<<

Satzung für den Rettungsdienstbereichsplan des Landkreises -Südharz

Aufgrund der §§ 5 und 8 des Kommunalverfassungsgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (Kommunalverfassungsgesetz - KVG LSA) sowie des § 7 des Rettungsdienstgesetzes Sachsen-Anhalt (RettDG LSA) vom 18.12.2012 (GVBl. LSA Nr. 26/2012 vom 28.12.2012, S. 624 ff.) mehrfach geändert durch Gesetz vom 26. Oktober 2017 (GVBl. LSA S. 197),hat der Kreistag des Landkreises Mansfeld-Südharz in seiner Sitzung am 14.03.2018 folgende Satzung für den Rettungsdienstbereichsplan des Landkreises Mansfeld-Südharz beschlossen:

§ 1 Geltungsbereich

(1) Die vorliegende Satzung beinhaltet den Rettungsdienstbereichsplan des Landkreises Mansfeld-Südharz zur Versorgung der Bevölkerung mit Leistungen des bodengebundenen Rettungsdienstes im Sinne des § 1 Abs. 2 RettDG LSA. Sie enthält die Organisation und Struktur des Rettungsdienstbereiches für den bodengebunden Rettungsdienst (Notfallrettung und qualifizierte Patientenbeförderung) sowie für die Bewältigung von Ereignissen mit einer großen Anzahl von erkrankten oder verletzten Personen.

(2) Der bodengebundene Rettungsdienst schließt auch die Teilleistung Intensivtransport mittels Intensivtransportwagen sowie den Wasser- und Bergrettungsdienst ein.

(3) Der Rettungsdienstbereich des Landkreises Mansfeld-Südharz als örtlicher Träger des Rettungsdienstes umfasst das gesamte Hoheitsgebiet des Landkreises Mansfeld- Südharz mit einer Fläche von 1.448,6 km 2 und einer Einwohnerzahl von 143.246 (Stand 31.12.2013). Er ist in drei Rettungshauptwachenbereiche gegliedert ( Anlage 1 ) mit insgesamt 10 Rettungswachen (Anlage 2) .

§ 2 Versorgungsziele

(1) Ziel dieser Satzung ist die Gewährleistung einer flächendeckenden, qualitäts- und bedarfsgerechten sowie wirtschaftlichen Versorgung der Bevölkerung des Landkreises Mansfeld-Südharz mit Leistungen des bodengebundenen Rettungsdienstes auf Basis des „Gutachtens für den Rettungsdienstbereich Landkreis Mansfeld-Südharz“ vom 01.10.2014 der Firma FORPLAN Forschungs- und Planungsgesellschaft für Rettungswesen, Brand- und Katastrophenschutz m.b.H aus Bonn.

(2) Im Vordergrund aller Planungen steht dabei die qualitätsgerechte, medizinisch notwendige und wirtschaftliche präklinische Patientenversorgung mit Rettungsmitteln, deren Ausstattung und Einrichtung den allgemein anerkannten Regeln der Technik sowie dem aktuellen Stand der Erkenntnisse der medizinischen Wissenschaft entsprechen. Dabei kommt nur ärztliches und nichtärztliches Rettungsdienstpersonal zum Einsatz, was die notwendige Qualifikation und Fachkenntnis nachweisen kann und sich ständig fortbildet.

(3) Die Versorgungsziele berücksichtigen dabei die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist als planerische Größe sowie die Einwohnerdichte. Die Standorte der Rettungsmittel im bodengebundenen Rettungsdienst im Rettungsdienstbereich sind so bestimmt, dass auch unter Berücksichtigung der durch Zweckvereinbarungen in die Versorgung einbezogenen Standorte benachbarter Rettungsdienstbereiche, unter gewöhnlichen Bedingungen die Hilfsfrist für Rettungstransportwagen von zwölf Minuten sowie für Notärzte von 20 Minuten in 95 v. H. aller Notfälle eingehalten werden kann (§ 7 Abs. 4 RettDG LSA).

1

§ 3 Durchführung des Rettungsdienstes im Landkreis Mansfeld-Südharz

(1) Der Landkreis Mansfeld-Südharz als Träger des Rettungsdienstes hat die Aufgaben nach dem Rettungsdienstgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (RettDG LSA) dem Eigenbetrieb Rettungsdienst des Landkreises Mansfeld-Südharz nach Maßgabe des § 2 der Neufassung der Betriebssatzung für den Eigenbetrieb Rettungsdienst (ehemals Brandschutz und Rettungsdienst) des Landkreises Mansfeld-Südharz vom 18.08.2010 übertragen. Der Eigenbetrieb organisiert den bodengebunden Rettungsdienst entsprechend dieser Satzung und übernimmt die Pflichten zur Durchführung gemäß dem RettDG LSA als Leistungserbringer.

