ERST BE RNER OBERLA ND • 1200 METER O. M.

HERAUSGEGEBEN VOM VERKEHRSVEREIN KAtWERSTEG

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HENTF.U 11. .-0. BÜMPUZ-IiERN. 000 Hotels und Pensionen 11- 0"11 1 01 111 : Be Uen o o Grand Hötel Kandersteg, Loosli & Brügger ...... 120 o o FÜHRER DURCH Grand Hötel Victoria, V. E gger ...... 120 I Parkhotel Gemmi, H. Dettelbach ...... IOO KANDERSTEG Bären, Ed. Egger ...... 8 j Kurhaus (vorm. Bühlbad) , J. R eichen ...... 80 UND SEINE UMGEBUN GEN Bellevue & Central, A. Ricldi-Egger ...... 70 Blümlisalp, D. Wandfluh-Ogi ...... 30 Hotel Müller, Abr. Müller ...... 20 Alpenblick, Sam. Ogi ...... 20 Pension Alpina, Gesell w. R eichen...... 20 am OE SCHINENSEE: Oesehinensee, D . vVandfluh -Ogi 3° an der GEMMIROU TE: Schwarenbach, J. Bohny 4° 1m GASTERENTAL: Hotel GasterentaJ(PensionPet ersgrat)Adol fSchnyc1r ig 20 Waldhaus, G. Thönen ...... , , . .. , , ...... 10 .:..:. H. H ARTMANN Vor- und Nachsaison reduzierte Preise Protestantischer, englischer und katholischer Gottesdienst

Ständiger K urarzt : D1'. B~'eh ly T ennis, Sattelpfer de, \Vagen, Spezialit ät : Gemmi­ 1 9 10 'wagen, Hochc1ruckwilsserversorgung, Elektrisches o o o BUCH- UND I

- 2 ß\rr~ Blümlisalpgruppe Doldenhom Panorama vOn Kanderste nachweisbar. dass schon in der grauen Vorzeit der Handels­ Talsohle von Kandersteg (Phot. Weh"li, A .-G., Kilchberg) verkehr mit der sonnigen Lombardei sich seine IVege auch über die Piisse des Kandertals suchte. Kein vVunder. dass im Mittelalter sich die Bestrebungen mehrten, die alten Pass­ EINLEITUNG wege zu richtigen Handelsstrassen auszubauen. Auch als Dort, wo die westlichen Ausläufer des Fil1steraarhornmas­ Herr der Landschaft Frutigen, zu welcher Ka ndersteg sivs sich zum zweitenmale zu einer imposanten Fels- und gehört, geworden war, machte es einen energischen Versuch, Firnkette erheben, liegt in einem grünen, am Lötschberg, dem eine Strasse ins Wallis zu bauen, allein politische und reli­ Grenzstock zwischen den Kantonen Bern und vVallis, be­ giöse Befürchtungen brachten denselben zum Scheitern. So ginnenden und bei Spiez am Thunersee mündenden Tale der blieb die Strasse über den Lötschberg halbvollendet liegen Kurort und IVintersportplaiz und ist hernach zerfallen. Im ersten Drittel des IS. Jahr­ KANDERSTEG lmnderts wurde an deren Stelle der Gemmipass ausgebaut, Das GletschergeQirg, welches der ganzen Gegend das Ge­ der inzwischen umso wi.chtiger geworden war, als die Bäder präge gibt und bis Thun hin die Aussicht beherrscht, ist die von Lenk - damals vVallisbad genannt - von der ganzen sagenumwobene Blümlisalp. Das Tal, das sich diesen Ge­ Norcl- und Ostschweiz her stark besucht w urden und die be­ birgsketten entlang zieht und bis zu deren höchsten Gletscher­ treffenden Badegäste, welche oft in grossen K arawanen von . labyrinthen empordringt, hatte von alters her Bedeutung als bis zu 40 Pferden reisten, ih ren IVeg meist über die Gemmi ZugaIlg zu dem jenseitigen W allis und selbst darüber hinaus nallmen. zu Italien. Es ist auf Grund von hier gefundenen Altertümern

