Hamburg voraus

IBA GMBH

AUSLOBUNG Wohnen für alle mitten in Wilhelmsburg

Kooperativer, städtebaulich-freiraumplanerischer Einladungswettbewerb mit vorgeschaltetem und integriertem Beteiligungsprozess

Stadt neu bauen Inhalt

1. AUSGANGSSITUATION

1.1 Anlass und Zielsetzung 04 1.2 Der Wohnraumbedarf auf den Elbinseln 06 1.3 Die Leitthemen der Internationalen Bauausstellung 07 Hamburg 1.4 Nachbarschaft von Wohnen und Gewerbe 08 1.5 Das Rahmenkonzept Hamburgs Sprung über die – 08 Zukunftsbild 2013+ 1.6 Fahrradmodellstadtteil Wilhelmsburg 10 1.7 Perspektiven! Miteinander planen für die Elbinseln 10

2. DAS WETTBEWERBSGEBIET AN DER DRATELN­STRASSE IN WILHELMSBURG

2.1 Wilhelmsburg Mitte 17 2.2 Die Wilhelmsburger Reichsstraße B4/75 18 2.3 Temporäre Stellplatzanlage der Internationalen 18 Gartenschau igs hamburg 2013 2.4 Sportanlage Dratelnstraße 20 2.5 Gewerbe zwischen Dratelnstraße und Gert-Schwämmle-Weg 20 2.6 Gewerbe zwischen Rotenhäuser Straße und der temporären 20 Stellplatzanlage der igs 2013 2.7 Dratelnstraße 21 2.8 Landschaftliche Strukturen 21 2.9 Baumbestand 21 2.10 Drei neue Bauvorhaben in Wilhelmsburg Mitte 22

3. GRUNDLAGEN UND VORUNTERSUCHUNGEN ZUM BETRACHTUNGSRAUM

3.1 Umgang mit dem Damm der Wilhelmsburger Reichsstraße 25 3.2 Eingriffe in den Natur- und Wasserhaushalt 25 3.3 Sportanlagen 25 3.4 Aufteilung in Entwicklungsphasen 25 3.5 Wettern und Entwässerung 25 3.6 Lärmschutz 26 3.7 Klimaschutzkonzept Erneuerbares Wilhelmsburg 26 4. AUFGABENSTELLUNG

Aufgabenfeld Städtebau 4.1 Nutzungskonzept erarbeiten 28 4.2 Städtebaulich-freiraumplanerische Struktur entwerfen 29 4.3 Gebäudetypologien für die unterschiedlichen 30 Nutzergruppen entwickeln 4.4 Spezielle Raumsituationen überprüfen 32 4.5 Städtebauliche Lösungen für Lärmimmissionen von 33 Gewerbe, Verkehr und Sport finden 4.6 Anschlüsse für die Quartierserweiterung nach Norden 34 ermöglichen 4.7 Funktionalität der Entwicklungsphasen miteinander und 34 separat sicherstellen 4.8 Perspektiven für die privaten Gewerbeflächen im Norden 34 und Süden darstellen

Aufgabenfeld Freiraum 4.9 Lebendige Nachbarschaft entwickeln 36 4.10 Freiraumverbindungen zur Umgebung herstellen und 36 Barrieren abbauen 4.11 Sportflächen integrieren 37 4.12 Erhalt der Wettern zur Gliederung und 37 Oberflächenentwässerung

Aufgabenfeld Erschließung 4.13 Innere und äußere Erschließung sichern 39 4.14 Klimafreundliches Mobilitätskonzept entwickeln 40

Aufgabenfeld Umwelt und Klimaschutz 4.15 Klimaschutzkonzept weiterentwickeln und umsetzen 42 4.16 Schonender Umgang mit dem Naturhaushalt 42 4.17 Weitere Anforderungen und Restriktionen 43

5. VERFAHREN 44

6. STANDORTDOKUMENTATION 52

7. IMPRESSUM 55 1. Ausgangssituation

1.1 Anlass und Zielsetzung hige und soziale Quartiersentwicklung, in deren Die größte bewohnte Flussinsel Europas mit ihren Gestaltung die Bürgerinnen und Bürger im Rah- Stadtteilen Wilhelmsburg und Veddel sowie der men eines kooperativen Stadtentwicklungspro- Harburger Binnenhafen waren bis 2013 Schau- zesses ebenso einbezogen werden wie die Unter- platz der Internationalen Bauausstellung Ham- nehmen, Grundstückseigentümer, Politik, Initia- burg (im Folgenden auch IBA Hamburg 2006- tiven, Kammern und Verbände sowie potenzielle 2013), die seit 2006 das Gesicht dieser Gebiete künftige Bewohner, Investoren und Bauherren. verändert hat. Insgesamt hat die IBA Hamburg 2006-2013 ca. 70 Projekte auf den Weg gebracht, Im Ergebnis ist eine integrierte Quartiersentwick- bestehende Netzwerke gefördert und verste- lung gewünscht, bei der neben der Schaffung tigt, neue Kooperationen initiiert und aufge- eines differenzierten, vielfältigen Wohnungsange- baut. In diesen sieben Jahren wurden nicht nur bots (Wohnungsgrößen, Ausstattungsstandards, ca. 1 Mrd. Euro in Projekte investiert, sondern Verfügungsformen) selbstverständlich auch der auch die Grundlagen für weitere Entwicklungen Qualität der öffentlichen und privaten Grün- und und Investitionen gelegt. Somit wurden exzel- Freiräume eine große Bedeutung zukommt. Aber lente Ausgangsbedingungen geschaffen, um auf auch die soziale Infrastruktur, hohe energetische den innenstadtnah gelegenen Elbinseln weitere Standards sowie das Ausschöpfen aller Möglich- Potenziale der Innenentwicklung zu mobilisieren, keiten für eine verträgliche Nachbarschaft von insbesondere für neuen Wohnraum. Wohnen und Gewerbe, Sport und Verkehr im Sin- ne nachhaltiger innovativer Lösungen stehen auf Nach ihrem Präsentationsjahr 2013 setzt die IBA der Agenda. Erst Vielfalt eröffnet die Chance, Hamburg GmbH ihre Arbeit fort. Im Auftrag der dass Menschen unterschiedlicher Ethnien, Kultu- Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (jetzt ren, Schichten und somit Nutzungsinteressen im Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen BSW) Miteinander ein gemeinsames Stadtgefühl entwi- widmet sie sich als städtischer Projektentwickler ckeln und die Räume einer internationalen Stadt- Schlüsselprojekten der Stadtentwicklung auf den gesellschaft mitgestalten können. Elbinseln und in Harburg. Der Bezirk Hamburg- Mitte ist dabei ein bedeutender Partner, mit dem sämtliche Verfahren und Zielsetzungen auf den Ebenen von Politik und Verwaltung abgestimmt werden. In dieser neuen Rolle erarbeitete die IBA Hamburg GmbH 2014 basierend auf einem Senatsbeschluss für fünf Gebiete Machbarkeits- untersuchungen mit Kosten- und Finanzierungs- plänen und einem flankierenden Zeitmanage- ment, darunter auch für das Projektgebiet Dra- telnstraße, das Gegenstand dieses Wettbewerbs- verfahrens ist. Dabei konnte sie sowohl auf das Rahmenkonzept Hamburgs Sprung über die Elbe – Zukunftsbild 2013+ (Beschluss der Bürgerschaft vom 30. September 2014) zurückgreifen als auch auf die Empfehlungen und Ergebnisse des Betei- ligungsprozesses Perspektiven! Miteinander pla- nen für die Elbinseln (im Folgenden Perspektiven! genannt).

Ziel des Verfahrens Wohnen für alle – mitten in Wilhelmsburg ist eine qualitätvolle, zukunftsfä-

04 Wettbewerbsgebiet IM HERZEN DER ELBINSEL Rotenhäuser Straße

Rathauswettern Bürgerhaus

Wilhelmsburger Reichsstraße Dratelnstraße Gewerbeschule Rathaus

Neuenfelder Straße

BSU S-Bahnhof Wilhelmsburg

05 1. AUSGANGSSITUATION

1.2 Der Wohnraumbedarf auf den Elbinseln Mit dem Druck auf den Makrostandort, dem Zuzug Gegenwärtig leidet Hamburg unter einem erheb- von neuen Bewohnerinnen und Bewohnern aus lichen Mangel an Wohnungen in allen Angebots- Hamburger Stadtteilen nördlich der Elbe und einer segmenten. Im Bündnis für das Wohnen haben der zunehmenden Nachfrage sind vielfach auch Ängs- Hamburger Senat und die Hamburger Wohnungs- te vor Gentrifizierungsprozessen verbunden, die wirtschaft 2011 gemeinsam das Ziel definiert, jähr- aber derzeit nicht nachzuweisen sind. Ein Teil der lich mindestens 6.000 Wohnungen auf den Markt ansässigen Haushalte hat jedoch eine vergleichs- zu bringen. Auch Wilhelmsburg kann einen bedeu- weise niedrige Kaufkraft, woraus sich ein erhebli- tenden Beitrag zur Erfüllung dieses Ziels leisten. cher Bedarf an preisgünstigem Wohnraum ablei- Für den Erfolg wird es darauf ankommen, nicht ten lässt. Der geplante Wohnungsneubau muss nur bald die ersten Wohnungen zu errichten, son- deshalb unter anderem auch zu einer Entlastung dern diese gemeinsam mit einem guten Angebot des Bestandssegmentes beitragen. Im Ergebnis an Wohnfolgeeinrichtungen, Grün- und Freiflächen, zeigt sich, dass das künftige Wohnangebot das sozialer Infrastruktur und Nahversorgung anzu- gesamte Nachfragespektrum abdecken muss, um bieten. den Anforderungen eines zukunftsfähigen, sozial durchmischten Stadtteils gerecht werden zu kön- In ihrer Verschiedenartigkeit bieten die, in der o. g. nen. Machbarkeitsstudie untersuchten Gebiete Georgs- werder, Georg-Wilhelm-Höfe, Nord-Süd-Achse und Neben dem stabilen bzw. steigenden endoge- Dratelnstraße die Möglichkeit, an die mit der Inter- nen Wachstumspotenzial verzeichnet Wilhelms- nationalen Bauausstellung angeschobenen positi- burg – ebenfalls gegenläufig zur Entwicklung der ven Entwicklungen auf den Elbinseln anzuknüpfen Vorjahre – einen sichtbaren Zuzug. Dieser Trend und eine qualitätvolle Quartiersentwicklung voran- kann mit den künftigen Potenzialen, insbesondere zutreiben. Die unterschiedlichsten Wohnbedürfnis- in Wilhelmsburg Mitte, d.h. im Wettbewerbsgebiet se und Nachfragestrukturen können hier befrie- Dratelnstraße und im anschließenden Projektge- digt werden. Laut der Analyse des Wohnungsmark- biet Nord-Süd-Achse, weitergeführt werden. Denn tes auf den Elbinseln Wilhelmsburg und Veddel während in der Vergangenheit fast ausschließlich (erstellt von GEWOS Institut für Stadt-, Regional- Einwohnergewinne von 18- bis 30-Jährigen von und Wohnungsforschung GmbH, September 2014, außerhalb Hamburgs zu verzeichnen waren, zogen Anlage 7a) konnte Wilhelmsburg in den letzten in den letzten Jahren – auch infolge der Aktivitäten Jahren einen überdurchschnittlich hohen Bevöl- der IBA Hamburg 2006-2013 – vermehrt Bürgerin- kerungszuwachs verzeichnen, welcher in besonde- nen und Bürger aus den nachgefragten Stadtteilen rem Maße von inneren Faktoren beeinflusst ist. Wil- nördlich der Elbe zu. Unabhängig davon verzeich- helmsburg und die Veddel sind Stadtteile mit einer net Wilhelmsburg seit Ende 2014 eine stetig stei- sehr jungen Bevölkerung, d.h. einem hohen Anteil gende Zahl Geflüchteter (derzeit knapp 1.500 in von Haushalten mit Kindern, so dass auch für die der Zentralen Erstaufnahme Dratelnstraße). Zukunft ein großes Nachfragepotenzial für den Wohnungsbau aus dem Stadtteil heraus zu erwar- Die Bilanz (Wegzug/Zuzug) ist derzeit noch nega- ten ist. Die positive Entwicklung der Rahmenbedin- tiv, was zumindest andeutet, dass es trotz des gro- gungen auf den Elbinseln, mit zunehmend attrak- ßen Nachfragedrucks noch gewisse Vorbehalte tiveren Quartieren und einer guten bildungsinfra- gibt, doch seit die ersten Projekte der IBA Ham- strukturellen Ausstattung bei gleichzeitig mode- burg 2006-2013 auf dem Wohnungsmarkt platziert ratem Miet- bzw. Kaufpreisniveau, trägt dazu bei, wurden, lassen sich bejahende Tendenzen erken- dass, anders als noch vor wenigen Jahren, Paare nen. Hier gilt es zeitnah mit neuen, architektonisch mit Kindern auf den Elbinseln verbleiben bzw. auf und energetisch innovativen sowie attraktiven die Elbinseln ziehen. Wohnungsbauangeboten anzuknüpfen.

06 1.3 Die Leitthemen der Internationalen Bauausstellung Hamburg Die Internationale Bauausstellung Hamburg widmete sich 2006 bis 2013 den drängendsten Fragen der modernen Stadt und leitete daraus drei Leitthemen ab. Diese definieren grundlegende Aufgabenfelder, die auch für die weitere Entwicklung der Elbinseln und damit das Wettbewerbsgebiet von Bedeutung sind.

Metrozonen Neue Räume für die Stadt eröffnen die innenstadtnahen inneren Stadtränder. Hier finden sich Con- tainerstapel und Werkhallen neben Wohnquartieren und Industriebrachen, dazwischen Bahnflächen, Kanäle und Marschwiesen. In fast allen Metropolen gibt es diese Räume, die zu den wichtigsten Ent- wicklungspotenzialen der wachsenden Städte gehören und die Möglichkeiten, die Stadt im Inneren wei- terzubauen, bieten. Hierfür sind die Elbinseln ein beispielhafter Ort, denn nur wenige S-Bahn-Minuten vom Hamburger Hauptbahnhof entfernt, liegt mitten in Wilhelmsburg ein metropolitanes Patchwork, durchschnitten von Verkehrsschneisen. Kaum irgendwo sonst finden sich so harte Stadtkanten und Brüche wie auf Europas größter Flussinsel – ein Transitraum seit jeher. Aber auch kaum ein Ort bietet so viel Grün und Wasser, Stadt und Landschaft in der Stadt. Die Internationale Bauausstellung widmete sich unter dem Thema Metrozonen der Frage welche städtebaulichen Möglichkeiten in den Grenz- und Übergangsorten der Metropole stecken. Am Projektgebiet Dratelnstraße gilt es aufzuzeigen wie ein innerer Stadtrand zu einem lebenswerten Quartier unter dem Motto Wohnen für alle – mitten in Wil- helmsburg werden kann.

Kosmopolis – Neue Chancen für die Stadt Die Hamburger Elbinseln sind Orte der Vielfalt und Internationalität. Es sind diese Orte des bunten Mit- einanders, von denen die stärkste Kraft für gesellschaftliche Innovation ausgeht: Hier gibt es neue Ide- en, neue Produkte, Trends und neue Lebenshaltungen und hier eröffnen sich Chancen für ein gemein- sames Stadtgefühl. Im Leitthema Kosmopolis stellte die Internationale Bauausstellung Hamburg die Frage, wie soziale und kulturelle Barrieren in einem ganzheitlichen Planungsansatz mit den Mitteln des Städtebaus und der Architektur, aber auch der Bildung, Kultur und Förderung lokaler Ökonomien über- wunden werden können. Diese Fragen gilt es im Rahmen des Verfahrens auf die Projektebene herun- terzubrechen.

Stadt im Klimawandel Das Thema zeigt unter dem Schlagwort Neue Energien für die Stadt wie Metropolen klimafreundlich wachsen können, indem sie dezentral erneuerbare Energie erzeugen und eigene Ressourcen effizi- enter nutzen. Wesentlicher Bestandteil dieses Leitthemas, an dem auch nach 2013 angeknüpft wur- de, ist das Klimaschutzkonzept Erneuerbares Wilhelmsburg. Dieses Konzept untersuchte die Potenzia- le zur Realisierung eines klimaneutralen Stadtteils auf den Elbinseln. Nach Definition und Analyse der unterschiedlichen Stadt- und Landschaftstypen und ihrer Potenziale zur Energieeinsparung und zur Nutzung von erneuerbaren Energien konnte festgehalten werden, dass eine Versorgung der Wohnun- gen mit 100% lokal erzeugtem, erneuerbarem Strom bis 2025 und mit 85% lokal erzeugter Wärme bis 2050 möglich sei. Somit stellt ein nahezu klimaneutrales Quartier bis 2050 ein realistisches Szenario dar.

Die ersten Ergebnisse des Monitorings im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes zeigen, dass die IBA Hamburg 2006-2013 bei der Umsetzung der zugehörigen Projekte erste Erfolge verzeichnen kann. Im Jahre 2013 konnten 35% der Haushalte bilanziell mit lokal produzierten erneuerbarem Strom und 12% mit erneuerbarer Wärme versorgt werden. Damit steht die Entwicklung aktuell hinter der Planung zurück, die Tendenz und die Projektion der weiteren Entwicklung befinden sich aber in einem Korridor, mit dem das Erreichen der Ziele weiterhin realistisch ist. Um die definierten Klimaschutzziele des Kon- zeptes zu erreichen, wurden vier Handlungsfelder identifiziert: Neben der Sanierung der Bestandsbau- ten im Wohn- und Gewerbebereich und einem energieeffizienten Neubau sollen die Möglichkeiten der lokalen Stromerzeugung genutzt sowie durch erneuerbare Energien versorgte Nahwärmenetze auf- gebaut werden. Auch nach Abschluss der IBA Hamburg 2006-2013 gilt es, die ambitionierten Klima- schutzziele und die erwähnten Projekte weiter umzusetzen. Die Möglichkeiten reichen vom Ausbau der bestehenden Nahwärmenetze, über die Entwicklung neuer Potenziale, bis hin zur Einzelversorgung der Gebäude.

07 1. AUSGANGSSITUATION

1.4 Nachbarschaft von Wohnen und Gewerbe 1.5 Das Rahmenkonzept Hamburgs Sprung über Die Elbinseln waren von jeher auch ein Arbeits- die Elbe – Zukunftsbild 2013+ standort mit intensiven gewerblichen und indus- Am 4. Februar 2015 hat die Hamburgische Bür- triellen Nutzungen. Hier wo Hafen, Industrie und gerschaft die Drucksache 20/13206 Hamburgs Wohnen aneinanderstoßen, haben Unternehmen Sprung über die Elbe – Zukunftsbild 2013+ (Rah- des produzierenden Gewerbes, der Verarbeitung menkonzept) zur Kenntnis genommen, welches sowie zahlreiche Logistik- und Lagereibetriebe sich unterschiedlichen Handlungsschwerpunk- ihre Standorte und bieten neben hochqualifizier- ten für künftige Entwicklungen auf den Elbinseln ten insbesondere auch niedrigschwellige Arbeits- widmet. Im Bereich entlang der alten Trasse der plätze. Während der Internationalen Bauausstel- Wilhelmsburger Reichsstraße, der sogenannten lung Hamburg hat sich die gemeinsam mit der zentralen Mittelachse, sollen sich künftig neues Handelskammer Hamburg koordinierte Arbeits- Wohnen und Arbeiten verdichten. gruppe Arbeit und Wirtschaft für eine verträgli- Die vielfältigen Bauvorhaben im neuen Zentrum che Nachbarschaft von Wohnen mit Arbeits- und sind ein erster großer Schritt für die Entwicklung Produktionsstandorten eingesetzt. Dieses erklär- Wilhelmsburgs. Mit der Verlegung der Wilhelms- te Ziel gilt auch als Maxime für die weitere Ent- burger Reichsstraße B4/75 in Richtung Osten wicklung. Dabei geht es darum, über städtebau- (voraussichtlich im Jahr 2019) verliert die Straße liche Maßnahmen und intelligente Technologien ihre Barrierewirkung, die eine Weiterentwicklung ein verträgliches Miteinander von Gewerbe und in Richtung Westen und Norden bislang verhin- Wohnen zu organisieren. Der Standort Drateln- derte. Vielmehr öffnet sich perspektivisch, ausge- straße verlangt daher eine Auseinandersetzung hend vom geografischen Zentrum der Elbinseln mit der für Wilhelmsburg charakteristischen Fra- nach Norden bis zum Spreehafen, ein breiter Kor- gestellung, wie aus dem Nebeneinander von Woh- ridor für die künftige Entwicklung des Stadtteils, nen und Gewerbe ein Miteinander werden kann in dem mehrere tausend Wohnungen entstehen und wie neue Impulse der Stadtentwicklung mit können. In jedem Fall bietet sich die einmalige bestehenden und gewachsenen Qualitäten ver- Chance für ein nachhaltiges Zusammenwachsen eint werden können. des Stadtteils. Auch ist die Chance greifbar, das Wilhelmsburger Rathaus aus seiner gefangenen Neben dem Umgang mit bestehenden Gewer- Lage am Abfahrtsohr zu befreien und es städte- benutzungen vor Ort eröffnet sich hier unter baulich stärker in den Gesamtkontext von Wil- anderem die Möglichkeit an das Querschnittpro- helmsburg Mitte einzubinden. jekt Kreatives Quartier Elbinsel der IBA Hamburg 2006-2013 anzuknüpfen. Somit sind auch Strate- Ein wichtiges neues Identitätsmerkmal sieht das gien für innovative kreativwirtschaftliche Prozes- Rahmenkonzept in der nord-südlich verlaufen- se und neue Angebote gefragt, welche die Gestal- den Freiraumachse: Vom Spreehafen bis zum Wil- tung von urbanen Räumen mithilfe von künstle- helmsburger Inselpark wird der am Wasserlauf rischen und kulturellen Projekten und damit eine (im nördlichen Teil Aßmannkanal, im südlichen Erprobung neuer, experimenteller Arbeits- und Rathauswettern benannt) verlaufende durchge- Lebensmodelle fördern. hende Grünraum ertüchtigt. Der Sportpark sowie die Parkanlage entlang des Aßmannkanals bzw. der Rathauswettern bieten den neuen Wohnquar- tieren den notwendigen Erholungsraum in direk- ter Nachbarschaft.