(2) Leistungserbringer der ärztlichen Leistung in der Notarztversorgung im Rettungsdienstbereich des Landkreises Mansfeld-Südharz ist die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt. Sie stellt die Notärzte.

(3) Der bodengebundene Rettungsdienst im Rettungsdienstbereich wird durch Mittel des in der Verantwortung des Landesverwaltungsamtes liegenden Luftrettungsdienstes unterstützt (§ 28 RettDG LSA).

(4) Bodengebundene Intensivverlegungen im Rettungsdienstbereich werden auf Grundlage einer Zweckvereinbarung gemäß § 21 Abs. 6 RettDG Sachsen-Anhalt mit der Stadt organisiert und durchgeführt.

(5) Neben einer Spezialrettung aus Höhen und Tiefen, die durch die Höhenrettungsgruppe der Freiwilligen Feuerwehren sichergestellt wird, ist ein Bergrettungsdienst im Rettungsdienstbereich dieser Satzung nicht notwendig.

(6) Die Wassernotfallrettung im Rettungsdienstbereich wird in der Regel als Hilfeleistung nach dem Brandschutzgesetz durch die Freiwilligen Feuerwehren sichergestellt und darüber hinaus durch Hilfsorganisationen unterstützt, denen auf Antrag eine Genehmigung hierfür erteilt wird.

§ 4 Besonderer Einsatz von Rettungsmitteln

(1) Die Rettungsmittel dieser Satzung dürfen auch in den Fällen des § 1 Abs. 3 Nr. 7 bis 9 des RettDG LSA und für sonstige nicht diesem Gesetz unterallende Patientenbeförderungen eingesetzt werden, wenn diese aufgrund einer gegenwärtigen nicht anders abwendbaren Gefahr für Leben und Gesundheit im Einzelfall dringend geboten ist.

(2) Darüber hinaus wird der Einsatz der Rettungsmittel dieser Satzung in den Fällen des § 1 Abs. 3 Nr. 8 und 9 des RettDG LSA ausdrücklich zugelassen.

(3) Die Rettungsmittel dieser Satzung dürfen auch für sonstige zeitkritische Transporte eingesetzt werden, um Menschenleben zu retten oder schwere gesundheitliche Schäden abzuwenden, wenn kein anderes geeignetes Mittel zur Verfügung steht.

2

§ 5 Mindestanzahl und Vorhaltezeiten der Rettungsmittel

(1) Für einen bedarfsgerechten Rettungsdienst im Rettungsdienstbereich und zur Erfüllung der Verpflichtungen aus den geschlossenen Zweckvereinbarungen bzw. zum Zwecke der Amtshilfe ist eine tägliche Mindestzahl von:

12 Rettungstransportwagen (RTW) - in 24-Stunden-Besetzung 3 Rettungstransportwagen (RTW) - zeitlich bedarfsabhängige Besetzung 1 Krankentransportwagen (KTW) - zeitlich bedarfsabhängige Besetzung 4 Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) - in 24-Stunden-Besetzung

in der zeitlichen Vorhaltung erforderlich.

(2) In Verbindung mit den in dieser Satzung festgesetzten Standards sind hierfür tatsächlich folgende Anzahl an Einsatzfahrzeugen vorzuhalten:

20 Rettungstransportwagen (RTW) 1 Schwerlast-RTW (S-RTW) 1 Krankentransportwagen (KTW) 7 Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF).

§ 6 Standorte und Einsatzbereiche der Rettungswachen

(1) Unter Beachtung der Versorgungsziele des § 2 werden folgende Standorte und Einsatzbereiche für Rettungswachen festgelegt:

1. Rettungshauptwache 06295 Lutherstadt , Karl-Fischer-Straße 13 mit dem Einsatzbereich

Lutherstadt Eisleben, Helfta, Bischofrode, Blankenheim, Klosterrode, Bornstedt, Neuglück, , Polleben, Schmalzerode, Wolferode, Volkstedt, Unterrißdorf, Hedersleben, Oberrißdorf, , Kreisfeld, , Ziegelrode, Dederstedt sowie die B 80 und B 180 in Richtung und BAB 38 AS 19 (Eisleben) bis AS 18 ()

