www.antiquare.de ·www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de Verbandes DeutscherAntiquare e. Verkaufsausstellung des Samstag Freitag Öffnungszeiten: Sonntag 11.00 bis19.30 Uhr 11.00 bis18 11.00 bis17.00 Uhr .00 Uhr V.

57. STUTTGARTER ANTIQUARIATSMESSE 2018

26.1. – 28.1.2018 57. ANTIQUARIATSMESSE STUTTGART christian hesse auktionen Bücher · Autographen · Graphik EISS OHN RBuch- und Kunstantiquariat & S . Auktionen Große Buch- und Graphikauktionen 15.-18. Mai 2018 Sonderauktion: Deutsche Literatur von Hans Sachs bis Thomas Mann

Der Schoß ist fruchtbar noch, Einlieferungen ab sofort bis ca. Mitte März erbeten aus dem dies kroch!

Bertolt Brecht, Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui, 1941

Pablo Picasso, 1937 Sueño y mentira de Franco (Traum und Lügen Francos) Verkauft in Auktion 16

George Grosz, 1936 Interregnum Verkauft in Auktion 16

Aus unseren Auktionen 15.-18. Mai 2018 Auf der Stuttgarter Antiquariatsmesse finden Sie uns an Stand 6 Die kommenden Auktionen : 12. Mai und 24. November 2018 61462 Königstein im Taunus, Adelheidstraße 2 Osterbekstraße 86 a Tel +49 (0)40 6945 4247 Mitglied im Verband Deutscher Antiquare Telefon: 0 61 74-92 72 0 . Fax: 0 61 74-92 72 49 22083 Hamburg Fax +49 (0)40 6945 4266 und International League of Antiquarian Booksellers . www.hesse-auktionen.de [email protected] Internet: www.reiss-sohn.de E-Mail: [email protected]

Stuttg_Messe_2018Entwurf.indd 1 11.11.2017 12:03:49 Wertvolle Bücher Autographen Illustrierte Werke Graphik

57. Verkaufsausstellung 2018 Württembergischer Kunstverein Schlossplatz 2, Stuttgart

Verband Deutscher Antiquare e.V. Die Vereinigung von Buchantiquaren, Autographen- und Graphikhändlern Verband Deutscher Antiquare e. V.

Die Vereinigung von Buchantiquaren, Autographen- und Graphikhändlern Geschäftsstelle: Seeblick 1, 56459 Elbingen Telefon +49 (0)6435 90 91 47 · Fax +49 (0)6435 90 91 48 [email protected] · www.antiquare.de Vorstand: Sibylle Wieduwilt, Vorsitzende Christian Hesse, Stellvertretender Vorsitzender Meinhard Knigge, Schatzmeister Peter Fritzen und Winfried Kuhn, Beisitzer Katalogredaktion: Meinhard Knigge und Christian Strobel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Norbert Munsch, Geschäftsstelle Irene Ferchl, [email protected] Telefon +49 (0)711 814 72 83 Gesamtherstellung: AMDO GmbH & Co. KG, 91560 Heilsbronn

57. Stuttgarter Antiquariatsmesse vom 26. bis 28. Januar 2018 Freitag 11 bis 19.30 Uhr, Samstag 11 bis 18 Uhr, Sonntag 11 bis 17 Uhr

Die Eintrittskarten für die Stuttgarter Die Messe im Internet: Antiquariatsmesse gelten gleichzeitig für die www.antiquare.de und Antiquaria in Ludwigsburg www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de

Losverfahren: Die im Messekatalog angezeigten Titel dürfen Wichtig: Der Interessent muss während der in den ersten 45 Minuten nach der Eröffnung Auslosung am Stand sein. Pro Titel aus dem nur reserviert, nicht aber verkauft werden. Alle Messekatalog darf sich jeder Interessent nur Interessenten, die eines oder mehrere dieser einmal in die Liste eintragen. Der Eintrag muss Objekte erwerben möchten, tragen sich vor vom Aussteller abgezeichnet bzw. abgestempelt Beginn der Verlosung am Stand der Aussteller werden. Eingereichte (oder hingeworfene) in eine von der Messeleitung vorbereitete Liste Visitenkarten werden für die Auslosung nicht ein. Eingetragen werden der Titel aus dem berücksichtigt. Messekatalog, der Name des Interessenten und eine Eingangsnummer. Nach 45 Minuten ent- Aussteller dürfen am Losverfahren nicht teil- scheidet das Losverfahren, wobei die höchste nehmen. gezogene Nummer gewinnt. Ausstellerverzeichnis

Name und Ort Stand Name und Ort Stand

Aix La Chapelle, Aachen 4 Linke, Günter, Berlin 11 Banzhaf, Michael, Tübingen 36 Mayfair, London (GB) 26 Berg, Reinhold, Regensburg 8 MC Rare Books, Zoetermeer (NL) 25 Bibermühle – Tenschert, Ramsen (CH) 15 Moritzberg, Hildesheim 13 Blank, Herbert, Stuttgart 46 Müller & Gräff, Stuttgart 32 Boerner, C. G., Düsseldorf 10 Müller, Johannes, Salzburg (A) 47 Carlsen, Holger, Kiel 21 Neidhardt, F., Böblingen 49 Engel & Co., Stuttgart 41 Penka, Dr. Philipp, Berlin 45 Fichter, H. W., Frankfurt am Main 3 Reiss & Sohn, Königstein im Taunus 6 Fons Blavus, Renningen 29 Schlicht, Rainer, Berlin 52 Forum, ‘t Goy-Houten (Utrecht) (NL) 59 Schmidt & Günther, Kelkheim 14 Frew, Robert, London (GB) 48 Die Schmiede, Amsterdam (NL) 43 Fritzen, Peter, Trier 42 Schmitz, Hans-Martin, Köln 2 Geisenheyner, Winfried, Münster-Hiltrup 17 Schreyer, Hanno, Bonn 9 Haas, Norbert, Bedburg-Hau 1 Schumann, Hellmut, Zürich (CH) 35 Hatry, Thomas, Heidelberg 34 Seidel + Richter, Fürstenberg/Havel 19 Haufe & Lutz, Karlsruhe 39 Siegle, Franz, Mühlhausen/Kraichgau 16 Heckenhauer, J. J., Tübingen 18 Sokol Books, London (GB) 55 Hohmann, Schemmerhofen 38 Solmi, Giuseppe, Ozzano dell’Emilia (I) 24 Kainbacher, Dr. Paul, Baden bei Wien (A) 51 Stargardt, J. A., Berlin 57 Keune, Sabine, Aachen 33 Strehler, Sindelfingen 56 Kiefer, Peter, Pforzheim 40 Strobel, Christian, Irsee 37 Klittich-Pfankuch, Braunschweig 7 Struck, Nikolaus, Berlin 5 Knigge, Meinhard, Hamburg 28 Trauzettel, Günther, Stolberg 53 Knöll, Norbert, Lüneburg 12 Tresor am Römer, Frankfurt am Main 44 Köstler oHG, Eberhard, Tutzing 27 Truppe, Matthäus, Graz (A) 22 Kromp, Daniela, München 17a Tusculum, London (GB) 23 Kuhn, Winfried, Berlin 30 Utzt, Inge, Stuttgart 50 Kunkel Fine Art, München 58 Valentien, Stuttgart 61 Kunz, Ukiyo-e-Gallery, Sigmaringen 54 Vömel, Düsseldorf 63 Laube, August, Zürich (CH) 60 Voerster, J., Stuttgart 62 Lindner, Hans, Mainburg 20 Zipprich, Dieter, Bamberg 31 Rund um die Antiquariatsmesse Veranstaltungskalender

Auftakt – „Was taugt dem Künstler das Buch?“

Die diesjährige gemeinsame Auftaktveranstaltung zu unterschiedlichen Zeiten im 20. Jahrhundert ent- der Stuttgarter Antiquariatsmesse und der Antiqua- wickelt haben. Mehr oder minder klassisch bewerk- ria Ludwigsburg ist einem Thema aus dem weiten stelligen sie die Illustration eines Textes, verschieden Feld der Buchillustration gewidmet. sind ihre Techniken – Liebe und Tod jedoch die Leit- themen bei ihnen allen. Und sie faszinieren durch Dem Fachmann so geläufig wie dem Laien ein ihren Umgang mit Farbe und Figur, ob Max Slevogt Rätsel ist die Liebe des Künstlers zum Buch. Auch und Max Liebermann, Henri Matisse und Pablo Pi- wenn Maler und Zeichner bereits druckgrafische casso, Hendrik Nicolaas Werkman und HAP Gries- Folgen erstellt haben, die Auseinandersetzung mit haber oder Willi Baumeister und Felix Furtwängler. der festen Abfolge von Seiten hat in einem Buch Die von ihnen illustrierten und gestalteten Buchsei- noch immer ihre besondere Schaffenskraft hervor- ten zeigen einen eigenen Weg durch die Kunst der gelockt. Jahrzehnte von 1900 bis heute.

Der Vortrag von Stefan Soltek, Leiter des Kling- Montag, 22. Januar 2018, 20 Uhr, Literaturhaus spor Museums Offenbach, will diverse Konzepte Stuttgart aufzeigen, die Künstler an unterschiedlichen Orten,

Ausstellung und Katalog – „Sinnbild – Bildsinn. Rubens als Buchkünstler“

Peter Paul Rubens (1577–1640) ist als Maler welt- Arbeiten im Zusammenhang vor. Zu jedem Titel berühmt. Er war auch als Buchkünstler aktiv. Seine sind alle zusätzlichen Informationen vereint, die seit unmittelbar auf den Inhalt der Bücher bezogenen 1977 publiziert wurden. Die Bücher werden biblio- Bilderfindungen sind – nicht nur nach den Maß- graphisch erfasst und ausführlich beschrieben. Da- stäben seiner Zeit – absolut herausragend. Dennoch rüber hinaus werden die Titel übersetzt, oft sogar haben sie bis heute kaum die ihnen gebührende Be- die Auflagenzahlen und die ursprünglichen Ver- achtung gefunden. Die beiden Ausstellungen zum kaufspreise dokumentiert. Außerdem werden Thema vor 40 Jahren erwiesen nebenbei, dass der im Angabe weiterführender Literatur – dem Titel der Rahmen des Werkverzeichnisses publizierte Band Ausstellung gemäß – die teils komplizierten Bild- zu sämtlichen Buchillustrationen unvollständig war. programme der Titelblätter anschaulich erläutert. Seither waren einzelne buchkünstlerische Arbeiten von Rubens immer wieder in Ausstellungen Die Autoren und Ausstellungskuratoren: Nils vertreten, die dem Barock, der Buch- ­Büttner ist ein international anerkannter Rubens- illustration oder sogar der Rekon- Experte, Mitglied des „Centrum Rubenianum“ und struktion seiner umfangreichen Mitherausgeber des „Corpus Rubenianum Ludwig Bibliothek gewidmet waren. Burchard“. Gitta Bertram hat im Sommer 2017an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste ihre Der an der Staatlichen Aka- Dissertation zu Rubens’ Titelblättern eingereicht. demie der Bildenden Künste in Stuttgart konzipierte Ka- Freitag bis Sonntag, 26. bis 28. Januar 2018, in den talog stellt erstmals alle Räumen der Messe 58 buchkünstlerischen Vortrag – „Rubens als Buchkünstler“

Im Anschluss an die Messe lädt der Verband Deut- Ricercari von Domenico Gabrielli und Giovanni scher Antiquare am Samstagabend zum Vortrag Battista Degli Antonii spielen wird. Eintritt frei. von Prof. Dr. Nils Büttner, Leiter der Kunstsamm- lung und des Archivs der Akademie, in den Würt- Samstag, 27. Januar 2018, 18.30 Uhr, Württem- tembergischen Kunstverein. Mit musikalischer Um- bergischer Kunstverein rahmung durch den Cellisten Leo Morello, der

Vorführungen – „Die Kunst handgefertigter Buntpapiere“

Als Einbandbezug und Vorsatzpapier, als Ausklei- Grießmayr gibt an ihrem Stand einen Einblick in die dung für Schuber und Schatullen zählt Buntpapier Kunst der Buntpapiererei. zu den unaufgeregten, fast heimlichen, dennoch liebenswertesten Freuden der Bibliophilen. Vom Zur Antiquariatsmesse erscheint ein eigens entwor- wertvollen Brokat- über das beliebte Marmor- bis fenes Modeldruckpapier als Sonderedition in einer zum modernen Schablonenspritzpapier reicht die Auflage von 30 Blatt. Bandbreite an Erscheinungsformen und Techniken über die Jahrhunderte. Auch heute wird dieses alte Vorführungen am Samstag, 27. und Sonntag, Handwerk noch praktiziert: Die Grafikerin Ulrike 28. Januar, jeweils 13 bis 13.30 Uhr, Stand 22 a

Kultur.JUGEND – Wir kümmern uns um den Nachwuchs

Junge Leute und altes Buch. Das passt doch gar Studentengruppen sind nach Absprache herzlich nicht zusammen! Wir sehen das anders und willkommen. Studentinnen und Studenten der Stuttgarter “Hoch- schule der Medien” eine Führung ausschließlich für Treffpunkt Samstag, 27. Januar 2018, 16 Uhr, sie. Einige Kollegen stellen ihnen besondere Bücher Informationsstand des Verbands Deutscher Anti- aus ihrer Messeauswahl vor. Weitere Schüler- oder quare e.V.

Kultur.LIVE – Führungen über die Antiquariatsmesse

Führungen über die Messe für interessierte Besu- Treffpunkt Samstag und Sonntag, 27. und 28. Ja- cher. Die Aussteller zeigen ihre bemerkenswertesten nuar 2018, 14 Uhr, Informationsstand des Verbands Exponate und schönsten Stücke, bei denen mancher Deutscher Antiquare e.V. Büchersammler sagen wird: DAS muss ich haben!

Katalog.NACHTRAG – Neueingänge der Aussteller

Der vorliegende Katalog ist zwar aktuell und alle halten, sind die dort angezeigten Bücher, Graphiken Bücher sind erst nach Beginn der Messe frei ver- oder Autographen ebenfalls unserem Losverfahren käuflich. Doch zwischen Redaktion und Messe- unterworfen. Schauen Sie immer mal wieder nach, beginn liegen zwei lange Monate, in denen das eine denn einen Redaktionsschluss gibt es hier nicht, es oder andere Objekt von unseren Ausstellern neu können täglich neue Angebote auf Sie warten. angekauft werden konnte. Sie finden einen Online- Nachtrag zum Katalog ab Anfang Januar auf unserer Ab 5. Januar 2018 unter Webseite. Damit Sie auch hier faire Bedingungen er- www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de Fair information Messehinweis Place: Württembergischer Kunstverein, Ort: Württembergischer Kunstverein, Schlossplatz 2, Stuttgart Schlossplatz 2, Stuttgart Opening hours: Öffnungszeiten: Friday, 26th January – Sunday, 28th January 2018 Freitag, 26. Januar bis Sonntag, 28. Januar 2018 Friday 11 a.m. – 7.30 p.m. Freitag 11 bis 19.30 Uhr Saturday 11 a.m. – 6 p.m., Sunday 11 a.m. – 5 p.m. Samstag 11 bis 18 Uhr, Sonntag 11 bis 17 Uhr Admission fee: 5 € Eintrittspreis: 5 € Children up to 18 years free, Students up to 28 Kinder bis 18 Jahre frei, Schüler und Studenten years free (mit Ausweis) bis 28 Jahre frei Conditions of sale: All the objects displayed in this Verkaufsbedingungen: Alle Angebote dieses Ka- catalogue will be available for sale at the booths taloges sind bei Messeeröffnung an Anwesende during the opening of the fair. If there is more than verkäuflich.­ Gibt es mehrere Interessenten für ein one customer who wants to buy an item from the Objekt aus dem Messekatalog, entscheidet 45 Mi- catalogue there will be a decision by lot 45 minutes nuten nach der Eröffnung das Losverfahren. Vor after the opening. Customers have to enter an of- der Auslosung müssen sich die Interessenten in eine ficial list and must be present at the booth when Liste eintragen. Während der Auslosung müssen sie the decision takes place. No exhibitor may sell or am Stand anwesend sein. Die Katalogpreise sind in reserve an item beforehand. All prices are in Euro Euro und beinhalten die gesetzliche Mehrwertsteuer. and include the legally required value added tax Ausgenommen sind diejenigen Objekte, die von den except the objects marked with an asterisk (*). All Ausstellern margenbesteuert angeboten werden. Sie exhibitors guarantee the incontestable origin and sind im Katalog­ mit einem Stern (*) gekennzeich- correct description of their merchandise. net. Alle Aussteller garantieren die einwandfreie Herkunft und korrekte Beschreibung ihrer Waren.

Catalogue price: 10 € Katalogpreis: 10 € Phone during the fair: +49 (0)6435 90 91 47 Messetelefon: +49 (0)6435 90 91 47 Internet: www.antiquare.de Internet: www.antiquare.de and www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de und www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de

ILAB Statement Erklärung der ILAB This Antiquarian Book Fair is officially endorsed Diese Antiquariatsmesse wird offiziell von dem by the largest professional association of Antiquar- weltweit größten Berufsverband für Antiquare, der ian Booksellers (ILAB). This means: Purchasers Internationalen Liga der Antiquariatsbuchhänd- can rely upon the experience and expertise of the ler (ILAB), empfohlen. Dies bedeutet: Der Käufer merchants as well as the authenticity of the mer- kann sich auf die Erfahrung und die Sachkenntnis chandise. All books, manuscripts, autographs and der Aussteller sowie die Echtheit des Angebotes prints have been thoroughly examined, authen- verlassen. Alle Bücher, Manuskripte, Autographen ticated and fully bibliographed. Any defects will und Graphiken sind entsprechend ihrem Wert ein- be listed, and particularly valuable objects usually gehend geprüft und bibliographisch bearbeitet. Et- come with an individual, detailed description. Please waige Mängel sind angeführt, wertvollere Objekte read this description carefully. Any purchase may zumeist mit einer separaten, detaillierten­ Beschrei- be returned for a full refund if the object is found to bung versehen. Bitte lesen Sie diese Erläuterung have significant, not previously described defects or sorgfältig. Jeder Kauf wird rückgängig gemacht und has been incorrectly identified in the bibliography. der Preis erstattet, wenn das Objekt wesentliche, Any returns must be requested within 30 days nicht beschriebene Mängel aufweist oder biblio- from the end of the Fair, and the object must be graphisch unrichtig­ beschrieben ist. Die Reklama- returned in the same condition as it was at the time tion muss innerhalb­ von 30 Tagen nach der Messe of the purchase. All members of ILAB are required erfolgen und das Objekt muss bei der Rückgabe in to offer this warranty. In case of violation of these dem Zustand sein, in dem es sich zum Zeitpunkt warranty terms, that merchant can be expelled from des Kaufes befunden hat. Alle ILAB-Mitglieder the association. müssen sich an diese Gewährleistungspflicht halten. Bei eventueller Nichteinhaltung kann der Aussteller aus dem Verband ausgeschlossen werden.

Verband Deutscher Antiquare e.V. Verband Deutscher Antiquare e.V. Seeblick 1, 56459 Elbingen, Seeblick 1, 56459 Elbingen Katalog Antiquariat Aix-la-Chapelle Stand 4 Eberhard B. Talke Pontdriesch 8 A · 52062 Aachen Telefon +49 (0)241 308 72 · Fax +49 (0)241 207 86 E-Mail: [email protected] · Internet: www.aix-rarebooks.com Inkunabeln · Altphilologie · Naturwissenschaften · Jura · Reisen

Afrika – Ferrario, Giulio. Il costume antico e reichs Persien. Übersetzet von J. C. Beern. Nürn- moderno o storia … Band 5 und 6: Afrika (kom- berg: Sigmund Froberg für Johann Hoffmann 1681. plett), mit gestochener Karte und 160 kolorier- 2 Teile in 1 Band: 5 Bll., 300 Seiten, 2 Bll.; 1 Bl., 170 ten Aquatinten, Mailand: Tipografia dell’editore Seiten, 1 Bll., mit gestochenem Frontispiz, 4 dop- 1816/1819, rotes Halbleder mit Rückenvergoldung, pelblattgroßen Kupferkarten, 38 (11 doppelblatt- folio (37,5 × 26 cm). € 3850,– großen) Kupfertafeln und 11 großen Textkupfern, Gutes Exemplar. Zwei Bände der monumentalen ersten marmoriertes Ganzleder der Zeit, folio (33,7 × 21,5 Ausgabe mit 160 gestochenen und handkolorierten cm). € 3850,– Tafeln. Erste deutsche Ausgabe. VD 17 1:670573P (mit Privileg auf dem Titel); Blackmer 451; Tiele 299. Die Kupfer – Frobenius, Leo. Und Afrika sprach … Wissen- zeigen Ansichten vorwiegend indischer und persischer schaftlich erweiterte Ausgabe des Berichts über Städte, Trachten, Religionsbräuche und Gottheiten, den Verlauf der dritten Reiseperiode der Deutschen Pflanzen etc. Gutes Exemplar, die Kupfer in kräftig Inner-Afrikanischen Forschungs-Expedition in den schwarzen Abdrucken. Jahren 1910 bis 1912. Drei Bände (alles erschienene), mit zusammen vier farbigen Tafeln, sechs Kupfer- Zitatensammlung graece-latina – Stobaeus, Jo- druck-Tafeln, vier Tafeln in Heliogravure, einem hannes. Sententia ex thesauris Graecorum delectae gefalteten Stammbaum, zehn Plänen und Karten …a Conrado Gesnero traductae … : Joh. Opo- (davon acht gefaltet und sieben farblithographiert), rinus für Chr. Froschauer 1549. 10 nn. Bll., 630 Sei- sowie 96 Tafeln und zahlreichen Abbildung, Berlin: ten, 16 nn. Bll. (Index). Angebunden: Camerarius, Vita (1912–13), Original-Leinen mit Goldprägung, Joachim. Commentarii utriusque linguae. Basel: 4°. € 480,– Johann Herwagen 1551. 22 nn. Bll., 489 Spalten mit Bd. 1: Auf den Trümmern des klassischen Atlantis. einem Textholzschnitt, 20 nn. Bll. (Druckermarke – Bd. 2: An der Schwelle des verehrungswürdigen auf Titel und letztem Blatt), geprägtes Schweins- Byzanz. – Bd. 3: Unter den unsträflichen Aethiopen. – leder, datiert 1554, folio. € 1200,– Die beiden ersten Bände etwas verblasst. I. BM German Books 459; Adams S 1872; Rudolphi 300; Wellisch. Gesner A 11.1; Ebert 21779. – Erste (in Die berühmte Hamburg-Edition mit 10 Indices – zweiter Auflage) von Conrad Gesner bearbeitete grie- Cicero, Marcus Tullius. Opera omnia quae exstant. chisch-lateinische Parallelausgabe der von J. Stobaeus Ex sola ferè codd mss. fide emendata studio atq[ue] um 500 n. Christus veranstalteten Zitatensammlung industria Jani Gulielmii & Jani Gruteri. Additis aus über 250 antiken Schriftstellern. – II. Adams C 416; notis & indd: accuratiss: confectis. Penu Tullianum Ebert 3387; Bernoulli 129; Jöcher I, 1593. – Griechisch- decem indicibus … collectore Georgio Ludovico lateinisches Lexikon des berühmten Melanchthon-Bio- Frobenio. Hamburg: [Georg Ludwig] Frobenius graphen. 1618–19, 5 Bände in 2, mit 2 gestochenen Titeln und kleiner Hamburg-Ansicht, französisches Ganz- Weltgeschichte – Gottfried, Johann Ludwig. Fort- leder in dunkelgrün mit Rückenvergoldung und gesetzte Historische Chronick Oder Beschreibung goldgeprägten Wappen, Goldschnitt, folio (36 × 23,5 der merckwürdigsten Geschichte, so sich von Anno cm). € 2850,– 1660. bis zu Ende des Jahrs Christi 1750 zugetra- Provenienz: Wappen des Marquis de Morante, J. gen. Mit vielen Kupferstichen. Frankfurt am Mayn: Gomez de la Cortina (1808–1868). Siehe: P. Hummel, Philipp Heinrich Hutter 1759. 4 nn. Bll., 736 Seiten, La bibliotheque du Marquis de Morante: genese d’un XCVI Seiten, Seiten 737–1328, 57 nn. Bll. (Register), catalogue. Bulletin du bibliophile, 1992, pp. 87–104. – mit gestochenem Frontispiz, schwarz-rot gedruck- Siehe Abbildung. tem Titel und 48 (44 ausklappbaren) Kupfertafeln, marmoriertes Halbleder der Zeit mit Rückenschild, Indien und Persien – Dapper, Olfert. Asia, oder Rotschnitt, folio (34,5 × 22 cm). € 2850,– ausführliche Beschreibung des Reichs des grossen VD18 80268560–001; OCLC 832234622; Ebert 8722. Mogols und eines grossen Theils von Indien. Ne- der drei Bände = zweiter Ergänzungsband der benst einer vollkommenen Vorstellung des König- berühmten Chronik, deren erster Band 1743 und deren

8 zweiter Band = erster Ergänzungsband 1745 erschienen lish‘. Hier sein Gesamtwerk über Medizin, Regimen war. Die schönen Kupferstiche teils von Merian zeigen Sanitatis, die Weisheit, den Wein, Kometen etc. in Belagerungen, Seeschlachten, Dammbrüche in Hol- einem schönen zweispaltigen Druck mit vielen Holz- land, Vulkanausbrüche; Feuerwerke etc. und Ansichten schnitt-Initialen. von London, Lissabon, Mainz, Rochester, Riswick, Maastricht etc. Gutes Exemplar. Deluxe Binding by Lucien Durvand – Masson, Frédéric. Napoléon et son fils. : Goupil, Manzi, Arnaldus de Villanova. Opera nuperrime revisa: Joyant & Cie. 1904, mit 52 Illustrationen, Orig. una cum ipsius vita, eumque tractatu de philosopho- Broschur mit eingebunden, grünes Ganzmaroquin, rum lapide; additionibus marginalibus tabulaque goldgeprägter Rücken, Vorsätze in grüner Seide, librorum additis. Lyon: Jacob Myt für Scipio de folio (33,5 × 26 cm). € 1250,– Gabiano 10. Juni 1532, 14 nn. Bll., 318 Bll., mit Erste Ausgabe. OCLC 918732240. Eins von 800 Exem- schwarz-rot gedrucktem Titel und breiter Holz- plaren auf BFK Rives. Signierter Einband von Lucien schnittbordüre, blindgeprägtes dunkelbraunes Durvand (1852–1924). – Ernest de Crauzat, La Reliure Leder der Zeit über Holzdeckeln, folio (33 × 22 française de 1900 à 1925, Paris, René Kieffer, 1932, Teil I, € cm). 4850,– S. 56–57; Julien Fléty, Dictionnaire des relieurs français Baudrier VII, 176; Durling 309; Caillet I, 401. Der ayant exercé de 1800 à nos jours, Paris, éd. Technorama, Katalane Arnaud de Villeneuve (1240–1311), Physiker, 1988, S. 65. Signiertes Dedikationsexemplar für José bezeichnete die Alchemisten als ‚ignorant‘ und ‚foo- Maria de Heredia, Cuban/French poet.

9 Antiquariat Banzhaf Stand 36 Henriettenweg 3 · 72072 Tübingen Telefon +49 (0)7071 55 23 14 · Fax +49 (0)7071 55 23 15 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-banzhaf.de Illustrierte Bücher · Fotografie · Naturwissenschaften · Buchwesen

(Lueders, Georg [Übersetzer]). Kaiserliche/Ge- deckel mit ovaler goldgeprägter Vignette mit den schichtbeschrei-/bung/Von dem Julio Cae-/sare an, Initialen G(eorg) L(ueders). Goldschnitt. Folio biß zu Con-/stantino dem Gros-/sen./So erstlich (357 × 240 mm). Vortitel in Band I herausgetrennt von Fran-/cesco Angeloni in/Italienischer Sprache/ und durch altes Papier ergänzt. Rücken berieben, beschrieben/Und mit warhafften/alten Muntzen drei Ecken stark bestoßen. Fußkapital von Band erkläret/Anitzo aber/ins Teutsche ubergesetzet/ I mit kleiner restaurierter Fehlstelle. Beide Bände Sumptibus/Dr. Georgii Lueders Jun./Ao. 1667. mit gedrucktem Holzschnittexlibris „Graf Wacker- (Erster und Anderer Theil). Hamburg/abge- barth“, dem gestochenen Exlibris von „Carl Herr- schrieben/von/Valentino/Heins/Arithm. Deutsches mann Soltau“ und einem modernen Exlibris „Polof Manuskript auf Papier. 2 Teile in zwei Bänden (= Granie“. Band I mit einem weiteren interessanten komplett). Titel in reicher ornamentaler Rahmung, und mit persönlichen Daten angereicherten Exlibris 544 nummerierte Seiten; 2 Bll. Vor- und Haupt- „Benedix Wilhelm Rahmeyer, alt 80 Jahr. Kauf- titel in reichen architektonisch und ornamental mann, Buerger zu Hamburg. Geb. Oct. 29. Ao. gestalteten Rahmen, Seiten 545–1059. Uniforme 1705“ und dem Motto „Coelum quid quaerimus rote Maroquinbände d. Zeit auf 6 Bünden mit vitra!“. € 17 000,– goldgeprägtem Rückenschild im zweiten Feld mit Dekesel A 49. Lipsius 10. Graesse I, 128. OCLC reicher Rücken- und Deckelgoldprägung. Vorder- 234193476 (alle für die gedruckte Originalausgabe des

10 italienischen Textes von Francesco Angeloni von 1641). 1738 (2 Bll. – ein loser gefalteter Bogen); ein Oktav- G. Hatz, Einige Anmerkungen zu der Münzsammlung blatt ohne Datierung. Zusammen (30) Seiten, wovon Lüders. In: Numismatische Studien, Heft 16/2004, 3 unbeschrieben. Lose eingelegt in einfachen Papier- Ss. 181ff. (zu Georg Lueders). ADB XI, 650/651 (zu umschlag d. Zeit. Folio (345 × 210 mm). Knickspurig Valentin Heins). – Erste deutsche Ausgabe dieser nur in und angestaubt. € 6000,– Manuskriptform existierenden deutschen Übersetzung Im Falz mit Rissen. Die beiden ersten Dokumente vom des Textes. Francesco Angeloni (1587–1652), italie- 13. und 17. März 1737 von einer Hand schildern aktuell nischer Antiquar, Schriftsteller und Sammler, Beamter und aus großer Nähe die Aktivitäten am württember- der Kurie, widmete einen großen Teil seines Lebens gischen Hof in Stuttgart nach dem unerwarteten Tod dem Sammeln antiker Münzen und Medaillen, von des Herzogs Karl Alexander von Württemberg am 12. Büchern, Bildern und Grafiken sowie archäologischen März 1737. Es handelt sich hier wohl um einen „nach- Artefakten und erwarb sich einen ausgezeichneten Ruf richtendienstlichen Spitzelbericht“, Sender und Emp- als Antiquar und Kenner der Antike. Seine Abhand- fänger sind unbekannt. Behandelt werden in diesen lung zur römischen Numismatik „La historia augusta Schriftstücken auch die Ereignisse. die zur Verurteilung da Giulio Cesare infino a Costantino Magno. Illustra und Hinrichtung von Joseph Ben Issachar Süßkind con la verità delle antiche medaglie“ erschien erstmals Oppenheimer (1698–1738) führten, der als Bankier und 1641 und erneut posthum 1685. Das hier vorliegende Finanzmakler erfolgreich tätig war und von Herzog Manuskript der deutschen Übersetzung wurde von Karl Alexander 1732 zum Hof- und Kriegsfaktor und dem aus Hamburg stammenden Kaufmann, Numisma- 1733 zum Geheimen Finanzrat ernannt wurde. Nach tiker und Sammler Georg Lueders (1598–1674) erstellt. dem Tod des Herzogs wurde Oppenheimer Opfer „Lueders war ein Hamburger Kaufmann, der seine eines Justizmords und aufgrund falscher und antisemi- Sammelleidenschaft aus dem Iberienhandel und viel- tisch konnotierter Anschuldigungen verurteilt und am leicht später mit Grundstücksgeschäften finanzierte“ 4. Februar 1738 hingerichtet. Das vierseitige Schrift- (G. Hatz, Seite 185). Seine europaweit bekannte Samm- stück vom 5. Februar 1738 ist in anderer Handschrift lung von über 8500 Münzen wurde 1721 und Teilstücke und gezeichnet von einem „Wegelein“. Beiliegen drei davon noch 1738 von den Erben Lüders’ an die 1714 maschinenschriftliche Blätter mit Transkription der gegründete Kunstkammer Peters des Großen in St. ersten fünf Seiten des Manuskripts. Petersburg verkauft. Der Text auf starkem Bütten in einer professionellen, kalligraphisch variantenreichen Handschrift wurde von dem Hamburger Rechen- Illustrierter Manuskriptkatalog einer Münz- meister und Kalligraphen Valentin Heins geschrieben, sammlung. Summa summarum nummophilacii mit unterschiedlichen Schriftgrößen und Schriftarten aurei: Sunt numeroter centumquinquaginta mone- für Kapitelüberschriften, Einleitungen, Zitate und tae. Pretium mettalli 6516 fl. 29cr. Pretium raritatis die Wiedergabe von Münz- und Medaillengravuren. 8116 fl. 36 cr. Alpha et omega – Principium et finis – Valentin Heins (1637–1704) war ein Rechenmeister – Finis coronat opus. Anno Domini MDCCCXIII in Hamburg, der bereits im Alter von 14 Jahren un- (Titel auf Seite 357 des Manuskripts), Seiten 7–358, terrichtete und sich durch Weiterbildung zu einem 9 nn. Bll. Münzregister, 24 nn. Bll. Ortsregister mit Experten in der Kunst der kaufmännischen Rechen- alphabetischem Griffregister. Mit Illustrationen von kunst, der Buchführung und der Kalligraphie ent- 350 Münzen mit Avers und Revers auf 178 Seiten, wickelte. Mit Heinrich Meißner, seinem Kollegen von jeweils gerahmt von 178 verschiedenen (ausgenom- der Sankt Jacobi-Kirchenschule, begründete er 1690 die erste mathematische Gesellschaft Deutschlands, die men 2 mit figürlichen Darstellungen) abstrakt or- „Kunst-Rechnungsliebende Societät“, „außerdem be- namental und geometrisch gestalteten Rahmen in tätigte er sich als Verfasser von mathematischen sowie Federzeichnung. Kalblederband d. Zeit auf fünf für die kaufmännische Praxis bestimmten Büchern und Bünden mit goldgeprägtem grünen Maroquin­ Schriften … Sein ‚Gazophylacium Mercatorio-arith- rückenschild „Sammlung von Clavier Stüken“ mit meticum, das ist: Schatzkammer der kauffmännischen reicher ornamentaler und floraler Rücken- und Rechnung‘, wurde bis 1779 sechsmal neu aufgelegt“ Deckelgoldprägung. Geprägter Goldschnitt. Quer- (NDB VIII, 436f.) Titel und wenige Überschriften mit Folio (310 × 228 mm). Kapitale berieben, Ecken kleinen Fehlstellen durch Tintenfraß. Unikales Pracht- bestoßen. € 8500,– exemplar hergestellt für Lueders eigene Sammlung in Prachtvoller Münzkatalog aus der Bibliothek der einem reich verzierten, wohl hamburgischen Einband. schweizerischen Adelsfamilie Grand d’Hauteville – Siehe Abbildung. mit ihrem gestochenen Wappenexlibris auf vorderem Spiegel. Auf Seite 185 enthält das Werk eine von ins- gesamt zwei Bordürenillustrationen mit figürlichen (Oppenheimer, Joseph Ben Issachar Süßkind) – Darstellungen mit einem Hinweis auf den Verfasser/ Konfidenten-Bericht über die Verhaftung und Be- Künstler: „Delin: G. B. H. die S. Paschatis A. 1813 die handlung des „Jud Süss“ (Oppenheimer) in Studt- 18. Aprilis“. Eines der hervorstechendsten Merkmale gard 1737/38. Sehr interessant! (Handschriftlicher des vorliegenden Katalogs ist die erstaunliche Vielfalt späterer Titel auf Vorderumschlag). Deutsches Ma- in der Ausgestaltung der Zierbordüren. Die Erläute- nuskript auf Papier. Studtgard den 13. Martij Ao. rungen zu den einzelnen Münzen sind in einer gut les- 1737 (4 Bll. – zwei lose Bogen); Studtgard den 17. baren Handschrift in brauner Tinte gehalten. Wenige Martii 1737 (8 Bll. geheftet); Studtgard den 5. Febr. schwache Stockflecken.

