Managementplan (Fachbeitrag Offenland)

für das FFH-Gebiet 217

Kalkquellmoore bei Lengfeld

(DE 5429-301)

Abschlussbericht

Auftragnehmer Auftraggeber

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR Freistaat Thüringer Landesanstalt für Dipl.-Ing. Wolfgang Kerstan Thüringen Dipl.-Ing. Gregor Stanislowski Umwelt und Geologie

Wermsdorfer Str. 17 Referat 33 – Natura 2000 04758 Oschatz Herr Dr. Heinz Ullrich Baierle Telefon: 0 34 35/93 16-44 Göschwitzer Strasse 41 Telefax: 0 34 35/93 16-63 07745 Jena eMail: [email protected] Bearbeitung Dipl.-Biol. Klaus-Bernhard Kühnapfel (Projektleitung) Dipl.-Biogeogr. Adriane Dlugosz Dipl.-Geogr. Thorsten Hübl (GIS)

Stand 15.10.2015 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

INHALTSVERZEICHNIS

1. RECHTLICHER UND ORGANISATORISCHER RAHMEN FÜR NATURA 2000- GEBIETE ...... 7

1.1 Rechtliche Grundlagen ...... 7

1.2 Organisation ...... 9

2. GEBIETSCHARAKTERISTIK ...... 12

2.1 Lage und Abgrenzung ...... 12

2.2 Natürliche Grundlagen ...... 12

2.3 Geschützte Gebiete ...... 14

2.4 Planungen im Gebiet ...... 14

3. BESTAND DER SCHUTZGÜTER NACH FFH-RL EINSCHLIEßLICH BEWERTUNGEN DES ERHALTUNGSZUSTANDES ...... 17

3.1 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie ...... 17 3.1.1 Einleitung und Übersicht ...... 17 3.1.2 Beschreibung der vorkommenden einzelnen Lebensraumtypen ...... 18 3.1.2.1 Fließgewässer mit flutender Wasserpflanzenvegetation (LRT 3260) ...... 18 3.1.2.2 Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen (LRT 6210) ...... 19 3.1.2.3 Pfeifengraswiese (LRT 6410) ...... 19 3.1.2.4 Feuchte Hochstaudenfluren (LRT 6430) ...... 19

3.1.2.5 Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes (LRT 6510) ...... 21 3.1.2.6 Kalkreiche Niedermoore (LRT 7230) ...... 22 3.1.3 Bilanzierung der LRT für den Standarddatenbogen ...... 24

3.2 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie ...... 27 3.2.1 Einleitung und Übersicht ...... 27 3.2.2 Beschreibung der einzelnen Arten ...... 27 3.2.2.1 Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) ...... 27 3.2.3 Bilanzierung der Arten für den Standarddatenbogen ...... 30

4. MAßNAHMENPLANUNG ...... 32

4.1 Nutzungsverhältnisse ...... 32

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 2 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie 4.1.1 Eigentumsverhältnisse ...... 32

4.1.2 Landwirtschaft und Landschaftspflege ...... 32 4.1.3 Wasserwirtschaft und Gewässerunterhaltung ...... 32 4.1.4 Jagd und Fischerei ...... 32 4.1.5 Sonstige Nutzungen einschließlich bereits genehmigter/planfestgestellter Vorhaben mit Beeinträchtigung der FFH-Gebiete ...... 32

4.2 Gefährdungen/Beeinträchtigungen ...... 33

4.3 Erhaltungs-, Wiederherstellungs- und Entwicklungsmaßnahmen ...... 33 4.3.1 Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie ...... 35 4.3.1.1 Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen (LRT 6210) ...... 35

4.3.1.2 Pfeifengraswiese (LRT 6410) ...... 37 4.3.1.3 Feuchte Hochstaudenfluren (LRT 6430) ...... 38 4.3.1.4 Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes (LRT 6510) ...... 39 4.3.1.5 Kalkreiche Niedermoore (LRT 7230) ...... 42 4.3.2 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie ...... 45 4.3.2.1 Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) ...... 45

5. ABSTIMMUNG BEHÖRDEN/NUTZER ...... 48

5.1 Behördenabstimmung ...... 48

5.2 Nutzerabstimmung...... 48

6. SONSTIGE HINWEISE/VORSCHLÄGE ...... 49

6.1 Zielkonflikte ...... 49

6.2 Vorschläge zur Überwachung des Gebietes und der Schutzobjekte ...... 49

6.3 Kurzfassung ...... 50

7. ANHANG ...... 55

7.1 Kartenteil ...... 55

7.2 Fotodokumentation ...... 56

7.3 Quellenverzeichnis ...... 57

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 3 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie TABELLENVERZEICHNIS

Tab. 2.1 Übersicht der im FFH-Gebiet vorkommenden weiteren Pflanzenarten ...... 13

Tab. 3.2 Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6430 ...... 20

Tab. 3.3 Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen ...... 20

Tab. 3.4 Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6510 ...... 22

Tab. 3.5 Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen ...... 22

Tab. 3.6 Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 7230 ...... 24

Tab. 3.7 Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen ...... 24

Tab. 3.8 Bilanzierung der LRT für den Standarddatenbogen ...... 25

Tab. 3.9 Übersicht der Anhang II-Arten nach FFH-Richtlinie im FFH-Gebiet ...... 27

Tab. 3.10 Nachweise im FFH-Gebiet ...... 28

Tab. 3.11 Bewertung der Habitate der Art Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) .. 28

Tab. 3.12 Anteil der Habitatflächen an den Erhaltungszuständen ...... 29

Tab. 3.13 Bilanzierung der Anhang II-Arten für den Standarddatenbogen ...... 31

Tab. 4.1 Zusammenfassende Übersicht Beeinträchtigungen und Gefährdungen im FFH-Gebiet ...... 33

Tab. 4.2 Angaben zu Beeinträchtigungen und Gefährdungen im FFH-Gebiet ...... 33

Tab. 4.3 Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für alle LRT und Arten mit KULAP-Pflegeempfehlungen im Managementplan im Vergleich mit den ausgewiesenen KULAP-Kulissen-Flächen und den tatsächlichen Flächen mit aktuellen KULAP-Verträgen ...... 34

Tab. 4.4 Einzelflächenspezifische Entwicklungsmaßnahme für den LRT 6210 (im Komplex mit 6410) ...... 36

Tab. 4.5 Einzelflächenspezifische Erhaltungsmaßnahmen für den LRT 6430 ...... 39

Tab. 4.6 Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 6510 ...... 41

Tab. 4.7 Einzelflächenspezifische Erhaltungsmaßnahmen für den LRT 7230 ...... 44

Tab. 4.8 Einzelflächenspezifische Erhaltungsmaßnahmen für die Schmale Windelschnecke ...... 46

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 4 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie Tab. 6.1 Erhaltungszustand (EHZ) der Lebensraumtypen des Anhang I der FFH-Richtlinie ...... 51

Tab. 6.2 Erhaltungszustand (EHZ) der Arten des Anhang II der FFH-Richtlinie ...... 52

Tab. 6.3 Erhaltungsziele und Maßnahmen der Lebensräume nach Anhang I der FFH- Richtlinie und der Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie ...... 53

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abb. 1 Übersichtskarte FFH-Gebiet 217 „Kalkquellmoore bei Lengfeld“...... 11

Abb. 2 Schutzgebiete im Bereich des FFH-Gebietes 217 „Kalkquellmoore bei Lengfeld“ ...... 16

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

AG Auftraggeber AN Auftragnehmer BE Behandlungseinheit ENL Programm zur Förderung von Maßnahmen zur Entwicklung von Natur und Landschaft (Richtlinie des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Natur- schutz und Umwelt vom 14.05.2008) EHZ Erhaltungszustand FB Feldblock FIS-Naturschutz Thüringer Landschaftsinformationssystem zum Finden, Auswählen, Aufbereiten und Darstellen von Naturschutzdaten FFH-Gebiet Besonderes Schutzgebiet im Sinne der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie BfN Bundesamt für Naturschutz BNatSchG Bundesnaturschutzgesetz EU Europäische Union FFH-RL Fauna- Flora-Habitat-Richtlinie der EU (Richtlinie 92/43/EWG, EU-Amtsblatt L 206/7 vom 22.07.1992) zur Erhaltung der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten sowie deren Lebensräume FFH-RL Anhang II EU-weit gültige Liste der „Arten von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen“. Bestandteil der FFH-RL FFH-RL Anhang IV EU-weit gültige Liste „streng zu schützender Arten von gemeinschaftlichem Interesse“. Bestandteil der FFH-RL HOAI Honorarordnung für Architekten und Ingenieure i.d.R. in der Regel

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 5 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

Kap. Kapitel KBS Kartier- und Bewertungsschlüssel LINFOS Thüringer Landschaftsinformationssystem FIS-Naturschutz (siehe auch FIS) LRT Lebensraumtyp LRT-EF Lebensraumtyp-Entwicklungsfläche MaP Managementplan NALAP Programm zur Förderung von Maßnahmen des Naturschutzes und der Land- schaftspflege in Thüringen (Richtlinie des Thüringer Ministeriums für Landwirt- schaft, Naturschutz und Umwelt vom 01.01.2005) Natura 2000 Europäisches Schutzgebietsnetz zur Erhaltung von Lebensräumen und Arten von Europäischer Bedeutung. Umgesetzt wird dieses Netz maßgeblich über die FFH-Richtlinie und die Vogelschutzrichtlinie der EU NSG Naturschutzgebiet OBK Thüringer Offenlandbiotopkartierung PAG Projektbegleitende Arbeitsgruppe SG Schutzgebiet SDB Standarddatenbogen (Form- und Datenblatt zur Übermittlung von kennzeich- nenden Daten eines FFH-Gebietes an die EU) SPA Special Protected Area (= „Besonderes Schutzgebiet“ im Sinne der Vogel- schutzrichtlinie) ThürNatG Thüringer Gesetz für Natur und Landschaft ThürNEzVO Thüringer Natura 2000-Erhaltungsziele-Verordnung TLUG Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie TK25 Topographische Karte im Maßstab 1: 25.000 UNB Untere Naturschutzbehörde VS-RL Europäische Vogelschutzrichtlinie (Richtlinie 79/409/EWG vom 02.04.1979 in der kodifizierten Fassung 2009/147/EG vom 30.11.2009) über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten WRRL Europäische Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) vom 22.12.2000 (Richtlinie 2000/60/EG)

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 6 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

1. RECHTLICHER UND ORGANISATORISCHER RAHMEN FÜR NATURA 2000-GEBIETE

1.1 RECHTLICHE GRUNDLAGEN

Gemäß Artikel 6 der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie (FFH-Richtlinie) sind die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) zur Sicherung der Erhaltungsziele in den Gebieten von ge- meinschaftlicher Bedeutung und zur Festlegung der nötigen Erhaltungsmaßnahmen ver- pflichtet. Analog sind die Mitgliedsstaaten gemäß Art 4 der Vogelschutzrichtlinie verpflichtet besondere Schutzmaßnahmen für die in Anhang I der Richtlinie aufgeführten Vogelarten durchzuführen, um ihr Überleben und ihre Vermehrung in ihrem natürlichen Verbreitungsge- biet sicherzustellen.

Es besteht zur Festlegung und Umsetzung der Erhaltungsziele die Möglichkeit, für die Ge- biete einen Managementplan zu erarbeiten. Auf dieser Grundlage hat das Thüringer Landes- verwaltungsamt das Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR, Niederlassung Oschatz mit der Erarbeitung eines Managementplans (MaP) für das FFH-Gebiet 217 „Kalkquellmoore bei Lengfeld“ beauftragt.

Die Erhaltungsmaßnahmen umfassen „geeignete, eigens für die Gebiete aufgestellte oder in andere Entwicklungspläne integrierte Bewirtschaftungspläne und geeignete Maßnahmen rechtlicher, administrativer oder vertraglicher Art“ […], „die den ökologischen Erfordernissen der natürlichen Lebensraumtypen nach Anhang I und der Arten nach Anhang II“ FFH- Richtlinie bzw. Vogelarten nach Anhang I oder Art. 4 Abs. 2 Vogelschutzrichtlinie „entspre- chen, die in diesen Gebieten vorkommen“(Zitierung nach Art. 6 Abs. 1 FFH-Richtlinie).

Die Mitgliedstaaten sind verpflichtet, die geeigneten Maßnahmen zu treffen, um in den be- sonderen Schutzgebieten die Verschlechterung der natürlichen Lebensräume und der Habi- tate der Arten sowie Störungen von Arten, für die die Gebiete ausgewiesen worden sind, zu vermeiden, sofern solche Störungen sich im Hinblick auf die Ziele dieser Richtlinie erheblich auswirken könnten.

Entsprechend Artikel 3 Absatz 1 der FFH-Richtlinie ist für die Lebensraumtypen des Anhang I der FFH-Richtlinie und die entsprechenden Habitate der Arten des Anhang II der FFH- Richtlinie der Fortbestand oder ggf. die Wiederherstellung des günstigen Erhaltungszustands in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet zu gewährleisten.