- 4 ­ - 3 ­ Düdingen und dem Bischof von Sitten, Vertreter dieser Par­ teien, unter Berns vermittelndem Vor­ sitz hier versammel­ ten. Die Brücke, welche hier von einer Talseite zur andern über die führte, gab ihm den Namen. Man darf wohl auch annehmen, Fisistöcke Alteis Gellihorn ·on der Höhe von Glitschei, dass an dieser Brücke von alters her eine Es ist nach all dem Gesagten gar nicht so auffallend, dass Herberge gestanden die Jetztzeit neuerdings in ganz hervorragender 'iN"eise an den habe und in dieser alten Handelsweg über den Lötschberg erinnert wird. Vom wird wohl jene denk­ Lötschberg spricht heute die ganze europäische Verkehrs­ würdige erste Zusam­ welt, seit der Kauton Bern in einem bewunderUl1gs\vürdigen menkunftstattgdun­ Volksentscheid beschlossen hat, die alte Idee einer Handels­ den haben. Die Be­ strasse in dieser Richtung zu verwirklichen, eine Strasse, die völkerung scheint je­ Neue Kirche ju Kanderstc!,( freilich diesmal nicht über den Lötschberg, sondern u nt e r doch nicht eher als zu demselben durchgeben wird. Dieser neue Handels- und Ver­ Anfang des 16. Jahr­ kehrsweg ist die bernische Alpenbahn : Spiez-Frutigen-Kander­ hunderts so ange\vachsen zu sein, dass sich das Verlangen steg-Wallis-Simplon-Italien, die gegenwärtig im Bau begriffen nach kirchlicher Versorgung geltend machte und eine und bald vollendet sein wird. Da, wo diese neue Bahn in den 14 Kapelle gebaut werden musste. Allein erst seit Zunahme km langen Lötschbergtunnel eingeführt wird, liegt Kandersteg. des Fremdenverkehrs im I9. Jahrhundert hat Kandersteg Kandersteg ist ein 8ehr alter Ort. Seine Lage am Ausgangs­ als Passstation Bedeutung erlangt. Etwa. um die Mitte punkt zweier nach dem Süden führenden Pässe gab ihm seine desselben erstanden neben dem alten Talgasthaus zwei Bedeutung. 1368 hört man zum erstenmal von einer Stätte, eigentliche Fremdenhotels. Den jüngsten Aufschwung da ­ genannt "beim Kandersteg", wo sich zur Schlichtung eines gegen brachte die Einführung des Wintersports im Jahre Streites zwischen dem Grafen Rudolf von Greierz, Jakobs von 190 3.

- 6 ­ Schlittcnfahn

ZUFAHRTEN

Die VOll Spiez am Thunersee ausgehende, elektrisch be­ triebene Lötschbcrgbahn, welche heute schon bis Station Felsen burg Frutigen fährt, b ezeichnet die grosse Hauptzufahrt Kander­ schöner Hochwald durchschritten ist, grüssen die stattlichen stegs von Norden bezw. Nord'westen her. Bern--Thun- Spiez Giebel und freundlichen sonngebräunten Ba uernhäuser den oder Luzern-Interlaken-Spiez sind die Zugänge von Nord­ Ankömmling. westen und Nordosten, während vom Genfersee her die eberi­ Gleich bei Austritt aus dem W alde wi rd derselbe von der falls in Spiez mündende Bahnlinie Zweisimmen-Montreux grossartigen Pracht des Hochgebirgszirkels überrascht und je die Südwestschweiz erschliesst. Bis zum völligen Ausbau der näher er dem Dorfe kommt, desto grossartiger entfaltet sich Lötschbergbahn wird Kandersteg von Frntigen her auf einer das Panorama. Es beginnt links mit der steilen P yramide prächtigen Bergstrasse erreicht. Diese letztere führt an der der Birre, hinter welcher sich das Öschinental öffnet und das TeIlenburg vorbei in die wilderen Partien des Kandertals und gewaltige Massiv der Firnkönigin Blümlisalp mit seinen zahl­ berührt etwa 5 km oberhalb Frutigen das Landschaftskleinod reichen Vasallen sichtbar wird: links der düstere Block der Bla usee. Nachdem etwas weiter oben die von unzugänglich 'Vilden Frau, rechts daneben zunächst der prachtvolle blen­ scheinendem Fels dräuende Felsenburg passiert ist, steigt die dende Gipfel der Weissen Frau, dann die zwei Felsspitzen des Strasse in m ehreren feinen Serpentinen den Bühlstutz hinan Blümlisalp-Rothorns, das dunkle Horn des Blümlisalpstocks, auf die weite Hoch ebene von Kandersteg. Das Dorf selbst ferner das Blümlisalphorn, das Öschinenhorn und endlich verbirgt sich hier noch den Blicken und erst n achdem ein das Fründenhorn. Es folgen die zwei herrlichen Silberzinnen

