Wohnen Für Alle Mitten in Wilhelmsburg
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Hamburg voraus IBA HAMBURG GMBH AUSLOBUNG Wohnen für alle mitten in Wilhelmsburg Kooperativer, städtebaulich-freiraumplanerischer Einladungswettbewerb mit vorgeschaltetem und integriertem Beteiligungsprozess Stadt neu bauen Inhalt 1. AUSGANGSSITUATION 1.1 Anlass und Zielsetzung 04 1.2 Der Wohnraumbedarf auf den Elbinseln 06 1.3 Die Leitthemen der Internationalen Bauausstellung 07 Hamburg 1.4 Nachbarschaft von Wohnen und Gewerbe 08 1.5 Das Rahmenkonzept Hamburgs Sprung über die Elbe – 08 Zukunftsbild 2013+ 1.6 Fahrradmodellstadtteil Wilhelmsburg 10 1.7 Perspektiven! Miteinander planen für die Elbinseln 10 2. DAS WETTBEWERBSGEBIET AN DER DRATELN STRASSE IN WILHELMSBURG 2.1 Wilhelmsburg Mitte 17 2.2 Die Wilhelmsburger Reichsstraße B4/75 18 2.3 Temporäre Stellplatzanlage der Internationalen 18 Gartenschau igs hamburg 2013 2.4 Sportanlage Dratelnstraße 20 2.5 Gewerbe zwischen Dratelnstraße und Gert-Schwämmle-Weg 20 2.6 Gewerbe zwischen Rotenhäuser Straße und der temporären 20 Stellplatzanlage der igs 2013 2.7 Dratelnstraße 21 2.8 Landschaftliche Strukturen 21 2.9 Baumbestand 21 2.10 Drei neue Bauvorhaben in Wilhelmsburg Mitte 22 3. GRUNDLAGEN UND VORUNTERSUCHUNGEN ZUM BETRACHTUNGSRAUM 3.1 Umgang mit dem Damm der Wilhelmsburger Reichsstraße 25 3.2 Eingriffe in den Natur- und Wasserhaushalt 25 3.3 Sportanlagen 25 3.4 Aufteilung in Entwicklungsphasen 25 3.5 Wettern und Entwässerung 25 3.6 Lärmschutz 26 3.7 Klimaschutzkonzept Erneuerbares Wilhelmsburg 26 4. AUFGABENSTELLUNG Aufgabenfeld Städtebau 4.1 Nutzungskonzept erarbeiten 28 4.2 Städtebaulich-freiraumplanerische Struktur entwerfen 29 4.3 Gebäudetypologien für die unterschiedlichen 30 Nutzergruppen entwickeln 4.4 Spezielle Raumsituationen überprüfen 32 4.5 Städtebauliche Lösungen für Lärmimmissionen von 33 Gewerbe, Verkehr und Sport finden 4.6 Anschlüsse für die Quartierserweiterung nach Norden 34 ermöglichen 4.7 Funktionalität der Entwicklungsphasen miteinander und 34 separat sicherstellen 4.8 Perspektiven für die privaten Gewerbeflächen im Norden 34 und Süden darstellen Aufgabenfeld Freiraum 4.9 Lebendige Nachbarschaft entwickeln 36 4.10 Freiraumverbindungen zur Umgebung herstellen und 36 Barrieren abbauen 4.11 Sportflächen integrieren 37 4.12 Erhalt der Wettern zur Gliederung und 37 Oberflächenentwässerung Aufgabenfeld Erschließung 4.13 Innere und äußere Erschließung sichern 39 4.14 Klimafreundliches Mobilitätskonzept entwickeln 40 Aufgabenfeld Umwelt und Klimaschutz 4.15 Klimaschutzkonzept weiterentwickeln und umsetzen 42 4.16 Schonender Umgang mit dem Naturhaushalt 42 4.17 Weitere Anforderungen und Restriktionen 43 5. VERFAHREN 44 6. STANDORTDOKUMENTATION 52 7. IMPRESSUM 55 1. Ausgangssituation 1.1 Anlass und Zielsetzung hige und soziale Quartiersentwicklung, in deren Die größte bewohnte Flussinsel Europas mit ihren Gestaltung die Bürgerinnen und Bürger im Rah- Stadtteilen Wilhelmsburg und Veddel sowie der men eines kooperativen Stadtentwicklungspro- Harburger Binnenhafen waren bis 2013 Schau- zesses ebenso einbezogen werden wie die Unter- platz der Internationalen Bauausstellung Ham- nehmen, Grundstückseigentümer, Politik, Initia- burg (im