Die derzeit gewerblich genutzten Flächen zwi- schen der alten Trasse der Wilhelmsburger Reichsstraße, Jaffestraße und Jaffe-Davids- Kanal werden schrittweise zu einem Quartier mit

08 Drucksache 20/13206 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode

Anlage 2

600 m HAFEN CITY MASTERPLAN 600 m ELBBRÜCKEN

NORDERELBE Elbbrücken Quartier

BILLHORNER BRÜCKENSTRASSE

Freihafenelb- brücken Neue Elbbrücken

Steinwerder NORDERELBE

Veddeler Spitze Kleiner Grasbrook

HANSAHAFEN Kleiner Grasbrook 600 m AM SAALEHAFEN

SIELDEICH

MARKTKANAL

VEDDELER DAMM SAALEHAFEN Wohnen am Uffelnsweg VEDDELER BRÜCKENSTRASSE

VEDDEL Peute BEESENLANDBRÜCKE

PACKERSTIEG

BAB 255

S- Bahn Veddel MÜGGENBURGER- REGINENORTBRÜCKE ZOLLHAFEN SPREEHAFEN

HARBURGER CHAUSSEE Veddel Süd

SCHLENZIGSTRASSE

VEDDELERSTRAßE

HARBURGER CHAUSSEE Spreeterrassen VOGELHÜTTEN DEICH ERNST-AUGUST-KANAL Gewerbegebiet Stenzelring WILHELMSBURGER REICHSSTRASSE Sportzentrum

STENZELRING

FÄHRSTRASSE VOGELHÜTTENDEICH

Dove Park

REIHERSTIEG HAUPTDEICH Georgswerder

Quartier INDUSTRIESTRASSE Veringkanal

ROTENHÄUSER DAMM

VERINGSTRASSE

Soul VERINGHOFAM Kitchen Assmanns Gärten

‚Willi-Kraft-Schule

NEUHÖFERSTRASSE

JAFFE-DAVIDS-KANAL

JAFFESTRAßE VERINGKANAL Weltquartier ASSMANNKANAL WILHELMSBURGER- DOVE-ELBE

VERINGSTRASSE Quartier im Wandel

Puhsthof

RUBBERTSTRAßE

GEORG-WILHEM-STRASSE

ROTENHÄUSER STRAßE

ROTENHÄUSER STRAßE

GERT-SCHWÄMMLE-WEG DRATELNSTRAßE

BONIFATIUSSTRASSE Korallusviertel WILHELMSBURGER REICHSSTRAßE (NEU) REICHSSTRAßE WILHELMSBURGER

GROß SAND 600 m

THIELENSTASSE Moschee

BEI DER WOLLKÄMMEREI Sportzentrum REIHERSTIEG

BEI DER WINDMÜHLE

MENGESTRASSE Bürgerhaus Bildungszentrum ‚ Tor zur Welt‘

Ulla-Falcke-Terrassen

Rathauspark Berufsschul- Rathaus zentrum

Rathausviertel BSU Berta-Kröger-Platz

NEUENFELDER STRASSE ALGERMISSENSTRASSE Sonnenhöfe MITTE WILHELMSBURG

Wilhelmsburger

GEORG-WILHEM-STRASSE REIHERSTIEG Inselpark

N

KUCKUCKSTEICH M 1: 5.000

WILHELMSBURGER REICHSSTRAßE (NEU)

0 50 250 500 m

Sportzentrum

Hamburgs Sprung über die Elbe UPTDEICH Zukunftsbild 2013+ Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt LEGENDE ENTWICKLUNGSFLÄCHEN VERKEHR

MENGESTR Ergänzung: Wohngebiete Kleingartenareale A Straßennetz S-Bahn Stationen

Mischgebiete (Wohnen, wohnverträgliches Gewerbe, Plätze Fährlinie 72 U-Bahn Stationen Betrachtungsraum Wettbewerb Dienstleistungen, Versorgung, Sondernutzungen, Schulen) Entwicklungsräume (Blatt 1) Gewerbeflächen öffentliche Grünflächen, Parks und Friedhöfe Fährlinie 73 Busbahnhöfe

Hafenprojekte Landschaftsachsen und Deichlandschaften Barkassenanbindung Fähranleger Bestand Verknüpfungsräume Sprung über die Elbe Wegeverbindung (Freiraumverbund) Bushaltepunkte Maßstab: 1:5.000 Stand 16. September 2014 Sport-und Freizeitareale SYMBOLE/ EINZELOBJEKTE Aussichtspunkte Planungsbegleitung: Auftraggeber: DÜSTERHÖFT ELBBERG kfp Kontor Freiraumplanung Freie und Hansestadt Hamburg Architektur und Stadtplanung Stadt - Planung - Gestaltung Thomas Tradowsky Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Wittenbergstraße 24 Falkenried 74 a Boschstraße 23 a Neuenfelder Straße 19 22761 Hamburg 20251 Hamburg 22761 Hamburg 21109 Hamburg

40 1. AUSGANGSSITUATION

gemischten Nutzungen umstrukturiert. So kann die langjährige Forderung nach einem verträgli- chen Miteinander von Wohnen und Arbeiten auf der Elbinsel eingelöst werden. Mit der Verlage- rung des Containerlagers in der Jaffestraße und der geplanten Entwicklung um den Puhsthof (Jaf- festraße 12) sind bereits erste Schritte gemacht. 1.7 Perspektiven! Miteinander planen für die Die Flächen östlich des Jaffe-Davids-Kanals bie- Elbinseln ten sich weiterhin für Gewerbe- und Industrienut- Im Zuge der Erarbeitung des Rahmenkonzepts zungen an. Mit ihrer Lage an der neuen Trasse Hamburgs Sprung über die Elbe – Zukunftsbild der B4/75 wirken sie als Lärmpuffer für die emp- 2013+ einigten sich die Stiftung Bürgerhaus Wil- findlicheren neuen Nutzungen auf der Westseite helmsburg, die Behörde für Stadtentwicklung und des Kanals. Umwelt (jetzt BSW) und der Bezirk Hamburg-Mit- te auf das Beteiligungsprojekt Perspektiven! Mit- Wilhelmsburg Mitte wird sowohl in westlicher einander planen für die Elbinseln zur Entwicklung Richtung entlang der Neuenfelder Straße, als und Planung von Ideen für das Leben auf den auch nach Norden bis zur Thielenstraße als iden- Elbinseln. Damit sollten alle, die Interesse an der titätsstiftendes Zentrum der Elbinseln weiterent- Veddel und Wilhelmsburg haben, die Möglichkeit wickelt. Der Bereich um das Wilhelmsburger Rat- bekommen, mitzureden: Menschen die hier leben haus und die Dratelnstraße soll mit neuen Nut- oder arbeiten, ihre Firma haben, in Vereinen oder zungsbausteinen in seiner Zentralität gestärkt Gruppen aktiv sind oder sich anderweitig enga- und belebt werden. Hierzu zählen neue Wohn- gieren. Mit den Fragen: „Was ist für Sie auf den nutzungen im Bereich der heutigen Wilhelmsbur- Elbinseln wichtig? Was brauchen Sie, damit wir ger Reichsstraße und am Wilhelmsburger Insel- hier gut leben können? Was macht die Elbinseln park sowie Flächen für weitere Dienstleistungen, lebenswert?“ begann im September 2013 das Sport, Freizeit und Infrastruktur. Beteiligungsverfahren vor Ort. Im April 2014 wur- de ein Ergebnisbericht veröffentlicht (Anlage 5). 1.6 Fahrradmodellstadtteil Wilhelmsburg Die erarbeiteten Ideen und Vorschläge wurden Die radfahrfreundlichen Entfernungen auf den den politischen Gremien, der Bezirksversamm- Inseln und eine flache Topografie bieten gute lung und der Bürgerschaft vorgelegt und dort Voraussetzungen für das Radfahren auf den beraten (http://perspektiven-elbinseln.de/ueber- Elbinseln. So wurde Wilhelmsburg zum ersten perspektiven). Fahrradmodellstadtteil Hamburgs (www.fahrrad- stadt-wilhelmsburg.de). 2012 wurde das Radver- Das Verfahren Wohnen für alle – mitten in Wil- kehrskonzept Hamburg-Wilhelmsburg durch das helmsburg ist die erste konkrete Möglichkeit, die Bezirksamt Hamburg-Mitte veröffentlicht (Anla- Beteiligungsplattform Perspektiven! in den Pla- ge 6). nungsprozess eines größeren Entwicklungsvor- habens einzubeziehen. Sie übernahm Konzepti- Seit 2013 werden erste Maßnahmen umgesetzt on und Ausrichtung des vorgeschalteten Betei- wie beispielsweise der Freizeit-Rundkurs Wil- ligungsverfahrens. In vier Zielgruppenbefragun- helmsburg. Die Einbindung in das Radverkehrs- gen, zwei Informationsveranstaltungen sowie konzept sowie in das Fuß- und Radewegnetz Wil- einem Bürgerworkshop wurden „Anforderungen helmsburgs ist elementarer Bestandteil des neu- von Wilhelmsburger Bürgerinnen und Bürgern en Quartiers. an das zu planende Quartier im Wettbewerbsge- biet Dratelnstraße“ formuliert, welche auch in die Aufgabenstellung eingeflossen sind.

10 Anforderungen von Wilhelmsburger Bürgerinnen und Bürgern an das zu planende Quartier im Projektgebiet Dratelnstraße „Wohnen für alle – mitten in Wilhelmsburg“

Verfasser: Redaktionsgruppe Perspektiven! Miteinander planen für die Elbinseln, Beirat für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg

Vorbemerkung zum Verfahren Die detailreichen Ergebnisse des umfangreichen 2013/2014 haben mehrere hundert Bürgerinnen Beteiligungsprozesses sind im Folgenden zusam- und Bürger im Kontext der Fortschreibung des mengefasst. Wir erwarten, dass in der konkre- Rahmenprogramms Sprung über die Elbe ihre ten Umsetzung des Quartiers eine Vielzahl von Vorstellungen und Anforderungen an die künf- Mitgestaltungsmöglichkeiten für die künftigen tige Entwicklung der Elbinseln in einem Ergeb- Bewohnerinnen und Bewohner offen gehalten nisbericht formuliert und dem Senat und dem werden. Bezirksamt Hamburg-Mitte übergeben. Viele der allgemein für die Elbinseln erarbeiteten Punkte Roter Faden für die Planung sind für das Projektgebiet Dratelnstraße konkreti- Wilhelmsburg ist ein hyperdiverser Stadtteil. Das sierbar und sollen sich in den Planungen wider- zu planende Quartier muss zwingend Raum für spiegeln. diese Multikulturalität bieten. Auf Quartierse- bene bedarf es dazu besonderer planerischer Im Vorlauf des städtebaulichen Wettbewerbs Aufmerksamkeit. Die gewünschte und hinsicht- haben weitere Beteiligungsformate stattgefun- lich Herkunftskultur, Alter und Lebenssituati- den. Um zu gewährleisten, dass neben den betei- on gemischte Bewohnerschaft und ihr Wandel ligungsaffinen Bürgerinnen und Bürgern auch braucht alltägliche und besondere Begegnungs- Menschen einbezogen werden, die sich erfah- orte, soziale Treffpunkte und eine nutzerfreund- rungsgemäß nicht zur Teilnahme an öffentlichen liche Infrastruktur, damit eine lebendige Nach- Veranstaltungen eingeladen fühlen, haben die barschaft entstehen kann. Einzelhandel, Cafés, Stiftung Bürgerhaus Wilhelmsburg und der vhw Dienste des Gesundheitswesens gehören ebenso – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwick- dazu wie die Versorgung mit Bargeld. lung e.V.- zunächst aufsuchende Stadtteilgesprä- che mit unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen Ebenso gesetzt ist für die Bürgerinnen und Bür- geführt: Mit Schülerinnen und Schülern der Ober- ger, dass das Quartier in den Freiräumen, öffent- stufe des Helmut-Schmidt-Gymnasiums, Mitglie- lichen Räumen und Bauten barrierefrei und inklu- dern des Christlich-Muslimischen-Dialogkreises siv sein muss. Hierzu verweisen wir ausdrücklich Wilhelmsburg, Besucherinnen und Besuchern des auf die Arbeit der Themengruppe Inklusion im Eltern-Kind-Zentrums und einer Seniorentages- Ergebnisbericht des Verfahrens Perspektiven - stätte, sowie zwei Gruppen von Bewohnerinnen Miteinander planen für die Elbinseln. (s. a. Aus- und Bewohnern zwischen 35 und 50 Jahren. Ins- züge aus dem Ergebnisbericht S. 2 ff, Anlage 5). gesamt wurden in diesen aufsuchenden Gesprä- Der Gedanke der Inklusion sollte bei der weiteren chen rd. 60 Personen zu den Leitthemen „Wer Planung ständig mitgedacht und geplant werden. soll hier wohnen?“ und „Wie wollen wir hier woh- nen?“ befragt.

Im Rahmen einer öffentlichen Informationsveran- staltung am 29.04.2015 haben sich rd. 80 Bür- gerinnen und Bürger umfassend über das Gebiet und die Rahmenbedingungen der Planungen informiert und diese kommentiert. Im Rahmen des Workshops am 06.05.2015 haben 35 Bür- gerinnen und Bürger die wichtigsten Leitfragen intensiv diskutiert und bearbeitet.

11 Wie wollen wir hier wohnen? großen Wohnungen für Familien, deren Bedürf- nisse wie z.B. Abstellplätze für Kinderwagen und Bauweise - In individuellen Bauten mit luftiger Spiel- und Bewegungsräume (auch für sehr kleine urbaner Dichte, ist die kurz gefasste Antwort. Kinder) betont wurden. Spiel- und Bewegungsräu- Gewünscht wird eine spannungsreiche, muti- me sollen für alle Altersgruppen, vom Kleinkind bis ge, energieeffiziente und ressourcenschonen- zur Seniorin, attraktiv sein. Da das gesamte Quar- de Architektur. Sie soll den Bewohnern auch eine tier inklusiv und barrierefrei gestaltet werden soll, über das Energiesparen hinausgehende ökolo- sind auch – nach Möglichkeit überdachte - Abstell- gische Lebensweise ermöglichen. Gewünscht ist plätze für Rollstühle/Gehwagen gefordert. ausdrücklich keine monostrukturelle Bauweise, sondern eine Mischung verschiedener Baufor- Verkehr - Der Verkehr muss sich dem Wohnen men. Dabei besteht keine generelle Abneigung unterordnen. gegenüber hohen Gebäuden. Dies ist jedoch kein Das ist die wesentliche Forderung, die sich auch Plädoyer für eine Hochhaussiedlung im Stile von auf die das Quartier begrenzenden Straßen Kirchdorf-Süd. Der Bauprozess an sich soll, ins- bezieht. Auch wenn der Bedarf nach autofreien besondere in Hinblick auf die künftigen Miet- und Zonen geäußert wird, ist man sich dennoch einig, Eigentumspreise, möglichst kostensparend sein dass es auch Flächen für den ruhenden Verkehr und vorhandene räumliche Strukturen mit einbe- geben muss. Es sollen intelligente Parkplatzlö- ziehen, wie zum Beispiel die Wettern und gegebe- sungen mit möglichst geringen Flächenbedar- nenfalls, wenn ein Rückbau nicht realisiert wer- fen gefunden werden, die den Anforderungen den kann, Teile der Trasse der alten Wilhelmsbur- aller Nutzer des Quartiers entsprechen. Gefor- ger Reichsstraße. In den einzelnen Häusern sollen dert wird eine zentrale Erschließung beispielswei- jeweils unterschiedliche Wohnbedarfe abgebildet se mit einem zentralen Parkplatz oder ein Park- werden. Das Ideal ist eine „Wohnung für das ganze haus ebenso wie eine inkludierende Parkplatzan- Leben“, die flexibel in Größe und Raumzuschnit- ordnung, die beispielsweise Menschen mit Han- ten ist und damit den Verbleib in der Wohnung, im dicap kurze Wege zum PKW ermöglicht. Da der Haus oder doch wenigstens im Quartier in unter- Radverkehr in Wilhelmsburg eine wichtige Rolle schiedlichsten Lebensphasen ermöglicht. Eine spielt bzw. spielen soll, müssen Radwege ebenso flexible Bauweise soll auch die Anpassung des wie Stellplätze (nach Möglichkeit auch überdacht) Wohnraums an unterschiedlich geprägte Wohn- für Fahrräder vorhanden sein. Neben einer guten kulturen und Lebensphasen ermöglichen – diese ÖPNV-Anbindung soll das zukünftige Quartier müssen bereits in der Planung mitgedacht werden. auch durch neue Mobilitätskonzepte bereichert Es besteht zudem der dringende Wunsch nach werden. Darüber hinaus besteht der Wunsch, den

12 WOHNEN FÜR ALLE – MITTEN IN WILHELMSBURG

Graphic Recording des Workshops am 06.05.2015

(Verkehrs-) Raum aus der Perspektive der Fuß- für Wilhelmsburg. Um den mit einem Sportplatz gängerinnen und Fußgänger zu gestalten und eine üblicherweise verbundenen Geräuschpegel im kreuzungsfreie Querung des Quartiers – in dem Quartier zu mildern, wurde die Idee eingebracht, Dreieck Dratelnstraße, Rotenhäuser Straße und die Tribünen und andere Bauten als begrünba- Neuenfelder Straße - zu ermöglichen. Insbesonde- ren Lärmschutz anzuordnen. Zu berücksichtigen re an der Dratelnstraße müssen sichere Überque- sind auch die beiden Regionalsporthallen, die sich rungen gewährleistet sein. Wichtig ist zudem, akti- direkt im Planungsgebiet befinden, welche durch ve Verbindungen zu den benachbarten, auch den Trainings- und Wettkampfbetrieb stark frequen- möglichen zukünftigen Quartieren mit zu planen. tiert sind. Bei der Umfeldplanung ist darauf zu achten, dass die Rotenhäuser Straße weiterhin – spätestens auf Öffentliche Räume - Sie sollen gemeinschafts- Höhe der jetzigen Reichsstraße – für den LKW- fördernd gestaltet sein. Durchgangsverkehr gesperrt bleibt. Die an das Zu diesem Zweck sollen Verweilmöglichkei- Planungsgebiet grenzenden Sportanlagen (Sport- ten geschaffen werden, die eine ungezwungene platz und Regionalsporthallen) sind schon heute und unkommerzielle Nutzung ermöglichen und stark frequentiert durch Verkehr im Trainings- und die Ansprüche der unterschiedlichen Kulturen Wettkampfbetrieb. Die unmittelbare Erreichbar- im Stadtteil berücksichtigen. Es wird ein grünes keit muss insbesondere für die Sporttreibenden Wohnumfeld gewünscht, das eigene Gestaltungen sowie die Besucherinnen und Besucher gesichert zulässt beispielsweise in Form von (teil-)öffent- sein. Das direkte Einsickern dieser und der durch lichem urban gardening/farming bzw. Gemein- Großereignisse im nahe gelegenen Wilhelmsbur- schaftsgärten. Zu sportlichen Aktivitäten soll es ger Inselpark entstehenden Verkehre in das Wohn- ebenso einladen, dies betrifft auch Bewegungsan- quartier soll verhindert werden. gebote für Seniorinnen und Senioren und mobi- litätseingeschränkte Menschen. Vorgeschlagen Lärm - Dem Lärm architektonisch begegnen. wurde, zunächst nur entsprechende Freiflächen Zur Abschirmung von Verkehrslärm (Schiene und zu planen, um zu einem späteren Zeitpunkt mit Straße) werden Lärmschutzmaßnahmen gefor- den neuen Bewohnerinnen und Bewohnern des dert. Das gilt auch für das lärmintensive Gewerbe Quartiers weitere Konkretisierungen voranzu- in der direkten Nachbarschaft. Es wird in diesem treiben. Neben diesen gestaltbaren öffentlichen Zusammenhang eine geschlossene Bauweise zur Räumen sollen Bildungs- und Nahversorgungsein- Abschirmung vorgeschlagen. Die an das Planungs- richtungen sowie lokale gewerbliche/gemeinnüt- gebiet grenzende Sportanlage Dratelnstraße (DFB- zige Anbieter im zukünftigen Quartier ihren Platz Stützpunkt) hat eine wichtige Funktion - nicht nur haben.