2. Rettungswache 06308 , Kirchstr. 1

Klostermansfeld, Siebigerode, Annarode, Siersleben, Thondorf, Augsdorf, Hübitz, , , Mansfeld, Leimbach, Möllendorf, Blumerode, Baumrode, Piskaborn, Wimmelrode, Gorenzen, Biesenrode, Vatterode, Gräfenstuhl sowie die alte B 180 in Richtung (Bahnübergang Siersleben), die neue B 180n (Abfahrt Mansfeld bzw. Kreuzung Siersleben/Polleben) und die B 242 in Richtung Saurasen

3. Rettungswache 06317 Seegebiet Mansfelder Land, OT Aseleben , Zum Süßen See 1

Röblingen, Aseleben, Lüttchendorf, Wormsleben, Seeburg, Rollsdorf, Wansleben, Amsdorf, Erdeborn, Stedten, Neehausen, Volkmaritz, Elbitz, Hornburg, Holzzelle, Rothenschirmbach sowie die B 80 in Richtung Halle

4. Rettungshauptwache 06333 Hettstedt , Kämmeritzer Weg 14

Hettstedt, Burgörner, Arnstedt, Bräunrode, Willerode, Greifenhagen, Großörner, Rödgen, Harkerode, Ulzigerode, Ritterode, Meisberg, Walbeck, Quenstedt, Pfersdorf, Sylda, Welbsleben, Wiederstedt sowie die B 180 in Richtung Aschersleben und bis Bahnübergang Siersleben

3

5. Rettungswache 06347 , Kloppanstr. 17

Gerbstedt, Friedeburgerhütte, Adendorf, Freist, Eiben, Oeste, Friedeburg, Heiligenthal, Heimsdorf, Lochwitz, Reidewitz, Zabitz, Ihlewitz, Straußhof, Pfeiffhausen, Sandersleben, Rode, Thaldorf, Welfesholz, Zabenstedt, Burgsdorf, Rottelsdorf und Bösenburg

6. Rettungswache 06543 Mansfeld, OT Abberode , Poststr. 1

Abberode, Tilkerode, Steinbrücken, , Popperode, Hayda, Braunschwende, Friedrichrode, Friesdorf, Rammelburg, Hermerode, Molmerswende, Horbeck, Leinemühle, Ritzgerode, Alterode, Stangerode, Saurasen sowie die B 242 in Richtung Harzgerode

7. Rettungshauptwache 06526 , Tennstedt 1

Sangerhausen, Brücken, Hackpfüffel, Emseloh, Gonna, Grillenberg, Großleinungen, Hainrode, Wallhausen, Hohlstedt, Martinsrieth, Riethnordhausen, Horla, Lengefeld, Obersdorf, Pölsfeld, Riestedt, Othal, Wettelrode sowie BAB 38, AS 16 bis AS 18 (Allstedt) und AS 16 (Sangerhausen) bis AS 14 (Roßla)

8. Rettungswache 06542 Nienstedt , Dorfstraße 80

Allstedt, Beyernaumburg, Mittelhausen, Einsdorf, , Nienstedt, Einzingen, Holdenstedt, Katharinenrieth, Wolferstedt, Klosternaundorf, Liedersdorf, Niederröblingen, Oberröblingen, Sotterhausen, Osterhausen, Kleinosterhausen, Sittichenbach, Winkel sowie Mönchpfiffel-Nikolausrieth und BAB 38, AS 18 (Allstedt) bis AS 19 (Eisleben) und AS 18 bis AS 16 (Sangerhausen) sowie BAB 71 Autobahndreieck Südharz bis AS Artern

9. Rettungswache 06536 Südharz, OT Roßla , .Nordring 3..

Kelbra, Tilleda, Thürungen, Sittendorf, Roßla, Dittichenrode, Questenberg, Agnesdorf, Bennungen, Breitungen, Drebsdorf, Kleinleinungen, Wickerode, Berga, Bösenrode, Rosperwenda, Uftrungen sowie B 85 in Richtung Kyffhäuser bis Kreuzung Abzweig Denkmal und das Zeltplatzgelände am Stausee und BAB 38, AS 14 (Roßla) bis AS 16 (Sangerhausen) und AS 14 bis AS 12 (Heringen)

10. Rettungswache 06547 Südharz, OT Schwenda , Alte Pfarrgasse 3a

Stolberg, Breitenbach, Breitenstein, Dietersdorf, Hayn, Wolfsberg, Paßbruch, Rotha, Rottleberode, Schwenda

(2) Die prüffähige kartographische Darstellung der Hilfsfristen für jeden RTW-Standort mittels Isochronen befindet sich in Anlage 3 . Die Standorte der Rettungswachen sind so zu bestimmen, dass auch unter Berücksichtigung der Standorte der benachbarten Rettungsdienstbereiche die Hilfsfristen in 95 v. H. aller Notfälle eingehalten werden.