Folgenden auch IBA Hamburg 2006- tiven, Kammern und Verbände sowie potenzielle 2013), die seit 2006 das Gesicht dieser Gebiete künftige Bewohner, Investoren und Bauherren. verändert hat. Insgesamt hat die IBA Hamburg 2006-2013 ca. 70 Projekte auf den Weg gebracht, Im Ergebnis ist eine integrierte Quartiersentwick- bestehende Netzwerke gefördert und verste- lung gewünscht, bei der neben der Schaffung tigt, neue Kooperationen initiiert und aufge- eines differenzierten, vielfältigen Wohnungsange- baut. In diesen sieben Jahren wurden nicht nur bots (Wohnungsgrößen, Ausstattungsstandards, ca. 1 Mrd. Euro in Projekte investiert, sondern Verfügungsformen) selbstverständlich auch der auch die Grundlagen für weitere Entwicklungen Qualität der öffentlichen und privaten Grün- und und Investitionen gelegt. Somit wurden exzel- Freiräume eine große Bedeutung zukommt. Aber lente Ausgangsbedingungen geschaffen, um auf auch die soziale Infrastruktur, hohe energetische den innenstadtnah gelegenen Elbinseln weitere Standards sowie das Ausschöpfen aller Möglich- Potenziale der Innenentwicklung zu mobilisieren, keiten für eine verträgliche Nachbarschaft von insbesondere für neuen Wohnraum. Wohnen und Gewerbe, Sport und Verkehr im Sin- ne nachhaltiger innovativer Lösungen stehen auf Nach ihrem Präsentationsjahr 2013 setzt die IBA der Agenda. Erst Vielfalt eröffnet die Chance, Hamburg GmbH ihre Arbeit fort. Im Auftrag der dass Menschen unterschiedlicher Ethnien, Kultu- Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (jetzt ren, Schichten und somit Nutzungsinteressen im Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen BSW) Miteinander ein gemeinsames Stadtgefühl entwi- widmet sie sich als städtischer Projektentwickler ckeln und die Räume einer internationalen Stadt- Schlüsselprojekten der Stadtentwicklung auf den gesellschaft mitgestalten können. Elbinseln und in Harburg. Der Bezirk Hamburg- Mitte ist dabei ein bedeutender Partner, mit dem sämtliche Verfahren und Zielsetzungen auf den Ebenen von Politik und Verwaltung abgestimmt werden. In dieser neuen Rolle erarbeitete die IBA Hamburg GmbH 2014 basierend auf einem Senatsbeschluss für fünf Gebiete Machbarkeits- untersuchungen mit Kosten- und Finanzierungs- plänen und einem flankierenden Zeitmanage- ment, darunter auch für das Projektgebiet Dra- telnstraße, das Gegenstand dieses Wettbewerbs- verfahrens ist. Dabei konnte sie sowohl auf das Rahmenkonzept Hamburgs Sprung über die Elbe – Zukunftsbild 2013+ (Beschluss der Bürgerschaft vom 30. September 2014) zurückgreifen als auch auf die Empfehlungen und Ergebnisse des Betei- ligungsprozesses Perspektiven! Miteinander pla- nen für die Elbinseln (im Folgenden Perspektiven! genannt). Ziel des Verfahrens Wohnen für alle – mitten in Wilhelmsburg ist eine qualitätvolle, zukunftsfä- 04 Wettbewerbsgebiet IM HERZEN DER ELBINSEL Rotenhäuser Straße Rathauswettern Bürgerhaus Wilhelmsburger Reichsstraße Dratelnstraße Gewerbeschule Rathaus Neuenfelder Straße BSU S-Bahnhof Wilhelmsburg 05 1. AUSGANGSSITUATION 1.2 Der Wohnraumbedarf auf den Elbinseln Mit dem Druck auf den Makrostandort, dem Zuzug Gegenwärtig leidet Hamburg unter einem erheb- von neuen Bewohnerinnen und Bewohnern aus lichen Mangel an Wohnungen in allen