- 7 ­ 8 ­ Doldenhörner und Fisistöcke bei Eandersteg (Phot. Wehrli, A.-G., I

Tales und dessen Hintergrund beherrschend der eigentüm­ liche Kamelsrücken des Gellihorns. \Vestlich ist das Tal durch Lohner, Benderspitz, Allmengrat, First, Hohwang und Stand abgeschlossen. Im Rücken des Beobachters steht fern am Eingang des Kandertals die nun auch mittclst einer steilen Drahtseilbahn zugängliche Niesenpyramide. - Übrigens ist Kandersteg, .wie schon angedeutet worden ist, auch direkt von Süden her über die 'Pässe der Gemmi und des Lötsch­ bergs zu erreichen.

Kander mi't Doldenhörner

der Doldenhörner, die zackigen Fisistöcke, dahinter die wun­ derbare Gletscherpyramide des Balmhorns, der AlteIs, dann die Rinderhörner, sowie endlich als südlicher Abschluss des

- 9 ­ Blümlisalp von Kandcrsteg (Plwt. Wehrli, A .·G., I

KANDERSTEG ALS SOMMERKURORT Wilde Frau \Veisse Frau Die glückliche Verbindung einer Reihe von natürlichen ßlümli,aipgru pp,­ Vorzügen erhebt Kandersteg zum ausgezeichneten Sommer­ kurort. IvIit seiner bedeutenden Höhe über Meer (1200 m) strengungen wandern kann. Neben den grandiosen Hoch­ entspricht es den Anforderungen der Arzte in bezug auf gebirgsbildern wirken auf den Naturfreund die mannigfaltigen Hochgebirgsklima vortrefflich. 'Die Nähe grosser Gletscher malerischen Vedutten von Bach, Busch und Baum der Ebene. verbürgt auch für die heissesten Sommertage eine wohltuende Auch der 'Wald reiht sich prächtig in diese Berg- und Tal­ Abkühlung der Atmosphäre. Den Freund grossartiger Natur­ prospekte ein. Er öffnet seine schattigen Hallen, Lauben und szenerie befriedigt der Kurort durch seine firngekrönten Fels­ Winkel dem Sommergaste auf allen Talseiten. gipfel, die auch dem eigentlichen Alpinisten eine mannigfaltige Dem eigentlichen alten Dorfe sieht man es mancherorts an. Fülle von Wanderzielen darbieten. Dem Kurgast, der es mit dass erst die jüngste Zeit ihre gewaltigen Veränderungen bis eIer Gemächlichkeit hält, kommt namentlich die vollkommene hier hinauf in die Berge zu tragen vermochte. Noch stehen Ebene des Talbodens der Kander zustatten, in welchem er altväterische, breitausladende Bauernhäuser aus Holz fried­ über Haupt- und NcbE'nwegen mehrere· Stunden ohne An· sam neben den hohen, steingefügten, stattlichen Hotelge·