13 ANFORDERUNGEN VON WILHELMSBURGER BÜRGERINNEN UND BÜRGERN

Informationsveranstaltung und Workshop von Perspektiven! zum Verfahren Wohnen für alle - mitten in Wilhelmsburg

Wer soll hier wohnen? Ebenso wünschenswert ist genossenschaftlicher Wohnungsbau. Genossenschaften sollten – sofern Der zu planende Wohnraum soll sich vorrangig das Konzept stimmt - bei der Vergabe der Baufel- am Bedarf im Stadtteil orientieren. der bevorzugt werden. Innerhalb des Quartiers In diesem Zusammenhang wird bereits seit 2014 sollen sich die Generationen ebenso mischen eine umfassende Bedarfsanalyse gefordert. Dies wie die sozialen Schichten. Es soll offen für alle soll jedoch Neuzuzüge nicht unterbinden, son- Menschen sein und die Diversität des Stadtteils dern im Gegenteil sollen Menschen ermuntert widerspiegeln. Es soll Platz für Wohnprojekte und werden, auf die Inseln zu ziehen. Daran anschlie- z.B. Wohngemeinschaften für Seniorinnen und ßend wird, nach Auffassung der Bürgerinnen Senioren sowie Studierende geben. Auch besteht und Bürger, die Debatte um den sogenannten der ausdrückliche Wunsch danach, Flüchtlin- Drittelmix im Wohnungsbau in Wilhelmsburg gen im neuen Quartier Wohnungen anzubie- neu geführt werden müssen, denn auch ohne ten. Hervorgehoben wurde vor diesem Hinter- Bedarfsanalyse ist bereits zu erkennen, dass die grund der Bedarf an Gemeinschaftsräumen und vorhandene Soziostruktur einen erkennbar höhe- Begegnungsorten. Konkret genannt wurden ein ren Anteil als 33% an öffentlich gefördertem Gemeinschaftsgarten sowie ein zentraler Platz Wohnraum erforderlich macht. Dieser höhere für Begegnungen. Ebenso werden Musikübungs- Bedarf ergibt sich daraus, dass in der Regel viele räume, idealerweise mit angemessener Schall- förderwürdige Bedarfe nach Wohnraum allge- isolierung in den Wohngebäuden, gewünscht. Ein mein im Drittel Sozialer Wohnungsbau abgebildet weiteres Anliegen ist es, lokalen Gewerbetreiben- werden müssen und somit die Anzahl der norma- den und insbesondere Initiativen günstige Räume len Wohnungen mit Förderung sinkt. Dies kann zur Verfügung zu stellen, um damit ein Entstehen für Wilhelmsburg so nicht akzeptiert werden. einer nutzerfreundlichen Infrastruktur schon zu Es wird ausdrücklich erwartet, dass der Anteil Beginn des Zuzugs zu fördern. des sozialen Wohnungsbaus im Quartier qualifi- ziert begründet wird. Neben öffentlich geförder- ten und bezahlbaren Mietwohnungen, ist auch günstiges Eigentum erwünscht. Baugemeinschaf- ten sollen aktiv aufgefordert werden, Flächen zu erwerben. rechts: Blick von Westen auf den Neubau der Stadtentwicklungsbehörde

14 15 2. Das Wettbewerbsgebiet an der Dratelnstraße in Wilhelmsburg

Der insgesamt ca. 32 ha große Betrachtungs- see vis-à-vis zum Rathaus und zum Bürgerhaus raum schließt unmittelbar nördlich an Wilhelms- Wilhelmsburg anbindet. Dieses Gewässer wurde burg Mitte und den Wilhelmsburger Inselpark im Rahmen der IBA Hamburg 2006-2013 für den an. Das Wilhelmsburger Rathaus mit den dahin- Barkassenverkehr schiffbar gemacht und ist über ter liegenden Freiflächen begrenzt das Areal im den Elsa-Bromeis-Kanal (bzw. Kanukanal) an den Süden, die Rathauswettern mit dem Barkassen- Inselpark angeschlossen. anleger im Westen, die Rotenhäuser Straße mit angelagertem Industriegebiet im Norden sowie Mit der Realisierung des Neubauquartiers Wil- die Dratelnstraße im Osten. Das zu beplanende helmsburg Mitte wurde der erste Baustein für Wettbewerbsgebiet hat eine Größe von knapp 20 eine städtebaulich-freiräumliche Konsolidierung ha in zwei Planungsabschnitten und wird heute des Wilhelmsburger Zentrums gelegt und bereits von gewerblichen Nutzungen, von Sportanlagen in dem 2008 durch die IBA Hamburg 2006-2013 und überwiegend als Parkplatz und als Zentrale initiierten Verfahren Planwerk Neue Mitte Wil- Erstaufnahme für Flüchtlinge genutzten Freiflä- helmsburg waren Planerteams gefordert, Ide- chen geprägt. Es wird topographisch insbesonde- en für den Raum zwischen Neuenfelder Stra- re durch den baumbestandenen Damm der Wil- ße und Spreehafen, der bei einer Verlegung der helmsburger Reichsstraße und von drei Wettern Wilhelmsburger Reichsstraße verfügbar wird, zu (ortsüblichen Entwässerungskanälen) bestimmt, skizzieren (iba-hamburg.de/doku-neue-mitte). die diagonal von Süd-Ost nach Nord-West ver- Mit der Entscheidung über die Verlegung und die laufen. Westlich und parallel der Wilhelmsburger Inbetriebnahme der neuen Trasse, voraussichtlich Reichsstraße befindet sich die Rathauswettern, Mitte 2019, können die Planungen jetzt konkreti- die an ihrem südlichen Ende an den Rathaus- siert werden.

Kreuzung Dratelnstraße/Neuenfelder Straße

16 WOHNEN FÜR ALLE – MITTEN IN WILHELMSBURG

2.1 Wilhelmsburg Mitte günstige Bauformen, Gebäuden, die im Wasser Wilhelmsburg Mitte hat sich zu einem neuen stehen bis hin zu intelligenten Materialien und Stadtquartier im Zentrum der Elbinseln entwi- Bauweisen. ckelt. Bis 2013 entstand auf dem Areal zwischen der Wilhelmsburger Reichsstraße und der Bahn- Hier wurde ein innerer Stadtrand zum neuen trasse ein vielfältiges Wohn-, Arbeits- und Frei- Mittelpunkt. Lange Zeit sind strukturelle sowie zeitquartier, eingebettet in den Wilhelmsburger erlebbare Zäsuren des Stadtteils Wilhelmsburg Inselpark, der Park der Internationalen Garten- an kaum einer Stelle so deutlich zutage getre- schau Hamburg (igs hamburg 2013). Als größtes ten wie im geografischen Zentrum der Elbinseln, Städtebauprojekt der IBA Hamburg 2006-2013 wo Schnellstraßen und Bahntrassen den Stadtteil war und ist Wilhelmsburg Mitte ein wichtiger Bau- durchschneiden während die Wettern eine star- stein für den Sprung über die Elbe und zugleich ke topografische Strukturierung bewirken. Unter eines der innovativsten Quartiere Europas. Hier dem Leitthema Metrozonen nahm sich die IBA eröffnet sich ein Blick auf Bau- und Lebensweisen Hamburg 2006-2013 der Aufgabe an, diese inner- der Zukunft. Es finden sich erste Antworten auf städtische Bruchkante für die Innenentwicklung die Fragen, wie die prägenden Gegensätze der nutzbar zu machen. Elbinseln aus Stadt und Hafen, Ruhe und Lärm, Grün und Verkehrsachsen zu überwinden sind Östlich der S-Bahn befindet sich das Wilhelms- und sich die Lebensqualität für die Bewohner burger Stadtteilzentrum am Berta-Kröger-Platz durch städtebauliche, freiraum-verkehrsplaneri- als östlicher Anker der Wilhelmsburger Mitte. Im sche Maßnahmen verbessern lässt. Zentrengefüge der Freien und Hansestadt Ham- burg ist es als C-Zentrum eingestuft. Es erfüllt für In dieser Metrozone entstand auf Grundlage des den gesamten Stadtteil die Aufgabe der Grund- Masterplans des niederländischen Planungsbüros versorgung mit Gütern des periodischen und ape- Jo Coenen & Co sowie des französisch-deutschen riodischen Bedarfs. Aufbauend auf den Zielset- Landschaftsplanungsbüros agence ter durch die zungen einer städtebaulichen, funktionalen und Kombination von Stadt- und Freiraumplanung ein merkantilen Attraktivitätssteigerung wurden im neues, lebendiges Quartier. Der Städtebau wurde Rahmen des laufenden Sanierungsverfahrens aus der Landschaft heraus entwickelt. Das Kon- Wilhelmsburg S6 – Berta-Kröger-Platz erhebliche zept greift damit die von Gräben und Wettern öffentliche und private Mittel in den Neubau des durchzogene kulturtopographische Besonder- LUNA-Centers, die Qualifizierung der Frei- und heit der größten bewohnten Flussinsel Europas Grünflächen als auch die gestalterische Aufwer- auf, betont sie und gibt gleichzeitig neue Impul- tung des Wohnungsbestandes investiert. Maß- se. Dreh- und Angelpunkt des Stadtquartiers ist nahmen und Planungen im Umfeld sollten darauf der Bereich um den Haupteingang zum Wilhelms- abzielen, das C-Zentrum weiterhin in seiner Funk- burger Inselpark. Neben Wohngebäuden tragen tion als zentralen Einkaufsstandort zu stärken. unter anderem ein Ärztehaus und ein Senioren- zentrum, Sportstätten und die Behörde für Stadt- entwicklung und Wohnen/Energie und Umwelt zu einer lebendigen Mischung bei.

Unter dem Titel Bauausstellung in der Bauaus- stellung widmete sich die IBA Hamburg 2006- 2013 in Wilhelmsburg Mitte zudem mit verschie- denen Projekten speziell dem Thema Wohnungs- bau. Anhand von vier unterschiedlichen Bautypen wurde hier die Zukunft des Wohnens beispielhaft thematisiert: von hybriden Häusern über preis-

17 2. DAS WETTBEWERBSGEBIET

2.2 Die Wilhelmsburger Reichsstraße B4/75 burger Reichsstraße, die Veloroute 11a am Fuß Auf einer Länge von ca. 1 km und einer Breite des Damms entlangführt. Zudem plant das Fach- von ca. 50 m mit Baumbestand links und rechts amt Management des öffentlichen Raums, Bezirk der Trasse durchschneidet die Wilhelmsbur- Hamburg-Mitte, im Bereich der B-Pläne WB 90 ger Reichsstraße heute in Hochlage (max. 7 m und 92 die östlich verlaufende Straße Hauland als über Geländeniveau) in Nord-Süd-Richtung den Radschnellweg auszuweisen und herzurichten. zentralen Raum des Stadtteils. Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde mit der Aufschüt- 2.3 Temporäre Stellplatzanlage der tung des Damms begonnen. Fertig gestellt und in Internationalen Gartenschau igs hamburg 2013 Betrieb genommen wurde die Straße Anfang der Im Norden des Gebiets befindet sich eine ca. 4 ha 1950er Jahre. große Brachfläche, die 2013 temporär als Stell- platzanlage für die Besucher der igs hamburg Voraussichtlich 2019 wird die neue Trasse im ca. 2013 provisorisch hergerichtet wurde. Die Neuen- 500 m östlich gelegenen Bahnkorridor in Betrieb felder Wettern teilt diese Fläche diagonal in Ost- genommen und die derzeitige Trasse fällt aus der West-Richtung. Das Areal nördlich der Wettern Nutzung. Ein Hauptaugenmerk bei der Entwick- ist im geltenden Bebauungsplan Wilhelmsburg 16 lung des Areals liegt in der Interpretation des (seit 1976) als Industriegebiet ausgewiesen, der ungenutzten Dammkörpers nach Aufgabe der Teil südlich als Sportanlage. Beide Flächen befin- Verkehrsfunktion der Straße. Untersuchungen den sich im Besitz der Freien und Hansestadt haben gezeigt, dass der Damm aus weitgehend Hamburg und wurden zeitweilig für das Dockville unbelastetem Material besteht und sein Rückbau Festival als Campingplatz genutzt. Gegenwärtig aus technischen Gründen und Kostenerwägungen befindet sich an diesem Standort eine Zentrale machbar sowie aus städtebaulicher Sicht wün- Erstaufnahme für Geflüchtete. schenswert ist. Im Planfeststellungsbeschluss zur Verlegung sind auf der dann entsiegelten Fahr- Eine Projektentwicklung auf diesen Flächen ist bahn Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen. Die voraussichtlich ab 2017/2018 möglich. In Nach- ehemalige Trasse soll demnach z. T. als Fahrrad- barschaft zum nördlich angrenzenden Industrie­ schnellweg in Nord-Süd-Richtung dienen, wobei gebiet besteht hier die wesentlichste Herausfor- bereits jetzt, westlich und parallel zur Wilhelms- derung darin, die Verträglichkeit von Wohnen

Wettbewerbsgebiet und Betrachtungsraum

Teilraum 1 (entspricht Entwicklungsphase 1) ca. 7,40 ha Teilraum 2 (entspricht Entwicklungsphase 2) ca. 11,04 ha Wettbewerbsgebiet gesamt ca. 18,44 ha

Weitere Flächen innerhalb des Projektgebiets sind konzeptionell einzubeziehen:

Sportflächen (Neuordnung) ca. 3,45 ha Gewerbeflächen (Drateln-/ Rotenhäuser Str.) ca. 7,79 ha sog. MK-Flächen/Kerngebiet ca. 1,04 ha Verkehrsflächen ca. 2,46 ha Wasserflächen ca. 1,37 ha Konzeptionell einzubeziehende Flächen ca. 16,11 ha

Gesamtfläche Betrachtungsraum ca. 34,55 ha

rechts: Abgrenzung Plangebiet

18 WOHNEN FÜR ALLE – MITTEN IN WILHELMSBURG

PLANGEBIET

WETTBEWERBSGEBIET UND BETRACHTUNGSRAUM

Industrie / Gewerbe

Ehemalige Stellplatzanlage igs

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Sportanlagen ilhelmsbur

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Gewerbe

Teilraum 2

MK-Flächen

Wilhelmsburg Mitte

19 2. DAS WETTBEWERBSGEBIET

und Gewerbe/Industrie zu gewährleisten und zu 2.5 Gewerbe zwischen Dratelnstraße und ermitteln, welche Nutzungen eine Verbindung Gert-Schwämmle-Weg herstellen können. Insbesondere sind die Themen Im südlichen Teil des Wettbewerbsgebiets, im Lärm-, Geruchs- und Feinstaubbelästigung im Dreieck zwischen Neuenfelder Straße und Dra- Rahmen der weiteren Projektentwicklung vertie- telnstraße schließt ein Bereich mit vornehmlich fend zu bearbeiten. gewerblichen Zweckbauten an, die durch einen Discounter, ein Fastfood-Restaurant sowie einen 2.4 Sportanlage Dratelnstraße Getränkemarkt belegt sind. Ein weiterer Discoun- Südlich der oben genannten Brachfläche (tem- ter plant das Areal des derzeit dort ansässigen poräre Stellplatzfläche) liegt eine ca. 4 ha gro- Fassgroßhandels zu besetzen. Darüber hinaus ße Sportanlage bestehend aus einem Großspiel- befinden sich zwei solitäre Mehrfamilienhäuser feld Rasen mit Leichtathletikbahn, einem Groß- am Standort. Der Bebauungsplan Wilhelmsburg spielfeld Kunstrasen und einem dazugehörigen 16 von 1976 weist, so wie bisher umgesetzt, ein Gebäude mit Vereinsheim und Kabinentrakt. Die wenig verdichtetes Gewerbegebiet aus. Die pri- Sportanlage an der Dratelnstraße wird derzeit vaten Gewerbeflächen, die im Süden der Drateln- durch zwei Vereine, den Schul- und Breitensport straße nördlich des Elsa-Bromeis-Kanals liegen, sowie als DFB-Stützpunkt genutzt und weist stehen mittelfristig nicht für eine städtebauli- einen hohen Auslastungsgrad auf. Die Ausstat- che Entwicklung zur Verfügung. Im Sinne einer tung und die direkte Nähe zu zwei Dreifeldhal- langfristigen Eingliederung in den städtebauli- len und zur S-Bahn-Station Wilhelmsburg (600 chen Kontext sind diese Flächen konzeptionell zu m Radius) bieten Trainingsvoraussetzungen, die berücksichtigen, auch mit Blick auf eine spätere insbesondere für den DFB bei der Stützpunktaus- Herleitung von Festsetzungen im nachfolgenden wahl von Bedeutung waren. Im Hamburger Süden Bebauungsplanverfahren. ist dies der einzige DFB Leistungsportstützpunkt Fußball. Eine Verlagerung steht nicht zur Dispo- 2.6 Gewerbe zwischen Rotenhäuser Straße und sition. der temporären Stellplatzanlage der igs 2013 Nördlich an die Fläche der Stellplatzanlage gren- Die Nähe der Sportanlagen zur geplanten Wohn- zen Gewerbe- und Industrieflächen an, auf denen bebauung birgt jedoch Konfliktpotenzial, vor sich unter anderem eine Lackfabrik sowie Spedi- allem durch Sportlärm. Geplant ist, nach Abstim- tionen und Logistikunternehmen, Baustoffhandel, mung zwischen dem Sportamt, dem Bezirk Ham- Lageranlagen und weitere kleinere Gewerbebe- burg-Mitte, dem DFB und insbesondere Vertrete- triebe angesiedelt haben. Innerhalb des Betrach- rinnen und Vertretern der Themengruppe Sport tungsraumes bieten die Unternehmen mehr als des Beteiligungsprozesses Perspektiven! Gemein- 200 Arbeitsplätze, in unmittelbarer Nähe kom- sam planen für die Elbinseln der Teilumbau und men mehr als die doppelte Anzahl hinzu. Das die Modernisierung der Sportanlage Drateln- geltende Baurecht bildet der Baustufenplan von straße. Damit verbunden ist der Neu- und Rück- 1956, der das Gebiet als Industriegebiet ausweist. bau des Kunstrasenplatzes, die Umwandlung des Die Entwicklungsperspektiven der Unternehmen Rasenspielfeldes in ein Kunstrasenspielfeld sowie bzw. Grundeigentümer reichen vom weiteren die Modernisierung der Gebäude und der Stell- Ausbau am Standort bis hin zur Nutzungsaufga- platzanlage (Anlage 2a). be. Es handelt sich vor allem um private Flächen, die einer Entwicklung nicht direkt zur Verfügung stehen. Sie sollten jedoch konzeptionell mit- gedacht werden, unter anderem wegen des zu gestaltenden Übergangs im nördlichen Teilgebiet.

20 WOHNEN FÜR ALLE – MITTEN IN WILHELMSBURG

2.7 Dratelnstraße 2.8 Landschaftliche Strukturen Mit der Verlegung der B4/75 ist die Verschiebung Wesentliche landschaftliche Strukturen sind der Anschlussstelle Wilhelmsburg von der Neuen- neben den Baumbeständen, die landschaftsprä- felder Straße zur Rotenhäuser Straße verbunden. genden Wettern sowie die Kleingewässer. Zentral Auch wenn diese neue Anschlussstelle vorrangig im Wettbewerbsgebiet, südwestlich an die Sport- dem Quell- und Zielverkehr aus der Wilhelmsbur- plätze angrenzend, befindet sich eine naturnahe ger Mitte dienen soll und damit eine geringere Grünanlage, die in eine ruderal geprägte Fläche Bedeutung im Vergleich zur heutigen Anschluss- übergeht. Fragmentarisch blieben im Bereich der stelle haben wird, wird doch mit spürbaren Aus- Stellplätze eine Schilf-Röhrichtfläche, Weiden- wirkungen auf die Dratelnstraße zu rechnen sein. gebüsche und Ruderalfluren der ehemals ausge- Aufgrund ihrer zukünftigen Netzfunktion und dehnten naturnahen Flächen erhalten. Letztge- durch Mehrverkehre aus der geplanten Stadtent- nannte, sowie die Kleingewässer und die naturna- wicklung im näheren Umfeld ist damit zu rech- hen Gehölze zwischen Dratelnstraße und Stell- nen, dass sich das Verkehrsaufkommen in der plätzen, sind nach § 30 BNatSchG besonders Dratelnstraße deutlich erhöht. geschützte Biotope (Anlage 8i).