11 Antiquariat Reinhold Berg eK Stand 8 Robert Berg Wahlenstr. 8 ∙ 93047 Regensburg Telefon und Fax: +49 (0)941 522 29 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.bergbook.com Alte Landkarten · Atlanten · Illustrierte Bücher · Dekorative Graphik · Blumenstiche

von M. Buchoz. Handkoloriertes gestochenes alle- gorisches Titelblatt ,Recueil De Plantes de Surinam Par M.S. Merian …’; gedruckter Titel ,Tome Pre- mier. Des Plantes de Surinam.’, 3 Bl., 72 gestochene Kupfertafeln, 72 S.; gedruckter Titel ,Tome Second. Les Plantes de L’Europe.’, 1 Bl., 184 Kupferstiche auf 47 Bl., 71 S.; gedruckter Titel ,Tome Troiseme: Des Plantes Bulbeuses, Liliacées, Carophyllées.’, 69 gestochene Kupfertafeln, 69 S. € 75 000,– I. Das erste Werk beinhaltet alle 72 Kupfertafeln der zweiten Ausgabe von Maria Sibylla Merians Meister- werk „die Verwandlung der Surinamischen Insekten“. Die Kupferplatten sind hier in der dritten Ausgabe mit römischen Tafelnummern im rechten oberen Eck ver- sehen und fast alle haben den französischen Namen der Pflanze zusätzlich eingraviert. Jede Tafel wird von einer Seite beschreibenden Paralleltextes in lateinischer und französischer Sprache begleitet. II. Das zweite Werk umfasst unter dem Titel „Les Plantes de L’Europe“ Maria Sibylla Merians berühmte Folio-Ausgabe ihres Buches von den Europäischen Insekten, eine Zusammenstellung des „Raupenbuch“ und des „Neues Blumenbuch“. Dieses ist illustriert mit 184 prachtvoll handkolorierten Kupfertafeln, gedruckt auf 47 Blatt (43 Blätter mit je vier Abbildungen und vier mit je drei Abbildungen), sowie dem dazugehörigem Text in französischer Sprache. In fast alle Kupfer- Merian, Maria Sibylla und Rabel, Daniel. His- platten wurden ebenfalls die französischen Namen der toire générale des insectes de Surinam et de toute Pflanzen gestochen. l’Europe, contentant leurs descriptions, leurs fi- III. Der dritte Teil ist das äußerst seltene Blumen- gures, leures differentes metamorphoses … Par buch „Theatrum Florae“ von Daniel Rabel, welches Mademoiselle Marie Sybille De Merian, En Deux ursprünglich erstmals in Paris 1622 (gefolgt von zwei Parties In-Folio, Troisieme Edition, revue, corrigée, weiteren Ausgaben 1627 und 1633) erschienen ist. & considérablement augumentée par M. Buch’oz, Dieses Werk, betitelt hier von Desnos „Des Plantes médecine botaniste de seur Sa Majesté le Roi de Po- Bulbeuses, Liliacées, Carophyllées.“ ist eine Samm- logne, membre de plusieurs academiés … ouverage lung von 69 feinen, handkolorierten Kupferstichen mit je einer Seite beschreibenden Textes (vermutlich interessant pour les amateurs de l’historie naturelle, von Buchoz). Sämtliche Tafeln erschienen ursprünglich et unique en son genre. Paris, Chez L.C. Desnos, unkoloriert und ohne jeglichen begleitenden Text. Die 1771. Groß-Folio (510 × 330 mm). 3 Bände in einem Neuauflage hier von Desnos, kann als eine unbestätigte Band, neugebunden in rotem Maroquineinband im vierte Auflage dieses sehr seltenen botanischen Werks Stil der Zeit auf 7 Bünden. Rücken, Deckel und In- betrachtet werden. nenkanten dekorativ ornamental blindgeprägt und Sehr schön erhaltenes Exemplar gedruckt auf kräftigem vergoldet. Komplett mit 325 handkolorierten Kup- Papier, teilweise wurde auch hellgrünes und hellblaues ferstichen auf 188 Blatt sowie Text. Es handelt sich Papier für den Druck der Kupfertafeln verwendet. um die dritte Ausgabe der zwei berühmten Werke Durchwegs in wunderschönem und sorgfältigem von Maria Sibylla Merian und die vierte unbestätigte Handkolorit. Die Kupfertafeln teils in älterem und Ausgabe von Daniel Rabels „Theatrum Florae“ er- teils in späterem Handkolorit. Die Tafel 2 der „Surina- schienen bei dem Pariser Verleger Desnos 1771. Die mischen Insekten“ mit einem alt hinterlegtem Einriß Texte überprüft, korrigiert und erheblich erweitert im linken oberen weißen Rand. Tafel 15 links oben

12 mit geringem Wasserrand knapp außerhalb der Dar- stellung. Vereinzelte Tafeln und einige Textseiten mit leichten Bräunungen oder Flecken. This is the famous edition by the publisher Desnos with Maria Sibylla Merian’s two masterpieces and the third part „Theatrum Florae“ by Daniel Rabel. Large-Folio (20 × 13 inches). Three books bound in one volume. I. The first work comprises all 72 plates of the second edition of Maria Sibylla Merian’s masterpiece „die Verwandlung der Surinamischen Insekten“. The plates here in the 3rd edition are engraved with the additional Roman plate numbers in the upper right corners and most of them also have the additional French name of the plant engraved into the plate. Each engraving is accompanied with one page of descriptive text in and French. II. The second work comprises under the title „Les Plantes de L’Europe“ Maria Sibylla Merian’s famous folio-edition of the „De Europische Insecten“, a compilation of the „Raupenbuch“ and the „Neues Blumenbuch“. Printed title, 1 leaf (advertisement du libraire), 47 sheets with 184 engravings, 72 p. text (incl. the index pages). The 184 engravings are showing different, carefully hand coloured illustrations of in- sects in combination with plants. These are printed on 47 sheets (43 leaves with four engravings and 4 with three engravings). Most of the plates also with the additional engraved French names of the plants. III. The third part is the very rare flowerbook „Thea- trum Florae“ by Daniel Rabel, which was published in consistently very beautiful and carefully executed. The Paris 1622 for the first time. This work, titled here by plates in older and in later hand colours. Plate 2 of the Desnos „Des Plantes Bulbeuses, Liliacées, Carophyl- Surinam Insects with an old mended tear in the upper lées.“ is a collection of 69 fine hand coloured engravings blank white margin. All plates consistently clean and accompanied by 69 pages of descriptive text (probably well preserved. Occasionally smaller stains or small by Buchoz). These plates were originally published rustspots from the printing process are are visible in without any text in the 1st edition of the „Theatrum the paper. A few text pages with mild browning and Florae“ in Paris 1622, followed by 2 other editions in smaller stains, too. Bound in modern maroquin, 1627 and 1633 also without any text. The reissue of this spine in seven compartments and morocco lettering on fine engravings by Desnos can be regarded as an un- spine. The covers, spine and inner edges ornamental ackknowledged fourth edition of this very rare series blindpressed and richly decorative gilt. treating the most beautiful flowers of the 17th century. A very well preserved book, printed on good paper, Blunt p. 107–108 (Rabel); Blunt (1994) pp.142–145; partially also light-green or light-blue paper was used Dunthorne 205; Great Flower Books (1990) p.119; for printing the engravings. The hand colouring is Hunt 467 and 524; Nissen BBI 1

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The Book of Hours of Jean Troussier: A Major Work of the Master of the Munich (Conrad of Toul), with a Stirring Miniature by the Dunois Master

Book of Hours. Horae B. M. V. for the use of Paris. fore Easter 1427 (new style); we know nothing further Illuminated manuscript in Latin with a calendar and of him, which is why it is rather Jean Troussier (or prayers in French on vellum, written in brown and Trouxier), maybe Guillaume’s son and himself father red textura. to another Guillaume, who is depicted in the opening miniature of the book of hours. Jean was procureur Paris, c. 1425: Master of the Munich Golden Legend général (general prosecutor) of Upper Brittany, i. e. (Conrad of Toul) and around 1450, maybe as early the French-speaking part of Brittany, and seneschal as 1444: Dunois Master (Jean Haincelin). of Lamballe. According to Deuffic he is documented between 1420 and 1450, more precisely between 1412 Twenty large miniatures with three-line ivy leaf in- and 1444. The earliest known document speaks of a J. itials, decorative bars and full-page ivy leaf borders; Jean Troussier. In 1423 he is mentioned in connection all text pages decorated with three-sided borders and with juridical measures, thereafter until 1444 in docu- decorative bars in the outer margin, some prayers ments related to household counting for tax collection with three- to four-line initials in gold leaf on pink purposes. and blue, with tendrils spreading into the left mar- The miniature showing the torments of hell on fol. 167, gins. All psalm openings and comparable texts with illuminated by the Dunois Master, has obviously been two-line initials, psalm verses with one-line initials added after the manuscript was finished. It introduces a of the same kind. penitential prayer written for a woman. It is likely that this addition was made on occasion of the death of Jean 168 leaves of vellum, two of them of a later date; Troussier in 1444. three 18th century paper flyleaves; the endpapers covered with marbled paper. Bound in quires of The coat of arms and monogram on the double leaf at th eight leaves, irregular is the later double leaf at the beginning were added in the 17 century, probably the beginning, and fol. 3, which was added for the by the Rosainville or Cursay (Azur, with two burning donor, the calendar 1 (12), and the quires 11 (4) and hearts or, pierced with an arrow, above a crescent of argent; the alliance coat of arms in three parts: Gules 21 (4). with two flies, a rose of gules on or, below a wheel or Large-8° (216 × 160 mm; justification: 110 × 72 mm). on azur). Robert de Rosainville’s mark of possession on Ruled in red for 15 lines, calendar for 17. the first added leaf. Ex-libris of Helmut N. Friedlaender on the front pastedown (auction Christie’s London, 28 Complete and in pristine condition. November 1990, lot 9). Black French morocco binding of the 17th century, Text and illuminations: spine heavily decorated, covers gilt to a Du Seuil fol. 1–2v: Two full-page heraldic miniatures. € pattern. 880 000,– fol. 3: Single leaf with the Prayer to the Virgin: Salve Provenance: The manuscript opens on fol. 3 with the regina misericordie, vita, dulcedo et spes nostra, written impressive image of the book’s owner in prayer before for a man: famulo tuo peccatori (fol. 3v) and introduced the deity: the miniature depicts a nobleman in armour with a miniature of Jean Troussier in a surcoat, with kneeling at a prie-dieu, accompanied by his coat of his coat of arms, praying to the Pietà. arms, with a female figure as crest; her headband carries fol. 4: Calendar in French, Golden Number and high the heraldic device: „… pour Ly g (…).“ feasts in red, Sunday letters and ’ names in brown, The coat of arms showing the Breton ermine on sil- Roman counting in red and blue, Sunday letter A in ver with a crowned lion in red (d’hermines au lion de gold on pink and blue. The calendar follows a Parisian gueules couronné d’or) belongs to La Gabetière near model, the orthography is of regionally shaped charac- -Brieuc. ter: mahieu and morisce (21 and 22 September). As Jean-Luc Deuffic could establish in 2014, a certain fol. 16: Gospel Readings: Saint John with Saint John on Guillaume Troussier is mentioned in La Gabetière be- Patmos (fol. 16), Saint Luke with the Evangelist writing,

14 accompanied by the Ox (fol. 17v), Saint Matthew with the Evangelist writing, accompanied by the Angel (fol. 19) and Saint Mark with the Evangelist writing, accompanied by the Lion (fol. 20v), extensive rubrics in black, with one-line decorated in- itials. fol. 21v: Prayers to the Virgin, writ- ten in male form: Obsecro te (fol. 21v), and O intemerata (fol. 25). fol. 29: Office of the Virgin for the use of Paris: Matins with three noc- turnes, opening with the Annunci- ation to the Virgin (fol. 29), Lauds with the Visitation (fol. 51), Prime with the Nativity (fol. 62), Terce with the Annunciation to the Shep- herds (fol. 68), Sext with the Ado- ration of the Magi (fol. 72v), None with the Presentation in the Temple (fol. 76v), Vespers with the Flight to Egypt (fol. 80v), Compline with the Coronation of the Virgin (fol. 87). fol. 92: Penitential Psalms with a Penitent David in Prayer, followed by the Litany (fol. 103v) of Paris- ian character: Gervase and Protase, Saint Denis of Paris, Germanys, Ge- neviève, and Opportuna. fol. 109v: Hours of the Holy Cross with the Crucifixion (fol. 109v), and Hours of the Holy Spirit with Pen- tecost (fol. 113). fol. 116: Office of the Dead, for the use of Paris, with a miniature show- ing a Burial scene. received its most important miniature once it came into the possession of the Breton patron and was personal- fol. 159: Prayer to the Virgin: XV joyes, with the ized according to his wishes: Jean Troussier. This added Virgin and Child enthroned in an Enclosed Garden, miniature showing the Breton prosecutor and seneschal followed by a Prayer to the Lord: VII Requestes with makes this superb book of hours a fine example of the the Last Judgment and the Resurrection of the Dead. far-reaching impact of Parisian illumination at the time, fol. 167: added probably after 1444 or around 1450: and the master’s brilliant and gripping compositions Prayer for the avoidance of the eternal torments of surpass the usual of a book of hours. hell (Oracio ad evitandum eterna supplicia): Deus qui The work of two illuminators bears witness not to a non vis mortem peccatorum, written for a woman: collaborative project but a chronological distance in indigne famule tue (fol. 167), illustrated with a minia- the history of the manuscript: the splendid miniature ture showing Demons Tormenting Souls in the Mouth of Jean Troussier, Lord of La Gabetière, was created of Hell. during his lifetime, maybe in the first decade of his long- fol. 167v end of text. term service for the dukes of Brittany. By contrast, the Dunois Master illuminated a prayer that was written for This large and complete book of hours is a mature work Troussier’s widow and must thus have been added sev- of the Master of the Munich Golden Legend, whom we eral years later: a tumultuous depiction of the torments identify with caution as Conrad of Toul, with an addi- of hell that highlights the history of Parisian painting in tional image by the Dunois Master. It thus contains the the second quarter of the 15th century. work of two artists working in Paris whose miniatures represent the two most important stylistic trends in Pa- This is a summary of the exhaustive German descrip- risian manuscript illumination in the second quarter of tion of manuscript no. 11 in our catalogue „Paris mon the 15th century. The textual and decorative elements of Amour” in two volumes featuring 25 important Paris- this book of hours are of Parisian character, it however ian Books of Hours from 1380 to 1460, just published.

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Brentano, Clemens. Gockel, Hinkel und Gackeleia, (Schiller, Friedrich). Die Räuber. Ein Schauspiel. ein Mährchen. Frankfurt, Schmerber, 1838. XIV, 346 Frankfurt und Leipzig, 1781. Titel, 7 Bl., 222 S., S. Lithographierter Titel und 14 ganzseitige Litho- 1 Bl. Mit radierter Titel- und Schlussvignette. Halb- graphien nach Entwürfen von Brentano. Halb- lederband der Zeit mit grünem Rückenschild und lederband der Zeit mit Rückentitel und dekorativer -vergoldung. € 25 000,– -vergoldung. € 5500,– Sehr seltene erste Ausgabe von Schillers erster Dramen- Erste Ausgabe, die Tafeln im ersten Druck. Eines der veröffentlichung, mit allen bei Deneke beschriebenen schönsten Bücher der deutschen Romantik in einem Kennzeichen des Erstdrucks, hier mit dem meist feh- nahezu fleckenlosen, breitrandigen Exemplar; Einband lenden Schlussblatt. – Papierbedingt leicht gebräunt, gering berieben, Kanten leicht bestoßen. – Mallon 112 Einband etwas berieben, Vordergelenk gering ange- – Borst 1856 – Rümann 130 und 2562. rissen; insgesamt gutes Exemplar im zeitgenössischen Einband. – Das Buch erschien anonym auf Kosten des Autors in 800 Exemplaren, der für den Druck Cellini – Leben des Benvenuto Cellini, Florenti- ein Darlehen aufnehmen musste. Einen Verleger fand nischen Goldschmieds und Bildhauers, von ihm der Autor nicht, die bekannten Messeplätze Frank- selbst geschrieben. Uebersetzt und mit einem An- furt und Leipzig dienten als fingierte Verlagsangabe. hange herausgegeben von Göthe. 2 Bände. Tü- Der Verkauf des Buches verlief sehr schleppend; auch bingen, Cotta, 1803. Gest. Porträt Cellinis, gest. öffentliche Resonanz fand das Buch so gut wie keine Titel, 316 S., 4 Bl.; Titel, 334 S. Kalblederbände und wurde bald von dem Stuttgarter Buchbinder und der Zeit mit Rückenschildern und floraler -ver- Antiquar J. Chr. Betulius übernommen, der Schiller goldung. € 2500,– schließlich vor der Flucht aus Stuttgart von den unauf- gebundenen Bücherballen befreite und diesen Erstling Erste Ausgabe; sehr schönes, frisches Exemplar in de- Schillers bald makulierte. – Schillers Schulden betrugen korativen Einbänden. – Zunächst in den Horen 1796– im September 1782 einen ganzen Jahressold des Re- 97 erschienen, hier in erneuter Bearbeitung und mit gimentsmedicus. Erst die Aufführung des Schauspiels Goethes ergänzendem „Anhang zur Lebensbeschrei- am Mannheimer Nationaltheater brachte Schiller den bung des Benvenuto Cellini, bezüglich Sitten, Kunst beispiellosen Erfolg, der seinen Ruhm begründete und und Technik“ (S. 253–334). – Hagen 286 – Borst 942. bis in die Gegenwart anhält. – Marcuse 31 – Borst 429 – Deneke 749. Goethe, J. W. von. Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären. Gotha, Ettinger, 1790. Titel, Schlegel, Friedrich. Lucinde. Ein Roman. Erster 2 Bl., 86 S., 1 Bl. Halbpergamentband mit farbigem Theil (alles Erschienene). Berlin, Frölich, 1799. Titel, Rückenschild. € 3000,– 300 S. Halblederband mit Rückenvergoldung im Stil € Erste Ausgabe, selten. Frisches, fleckenfreies Exemplar der Zeit. 1200,– auf starkem Papier. – Hagen 211 – Borst 619. Erste Ausgabe dieses Schlüsselwerks der deutschen Romantik. – Papier etwas gebräunt, sonst gutes Exem- plar. – Borst 847. Lyser, J(ohann) P(eter). Abendländische Tausend und Eine Nacht oder: die schönsten Mährchen und Storm, Theodor. Gedichte. Kiel, Schwers, 1852. Sagen aller europäischen Völker. Zum ersten Male 2 Bl., 159 S., 2 Bl. Pappband der Zeit mit goldgepräg- gesammelt und neu bearbeitet. Mit 30 Bildern nach tem Rückentitel und -vergoldung. € 4000,– Originalzeichnungen des Herausgebers. Meißen, Erste Ausgabe der sehr seltenen zweiten Buchver- Goedsche, 1838–39. 15 Bändchen mit je 2 Abtei- öffentlichung Storms, mit eigenhändiger Widmung lungen in 5 Bänden. Zus. ca. 3080 S., 23 lithogr. Titel, (ohne Signatur) des Autors: „Dem Pfarrhaus zu Parey 30 Lithographien Lysers als Frontispiz. Halbleder- ein dankbarer Gruß. Parey d. 11 October 1855“. In bände der Zeit mit Rückenschildern und reicher einem Brief an die Eltern (17. 10. 1855) schildert Storm € -vergoldung. 2000,– einen Besuch bei Pastor Bethmann in Parey an der Einzige Ausgabe, sehr selten. Gutes Exemplar, ver- Elbe, nahe Magdeburg. – Gutes Exemplar. – Teitge140l einzelt stockfleckig. – Hirschberg 26 – Rümann 1263. – Borst 2484.

16 Benjamin, Walter. Der Begriff der Kunstkritik in Frisches Exemplar der sehr seltenen ersten Ausgabe. der deutschen Romantik. Inaugural-Dissertation Besitzvermerk von 1916 auf Titel, Exlibris. der Philosophischen Fakultät der Universität Bern zur Erlangung der Doktorwürde. Vorgelegt von Walter Benjamin aus Berlin. Berlin, Buchdruckerei­ Kirchner, E. L. – Heym, Georg. Umbra vitae. Arthur Scholem, 1920. 110 (von 111) S. Heft­ Nachgelassene Gedichte. Mit 47 Orig.-Holzschnit- streifen. € 6000,– ten von Ernst Ludwig Kirchner. München, Kurt Wolff, 1924. 4 Bl., 62 S., 2 Bl. Orig.-Leinen mit Erste Ausgabe, von großer Seltenheit. Eines der we- zweifarbigem Holzschnitt und farbigen Vorsätzen. nigen Pflichtexemplare, die der Autor hat vorlegen € müssen; nicht im Handel erschienen. – Die Handels- In Leinenkassette mit Rückentitel. 14 000,– ausgabe erschien 1920 beim Verlag Francke in Bern; sie Eines der schönsten Bücher des deutschen Expres- ist durch einen Lagerbrand zum großen Teil vernichtet sionismus, erschienen in 500 nummerierten Exem- worden. – Papier gebräunt, die ersten 2 Seiten mit plaren, hier in einem ungewöhnlich frischen Zustand. – Eckabriss ohne Textberührung. Seite 111 in Fotokopie Die Gedichte des 1912 früh verstorbenen Dichters beigelegt. – Brodersen C 1. Georg Heym erschienen erstmals 1912 bei Rowohlt in Leipzig, posthum herausgegeben von Freunden. – „Kirchner war von den apokalyptischen Visionen so Benn, Gottfried. Spaltung. Neue Gedichte. Berlin, überwältigt, daß er sie in Bildern umsetzte. Er schuf Meyer, 1925. 38 S., 1 Bl. Orig.-Karton mit Um- € über 150 Holzschnitte, von denen 47 – abgezogen schlagillustration. 1800,– von den Originalstöcken – in diesem Buch publiziert Erste Ausgabe, sehr selten. Der lyrische Ertrag der wurden. Der Verleger Wolff hat dem Künstler die ge- Nachkriegsjahre enthält 28 Gedichte, 14 davon im samte Buchausstattung überlassen. Die Einheit von Erstdruck. – Umschlag etwas berieben. – Lohner/ Text und Bild macht dieses Buch zu einem Meis- Zenner 1.47. terwerk expressionistischer Buchkunst“ (Schulz). – Dube 61 und 759-807 – Schauer II,119 – Lang 175 – Herzl, Theodor. Gesammelte zionistische Werke. Raabe 123.3 – The Artist and the Book 142. 5 Bände. Berlin, Jüdischer Verlag, 1934–35. Dunkel- grüne Lederbände mit goldgeprägten Rückentiteln Mann, Thomas. Buddenbrooks. Verfall einer Fa- und dekorativer -vergoldung. € 3000,– milie. Roman. 2 Bände. Berlin, Fischer, 1901. 566, Sehr schönes Exemplar einer nicht nachweisbaren Vor- 539 S. Grüne Orig.-Leinenbände. € 12 000,– zugsausgabe auf Bütten, hier in portugiesischen Meis- Erste Ausgabe, selten; der Jahrhundert-Roman erschien tereinbänden, signiert Frederico d’Almeida, Lisboa. – 1: zunächst nur in 1000 Exemplaren. – Papier gering ge- Zionistische Schriften. 524 S.; 2–4: Tagebücher. 648; 620; bräunt, Einbände etwas berieben. – Potempa D 1.1. 661 S. – 5: Das neue Ghetto / Altneuland / Aus dem Nachlaß. 556 S. Jeder Band mit einem Porträt Herzls. – Kleine Besitzvermerke auf Titel oder Textende. Trakl, Georg. Gedichte. Leipzig, Kurt Wolff, 1913. 66 S., 1 Bl. Anzeigen. Orig.-Broschur in Braun und Hofmannsthal, Hugo von. Drei Erzählungen. Mit Violett, signiert Wilhelm Wagner. (Der jüngste Tag, 25 teils ganzseitigen Zeichnungen von Alfred Kubin. 7–8). € 1500,– Leipzig, Insel, 1927. 64 S. auf Japanpapier. Orig.- € Erste Ausgabe des einzigen Buches, das zu Lebzeiten Lederband, in Schuber. 2500,– des Autors erschien. Frisches, fleckenloses Exemplar Erste Ausgabe, erschienen in 630 Exemplaren; hier auf starkem Papier. – Raabe 304.3. eines der 40 nummerierten Vorzugsexemplare: Titel- zeichnung vom Künstler signiert, auf Japan gedruckt, in Leder gebunden. – Weber V.12 – Raabe 323. Die weiße Rose. Manifest der Münchner Stu- denten. In: Die andere Seite. Viertes Heft. Jünger, Ernst. In Stahlgewittern. Aus dem Ta- (London, 1943). 32 S. mit 7 Abbildungen. € gebuch eines Stoßtruppführers. Hannover, Selbst- Orig.-­Broschur. 1500,– verlag des Verfassers, 1920. Mit 5 Abbildungen Das Manifest wurde als sechstes Flugblatt von den und dem Bilde des Verfassers. X, 181 S. Orig.-Bro- Geschwistern Scholl am 18. 2. 1943 im Innenhof der schur. € 5000,– Münchner Universität verteilt. Sie wurden sofort ver- haftet und vier Tage später zum Tode verurteilt und Erste Ausgabe der ersten Veröffentlichung, sehr selten. hingerichtet. Das Flugblatt gelangte wohl durch Hel- Mit dem bei Des Coudres/Mühleisen B la beschriebe- muth von Moltke über Skandinavien nach England. nen ersten Umschlagentwurf. – Leichte Gebrauchs- – Die äußerst seltene Broschüre „Die andere Seite“ spuren, Umschlagrücken mit Fehlstelle. wurde von der Royal Air Force im Herbst 1943 über Deutschland abgeworfen. Sie enthält auch den Erst- Kafka, Franz. Der Heizer. Ein Fragment. Leipzig, druck einer Rundfunkansprache Thomas Manns, mit Kurt Wolff, 1913. 47 S. Mit Frontispiz „Im Hafen der er im August 1943 der Widerstandsgruppe Weiße von New York“. Orig.-Halbpergamentband mit Rose gedachte: „Ein neuer Glaube“. – Exemplar etwas Rückentitel. (Der jüngste Tag, 3). € 5000,– abgegriffen. – Potempa 855.1.

17 C.G. Boerner GmbH Stand 10 Kasernenstraße 13 · 40213 Düsseldorf · Telefon +49 (0)211 13 18 05 · Telefax +49 (0)211 13 21 77 C.G. Boerner LLC · 526 West 26th, room 304 · New York, NY 10001, USA Telefon +1 212 772 73 30 · Fax +1 212 772 73 34 E-Mail: [email protected] · Internet: www.cgboerner.com Druckgraphik und Handzeichnungen alter und neuer Meister

18 Lucas Cranach der Ältere (ca. 1472 Kronach – der Elbbrücke oder um die Gebäude der Antoniter- Weimar 1553). Die Versuchung des hl. Antonius, Mönche auf dem Lichtenberg in Prettin. 1506. Holzschnitt, 406 × 271 mm. Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Blume. Bartsch 56; Geisberg 593; Anton Würth (geb. 1957 in Oberstdorf). Dürer- Hollstein 76 II (von II); Ausst.-Kat. Basel 1974/76, Übung, 2014. Kupferstich auf Büttenpapier, Bd. 2, Nr. 398. € 130 000,– 175 × 250 mm. Probedruck vor der Auflage von 24 Früher, sehr seltener Druck des zweiten Zustands, Exemplaren. € 2600,– von dem weniger als zwölf frühe Abdrucke bekannt Das Maß aller Kupferstecher ist das Werk Albrecht Dü- sind. Der erste Zustand mit lediglich verändertem rers und ihm gebührt höchster Respekt. Der Kupfer- Wappen ist sogar in nur zwei Exemplaren in den Mu- stecher Anton Würth vergleicht ihn „mit dem Respekt seen von Basel und Chicago überliefert. Späte Abzüge des Hochspringers vor der Latte, die auf Rekordhöhe aus einer Druckkampagne der zweiten Hälfte des 16. liegt“. Würth arbeitet in erster Linie minimalistisch. Jahrhunderts sind ebenfalls nicht häufig. Gelegentlich greift er zum Stichel, um sich mit Dürers Die Versuchung oder Peinigung des hl. Antonius durch Kupferstichen im Akt des Kopierens direkt auseinan- teuflische Dämonen gehörte seit je zu den für Künstler derzusetzen, dabei entstehen aber immer eigenständige faszinierendsten Motiven, denn es ermöglichte ihnen Interpretationen. Dürers Kupferstich „Der hl. Anto- die Darstellung des Heiligen in einer Gruppe von nius vor der Stadt“ (Meder 51) von 1519 beschäftigte Phantasiegestalten. Cranach kannte sehr wohl den Würth lange, ehe er sich an eine Nachschöpfung des berühmten Kupferstich Martin Schongauers von 1480 Blattes machte. In seiner durchaus minimalistischen nutzte aber auch Dürers „Engelkampf“ (Meder 171) Adaption verschwindet die Stadt im Hintergrund. Es aus der „Apokalypse“ von 1498 als Inspirationsquelle. bleibt der Heilige wie er lesend auf dem gerundeten Für die Betrachter der Graphiken war die Botschaft Hügel im Vordergrund hockt, in den er seinen Kreuz- eindeutig. Sie sollten gegenüber den Peinigungen des stab mit Glöckchen gesteckt hat, wobei Würth auch Bösen in der Welt, also des Teufels und seiner Knechte, präzise den kaum erkennbaren Leib Jesu am Kreuz genauso standhaft und gläubig bleiben wie der hl. wiedergibt. Zusätzlich fügte er jenen Schnörkel ein, Antonius. Da er einer der Pestheiligen ist und 1506 den Dürer in seinem monumentalen Holzschnitt „Der in Teilen Kursachsen eine Pestepidemie ausgebrochen Große Triumphwagen“ (Meder 252) der „Ratio“ zu- war, reagierte Cranach mit dem Holzschnitt auf die geordnet hatte. Die so veränderte, freie Kopie des hl. aktuellen Ereignisse. Der Bezug zu Sachsen wird durch Antonius Eremita, des mönchischen Asketen und Na- die Bauten in der Landschaft hergestellt, darin ist sich mensheiligen Anton Würths, wird zu einem verkappten die Forschung einig. Unklar ist freilich, welche Bau- Selbstbildnis des Künstlers. Er demonstriert mit dem werke wiedergegeben sind, so wurde vorgeschlagen, Blatt nicht nur seine technische Brillanz, sondern weist es handle sich um Schloss Hartenfels in Torgau mit sich gleichzeitig auch als pictor doctus aus.

19 Antiquariat H. Carlsen Stand 21 Clausewitzstraße 5 · 24105 Kiel Telefon +49 (0)431 888 84 60 · Fax +49 (0)431 888 84 70 E-Mail: [email protected] Schöne und seltene Bücher aus fünf Jahrhunderten

Brinhausser, J. A. und Hess, G. J. Ansicht des Amphitheaters und Luftballs, sammt dem dessen Auffahrt erwartenden Publicum, von der Marke- tenderbrücke genommen, den 26. August. Mit vor- Der vielförmige Hintzelmann oder umbständliche gedruckter Pränumerantenliste. Mit einer gefalteten und merckwürdige Erzehlung von einem Geist, so Kupfertafel, 8 gefalteten Seiten, 1 weißes Blatt, sich auf dem Hause Hudemühlen und hernach zu Interimsbroschur der Zeit, 20 × 16 cm, Augsburg, Estrup im Lande Lüneburg unter vielfältigen Ge- 1786. € 1000,– stalten und verwunderlicher Veränderung durch Einband etwas lädiert. Augsburg war 1786 Schauplatz Zulassung Göttlicher Providentz sehen lassen und mehrerer heroischer, aber leider erfolgloser Versuche sich bald freundlich und familiair, bald aber schäd- des Freiherrn (Joseph Maximilian) von Lütgendorf lich und gefährlich erwiesen. Mit gefaltetem Fron- (1750 bis 1829) als „erster deutscher Luftsegler“ in die tispiz, gefaltetem Titel in Rot und Schwarz, 12 (2 Geschichte einzugehen. Die zu erwartende Luftfahrt gefalteten) Tafeln, 20 Blatt, 379 Seiten, 2 weiße Blatt, wurde im Vorfeld überaus geschickt vermarktet, so 48 Seiten, Pappband der Zeit, 14,5 × 9 cm, Leipzig, wurde u. a. ein Amphitheater für 14 000 Menschen er- 1704. € 1400,– richtet. Alle Versuche sich in die Lüfte zu erheben schei- Einband stark berieben und bestoßen, Titel mit Kugel- terten zwar, aber für die angeblich 100 000 Zuschauer schreibereintrag, papierbedingt durchgehend gebräunt. war es wohl trotzdem ein großartiges Spektakel. Sage von dem Kobold Hintzelmann, der zwischen 1584 und 1588 auf Schloss Hudemühlen in Hodenhagen sein Contarini, Nicolo. Trattato delle attinie ed osser- Unwesen getrieben haben soll. vazioni sopra alcune di esse viventi nei contorni di Venezia. Mit 21 montierten teils kolorierten litho- Internationales Archiv für Ethnographie (Band graphischen Tafeln, 4 Blatt, 198 Seiten, 3 Blatt, ge- 1 bis 20 u. 3 Supplementbände in 20 Bänden). glätteter Kalbsledereinband der Zeit, 34,5 × 26 cm, Redaction: J. D. E. Venedig, Antonelli, 1844. € 1400,– Schmeltz. Mit 389 Einband etwas berieben teils farbigen lithogra- und bestoßen. Vorzugs- phischen Tafeln, zahl- ausgabe auf großem Papier, reiche Textabbildun- Titel mit handschriftlichem gen, Halbleinenbände Namenszug „Co: Nicolo der Zeit, 31 × 25,5 cm, Contarini“. Bedeutende Leiden, Brill, 1888– Monographie des italie- 1912. € 3000,– nischen Naturforschers Einbände berieben und Nicolo Contarini (1780 bis bestoßen, Vorsatz und 1849) über die Seeanemo- Titel jeweils mit hand- nen der nördlichen Adria. schriftlicher Nummer

20 und einem Papierschild, innen gut. Das „internationale Archiv“ gehörte zu den bedeutendsten ethnographi- schen Periodika der Zeit. Thematisch bot es ein welt- umspannendes Spektrum mit Schwerpunkt auf die Inselwelt Indonesiens und der Südsee. Vorliegend die ersten 20 Bände der bis 1947 erschienenen Zeitschrift. Gerade die Ausgaben vor dem 1. Weltkrieg vermitteln mit ihren farbenprächtigen Lithographien eine ein- drucksvolle Sicht auf teils längst untergegangene Kul- turen.

dem Gedachten Schweitzerland … Mit doppelblatt- großem Frontispiz, gestochenem Portrait, 110 teils gefalteten Kupfertafeln und Plänen, 5 Blatt, 1090 Seiten, 8 Blatt, 125 Seiten, Pergamentband der Zeit, 14,5 × 8 cm, Nürnberg, Riegel, 1713. € 3000,– Rücken teils berieben, innen leicht gebräunt, gut er- haltenes vollständiges Exemplar.

Linck, Franz Arnold von. „Forstwirtschaftliche Abhandlungen“ (2 Bände). Deutsche Handschrift auf Papier, mit 11 aquarellierten gefalteten Feder- zeichnungen, grüne Maroquineinbände der Zeit mit Goldprägung und dreiseitigem Goldschnitt, 33,5 × 22 cm, Bayern, ca. 1811. € 3800,– Einbände etwas berieben, sonst gut erhalten. Franz Arnold von Linck (1769 bis 1838) machte sich u. a. als Organisator des bayerischen Forstwesens einen Namen. Seine dem „Großherzog von Frankfurth“ Karl Theodor von Dahlberg (1744 bis 1817) gewidmeten Abhandlungen beinhalten das ganze Spektrum forst- Sturm, Leonard Christoph. Der auserlessneste und wirtschaftlicher Thematiken, im 1. Band eine „Ge- nach den Regeln der antiquen Bau-Kunst sowohl, schichte der deutschen Forstwirthschaft“, „Fortschritte als nach dem heutigen Gusto verneuerte Goldmann und Gebrechen der Forstcultur und der Forstbildungs- … als der rechtschaffenste Bau-Meister, oder die anstalten“, „Entwurf eines National Forst Institut“, über Holzsamen, „forsttechnische Instrumente“ (10 gantze Civil-Bau-Kunst, in unterschiedlichen voll- Tafeln), im 2. Band Fragen der administrativen Kom- ständigen Anweisungen dergestalt abgehandelt … petenzen, Wertermittlung von Waldstücken sowie über 21 Teile u. Register in 3 Bänden, mit gestochenem „schaedliche Waldinsecten“ (1 Tafel). Frontispiz, gestochenem Titel, 407 (teils gefalte- ten, teils doppelblattgroßen) Kupfertafeln, einigen Textholzschnitten, Kalbsledereinbände der Zeit mit (Riegel, Christoph). Der neueste Staat von Loth- reicher Rückenvergoldung, 35 × 23 cm, Augsburg, ringen, Savojen, - und Unter-Elsaß, Franche Wolff bzw. Detlefsen, 1715–21. € 4500,– Comte, oder Graffschafft Burgund und sonder- Einbände etwas berieben, innen an den Blatträndern lich dem gantzen Schweitzerland; Derselben Ur- etwas stockfleckig, einige wenige Blatt mit leichtem sprung, Gräntzen, Abtheilungen, Fruchtbarkeit Feuchtigkeitsrand, sonst gut erhalten. Beinhaltet die und Regierungs-Form; ingleichen Ihrer Städten, wichtigsten Schriften des deutschen Architekten und Vestungen, Schlösser, und derer namhafften Oerter Autors Leonhard Christoph Sturm (1669 bis 1719). Erbauung, Auffnahm, Fortification, Belagerung, Das beigebundene Register listet 22 separate Titel, die und andere neue Vorfälle betreffend. Sammt einem bis auf die „Prodromus Architecturae“ (gedruckt in fernern Anhang der letzwürdigsten Curiositäten in quer-folio) hier vollständig vorhanden sind.