Ir 12 Der Kurort gebietet über eine Fülle roman­ tischer unQ idy llischer Ausflüge, von welchen derjenige an den Berg­ see von Öschinen wohl im ganzen Schweizer­ land kein Gegenstück hat. Der wild-roman­ tische Bergsee liegt < Ruedi-Hus' in Kandersteg nur etwa eine Stunde (Phot. F. Rohr, Bem) von Kandersteg ent­ fernt. Der Weg dorthin ist in neuerer Zeit bedeutend ver­ b essert worden und bildet teils durch Tannenwald, teils dem Öschinenbach entlang führend t1nd diesen etwa in der Mitte auf eitter Holzbrücke überschreitend, einen ge­ nussreichen und wenig anstrengenden Spazierga ng. (Nahe der Stelle, wo dieser Bergpfad den Öschinensee erreicht, steht ein kleines hübsches Hotel.) Man versäume auch nicht, dem Pfad links bei demselben zu folgen, welcher auf das sog. Läger ;lümlisalpslock Blümlisalphorn (Phot. F. Rohr, Bem) hinauffü hrt, wo See und Gebirge sich zu einem wunderbaren, 'Olll Dündenhorn durch nichts gestörtem Bild mit alpinem Vordergrund ver­ einigen. Der See selbst ist mit Boten befahrbar, wodurch der bäuden und seitab von der Hauptstrasse mutet es den Gast Besucher dem imposantcn Felshintergrunde näher gcbracht völlig wie ein Märchen aus alten Zeiten an, wenn ihm aus werden kann, von welchem zahllose kleinere und grössere den kleinen Stübchen das Spinnrad entgegenschnurrt, oder \Vasserfälle in immer wechselndem, t ausendfältigem Spiele er darinnen noch den altmodischen vVeberbaum klappernd in zur Oberfläche des Sees niederrauschen. Besonders der grösste Bewegung findet, der dem Hanse den Bedarf an L einenzeug unter ihnen, der Berglibachfall, ist sehenswert. In seiner Nähe noch selbst liefert. Alte und neue Zeit stehen sich im :Mittel­ steigen einige Felsstufen zur oberen Bergstaffel empor, über punkt des Dorfes ebenfalls unmittelbar gegenüber; dort er­ welche der \ Veg nach Öschinenalp, zum Hohtürlipass und zur hebt sich noch das sehr bescheidene altertümliche T alkirch­ dortigen Klubhütte, sowie nach Bundalp und in das Kiental lein, dort auch das alte Landgasthaus "zum Ryter", a uf führt . Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass dieses gross­ welche die hohen Giebel der neuzeitlichen Bauten stolz her­ artige Ausflugsziel auch mit den rei zenden kleinen, zwei­ niederblicken.

14 '3 Hohtürlipass mit Klubhütte. (Phol. Wehrli, A.-G. , Kilchberg) rädrigcn sog. "Gemmiwägelchen" erreicht werden kann. Diese lVliniaturfuhrwerke dienen den Sch wachen und Be­ quemen auch für die Ausflüge nacb der Gemmi und in das Gasterental. Ein weiterer ebenbürtiger Ausflug geht in das Gasterental. Man folgt der Landstrasse bis in die Nähe von H otel Gemmi oder Bären, wo vVegweiser auf links abzweigende F usswege zeigen, 'welche bald an den wilden F lusslauf der Kander und in ei ne schauerlich schöne Felsenenge, Klus genannt, führen, durch welche die Kander in ei nigen präcbtigen Wasserfällen niederstürzt. Wendet man sich vom mittelsten dieser Fälle nach rückwärts, so biet et sich dem Wanderer von hier ein grossartiges Bild, denn seitwärts steigen in jähem Aufbau die zerklüfteten F elsgebil cle empor, welche die wilde Talschlucht der Klus bilden. Aus der Tiefe hera uf aber la.cht in das Halh­ Öschinensee