ZU diesem Zweck erfolgt im Rahmen der Managementplanung eine Überprüfung der Melde- daten im Gebiet. Der so abgeleitete Managementplan ist behördenverbindlich, hat jedoch

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 7 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie keine rechtsverbindliche Wirkung für die ausgeübte Nutzung durch Eigentümer und Nut- zungsberechtigte.

Die gesetzlichen Grundlagen des vorliegenden Planes sind:

• FFH-Richtlinie: Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.05.1992 zur Erhaltung der na- türlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (Fauna-Flora- Habitat-Richtlinie – FFH-Richtlinie) (Abl. L 206 vom 22.07.1992, S. 7), zuletzt geändert durch Richtlinie 2006/105/EG (Abl. L 363 vom 20.12.2006, S. 368).

• Vogelschutzrichtlinie: Richtlinie 2009/147/EG des Rates vom 30. November 2009 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (Vogelschutzrichtlinie) (Abl. L 20 vom 26.01.2010, S. 7)

• BNatSchG: Gesetz zur Neuregelung des Rechts des Naturschutzes und der Land- schaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) vom 29.07.2009 (BGBl. I Nr. 52, S. 2542), zuletzt geändert durch Artikel 13 des Gesetzes vom 21.01.2013 (BGBl. I Nr. 3, S. 95)

• ThürNatSchG: Thüringer Gesetz für Natur und Landschaft (Thüringer Naturschutzge- setz) in der Fassung der Bekanntmachung vom 30. August 2006 (GVBl. Nr 12, S. 421), zuletzt geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 25.10.2011 (GVBl. Nr 9, S. 273).

• ThürNEzVO: Thüringer Natura 2000-Erhaltungsziele-Verordnung - Verordnung zur Festsetzung von natürlichen Lebensräumen und Arten von gemeinschaftlichem Interes- se sowie von Europäischen Vogelarten nach § 26 Abs. 3a und § 26a Abs. 2 des Thürin- ger Gesetzes für Natur und Landschaft vom 29. Mai 2008 (GVBl. Nr. 7 vom 14.07.2008 S. 181)

• WRRL: Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik (Wasserrahmenrichtlinie) vom 22.12.2000 (ABl. Nr. L 327 vom 22.12.2000 S. 1), zuletzt geändert durch Richtlinie 2009/31/EG vom 23.04.2009 (ABl Nr. L 140 S. 114)

Der Umsetzung der FFH-Richtlinie und Vogelschutzrichtlinie in deutsches Recht wird mit den §§ 31-34 BNatSchG (Netz „Natura 2000“) entsprochen. Die Ausweisung und Festsetzung der Schutzgebiete erfolgt nach § 32 BNatSchG. Dabei soll durch geeignete Gebote und Ver- bote sowie Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen deren Erhalt sichergestellt werden, dass Artikel 6 der FFH-Richtlinie sowie Artikel 3 und 4 der Vogelschutzrichtlinie entsprochen wird (§ 32 (3) BNatSchG).

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 8 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie Im Thüringer Naturschutzgesetz wurden die Regelungen zur FFH- und Vogelschutzrichtlinie in den §§ 26a bis c eingeführt. In der Thüringer Natura 2000-Erhaltungsziele Verordnung sind unter § 2 Nr. 186 folgende Schutzziele für das FFH-Gebiet „Kalkquellmoore bei Leng- feld“ festgesetzt:

• Lebensräume: Kalktuffquellen, Auenwälder mit Erle, Esche und Weide (prioritäre Le- bensräume), Fließgewässer mit flutender Wasserpflanzenvegetation, Trespen- Schwingel-Kalk-Trockenrasen, Pfeifengraswiesen, feuchte Hochstaudenfluren, kalk- reiche Niedermoore

• Arten: Schmale Windelschnecke

Die EU-Wasserrahmenrichtlinie zielt im Wesentlichen auf eine Vermeidung einer weiteren Verschlechterung sowie den Schutz und die Verbesserung des Zustands der aquatischen Ökosysteme und der direkt von ihnen abhängenden Landökosysteme und Feuchtgebiete sowie der Förderung einer nachhaltigen Wassernutzung. Somit kommt es bei den Gewäs- ser-Lebensraumtypen zu einer Überschneidung mit den Zielen mit der FFH-Richtlinie.

1.2 ORGANISATION

Beauftragende Behörde für die Erstellung des Managementplanes für das FFH-Gebiet „Kalkquellmoore bei Lengfeld“ (Fachbeitrag Offenland) ist die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG), Referat 33.

Die Bearbeitung des Managementplanes (Fachbeitrag Offenland) erfolgte im Zeitraum von Mai bis Oktober 2015.

Am 16.06.2015 wurde eine projektbegleitende Arbeitsgruppe (PAG) gebildet, die regelmäßig über den Bearbeitungsstand informiert und fachlich bei der Bearbeitung eingebunden wird. Folgende Behörden sind beteiligt:

• Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG), Referat 33 • Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG), Abt. 5 Wasserwirtschaft • Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG), Abt. 6 Geologie • Landratsamt – SG Untere Naturschutzbehörde • Landratsamt Hildburghausen – SG Untere Wasserbehörde • Landratsamt Hildburghausen – SG Untere Fischereibehörde • Thüringen Forst – Anstalt öffentlichen Rechts – Service und Kompetenzzentrum Referat 1 – Inventur und Planung • Thüringer Forstamt • Thüringer Forstamt Schönbrunn

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 9 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie • Landwirtschaftsamt Hildburghausen • Amt für Landentwicklung und Flurneuordnung • Thüringer Landesverwaltungsamt • Landschaftspflegeverband „Thüringer Grabfeld“ e.V.

Den oben genannten Behörden wurden bzw. werden sowohl die Zwischenstände als auch der Entwurf des MaP-Endberichts zur Prüfung und Stellungnahme zur Verfügung gestellt und Anregungen bei der weiteren Bearbeitung berücksichtigt.

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 10 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

Abb. 1 Übersichtskarte FFH-Gebiet 217 „Kalkquellmoore bei Lengfeld“

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 11 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

2. GEBIETSCHARAKTERISTIK

2.1 LAGE UND ABGRENZUNG

Das 13 ha große FFH-Gebiet 217 „Kalkquellmoore bei Lengfeld“ liegt bei Lengfeld im Kreis Hildburghausen. Das Gebiet besteht aus insgesamt drei Teilflächen: eine Teilfläche befindet sich am Sandbach ca. 1 km östlich von Lengfeld, die zweite Teilfläche liegt am westlichen Hang des Katzenbergs ca. 300 m südlich von Lengfeld und die dritte Teilfläche befindet sich etwa 700 m südwestlich von Neuhof (vgl. Abb. 1).

2.2 NATÜRLICHE GRUNDLAGEN

Das Gebiet liegt im Naturraum „Südthüringer Buntsandstein-Waldland“ (Nr. 2.8). Dieser zählt zu den Buntsandstein-Hügelländern (Großregion 2). Im FFH-Gebiet werden Höhenlagen zwischen 360 und 430 m ü. NN erreicht. Der geologische Untergrund besteht aus Buntsand- stein.

Geologie und Böden

Das FFH-Gebiet befindet sich im Süddeutschen Schichtstufen- und Bruchschollenland und hier im Teilraum Thüringisch-Fränkisches Bruchschollenland. Geologisch handelt es sich im Untergrund um Oberen Buntsandstein. Es werden marin und alluvial abgelagerte Mergel- steine, Siltsteine, Sandsteine, Gipssteine und Kalksteine angetroffen, die silikatisch und kar- bonatisch sind.

Die Teilbereiche des FFH-Gebiets werden im Wesentlichen durch lehmigen, stellenweise steinigen Ton aus Sedimenten des Oberen Buntsandsteins geprägt. Im südlichen Teilbereich findet sich entlang des Fließgewässers Auelehm (Vega).

Klima

Der Betrachtungsraum liegt im Klimabereich „Mitteldeutsches Berg- und Hügelland-Klima“. Im Vergleich zum übrigen Thüringen ist das Klima hier verhältnismäßig warm und trocken. Die vorherrschende Windrichtung ist Südsüdwest- bis Westsüdwest. Die mittlere langjährige

Temperatur liegt bei 7 bis 8 °C. Der jährliche Niederschlag beträgt 650-700 mm. (BUSHART,

M., & R. SUCK 2008)

Hydrologie

Im FFH-Gebiet befinden sich mehrere Quellaustritte sowie Fließgewässer. Der nördliche Rand der nördlichen FFH-Gebietsteilfläche wird durch den Sandbach, einem linken Zufluss

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 12 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie des Weißbachs, gebildet. Die südliche Teilfläche umfasst einen linken Zufluss des Roß- bachs. Alle Gewässer befinden sich im Einzugsgebiet der Werra.

Im FFH-Gebiet werden Kluft-Karst-Grundwasserleiter angetroffen.

Flora und Vegetation, Fauna

Die potenziell natürliche Vegetation besteht fast im gesamten FFH-Gebiet aus Flattergras- Hainsimsen-Buchenwäldern. Lediglich in der nördlichen FFH-Gebietsteilfläche sind randlich Bergseggen-Hainsimsen-Buchen-Mischwälder anzutreffen.

Die reale Vegetation weicht erheblich von der potenziell natürlichen ab. Das FFH-Gebiet wird im Wesentlichen durch extensiv genutztes Grünland geprägt. Gehölzinseln aus Weiden ha- ben sich im Zentrum der nördlichen FFH-Gebietsteilfläche in Bereichen feuchterer Boden- standorte ausgebildet. Nur die westliche und südliche FFH-Gebietsteilfläche ist teilweise auch bewaldet.

Auf Grund der hochwertigen Biotopausstattung mit kalkreichen Quellaustritten und nährstoff- armen, basenreichen Grünlandflächen stellt das FFH-Gebiet geeignete Habitatbedingungen für seltene und gefährdete Pflanzenarten bereit. Neben der in Kap. 3.2.2 beschriebenen Art des Anhangs II der FFH-Richtlinie kommen im Gebiet zahlreiche Pflanzenarten vor, die in den Roten Listen (2011) als gefährdete Arten aufgeführt werden (vgl. Tab. 1.1). Zur Fauna des Gebietes liegen keine weiteren Angaben vor.

Tab. 2.1 Übersicht der im FFH-Gebiet vorkommenden weiteren Pflanzenarten

Wiss. Artname Deutscher Artname Rote Liste Thüringen

Achillea ptarmica Sumpfschafgarbe V Anthoxanthum odoratum Gemeines Ruchgras V Carex davalliana Davalls Segge 2 Carex flava Gelb-Segge 2 Carex lepidocarpa Schuppenfrüchtige Gelbsegge 2 Carex panicea Hirse-Segge V Centaurium pulchellum Kleines Tausendgüldenkraut 2 Crepis praemorsa Abgebissener Pippau 2 Dactylorhiza majalis Breitblättriges Knabenkraut 2 Eleocharis quinqueflora Wenigblütige Sumpfsimse 2 Epilobium palustre Sumpf-Weidenröschen V Epipactis palustris Sumpf-Stendelwurz 2 Equisetum variegatum Bunter Schachtelhalm 2 Eriophorum angustifolium Schmalblättriges Wollgras 3 Eriophorum latifolium Breitblättriges Wollgras 2 Galium uliginosum Moor-Labkraut V

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 13 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

Wiss. Artname Deutscher Artname Rote Liste Thüringen

Geum rivale Bach-Nelkenwurz V Gymnadenia conopsea Mücken-Händelwurz * Ophioglossum vulgatum Gewöhnliche Natternzunge 2 Parnassia palustris Sumpf-Herzblatt 2 Phyteuma orbiculare Kugelige Teufelskralle 3 Scorzonera humilis Niedrige Schwarzwurzel 2 Selinum carvifolia Kümmel-Silge V Silaum silaus Wiesen-Silau V Succisa pratensis Teufelsabbiss 3 Triglochin palustre Sumpf-Dreizack 2 Trollius europaeus Trollblume 3

2.3 GESCHÜTZTE GEBIETE

Das FFH-Gebiet „Kalkquellmoore bei Lengfeld“ beinhaltet auf der Teilfläche östlich von Lengfeld das GLB „“Hangquellmoor Lengfeld“, welches im Osten und Süden auch Flächen außerhalb der FFH-Teilfläche umfasst. In der Teilfläche südwestlich von Neuhof befindet sich das FND „Pferdehut“. Das FFH-Gebiet liegt vollständig im Naturpark Thüringer Wald. Eine weitergehende naturschutzrechtliche Sicherung des FFH-Gebietes besteht nicht (vgl. Abb. 2). Im FFH-Gebiet liegen mehrere nach § 30 BNatSchG bzw. § 18 ThürNatG geschütz- te Biotope.

2.4 PLANUNGEN IM GEBIET

Gemäß Landesentwicklungsprogramm Thüringen 2025 (2014) befindet sich das FFH-Gebiet im Freiraumbereich Landwirtschaft. Zudem liegt es in einem unzerschnittenen verkehrsar- men Raum.

Im Regionalplan Südwestthüringen (2011) sind die drei Teilbereiche des FFH-Gebietes als Vorranggebiete für die Freiraumsicherung (FS-87 „Kalkkuppen östlich mit Hängen und Tälern“) festgelegt. Die Teilflächen grenzen an für die Landwirtschaft ausgewiesenen Vorranggebiete (LB-81 „Südlich und östlich Lengfeld“, LB-85 „Kloster Veßra/Neuhof“). Die Landschaft ist darüber hinaus ein Vorbehaltsgebiet für Tourismus und Erholung.

