1 der Einheitsgemeinde Allstedt könnten aus Sicht der Gemeinde Immissionskonflikte durch folgende Maßnahmen entstehen: Abs. 4 - Repowering von Windkraftanlagen § - Ausweisung Sonderbaufläche Wind – Katharinenrieth - Sonderbaufläche Bioenergie (Biogasanlage) Niederröblingen.und 1 22.5.1.2 Schutzgut Pflanzen und Tiere

Abs. Das Gebiet der Einheitsgemeinde ist durch einen3 hohen Anteil an landwirtschaftlich genutzten Flächen gekennzeichnet. Baumreihen§ und andere Gehölze sind im Gebiet der Einheitsgemeinde mit einem sehr unterschiedlichen Anteil vorhanden.

Flora nach

Gemäß Landschaftsplan der Verwaltungsgemeinschaft „Kaltenborn“ entwickelt sich als heutige potentielle natürliche Vegetation in der Ebene der Taubeneichen- Hainbuchen-Wald mit hohem Winterlindenanteil und in den Durchbruchstälern der Flussläufe sind VegetationsmosaikeBeteiligung aus Sommerlinden-Bergahorn-Schuchtwäldern, Eichen-Mischwäldern und Felsheide-Waldkiefern-Wäldern. Der Landschaftsplan der ehemaligen Verwaltungsgemeinschaft Allstedt trifft die Aussage, dass im Bereich der Helmeniederung der Schwarzerlen-, Schwarzerlen- Bruch- und Moorbirken-Bruch-Wald die heutige Potentielle Natürliche Vegetation bildet. In denfrühzeitige Uferbereichen der kleineren Bäche sind es Erlen-Eschen-Auwälder und im Bereich des Ziegelrodaer Plateau würden sich Drahtschmielen- und Hainsimsen- Eichen-Rotbuchen-Waldgesellschaften bzw. Hainsimsen-Buchenwälder einstellen.

Weiter im Norden des Untersuchungsraumes ist die potentielle natürliche Vegetation demExemplar Verband der Bodensauren Rotbuchenwälder mit verschiedenen Assoziationen (verschiedene Mischungen aus Rotbuche, Traubeneiche) zuzuordnen. Im Gonnatal geht diese dann in den Verband der Eichen-Hainbuchenwälder bzw. Waldlabkraut- Traubeneichen-Hainbuchenwald über.

Diese heutige Vegetation weicht von der potentiellen natürlichen Vegetation erheblich ab.

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Im Rahmen der Erarbeitung der Landschaftspläne erfolgte auf der Grundlage der CIR-luftbildgestützten Biotop- und Nutzungstypen eine flächendeckende Geländebegehung des Plangebietes und eine Kartierung der Biotop- und Nutzungstypen.

Der Anteil der Flächen der als Dauergrünland genutzt wird ist ebenfalls sehr gering. Grünlandflächen bilden im Bereich der Rohne Einen schmalen Gürtel und finden sind nordöstlich der Helme in der Helmniederung. Je nach Feuchtigkeitsgrad tragen sie verschiedene Vegetationsausbildungen. Besonders wertvoll sind Ausbildungen von Feuchtgrünland/ Nasswiesen mit Seggen BauGB und Binsen. Feuchte Hochstaudenfluren z.B. im Bachtal des Einzinger Baches,1 treten oft in Begleitung mit Feuchtwiesen auf und nehmen zusätzliche Funktionen im Grundwasser- und im Gewässerschutz als Randstreifen wahr. Einige dieser Wiesen sind in unmittelbarer Nähe zur Rohne zu finden, z.B. südlich von Einsdorf.Abs. Vielfach sind jedoch feuchte Bereiche auch intensiv bewirtschaftet4 und durch Einsaat und Mahd bzw. Beweidung sowie Entwässerung degradiert,§ z.B. südlich von Mittelhausen. und 1 Röhrichte sind ebenfalls nur sehr wenige mit linienhafter Ausbildung entlang von Fließgewässern vorhanden. Im Bereich des Rohnetals und der Helmeniederung sind verschiedene Entwicklungsstadien vorzufinden. DieseAbs. reichen von Landröhrichten über Schilfröhrichte, Rohrkolben bis hin zu Wasserschwaden.3 Gerade Röhrichte können nur von bestimmten§ Tierarten bewohnt werden, z.B. Rohrsänger, Schwirle, Rohrweihe) nach Im Gegensatz zu den feuchten Standorten sind auch die trockenen, mageren und damit nährstoffarmen Standorte (Trocken- und Halbtrockenrasen) sehr wertvolle und seltene Biotope. Sie bilden für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten einen ganz besonderen Lebensraum. Diese Standorte sind zu erhalten und es ist vor allem ein Nährstoffeintrag zu verhindern. Es gibt im Gemeindegebiet nur wenige kleine Standorte, so zwischen BeteiligungNienstedt und Niederröblingen und südlich von Einsdorf (Orchideenstandort). Einen größeren Bereich stellt der Halbtrockenrasen am Galgenberg dar bzw. der artenreiche Magerrasen an den Hangbereichen des Kirschberges.

Weitere Grasflurenfrühzeitige sowohl nasser als auch trockener Ausbildung befinden sich im Bereich des ehemaligen Flugplatzes, wobei hier bereits Verbuschungsstadien vorhanden sind.

Weiterhin sind im Gebiet um Pölsfeld /Emseloh; Othal und südlich von Allstedt/ Winkel (ZiegelrodaerExemplar Forst) größere zusammenhängende Waldflächen vorhanden. Die Waldbereiche beinhalten struktureiche Laub- und Laubmischbestände und haben einen hohen Wert je älter der Baumbestand ist. Weiterhin ist besonders der Feuchtwald mit altem Gehölzbestand westlich von Einzingen hervorzuheben (gehört zum NSG Kirschberg und Hangkante).

Hinzu kommen Obstplantagen, zahlreiche Kleinstrukturen und Streuobstwiesen, Hecken, Staudenfluren bis hin zu Magerrasenstandorten.

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Die großen und kleinen Fließgewässer im Gebiet der Einheitsgemeinde stellen wichtige Biotopverbindungsachsen dar und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Landschaftsgliederung. In ihrer unmittelbaren Nachbarschaft sind teilweise Grünlandflächen, Streuobstwiesen, Ufergehölze und Kopfbäume (vorwiegend im Bereich der Rohne und kleinen Helme und in den Ortslagen Wolferstedt und Nienstedt) zu finden.

Ebenfalls einen hohen Stellenwert haben Feldgehölze (auch linienhafte Feldgehölze = Hecken). Sie haben eine hohe Bedeutung für den Artenschutz, da hier auf BauGB engstem Raum eine große Vielfalt an Kleinstanorten bezüglich Klima1 und Strukturangebot vorhanden ist. Sie stellen damit ein vielfältiges Nahrungsbiotop für Vögel, Kleinsäuger, Schmetterlinge u.a. Insekten dar. Sie dienen weiter als Rückzugs- und Vermehrungshabitate und stellen oft ein Verbindungsglied zwischenAbs. Wäldern dar. Aber auch Schutzfunktionen so vor Wind- und Wassererosion4 sind ihnen zuzuschreiben. §

und Auf dem ehemaligen Flughafengelände und südlich 1von Einsdorf sind flächige Ausbildungen von Feldgehölzen vorhanden.

Im Gebiet der Einheitsgemeinde gibt es weiterhinAbs. zahlreiche vor allem kleinere Streuobstwiesen in den Ortsrandlagen im Übergang3 zur Feldflur. Großräumige Streuobstwiesen findet man in der Helmeniederung§ bei Katharinenrieth und im Rohnetals, die durch die Anbindung an die Streuobstwiesen im übrigen Rohnetal zu einem großen zusammenhängenden Biotopvenach rbund zählen. Diese bieten mit ihren zahlreichen Kleinstrukturen vielfältige Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Sie haben einen hohen Stellenwert für das Landschaftsbild und den Artenschutz.

Räumliche Trennungen undBeteiligung Barriere stellt der Verlauf der A 38 und der geplante Verlauf der A 71 dar. Hier erfolgt auf weiter Strecke eine Trennung vernetzter Biotope.

Waldbiotope gibt es vorrangig südlich von Allstedt aber auch zwischen Othal und Beyernaumburgfrühzeitige und sowie nordöstlich von Beyernaumburg und nördlich von Holdenstedt. Hier ist Laubmischwald vorrangig mit der Hauptbaumart Buche oder Eiche vorhanden. Aber auch Vorkommen von Hainbuchen, Hängebirke, Bergahorn, Spitzahorn, Winterlinde, Fichte und Europäische Lärche sind nicht selten. Diese Wälder sind der potentiellen natürlichen Vegetation sehr ähnlich und weisen eine hoheExemplar Strukturvielfalt auf. Teilweise sind neben den Bäumen auch Strauch- und Krautschichten vorhanden. Die Strauchschichten sind durch Arten wie Hasel, Europäisches Pfaffenhütchen, Gemeiner Schneeball, Brombeeren, Schwarzer und Roter Holunder sowie Roten Hartriegel gekennzeichnet. Für die Krautschichten sind kennzeichnend, Taub- und Brennesselarten, Storchschnabel, Nelkenwurz Gemeine Hainsimse, Perlgras, Waldzwenke, Schmielen, Gräser (Rispen- und Knaulgras, Späte Waldtrespe), Weißwurz, Springkraut, Hahnenfuß, Kerbel, Schattenblümchen, Leberblümchen, Maiglöckchen,

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Efeublättriger Gundermann, Frühlingsblatterbse, Dreinervige Nabelmiere, Große Sternmiere und Efeu u.a..

Hecken und Feldgehölze sind durch Arten wie Weißdorn, Schlehe, Schwarzer Holunder Rosen, Roter Hartriegel, Gemeiner Schneeball Brombeere gekennzeichnet. In feuchten Bereichen kommen Eschen, Weiden, Kratzbeere vor.

Fauna Landschaftsplan der Verwaltungsgemeinschaft „Kaltenborn“ der der PlanungBauGB zugrunde liegt trifft keine Aussagen zur vorhandenen Fauna. Es wird Bezug1 auf potentielle Arten entsprechend den Biotopen genommen. Zu den einzelnen Biotoptypen werden wurden Charakter und Leitarten des jeweiligenAbs. Biotops und Zufallsfunde erfasst. 4 Der Landschaftsplan der ehemaligen Verwaltungsgemeinschaft§ Allstedt trifft keinerlei Aussagen zu vorkommenden Arten oder potentiellen Arten. und 1 Aufgrund der vorhandenen Biotoptypen und somit Lebensräumen ist davon auszugehen, dass im Gemeindegebiet zahlreiche Vogelarten u.a. auch geschützte Arten anzutreffen sind. Abs. In Bereichen mit altem Baumbestand und Ast3 – und Stammlöchern (Wälder, Obstbaumreihen, Streuobstwiesen sind sowohl§ für Spechte als auch für den Wendehals gute Nist- und Brutbedingungen vorhanden. nach Für den Steinkauz bieten vorhandene Kopfbäume Nistmöglichkeiten. Im Bereich des Flugplatzes ist in den Bereichen mit Verbuschungen mit dem Neuntöter zu rechnen.

Gerade Röhrichte können nur von bestimmten Tierarten bewohnt werden, z.B. Rohrsänger, Schwirle, Rohrweihe.Beteiligung

Hecken und Gebüschreihen bieten Lebensraum für Feldhasen, Rebhühner, Fasane, Marder, Schmetterlinge, Schwärmer- und Spinnenarten und Käfer (vorrangig Bockkäfer), Als Bruthabitatfrühzeitige und Ansitzwarte dienen Gebüsche mit Bäumen für Mäusebussarde und Rotmilan und als Ansitz und Singwarte für diverse Singvogelarten.

Feuchte Lebensräume werden von Lobellenarten, gewässerorientierten Käferarten, ggf. Ringelnattern und Luchen gekennzeichnet. Exemplar Streuobstwiesen und Bereiche mit locker untersetzen beerenreichen Sträuchern zeichnen sich durch reichlich vorkommende Insekten aus und bilden ein Nahrungshabitat für zahlreiche Arten der Avifauna. So kommen Wildbienen, Schwebefliegen und Schmetterlinge, aber auch Heuschrecken, Spinnen und Hautflügler als Nahrungsgäste. Auch hier dient das höhlenreiche Alt- und Totholz als Habitat für höhlenbrütende Vögel (Steinkauz, Hohltaube) und Schläger sowie als Ansitz- und Singwarte für div. Singvogelarten., Die

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Gebüsche dienen als Bruthabitat für Heckenbrühter Haupthabitat für Schwarzstirn und Rotkopfwürger, Wiedehopf, Wendehals, Turteltaube, Grün- und Grauspecht und Insekten, Schmetterlinge (Bläulinge, Widderchen), Hautflügler (Blattschneidebienen, Pelzbiene, Einsiedlerbienen, Blaue Holzbiene) Ameisen und Holzameisen sowie für Säuger (Fledermäuse Garten- und Siebenschläfer, Igel) Im Bereich von mesophilen Grünland sind neben Feldmäusen, Maulwürfe, Käfer, Kurzflügler zu finden. Trockenen Staudenfluren mit hohen, stehenden Halmen bieten Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten, Nahrungshabitat für Insektenlarven (Schmetterlingslarven) und Rückzugshabitate für Tiere der freien Agrarlandschaft (Feldhase, Rebhuhn und Fasan). BauGB 1 Kleingewässer bieten Habitate für Amphibien und Insekten. Potentiell können hier Ringelnatter, div. Froscharten Molche und Insekten wie Käfer, Tagfalter und Libellen vorkommen. Abs. 4 Die vorhandenen Waldflächen im Gebiet der Einheitsgemeinde§ sind wichtige Habitate für holzbewohnende Insekten, Altbäume dienen als Horstplatz für und Greifvögel und Bruthabitat für Höhlenbrüter. In einigen Waldbereichen1 ist zudem mit Laufkäfern und Bockkäfern zu rechnen. Lt. Landschaftsplan bieten Die Rotbuchen und Eichenwälder potentiellen Lebensraum für den Nagelfleck (Schmetterling) oder die Zahnspinne, Käfer vor allem aus der Familie derAbs. Schnell- und Prachtkäfer aber auch für Hirschkäferartige und Bockkäfer. Aber 3auch Lebensräume für Höhlenbrüter wie Spechte und Altbäume als Horstplatz für Greifvögel§ bieten die Waldflächen.