Angebots- Hamburger Stadtteilen nördlich der Elbe und einer segmenten. Im Bündnis für das Wohnen haben der zunehmenden Nachfrage sind vielfach auch Ängs- Hamburger Senat und die Hamburger Wohnungs- te vor Gentrifizierungsprozessen verbunden, die wirtschaft 2011 gemeinsam das Ziel definiert, jähr- aber derzeit nicht nachzuweisen sind. Ein Teil der lich mindestens 6.000 Wohnungen auf den Markt ansässigen Haushalte hat jedoch eine vergleichs- zu bringen. Auch Wilhelmsburg kann einen bedeu- weise niedrige Kaufkraft, woraus sich ein erhebli- tenden Beitrag zur Erfüllung dieses Ziels leisten. cher Bedarf an preisgünstigem Wohnraum ablei- Für den Erfolg wird es darauf ankommen, nicht ten lässt. Der geplante Wohnungsneubau muss nur bald die ersten Wohnungen zu errichten, son- deshalb unter anderem auch zu einer Entlastung dern diese gemeinsam mit einem guten Angebot des Bestandssegmentes beitragen. Im Ergebnis an Wohnfolgeeinrichtungen, Grün- und Freiflächen, zeigt sich, dass das künftige Wohnangebot das sozialer Infrastruktur und Nahversorgung anzu- gesamte Nachfragespektrum abdecken muss, um bieten. den Anforderungen eines zukunftsfähigen, sozial durchmischten Stadtteils gerecht werden zu kön- In ihrer Verschiedenartigkeit bieten die, in der o. g. nen. Machbarkeitsstudie untersuchten Gebiete Georgs- werder, Georg-Wilhelm-Höfe, Nord-Süd-Achse und Neben dem stabilen bzw. steigenden endoge- Dratelnstraße die Möglichkeit, an die mit der Inter- nen Wachstumspotenzial verzeichnet Wilhelms- nationalen Bauausstellung angeschobenen positi- burg – ebenfalls gegenläufig zur Entwicklung der ven Entwicklungen auf den Elbinseln anzuknüpfen Vorjahre – einen sichtbaren Zuzug. Dieser Trend und eine qualitätvolle Quartiersentwicklung voran- kann mit den künftigen Potenzialen, insbesondere zutreiben. Die unterschiedlichsten Wohnbedürfnis- in Wilhelmsburg Mitte, d.h. im Wettbewerbsgebiet se und Nachfragestrukturen können hier befrie- Dratelnstraße und im anschließenden Projektge- digt werden. Laut der Analyse des Wohnungsmark- biet Nord-Süd-Achse, weitergeführt werden. Denn tes auf den Elbinseln Wilhelmsburg und Veddel während in der Vergangenheit fast ausschließlich (erstellt von GEWOS Institut für Stadt-, Regional- Einwohnergewinne von 18- bis 30-Jährigen von und Wohnungsforschung GmbH, September 2014, außerhalb Hamburgs zu verzeichnen waren, zogen Anlage 7a) konnte Wilhelmsburg in den letzten in den letzten Jahren – auch infolge der Aktivitäten Jahren einen überdurchschnittlich hohen Bevöl- der IBA Hamburg 2006-2013 – vermehrt Bürgerin- kerungszuwachs verzeichnen, welcher in besonde- nen und Bürger aus den nachgefragten Stadtteilen rem Maße von inneren Faktoren beeinflusst ist. Wil- nördlich der Elbe zu. Unabhängig davon verzeich- helmsburg und die Veddel sind Stadtteile mit einer net Wilhelmsburg seit Ende 2014 eine stetig stei- sehr jungen Bevölkerung, d.h. einem hohen Anteil gende Zahl Geflüchteter (derzeit knapp 1.500 in von Haushalten mit Kindern, so dass auch für die der Zentralen Erstaufnahme Dratelnstraße). Zukunft ein großes Nachfragepotenzial für den Wohnungsbau aus dem Stadtteil heraus zu erwar- Die Bilanz (Wegzug/Zuzug) ist derzeit noch nega- ten ist. Die positive Entwicklung der Rahmenbedin-