21 Engel & Co. GmbH Stand 41 Alexanderstraße 11 · 70184 Stuttgart Telefon +49 (0)711 24 04 13 · Fax +49 (0)711 236 00 21 E-Mail: [email protected] Naturwissenschaften · Geographie/Völkerkunde · Philosophie · Anthroposophie · Religion · Literatur · Kunst

Naturwissenschaft / Reisen

Humboldt, Alexander v. u. A. J. A. Bonplant. … / Les trochilidées ou les colibris et les oiseaux- Voyage aux Regions equinoxiales du Nouveau Con- mouches … / Histoire naturelle des oiseaux de pa- tinent, fait en 1799–1804. Sammelband aus Partie 6, radis … 4 Bände. Bertrand, Paris 1829–1835. Mit 261 section 1 u. 2: Plantes èquinoxiales. / Monographie farbig gedruckten Kupfertafeln, von Hand gehöht des melastomacées. Paris u. Tübingen 1808–23. 2 Bl., und nachgearbeitet. Gr.-8°. Einheitlich in dunkel- VII, 234 S., 2 Bl., 124 (v. 184) S. Mit 1 gest. Porträt u. braunes, zeitgenössisches Halbleder gebunden, mit 123 (v. 142) Kupfer-Tafeln; 1 Bl., VI, 106 (v. 144) S. je 2 goldgeprägten Rückenschildchen. Unbeschnit- u. 1 Bl., 80 (v. 158) S. Mit zus. 75 (v. 120) Farbstich- tenes Exemplar. Durchgehend etwas stockfleckig. tafeln mit etwas Handretusche. Gr.-Folio. Hldr. Einige Tafeln etwas stärker gebräunt. € 6800,– d. Zt. mit Kopfgoldschnitt. Berieben u. bestoßen, Alle vier Bände dieses phantastischen Werkes über Rücken etwas beschäd. Teils etwas stockfleckig u. Kolibris und Paradiesvögel werden sehr selten zusam- gebräunt, wenige Taf. etwas stärker. € 8500,– men angeboten. Die Tafeln wurden aufwendig in Farbe Sektion 1 ist komplett (Taf. 1–65, dazu 1b u. 2b), Sek- gedruckt, von Hand nachgearbeitet und mit Gummi tion 2 sind die Tafeln 66–121 mit dem dazugehörigen Arabicum gehöht. – „The plates, printed in colour, are Text. Von Melastomes sind vorhanden Taf. 1–45 und beautifully executed“ (Anker). Lesson gab zahlreiche der dazugehörige Text. Von Rhexies sind vorhanden Bücher über Zoologie heraus, berühmt wurde er aber Taf. 1–30 und der dazugehörige Text. Es fehlen 9 Bl. durch vorliegendes Werk. – Anker 291, 293, 294, 296; aus den Titeleien. – Sehr umfangreicher Band aus Hum- Nissen 547–550; Wood 433. – Siehe Abbildung. boldts großartigem wissenschaftlichem Reisewerk mit Ludwig Salvator. Die Liparischen Inseln. 8 Hefte den prachtvollen Farbstichtafeln. – Wie alle Bände von Humboldts Reisewerk sehr selten. – Fiedler/Leitner (= Bände). Mercy, Prag 1893–1896. Mit 85 Holz- 252ff.; Löwenberg 12ff.; Nissen 954. – Siehe Abbildung. schnitt-Tafeln, 205 Holzschn. im Text und 8 Karten. Folio. Rote Orig.-Hln.-Bände mit goldgepr. Rü- Lesson, René Primevère. Histoire naturelle des ckentitel. Einbände teils etwas verblasst. Sehr gutes oiseaux-mouches … / Histoire naturelle des colibris Exemplar. € 8800,–

Alexander von Humboldt René Primevère Lesson Melchior Lechter

22 In dieser guten Erhaltung und Vollständigkeit sehr logen und den Künstler anziehen kann, ist in Wort und selten. Neben den „Balearen“ das Hauptwerk Ludwig Bild genau dargestellt und zeugt von der erstaunlichen Salvators. – „Das Werk besteht aus 8 Bänden, wovon Beobachtungsgabe und Gründlichkeit des Verfassers, jeder eine der sieben Inseln behandelt, während der sowie von dessen voller Hingebung an die gestellte achte Band den allgemeinen Teil enthält. In ihrer Zu- Aufgabe“ (Woerl 100). – Auf festem Kunstdruckpapier sammenfassung aber gewähren diese Publikationen ein gedruckt, ist jeder Band mit zahlreichen hübschen Ab- vollendetes Gemälde der liparischen Inselwelt. Geo- bildungen, Darstellungen von Gebäuden, Interieurs, logische Bildungen, Mineralien, Tier- und Pflanzen- Landschaften etc. ausgestattet. Die Zeichnungen zu den welt, der Mensch mit allen seinen Lebensbedingungen, Holzschnitten stammen vom Verfasser. – Holzmann/ Ackerbau, Fischerei, Jagd, Industrie, Handel, Sitten, Bohatta V, 166, 5096; Woerl 98ff. Religion, kurz alles, was den Naturforscher, den Sozio-

Kunst / Literatur

Lechter, Melchior. Tagebuch der indischen Reise. Als Manuskript gedruckt. Einhorn Presse (Otto von Holten), Bln. 1912. 112 nn. Bl. mit Buchschmuck von Melchior Lechter. Folio. Grüner Orig.-Leder- band mit Rückenschild, vergoldeter Einhorn-In- tarsie in blauem Leder als Deckelvignette u. vergold. Innenkantenbordüre. Etwas berieben u. bestoßen. Rücken stark ausgeblichen. Teils leicht stockfleckig. – Opus II der Einhorn-Presse, Berlin. € 3800,– Über die Auflage von 315 Exemplaren gedruckter Privatabzug auf Altbütten im Druckvermerk von Melchior Lechter monogrammiert u. bezeichnet mit „Privat Abz(ug) A.“. – Plan u. Ausschmückung von Melchior Lechter u. unter dessen Leitung bei Otto Sukejir Kimura von Holten gedruckt. – Vorblatt mit einer ganzseitigen Widmung von Melchior Lechter: „An Herrn und Frau Ludwig Ziegler zur heiligen Weihe-Nacht 1911 in Ver- Kimura, Sukejir. Men to masuku (japanisch). 2 ehrung und Dankbarkeit von Melchior Lechter“. Die Bände. Darumaya Buchhandlung, Osaka 1922. Je 30 Widmung in der für Lechter typischen Versalschrift Seiten auf Karton als Leporello, davon je 26 Seiten in blauer u. grüner Tinte sowie einigen Anfangsbuch- mit handkolorierten Maskendarstellungen. 4°. Mit staben in Gold. – Bedeutendes Widmungsexemplar. „Ludwig Ziegler, Freund und Teilhaber des Kölner orangerotem Papier bezogen und mont. Titel in Möbelfabrikanten Jakob Pallenberg, der 1898 bei Mel- Seidenmappe mit Elfenbeinschließen (eine defekt). chior Lechter den sogenannten ,Pallenberg-Saal’ in Etwas berieben u. bestoßen. Handschriftl. Wid- Auftrag gegeben hatte. Nach Pallenbergs Tod 1900 mung auf der Innenseite der Mappe. Wenige Masken leitete Ziegler die Geschäfte der Firma alleine. Auch er mit handschriftl. Bezeichnung in Englisch. – Die war mit Lechter befreundet“ (Wägenbaur/Oelmann, wunderbar kolorierten Masken sind sehr kräftig in Von Menschen und Mächten 1325). – Rodenberg S. den Karton gedruckt und haben dadurch einen sehr 151. – Siehe Abbildung. zarten reliefartigen Charakter. € 3800,– Extrem seltenes Werk, von uns sind nur zwei Ex- emplare weltweit in Bibliotheken nachweisbar. – 2 Mavelot, Charles. Nouveau livre de differens Car- volumes. 30 pages of leporello each, 26 of which show touches, Couronnes, Casques, Supports et Tenans. handcoloured woodcut illustrations of masks. Quarto. Dessignez et gravez par C. Mavelot Maistre Graveur Dark orange paper over boards with mounted titles. In et Graveur ordinaire de S. A. R. Mademoiselle. a silk folding slip-case with ivory clasps, one defective. Dedié A M.gneur le Duc de St. Aignan. Ouvrage Some slight rubbing and bumping to corners. Hand- utile aux Peintres, Sculpteurs, Graveurs, Orfèvres, written dedication on the inside of the slipcase. A few of Tapissiers, Brodeurs et autres. Paris 1685. 1 gest. the masks are identified in handwritten English. – The woodcuts are deeply imprinted into the paper, making Titel, 5 gest. Bl., 31 S. Text, 43 gest. Tafeln u. 1 gest. the masks seem delicately three-dimensional. They are Textbl. Späterer Pergamentband mit Rückensch. beautifully and lavishly tinted and coloured by hand in Die ersten Bl. neu eingehängt. Schönes komplettes € the Japanese manner. Their expressions range from the Exemplar. 1800,– classic austereness to jolly, comic depictions. Only two Wie alle Werke von Mavelot sehr selten. Kat. der Or- copies of this extremely rare work are held in libraries namenstichslg. 347; Thieme/Becker 24, 287. world-wide. – Siehe Abbildung.

23 H. W. Fichter Kunsthandel Stand 3 Arndtstr. 49 ∙ 60325 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 74 38 90 30 ∙ Fax +49 (0)69 74 79 46 ∙ Stand-Telefon +49 (0)175 204 80 74 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.fichterart.de Zeichnungen ∙ Aquarelle ∙ Gemälde ∙ Graphiken des 18. und 19. Jahrhunderts

Paul Tübbecke (1848 Berlin – Weimar 1924). denn das primäre Interesse gilt der Weite nicht des Lan- Weite Landschaft mit Wolkenhimmel. Öl auf Kar- des, sondern des monumentalen Himmels. Während im ton, unten links signiert: „P. Tübbecke“, 15 × 24,5 Vordergrund dünne Farbe breit verstrichen ist, offen- cm. € *2800,– bart genauere Betrachtung die dichte, fein nuancierte Ausarbeitung der silbrig-weißen Wolken, deren splitt- Der von keinerlei Staffage beeinträchtigte freie Blick in rig geformte Lichtakzente in beachtlicher Dicke pastos eine weiträumige, bis an die fernen Höhenzüge baum- aufmodelliert sind. Auf diese Weise wird die Lebendig- lose Landschaft, die Kompaktheit ihrer Formen und die keit der leeren Landschaft in den Himmel verlagert. Mit lichte Farbigkeit verleihen dieser Skizze eine dezidiert unserer Studie zeigt sich Tübbecke als ein Pleinairmaler, moderne Anmutung. Dagegen weist die Aufteilung der der die von Theodor Hagen ausgehenden Impulse an Bildfläche auf eine romantisch inspirierte Konzeption, der Weimarer Kunstschule aufgenommen hat

Daniel N. Chodowiecki (1726 Danzig – Berlin 1801). Die Heimführung der Braut, 1775. Radierung auf Papier, 12,3 × 21,3 cm. € *1100,– Dieses Blatt entstand anläss- lich der Hochzeit von Cho- dowieckis Freund Barthelemy.

Teil einer über 1.000 Blatt umfassenden Chodowiecki- Sammlung.

24 Unbekannter Künstler (frühes 18. Jahrhundert). Zwei Ansichten des Forum Romanum. Aquarelle auf Papier mit Wasserzeichen, je 13,5 × 20,7 cm. je € *2400,– Sowohl der Blick durch die Säulen des Dioskuren- Tempels über die Via Sacra und das Kapitol als auch die Ansicht der Ruinen des Saturntempels neben dem Septimius-Severus-Bogen gehören zu den beliebtesten und wichtigsten Motiven der künstlerischen Italien- rezeption seit dem 17. Jahrhundert. Das auf 1707 zu datierende Wasserzeichen beider Blätter lässt eine Ein- grenzung der Entstehungszeit der Zeichnungen auf das frühe 18. Jahrhundert zu. Auch der Zustand des Cas- tortempels deutet auf diesen Zeitraum hin, denn sie sind noch vor den ersten konservatorischen Maßnahmen dargestellt: es fehlen die charakteristischen Zuganker im oberen Drittel der Säulen, die in Darstellungen um die Mitte des 18. Jahrhunderts zu sehen sind. – Unsere frühen Blätter bestechen durch die zeichnerische Ge- nauigkeit, die aber den malerischen Reiz der Szene nicht unberücksichtigt lässt. Entgegen der häufig anzutref- fenden Belebung der Flächen mit Tier und Mensch konzentriert sich der Künstler hier gänzlich auf die kraftvolle Wirkung der architektonischen Fragmente.

Grußkarte, um 1900. Sehr aufwendige und große Grußkarte. Chromolitho- graphie auf geprägten und gestanzten Papierteilen, mit Seidenpapierapplikationen. Ziehmechanismus zum Entfalten und Aufstellen, ca. 27 × 22 × 10 cm. € *480,– Teil einer umfangreichen Sammlung mit Glück- wunschbillets des Bieder- meier, Zieh- und Klappkarten sowie Gruß- und Andenken- karten, die wir an unserem Stand präsentieren. Die Tradition der Gruß- und Glückwunschkarten reicht in ihrer etablierten Form bis in die Jahre um 1800 zurück und hat im Laufe der Zeit zahlrei- che Facetten dieses Mediums hervorgebracht. Um 1900 be- gannen die Klapp- und Zieh- karten in Farbe, Form und Technik immer aufwendiger zu werden und erreichten in ihrer Kunstfertigkeit ein- malige und nicht mehr er- langte Qualität. Damit po- sitionieren sie sich geschickt zwischen Kunst, Kommerz und Kitsch.

25 Fons Blavus Antiquariat Stand 29 Hans-Günter Bilger Kindelbergweg 46 · 71272 Renningen Telefon +49 (0)7159 90 25 02 · Fax +49 (0)7159 90 25 03 E-Mail: [email protected] · Internet: www.fonsblavus.eu Schöne und wertvolle Bücher des 15. bis 19. Jahrhunderts · Literatur · Naturwissenschaften

Kepler, Johannes – Dornavius [Dornau], Caspar Sehr seltener Druck einer Predigt Luthers gegen die (Herausgeber). STRENA, SEV De Niue Sexangula. Schwärmer, Sektierer und Wiedertäufer; auch über das (Seite 751–757). In: Caspar Dornavius. Amphi- Abendmahl und die Beichte. – Titelbordüre im Bund- theatrum sapientiae socraticae joco-seriae hoc est steg mit winziger Fehlstelle, drei Blätter mit Unterstrei- ENCOMIA ET COMMENTARIA AVTORVM chungen und Marginalien alter Hand. Durchgehend … Zwei Bände in einem Band gebunden. Hanau: minimale Wurmspuren ohne Textverlust. Rest eines Wechel für Aubry und Schleich 1619. (6) Bll., 854 Blattweisers am Titelblatt. Gutes Exemplar. (Benzing (richtig: 848) Seiten, (1) Blatt nach Seite 664; 305 2315; VD16 L 6642; nicht bei Kuczynski). Seiten, ein Blatt Druckermarke. Mit einigen kleinen Oetinger, Fridr[ich] Christoph – Divisch, Procop. Textholzschnitten und drei (wiederholten) Dru- Procopii Divisch Theologiæ Doctoris & Pastoris ckermarken. Barocke HSchn.-Zierstücke. Farb- zu Prendiz bey Znaim in Mähren längst verlangte schnitt. Guter, fester Pergamentband der Zeit auf Theorie von der meteorologischen Electricite, wel- fünf echten Doppelbünden mit hübscher, ornamen- € che Er selbst Magiam Natvralem benahmet. Samt taler Deckelblindprägung. Folio. 3800,– einem Anhang vom Gebrauch der electrischen Johann Keplers berühmte Veröffentlichung über Gründe zur Chemie, zum Druk befördert durch die sechseckigen Schneekristalle hier im sehr frühen Vorsorge des Würtembergischen Superintendenten zweiten Abdruck acht Jahre nach Keplers Veröffent- in Herrenberg, Fridr. Christoph Oetinger. [Erste lichung von 1611. Neben der Arbeit Keplers enthält Auflage]. Tübingen: Schramm 1765. (6) Blätter, die hochinteressante und seltene Enzyklopädie latei- 180 Seiten. Farbschnitt. Neuer Pappband mit gold- nische, griechische und deutsche Literatur in über 620 geprägtem Rückenschild. Kl.-8vo. € 2500,– verschiedenen Eulogia, Encomia, Laudes etc. Sie be- handeln ganz verschiedene Gebiete u. stammen von Außergewöhnlich frühe Abhandlung zu den Phäno- zahlreichen Beiträgern wie Aldrovandi, Camerarius, menen der Elektrizität von dem württembergischen Chytraeus, Crusius, („Encomium moriae“), Pietisten, Naturforscher und Universalgelehrten in Fischart, Heinsius, Eob. Hessus, Hutten, Lauterbach, der nahezu unauffindbaren ersten Auflage. – Der Prä- Luther, Melanchthon, Th. Morus („De Utopia“ u. a.), monstratenser Prokop Divis (Helvicovice/Böhmen Opitz („Juvantibus poetis“ (Dünnhaupt 3020, 49)), 1698–1765 Primetice/Znojomo) interessierte sich für Rittershausen, Taubmann u. v. a. Mit mehreren Erst- die Naturwissenschaften und für Experimente mit der drucken. – Caspar Dornavius (1577–1632) war Rektor Elektrizität. – Durchgehend papierbedingt gebräunt am Gymnasium in Beuthen und der Lehrer des jungen und moderat stockfleckig. Stellenweise zahlreiche Martin Opitz. Er war mit Johannes Kepler in Freund- Unterstreichungen und einige Marginalien meist in schaft und regem Briefwechsel verbunden. – Durch- Buntstift. (Breymayer: Oetinger: Lehrtafel S. 431ff.; gehend teils stärker gebräunt. Einriss am oberen Kapital Breymayer/Weyer-Menkhoff: Oetinger Bibliographie unsachgemäß gefestigt. Vorliegendes Exemplar aus der 86; Ehmann S. 843, 49; Mälzer 2111; Poggendorff I, 580 Bibliothek des Professors und Bibliophilen Paulus (nur Auflage von 1768); Zwink S. 183; VD18 1116005). Terhaarius aus Amsterdam mit dessen handschriftl. Besitzvermerk am ersten Titel. Seine große Bibliothek Scheffler, Johannes [Pseud.: Angelus Silesius] – wurde 1667 versteigert. Gutes Exemplar des sehr um- Chemnitz, Christian. Gründliche Ursachen und fangreichen Werks. (Zu Kepler: Caspar 61; Hamel 61; Motiven, warumb er von dem Lutherthumb abge- Dünnhaupt 2284, 24.2. Zu Dornavius: Faber du Faur treten / und sich zu der Catholischen Kirchen be- 70; Goedeke II, 127, 14; Graesse II, 428; Hayn-Goten- kennet hat. (23) Seiten. F3v-J2v. In: Christian Chem- dorf II, 59–60; Jantz 829; Kat. Seebaß-Kistner I, 235; nitz. Veritas Religionis Lutheranae defensa … Jena: Paisey (BL-STC 17): D 627). Johann Nisius 1655. (38) Blätter. Rückenheftstrei- fen. In neuer Pergament-Kassette. 4to. € 2200,– Luther, Martinus. Sermon Von dem Sacrament Abdruck von Schefflers deutschem Originaltext sei- des leybs vnnd bluets Christi / wider die schwerm- ner Begründung und Rechtfertigung, warum er 1653 geyster. [Nürnberg: Jobst Gutknecht] 1526. (24) zum Katholizismus konvertierte. Hier in der Erwide- Blätter. Titelblatt mit feiner Holzschnitt-Bordüre rung des lutherischen Theologen aus Jena, Christian (Vier Leisten). Guter neuer Halbpergamentband, Chemnitz (Königsfeld/Sachsen 1615–1666 Jena), der bezogen mit Inkunabelpapier. Kl.-8vo. € 2400,– jede der einzelnen Ursachen und Motive Schefflers in

26 lateinischer Sprache nach Art einer Streitschrift aus- Lindesiana 748; Ecke, K.: Schwenckfeld, Luther u. d. führlich kommentiert. – Papierbedingt durchgehend Gedanke e. apostolischen Reformation. Berlin 1911. gebräunt. Moderat knitterfaltig. Die Ecken etwas be- Seite 58ff.; Kuczynski 2436; Panzer II, 2560; VD16 S stoßen. (Dünnhaupt 11.1 und 11.6; VD17 39:133004N). 4914; nicht bei Knaake).

Schiller, Friedrich – [La Martelière, Jean Henri Shakespeare, [William]. Theatralische Werke. Aus Ferdinand. – Pseudonym, richtig: Schwinden- dem Englischen übersezt (!) von Herrn Wieland. Itr hammer, J. H. F. – Bearbeiter/Übersetzer]. Robert Band. (- VIIItr Band). In acht Bänden gebunden. chef de brigands ou l’Homme vertueux, comédie en Mit acht radierten Titelblättern und 22 Vignetten cinq actes et en prose. Par M. W*****. Lyon: Chez von S[alomon] Gessner. [Erste Auflage]. Zürich: les Libraires associés[.] An cinquième [Das fünfte Orell, Geßner und Comp. 1762–1766. 28 Seiten Jahr der Republik: 1796]. 35 Seiten, eine Seite weiß. „Alexander Pope’s Vorrede zu seiner Ausgabe des Titelblatt mit Holzschnitt-Zierstück. Farbschnitt. Shakespeare“, 332 Seiten, zwei Blätter „Drukfehler“ Schlichter bedruckter, neuerer Karton-Umschlag. und „Erinnerung“; 448 Seiten, ein Blatt „Drukfeh- Kl.-4to. € 1800,– ler“ zum zweyten und dritten Theil; 460 Seiten, zwei Sehr früher Druck der französischen Adaption von Blätter weiß; 496 Seiten, ein Blatt „Drukfehler“; 420 Friedrich Schillers „Räuber“ – Auslöser für die Er- Seiten; 430 Seiten, ein Blatt weiß; 492 Seiten, zwei nennung Schillers zum „Citoyen“ als Träger des fran- Blätter weiß; 376 Seiten, 30 Seiten „Einige Nach- zösischen Ehrenbürgerrechts. Angeordnet von der richten Von den Lebens-Umständen des Herrn französischen Revolutionsregierung wurde das von La Willhelm Shakespear“, ein Blatt weiß. Farbschnitt. Martelière bearbeitete Theaterstück zuerst im Théâtre Feine, mit Kiebitzpapier bezogene Halbfranzbände du Marais in Paris ab Februar 1792 sehr erfolgreich auf- der Zeit auf fünf echten Bünden mit goldgeprägtem geführt. Monatelang füllte das Stück bis zu vier Mal in Rückentitel und reicher, floral-ornamentaler Rü- der Woche das Haus. – J. H. F. Schwindenhammer (Fer- ckengoldprägung. Lederecken. € 9000,– rette/Elsaß 1761–1830 Paris) hatte sich um 1787 in Paris Epochemachende, erste umfangreiche Shakespeare- niedergelassen und dort den Namen La Martelière an- übertragung ins Deutsche und eine der großen Selten- genommen. Sehr wahrscheinlich hatte er Schiller 1784 heiten der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts in persönlich in Deutschland getroffen und als sein großer einem prachtvollen, dekorativen, einheitlich gebun- Bewunderer dessen „Räuber“ mit sehr großem Erfolg denen und vollständigen Exemplar. Die insgesamt 22 für die französische Bühne bearbeitet. Die Hauptfigur von Wieland übersetzten Dramen sind bis auf den Karl Moor wird hier zu Robert de Moldar. Im Buch- „Sommernachtstraum“ der bei Wieland sehr schön handel erschien das Stück zuerst 1793 bei Maradan „St. Johannis Nachts-Traum“ heißt, alle in Prosa über- in Paris. Hier vorliegend der erste Druck aus Lyon. tragen. – Kapitale moderat ‚begriffen‘. Ecken bestoßen. „Die ersten Ausgaben sind äußerst selten geworden“ Vereinzelt etwas braunfleckig. Sehr schönes Exemplar (Doberenz a. a. O.). – Fünf Blätter mit schwacher des seltenen Werkes. (Bodmer: Bibliothek der Weltlite- Knitterfalte. Kleiner Fleck im Bundsteg und Text ab ratur, Zürich 1947, Seite 93; Deusch 8; Goedeke IV/1, der zweiten Buchhälfte. (Baldensperger in: Euphorion 551, 50; Kaldewey: H&T IX, 237; PMM 122; Slg. Borst X, 1903, Seite 263ff.; Doberenz: La Martelière und seine 125; Rümann 1072; nicht in den Literatursammlungen Bearbeitung Schiller’scher Dramen auf dem Theater bei Hirschberg und Griesebach). der franz. Revolution, Löbau 1863; Richter: Schiller u. s. Räuber i. d. franz. Revolution, Seite 14ff.; Wurzbach Weidig, Friedrich Ludwig. Gedichte. Zum Besten v. Tannenberg: Das Schillerbuch. Wien 1859, Nr. 1290; der Kinder Weidig’s herausgegeben von einigen nicht bei Goedeke, Trömel, Marcuse). Freunden. . [Erste Auflage]. Mannheim: Verlag der Freunde. In Commission Schwenckfelt, Caspar. Ermanu[n]g Des misz- bei Heinrich Hoff 1847. VIII, 84 Seiten. Ori- brauchs etlicher fürnempste[n] Artickel des Eu- ginale, bedruckte Verlagsbroschur. Alter Rücken- angelij / ausz wölcher vnuerstandt der gemayn man heftstreifen mit handschriftl. Verfassernamen. in flayschliche freyhayt vnnd yrrung gefüret wirt. Kl.-8vo. € 2000,– [Erste Auflage]. [Augsburg: Steiner] 1524. (24) Blät- Gedichte eines der maßgeblichen Protagonisten des ter. Mit prachtvoller HSchn.-Titelbordüre. Rücken- Vormärz und Wegbereiters der Revolution von 1848: € heftstreifen. In Pergamentkassette. 4to. 3600,– Dr.Friedrich Ludwig Weidig (Obergleen/Wetzlar Einer der seltensten Drucke des spiritualistischen Theo- 1791–1837 Darmstadt), Lehrer und Pfarrer in Hessen. logen und Reformators Caspar Schwenckfeld in einem Weidig hatte zusammen mit Georg Büchner die hoch- sehr schönen, frischen Exemplar. „Diese ‚Ermanung brisante, illegale Flugschrift „Der Hessische Landbote“ des Mißbrauchs‘ stellt die erste selbständige literarische verfaßt und deren Verteilung organisiert. Zum ersten Arbeit Schwenckfelds dar, und ihre Hauptgedanken Mal abgedruckt sind hier 19 Gedichte Weidigs und sind grundlegend für das genetische Verständnis seiner vier Briefe des Briefwechsels mit seiner Frau. – Titel- gesamten späteren Gedankenarbeit und Schriftstelle- blatt mit hinterlegtem Prägestempel. Durchgehender, rei“. (Ecke S. 58). – Sehr schönes, nahezu fleckfreies schwacher Feuchtrand im oberen Drittel. Broschur Exemplar auf ‚klanghartem‘ Büttenpapier. Fast durch- angestaubt. Ecken knittrig. In der originalen Broschur gängig mit zahlreichen Unterstreichungen und ver- sehr selten. (Nicht bei Kärcher: Bibliographie der Re- einzelten Marginalien alter Hand in Tinte. (Bibliotheca volution 1848/49; nicht bei Stammhammer).

27 Antiquariaat Forum BV Stand 59 Laurens Hesselink · Tuurdijk 16 · 3997 MS ’t Goy-Houten (Utrecht), Niederlande Telefon +31 30 601 19 55 · Fax +31 30 601 18 13 E-Mail: [email protected] · www.forumrarebooks.com & www.forumislamicworld.com Atlanten · Früher Buchdruck · Illustrierte Bücher · Naturwissenschaften · Reisen und Entdeckungen

91 hand-coloured engraved botanical plates: number of new taxa, many of which grew in his own the first book with engravings after Pierre-Jo- garden, the gardens of his friends and in the Jardin seph Redouté du Roi. He had ample means and engaged the young botanical artist Pierre-Joseph Redouté (1759–1840) to L’Héritier de Brutelle, Charles-Louis. Stirpes draw the majority of the plates. The two developed a novae, aut minus cognitae, quas descriptionibus close friendship and L’Héritier taught Redouté the ba- et iconibus illustravit … Paris, Philip-Dionysius sics of plant taxonomy and dissection. The friendship Pieres, „1784“-“1785“ [= 1785–1791]. 6 parts in 1 proved a determining factor in Redouté’s career and volume. 1mo (51 × 35,5 cm). With 91 engraved plates enabled him to fully develop his extraordinary talents. – (2 double-page). All in contemporary or near-con- Bookblock in good condition, with some light spotting. The binding badly worn, with the headbands and the temporary hand-colouring. 19th-century green half boards damaged. – Cat. Redouteana 1; GFB, pp. 64–65; sheepskin. € 48 500,– Johnston 555; Nissen, BBI 1190. – Siehe Abbildung. First and only edition of a sumptuous botanical work and Redouté’s first publication: of the 91 hand-coloured plates 54 are after drawings by the young Redouté, On the abuse of alcohol, by a great German then not yet 25 years old. „The book is splendid in its chronicler and popular historiographer of the spacious descriptions, its charming exotic plates, its 16th century implications for taxonomic history; and fascinating as an imposing piece of eighteenth-century bookmaking Franck, Sebastian. Von dem greüwlichen Laster …“ (Hunt). In „Stirpes novae“ (New herbs), Charles der Trunckenhayt … [Augsburg, Heinrich Steiner, L’Héritier de Brutelle (1746–1800) describes a great 1533?]. 4to. With large and unusually detailed wood- (10 × 12 cm) on title-page showing an elaborate banquet and a vomiting man, by H. Weiditz (the Petrarca master). Early 19th-century shell-marbled boards. € 4500,– One of at least three and possibly five editions that VD16 lists under 1533 of „On the horrible vice of drunkenness“, a treatise on the excesses of eating and drinking and the abuse and use of wine and other al- coholic beverages, probably first published in 1531. Kaczerowsky and others regard the present edition as the first, published in 1528. It is also of medical interest, since Franck discusses several illnesses of the body and mind, real or imagined, that are caused by drunkenness. He attributed a variety of social ills to alcohol, including blasphemy, idolatry, theft, murder and even the Ger- man Peasant War of 1525. All of his works were placed on the index of prohibited books in 1559. – With 5 pages of bibliographical notes in German on 3 leaves inserted before the title-page, the first 2, dated 1857, signed by the owner Friedrich Latendorf (1831–1898), who later edited „Sebastian Franck’s erste namenlose Sprichwör- tersammlung vom Jahre 1532 in getreuem Abdruck“, 1876. They discuss the dates and order of the first editions and issues. – With the inserted leaves crudely attached to the title-page with tape in the gutter margin, but otherwise in very good condition, with only some minor foxing. – Goedeke II, 10, 6; Hayn/Gotendorf II, 357; Kaczerowsky, Sebastian Franck Bibliographie (1976), A 4 (5 copies); VD16 F2142 (2 copies).

28 Original watercolours of military men and related people 1757–1852 in the realms of what was to become the Austro-Hungarian Empire

[Military Uniforms]. [Military and quasi-military sians, Hungarians, Austrians, Poles, Czechs, Croats, uniforms, portraits and scenes of battles, upris- Dalmatians, Transylvanians, Serbians, Bosnians and ings etc.].[Austria or ?, ca. 1870?]. Large many more, with a few examples of local militias and folio album (39 × 30,5 cm). With 84 large water- of foreign army regiments from , the Ottoman colour drawings on wove paper, with captions in Empire, Russia and the British Isles. Some show por- German and/or French, mounted (ca. 1962) on traits of leading figures. The uniforms are depicted in the album leaves, and with the coat of arms of great detail, with vivid and bright colours, and some Von Lindeman(n) of Sachsen-Anhalt (in coloured show the changes in uniforms at two or three differ- ent dates in a short span of years. – The arms on the gouaches plus gold) mounted on the first page. Early first page belong to the Von Lindeman(n) family of 20th-century(?) half tanned sheepskin. € 35 000,– Sachsen-Anhalt, the binding has the name „Von Lin- An extraordinary set of original watercolour draw- den Just“ on the spine and the first page bears a pres- ings, apparently unpublished, celebrating the creation entation inscription, below the arms, from the Freiin of the Austro-Hungarian Empire through the military von Lindeman-Just, dated from Augsburg, 1962, to events that led up to it and the uniforms of the various a relative in Italy. – With occasional mostly marginal nations and regiments involved. Except for one draw- tears, and occasional spots or small scuff marks, but ing concerning 1631, the events depicted are dated most of the drawings are in good or very good condi- from 1757 to 1852. Officers and others in uniform tion. The binding is somewhat rubbed, but otherwise from every corner of the Empire are shown: Prus- good. – Siehe Abbildung.

29 Robert Frew Ltd. Stand 48 8 Thurloe Place · London SW7 2RX, Großbritannien Telefon +44 (0)20 7590 6650 · Fax: +44 (0)20 7590 6651 E-Mail: [email protected] · Internet: www.robertfrew.com Atlanten und Landkarten · Einbände · Illustrierte Bücher · Zeichnungen und Druckgraphik

through France and Italy in 1557 and the relationship between words and images as found on such ancient sculptures and artefacts. – Siehe Abbildung.

De Gomberville, Monsieur. The Doctrine of Mo- rality; or A view of Human Life, according to the Stoick Philosophy. Exemplify’d in One Hundred and Three Copper-Plates done by the celebrated Monsieur Daret, Engraver to the Late French . With an explanation of each Plate: Written Origi- nally in French by Monsieur De Gomberville, for the Use of the said Prince. Translated into English by T. M. Gibbs, late of Hart-Hall, Oxon. London, Album Vénitien dessiné d’après natur par les plus E. Bell, J. Darby [et al.], 1721. First English Edi- habiles artistes. Venise [Venice], J. A. Habnit, [ca. tion. 2 parts in one vol. Folio. (37 × 23 cm). pp. xi + 1844]. Oblong folio. (27 × 39,5 cm.) Original half 211. Marbled paper covered boards, red sprinkled brown cloth over greyish boards with pictorial edges. € 1265,– € vignette title to upper cover. 1440,– Engraved frontispiece, title page vignette, 2 part titles, Title page with coloured vignette (repeat of upper portrait, and 103 plates, head and tail pieces etc. Inter- cover) and 10 hand-coloured lithographed plates within mittent dampstaining mostly towards the end. decorative borders, each captioned and with the pub- lisher’s blind stamp beneath, original tissue guards. Occasional minor foxing and staining mainly to the margins, title page slightly poorer with a couple of short tears, binding rather rubbed and worn. The plates themselves are generally nice and fresh with good col- our. Old markings would indicate that this album has always comprised title and ten plates, but one can find citings of the same title with 12 and with 20 plates. Typically these sort of albums were assembled to order.

Symeone [Symeoni], G[abriel]. Illustratione de gli Epitaffi et Medaglie antiche. Lione [Lyon], Giovan di Tournes, 1558. Sm. 4to. (20 × 15 cm.). pp [xvi] + 174 + errata. Bound by J. Haines, Liverpool in Faujas de Saint-Fond, [Barthélemi]. Description full red morocco. Por- des Expériences de la Machine Aérostatique de Mm. trait to verso of title. Ex de Montgolfier, et de celles auxquelles cette décou- libris Allan Heywood verte a donné lieu … Paris, Chez Cuchet, 1783–4. Bright with his picto- First edition. 2 vols. 8vo. (19,5 × 12,5 cm). pp. xl + rial bookplate including 299 + 7; [ii] + 366 + [1]. Bound for Bumpus in half star and crescent motif red morocco, spine with simple raised bands and gilt replicated in gilt on lettering, t. e. g. € 3450,– both covers. € 1725,– 14 full page engraved plates. Title pages and frontis- A description of the pieces browned, still very nice copy. Ex libris Annie objects observed by Pearson [Viscountess Cowdray] and Sir Weetman Symeoni on his journey Dickinson Pearson, Paddockhurst. – Siehe Abbildung.

30 Luther, Martin. [Works] Der Erste … Zwelffte und publication. – Vol. 7: Bound in the workshop of Mat- letzte Teil der Bücher D. Mart. Luth[er]. Wittenberg, thias Juncker the Elder, active ca. 1537 to the late 1550’s. Peter Seitz, Hans Lufft, Heirs of Georg Rawen, Vol. 8–12: Bound in the workshop of Hans Cantzler (d. Lorentz Schwenk, and Thomas Klug, 1554–1570. 1580), who became „Ratsherr“ in 1564 and owned one 12 vols. folio. Non uniform contemporary bind- of the largest workshops of his time. ings. € 17 250,– Contents of the collection: Vol. 1: Wittenberg: Peter Seitz, 1567 Title page woodcuts in each volume by Cranach the Vol. 2: Wittenberg: Hans Lufft, 1557 Younger (Luther and Elector Johann Friedrich of Sa- Vol. 3: Wittenberg: Peter Seitz, 1566 xony kneeling before the Crucifix), World Map in Vol. 4: Wittenberg: Peter Seitz, 1568 vol. 2 „Daniel’s Dream Map“ (cf. Shirley 65) and large woodcuts in vol. 9 reworking Cranach’s „Papstesel und Vol. 5: Wittenberg: Georg Rawen Erben, 1556 Mönchskalb“. Contemporary bindings. – Text collated Vol. 6: Wittenberg: Lorentz Schwenck, 1570 complete. On the title-pages of all 12 volumes appears Vol. 7: Wittenberg: Hans Lufft, 1554 the 17th-century inscription of Johann Paul Schnabel. Vol. 8: Wittenberg: Hans Lufft, 1556 – Vols. 1–6: All six bindings are dated 1570. – Vols. Vol. 9: Wittenberg: Hans Lufft, 1557 7–12: These six volumes belong to the first Wittenberg Vol. 10: Wittenberg: Thomas Klug, 1558 edition of the 12-volume Luther „Werke“ and were bound in Wittenberg by Matthias Juncker (vol. 7) and Vol. 11: Wittenberg: [s. n.], 1558 Hans Cantzler (vols. 8–12) and were apparently bound Vol. 12: Wittenberg: Hans Lufft, 1559 in the same year, or in the following year, as the date of Siehe Abbildung.