Zusammenfassend kann eingeschätztnach werden, dass sich große Teile des Untersuchungsgebietes durch großflächige Ackerschläge auszeichnen. In diesen Bereichen sind Biotope wie Streuobstwiesen, Magerrasen, Feuchtwiesen und Gehölze nur vereinzelt anzutreffen. Diese treten meistens gehäuft um die Ortslagen und im Bereich von Fließgewässern auf. Auf den Hangkuppen und Hochflächen sind teilweise verinselt Trockenrasen anzutreffen. Der gesamte Raum der ehemaligen VerwaltungsgemeinschafBeteiligung t Allstedt hat gemäß Landschaftsplan einen sehr geringen bis geringen Biotopwert, mit nur einzelnen kleinen hochwertigen Biotopen, welche jedoch ein hohes Biotopentwicklungspotential in sich bergen.

22.5.1.3 frühzeitigeSchutzgut Boden

Die in der Gemarkung Allstedt anzutreffenden Bodenformen werden in den Landschaftsplänen folgenden großen Verbreitungsgruppen zugeordnet. Es wird zwischen Böden der Fluss- und Bachauen, Böden der Lößregion und Böden derExemplar lößbeeinflussten Buntsandstein- und Zechsteinvorländer des Harzes unterschieden. Nähere Aussagen und Kartenmaterial sind im Landschaftsplan enthalten.

Dem Bodenschutz kommt in der heutigen Zeit eine immer größere Bedeutung zu. Er dient als Wirtschaftsgrundlage für die Land- und Forstwirtschaft sowie den Gartenbau, als Filter- und Speichermedium für das Niederschlagswasser, Schutz- und

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Pufferzone für das Grundwasser und Speichermedium für Nährstoffe und nicht zuletzt als Filter-, Puffer- und Akkumulationsmedium für Schadstoffe.

Dabei gibt es im Wesentlichen zwei Hauptgefährdungen: - qualitative und quantitative Gefährdung des Bodens durch Veränderungen der Bodenstruktur (Bodenverdichtung, Erosion, Eingriffe in den Wasserhaushalt und Schadstoffeintrag) - Gefährdung und Teil – bzw. Vollversieglung durch geplante Bebauung.

Geologie BauGB Geologisch gehört das Gemeindegebiet zum südlichen Harzvorland. Im Untergrund1 steht als oberste Schicht im Wesentlichen der Buntsandstein (unterer und mittlerer Buntsandstein im Bereich Emseloh und nördlich und westlich von Beyernaumburg, Liedersdorf und Holdenstedt) an. Zwischen Sotterhausen und BeyernaumburgAbs. bildet eine 4 Grundmoräne der Elsterkaltzeit die geologische Einheit und zwischen§ Liedersdorf und Holdenstedt sowie südlich der Orte sind Löß und Lößlehm bestimmend. und 1 Der Untersuchungsraum liegt im Wesentlichen in der Sangerhäuser Mulde und ragt im Norden bis in den Harz und im Nordosten in den Hornburger Sattel. Im Süden erfolgt der Übergang zur Querfurter Mulde. Im UntergrundAbs. steht mit unterschiedlicher Mächtigkeit ein Kupferschieferflötz an, welches die3 Basis des Zechsteins bildet. Es wird je nach Tiefe von sämtlichen Schichten der Zechsteinformation§ sowie Schichten des Trias und des Tertiärs überlagert. nach Infolge von Karstprozessen an Gipsgesteinen des Zechsteins sind bruchartige Deformationen der Geländeoberfläche (Erdfälle möglich). Hiervon besonders betroffen ist die Region um Pölsfeld.

Helme und Rohne haben sich im Zuge der Gebirgsbildung und den damit verbundenen HebungsprozessenBeteiligung in das Gestein eingeschnitten. Mit diesem Prozess erfolgte eine Hangabtragung, so dass der Abtragschutt von den Fließgewässern abtransportiert und gerundet wurde. Dies lagern heute als grobe Schotter in der Talaue der Helme sowie als Kiese und Sande unter dem jungen Auelehm der Vorlandtalauen. frühzeitige Als geomorphologische Großform ist der Ausstrich des Mittleren Buntsandsteins am Rand des Ziegelrodaer Plateaus.

Böden AufgrundExemplar der Entstehungsgeschichte, den Unterschieden im Ausgangsgestein und der unterschiedlichen Reliefsituationen sowie den klimatischen Besonderheiten im Regenschatten des Harzes liegt eine umfangreiche Bodengliederung vor. So ist die Palette breit gefächert. Es stehen Schwarz- und Braunerden aber auch Parabraun- und Pfahlerden sowie Schwarzstaugleye und Lößfahlerden, Braunstaugleye, Lößschwarzerden und Aueböden an.

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Funktionen als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte Man kann die Böden in der freien Landschaft in solche die noch einen relativ naturnahen Charakter aufweisen bzw. solche, die sich nach grundlegenden Eingriffen des Menschen (z.B. bei Nutzungsänderungen) nach naturnahen Gesetzmäßigkeiten weiter entwickeln. Hinzu kommen Bodenvorbelastungen durch Veränderungen der Bodendecke (Abgrabungen, Verdichtungen). Weiterhin gibt es Bereiche die flächenhaft anthropogen beeinflusst sind, z.B. in Siedlungsbereichen. Im Bereich voll versiegelter Flächen gibt es keinen Boden im eigentlichen Sinn mehr. Daher sind die natürlichen Böden zu schützen, denn durch Eingriffe gehen diese BauGB unwiederbringlich verloren und sind auch nicht künstlich wieder herstellbar. 1 Es gibt aber auch Bodengesellschaften, die infolge kulturlandschaftlicher Entwicklungen entstanden bzw. erhalten geblieben sind, wie z.B. Auenböden, Schwarzerden, die als Kulturgut besonders zu schützen sind. Abs. 4 Natürliche Ertragsfähigkeit (gemäß Landschaftsplan der Verw. Gem.§ Kaltenborn) Die Bodenwerte bestimmen sich aus der Fruchtbarkeit der Böden, also ihrer Fähigkeit und Nährstoffe zu speichern und diese an die Pflanze1 abzugeben, den Bodenwasserverhältnissen und den Hangneigungen, die die technische Bearbeitbarkeit bedingen. Die Ackerzahlen liegen im Bereich der landwirtschaftlichAbs. genutzten Flächen vielfach im Bereich über 75 und zeugen damit von hohen3 Wertigkeiten und mittel – hohen Ertragseigenschaften. Beispielgebend sind die§ Flächen um Mittelhausen sowie Einzingen und Nienstedt. Nicht umsonst wird das Gebiet als „Goldene Aue“, welches gute Bedingungen für den Getreideanbaunach widerspiegelt, bezeichnet.

Im Bereich der Helmeaue sind lehmige und tonige Böden vorherrschend, die zu starker Vernässung neigen und weniger ertragreich sind. Die Ackerzahlen liegen hier um die 60. Böden mit geringeren Ertragseigenschaften findet man nordöstlich von Emseloh. Die niedrigsten AckerwertzahlenBeteiligung mit 35 erreichen die Schuttlehmböden (…..). Diese steinigen flachgründigen Böden weisen zusätzlich eine starke Hangneigung auf. Aber sie stellen interessante Sonderstandorte, etwa für Magerrasen, wie z.B. am Galgenberg, dar. Vielfach werden diese minderwertigen Flächen forstwirtschaftlich genutzt. frühzeitige Bodenentwässerung Mit der Eindeichung der Helme erfolgte eine Meliorierung der Aueböden und damit begann die intensive landwirtschaftliche Nutzung der Aue. Der natürliche Wasserhaushalt wurde verändert, es gab keine periodischen Überschwemmungen mehrExemplar und die Grundwasserschwankungen wurden unterbunden.

Erosionsgefährdung der Böden gegen Wasser Die Erosionsgefährdung ist von der Bodenart, Klima und Niederschlag und der Hangneigung der Flächen abhängig. Sie wird aber auch durch die Bodenbewirtschaftung begünstigt oder ausgelöst und vermindert auch die Bodenfruchtbarkeit.

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Bei Sandböden liegt ab über 7 Grad Neigung eine mittlere Erosionsgefährdung vor. Bei Lehm und Ton bereits ab 5 Grad und bei Schluff, schluffigem Lehm und Sand bereits bei mehr als 3 Grad Neigung. Bei letztgenannten beginnt bereits ab einer Neigung von mehr als 7 Grad die hohe Erosionsneigung.

Im Plangebiet sind Bereiche mit hoher Erosionsgefährdung nördlich – bis nordwestlich von Riestedt vorhanden. Aber auch nördlich von Beyernaumburg und Holdenstedt sind Hangbereiche vorhanden, die eine hohe Erosionsgefährdung aufweisen. Die Streuobstwiesen auf den Hängen zählen nicht dazu. Jedoch die stark lößbestimmten Ackerflächen südlich von Liedersdorf. BauGB Gemäß Landschaftsplan der Verwaltungsgemeinschaft Allstedt überwiegt1 der Anteil an Böden mit mittlerer bis sehr hoher Erosionsanfälligkeit.

Besonders hoch ist diese im Bereich des Galgenberges und Abs.im Bereich der Hangflächen nördlich von Niederröblingen in Richtung Einzigen. Aber4 auch südlich von Einzingen. § Dies ist bedingt durch den hohen Anteil an schluffigen Korngrößen der Braun- und Schwarzerde-, Griserde – und Schwarzerdeböden. Böden1 mit eher lehmigen Substrataufbau und einem höheren Skelettgehalt sind gegenüber Erosion weniger gefährdet. Im Bereich der Helmeaue ist die Erosion viel geringer, da die Böden vorwiegend aus lehmig/tonigen Material bestehen.Abs. 3 Erosionsgefährdung durch Wind § Diese spielt im Plangebiet keine so große Rolle. Die südlich von Liedersdorf / Beyernaumburg gelegenen Flächen habennach aufgrund der Reliefverhältnisse, der Flurstrukturierung und er anstehenden Bodenarten sowie der Flächennutzung eine mittlere Erosionsanfälligkeit für Winderosion.

Vorbelastungen Seitens des Landschaftsplaners wird für den Bereich der ehemaligen VerwaltungsgemeinschaftBeteiligung Kaltenborn einges chätzt, dass die Böden aufgrund der weit zurückreichenden Bodennutzung im Raum ein hohes Maß an erosiver Schädigung aufweisen. Entlang der Bundesstraßen ist von einer Anreicherung verkehrsbedingter Schadstoffe im Boden auszugehen. Hier sind neben den Abgasen, dem Eintrag von Schwermetallenfrühzeitige vor allem die Belastungen durch den winterlichen Einsatz von Streusalzen zu nennen. Hinzu kommen die Einträge durch den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln aus der Landwirtschaft.

Im Bereich des Abbaus von Bodenschätzen (hier Kies) liegen BodenbeeinträchtigungenExemplar mit dem Verlust von diversen Bodenfunktionen vor.

Schutz und Maßnahmen Mit dem Thema Bodenschutz im Rahmen der Flächennutzungsplanung hat sich die Einheitsgemeinde wie folgt auseinander gesetzt. - es wird dem Gebot des sparsamen Umgangs mit Boden gefolgt, es erfolgen nur geringflächig Ausweisungen neuer Baugebiete entsprechend dem tatsächlichen Bedarf

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- Kiesabbau wird um ein Abbaufeld zurück genommen, da kein Bedarf besteht - im Rahmen der Flächennutzungsplanung erfolgen Ausweisungen von geeigneten Maßnahmeflächen für Anpflanzungen und Maßnahmen zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft

Weiterhin wurde soweit bekannt Maßnahmen aus den vorhandenen Landschaftsplänen übernommen, aus Flurneuordnungsverfahren und sonstigen Planungen.

22.5.1.4 Schutzgut Wasser BauGB 1 Das Schutzgut Wasser erfüllt als Grund- und Oberflächenwasser grundlegende Funktionen im Naturhaushalt. So stellen Oberflächengewässer als vielgestaltige und artenreiche Ökosysteme wichtige Landschaftselemente dar. Sie bietenAbs. vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum, strukturieren die Landschaft4 und nehmen Einfluss auf den Stoff- und Energiekreislauf, vernetzen Lebensräume.§

und Hydrologie 1 Das Gebiet der Einheitsgemeinde gehört im Wesentlichen zum Einzugsgebiet der Rohne bzw. der Helme. Die hydrologischen Verhältnisse sind aufgrund derAbs. differenzierten geologischen Strukturen sehr wechselhaft. Den Grundwasserleiter3 bilden sowohl Festgesteine als auch Lockergesteine. Im Bereich des Beyernaumburger§ Sandstein-Löß-Plateau, in den südlichen Bereichen sowie nördlich von Emseloh liegt dieser im Unteren Buntsandstein. Im Gebiet um Sotterhausennach – Othal und in südwestlicher Richtung liegt auch Grundwasser im mittleren Buntsandstein vor. In den Niederungsbereichen sind quartäre Grundwasserleiter verbreitet, die stellenweise auch von tertiären Komplexen unterlagert werden. Die Grundwasserscheiden verlaufen annähernd den Begrenzungen der oberen Einzugsgebiete. Beteiligung Fließgewässer / Stillgewässer Zu den im Untersuchungsraum vorhandenen Fließ – und Stillgewässern trifft die Begründung unter Punkt 14 bereits ausführliche Aussagen. Zur Gewässergüte liegen keine Daten vor. frühzeitige Grundwasser

Der Grundwasserspiegel liegt in der Niederung der Helme teilweise unter 2 m bis 4 m und im Bereich der angrenzenden Auen bei 5 bis 10 m. AnalogExemplar dem nach Norden hin ansteigenden Gelände nimmt der Grundwasserflurabstand zu. Er erreicht auf Höhe der Kupferschieferanlage einen Abstand von ca. 20 m. Im Niedergangsbereich der Rohne und der angrenzenden Ortschaften einschließlich der Umgebung liegt er im Bereich < 20 m. In den Höheren lagen steigt der Abstand auf über 20 m. Bei diesen Abständen ist das Grundwasser auch gegenüber eindringenden Schadstoffen gut geschützt. Die größte Tiefe erreicht der Grundwasserleiter im Ziegelrodaer Forst. Hier wird er auf 100 m geschätzt (siehe Landschaftsplan).