- 16 - 15 Selclen im Gaslerental (Phot. lVeJ".li, A.-G., Kilchberg)

dunkel dieser Klamm hinein die sonnige Gebreite der KandtT­ steger H ochebene. Durch diese Klus führt ein gut ange­ legter Saumpfad in einer halbe n Stunde zu dem am "Vest­ ende fAst ebenen Talboden des grossartigen Gasterentals. An el t,r Pension 'iValelhaus vorbei oder links der Kander entlang geht es 'vveiter ins Tal in I l /, stündiger, ausserst abwechslungsreicher \Vandenmg zu dem merkwürdigen Sommerdörflein SeIden, wo die 'iVimpel vom Gasthaus "Gasterental" uns grüssen. Dem 'iVasserlaufe folgend ge­ willnt man dann, die oberste menschliche vVohnstätte des Kandertals, H eimritz. berührend, den Fuss und die riesige Moräne des Kanderfirns und in einer weiteren Stunde/über mühsa.me Zickzad::wege die obere Zunge dieses Gletschers, Kandcrfälle in der Klus (Phot. F. Rohr, Bern) über welche für Hochgebirgstouren die IVlutthornhütte erreicht wird.

- 17 - - IS ­ elen jenseitigen Talhang und an den tosenden Wasserstürzen des L eitibaches emporsteigt, so erreicht man in ungefähr einer Stunde die Gfällalp. Wir sind hier auf dem alten Trace des Lötschenpasses, der in etwa 6 Stunden nach Ferden im wallisischen Lötschental führt. Das ganze Gasterental, fast unberührt von menschlicher Kultur, ist mit seiner düsteren Staffage von Fels, Firn, Wald und Alp eines der grossartigsten Alptäler der Schweiz. Folgt man der Landstrasse im Haupttale von Kandersteg bis a n ihr äusserstes Ende, da wo die 35 Kehren des Gemmi­ weges beginnen, so zweigt rechter Hand ei n Pfad in ein drittes Seitental der Kander ab, nämlich in das Üschinental. Der­ selbe überschreitet den Üschinenbach und steigt am linken Ufer desselben durch eine enge Waldschlucht in das allmäh­ lich breiter werdende Üschinental. Über das " Plätzli" führt der Pfad zu den höchst gelegenen Hütten von Unterbächen. Von hier steigt man auf den sehr aussichtsreichen Alpschelen­ hubeI, ferner in südwestlicher Richtung zum Schwarzgrätli emp or, oder a uf einem Pfad an der südlichen Talseite ent­ lang nach Schwarenbach an der Gemmiroute. Ebenfalls von hier führt ein viel begangener P fad über die Bonderkrinde nach . Auch über den Engstligengrat erreicht man Adelboden über Engstligenalp. D'as Üschinental wird besonders auch als Zugang zum Tschingellochtighorn, einer hochinteressanten Kletterpartie, benu tzt. (Titelbild.) An der Spitze der Ausflüge Kanderstegs steht wohl der­ jenige auf die Gemmipasshöhe. Diese Bergexkursion zerfällt in drei Teile, nämlich in den Aufstieg über die 35 unteren

Serpentinen, die sog. "vValliskehren", bis zum sog. Stock, in Tschingelgletscher im Gasteren tal (Phot, ~Vehrii, A .·G. , ]{ilchberg) den zum Teil fast ebenen Weg von hier bis zum Hotel Schwarenbach und endlich in den obersten Passteil bis zur I;vählt man von SeIden den \\'eg linker Hand, der Gemmipasshöhe bei der Daube. Zuerst fesseln die Rückblicke bald die Kander überschreitet und gleichfall s in Serpentinen

20 ' <) Lötschberg Blick ins Gasteren la i, Balmh orn und Allels interessante Aussichten in das Gasterental. Später ziehen die in das I<:andertal, welches man von elen Kehren bis · zum ringsum zerstreuten r iesigen Felsblöcke alter Bergstürze die T hllncrsee hinaus überblickt. Vom Stock an bieten sich hoch­

22 2 r ."'.