Gemäß einer Prognose von Argus Stadt- und 2.9 Baumbestand Verkehrsplanung wird die Verkehrsmenge im Das Wettbewerbsgebiet wird derzeit gestalterisch Zusammenhang mit der Verlegung der Wilhelms- wesentlich durch den mit Bäumen bestandenen burger Reichsstraße im stärksten im stärksten Damm der Wilhelmsburger Reichsstraße geprägt. Querschnitt direkt südlich der Rotenhäuser Stra- Auf dessen Westseite sind der Wilhelmsburger ße von 7.300 Kfz/Tag im Jahr 2009 auf bis zu Rathauspark sowie der kanalbegleitende Baum- 25.200 Kfz/Tag im Jahr 2025 steigen. Auch der bestand landschaftsprägend. Die Bäume, die am Schwerlastverkehr könnte sich von 1.150 LKW/Tag Böschungskopf der Wilhelmsburger Reichsstraße im Jahr 2009 auf bis zu 3.150 LKW/Tag im Jahr stehen, sind an diesem Standort gewachsen und 2025 erhöhen, was allerdings noch unmittelbar haben sich an die Teilversiegelung „gewöhnt“. von den geplanten Nutzungsausweisungen insbe- Auf der Ostseite des Damms gilt für die Bäume sondere für das Gewerbe bei den weiteren Ent- auf den Böschungsbereichen das Vorgenannte. wicklungen entlang der sogenannten Nord-Süd- Der Bereich zwischen Wilhelmsburger Reichs- Achse abhängen wird. straße und der Dratelnstraße ist durch größere Der aktuelle Koalitionsvertrag zwischen der SPD Freiflächen sowie durch rahmende Gehölzbänder, und Bündnis 90/Die Grünen nimmt darauf Bezug häufig begleitend zu den Wettern, geprägt. Auch und hält fest: „Im Zuge der Verlegung der Wil- diese Baumbestände verfügen größtenteils über helmsburger Reichsstraße wollen wir für eine wir- gute Standortbedingungen. kungsvolle Entlastung der Elbinseln von hafen- bezogenen LKW-Verkehren sorgen und werden Der vielgestaltige Baumbestand im Wettbewerbs- keinen durchgängig vierspurigen Ausbau der Dra- gebiet weist unterschiedliche Charaktere auf, die telnstraße planen“ (S. 59). Anhand dieser Maxi- sich in einzelnen Teilgebieten wie folgt darstellen me wird derzeit der notwendige Ausbau der Dra- (vgl. Baumbestandsbeurteilung, Anlage 8e): telnstraße geprüft und eine planerische Lösung für eine verkehrlich erforderliche und gleichzei- Wilhelmsburger Rathauspark tig stadt- und umfeldverträgliche Gestaltung der Im Rathauspark stehen einige imposante und Dratelnstraße entwickelt. prägende Bäume, so dass bauliche Maßnah- men zu Eingriffen in einen wertvollen Baumbe- Das städtebaulich-freiraumplanerische Konzept stand führen würden. Eine freiraumplanerische muss zwingend einen Umgang mit dem erhöhten Intensivierung ist unter Baumschutzaspekten Verkehrsaufkommen und dessen Auswirkungen zu planen. auf das Wettbewerbsgebiet finden.

21 2. DAS WETTBEWERBSGEBIET

Flächen zwischen Rathauswettern und Radweg Flächen westlich und südlich des Rasenplatzes westlich der B4/75 Der Baumbestand setzt sich sowohl aus Weich- Die Bäume gegenüber des Bürgerhauses Wil- holzarten (wie Weide und Pappel) als auch aus helmsburg weisen diverse Schäden und Vita- Hartholzarten (wie Eiche, Esche und Hainbuche litätsschwächen auf. Zurückzuführen ist dies etc.) zusammen. Aufgrund der fast durchgän- auf z.T. temporär platzierte Baustelleneinrich- gig guten Standortbedingungen konnten sich tungen. Perspektivisch werden hier nach Beur- die meisten Bäume vital entwickeln. Der west- teilung durch das Baumsachverständigenbüro lich an den Rasenplatz angrenzende Bestand Zemke einige Bäume absterben. Im weiteren ist in der Gruppe als erhaltungswürdig zu beur- Verlauf Richtung Norden werden die Baumzu- teilen. stände besser beurteilt. Flächen südlich der Gewerbeflächen Westseite des Straßendamms der B4/75 Dratelnstraße / Gert-Schwämmle Weg Der Bestand auf der westlichen Böschungs- Der Baumbestand weist einen Bruchwald- seite des Straßendamms wird durch Großbäu- charakter auf. In der Mitte der Fläche ist ein me, wie Stieleiche, Berg- und Spitzahorn sowie Feuchtgebiet vorhanden, das vorrangig von Amerikanische Roteiche geprägt. Als dichter Silberweiden (welche jedoch um- und ausein- Unterwuchs sind Feldahorn, Hainbuche und anderbrechen) gerahmt ist. Im Bestand ist ein Weißdorn sowie diverse Großsträucher vorhan- hoher Anteil von Jungbäumen vorhanden. An den, die die Böschung optisch verbergen. Tei- den Straßenrändern stehen prägende Bäume, le der westlichen Böschung weisen nur einen wie Eschen, Ahorne und Eichen, die teilweise geringen Unterwuchs auf und wirken daher als sehr erhaltungswürdig zu beurteilen sind. etwas weiträumiger und heller. 2.10 Drei neue Bauvorhaben in Wilhelmsburg Ostseite des Straßendamms der B4/75 Mitte Die östliche Böschungsseite weist im Ver- In Kooperation mit dem Landesbetrieb Immobi- gleich zur Westseite einen eher landschaft- lienmanagement und Grundvermögen (LIG) hat lich geprägten Charakter auf, der den östlich die IBA Hamburg GmbH in 2014 ein Bestgebots- angrenzenden Flächen entspricht. Sie verfügt verfahren zur Veräußerung von drei Grundstü- ebenfalls über prägende Großbäume und größ- cken an der Neuenfelder Straße bzw. Dratelnstra- tenteils ist Unterwuchs vorhanden. Im nörd- ße in direkter Nachbarschaft zum Behördenneu- lichen Bereich der Böschung stehen jüngere bau durchgeführt (sog. MK-Flächen). Angestrebt Pappeln sowie Pappelgruppen, die mittlerweile wurde dabei eine der Besonderheit des Ortes ent- beginnen, die Hauptbaumarten zu bedrängen. sprechende, anspruchsvolle Bebauungs- und Nut- zungskonzeption, die sich auch in städtebaulich- Flächen der temporären Stellplatzanlage der igs architektonischer Hinsicht in das Gesamtkonzept 2013 von Wilhelmsburg Mitte integriert. Zudem stellt Bei den Bäumen im Bereich der temporären dieser wichtige Ort gleichzeitig das Scharnier für Stellplatzanlage der igs 2013 handelt es sich die weitere Entwicklung von Wilhelmsburg Mitte um die Wettern begleitenden Gehölzreihen nach Westen und Norden dar. sowie um Baumbestände, die einen Bruchwald- charakter aufweisen. Es dominieren Weichholz- Für den ausgewählten Entwurf auf dem Grund- arten (wie Silberweide, Pappel und Birke), es stück eins sprachen v.a. die städtebauliche Ein- sind aber auch vereinzelt sehr vitale Eichen, ordnung, die angemessene architektonische Eschen und Ahorn auf den Flächen vorhanden. Ausstrahlung sowie die schlüssige Nutzungsmi-

22 WOHNEN FÜR ALLE – MITTEN IN WILHELMSBURG

schung. Realisiert werden an dieser Stelle geför- derte und frei finanzierte Mietwohnungen sowie Eigentumswohnungen, Mikrogewerberäume (Co- Working) und eine Kindertagesstätte in zwei vier- bzw. fünfgeschossigen Gebäuden (BGF: ca. 4.800 qm).

Der zweite ausgewählte Entwurf, für die Grund- stücke zwei und drei, bezog sich zunächst auf alle drei angebotenen Grundstücke und überzeugte insbesondere aufgrund des städtebaulichen Kon- zeptes. Dieses weist als Ziel ein neues Quartier mit einem adäquaten städtebaulichen Gewicht aus und sieht zugleich die Öffnung zum umge- benden Stadtraum sowie die Verbindung der neu- en Gebäude mit dem Behördenneubau und den Solitärbauten der IBA Hamburg 2006-2013 im Süden vor. Die architektonische Ausformulierung steht dabei in Korrespondenz zum dominanten Behördengebäude. Das Nutzungskonzept sieht vor, dass aufbauend auf dem Universal Design- Ansatz auf dem Grundstück zwei 100% sozial geförderte, barrierefreie Wohnungen für Senio- ren entstehen (BGF: ca. 6.000 qm) und auf dem Grundstück drei ein Studentenwohnheim reali- siert wird (BGF: ca. 11.100 qm). In bis zu siebenge- schossigen Gebäuden entstehen 1-Zimmer-Woh- nungen, die flexibel zu barrierefreien 1,5-Zimmer- Wohnungen umgenutzt werden können sowie attraktive Gemeinschaftsflächen im Erdgeschoss.

Nach derzeitigem Stand ist die Realisierung der Bauvorhaben bis zum 3. Quartal 2017 geplant (vgl. auch Anlage 8d).

Wettern im Wettbewerbsgebiet

23 3. Grundlagen und Voruntersuchungen zum Wettbewerbsgebiet

2014 wurde die IBA Hamburg GmbH mit der Kon- 100.000 qm und rund 17.000 qm Bruttogrundflä- kretisierung des Rahmenkonzeptes Hamburgs che für Gewerbe, Handel und Dienstleistungen. Sprung über die Elbe – Zukunftsbild 2013+ beauf- Diese Zahlen beziehen sich auf das Wettbewerbs- tragt. Dabei galt es die Restriktionen und Poten- gebiet, wobei der Übergang zu den bestehen- ziale des Gebiets Dratelnstraße zu ermitteln und den Gewerbeflächen im nördlichen Teil nicht in daraus einen städtebaulich-freiraumplaneri- den Testentwurf einbezogen wurde (siehe Abbil- schen Testentwurf als Grundlage einer Machbar- dung unten). Die darauf aufbauende Kosten- und keitsprüfung abzuleiten. Die Herausforderungen Finanzierungsplanung kam zu dem Ergebnis, dass bestanden insbesondere darin, Lösungen für den die genannten Eckdaten noch keine ganz ausge- Umgang mit dem Damm der Trasse der Wilhelms- glichene Kostenbilanz ermöglichen. Gleichwohl burger Reichsstraße aufzuzeigen sowie wesent- hat der Senat am 9. Dezember 2014 aufgrund der liche Handlungsfelder und Parameter (Lärm, Alt- Lagegunst des Projektgebiets und der Bedeu- lasten, Kampfmittel, Sport, Eingriffe in den Natur- tung für die weitere Entwicklung des Stadtteils haushalt) zu identifizieren. Wilhelmsburg die Entwicklung des Gebiets unter der Maßgabe der wirtschaftlichen Optimierung Im Ergebnis quantifiziert der Testentwurf von beschlossen, welche eine der Anforderungen die- MARS Group und Agence ter ein Potenzial für ses Wettbewerbs darstellt. ca. 1.000 neue Wohnungen bei einer BGF von ca.

Testentwurf, Variante „Esplanade“ Vorentwurf des Funktionsplans (MARS Group und agence ter) (ELBBERG)

24 WOHNEN FÜR ALLE – MITTEN IN WILHELMSBURG

Im Hinblick auf das herzustellende Baurecht 3.3 Sportanlagen ist aus dem Testentwurf vom Büro ELBBERG in Im engen Austausch mit dem Fachamt Bezirkli- enger Abstimmung mit dem Bezirksamt Hamburg cher Sportstättenbau und den örtlichen Sport- Mitte und der IBA Hamburg GmbH der Vorent- verbänden wurde vereinbart, die Sportanlage wurf eines Funktionsplans abgeleitet worden, der Dratelnstraße neuzuordnen und den jetzigen Anhaltspunkte für die mögliche planrechtliche Kunstrasenplatz an die Dratelnstraße zu verle- Ausweisung des Gebiets gibt. gen, um damit einen Ausgangspunkt für die künf- tige städtebauliche Entwicklung zu legen. Diese Folgende Rahmenbedingungen können aus dem Neuordnung ist bereits in die Zeichengrundlage Testentwurf und den darauf basierenden Vorun- (Anlage 2a) eingearbeitet. tersuchungen zusammenfassend abgeleitet wer- den. 3.4 Aufteilung in Entwicklungsphasen Die Entwicklung des Gebiets muss aufgrund der 3.1 Umgang mit dem Damm der Wilhelmsburger Abhängigkeit von der Verlegung der Wilhelms- Reichsstraße burger Reichsstraße in zwei Stufen erfolgen. Ein Rückbau des Damms der Wilhelmsburger Zunächst wird in der ersten Entwicklungsphase Reichsstraße bietet enorme Chancen für die Ent- ab 2017/2018 der Kunstrasenplatz zurückgebaut wicklung des Wettbewerbsgebiets und die Ver- und an anderer Stelle neu errichtet. Sobald Plan- knüpfung mit seiner Umgebung (Bürgerhaus, recht geschaffen ist, folgt die Herrichtung von Rathauswettern, Rathaussee etc.). Für die Ent- Teilen der derzeit brachliegenden Fläche des ehe- wicklung des Raums und die städtebauliche Ver- maligen igs-Parkplatzes. Voraussetzung für den knüpfung der Bereiche östlich und westlich der Beginn einer zweiten Entwicklungsphase ist die heutigen Wilhelmsburger Reichsstraße wäre der Stilllegung und Entwidmung der Wilhelmsburger Rückbau des Erdwalls der verlegten Bundesstra- Reichsstraße (voraussichtlich 2019). ße, zumindest eines Teils, wünschenswert. Dies schließt den teilweisen Erhalt wertvoller Baumbe- 3.5 Wettern und Entwässerung stände im Bereich des Wallfußes und eine Integ- Das Gebiet wird über die Rathauswettern, den ration in das städtebauliche Konzept nicht grund- Aßmannkanal und den Ernst-August-Kanal in die sätzlich aus. Elbe entwässert. Bei Hochwasser ist die Ernst- August-Schleuse geschlossen und das Gebiet 3.2 Eingriffe in den Natur- und Wasserhaushalt wird über Pumpen reguliert. Im Erschließungsge- Die möglichen Auswirkungen des Testentwurfs biet selbst befinden sich die Neuenfelder Wet- auf den Naturhaushalt stellt die Vorab-Eingriffs- tern, die Wettern Kunstrasenplatz und Achse bilanzierung des Büros Schaper+Steffen+Runtsch Schulhof sowie die Gewässeranbindung Elsa- (Anlage 8i) dar. Besonderes Augenmerk wurde Bromeis-Kanal (Kanukanal). Die östliche Bau- darauf gelegt, die Eingriffe in den Natur- und ins- wiesenwettern kommt von Norden und fließt in besondere in den komplexen Oberflächen- und die Neuenfelder Wettern. Alle Wettern werden Grundwasserhaushalt der Elbinsel so gering wie künstlich auf einem Wasserstand von -0,15 mNN möglich zu halten. Ziel ist es, die bestehenden reguliert. Aufgrund der zunehmenden Versiege- Wettern als offene Gewässer mit entsprechenden lung sind Retentionsflächen zu schaffen, die eine grünen Uferrandstreifen und quartiersprägen- gedrosselte Ableitung über die Wettern in die den Baumbeständen sowie ausreichender hyd- Rathauswettern ermöglichen. Die bereits beste- raulischer Leistungsfähigkeit zu erhalten bzw. zu henden Kapazitätsgrenzen in den Wettern, die gestalten. hohen Grundwasser- bzw. Stauwasserstände sowie die geringen Geländehöhen machen es im Hinblick auf die geplante Versiegelung nötig, eine

25 3. VORUNTERSUCHUNG ZUM PLANGEBIET

dezentrale naturnahe Regenwasserbewirtschaf- flächenbezogenen Schallleistungspegeln gemäß tung mit insbesondere Rückhaltung, Regenwas- der planungsrechtlichen Zulässigkeit berücksich- sernutzung und Mitbenutzung freier Flächen für tigt. Ein Heranrücken der Wohnbebauung an die kurzfristigen Überstau bei Starkregenereignissen das Wettbewerbsgebiet nördlich begrenzenden zu berücksichtigen. Industrie- und Gewerbeflächen steht unter dem Vorbehalt der Lärmentwicklung. Zur Vertiefung 3.6 Lärmschutz der Lärmschutzthematik wird auf die anliegende Für das Untersuchungsgebiet sind im Wesentli- Studie des Büros Lärmkontor GmbH verwiesen chen die drei Schallquellen Verkehr, Sport und (Anlage 8g). Gewerbe/Industrie relevant: 3.7 Klimaschutzkonzept Erneuerbares Verkehr Wilhelmsburg Die Schallimmissionen im Gebiet sind am Tag und Besonders die Bauten der Bauausstellung in der besonders in der Nacht (vgl. Schallimmissions- Bauausstellung, der Eingangskomplex sowie der plan Verkehr, Anlage 8g) von den östlich gelege- Neubau der Behörde repräsentieren vielfältige nen Bahnstrecken geprägt. Hinzu kommen die Konzepte für ein nachhaltiges Bauen der Zukunft Lärmimmissionen aus der Dratelnstraße sowie (www.iba-hamburg.de/bauausstellung-in-der-bau- der Wilhelmsburger Reichsstraße B4/75. ausstellung). Die erlangten Erfahrungen mit den Gebäuden sollen dazu dienen, diese Konzepte Sport weiterzuentwickeln, so dass diese auch zukünftig Die Modellberechnung des Büros Lärmkon- genutzt und reproduziert werden können. tor GmbH zum sonntäglichen Punktspielbetrieb Das bestehende Wärmenetz des Energieverbun- auf dem Sportplatz zeigen innerhalb der Ruhe- des Wilhelmsburg Mitte wird nicht nur größten- zeit (13-15 Uhr) an der angrenzenden, geplan- teils klimafreundlich durch ein Biomethan-Block- ten Wohnbebauung teilweise deutliche Über- heizkraftwerk versorgt, sondern ist offen für die schreitungen des gültigen Immissionsrichtwertes Einspeisung überschüssiger erneuerbarer Wärme für allgemeine Wohngebiete von 50 dB(A) (18. der angeschlossenen Gebäude. Es ist angestrebt, BlmSchV/4/). Hiervon ist vor allem die vorge- dieses Konzept, mit dem angeschlossene Konsu- sehene Bebauung westlich bzw. nördlich sowie menten gleichzeitig zu Produzenten werden, mit in direkter Nähe zu den Spielfeldern betroffen. den zukünftigen Entwicklungsschritten der Wil- Richtung Norden sollte an allen Baukörpern eine helmsburger Mitte auszuweiten. Neben der rei- lärmabgewandte Seite vorgesehen werden, an nen Berücksichtigung des Wärme- und Warmwas- der die zulässigen Immissionsrichtwerte einge- serbedarfs, der Energie zum Betrieb des Gebäu- halten werden. des sowie der Beleuchtung und des Haushalts- Es sollte aufgezeigt werden, welche grundsätzli- stroms gewinnt die Berücksichtigung der Energie chen Lösungsmöglichkeiten es gibt, um die pro- zur Herstellung der Baustoffe und Baukompo- gnostizierten schalltechnischen Konflikte an den nenten, der Errichtung und des Abbaus oder Immissionsorten der geplanten Wohnbebauung Abbruchs des Gebäudes einen wachsenden Stel- zu vermeiden. Auf Grundrissebene der Gebäude lenwert. Diese sogenannte Graue Energie nimmt sind hierzu verschiedene Maßnahmen denkbar. bei energieeffizienten Gebäuden bereits einen Parallel zu den Sportanlagen wird die Entwick- größeren Anteil ein als die in einem Betrach- lung eines Gebäuderiegels empfohlen, der eine tungszeitraum von 50 Jahren verbrauchte Ener- lärmabgewandte Seite aufweist und die dahinter gie zur Nutzung des Gebäudes. Daher wird die liegende Bebauung vor Lärmeinträgen schützt. gesamtheitliche Betrachtung von Gebäudekon- zepten mit Hilfe einer Life-Cycle-Analyse immer Gewerbelärm wichtiger. Die gewerblich bedingten Schallemissionen des Untersuchungsumfeldes wurden mit pauschalen rechts: Wilhelmsburger Reichsstraße