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Somit schwanken je nach den geologischen Gegebenheiten und den Jahreszeiten zwischen oberflächennah mit 1- 3 m unter Gelände bis hin zu 20 – 100 m unter Gelände.

Die Grundwasserfließrichtung verläuft in südlicher Richtung zur Helme bzw. zur Rohne hin. Der weitere Verlauf geht nach Westen zur Helme. Die Grundwasserleiter in der Niederung der Helme bilden Kiese, sonst der untere Buntsandstein.

Gemäß Darstellung des Landschaftsplanes für die Verwaltungsgemeinschaft BauGB Kaltenborn ist der Geschützheitsgrad des Grundwassers gegenüber flächenhaft1 eindringenden Schadstoffen ebenfalls sehr unterschiedlich. Die sensiblen Bereiche – also die in denen das Grundwasser nicht geschützt ist befinden sich in einem Band von Sotterhausen Richtung Othal, um Beyernaumburg nach Norden Abs.schwenkend bis hin nach Holdenstedt und von hier weiter in nördliche Richtung. Ein4 weiterer Bereich befindet sich südlich, östlich und nördlich von Emseloh. §

und Grundwasserschutz 1 Der Schutz des Grundwassers wird geprägt durch die Beschaffenheit und Mächtigkeit der überdeckenden Bodenschichten. Hiervon hängt demzufolge auch die Gefährdung des Grundwassers gegenüber flächenhaftAbs. eindringenden Schadstoffen ab. 3 Aus dieser Tatsache und aus den niedrigen Grundwasserständen§ im Bereich der Helme und Rohne sowie den Auebereichen muss geschlussfolgert werden, dass ein hohes Grundwassergefährdungspotentialnach vorhanden ist. Anders stellt es sich in den höheren und Kuppenlagen dar. Im Gebiet um Pölsfeld besteht in den Höhenlagen guter Schutz gegenüber eindringenden Schadstoffen (zw. Stockberg, Hasenwinkel und Kohlung). Alle anderen Bereiche sind wegen der geringmächtigen Deckschichten oder der Besonderheiten des Untergrundes (z.B. Karbonatgestein/ Gipskarst) gegenüber flächenhaft eindringendenBeteiligung Schadstoffen nicht geschützt.

Grundwasserneubildung Die Grundwasserneubildung ist von den Niederschlagsmengen der Geländetopgraphie und der Bodenart abhängig. Von besonderer Bedeutung sind im Gebiet derfrühzeitige Einheitsgemeinde Allstedt die Flächen der Rohneniederung sowie die sich daran anschließenden Hangbereiche.

Trinkwasser/ Trinkwasserschutz In der Vergangenheit gab es im Gemeindegebiet zahlreiche Brunnen die zur TrinkwasserversorgungExemplar genutzt wurden. Mit der Umbindung auf die Fernwasserversorgung wurden einige still gelegt und auch Trinkwasserschutzzonen aufgegeben. Teilweise dienen die Brunnen noch der Notversorgung (Mittelhausen) oder werden von landwirtschaftlichen Unternehmen (so in Einzingen) genutzt. In Winkel wurden drei Brunnen still gelegt.

Aktuell gibt es folgende Brunnen im Gemeindegebiet:

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- Nienstedt mit Trinkwasserschutzzone - Wolferstedt mit Trinkwasserschutzzone - Nordöstlich von Emseloh - 4 Brunnen im Rohnetal mit Trinkwasserschutzzone

Vorbelastung Vorbelastungen sind in den vorhandenen Gewässern allgemein durch Nährstoffeinträge unterschiedlichsten Ursprungs (Haushalt, Niederschläge, Landwirtschaft) vorhanden. Ein weiterer Konflikt ergibt sich bei unterschiedlichen Nutzungsansprüchen, z.B. BauGB zwischen Naturschutz und Erholung (Baden, Wassersport, Angeln). 1

Auch Altlasten stellen Vorbelastungen für das Grundwasser dar. Hier wurde in den vergangenen 20 Jahren viel abgedeckt bzw. beräumt und entsorgt. Abs. Noch in Beobachtung sind die ehemaligen Kupferschieferhalden.4 Sie stehen unter der Obhut und Kontrolle des Landkreises. Über Festlegungen ist der§ Gemeinde nichts bekannt. und 1 Es gibt nach gegenwärtigem Kenntnisstand keine Altlastflächen oder Verdachtsflächen von denen eine Gefährdung für das Grundwasser ausgeht. Abs. Schutz und Maßnahmen 3 § - Ausweisung von extensiven Nutzungen bzw. Nutzungen ohne Düngung im Überschwemmungsbereich der Gewässernach - Verminderung des Düngemitteleinsatzes im Nahbereich von Fließ- und Stillgewässern - Verbesserung der Abwasserentsorgung durch Einbindung der Ortsteile in die Kläranlagen Allstedt und Osterhausen

Beteiligung 22.5.1.5 Schutzgut Klima / Luft

Großräumig ist die Gemarkung Allstedt dem Übergangsklima zwischen dem maritimen west-europäischen und dem subkontinentalen osteuropäischen Tiefland zuzuordnen. (Quellefrühzeitige Schmidt & Boer 1967, im Atlas der DDR)

In der Studie zum Landschaftsrahmenplan Sangerhausen wird eine weitere klimatische Unterscheidung vorgenommen. Demzufolge sind in der Allstedter Gemarkung vier zu differenzierende Bereiche zu unterscheiden. Diese sind: StaubereichExemplar des Ziegelrodaer Plateaus, Binnenbecken, Ackerflächen nördlich von Allstedt und schließlich das Binnenhügelland. (Studie zum Landschaftsrahmenplan Sangerhausen 1993)

Das lokale Klima wird durch das Relief, das Verhältnis bebauter zu unbebauter Fläche und durch den Bewuchs bestimmt.

Niederschlag

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Aufgrund der Lage im Lee des Harzes und der vorherrschenden Hauptwindrichtungen begründen sich die sehr niedrigen Niederschlagsmengen so um die 520 mm jährlich. Der regenreichste Monat ist der Juli der ärmste der Februar.

Temperatur Die Jahresmitteltemperatur liegt bei ca. 8,4 °C. (Quelle: Mittelwerte 1951 - 80, Wetteramt Potsdam 1987 aus Landschaftsplan der Stadt Allstedt) Durch den Einfluss der Helmeniederung treten im Raum Allstedt vielfach Nebel auf. Gleiches gilt für die Rohneniederung. Auch hier treten oft Bodennebel auf.

BauGB Klimatisch begünstigte Bereiche 1 Sonnenexponierte Hanglagen weisen durch ihre Klimagunst gute Voraussetzungen für den Anbau von Sonderkulturen und für die Erholung auf. Abs. Kaltluftentstehungsgebiete 4 Offenen Grünland, Wiesen, Brachland, Gartenland und Ackerflächen§ produzieren aufgrund ihrer nächtlichen Abkühlung Kaltluft. und Wiesen kühlen besonders gut aus in den Nachstunden und1 so kann man in den frühen Morgenstunden hier oft Nebelschwaden erkennen. Ebenfalls nächtliche Kaltluftproduzenten sind Waldflächen. Hier kühlt sich ein großes Luftvolumen ab, erreicht jedoch nicht die tiefen TemperaturenAbs. wie sie im Offenland erreicht werden. Wälder besitzen insgesamt einen3 ausgeglicheneren Wärmehaushalt und können so auch tagsüber Kaltluft abgeben.§ Ein weiterer Unterschied gegenüber dem Freiland sind die stark reduzierten Windgeschwindigkeiten, die höhere relative Luftfeuchte und die höhere Verdunstungsrate.nach

Im Gegensatz dazu wärmen sich versiegelte und bebaute Flächen vor allem am Tag stakt auf und geben diese Wärme nachts nur langsam ab. Somit sind Freiflächen immer kühler und in den Ortslagen ist es immer wärmer. Ähnlich verhält es sich mit Verkehrstrassen. Beteiligung Kaltluftentstehungsgebiete sind gemäß Landschaftsplan der Verwaltungsgemeinschaft Kaltenborn im Bereich der Waldflächen beginnend südöstlich von Othal weiter nördlich vorbei an Beyernaumburg und südlich von Emseloh in Richtung Blankenheim. Weitere Kaltluft-frühzeitige und Frischluftentstehungsg ebiete befinden sich nordöstlich bis nordwestlich von Holdenstedt, nördlich von Othal und nordwestlich von Beyernaumburg sowie zw. Beyernaumburg und Liederstdorf.

Der Talraum des Einzinger Baches ist eine Kaltluftbahn mit hoher Bedeutung, die weiträumigExemplar offen zu halten ist.

Ein weiteres Kaltluftentstehungsgebiet befindet sich am östlichen Ortsrand von Pölsfeld. Es wird hervorgerufen durch die Talmulde. Eine Ortsrandbebauung in diesem Gebiet wurde bisher aus gutem Grund unterlassen. Im Gebiet der Gemeinde Pölsfeld dominieren auf der Grundlage der Vegetationsbestände Frischluftentstehungsgebiete (Waldgebiete um Knochenberg, Kohlenstraße, Kupferberg und Steier) deren Abflussrichtung sowohl nach Nordosten

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 235 als auch in das südwestlich verlaufende Gonnatal hinein orientiert ist. Die Ortslage wird in ihrer gesamten Längsausdehnung von einem gesammelten, regional bedeutsamen Frischluftabfluss durchströmt, was in etwa dem Verlauf des Pölsfelder Baches entspricht.

Südlich und nördlich des Rohnetals reihen sich auf den landwirtschaftlichen genutzten, vegetationsarmen Standorten Kaltluftentstehungsgebiete aneinander. Der Abfluss erfolgt entlang der Rohne Richtung Helme. Auch in der Helmeniederung liegen Kaltluftentstehungsgebiete.

BauGB Wind 1 Als Hauptwindrichtungen herrschen Winde aus Südwest, West und Nordwest vor.

Vorbelastungen Abs. Vorbelastungen hinsichtlich des Klimas sind dahingehend zu nennen,4 dass die globale Erderwärmung überall vorhanden ist. § Belastungen der Luft sind vielfältig und werden durch Industrie mit ihrem und Schadstoffausstoß, durch die Landwirtschaft mit konzentrierter1 Tierproduktion, den Kfz-Verkehr und durch private Emissionen hervorgebracht. Bezüglich der Industrie ist diese im Gemeindegebiet nicht wirklich zu benennen, da es nur wenig Gewerbe gibt. Die einstigen AnlagenAbs. des Kupferbergbau und der Verhüttung sind geschlossen. 3 Die das Gemeindegebiet durchquerende Autobahn§ und in einem gewissen Maße auch die Bundes- und Landesstraßen stellen Emissionsquellen dar. Trotz immer besserer Technik werden Schadstoffe annach die Umwelt- und in die Luft abgegeben.

Luftverunreinigungen durch Geruch sind vor allem in den Ortslagen mit Massentierhaltung abhängig von der Witterung und der Windrichtung vorhanden. Insbesondere ist hier der Ortsteil Einzingen zu nennen. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Luftverunreinigung durch Schadstoffe aus Festbrennstoffheizungen starkBeteiligung verringert, da hierauf moderne Anlagen umgestellt wurden.

22.5.1.6 Schutzgut Landschaft

Das Landschaftsprogrammfrühzeitige Sachsen-Anhalt zeichnet für die naturräumliche Einheit des Helme-Unstrut-Schichtstufenlandes folgendes Leitbild: … eine mehr als 1000 Jahre alte Kulturlandschaft ist zu bewahren … Die Böden sollen durch ein Flurgehölznetz gegen Erosion geschützt sein.

CharakteristischExemplar und überwiegend verbreitet ist im Raum Allstedt die weiträumige Ackerlandschaft. Sie wird geprägt durch überwiegend sehr große Ackerschläge. Gliedernde Elemente, wie z.B. Feldgehölze, Hecken, Ackerraine, fehlen fast vollständig. Bezüglich dieser Tatsache wird das Landschaftsbild aufgrund der geringen Vielfalt und Eigenart mit einem niedrigen Wert eingeschätzt. Hinzu kommt, dass die wenigen strukturreichen Bereiche auch nicht frei von Störfaktoren sind.

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Das Landschaftsbild wird durch Naturnähe, Vielfalt und Eigenart des Landschaftsraumes bestimmt. Das Landschaftsbild steht weiter in engem Zusammenhang mit der Erholungseignung.