Ein Vorläufiges Waldbehandlungskonzept liegt bereits vor (THÜRINGER MINISTERIUM FÜR

LANDWIRTSCHAFT, NATURSCHUTZ UND UMWELT 2009). Hier wird die Pflege und Entwicklung

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 14 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie der Wald-LRT vorgeschlagen. Ein Fachbeitrag Wald wird derzeit erarbeitet und liegt in einer noch nicht endabgestimmten Entwurfsfassung vor (THÜRINGENFORST 2014).

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 15 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

Abb. 2 Schutzgebiete im Bereich des FFH-Gebietes 217 „Kalkquellmoore bei Lengfeld“

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 16 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie 3. BESTAND DER SCHUTZGÜTER NACH FFH-RL EINSCHLIEßLICH BEWER- TUNGEN DES ERHALTUNGSZUSTANDES

3.1 FFH-LEBENSRAUMTYPEN NACH ANHANG I DER FFH-RICHTLINIE

3.1.1 Einleitung und Übersicht

Ausgangslage

Im FFH-Gebiet 217 „Kalkquellmoore bei Lengfeld“ wurden gemäß Standarddatenbogen sechs Lebensraumtypen im Offenland gemeldet: Diese umfassen „Fließgewässer mit fluten- der Wasserpflanzenvegetation“ (LRT 3260), „Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen“ (6210), „Pfeifengraswiesen (6410), „Feuchte Hochstaudenfluren“ (6430), den prioritären LRT „Kalktuffquellen“ (7220*) und „Kalkreiche Niedermoore“ (7230).

Alle Lebensraumtypen sind nur mit kleinen Flächenanteilen von z.T. deutlich unter 1 ha im FFH-Gebiet vertreten.

Die Lebensraumtypen und ihre Bewertung

Entsprechend der Kartierergebnisse 2012-2014 (FIS Naturschutz) konnten von den im SDB aufgenommenen Lebensraumtypen nur Feuchte Hochstaudenfluren (6430) und Kalkreiche Niedermoore (7230) bestätigt werden. Beide LRT haben in der Flächengröße deutlich zuge- nommen (vgl. Tab. 3.1).

Fließgewässer mit flutender Wasserpflanzenvegetation (3260), Trespen-Schwingel-Kalk- Trockenrasen (6210), Pfeifengraswiesen (6410) und Kalktuffquellen (8220*) wurden dage- gen nicht aufgefunden. Das Fließgewässer (3260) wurde im Rahmen der Offenlandbiotop- kartierung (OBK) als Komplex 91E0*/3260 mit einer gemeinsamen Geometrie erfasst, 2012 wurde der Bereich nicht mehr als LRT kartiert. Die ehemals einzige Fläche des Trespen- Schwingel-Kalk-Trockenrasens (6210) wurde bereits bei der OBK 1998 als „degenerierter Bestand“ und „strukturarme Brache“ eingestuft und 2012 folgerichtig nur noch als Entwick- lungsfläche kartiert. Auf ein Vorkommen von Pfeifengraswiesen (6410) und Kalktuffquellen (7220*) gibt es auch in der OBK keinen Hinweis.

Mit „Extensiven Mähwiesen des Flach- und Hügellandes“ (6510) konnte kleinflächig ein neu- er LRT im FFH-Gebiet nachgewiesen werden.

Entwicklungsflächen wurden für die LRT Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen (6210) und Pfeifengraswiesen (6410) sowie Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes (6510) vorgeschlagen.

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 17 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie Tab. 3.1 Übersicht der im FFH-Gebiet vorkommenden FFH-LRT sowie LRT-Entwicklungsflächen (LRT-EF)

LRT-Kartier- Prozentuale Angabe im Aktu- ergebnisse Veränderung LRT-EF LRT- Bezeichnung der SDB eller Code LRT 2012-2014 LRT EHZ (SDB/akt.) ha % ha Anzahl ha Anzahl MaP Fließgewässer mit 3260 flutender Wasser- 0,01 < 1 - - - 100 - - - pflanzenvegetation Trespen- 6210 Schwingel-Kalk- 0,15 < 1 - - - 100 0,09* 1 - Trockenrasen 6410 Pfeifengraswiesen 1 1 - - - 100 0,09* 1 - Feuchte Hochstau- 6430 0,04 < 1 0,06 2 +50 - - B denfluren Extensive Mähwie- 6510 sen des Flach- und - - 0,88 1 + 100 3,54 3 B Hügellandes Kalktuffquellen, *7220 0,5 < 1 - - - 100 - - - prioritär Kalkreiche Nieder- 7230 0,47 < 1 0,52 4 +10 - - B moore Summe 1,47 6 3,63 4 * = die 0,09 ha große Fläche kann zum LRT-Komplex aus den LRT 6210 und 6410 entwickelt werden, sie geht daher in die Bilanz nur einmal ein Fazit

Mit den LRT „Feuchte Hochstaudenfluren“ (6430) und „Kalkreiche Niedermoore“ (7230) konnten nur zwei der im Standarddatenbogen und der Thüringer Natura 2000-Erhaltungs- ziele Verordnung aufgeführten Lebensraumtypen bestätigt werden. „Fließgewässer mit flu- tender Wasserpflanzenvegetation“ (3260), „Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen“ (6210), „Pfeifengraswiesen“ (6410) und „Kalktuffquellen“ (8220*) konnten dagegen nicht bestätigt werden. Kleinflächig konnte mit „Extensiven Mähwiesen des Flach- und Hügellandes“ (6510) ein weiterer Lebensraumtyp nachgewiesen werden.

3.1.2 Beschreibung der vorkommenden einzelnen Lebensraumtypen

3.1.2.1 Fließgewässer mit flutender Wasserpflanzenvegetation (LRT 3260)

Flächengröße/Vorkommen

Fließgewässer mit flutender Wasserpflanzenvegetation konnten bei den Kartierungen 2012- 2014 im FFH-Gebiet nicht bestätigt werden. Es wurden auch keine Entwicklungsflächen für diesen Lebensraumtyp abgegrenzt.

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 18 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie Die Übersichtsbegehung 2015 im Rahmen der Managementplanerarbeitung bestätigt die Einschätzung. Im ansonsten naturnah ausgeprägten Sandbach fehlt jegliche Unterwasser- vegetation.

3.1.2.2 Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen (LRT 6210)

Flächengröße/Vorkommen

Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen konnten bei den Kartierungen 2012-2014 im FFH- Gebiet nicht bestätigt werden.

Eine 0,09 ha große Fläche, die durch geeignete Maßnahmen zum LRT 6210 entwickelt wer- den könnte (vgl. auch Kap. 3.1.2.3), befindet sich nördlich des Neuhofer Bergs. Dabei han- delt es sich um eine relativ steile, nordexponierte Böschung unterhalb des angrenzenden Kalkflachmoores mit brach liegender, grasreicher Saumvegetation. Die Randbereiche dieser Fläche sind mit Gehölzen bestanden.

3.1.2.3 Pfeifengraswiese (LRT 6410)

Flächengröße/Vorkommen

Pfeifengraswiesen konnten bei den Kartierungen 2012-2014 im FFH-Gebiet nicht bestätigt werden.

In der 0.09 ha großen Fläche, die zum LRT 6210 entwickelt werden kann (vgl. Kap. 3.1.2.2), kommen stellenweise auch feuchte, durchsickerte Teilbereiche vor (ca. 10%). Diese können durch geeignete Maßnahmen zum LRT 6410 entwickelt werden. Aufgrund der Kleinflächig- keit können diese Bereiche nicht herauskartiert werden. Bei geeigneter Pflege kann sich so- mit ein Komplex-LRT 6210/6410 entwickeln.

3.1.2.4 Feuchte Hochstaudenfluren (LRT 6430)

Flächengröße/Vorkommen

Feuchte Hochstaudenfluren kommen auf zwei Teilflächen mit einer Gesamtgröße von 0,06 ha im FFH-Gebiet vor. Beide Flächen befinden sich nördlich vom Neuhofer Berg im Uferbereich des Sandbachs und entlang eines Quellbachs (linker Zufluss des Sandbachs).

Allgemeine Charakteristik des LRT

Der LRT „Feuchte Hochstaudenfluren“ kommt im FFH-Gebiet nur fragmentiert und sehr kleinflächig vor. Die Bestände sind in ausgedehnte Brennnesselbestände und Ufergehölze eingebettet.

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 19 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung

Die LRT-Flächen zeichnen sich insgesamt durch artenarme Bestände aus. Es sind nur weni- ge charakteristische und LRT-kennzeichnende Arten vorhanden. Die Vegetation wird im We- sentlichen von Mädesüß (Filipendula ulmaria) geprägt. Weitere charakteristische Arten sind u.a. Krause Distel (Carduus crispus) und Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris). Als LRT- kennzeichnende Arte kommen u.a. Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre) und Blut- Weiderich (Lythrum salicaria) vor.

Die Flächen sind dem Filipendulo-Geranietum palustris W. KOCH 1926 zuzuordnen.

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes LRT

Lebensraumtypische Habitatstrukturen sind gut ausgeprägt. Der Strukturkomplex ist über- wiegend typisch ausgebildet (B-Bewertung).

Das lebensraumtypische Arteninventar ist nur in Teilen vorhanden (C-Bewertung).

Geringe Beeinträchtigungen bestehen im Wesentlichen durch ein Aufkommen von Störzei- gern (B-Bewertung).

Tab. 3.2 Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6430

Teilbewertungen (A,B,C) Gesamt- LRT- LRT- LRT- Fläche bewertung LRT-ID An- Fläche Code gesamt Arten- Beeinträchti- aktueller teil % ha Strukturen inventar gungen Zeitraum 10003 6430 0,04 100 0,04 B C B B 10007 6430 0,51 5 0,03 B C B B Summe 0,06 B

Tab. 3.3 Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche Anzahl Teilflächen des LRT A - - - B 0,06 100 2 C - - - gesamt 0,06 100 2

Soll-Ist-Vergleich und Fazit

Insgesamt befindet sich der LRT 6430 „Feuchte Hochstaudenfluren“ in einem günstigen Er- haltungszustand (B-Bewertung).

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 20 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie Im Gegensatz zu den Angaben im Standarddatenbogen wird der LRT aktuell besser einge- stuft (SDB = C, aktuell = B). Mit einer erfassten Gesamtflächengröße von 0,06 ha hat die Flächengröße gegenüber den Angaben im SDB (0,04 ha) um 50% zugenommen.

Es besteht derzeit kein Handlungsbedarf zur Verbesserung des Zustandes der LRT-Flächen. Maßnahmen sind zur Pflege nicht erforderlich.

3.1.2.5 Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes (LRT 6510)

Flächengröße/Vorkommen

Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes kommen auf einer Teilfläche mit einer Gesamtgröße von 0,88 ha im FFH-Gebiet vor. Die Fläche befindet sich nördlich vom Neu- hofer Berg.

Allgemeine Charakteristik des LRT

Der LRT „Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes“ kommt im FFH-Gebiet nur mit einer Teilfläche vor. Der LRT ist auf einem nach Norden geneigten Hang ausgebildet. In Tei- len wird die Fläche nur selten gemäht, in den regelmäßig genutzten Teilbereichen hat sich eine Glatthaferwiese ausgebildet.

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung

Die LRT-Fläche zeichnet sich insgesamt durch einen artenreichen Bestand aus. Es sind vie- le charakteristische und LRT-kennzeichnende Arten vorhanden. Die Vegetation wird im We- sentlichen von den LRT-kennzeichnenden Arten Glatthafer (Arrhenatherum elatius) und Wiesen-Goldhafer (Trisetum flavescens) geprägt. Weitere charakteristische Arten sind u.a. Frauenmantel (Alchemilla vulgaris agg.), Kleine Pimpinelle (Pimpinella saxifraga) und Skabi- osen-Flockenblume (Centaurea scabiosa).

Die Fläche ist dem Alchemillo-Arrhenatheretum elatioris (OBERDORFER 1957) SOUGNEZ ET

LIMBOURG 1963 zuzuordnen.

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes LRT

Lebensraumtypische Habitatstrukturen sind gut ausgeprägt. Die Gesamtdeckung der charak- teristischen Kräuter beträgt 35 %, Obergräser dominieren (B-Bewertung).

Das lebensraumtypische Arteninventar ist weitgehend vollständig vorhanden (A-Bewertung).

Geringe Beeinträchtigungen entstehen durch ein Aufkommen von Nährstoffzeigern (B- Bewertung).

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 21 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie Tab. 3.4 Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6510

Teilbewertungen (A,B,C) Gesamt- LRT- LRT- LRT- Fläche bewertung LRT-ID An- Fläche Code gesamt Arten- Beeinträchti- aktueller teil % ha Strukturen inventar gungen Zeitraum 10005 6510 0,88 100 0,88 B A B B Summe 0,88 B

Tab. 3.5 Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche Anzahl Teilflächen des LRT A - - - B 0,88 100 1 C - - - gesamt 0,88 100 1

Soll-Ist-Vergleich und Fazit

Insgesamt befindet sich der LRT 6510 „Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes“ in einem günstigen Erhaltungszustand (B-Bewertung).