26 WOHNEN FÜR ALLE – MITTEN IN WILHELMSBURG

27 4. Aufgabenstellung

Aufgabenfeld Städtebau

Das Projekt Wohnen für alle – mitten in Wilhelms- 4.1 Nutzungskonzept erarbeiten burg ist der erste große Schritt zur Entwicklung Auf die Qualität des künftigen Stadtquartiers an der Achse zwischen der Neuenfelder Straße und der Dratelnstraße nimmt seine Nutzungsstruktur dem Ernst-August Kanal. Ziel dabei ist es, opti- entscheidenden Einfluss. Die Frage danach, wel- male Voraussetzungen für ein unverwechselba- che Bevölkerungs- und Altersgruppen mit wel- res, offenes und gemischtes Quartier zu schaf- chen Lebensstilen sich hier ansiedeln können, fen, in dem Menschen mit verschiedenen sozia- welche Wohn- und Eigentumsformen realisiert, len und ethnischen Hintergründen leben können welche Arten von Arbeitsstätten entstehen, wel- und die diese Nachbarschaft mit ihren unter- che ergänzenden Angebote, die für eine lebendi- schiedlichsten Nutzungsangeboten als interes- ge Nachbarschaft wichtig sind und welches Ange- santen Arbeitsort und als Ort mit attraktiven bot an Freizeit, Sport und Kultur angestrebt wird, Freizeit- und Sporteinrichtungen schätzen und sind wesentliche Faktoren für eine Quartiersent- diesen nicht zuletzt als ihre Heimat liebgewinnen. wicklung. Ein Quartier zudem, dass auf allen Maßstabs- ebenen das Konzept der Inklusion konsequent Im vorgeschalteten, integrierten Beteiligungs- umsetzt und daher für alle Bevölkerungsgrup- verfahren haben Wilhelmsburgerinnen und Wil- pen zugänglich sein muss. Die Planungen müs- helmsburger eine Bandbreite der verschiedenen sen deshalb explizit auf Menschen mit Handicap Wohnungstypen gefordert: von Sozialwohnungen (Geh-/Seh-/Hörbehinderung, geistige Behinde- bis Wohneigentum. Im Fokus steht dabei der gro- rung etc.) ebenso wie auf Menschen mit Schwie- ße endogene Bedarf an bezahlbarem Wohnraum. rigkeiten beim Zugang zum derzeitigen Woh- Aber auch für Zugezogene soll das Quartier nungsmarkt ausgerichtet sein. Für das Wohnen sein. Gefordert wird ein Mix verschiedener Woh- bedeutet es, Menschen mit Behinderungen nicht nungstypen, der von kleinen bis zu großen Famili- mehr in gesonderten Wohnformen unterzubrin- enwohnungen reichen soll und der einen Wechsel gen, sondern ihrem Selbstbestimmungsrecht mit innerhalb des Quartiers je nach Lebensphasen einem uneingeschränkten Wohnraumangebot zu und Bedürfnissen (erste Wohnung, WG, Single, entsprechen. Familie, altersgerechte Wohnung) ermöglicht. Im Quartier sollen genossenschaftlicher Wohnungs- Aufgabe des Wettbewerbs ist es, eine integrier- bau und Wohnprojekte Platz finden und die Gene- te städtebaulich-freiraumplanerische und wirt- rationen sich ebenso mischen wie die sozialen schaftlich tragbare Lösung für den Standort zu Schichten, so dass sich die Diversität des Stadt- entwerfen, die mit einer unverwechselbaren Idee teils auch im neuen Quartier widerspiegelt (vgl. für ein neues Stadtquartier und eine lebenswer- auch Anlage 4, Kapitel 4.1.). te Nachbarschaft im Herzen der Insel aufwar- tet. Dabei sollen die komplexen Rahmenbedin- Mit Blick auf die Marktgängigkeit gehen die gungen des Standorts produktiv verarbeitet und erstellten Immobilienmarktgutachten Analyse des eine Konzeption entwickelt werden, die in zwei Wohnungsmarktes auf den Elbinseln Wilhelms- Abschnitten umsetzbar ist. Die erste Entwick- burg und Veddel (GEWOS, Anlage 7a) sowie Ana- lungsphase sollte hierbei vor der Verlegung der lyse des Marktes für Gewerbe und Handel auf Wilhelmsburger Reichsstraße begonnen werden den Elbinseln Wilhelmsburg und Veddel (bulwien können. Gesucht sind Konzepte, die einerseits gesa, Anlage 7b) von unterschiedlichsten Bauty- mutig neue Wege beschreiten und andererseits pen aus. Als eine Zielgruppe nennen die Gutach- stark an den vorhandenen Strukturen anknüpfen ter Menschen, die geförderten Wohnraum nach- und die Bedürfnisse, Erwartungen und Ideen der fragen. Eine andere Zielgruppe sind Familien, die Menschen im Stadtteil aufgreifen. an der Bildung von Wohneigentum in Ein- und Zweifamilienhäusern interessiert sind. Neben Familien sind Paare und „Aufsteigerhaushalte“ aus Wilhelmsburg die Hauptzielgruppen. Eben-

28 WOHNEN FÜR ALLE – MITTEN IN WILHELMSBURG

so kommt auch ein Angebot für Studierende in bild 2013+, des Ergebnisberichts Perspektiven! Betracht. Im Geschosswohnungsbau können bei Miteinander planen für die Elbinseln einzube- einer hohen Qualität auch verstärkt Haushal- ziehen und die Anschlüsse an die umliegenden te aus dem Hamburger Norden gewonnen wer- Gebiete, den Wilhelmsburger Inselpark, sowie für den (sog. Pioniere/First mover). Die Gutachter die zukünftige Fortführung des Entwicklungs- sehen an diesem Standort den Schwerpunkt in raums nördlich der Rotenhäuser Straße herzu- der Schaffung verdichteter Wohnstrukturen. Da stellen. offenkundig die Nachfrage das Angebot über- steigt, erscheinen alle Bau- und Verfügungsfor- Gesucht wird eine Idee für ein Stadtquartier, men realisierbar. Insgesamt wird ein Wohnungs- das über eine identitätsstiftende stadträumli- angebot für ca. 1.000 Wohneinheiten als realis- che Struktur verfügt und sich über in besonderer tisch angesehen. Weise ausdifferenzierte Freiräume auszeichnet – im Privaten, vor allem aber im Gemeinschaftli- Im Grundsatz gilt für dieses Projekt auch die chen bzw. Nachbarschaftlichen und Öffentlichen. Umsetzung des Hamburger Drittelmixes aus Im Mittelpunkt dieses Wettbewerbs steht das Ziel gefördertem Mietwohnungsbau, Mietwohnungs- einer qualitätvollen, baulichen Dichte und einer bau und Eigentumsformen, wie dieser im Bünd- kleinteiligen Gliederung und Parzellierung, um nis für das Wohnen verabredet ist. Gleichwohl ist optimale Voraussetzungen für ein Quartier der von den Wettbewerbsteilnehmerinnen und –teil- kurzen Wege, der sozialen Vielfalt und Nutzungs- nehmern zu prüfen und überzeugend darzulegen, mischung zu schaffen. Von den Teilnehmenden inwieweit und ggf. in welchem Umfang auch die sind Vorschläge zu entwickeln, die das Bedürfnis von den Bürgerinnen und Bürgern gewünschte nach Individualität und Privatheit mit dem Ziel Erhöhung des Anteils an geförderten Wohnungen einer verdichteten Bauweise und den damit ver- (mehr als 33%) möglich und sinnvoll ist, soweit bundenen Vorteilen für das Wohnen in der Stadt dies auf dieser Maßstabsebene machbar ist. verbinden. Eine besondere Herausforderung stel- len der Umgang mit den angrenzenden Gewerbe- Ziel sind ferner verkehrsvermeidende Nutzungs- nutzungen (und daraus resultierender Immissio- strukturen, bei denen Einrichtungen zur Nahver- nen) und die Frage nach der Gestaltung des direk- sorgung, Kitas etc. selbstverständlich in die Nach- ten Nebeneinanders eines Gewerbe- und Wohn- barschaft integriert sind und so ein „Quartier der gebiets dar. kurzen Wege“ entstehen kann. Die bestehenden Freiraumstrukturen (Wettern, 4.2 Städtebaulich-freiraumplanerische Wegeverbindungen, Baumbestand etc.) sind sinn- Struktur entwerfen fällig als ortsprägende Strukturen in das Konzept Aufbauend auf dem zu entwickelnden konkreten zu integrieren und mit einer Gesamtidee für den Nutzungsprofil ist eine robuste städtebaulich- Freiraum zusammenzuführen. Nach der Verle- freiraumplanerische Struktur zu entwerfen, die gung der Wilhelmsburger Reichsstraße eröffnet an dieser zentralen Stelle – gewissermaßen als sich die Chance, das herausragende Potenzial der Gelenk zwischen der Wilhelmsburger Mitte (mit Rathauswettern für einen attraktiven Wohnstand- dem Berta-Kröger-Platz, dem S-Bahnhof Wil- ort zu nutzen und möglichst viele Bewohner in helmsburg und dem Behördenneubau, dem Bür- den Genuss dieser Lage am Wasser zu bringen. gerhaus, dem Rathaussee, dem Rathaus und dem Wilhelmsburger Inselpark) und der Nord-Süd-Ach- Für den Raum entlang der Neuenfelder Straße, in se Richtung Ernst-August-Kanal und Spreehafen – Fortsetzung der zentralen Achse vom Berta-Krö- die begonnene Entwicklung aufgreift und eigen- ger-Platz zum Rathaus und Bürgerhaus Wilhelms- ständig fortsetzt. In die Betrachtungen sind die burg im Anschluss an die entstehenden Neubau- Erkenntnisse und Zielsetzungen des Rahmenkon- ten der sog. MK-Felder (vgl. auch 2.10) mit ihren zepts Hamburgs Sprung über die Elbe – Zukunfts- flexiblen Grundrissstrukturen, dem Angebot an

29 4. AUFGABENSTELLUNG

Wohnen und Arbeiten mit eingestreuten Einzel- Wohnen handels-, Dienstleistungs- und Gastronomienut- Im Beteiligungsverfahren wurde der Wunsch nach zungen, ist aufzuzeigen, wie an die vorhandene „individuellen Bauten mit luftiger urbaner Dichte“ Formensprache von Freiraum und Architektur formuliert. In diesem Sinne sind die Teilnehmer auf- angeschlossen werden soll, um diesen Raum in gefordert, sich eingehend mit besonderen Wohn- seiner Kontinuität bis zum Bürgerhaus zu stüt- formen als Alternativen zu dem üblichen Geschoss- zen. wohnungsbau sowie individuellen Wohnformen wie Einfamilien- und Reihenhäusern zu befassen. In Ferner ist eingehend zu erörtern, wie die diese Überlegungen sind Konzepte z.B. in Form von Erschließung des Quartiers so gelingen kann, gestapelten Stadthäusern zu diskutieren und auch dass exzellente, den vielfältigen Nutzerinteres- besondere Lösungen zu erörtern, die die ange- sen entsprechende Aufenthaltsräume entstehen strebte Bewohnervielfalt fördern (kostenbewuss- können. Dabei wird auf ein Freiraumangebot Wert tes Bauen etc.) und der zentralen Lage des Gebiets gelegt, welches hinreichend viel Spielraum in der (innerhalb Wilhelmsburg, Nähe zur S-Bahn) gerecht individuellen Aneignung bietet und nicht allzu werden. sehr die Räume in ihrer Nutzung vorbestimmt, um späteren Bewohnerinnen und Bewohnern die Vielfältige Wohntypologien –„Wohnung für das Möglichkeit zu geben, diese selbst zu gestalten. ganze Leben“ Diese vielfältige Nachfragestruktur verlangt ein Insgesamt ist eine städtebauliche Struktur zu breites Wohnungsangebot individueller und viel- entwickeln, die eine wirtschaftliche Umsetzung fältiger Wohnformen für unterschiedliche Haus- ermöglicht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haltstypen und Bevölkerungsgruppen. Ein fami- sollen sich daher eingehend mit Fragen der Dich- lienfreundliches, durchmischtes Quartier sollte te auseinandersetzen und in diese Betrachtung verschiedene Preisniveaus und Ausbaustandards auch die Vorüberlegungen des vorangegange- bedienen. Die Herausforderung wird darin beste- nen Testentwurfs mit seinem Flächenangebot (ca. hen, dies trotz der wahrscheinlich hohen grund- 100.000 qm BGF für Wohnen und ca. 17.000 qm stücksbedingten Mehrkosten (u. a. wegen mangel- BGF für Gewerbe) bei einer durchschnittlichen hafter Qualität der Oberböden sowie Kampfmittel- GRZ von 0,31 sowie einer GFZ von 1,4 einbezie- sondierung und -räumung) zu ermöglichen. hen. Diese Werte sind aus wirtschaftlichen Erwä- gungen mindestens zu erzielen. Im Rahmen des Wettbewerbs werden Lösungs- vorschläge erwartet, die sich spezifisch den Rah- 4.3 Gebäudetypologien für unterschiedliche menbedingungen und Nutzeranforderungen in Nutzergruppen entwickeln Wilhelmsburg widmen. Da sich der Stadtteil durch Im Wechselspiel mit der städtebaulich-freiraumpla- einen hohen Anteil an großen Haushalten auszeich- nerischen Idee und dem konkretisierten Nutzungs- net, werden ausdrücklich Vorschläge für große profil für den Standort sind vertiefend Gebäudety- Familienwohnungen erwartet sowie die Berücksich- pologien zu entwerfen. Anhand von exemplarischen tigung der Bedürfnisse nach z.B. Abstellplätzen für Systemgrundrissen auf Gebäudeebene ist darzu- Kinderwagen, Spiel- und Bewegungsräumen oder legen, dass die Strukturen prinzipiell den Nutzer- multifunktionalen Räumen/Optionsräumen. Im bedürfnissen sowie den funktionalen, technischen Sinne eines inklusionsfreundlichen, barrierefreien Anforderungen entsprechen (z. B. Förderfähigkeit) Quartiers sind auch überdachte Abstellplätze für und auch architektonisch zukunftsweisende Lösun- Rollstühle/Gehwagen gefordert. Das Ideal sind Woh- gen erwarten lassen. Für die unterschiedlichen Nut- nungen „für das ganze Leben“, die flexibel in Grö- zungstypologien sind beispielhaft insbesondere die ße und Raumzuschnitten sind und damit den Ver- Zonierungen der privaten und der öffentlichkeitsbe- bleib in der Wohnung, im Haus oder doch wenigs- zogenen Bereiche sowie die Organisation der inne- tens im Quartier in unterschiedlichsten Lebenspha- ren Erschließung darzustellen. sen ermöglichen. Eine flexible Bauweise soll auch

30 WOHNEN FÜR ALLE – MITTEN IN WILHELMSBURG

die Anpassung des Wohnraums an unterschiedlich bewerbsgebiet aufgenommen werden. Dennoch geprägte Wohnkulturen und Lebensphasen ermög- sollen für diese Areale mittelfristige, perspektivi- lichen. sche Ideen zur Einbindung in das Wettbewerbsge- biet skizziert werden. Dabei ist für das nördliche Nicht zuletzt ist ein Wohnraumangebot zu schaffen, Gebiet der Bestandsschutz und die Entwicklung das neben öffentlich geförderten und bezahlbaren von Unternehmen wie der dort ansässigen Lack- Mietwohnungen auch günstiges Eigentum vorhält. fabrik zu gewährleisten.

Kreative Modellansätze und hybride Konzepte Die für den Testentwurf erstellte Lärmexpertise In Anlehnung an das IBA-Querschnittprojekt Kre- lässt ein Emissionskontingent von max. 47 dB(A) atives Quartier Elbinsel (2006-2013) bietet das für den Nachtzeitraum zu, mit der Möglichkeit Wettbewerbsgebiet die Möglichkeit, beispielhaft in Richtung Norden geringfügig mehr Lärme- Neubauformen für ein kreatives Modellquartier mission zuzulassen (Zusatzkontingent mit Rich- aufzunehmen und damit den Ansatz der Vielfalt tungsvektor). Deshalb ist für das Areal zwischen und gemischten Nutzerstruktur zu bereichern. Vor den Unternehmen und den Neuenfelder Wettern allem ist eine intensive Auseinandersetzung mit eine Nutzungs- und Bauzone mit einer Tiefe von dem Thema einer engen Verknüpfung von Wohnen 30 bis 50 m zu entwickeln, die eine relevante und Arbeiten und entsprechenden Gebäudetypolo- Schutzfunktion für das südlich angrenzende Woh- gien erforderlich, aus funktionaler wie aus ökono- nen übernimmt. Hier sind Nutzungs- und Gebäu- mischer Perspektive. Bedenkenswerte Ansätze sind detypologien zu entwickeln, die einen Übergang unter anderem: von Wohn- zu Gewerbegebiet ermöglichen und • Wohnateliers beispielsweise in Kombination die in Mehrfachcodierung verschiedene Funkti- mit Ateliers als Lärmschutz und Wohnen zur onen (wie Lärmschutz, Energieversorgung o.ä.) ruhigen Seite übernehmen. • Kleine, einfache und bezahlbare Nutzungs- einheiten mit Basisausstattung und Angebo- Soziale Einrichtungen und Sonderwohnformen ten zum Selbstbau, die Wohnen und Arbeiten Im Quartier sind eine Kindertagesstätte, Studie- ermöglichen. Inspiration bieten z. B. das Kon- rendenwohnen sowie weitere soziale Infrastruk- zept Grundbau und Siedler Smart Price House tureinrichtungen unterzubringen, die der Quar- zum Selbstbau, in unmittelbarer Nachbarschaft tiersgröße entsprechen. in Wilhelmsburg Mitte oder das architektoni- sche Modell des Raumrohlings. Kindertagesstätte • Multifunktionale Options- und kleinteilige- Für die Kindertagesstätte gilt der folgende Gewerberäume in den Erdgeschosszonen Berechnungsschlüssel zur Orientierung: 20% sowie kleine, preiswerte, einfache Einheiten als der familienfreundlichen Wohnungen erge- Büro- und Produktionsflächen (Designer, Mode, ben den rechnerischen Dauerbedarf an KiTa- Medien etc.) Plätzen für ein Neubauquartier. Dabei ist zu • Proberäume für Musiker, auch als Lärmpuffer berücksichtigen, dass für ein ausreichend gro- zu Sport oder Gewerbe möglich ßes Außengelände mindestens 6 qm pro Kind • Nachbarschaftliche bzw. gemeinschaftliche einzuplanen sind. Wohn- und Bauformen wie z. B. Baugemein- schaften oder Baugruppen Studierendenwohnen Das Wettbewerbsgebiet Dratelnstraße eignet Gewerbe sich in besonderem Maße, studentisches Woh- Die innerhalb des Betrachtungsraums liegenden nen in Wilhelmsburg weiter auszubauen und Gewerbe- und Industriebetriebe können derzeit in stadtentwicklerische Perspektiven einzubin- aufgrund der Eigentümerstruktur und der Bedeu- den. Eine monofunktionale Struktur ist dabei tung als Arbeitsgeber nicht in das originäre Wett- zu vermeiden. Dem Beschluss der Bürgerschaft

31 4. AUFGABENSTELLUNG

folgend, soll das studentische Wohnen in Wil- Neuenfelder Straße helmsburg in der Weise gefördert werden, dass Das beidseitige Erscheinungsbild der Neuenfelder dem Studierendenwerk Hamburg ein „Teil- Straße ist das Markenzeichen von Wilhelmsburg grundstück von rund 5.000 qm“ (Drucksache Mitte. Hier ist die Fortentwicklung der anspruchs- 20/11134) zur Verfügung gestellt wird, um Woh- vollen Ästhetik und Funktion des bereits reali- nen zu sozial-verträglichen Mieten zu ermög- sierten Teilabschnittes unter Einbeziehung der lichen. Nach Vorstellungen des Studierenden- geplanten Neubauten (Anlage 8d) bereits in werks sollen hierbei folgende Ansätze Berück- diesem Planungsstadium mitzudenken. Es sind sichtigung finden: sowohl Kerngebietsnutzungen als auch unter bestimmten Voraussetzungen Wohnungsbau • Das Grundstück mit ca. 5.000 qm Grundstücks- denkbar. Bei Letzterem stehen hohe Anforderun- fläche soll in Abhängigkeit von der möglichen gen an den Lärmschutz, insbesondere die Aus- Bebauungsdichte (GFZ) Wohnraum für mög- richtung der Wohnungen, im Fokus. In den Erd- lichst viele Studierende bieten. Eine Größen- geschosszonen ist grundsätzlich auf Wohnen zu ordnung von ca. 10.000 qm BGF für ca. 250- verzichten. Bei den Kerngebietsnutzungen ist zu 300 Studierende wird angestrebt. beachten, dass großflächiger Einzelhandel gem. • Die Wohnanlage wird zu 100% öffentlich geför- BauNVO ausgeschlossen ist. dert gebaut mit entsprechender Mietbegren- zung und Zweckbindung. Studierende aus aller Rathaus Welt, aber auch Auszubildende Hamburger Zu dem mehr als 100-jährigen Rathaus gebietet Unternehmen, sollen hier leben. sich eine respektvolle, d.h. eine schlüssige Insze- • Es soll eine Mischung unterschiedlicher Wohn- nierung des Zusammentreffens von Alt und Neu. formen mit Begegnungs-, Lern- und Kommu- Erwartet werden Entwürfe, die der derzeitigen nikationsräumen entstehen. Die Nutzung des Funktion und Nutzung als Tagungsort regiona- Erdgeschosses soll hausübergreifend konzep- ler Gremien sowie als Jobcenter ebenso gerecht tioniert werden und das Angebot von gastro- werden wie seiner ästhetischen Gestalt. nomischer und kultureller Infrastruktur (z. B. Musikräume) für Studierende mit der Option Rathaussee im Süden der Stadtteilöffnung einbinden. Dies gilt auch Eine besondere Raumsituation öffnet sich zwi- für die planerische Einbindung der sportlichen schen dem Rathaus Wilhelmsburg und dem Bür- Optionen (Sportplätze, Natur) des Stadtteils. gerhaus mit dem Rathaussee, durch den die • Die Ergänzung bzw. anteilige Realisierung von Rathauswettern verlaufen. Mit der Verlegung gefördertem Wohnungsbau im klassischen der Wilhelmsburger Reichsstraße bietet sich die Wohnungsbau für Familien, Hochschulangehö- Chance, seine isolierte Lage aufzulösen und das rige, Doktoranden etc. könnte eine attraktive Rathaus sowie den See räumlich und verkehr- Ergänzung bedeuten. lich in die Nachbarschaft zu integrieren. Auf die- • Nachhaltigkeit im gesamten Spektrum ist se Weise lässt sich der Rathaussee samt Eingang Rechnung zu tragen, innovative Baufor- zum Wilhelmsburger Inselpark zur Mitte der Mitte men sind, wenn wirtschaftlich realisierbar, machen. erwünscht. Der Standard KfW Effizienz Haus 40 wird ebenso angestrebt wie autoarmes Zugang zur Rathauswettern im Osten Wohnen. Östlich anschließend an den Rathaussee ermög- licht die Verlegung der Wilhelmsburger Reichs- 4.4 Spezielle Raumsituationen überprüfen straße und die Abtragung des Damms den Zu- Bei der Entwicklung des städtebaulichen Kon- gang vom Wettbewerbsgebiet an die Rathaus- zepts sind konkrete Vorschläge für einzelne Teil- wettern und damit einerseits hochattraktive, räume auszuarbeiten, die wesentlich zur Qualifi- nach Westen exponierte Wohnlagen am Wasser zierung des Standorts beitragen. und andererseits die Gestaltung einer besonde-