(3) Unter Beachtung der Versorgungsziele des § 2 werden folgende Standorte und Einsatzbereiche der Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) festgelegt:

1. NEF Lutherstadt Eisleben (06295 Lutherstadt Eisleben, Karl-Fischer-Straße 13) Das Einsatzgebiet umfasst die Einheitsgemeinden Lutherstadt Eisleben und Seegebiet Mansfelder Land sowie die Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra.

4

2. NEF Hettstedt (06333 Hettstedt, Kämmeritzer Weg 14) Das Einsatzgebiet umfasst die Einheitsgemeinden Stadt Gerbstedt, Stadt Arnstein, Stadt Hettstedt und Stadt Mansfeld Lutherstadt.

3. NEF Sangerhausen (06526 Sangerhausen, Tennstedt 1)

Das Einsatzgebiet umfasst die Stadt Sangerhausen ohne die Ortsteile Breitenbach, Horla, Paßbruch, Rotha und Wolfsberg, die Stadt Allstedt, die Verbandsgemeinde Goldene Aue ohne die Ortsteile Berga und Bösenrode und die Orte Bennungen, Drebsdorf, Hainrode, Kleinleinungen, Roßla, Kelbra und Wickerode der Einheitsgemeinde Südharz, weiterhin die BAB 38 AS 16 (Sangerhausen) bis AS 19 (Eisleben) und AS 18 (Allstedt) bis AS 12 (Heringen) und AS 13 (Berga) bis AS 16 sowie die BAB 71 vom Dreieck Südharz bis AS Artern.

4. NEF Schwenda (06536 Südharz, OT Schwenda, Alte Pfarrgasse 3)

Das Einsatzgebiet umfasst im Landkreis Mansfeld-Südharz die Ortschaften Agnesdorf, Berga, Bösenrode, Breitenbach, Breitenstein, Breitungen, Dietersdorf, Hayn, Horla, , Paßbruch, Questenberg, Rotha, Rottleberode, Schwenda, Stolberg, Uftrungen und Wolfsberg. Im Landkreis umfasst das Einsatzgebiet die Orte entlang und südlich der Bundesstraße B242 zwischen Stiege und Königerode sowie nördlich der B242 die Orte Allrode, Bärenrode und Schielo.

(4) Die prüffähige kartographische Darstellung der Hilfsfristen für jeden NEF-Standort mittels Isochronen befindet sich in Anlage 4 . Die NEF-Standorte sind so zu bestimmen, dass auch unter Berücksichtigung der Standorte der benachbarten Rettungsdienstbereiche die Hilfsfristen in 95 v. H. aller Notfälle eingehalten werden.

(5) Unter Beachtung der Versorgungsziele des § 2 werden folgende Standorte für die Rettungsmittel nach § 5 festgelegt:

Rettungswache KTW RTW NEF Ersatzfahrzeugbedarf/Sonderfahrzeuge

Lutherstadt Eisleben 1 2 1 3 RTW , 1 S-RTW, 1 NEF, 1 ELW LNA, Klostermansfeld 2 Aseleben 1 Hettstedt 2 1 1 RTW, 1 NEF Gerbstedt 1 Abberode 1 Sangerhausen 3 1 1 RTW, 1 NEF Nienstedt 1 Roßla 1 Schwenda 1 1

(6) In den Rettungswachen nach Abs. 1 werden die für die Durchführung des Rettungsdienstes erforderlichen Personen und Rettungsmittel zum Einsatz bereitgehalten und sind rund um die Uhr besetzt.