Im Standarddatenbogen und der Thüringer Natura 2000-Erhaltungsziele Verordnung ist der LRT bisher nicht aufgeführt.

Es besteht derzeit kein Handlungsbedarf zur Verbesserung des Zustandes der LRT-Fläche. Die aktuelle extensive Nutzung sollte fortgeführt werden.

Durch eine extensive Nutzung auch der umliegenden Grünlandflächen kann der LRT groß- flächig durch weitere Flächen ergänzt werden. Diese Flächen weisen ein ähnlich gutes Ar- tenspektrum auf und sind auch strukturell ähnlich einzustufen wie die aktuelle LRT-Fläche. Sie konnten nur aufgrund des hohen Anteils von Störzeigern (u.a. Anthriscus sylvestris, Ta- raxacum officinale) bei den Kartierungen 2012 nicht als LRT eingestuft werden.

3.1.2.6 Kalkreiche Niedermoore (LRT 7230)

Flächengröße/Vorkommen

Kalkreiche Niedermoore kommen auf vier Teilflächen mit einer Gesamtgröße von 0,52 ha im FFH-Gebiet vor. Zwei Flächen befinden sich nördlich vom Neuhofer Berg, eine an der West- flanke des Katzenbergs und eine östlich vom Apfelberg.

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 22 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

Allgemeine Charakteristik des LRT

Der LRT „Kalkreiche Niedermoore“ kommt im FFH-Gebiet fragmentiert und kleinflächig vor. Die Flächen sind von Waldflächen umgeben oder grenzen an landwirtschaftlich genutzte Flächen an. Die Quellmoore befinden sich in den beiden nördlichen Gebietsteilen an relativ steilen Hängen, im südlich Gebietsteil in einer flachen Senke.

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung

Die LRT-Flächen zeichnen sich insgesamt durch mäßig artenreiche Bestände aus. Die Ve- getation wird im Wesentlichen von Pfeifengras (Molinia caerulea), Schmalblättrigem Wollgras (Eriophorum angustifolium) und Seggen (Carex spec.) geprägt. Weitere, teilweise gefährdete Arten sind u.a. Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea), Großes Zweiblatt (Listera ovata), Trollblume (Trollius europaeus), Sichel-Starknervenmoos (Palustriella commutata var. falcata), Breitblättriges Wollgras (Erio- phorum latifolium), Wenigblütige Sumpfbinse (Eleocharis quinqueflora), Davalls Segge (Carex davalliana) und Sumpf-Dreizack (Triglochin palustre). Besonders hervorzuheben sind darüber hinaus die Vorkommen von Teufelsabbiss (Succisa pratensis, RL Thüringen 2), Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris, RL Thüringen 2), Kugel-Teufelskralle (Phyteuma orbiculare, RL Thüringen 2) und Sumpf-Herzblatt (Parnassia palustris, RL Thüringen 2).

Die Flächen sind dem Caricetum davallianae DUTOIT 1924 zuzuordnen.

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes LRT

Lebensraumtypische Habitatstrukturen sind nur bei zwei Teilflächen gut ausgebildet ansons- ten nur mittel bis schlecht ausgeprägt. Niedrigwüchsige Rasen mit typische Seggen- und Binsenvegetation sind nur in geringen Flächenanteilen gut ausgebildet, es dominieren meist hochwachsende Arten (Pfeifengras, Hochstauden) (C-Bewertung).

Das lebensraumtypische Arteninventar ist bei fast allen Flächen weitgehend vorhanden (B- Bewertung) auf einer Fläche sogar vollständig ausgebildet (A-Bewertung).

Beeinträchtigungen entstehen durch Aufkommen von Eutrophierungs- und Störzeigern wie Mädesüß (Filipendula ulmaria), Kohldistel (Cirsium oleraceum) und Grauweide (Carex cine- rea). Überwiegend sind die Beeinträchtigungen nur geringfügig (B-Bewertung), auf einer Flä- che aber bereits stärker (C-Bewertung).

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 23 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

Tab. 3.6 Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 7230

Teilbewertungen (A,B,C) Gesamt- LRT- LRT- LRT- Fläche bewertung LRT-ID An- Fläche Code gesamt Arten- Beeinträchti- aktueller teil % ha Strukturen inventar gungen Zeitraum 10004 7230 0,44 100 0,44 C B B B 10006 7230 0,05 100 0,05 B B C B 10001 7230 0,02 100 0,02 B B B B 10002 7230 0,24 5 0,01 C A A B Summe 0,52 B

Tab. 3.7 Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche Anzahl Teilflächen des LRT A - - - B 0,52 100 4 C - - - gesamt 0,52 100 4

Soll-Ist-Vergleich und Fazit

Insgesamt befindet sich der LRT 7230 „Kalkreiche Niedermoore“ in einem günstigen Erhal- tungszustand (B-Bewertung).

Im Gegensatz zu den Angaben im Standarddatenbogen wird der LRT aktuell schlechter ein- gestuft (SDB = A, aktuell = B). Mit einer erfassten Gesamtflächengröße von 0,52 ha hat die Flächengröße aber gegenüber den Angaben im SDB (0,47 ha) um 10% zugenommen.

Es besteht ein dringender Handlungsbedarf die aktuelle Pflege der LRT-Flächen aufrecht zu erhalten. Insbesondere müssen Störzeiger sowie die zunehmende Verbuschung mit Grau- weiden zurückgedrängt werden.

3.1.3 Bilanzierung der LRT für den Standarddatenbogen

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 24 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

Tab. 3.8 Bilanzierung der LRT für den Standarddatenbogen Gebietsnummer TH Gebietsnummer Gebietsnummer Gebietsname LRT Code Form Prioritäre NP ha LRT-Fläche Flächengröße der Änderung der Grund Höhlen Anzahl Datenqualität Repräsentativität Fläche) (SDBRelative Größe Relative Erhaltung) (SDB Erhaltungsgrad Erhaltungsgrades des Änderung der Grund Gesamtbeurteilung SDB Alter Erhaltungsgrad Trend Land zenvegetation Wasserpflan- flutender mit Fließgewässer Kalkquellmoore Kalkquellmoore DE5429-301 bei Lengfeld bei Thüringen Thüringen 3260 3260 217 NP G B 1 1 0 -

Trockenrasen Trockenrasen Schwingel-Kalk- Trespen- Kalkquellmoore Kalkquellmoore DE5429-301 bei Lengfeld bei Thüringen Thüringen 6210 6210 217 NP G C 1 1 0 -

wiesen Pfeifengras- re bei Lengfeldbei re Kalkquellmoo- DE5429-301 Thüringen Thüringen 6410 6410 217 NP G B 1 1 0 -

staudenfluren staudenfluren Hoch- Feuchte Kalkquellmoo- DE5429-301 re bei Leng- bei re Thüringen Thüringen 6430 6430 0,06 217 feld feld G C C C B + + 1 1 1 0 0 0

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 25 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie (SDB Relative Fläche) (SDBRelative Größe Relative Erhaltung) (SDB Erhaltungsgrad Erhaltungsgrades des Änderung der Grund Gesamtbeurteilung SDB Alter Erhaltungsgrad Trend Land TH Gebietsnummer Gebietsnummer Gebietsname LRT Code Form Prioritäre NP ha LRT-Fläche Flächengröße der Änderung der Grund Höhlen Anzahl Datenqualität Repräsentativität gellandes undHü- Flach- des Mähwiesen Extensive Kalkquellmoore Kalkquellmoore DE5429-301 bei Lengfeld bei Thüringen Thüringen 6510 6510 0,88 217 neu G B B B 1 1 0 1 1 5

Kalktuffquellen Kalkquellmoore Kalkquellmoore DE5429-301 bei Lengfeld bei Thüringen Thüringen 7220 7220 217 NP G P B 1 1 0 -

Niedermoore Niedermoore Kalkreiche Kalkquellmoo- DE5429-301 re bei Leng- bei re Thüringen Thüringen 7230 7230 0,52 217 feld feld G A B B A 0 0 0 1 1 1 -

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 26 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

3.2 ARTEN NACH ANHANG II DER FFH-RICHTLINIE

3.2.1 Einleitung und Übersicht

Ausgangslage

Im FFH-Gebiet 217 „Kalkquellmoore bei Lengfeld“ wurden gemäß Standarddatenbogen nur die Schmale Windelschnecke gemeldet.

Die Arten und ihre Bewertung

Entsprechend der Kartierergebnisse 2012-2014 (FIS Naturschutz) konnte das Vorkommen der Schmalen Windelschnecke mit zwei Habitatflächen bestätigt werden.

Tab. 3.9 Übersicht der Anhang II-Arten nach FFH-Richtlinie im FFH-Gebiet

Summe Habitat- Erhaltungs- EU- Angabe im aktueller Erhal- flächen Artname zustand nach Code SDB tungszustand SDB ha Anzahl Schmale Windelschnecke 1014 i R B A 0,37 2 (Vertigo angustior)

Fazit

Das im Standarddatenbogen und der Thüringer Natura 2000-Erhaltungsziele Verordnung aufgeführte Vorkommen der Schmalen Windelschnecke konnte im FFH-Gebiet in einem günstigen Erhaltungszustand bestätigt werden.

3.2.2 Beschreibung der einzelnen Arten

3.2.2.1 Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior)

Methodik

Die Erfassung der Schmalen Windelschnecke erfolgte im Jahr 2013 durch PAN/IBIS. Die Bewertung des Erhaltungszustandes orientierte sich dabei am Kartier- und Bewertungs- schema nach PAN & ILÖK (2010), welches einer Fortschreibung der bei SCHNITTER et al. (2006) publizierten Vorgaben für ein bundesweites Monitoring entspricht.

Allgemeine Charakteristik

Die Schmale Windelschnecke konnte im Gebiet auf von Seggen dominierten und weitgehend offenen Kalkflachmooren nachgewiesen werden.

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 27 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie Die Habitatflächen grenzen sowohl an landwirtschaftlich genutzte Flächen als auch an Wald- ränder an.

Bestand und Habitatflächen im Plangebiet

Vorkommen der Schmalen Windelschnecke konnten durch BÖßNECK & REUM (2013) auf zwei Flächen im FFH-Gebiet nachgewiesen werden. Dabei handelt es sich zum einen um ein Flachmoor am Westhang des Katzenberges (ID 30030) und zum anderen um ein Flachmoor im FND Pferdehut (ID 30031). Im näheren Umfeld beider Flächen befinden sich weitere Be- reiche mit Nachweisen der Schmalen Windelschnecke aus dem Jahr 2001, diese werden als Entwicklungsflächen ausgewiesen.

Tab. 3.10 Nachweise im FFH-Gebiet

Habi- Fläche Populationsanga- Aktueller Erhal- Artname Habitate tat-ID [ha] be Jahr 2013 tungszustand Schmale Windelschnecke Reproduktions- 30030 0,07 5 juv. / 18 ad. B (Vertigo angustior) habitat Schmale Windelschnecke Reproduktions- 30031 0,30 35 juv. / 154 ad. A (Vertigo angustior) habitat 0,37 A

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes

Der Zustand der Population der Schmalen Windelschnecke wurde durch Bößneck & Reum (2013) auf der jetzt mit der ID 30031 bezeichneten Habitatfläche auf Grund der Zahl der vor- gefundenen Individuen als hervorragend eingestuft (A-Bewertung). Die zweite deutlich klei- nere Fläche ist durch ein individuenärmeres Vorkommen gekennzeichnet (B-Bewertung). In beiden Habitatflächen sind weniger als 25 % Jungtiere festgestellt worden (B-Bewertung; a.a.O.).

Die Habitatqualität ist auf der Fläche ID 30031 als hervorragend eingestuft worden (A- Bewertung), da die Ausbildung der Habitatstrukturen den Lebensraumansprüchen der Schmalen Windelschnecke vollständig entspricht. Auf der anderen Fläche ist die Streu- schicht nicht auf der ganzen Fläche ausgebildet (B-Bewertung).

Beeinträchtigungen konnten auf keiner Habitatfläche festgestellt werden.

Tab. 3.11 Bewertung der Habitate der Art Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior)

Gesamterhal- Habitat-Id ID 30030 ID 30031 tungszustand Habitatfläche Flächen in ha 0,07 0,30 Zustand der Population B A

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 28 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

Gesamterhal- Habitat-Id ID 30030 ID 30031 tungszustand Populationsdichte 23 Ind. 189 Ind. Populationsstruk- 5 juv. / 18 ad. 35 juv. / 154 ad. tur/Reproduktionsrate Flächenausdehnung der k.A. k.A. Population Habitatqualität B A Vegetationshöhe 40-50 cm 40-50 cm 100 % gleichmäßig Wasserhaushalt 100 % gleichmäßig feucht feucht auf weniger als 70 % vor- auf 100 % vorhanden, Streuschicht handen, ca. 3-4 cm hoch ca. 3-4 cm hoch Beeinträchtigungen A A keine Einträge erkenn- Nährstoffeintrag keine Einträge erkennbar bar Verbuschung k.A. k.A. nicht genutzt, keine Beein- regelmäßig gemäht, Flächennutzung trächtigung keine Beeinträchtigung Gesamtbewertung B A A

Tab. 3.12 Anteil der Habitatflächen an den Erhaltungszuständen

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche Anzahl Teilflächen A 0,30 81 1 B 0,07 19 1 C - - - gesamt 0,37 100 2

Sonstige Feststellungen

Es kann auf beiden Habitatflächen eine Reproduktion nachgewiesen werden.