32 WOHNEN FÜR ALLE – MITTEN IN WILHELMSBURG

ren, öffentlichen Freiraumsituation unter Einbe- chen Nachbarschaft zwischen den bestehenden ziehung des vorhandenen Grünzugs entlang der Gewerbebetrieben, der Sportnutzung und dem Rathauswettern. zu entwickelnden Wohnquartier. Eine wesentli- che Herausforderung stellen dabei der Umgang Eingangssituationen Dratelnstraße im mit den Lärmemissionen der verschiedenen Nut- Nordosten zungen und der Übergang von der Wohn- zur Mit der Verlegung der Wilhelsmburger Reichs- Gewerbenutzung dar. In diesem Bereich ist ein straße und der neuen Abfahrt Rotenhäuser Stra- nutzungsbezogener Übergang, mit ggf. Mischnut- ße steht die Dratelnstraße unter einer erhöhten zungen, zum angrenzenden Gewerbegebiet zu Verkehrsbelastung. Gleichwohl wird an diesem entwickeln, der in relativ geschlossener baulicher Ort eine adressbildende städtebauliche Lösung Einheit einen Lärmpuffer darstellen könnte (vgl. erwartet, die unter Berücksichtigung der Einmün- 4.3). dung der Thielenstraße in die Dratelnstraße eine überzeugende Eingangssituation in das Quartier Zur Minimierung der prognostizierten Schallim- formuliert. missionen wurden in Voruntersuchungen bereits Empfehlungen für einen passiven Schallschutz Einmündung der Neuenfelder Wettern in die ausgesprochen. In Bezug auf die Lärmproblema- Rathauswettern im Nordosten tik sind folgende Aspekte zu beachten: In diesem Bereich gilt es das Potenzial des Zusammentreffens der Wettern als Eingangssi- Verkehr tuation in das neue Quartier zu nutzen. Es sind Verbleibenden Schallimmissionen an Wohn- Lösungsansätze zu zeigen, wie beispielsweise gebäuden ist bei einer Überschreitung von durch die Definition von Landmarken oder die 60 dB (A) in der Nacht durch die Baukörperstel- Erschließung des Wassers durch Stege. lung (und Grundrissorientierung) zu begegnen (vgl. 3.6 Lärmschutz). 4.5 Städtebauliche Lösungen für Lärmemis­ sionen von Gewerbe, Verkehr und Sport finden Sport Im Mittelpunkt der Entwicklung des Wettbe- In Bezug auf die künftige Anordnung beider werbgebiets steht die Schaffung einer verträgli- Sportfelder parallel zur Dratelnstraße besteht die Herausforderung darin, die Baukörper westlich und nördlich dieser Nutzung so anzuordnen, dass sie Lärmschutzfunktionen übernehmen können.

Gewerbe Die Nähe zum Industrie- bzw. Gewerbegebiet erfordert eine gestaffelte Nutzungsmischung. Von den teilnehmenden Planungsteams wer- den konstruktive Lösungen für Nutzungen und Anordnungen der Baukörper auf den unmittelbar an das Industrie- bzw. Gewerbegebiet angrenzen- den Flächen erwartet.

Bei allen Lärmschutzmaßnahmen sind innovative Lösungen in Verbindung mit Energieerzeugung erwünscht.

Rathaus Wilhelmsburg

33 4. AUFGABENSTELLUNG

4.6 Anschlüsse für die Quartierserweiterung burger Reichsstraße beginnen zu können, muss nach Norden einplanen sich eine gestaffelte Planung an den Flächenver- Nördlich schließt das Projektgebiet Nord-Süd- fügbarkeiten orientieren. In einem ersten Ent- Achse an, welches nach Verlegung der Wilhelms- wicklungsabschnitt soll mit der Herrichtung des burger Reichsstraße zum wesentlichen Bestand- Gebiets bereits im Vorfeld der Verlegung der Wil- teil der im Rahmenkonzept beschriebenen Mittel- helmsburger Reichsstraße begonnen werden; ein achse wird. Hier ist ein gemischtes Quartier mit zweiter Entwicklungsabschnitt vervollständigt bis zu 2.000 Wohnungen und Gewerbe vorgese- das neue Quartier mit den sich dann ergebenden hen, welches im Rahmen der Olympiaplanungen Möglichkeiten. Der erste Abschnitt sollte auch als ein möglicher Standort des Medienzentrums unabhängig von der Realisierung des zweiten im Gespräch ist. Abschnittes funktionieren können. Die Abgren- Die Zukunft der Elbinseln wird sich, beginnend zung der zwei Entwicklungsphasen ist dem Plan mit den Gebiet Dratelnstraße, in der Wilhelmsbur- auf S. 19 zu entnehmen. ger Mitte entscheiden. Deswegen sollen neben der Verbindung zur Wilhelmsburger Mitte auch 4.8 Perspektiven für die privaten Gewerbe- zukünftige Bezüge und Verbindungen Richtung flächen im Norden und Süden darstellen Norden bereits heute angedacht und entwor- Sowohl die Flächen an der Neuenfelder Straße fen werden. Eine besondere Herausforderung als auch die zwischen Rotenhäuser Straße und besteht auch hier im direkten Aufeinandertref- temporärer Stellplatzanlage sind geprägt durch fen von Wohn- und Gewerbenutzungen. Die Pla- private, zum Teil langjährig ansässige Gewerbe- nungsteams sollen sich mit der Frage auseinan- betriebe. Da diese aufgrund der Eigentümerstruk- dersetzen, wie sich ein Nebeneinander von bzw. tur und der Bedeutung als Arbeitgeber derzeit die Übergänge zwischen Wohnen und Gewerbe nicht in den städtebaulich-freiraumplanerischen gestalten lassen und welche Nutzungen bzw. Syn- Entwurf aufgenommen werden können, sollen für ergien möglich sind. diese Areale mittelfristige, perspektivische Ideen zur Einbindung in das Wettbewerbsgebiet skiz- 4.7 Funktionalität der Entwicklungsphasen ziert werden. Dabei ist für das nördliche Gebiet miteinander und separat sicherstellen der Bestandsschutz von Unternehmen wie der Um die Entwicklung des Gebiets auch unabhän- dort ansässigen Lackfabrik zu gewährleisten. gig vom Zeitpunkt der Verlegung der Wilhelms- Für das südliche Gewerbegebiet werden Prin- zipskizzen erwartet, welche eine Integration der vorhandenen Nutzungen in einen höherwertigen Städtebau aufzeigen.

Blick auf das Gewerbegebiet an der Dratelnstraße rechts: Jaffestraße

34 35 4. AUFGABENSTELLUNG

Aufgabenfeld Freiraum

4.9 Lebendige Nachbarschaft entwickeln te zwischen den unterschiedlichen Höhenniveaus Für die Qualität des Quartiers ist die Lage, der verschiedenen Bereiche (bspw. Promenaden, Gestaltung und Nutzbarkeit der öffentlichen Plätze und Straßen), deren Art (Brücke, Treppen- Räume sowie deren Einbettung in ein Freiraum- anlage oder barrierefreier Übergang) und Häufig- verbundsystem von herausgehobener Bedeu- keit zu treffen. Im Sinne eines lebendigen Stadt- tung. Erwartet wird ein stimmiges, ausgewogenes quartiers wird auch im Wettbewerbsgebiet der Konzept zur Zonierung des öffentlich und privat Fokus auf eine enge Verknüpfung der öffentlich nutzbaren Freiraumsystems, das auf die indivi- nutzbaren Freiräume und der Erdgeschosszonen duellen Bedürfnisse nach Ruhe und Privatheit der Gebäude gelegt, da dies ein wesentlicher Fak- ebenso Rücksicht nimmt, wie auf das Ziel, beleb- tor zur Belebung des öffentlichen Raums und für te, sichere öffentliche Räume zu schaffen. Selbst- eine lebendige und abwechslungsreiche Stadt ist. verständlich sollten alle öffentlichen Zugänge und Wege barrierefrei gestaltet werden (vgl. DIN 4.10 Freiraumverbindungen zur Umgebung 18040-3 Barrierefreies Bauen, Planungsgrund- herstellen und Barrieren abbauen lagen, Öffentlicher Verkehrs- und Freiraum). Bei Zur Verbesserung der Wegeverbindungen gilt es, der Zuordnung der Freiflächennutzungen sind die die bisher im wesentlichen nord-südlich ausge- Bodenqualitäten zu berücksichtigen. richteten Verbindungen durch schlüssige Ost- West Querungen zu verdichten. In dieses Wege- Es ist eine Konzeption zu entwerfen, die dem netz sind sowohl Anschlüsse des neuen Quartiers Wunsch nach einem grünen Wohnumfeld, das an den Wilhelmsburger Inselpark, zu den Rat- eigene Gestaltungen zulässt und einer leben- hauswettern, in das östlich der Bahnlinie gele- digen Nachbarschaft entspricht. Dazu braucht gene Alte Bahnhofsviertel zu integrieren als es Begegnungsräume wie beispielweise (teil-) auch nach Norden in den Entwicklungsraum der öffentliche Gemeinschaftsgärten sowie Spiel- Nord-Süd-Achse. Die Nord-Süd-Verbindung am plätze. Von den Bürgerinnen und Bürgern wur- Aßmannkanal bzw. an der Rathauswettern soll ab de der Bedarf an Gemeinschaftsräumen und der Brücke über den kanufähigen Elsa-Bromeis- Begegnungsorten hervorgehoben, wobei neben Kanal am Rathaussee entlang über die Menge- Gemeinschaftsgärten ein zentraler Platz für straße in den Wilhelmsburger Inselpark geführt Begegnungen gewünscht wird. Die Entwicklung werden. Vorgesehen ist die Weiterführung der eines neuen, familiengerechten Wohnstandorts vorhandenenen Fuß- und Radwegeverbindung bis sollte die Planung eines zentral gelegenen Spiel- an die Alte Harburger Elbbrücke. Die vorhande- platzes einschließen. Eine nutzerfreundliche In- ne Ost-West-Querung Gert-Schwämmle-Weg soll frastruktur umfasst zudem Bildungs- und Nah- durch eine weiter nördlich liegende Verbindung versorgungseinrichtungen, aber auch andere ergänzt werden. Südlich des Gert-Schwämmle- „Optionsräume“ wie z.B. Nachbarschafts-, Musik- Wegs verläuft die Ost-West-Verbindung Schlen- übungsräume oder günstige Räume für lokale gendeich vom Hafengebiet Reiherstiegknie in Gewerbetreibende und Initiativen. Richtung S-Bahnhof Wilhelmsburg. Diese soll in die Planung eingebunden und eine Weiterführung Im Konzept sind öffentlich nutzbare Flächen, die in Richtung Osten ermöglicht werden. sich im öffentlichen oder privaten Besitz befin- den, von ausschließlich privat (durch Einzelbe- Hier, wo Stadt und Landschaft zusammentreffen, wohner oder Hausgemeinschaften) nutzbaren muss ein authentischer Übergang zum Wilhelms- und zu gestaltenden Flächen zu unterscheiden. burger Inselpark einschließlich der Freiraum- Dabei ist die Erschließung flächensparend zu ent- verbindungen organisiert werden. Das beinhal- werfen. Öffentliche Streuflächen, die einen hohen tet den behutsamen Umgang mit den vorhan- Pflegeaufwand nach sich ziehen würden, sind von denen Biotopen in den jetzigen Abfahrtsschlei- vornherein zu vermeiden. Zusätzlich sind Aussa- fen der Wilhelmsburger Reichsstraße (nach §30 gen über die Verknüpfungs- und Übergangspunk- BNatSchG gesetzlich geschützte oder teilweise

36 WOHNEN FÜR ALLE – MITTEN IN WILHELMSBURG

geschützte Biotope, vgl. Anlage 8i Gutachten von von Biotopschutz zudem ein Gewässerschutz- Schaper+Steffen+Runtsch, 2014). streifen von 7,50 m nach Norden und 10,00 m ab Böschungsoberkante nach Süden gesetzt. Für die Ein Hauptaugenmerk bei der Entwicklung des Bauwiesenwettern, welche an der Grenze der igs Areals liegt in der Interpretation des Dammkör- Stellplatzanlage zur nördlichen Gewerbenutzung pers nach Aufgabe der Verkehrsfunktion der Wil- entlangführt, ist ein Schutzstreifen von 7,50 m helmsburger Reichsstraße. Denkbar sind, Teile festgesetzt, der auf der südlichen Gewässersei- der westlichen Böschung des Damms als Element te insbesondere zum Schutz der dichten Baum- des zentralen Nord-Süd Grünzugs entlang der bestände ab der Grenze des Gewässerflurstücks Rathauswettern qualitätvoll in das Gesamtkon- Nr. 1634 auf 15,00 m (dies entspricht 13,00 m ab zept einzubeziehen. Die Planungsteams werden Böschungsoberkante) zu erhöhen ist. Auf der ermutigt, die Quartiersentwicklung auch ohne die nördlichen Seite ist eine Reduzierung des Schutz- Barriere des Damms zu denken. streifens auf 5,00 m zur Flurstücksgrenze denk- bar. Darüber hinaus ist der Schutz vorhandener 4.11 Sportflächen integrieren Bäume zu gewährleisten. Die Anforderungen der Um das gewünschte, wohnortnahe Angebot von DIN 18920 sind zu berücksichtigen. Sportflächen zu festigen und zu verbessern und um der besonderen Rolle des Sports in Wilhelms- Die bestehenden Wettern (mit Ausnahme des burg gerecht zu werden, sind die Teams aufge- Elsa-Bromeis-Kanals) müssen zur Vorflut für die fordert, städtebauliche Antworten zur Integrati- Oberflächenentwässerung des Erschließungs- on des Sportzentrums Dratelnstraße in das neue gebiets ertüchtigt werden. Die Wasserstände Quartier zu entwickeln. Dabei geht es um die bei- (Regelwasserstände) in der Rathauswettern, dem den Großsportfelder (einschließlich neuanzule- Jaffe-Davids-Kanal und der Kanuanbindung lie- gender Leichtathletikanlage). Mitzudenken ist die gen bei 0,00 mNN. Insofern sind die korrespon- funktionale Beziehung zu den Sporthallen östlich dierenden Wasserstände in der Östlichen Bauwie- der Dratelnstraße mit dem Vereins- und Umklei- senwettern und der Neuenfelder Wettern eben- degebäude. Besondere Bedeutung kommt der falls inzwischen auf 0,00 mNN eingestellt. Das von der Anlage ausgehenden Lärmentwicklung Staubauwerk zwischen östlicher Bauwiesenwet- und der Minimierung von möglichen Lärmkonflik- tern und Rathauswettern wurde im Zuge des Aus- ten (vgl. Schalltechnische Untersuchung Anlage baus der Rathauswettern zur Barkassenanbin- 8g), sowie der Einbindung in das Erschließungs- dung entfernt. konzept (Fahrradwege- und -stellplätze etc.) des Quartiers zu. Im Rahmen der Planung ist ein dezentraler Rück- halt in Form von Retentionsmulden auch im Kon- 4.12 Erhalt der Wettern zur Gliederung und text des Binnenhochwasserschutzes zu prüfen. Oberflächenentwässerung Entsprechend dem Stauwasserstand und einer Die bestehenden Wettern sind als offene Gewäs- damit verringerten Tiefe der Mulden ist aus- ser mit entsprechenden grünen Uferrandstreifen reichend Fläche einzukalkulieren, die nicht mit und ausreichender hydraulischer Leistungsfähig- anderen Interessen, wie z.B. Baumbepflanzun- keit, aufgrund ihrer ökologischen Funktion und gen, konkurrieren. Die Retentionsmulden können als Teil eines Bezugs- und Leitsystems zu erhal- durch größere Tiefen oder variable Formen und ten und weiter auszugestalten. Als landschafts- Böschungsneigungen sowie artenreiche Bepflan- prägende Elemente bilden sie das charakteris- zung gezielt als Mittel der Freiraumplanung tische Raumgerüst. Wegeverbindungen entlang genutzt werden. Dies entspricht zugleich den dieser künstlichen Wasserläufe stärken die Ost- Grundsätzen des Hamburger Projekts RegenInf- West-Vernetzung. Der Baumbestand entlang der rastrukturAnpassung RISA, Synergien zwischen Wettern soll weitestgehend erhalten bleiben. Entwässerung und Erschließung zu schaffen. Eine Entlang der Neuenfelder Wettern ist aufgrund extensive Flächennutzung ist ebenfalls möglich.

37 38 WOHNEN FÜR ALLE – MITTEN IN WILHELMSBURG

Aufgabenfeld Erschließung

4.13 Innere und äußere Erschließung sichern wassermessstellen/Beregnungsbrunnen, Anla- Im Fokus steht ein attraktives Quartier, in das der ge 8f). Eine besondere Herausforderung stellt fließende und ruhende Verkehr dezent integriert die Machbarkeit der Herstellung von Sockelge- werden sollen und das als Fahrradmodellstadtteil schossen in der zweiten Entwicklungsphase dar, besonders auf die Anforderungen des Fahrrad- die nach (Teil-)Abtrag des Fahrdamms der Wil- verkehrs eingeht. Die Anbindung des Quartiers helmsburger Reichsstraße östlich des westlich an die Dratelnstraße ist so herzustellen, dass die gelegenen Baumbestands (bei dessen maxima- erhöhten Verkehrsmengen nach Inbetriebnah- lem Schutz) errichtet werden könnten. Im Sinne me der Anschlussstelle Rothenhäuser Straße, eines Stadtquartiers, welches auch im Hinblick einschließlich des Anteils an Schwerlastverkehr, auf Mobilität zukunftsorientiert ist, sollen intelli- ebenso berücksichtigt werden, wie der Kreu- gente Parkplatzlösungen mit möglichst geringen zungsbereich zur Thielenstraße. Sichere Über- Flächenbedarfen gefunden werden. Ferner sind querungen der Dratelnstraße sind ein „Muss“. Die Parkplätze im Quartier vorzusehen, die beispiels- gute Erreichbarkeit der Haltestellen des ÖPNV weise Menschen mit Handicap kurze Wege zum (S-Bahn und Bus) stellt eine Qualität dar, die es PKW ermöglichen. auch städtebaulich und verkehrsplanerisch zu sichern gilt. Die Anschlüsse an das regionale Fuß- Die Erschließung sollte flächensparend und wirt- und Radwegenetz müssen wesentlicher Bestand- schaftlich ausgebildet werden. Ein großer Teil teil dieser Überlegungen sein. Wichtig ist es der Erschließung sollte privat ausgeformt wer- daher, aktive Verbindungen zu den benachbarten, den. Überdies sind die feuerpolizeilichen Anfor- auch den möglichen zukünftigen Quartieren mit- derungen der HBauO an die Erschließung, sowohl zuplanen. Dienlich dazu sind u. a. die Pläne zur auf öffentlichen wie auch privaten Flächen, zu Erweiterung der Veloroute 11a Richtung Süden. erfüllen (Aufstellflächen, Anleiterbarkeit). Die Erschließung soll so organisiert sein, dass even- Innerhalb des Quartiers sollte es möglich sein, tuelle Innenhöfe von der Feuerwehr nicht als alle Verkehrsarten verträglich miteinander zu Aufstellflächen genutzt werden müssen. Anlie- organisieren, um den Umweltverbund (Grup- ferungszonen und Rückseiten, insbesondere der pe aller umweltverträglichen Verkehrsmittel) zu gewerblichen und der Kerngebietsnutzungen, sol- fördern und diesen gegenüber dem Autoverkehr len so dezent wie möglich in den Stadtraum inte- merklich attraktiver auszubauen. Neben einer griert werden. Wie dies gelingen kann, ist nach- guten ÖPNV-Anbindung soll das zukünftige Quar- vollziehbar darzustellen. tier auch durch neue Mobilitätskonzepte berei- chert werden. Darüber hinaus besteht der Bür- Die an das Planungsgebiet grenzenden Sportan- gerwunsch, den (Verkehrs-)Raum aus der Pers- lagen (Sportplatz und Regionalsporthallen) sind pektive der Fußgängerinnen und Fußgänger als schon heute stark frequentiert durch Verkehr im qualitätvollen Freiraum zu gestalten und generell Trainings- und Wettkampfbetrieb. Die unmittel- Nutzungen vorzusehen, die motorisierten Indivi- bare Erreichbarkeit muss insbesondere für die dualverkehr reduzieren. Private Stellplätze sind Sporttreibenden sowie die Besucherinnen und grundsätzlich gemäß Hamburger Bauordnung Besucher gesichert sein. (HBauO) auf den Grundstücken und hier soweit möglich innerhalb der zu errichtenden Tiefgara- Gegenstand der Planung ist ferner ein tragfähi- gen oder Warften vorzusehen. Wobei zu beachten ges Konzept zur Oberflächenentwässerung. Das ist, dass die besonderen Boden- und Grundwas- Plangebiet ist von schwer versickerungsfähigen serverhältnisse die Errichtung von Tiefgaragen Marschböden bestimmt. Die Teilnehmenden sind nur bedingt zulassen (vgl. hier auch GrafikGrund - aufgerufen, flächensparende Vorschläge zur offe- nen Oberflächenentwässerung (Doppelnutzung von Flächen) zu machen, die auch die Rückhal- links: Dratelnstraße/Ecke Thielenstraße tung von Niederschlagswasser berücksichtigen.