31 Antiquariat Peter Fritzen Stand 42 Ostallee 45 · 54290 Trier Telefon +49 (0)651 43 67 67 3 zugleich Messetelefon E-mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-fritzen.com Wertvolle Bücher des 15. bis 19. Jahrhunderts · Luxemburgensia · Historische Landkarten und Stadt- ansichten

Inkunabel mit ergänzender Illumination stärker wasserrandig und mit kl. Restaurierungen. Die des 18. Jhs. beiden letzten Blätter der vorletzten Lage (CCCCLX f.) mit restaurierten Papierfehlstellen (nach Tintenfraß?, Biblia latina. Mit Beigaben von Menardus Mo- etwas Textverlust). Einige Bl. mit alten Anmerkungen nachus. Nürnberg, Anton Koberger 14. April 1480. zur Kollation. – Anton Koberger (um 1440/45–1513) 33 × 26 cm. [1] nicht num., CCCCLXI [=461] num., stammte aus einer Nürnberger Bäckerfamilie, die seit [6] nicht num. Bl. Gotische Type, 2 Spalten, 49–53 1349 urkundlich nachweisbar ist. „Anton Koberger war einer der ersten, der die wirtschaftlichen Möglichkeiten Zeilen. Alternierend in Rot und Blau rubriziert. des Buchdrucks erkannte und Buchdruck, Verlag und Die Anfangsinitiale mit einer fünfzehnzeiligen Buchhandel als kapitalistisches Unternehmen betrieb Ausmalung in roter Federzeichnung. Marmoriertes … Kobergers Druckerei wurde in der Folge das größte Ganzleder des 18. Jhs. mit rotem Lederrückenschild derartige Unternehmen in Deutschland … Neben € und reicher Rückenvergoldung. 24 000,– Buchdruck … und Verlag … betrieb er auch einen GW 4243. ISTC ib00568000. Goff B568. Polain (B) weitausgedehnten Buchhandel – wohl die Hauptquelle 655 (nur Brüssel, Bibl. Royale). Pr 1995. BMC II seines Reichtums. Er beschickte die Messen in Leipzig, 418 (inkompl.). BSB-Ink B-439. – Kobergers sechste Frankfurt und an anderen Orten, besaß Niederlagen in lateinische Bibel, mit denselben Typen gedruckt wie Venedig, Mailand, Paris, Lyon, Breslau, Wien, Passau, die zweite bis fünfte (1477–1479), jedoch jeweils mit Krakau und Ofen und hatte zahlreiche Buchführer in abweichendem, neuem Satz. – Einband gering berieben seinem Dienst“ (Geldner, Inkunabeldrucker 1968, Bd. und bestoßen. Buchblock bei der Bindung im 18. Jh. be- 1, S. 162). – Ordentlich bis gut erhaltenes Exemplar schnitten, bei den gedruckten Marginalien im NT teil- in typischem Koberger Werkstatt-Kolorit, wohl im weise mit Textberührung. Erstes Blatt auf der weißen 18. Jh. dann mit zusätzlichen Zeichnungen versehen. Recto-Seite dupliert, kleiner Eckabriss ergänzt (auch Einige Blätter ungewöhnlich mit alten Anmerkungen ein Buchstabe). Vor allem zu Beginn und am Ende im zur Korrektur einer (vorher falschen) Bindung, die unteren Innensteg braunfleckig, dort alt mit Papier ver- spätestens mit der Neubindung im 18. Jahrhundert stärkt. Stellenweise mit alten Anmerkungen. Mit zwei aber auch faktisch umgesetzt wurde. Handschriftlicher farbigen Zeichnungen an freien Stellen zu Beginn und Besitzeintrag „Carolus Friedericus Dingelstedt (…) am Ende, zahlreiche Spatien der altkolorierten Initialen Halberstadii 1738“ auf einem Vorsatzblatt. – Siehe Ab- im 18. Jh. (oft figürlich) ausgemalt. Die erste Lage teils bildung und Tafel 3.

Aus einer bayerisch-schwäbischen Buchbinder- werkstatt der Spätgotik Astesanus de Ast. Summa de casibus conscien- tiae. [Straßburg, Johann Mentelin nicht nach 1473]. 43,5 × 29 cm. 432 [von 433] Bl., das unbedruckte Blatt [403] bis auf den vorhandenen Bundsteg aus- geschnitten. Gotische Type, 2 Spalten, 62 Zeilen. Einige rote Initialen, die erste Hälfte des Bandes mit großen handschriftlichen Kopfzeilen in schwarzer Tinte, beides wohl 16. Jh. Zeitgenössisches blind- geprägtes Leder über schweren Holzdeckeln mit zwei intakten Messingschließen, Leder-Blattweiser. Durchgehend alle Lagen mit Pergament-Manu- skriptstreifen verstärkt. € 14 500,– GW 2750. ISTC ia01161000. Goff A 1161. BSB-Ink A-794. Vorliegendes Exemplar im GW erwähnt. Welt- weit weniger als 70 Exemplare. – Lagenkollation: [a-i10 k12 l-r10 s12 t-z10 A-E10 F8 G10 H11 I-V10]. Wie meist wurde das unbedruckte weiße Blatt aus Gründen

32 der Lesbarkeit bis auf den Steg entfernt. Provenienz: Kartause von Buxheim, Grafen von Waldbott-Bassen- heim (1883), William O’Brien (1899), Dublin, Milltown Park S. J. Die Datierung ergibt sich aus dem Exemplar der British Library, das insgesamt drei Rubrikatoren- vermerke mit der Jahreszahl 1473 hat. – Rücken und vorderer Spiegel sachgerecht erneuert. Wenige kleine Einrisse bzw. winzige Löcher im Papier, zahlreiche teils zeitgenössische, allesamt jedoch sehr alte Anno- tationen. Stempel und handschriftliche Besitzeinträge. – Johannes Mentelin (* um 1410 in Schlettstadt, Elsass, † 12. 12. 1478 in Straßburg) übersiedelte zu Beginn der 1440er Jahre nach Straßburg, wo er zunächst als Bü- cherschreiber und Kalligraph tätig war. Spätestens um 1458/59 muss Mentelins Druckerei errichtet worden sein, wohl unter Beteiligung Eggesteins und mit Unter- stützung des Straßburger Bischofs Ruprecht. „Der erste Druck von 1460 war eine zweibändige lat. Bibel, der ein Exemplar von Gutenbergs 42zeiliger Bibel als Vorlage gedient hatte und die wahrscheinlich noch vor der in Stark vergrößert, Stempelmaß je ca. 10 × 4 mm Bamberg gedruckten 36zeiligen Bibel vollendet war. Alle weiteren Drucke M.s beruhten auf handschriftli- s011909 „Schriftzeichen Maria“, EBDB s032943 chen Vorlagen … M. betätigte sich auch als Buchhändler „Schriftzeichen Jesus“ und EBDB s032945 „Raute ge- und organisierte selbst den Vertrieb seiner Drucke. Sein schwungen“). Zwei davon sind auf einem Trägerband Schwiegersohn Rusch unterstützte ihn dabei. In ganz in der BSB München vereint (Clm 15306*, Stift Rog- Süddeutschland waren Reisediener, die sog. ‚Mentelins- genburg). Signifikant erscheint uns, dass hier insgesamt knecht‘, in seinem Auftrag unterwegs, darunter auch vier Stempel Eichel- bzw. Eichblattmotive zeigen. Von der Augsburger Buchhändler und spätere Drucker Jo- 467 Stempeln der EBDB passt nicht ein einziger dazu. hannes Schüssler. Neben seinem Straßburger Kollegen Verwahrort und Provenienz (Hofbibliothek Eichstätt) Eggestein und dem Mainzer Peter Schöffer war M. der mögen eine (plump anmutende) Arbeitshypothese, als erste Drucker-Verleger, der zur Förderung seines Ab- Ort der Werkstatt Eichstätt anzunehmen, rechtferti- satzes Buchhändleranzeigen druckte, die seine Reise- gen. Für den Raum Roggenburg-Augsburg-Eichstätt diener mit sich führten“ (Peter Amelung in NDB 17, spricht zudem, dass der Band zwei fliegende Vorsätze 1994, S. 89–91). – Besonderes Interesse verdient bei enthält mit einem Wasserzeichen, welches als Augs- vorliegender Inkunabel der Einband, führt er doch burg 1470–73 bestimmt werden konnte (Briquet 4772). möglicherweise zu einer bisher nicht von anderen Einen spannenden Lösungsansatz zur Feinlokalisie- geschiedenen Buchbinderwerkstatt des 15. Jahrhun- rung der noch unbenannten Werkstatt bietet zudem die derts. Bisher wurde er [als mutmaßlich drittes Beleg- Einbandmakulatur (teilweise ausgelöst, aber durch Ab- Exemplar] einer weitgehend unerforschten deutschen klatsch-Fotos dokumentiert, teils in situ). Mindestens Werkstatt („Franz Virtle“, EBDB w002439, um 1466) drei verschiedene mittelalterliche Pergament-Manu- zugeschrieben. Grundlage der Namensgebung und skripte wurden hier wiederverwendet, die unter Betei- Datierung ist ein in der Staatsbibliothek Bamberg ver- ligung eines Paläographen das Rätsel der Verortung wahrter Straßburger Druck (Inc. typ. B. V. 18, nicht der Werkstatt im Bayerisch-Schwäbischen Raum lösen nach 1466), der einen Namensstempel trägt. Kyriss könnten. – Breitrandiges und weitgehend frisches Ex- hat (warum?) diesem Trägerband mit insgesamt elf emplar aus der Presse des Straßburger Erstdruckers in Stempeln einen anderen aus Eichstätt (UB, Cod. st einem bemerkenswerten Einband und von erstklassiger 711, Nicolaus de Dinkelsbühl, Lavacrum conscentiae Provenienz. – Siehe Abbildung und Tafel 3. omnium sacerdotum, MS aus der Hofbibliothek Eich- stätt) mit insgesamt sieben Stempeln zur Seite ge- stellt. Fakt ist nun aber, dass es keinerlei Schnittmenge zwischen den verwendeten Stempeln in Bamberg und Eichstätt gibt. Der Eichstätter Band muss aus der Werk- statt „Franz Virtle“ ausgeschieden werden, verwendet jedoch Stempel, von denen drei sich auch auf dem hier vorliegenden Trägerband finden, ansonsten aber nach EBDB nicht dokumentiert sind. Diese Schnittstelle stellen die Einzelstempel EBDB s016710 „Schriftzei- chen Johannes“, EBDB s016711 „Lilie rhombisch“ und EBDB s016715 „Rosette mit einem Blattkranz“ dar. Vorliegender Band enthält aber nicht nur sieben ver- schiedene Einzelstempel, wie sein Eichstätter Pendant, sondern insgesamt 18, von denen bisher lediglich drei (über die og. hinaus) bestimmt werden konnten (EBDB

33 Antiquariat Winfried Geisenheyner Stand 17 Postfach 480155 ∙ 48078 Münster-Hiltrup ∙ Roseneck 6 ∙ 48165 Münster-Hiltrup Telefon +49 (0)2501 78 84 ∙ Fax +49 (0)2501 136 57 ∙ Messetelefon +49 (0)172 536 71 96 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.geisenheyner.de Kinderbücher und Bilderbücher ∙ Alte Naturwissenschaften ∙ Autographen

Cornelie Lechler

25,5 × 30,5 cm. Farbig illustrierte Originalbroschur (berieben und in den Rändern mit kleinen Fehl- € Ruth Endler stellen). 8 Bll. 400,– Erste deutsche Ausgabe eines Bilderbuches, das in dieser Form als Umrissbilderbuch den Bibliographen Endler, Ruth. Bimbo. Die Geschichte vom unfolg- unbekannt ist; lediglich Bilderwelt 2042 kennt diese samen Negerkind. Mit 11 Farbholzschnitten von Ausgabe: „Sie ist in den einschlägigen Bibliographien Ruth Endler. Karlsruhe. Verlag Volk und Zeit, 1948. nicht verzeichnet. Kayser 30, S. 27, Rammensee 870 19 × 15 cm. Farbig illustrierter Originalpappband. 12 [und Klotz, Bilderbücher III, 5854/11] verzeichnen Bll. € 380,– eine Ausgabe Nürnberg, Stroefer 1895 mit 27 Seiten. Erste Ausgabe. – „In Versform erzählt, wie Klein- Vermutlich handelt es sich um eine Übersetzung aus Bimbo in die Welt hinausgeht, weil keiner mit ihm spie- dem Englischen, da eine Abbildung eine englische In- len kann. Unterwegs begegnet er allen möglichen Ge- schrift enthält. Vermutlich Druck von E. Nister. Aus- fahren. Neben klischeehaft typisierter Darstellung wird gestanztes Buch in den Umrissen der Arche Noah“. auf die wirtschaftliche Tätigkeit des Vaters Bimbilo und ­– Ries, Wilhelminische Zeit S. 925,1 nennt zwar diesen seiner Frau Bimbula verwiesen, die ihm beim Verkauf Titel, allerdings ohne Kollation. – Lebendig und witzig der von ihm gefangenen Fische auf dem Markt hilft. illustriertes Bilderbuch des britischen, 1861 geborenen Ein Hinweis, der im Kriegs- und Vorkriegsbilderbuch Genremalers, der in München lebte und vorwiegend kaum anzutreffen ist“ (Mergner/Häfner, Afrikaner E für Nister in London arbeitete. – Die zeitlebens in 51). – Klotz, Bilderbücher I, 1252/1. Bilderwelt 812. Winnenden (bei Stuttgart) lebende Kinderbuchautorin Mück 624. – Schönes und sehr gut erhaltenes Exem- Cornelie Lechler (1857–1950) „hat mit ihren zahl- plar. – Siehe Abbildung. reichen Versen und kleinen Erzählungen den Alltag des Kleinkindes eingefangen. Die vorgestellte Welt ist ab- Arche Noah im Umrissbilderbuch solut harmonisch und idyllisch“ (Sichelschmidt in LKJ II, S. 326). – Bis auf die kleineren Randbeschädigungen Lechler, Cornelie. Noah’s Arche. Durchgehend mit und einen später hinzugefügten Klebebandstreifen am chromolithographierten Abbildungen von Gabriel Rücken gut erhaltenes Exemplar dieser seltenen Aus- H. Thompson. München. Th. Stroefer, (ca. 1895). gabe. – Siehe Abbildung.

34 Weismann, S. 31 datieren 1947. – Die Klammerheftung leicht angerostet, sonst bemerkenswert gut erhaltenes, schönes Exemplar. – Siehe Abbildung.

Art Deco Bilderbuch Sixtus, Albert. Die Wunderfahrt. Lustige Bilder mit Versen. Mit 19 ganzseitigen Farbillustrationen und farbigen Vorsätzen von Sándor Bortnyik. Leipzig. A. Hahn, (1929). 21,7 × 19,5 cm. Farbig illustrierter Originalhalbleinwandband (leicht berieben und an- gestaubt). 20 Bll. € 540,– Seltene erste Ausgabe dieses bemerkenswert illustrier- ten Bilderbuches des ungarischen Künstlers Sándor Bortnyik (1883–1976), dessen Arbeiten den Werken Nelson - Trier der Bauhauskünstler nahestehen. Bortnyik war Schüler von Kernstok und Rippl-Rónai, Direktor der Kunst- Nelson, Chalmonneley. The Jolly Picnic. Mit far- akademie in Budapest und Leiter der Meisterklasse für biger Titelvignette, 10 Farbtafeln (davon 1 doppel- Reklamegraphik; er gilt als Begründer des modernen blattgroß) und farbig illustrierten Vorsätzen von ungarischen Plakatstils. 1923 ging er nach Weimar. Be- W. Trier. London. Sylvan Press, (1944). 18,5 × 25 rühmt wurde er vor allem auch durch seine abstrakten cm. Farbig illustrierter Originalhalbleinwandband und konstruktivistischen frühen Bilder. – Neumann, (leicht berieben). 14 Bll. (einschließlich Vorsät- Bauhaus, S. 144/45. Vollmer V, 328. Klotz IV, 6857/70. zen). € 300,– Bilderwelt 609 (mit Abb. S. 175): „Schönes Art deco Bilderbuch“. – Bemerkenswert gut erhalten. Seltene erste Ausgabe mit der unverkennbar heiter- ironischen Sichtweise von Walter Trier. – Neuner/ Warthorst, Trier 72 mit Abbildung. – Schönes und sehr gut erhaltenes Exemplar. – Siehe Abbildung.

Heinrich Vogeler-Worpswede

Beispielhaft für den deutschen Jugendstil Eva Johanna Rubin in der kolorierten Fassung Vogeler-Worpswede, Heinrich. Dir. Gedichte. Mit Rubin, Eva Johanna. Der bunte Garten. Ein Buch koloriertem Titel und 34 kolorierten Illustrationen, für unsere Kinder. Durchgehend farbig illustriert, Vignetten und Zierrahmen von Heinrich Vogeler. darunter 4 Farbtafeln, von Eva Johanna Rubin. Berlin. Verlag der Insel bei Schuster und Löffler, Niederschönweide/Berlin. E. Thieme, 1946/47. 1899. 24,3 × 18,5 cm. Originalhalbpergamentband 24,5 × 20,4 cm. Farbig illustrierter Originalhalb- mit illustrierten Deckelbezügen und Titelschild leinwandband (minimal berieben). 9 Bll. € 1200,– (leicht stockfleckig). 32 Bll. (das erste und letzte Bl. Erste und einzige Ausgabe von E. J. Rubins erstem weiß). € 1800,– Bilderbuch, das gemeinhin als verschollen gilt! Sie hat Außerordentlich seltene erste Ausgabe. Nach dem in diesem schönen Bilderbuch Gedichte von P. Dehmel Druckvermerk könnte es sich hierbei um eines der 6 und Chr. Morgenstern sowie bekannte Kinderreime Exemplare der Vorzugsausgabe handeln, die Vogeler und Volkslieder mit der Hand geschrieben und mit eigenhändig koloriert hat. Das Exemplar ist wie diese farbigen Illustrationen versehen. Dazu noch vier ganz- auf Van Geldern Bütten gedruckt, hat allerdings keine seitige Farbbilder zu eigenen Versen hinzugefügt. – Zu Nummerierung und auch nicht den für diese Ausgabe E. J. Rubin vgl. auch ausführlich C. Pohlmann in LdI, angezeigten Ganzpergamentband. – Vgl. Kaldewey Bd. 1. Die Bibliographen datieren das Erscheinen un- Kat. 25, 1000 (eine ähnliche Ausgabe, allerdings ohne terschiedlich: Bode, Rubin 2 (dat. 1946). Mück 812 und das Blatt mit dem Druckvermerk). – Siehe Abbildung.

35 Antiquariat Norbert Haas Stand 1 An den Kastanien 31 ∙ 47551 Bedburg-Hau Telefon +49 (0)2821 711 59 91 ∙ Mobil +49 (0)160 96610464 · Fax +49 (0)2821 711 59 93 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.antiquariat-norbert-haas.de Alte Stadtansichten und Landkarten ∙ Dekorative Graphik ∙ Atlanten

Baden. ‚Special Karte über die badische Pfalz-Grav- Sehr interessante Karte zu den napoleonischen Neu- schaft am Rhein nach der, durch das sechste Orga- ordnungen im Jahre 1802/1803 in Baden. – Zeigt die nisations Edict vom 9ten Merz 1803 definitiv be- rechtsrheinische Kurpfalz, die im Jahre 1803 (Baden stimmten neuen territorial Eintheilung in die drey wurde zum Kurfürstentum erhoben) als Gebiets- Landvogteyen: Michelsberg, Dilsberg und Strah- zuwachs an Baden ging. – Die Karte zeigt das Gebiet lenberg samt untergeordneten vierzehn Aemtern zwischen Alzey, Karlsruhe, Eppingen, Adelsheim und angefertiget zu Mannheim am 10ten August 1803 Lindenfels. Mittig Heidelberg und Wiesloch. – Die von Schimper, Meister der Physic, Mathematic, Karte mit Einzeichnungen der Herrschaftsgebiete u. a. Landvogtei Strahlenberg, Michaelsberg und Dilsberg, Astronomie Optic, Mechanic, Hydraulic, Archi- Landamt Bruchsal, Amt Bretten, Amt Ladenburg, Amt tectur und Fortification etc: Erstem Meister der Odenheim, Amt Schwetzingen, Amt Weinheim, Amt Messkunst, Mappirung, Zeichenkunst, Perspectiv Oberheidelberg, Amt Wiesloch, Amt Philippsburg, etc: etc: und Ingenieur Geographe Des Bergbaues, untere Marggrafschaft Baden etc. – Unten rechts über- der Markscheidekunst, des Forst- und Renovations große dekorative Titelkartusche u. a. mit Adler und Wesens kundigem, wie auch wohl perfectionirtem Löwe; links daneben Maßstab. Oben rechts Kompass. Forst Taxatore, Rheinpfälzischem Geometra und – Die Karte rückseitig alt mit hinterlegten breiten Pa- Staatswirthschaftlichem Renovatore.‘ Aquarellierte pierstreifen. – Sehr fein ausgeführte Manuskriptkarte! Tuschefeder- und pinselzeichnung v. Schimper in – Siehe Abbildung. Mannheim, dat. 1803, 96 × 112 cm. € 8500,–

36 etc. – Unten links Titelkar- tusche. – Perfekt erhaltene Manuskriptkarte in feinster Manier gezeichnet. – Siehe Abbildung. – ‚Kriegs-Theatrum. Die weitere extendirung unser glückl. Kriegs Progressen enthaltend: vornehmlich aber den gantzen Marsch von allen dreyen Collo- nen durch den Schwä- bischen Crayß von 8ten biß 24sten July darinen alle Marsch, Rast Tag, Laager, sambt übrigen Denckwürdigkeiten waß von Tag zu Tag in den Laager vorgefallen, auf das klärlichste zu ersehen Baden-Württemberg. ‚Circulus Suevicus, Cum seynd. In Wienn zu fünden in dem Stern Hoff im Incorporatis Adjacentibus Regionibus, Principat. Schuster Gäßl‘. Kupferstich b. Johann Jacob Lidl in Abb. Comit. Territoriis, Et Urbibus. Per P. Wil- Wien im Stern Hof im Schuster Gäßl, 1743, 34 × 29 lium C. Rhaetum. 1689. – Ulmae, Sumtibus Mat- cm. € 1800,– thaei Wagner. Joann Ulrich Kraus Sculp.‘ Kolorier- Bibliographisch nicht nachweisbar! – Zu Lidl vgl. ter Kupferstich v. Joann Ulrich Kraus n. P. Wille Tooley’s Dic. of Mapmakers S. 392 (Johann Jacob b. Matthias Wagner in Ulm, dat. 1689, 50 × 67,5 Lidl); Dörflinger, Österreichische Karten des 18. Jahr- cm. € 1800,– hunderts, S. 50ff. – Seltener österreichischer Einblatt- Stopp-Langel S. 91. – Seltener Einblattdruck nach druck des Wiener Kupferstechers u. Verlegers Johann dem in Chur geborenen Paul Wille, der seit 1689 als Jacob Lidl (1696–1771) der ca. zwischen 1740 u. 1760 in Grenadier-Hauptmann und als Zeichner in Ulm tätig Wien der kartograph. Verlagstätigkeit nachging. – Zeigt war. – Der Kupferstecher Johann Ulrich Kraus gehörte das Gebiet Heidelberg, Nördlingen, Ulm und Horb zum Ende des 17. Jh. zu den meistbeschäftigsten und am Neckar mit Einzeichnungen von Truppenmär- angesehensten Augsburger Stechern und Verlegern. – schen. Die größeren Städte Stuttgart, Heilbronn, Aalen, Die Karte erschien beim Ulmer Verleger Matthias Wag- Nördlingen, Weil der Stadt u. a. mit Befestigungsplä- ner. – Der Einblattdruck zeigt die Vogesen im Westen, nen. – Oben rechts Titelkartusche. – Unter der Karte Bodensee / Bayerische Alpen im Süden, Ingolstadt im 25zeiliger Text. – Siehe Abbildung. Osten und Heidelberg / Rothenburg ob der Tauber im Norden. – Die Karte mit Titelkopfleiste. – Erster Zustand der seltenen Karte (es gibt die Karte auch mit Datierung von 1714)! – ‚Geographische Carte über die Gegend zwischen Nürnberg und Durlach mit genauer Bemerkung derer beiden zu Durlach sich teilenden Obern- und Unteren Strasen von Strasburg nach Nürnberg. zusammengetragen und gezeichnet von Carl Theo- dor Conradi, Archit- & Ingen. 1780.‘ Aquarellierte Tuschefederzeichnung v. Carl Theodor Conradi, dat. 1780, 28 × 45 cm. € 2500,– Zeigt das Gebiet zwischen Karlsruhe-Durlach und Nürnberg mit Einzeichnung der beiden Straßen, die von Durlach nach Nürnberg führen und dem Gebiet zwischen Heidelberg, Nürnberg, Donauwörth, Stutt- gart und Durlach. – Die Karte mit Einzeichnung der Herrschaftsgebiete u. a. des Deutschorden, Herrschaft Limburg, Haller Gebiet, Gmünder Gebiet, Grafschaft Löwenstern, Rothenburger Gebiet, Grafschaft Hohen- lohe, Grafschaft Oettingen, Markgrafschaft Ansbach, Canton Craichgau (Kraichgau), Herzogtum Württem- berg, Markgrafschaft Baden, Churpfälzische Gebiet

37 Antiquariat Thomas Hatry Stand 34 Hauptstraße 119 ∙ 69117 Heidelberg Telefon +49 (0)6221 26202 ∙ E-Mail: [email protected] Erstellung und Bearbeitung von Sammlungen ∙ Literatur von Barock bis Moderne ∙ Wissenschaften

Überall ist Neuland

Voltaire, François-Marie Arouet. Die beste Welt. das Ganze dreist mit einer fingierten Approbation. Eine Theologische, Philosophische, Praktische Der Roman endet auf einem bäuerlichen Landgut und Abhandlung aus dem Spanischen Grund-Text des Martin empfiehlt: „Travaillons sans raisonner, […] c’est Don Ranudo Maria Elisabeth Francisco Carlos le seul moyen de rendre la vie supportable“. – Siehe Immanuel de Collibradoz, Beysitzer der heiligen Abbildung. Inquisition, übersetzt; und mit einer Vorrede, auch Levinski, Elhanan Loeb. Zuschrift und Register begleitet von Johann Al- brecht Ralph. (O. O.) 1761. Portrait, Titel, 14 Bl., Masa’ le-Erets-Yiśra’el bi- 800 [Reise in das 231 S., 4 Bl. – Beigeb. Thorel de Champigneulles. shenat Land Israel im Jahr Die beste Welt in der Geschichte des Candide. 2040]. Odessa, Bi-Defus Herausgegeben vom Herrn Doctor Ralph. (O. O.) Dukhna, 653 [1892]. 1761. 96 S. Halbpergamentband mit hs. Rückentitel. 66 S. Interims-Broschur, Namensstempel auf Titel. € 3000,– Umschlag gefestigt, Exli- Sehr seltene erste bris-Prägestempel, mög- deutsche Ausgabe. licherweise mit hs. Wid- 1755 wankte die Erde mung des Verfassers. in Lissabon, und die € 580,– beste Welt wurde In Hebräisch. Erste Ausgabe der zionistischen Utopie, brutal aus ihrem ir- die der Autor (auch Leib E. Lewinsky geschrieben) dischen Vergnügen zehn Jahre vor Herzls „Altneuland“ verfasste und in sich selbst geris- worin er insbesondere die kulturellen Aspekte des neu sen. Diese Erschüt- geschaffenen Staatswesens schildert. – Siehe Abbildung. terung nicht nur der portugiesischen Flaischlen, Cäsar (Hrsg.). Neuland. Berlin, Verlag Hauptstadt regis- des Vereins der Bücherfreunde, 1894. 488 S. Grüner trierte wie kein ande- Oln. mit Prägung. € 150,– rer Voltaire in seiner zeitlosen Satire – was Erste Ausgabe. Mit Beiträgen von O. J. Bierbaum, heute Pflichtlektüre P. Hille, P. Scheerbart und 20 weiteren Autoren. Es in der Schule ist, liegen zwei hs. Briefe des Herausgebers (dat. 1899) bei war damals perfide (Zurückweisung von Gedichten für „Pan“). „Für die Gotteslästerung. Be- Bewegung der modernen Dichtung selbst aber erhellt dauerlicherweise war daraus, daß es sich dabei keineswegs nur um ein ‚Ber- es der kirchlichen liner Großstadtprodukt‘ handelt [… sondern] einem Obrigkeit nicht möglich, des Herrn Verfassers, um Anderen, Neuen entgegenregt.“ den ein großes Rätselraten begann, habhaft zu werden, Tretjakow, Sergej. Feld-Herren. Der Kampf um und so musste – man war besorgt, es könne sonst ein eine Kollektiv-Wirtschaft. Berlin, Malik, 1931. 399 zweites Beben in der Literatur einsetzen – an seiner statt das Buch den Gang zum Autodafé antreten. Voltaires S. Okart. mit farb. ill. Ou. (Revolutionsplakat), Umschlag an den Kanten gerissen und hinter- Fiktion vom deutschen Original wurde unter der Feder € eines Berliner Polizeipräsidenten Wirklichkeit. In der legt. 120,– grauen Nüchternheit eines preußischen Amtsgebäudes Erste deutsche Ausgabe in der Übersetzung von Rudolf sann Johann Albrecht Philippi darüber nach, wie der Selke. Der Verfasser war einem Aufruf zur Mitarbeit Faden der Voltaireschen Fabel noch ein wenig fort- in einer Kolchose gefolgt und beschreibt die Arbeit im zuspinnen sei. Voltaire hatte sein Werk als Überset- agrarischen Neuland. zung aus dem Deutschen eines Dr. Ralph ausgegeben. Philippi trat nun als eben jener fiktive Dr. Ralph auf, Seitz, Robert und Heinz Zucker (Hrsg.). Um uns gab seine Übersetzung aus dem Französischen seiner- die Stadt. Eine Anthologie neuer Grosstadtdich- seits wieder als Übersetzung eines verarmten Spaniers tung. Berlin, Sieben-Stäbe-Verlag, 1931. Oln. mit (aus einem Holbergschen Lustspiel) aus und versah Ou. (Entwurf Weinberg, Umschlag an den Kanten

38 eingerissen und gefestigt), eine hs. Postkarte von granten, die im Zweiten Weltkrieg vor der Schweizer Max Barthel (Mitarbeiter) liegt bei. € 350,– Grenze im Niemandsland warten mussten, teilweise Erste Ausgabe. Der Gegenentwurf zur urbar gemach- illegal die Grenzanlagen überwanden, um schließlich ten Scholle, „sicherlich gar nicht so schlecht, wie sie wieder nach Hitlerdeutschland abgeschoben zu wer- vom flachen Land her gemacht wird“. den. Mann, Thomas. Joseph und seine Brüder. 4 Bände. Carroll, Lewis. Alice’s adventures in wonderland. Berlin u. Stockholm, Fischer, 1934–43. Oln. mit New York, Macenas Press, 1969. Gr.-Folio. [1] Bl., Ou., schöne Exemplare mit nur geringen Läsuren, 150 S., [3] Bl., [2] w. Bl. Mit 1 farb. ganzs. Orig.-Kalt- ein Band vom Autor signiert. € 2800,– nadelradierung und 12 farb. ganzs. Holzschnitten Erste Ausgabe. Mit den eindrucksvollen Schutz- von Salvador Dali. Lose Bogen in Oln.-Chemise in umschlägen von Karl Walser (Band 4 v. H. Steiner- Hldr.-Kassette mit goldgepr. Rückentitel und zwei Prag). Thomas Manns Hauptwerk ist „eine orienta- Elfenbeinschließen, Titel vom Künstler signiert, lisch-heitere, lebensbejahende, nicht in Rache badende, zweiseitig unbeschnitten. € 3600,– sondern versöhnende und verzeihende Geschichte“, Monod 2305; vgl. Michler/L. 321–333 b (v. f). Eines in der ein Migrant seinem neuen Land die Zivilisation von 150 Exemplaren der für den deutschen Markt nahe bringt. – Siehe Abbildung. reservierten Ausgabe (GA 2500). Breitrandiger Druck Heiden, Konrad. Hitler. Das Leben eines Diktators auf Mandeure-Vélin mit (Band 1) [und] Ein Mann gegen Europa (Band Wasserzeichen, Druck 2). Zürich, Europa Verlag, 1936–1937. 463; 390 der Radierung im Atelier S., 8 Tafeln. Zwei Oln. mit Ou. (Textaufdruck: Rigal, Paris. Carrolls Sur- Unveränderte Neuausgabe der ersten kritischen realismus, der mit den sich Biographie Hitlers), schönes Exemplar, kl. älterer ändernden Größenverhält- Besitzstempel von Prof. A. Bentz auf den Vorsät- nissen der Protagonistin zen. € 480,– zu ihrer Umwelt spielt, ist Konrad Heiden, 1937 aus Deutschland ausgebürgert auch eine Parabel auf ein und damit staatenlos geworden, war einer der frühesten fremdes Neuland. – Siehe Beobachter und entschiedener Gegner der NS-Bewe- Abbildung. gung und Adolf Hitlers. Seine „substanzielle Studie über Hitler“ brachte die Weltanschauung der Na- Jansen, Johannes. Prost-Neuland. Leipzig, Galerie tionalsozialisten auf die Formel: „Taumel ohne Rausch, Eigen + Art, 1989. 10 Bl. handschriftliche und typo- Marsch ohne Ziel“. grafische Texte mit zweifarbigen Einzeichnungen in Serigrafie, 3 Fotos in Serigrafie. 13,5 × 20 cm (Quer- Brand, Renee. Niemandsland. Zürich, Verlag Op- format). Original-Broschur, Blockbuchheftung mit recht, 1940. 197 S. Schwarzer Oln. mit roter Titel- einfarbiger Titelserigrafie und Transparentpapier- prägung und Ou. (Kanten berieben). € 50,– umschlag. € 380,– Erste Ausgabe. Renate Johanna Brand-Sommerfeld Henkel-Russ B 68.6. Eines von 60 Exemplaren. Im (1902–1980), deutsch-jüdische Schriftstellerin und Impressum von Johannes Jansen signiert. Das Künst- Psychologin, beschreibt in ihrem in der Schweiz dann lerbuch erschienen als Begleitbuch zur gleichnamigen verbotenen Buch die verzweifelte Situation von Emi- Ausstellung der legendären Leipziger Galerie.

39 Antiquariat Haufe & Lutz Stand 39 Kronenstraße 24 · 76133 Karlsruhe Telefon +49 (0)721 37 68 82 E-Mail: [email protected] · Internet: www.haufe-lutz.de Seltene Bücher des 16. bis 20. Jahrhunderts · Kinderbücher · Literatur und illustrierte Bücher · Geschichte · Rechts- und Wirtschaftswissenschaften · Naturwissenschaften · Technik

berieben, das lithogr. Titelblatt fehlt, einige Tafeln mit restaurierten Randeinrissen, sowie Tintenfl. im oberen Rand, stellenw. leicht fingerfl., insgesamt gutes Exem- plar eines der schönsten und außergewöhnlichsten ABC-Bücher des 19. Jahrhunderts.