Naturnähe/ Vielfalt/ Eigenart

Allstedt Allstedt ist durch die Silhouette der Burg – und Schlossanlage am östlichen Ortsrand gekennzeichnet. Während im Ortskern eine dichte zwei – dreigeschossige Bebauung BauGB dominiert, flacht diese zu den Ortsrändern hin ab. Die Rohne durchquert 1von Nord nach Süd die Stadt. Im Umfeld der Stadt dominiert die landwirtschaftliche Nutzung und prägt das Landschaftsbild. Abs. Die Ortslage Allstedt als Siedlung ist differenziert zu bewerten. Der4 südliche Ortsrand (zur Helme) wird durch Kleingärten und Streuobstwiesen abgegrenzt§ und fügt sich somit harmonisch in das Landschaftsbild ein. Der nördliche Ortsrand hingegen mit und seinen Industrieanlagen stellt einen unharmonischen Übergang1 dar. Hier fehlen jegliche Gehölze, welche eine überleitende Funktion übernehmen könnten.

Als das Landschaftsbild prägendes, wertvolles und Abs.sichtbar herausragendes Element, welches aus allen Richtungen zu sehen ist, stellt sich3 das Schloss Allstedt dar. Die Lage an der oberen Hangkante des Rohnetals verstärkt§ diese Wirkung. Als störende Elemente wurden im Landschaftsplan die Hochspannungsleitungen (im Norden und Nordwesten der Gemarkung)nach genannt. Weiterhin fehlt dem Mallerbachhof eine Einbindung in die Landschaft. Insgesamt konnte eingeschätzt werden, dass das Schutzgut Landschaftsbild alle Wertigkeiten von sehr gering (Ackerflächen) bis sehr hoch (Schloss Allstedt, Wald) aufweist.

Beyernaumburg Beteiligung Beyernaumburg liegt in einer abwechslungsreichen Landschaft, welche geprägt wird durch großflächige Obstplantagen und Streuobstwiesen. Nördlich und westlich befinden sich große zusammenhängende Waldflächen (der Hagen und Othaler Wald), die sich gut zur Erholung eignen, und die durch Wanderwege mit der umgebendenfrühzeitige Landschaft verbunden sind. Die unter Naturschutz stehenden Waldflächen zeichnen sich durch einen hohen Anteil an Alt- und Totholz aus. Im Süden schließen sich wie in den Nachbargemarkungen großflächige Ackerschläge die wenig gegliedert und strukturiert sind, an.

EinzingenExemplar Die Ortslage Einzingen liegt in einer Bundtsandsteinmulde und fügt sich gut in die Landschaft ein. Die Ortsränder sind von Gärten und Grünflächen geprägt. Lediglich die Stallanlagen im Norden stellen hier einen Störfaktor dar. Die Gemarkung ist stark landwirtschaftlich durch intensiv genutzte Ackerflächen ohne Strukturelemente geprägt.

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Nordwestlich von Einzingen verläuft der Einzinger Bach. Dieses Bachtal verfügt über eine wertvolle Biotopausstattung und ist durch die bewegte Geländemorphologie reizvoll und vielfältig.

Emseloh Die Gemarkung Emseloh ist im Norden und Süden durch zusammenhängende Waldflächen geprägt. Es gibt in der Nähe der Ortslage nur wenige Ackerflächen. Die Offenlandbereiche sind gut strukturiert und es wechseln sind unterschiedliche Gehölzstrukturen in der Landschaft ab. Die Ortsrandlage geht durch Gartennutzungen gut zur freien Landschaft über. Südlich der Landesstraße befindet BauGB sich eine Parkanlage mit altem Baumbestand von 120 – 250 Jahren. 1

Holdenstedt Hochwertige Biotope wie Streuobstwiesen und Trockenhänge mit hoherAbs. biotischer Ausstattung findet man nördlich von Holdenstedt. Im Süden sind 4eher großräumige landwirtschaftliche Nutzflächen mit nur wenigen gliedernden§ Elementen wie Gräben und Gehölzen vorhanden. und 1 Liedersdorf Das Plateau um Liedersdorf ist von einer strukturarmen Landschaft mit großflächigen landwirtschaftlichen Nutzflächen geprägt. Die WeiträumigkeitAbs. ohne gliedernde Strukturelemente oder wechselnde Nutzungen3 sind das Ergebnis der landwirtschaftlichen Großraumbewirtschaftung§ der letzten 5- 6 Jahrzehnte.

nach Katharinenrieth Die Gemarkung ist geprägt durch die Helme und alte Gehölze sowie Streuobstbestände entlang der Helme. Ansonsten ist das Gebiet sehr dünn mit Gehölzen bestanden und wenig gegliedert. Die älteren Flächen des Kiesabbaues entwickeln sich zu wertvollen Biotopen. Die entstandenen Gewässer bieten ein reichhaltiges EntwicklungspotentialBeteiligung sowohl für eine naturnahe Entwicklung als auch für eine Erholungsnutzung. Diese sollte jedoch nur dezent für die heimische Bevölkerung betrieben werden. Das Ortsbild hat im Wesentlichen seinen historischen Charakter bewahrt und fügt sich gut in die Landschaft ein.

Niederröblingenfrühzeitige Der südliche Teil, hierzu gehört auch die Ortslage ist ebenfalls von der Helme, den Gräben und den Begleitgehölzen geprägt. Die verbleibende Gemarkung ist ausgeräumt, strukturlos und wird durch die L 219 (Verbindung Allstedt – Oberröblingen) und die Bundesautobahnen A 38 sowie die A 71 geprägt. Hinzu kommenExemplar Hochspannungsleitungen und die Kupferschieferhalde mit den Gebäuden, die ebenfalls eine störende Wirkung haben.

Nienstedt Die Lage und Gestaltung des Ortes ist durch den Westerbach geprägt und passt sich diesem an. Nördlich der Ortslage sind flussbegleitende Strukturelemete vorhanden. Die Eigenheimbauten und die Gebäude der ehemaligen LPG, die sich im Süden des Ortes bzw. westlich der Landstraße erstrecken, fügen sich nicht so wirklich in die

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Landschaft und Topographie ein. Hinzu kommen die Kupferschieferhalde und das Gewerbegebiet südlich von Nienstedt. Hier fehlt die Einbindung durch eine entsprechende Randbegrünung. Sonst ist der Ortsrand überwiegend grün und wird gärtnerisch genutzt. Rund um Nienstedt dominieren ebenfalls große landwirtschaftliche Ackerschläge ohne gliedernde Elemente. Weit sichtbar ist der im Süden liegende Galgenberg, aber auch die davor verlaufende Trasse der Autobahn A 38. Letzte ist frei sichtbar und nicht in die Landschaft eingebunden. Im Bereich des Galgenberges stehen weit sichtbar in der Landschaft Windenergieanlagen. BauGB 1 Mittelhausen/ Einsdorf Mittelhausen und Einsdorf grenzen im Osten an die Gemarkung Wolferstedt an. Auch hier sind die Bundesautobahn A 38 und die HochspannungsleitungenAbs. Störfaktoren im Landschafsbild. Hinzu kommen noch an der nördlichen Gemarkungsgrenze4 die Windenergieanlagen. § Wie bei den meisten Gemarkungen in der Einheitsgemeinde Allstedt ist auch hier die und intensive landwirtschaftliche Nutzung prägend. Die 1Ackerflächen werden nur vereinzelt gegliedert und es sind große Ackerschläge vorhanden. Im Osten von Mittelhausen befindet sich ein paar Meter abseits von der Ortslage eine Stallanlage, die nicht in das Landschaftsbild eingebunden ist. Abs. Im Bereich der Rohneniederung und der Gräben sind teilweise strukturierende Gehölze3 und Baumreihen vorhanden. Teilweise schließen hier auch Grünlandflächen§ an, die für eine Auflockerung des Landschaftsbildes sorgen und somit für mehr Vielfalt sorgen. Südlich von Einsdorf verläuft ein bewegtesnach Hangrelief, welches sich durch verschiedene Gehölze und Streuobstwiesen auszeichnet. Im Süden des Gemeindegebietes beginnen die Waldflächen, die zum Ziegelrodaer Forst gehören.

Pölsfeld Die Eigenart der LandschaftBeteiligung wird betont durch den Karstwanderweg mit typischen Karsterscheinungen, Bachschwingen um Pölsfeld, die alten Halden und Bingen, Windmühle. Der Norden der Gemarkung ist durch zusammenhängende große Waldflächen geprägt. Das Geländeprofil ist bewegt und es wechseln sich Gehölzstrukturen und Grünlandflächen aber auch Ackerflächen mittlerer Größe ab. Die offene Landschaftfrühzeitige ist reich strukturiert durch Kleinhalden mit Bewuchs, Hecken, Feldgehölze und wegbegleitenden Baumbestand. Hier findet man Ruhe und Erholung.

Der Bergbau und die damit verbundene Weiterverarbeitung des gewonnenen KupferschiefersExemplar bzw. der Eisen- und Silbererze besaßen über einen sehr langen Zeitraum eine überragende Bedeutung und hatten erheblichen Einfluss auf die Gestaltung der Kulturlandschaft. Alte Schächte und Stollen, Schlacken- und Schachthalden sind Zeugen dieses traditionsreichen Gewerbes. Insbesondere im Gebiet zwischen Hainrode und Pölsfeld künden zahlreiche kleine „Familienhalden“ – heute zumeist mit Bäumen bestanden – vom ehemals bedeutsamen Bergbau. Im 18. Jahrhundert erreichte der Bergbau einen Höhepunkt und brachte der Region einen

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 239 gewissen Wohlstand, erkennbar noch heute an den meisten Dorfkirchen, die vielfach ganz nach dem damaligen barocken Zeitgeschmack um- und ausgebaut wurden.

Sotterhausen Auch Sotterhausen ist wie die Mehrzahl der Gemarkungen in der Einheitsgemeinde Allstedt stark durch die Landwirtschaft geprägt. Große Ackerflächen ohne Gehölzstrukturen bestimmen das Landschaftsbild. Hinzu kommen die im Western der Gemarkung vorhandenen Windenergieanlagen, die das Landschaftsbild beeinträchtigen. Wenige Grünzüge sind westlich der Ortslage und am Westerbach vorhanden. Die Stallanlagen ebenfalls westlich der Ortslage vertragen ebenfalls vor BauGB allem nach Westen und Norden eine Abgrenzung zur freien Landschaft. 1

Winkel Die Gemarkung Winkel ist vor allem im Nordwesten stark landwirtschaftlichAbs. geprägt. Die Ackerschläge sind groß und strukturarm. Im Osten und Süden befinden4 sich große zusammenhängende Waldflächen die bis in die Nachbargemarkungen§ reichen. Bis zur Wende wurden dies meist militärisch genutzt, sodass hier auch hohes und ökologisches Potential vorliegt. 1

Wolferstedt Auch die Gemarkung Wolferstedt ist stark durchAbs. die Landwirtschaft und die ackerbauliche Nutzung geprägt. Lediglich3 die Rohne mit zahlreichen Gehölzstrukturen und Grünlandbereichen unterbricht§ die Ackerlandschaft. Die Rohne hat im Westen für bewegtes Oberflächenrelief mit steilen Hanglagen ausgebildet und belebt damit das Landschaftsbild.nach Die Ortslage, die im Süden an die Rohneniederung grenzt, fügt sich gut in das Geländeprofil ein. Störend im Ortsbild wirken die nördlich der Ortslage gelegenen Stallflächen, die weit in der Landschaft sichtbar sind. Auch die Gemarkung Wolferstedt wird nördlich der Ortslage von der Autobahn A 38 und Hochspannungsleitungen durchquert, die das Landschaftsbild wesentlich bestimmen. Beteiligung Landschaftsbildprägende Elemente Eine zusammenhängende, struktur- und gehölzreiche Fläche stellt die Helmeniederung dar. Diese wird als harmonische Einheit wahrgenommen, die zur Gliederung der sonst „langweiligen“ Landschaft dient. Auch die Rohne mit dem Rohnetal übernimmtfrühzeitige eine gliedernde Funktion und prägt das Landschaftsbild. Aufgrund der hier herrschenden Vielfalt - Wechsel von Streuobstwiesen, bewaldeten Hängen, Gehölzstreifen u.a. - wird der Wert des Landschaftsbildes entsprechend hoch eingestuft.

DasExemplar zusammenhängende Waldgebiet, welches zum Ziegelrodaer Forst gehört, belebt als große Einheit das Landschaftsbild. Besonders hervorzuheben ist der fließende Übergang vom Wald in die offene Flur. Innerhalb des Waldes wird die Strukturvielfalt von Eichenmisch- und Buchenwäldern geprägt.

Aufgrund der Hanglage gut sichtbar ist das Gebiet des Mallerbacher Feldes. Dem westlich Mallerbachs liegenden, ackerbaulich genutzten Bereich wird nur ein sehr geringer Landschaftsbildwert zugeordnet. Das Gelände östlich des Mallerbacher

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Feldes wird mit einem mittleren bis hohen Bildwert eingestuft, da hier ein hoher Ausstattungsgrad an Strukturelementen, wie Streuobstwiesen, Gebüsche, Säume und Raine, vorhanden ist. Hinzu kommen eine bewegte Geländestruktur und die das Landschaftsbild aufwertenden, mehrschichtig aufgebauten Waldsäume.

Der kleine Ortsteil Emseloh ist ein für viele unbekanntes Kleinod. Sowohl der Friedhof als auch der Park haben einen 120 – 250 Jahre alten Baumbestand der sich sehen lassen kann. Hinzu kommen abwechslungsreiche Wald- und Wiesengebiete rings um Emseloh, die gute Erholungsmöglichkeiten bieten. Entlang der B80 von Emseloh nach Blankenheim verläuft ein reizvoller Wiesengrund. Der Wald im nördlichen BauGBTeil der Gemarkung birgt ein artenreiches Tal mit seltenen Tier- und Pflanzenarten.1 Südwestlich von Emseloh beginnt das Gebiet des ehemaligen Braunkohlebergbaus. Hier sind bewachsenen Halden und die sogenannte "Pferdebahn" Zeugnisse der Vergangenheit und bieten heute Lebensraum für viele heimische Tierarten.Abs. 4 § Erholungseignung Hier ist die Eignung zum Wandern, Spazieren, Baden,und Radfahren sowie die dazugehörige Infrastruktur wie Parkmöglichkeiten, Parkanlagen,1 Ausbau des Rad- und Wanderwegenetzes und deren Erreichbarkeit zu beurteilen.