39 4. AUFGABENSTELLUNG

Es wird darauf hingewiesen, dass das System der an sinnvoller Stelle beinhalten. Die Überlegungen Wettern nicht ausschließlich der Ableitung, son- der Initiative Fahrradstadt Wilhelmsburg sowie dern auch der Rückhaltung von Niederschlags- das Radverkehrskonzept Hamburg-Wilhelmsburg wasser dient. Die öffentlichen Straßenverkehrs- vom Januar 2012 (Anlage 6) sind einzubeziehen. flächen sollen möglichst getrennt von den pri- vaten Flächen entwässert werden. Sofern die Der Radverkehr muss als System betrachtet wer- Straßenflächen durch ihre räumliche Begrenzung den. Neben einer herausragenden Wegein- nicht ausreichend Platz für die erforderlichen frastruktur gehören hierzu hochattraktive Mög- Retentionsmulden bieten, sind Alternativen zu lichkeiten des Fahrradparkens. Hier genügt es prüfen und vorzuschlagen. nicht, Abstellanlagen im herkömmlichen Sinne zu planen, vielmehr ist die beste Akzeptanz durch 4.14 Klimafreundliches Mobilitätskonzept ebenerdige abschließbare Räume innerhalb der entwickeln Gebäude zu erreichen (analog zu den Räumen für Das Thema Mobilität nimmt nicht nur in der Rollatoren, gern auch gemeinsam mit Möglich- öffentlichen Diskussion sondern auch bei der keiten für Kindervehikel wie BobbyCar, Kickboard Planung klimafreundlicher Quartiere einen gro- etc.). Es gilt, sowohl Anhänger als auch Lasten- ßen Stellenwert ein. Die Nähe zur S-Bahn-Station oder Behindertenräder (Dreiräder) zu berück- Wilhelmsburg ermöglicht eine Quartiersplanung, sichtigen. Gleiches gilt für die Möglichkeit, kleine welche die Nutzung des ÖPNV sowie die Fort- Reparaturen durchzuführen und ggf. Ladestatio- bewegung zu Fuß oder per Fahrrad begünstigt, nen für E-Bikes vorzuhalten. während die Nutzung des eigenen PKW reduziert werden kann. Zu berücksichtigen sind darüber hinaus Anreize und Alternativen wie Carsharing- Angebote sowie die Nutzung von Elektromobi- lität durch die Installation von Ladeinfrastruk- tur. Standorte für Carsharing-Angebote und die Ladeinfrastruktur für Elektromobilität sind mit ausreichenden Flächen auszuweisen. Eine gute Sichtbarkeit an strategisch günstigen Punkten bestimmen nicht nur Nutzung und Erfolg dieser Angebote sondern auch das Image des Quartiers.

Mit der zentralen Lage des Wettbewerbgebiets bieten sich sehr radfahrfreundliche Entfernun- gen ins Hamburger Stadtgebiet, während die fla- che Topografie beste Voraussetzungen für einen Fahrradmodellstadtteil bietet. Wilhelmsburg ist der erste Modellstadtteil für das Fahrradfahren in Hamburg (vgl. Kap. 1.6). und diesen Ansatz sollte das städtebaulich-freiraumplanerische Konzept aufgreifen. Im Sinne eines fußgänger- und rad- fahrerfreundlichen Stadtteils wird ein engmaschi- ges Rad- und Fußwegenetz angestrebt, welches sich sowohl auf öffentlichen als auch auf priva- ten Grundstücksflächen erstreckt. Im Hinblick auf die Fahrradschnellstrecke (Veloroute 11) sind Vorschläge für eine Linienführung im Plangebiet aufzuzeigen, die eine Querung der Mengestraße rechts: Rathauswettern

40 WOHNEN FÜR ALLE – MITTEN IN WILHELMSBURG

41 4. AUFGABENSTELLUNG

Aufgabenfeld Umwelt und Klimaschutz

4.15 Klimaschutzkonzept weiterentwickeln und Gebäude. Konzepte zur Wärmeversorgung hän- umsetzen gen in hohem Maße von der späteren Verteilung Grundlage für die Schaffung eines klimafreund- der Baumassen, der resultierenden Dichte und lichen Quartiers ist die Realisierung von energe- der Abfolge der Realisierung der Entwicklungs- tisch exzellenten Gebäuden, die in einem intelli- phasen ab (vgl. Kap. 3.7). Nur Quartiere oder genten Versorgungsnetzwerk zueinander ste- Nachbarschaften mit einer hohen (Wärme-) Dich- hen. Aus energetischer Sicht ist die Realisierung te können durch ein zentrales Nahwärmenetz von kompakten Baumassen und dichten Struktu- versorgt werden, da sich nur für diese Gebiete ren sinnvoll, weil dadurch der Wärmebedarf der die Investitionen in ein Wärmenetz wirtschaftlich Gebäude und Quartiere automatisch sinkt. Dies darstellen lassen. Zusätzlich ist bereits bei der steht ggf. im Widerspruch zu freien Gestaltungs- städtebaulichen Planung zu beachten, dass die wünschen in Architektur und Städtebau und kann zu versorgenden Gebäude mit möglichst kurzen daher nur ein Abwägungsaspekt sein. Leitungslängen zur potenziellen Energiezentrale bzw. zu anliegenden Wärmenetzen sowie unter- Zur Reduzierung des Kunstlichtbedarfes und einander zu verbinden sind und dass diese Vor- zur passiven Nutzung von Solarenergie ist eine aussetzung im Laufe aller Entwicklungsphasen möglichst geringe Verschattung der Gebäude erfüllt werden kann. zu beachten und nachzuweisen. Zudem ist eine möglichst hohe Nutzung von natürlichem Tages- Von besonderer Wichtigkeit sind gute mikroklima- licht anzustreben. tische Bedingungen, sowohl für das Wohlbefinden der Menschen, als auch für eine hohe Energieef- Die dezentrale Erzeugung regenerativer Energie fizienz des Quartiers. Daher sind Konzepte von für Strom- und Wärmebedarf ist eine wichtige Dach- und Fassadenbegrünung zu berücksich- Grundlage für klimafreundliche Quartiere. Im Fal- tigen (eventuell als naturschutzrechtliche Aus- le einer (teilweise) dezentralen Erzeugung rege- gleichmaßnahmen). nerativer Energie für den Strom- und Wärme- bedarf werden folgende Hinweise gegeben, die 4.16 Schonender Umgang mit dem bereits in diesem Planungsstadium in folgenden ­Naturhaushalt Grundzügen mitbedacht werden müssen: Für alle Ziel im Rahmen des Verfahrens ist ein behutsa- Flachdachflächen, die nicht dem Aufenthalt oder mer Umgang mit den naturräumlichen Gegeben- anderen Nutzungen dienen sollen, ist eine Kombi- heiten. Die Eingriffe in den Naturhaushalt sind so nation aus extensiver Begrünung und der Instal- gering wie möglich zu halten. So sind die Planer- lation von Photovoltaik oder Solarthermie vor- teams zu einem behutsamen Umgang mit dem zusehen. Für geneigte Dächer, sowie für ausge- wertigen Baumbestand, zum Großteil am Sockel wählte Fassadenbereiche ist die Installation von des Damms der Wilhelmsburger Reichsstraße und gebäudeintegrierter Photovoltaik oder Solarther- entlang der Wettern, aufgefordert (nähere Anga- mie zu berücksichtigen. Innovative und kreative ben dazu liefert die Baumbestandsbeurteilung Lösungen wie Solarschirme und -installationen in Anlage 8e). Für unvermeidbare Eingriffe sind erhöhen nicht nur die Sichtbarkeit und Akzep- innerhalb des Wettbewerbsgebiets Ausgleichs- tanz von Maßnahmen, sondern steigern auch die maßnahmen, auch unter Einbeziehung der Dach- Attraktivität des Stadtteils. begrünung vorzusehen.

Die Potenziale zur Wärmeversorgung für das Um die Eingriffe zu minimieren und die beste- Gebiet Dratelnstraße umfassen z.B. den Ausbau henden Qualitäten zu erhalten, sind Lösungen der bestehenden Nahwärmenetze des Energie- zu suchen, die die verschiedenen vorhandenen verbunds Wilhelmsburg-Mitte und des Energie- Gehölzbestände im Gebiet bestmöglich zu integ- bunkers, die Entwicklung neuer kleinerer Quar- rieren versuchen. Baumverluste werden entspre- tierskonzepte bis hin zur Einzelversorgung der chende Ersatzpflanzverpflichtungen erfordern.

42 WOHNEN FÜR ALLE – MITTEN IN WILHELMSBURG

Soweit möglich, sind hierfür innerhalb des Wett- 4.17 Weitere Anforderungen und Restriktionen bewerbsgebiets Angebote darzustellen. Für die Über die zuvor beschriebenen Anforderungen Wettern und ihre baumbestandenen Ufer ist der hinaus, sind bei der Planung die folgenden recht- Erhalt entsprechend der Vorgaben in Kap. 4.12 lichen Normen und Regelwerke zu beachten: verbindlich vorgegeben. Weiterhin sind als beson- • Hamburgische Bauordnung inkl. ergänzender ders geschützte Biotope die naturnahen Kleinge- Vorschriften und technischer Baubestimmun- wässer im Bereich der Anschlussstelle einschließ- gen lich ihrer umgebenden Gehölzbestände sowie die • PLAST (Planungsrichtlinien für Stadtstraßen) besonders geschützten naturnahen Gehölze zwi- • Globalrichtlinie zur Anlage von Stellplatzanla- schen Dratelnstraße und Stellplätzen zu erhalten. gen • Bebauungsplan Wilhelmsburg 16 (1976) Im Bereich der Wilhelmsburger Reichsstraße ist • Hochwasserschutz (gemäß www.hamburg.de/ konzeptabhängig zu prüfen, welche Bäume sinn- gefahren-risiko-karten wäre das Wettbewerbs- voll erhalten werden können. Bei Konzepten, die gebiet von einem extremen Sturmflutereig- einen Erhalt des Damms vorsehen, sind Baum- nis betroffen. Des Weiteren ist die Drucksache bestände bestmöglich zu berücksichtigen. Bei Hochwasserschutz für Hamburg, Drucksache Abtrag des Damms ist im Bereich des Sockels zu 20/5561 vom 16.10.2012 zu berücksichtigen) prüfen, ob ein sinnvoller Teilerhalt möglich ist. • Lärmschutz (ggf. System HafenCity Fenster) • Baumschutzverordnung

Rathauswettern

43 5. Verfahren

5.1 Ausloberin Freizeit und Sporteinrichtungen eine Nachbar- IBA Hamburg GmbH schaft entstehen, die für Menschen verschiede- Am Zollhafen 12 ner sozialer und ethnischer Hintergründe zur 20539 Hamburg Heimat wird. Gegenstand des Wettbewerbs ist es daher, eine integrierte städtebaulich-freiraum- im Einvernehmen mit planerische Lösung für den Standort zu entwer- dem Bezirksamt Hamburg-Mitte fen, die mit einer individuellen Idee für ein neues Klosterwall 8 Stadtquartier und eine lebenswerte Nachbar- 20095 Hamburg schaft im Herzen der Insel aufwartet, dabei die komplexen Rahmenbedingungen des Standorts und produktiv verarbeitet und sich in zwei Phasen der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen umsetzen lässt. Besondere Herausforderungen Neuenfelder Straße 19 stellen die zu erwartende erhöhte Verkehrsbe- 21109 Hamburg lastung der Dratelnstraße, der Damm der 2019 verlegten B4/75 (Wilhelmsburger Reichsstra- 5.2 Verfahrenskoordination ße) sowie die Gestaltung der Verträglichkeit büro luchterhandt der verschiedenen Nutzungen Wohnen, Sport stadtplanung.stadtforschung.stadtreisen und Gewerbe dar. Gesucht werden Konzepte für Shanghaiallee 6 einen Städtebau, die einerseits mutig neue Wege 20457 Hamburg beschreiten und andererseits stark an den vor- fon: +49 (0) 40/70708070 handenen Strukturen anknüpfen und die Bedürf- fax: +49 (0) 40/707080780 nisse, Erwartungen und Ideen der Menschen im www.luchterhandt.de Stadtteil aufgreifen sowie die wirtschaftliche [email protected] Umsetzung berücksichtigen. Deshalb sind die Erkenntnisse und Zielsetzungen des Ergebnisbe- 5.3 Verfahrensart richts Perspektiven! Miteinander planen für die Der Wettbewerb wird als nicht offener, koopera- Elbinseln und die Ergebnisse des vorgeschalteten tiver, städtebaulicher und freiraumplanerischer Beteiligungsverfahrens in die Entwürfe einzube- Realisierungswettbewerb mit Ideenteil für das ziehen. Umfeld ausgelobt. Der Durchführung des Wett- bewerbs liegen die Richtlinien für Planungswett- 5.5 Übereinstimmungsvermerk bewerbe der Freien und Hansestadt Hamburg in Die Übereinstimmung der Auslobung wurde vom der Fassung vom 03.03.2015 (RPW der FHH 2015) zuständigen Wettbewerbsausschuss der Hambur- zugrunde. gischen Architektenkammer unter der Registrie- rungs-Nr. NO_15_10_SRW bestätigt. Mit ihrer Teil- 5.4 Wettbewerbsaufgabe nahme erkennen die Teilnehmenden den Inhalt Der städtebaulich-freiraumplanerische Wettbe- des Verfahrens an. werb Wohnen für alle – mitten in Wilhelmsburg für das Wettbewerbsgebiet und den Betrach- 5.6 Wettbewerbssprache tungsraum Dratelnstraße ist der erste wesentli- Die Wettbewerbssprache ist deutsch. che Schritt zur Entwicklung der Achse zwischen Inselpark und dem Ernst-August Kanal. Ziel ist es 5.7 Teilnehmerfeld dabei, optimale Voraussetzungen für ein eben- Die Einbeziehung eines Freiraumplanungsbüros so unverwechselbares, inklusionsfreundliches ist für die teilnehmenden Teams verpflichtend. und barrierefreies, offenes, gemischtes wie wirt- schaftliches Quartier zu schaffen, das an Wil- Die teilnehmenden Büros sind: helmsburg Mitte anknüpft. Hier soll mit attrakti- • blauraum Architekten, Hamburg ven Nutzungsangeboten von Wohnen, Arbeiten, • eins:eins architekten, Hamburg

44 WOHNEN FÜR ALLE – MITTEN IN WILHELMSBURG

• DeZwarteHond, Groningen (NL) 2. Kesbana Klein, SPD-Fraktion der Bezirksver- • POLYFORM ARKITEKTER, Kopenhagen (DK) sammlung Hamburg-Mitte 3. Heinz Raube, CDU-Fraktion der Bezirksver- 5.8 Preisgericht sammlung Hamburg-Mitte Fachpreisgericht: 4. Rainer Roszak , BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN- 1. Prof. Jörn Walter, Oberbaudirektor, Behörde Fraktion der Bezirksversammlung Hamburg- für Stadtentwicklung und Wohnen Mitte 2. Bodo Hafke, Leiter Dezernat, Wirtschaft und 5. Sabine Unbehaun, Beirat für Stadtteilentwick- Umwelt, Bezirksamt Hamburg-Mitte lung 3. Michael Mathe, Leiter Fachamt Stadt und Landschaftsplanung, Bezirksamt Hamburg- 5.9 Sachverständige Mitte 1. Ronny Warnke, IBA Hamburg GmbH 4. Karen Pein, Geschäftsführerin IBA Hamburg 2. Lisa Buttenberg, IBA Hamburg GmbH GmbH 3. Gerrit Bartels, IBA Hamburg GmbH 5. Karin Schmid, Freie Architektin, München 4. Jan Gerbitz, ZEBAU GmbH 6. Ingrid Spengler, Freie Architektin, Hamburg 5. Bettina Kiehn, Bürgerhaus Wilhelmsburg 7. Prof. Rolo Fütterer, Freier Architekt, Esch-sur- 6. Sören Schäfer, Geschäftsstelle Beirat für Stadt- Alzette, Luxemburg teilentwicklung Wilhelmsburg/Perspektiven! 8. Prof. Henri Bava, Freier Landschaftsarchitekt, Miteinander planen für die Elbinseln Karlsruhe 7. Dr.-Ing. Thomas Kuder, vhw Bundesverband für 9. Prof. Ulrike Beuter, Freie Landschaftsarchitek- Wohnen und Stadtentwicklung e.V. tin, Oberhausen 8. Axel Schulz, Bezirksamt Hamburg-Mitte, Fach- amt Stadt- und Landschaftsplanung, Bebau- Stellvertretendes Fachpreisgericht: ungsplanung 1. Dieter Polkowski, Behörde für Stadtentwick- 9. Bettina Zimmerer, Bezirksamt Hamburg-Mitte, lung und Wohnen Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung, Land- 2. Karl Heinz Humburg, Fachamt Stadt und Land- schaftsplanung schaftsplanung, Bezirksamt Hamburg-Mitte 10. Angela Hellenbach, Bezirksamt Hamburg-Mitte, 3. Gerti Theis, IBA Hamburg GmbH Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung, Integ- 4. Volker Rathje, Freier Stadtplaner, Hamburg rierte Stadtteilentwicklung 5. Thomas Tradowsky, Freier Landschaftsarchi- 11. Markus Weiler, Bezirksamt Hamburg-Mitte, tekt, Hamburg Fachamt Management des Öffentlichen Raums 12. Klaus Windgassen, Bezirksamt Hamburg-Mitte, Sachpreisgericht: Fachamt Bezirklicher Sportstättenbau 1. Helga Nikodem, Landesbetrieb Immobilienma- 13. Heidi Martens, Bezirksamt Hamburg-Mitte, nagement und Grundvermögen Fachamt Bauprüfung 2. Tobias Piekatz, SPD-Fraktion der Bezirksver- 14. Piroska Csösz, Bezirksamt Hamburg-Mitte, sammlung Hamburg-Mitte Fachamt Wirtschaftsförderung 3. Jörn Frommann, CDU-Fraktion der Bezirksver- 15. Anke Dierken, Behörde für Stadtentwicklung sammlung Hamburg-Mitte und Wohnen, Wohnungsbaukoordination 4. Dr. Michael Osterburg, BÜNDNIS 90/DIE 16. Stefan Mundt, Behörde für Stadtentwicklung GRÜNEN-Fraktion der Bezirksversammlung und Wohnen, Landesplanungsamt Hamburg-Mitte 17. Verena Wein-Wilke, Behörde für Stadtentwick- 5. Lutz Cassel, Beirat für Stadtteilentwicklung lung und Wohnen, Amt für Wohnen, Stadter- neuerung und Bodenordnung Stellvertretendes Sachpreisgericht: 18. Mechthild Recke, Behörde für Umwelt und 1. Heike Heuer, Landesbetrieb Immobilienmana- Energie, Amt für Umweltschutz, Wasserwirt- gement und Grundvermögen schaft