Soll-Ist-Vergleich und Fazit

Insgesamt befinden sich die Habitatflächen der Schmalen Windelschnecke in einem günsti- gen Erhaltungszustand (A-Bewertung). Im Gegensatz zum Standarddatenbogen wurden die LRT-Flächen aktuell besser eingestuft (SDB = B, aktuell = A).

Ein Handlungsbedarf besteht zur Offenhaltung der Habitatflächen. Der offene Charakter muss durch eine entsprechende Beobachtung des Zustandes und Pflege sichergestellt wer- den.

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 29 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie 3.2.3 Bilanzierung der Arten für den Standarddatenbogen

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 30 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

Tab. 3.13 Bilanzierung der Anhang II-Arten für den Standarddatenbogen (SDB Population (SDB Isolierung) tung pulation) halt Erhaltungsgrades Gebietsname Art Code neu ha Habitat-Fläche informationen sensitive NP Min Max Kategorie Typ)(SDB = Status Änderung der der Grund Datenqualität Bedeu- Biogeographische Größe (SDB Po- Relative (SDB Er- Erhaltungsgrad Änderung des der Grund Gesamtbeurteilung SDB Alter Erhaltungsgrad Trend Gebietsnummer TH Gebietsnummer ungszustand)

=

S)

DE5429-301 217 bei Lengfeld Kalkquellmoore WindelschneckeSchmale 1014 0,37 p n 1 G h 1 A 1 B B +

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 31 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

4. MAßNAHMENPLANUNG

4.1 NUTZUNGSVERHÄLTNISSE

4.1.1 Eigentumsverhältnisse

Es stehen noch keine Daten im FIS Naturschutz zur Verfügung

4.1.2 Landwirtschaft und Landschaftspflege

Innerhalb des FFH-Gebietes findet nur Grünlandnutzung statt. Die Flächen werden extensiv als zwei- schürige Mähwiesen genutzt. An das FFH-Gebiet grenzen dann überwiegend groß- flächige Ackerschläge an, teilweise aber auch weitere Mähwiesen.

4.1.3 Wasserwirtschaft und Gewässerunterhaltung

Maßnahmen zur Wasserwirtschaft oder Gewässerunterhaltung finden im FFH-Gebiet nicht statt.

4.1.4 Jagd und Fischerei

Jagdliche Einrichtungen finden sich in Form fester Hochsitze und Salzlecken im Bereich des FFH-Gebietes. Im FFH-Gebiet findet eine ordnungsmäße jagdliche Nutzung durch den zu- ständigen Jagdpächter statt. In Einzelfällen befinden sich jagdliche Einrichtungen auf bzw. am Rande von Lebensraumtypen oder Habitatflächen.

4.1.5 Sonstige Nutzungen einschließlich bereits genehmigter/planfestgestellter Vor- haben mit Beeinträchtigung der FFH-Gebiete

Weitergehende Planungen oder Vorhaben mit möglichen Beeinträchtigungen des FFH- Gebietes sind derzeit nicht bekannt.

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 32 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

4.2 GEFÄHRDUNGEN/BEEINTRÄCHTIGUNGEN

Tab. 4.1 Zusammenfassende Übersicht Beeinträchtigungen und Gefährdungen im FFH-Gebiet

Code lt. BfN- Bezeichnung der Ausmaß/Ort der Gefährdung im Betroffene Referenzliste Gefähr- Gefährdung FFH-Gebiet LRT/Arten dungsursachen Diffuser Nährstoffein- alle Offenlandbereiche im FFH- 11.7 6430, 6510, 7230 trag/ Eutrophierung Gebiet Verbuschung/ Auf- alle Offenlandbereiche im FFH- 17.1.3 kommen von Gehöl- 6510, 7230 Gebiet zen

Tab. 4.2 Angaben zu Beeinträchtigungen und Gefährdungen im FFH-Gebiet

Ort Rang = Rangskala =

Code = Bedrohung und Belastungen (Code innerhalb/außerhalb Auswirkung? (A = hoch, gemäß reference portal natura 2000 B = mittel, (i = innerhalb, C = gering) o = außerhalb, b = beides) 120 (Düngung) Negativ B a 160 (Forstwirtschaftliche Nutzung) Negativ C b 230 (Jagd) Negativ C i 890 (Sonstige anthropogene Veränderungen im Negativ A b Wasserhaushalt 950 (Natürliche Entwicklungen – Gehölzsukzes- Negativ A i sion)

4.3 ERHALTUNGS-, WIEDERHERSTELLUNGS- UND ENTWICKLUNGSMAßNAHMEN

Wesentliches Ziel des Fachbeitrages Offenland ist die Planung der notwendigen Maßnah- men zur Erhaltung, Wiederherstellung oder Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustan- des von LRT und Arten.

• Erhaltungsmaßnahmen (ID-Nr. 5xxxx) sind direkt in den LRT oder Habitatflächen von Arten stattfindende oder indirekt wirkende Maßnahmen zur Sicherung des Fortbe- stands der LRT oder der Arten im günstigen Erhaltungszustand (Bewertungssche- ma= A, B) und der dafür notwendigen Umweltbedingungen.

• Wiederherstellungsmaßnahmen (ID-Nr. 6xxxx) dienen der Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes in aktuell mit einem ungünstigen Erhaltungszustand C (mittel bis schlecht) eingestuften LRT- oder Habitatflächen.

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 33 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie • Entwicklungsmaßnahmen (ID-Nr. 7xxxx) sind Maßnahmen, die dazu dienen, LRT- und Habitatflächen herzustellen (zu entwickeln). Sie können insbesondere auf Flä- chen mit Potenzial zur Entwicklung von LRT/Habitaten geplant werden.

Die geplanten Erhaltungs-, Wiederherstellungs- und Entwicklungsmaßnahmen haben immer einen Bezug zu einer (oder mehreren) konkreten Fläche(n) eines Lebensraumtyps bzw. Ha- bitats und werden räumlich und zeitlich konkret formuliert.

Flächen „mit“ LRT und ggf. LRT-Entwicklungsflächen sowie deren Vernetzungsflächen auf denen einheitliche dauerhafte Bewirtschaftungs- bzw. Behandlungsmaßnahmen erfolgen, werden in Behandlungseinheiten (BE) zusammengefasst, es können auf diesen Flächen zusätzliche spezielle Maßnahmen stattfinden.

Auftretende Konflikte zwischen Naturschutzzielen- und Nutzungsinteressen werden im Rah- men des MaP herausgearbeitet, Lösungsvorschläge entwickelt und ggf. als verbliebenes Konfliktpotenzial (z.B. Ablehnung bestimmter Erhaltungsmaßnahmen durch Bewirtschafter) dargestellt. Bei Kompromisslösungen wird deutlich gemacht werden, auf welche Anforderun- gen aus fachlicher Sicht ggf. verzichtet werden könnte.

Im Ergebnis wird ein mit betroffenen Nutzerinteressen und Behörden abgestimmtes, nach- vollziehbar abgewogenes, anwendbares Maßnahmenkonzept erarbeitet, das von den jeweils zuständigen Institutionen, Behörden und Akteuren ohne großen zusätzlichen planerischen Aufwand kurz-, mittel- oder langfristig (unter Anwendung unterschiedlicher Förderprogramme bzw. Finanzierungen) realisiert werden kann. Der Planungszeitraum soll ca. 10 Jahre betra- gen.

Tab. 4.3 Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für alle LRT und Arten mit TLUG-Pflegeempfehlungen (TLUG, o.J.) im Managementplan im Vergleich mit den ausgewiesenen KULAP-Kulissen-Flächen und den tatsächlichen Flächen mit aktuel- len KULAP-Verträgen

LRT Anzahl Flächen- Davon Davon Flä- %-An- Anzahl der Tatsächliche % Anteil der der größe Anzahl chengröße in teil in tatsächlichen Flächen- tatsächlichen Maß- (ha) in der der KULAP-N der Flächen mit größe mit Flächen- nahmen- KULAP- Kulisse (ha) KULAP- KULAP- KULAP- größe mit flächen N Ku- N Ku- Verträgen Verträgen KULAP- lisse lisse- (ha) Verträgen flächen (ha) gegen- über der Kulisse 6210 1 0,09* 1 0,09 100 0 0 0 6410 1 0,09* 1 0,09 100 0 0 0 6430 2 0,07 2 0,07 100 0 0 0 6510 4 4,42 4 4,42 100 3 4,39 99 7230 4 0,52 4 0,34 65 0 0 0

* = Komplex-Entwicklungsfläche, ca. 90 % 6210 und ca. 10% 6410

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 34 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie 4.3.1 Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie

4.3.1.1 Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen (LRT 6210)

Allgemeine Behandlungsgrundsätze

Zur Entwicklung von Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen ist die Einführung einer regel- mäßigen Pflege der Fläche erforderlich.

Pflege- und Behandlungsempfehlungen

Folgende Pflegeempfehlungen werden für den LRT „Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen“ von der TLUG gegeben (ohne Empfehlungen für orchideenreiche Ausbildung; TLUG, o.J.):

Hüten mit Schafen (optimal)

• Hüten mit Schafen und/oder Ziegen je nach Auswuchs mit zwei bis vier Weidegängen im Abstand von etwa 6-8 Wochen. • Die Schäfer sollten angehalten werden, während der Weideführung Junggehölze zu entfernen, wie dies Jahrhunderte üblich war • Schaffung von lokalen Bodenverwundungen ist erwünscht. • Bei weitgehend geschlossener Vegetationsdecke ist eine Gehölzbeseitigung nötig • Verbote: • Nicht düngen • Kein Pferchen auf der Fläche, bei Hanglage auch nicht oberhalb • Keine Tränken auf der Fläche

Mahd (optimal)

• Bestände mit verstärktem Auftreten von Brachezeigern oder Aufkommen von Obergräsern der Flachlandmähwiesen wie Arrhenatherum elatius (Gewöhnlicher Glatthafer) und Dactylis glomerata (Wiesenknäuelgras) können nach einer Nutzungs- pause von mindestens sechs Wochen ein zweites Mal gemäht werden. • Zur Wiederherstellung der Nutzbarkeit langfristig brachliegender Flächen wird ein einmaliges Mulchen toleriert. • Verbote: • Nicht düngen • Kein Mähgut auf der Fläche belassen

Koppelhaltung mit Schafen (suboptimal)

• Netzen des LRT mit Schafen und/oder Ziegen • Erfordert bezüglich Koppelgröße, Besatzdichte und Weideperiode eine Anpassung an den jeweiligen Pflanzenbestand, so dass zwar nur geringe Weidereste verbleiben, je- doch von den Weidetieren bevorzugt aufgenommene Pflanzenarten nicht eliminiert werden und sich gemiedene Pflanzen nicht übermäßig ausbreiten

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 35 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie • Entstehende Nester stickstoffliebender Pflanzen an Kot- und Urinplätzen sind nach- zumähen, wobei das Mahdgut zu entfernen ist. • Verbote: • Kein Nachtpferch auf der Fläche • Keine Tränken auf der Fläche • Keine Zufütterung

Beweidung mit Rindern (suboptimal)

• Beweidung durch Rinder und eventuell Pferde im Verhältnis 5-4:1 • Verbote: • Keine Tränken auf der Fläche • Keine Zufütterung

Maßnahmenvorschläge

Einschürige Mahd mit Abräumen und Terminvorgaben

Da die umliegenden Flächen der Entwicklungsfläche (ID 20004) gemäht werden und die wertvollen umliegenden Kalkflachmoore trittempfindlich sind, ist eine Beweidung der relativ kleinen Fläche nicht sinnvoll. Stattdessen sollte die Fläche durch eine einschürige Mahd (Handmahd mit Freischneider oder Balkenmäher) gepflegt werden (jährlich, oder mindestens alle zwei Jahre).

Tab. 4.4 Einzelflächenspezifische Entwicklungsmaßnahme für den LRT 6210 (im Komplex mit 6410)

ID-Nr. %- Gemar- Flurstück- Feld Maß- BE-ID Flä- Maß- KU- Nutzer- Anteil kung Nr. block nah- chen- nahmen- LAP-N- abstim- Lage -Nr. men- größe Code u. ID mung bei ID (ha) Bezeich- erfolgt Kom- nung ja/nein plex- LRT 1.2.1.1/ 1.9.1.1/ 1.2.1.6 Einschürige Mahd mit Abräumen und Termin- G2-G5 262/10 Leng- vorgaben (15911) 20004 90 262/20 - 70004 217-1 0,09 nein feld 1.9.5.1 262/32 G6 Vollständige (1107) Beseitigung der Gehölze 1.5.3/ 1.5.1 Düngungs- und Biozid- verzicht

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 36 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie Die Mahd sollte erst spät im Jahr (ab Oktober) erfolgen. Der sehr späte Mahdzeitpunkt ergibt sich daraus, dass die Fläche auch Feuchtstellen enthält, die sich zur Pfeifengraswiese (6410) entwickeln können (vgl. folgendes Kapitel). Für Pfeifengraswiesen wird eine Mahd erst ab Oktober von der TLUG vorgeschlagen. Das Mahdgut ist auf der Fläche zu trocknen und danach abzutransportieren (Heunutzung).