Bohny, Nikolaus. Neues Bilderbuch. Anleitung zum Anschauen, Denken, Rechnen und Sprechen für Kinder von 2 1/2–7 Jahren. Zum Gebrauche in Familien, Kleinkinderschulen, Taubstummen- Anstalten und auf der ersten Stufe des Elementar- unterrichts. Stuttgart u. Eßlingen, Schreiber u. Schill o. J. (1847). Quer-4°. 8 S., 36 schablonenkolorierten lithogr. Tafeln u. 1 lithogr. Tafel mit Illustrationen zum Rechnenlernen. OHln. mit handkol. Deckel- bild. € 1400,– Slg. Breitschwerdt, Geisenheyner, Katalog 83, 26 (mit Abb.). Slg. Brüggemann II, 83. HBKL IV, 99. LKJ IV, 82 f. (mit Abb.). Pressler S. 41 (mit Abb. 42). Rümann, Kinderbücher 53. Wegehaupt III, 381 (mit Abb.). Wei- lenmann 341. Vgl. Bilderwelt 1985 (14. Aufl.) u. Seebaß II, 224 (9. Aufl.). – Sehr seltene erste Ausgabe. – „Das als eine der ersten Mengenlehren geltende Buch, das gleichzeitig als Kleinkinder-Bilderbuch diente, wurde bis in die 20er Jahre unseres Jahrhunderts gedruckt…“ ABC – (Hosemann, Theodor. Das allergrösste (H. Herbst in LKJ). – Deckel etwas berieben und fle- ckig, freie Vorsätze fachgerecht erneuert, Textbl. etwas Bilder-ABC). Berlin, Winckelmann & Söhne o.J. stockfl., ein Eckabriss bei Tafel 7 sehr gut ergänzt, (1828). Quer-Folio. 22 handkol. lithogr. Tafeln mit insgesamt sehr gut erhaltenes Exemplar im seltenen 110 figürlichen u. szenischen Darstellungen von Originaleinband. oder unter Mitwirkung von Theodor Hosemann. Lose in Hln.-Mappe d. Zt. € 7500,– Gaudin, M(arc) (Antoine) et N(oël) P(aymal) Hobrecker, Hosemann S. 135, Nr. 1 u. S. 168. Rümann, Lerebours. Derniers perfectionnements apportés 19. Jh. 690. Wegehaupt III, 69. Zettler-Reißmann, Die au daguerréotype. Et suivie d’une notice sur l’em- große Welt in kleinen Bildern S. 35. – Sehr seltenes ploi de l’eau bromée par M. H(ippolyte) Fizeau. 3. großformatiges Bilder-ABC, „der 1. Verlagsartikel éd. Paris, Lerebours Mai 1842. 8°. 77 S., 1 Bl., 15, Winckelmanns in Berlin und wohl auch das 1. Kinder- (1) S. mit 1 gefalt. lithogr. Tafel. Mod. Hldr. mit buch Hosemanns“ (H. Wegehaupt). – „Das Werk wird goldgepr. Rückentitel, typogr. Orig-Umschlag ein- von Sammlern allgemein T. H. zugeschrieben…“ (K. gebunden. € 2000,– Hobrecker). – Das wie hier in Form von einzelnen Bellier de la Chavignerie, Manuel Bibliographie du Bilderbogen (die Bögen tragen im linken unteren Rand Photographe Francais, 1863, No. 18. Roosens-Salu die Verlags-Nr. 108–129) und wohl auch als gebundenes 2842. Vgl. Eder 764. Epstein Coll. 574. Hoefer XXX, Bilderbuch erschienene ABC, liegt hier in der frühesten 866. – 3. erweiterte Ausgabe eine der frühesten Ab- Ausgabe vor mit dem spiegelbildlichen Namenszug handlungen zur Daguerreotypie und des ersten Hand- „Hosemann“ im Bild „Musikanten“. – Jede Tafel mit buchs zur Photographie. – Die vorliegende Ausgabe drei bis fünf altkolorierten Darstellungen und dem ist um die Abhandlungen: „l’emploi de l’iodure de figürlichen Buchstaben. – Mit reizvollen Biedermeier- broms sans boite à lode; d’un procédé pour colorer Szenen wie „Cafestube“, „Guckkasten“, „Jagd“, „Näh- les épreuves et les fixer à froid; de leur reproduction schule“, „Pferdehandel“, „Quacksalber“, „Wettren- en cuivre, et de leur dorure par la galvanoplastie, etc.“ nen“ (Pferderennen) u.a. – Rücken restauriert, Kanten erweitert. Am Ende folgt noch eine Abhandlung des

40 bedeutenden französischen Physikers Armand Hip- polyte Louis Fizeau (1819–1896), der als Begründer der astronomischen Photographie gilt. – Die Tafel zeigt verschiedene Apparate und Vorrichtungen, darunter auch einen Stuhl mit Kopfstütze für Porträtaufnahmen. – Sehr gutes sauberes Exemplar. Lexica – (Brockhaus, Friedrich Arnold, Hrsg.). Allgemeine deutsche Real-Encyclopädie. 5. Org.- Ausgabe. 10 Bände. Leipzig, Brockhaus 1819–1820. 8°. Marm. Ldr. d. Zt. mit jeweils 2 goldgepr. Rü- ckensch., dekorativer Rückenverg. u. Deckelfilet- ten. € 1200,– Humpert 4747. Lenz S. 52. Slg Seemann 67. – „Diese Originalfassung der 5. Auflage ist die interessanteste, weil „schärfste“, da sie Brockhaus zufolge die „auf- geregte politische Stimmung des Jahres 1819 verraten“ habe. – Einbände geringf. berieben, Rückenschilder von Band IX u. X etwas aufgehellt, sehr gutes dekorativ gebundenes Exemplar. Merken, Johann. Liber Artificiosvs Alphabeti Maioris, oder: neu inventirtes Kunst- Schreib- und Zeichenbuch, bestehend in 56 künstlich gravirten Kupferstichen, nebst beigefügter Abhandlung der darinn enthaltenen nützlichen und angenehmen Wissenschaften, zum Nutzen und Vergnügen der edlen Jugend in zween Theile vertheilet. 2 Teile in 1 Band. Mülheim am Rhein, Eyrich 1782–1785. Quer- Familiennamen und den kalligraph. Überschriften 4°. [2] Bl., 22 S.; 66 S. mit zus. 56 Kupfertafeln. Hldr. in Rot. Weinroter Maroquin d. Zt. über 5 Bünden € d. Zt. mit dezenter Rückenverg. 1400,– mit goldgepr. Rückentitel, goldgepr. Deckelschild Doede 213, 1–2. Bonacini 1169. Kat. d. Ornamentstich- in olivgrünem Leder, goldgepr. Lilien in den Ecken Slg., Berlin 4925. Thieme-Becker XXIV, 516. – Ein- u. auf dem Rücken, intarsiertem olivgrünem Leder- zige Ausgabe des berühmten Schreibmeisterbuches, deckelschild in Form eines Wappenschildes, Kan- enthält auch eine Zeichenschule. Die sehr sorgfältig ten- u. Innenkantenverg., Goldschnitt, weinrote ausgeführten Kupfer enthalten neben Alphabeten, Seidenvorsätze u. 2 Messingschließen in Lilien- Schreibvorlagen, Zierbuchstaben und Monogrammen form. € 7500,– auch Porträts, Silhouetten, Embleme, Verzierungen, Bordüren, sowie geometrische und architektonische Aufwändig gestaltete Chronik der Famile Montgome- Figuren. Der Text behandelt neben der Anleitung zur rie, heute Montgomery. Die radierten Portraits von T. Kalligraphie auch Angaben über Papier, Farben, Tinten, C. Regnault zeigen Henry de Montgomerie und seine ferner über Dechiffrierkunst, Wappen, Ornamente, Gattin Alexandrine geb. Gianazzo de Pampara, die Kronen, Perspektiven, Allegorien, Silhouetten, Physio- Wappentafeln mit den Wappen der Montgomerie und gnomien, sowie die Zeichenschule, Geometrie, Sonnen- Pampara. – Der prachtvolle Einband geringf. berieben, uhren und Baukunst. In Teil 2 u. a. auch das Verzeichnis Deckelränder etwas gedunkelt, sonst sehr gut erhalten. der Bildersammlung Braamcamp in Amsterdam und des Kurfürstlichen Schlosses in Düsseldorf. – Vorsätze Tinayre, Marcelle. La maison du péché. Ouvrage etwas stockfleckig, sonst schönes sauberes Exemplar. orné d’eaux-fortes originales en couleurs de Henri Jourdain. Paris, La Société du Livre d’Art, l’Im- Montgommerie – Maison de Montgommerie ou de primerie Nationale 1909. 4°. 2 Bl., 355 S., 1 Bl. mit Montgommery. France – Ecosse – Etats-Unis. Deu- zahlr. farb. Orig.-Radierungen. Mauvefarbiger Ldr. xième édition complétée – la première a été détruite um 1940 mit goldgepr. Rückentitel, farb. floraler par les Prussiens. (Extrait du 44. Volume des Annales Ornamentik, Innenkantenverg., Kopfgoldschnitt Historiques de Mr. Tisseron). Französische Hand- u. Seidenmoiree-Vorsätzen (sign. [Henri] Creuze- schrift auf Pergament. Paris o. J. (um 1880). Folio. vault). € 1200,– Mit kalligr. Vortitel u. Titel, 2 radierten Portraits auf Mahé III, 537. – Eines von 99 Exemplaren für die Mit- aufgewalztem China (auf Papier), 2 chromolithogr. glieder der Société du Livre d’Art. – In hervorragenden Wappentafeln sowie im Text 7 gemalten Vignetten, Meistereinband des berühmten franz. Buchbinders H. 10 gemalten Initialen u. 5 Wappen sowie 50 Text- Creuzevault (1905–1971), der mehrfach ausgezeichnet umrahmungen jeweils mit 4 Lilien in den Ecken wurde u.a. mit dem „Premier Prix de reliure“ auf der u. 4 Muscheln an den Seiten in Gouache von L. Exposition Internationale in Paris 1937. – Gelenke Lancelevée. 56 num. S. Schrift in Schwarz mit den minimal berieben, sehr gutes Exemplar.

41 Antiquariat J. J. Heckenhauer e. K. Stand 18 Roger Sonnewald · Holzmarkt 5 · 72070 Tübingen · Seit 1823 Telefon +49 (0)7071 230 18 · Fax +49 (0)7071 23651 · Mobil +49 (0)172 740 95 69 E-Mail: [email protected] · Internet: www.heckenhauer.de Seltene und schöne Bücher · Kunst des 20. Jh. insbesondere Graphik und Zeichnungen · Geisteswissenschaften · Rußland

Ch’i P’ai-shih etal. Jung Pao Chai Hsin chi shih verschenkte der Künstler danach an Freunde, einen chien p’u. 2 volumes, complete. Peking, Jung Pao anderen Teil vernichtete seine Mutter aus Angst, von Chai, Publishers 1955. Folio, Several not numbered den Nationalsozialisten entdeckt zu werden. – Vgl. pages with 80 multicolor prints, 32 are designed by Fuerst 12; Grieshaber „Dank verjährt nicht“ in: Dabei, Ch’i P’ai-shih himself. 2 vols bound chinese- style Heft 3, 1971; Mayer, Rudolf. „Tagröte, der junge Gries- in purple wraps, enclosed in a brocade folding box haber und seine Freunde“, Seite 66 mit Abb. – Siehe with ivory clasps. Good condition. € 3200,– Abbildung. Very rare collection of wood-block reproduc- Naeher, J(ulius). Panorama vom Rossberg in der tions of paintings published in honor of the Schwäbischen Alb. Dem Schwäbischen Albverein 91st year of the painter Ch’i P’ai-shih, which gewidmet. Heidelberg, Wilhelm Hawerbier, (um was celebrated in 1951. A highlight of the chi- 1893). 16,5 × 134 cm. Leporello in 11 Segmenten. nese book and print craft of the 20th century. Original-Lithographie. Grau grüner Originalum- Sehr seltene Sammlung von Holzschnitt Reproduktio- schlag. Umschlag mit Randeinrissen, teils hin- nen, die aus Anlaß des 91. Geburtstag des Malers Ch’i terlegt, Rücken ergänzt, das Panorama sehr gut P’ai-shih veröffentlicht wurden. Ein Meisterwerk der € chinesischen Buch- und Druck-Kunst des 20. Jh. erhalten. *750,– Seltenes Panorama, das die Aussicht vom Rossberg auf (Grieshaber, HAP). arabische Tübingen, Reutlingen, aber auch Richtung Alpen zeigt, Volksbücher griechische Volks- darüber hinaus auch Detail-Ansichten der Salmendin- malerei. Stuttgart 21. Mai 1938. ger Kapelle, der Stöffelburg, die Aussicht von Tübingen (Stuttgart). Galerie Valentien. auf den Rossberg etc. Naeher (1824–1911), geboren in Druck: Reutlingen, Sautter, Pforzheim, war Ingenieur und Burgenforscher. Laut 1938. 22,5 × 40 cm. Leporello KVK in keiner Bibliothek vorhanden. auf gelblichem bzw. schwach Sprecher von Berneck / Bernegg, Fortunat. I. U. lila-farbenem Papier mit Holz- D. Equite Aurati. Historia rhaetiae in qua motus schnitten und Texten von HAP et bella ibi excitata, fideliter Exponuntur. Geneva / Grieshaber. Teils mit restau- Genf, Johann Landré, 1690. 4°. 4 Blatt, 510 Seiten, rierten Randeinrissen, ein Falz 1 Blatt. Pergament der Zeit mit goldgeprägtem Rü- hinterlegt. € *1980,– ckentitel. Seite 470–508 mit Wurmgang im weißen HAP Grieshabers erster Aus- Rand. Auf hinterem Vorsatzdeckel kleine Stempel. stellungskatalog bzw. Prospekt Sonst gut erhalten. € 520,– der getarnten (Grieshaber)-Aus- stellung aus dem Jahre 1938 in der Sprecher (1585–1647) stammte aus Graubünden. Er Stuttgarter Galerie Valentien, den war Mitglied der Familie Sprecher von Bernegg, die ur- Grieshaber persönlich mit Holz- sprünglich aus dem Schanfigg stammte. – Hier eine spä- schnitten und Texten gestaltete. tere Auflage der erstmals 1629 erschienen Darstellung Sehr seltene frühe Arbeit Gries- der Bündner Wirren „Historia motuum et bellorum“ habers, die nur anonym erscheinen durfte, weil der (Geschichte der Unruhen und Kriege). Sie gilt als aus- Künstler bis 1945 ein Mal- und Ausstellungsverbot führlichste und ausgewogenste Chronik dieser Zeit. hatte. Grieshabers Werke werden im Ausstellungs- prospekt als Schöpfungen „unbekannter Orientalen“ Sibirien – Wiedner, Ernst. Handschriftliches Ta- bezeichnet und vom Künstler durch folgende Texte gebuch seiner Gefangenschaft in Sibirien, seine Rei- begleitet: „Über das Schattentheater des Kharaghiozis“, sebeschreibung nach Tientsin, Tsingtau, retour nach „aus dem Widmungsbrief an Herrn Sautter im Aegyp- Hamburg, nebst chinesischem Pass und weiteren € tischen Tagebuch“, „Die Wiedergabe“. „Nur wenigen Dokumenten. 1916–1920. *1480,– Eingeweihten, vor allem natürlich Herrn Dr. Valentien, Ernst Wiedner war Bankier und Oberleutnant der war die Identität des Künstlers bekannt“ (Fuerst). Reserve des 3. Posener Infanterie-Regiments Nr. 58. „Soviel ich weiß, war es die einzige öffentliche Aus- Er kam am 8. 7. 1916 in russische Gefangenschaft. Bei- stellung verfemter Kunst außerhalb der politischen im liegend die Gefangenmeldung, Schreiben des Ministe- Dritten Reich“ (Grieshaber). Einen Teil der Exponate riums, Rechnung der Offiziersmesse in Peking, ein ori-

42 signiert: „A. Thorvaldsen“ und ­datiert, unten links mit der Feder: „23 Giugno 1838“. Mit vertikalen Knickfalten, sonst gut erhalten. Alt montiert auf grau braunem Karton. Unter Passepartout. € *980,– Die Figur links ausgearbeitet, die beiden anderen nur mit schwacher Linienführung. Vorzeichnung einer sei- ner (unbekannten Schüler), von ihm eigenhändig sig- niert, siehe Thiele: J.M.Thiele: Thorvaldsens Arbeider og Livsforhold, Copenhagen 1848, p. 138–39). Eines seiner letzten Projekte, das er in Rom tätigte, bevor er im August 1838 zurück nach Kopenhagen reiste. Albert, genannt Bertel Thorvaldsen, Kopenhagen 1768–1844 war Bildhauer und Professor an der Kunst- akademie in Kopenhagen. Er lebte von 1797–1838 in Italien. – Siehe Abbildung.

Wallis, George Augustus. Sammlung von 16 groß- formatigen Original-Kreidezeichnungen auf Bütten meist aus dem Appenin (Atina) und dem Chigi Park bei Ariccia. A collection of 16 large format chalk ginaler chinesischer Reisepass aus dem Jahr 1920 sowie drawings on hand-made paper, mostly the Appenin ein Prospekt zur Lage der deutschen Kriegsgefangenen region (Atina) and the Chigi region. Italien, um in Russland. Doppelbogen, 4 Blatt mit Situations- 1795/96. Formate ca. 40–70 cm. Teils vom Künstler beschreibungen der einzelnen Gebiete: Sibirien, Nord- bezeichnet, durchgehend mit Randeinrissen, teils kaukasus, Turkestan etc. – Wiedner selbst beschreibt die fleckig und mit Knickspuren. € *6800,– Situation im Lager und den Kriegsverlauf. 25 DIN A 5 Joseph Anton Koch urteilt über den „englischen Pous- Blatt, eng beschrieben. – Siehe Abbildung. sin“: „Wallis hat ein vorzüglich schönes Landschafts- gemälde gemacht, besonders auch vorzüglich schön Italien – Rapp, Gottlob Heinrich. Südliche Land- von Kolorit und Ausführung“. Er war befreundet schaft. 13,5 × 19,5 cm. Sepiazeichnung. Unter Passe- mit J.A. Koch, J.C. Reinhart, Schick und arbeitete mit partout. Links unten signiert: „H. Rapp inv. f. 24. diesen auch zusammen. Seine Tochter heiratete 1806 aug 1814.“ € *1200,– Gottlieb Schick. – Vgl.: von Wild, Monika: George Schöne Sepiazeichnung des Stuttgarter Kaufmanns, Augustus Wallis (Merton 1761–1847 Florenz). Eng- Kunstmäzens und Schriftstellers. Rapp (1761–1832) lischer Landschaftsmaler. Monographie und Oeuvre- war mit dem Kupferstecher Johann Gottfried Mül- katalog. Frankfurt et al., Peter Lang, 1996. Die 9 groß- ler befreundet, wie auch mit dem Bildhauer Johann formatigen Zeichnungen sind laut WVZ 58, 79, 80, 81, Heinrich Dannecker, Friedrich Schiller und Johann 82, 91, 92, 93 u. 95. – Beigegeben sind 8 kleinere Blei- Wolfgang Goethe. – Siehe: Zeller: G. H. Rapp und das stiftzeichnungen (Landschaften, Felsen etc.) im Format kulturelle Leben in Stuttgart um 1800 und Pfäfflin: G. 40 × 58 cm. Bitte erfragen Sie die komplette Aufstellung H. Rapp. Goethes „wohl unterrichteter Kunstfreund“. der Zeichnungen, wir haben zusätzlich noch weitere Werke am Stand. – Wallis travelled to Rome and Naples Thorvaldsen, Bertel. Skizzenblatt von anonymer and lived there, later shortly in Heidelberg, before he Hand „Thetis taucht Achill in den Fluss Styx“ als moved to Florence. He was a member of the Roman Teilmotiv für ein Bas-Relief einer nie ausgeführten academy (1806). Professor at the Accademia di Belle Achilles Statue. (Rom, 1838) 17 × 21,5 cm. Auf Büt- Arti in Florence. Please ask for the complete list. We ten Zeichenpapier. Eigenhändig von Thorvaldsen have more drawings at our booth. – Siehe Abbildung.

43 Antiquariat Hohmann Stand 38 Lilienstraße 13 · 88433 Schemmerhofen Telefon +49 (0)7356 662 98 10 E-Mail: [email protected] · Internet: www.oeconomie.de Wirtschaftswissenschaften · Wirtschaftsgeschichte · Firmengeschichte.

„… Liebhaber Oeconomischer Wissenschaften.“ Savary, Jacques. Le Parfait Negociant, ou Instruc- tion Generale pour ce qui regarde le Commerce des Marchandises de France, & des Pays Etrangers. Pour la Banque, le Change & Rechange. Pour les Sociétez ordinaires, en commandite, & anonimes. Pour les Faillites, Banqueroutes, Séparations, Cessions, & Abandonnemens de Biens. Pour la maniere de tenir les Livres Journaux d’Achats, de Ventes, de Caisse, & de Raison. Des Formulaires de Lettres & Billets de Change, d’Inventaire, & de toutes sortes de Sociétez. Comme aussi plusieurs Pareres ou Avis & Conseils sur diverses matiéres de Commerce, très- importantes. Huitième Edition. Revûe, corrigée, & augmentée sur les Manuscrits de l’Auteur, ensemble les nouvelles Ordonnances, Arrêts & Réglements intervenus sur le fait du Commerce & des Manufac- tures. Par le Sieur Jacques Savary Desbruslons, son Fils. Avec l’Art des Lettres de Change du feu Sieur Dupuis de la Serra, Avocat en Parlement, & le Traité des Changes Etrangers du Sieur Claude Naulot. Tome Premier; Tome Second. A Amsterdam, Aux dépens d’Etienne Roger, 1717. XX 651 (24); XXIV 631 (1) S., 2 Bde., kl.qt., Pgmt. € 1500,– Siehe Abbildung.

Compendieuses und Nutzbares Haußhaltungs- Lexicon, Worinnen Alle beym Feld- Acker- Gar- ten- und Wein-Bau, Wiesewachs, Holtzungen, Jägerey, Fischerey, Bierbrauen, Vieh-Zucht, und sonst bey dem Haußhalten vorkommende Wörter und Redens-Arten gründlich und deutlich erklä- ret, Auch Derer Thiere und Kräuter Eigenschafft, Natur, Gebrauch und Mißbrauch auf das treulichste untersuchet worden sind; Daß man solches sowohl in der Stadt, als auf dem Lande bey allen grossen, mittlern und kleinen Haußhaltungen nützlich ge- brauchen kan, In Alphabetische Ordnung gebracht, und mit sonderbaren Fleiß zusammen getragen von einem Liebhaber Oeconomischer Wissenschaften. Chemnitz, Verlegts Conrad Stößel und Sohn, 1728. (14) S., 1086 Sp., (1) Frontispiz, Pgmt., min. Feucht. sp. € 900,– Güntz I, 168. Zischka: Index lexicorum 245. – Erste Ausgabe. – „… das älteste mir bekannte (Hausväter) Lexikon …“ (Güntz). – Siehe Abbildung.

44 Marx, Karl. Das Kapital. Kritik der politischen Oekonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktions- prozess des Kapitals. Zweite verbesserte Auflage. Hamburg, Verlag von Otto Meissner, 1872. Tit., 830 S., etw. spät. HLn., vord. Rckn.Gel. alt rest., NaV., tls. Anstr., tls. etw. stockfl. € 3500,– Ausgabe letzter Hand. Böhm-Bawerk, Eugen v(on). Einige strittige Fra- gen der Capitalstheorie. Drei Abhandlungen. Wien und Leipzig, Wilhelm Braumüller, 1900. (4) 127 S., kl.qt., neuer. HLn., Stat. € 850,– (Tomo 199). – Erste selbstständige Ausgabe. – „Recen- sions-Exemplar“. Färber, Heinrich. Das ergokratische Manifest. Wien, Verlag Oswald Möbius, (1930). (4) 181 (1) S., (2) S. Anz., Kt., Rckn. m. kl. Fehlst., kl. (Galiani, Ferdinando). Della Moneta. Libri Cinque. NStaT. € 600,– In Napoli, Presso Giuseppe Raimondi, 1750 (= Mocnik 19. – Erste Ausgabe. 1751). (16) 370 (6) S., HLdr., Rckn.Gelenke etw. € beschabt, Deckel berieben, Anm.aT. 8500,– First First … Erste Ausgabe. – „… wäre mit Hochachtung auf- genommen worden, wenn es hundert Jahre später er- schienen wäre … einer der fähigsten Geister … die sich jemals auf unserem Gebiet betätigt haben …“ (Schum- peter; Geschichte 372). „… kenntnisreiche und reizvoll vorgetragene Analysen, die sich stets in einem ganzen Meer von historischen Beispielen und Argumenten finden, münden letzten Endes in die Feststellung, daß ein Abbröckeln des Geldwertes, das heißt also eine In- flation, um so eher dort eintreten wird, wo der Wert des Geldes nichts mit dessen Gold- oder Silbergehalt zu tun hat, sondern eine Frage des Gesetzes ist; wo es also aus- schließlich vom Willen des Herrschers abhängt, Geld zu emittieren oder Münzen zu prägen …“ (Francesco Cossiga). – Siehe Abbildung.

… Weltkulturerbe … Raiffeisen, F(riedrich) W(ilhelm). Die Darlehns- kassen-Vereine als Mittel zur Abhilfe der Noth der ländlichen Bevölkerung, sowie auch der städtischen Handwerker und Arbeiter. Praktische Anleitung zur Bildung solcher Vereine, gestützt auf sechzehn- Keynes, John Maynard. The General Theory jährige Erfahrung, als Gründer derselben. Neuwied, of Employment, Interest and Money. London, Druck und Verlag der Strüder’schen Buchhandlung, Macmillan, 1936. 2 Bl., XII 403 S., Ln., OU. etw. 1866. (8) 227 S., Ln., kl. Lagersp., etw. stockfl., beschädigt, NaV., tls. Anm. u. Anstr. € 6500,– WaV. € 13 500,– Braeuer 213. Carter, Muir 423. – Erste Ausgabe. – „… Erste Ausgabe. – Das Vorwort datiert „Heddesdorf, the increment of aggregate investment multiplied by im März 1866“. – Mit handschriftlicher Widmung the marginal propensity to consume …“ (123). – Siehe „Meinem lieben Freund Düber zu Sayner Hütte zum Abbildung. freundlichen Andenken. F. W. Raiffeisen 2/8 67“. – Siehe Abbildung. Keynes, John Maynard. The General Theory of Em- ployment, Interest and Money. London, Macmillan, 1936. 2 Bl., XII 403 S., Ln., OU. Gb.sp. € 2500,– Braeuer 213. Carter, Muir 423. – „First edition February 1936“ – „… the product of the increment of aggregate investment and the multiplier as determined by the marginal propensity to consume …“ (123). – Exlibris Alan A. Moncrieff. – Siehe Abbildung.

45 Antiquariat Dr. Paul Kainbacher Stand 51 Eichwaldgasse 1 · 2500 Baden bei Wien, Österreich Telefon +43 699 110 192 21 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-kainbacher.at Reisen · Expeditionen · Völkerkunde · Naturwissenschaften

Albertinus, Aegidius (Ioan. Rodriguez Giron, Amati, S. Relation und grundtlicher Bericht von Nicolaus Trigant und Jacobus de Torres). His- deß Königreichs Voxu im Japonischen Keysert- torische Relation / Was sich inn etlichen Jaren hero / humb Gottseliger Bekehrung, und dessentwegen im Königreich Iapon, so wol im geistl. als auch welt- außgefertigter Ambasciada … Anno 1615. Durch lichem Wesen / namhafftes begeben und zugetragen. R. P. F. Ludovicum Sotelum (!) und den beygeor- Zum andern / von dem Standt und Gelegenheit der deneten Rocuyemon Faxecura (d. i. Hasekura Tsu- gantzen OstIndien / wie auch die Vestungen zu nenaga) … An jetzo aber zu Teutsch durch R. P. Mozambic, Goa und Malaca von den Holländern F. Thobiam Hendschelium. Ingolstadt, Elisabeth belägert / und was sie deren orten ausgericht. Drit- Angermaier 1617. 4to Mit breiter gest. Titelbordure tens / kurtze Beschreibung deß Landes Guinea und u. blattgr. gest. Porträt. 4 Bll., 292 S. Neuer Halb- Serra Lioa in Africa ligendt: Was mit Bekehrung lederband im Stil der Zeit. € 15 000,– eines heydnischen Königs / und einer Vestung / so Erste deutsche Ausgabe. Das Porträt zeigt Hasekura die Holländer inn Guinea zu erbawen sich under- Tsunenaga in ganzer Figur. Das Werk enthält ab S. standen / verlossen und fürüber gegangen: Wie sie 164 das erstmals 1588 erschienene Werk „Indianischer auch letzlich davon abgetriben worden. München, Religionstandt der gantzen newen Welt, beyder Indien Nicolaus Henricus 1609. Kl.-4to. Titel in Rot und gegen Auff- unnd Nidergang der Sonnen“ von Valentin Schwarz gedruckt, 3 Bl., 360 S. Neuer Halbleder- Fricius. – Angebunden: Hendschel, Tobias. Englischen band im Stil der Zeit, ein sehr gutes Exemplar. Kl. Liebbrinnendten S. Francisci Ordens Relations Conti- Wurmloch die ersten 10 Bl. betreffend, sauberes nuation … von deß Königreichs Voxu in Japonischem Exemplar. € 22 000,– Keyserthumb gottselige Bekehrung, &c. Ingolstadt, E. Angermaier 1617. 1 Bl., 109 S. Dieses Werk enthält 3 frühe Berichte zu Japan, Ost- indien und Westafrika: Böving, J. G. Curieuse Beschreibung und Nach- richt von den Hottentotten … also eingerichtet, daß 1) Giron, Ioan. Rodriguez. Erster Theil. Welcher Drey sie zu einer Erläuterung der Briefe von Herrn Zie- underschidliche Sendtschreiben auß Iapon von Annis, genbalg und Herrn Plütscho … dienen kan. O. O. 1603, 1604, 1605, 1606. So durch den Ehrwürdigen Herrn Franciscum Pasium der Societet Iesu, der Orten und Dr. 1712. 4to. 4 Bl., 48 S. Halbpergamentband im Stil der Zeit, Titel mit monogr. Besitzvermerk, Prouincialn, Aquaviuam, Generalem besagter Societet, € geschriben und gesendt worden / begreiffet. S. 1–253. leicht fleckig. 5500,–

2) Trigant, Nicolaus. Ander Theyl / Darin die gantze [Castanheda, Fernando Lopez de]. Warhafftige Gelegenheit der Ost Indien / und was gestalt die Hol- und volkomene Historia / Von erfindung Calecut lender die Vestungen zu Mozambic, Goa und Malaca und anderer Königreich / Landen und Inseln / in belegert / und aller orten außgericht. S. 254–317. Indien / und dem Indianischen Meer gelegen / So vormals von niemands mehr erkand / Daher biß auff 3) Torres, Iacobus de. Dritter Theyl / Darin gehandelt den heutigen Tag allerley Gewürtz / Specerey und wird von der Beschreibung deß Landts Guinea unnd andere köstliche Wahr / Fast in die gantze Chris- Serralioa, so ein Königreich in Affrica, nicht weit von tenheit gebracht werden. Wie dieselbigen durch des Mina und Malagueta gelegen. Item was sich mit bekeh- Königes auß Portugal Unterthanen zu Meer ersucht rung eines Heydnischen Königs / unnd einer Vestung / gefunden und bekriegt worden / etc. Auß französi- / so die Niederländische General Staden in Guinea scher Sprach jetzt newlich ins Teutsch gebracht. O. erbawt / zugetragen und wie sie letztlich darvon vnnd O. und Dr. [Oberursel, Nicolaus Henricus?] anno auß dem Land vertriben worden. S. 318–360. 1565. 8vo. 14 nn. Bl., 2 w. Bl., 765 S. Fachmännisch Zu Trigant: Nicolas Trigault (1577–1628), Jesuit aus restaurierter flexibler Pergamentband der Zeit mit Wallonien, war Missionar in China und bereiste zuvor Überstehkanten, unter Verwendung eines Manu- und danach sowohl Ostindien als auch die Festungen skriptblattes des 15. Jhds., neue Schließbänder, alter Mocambique, Goa und Malaca. Zu Torres: Kainbacher handschriftlicher Name am Titelblatt, ein sehr gutes € 13. – Sehr seltene Beschreibung von Guinea und Sierra Exemplar. 25 000,– Leona. Siehe Abbildung.

46 Guerreiro, Fernão und Matteo Ricci. Histori- scher Bericht, was sich in dem grossen, und nun je lenger je mehr bekandten Königreich China, in Verkündigung deß H. Evangelii und Fortpflant- zung des catholischen Glaubens, von 1604. und volgenden Jaren, denckwürdigs zugetragen. Augs- burg, Chrysostomus Dabertzhofer 1611. 4to. [8], 131, [1 w.] S. Recased in 19th-century half vellum, shell-marbled boards, marbled edges. Some stains on the title page, browned throughout, otherwise in good condition. € 9500,–

Helffrich, J. Kurtzer und warhafftiger Bericht, Von der Reiß aus Venedig nach Hierusalem, Von dannen in Aegypten, auf den Berg Sinai, Alcair, Alexandria, und folgends widerumb gen Venedig. (Leipzig, J. Berwaldts Erben) 1582. 4to. Mit 7 ge- falteten Holzschnitttafeln (darunter das Leporello) und 28 (26 ganzs.) Textholzschn. 104 (statt 106, ohne die le. 2 Bl.) nn. Bl. Pappband des 19. Jhds. mit goldgepr. Rsch. (etwas stockfleckig, etwas be- rieben). € 9500,–

Megiser, Hieronymus. Warhafftige / gründliche und außführliche / so wol Historische alß Choro- graphische Beschreibung der uberauß reichen / mechtigen und weitberhümbten Insul Madagas- car, sonsten S. Layrentis genandt /… Auch an- gehengtem Dictionario und Dialogis der Madagas- carischen Sprach … Altenburg, Henning Grossen 1609. Kl.-8vo. 8 Bl., 179 S., 5 Bl. mit 1 Wappen- kupfer verso Titel, 8 gefalt. Kupfertafeln (darunter 1 gefalt. Kupfer-Karte) und 1 Druckermarke a. (Feyerabend, S.). Reyßbuch deß heyligen Lands. letzten Seite. Neuer Halblederband, Titel mit hin- Frankfurt, J. Saur für F. N. Roth, 1609. Fol. Mit terlegten Ausrissen, gebräunt, ein ordentliches Ex- Titelholzschnittvign. und Textholzschnitt. 4 Bl., emplar. € 13 000,– 875 (recte 869) S., 5 Bl. Blindgeprägter Schweins- lederband der Zeit auf Holzdeckeln (Vorderdeckel Knauß (Knauss), Friedrich von. Selbstschreibende vertikal gebrochen, fleckig, etwas bestoßen, Schlie- Wundermaschinen, auch mehr andere Kunst- und ßen fehlen). Titel mit klösterlichem Besitzvermerk, Meisterstücke, als so viele nunmehr aufgelöste Pro- mehrere Bl. mit Resten alter Blattweiser, letztes blemen. Wien, Schulz-Gastheim für den Hrsg. 1780. Bl. fast lose; etwas gebräunt, ordentliches Exem- 8vo. 9 Bl., 170 S., 1 Bl. Mit 11 (10 gefalt.) Kupfer- plar. € 6000,– tafeln. (Druckvermerk). Leider fehlt das Porträt- Frontispiz. Späterer Halbleinenband (berieben), (François, Dominique De S.). Auß America, das ist, meist fleckig. Vor dem Titel ein Blatt mit alten auss der Newen Welt; underschidlicher Schreiben handschriftlichen Eintragungen beigebunden, or- Extract, von den Jaren 1616, 1617, 1618, was gestalt dentliches Exemplar. € 5500,– acht Patres Societatis [Jesu] und zwo andere Ordens- Poggendorff I, 1279. Feldhaus S. 54. – Erste Ausgabe. personen, von desz Christlichen Glaubens wegen – Knauß (1724–1789) arbeitete u. a. bei Karl von Loth- ihr Blut vergossen … Ausz Frantzösischer Sprach ringen als Hofmathematicus bevor er im physikalischen in die Teutsche ubergesetzt. Augsburg, Sara Mang und mathematischen Hofkabinett Wiens eine Stellung 1620. Kl.-4to. 2 Bl., 91 S. Neuer Halblederband im als Inspektor erhielt. Er entwickelte vier automatische € Stil der Zeit, ein gutes Exemplar. 8000,– Schreibapparate, darunter seine wohl herausragendste Anders als die französische Ausgabe, die insgesamt 24 Leistung, die „allesschreibende Wundermaschine“, die Briefe aus den asiatischen und amerikanischen Mis- mit Hilfe von Feder, Hebel und Abtastinstrumenten sionsgebieten druckte, veröffentlichte die deutsche die Schreibführung der menschlichen Hand imitiert. Übersetzung jene Schriften, die sich ausschließlich Ebenso erwähnenswert ist eine für den Kaiser ent- mit Hispanoamerika beschäftigen. Von den 19 abge- wickelte Kopiermaschine, die in einen Schreibtisch druckten Briefen stammen 10 Texte aus Mexiko, 5 aus integriert, mehrere Entwürfe von Schriftstücken gleich- Peru und 4 aus Paraguay. zeitig anfertigen kann (vgl. NDB XII, 162–63).