5

(7) Für die Notfallrettung und für die qualifizierte Patientenbeförderung eingesetzte RTW und KTW werden im Einsatz mit mindestens zwei Personen besetzt, von denen eine die Qualifikation Notfallsanitäter oder Rettungsassistent oder eine gleichwertige Qualifikation besitzen muss, während die zweite Person die Ausbildung zum Rettungssanitäter abgeschlossen haben muss. Damit ergeben sich:

a) 1 KTW 1 Notfallsanitäter oder Rettungsassistent und 1 Rettungssanitäter Besetzung Eisleben Montag bis Freitag 7.00-17.00 Uhr Außer an gesetzlichen Feiertagen. Bei Bedarf kann die Vorhaltezeit variieren.

b) 12 RTW je 1 Notfallsanitäter oder Rettungsassistent und 1 Rettungssanitäter Besetzung 24 Stunden

c) 1 RTW 1 Notfallsanitäter oder Rettungsassistent und 1 Rettungssanitäter Besetzung Hettstedt Montag bis Sonntag 6.00-18.00 Uhr Bei Bedarf kann die Vorhaltezeit variieren.

d) 1 RTW 1 Notfallsanitäter oder Rettungsassistent und 1 Rettungssanitäter Besetzung SGH Montag bis Freitag 6.00-18.00 Uhr Bei Bedarf kann die Vorhaltezeit variieren.

e) 1 RTW 1 Notfallsanitäter oder Rettungsassistent und 1 Rettungssanitäter Besetzung Klostermansfeld Montag bis Sonntag 6.00-18.00 Uhr Bei Bedarf kann die Vorhaltezeit variieren.

f) 4 NEF je 1 Notfallsanitäter oder Rettungsassistent mit und je 1 Notarzt -mit „Zusatzbezeichnung Notfallmedizin“ oder Fachkundennachweis „Arzt im Rettungsdienst“ Besetzung 24 Stunden

§ 7 Qualifizierte Patientenbeförderung

(1) Qualifizierte Patientenbeförderungen sind mit KTW bei entsprechender Indikation mit RTW durchzuführen. Sofern absehbar ist, dass der Einsatz über das Ende der KTW- Vorhaltezeit hinausgehen wird, ist ein RTW der räumlich zuständigen Rettungswachen Sangerhausen, Eisleben, Hettstedt oder Klostermansfeld als KTW einzusetzen. Ebenso sind bei absehbar kurzzeitig bleibenden Patientenbeförderungen innerhalb der Stadtgebiete Hettstedt und Sangerhausen die jeweiligen RTW der räumlich zuständigen Rettungswachen für diese Kurzfahrten einzusetzen. Voraussetzung ist, dass ein weiterer RTW in der Rettungswache einsatzbereit zur Verfügung steht. Rettungseinsätze haben immer Vorrang vor qualifizierten Patientenbeförderungen.

(2) In Abhängigkeit der Indikation sind KTW-Transporte mittels Rettungswagen außerhalb der Vorhaltezeiten von KTW durchzuführen. Grundlage bilden die Richtlinien des gemeinsamen Bundesausschusses über die Verordnung von Krankenfahrten, Krankentransportleistungen und Rettungsfahrten (Krankentransport-Richtlinie) vom 22.02.2004 in der z. Z. gültigen Fassung. Zum Einsatz kommen RTW der den Einsatzgebieten zugeordneten Rettungshauptwachen. Rettungseinsätze haben auch hier immer Vorrang vor qualifizierten Patientenbeförderungen.

6

§ 8 Ärztliches Personal

(1) Die Organisation hinsichtlich der Notärzte obliegt der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt. Die organisatorischen Entscheidungen trifft sie selbst. Näheres zur Dienstdurchführung ist in einer Dienstordnung für Notärzte durch den Träger des Rettungsdienstes geregelt.

(2) Für die Teilnahme am Rettungsdienst sind nur Ärzte mit „Zusatzbezeichnung Notfallmedizin“ oder Fachkundenachweis „Arzt im Rettungsdienst“ einzusetzen. Aus dem Personalstamm der Rettungsärzte werden bis zu zwölf fachlich befähigte Ärzte durch den Träger des Rettungsdienstes, nach absolvierter Ausbildung zum „Leitenden Notarzt" in die „Leitende Notarztgruppe" berufen. Sprecher der „Leitenden Notarztgruppe“ ist der/die Ärztliche Leiter/in Rettungsdienst. Die Dienstorganisation erfolgt nach einem gesonderten Plan. Die Einsatzkriterien und die Indikation über den Einsatz legt der Landkreis in einer Dienstordnung der Leitenden Notärzte fest. Der „Leitende Notarzt" ist den anderen am Einsatzort beteiligten Ärzten und dem übrigen medizinischen Personal organisatorisch weisungsberechtigt.