Das Gemeindegebiet wird vorwiegend zur KurzzeitAbs. und Wochenenderholung genutzt. Wobei hier auch deutlich geeignete 3und weniger geeignete Bereiche vorhanden sind. § Möglichkeiten für einen längerfristigen Aufenthalt bietet die Region kaum. In Richtung Sangerhausen und Eisleben lässtnach sich das Potential sicher auch ausbauen.

Eine hohe Eignung haben die Gemarkungen Pölsfeld, Emseloh mit den Waldflächen und der Gipskarstlandschaft. Um Beyernaumburg, Liedersdorf und Holdenstedt dominieren Streuobstwiesen und Kulturobstanbau aber auch abwechslungsreiche Grünflächen. Aber auch die WaldflächenBeteiligung südlich von Allstedt sowie die Helmeniederung und das Rohnetal bieten gute Voraussetzungen für eine naturnahe Erholung.

Es gibt unterschiedlich gut ausgebaute Rad- und Wanderwege sowie Ortsverbindungswege, die zu einer aktiven naturnahen Erholung einladen. frühzeitige Weniger geeignet sind Bereiche parallel zu den Autobahnen, Bundesstraßen und Landesstraßen. Hier ist allein der Lärmfaktor Störquelle genug.

ZusammenfassendExemplar wird eingeschätzt, dass es im Gemeindegebiet landschaftlich hochwertige Flächen gibt, die teilweise jedoch nur mäßig erschossen sind. Im Gegensatz dazu gibt es aber auch Flächen, die strukturarm bzw. durch Lärm oder Geruch beeinträchtigt sind. Die Eignung zur Kurzzeit- und Wochenenderholung ist gegeben, für längere Aufenthalte fehlen Möglichkeiten

Vorbelastungen

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Das Landschaftsbild ist sichtbar durch den Menschen geprägt. Als störende, jedoch nicht vermeidbare Elemente sind hier Hochspannungsleitungen, Bundesautobahnen und Bundesstraßen sowie Windkraftanlagen zu nennen. Neu hinzukommen auch Flächen für Photovoltaikanlagen. Da diese großflächig angelegt werden sind sie auch mit ihren Spiegelungen weit zu sehen. Aber auch der Abbau von Bodenschätzen hinterlässt in der Landschaft negative Spuren, zumindest solange der Abbau erfolgt. Bezüglich der Abraumhalden aus dem Kupferschieferabbau teilt sich die Meinung inzwischen. Hier wird inzwischen davon ausgegangen, dass diese Zeugnisse der menschlichen Entwicklung sind.

BauGB Maßnahmen 1  Anpflanzungen entlang von Autobahn und Straßen tragen als Sichtschutzpflanzung zur Aufwertung des Landschaftsbildes bei.  Erhaltung alter Strukturelemente der historischen KulturlandschaftAbs.  Entwicklung vorhandener Potentiale (Bereich Kiesabbau Katharinenrieth)4  Erhaltung und Schaffung von Strukturelementen in der Ackerlandschaft§  Landschaftliche Einbindung der Autobahntrassen in die Landschaft auch im und Sinne des Immissionsschutzes 1  Rekultivierung von Altlast und Abbauflächen von Bodenschätzen  Ausbau des Rad- und Wanderwegenetzes Abs. 3 22.5.1.7 Schutzgut Kultur- und Sachgüter§

Innerhalb der Einheitsgemeinde befinden sich zahlreiche archäologische Kulturdenkmale. Diese sowie dienach Einzeldenkmale, Denkmalbereiche, Flächennaturdenkmale sind im Anhang zum FNP dargestellt und beschrieben. Für diese gelten die Bestimmungen des Denkmalschutzgesetzes des Landes Sachsen- Anhalt. Zu den archäologischen Kulturdenkmalen sei an dieser Stelle noch der Hinweis erlaubt, dass der tatsächlicheBeteiligung Bestand jedoch weitaus größer sein kann. Es gilt grundsätzlich eine Erhaltungs- und Meldepflicht. Für Erdarbeiten und sonstige Veränderung bedarf es einer Genehmigung.

22.5.2 Schutzgebietefrühzeitige

Im Gemeindegebiet sind zahlreiche Schutzgebiete nach Naturschutz- und Wasserrecht vorhanden. Unter Punkt 15 und Punkt 16 der Begründung werden dazu umfangreiche Aussagen getroffen. Exemplar

22.5.3 Ermittlung und Beschreibung der Umweltauswirkungen

Im Rahmen der Aufstellung des Flächennutzungsplanes verfolgt die Einheitsgemeinde bestimmt Planungsziele. So sind von Wohn- und Mischbauflächen (vorwiegend im ländlichen Bereich), Gewerbliche Bauflächen, Flächen für die

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Landwirtschaft und den Naturschutz, aber auch für erneuerbare Energien zu berücksichtigen. Bei Flächen, die in bisher rechtskräftigen Teilflächennutzungsplänen als geplante Bauflächen dargestellt waren und die jetzt wieder in ihre ursprüngliche = derzeitige Nutzung zurückgeführt werden, wird der Umweltzustand planungsrechtlich aufgewertet.

Flächenrückführungen sind für folgende Flächen vorgesehen: Wohnbauflächen - Holdenstedt 2,5 ha BauGB - Mittelhausen 0,2 ha 1 - Wolferstedt 3,07 ha Gesamt 5,77 ha Abs. 4 Gewerbliche Bauflächen § - Holdenstedt 10,26 ha und 1 Sonderbaufläche - Holdenstedt 5 ha Abs. 3 Flächenneuausweisungen sind für folgende Flächen§ geplant: Wohnbauflächen nach - Allstedt - Karlstraß 0,4 ha - Beyernaumburg Straße nach Othal 0,6 ha - Niederröblingen Am Bahnhof 0,63 ha Gesamt 1,63 ha Beteiligung Gewerbliche Bauflächen - Allstedt – Am großen Gehren 1,0 ha

Sonderbaufläche - Katharinenriethfrühzeitige 86 ha - Wind - Nienstedt 35,6 ha – Wind - Sonderbaufläche 1,0 ha – Camping - Sonderbaufläche 2,9 ha - gesundh. Zwecke am Birkenhof Gesamt 126,5 ha Exemplar Es ist zu beachten, dass der Flächennutzungsplan kein verbindliches Baurecht begründet. Umweltauswirkungen durch den Flächennutzungsplan können nur in Bezug auf den Kenntnisstand der Flächennutzungsplanung ermittelt werden.

Bei allen Baugebietsneuausweisungen ist potentiell von Flächenversieglungen in unterschiedlichem Grad auszugehen. Dies ist die wesentliche aktuell zu ermittelnde Umweltauswirkung im Rahmen der Flächennutzungsplanung.

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Mit weiteren Umweltauswirkungen ist bei der Ausweisung von Flächen für erneuerbare Energien zu rechnen. Bei allen künftigen Bebauungsplanverfahren zur Schaffung von Baurecht für die im Flächennutzungsplan ausgewiesenen geplanten Bauflächen sind diese Flächen im Umweltbericht des jeweiligen Bauleitplanes detaillierter zu ermitteln.

Positive Auswirkungen sind durch Maßnahmen zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft zu erwarten. Vor allem in der ausgeräumten und strukturarmen Ackerlandschaft nehmen diese einen wichtigen Stellenwert ein. Durch die Umsetzung zahlreicher Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zum Bau der A BauGB 38 erfolgte eine Gliederung und Strukturierung der Landschaft. 1

Weiterhin positiv für die Umwelt ist die weitere Sanierung von Altlasten und Altlastverdachtsflächen wie sie bereits in den letzten Jahren (z.B. Abs.im Bereich des ehemaligen Militärflugplatzes Allstedt) erfolgt ist. 4 § Ansonsten wird auf die Regelung des § 2 Abs. (4) Satz 5 BauGB, welcher folgende und Regelung beinhaltet, hingewiesen: 1 Wird eine Umweltprüfung für das Plangebiet oder Teile davon in einem Raumordnungs-; Flächennutzungs- oder Bebauungsplanverfahren durchgeführt, soll die Umweltprüfung in einem zeitlich nachfolgend Abs.oder gleichzeitig durchgeführten Bauleitplanverfahren aus zusätzliche oder andere3 erhebliche Umweltauswirkungen beschränkt werden. § Die Regelung hat zur Folge, dass Umweltauswirkungen, die in einem zeitlich vorausgegangenen Flächennutzungsplan-nach oder Bebauungsplanverfahren geprüft wurden, bei der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes der Einheitsgemeinde Allstedt nicht erneut geprüft werden müssen. Dies betrifft insbesondere die Geltungsbereiche der vorangegangenen Änderungsverfahren zum Flächennutzungsplan der Stadt Allstedt. Mit den Darstellungen zu den Gewerbe- und Sonderbauflächen sowie dem Sonderlandeplatz im BereichBeteiligung des ehemaligen Militärflughafen Allstedt. Ebenso betrifft es nicht die bestehenden Windkraftgebiete und die vorhandenen Tierzuchtanlagen mit Sondergebietscharakter.

22.5.3.1 frühzeitigeMaßnahmen zur Vermeidung und Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Auswirkungen

Im Rahmen des Aufstellungsverfahrens des Flächennutzungsplanes wurden folgende planungsrechtlicheExemplar Minderungsmaßnahmen bzw. Vermeidungsmaßnahmen berücksichtigt:

- Vorhandene und geplante Schutzgebiete werden nachrichtlich in den Flächennutzungsplan übernommen und es erfolgen keine Flächenneuausweisungen, die dem Schutzzweck entgegenstehen. - die Ausweisung von Siedlungsentwicklungsflächen erfolgt nur in Form einer Konzentration in Siedlungskernen. Außenbereichsnutzungen sind

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planungsrechtlich unzulässig und werden nicht als Bauflächen dargestellt. Gebäude/ Gebäudegruppen, die nicht das Kriterium eines Baugebietes erfüllen, werden im Flächennutzungsplan als Splittersiedlung eingestuft und als Außenbereich dargestellt. - Mit der Darstellung von Maßnahmeflächen zum Schutz zur Pflege und Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft werden neue Lebensräume geschaffen, ggf. dienen die Maßnahmen dem Biotopverbund und es erfolgt eine Aufwertung des Landschaftsbildes - Die Überschwemmungsflächen werden dargestellt und von Bebauung frei gehalten. Damit wird auch den Belangen des Hochwasserschutzes und des BauGB Hochwasserabfluss Rechnung getragen. 1 - Gewerbliche Bauflächen in der Nachbarschaft zu Wohngebieten, die potentielle Auswirkungen auf die Wohnnutzungen haben, werden im FNP als Flächen mit Nutzungsbeschränkungen oder Vorkehrungen zumAbs. Schutz gegen schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundesimmissionsschutzgesetzes4 gekennzeichnet. Damit sind hier nur begrenzte Emissionen§ für das Gewerbe möglich. und - auch Flächen auf denen aktive bauliche Maßnahmen1 zur Verminderung von Schallemissionen (Lärmschutz) angestrebt werden, erhalten die Signatur gemäß vorangestelltem Anstrich, z.B. Allstedt Schrottplatz und A 38 Abs. 3 § 22.5.3.2 Umweltauswirkungen der Planung auf die Schutzgüter

nach Mensch Die Umweltprüfung betrachtet hier den Mensch als Bestandteil der Umwelt. Der Mensch hält sich dauerhaft da auf, wo er auch lebt bzw. wohnt, also Flächen, die dem dauerhaften Aufenthalt dienen und somit Schutzansprüche hinsichtlich der Umweltbedingungen entwickeln.Beteiligung Somit wird die Prüfung auf Wohn- und Mischbauflächen eingegrenzt.

Unter Punkt … sind die Konflikte die es im Gemeindegebiet gibt benannt. Darunter sind auch Bestandsanlagen. Die Einheitsgemeinde ist an Verbesserungen der derzeitigenfrühzeitige Situation stark interessiert. Vor allem mit dem Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung und der Attraktivität der Ortsteile und der Gewährleistung gesunder Wohn- Arbeits- und Lebensbedingungen.

Mit Hinblick auf die prognostizierte Einwohnerentwicklung der nächsten 10 – 20 Jahre istExemplar es absehbar, dass unattraktive Wohnbereiche nicht wieder neu bezogen und leer stehen werden.

Eine Beachtung der Belange bei der Flächenneuausweisung erfolgt durch ausreichende Abstände bei der Ausweisung von neuen Bauflächen (z.B. Gewerbe oder Sonderbauflächen für Tierhaltung…) zu Wohn- und Mischbauflächen. Sofern notwendig werden die gewerblichen Bauflächen mit Flächen für Nutzungsbeschränkungen überlagert. Damit erfolgt eine städtebauliche Einordnung.

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Tiere Der Flächennutzungsplanentwurf beeinträchtigt das Schutzgut Tiere in den meisten Fällen nicht nachhaltig. Die unbebauten potentiellen Lebensräume der diversen Tierarten werden durch die wenigen planungsrechtlichen Veränderungen in ihrem Bestand weitestgehend geschützt. Waldflächen und die wenigen höherwertigen Flächen, aber auch Baumgruppen, -reihen und Hecken bleiben erhalten und somit auch die dort vorhandenen Leben- und Nahrungshabitate der einzelnen Tierarten. Kritisch zu nennen und im Weiteren zu untersuchen ist die Ausweisung der BauGB Sonderbaufläche Wind in der Gemarkung Katharienenrieth und die geplanten1 Maßnahmen zum Repowering im Gebiet der Einheitsgemeinde.