Vollständige Beseitigung der Gehölze

Der Gehölzaufwuchs sollte zur Ersteinrichtung der Entwicklungsfläche vollständig beseitigt werden. Erst danach kann eine regelmäßige Spätmahd erfolgen.

Düngungs- und Biozidverzicht

Auf den Maßnahmenflächen sollte auf eine Düngung (Stickstoffdüngung) grundsätzlich ver- zichtet werden. Zur Sicherung eines günstigen Erhaltungszustandes sollen zudem keine Bi- ozide eingesetzt werden.

Fazit

Die Entwicklungsfläche ist in der KULAP-Förderkulisse 2015 (FIS Naturschutz) mit den KU- LAP 2014-Maßnahmen G2-G5 „Biotoppflege von Grünland: Weide mit Rindern/Pferden und/oder Schafen/Ziegen, Mahd“ belegt. Ziel dieser Maßnahme ist die Erhaltung von wert- voller Grünland-Vegetation auf z.B. Mager- bzw. Trockenstandorten. Zusätzlich trägt die Flä- che die Maßnahme G6 „Offenhaltung“. Ziel dieser Maßnahme ist eine dauerhafte Offenhal- tung hochwertiger Biotopstrukturen durch Gehölzentnahmen auch auf Flächen, für die keine Betriebsprämien erhalten werden können.

Da die Fläche aktuell nicht genutzt wird, konnte keine Nutzerabstimmung erfolgen. Die an- grenzenden Flächen werden von einem landwirtschaftlichen Betrieb mit KULAP-Förderung (G 33) bewirtschaftet. Diese Fläche des LRT 6210 könnte von diesem Betrieb mit bewirt- schaftet werden.

4.3.1.2 Pfeifengraswiese (LRT 6410)

Allgemeine Behandlungsgrundsätze

Die Pfeifengraswiese kann nur im Komplex mit einem Kalk-Trockenrasen (LRT 6210) erfol- gen (vgl. Kap. 4.3.1.1). Die dort beschriebenen Grundsätze gelten auch für diesen Lebens- raumtyp.

Pflege- und Behandlungsempfehlungen

Folgende Pflegeempfehlungen werden für den LRT „Pfeifengraswiese“ von der TLUG (TLUG, o.J.) gegeben:

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 37 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie Mahd (optimal)

• Mahd ab Oktober alljährlich oder mindestens alle zwei Jahre • Entfernen des Mahdgutes von der Fläche, da der LRT sehr empfindlich auf Nährstof- feintrag reagiert • Bei länger brachliegender Fläche zunächst Entbuschung und mehrmalige Mahd • Verbote: • Keine Düngung und Entwässerung • Keine Bearbeitung und Befahrung mit schwerem Gerät

Beweidung mit Rindern (suboptimal)

• Beweidung ab 15. September mit Rindern und/oder Pferden • Die Tiere sollten dabei in niedriger Besatzdichte möglichst lange zum Abschöpfen der Biomasse verbleiben • Verbote: • Keine Zufütterung und Düngung • Keine Umtriebsweide • Kein jährlich mehrmaliger Weidegang

Maßnahmenvorschläge

Zur Erläuterung der Maßnahmen sei auf Kap. 4.3.1.1 verwiesen.

Fazit

Siehe Kap. 4.3.1.1

4.3.1.3 Feuchte Hochstaudenfluren (LRT 6430)

Allgemeine Behandlungsgrundsätze

Die Feuchten Hochstaudenfluren sollten weiterhin sich selbst überlassen werden. Pflege- maßnahmen sind auch zukünftig nicht erforderlich.

Pflege- und Behandlungsempfehlungen

Folgende Pflegeempfehlungen werden für den LRT „Feuchte Hochstaudenfluren“ von der TLUG (TLUG, o.J.) gegeben:

Mahd (suboptimal)

• Pflege von Gewässerrändern durch Mahd ab 1. August zeitversetzt ausschließlich mit Mähbalken (zum Schutz der Tierwelt) unter Schonung der wassernahen Bereiche • Gut ausgebildete Bereich des LRT nicht jährlich mähen • Mähgut von der Fläche räumen

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 38 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie Beweidung (suboptimal)

• Wenn sich betriebswirtschaftlich eine Beweidung anbietet, sollte geprüft werden, ob es sich bewährt, eine Beweidung ebenfalls in mehrjährigen Intervallen durchzuführen

Maßnahmenvorschläge

Unbegrenzte Sukzession

Die Feuchten Hochstaudenfluren sollten der freien Sukzession überlassen werden.

Tab. 4.5 Einzelflächenspezifische Erhaltungsmaßnahmen für den LRT 6430

ID-Nr. %- Gemar- Flurstück- Feldblock- Maß- BE-ID Flä- Maß- KU- Nutzer- Anteil kung Nr. Nr. nah- chen- nahmen- LAP-N- abstim- Lage men- größe Code u. ID mung bei ID (ha) Bezeich- erfolgt Kom- nung ja/nein plex- LRT 15.1.1 DETH- unbe- Leng- G2-G5 10003 100 653 LIGL5430 50003 217-2 0,04 grenzte nein feld (4235) 3L06 Sukzessi- on G2-G5 (21766, 15.1.1 in ge- unbe- hölz- Leng- 10007 5 648 - 50007 217-2 0,03 grenzte freien nein feld Sukzessi- Bach- on ab- schnit- ten)

Fazit

Die LRT-Flächen sind in der KULAP-Förderkulisse 2015 (FIS Naturschutz) mit den KULAP 2014-Maßnahmen G2-G5 „Biotoppflege von Grünland: Weide mit Rindern/Pferden und/oder Schafen/Ziegen, Mahd“ belegt. Ziel dieser Maßnahme ist die Erhaltung von wertvoller Grün- land-Vegetation. Zur Erhaltung der LRT-Flächen sind derzeit keine Maßnahmen erforderlich, so dass auch keine KULAP-Verträge erforderlich sind.

Da die Flächen aktuell nicht genutzt werden, ist keine Nutzerabstimmung erforderlich.

4.3.1.4 Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes (LRT 6510)

Allgemeine Behandlungsgrundsätze

Zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Extensiven Mähwiesen des Flach- und Hügellan- des ist eine extensive Nutzung/Pflege der Flächen erforderlich.

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 39 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

Pflege- und Behandlungsempfehlungen

Folgende Pflegeempfehlungen werden für den LRT „Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes“ von der TLUG gegeben (TLUG, o.J.):

• Je nach Wüchsigkeit der Bestände kann ein bis dreimal jährlich genutzt werden. • Die zweite Nutzung soll frühestens 40 Tage nach der ersten erfolgen. • Düngung mit P und K ist sinnvoll, wenn eine deutliche Artenverarmung durch Mangel an diesen Elementen auftritt. • Bei Gefahr des Absinkens des pH-Wertes unter 5,0 ist eine Kalkung mit gelöschtem Kalk unumgänglich, vorausgesetzt einer Berechnung des Kalkbedarfs auf der Grund- lage aktueller Bodenanalysen. • Eine Nachsaat mit Heublumen gebietsheimischer Herkunft von der Optimalvariante desselben LRT kann erheblich zur Verbesserung von Vorkommen mit schlechtem Erhaltungszustand führen. • Nach der Erstnutzung als Mahd ist jährlich ein einmaliger Weidegang von Rindern, Schafen und/oder Ziegen als Zweitnutzung möglich bei einer durchschnittlichen Ve- getationshöhe von 15-35 cm.

Maßnahmenvorschläge

Ein- bis zweischürige Mahd mit Abräumen und Terminvorgaben

Die LRT- bzw. Entwicklungsflächen sollten ein- bis zweimal jährlich einer Mahd mit Abräu- men unterzogen werden. Auf eine exakte Festlegung der Mahdtermine kann verzichtet wer- den. Grundsätzlich sollte der erste Schnitt zwischen dem Ährenschieben und dem Beginn der Blüte der hauptbestandsbildenden Gräser (etwa um den 10. Juni) erfolgen Ein zweiter Schnitt sollte bei Bedarf nach einer Ruhephase von 6-8 Wochen folgen.

Das Mahdgut ist auf den Flächen zu trocknen und danach abzutransportieren (Heunutzung). Dadurch wird gewährleistet, dass ein ausreichendes Samenpotenzial der charakteristischen Wiesenkräuter und -gräser auf den Flächen verbleibt.

Auf eine Neuansaat, Nachsaat oder Übersaat der Flächen sollte grundsätzlich verzichtet werden, um die lebensraumtypische Grasnarbe zu erhalten. Nur nach Wildschäden sollte eine Nachsaat auf den geschädigten Flächen möglich bleiben. Eine Nachsaat mit Heublu- men gebietsheimischer Herkunft zur Verbesserung der aktuellen Situation bleibt weiterhin möglich.

Düngungs- und Biozidverzicht

Auf den Maßnahmenflächen sollte auf eine Düngung (Stickstoffdüngung) grundsätzlich ver- zichtet werden. Zur Sicherung eines günstigen Erhaltungszustandes sollen zudem keine Bi- ozide eingesetzt werden.

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 40 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

Tab. 4.6 Einzelflächenspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 6510

ID-Nr. %- Gemar- Flur- Feldblock- Maß- BE-ID Flä- Maß- KU- Nutzer- Anteil kung stück- Nr. nah- chen- nahmen- LAP-N- abstim- Lage Nr. men-ID größe Code u. ID mung bei (ha) Bezeich- erfolgt Kom- nung ja/nein plex- LRT 1.2.1.2/ 1.9.1.1,/ 1.2.1.6 Ein- bis zwei- 265/3 schürige 265/4 Mahd mit 265/7 Abräu- DETH- Leng- 265/9 men und G2-G5 10005 100 LIGL54303 50005 217-3 0,88 ja feld 266/7 Termin- (4235) L06 266/8 vorgaben 262/21 1.5.3/ 262/22 1.5.1 Dün- gungs- und Bio- zid- verzicht 1.2.1.2/ 1.9.1.1,/ 1.2.1.6 Ein- bis zwei- 262/20 schürige 262/32 Mahd mit 262/10 Abräu- 262/11 DETH- Leng- men und G2-G5 20001 100 262/33 LIGL54303 70001 217-3 2,57 ja feld Termin- (4235) 262/13 L06 vorgaben 266/5 266/6 1.5.3/ 266/7 1.5.1 Dün- gungs- und Bio- zid- verzicht 1.2.1.2/ 1.9.1.1,/ 1.2.1.6 Ein- bis zwei- schürige 262/30 Mahd mit 262/28 Abräu- DETH- Leng- 265/3 men und G2-G5 20002 100 LIGL54303 70002 217-3 0,94 ja feld 262/22 Termin- (4235) L06 262/21 vorgaben 262/20 1.5.3/ 1.5.1 Dün- gungs- und Bio- zid- verzicht

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 41 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

ID-Nr. %- Gemar- Flur- Feldblock- Maß- BE-ID Flä- Maß- KU- Nutzer- Anteil kung stück- Nr. nah- chen- nahmen- LAP-N- abstim- Lage Nr. men-ID größe Code u. ID mung bei (ha) Bezeich- erfolgt Kom- nung ja/nein plex- LRT 1.2.1.2/ 1.9.1.1,/ 1.2.1.6 Ein- bis zwei- schürige Mahd mit Abräu- Kloster men und G2-G5 20003 100 51 - 70003 217-6 0,03 nein Veßra Termin- (4128) vorgaben 1.5.3/ 1.5.1 Dün- gungs- und Bio- zid- verzicht

Fazit

Alle Maßnahmenflächen sind in der KULAP-Förderkulisse 2015 (FIS Naturschutz) mit den KULAP 2014-Maßnahmen G2-G5 „Biotoppflege von Grünland: Weide mit Rindern/Pferden und/oder Schafen/Ziegen, Mahd“ belegt. Ziel dieser Maßnahme ist die Erhaltung von wert- voller Grünland-Vegetation auf z.B. Mager- bzw. Trockenstandorten. Für drei Maßnahmeflä- chen (ID 50005, 70001, 70002) liegen KULAP-Verträge vor (G 33), die dritte Fläche ist aktu- ell ungenutzt.

Für die drei Wiesenflächen wurde eine Nutzerabstimmung durchgeführt.

4.3.1.5 Kalkreiche Niedermoore (LRT 7230)

Allgemeine Behandlungsgrundsätze

Zur Erhaltung der Kalkreichen Niedermoore ist eine regelmäßige Pflege der Flächen erfor- derlich.