(3) Ist im Falle einer qualifizierten Patientenbeförderung eine ärztliche Begleitung notwendig, ist diese durch die die Verlegung oder die sonstige Beförderung anordnende Stelle sicherzustellen. § 9 Rettungsdienstleitstelle

(1) Die Rettungsdienstleitstelle des Landkreises Mansfeld-Südharz ist als koordinierende Einsatzzentrale für den Rettungsdienst des Rettungsdienstbereiches eingerichtet. Die Einsatzleitstelle ist die gemeinsame integrierte Einsatzleitstelle für Brand-, Katastrophenschutz, Rettungsdienst und der Hilfeleistung und fungiert als Koordinations-, Lenkungs-, Kontroll- und Informationszentrum dieser Bereiche.

(2) Die Einsatzleitstelle entscheidet grundsätzlich über den Einsatz der Rettungsmittel. Bei Notwendigkeit können die Rettungsfahrzeuge auch unabhängig von ihrem zu- gewiesenen Einsatzbereich eingesetzt werden.

(3) Der Standort der integrierten Einsatzleitstelle ist in 06526 Sangerhausen, Schartweg 7. Der Betrieb der Rettungsdienstleitstelle obliegt dem Landkreis Mansfeld-Südharz als Träger des Rettungsdienstes und damit Leistungserbringer für diese Aufgabe.

(4) Die Rettungsdienstleitstelle ist rund um die Uhr einsatzbereit. Hierfür ist sie mit dem Personal und den Führungs- und Fernmeldemitteln auszustatten, die zur sachgerechten Aufgabenerfüllung erforderlich sind. Sie muss über die allgemeinen Notrufe rund um die Uhr erreichbar sein und ständig verfügbare Fernmeldeverbindungen zu sämtlichen Einrichtungen des Rettungsdienstes im Rettungsdienstbereich, zu benachbarten Rettungsdienstleitstellen sowie zu Leitstellen für Brandschutz, Hilfeleistung und Katastrophenschutz haben. Die Rettungsdienstleitstelle hat mit benachbarten Rettungsdienstleitstellen zusammenzuarbeiten.

(5) Die Besetzung der Einsatzleitstelle erfolgt daher ständig mit einem Dienstgruppenleiter und zwei Disponenten. Dazu sind insgesamt mindestens 16 Personalstellen erforderlich. Weiterhin gehört ein Leiter zur Einsatzleitstelle.

(6) Die technische Ausstattung und Einrichtung der Einsatzleitstelle hat der Verordnung zur Regelung der Mindestanforderungen an die personellen und sachlichen Ausstattungen und der Grundsätze der einheitlichen Kostenermittlung im Rettungsdienst vom 15.11.1994 und dem Runderlass des Ml und MS vom 19.03.1993 sowie den aktuellen anerkannten Regeln der Technik und dem Stand der Erkenntnisse der Wissenschaft zu entsprechen. 7

§ 10

Qualität und Sicherheit in der Notfallrettung und bei der qualifizierten Patientenbeförderung

(1) Die Qualität und Sicherheit in der Notfallrettung und bei der qualifizierten Patientenbeförderung besteht aus einem organisatorischen, einem technischen, einem personellen und einem präklinischen notfallmedizinischen Bereich. Diese Aufgaben stellt der Eigenbetrieb Rettungsdienst Mansfeld-Südharz als Leistungserbringer sicher. Dazu bedient er sich standardisierter Richtlinien, Rahmenempfehlungen und Prozessabläufe. Die Prozessabläufe sind im Qualitätsmanagement nach DIN 15224 i.V.m. DIN 9001 definiert.

(2) Die Mindeststandards an Fahrzeugtechnik und Medizintechnik entsprechen der jeweils gültigen DIN für die Rettungsmittel: (3) NEF gemäß DIN 75079 mit folgenden Ausstattungsparametern: Motorleistung ca.125 kW / 170 PS Getriebe-Automatik Allrad Farbe Schwefelgelb Unfalldatenspeicher 3 Sitze, davon 1 mit Schreibplatz Mechanische Reanimationshilfe CO Messung invasive Blutdruckmessung Knochenbohrer Beckengurte 12 Kanal EKG mit Datenfernübertragungssystem

RTW gemäß DIN 1789 mit folgenden Ausstattungsparametern: davon mindestens 5 RTW Motorleistung ca. 140 kW / 190 PS als Ausbauvariante Getriebe- Automatik „Koffer“ Farbe Schwefelgelb Rückfahrkamera Unfalldatenspeicher Spinebord Trage bis 230 kg 12 Kanal EKG mit Datenfernübertragungssystem Kapnometrie Nichtinvasive Beatmung KED-System