47 Antiquariat Sabine Keune Stand 33 Kupferstraße 15 · 52070 Aachen. Telefon +49 (0)241 900 72 747 · Fax +49 (0)241 900 72 757 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-keune.eu Kinderbücher · Miniaturbücher

Aus Wien – Kunst für Kinder

Blonder, Leo. Himm- Museum der Stadt Wien lische Mär. Mit farb- S. 15). Krahé/Laub S. lithogr. Titelill., 7 14. Krahé. Imprimatur ganzs. farbigen Litho- 9, 1980, S. 198–206. Es graphien und 7 ganzs. fehlt nur die im Ver- s/w. Lithographien zeichnis der Gegen- von Wenzel Oswald. stände für den Stall an- Wien. Christoph Reis- gegebene Stall-Laterne. Sehr gut erhalten. – ser’s Söhne (1914). Siehe Abbildung. 35 × 25,5 cm. 15 nn. Bl. Ill. OPp. € 2900,– Das Landhaus mit Erste Ausgabe. Ein seltenes und besonders englischem Park. Mit schönes Bilderbuch des 52 (statt 58) altkolo- Wiener Secessionsstils. rierten gestochenen Der Text in Ehmcke- Figuren, 9 nicht num- Antiqua. Der 1883 in Böhmen geborene Maler, Gra- merierten Figuren und 2 aufklappbaren, auf Karton phiker und Illustrator Wenzel Oswald, ein Mitglied der montierten Spielbrettern mit nummerierten Ein- Wiener Werkstätte, war Schüler von Löffler, Larisch, steckschlitzen. Wien. Kunsthandlung des H. F. Kenner und Powolny und Assistent an der Klasse Müller am Kohlmarkt No. 1149. (1835). 36 × 44,5 für Architektur Josef Hoffmann. Heller. Bunte Welt cm. O-Marmorpapier-Umschlag und marmorierter 225. Ries 763.1. Ramsamperl und Klicketick 136. Slg. Schuber mit gest. Deckelschild. € 6800,– Kling 20. Kl. Papierschäden an Vorsätzen u. erstem Bl. Sehr selten. Bezauberndes Steckspiel mit teilweise sehr restauriert. Einband mit l. Abrieben. filigranen Teilen. Mit Portikus, Schloss, Gewächshäu- sern, Tempel, Obelisk, Schaukeln, Springbrunnen, Tei- Familien-Scenen im Zimmer sammt Küche und chen, Menagerie, Baumgruppen, Equipagen, Blumen, Stall. Ein Spiel für die Jugend zur Unterhaltung und Spaziergängern und vielem mehr. Die legendäre Kunst- zur Bildung des guten Geschmackes. Mit 56 (statt 57) handlung H. F. Müller brachte früh besonders schöne altkolorierten gestochenen Figuren in O-Marmor- bewegliche Bilderbücher heraus. Allgemeine Zeitung papierumschlag und von V. R. Grüner gestochenes, München 1835, T. 10–12, S. 1890–91. Kayser. Bücher- altkoloriertes, aufklappbares und auf Karton mon- Lexicon Bd. 7, Tl. 2, S. 5. Von 58 auf den Spielbrettern tiertes Spielbrett. Wien. H. F. Müller, Kunsthändler angezeigten Figuren sind 52 vorhanden, einigen der auf dem Kohlmarkt Nr. 1150. (1824). 26,5 × 20 cm. 3 nicht nummerierten Bäume fehlt der Standfuß, bei einer nn. Bl. O-Marmorpapier-Umschlag in O-Marmor- Figurengruppe ein Kopf und ein Arm. papierschuber mit Deckelschild. € 11 800,– Sehr selten. Mit Verzeichnis der Figuren, in drei Berei- Laske, O(skar). Die Arche Noah. Mit 12 ganzs. che geordnet, fünf anleitenden Musterbildern, jeweils Farblithographien von Oskar Laske. Wien. Anton in deutscher und französischer Sprache, sowie einer Schroll (1925). 24,2 × 35,5 cm. 6 nn. Pp.-Bl. in Lepo- Erklärung, wie man das Vergnügen haben wird, „die rellofaltung. € 3400,– leere Tafel in ein wohl-eingerichtetes und mit Figuren Erste Ausgabe. Herausragendes Bilderbuch mit Farb- belebtes Gebäude umgewandelt zu sehen“ (Erklärung). lithographien des Architekten, Malers, Graphikers und „Der bedeutendste Kunsthändler auf diesem Gebiet Buchkünstlers Oskar Laske (Czernowitz 1874–1951 war Heinrich Friedrich Müller (1779–1848), der seit Wien). „Das Leporello zeigt auf der Vorderseite den 1811 den früheren Laden Löschenkohls auf dem Kohl- Zug der Tiere in die Arche, auf der Hinterseite den Zug markt innehatte. Seine Bilder- und Kinderbücher ge- aus der Arche. Der Verzicht auf Bildtext wird durch hören zu den schönsten und vorbildlichsten der Zeit“ die Vielfalt der Erscheinungen wettgemacht. Das Auge (H. Kaut in Das Kind und seine Welt. Historisches kann den Tierpaaren, die von allen Seiten auf die Arche

48 hinströmen, wie in einem filmischen Ablauf folgen“ (F. York) gründete 1915 in Wien eine kunstgewerbliche C. Heller in Bilderwelt S. 358). Der Text des Umschlags Privatlehranstalt, im Mai 1939 emigrierte sie in die USA liegt in Kopie bei. Heller 912 und Abb. 65. Bilderwelt und war ab 1939/40 für das Educational Department 554. Cotsen 6230. Ramsamperl und Klicketick 90. der American Crayon Company tätig. Vordere Um- Jugendschatz 85 u. 2 farbige Abb. Schönes Exemplar. schlagdecke etwas braunfleckig.

Lesznai, Anna (d. i. Amalia [Mali] Moskovitz). Die Zweybrück-Schule – (Schmeil, Lotte). Mädchen Reise des kleinen Schmetterlings durch Leszna und und Engel. 4 Bl. Aquarell und Deckfarben. (Um nach den benachbarten Feenreichen. Ich schenke 1920). Darstellungsmaße 23 × 17 cm; 19 × 20 cm; dieses Märchen meiner kleinen Nichte Oma. Mit 6 24 × 18 cm; 20,5 × 20,5 cm. € 880,– ganzs. Farblithographien, 2 halbseitigen Farblitho- Vermutlich Vorlagen für eine Publikation. Verso jeweils graphien und farblithogr. Vignette von Anna Lesz- mit dem Stempel: >Schule Emmy Zweybrück Wien, nai. Wien. Brüder Rosenbaum (1912). 36,4 × 25,7 VIII.< Zu der Schule Emmy Zweybrück s. Heller. cm. 16 nn. Bl. Farbig ill. OHlwd. € 3800,– Bunte Welt S. 377. Erste Ausgabe. Äußerst seltenes Bilderbuch der unga- rischen Malerin und Schriftstellerin Amalia Moskovitz Seidmann-Freud, Tom. Das Zauberboot. Ein Bil- (1885–1966), die auf dem Landgut Lesznai aufwuchs derbuch zum Drehen, Bewegen und Verwandeln. und in Budapest, Paris und Wien studierte. Wohl in (Das neue Wunderhaus). Mit farbigen Ill., davon sehr kleiner Auflage erschienen. 1939 emigrierte sie 4 beweglichen, sowie mit ausgestanzter Schablone gemeinsam mit ihrem dritten Mann, dem Maler und und farbigem Blättchen in Einstecklasche. Berlin. Illustrator Tibor Gergely in die USA und gründete dort Herbert Stuffer 1930. 7.–11. Tsd. 24 × 20 cm. 6 nn. eine eigene Kunstschule. „Die großflächigen, farben- € frohen Bilder Anna Lesznais vereinen bewußte Naivität Bl. Farbig ill. OHlwd. 1800,– der Darstellung mit ungewöhnlicher Perspektive und In der Tat ein neues Wunderhaus. Ungewöhnliches dekorativen Elementen, die die Herkunft aus der Volks- Spielbilderbuch der Nichte Sigmund Freuds. Kom- kunst erkennen lassen. Die Künstlerin gelangt damit plett mit beiliegender Schablone und Farbblättchen. zu ‚eigenständigen Bildlösungen, die zum Besten der Nachdem sich der junge und innovative Verleger Her- Bilderbuchkunst des 20. Jahrhunderts gehören‘ (Ries)“ bert Stuffer mit der Künstlerin Tom Seidmann-Freud (Heller S. 197). S. Vollmer III, 218. Heller 145 und Abb. 1927 erstmals im Romanischen Café in Berlin getrof- 64. Ries 680.1. Vgl. Cotsen 6424 (ungarische EA 1912). fen hatte, folgte eine anregende und erfolgreiche Zu- Jugendschatz und Wunderscherlein 68. Vereinzelt ge- sammenarbeit, „Das Zauberboot“ erschien nach dem ring fingerfleckig. Schönes Exemplar. „Wunderhaus“, es sprüht wieder vor Ideen und das Lesen darin, und Spielen damit, ist die reinste Freude, Zweybrück – Redslob, Edwin. Der Spielzeug- auch für Erwachsene. Murken. Seidmann-Freud 9. Vgl. schrank. Mit ganzs. Farblithographien und Bilderwelt 660. Murken. Stuffer 9. Vgl. Lex. KJL. III, farblithogr. Textill. von Emmy Zweybrück. 374. – Siehe Abbildung. Leipzig-Berlin.­ Otto Beyer (1934). 24 × 24 cm. 14 nn. Doppelbl. Blockbuchbindung. Farbig ill. OHlwd. € 580,– Erste Ausgabe. Mit hervorragenden Illustrationen von Emmy Zweybrück, die selbst auch Spielzeug sammelte. „Die bunten Darstellungen auf schwarzem Grund, in denen die von Emmy Zweybrück bevorzugten Farben Rosa, Zinnober und Hellblau leuchten, sorgfältig auf elfenbein-farbenem kräftigem Papier gedruckt … all das verleiht diesem Bilderbuch seinen unverwechsel- baren Reiz“ (F. C. Heller S. 336). Heller 1254. Bilder- welt 693. Cotsen 9192. Gering bestoßen.

Zweybrück-Schule – Schmeil, Lotte. Children and Animals. Mit 11 farblithographierten Tafeln und Farblithographien im Text von Lotte Schmeil. School of Emmy Zweybrück. Racine. Whitman (1935). 23,5 × 32,7 cm. 10 nn. Bl. Farblithogr. ill. OU. € 380,– Bezaubernde Kinder- und Tierdarstellungen im Stil des Art Deco. Schablonenkolorit. Lotte Schmeil war auch an der Herstellung des Holzspielzeugs beteiligt, das in der Schule von Emmy Zweybrück-Prochaska entworfen wurde. Die Graphikerin, Kunstgewerblerin und Pädagogin E. Zweybrück (Wien 1890–1956 New

49 Antiquariat Peter Kiefer Stand 40 Steubenstraße 36 · 75172 Pforzheim Telefon +49 (0)7231 923 20 E-Mail: [email protected] · Internet: www.kiefer.de Alte Drucke · Handschriften und Theologie · Genealogie · Heraldik · Politik · Sozialismus · Wirtschaft

Stammbuch des Melchior Lucas aus Breslau. 563 Albrecht Friedrich v. Knobelsdorf, Otto v. Nostitz, S. mit 367 Eintragungen aus Breslau, mit 16 heral- ­Johann Balthasar Liesch v. Hornau (Turmprobst u. dischen Aquarellen, 11 eingeklebten gest. Wap- Weihbischof von Breslau), Franz v. Magnis Graf v. pen, 5 teils emblematischen Aquarellen, 5 Tusch- Straßnitz (Generalfeldmarschall), Siegfried v. Promnitz, zeichnungen u. einigen Kalligraphien, 1635 bis ca. Niklaß Herr von Burkhauß (Burghauß), Oktavian 1650. Qu.8°. Lädierter Lederband d. Zt. mit gold- Seger von Segenberg, Balthasar v. Seidlitz, Bernhardt v. gepr. Deckelmedaillons, Monogramm u. Datum Pritwitz etc. Die emblematischen Kupfer wohl aus ver- 1635. (Goldprägung teils verblasst, Rücken beschä- schied. Folgen, teils mit studentischen Motiven u. meist mit zweisprach. lateinisch-deutschem Spruch unter der digt). € 18 500,– Darstellung, von M. Casp. Brülerius, I. P. Crusius, I.a Bedeutendes Breslauer Stammbuch mit zahlreichen Bruck(-Angermundt), Angelus P., F. Carolus, Stras- Eintragungen aus Adel, Militär, Kirche etc. U. a. von burg, Zuberus. Gegen Ende des Stammbuchs 4 Kupfer Heinrich Wenzel Herzog v. Münsterberg, Georg Ru- mit den 7 Todsünden von Jacob van der Heyden (wohl dolf Herzog v. Liegnitz, Karl Friedrich Herzog v. Mün- Straßburg um 1610, Hollstein XIII, 81. Nagler VI, 529, sterberg, Christoph Freiherr v. Schellendorff, Heinrich 6). – Gelockert, etwas gebräunt u. teils fleckig, teils Fürst von Bibran, Georg Ludwig von Starhemberg, geringe Randläsuren.

50 51 Stand 7 Antiquariat Klittich-Pfankuch GmbH & Co. Theaterwall 17 ∙ 38100 Braunschweig Telefon +49 (0)531 24 28 80 ∙ Fax +49 (0)531 135 05 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.klittich-pfankuch.de Landeskunde ∙ Geschichte ∙ Militaria ∙ Dekorative Graphik ∙ Schachbücher

Alte Drucke – Matthiolus, Peter A. Kreutterbuch Geschichte – Friedrich der Große – Seidel, Paul. … Jetzt wiederumb mit vielen schönen und newen Friedrich der Große und die bildende Kunst. 2 Figuren … zum dritten mal … gemehret … durch Bände. Berlin und Leipzig, Giesecke & Devrient, Joachim Camerarius … Sampt dreyen wolgeord- 1912. Folio. Mit einer Radierung nach Antoine neten nützlichen Registern … Frankfurt/M., (Nic. Pesne, 30 Radierungen (in separater Mappe) und Hoffman für Jac. Fischer), 1611. Folio. Mit reich 132 Textillustrationen von Peter Halm. 3 Bll. weiß, verziertem altkolorierten Titelblatt und über 1000 1 Widmungsblatt, 7 Bll., 238 S., 5 Bll. Anlage, 3 altkolorierten Pflanzenholzschnitten und 7 Holz- Bll. weiß. Originale hellblaue Maroquinbände mit schnitten von Destillieröfen. Am Ende die eben- reicher Vergoldung von Otto Dorfner, Weimar. falls altkolorierte Druckermarke. 10 unn. Bll., 460 Dreikantgoldschnitt. Im Schuber. € 1250,– num. Bll., 27 unn. Bll. „Zum Leser“ und Register. Eines von 20 Exemplaren der Fürstenausgabe, der die Blindgeprägter Schweinslederband der Zeit über 30 Radierungen auf Japanpapier gedruckt, noch einmal Holzdeckeln. € 15 800,– lose in besonderer Mappe beigegeben sind. Einband in Nissen 1311; Pritzel 5990. Frühe deutsche Ausgabe des blauem Leder. Die Gesamtauflage betrug 300 Exem- berühmten Pflanzenwerks, im prachtvollen und leuch- plare. Durch Sonnenlicht verblasste Rücken, mit klei- tenden Originalkolorit. Innen gebräunt, teilweise etwas nen Bestossungen der Einbände an Ecken und Kanten. fleckig und randig, besonders am Anfang und Ende. – Victoria Luise, Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg, Prinzessin von Preußen. Aufstellung – Rehtmeier, Philipp Julius. Braunschweig-Lüne- ihrer eigenen Bibliothek in Berlin in zwei kleinen burgische Chronica, Oder: Historische Beschrei- roten Leinenkistchen, die sich in einen Fach- und bung Der Durchlauchtigsten Herzogen zu Braun- Alphabetischen Katalog gliedern. Der Inhalt besteht schweig und Lüneburg, … zusammen getragen aus 650 handschriftlichen und 150 unbeschrifteten und beschrieben durch … Henricum Bünting, und Karteikarten. € 3200,– Johannem Letzner … biß auf die jetzige Zeiten Dazu als Authentizitätsbeweis das Buch mit der Nr. continuiret … 3 Bände in einem gebunden. Braun- II, 184: Grüner Maroquineinband, aus der Bibliothek schweig, Detleffsen, 1722. Folio. Mit 1 gestochenen von Victoria Luise Herzogin zu Braunschweig und Frontispiz, vielen kleinen Abbildungen, Kopfstü- Lüneburg, Prinzessin von Preußen. Größe 125 × 185 cken und Vignetten im Text, 65 blattgroßen Kup- mm. Mit reicher Linienvergoldung auf Deckel und fertafeln und 1 Holzschnitttafel. Lederband mit Rücken, Rückenschild, Steh- und Innenkantenver- Blindprägung auf den Deckeln und zwei (neuen) goldung. Dreikantgoldschnitt. Auf dem Vorderdeckel Schließen. € 980,– mit dem Monogramm „V L“ und Krone. Ein per- sönliches Geschenk aus der Familie Stuart Wortley mit Vgl. Graesse I, 572; Loewe 501; Beste, S. 371–372. einer entsprechenden ausführlichen Widmung auf dem Seltene Ausgabe einer der umfangreichsten und wich- Vorsatzblatt, datiert „Weihnachten 1907“. Besonders tigsten Chroniken der Stadt Braunschweig. Diese Aus- beziehungsreich, weil 1908 die sogenannte „Daily- gabe wurde von Rehtmeier neu zusammengestellt und Telegraph-Affaire“ folgte, der vertrauliche Gespräche wesentlich erweitert. Innen etwas gebräunt und fleckig, von Kaiser Wilhelm im Jahre 1907 mit General Stuart teilweise stärker. Wortley vorangingen. Exlibris der Herzogin im Innen- deckel und das „Bibliotheksetikett Nr. II 184“ im hin- terem Innendeckel. –Buchinhalt: A. Conan Doyle. The – Haebler, Konrad (Hrsg. von H. Wendland). white company. 28. ed. With illustrations. London, Alte Typographie und Buchkunst. Originalblätter Smith & Elder, 1907. Die Ausgabe ist im Ganzen etwas aus Büchern des 15. und 16. Jhrdts. Kassette XLV. nachgedunkelt und wirkt leicht bräunlich. Montiertes Titelblatt und 50 Originalblätter aus In- kunabeln und Alten Drucken des 16. Jahrhunderts. Braunschweig – Ernst Carl Daniel von Braun- Beinwil am See, 1990 bzw. Antwerpen, Augsburg, schweig (Hrsg.). Vorgeschichte und Genealogie des Basel, Köln, Lyon, Mainz, Nürnberg, Paris, Straß- Altadeligen Geschlechtes derer von Braunschweig. burg, Venedig, 1473–1535. Leinenkassette mit mon- Pillau, 1899. 4°. Mit einer farbigen Wappendarstel- tiertem Deckelschild und Begleitbuch. € 3800,– lung als Frontispiz, 2 kleineren Wappen im Text und

52 faksimilierte Unterschriften. 49 Seiten. Originaler dem Einband handelt es sich um eine Arbeit aus der roter Leinenband mit goldgeprägtem Wappen auf Werkstatt des Braunschweiger Hofbuchbinders Johann dem Vorderdeckel. € 280,– Jacob Selencka [Buchbinderetikett fehlt]. Innen leicht Interessante und durch weitere private genealogische gebräunt und fleckig. Einband fleckig. Buchrücken Aufzeichnungen ergänzte Ausgabe. Eingeklebter Wid- oben etwas defekt. mungszettel von 1905 auf Frontispiz. – – Schröder, H. und W. Assmann (Hrsg.). Die – Wilhelm Raabe (1831–1910). Postkarte. Braun- Stadt Braunschweig. Ein historisch-topographi- schweig 14. Juli 1906. (Am 8. Sept. dieses Jahres sches Handbuch für Einheimische und Fremde. wurde er 75). Antwort auf ein Geschenk vom Ver- Zwei Teile in einem Band. Braunschweig, Vieweg, leger Julius Zwissler aus Wolfenbüttel. € 225,– 1841. 8°. Mit einem gefalteten Plan von Braun- schweig. XIV, 1 Bl., 252, 230 S., 1 Bl. Anlage. Ori- ginaler brauner Lederband mit Außen- und Innen- kantenvergoldung und reicher Vergoldung auf den Deckeln und Rücken. Auf dem Vorderdeckel der Braunschweiger Löwe in einem bekrönten silber- farbenen Wappenschild, auf dem Rückdeckel das Löwendenkmal. Dreikantgoldschnitt. € 385,– Vergl. dazu Loewe 3019. Auf dem ersten Vorsatzblatt mit persönlichem Namenszug von Paul Zimmermann. Bei dem Einband handelt es sich um eine Arbeit des Braunschweiger Hofbuchbinders Johann Jacob Selen- cka [Buchbindersignet fehlt]. Innen leicht gebräunt, fle- ckig, teilweise stärker. Der Einband ist etwas bestoßen, der Rücken ist durch Sonneneinstrahlung verblichen.

Medizin – Günsburg, Friedrich. Studien zur spe- ciellen Pathologie. 2 Bände in einem Band. Leipzig, – Einband des Hofbuchbinders Johann Jacob Brockhaus, 1845–48. 8°. Mit zus. 5 gefalteten litho- Selencka. Prächtiger Einband aus grau-braunem graphierten Tafeln. Neuer brauner Pappband mit Maroquinleder mit reichem und tiefem Goldein- goldgeprägtem Rückenschild. € 250,– druck durch Einzelstempel in den Eckfeldern und dem großen Mittelstück. Hier zeigt sich die Har- Die Bände gliedern sich: I. Die Krankheitsprodukte monie der Vergoldungstechnik des Meisters. Der nach ihrer Entwicklung, Zusammensetzung und La- gerung in den Geweben des menschlichen Körpers. Buchrücken in einem hellbraunen Leder mit zarter XXVIII, 259 S. – II. Die krankhaften Veränderungen Vergoldung. Auf der Innenseite des Vorderdeckels der Gewebe des menschlichen Körpers. – Grundriss das von goldenem Rankenwerk umgebene gekrönte der pathologischen Entwicklungsgeschichte. XVI, 412 Exlibris des „Herzogs Wilhelm zu Braunschweig“ S., 1 Bl. Exlibris im Innendeckel, Nummer auf Titel. auf tiefblauen Grund. Auf der Innenseite des Rück- Innen papierbedingt gebräunt und fleckig, vereinzelt deckels das Buchbinderetikett „Gebunden bei J. J. mit Anstreichungen. Selencka in Braunschweig“. Dreikantgoldschnitt mit Steh- und Innenkantenvergoldung. € 780,– – Huxham, Johann. Opera Physico-Medica. 3 Inhalt: Klavierauszüge und Notenstücke aus den Jahren Bände in 1 Band. Curante Georg Christian Reichel. um 1850, u. a. mit dem Fackeltanz anläßlich der Ver- Leipzig, Kraus, 1764, 8°. Mit einer gefalteten Tafel. mählung des Prinzen Wilhelm von Preussen. Verschie- 7 Bll. (inkl. Titel), 372 S.; Titel, 231 S.; Titel, 168 dene Verlage, Paris, Wien, Berlin. Quer 4°. Einband Seiten, 23 Bll. Index. Pergamentband der Zeit mit etwas bestoßen. – Siehe Abbildung. erneuerten Rückenschild. € 780,– Vergl. dazu: Garrison-M. 74. Eine Gesamtausgabe sei- – ­– Braunschweiger Calender auf das Jahr nach ner Werke. Exlibris im Innendeckel, Stempel auf Titel Christi Geburt 1878. Für den Braunschweiger Me- verso und letztem Blatt. Innen papierbedingt leicht ridian und Parallel von J. Helms. Braunschweig, gebräunt und fleckig. Meyer, 1878. 8°. Mit einigen Abbildungen im Kalen- darium und im Text. Illustrierter Titel, 29 unn. Bll., – Velpeau, Alfred Armand Louis Marie. Traité 2 Bll. Anzeigen (Kalendarium mit weißen Blättern d’anatomie chirurgicale ou Anatomies Régions, durchschossen). Originaler brauner Maroquinleder- concidérée dans ses rapports avec la chirurgie; ouv- band mit goldverzierten Linien auf beiden Deckeln, rage orné de planches, représentant les auf dem Vorderdeckel ein floral goldgeprägter Blät- principales régions du corps … 2 Bände. Paris, Cre- terkranz um ein „W“ mit Krone verziert. Dreikant- vot, 1825–1826. 8°. Mit 14 gefalteten Lithographien. goldschnitt. € 285,– XXXI, 580; XVI, 663 S. Halblederbände mit leichter Aus der „Bücherei Residenzschloß Braunschweig“ des Vergoldung auf dem Rücken und goldgeprägtem Herzog Wilhelm zu Braunschweig und Lüneburg. Bei Rückentitel. € 225,–

53 Antiquariat Meinhard Knigge Stand 28 Lübecker Str. 143 ∙ 22087 Hamburg Telefon: + 49 (0)40 250 09 15 E-Mail: [email protected] Naturwissenschaften ∙ Technik ∙ Handwerk ∙ Architektur ∙ Eisenbahn

Auberlen, Ferdinand. Die Juwelier-, Gold- und farbig lithogr. Tafeln von Lemercier & Cie. Paris, Silber-Arbeiter-Kunst in allen ihren Verrichtungen Canson, 1883. Gr.-Folio (61,0 × 45,0 cm). 4 Bl. Halb- nach dem neuesten Zustande. I. (und II.) Theil in 1 lederband d. Zt. € 1800,– Band. Mit 3 (2 gefalt.) lithogr. Tafeln. Ulm, J. Ebner, Nr. 430 von 500 nummerierten Exemplaren. – Ency- 1840. 8vo. (18,9 × 11,0 cm). 1: VIII, 160 S. 2: XVI, 312 clopédie des arts decoratifs de l’Orient, 6. – Der Band S. Leinwandband d. Zt. € 1400,– versammelt Darstellungen nach alten Vorlagen meist 1: Die Juwelierkunst und Edelsteinkunde. – 2: Die architektonischer Art von denen die große Mehrzahl Gold- und Silber-Arbeiterkunst. – Einzige Ausgabe des aus Venedig stammt. Der zeitliche Rahmen erstreckt Werkes des aus Fellbach stammenden in Vaihingen an sich vom späten Mittelalter bis zum Ausklang der der Enz tätigen Goldschmiedemeisters Auberlen. – Teil Renaissance. – „The Lemercier establishment in Paris 1 beschreibt die Gegenstände des Juweliers vom Dia- surpassed in quality all other printers of chromolitho- manten bis zum Bernstein u. der Koralle. Teil 2 widmet graphed plates for folio publications on decoration and sich der Bearbeitung von Gold u. Silber, gibt Rezepte ornament“ (Twyman: History of chromolithography S. für Emaillearbeiten, behandelt Tiegel, Kräzmachen u.a. 230). – Kat. Vorlagenwerke Berlin 132. Barkhausen, [Philipp] Georg [Karl Erhard]. Be- Ferrand, J. Constructions en fer et en bois. Char- obachtungen über den Säuferwahnsinn oder das pentes mixtes en fer, fonte & bois. Charpentres Delirium tremens. Bremen, J. G. Heyse, 1828. 8vo. décoratives pour ateliers, magasins, halles … etc. (20,6 × 12,2 cm). 4 Bl., 243, (1) S. Pappband d. Publié sous le patronage de M. [Jean Charles Adol- Zt. € 1000,– phe] Alphand. Mit 100 farbig lithogr. Tafeln. Paris, J. Baudry, [1881]. Folio. (34,8 × 26,1 cm). 32 S. Halb- „Es ist dies eine treffliche Arbeit, welche von den Fach- € männern noch nach Jahrzenten zu den besten Werken lederband d. Zt. 1200,– über die genannte Krankheit gezählt wurde.“ (Brem. „Le Charpentier-Serrurier au XIXe siècle“. – Diese Zu- Biogr. 19. Jhdt., S. 23). – Die ersten ca. 120 S. behandeln sammenstellung von größtenteils ausgeführten Bauten die Krankheit im Allgemeinen, es folgen 25 Fallstudien. aus Frankreich gibt einen hervorragenden Überblick über die Gestaltungsmöglichkeiten von kombinierter Bélidor, (Bernard Forest de). Architectura hydrau- Holz- u. Eisenarchitektur im 19. Jahrhundert. lica. Oder: Die Kunst, Das Gewässer Zu denen verschiedentlichen Nothwendigkeiten des mensch- Jachtmann, [Samuel] Heinrich. Anweisung zur lichen Lebens zu leiten … Aus dem Frantzösischen Anlegung Holz- Steinkohlen- und Torf-ersparender ins Teutsche übersetzet. 2 Teile mit 24 Lieferungen Feuerungen. Theil 2 (von 2). Erstes, Zweytes u. in 4 Bänden. Mit 5 gest. Kopfvignetten u. 219 meist Drittes Heft in 1 Band. Mit 15 kolor. gefalt. gest. gefalt. gest. Tafeln. Augsburg, J. G. Mertz u. E. Tafeln. Berlin, Im Verlage des Verfassers, 1794. 8vo. Klett, Witwe, 1740–1771. Folio (ca. 32,5 × 21,0 cm). (19,7 × 10,7 cm). 1: XVI, 61 S., 1 l. Bl. 2: 113, (1) S. € Etwa 1400 S. Halbpergamentbände d. Zt. (2 Rücken 3: 91, (1) S. Halblederband d. Zt. 2500,– neu). € 4800,– Teil 1 war 1786 mit abweichendem Titel erschienen. – Mischauflage des bedeutendsten Werkes zum Wasser- Der Kgl. Preuß. Feuer-Bau-Inspektor Jachtmann gilt bau in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. – Die als ausgewiesener Spezialist für den holzsparenden Lieferungen 1 sowie 3 bis 5 liegen in späteren Ausgaben Ofenbau. Das aufwendig gestaltete Werk dürfte nur in von 1764 u. 1767 vor, die anderen Teile in den ersten kleiner Auflage erschienen sein. – Engelmann S. 165. Ausgabe von 1740 bis 1771. – Der Wert des Werkes für Marperger, Paul Jacob. Nutz- und Lustreicher die praktisch tätigen Ingenieure u. Architekten im 18. u. frühen 19. Jahrhundert kann nicht hoch genug ein- Plantagen-Tractat, Oder Gründlicher Beweiß, Was geschätzt werden, wurde es doch noch 1819 von Navier die Cultur fremder und auch einheimischer Plan- erneut herausgegeben. – DSB 1, S. 581f. – Roberts/Trent tagen an Bäumen, Kräutern und andern Gewächsen S. 29f. – Weinreb cat. 45, 403 u. cat. 50, 10. unsern Teutschland … vor Nutzen bringen könne … Mit gest. Frontispiz. , Selbstverlag u. J. Collinot, E[ugène] et A[dalbert] de Beaumont. Chr. Büttner, 1722. Kl.-4to. (20,6 × 16,4 cm). Titel, Ornements Vénitiens, Hindous, Russes, etc. Recueil 6 Bl., 246 (recte 296) S., 4 Bl. Pergamentband d. de dessins pour l’art et l’industrie. Mit 40 meist Zt. € 4000,–

54 Marperger erläutert die Notwendigkeit fremde Pflan- 1862/63 durch die Eleven des II.ten Curses der In- zen in Deutschland anzubauen, die Einrichtung von genieur-Schule am Grosh. Polytechnicum zu Carls- Commerzkollegien zur Verbesserung der wirtschaftli- ruhe. Mit gefalt. lithogr. Titel u. 64 (3 farbigen, 1 chen Entwicklung, praktische Fragen des Ackerbaues, getönten) doppelblattgr. lithogr. Tafeln. Karlsruhe, Bauernregeln u. Literatur der Landwirtschaft u. Öko- J. Veith, 1862–1863. Folio (43,5 × 30,3 cm). 2 gefalt. nomie. – Er war „lange als bloßer ‚Vielschreiber‘ (Ro- Bl. Text. Halblederband d. Zt. € 2500,– scher) eingeschätzt, hat … aufgrund der Modernität vieler seiner Vorschläge zur Wirtschafts- und Gesell- Das bedeutendste Bauwerk dieser Bahnstrecke ist die schaftsreform in neuerer Zeit wieder an Ansehen ge- Brücke bei Neckarelz. Diese sich in einem großen wonnen.“ (NDB 16, S. 234f.). – Vorgebunden: Der Bogen über den Neckar ziehende Gitternetzbrücke sorgfältige Hauß- Wirthschaffts-Verwalter … Nebst wurde von dem badischen Oberbaurat Franz Keller wohl approbirten Vieh- Roß-Artzeneyen und dien- entworfen u. von der Maschinenfabrik Esslingen unter lichen Hauß-Mitteln versehen. Mit gest. Frontispiz. Leitung von Moritz Schröter vom Frühjahr 1860 bis in Leipzig, M. Rohrlach, 1725. Kl.-4to. 3 Bl., 666 S., 15 Bl. den Oktober 1862 gebaut. – Weech I, S. 453ff. – Zweite (?) Ausgabe. – Mit Exlibris des Juristen Justus Henning Böhmer aus Halle. – Ad I: VD18 11552840. – Dünnhaupt S. 2660, 51. – Goldsmiths’-Kress 06099.3. – Ad 2: Weiss 3637.

Mayer, Franz Joseph. Schriften über Pädagogik und Didaktik verfertigt von Franz Joseph Maÿer Schul- inspektor in Rothweil im Jahr pro 1808.; und von mir Martin Sprich zu Entenschwand wiederum nun abgeschrieben im Jahr 1819. Deutsche Handschrift mit Tinte auf Bütten. Klein-4to. (20,8 × 17,0 cm). Titel, 156 nummerierte Blatt, 3 nicht nummerierte bzw. beschädigte, nicht mehr leserliche Blatt, davon die letzten 3 Seiten mit wiederum lesbarem Register. Einband d. Zt. mit Holzdeckeln. € 1500,– Die „Schriften“ enthalten 494 Paragraphen, eine strin- gente Gliederung ist jedoch nur schwer zu erkennen, einige Strukturen lassen sich aber doch entnehmen. Nach der Einleitung folgt ein erster Teil „Begriff der Er- ziehung“ mit den Untertiteln „Kenntniß des Zöglings“ u. „Kenntniß von den Bedingungen unter welchen der Zögling da ist“. Ein zweiter Teil behandelt die „Eigent- liche Erziehungslehre“ mit den Unterteilen „Bürger- Schickhart (Schickhardt), Heinrich. Beschreibung liche“ sowie „Intellektuelle Erziehung“. Anschließend Einer Raiß / Welche … Herr Friderich Hertzog zu über Glaubens- und Sittenlehre sowie Belohnen und Württemberg … Im Jahr / 1599. selbs Neundt / auß Bestrafen. – Die Didaktik befasst sich u.a. mit der „All- dem Lande zu Württemberg in Italiam gethan … gemeinen“ u. „Besonderen Unterrichtslehre“. – Der aus Nun aber … nachgetruckt / sampt beygefügter Geo- Rottweil gebürtige F. J. Mayer wurde 1795 zum Priester graphischer LandTafeln … Mit gefalt. gest. Karte, geweiht u. widmete sich während seiner Zeit als Vikar ganzseit. Holzschnitt-Porträt u. ganzseit. Wappen- auch der Kirchenmusik. 1799 wurde er am Rottweiler holzschnitt. Tübingen, E. Cellius, 1603. Kl.-4to. Lyzeum Professor für Naturgeschichte u. Musik. „Sein (18,8 × 15,5 cm). 106 nummerierte Blatt. Flexibler exzentrisches Ergreifen der Gegenstände hatte auch Pergamentband d. Zt. € 3500,– zur Folge, daß er vieles anfieng, aber wenig vollendete. Eine von zwei Ausgaben aus dem Jahr 1603, hier Unter seinen zahlreichen Papieren finden sich treffliche mit der Karte zum Reiseverlauf. – Eine der frühesten Bruchstücke vor, aber mehr Skelette, als eigentliche deutschen Beschreibungen einer Reise nach Italien. – Ausarbeitungen … nur seine Vorlesungen über Pädago- „Dieses wenig beachtete Buch verdient im Hinblick gik machen eine rühmliche Ausnahme, die er seit 1810 auf die Italien-Sicht eines deutschen Architekten um jedes Jahr durch wichtige Zusätze, Abänderungen und 1600 stärkere Beachtung.“ (Kruft S. 192). – „Direkte d.g. zu einem hohen Grad der Vollendung brachte.“ Auswirkungen der Italieneindrücke zeigen sich in der (Fridolin Huber: Biographie des seligen Franz Joseph Gestaltung des Neuen Baus in Stuttgart und an der Mayer. Rottweil, Herder 1822 S. 37f.). Mömpelgarder Martinskriche. Letzte wurde zu einer ‚Inkunabel‘ des prot. Kirchenbaus und fand insbeson- Sammlung der wichtigeren Bauobjecte der Gr: dere … in Württemberg bis ins 19. Jh. hinein eine bad: Odenwaldbahn zwischen Heidelberg und Vielzahl von Nachfolgebauten“ (NDB 22, S. 726). – Mosbach enthaltend 64 Blätter Zeichnungen und Exlibris u. Stempel der Freiherrn von Schrottenberg. 2 Blätter Text. Nach den Materialien Grosh. Ober- – VD17 1:069019R. – Schudt: Italienreisen S. 52ff. u. direction des Wasser- und Strassenbaues geordnet, S. 416. – Tresoldi I, Nr. 20. – Beiband entfernt, Karte zusammengestellt & gezeichnet im Studienjahr lose. – Siehe Abbildung.

55 Antiquariat Knöll Stand 12 Herderstraße 2 ∙ 21335 Lüneburg Telefon +49 (0)4131 323 90 ∙ Mobil +49 (0)160 486 18 00 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.antiquariat-knoell.de Literatur in seltenen Ausgaben ∙ Widmungsexemplare, signierte Bücher und Autographen

Vorzugsausgabe – Eich, Günter. Abgelegene Ge- Widmungsexemplar mit 2 Orig.-Photographien – höfte. Frankfurt a. M., Schauer 1948. Erste Ausgabe. Hesse, Hermann (1877–1962). Stunden im Garten. 8°. 110 S., 1 Bl. Mit 4 signierten Orig.-Holzschnitten Eine Idylle. Wien, Bermann-Fischer 1936. Erste auf Japan von Karl Rössing. OPp. € 900,– Ausgabe. Quer-8°. 63 S. Farbig illustr. OPp. In Nr. 18 von 25 hs. nummer. Exemplaren der Vorzugs- Orig.-Pappschuber mit mont. Rücken- und Deckel- ausgabe auf Bütten. Von Günter Eich im Impressum titelschild. € 600,– eigenhändig signiert. – Deckel stellenweise gering fle- Mileck II, 68. – Mit eigenhändiger Widmung („H. ckig und an den Ecken gering bestoßen. Gut erhaltenes, Hesse s. l. G. Boehmer X. 36.“) an den befreundeten sauberes Exemplar. Mit blattfüllender Widmung in Künstler und Buchillustrator Gunter Böhmer (1911– Bleistift auf dem freien Vorsatz von Erhard [Göpel], 1986) auf dem vorderen freien Vorsatzblatt sowie mit 2 einem Freund des Autors: „’Aller Menschen Leben auf den Innendeckeln montierten Orig.-Photographien / noch einmal mit allem Schmerz! / und kein Gott (je 11,5 × 8,5 cm), die Hesse bei der Gartenarbeit zei- kann Dir geben, / was nicht durchströmte Dein Herz.’ gen. – Lose beiliegend ein kleines, eigenhändiges Wid- Diese Verse dichtete Günter Eich in Poberow [Kreis mungsblatt von H. Hesse für „Herrn Boehmer“. Rü- Cammin, Pommern], wo mich Deine ersten Briefe cken des Schubers etwas verblichen. Schönes Exemplar. erreichten, nach zwei Jahren unendlicher Bemühung ist nun dieses Buch fertig – eines der schönen Exemplare Widmungsexemplar – Kästner, Erich. Fabian. Die für Dich – Ausdruck des Lebensgefühles [sic] meiner Geschichte eines Moralisten. Stuttgart und Berlin, Jahrgänge. Erhard Hannover 16/VIII/48 zum ersten Deutsche Verlags-Anstalt 1931. Erste Ausgabe. 8°. Wiedersehen nach 9 Jahren“. – Zu Erhard Göpel vgl. Marbacher Magazin 15 (1988), S. 17. 332 S., 4 Bl. OLn. Mit farbig gestaltetem Orig.- Schutzumschlag (Georg Salter). € 1400,– Bode 8. – Hol- Eich, Günter (1907–1972). Porträt-Photographie stein (Georg Sal- mit eigenh. Widmung u. U. auf der Bildseite. 12 × 9,9 ter) 67. – Vorderer € cm. (München) o. J. (1951). 480,– freier Vorsatz mit „Der Dramaturgie des blattfüllender, ei- Süddeutschen Rund- genhändiger Wid- funks herzlichst Gün- mung mit U. von ter Eich“. Die Auf- Erich Kästner an nahme des Münchener eine (bisher nicht Ateliers Gaby Arnim zu ermittelnde) zeigt den Dichter en Freundin: „Liebe face im karierten Hemd Karin! Leider mit offenem Kragen in konnten wir uns Geisenhausen 1951. – zu ‚Leben in dieser Auf ein gebrauchtes, Zeit‘ nur zuwin- teils fleckiges und be- ken. Geht’s Dir schädigtes Blatt Papier gut? Hier kriegst montiert, das die hand- Du meinen ersten schriftliche Bemerkung Roman. Schreib trägt: „Aus unserer mal, ob er Dir ge- Foto-Lottermappe. fällt. Dein Erich“. Gruß Hans“. – Das Photo jedoch gut erhalten. – Bei- – Kästners in der Schlesischen Funkstunde in Breslau liegend ein gedrucktes Kärtchen mit Umschlag, das Ilse 1929 als Hörspiel uraufgeführtes Drama „Leben in Aichinger nach G. Eichs Tod (20. 12. 1972) im Januar dieser Zeit“ wurde ein großer Erfolg und 1931 auf zahl- 1973 an Hans-Jochen Schale, Chefdramaturg Hörspiel reichen Bühnen aufgeführt, u. a. ab dem 18. Januar in des Süddeutschen Rundfunks, sandte. Der Text der Wien und ab dem 16. Oktober in Leipzig. – Buchblock Karte: „Ich will gar nichts mehr, ich will anfangen zu gering schief gelesen, der Schutzumschlag mit kleineren spielen. Günter Eich am 16. Dezember 1972“. – Siehe Randeinrissen (hinterlegt). Schönes Exemplar. – Siehe Abbildung. Abbildung.