Pflege- und Behandlungsempfehlungen

Folgende Pflegeempfehlungen werden für den LRT „Kalkreiche Niedermoore“ von der TLUG gegeben (TLUG, o.J.):

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 42 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

Mahd (optimal)

• Einschürige sommerliche Mahd unter Entfernung des Schnittgutes dient der Erhal- tung des LRT • Längerfristig brachliegende Flächen sollten über ein oder zwei Jahre mehrschnittig genutzt werden • Danach sollte ein jährlicher Wechsel zwischen einschüriger Mahd mit Mähbalken und Motorsense mit Beräumung und Brache erfolgen • Anlage eines mindestens 5 m breiten Pufferstreifens • Verbote • Keine Entwässerung • Keine Düngung • Keine Befahren der Fläche mit Schlepper und Ladewagen

Beweidung (suboptimal)

• Beweidung mit Schafen oder Rindern • Anlage eines mindestens 5 m breiten Pufferstreifens • Verbote • Keine Entwässerung • Keine Düngung

Maßnahmenvorschläge

Einschürige Sommermahd mit Abräumen

Die Flächen sind durch eine einmalige Mahd jährlich im Sommer (ab Ende Juli) per Hand- mahd (Freischneider, Balkenmäher, Sense) zu pflegen. Dabei ist zu beachten, dass zum Schutz des Bodens und der Vegetation eine Mahd nur in Trockenphasen durchzuführen ist, wenn der Grundwasserstand ein Begehen der Flächen ohne Trittschäden ermöglicht. Das Mahdgut ist von den Flächen abzuräumen.

Die Fläche ID 10002 sollte zum Schutz der dort vorkommenden Schmalen Windelschnecke nur alle 2-3 Jahre gemäht werden.

Düngungs- und Biozidverzicht

Auf den Maßnahmenflächen sollten Einträge von Nährstoffen und Bioziden grundsätzlich vermieden werden. Derzeit sind keine Beeinträchtigungen aus angrenzenden Flächen zu erkennen.

Sollte zukünftig ein Auftreten von Nährstoffzeigern festgestellt werden, müssen Pufferflächen auf angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen eingerichtet werden.

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 43 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

Verbuschung auslichten

Auf den Flächen ID 10004 und ID 10001 sollte durch Gehölzentnahmen der Offenlandcha- rakter langfristig gesichert werden.

Beseitigung von Kirrungen/Fütterungsstellen

Am Rand der Fläche ID 10002 befinden sich eine Salzlecke und ein Hochsitz. Die Salzlecke und der Hochsitz sollten aus dem direkten Umfeld der LRT-Fläche entfernt und in weniger sensible Bereiche verlegt werden, um eine weitere Ruderalisierung der wertvollen Vegetation zu vermeiden.

Tab. 4.7 Einzelflächenspezifische Erhaltungsmaßnahmen für den LRT 7230

ID-Nr. %- Ge- Flur- Feld- Maß- BE-ID Flä- Maß-nahmen- KULAP-N- Nut- Anteil mar- stück- block- nah- chen- Code u. Be- ID zer- Lage kung Nr. Nr. men- größe zeich-nung ab- bei ID (ha) stim- Kom- mung plex- erfolgt LRT ja/nein 1.2.1.1/ 1.9.1.1/ 1.2.1.6 Einschürige G2-G5 Mahd mit Ab- Leng- 618 (4194) 10001 100 - 50001 217-4 0,02 räumen und nein feld 337 Terminvorga- G6 ben (1092) 12.1.2.3 Verbuschung auslichten 1.2.1.4/ 1.9.1.1/ 1.2.1.6 DETH- Mahd alle 2-3 LIGL54 Jahre mit Ab- Klos- 294U11 räumen und ter G2-G5 10002 5 24/1 (etwa 50002 217-7 0,01 Terminvorga- nein Veß- (4128) 70% der ben ra LRT 3.3.1 Fläche) Beseitigung von Kirrungen/ Fütterungsstel- len 1.2.1.1/ G2-G5 1.9.1.1/ (4235, 1.2.1.6 265/7 etwa 60 % Einschürige 265/9 der LRT- 262/22 Mahd mit Ab- Leng- Fläche) 10004 100 262/21 - 50004 217-8 0,44 räumen und nein feld 262/20 Terminvorga- G6 262/32 ben (1107, etwa 50 % 262/33 12.1.2.3 der LRT- Verbuschung Fläche) auslichten

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 44 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

ID-Nr. %- Ge- Flur- Feld- Maß- BE-ID Flä- Maß-nahmen- KULAP-N- Nut- Anteil mar- stück- block- nah- chen- Code u. Be- ID zer- Lage kung Nr. Nr. men- größe zeich-nung ab- bei ID (ha) stim- Kom- mung plex- erfolgt LRT ja/nein 1.2.1.1/ 1.9.1.1/ 1.2.1.6 DETH- Leng- 262/22 Einschürige G2-G5 10006 100 LIGL54 50006 217-8 0,05 nein feld 262/21 Mahd mit Ab- (4235) 303L06 räumen und Terminvorga- ben

Fazit

Alle Maßnahmenflächen sind in der KULAP-Förderkulisse 2015 (FIS Naturschutz) mit den KULAP 2014-Maßnahmen G2-G5 „Biotoppflege von Grünland: Weide mit Rindern/Pferden und/oder Schafen/Ziegen, Mahd“ belegt. Ziel dieser Maßnahme ist die Erhaltung von wert- voller Grünland-Vegetation auf z.B. Mager- bzw. Trockenstandorten. Darüber hinaus ist den Flächen 10001 und 10004 die Maßnahme G6 „Offenhaltung“ zugeordnet. Ziel dieser Maß- nahme ist eine dauerhafte Offenhaltung hochwertiger Biotopstrukturen durch Gehölzent- nahmen auch auf Flächen, für die keine Betriebsprämien erhalten werden können.

Der Bereich, der nicht in der KULAP-Kulisse liegt, wird über Vertragsnaturschutz von der UNB Hildburghausen gepflegt.

Da die Pflege der Kalkreichen Niedermoore direkt von der UNB Hildburghausen organisiert wird (Vertragsnaturschutz) war eine Nutzerabstimmung nicht erforderlich.

4.3.2 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie

4.3.2.1 Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior)

Allgemeine Behandlungsgrundsätze

Zum Schutz und zur Erhaltung der Schmalen Windelschnecke ist keine Pflege/Nutzung er- forderlich. Die Habitatflächen sollten aber dauerhaft offen gehalten werden. Da Teilflächen gleichzeitig zum LRT 7230 Kalkflachmoore zählen, ist hier eine sehr behutsame Pflege fort- zuführen, die den Erfordernissen für das Kalkflachmoor und den Erfordernissen für die Win- delschnecke gerecht wird.

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 45 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

Pflege- und Behandlungsempfehlungen

Einschürige Sommermahd mit Abräumen

Eine sehr extensive Nutzung (Mahd) kann dazu beitragen, die erforderlichen Vegetations- strukturen dauerhaft offen zu erhalten. Dabei sollten die Flächen in mehrjährigem Abstand in Teilbereichen (LRT-Flächen) gemäht werden, wenn der Grundwasserstand in Trockenpha- sen ein Begehen der Flächen ermöglicht (vgl. auch Kap. 4.3.1.5). Das Mahdgut ist von der Fläche abzuräumen.

Tab. 4.8 Einzelflächenspezifische Erhaltungsmaßnahmen für die Schmale Windelschnecke

ID-Nr. Lage Ge- Flur- Behand- Maß- Flä- Maßnahmen-Code u. Nut- mar- stück-Nr. lungs- nah- chen- Bezeichnung zer- kung mit Flur- einhei- men-ID größe ab- bezeich- ten-ID (ha) stim- nung mung erfolgt ja/nein Flach- moor am 12.1.2.3 Westhang Leng- 618 30030 217-5 50030 0,07 Verbuschung auslich- nein des Kat- feld 337 ten zenber- ges 1.2.1.4/ 1.9.1.1/ 1.2.1.6 Mahd alle 2-3 Jahre Flach- mit Abräumen und moor im Kloster Terminvorgaben 30031 24/1 217-9 50031 0,30 nein FND Veßra 3.3.1 Pferdehut Beseitigung von Kir- rungen/ Fütterungsstel- len Entwick- lungsflä- che im Flach- 12.1.2.3 Leng- 311/10 40032 moor am 217-5 70032 0,04 Verbuschung auslich- nein feld Westhang 661/2 ten des Kat- zen- berges Entwick- lungsflä- 1.2.1.4/ 1.9.1.1/ 1.2.1.6 che im Kloster Mahd alle 2-3 Jahre 40033 Flach- 51 217-9 70033 0,13 nein Veßra mit Abräumen und moor im Terminvorgaben FND Pferdehut

Verbuschung auslichten

Auf der Fläche ID 30030 sollte durch Gehölzentnahmen der Offenlandcharakter langfristig gesichert werden. Gleiches gilt für die benachbarte Habitatentwicklungsfläche ID 40032.

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 46 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

Beseitigung von Kirrungen/Fütterungsstellen

Auf der Fläche ID 30031 befindet sich eine Salzlecke und randlich der Fläche ein Hochsitz. Die Salzlecke und der Hochsitz sollten aus der Habitat-Fläche entfernt und in weniger sen- sible Bereiche verlegt werden.

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 47 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

5. ABSTIMMUNG BEHÖRDEN/NUTZER

5.1 BEHÖRDENABSTIMMUNG

Die von der Managementplanung betroffenen Behörden wurden im Rahmen einer projektbe- gleitenden Arbeitsgruppe (pAG) beteiligt. Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung wurden die Ergebnisse der Erfassung und Bewertung sowie erste Vorschläge zur Maßnahmenplanung am 16.06.2015 in der pAG vorgestellt. Die ausführliche Maßnahmenplanung wurde in einer zweiten pAG-Sitzung am 16.07.2015 vorgestellt und mit den Mitgliedern diskutiert. Ände- rungswünsche wurden zum Maßnahmenkonzept nicht geäußert.

Die wertvollen Kalkflachmoore werden von der UNB über Vertragsnaturschutz durch einen lokalen Naturschützer gepflegt. Ein Vertrag für 2015 wurde abgeschlossen. Eine Fortführung dieser Pflege ist auch zukünftig möglich und wird von der UNB angestrebt.

5.2 NUTZERABSTIMMUNG

Nur eine LRT-Fläche (ID 10005) und zwei Entwicklungsflächen (ID 20001 und 20002) im Sandbachtal liegen auf einem Feldblock und werden von einem landwirtschaftlichen Betrieb (Weißbachtal Agrar GmbH) bewirtschaftet. Diese Flächen werden bereits durch KULAP (G 33) gefördert. Mit dem Betrieb wurde am 23.09.2015 telefonisch Kontakt aufgenommen und die geplanten Maßnahmen vorgestellt (Herr Günsch, Leiter Pflanzenbau). Die derzeit betrie- bene Mähweide-Nutzung soll auch in Zukunft fortgesetzt werden. In der Regel wird im Früh- jahr eine Schafbeweidung des geringen Aufwuchses durchgeführt, später im Jahr findet dann eine Mahd (Heunutzung) statt. Falls der Aufwuchs es hergibt, wird im Herbst nochmal eine Nachbeweidung durchgeführt. Grundsätzlich lassen sich die Zielsetzungen des Ma- nagementplanes mit dieser Art der Bewirtschaftung erreichen, so dass keine Veränderungen in der Nutzung erforderlich sind.

Größere Teile der Lebensraumtypenflächen werden nicht genutzt oder in Regie der UNB gepflegt (s.o.). Für diese Bereiche war keine Nutzerabstimmung erforderlich.

Die Untere Naturschutzbehörde wird mit dem Jagdpächter Kontakt aufnehmen wird, um eine Verlegung der Salzlecke und des Hochsitzes in weniger sensible Bereiche außerhalb von LRT-/Habitatflächen zu bewirken.

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 48 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie

6. SONSTIGE HINWEISE/VORSCHLÄGE

6.1 ZIELKONFLIKTE

Es wurden keine Zielkonflikte festgestellt.

6.2 VORSCHLÄGE ZUR ÜBERWACHUNG DES GEBIETES UND DER SCHUTZOB- JEKTE

Eine Überwachung ist nicht erforderlich.

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6.3 KURZFASSUNG

Kurzfassung MaP

Name Nr. Land EU-Code

Kalkquellmoore bei Lengfeld 217 5429-301

Allgemeine Angaben und Kurzcharakteristik:

Das 13 ha große FFH-Gebiet 217 „Kalkquellmoore bei Lengfeld“ liegt bei Lengfeld im Kreis Hildburghausen. Das Gebiet besteht aus insgesamt drei Teilflächen: eine Teilfläche befindet sich am Sandbach ca. 1 km östlich von Lengfeld, die zweite Teilfläche liegt am westlichen Hang des Katzenbergs ca. 300 m südlich von Lengfeld und die dritte Teilfläche befindet sich etwa 700 m südwestlich von Neuhof.