Wintrrlandschaft in KandBrstpg Daubensee an der Genllni

Aufmerksamkeit auf sich, dann bilOtet sich dt'l1l .-\uge Jas eigenartige Bild des Daubensees inmitten einer eindrucks­ St>azl.nrgänge vollen Bergeinsamkeit. Etwas höher aber entfaltet sich dann r. \VJ.ldeck 1C> . Biberg (ober) Dolden- plötzlich das unbeschreiblich grossartige Panorama der 2. Bütschels-Wasserfälk horn-Kl ubhütte (Echo) Walliser Alpen. Kandersteg bietet ül)rigens eine so 3. Klus. Kanderfäll <.> 11. Golitsch-Alp grossc Anzahl von Spaziergängen und 4. Höh 12. Fisi-Alp Ausflügen, wie z. B. 5. Gasterel1tal 13. Balmhom-Klubhüttc Höh, GOlitschenalp, G. Üschinen-Alp 14. BJümlisalp-Gletscher Fisialp, Biberg etc., 7. Blausee und F clsc n­ 15. Schwarenbach dass diese nicht ein­ burg zeln beschrieben, son­ l6. Hohtürli-Klubhütte dern nachstehend nur 8. Öschinensee 17. Gemmi - Passhöhe (Pa­ aufgezählt werden 9. Biberg (unte!) Rund­ norama) können. Gemllli\\'ägeli tour 18. Gasterental

- 23 ­ - 24 Eishockey bahnen günstig. SchJittenfahrten und "Tailing" -Partien in derselben können mit L eichtigkeit arrangiert werden und a uch ~ .~ ~. für Skikjöring eignet sich der Platz vorzüglich. Der Kurort verfügt über vier vorzügliche Schlittenbahnen. P arall el zur Curlin[(-Matcb in I\"nd0l'st~~ Öschinensee-Schlittelbahn läuft die vom Bobsleigh-Club nnter- KANDERSTEG ALS WINTERSPORTSPLATZ

Im Jahre I903 ist Kandcrsteg als vierter \Vintersportsplatz d es Berner Oberlandes in die Reihe der bisher eröffneten Stationen getreten. Seine hohe Lage über Meer, sowie die Gestaltung seiner Oberfläche, seine nebelfreie Atmosphäre, wie endlich auch sein Schutz vor rauhen \Vinden, sind Vor ­ zii ge, welche diesen Kurort a u ch für die Winterszeit zur günstigen Aufent­ ha.ltsstation machen. Die weite Ebene ist vornehmlich der Anlage grosser Eis- Skikjöring Eisbahn

- 26 ­ 2S ,

Skifahrer

haltene Bousleighbahn. Nicht zu vergessen unter den Schlittel­ bahnen sind die drei weitausholenden Serpentinen am Bühl nach Mittholz, die d en ersten Teil der so beliebten Exkursion Schlittbahn Kandersteg -Blausee bilden. AUCll der Skifahrer kommt in E:andcrsteg auf sein volles R echt. 1n der nächsten Umgebung des Kurorts selbst sind überall kleinere Abhänge, die namentlich den Anfängern ein ausserordentlich günstiges Terrain zum Erlernen dieses fein en Sports bieten. Für grössere Ski-Exl\Ursionen eignet sich be­ sonders das Üschinental, wo sich eine wohlversehene Skihütte befindet, ferner die Golitschenalp und die Hänge um den Öscbinensee herum. Eine grossartige Ski-Exkursion geht von Nlittholz über Giesen enalp und in einer unvergleichlichen i D a uerabfahrt vom Giesenengrat in das Kiental. Ins Gebiet I cl er Hochtouristik führt die Ski-Exkursion auf den Wild­ I. strubei, deren Route über die Genllnikehren hi·nauf und über

!~ , den gleichen \Veg oder durch c1as Üschinental zurückgeht. t -:- . .Auch das Gellihorn wird von letzterer Seite aus durch Ski­ fahrer besucht. Endlich führt eine sehr lohnende SkitolH Skisprung

- 28 27 Bobsleigh bahn durch das Gasterental nach und über den Tschingelpass nach Lauterbrunnen, für welche Exkursion die Mutthornhütte als Stützpunkt dient. An Eisbahnen ist in Kandersteg ebenfalls kein Mangel. Im Kurorte befinden sich deren vier. Für besondere Anlässe wird selbst der Öschinensee in eine solche umgewandelt. Zahlreiche Teilnehmer zählen gewöhnlich die auf den um­ liegenden Höhen veranstalteten Winterpicknicks, wo im Glanze der herrlichen Wintersonne kampiert und der Mit­ tagstee abgekocht wird. Ein Vergnügungskomitee sorgt während der Hauptsports­ wochen dnrch die verschiedenartigsten Veranstaltungen so­ wohl draussen als drinnen für reiche Abwechslung. Diesen Winterlandschaft in Kandersteg gesellschaftlichen Anlässen dient auch ein eigenes Orchester.