S-RTW gemäß DIN 1789 mit folgenden Ausstattungsparametern: Schwerlast Motorleistung ca. 140 kW / 190 PS mindestens 1 Getriebe-Automatik Fahrzeug im Farbe Schwefelgelb Rettungsdienstbereich Spinebord Elektrohydraulische Schwerlasttrage bis 300 kg Rückfahrkamera Luftfederung Hinterachse Unfalldatenspeicher 12 Kanal EKG mit Datenfernübertragungssystem Kapnometrie Nichtinvasive Beatmung KED-System

8

KTW gemäß DIN 1789 mit folgenden Ausstattungsparametern: Motorleistung ca.110 kW /150 PS Getriebe-Automatik Van / Kleinbus lang Hochdach Farbe Schwefelgelb Rückfahrkamera Unfalldatenspeicher Beatmungsgerät Defibrillator mit externem Schrittmacher

Die Kilometerlaufleistung aller Einsatzfahrzeuge inklusive zusätzlich vorzuhaltender Ersatzfahrzeuge soll nicht mehr als 250.000 km betragen.

Die Ausstattung der Rettungsmittel hat darüber hinaus den aktuellen anerkannten Regeln der Technik und dem Stand der Erkenntnisse der Wissenschaft zu entsprechen.

Die Dokumentation der Einsätze soll per elektronischer Patientendatenerfassung und elektronischer Einsatzdokumentation nach DIVI erfolgen.

(4) Die Ausstattung und Größe der Rettungswachen haben mindestens der DIN 13049 i.V.m der Rahmenempfehlung des Deutschen Roten Kreuzes sowie der GUV-I 8680 zu entsprechen. Der Landkreis Mansfeld-Südharz soll zur Sicherstellung der geforderten Normen Eigentümer aller Rettungswachen werden.

(5) Das ärztliche und nichtärztliche Personal ist gemäß dem Gesetz über Medizinprodukte durch den für das Gerät Verantwortlichen in die Geräte einzuweisen und zu dokumentieren. Jeder Mitarbeiter, auch Notärzte, sind für ihre Einweisung persönlich verantwortlich. Es handelt sich um eine Bringschuld.

(6) Das im Rettungsdienst eingesetzte nichtärztliche Personal ist regelmäßig durch Aus-, Fort- und Weiterbildungen zu schulen. Diese sind entsprechend nachzuweisen und gegenüber dem ÄLRD zu dokumentieren. Durch den Leiter Rettungsdienst ist sicherzustellen, dass die Mitarbeiter über einen einheitlichen Ausbildungs- und Kenntnisstand verfügen. Hierfür sind entsprechende Regelungen zu treffen.

(7) Für die qualitätsgerechte Sicherstellung einer einheitlichen präklinischen Notfallmedizin im Landkreis Mansfeld-Südharz ist eine Richtlinie durch die Leitende Notarztgruppe unter Führung des ÄLRD zu erstellen. Diese hat sich an den jeweilig gültigen Leitlinien der einschlägigen Fachgesellschaften zu orientieren und den aktuellen anerkannten Regeln der Technik und dem Stand der Erkenntnisse der Wissenschaft zu entsprechen. Sie dient als Instrument der Qualitätssicherung und stellt Handlungsalgorithmen und Hilfestellung zur Abarbeitung rettungsdienstlicher Situationen dar. Sie richtet sich an Notärzte, Leitende Notärzte, Mitarbeiter der Leitstelle, Notfallsanitäter, Rettungs- assistenten und Rettungssanitäter.

§ 11 Maßnahmen der Qualitätssicherung

Zur nachhaltigen Qualitätssicherung hat sich der Leistungserbringer Eigenbetrieb Rettungsdienst einem Qualitätsmanagement nach DIN 15224 i.V.m DIN 9001 zu zertifizieren. Die regelmäßige Re-Zertifizierung ist verbindlich.