Kalkquellmoor in der nördlichen Teilfläche mit Trollblume, Breitblättrigem Knabenkraut und Schmalblättrigem Wollgras (Foto: Klaus-Bernhard Kühnapfel, LANGE GbR)

Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR 50 Managementplan Thüringer Landesanstalt 217 Kalkquellmoore bei Lengfeld für Umwelt und Geologie Lebensräume und Arten

Insgesamt sind im FFH-Gebiet 217 „Kalkquellmoore bei Lengfeld“ im Fachbeitrag Offenland 1,5 ha (11,2 % der Gebietsfläche) als Lebensraumtyp ermittelt worden (vgl. Tab. 6.1). Alle festgestellten Lebensraumtypen (LRT) befinden sich gebietsbezogen bereits in einem güns- tigen Erhaltungszustand (A- oder B-Bewertung). Weitere Angaben finden sich im Standard- datenbogen (www.thueringen.de/th8/tlug/umweltthemen/natura2000/download_bereich/hbn).

Tab. 6.1 Erhaltungszustand (EHZ) der Lebensraumtypen des Anhang I der FFH-Richtlinie

LRT- Bezeichnung LRT Grö- Anzahl EHZ EHZ Ma- EHZ Code ße der bei nagement- Moni- (ha) Flä- Erstmel planung toring chen mel- dung 6430 Feuchte Hochstaudenfluren 0,06 2 C B - Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügel- 6510 0,88 1 - B - landes 7230 Kalkreiche Niedermoore 0,52 4 A B -

Kalkreiches Niedermoor (7230) mit Braunmoosen und Kleinseggen in gutem Pflegezustand im FFH-Gebiet (Foto: Klaus-Bernhard Kühnapfel, LANGE GbR)

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Das FFH-Gebiet wird von durchsickerten Flächen mit dem Lebensraumtyp „Kalkreiche Nie- dermoore“ (LRT 7230) geprägt. Daneben kommen kleinflächig die Lebensraumtypen „Exten- sive Mähwiesen“ (LRT 6510) und „Feuchte Hochstaudenfluren“ (LRT 6430) vor. Größere Flächenanteile haben Entwicklungspotenzial zum Lebensraumtyp „Extensive Mähwiesen“.

Tab. 6.2 Erhaltungszustand (EHZ) der Arten des Anhang II der FFH-Richtlinie

Art-Code Name Anzahl der Habi- EHZ bei EHZ Manage- EHZ Moni- tatflächen Erstmeldung mentplanung toring Schmale Windelschnecke 1014 2 B A - (Vertigo angustior)

Im FFH-Gebiet kommt die Schmale Windelschnecke in zwei Habitatflächen südlich von Lengfeld und südwestlich von Neuhof vor. Beide Habitatflächen befinden sich gebietsbezo- gen bereits in einem günstigen Erhaltungszustand (A- oder B-Bewertung). Weitere Habitat- entwicklungsflächen befinden sich im Umfeld.

Gebietsentwicklung

Das FFH-Gebiet wird überwiegend naturschutzfachlich behutsam von der UNB des Kreises Hildburghausen gepflegt. Dabei findet im Wesentlichen eine selektive Handmahd der wert- vollsten Bereiche statt. Größere Teile werden auch der Sukzession überlassen. Randlich kommen auch forstwirtschaftlich genutzte Waldbereiche im FFH-Gebiet vor. In der nördli- chen Teilfläche wird das Umfeld des Kalkflachmoores landwirtschaftlich als Mähwiese ge- nutzt.

Aufgrund der guten Erhaltungszustände der Lebensraumtypen und Habitate ist nur eine Fort- führung der bisherigen Pflege/Nutzung erforderlich. Die Kalkflachmoore sollten auch weiter- hin behutsam durch Handmahd gepflegt und die Grünlandflächen ein- bis zweischürig ge- mäht werden. Die Feuchten Hochstaudenfluren sollten der Sukzession überlassen werden. Ergänzend wird regelmäßig die Beseitigung des Gehölzaufwuchses in den Kalkflachmoorbe- reichen erforderlich sein. Bei der Mahd von Seggenwiesen sind die Ansprüche der Schmalen Windelschnecke zu beachten.

Ein Managementplan (Vorläufiges Waldbehandlungskonzept) liegt bereits vor (THÜRINGER

MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT, NATURSCHUTZ UND UMWELT 2009). Hier wird die Pflege und Entwicklung einer Lebensraumtypenfläche des prioritären LRT *91E0 „Auenwälder mit Erle und Esche“ vorgeschlagen. Die Offenlandflächen sind nur nachrichtlich dargestellt. Ein Fachbeitrag Wald wird derzeit erarbeitet und liegt in einer noch nicht endabgestimmten Ent- wurfsfassung vor (THÜRINGENFORST 2014).

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Tab. 6.3 Erhaltungsziele und Maßnahmen der Lebensräume nach Anhang I der FFH-Richtlinie und der Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie

Erhaltungsziele Bedeutung Gefähr- Hauptnut- Konkrete Maßnahme Dring- Kosten- nach 4.2 dungen zungen nach und Code lichkeit ten- SDB nach 4.3 6.1 SDB schät- SDB zung Erhaltung von Bedeutsa- Verbu- - Forstwirt- unbegrenzte Sukzes- hoch keine Feuchten Hoch- mes Vor- schung schaft sion (15.1.1 ) staudenfluren in kommen der -Jagd einem günstigen Schmalen Erhaltungszustand Windel- Erhaltung eines schnecke, Ein- bis zweischürige hoch 1.768 günstigen Erhal- drei zu den Mahd mit Abräumen €/a wertvollsten tungszustandes der und Terminvorgaben Kalkquellmo- Extensiven Mäh- (1.2.1.2/ 1.9.1.1,/ wiesen sowie Ent- oren in Thü- 1.2.1.6) ringen zäh- wicklung weiterer Düngungs- und Bio- Flächen lende kalk- reiche Nie- zid-verzicht dermoore (1.5.3/ 1.5.1) Erhaltung der Kalk- mit Kalktuff- Einschürige Mahd mit hoch 2.232 flachmoore in einem quelle und Abräumen und Ter- €/a günstigen Erhal- rezenter minvorgaben tungszustand Kalktuffbil- (1.2.1.1/ 1.9.1.1/ dung 1.2.1.6 ) Verbuschung auslich- ten (12.1.2.3) Beseitigung von Kir- rungen/Fütterungs- stellen (3.3.1) Entwicklung von Einschürige Mahd mit mittel 36 €/a Kalktrockenrasen Abräumen und Ter- und Pfeifengraswie- minvorgaben sen (Komplex) (1.2.1.1/ 1.9.1.1/ 1.2.1.6) Vollständige Beseiti- gung der Gehölze (1.9.5.1) Düngungs- und Bio- zid-verzicht (1.5.3/ 1.5.1) Erhaltung der Habita- Mahd alle 2-3 Jahre hoch 852 €/a te der Schmalen mit Abräumen und Windelschnecke in Terminvorgaben einem günstigen (1.2.1.4/ 1.9.1.1/ Erhaltungszustand 1.2.1.6) und Entwicklung Verbuschung auslich- weiterer Habitatflä- ten chen (12.1.2.3) Beseitigung von Kir- rungen/Fütterungs- stellen (3.3.1)

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Besucherhinweise

Das FFH-Gebiet ist aufgrund der geringen räumlichen Ausdehnung und geringen Erschlie- ßung für die Öffentlichkeit kaum zugänglich. Nur wenige landwirtschaftlich genutzte Fahrwe- ge führen in die Nähe des Gebietes. Ein Betreten der Flächen sollte auch weiterhin nicht erfolgen.

Kontakt für Rückfragen

Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) Abt. 3 – Naturschutz Ref. 33 – Natura 2000 Herr Dr. Heinz Ullrich Baierle Carl-August-Allee 8-10 99423 Weimar Dienstort: Regionalstelle Suhl Rimbachstraße 30 98527 Suhl Tel.: 03681/3546205 email: [email protected] Postadresse: Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) Göschwitzer Straße 41 07745 Jena

Landkreis Hildburghausen, Untere Naturschutzbehörde Herr Christoph Unger Wiesenstraße 18 98646 Hildburghausen Tel.: 03685/445256 email: [email protected]

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7. ANHANG

7.1 KARTENTEIL

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7.2 FOTODOKUMENTATION

Siehe separates Dokument

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7.3 QUELLENVERZEICHNIS

BÖßNECK, U. & D. REUM (2013): Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) – In: PAN (Planungsbüro für angewandten Naturschutz) GmbH & IBIS (Ingenieure für Biologische Studien, Informationssysteme und Standortbewertung): Monitoring der Lebensraumty- pen und Arten der FFH-Richtlinie in Thüringen 2011–2013, Endbericht. – Unveröff. Gutachten im Auftr. d. Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie Jena: Ordner 10.

BUSHART, M., & R. SUCK, UNTER MITARBEIT VON U. BOHN, G. HOFMANN, H. SCHLÜTER, L. SCHRÖDER, W. TÜRK & W. WESTHUS (2008): Potenzielle Natürliche Vegetation Thürin- gens. – Schriftenr. Thür. Landesanstalt für Umwelt u. Geologie Nr. 78

FARTMANN, T., GUNNEMANN, H., SALM, P.& E. SCHRÖDER (2001): Berichtspflichten in Natura- 2000-Gebieten – Empfehlungen zur Erfassung der Arten des Anhangs II und Charakte- risierung der Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH-Richtlinie. Angewandte Land- schaftsökologie Heft 42. Bundesamt f. Naturschutz. Bonn – Bad Godesberg.

MEYEN, E., SCHMITHÜSEN, J., GELLERT, J., NEEF, E., MÜLLER-MINY, H, SCHULTZE, H.-J. (1959- 1963): Handbuch der naturräumlichen Gliederung deutschlands. Bd. II Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung. Bad Godesberg.

MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT, NATURSCHUTZ UND UMWELT (2009): Vorläufiges Waldbe- handlungskonzept für das FFH-Gebiet „Kalkquellmoore bei Lengfeld“ (EU-Nr. DE 5429-301, TH-Nr. 217); erstellt durch die Thüringer Landesanstalt für Wald, Jagd und Fischerei und die Projektgruppe Natura 2000 am Forstamt Schwarza, Außenstelle Meinigen, Stand 08.09.2009

MINISTERIUM FÜR BAU, LANDESENTWICKLUNG UND VERKEHR (2014) (jetzt: THÜRINGER MINISTE-

RIUM FÜR INFRASTRUKTUR UND LANDWIRTSCHAFT): Landesentwicklungsprogramm Thü- ringen 2025, Thüringen im Wandel, Herausforderungen annehmen – Vielfalt bewahren – Veränderungen gestalten; in Kraft getreten am 5. Juli 2014

PAN/ILÖK (2010): Bewertung des Erhaltungszustandes der Arten nach Anhang II und IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie in Deutschland - Überarbeitete Bewertungsbögen der Bund-Länder-Arbeitkreise als Grundlage für ein bundesweites FFH-Monitoring. Bun- desamt für Naturschutz. Bonn-Bad Godesberg.

PETERSEN, B., ELLWANGER, G., BLESS, R., BOYE, P., SCHRÖDER, E., SSYMANK, A. (2004): Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000 – Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Bonn-Bad Godesberg.

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REGIONALE PLANUNGSGEMEINSCHAFT SÜDWESTTHÜRINGEN (2011a): Regionalplan Südwest- thüringen, abgerufen am 6. August 2015 unter http://www.regionalplanung.thueringen. de/rpg/suedwest/regionalplan/rrop/

RIECKEN, U., RIES, U. &. A. SSYMANK (1994): Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen der Bundesrepublik Deutschland. Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz Nr. 41. Bonn – Bad Godesberg.

RÜCKRIEM, C. & ROSCHER, S. (1999): Empfehlungen zur Umsetzung der Berichtspflicht ge- mäß Artikel 17 der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Bundesamt für Naturschutz. Bonn- Bad Godesberg.

SSYMANK, A., HAUKE, U., RÜCKRIEM, C. & E. SCHRÖDER (1998): Das europäische Schutzge- bietssystem NATURA 2000 – BfN-Handbuch zur Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat- Richtlinie und der Vogelschutz-Richtlinie. Bundesamt für Naturschutz. Bonn-Bad Godesberg.

THÜRINGENFORST (2014): Fachbeitrag Wald - Managementplan für das Natura 2000-Gebiet 217 „Kalkquellmoore bei Lengfeld“ (EU-Nr. DE 5429-301, TH-Nr. 217) – noch nicht endabgestimmte Entwurfsfassung (im Auftrag des THÜRINGER MINISTERIUM FÜR INFRA- STRUKTUR UND LANDWIRTSCHAFT); erstellt durch Mathias Neumann, BÜRO FÜR WALD- WIRTSCHAFT UND NATURSCHUTZ; Stand 1.1.2014

THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (TLUG, ohne Jahresangabe): Liste der Pflegeempfehlungen für hochwertige Biotoptypen – Empfohlene Erhaltungsmahn- ahmen der LRT des Offenlandes nach Anhang I FFH-RL, abgerufen im Juli 2015 unter https://www.thueringen.de/imperia/md/content/tlug/abt3/natura2000/pflege_c1_lebensr aum.pdf)

THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (Hrsg.; 2011): Rote Listen der ge- fährdeten Tier- und Pflanzenarten, Pflanzengesellschaften und Biotope Thüringens. - Naturschutzreport Heft 26, Jena, 544 S.

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