29 - 3° ­ Ausserdem kommen für die einzelnen Exkursionen noch folgende höher gelegenen Sennhütten in Betracht:

Gasternholz öschinenalp, untere Spitalmatte Giesenena!D üschinenalp öschinenalp, obere Gfällalp Fisialp - Alpschelenalp Golitschen Heimritz Alm('n \Vi ntcrcgg EIsigenalp

GROSSERE AUSFLÜGE Lötschenpass (alte Römerstrasse)-Ried Tschingelgle tscher- Petersgrat- Ried Lötschenpass-Regizzifurgge-Leu ker bad -Lauterbrunnen Hohtürli-Kiental -Hoh türJi-1{andersteg Hohtürli-Gamchilücke-Mutthornhütte .. -Gamchilücke-Kien tal Hohtürli-Se finen(urgge-M Ürren Gemmi-Leukerbad Tschingelgletscher-Mu tthornhü tte Bunderkrinde-Adelboden

KLEINERE GIPFEL, AUSSICHTSPUNKTE Es wird noch speziell auf die neue E xkursionskarteI: 30ooe' verwiesen, welche von den Hotels und vom Verkehrsburea u Picim ick im Winter zum Selbstkostenpreise von I Fr. bezogen werden kann.

Höhe 111 Höhe m r. Alpschelenhubel ...... 225 I 8. Tschingelochtighorn 2. Gellihorn ...... 2289 (Kletterpartie)...... 2605 KANDERSTEG 3. EIsighorn (über Golitschen) . 23-1-6 <) . Zahlershorn .... . zHS 4. Sattelhorn (G iesenen) ...... 2379 10. Aermighorn ...... , .... , 2745 ALS STANDORT FÜR BERGSTEIGER 5. Birrenstock ...... 25I I II. Dündenhorn oder Witwe . 286') 6. Die First (Prachtaussicht) . . . 2550 12. F isistock ...... 2~, + i' Mitten zwischen die mächtigen Gebirgsstöcke der Blümlis­ 7. Klein-Lohner (Kletterpartje ~ . 2591 alp und des vVildsrrubelmassivs eingebettet, ist Kandersteg zum Bergsteiger-Zentrum prädestiniert. Ein treffliches Korps HOCHGIPFEL von vorzüglich geschulten Führern steht den Alpinisten zur Höhe m Höhe m Verfügung. Die eigentlichen Hochtouren werden durch eine 1. Klein-Rinderhorn ...... 3007 1 r. Rinderhorn ...... M57 2. Gross-Lohner ...... 3055 r 2. Oschinenhorn ...... 3490 Anzahl von Klubhütten ermöglicht. An solchen nennen wir : 3. Birghorn und Sackhorn 13· TschingeJhorn I· ...... 359r (Gastern) ...... 3218 14· Breithorn ...... 377') BIümlisalphütte 2781 m ü. M. 4. Blürolisalp-Stock (Kletterei) 3219 15. Morgenhorn ...... 36; 9 5. (leicht) ...... 3253 r6. AlteIs..•••.... , ...... 3631) Doldenhornhütte 1920 m 6. Wilde Frau (Kletterpartie) . 3259 17. Gross- U. Klein-Doldenhorn 36~ 7 \<\Tildelsigenhütte 1980 m 7. Hockenhorn ...... 32 97 18. Weisse Frau...... 366 I 8. Blürolisalp·Rothorn...... 3300 I 9. BlümJisalphorn ...... 366') l\-Iutthornhütte 2106 m 9. Fründhorn ...... 33 0 7 20. Balmhorn, Nordgrat oder 10. gewöhn!i che Routc ...... 3i I r Gamchibalmhütte 2414 m Gspaltenhorn ...... • 3437 "

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