56 3 Autographen – Kästner, Erich (1899–1974). Till Kritiker eingeht: „(…) Hören Sie nie auf Kritiker! Noch Eulenspiegel. Elf Geschichten frei nacherzählt. Mit besser: bekümmern Sie sich nie um deren friseurhaft- zehn farbigen Bildern und vielen Zeichnungen von impotentes Gewäsch! Denken Sie daran, daß einst auch Walter Trier. Basel u. Mährisch-Ostrau, Atrium der ‚Werther‘ als Schmutz & Schund deklariert wurde; 1938. Erste Ausgabe. 4°. 47 S. Mit zahlr. Textillus- oder an die grotesken Urteile Voltaires über Shake- trationen sowie 10 farbigen Tafeln von W. Trier. speare; und bleiben Sie der armen ‚Pocahontas‘ gut, Farbig illustr. OPp. (W. Trier). € 1400,– diese Skylla in Worcestertunke, der man von gutwil- liger Seite das Beiwort ‚hinreißend‘ gegeben hat. – (…) Bode 22. – Hintere Vorsätze mit 3 montierten Auto- fehlt Ihnen sonst eines meiner Bücher? Schreiben Sie graphen (2 eigenhändig, einer maschinenschr.) von & ich schicke es Ihnen (…)“. – Bisher unveröffentlicht. Erich Kästner aus den Jahren 1939–1940 sowie ein mont. eigenhändiger Briefumschlag-Ausschnitt. Alle Schmidt, Arno (1914–1979). Maschinenschr. Brief an Walter Liebscher (1907–1984), der als Soldat ein- mit eigenh. Unterschrift. Darmstadt, 05. Juli 1956. gezogen worden war. 23. 1. 1940: „Recht vielen Dank € für Ihren Brief. Ich schicke Ihnen hier ein paar Ziga- Gr.-8°. 1 ½ S. *2200,– retten u. hoffe, daß Sie von ihnen gesund angetroffen An Dietrich Segebrecht. Inhaltsreicher Brief über seine werden. Ihr Erich Kästner“. – Weiter eine auf dem Arbeit als Schriftsteller, Übersetzer und über englische vorderen Vorsatz mont. Rechnung der Buchhandlung Literatur: „(…) Wissen Sie nicht, daß meiner Bücher Julius Kittl aus Mährisch-Ostrau, bei der Liebscher das wegen Prozesse laufen – was natürlich wiederum jeden vorliegende Buch gekauft hatte und sein gestochenes Verleger abschreckt !? Ich halte mich lediglich über Exlibris. – Ecken etwas bestoßen, Hinterdeckel gering Wasser, indem ich ums liebe Brot englische Romane fleckig, Titel leicht gebräunt, sonst gutes Exemplar. – übersetze (etwa für die Rororo’s); Nachtprogramme Liebscher stand mit Kästner seit 1934 in Kontakt und anfertige; und neckische Zeitungsgeschichtchen zu- korrespondierte mit ihm auch weiter von Theissen bei sammenfingre (…) urteilen Sie auch niemals über einen Zeitz aus bis in die fünfziger Jahre. Er wurde 1958 ver- Schriftsteller nach dem, was Sie etwa in Zeitungen von haftet und saß über 2 Jahre in Bautzen ein, 1960 gelang ihm finden: das ist doch alles Abfall; fluchend im Ta- ihm die Flucht in die BRD, aus Sicherheitsgründen gelohn hingeschmiert! Für die Bücher muß der Kopf montierte er die Autographen in die Bücher. frei bleiben (…). Mit aufrichtigem Dank für Ihre Teil- nahme an meiner Arbeit (…) (Damit die Neugier Sie 2 Autographen – Kästner, Erich (1899–1974). Die nicht zu sehr plagt: das neue, just entstehende Stück Konferenz der Tiere. Nach einer Idee von Jella heißt ‚Lilienthal, oder die Astronomen‘.)“. – Erst- Lepmann, illustriert von Walter Trier. München, K. mals veröffentlicht in: „Und nun auf, zum Postauto!“ Desch 1949. Erste Ausgabe. 4°. 64 S. (hs. pag.). Mit Briefe von Arno Schmidt. Hg. Von Susanne Fischer zahlr. Farbillustrationen von W. Trier. Farbig illustr. und Bernd Rauschenbach. Bargfeld, Arno-Schmidt- OPp. (W. Trier). € 900,– Stiftung bzw. Berlin, Suhrkamp 2013, S. 68ff. Bode 33. – Gleichzeitig mit der Ausgabe im Europa- Widmungsexemplar – Schmidt, Arno. Rosen & Verlag (Zürich u. a) erschienen. – Vorsätze mit 2 mon- Porree. Karlsruhe, Stahlberg 1959. Erste Ausgabe. tierten Autographen (eine eigenhändige Postkarte mit 8°. 308 S, 2 Bl. Illustr. OLn. Mit farbig illustr. Orig.- Monogr. und ein maschinenschr. Brief m. U.) von € Erich Kästner aus den Jahren 1952 und 1954, jeweils an Schutzumschlag (Imre Reiner). 1200,– Walter Liebscher in Theissen bei Zeitz (DDR). Kästner Müther 01.10.29. – Vorderes freies Vorsatzblatt mit bedankt sich u. a. für Glückwünsche und nennt Neuer- fast blattfüllender eigenhändiger Widmung für „Herrn scheinungen eigener Werke: „Sollten Sie den einen oder Dietrich Segebrecht zur Erinnerung an einen Werk- den anderen Band oder gar beide Bände nicht haben, so stattbesuch. Bargfeld, den 15. IX. 60 Arno Schmidt“. lassen Sie’s mich wissen. Dann werde ich Sie umgehend – Lediglich leichte Gebrauchsspuren. Gut erhaltenes, mit diesem Lesestoff versorgen“. – Weitere 2 auf dem sauberes Exemplar. – Siehe Abbildung. hint. Vorsatz montierte masch. Briefe an W. Liebscher, einer von Kästners Sekretärin E. Mechnig und einer vom Kurt Desch Verlag zum Erscheinen des vor- liegenden Buches. – Vorsatz mit Besitzvermerk von W. Liebscher, der mit Erich Kästner seit den 1930er Jahren korrespondierte. – Einband stellenweise gering berie- ben und bestoßen. Gut erhaltenes, sauberes Exemplar.

Schmidt, Arno (1914–1979). Maschinenschr. Post- karte mit eigenh. Unterschrift. Darmstadt (Insel- straße 42), 01. Juli 1956. Vorder- und rückseitig voll beschrieben. € *1400,– An den jungen Studenten und späteren Schriftstel- ler Dietrich Segebrecht aus Lübeck (1934–2003), der Schmidt im Mai angeschrieben hatte (vergleiche Ta- gebuch von Alice Schmidt vom 14. 05. 1956). Inhaltsrei- ches Schreiben, in dem Schmidt auf sein Werk und seine

57 Stand 27 Eberhard Köstler Autographen & Bücher oHG Inhaber Dr. Barbara van Benthem und Eberhard Köstler Traubinger Str. 5 · 82327 Tutzing · Telefon +49 (0) 8158 36 58 · Mobil +49 (0)151 5888 2218 E-Mail: [email protected] · Internet: www.autographs.de Autographen, Dokumente und Archive von historischem, künstlerischem und wissenschaftlichem Interesse

Bisher unbekanntes, frühes Albumblatt tion das Gedicht „Der Hauch des Lebens“ von Johann G. W. F. Hegels in einem Stammbuch aus dessen Gottfried Herder (1744–1803) wieder, das erstmals in Studienzeit in Tübingen, mit Bezügen zu „Zerstreute Blätter, erste Sammlung“ (Gotha 1785, S. Familie und Freundeskreis 25) im Kapitel „Blumen, aus der Griechischen Antho- logie gesammlet“ erschien. Darunter Hegels eigenh. Widmungszeilen: „Denken Sie hiebei an den, der es sich Hegel, Georg Wilhelm Friedrich, Philosoph zur | größten Ehre rechnet, mit Ihnen bekannt worden (1770–1831). Eigenh. Albumblatt mit Gedicht (6 | zu seyn, u. Ihnen hier s. Hochachtung bezeugen | zu Zeilen), Widmung und U. „Hegel Stip. aus Stuttg.“ können.“ – Eigenhändige Lebenszeugnisse Hegels aus Tübingen, 16. IX. 1789. Qu.-8° (10,5 × 17,5 cm). 1 so früher Zeit sind äußerst selten. Das hier vorliegende Seite. Umlaufender Goldschnitt. In: Album ami- Albumblatt ist noch unveröffentlicht und war bislang corum – „Denkmale der Freundschaft.“ Stamm- unbekannt. Das einzige ähnliche Blatt (Stuttgart, 5. buchkassette des Tübinger Stipendiaten Schwarz VII. 1788) wurde 1984 bei Stargardt (631, 591) verstei- aus Kirchheim am Neckar. Tübingen, Ludwigs- gert. – Das Albumblatt ist Teil des hochinteressanten burg, Stuttgart, Kirchheim u. a. 1789–1802. Mit Stammbuches eines Tübinger Stipendiaten aus Hegels Tuschfederzeichnung und Bleistiftskizze. 102 lose engstem Umfeld, der gleichzeitig mit ihm, Hölderlin Blätter mit Stammbucheintragungen und umlau- und Schelling das Stift besuchte und wohl auch mit fendem Goldschnitt. Kassette in Buchform mit dem familiären Umkreis Hegels vertraut war und wel- Kassetteneinschub von unten. Halbleder der Zeit ches in eindrucksvoller Dichte eine ganze Geistesland- mit Rückenschild, Marmorpapierbezug und Rot- schaft umgreift. – Eingetragen hat sich u. a. Christoph schnitt. € 11 500,– August Klett, ein Verehrer von Hegels damals gerade einmal 17 Jahre alter Schwester Christiane, ein Freund „Was ist unser Leben? Ein Hauch der nährenden Schellings und Hegels (vgl. Birkert S. 54 ff.). Darüber Lüfte, | Die mit dem Athem uns Dauer u. Seele verleihn hinaus haben sich zahlreiche Kommilitonen sowohl in […] Und wir Arme prangen mit uns, u. bilden uns hoch dem hier vorliegenden Stammbuch des Stipendiaten ein! | Die ein Athem der Luft nähret u. wieder verweht.“ Schwarz, als auch in dem in der UB Tübingen be- Hegels Verse im Stammbuch des Tübinger Stipendiaten findlichen Stammbuch G. W. F. Hegels verewigt, zum Schwarz geben mit kleinen Änderungen der Interpunk- Beispiel Ernst Gottlieb Bengel (Freund Hölderlins,

58 Theologe, 1769–1826), Christian Ludwig Bilfinger Verdis „Don Carlos“ (Freund und Stammbuchbeiträger Hölderlins, später Verdi, Giuseppe, Komponist (1813–1901). Eigenh. Legationsrat, 1770–1850), Eberhard Wilhelm Gott- Brief mit U. Ohne Ort, 31. X. 1882. Gr.-8°. 1 Seite. fried Burk (Freund Hölderlins, Pfarrer, 1769–1850), Doppelblatt. € 3000,– Elias Benjamin Burkhardt (Pfarrer, 1767–1830), Georg August Griesinger (Diplomat und Schriftsteller, Bio- An seinen Musikverleger Giulio Ricordi (1840–1912) graph von Haydn und Beethoven, 1769–1845), Bern- über die italienische Fassung von „Don Carlos“: „[…] hard Friedrich Kind (Pfarrer, 1768–1845), Immanuel Ho ricevuto il second’atto del Don Carlos. Mi ha scritto Klemm (Pfarrer, 1767–1834), Johann Christian Klett l’intendente del Teatro di Vienna, e mi dice che darà il (Freund Hölderlins, Mediziner, 1770–1823), Johann Don Carlos nella stagione 1883–1884. A che serve allora Christoph Mutschler (Hofrat, 1772–1847), Christian lavorarci adesso? Se non si deve dare ora in qualche gran Ludwig Neuffer (Freund Hölderlins, Theologe und teatro io sospendo il lavoro perché anche è lavoro lungo Dichter, 1769–1839), Gottfried Heinrich Neuffer e mi annoia e mi pesa […]“ – „Don Carlos“ wurde mit (Pfarrer, 1768–1846), Johann Peter Christoph Roesler italienischem Text von Achille de Lauzières und Angelo (Theologe, 1769–1814), Wilhelm Eberhard Ludwig Zanardini am 10. Januar 1884 im Teatro alla Scala, Mai- Seefried (Pfarrer, 1768–1835), Karl Christian Ferdi- land, uraufgeführt. nand Sigel (Theologe, 1768–1826) und Johann Philipp Weigelin (Pfarrer, 1769–1830). – Von Hegels Maul- Klees Aquarelle bronner Mitschülern, die mit ihm nach Tübingen ge- Klee, Paul, Maler und Grafiker (1879–1940). Ei- schickt wurden, haben sich eingetragen: Christian Wil- genh. Brief mit U. Bern, Kistlerweg 6, 21. VII. 1934. helm Fleischmann (1770–1839), Johann Carl Christoph € Helfferich (Pfarrer, 1770–1835), Friedrich Heinrich 4°. 1 Seite. 4500,– Wolfgang Mögling (Legationsrat, 1771–1813) sowie An den Basler Sammler Richard Doetsch-Benziger Johann Christian Benjamin Rüm(m)elin (Freund Höl- (1877–1958): „Sehr geehrter Herr Doetsch-Benziger! derlins, der ihm ein Gedicht ins Stammbuch schrieb, Ich danke Ihnen sehr für Ihre freundlichen Zeilen und Bürgermeister, 1769–1821). Weitere Namen, meist von bestätige Ihnen den Empfang der inliegenden fünf- Tübinger Stiftlern aus Hegels und Hölderlins Umkreis, hundert Schweizerfranken. Wie schade dass Sie noch sind (das M. steht für Magister, nicht für einen Vor- nicht Gelegenheit fanden, mich zu besuchen. Jetzt namen): M. Baber, M. [Friedrich Jacob] Beck (Pfarrer, würde Ihr Besuch für Sie noch interessanter ausfallen, 1772–1847), M. Beurlin, M. C. E. Binder, M. Breit- da ich nun eine kleine Wohnung mit meinen Sachen aus schwerdt (2), M. Bühler, F. Buttersack, M. Buttersack, Deutschland einrichten konnte, mit einer grossen Reihe [David Friedrich] Cleß (Dekan, 1768–1810), M. R. von Bildern und sehr vielen Aquarellen. Mit herzlichem Dann, [Christoph Ludwig] Denk stip. (Pfarrer, 1770– Gruss und in Erwartung der baldigen Ankündigung 1812), M. Carl Immanuel Diez (Theologe, 1766–1796), Ihres Kommens […] beste Empfehlungen auch von Jacob Friedrich Duttenhofer (Pfarrer, 1768–1823), M. meiner Frau“. – Interessantes Zeugnis aus der Zeit W. Duttenhofer, M. August Heinrich Firnhaber (1767– kurz nach Klees Rückkehr in die Schweiz. Nach der 1823), Johann Friedrich Konrad Friz stip. (Freund Entlassung in Düsseldorf durch die Nationalsozialisten Hölderlins, 1769–1790), M. Gnoth, M. Gönner, M. waren Paul und Lilly Klee an Heiligabend 1933 in Bern Friedrich Wilhelm Hanser (Pfarrer, 1760–1803), M. eingetroffen und zunächst in Klees Elternhaus unterge- Johann Carl Friedrich Hauff (Mathematiker und Philo- kommen. Am 1. Juni konnte das Paar die erwähnte soph, 1766–1846), Hildebrand, M. Hofacker, M. [Carl Dreizimmerwohnung am Kistlerweg 6 beziehen. – Gottlieb] Hoffmann, M. [Carl Friedrich?] Jaeger, M. Wohlerhalten. Koch, S. Kriegelstein, M. Landenberger, Ludwig Jacob Majer (Pfarrer, 1769–1844), Mittler, Nonnenmacher, M. Riederer, M. J. C. Roller, M. Schlichter, M. Schmid, Johann August Schmid (Pfarrer, 1778–1856), M. Jo- hann Philipp Jacob Schmid (Rektor), Johann Friedrich Schmoller (Pfarrer, 1760–1811), M. Andreas Heinrich Schott (Philosoph und Bibliothekar, 1758–1831), C. F. Schott, M. Straßer, Wider, M. Christian Friedrich Benjamin Vischer (1768–1814), M. [Magnus Friedrich] Zeller (Pfarrer, 1768–1821). Auch die bekannten Tü- binger Familien Gmelin, Mohl und Knapp sind ver- treten. – Fast alle Eintragungen wurden in Tübingen in den Herbstmonaten 1789 niedergeschrieben. Zum Wintersemester 1788/89 hatte Hegel an der Universität Tübingen das Studium der Evangelischen Theologie und Philosophie aufgenommen und wurde zu dieser Zeit Mitglied im Tübinger Stift. Einige weitere Beiträge stammen überwiegend von Damen aus Kirchheim, Ludwigsburg und Stuttgart. – Bis auf vereinzelte mini- male Randschäden sehr schön erhaltenes Dokument aus Hegels früher Studienzeit. Eine Rarität.

59 Daniela Kromp Stand 17a Heimeranstraße 63 ∙ 80339 München Telefon +49 (0)89 540 475 27 E-Mail: [email protected] Handschriften und Unika ∙ Seltene Bücher ∙ Illustrata ∙ Einbände ∙ Kunst auf Papier

„Der absolute Höhepunkt der Wiener Buchkunst des Jugendstils“: Die beiden Fledermaus-Programmhefte, mit drei Bleistiftskizzen - den einzigen bekannten Zeichnungen, die das Geschehen im Cabaret dokumentarisch wiedergeben

Kabarett Fledermaus. [1. Heft]. Wien, Chwala Albertina Sammlungen online, Inventarnr. 25662 u. für die Wiener Werkstätte [1907]. 13 Blätter (inkl. a.). Die schnell hingeworfenen Skizzen lassen jeden- Umschlag). Mit 4 Farblithographien von Oskar falls eine akademisch geschulte Hand erkennen. Der Kokoschka, Bertold Löffler und Fritz Zeymer; Künstler skizziert auf Zeichnung 1 (ca. 16 × 18 cm) Buchschmuck und farbige Umschlaggestaltung von Besucher des Kabaretts: einen Herren im Frack und Carl Otto Czeschka. Illustrierte Original-Broschur. (angedeutet) drei Damen mit mondänen Hüten, auf 24,5 × 23,5 cm. [Und:] Cabaret Fledermaus. 2. Heft. den charakteristisch geformten Stühlen (nach Entwurf Wien, Chwala für die Wiener Werkstätte 1907. 12 von Josef Hoffmann) sitzend (vgl. Ausstellungskatalog S. 53, 60 und 83). Innerhalb der Darstellung sind kurze Blätter (inkl. Umschlag). Mit 8 ganzseitigen Illus- Notizen zur (angedachten späteren) Farbgebung an- trationen und Umschlaggestaltung von Moriz Jung; gebracht: „braun / grau / viol[ett] / ock[er]“. Auf Buchschmuck von Carl Otto Czeschka. lllustrierte € Zeichnung 2 (9 × 15,5 cm) gibt der Zeichner, vorbei an Original-Broschur. 23,6 × 24,6 cm. 40 000,– der Vorstellung lauschenden Besuchern, den Blick frei Sozusagen „getrüffeltes“ Exemplar: Heft 1 wurde von auf einen der agierenden Künstler (mit gesenktem Blick einem zeitgenössischen Besucher des Etablissements am Piano sitzend); die Damen wieder mit mondänen direkt vor Ort während der Veranstaltung mit drei Hüten. Auf diesen beiden Zeichnungen sind mehrfach Bleistiftskizzen versehen, die Szenen des dortigen auch die Cocktails und „Fancy Drinks“ zu erkennen, Geschehens wiedergeben. Dabei handelt es sich ver- die im Cabaret Fledermaus angeboten wurden, was mutlich um den bedeutenden Wiener Maler und Se- in Wien damals eine absolute Novität darstellte (vgl. cessionisten Josef Anton Engelhart (1864–1961) (vgl. ebd. S. 89). Auf Zeichnung 3 schließlich wird der

60 Kopf einer Darstellerin mit dramatischem Gesichts- Jugendstils erreicht. Der ideale Zusammenklang von ausdruck (Marya Delvard?) festgehalten (5 × 5 cm); da- Graphik, Typographie und (technischer) Druckkunst neben noch zwei angedeutete Figurenskizzen (6,5 × 7,5 wurde weder vorher noch später auch nur annähernd cm). Von Josef Engelhart sind zahlreiche Skizzen von wieder erreicht“ (Schweiger S. 156). „Im Cabaret Fle- Kaffeehausszenen und Gemälde mit Darstellungen der dermaus wurde das Streben der Wiener Werkstätte mondänen Wiener Gesellschaft bei ihren Lustbarkeiten nach dem Gesamtkunstwerk am frühesten und auch bekannt, bei denen, wie auch in unseren Skizzen, auf am reinsten verwirklicht.“ Auch die beiden Programm- großen Damenhüten eine deutliche Betonung liegt. hefte waren „Teil des von Josef Hoffmann und seinen – „The program for the first season of the Cabaret Mitarbeitern gestalteten Gesamtkunstwerks und von Fledermaus in Vienna provides a permanent record demselben Stilwillen und Kunstwollen durchdrungen of the nightclub’s ephemeral entertainments. In Oc- wie beinahe alle Erzeugnisse der Frühzeit dieser Künst- tober 1907, the Wiener Werkstätte (…) opened the lergemeinschaft.“ (Schweiger S. 154ff.). – Die Litho- nightspot and performing arts space. It was created to graphie „Hirsch, Fuchs und Zauberer“ von Oskar Ko- dispel boredom with doses of avant-garde theater and koschka (Wingler/Welz 20) zählt zu seinen frühesten poetry readings taken with the latest cocktail creations. datierbaren Arbeiten. – Provenienz: Privatsammlung As recorded in the program, this mix of high and low Süddeutschland, erworben im deutschen Handel. – culture included a shadow play by the young (…) Umschlag von Heft 1 angestaubt und mit wenigen Oskar Kokoschka, music and dance performances, kleinen Fleckchen und Druckspuren. Eine Papierecke and a parody of a mythological love story. Designed by mit Knickspur. Heft 2 außen leicht angestaubt, innen Carl Otto Czeschka, this program exemplifies the then- geringfügig gebräunt. Sonst ganz tadellos erhalten. – current idea of the ‚Gesamtkunstwerk‘, or total work of Pabst, Wiener Grafik um 1900 S. 284–285. Brandstätter, art, in which all components, no matter how humble or Design der WW, Abb. S. 112–113. Schweiger, Aufbruch disposable, follow the same aesthetic idea. The book’s und Erfüllung, Abb. S. 140–141. Hofstätter, Jugendstil square format, Vienna’s favorite symbol of modernity, Druckkunst S. 246 und Abb. S. 249. Garvey/Wick 128. mirrored the dominant decorative motif throughout the Thieme/B. XIX, S. 322 und XXXVI, S. 474. Ausstel- cabaret, while Czeschka’s playful marginal decorations lungskatalog Fledermaus Kabarett 1907 bis 1913, Abb. suggested the increasingly ornamental style that took S. 100, 106, 178 u. ö. – Über WorldCat nur 3 komplette hold at the Werkstätte at this time. The flat, stylized Exemplare (beide Hefte) weltweit nachweisbar (Getty, patterning of the four illustrations contributed by LACMA und Marbach). – The two exceedingly rare Oskar Kokoschka, Berthold Löffler, and Fritz Zeymer programs of the Cabaret Fledermaus: A unique copy show the widespread influence of folk sources and the containing original contemporary sketches depicting rejection of traditional academic standards in modern scenes from the location, including people from the Viennese art.“ (Kommentar des MoMA zum Digitalisat audience sitting on chairs designed by Josef Hoffmann von Heft 1). – „Mit den Fledermaus-Programmen and drinking cocktails – the so far only known draw- ist – nach der Secessions-Zeitschrift Ver Sacrum – ings visualizing the events at the Cabaret Fledermaus der absolute Höhepunkt der Wiener Buchkunst des (full English description available).

61 Winfried Kuhn Rare Books Stand 30 Courbièrestr. 8 ∙ 10787 Berlin Telefon +49 (0)30 89 09 49 90 ∙ Mobiltelefon +49 (0)175 2 43 43 14 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.kuhn-rarebooks.com. Kultur- und Wissenschaftsgeschichte ∙ Medizin ∙ Klassische Naturwissenschaften

Archenholtz, Johann Wilhelm von. England brecht Thaer. 3 in 4 Bänden. Berlin, Realschulbuch- und Italien. 5 Teile in 4 Bänden. Leipzig, Dyk, handlung, 1808–1815. 21 × 13 cm. Mit 18 gefalteten 1787. Mit 5 gestochenen Titelvignetten. Dekorative Kupfertafeln und 5 gefalteten Tabellen. Zusammen Halblederbände der Zeit mit je 1 Rückenschild, ca. 3000 Seiten. Grüne Halbmaroquin-Bände der Bandbezeichnung und reicher ornamentaler Rü- Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung ckenvergoldung (minimal berieben). € 550,– (leicht berieben). € 650,– Goed. VI, 280, 4, 1; Tresoldi 49 (ausführlich). – Zweite Bände 1 und 3 in zweiter verbesserter Auflage, Band 2 gänzlich umgearbeitete und beträchtlich vermehrte (dieser in 2 Teilbänden) in erster Auflage. – Humpert Ausgabe (Vortitel). – Sehr gut erhalten und nur gering 1601. – Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit hat gebräunt. Teils minimal fleckig. sich Friedrich Karl Gustav Gericke durch die Grün- dung eines landwirtschaftlichen Instituts bei Helmstedt Garengeot, Jacob Crescent. Abhandlung von um die Ausbildung junger Landwirte verdient gemacht. denen nützlichsten und gebräuchlichsten Instru- – Behandelt: Viehzucht, Ackerbau, Brandtweinbren- menten der Chirurgie, wie auch verschiedenen nerei, Bier- und Essigbrauerei etc. – Gering gebräunt neuen und sehr geschickten Machinen zu denen und stockfleckig, schönes Exemplar. Kranckheiten der Knochen, in welchen nicht allein derselben unterschiedene Theile, ihre Demensiones, Le Roy, Julien David. Ruinen und Ueberbleibsel Gebrauch und Nutzen, sondern auch die rechte von Athen nebst andern merkwürdigen Alterthü- Art und Weise sich derselben zu bedienen, gezeiget mern Griechenlands. Herausgegeben von M. R. wird. Aus dem Frantzösischen übersetzt von J. Sayer. Augsburg, Stage, 1782. Folio (39:26 cm). A. Mischel … Nebst einer Vorrede von Ursprung Mit 12 doppelblattgroßen Kupfertafeln. 1 Blatt, 8 und Erfindung derer Chirurgischen Instrumenten Seiten. Halblederband der Zeit (Rücken und Ecken entworffen von J. Theod. Eller. 3 Teile in 1 Band. restauriert, teils etwas fleckig). € 2800,– Berlin und Potsdam, Joh. Andr. Rüdiger, 1729. Titelausgabe der von Kilian 1764 herausgegebenen Mit 60 Kupfertafeln, 24 Blätter, 360, 270 Seiten, 1 deutschen Erstausgabe. – Steiner, Anfänge der Ar- weißes Blatt, 70 Seiten, 9 Blätter. Pergamentband chäologie 143; vgl. Kruft, Geschichte der Architektur- der Zeit. € 1350,– theorie 236/237 und Ornamentstichkatalog Berlin 1892. Ungewöhnlich seltene deutsche Ausgabe. – Blake 166; – Le Roy (1724–1803) vermaß Anfang 1755 die Haupt- Hirsch/Hübotter II, 686; nicht bei Waller, Osler und monumente Athens in weniger als drei Monaten. Er war im Katalog der Wellcome Library. – In Berlin und damals Stipendiat der Französischen Akademie in Rom Potsdam erschienen, übersetzt von dem Berliner Amts- und knüpft mit seinem Werk ausdrücklich an die Kon- chirurgus Johann Alexander Mischel und mit einem zepte der von Ludwig XIV. gegründeten französischen Vorwort von Johann Theodor Eller (1689–1760), dem Architekturakademie an. – In der vorliegenden Ausgabe ersten Direktor der Berliner Charité. – Garengeot sind lediglich das Titelblatt und S. 1/2 neu gesetzt. Text (1688–1759), berühmter französischer Chirurg, Schüler Seiten 3–8 und Tafeln nach den Originalplatten der Erst- Winslows, „hielt mit großem Beifall anatomische Vor- ausgabe. Die Tafeln in der Art Piranesis mit schönen Ve- lesungen in der École de médecine und wurde 1728 zum duten und figürlicher Staffage. – Tafeln etwas gebräunt königlichen Demonstrator, anfänglich der Materia me- u. teilw. gering stock- u. fingerfleckig, wenige kleinere dica, dann der Operationen bei der École de chirurgie Falz- oder Randeinrisse. Das Titelblatt stockfleckig. ernannt … Er gehörte zu den angesehensten Chirurgen seiner Zeit“ (H./H.). Der letzte, auf dem Titel nicht Pescheck, Christian. – Sammelband mit 3 Re- chenbüchern in 1 Band. Zittau, Schöps, 1725–1728. angeführte Teil enthält Bartholins „Verhandlung einiger € zur Anatomie gehörigen, wiewohl ungemeinen Hand- Pergamentband der Zeit. 1100,– griffe und Instrumenten“. – Weißes Blatt nach dem Drei seltene Rechenbücher des berühmten Rechen- fliegenden Vorsatz mit altem Namenszug, nur minimal meisters, Astronomen und Schriftstellers Christian fleckig oder gebräunt. Insgesamt sehr gut erhalten. Pescheck (1676–1744), der ab 1704 öffentlicher Lehrer der mathematischen Wissenschaften am Gymnasium in Gericke, Fr. Karl Gustav. Praktische Anleitung zur Zittau war. – Enthält: 1. Italiänische Rechen-Stunden Führung der Wirthschafts-Geschäfte für angehende darinnen die 5. Species der Rechen-Kunst mit unbe- Landwirthe. Mit einer Vorrede begleitet von Al- nahmten und benahmten gantzen als auch gebrochenen

62 Zahlen, nebst der Regula de-Tri, ohne und mit Brüchen, mentally ill women who deserved human treatment nach der so genannten Italiänischen Practica … erkläret instead of torture and punishment. Weyer ‚reduced the sind. Andere Auflage. 1728. 7 Blätter, 512 Seiten. – 2. clinical problems of psychopathology to simple terms Allgemeine Teutsche Rechen-Stunde, darinnen die 5. of everyday life and everyday, human, inner experi- Species der Rechen-Kunst mit unbenahmten und be- ences‘„ (Garrison-Morton). – VD16 W2650; Adams nahmten gantzen als auch gebrochenen Zahlen, nebst W 140; Durling 4732; Waller 10293a; Wellcome I, 6740; der Regula de-Tri, directa und indirecta, ohne und mit Norman 2221. Brüchen, samt der Progression-Rechnung … vorgetra- 4. Fernel, Jean. Febrium curandarum methodus genera- gen sind. 1727. 7 Blätter, 464 Seiten. – 3. Allen dreyen lis. Nunqam antehac edita. Frankfurt, Wechel, 1577. Haupt-Ständen nöthige Rechen-Stunden, darinnen so (12), 94 S. – Erste Ausgabe dieser posthum erschiene- wohl die gedoppelte Regel Detri, nehmlich Regula nen Abhandlung. – Fernel (1497–1558), Leibarzt von quinque directa und indirecta vel conversa, als auch Heinrich II. und Katharina de Medici, versucht hier Zinß- oder Interesse-Rabatt-Zeit- oder Termin-Licita- die verschiedenen Fieberformen in unterschiedlichen tion- oder … und Gewicht-Vergleichung beygefüget. Organen zu lokalisieren. – Hirsch/H. II, 505; VD16 1725. 7 Blätter, 558 Seiten. – Nur vereinzelt gering fle- F766; Durling 1486. ckig. Schönes Exemplar. Titel handschriftlich nummeriert und mit Blattweisern. Vorsätze etwas gebräunt. Einband gering berieben. Sammelband mit 4 seltenen magisch-natur- Schließen fehlen. Insgesamt sehr gut erhaltenes Exem- wissenschaftlichen und medizinischen Werken. plar in einem herrlichen zeitgenössischen Einband. (17,5 × 11,5 cm). Blindgeprägter Schweinslederband der Zeit über Holzdeckeln mit reicher Rollen- und Scheffelt, Michael. Instrumentum Proportionum, Platten-Blindprägung sowie handschriftlichen € Das ist: Viel vermehrt- Gründlich- und sehr deut- Rücken­titeln. 6800,– licher Unterricht, Wie Durch den so genannten Enthalten sind: 1. (Muhammad Ibn Sirin). Apomasaris Proportional-Zirkul allerhand, so wol Mathemati- apotelesmata, sive de significatis et eventis insomnio- sche als Mechanische unter die Proportion gehörige rum, ex Indorum, Persarum, Aegyptiorumque dis- Fragen in Theoria und Praxi, mit sehr behender ciplina. Frankfurt, Wechel, 1577. (16 (2 weiß)), 405, und accurater Fertigkeit aufzulösen seyen: Allen (10) S. – Lateinische Originalausgabe des berühmten der Edlen Mathematischen Künsten Liebhabern „Traumbuchs“ nach der Lehre der Inder, Perser und als Ingenieurn und Feldmessern Bau- und Werck- Ägypter. – Der Mathematiker und Astronom Albuma- sar galt als der bedeutendste persische Astrologe, mit meistern … auch allen andern so mit Zirkul und großem Einfluss auf die Entstehung des astrologischen Richtscheit umgehen zu sonderbarem Nutzen an Weltbildes im Mittelalter. – VD16 A1204; Adams A Tag gegeben. Ulm, Wagnerische Schrifften, 1697. 4°. 1326; Caillet I, 153 (Albumazar Abalachus) „Raris- 14 Blätter, 120 Seiten, 12 Kupfertafeln. Lederband sime“; Wellcome I, 155; Rosenthal BMP 1959; Hayn-G. der Zeit (unteres Kapital mit Fehlstelle, oberes mit I, 101 (Anm.); Graesse, BMP 97. Einriß). € 2200,– 2. Scribonius, Wilhelm Adolph. Rerum physicarum, Seltene erste Ausgabe des ersten deutschsprachigen iuxta leges logicas methodica explicatio. Frankfurt, We- Werkes über Rechenschieber. – VD 17 3:308564V; Pog- chel, 1577. 107, (5 (2 weiß)) S. – Originalausgabe der äu- gendorff II, 780; Zinner, Astronom. Instrumente 499. ßerst seltenen Naturlehre des in Marburg promovierten – Einflussreiches Werkes über Proportionalzirkel im Mediziners und Hexentheoretikers, in der auch seine deutschsprachigen Raum. Es erlebt bis 1781 sechs Auf- magischen Vorstellungen zum Ausdruck kommen. „In lagen. – Scheffelt (1652–1720) hielt Vorlesungen über (his preface) Scribonius declares that God did not create Arithmetik und Geometrie in Ulm, 1717 wurde er zum the world indirectly through angels, virtues or other „Lector Arithmetices“ ernannt. Mit seiner Beschrei- secondary causes infinite age ago, but created it directly bung des Proportionalzirkels steht er in der Tradition just 5544 years since. He also quotes biblical passages von Galilei, Bernegger und Goldmann. – Angebun- to prove that the earth does not move“ (Thorndike). den: Michael Scheffelt. Pes Mechanicus Artificialis, Scribonius, überzeugter Anhänger von Petrus Ramus, Oder: Neu-erfundener Maß-Stab, Auf welchem Alle „hat mehrere für das Hexenwesen und die Verfolgung Proportiones der gantzen Mathesis ohne mühsames der Hexen plaidirende … Schriften verfasst“ (Hirsch). Rechnen … in Arithmetica, Geometria, Stereometria, – Hirsch/H. V, 191; VD16 S5116; vgl. Durling 4167 und als auch Trigonometria, … können gesucht, und gefun- Neu 3744 (beide die Ausgabe 1585); Adams S 772 (Aus- den werden. Jetzo bey dieser neuen Auflage so wohl gabe 1581); Thorndike VI, 352 ff. (sehr ausführlich). mit mehrern Linien und Figuren, als auch sonsten ver- 3. Wier (Weyer), Johannes. De ira morbo, eiusdem mehret. Ulm, Bartholomaei, 1718. Gestochenes Fron- curatione philosophica, medica & theologica, liber. tispiz, 13 Blätter, 263 Seiten, 16 teils gefaltete Kupfer- Basel, Oporinus, 1577. 183, (8) S. – Erste Ausgabe dieser tafeln. – Zweite Ausgabe des ersten deutschsprachigen Abhandlung über den Zorn und seine philosophische, Werkes über Rechenschieber. – Scheffelt beschreibt hier medizinische und theologische Behandlung. Weyer einen von ihm entwickelten Rechenschieber. Es handelt schildert darin in bewegten Worten auch die Greuel des sich dabei vermutlich um den ersten Rechenschieber spanischen Krieges in den Niederlanden. He „was the deutscher Bauart. – Beide Werke sehr gut erhalten. Die first European physician to take an empirical, scientific erste Tafel des Pes Mechanicus am rechten Rand mit approach to the study of mental illness. At the height ca. 3 mm Darstellungsverlust. Tafel 2 an einer Stelle mit of the witchcraft delusion he argued that witches were Japan hinterlegt, wie auch das Frontispiz am Oberrand.