Im Flächennutzungsplan werden über die Bestandsflächen hinaus auchAbs. Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Boden,4 Natur und Landschaft dargestellt. Diese Flächen dienen teilweise der Erhaltung§ und Entwicklung vorhandener Biotope, aber auch der kompletten Neuanlage von Biotopen. Es und wurden auch in den letzten Jahrzehnten im Rahmen 1von Flurneuordnungs- und Bodenordnungsverfahren neue Biotopstrukturen (u.a. für den Neubau der A 38) geschaffen. Diese wurden ebenfalls nachrichtlich im Flächennutzungsplan dargestellt. Abs. 3 §

Pflanzen nach Ebenso wie beim Schutzgut Tiere werden hochwertige Flächen und Strukturen geschützt und Flächen für die Neuanlage ausgewiesen. Das Schutzgut Pflanzen ist im Gebiet der Einheitsgemeinde auch durch die Baumschutzsatzung der Einheitsgemeinde Allstedt geschützt.

Boden Beteiligung Im Bereich der Gemarkung Katharinenrieth wird auf einer Teilfläche auf weiteren Kiesabbau verzichtet. Damit bleiben hier die gewachsenen Bodenstrukturen erhalten. Beeinträchtigungen des Schutzgutes Boden erfolgen prinzipiell durch Neuversieglung oder Verdichtungfrühzeitige der Versieglung.

Wasser Durch die Festlegungen im Flächennutzungsplan erfolgt keine erhebliche nachteilige Beeinträchtigung des Schutzgutes Wasser. DieExemplar gesetzlich festgesetzten Schutzgebiete (Trinkwasserschutz – und Überschwemmungsgebiete) wurden nachrichtlich dargestellt. Im Bereich der Trinkwasserschutzzonen sind keine Nutzungen geplant, die dem Schutzzweck zuwider laufen.

Klima/Luft Das Schutzgut Luft wird durch den FNP nicht nachteilig beeinflusst und er hat auch auf das überregionale Klima keine Auswirkungen.

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Die lokalen Luftströmungen und Kaltluftbahnen sind nicht betroffen. Hinsichtlich der Belastung mit Luftschadstoffen ist davon auszugehen, dass Industrie und Gewerbe und die Tierzucht ihre Anlagen entsprechend dem Stand der Technik zu errichten und zu betreiben haben.

Landschaftsbild Das Planungsziel in Bezug auf das Landschaftsbild besteht in der Erhaltung der höherwertigen vorhandenen Struktur- und Landschaftselemente und in der Aufwertung der ausgeräumten Ackerlandschaft. Gelingt die Umsetzung der Neuanlage von Strukturelementen im Bereich der landwirtschaftlich dominanten BauGB Flächen und ggf. auch noch eine Verkleinerung der Ackerschläge, dann1 würde damit auch das Landschaftsbild positiv verändert werden.

Negative Veränderungen durch großflächige PhotovoltaikanlagenAbs. und Windkraftanlagen. Je höher letztgenannte werden und der allgemeine4 Trend geht dahin, umso weiter sind diese sichtbar und beeinträchtigen das Landschaftsbild.§

und 22.5.3.3 Schutzzwecke von FFH- und Vogelschutzgebieten1

§ 1 Abs. (6) Nr. 7 b BauGB gibt den Gemeinden vor, bei der Aufstellung des Bauleitplanes die Erhaltungsziele und den SchutzzweckAbs. der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Gebiete)3 und der Europäischen Vogelschutzgebiete (VS-Gebiete) im Sinne § des Bundesnaturschutzgesetzes zu berücksichtigen. Nachfolgend werden die Rahmenbedingungen bei der Abhandlung dieser Belange aufgezeigt. nach

Die FFH- und Vogelschutzgebiete führen den Belang des speziellen Artenschutzes in die Bauleitplanung ein. Der Belang Artenschutz. Der Belang Artenschutz ist zu unterscheiden in den gebietsabhängigen und den gebietsunabhängigen Artenschutz. Die FFH- und VogelschutzgebieteBeteiligung gewährleisten den gebietsabhängigen Artenschutz. Der gebietsabhängige Artenschutz ist gemäß § 1 (6) Nr. 7b BauGB bereits auf der Flächennutzungsplanebene zu behandeln. Der gebietsunabhängige Artenschutz ist dagegen in der auf der Bebauungsplanebenefrühzeitige anzuwendenden naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zu behandeln. Der Flächennutzungsplan begründet kein unmittelbares Baurecht und damit auch keinen zulässigen naturschutzrechtlichen Eingriff. In der Umweltprüfung zum Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Allstedt werden daher keine Prüfungen derExemplar Auswirkungen auf den gebietsunabhängigen Artenschutz vorgenommen. Unabhängig davon wird auf der Flächennutzungsplanebene eine allgemeine Konfliktanalyse in Bezug auf den Belang Artenschutz vorgenommen, die auf den zum Zeitpunkt der FNP-Entwicklung vorliegenden Kenntnissen über die Artenstruktur basiert. Die Vorgabe des § 1 (6) Nr. 7 b BauGB zur Prüfung der Planungsauswirkungen auf die FFH- Vogelschutzgebiete geht zurück auf die Bestimmungen des Bundesnaturschutzgesetzes und dessen Novellierung.

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Verbotstatbestände Maßgeblich ist besonders in § 44 BNatSchG mit den Verbotstatbeständen für besonders geschützte Tier- und Pflanzenarten. So ist es verboten: 1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fragen, verletzen, töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu nehmen, zu beschädigen oder zu zerstören 2. wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- BauGB und Wanderungszeiten erheblich zu stören; eine erhebliche Störung1 liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert 3. Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere Abs.der besonders geschützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen4 oder zu zerstören § 4. wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre und Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen,1 sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören.

§ 44 BNatSchG enthält die Zugriffsverbote auf besondersAbs. streng geschützte Arten. Da neue planungsrechtliche Vorhaben besonders3 bzw. streng geschützte Arten potentiell beschädigen oder erheblich stören§ könnten, ist der Belang des Artenschutzes in der Bauleitplanung zu behandeln. nach In der Umweltprüfung für Bauleitpläne sind weiter die Auswirkungen auf die Erhaltungsziele und Schutzzwecke der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Gebiete) sowie Europäischer Vogelschutzgebiete im Sinne des BNatSchG zu prüfen. Diese Natura 2000- Gebiete sind in der Umsetzung der FFH- und Vogelschutzrichtlinie entwickelt, vom Land Sachsen-AnhaltBeteiligung gemeldet und festgesetzt worden, um einen günstigen Erhaltungszustand der streng geschützten Arten nach den Anhängen der FFH- und Vogelschutzrichtlinie nachzuweisen. Maßgeblich ist dabei der Absichtsbegriff. Absicht besteht dann, wenn dem Handelnden die schädliche Auswirkung (auf geschützte Arten)frühzeitige bekannt ist und die Handlung trotzdem vorgenommen wird. Mit dieser Bestimmung gilt ein Bauleitplan als Absicht. Dabei ist jedoch zwischen der vorbereitenden und der verbindlichen Bauleitplanstufe zu unterscheiden. Ein Flächennutzungsplan begründet kein Baurecht und kann daher auch keine erhebliche Störung von besonders geschützten Arten hervorrufen. Auf der FlächennutzungsplanebeneExemplar genügt deshalb die Prüfung der Auswirkungen auf streng geschützte Arten, für welche die FFH- und Vogelschutzgebiete ausgewiesen worden sind. Ein Bebauungsplan begründet dagegen die Zulässigkeit bestimmter Vorhaben. Es ist deshalb im Rahmen der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung auf der Bebauungsplanebene zu prüfen, ob das Vorhaben wild lebende Tiere oder streng geschützte Arten und europäische Vogelarten erheblich stören kann. Eine solche erhebliche Störung würde entstehen, wenn sich durch das Planungsvorhaben des

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Bebauungsplanes der Erhaltungszustand der lokalen Population einer streng geschützten Art verschlechtern würde. Die Belange des allgemeinen Artenschutzes unterhalb der Verbotstatbestände des § 44 BNatSchG sind durch die Anwendung der naturschutzfachlichen Eingriffsregelung gewahrt.

Von besonders geschützten Arten gemäß BNatSchG zu unterscheiden sind die in den Roten Listen aufgeführten Arten. Rote Listen sind Verzeichnisse ausgestorbener, verschollener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, Pflanzengesellschaften sowie Biotoptypen. Die Roten Listen stellen BauGB wissenschaftliche Fachgutachten dar, in denen der Gefährdungsstatus 1für einen bestimmten Bezugsraum dargestellt ist. Sie bewerten die Gefährdung anhand der Bestandsgröße und der Bestandsentwicklung. Die Listen dienen als Datenquellen für die Information der Öffentlichkeit.Abs. Sie werden von Naturschutzbehörden von Bund und Ländern herausgegeben4 und wegen der anhaltenden Gefährdung fortgeschrieben. § Die Bewertung des Gefährdungsgrades bestimmter Tier- und Pflanzenarten sowie und Biotoptypen kann in der Bauleitplanung als orientierendes1 Abwägungsmaterial herangezogen werden. Eine strikte Bindungswirkung entfalten sie nicht.

Das BNatSchG § 39 Abs. (1) enthält folgende RegelungenAbs. über den allgemeinen Artenschutz: 3 Es ist verboten, § 1. wild lebende Tiere mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zunach töten, 2. wild lebende Pflanzen ohne vernünftigen Grund von ihrem Standort zu entnehmen oder zu nutzen oder ihre Bestände niederzuschlagen oder auf sonstige Weise zu verwüsten, 3. Lebensstätten wild lebender Tiere und Pflanzen ohne vernünftigen Grund zu beeinträchtigen oder zu zerstören. Beteiligung Unterbleiben vermeidbare Eingriffe in Natur und Landschaft und werden unvermeidbare eingriffe ausgeglichen, so ist der Eingriff zulässig. In den einzelnen Bundesländern bestehen unterschiedliche Anteile und Verteilungen der Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie. Für Sachsen-Anhalt sind die maßgeblichenfrühzeitige Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie in einem Sonderheft Naturschutz in Sachsen-Anhalt 2004 des Landesamtes für Umweltschutz veröffentlicht worden.

Auffällig an den aufgeführten Vogelarten ist der fast durchgängige Bezug zu den LandesgewässernExemplar I. Ordnung. In den Auenbereichen von und Saale- Elster sind Brutpaare der Anhang I- Arten Vogelschutzrichtlinie vogelkundlich dokumentiert. Für alle Vogelarten nach Anhang I der Vogelschutzrichtlinie werden fast durchgängig dieselben Gefährdungsgründe angeführt (Sonderheft 3 Naturschutz LSA). Diese bestehen in:  Rückgang des Nahrungsangebotes in Form der Feldhamster infolge zunehmenden Chemisierung der Landwirtschaft

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 Freizeitaktivitäten an Gewässern und Wäldern und der damit verbundenen Beeinträchtigung der Brutstätten  Stromfreileitungen  Gewässereutrophierung und Rückgang an Fischbeständen  Grundwasserabsenkungen etc.

Es ist davon auszugehen, dass alle Arten und ihre jeweiligen lokalen Populationen eine bestimmte biologische Dynamik bei der Anpassung an ihre jeweiligen Lebensräume aufweisen. Damit ist ein Ausweichen auf gleichwertigen Habitaten in einem Anpassungsprozess möglich. Dieser Dachverhalt wird mit dem Instrument der BauGB vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen gefasst. 1 Eine Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der besonders geschützten Tier- und Pflanzenarten im Sinne einer erheblichen Beeinträchtigung einer lokalen Population ist in der Praxis nur auf FlächenAbs. möglich, die erstmalig durch die Bauleitplanung überplant werden. Im Innenbereich4 kann von einer Anpassung zwischen der Art der baulichen Nutzung§ und dem Erhaltungszustand potentiell auftretender Populationen streng geschützter Arten und ausgegangen werden. 1

Bestanderfassung Der notwendige Umfang und die Prüfungstiefe Abs.der Bestandserfassung für streng geschützte Arten ist 2007 durch die EU-Kommission3 präzisiert worden. Demnach soll eine funktionale Betrachtung angestellt§ werden. Vor der Novellierung war eine Störung gemäß § 42 BNatSchG bereits dann verboten, wenn lediglich einzelne Individuen zu Schaden kommennach konnten – unabhängig davon, ob die Art selber gefährdet war. Die im Wirkungsraum vorkommenden Europäischen Vogelarten und Anhang IV – Arten werden auf der Grundlage der Daten Dritter ermittelt. Das Artenschutzrecht verlangt nicht, dass im Rahmen der Sachermittlung jeder Vermutung nachgegangen wird, dass eine bestimmte Art vorkommen kann. Dies ist nur notwendig, Beteiligungwenn gesicherte Informationen über das Vorkommen vorliegen und die Angaben nicht nur die Möglichkeit eines solchen Vorkommens belegen. Es ist weiterhin zulässig, dass eine gebündelte Betrachtung für Artengruppen einer vergleichbaren Situation und Ansprüchen erfolgt. Bei streng geschützten Arten, deren Habitate durch die Planung betroffen sein könnten, genügtfrühzeitige eine Betrachtung der Indikatoren und Zeigerwerte der Habitat- Ausprägungen.

Die Bemühungen zur Schaffung europäischer Standards und eines Netzes von Schutzgebieten sind 1979 und 1992 in zwei wesentlichen Richtlinien umgesetzt worden.Exemplar Die Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG) wurde bereits 1979 erlassen. Die Flora- Fauna- Habitat- Richtlinie (FFH-Richtlinie) (92/43/EWG) zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen wurde 1992 beschlossen.