45 5 VERFAHREN

19. Hans-Georg Tornow, Behörde für Unwelt und 1. Auslobungsbroschüre Energie, Amt für Umweltschutz, Bodenschutz/ 2. Plangrundlagen Altlasten a. Zeichengrundlage (Digitale Stadtgrundkar- 20. Carola Hoffenreich, Behörde für Stadtentwick- te als dwg) lung und Wohnen, Projektgruppe Sprung über b. Luftfoto orthographisch (pdf) die Elbe c. Luftfoto perspektivisch (pdf) 21. Gabriele Foerster, Behörde für Stadtentwick- 3. Bestehendes Planungsrecht lung und Wohnen, Projektgruppe Sprung über a. Flächennutzungsplan die Elbe b. Baustufenplan Wilhelmsburg von 1956 22. Detlef Moldmann, Behörde für Umwelt und c. Bebauungsplan Wilhelmsburg 16 Energie, Abteilung Energie d. Landschaftsprogramm 23. Kirsten Dalley, Landesbetrieb Immobilienma- 4. Rahmenkonzept Hamburgs Sprung über die nagement und Grundvermögen, Abteilung Pro- Elbe - Zukunftsbild 2013+ jektentwicklung 5. Beteiligungsverfahren 24. Thorsten Gasser, Behörde für Wirtschaft, Ver- a. Perspektiven! Miteinander planen für die kehr und Innovationen, Amt Wirtschaftsförde- Elbinseln Ergebnisbericht rung, Außenwirtschaft, Agrarwirtschaft b. Dokumentation des vorgeschalteten, integ- 25. Carola Adel, Behörde für Wirtschaft, Verkehr rierten Beteiligungsverfahrens und Innovationen, Amt für Verkehr und Stra- 6. Radfahrkonzept 2012 ßenwesen 7. Immobilienmarktgutachten 26. Frank Gause, Landesbetrieb Straßen, Brücken a. Analyse des Wohnungsmarktes auf den Elb- und Gewässer inseln Wilhelmsburg und Veddel (GEWOS) 27. Jürgen Allemeyer, Studierendenwerk Hamburg b. Analyse des Wohnungsmarktes auf den Elb- 28. Mirco Bachmeier, Lärmkontor Hamburg inseln Wilhelmsburg und Veddel (bulwiengesa) 29. Egbert Rühl, Kreativ Gesellschaft Hamburg 8. Ergänzende Informationen zum Wettbewerbs- 30. Nicolas Körting, KÖRTING Ingenieure GmbH gebiet 31. N.N., Verein Fahrradstadt Wilhelmsburg a. Testentwurf Esplanade (MARS Group und 32. N.N., Handelskammer Hamburg Agence ter) 33. N.N., Handwerkskammer Hamburg b. Vorentwurf Funktionsplan (ELBBERG) c. Lageplan mit 1. und 2. Entwicklungsphase Die Ausloberin behält sich vor, im Verfahren wei- und Darstellung des Betrachtungsraumes tere Sachverständige zu benennen. d. Neue Bauvorhaben in Wilhelmsburg Mitte e. Baumbestandsbeurteilung 5.10 Vorprüfung f. Grafik Grundwassermessstellen/ Die Vorprüfung erfolgt durch das büro luchter- Beregnungsbrunnen handt, Hamburg in Zusammenarbeit mit der Aus- Voruntersuchungen auf Testentwurfbasis: loberin sowie den oben genannten Sachverstän- g. Schalltechnische Bewertung digen. h. Machbarkeitsstudie Wasserbau i. Vorab-Eingriffsbilanzierung Die Ausloberin behält sich vor, weitere Berater j. Kampfmittelsondierungskonzept und Vorprüfende zu benennen. k. Bodenuntersuchung Damm und Brücken- bauwerke der Wilhelmsburger Reichsstraße 5.11 Arbeitsunterlagen 9. Vordrucke Im Rahmen des Gutachterverfahrens werden den a. Informationen zum vorgegebenen Plan- Teilnehmenden folgende Unterlagen und digitale Layout Kartengrundlagen sowie sämtliche Materialen in b. Flächenberechnungsbogen (xls) digitalisierter Form zur Verfügung gestellt: c. Verfassererklärung (pdf) 10. Modelleinsatzplatte

46 WOHNEN FÜR ALLE – MITTEN IN WILHELMSBURG

Sämtliche im Verfahren zur Verfügung gestellte Nutzungen, Ver- und Entsorgung Unterlagen sind ausschließlich für die Bearbei- • Piktogramme und Details zur Erläuterung der tung der gestellten Aufgabe zu verwenden und entwurfsbestimmenden Leitidee in freier Dar- vertraulich zu behandeln. stellung • Aussagen zum Bodenmanagement (Rückbau 5.12 Geforderte Unterlagen Damm), Entwässerung (dezentrale Regenwas- • Lageplan mit großräumigen Verflechtungsbe- serbewirtschaftung) und Lärmschutz in freier ziehungen (M. 1:5000) Darstellung. Auf die im Rahmen der vorberei- • Schwarzplan (M. 1:2000) tenden Maßnahmen gemachten Gutachten • Darstellung eines Phasierungskonzepts des kann zurückgegriffen werden. Gebiets (M. 1:2000) • Erläuterungsbericht (max. 2 DIN-A4-Seiten) • Lageplan (M. 1:1000) als städtebaulicher Funk- • ausgefülltes Berechnungsformular tions- und Rahmenplan mit der Darstellung von Baukörpern und Freiraum bzw. mit kon- • Modell (M. 1:1000). Zugelassen sind nur weiß zeptionellen Aussagen zu der städtebaulichen lackierte städtebauliche Massenmodelle. Die Struktur (Baukörper und Geschossanzahl mit Modellbauplatte wird im Rahmen der Gläser- Gelände- und Gebäudehöhenangaben, Nut- nen Werkstatt ausgegeben. zungen) und den Abstandsflächen • Entwurfsplan für zwei frei zu wählende Berei- Formale Vorgaben: che (M. 1:500) als städtebaulicher Funktions- • Bildschirmpräsentation zur visuellen Unter- und Rahmenplan mit der Darstellung von stützung der Präsentation im Rahmen der Baukörpern und Freiraum, mit konzeptionel- Gläserne Werkstatt und der abschließenden len Aussagen zu der städtebaulichen Struktur Preisgerichtssitzung (pdf-Format) (Baukörper und Geschossanzahl mit Gelän- • 1 Satz Präsentationspläne, max. 4 Pläne DIN de- und Gebäudehöhenangaben, Nutzungen), A0 (Hochformat) gerollt mit Darstellung von Wohneinheiten (Lage, • 1 Satz Vorprüfpläne, gefaltet, mit allen zur Größe, Erschließungskerne) ohne Raumun- Berechnung notwendigen Maße und Angaben. terteilungen, der Gliederung der Außenanla- Die Darstellungen müssen die zur Ermittlung gen (öffentlich, gemeinschaftlich, privat), der der Flächen erforderlichen Aussagen treffen. Anbindung des Wettbewerbsgebiets an die Umgebung, Anschlüssen an die angrenzen- Bereitstellung sämtlicher Unterlagen, mit Ausnah- den Straßenräume, den Verkehrsflächen, dem me der Verfassererklärung, auf CD in folgenden Erschließungskonzept dem ruhenden Verkehr Datei-Formaten: und den Abstandsflächen Pläne (dxf/dwg) und (pdf/tif) 150 dpi, CMYK- • Darstellung der Wohneinheiten ohne woh- Modus in Originalgröße, Erläuterungsbericht (doc/ nungsinterne Raumunterteilungen, in ihrer docx), Berechnungsbogen (xls/xlsx). Lage im Gebäude und Größe (Nutzfläche) • Darstellung der Wohnerschließung (Anzahl 5.13 Beurteilungskriterien der Wohneinheiten pro Erschließungskern und • Qualität des städtebaulichen Konzepts: Hofzugänglichkeit) Grundidee, Maßstäblichkeit der Bebauung, • Schnitte/Ansichten (M. 1:500), Darstellung Vielfalt der Gebäudetypologien, Gestaltqua- frei wählbarer, zum Verständnis des Konzepts lität der Baukörper, Einbindung in den stadt- erforderlicher Schnitte und Ansichten. Sämtli- räumlichen Kontext, Adressbildung, Unver- che Schnitte und Ansichten sind mit Höhenan- wechselbarkeit, Sichtbeziehungen, Nutzungs- gaben (bezogen auf NN) zu versehen konzept, Verbindungen/ Anschlüsse an umlie- • eine perspektivische Darstellung gende Quartiere, städtebauliche Lösungen für • Piktogramme zu den Themen Erschließung, Lärmauswirkungen von Gewerbe, Verkehr und Freiraum (öffentlich, gemeinschaftlich, privat), Sport.

47 5. VERFAHREN

• Qualität des freiraumplanerischen Konzepts: 1. Preis: 18.000 EUR Grundidee, Maßstäblichkeit der Freiräume, 2. Preis: 11.000 EUR Vielfalt und Zonierung der öffentlichen und Anerkennung: 6.000 EUR privaten Freiräume, Integration in das beste- hende Freiraumangebot, vielfältige Aufent- Das Preisgericht kann einstimmig eine andere haltsqualität, Barrierefreiheit des Gesamtkon- Aufteilung der Preissumme beschließen. zeptes, Freiraumverbindungen/ -anschlüsse an umliegende Quartiere, Integration der Sport- Rechnungsanschrift für die Preisgelder flächen, lebendige Nachbarschaft ermögli- IBA Hamburg GmbH chen. Am Zollhafen 12 • Qualität des Erschließungskonzepts: 20539 Hamburg Grundidee, funktionale Ausformung der inne- ren Erschließung, Einbindung in das bestehen- Rechnungen sind an den oben genannten Rech- de Wegekonzept, ästhetische Gestaltung der nungsempfänger adressiert, über das büro luch- Erschließungsflächen, Konzept für den ruhen- terhandt, Shanghaiallee 6, 20457 Hamburg, zu den Verkehr, Konzept für einen Fahrradmodell- senden. Nach Prüfung der Rechnungen werden stadtteil. diese vom wettbewerbsbetreuenden Büro an die • Wirtschaftlichkeit: Ausloberin weitergeleitet. Ausnutzungskennziffern, Bebauungsdichte, Realteilbarkeit, Erschließungsaufwand, Ver- 5.15 Gläserne Werkstatt marktbarkeit Im Zeitraum vom 24.09.2015 bis zum 26.09.2015 • Nachhaltigkeit: und am 28.09.2015 findet zum Auftakt des Wett- Ökologische Grundkonzeption, Energetisches bewerbsverfahrens eine Gläserne Werkstatt in Konzept der Gebäude, Ausrichtung der Bebau- Hamburg Wilhelmsburg statt. Ziel für die Teilneh- ung, Flächeneffizienz, Umweltverträglichkeit. mer ist es, in enger Abstimmung mit den Sach- • Besondere Anforderungen: verständigen, den Mitgliedern des Preisgerichts Innovative Konzepte zum Lärmschutz, innova- und den Vertretern des Stadtteils ein besonderes tive Nutzungs- und Gebäudetypologien für den Gespür für die anspruchsvolle Planungsaufgabe Übergang von Wohn- zu Gewerbenutzungen, zu entwickeln und aus den gewonnen Erkenntnis- Umgang mit dem Damm der B4/75 sowie dem sen erste Entwurfsansätze zu generieren. Im Rah- zu erwartenden erhöhten Verkehrsaufkom- men einer Präsentation stellen die eingeladenen men auf der Dratelnstraße. Teams ihre Entwurfsansätze öffentlich zur Dis- kussion. Anknüpfend an das vorgeschaltete Betei- Die Reihenfolge der Kriterien hat keinen Einfluss ligungsverfahren werden BürgervertreterInnen auf deren Wertigkeit. die Arbeit der Teams vor Ort begleiten. Die Wil- helmsburger erhalten im Verlauf der Werkstatt 5.14 Bearbeitungshonorar und Preisgelder und der Präsentation die Möglichkeit die Entwür- Für den Wettbewerb steht eine Wettbewerbs- fe zu kommentieren. Zum Abschluss dieser Werk- summe von insgesamt 105.000 EUR (netto) zur statt formuliert das Preisgericht Empfehlungen Verfügung. Für die Teilnahme an der Entwurfs- für die weitere Bearbeitung. Für die Teams ist die werkstatt, der Abgabe eines Modells, der Abga- Teilnahme an der Entwurfswerkstatt verpflich- be von einer Perspektive und der Überarbeitung tend. Wünschenswert ist eine Besetzung von drei der planerischen Leistungen erhalten die Teil- Personen pro Team über den gesamten Zeitraum nehmer eine Aufwandsentschädigung von 17.500 der Werkstatt. EUR (netto). Es ist beabsichtigt, die Preissumme von 35.000 5.16 Abgabetermin EUR wie folgt aufzuteilen: Die geforderten Leistungen sind bis zum 12.11.2015 (Planunterlagen) und zum 19.11.2015

48 WOHNEN FÜR ALLE – MITTEN IN WILHELMSBURG

(Arbeitsmodelle) im büro luchterhandt, Shang- Neuenfelder Straße 19 haiallee 6, 20457 Hamburg, vollständig einzurei- 21109 Hamburg chen. Das Büro ist für eine Abgabe der Unterla- gen wochentags von 9:00 bis 18:00 Uhr besetzt. 5.20 Weitere Beauftragung Pläne, die durch Post, Bahn oder andere Trans- Die Ausloberin wird gem. den Richtlinien für Pla- portunternehmen eingereicht werden, gelten als nungswettbewerbe der Freien und Hansestadt fristgerecht eingereicht, wenn der Tagesstempel Hamburg in der Fassung vom 03.03.2015 (RPW der Absendung das Datum der jeweiligen Abga- der FHH 2015) § 8 Abs. 2. unter Berücksichtigung befrist (unabhängig von der Uhrzeit) nachweist. der Empfehlungen des Preisgerichts, einen oder Die Teilnehmenden haben den Einlieferungs- mehrere Preisträger mit der Ausarbeitung eines schein bis zur Bekanntgabe der Preisgerichtsent- Funktionsplans bzw. mit der Bearbeitung von Teil- scheidung aufzubewahren und diesen auf Nach- räumen zur Implementation in einen Funktions- frage vorzulegen. Ist ein fristgerechter Eingang plan beauftragen, sofern kein wichtiger Grund nicht erkennbar, weil der Aufgabestempel fehlt, der Beauftragung entgegensteht. Im Falle einer unleserlich oder unvollständig ist, wird die betref- weiteren Bearbeitung werden durch den Wettbe- fende Arbeit vorbehaltlich des von den Teilneh- werb bereits erbrachte Leistungen der Preisträ- menden zu erbringenden Nachweises des fristge- ger bis zur Höhe des zuerkannten Preises nicht rechten Eingangs geprüft. erneut vergütet, wenn und soweit der Wett- bewerbsentwurf in seinen wesentlichen Teilen 5.17 Abschlusspräsentation und Sitzung des unverändert der weiteren Bearbeitung zugrunde Preisgerichts gelegt wird. In der 50. KW findet eine öffentliche Abschluss- präsentation – der zweite Teil der Gläsernen Die Ausloberin geht davon aus, dass das Plange- Werkstatt – statt. Jedes Team hat max. 15 Minu- biet auf Grundlage der Ergebnisse dieses Verfah- ten Zeit für eine Präsentation. Im Anschluss sind rens weiter entwickelt werden soll. In diesem Fall max. 20 Minuten für Rückfragen vorgesehen. Für ist eine Weiterentwicklung des städtebaulichen die Teams ist eine Präsentation der Wettbewerbs- Entwurfs zum Funktionsplan erforderlich, die in ergebnisse verpflichtend. Jedes Team erhält eine der Regel einem oder mehreren Preisträgern separate Einladung mit der entsprechenden Uhr- übertragen wird. Ein Anspruch auf weitere Beauf- zeit. Im Anschluss an die Präsentation berät das tragung besteht nicht. Preisgericht in nicht-öffentlicher Sitzung über die eingereichten Entwürfe. 5.21 Urheberrecht Die eingereichten Unterlagen der mit Preisen 5.18 Verstöße gegen das Verfahren und Anerkennungen prämierten Arbeiten gehen Die Wettbewerbsteilnehmenden können unbe- in das Eigentum der Ausloberin über. Sie können schadet des Rechts auf Nachprüfung durch die von dieser an einen Dritten übertragen werden. Vergabekammer Verstöße gegen das in der Aus- Das Urheberrecht und das Recht der Veröffent- lobung festgelegte Verfahren oder das Preisge- lichung der Entwürfe verbleiben bei den Verfas- richtsverfahren gegenüber der Ausloberin rügen. sern. Die Ausloberin ist jedoch berechtigt, die Im Rahmen einer solchen Rüge sind Einsprüche Arbeiten nach Abschluss des Verfahrens ohne gegen die vom Preisgericht beschlossene Rang- weitere Vergütung zu dokumentieren, auszu- folge nicht möglich. Die Rüge muss innerhalb von stellen und auch über Dritte zu veröffentlichen, 10 Tagen nach Zugang des Preisgerichtsproto- wobei die Namen der Verfasser genannt werden kolls bei der Ausloberin eingehen. müssen.

5.19 Nachprüfungsverfahren 5.22 Ausstellung der Arbeiten Vergabekammer bei der Behörde für Stadtent- Vor der Preisgerichtssitzung werden alle einge- wicklung und Wohnen reichten Arbeiten öffentlich ausgestellt. In der

49 5. VERFAHREN

Ausstellung haben Bürger die Möglichkeit, die 5.23 Rücksendung der Arbeiten Arbeiten anzusehen und (anonym) schriftlich zu Soweit die Arbeiten nicht in das Eigentum der kommentieren. Ein Bericht über diese Kommen- Ausloberin übergegangen sind, können Planun- tare wird dem Preisgericht als unverbindliche terlagen nach Abschluss des Verfahrens inner- Information zur Entscheidungsfindung zur Verfü- halb von zwei Wochen nach Beendigung der gung gestellt. Ausstellung abgeholt werden. Der Ort der Abho- lung wird allen Wettbewerbsteilnehmern recht- Zutrittsberechtigt zur Ausstellung ist, wer sich zeitig bekannt gegeben. Innerhalb von 14 Tagen mit einem Ausweisdokument namentlich regist- nach Ende der Ausstellung werden nicht abgehol- rieren lässt, eine Vertraulichkeitserklärung unter- te Planunterlagen zurückgesendet. Modelle, die zeichnet und nicht Inhaber oder Mitarbeiter eines nicht in das Eigentum der Ausloberin übergegan- teilnehmenden Büros ist oder Mitglied des Preis- gen sind, werden unaufgefordert zurückgesen- gerichts ist. Bild- und Tonaufnahmen in der Aus- det. Für im Falle eines Rückversands entstandene stellung sind nicht gestattet. Verluste oder Beschädigungen an den Arbeiten wird keine Haftung übernommen. Allen Teilnehmenden und den Mitgliedern des Preisgerichts wird das Ergebnis nach Beendigung des Preisgerichts bekannt gegeben.

5.24 Terminkette 33. KW 2015 Digitaler Versand der Auslobung 04. September 2015 Frist für schriftliche Rückfragen

24. bis 26. September 2015 Öffentliche Gläserne Werkstatt 24. September 2015 Auftaktveranstaltung 28. September 2015 Abschlussveranstaltung

46. und 47. KW 2015 Abgabe der Entwürfe 12. November 2015 Abgabe Planunterlagen 19. November 2015 Abgabe Modell

48./49. KW 2015 Sachverständigenprüfung

50. KW 2015 Öffentliche Gläserne Werkstatt 49./50. KW 2015 Öffentliche Ausstellung der Entwürfe 08. Dezember 2015 Öffentliche Präsentation der Entwürfe

09. Dezember 2015 Sitzung des Preisgerichts (nicht öffentlich)

rechts: Rathauswettern

50 WOHNEN FÜR ALLE – MITTEN IN WILHELMSBURG

51 6. Standortdokumentation

1

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3 5 6

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8 7

10 9

52 WOHNEN FÜR ALLE – MITTEN IN WILHELMSBURG

1. Rotenhäuser Straße 2. Radweg an der Rathauswettern

3. Radweg östlich der Wilhelmsburger Reichstraße 4. Temporäre Stellplatzanlage der igs

5. Temporäre Stellplatzanlage der igs 6. Dratelnstraße

7. Sportanlage Dratelnstraße 8. Wilhelmsburger Rathaus

9. Wilhelmsburger Reichsstraße 10. Brücke der Wilhelmsburger Reichsstraße

53 54 7. Impressum

Ausloberin IBA Hamburg GmbH Am Zollhafen 12 20539 Hamburg www.iba-hamburg.de

im Einvernehmen mit dem Bezirksamt Hamburg-Mitte Klosterwall 8 20095 Hamburg

und

der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen Neuenfelder Straße 19 21109 Hamburg

Verfahrensbetreuung büro luchterhandt stadtplanung.stadtforschung.stadtreisen Daniel Luchterhandt, Ina Seibert, Katharina Trocha

Shanghaiallee 6 20457 Hamburg fon: +49 (0) 40/70708070 fax: +49 (0) 40/707080780 www.luchterhandt.de [email protected]

Abbildungsnachweis IBA Hamburg GmbH: S. Titelseite (www.luftbilder.de), 5 (Falcon Crest Air), 19+52 (Lan- desbetrieb Geoinformation und Vermessung), 24 links (MARS Group + Agence Ter.de GmbH), 24 rechts (ELBBERG Stadt - Planung - Gestaltung, Kruse - Schnetter - Rathje GbR); büro luchterhandt: S. 14, 15, 16, 23, 27, 33, 34, 35, 38, 41, 43, 51, 53; Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg: S. 9; Perspektiven!: S. 10, 12/13

Hamburg im August 2015

55 IBA HAMBURG GMBH AM ZOLLHAFEN 12 | 20539 HAMBURG TEL. +49(0)40.226227-0 | FAX +49(0)40.226 227-315 [email protected] | WWW.IBA-HAMBURG.DE