9

§ 12 Grundzüge der Einsatzorganisation zur Bewältigung von Ereignissen mit einer großen Anzahl von erkrankten oder verletzten Personen („Massenanfall Verletzter – MANV“)

(1) Ein Ereignis mit einer großen Anzahl von erkrankten oder verletzten Personen, bei dem die regelmäßig vorzuhaltenden Rettungsmittel des Rettungsdienstes zur Gesamtversorgung nicht ausreichen und eine übergeordnete rettungsdienstliche Einsatzleitung oder eine mit sonstigen Einsatzkräften gemeinsame Einsatzleitung erforderlich ist, wird im Bereich des Landkreises Mansfeld-Südharz weiterhin mit dem Einsatzbegriff „Massenanfall Verletzter - MANV" geführt. Hierbei handelt es sich um ein rettungsdienstliches Notfallereignis im Rettungsdienstbereich bezogen auf alle Einsatzbereiche, für das die Leistungsfähigkeit der Vorhaltung für den Rettungsdienst nach diesem Rettungsdienstbereichsplan sowie der vereinbarten regionalen Nachbarschaftshilfe nicht mehr ausreichend ist.

(2) Es wird davon ausgegangen, dass die Leistungsfähigkeit der Vorhaltung für die Notfallrettung für bis zu 5 Notfallpatienten der Sichtungskategorie „ROT“ gleichzeitig gegeben ist. Verfügbare Kräfte der Notfallrettung sind in einem gesonderten Plan zu erfassen. Das betrifft die zur Verfügung stehenden Kräfte im Rettungsdienstbereich und Festlegungen zur Nachbarschafts- und überörtlichen Hilfe.

(3) Die Alarmierung der Einsatzmittel und -kräfte erfolgt im MANV-Fall durch die Einsatzleitstelle des Landkreises Mansfeld-Südharz. Die Nachbarschaftshilfe (nur Nachbarkreise) erfolgt direkt durch Anforderung der Einsatzleitstelle Mansfeld-Südharz bei der entsprechenden Einsatzleitstelle des Nachbarkreises. Die Anforderung der überörtlichen Hilfe erfolgt grundsätzlich über das Landesverwaltungsamt.

(4) Für den MANV-Fall sind vier Phasen im Sonderplan „MANV" festgelegt:

Phase I 6 – 15 Patienten Phase II 16 – 24 Patienten Phase III 25 – 50 Patienten Phase IV mehr als 50 Patienten.

Die Alarmierung wird für jede Phase im Einsatzleitrechner hinterlegt. Einzelfallentscheidungen nach besonderer Situation, entsprechend den Anforderungen des Bestellers trifft der Einsatzleitstellendisponent nach pflichtgemäßem Ermessen.

(5) Kommen im MANV-Fall über den Rettungsdienst hinaus weitere rettungsdienstliche Einsatzkräfte, insbesondere des Sanitätsdienstes des Katastrophenschutzes, zum Einsatz, sind folgende Abweichungen vom RettDG LSA in Bezug auf Standards zu Rettungsmitteln, ihrer Mindestausstattung und der personellen Besetzung zugelassen: a) Einheiten des Fachdienst Sanität gemäß dem Aufstellungserlass Katastrophenschutz (AufstErlKatS) RdErl. des MI vom 24.01.2011 – 14600-1-2011-02 (MBl.LSA S. 92), bestehend aus einem Zugtrupp, einer Arztgruppe, einer Sanitätsgruppe und einer Verletztentransportgruppe.

• Führungsfahrzeug • Arzttruppkraftwagen entsprechend der landkreisspezifischen Ausstattung • KTW Typ B

Die Qualifikation des Personals, deren Aus- und Fortbildung erfolgt auf der Grundlage der Richtlinie für die Aus- und Fortbildung im Katastrophen- und Zivilschutz (AusbRL KatS), RdErl. des MI vom 01.09.2016 -24.41-14600/2 /2(MBl. LSA 34/2016 vom 26.09.2016).

10

b) Für Einsatzkräfte aus anderen Landkreisen, welche zur Unterstützung angefordert werden, sollen den Anforderungen und Standards des Landkreises Mansfeld-Südharz entsprechen, müssen jedoch dem Standard des Rettungsdienstbereichsplans des hilfeleistenden Landkreises entsprechen. c) Behandlungsplatz 50 (BHP 50) entsprechend der landkreisspezifischen Ausstattung

§ 13 Inkrafttreten

Diese Satzung tritt am 01.04.2018 in Kraft. Gleichzeitig tritt der Rettungsdienstbereichsplan vom 01.08.2016 außer Kraft.

Sangerhausen, den ………………

Dr. Angelika Klein Landrätin Dienstsiegel ausgefertigt am

Dr. Angelika Klein Landrätin Dienstsiegel

11