Die FFH-Richtlinie erweiterte die Schutzabsicht für wildlebende Vogelarten auf  Natürliche Lebensraumtypen gemäß Anhang I und

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 Habitate der in Anhang II der Richtlinie aufgeführten Arten in ihren natürlichen Verbreitungsgebieten.

Dabei sind wiederum prioritäre Lebensraumtypen gesondert hervorgehoben. Beide Richtlinien wurden in nationales Recht umgesetzt und sind Bestandteil des Natura 2000 – Konzeptes auf europäischer Ebene. Mit der Natura 2000-Strategie soll die biologische Vielfalt in Europa durch den Schutz von  besonders schützenswerten Lebensraumtypen (Habitate) und  besonders schützenswerter Arten sowie den Erhalt der Austauschmöglichkeiten gewährleistet werden. Dabei soll ein BauGB europaweites kohärentes (zusammenhängendes) Netz von besonderen1 Schutzgebieten aufgebaut werden. Durch die Festlegung einheitlicher Bewertungs- und Auswahlkriterien wird der Aufbau eines Habitatsystems auf europäischer Ebene möglich. Abs. Die Umsetzung der Richtlinie erfolgte im BNatSchG vom 21.09.1998.4 Die Umsetzung der Entwicklungsziele der FFH-Richtlinie erfolgt durch § Verordnung von Naturschutzgebieten. und Im Bereich der Einheitsgemeinde Allstedt betrifft diese Regelung1 die Festsetzung der FFH Gebiete Nr. 134 und 135.

Fauna-Flora- Habitat- Richtlinie (FFH-RL) Abs. Insgesamt treten in der Bundesrepublik ca. 700 verschiedene3 Lebensraumtypen auf. In den Anhängen der FFH- und Vogelschutzrichtlinie§ sind die 231 Lebensräume und über 1000 Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlicher Bedeutung aufgeführt. Der Anhang I zur FFH-RL führt die Lebensraumtypennach auf, die für die Gebiete von gemeinschaftlichen Interesse und der Schaffung eines kohärenten Netzes maßgeblich sind. Anhang II enthält die Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen. Diese Liste ergänzt den Anhang I funktionell. Es besteht der Zusammenhang, dass für die Sicherung der Anhang II-ArtenBeteiligung ausreichend Anhang I – Lebensräume ausgewiesen werden müssen. Es wird angestrebt, mindestens 60 % des Bestandes der Anhang II- Arten durch das Schutzgebietssystem zu sichern. Im Anhang IV zur FFH-Richtlinie sind die besonders streng zu schützenden Arten aufgeführt. Anhang V schließlichfrühzeitige führt die Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse auf, deren Entnahme aus der Natur Gegenstand von Verwaltungsmaßnahmen sein kann.

Vogelschutzrichtlinie DasExemplar Ziel der Vogelschutzrichtlinie ist der Erhalt aller in den EU-Mitgliedsstaaten natürlicherweise vorkommenden Vogelarten und deren Bestandssicherung. Im Anhang I der Vogelschutzrichtlinie werden die besonders gefährdeten Arten eigene Schutzgebiete zu erklären. Diese Gebiete werden mit SPA benannt (Special Protection Areas). Die Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung nach FFH-Richtlinie und Vogelschutzrichtlinie überlappen sich teilweise.

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Für das Land Sachsen-Anhalt wurden 2000 FFH-Gebiete und EU SPA (Schutzgebiete nach Vogelschutzrichtlinie) an die EU-Kommission gemeldet. Nach einer Bewertung wurden weitere Gebiete in die Natura 2000 – Gebietskulisse aufgenommen und 2003 durch Kabinettsbeschluss gebilligt. Nach erneuter Bewertung und Nachmeldung sind nun im Land Sachsen-Anhalt 265 FFH-Gebiete und 32 EU SPA (Schutzgebiete nach Vogelschutzrichtlinie) gemeldet. Die beanspruchte Fläche überdeckt etwa acht Prozent der Landesfläche.

Im Gebiet der Einheitsgemeinde gibt es keine verordneten Vogelschutzgebiets.

BauGB Auf der Ebene der Flächennutzungsplanung wird eine allgemeine Vorprüfung1 der Auswirkung des Flächennutzungsplanes vorgenommen.

Der zu prüfende Belang ist der Habitatschutz. Abs. In der Vorprüfung wird auf der Grundlage vorhandener Unterlagen4 geklärt, ob es prinzipiell zu erheblichen Beeinträchtigungen eines Natura 2000-§ Gebietes kommen kann. Sind erhebliche Beeinträchtigungen nachweislich auszuschließen, ist eine und vertiefende FFH-Verträglichkeitsprüfung nicht erforderlich.1 Es ist dabei unerheblich, ob das zu prüfende Vorhaben das NATURA 2000 – Gebiet beansprucht oder lediglich von außen einwirkt. Wenn die Möglichkeit einer erheblichen BeeinträchtigungAbs. des Schutzzweckes durch das Vorhaben besteht ist eine FFH- Verträglichkeitsprüfung3 durchzuführen. Nicht prinzipiell jede Beeinträchtigung eines Natura 2000-§ Schutzgebietes (Verschlechterungsverbot für Habitatzustände und Störungen von Anhang I –Arten) steht einer Beschlussfassung des Bauleitplanesnach entgegen, sondern nur erhebliche Beeinträchtigungen (gewichtige, nachhaltige dauerhaft). Der Tatbestand einer erheblichen Beeinträchtigung kann als gegeben angenommen werden, wenn ein Natura 2000 – Gebiet unmittelbar überplant wird. Bei Annäherung von geplanten Vorhaben an ein Natura 2000 – Gebiet ist der Einzelfall zu prüfen. Eine prinzipielle AbstandsvorgabeBeteiligung zur Grenze des Natura 2000- Gebietes, innerhalb derer von einer generellen erheblichen Beeinträchtigung ausgegangen werden muss, besteht nicht. Zu würdigen sind immer die Einzelumstände.

Vorprüfung für FFH- Richtlinie frühzeitige Lage Nr. Name/ Bezeichnung Größe in ha Norden der 108 Gipskarstlandschaft Pölsfeld 1722 ha davon Einheitsgemeinde und breiter Fleck im Südharz ca. ……. in der Exemplar Einheitsgemeinde Allstedt Westlich und 110 Der Hagen und Othaler Wald 584 ha nordöstlich von nördlich Beyernaumburg Beyernaumburg Südlich und 135 Borntal, Feuchtgebiet und 381 ha südöstlich von Heide bei Allstedt Allstedt

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Westlich von Allstedt 134 + Gewässersystem der 234 ha oder 3,8 km OT Katharinenrieth 134e Helmeniederung Linienhaftes Element

Gipskarstlandschaft Pölsfeld und breiter Fleck im Südharz

Hierbei handelt es sich um ein großflächiges, gut ausgeprägtes und vielfältiges Buchenwaldgebiet. Es bietet Lebensraum für Hirschkäfer, Frauenschuh und Mopsfledermaus. Es gibt einige Wüstungen und eine Vielzahl von Bergbaurelikten (Mittelalter - Neuzeit). Es handelt sich um eine Gipskarstlandschaft des Südharzer Zechsteinausstriches mit Rotbuchenwäldern, Traubeneichen-Hainbuchenwäldern,BauGB Streuobstwiesen, Halbtrockenrasen sowie Weißdorn-Schlehengebüschen1 auf Kupferschieferhalden. 6210 z.T. prioritär.

Auswirkungen Abs. 4 Gefährdungen werden aktuell im Düngereintrag und durch illegale§ Müllablagerung gesehen. und Der Hagen und Othaler Wald nördlich Beyernaumburg 1

Gekennzeichnet sind die Flächen durch ein naturnahes Laubwaldgebiet mit Buchen- und Eichen-Hainbuchenwäldern. Sie verfügen überAbs. eine gute Ausprägung und Repräsentativität der Waldtypen. Es gibt 3hier weiter eine große Anzahl urgeschichtlicher Grabhügel und einige mittelalterliche§ Wüstungen. Grundmoränen der Elsterkaltzeit auf Unterem Buntsandstein. nach Auswirkungen Durch die aktuellen Planungen wird keine Gefährdung gesehen.

Borntal, Feuchtgebiet und Heide bei Allstedt

Bei dem Gebiet handelt esBeteiligung sich um natu rnahe Waldgesellschaften auf Buntsandstein sowie ein altes Militärflugplatzgelände mit Bedeutung. Die Vielfalt der naturnahen Waldtypen sowie die Kleingewässer und Offenflächen bieten Lebensraum für Mopsfledermaus, Bechsteinfledermaus, Großes Mausohr, Große Moosjungfer, Kammmolch und andere gefährdete Arten. Im Bereich frühzeitigedes Allstedter Forst gibt es einige Grabhügelgruppen, eine urgeschichtliche Burganlage. Sandstein des Mittleren Buntsandsteins am Westrand der Querfurter Mulde als Lebensraum gefährdeter Arten.

AuswirkungenExemplar In der Beschreibung ist die geplante Nutzung des ehemaligen Flugplatzgeländes als Gefährdung angegeben hinzu kommt die fortschreitende Sukzession in Teilbereichen.

In der Vergangenheit wurden für 0ßden Bereich zahlreiche Bauleitplanverfahren (Änderungen FNP und Bebauungspläne) geführt, die sich mit der Problematik der Nutzungen und der Nachbarschaft des FFH-Gebietes auseinandergesetzt gaben. An diesen Nutzungen wurde im Rahmen des Aufstellungsverfahrens für den

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Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Allstedt nichts geändert. Die bereits durch Bauleitpläne rechtskräftigen Flächenausweisungen wurden übernommen.

Gewässersystem der Helmeniederung FFH-Gebiet 134

Eine Besonderheit des FFH-Gebietes „Gewässersystem der Helmeniederung“ besteht darin, dass es vor allem durch lineare Fließgewässer- und Graben-Strukturen bestimmt wird, welche eine Gesamtlänge von ca. 144 km einnehmen. In das FFH- Gebiet einbezogen ist ein Gewässerrandstreifen von beidseitig 5 Metern. DanebenBauGB sind als flächige Bereiche das einstweilig sichergestellte Naturschutzgebiet1 (NSG) „Helme bei Martinsrieth“, der Südteil des NSG „Hackpfüffler See“ sowie mehrere Kiesgruben südwestlich von Katharinenrieth im FFH-Gebiet enthalten. Abs. Auswirkungen 4 Auswirkungen des geplanten Windparks sind hier insbesondere auf§ die Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie für das Gewässersystem der Helmeniederung (FFH Nr. 134) zu prüfen: und 1 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie: 1. 1014 - Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior)Abs. 2. 1032 - Gemeine Flussmuschel (Unio crassus)3 3. 1044 - Helmazurjungfer (Coenagrion merc§ uriale) Erlen- und Eschenwälder und Weichholzauenwälder an Fließgewässern (Alno-Padion, Alnion incanane, Salicion albae ) nach 4. 1096 - Bachneunauge (Lampetra planeri) 5. 1134 - Bitterling (Rhodeus sericeus) 6. 1163 - Groppe (Cottus gobio) 7. 1355 - Fischotter (Lutra lutra)

Beteiligung http://www.natura2000.rlp.de/steckbriefe/index.php?a=s&b=a&c=ffh&pk=1014 Die Schmale Windelschnecke ist eine landlebende Windelschnecke.

Sie ernähren sich von Pflanzen und Detritus. Ihr Lebensraum sind feuchte bis nasse Wiesen, Röhrichtefrühzeitige und Hochstaudenfluren. Dort leben sie vorwiegend am Boden und im Moos und steigen gelegentlich an Halmen auf. So lassen sich die Tiere aus dem Heu nasser Wiesen aussieben. Die Populationen sind selten, individuenreich und im Habitat verstreut verteilt, was ihr Auffinden auch aufgrund der geringen Größe erschwert. (Angaben zusammengefasst nach EHRMANN 1933 und KERNEY et al. 1983).Exemplar Zur Lebensweise und Biologie dieser Art ist wenig bekannt. Die Nahrung der Schmalen Windelschnecke besteht aus sich zersetzenden organischen Material.

Schutzmaßnahmen: Da die Lebensraumansprüche und die Biologie dieser Art weitgehend unbekannt

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 254 sind, ist ein Schutz der bekannten Biotope mit Vorkommen der Art vordringlich. Pufferzonen zur Minimierung von Nährstoffeinträgen, Nutzungsextensivierung und die Entwicklung geeigneter Lebensräume tragen zum Schutz der Schmalen Windelschnecke bei.

Eine Beeinträchtigung durch Anlagen zur Gewinnung von Windenergie betrifft die Standorte der Anlagen, insofern diese in der Nähe der Gräben (FFH) errichtet werden.

Da zum heutigen Zeitpunkt, dazu keine näheren Informationen vorliegen, ist die BauGB Frage von Auswirkungen und Schutzmaßnahmen sowie die Zulässigkeit1 der Windenergieanlegn im Rahmen der nachfolgenden Bauleitplanung abschließend zu klären. Abs. 4 http://www.natura2000.rlp.de/steckbriefe/index.php?a=s&b=a&c=ffh&pk=1044§

und Die Helm-Azurjungfer besiedelt Quellschlenken und Quellrinnsale1 in kalkreichen Quellmooren, unter anderem Davellseggenriede. Solche Gewässerbereiche sind zwischen 0,5 und 3 m² groß, sehr flach und schwach durchströmt. Sie werden nicht oder kaum beschattet, führen ganzjährig WasserAbs. und frieren nicht zu. 3 Neben dem Landlebensraum kommt eine hohe§ Bedeutung als Reifungs-, Ruhe- und Jagdbiotop zu. Strukturreiche Bereiche mit einem hohen Beutetierangebot (kleine Insekten) sind wesentlicher Bestandteilnach des Gesamtlebensraumes. Als Landlebensraum werden die Gewässerböschungen, angrenzende Wiesen und lichtwüchsige Hochstaudenfluren genutzt. Meist halten sich die Libellen in einem Bereich von weniger als 10 m zu beiden Seiten des Gewässers auf. Strukturarme Vegetationsbestände wie frisch gemähte Wiesen werden nicht genutzt.

Insofern die Errichtung vonBeteiligung Windenergieanlagen nicht im direkten Lebensraum und nah angrenzend erfolgt (Bereich 10 – 20 m vom Gewässer) wird im Rahmen der Flächennutzungsplanung hier keine unmittelbare Beeinträchtigung gesehen.

Im Zuge konkreterer folgender Planungen, sind Auswirkungen oder Beeinträchtigungenfrühzeitige zu prüfen.

Für die Nr. 2, 4, 5, 6 und 7 sind aufgrund des Lebensraumes im Wasser durch die Windenergie keine Auswirkungen erkennbar. Exemplar

Vogelschutzgebiete gemäß Vogelschutz-Richtlinie

Im Umfeld des Flächennutzungsplanes der Einheitsgemeinde Allstedt liegen keine Vogelschutzgebiete.

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22.5.4 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Umweltauswirkungen auf ein Schutzgut können direkte und indirekte Folgen auf ein anderes Schutzgut haben. Es erfolgt tw. eine gegenseitige Beeinflussung der Schutzgüter, je nach Art und dem Maß der Wirkung. So kommt es zu Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern. Um Auswirkungen zu beurteilen ist es also unabdingbar auch die Summation und sekundäre Effekte zwischen den Schutzgütern zu betrachten. Um die Wechselwirkungen zu verdeutlichen erfolgt die Darstellung in der nachfolgenden Tabelle. BauGB 1

Mensch Tiere/ Boden Wasser Klima/Luft LandschaftAbs. Kultur- und Pflanzen 4 Sachgüter Mensch x x x § x

Tiere/ x x Pflanzen und Boden x xx xx 1 xx x x

Wasser x x x Abs. Klima/Luft x x 3x § Landschaft x x

Kultur- und x nach x x Sachgüter x – zu erwartende Auswirkungen xx – erheblich zu erwartende Auswirkungen

Beteiligung 22.5.4.1 Bewertung der Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Im Rahmen der Aufstellung des Flächennutzungsplanes der Einheitsgemeinde Allstedt erfolgt die Zusammenführungfrühzeitige von genehmigten und angearbeiteten Teilflächennutzungsplänen unterschiedlicher Planstände. Es gibt auch Gemeindeteile ohne Flächennutzungsplan. Es erfolgt hiermit die Zusammenführung der Planwerke einschließlich der Aktualisierung und Planung der Entwicklung für die nächsten 15 – 20 Jahre. EsExemplar erfolgt die Darstellung weniger Planflächen, es wurden aber auch Entwicklungsflächen bestehender Flächennutzungspläne zurück genommen. Bei der Bewertung der Umweltauswirkungen spielt die Frage des Maßes der Flächeninanspruchnahme eine große Rolle.

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22.5.5 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung

Prinzipiell kann gesagt werden, dass mit der Flächennutzungsplanung die Zersiedlung der Landschaft vermieden wird. Die Darstellung der Entwicklungsflächen erfolgte bezüglich der Wohn-; Misch- und Gewerblichen Bauflächen sehr sparsam. Mit der aktuellen Planung werden auch Bauflächen rechtswirksamer Pläne zurück genommen. Lediglich für die erneuerbaren Energien sind größere Bauflächen in Planung. Bei der Nichtdurchführung der Planung bleiben die vorhandenenBauGB Teilflächennutzungspläne der ehemaligen Gemeinden rechtskräftig. Gemeindeteile1 bleiben weiter unbeplant. Damit könnten Planungen vollzogen werden, die nicht mehr gewollt sind bzw. für die kein Bedarf besteht, andererseitsAbs. würden Entwicklungen (z.B. Wind- und Bioenergie) gebremst bzw. wären schwer4 möglich. §

22.5.6 Alternativen / Anderweitige Planungsmöglichkeitenund 1 Gemäß BauGB sind in Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten unter der Berücksichtigung des Planungsziels Abs.des Flächennutzungsplanes zu betrachten, zu bewerten. 3 § Die dargestellten Flächenneuausweisungen beruhen zum Teil auf Vorgaben der Regionalen Entwicklung (Windenergie Nienstedt) bzw. bereits vorhandenen Planungen und geeigneten Entwicklungsnachflächen (bei den Wohnbauflächen).

Bei der geplanten Fläche für Windenergie im Bereich von Katharienenrieth wurde der ausdrückliche Wille der Gemeinde aufgegriffen.

22.5.7 Geplante MaßnahmenBeteiligung zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich

In erster Linie besteht die Vermeidung und Verringerung in der Reduzierung von Bauflächen. Betrachtet man nur die Wohnbauflächen und die Gewerblichen Bauflächen sofrühzeitige entfallen 15,9 ha und es werden 7,6 ha neu ausgewiesen. Die Michbauflächen stellen im Wesentlichen den Bestand dar. Bei den Sonderbauflächen geht es um die Entwicklung regenerativer Energien.

Maßnahmen zum Ausgleich wurden soweit für bestehende, umgesetzte oder genehmigteExemplar Vorhaben bekannt ausgeführt bzw. geplant nachrichtlich dargestellt.

22.5.8 Beschreibung der Methodik und Hinweise auf Schwierigkeiten und Kenntnislücken

Die Ermittlung der Flächengrößen und Abstände in der Umweltprüfung und im FNP erfolgen auf der Grundlagen der digitalen Kartenunterlage des FNP der

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Topographischen Karte im Maßstab 1:10.000, wobei die Flächen digital ermittelt werden. Durch die Kartengröße sind damit Abweichungen zu späteren Planungen, die auf der Basis der digitalen Liegenschaftskarten gemacht werden durchaus gegeben.

Zum derzeitigen Stand der Planung wurden vorerst die vorhandenen teilweise schon veralteten Unterlagen (FNP’s und Landschaftspläne, Bebauungspläne, Satzungen, Verordnungen …) zu Grunde gelegt.

Details z.B. bei den Landschaftsplänen konnten nicht in jedem Fall vor Ort geprüft BauGB werden. 1 Aktuelle Arten – und Biotopkartierungen liegen bisher nicht vor. Vor allem im Bereich sich entwickelnder Flächen sind in einigen Jahre Änderungen zu spüren. Abs. Auch hinsichtlich des speziellen Artenschutzes liegen bisher keine Daten4 vor. Weiterhin liegt auch keine Überprüfung des aktuellen Status§ von gesetzlich geschützten Biotopen zum Vorentwurf des FNP vor. und 1

22.5.9 Maßnahmen zur Überwachung (Monitoring)Abs. 3 Nach Rechtswirksamkeit des Flächennutzungsplanes§ sind die Gemeinden verpflichtet die erheblichen Umweltauswirkungen, die aufgrund der Durchführung der Flächennutzungsplanung entstehen,nach zu überwachen. Auch sind unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen frühzeitig zu ermitteln, damit durch geeignete Maßnahmen Abhilfe ergriffen werden kann (BauGB § 4 c).

Der Flächennutzungsplan bereitet die bauliche und sonstige Nutzung der Grundstücke Vor. Der FNP selbst begründetBeteiligung kein unmittelb ares Baurecht. Dieses entsteht erst mit der weiterführenden Bauleitplanung. Im Zuge dieser Bebauungsplanverfahren sind dann tiefgründigere Untersuchungen vorzunehmen und Festlegungen zu treffen.

Somit ruft in frühzeitigeder Regel der FNP selbst keine konkreten Umweltauswirkungen hervor. Dies ist bei der Festlegung der Monitoringmaßnahmen zu berücksichtigen. Sind die Behörden oder TÖB jedoch der Meinung, dass mit der Planung insbesondere unvorhersehbare nachteilige Auswirkungen entstehen können, so sind diese der Gemeinde frühzeitige mitzuteilen. Exemplar Bei der vorliegenden Flächennutzungsplanung ist davon auszugehen, dass potentiell von den Sonderbauflächen für Tierhaltung, von gewerblichen Bauflächen und von überörtlichen Verkehrsflächen die größten Umweltauswirkungen im Hinblick auf Emissionen (Lärm/ Geruch) ausgehen.

Aus Sicht der Einheitsgemeinde Allstedt ist es wichtig die bisher bekannten Konfliktpunkte bezüglich Lärm- und Geruch dahingehende zu überwachen, dass

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 258 keine weiteren Verschlechterungen entstehen und die Vorgaben aus den Genehmigungen eingehalten werden.

22.6 Allgemeinverständliche Zusammenfassung

Der Umweltbericht folgt der mit dem Inkrafttreten der BauGB-Novelle 2004 durchzuführenden Umweltprüfung auf der Ebene der vorbereitenden Bauleit- planung. Der Umweltbericht als gesonderter Teil ist dabei gemäß Anlage zu § 2 Abs. 4 und § 2a BauGB 2004 Bestandteil der Planbegründung. Er dient der Beurteilung der BauGB Umweltbelange im Abwägungsprozess der Flächennutzungsplanung und1 stellt im Überblick dar, inwieweit durch das mit dem Flächennutzungsplan vorbereitete Vorhaben umweltrelevante Auswirkungen zu erwarten sind. Abs. Im Flächennutzungsplan werden wenige geplante Bauflächen ausgewiesen,4 einige Bauflächen auch zurück genommen. § In der Umweltprüfung zum Flächennutzungsplan werden unddie aus heutiger Sicht zu erwartenden Auswirkungen der dargelegten Planungsziele1 auf die Schutzgüter soweit diese zum derzeitigen Planungszeitpunkt bekannt sind beschrieben. Abs. Im Rahmen des weiteren Planverfahrens sind3 hierzu noch Beteiligungen der Öffentlichkeit zum Detaillierungsgrad der Umweltprüfung§ nach § 4 Abs. 1 BauGB durchzuführen und die Flächennutzungsplanung mit dem Umweltbericht ist entsprechend fortzuschreiben. nach Nachfolgend werden die ermittelten Auswirkungen auf die einzelnen Schutzgüter zusammenfassend dargestellt:

Schutzgut Mensch Um für den Menschen gesundeBeteiligung arbeits- und Wohnverhältnisse zu schaffen bzw. zu erhalten ist es unabdingbar gesundheitsschädigende Auswirkungen wie Lärm- und Geruchsbelästigungen zu verhindern bzw. die Situation nicht weiter zu verschlechtern sondern eher zu verbessern. Daher gibt es im FNP die Möglichkeit Bauflächen mit Nutzungsbeschränkungen darzustellen (z.B.frühzeitige bei gewerblichen Bauflächen in der unmittelbaren Nachbarschaft von Wohngebieten). Dies gewährleistet die städtebauliche Ordnung für die Nachbarschaftslagen, in denen die Einwohner durch Flächennutzungen betroffen sein können.

SchutzgutExemplar Tiere/ Pflanzen Die Schutzgüter Tiere und Pflanzen sind durch den Flächennutzungsplan vergleichsweise wenig betroffen. Die wesentlichen Planungsflächen werden auf Flächen für die Landwirtschaft mit einem vergleichsweise geringen Arteninventar dargestellt. Vorhandene hochwertige Biotope aber auch Grünflächen, die wichtige Lebensräume darstellen wurden im Flächennutzungsplan dargestellt und somit gesichert.

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Entwurf 15. August 2017 Seite: 259

Schutzgut Boden Jegliche Neuausweisung von Bauflächen hat Auswirkungen auf das Schutzgut Boden. Die natürlichen Bodenfunktionen werden beeinträchtigt oder gehen tw. durch die Versieglung ganz verloren. Dies geschieht bei der Neuausweisung von Bauflächen jeglicher Art.

Schutzgut Wasser Die wasserrechtlichen Festlegungen (Trinkwasserschutzgebiete, Überschwemmungsgebiete) werden im Flächennutzungsplan berücksichtigt. BauGB Schutzgut Klima/ Luft 1 Die Flächennutzungsplanung hat keine Auswirkung auf das Regionalklima. Wichtige Kaltluftbahnen oder Kaltluftentstehungsgebiete werden durch den Abs. Flächennutzungsplan im regionalen Zusammenhang nicht überplant.4 Kleinräumig kann es allerdings zu Änderungen, insbesondere bei §der Ausweisung von Bauflächen in Siedlungsnähe oder bei der Erweiterung von Tierhaltungsanlagen kommen. und 1 Schutzgut Landschaft Der Flächennutzungsplan übernimmt wichtige FunktionenAbs. des Schutzes des Außenbereichs. Die Ausweisung von Maßnahmeflächen3 dient u.a. auch der Aufwertung des Landschaftsbildes. Die Vielzahl§ der Schutzgebiete wird beachtet.

Schutzgut Kultur- und Sachgüter nach Bei Einhaltung bzw. Beachtung der Vorschriften des Denkmalschutzgesetzes werden bezüglich der Flächennutzungsplanung keine Auswirkungen / Beeinträchtigungen erwartet.

23 Zusammenfassende Erklärung Beteiligung Gemäß § 6 Abs. 5 BauGB ist dem Flächennutzungsplan am Ende des Verfahrens eine zusammenfassende Erklärung beizufügen. Diese soll aufzeigen wie mit den Umweltbelangen umgegangen wurde und die Ergebnisse der Behörden und Öffentlichkeitsbeteiligung aufzeigen. Weiterhin soll frühzeitigeSie darlegen, wie mit Alternativen umgegangen wurde.

Stand 15.08.2017

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