63 Kunkel Fine Art Stand 58 Dr. Alexander Kunkel Prinzregentenstr. 71 · 81675 München Telefon +49 (0)89 21 86 90 34 · Mobil +49 (0)157 75 00 28 53 E-Mail: [email protected] · Internet: www.kunkelfineart.de Zeichnungen des 19. und 20. Jahrhunderts

Künstler in Italien Künstler zwischen Salon und Sezession

Brioschi, Othmar (1854–1912). Das Kloster Santa Kley, Heinrich (1863–1945). Die Schauinslandbahn Scholastica, um 1900. Pastellkreiden, Aquarell und bei Freiburg im Breisgau, um 1930. Aquarell und Graphit auf Papier, 51,5 × 35 cm, rechts unten sig- Deckweiß über Bleistift auf Karton, 49,5 × 37,5 cm, niert und bezeichnet: „Oth. Brioschi. Rom“, verso verso Nachlassstempel Heinrich Kley. € *2800,– rechts unten bezeichnet. € *6500,– Siehe Abbildung. Hiremy-Hirschl, Adolf (1860–1933). Der Pa- lazzo Borghese in Rom, um 1900. Kohle auf Papier, 31 × 23,5 cm, rechts unten monogram- miert. € *4400,– Lietzmann, Hans (1872–1955). Uferpartie am Gar- dasee, 1913. Gouache auf Papier, 39,5 × 56 cm, links unten signiert und datiert. € *9500,– Lipinsky, Sigmund (1873–1940). Sitzender weiblicher Akt, um 1912. Kohle auf Papier, 48 × 32 cm. € *3800,– Müller, Richard (1874–1954). Die Wasserfälle von Tivoli, 1928. Kohle auf Papier, 27,5 × 22 cm, am unteren Rand bezeichnet und signiert: „Die Wasser- fälle von Tivoli – Rich. Müller“. € *4400,– Siehe Abbildung.

Klinger, Max (1857–1920). Schlafende, um 1880. Feder auf Papier, 22 × 28 cm, rechts unten mono- grammiert. € *24 000,– Siehe Abbildung.

Kuhnert, Wilhelm (1865–1926). Flamingos, um 1900. Bleistift, Tusche und Deckweiß auf Papier, 15 × 15,5 cm, rechts unten signiert. € *3400,–

64 Max Klinger

Slevogt, Max (1868–1932). Raubkatzen, 1901. Veröffentlicht: Simplicissimus. Jahrgang 6 (1901), Heft Aquarell auf Papier, 14 × 22,5 cm, rechts signiert 23, Seite 181. und datiert. € *12 500,– Steinlen, Théophile-Alexandre (1859–1923). Stahl, Friedrich (1863–1940). Promenade im Park, Mütterchens Traum, 1897. Tusche, Kohle und um 1910. Gouache auf Papier, 20 × 17 cm, rechts Farbstifte auf Papier, 29 × 29 cm, rechts unten sig- unten signiert. € *5500,– niert. € *5500,– Veröffentlicht: Simplicissimus. Jahrgang 2 (1897), Heft 24, Seite 192. Darunter das Gedicht „Mütterchens Künstler der Zeitschriften Jugend und Traum“ von Jakob Wassermann. Simplicissimus

Christiansen, Hans (1863–1945). Die Woge, 1896. Kohle, Farbstifte und Deckweiß auf getöntem Pa- pier, 48 × 36,2 cm, rechts unten signiert und bezeich- net: „Hans Christiansen. Paris. 96“. € *6500,– Veröffentlicht: Jugend. Jahrgang 2 (1897), Heft 33, Seite 551 (Titelseite). – Siehe Abbildung. Gulbransson, Olaf (1870–1958). Nach der erhöh- ten Zivilliste, 1914. Tusche, Bleistift, Aquarell und Deckweiß auf Papier, 27 × 25 cm. € *8500,– Veröffentlicht: Simplicissimus. Jahrgang 18 (1914), Heft 48, Seite 815. Text: „Der Karneval dauert zu lang! Man sollte viel mehr verbieten, sonst behalten die Leute nicht Geld genug für uns übrig.“ Kley, Heinrich (1863–1945). Zeppelins Schatten, 1908. Tusche, Gouache, Bleistift und Deckweiß auf Papier, 36 × 32 cm, rechts unten signiert. € *6500,– Veröffentlicht: Simplicissimus. Jahrgang 13 (1908), Heft 33, Seite 546. Reznicek, Ferdinand von (1868–1909). Am Busen der Natur, 1901. Tusche, Farbstift und Deck- weiß auf Karton, 40 × 23,5 cm, rechts unten sig- niert. € *5500,–

65 Hannspeter Kunz Stand 54 Japanische Farbholzschnitte An der Brunnenstube 8 · 72488 Sigmaringen Telefon +49 (0)7571 47 74 · Fax +49 (0)7571 38 13 64 E-Mail: [email protected] · Internet: www.ukiyo-e-gallery.de Japanische Farbholzschnitte · ukiyo-e · shin hanga ·ehon · shita-e

Guter Druck und Farben vor der Einführung des Preußisch Blau. – Siehe Abbildung.

Katsushika Hokusai (1760–1849). Fugaku Hyakkei – Hundert Ansichten vom Berg Fuji. Tsutsumigoshi no Fuji – Der Fuji über dem Damm (2. Band). Format: 2 × hanshi-bon. Datierung: 1834. € 220,– Sehr guter Druck. Doppelbuchseite.

Utagawa Kuniyoshi (1798–1861). Tsûzoku Sui- koden gôketsu hyakuhachinin no hitori – Die 108 Helden des berühmten Suikoden-Romans. Nyûun- ryû Kôsonshô – ein daoistischer Priester mit über- natürlichen Kräften. Er beschreibt sich selbst als Shunsho Shinsai äußerst talentiert in der Magie, Sturmwinde und Regengüsse zu entfachen oder Nebel zu zügeln und Katsukawa Shunsho (1726–1792). Der Schau- auf den Wolken zu reiten. Sein Beinamen „Wolken- spieler Ichikawa Monnosuke II in der Rolle eines drachen“ verdankt er seinen Fähigkeiten. Format: Samurai. Format: hosoban. Signatur: Shunsho ga. Datierung: um 1770. € 2200,– Ausgezeichneter Druck und Farben, sehr guter Er- haltungszustand. – Siehe Abbildung.

Ryuryukyo Shinsai (tätig 1799–1820). Saitansu- rimono. Stroh-Regenmantel-Schildkröte (Mino- game) auf einer Bildrolle und tanzende Hasen vor dem Mond – Glückwunschblatt zu einem Jahr des Hasen. Signatur: Shinsai. Datierung: 1807 oder 1819. € 1800,– Sehr guter Druck, Farben geringfügig verblasst. Blind- prägung (Karazuri) und Druck mit Silber (Kinginzuri). – Siehe Abbildung.

Utagawa Hiroshige (1797–1858). Ein Zacken- barsch (shimadai) und ein Grünling (ainame) zu- sammen mit roten Beeren (nanten). Format: yoko- ôban. Signatur: Hiroshige ga. Siegel: Ichiryûsai. Datierung: 1832–34. € 1600,– Guter Druck in frischen Farben mit Glimmerpulver. – Siehe Abbildung.

Keisai Eisen (1790–1848). Shin Yoshiwara zensei shichikenjin – Sieben berühmte Schönheiten des Yoshiwara-Viertels. Eine Kurtisane – ihr obi ist mit Kirschblüten und einer origami-Figur geschmückt – ist mit ihren zwei kamuro im Yoshiwara-Vergnü- gungsviertel unterwegs. Format: tate-ôban. Zensur: kiwame. Verlag: Kawaguchiya Uhei. Signatur: Kei- sai Eisen ga. Datierung: um 1825. € 950,– Keisai Eisen

66 Utagawa Hiroshige

Utagawa Kuniyoshi Ohara Koson Taiso Yoshitoshi tate-ôban. Zensur: kiwame. Verlag: Kagaya Kichi- Taiso Yoshitoshi (1839–1892). Dai nippon meisho bei. Signatur: Ichiyûsai Kuniyoshi ga. Datierung: kagami – Spiegel berühmter japanischer Generäle. 1828. € 1600,– Rokusonô Tsunemoto tötet einen Hirsch im Park Sehr guter Druck und Farben. Oben kleines hinterleg- des kaiserlichen Palasts. Signatur: oju Yoshitoshi tes Loch. Lit.: Inge Klompmakers: Of Brigands and hitsu. Siegel: Taiso. Verlag: Chujiro Funazu. Datie- Bravery, Kuniyoshi’s heroes of the Suikoden. S. 60 f. rung: 1878. € 750,– – Siehe Abbildung. Tadelloses Exemplar. – Siehe Abbildung.

Ohara Koson (1877–1945). Blühender Hahnen- Hirosada (tätig in Osaka 1819–1863). Schauspie- kamm. Format: Tate-ôban.Verlag: Watanabe. Sig- ler in erregter Pose mit wehenden Haaren. For- natur: Shoson. Siegel: Shoson. Datierung: um mat: chûban. Signatur: Hirosada. Datierung: um 1910. € 750,– 1850. € 220,– Perfekter Erhaltungszustand in sehr gutem Druck und Luxusausgabe. Farben. Vgl.: Crows, Cranes & Camellias. The Natural World of Ohara Koson: Nr. S43.6. – Siehe Abbildung.

Takahashi Shotei (Hiroaki) (1871–1945). Der Fuji von Mizukubo aus gesehen. Format: yoko-ôban. Verlag: Watanabe Shôzaburô. Signatur: Hiroaki. Siegel: Hiroaki. Datierung: um 1936. € 1800,– Tadelloses Exemplar. – Siehe Abbildung.

Toyohara Kunichika (1835–1900). Halbporträt des Schauspielers Bandô Hikosaburô V (1832–77) in der Rolle des Fuwa Banzaemon. Sein Kimono ist mit Wolken und abstrahierten Blitzen geschmückt. For- mat: tate-ôban. Verlag: Manya Zentarô. Signatur: Kunichika hitsu. Datierung: um 1860. € 140,– Takahashi Shotei Frühe Ausgabe mit Lackanreibung.

67 August Laube Stand 60 Buch- und Kunstantiquariat · Nachfolgerin Brigitta Laube Oppliger Trittligasse 19 · 8001 Zürich, Schweiz Telefon +41 44 256 88 99 · Fax +41 44 256 88 98 E-Mail: [email protected] · Internet: www.augustlaube.ch Illustrierte Bücher · Graphik · Zeichnungen · Aquarelle · Schweizer Romantik

Slg.-Stempel auf Titelrückseite u. im Vorderdeckel: Stadtbibliothek Homburg, Oeffentliche Bibliothek Wiesbaden. Fleckenfreies, sehr schönes Exemplar die- ses sehr seltenen Buches über das Rheintal.

Birman, Samuel. Souvenirs de la vallée de Cha- monix par Samuel Birmann, Basle, Birmann et fils, (1826). 2° (42,5 × 30 cm). Titel, X, 26 Bll. und 25 kolorierte Aquatintaansichten, 1 lithographiertes Panorama von Bréven und 2 Umrissradierungen mit erklärenden Referenznummern im Text. Vor- rede mit Wasserfleck in der unteren rechten Ecke, sonst durchgehend finger- und stockfleckig, leeres Compton, Edward Theodore. „Foret d’Asco“ mit Vorsatzblatt rest. Riss im Unterrand. Tafeln in sehr dem Monte Cinto, in Zentralkorsika. Gouache und schönem Zustand mit frischem Kolorit. Brauner Öl. Signiert und datiert: „E. T. Compton, Foret Halblederbd. d. Zeit mit Titelschild. Berieben und d’Asco, ETC 1883“. 25 × 40 cm. Aufgezogen auf bestoßen, Altersspuren. Lonchamp 338; Perret S. Karton. Gerahmt. Comp.: Brandes, Edward Theo- 60; Perret, Regards sur les Alpes. 100 livres d’ex- dore Compton, Maler und Bergsteiger, München ception, 1515–1908. Paris, Mont-Blanc, 2011, S. 2007, S. 18. € 4200,– 143. € 27 700,– Im Mai 1883 wanderte Compton, zusammen mit F. Erste Ausgabe dieses überaus seltenen Albums über die F. Tuckett und dem französischen Bergführer F. De- Gegend bei Chamonix. vassaud durch weite Teile von Zentralkorsika. Dabei erklimmt er auch den dortigen höchsten Berg, den Monte Cinto, der erst im Vorjahr zum ersten Mal von Edouard Rochat bestiegen worden war.

Ambühl, Johann Ludwig. Geschichte des Rhein­ thals nebst einer topo-graphischen=staatistischen Beschreibung dieses Landes. St. Gallen, Zollikofer u. Züblin, 1805. 16°. Mit 2 gefalt. gest. Karten und 11 gefalt. Kupfertaf. 283 S. 1 Bl. Buchbinderanw. Pappbd. d. Zt. mit rotem Rückenschild. € 6900,–

68 Kälin, Joseph Meinrad u. {Karl Franz] Lusser. Zwölf Ansichten der neuen St. Gotthards-Strasse. Zürich, Heinrich Füessli und Comp., 1830. Fol.- oblong. 12 Ansichten in Aquatinta von Kälin und eine gestochene Karte von A. Hartmann. 2 Bll., 72 SS,. 1 Bl. (Errata). Originalumschlag in modernem Pappband eingebunden. Sammlerstempel der Fürst- lichen Hofbibliothek Donaueschingen. Brun III, 290, Nr. 3 und II, 140. Waeber S. 285. Ausgezeich- netes, sauberes Exemplar. € 2600,–

Paracelsus, Theophrastus (von Hohenheim, gen. Bombastus). De tartaro libri septem perquam utiles. Opera et industria … Adami a Bodenstein in lucem … primo editi, nunc vero auctiores et castigatiores excusi. Basel, Petrus Perna, 1570. Kl.8°. Mit Holz- Max Klinger. Vision. 1919. Aquatint and drypoint schnitt-Porträt Paracelsus’. 8 unn. Bll., 451 (recte on printer’s paper. 28 × 15 cm, papersize 39,7 × 26,3 453) SS., 11 unn. SS. Index. Weiches Pgt. d. Zt. mit cm. Verso in pencil annotated. „Max Klinger, Vision, hs. Rückentitel (ohne die Schließbänder). Sudhoff I, Zustand vor Vollendung der Figur“. Coll.: Otto Dix, 126. Durling S. 447. VD16 P713. € 2100,– Dresden. € 2200,–

69 Hans Lindner Stand 20 Spessartweg 3–5 ∙ 84048 Mainburg Telefon +49 (0)8751 56 17 ∙ Fax +49 (0)8751 54 18 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.antiquariat-lindner.de Kinder-Bilderbücher ∙ Literatur und illustrierte Bücher des 20. Jahrhunderts ∙ Avantgarde

ABC-Bücher

Neues Bilder-ABC zum Nutzen und Zeitver- Wiener Bilder-ABC-Buch für brave und fleißige treib der kleinen Jugend. Reutlingen, Verlag des Kinder. Wien, R. v. Waldheim’s xylographische Literarischen Comtoirs [1826]. 16 × 10,4 cm. Titel, Anstalt [ca. 1850]. 20,2 × 13,6. 16 ungez. Seiten mit 24 Textseiten und 12 beidseitig bedruckte Tafeln mit kolor. Holzschnitt-Titelvignette und 4 Tafeln mit sehr vielen kolorierten Illustrationen, OPp. (Rücken 14 kolorierten Holzschnitten, OPp. mit farbig li- etwas bestoßen) mit illustrierten Deckeln. € 850,– thogr. Deckelbild (Familie vor dem Weihnachts- Heinsius 7, Sp. 84. – Sehr seltenes Reutlinger ABC- baum). € 850,– Buch mit über 100 kolorierten ABC-Bildern. Rücken Teistler 1636. – Erste Ausgabe. Rücken unauffällig res- mit kleinen Fehlstellen, 1 Tafel mit kleinem Eckabriss tauriert, sonst ungewöhnlich gut erhaltenes Exemplar (ohne Textverlust), nur gelegentlich leicht stockfleckig, mit hübschen Bildern (Berufsdarstellungen, Jahrmarkt, sonst ungewöhnlich gut erhalten. Schule usw.) und im schönen Originaleinband. Das ABC-Kränzchen. Wer dieser Blumen Sinn versteht, kennt auch das große Alphabet. Berlin, bei J. W. Boicke [um 1830]. 13 × 10,5 cm. Kolor. Titel mit floraler Umrandung, 24 Textseiten, 8 Tafeln mit kolor. ABC-Bildern, Pappband der Zeit (etwas berieben) mit marmor. Deckelbezügen € 850,– Sehr seltenes, außergewöhnlich hübsches frühbieder- meierliches ABC-Büchlein mit kolorierten Tafeln (sign. „G. Geissler“), auf denen jeweils 3 Buchstaben mit mehreren Begriffen dargestellt sind. Etwas braun- bzw. stockfleckig, insgesamt gut erhalten. Das goldene ABC, dargestellt in Bildern aus dem Natur- und Menschenleben. Nebst erklärendem Texte und beigefügten Räthseln und Charaden. Zur Beförderung eines gewandteren Lesens sowie zur belehrenden Unterhaltung für die liebe Jugend. Anhang: fünf kalligraphische Musterblätter in deut- Bilder-Alphabet. Stuttgart, Wilhelm Nitzschke [um scher und englischer Schrift. Düsseldorf, Verlag von 1860]. 17 × 12,2 cm. 16 S. und 23 handkolor. lithogr. August Wm. Schulgen [1849]. 26,5 × 19 cm. Titel mit Illustrationen auf 8 Tafeln, OPp. (leicht fleckig, dekorativer Umrahmung (sign. „J. B. Sonderland“), berieben und bestoßen) mit floralem Muster und Zwischentitel mit kolor. dekorativer Umrahmung, handkolor. Deckelillustration. € 580,– gedruckt in Schwarz und Gold, 20 kolorierte Tafeln, Von uns nicht nachweisbares ABC-Buch aus dem 64 S., 5 lithogr. Musterblätter und 1 Bl. Inhaltsver- bekannten Stuttgarter Kinderbuch-Verlag. – Mit sehr zeichnis, marmor. Halbleinenband der Zeit (etwas reizvollen zeittypischen Illustrationen (Walfang, Pfer- berieben und bestoßen). € 1450,– dedressur, Papierdrachen, Tanzbär usw.) sowie „kleine LdKJL IV, S. 411; Wegehaupt III, 1225 (mit Abbil- Geschichten zum Vorerzählen“. – W. Nitzschke (1816– dung). – Erste Ausgabe dieses besonders reizvollen 1866) übernahm 1842 die Sortimentsbuchhandlung ABC-Buchs mit sehr schön kolorierten Tafeln von J. von Ebner & Seubert in Schwäbisch Hall und erwarb B. Sonderland. Über den Düsseldorfer Künstler Johann diese 1844. 1858 siedelte er mit seiner Firma nach Stutt- Baptist Sonderland (1805–1878) siehe Thieme-Becker gart über. Vgl. U. Liebert, Geschichte der Stuttgarter XXXI, S. 275, Ries S. 889 und LdKJL III, S. 410f. Vor- Kinder- und Jugendbuchverlage im 19. Jahrhundert, satz mit handschr. Besitzvermerk „Prinz Hermann“, Seite 68. Etwas stock- und fingerfleckig, insgesamt gut darunter eine Widmung von 1869. Mit wenigen kleinen erhaltenes Exemplar im seltenen Originaleinband. – Einrissen, etwas stock- und fingerfleckig. Siehe die Abbildung.

70 Abc-Buch für artige, fleißige Kinder. Mit Schreib- und Leseübungen, Gedichten, Geschichten, Ge- beten, Zahlen und dem Einmaleins von Franz Kühn. Vierte Auflage. Mit vielen bunten Bildern (ein- gedruckte kolor. Holzschnitte mit Schreibschrift- Buchstaben in Schiefertafelmanier) und 8 kolor. Steintafeln in Tondruck. Leipzig, Verlag von Emil Berndt [um 1875]. 21 × 13,5 cm. 32 S., 8 Tafeln, OHlwd. (Rückdeckel leicht tintenfleckig) mit farbig illustrierten Deckeln. € 850,– Ausgesprochen schön koloriertes ABC-Buch in bester Erhaltung. Erschien zuerst 1859 im Stuttgarter Verlag Chelius (Teistler 1835) und ab 1871 (3. Aufl.) im Verlag von Emil Berndt in Leipzig (Teistler 1835.2). Gering gebräunt, sonst ungewöhnlich schönes Exemplar.

Neueste Bilder-Fibel für den ersten Anschau- ungs-Unterricht. 2. Auflage. Stuttgart, Verlag von Gustav Weise 1875. 17 × 10,7 cm. 32 S. mit zahl- reichen Holzstich-Illustrationen, OBroschur (etwas fleckig bzw. stockfleckig) mit Umschlagillustration (studierender Schüler). € 280,– Vgl. Teistler 2066 (1. Aufl. 1873). – Reich illustrierte Stuttgarter Bilder-Fibel. Unsere Auflage nicht bei Teist- ler. Gering gebräunt, sonst gut erhalten.

Buntes Abc-Buch mit Lese- und Schreib-­ Uebungen, Geschichten, Denksprüchen, Gedich- ten, Gebeten und dem Einmaleins. Vierte Auflage. Mit 16 colorirten Bildertafeln. Leipzig, Emil Berndt [1880]. 21 × 13,5 cm. 30 Textblätter (Titel, deutsche Grosses A-B-C-Buch. Eine Festgabe für fleißige und lateinische Buchstaben, Silben, Wort- und Satz- Kinder. Mit vierundzwanzig feinen Farbendruck- listen), 16 nummer. handkolorierte lithogr. Tafeln je- tafeln und achtzehn reich illustrierten Textseiten. weils mit mehreren Darstellungen, OHlwd. (Ecken Esslingen bei Stuttgart, Verlag von J. F. Schreiber best.) mit wiederh. farb. Deckelillustrationen (tan- [1897]. 31,7 × 23 cm. 20 ungez. Seiten, 12 Bl. mit 24 zende und spielende Kinder, umgeben von prächti- Farbtafeln in Chromolithographie, OHlwd. (etwas gen Pflanzen- und Blumengirlanden). € 1400,– fleckig und berieben) mit farbiger Deckelillustration Teistler 1845.4. – Sehr schönes ABC-Buch, das zu- (fünf Kinder beim Picknick). € 580,– gleich lehrt und unterhält. Die Lithographien zeigen Hinrichs 10, S. 2. – Erste Ausgabe. [Bestell-]Nro 34 ein buntes Gemisch von szenischen Darstellungen, auf dem Vorderdeckel. Mit leichten Gebrauchsspuren, die zum Teil dekorativ umrahmt sind. Durch eine gering fingerfleckig, sonst gutes Exemplar. Seltenes schwarz unterlegte, etwa 3 cm breite Randleiste werden großformatiges Schreiber-ABC (von Auge bis Zucker) die Buchstaben und Silben in Schiefertafelmanier in mit sehr schönen Chromolithographien (meist acht bis Schreibschrift noch einmal herausgestellt. Anspruchs- 9 Darstellungen) auf Tafeln. volle Texte von Godin, Goethe, Güll, W. Hey, Hof- mann von Fallersleben u. a. können bereits ab Seite 15 gelesen werden. Eine Tafel mit Einriss (ca. 2 cm), sonst gutes Exemplar im seltenen Originaleinband. ABC. Ein neues Bilderbuch. [Kirchheimbo- landen], W. H[oltschmidt] [1925]. 29,3 × 19,8 cm. Neues Bilder-ABC. 250 Bilder mit Versen von 8 ungez. Seiten (einschl. Innendeckel) mit über M. Raimund. Stuttgart, Verlag von Gustav Weise 100 farbigen ABC-Bildern [von Dora Baum] und [1889]. 36,1 × 26,4 cm. 24 ungez. Seiten mit Chro- Bildbezeichnungen in Schreibschrift, OHlwd. mit molithographien, OHlwd. (berieben) mit farbigem farbiger Deckelillustration (vier Kinder spielen Deckelbild in Chromolithographie. € 850,– Schule). € 250,– Hinrichs 8, S. 90; Hauswedell 1003. – Schönes, großfor- Sehr hübsch illustriertes ABC-Bilderbuch, gedruckt matiges ABC-Bilderbuch. Die Tafeln jeweils mit einem auf Pappe. Datiert nach dem Exemplar der Staatsbiblio- dominierenden zentralen Mittelbild (z. B. „Araber“ für thek Berlin. [Bestell-]Nr. 211 und Verlagssignet (WH) das „A“, „Burg“ für „B“ oder „Yankee“ für „Y“), das auf dem Vorderdeckel. Jedem Buchstaben sind mehrere von zahlreichen kleineren Darstellungen umgeben ist. Begriffe zugeordnet, zum Beispiel beim W: Wurst, Gering gebräunt, sonst kaum Gebrauchsspuren und Wegweiser, Weihnachtsmann, Weintraube, Wagen. Sehr ungewöhnlich gut erhalten. – Siehe die Abbildung. dekorativ.

71 Antiquariat Günter Linke Stand 11 Niebuhrstraße 78 ∙ 10629 Berlin Telefon + 49 (0)160 78 28 258 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.avantgardebooks.com Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts ∙ Dada ∙ Originalgraphik ∙ Philosophie

Yves Tanguy, die dieser eigens für das Buch geschaffen hat. Die Gesamtauflage dieser frühen Originalradie- rung von Tanguy betrug lediglich 13 Exemplare und gehört zu den großen Seltenheiten des graphischen Werkes von Yves Tanguy. Unserem Exemplar wurden zudem zwei einseitig beschriebene Typoskriptblätter mit einem zusätzlichen Gedicht Tzaras aus dem Jahr 1914 beigebunden. Desweiteren liegt dem Buch das Gedicht „Indoieli“, welches als letztes Gedicht in die Sammlung aufgenommen wurde und auf der Seite 29 abgedruckt ist, als eigenhändig geschriebenes Ma- nuskriptblatt bei. Das Gedichtmanuskript ist auf ein größeres Blatt montiert auf dem Tristan Tzara hand- schriftlich bestätigt, dass er diese Zeilen in den Jahren 1914–15 geschrieben hat. Diese von Tzara voll signierte und mit „Bucarest le 29 Nov. 46“ datierte Bestätigung ist Sasa Pana gewidmet und mit 3 kleinen Zeichnungen (Sichel, Blume, Herz) von Tzara geschmückt worden. Das Buch stammt aus dem Besitz von Sasa Pana und ist am linken oberen Rand mit seinem Archivstempel versehen. Mit der Originalradierung von Tanguy, dem zusätzlichen Typoskriptgedicht und dem handschrift- lichen Gedichtblatt Tristan Tzaras handelt es sich hier um ein einzigartiges und bedeutendes Dokument für Leben und Werk des Mitbegründers des Dadaismus. Referenz: Lee Harwood, Tristan Tzara 19 – Wittrock, Yves Tanguy, das druckgraphische Werk 2 – Ilk, Rumä- nische Avantgarde K186 (Radierung) und K513 (Buch).

Tanguy, Yves – Tzara, Tristan. Primele Poeme, Ernst, Max – Péret, Benjamin. La Brébis galante. urmate de insurectia dela Zürich prezentata de Paris, Éditions Premières 1949. 24 × 19,3 cm. 122 Sasa Pana. (Erste Gedichte, gefolgt von: der Auf- Seiten mit 3 Originalfarbradierungen und 21 teils stand von Zürich von Sasa Pana.). Bukarest, Edi- farbigen Zeichnungen. Illustrierter Originalkar- tura UNU 1934. 21,6 × 16,2 cm. 49 (1) Seiten und ton mit einer Umschlaglithographie von Max 1 Blatt Druckvermerk. Schlichter Leinenband der Ernst. € 4000,– Zeit mit eingebundenem Vorderdeckel der Original- Originalausgabe. Nr. 265 von 300 nummerierten Ex- broschur. € 80 000,– emplaren auf Grand Vélin d’Arches. Erste Publikation Vorliegende Erstausgabe der frühen Gedichte Tristan der von Heinz Berggruen herausgegebenen „collec- Tzaras, die dieser in den Jahren 1912 bis 1915 in tion GBMZ“. Das Buch enthält zusammen mit dem rumänischer Sprache verfasste, ist in insgesamt 213 radierten Titel drei farbige Originalradierungen und Exemplaren in Bukarest erschienen. Den ersten 10 ist außerdem mit 21 einseitig gedruckten, ganzseitigen, Exemplaren, sowie den Exemplaren für den Autor, zum größten Teil im Pochoirverfahren kolorierten den Illustrator und den Verleger wurde eine signierte Zeichnungen von Max Ernst ausgestattet. Schönes Originalradierung von Yves Tanguy beigefügt. Bei Exemplar eines der wichtigsten illustrierten Bücher unserem Exemplar handelt es sich um das Exemplar des Surrealismus. für den Verleger Sasa Pana, mit dem Eindruck im Referenz: Brusberg 49 BP – Max Ernst, Illustrierte Colophon: „Exemplar tiparit pentru Editor“. Auf dem Bücher und druckgraphische Werke 45 – Spies/Leppien Vortitel mit schöner 10-zeiliger Widmung (etwas be- 28 G – The Artist and the Book 100 – Artist’s Books in schnitten) von Tristan Tzara an Sasa Pana und mit der the Modern Era 123, mit Abbildungen auf Seite 200 – seperat beiliegenden, signierten Originalradierung von Lang, Surrealismus und Buchkunst 35.

72 Originalausgabe. Herausragend gestalteter Katalog für eine der bedeutendsten und frühesten Ausstellungen von Pionieren der Modernen Kunst des 20. Jahrhun- derts zusammengestellt von der Société Anonyme, die 1920 von Katherine Dreier, Marcel Duchamp und Man Ray gegründet wurde. Der mit einem Griff- register versehene Katalog ist alphabetisch nach Län- dern geordnet und präsentiert führende Vertreter der modernen Kunst aus insgesamt 23 Ländern, wobei Frankreich, Italien, Deutschland und die USA mit den meisten Künstlern in dem Katalog vertreten sind. U.a. werden folgende Künstler mit Kurzbeschreibung und Portraitphoto vorgestellt: Arp, Picabia, Marcel Duchamp, Suzanne Duchamp, Marcel Cahn, Franz Marc, Johannes Molzahn, Kurt Schwitters, Max Ernst, Heinrich Hoerle, Franz Seiwert, Edmund Kesting, Vor- demberge-Gildewart, Mondrian, Vantongerloo, Peri, Vilmos Huszar, Lazlo Moholy-Nagy, Brancusi, Kan- dinsky, Naum Gabo, El Lissitzky, Paul Klee und Man Ray. Ganzseitige Anzeigen für die Galerie Bragaglia in Rom, für den Sturm in Berlin, für Merz in Hannover, für die Anderson Galerie in New York, für das Bau- haus in Dessau, sowie für die Société Anonyme und das Museum of Modern Art in New York runden den Katalog ab. Das Layout des Kataloges erinnert stark an die von Marcel Duchamp gestaltete Publikation „Some French Moderns Says McBride“, die 1922 ebenfalls von der Société Anonyme herausgebracht wurde. Bis auf minimale Bereibungen am Einband und einem kleinen Kafka, Franz. Die Verwandlung. Leipzig, Kurt roten Tintenfleck im Seitenschnitt einiger Seiten, ein Wolff Verlag 1915. 21,8 × 13,4 cm. 73 Seiten und schönes und farbfrisches Exemplar. Sehr selten. 3 Blatt Verlagsanzeigen. Blauer Originalpapp- Referenz: Motherwell/Karpel 146. band mit Originalumschlag mit einer Umschlag- zeichnung von Ottomar Starke (= Der jüngste Tag 22/23). € 9800,– Erstausgabe. Die 1912 entstandene Erzählung „Die Verwandlung“ gehört zu Kafkas bekanntesten und am häufigsten zitierten Schriften. Außer den Romanen Kafkas, die zudem erst nach seinem Tod veröffentlicht wurden, ist die Verwandlung mit ihren 70 Druckseiten die umfangreichste Prosaveröffentlichung von Franz Kafka. Vorliegend ein schönes Exemplar in der bes- seren Ausstattung als gebundener Pappband und mit dem Originalumschlag von Ottomar Starke, der gemäß der Bitte Kafkas an seinen Verleger, „das Insekt“ bloß ja nicht zu zeigen, dieses hinter einer halbgeöffneten Tür lediglich erahnen läßt. Exemplare mit festem Einband und dem Originalumschlag sind von großer Seltenheit. Referenz: Dietz 26 – Wilpert/Gühring 3 – Raabe/Han- nich-Bode 146.3 – Smolen 22/23.1.B mit Abbildung 56. Société Anonyme. International Exhibition of Modern Art. Arranged by the Société Anonyme for the Brooklyn Museum. November-December 1926. Text by Katherine S. Dreier. Composed by Katherine S. Dreier and Constantin Aladjalov. New York, Société Anonyme – Museum of Modern Art 1926. 25,6 × 19 cm. 6 Bl., 117 Seiten und 7 Seiten Anzeigen. Mit 114 Abbildungen von Kunstwerken und 95 Künstlerportraits. Originalhalbleinenband mit einer Einbandgestaltung von Constantin Al- adjalov. € 8000,–

73 Mayfair Rare Books & Manuscripts Ltd Stand 26 Paolo Rambaldi 35 Street ∙ London W1S 2FN, Großbritannien Mobil +39 335 81 29 826 oder +44 746 867 89 23 E-Mail: [email protected] Kunst ∙ Inkunabeln ∙ Frühe und mittelalterliche Handschriften

Manuscript – Liber amicorum – Countess Therese (of 18?), smaller illuminations of saints in text, ini- von Woyna. 16mo, square size (the leaf 106 × 95 tials and capitals supplied in gold and colours, histo- mm), elegant binding of the time by Georg Frie- riated woodcut borders (uncoloured). € 12 000,– drich Krauss of Wien in red morocco with border Although imperfect, a rare variant not clearly identified in green, elegantly tooled in gold in neoclassical style in the bibliographies. The Hardouyns dominated the with double roll-border, central fleuron in green in- market for Horae as much as Kerver. In addition to a cluding the name of the owner in gold „THERESE multiplicity of undated editions there are many variants VOYNA“ on upper cover and „VIENNE 1792“ on in title and colophon. – Cf. Brunet V, 1635, no. 239; Van the lower, with pastedowns and first flyleaf covered Praet 169. – Lacking leaves C7-D2, E4 and final leaf L8, in red silk, as well with neoclassical tooling in gold, E5 with tear at inner margin also affecting border, some with bookbinder’s label „G. F. Krauss Relieur à Vi- rubbing and creasing of leaves, smudging to a few illu- enne“; fully gilt spine, golden edges. Manuscript on minated initials, occasional soiling. – Siehe Abbildung. paper, altogether 70 leaves, several pages containing Officium B. Mariae Virginis, nuper reformatum, poetry verses, and illustrated by 15 nice full-page et Pii V. Pont. Max. iussu editum [and: Hymni per and 2 half-page drawings, watercoloured (showing totum annum]. Antwerp, Christoph Plantin, 1575. several subjects and landscapes), and by 6 sketches th € 4to (the leaf 203 × 130 mm), 17 cent. dark calf with in pencil. Several leaves left blanks. 2500,– golden border on boards (binding rebacked, and Siehe Abbildung. restored, cased in a protective box). All the text printed in red and black, within pretty woodcut Bible – Binding – Evangelia und epistel wie man borders, typographically very elegant. Engraved sie durch das gantz jar nacheinander inn der vignette on title, several historiated initials, and 19 kirchen lisst. Nuremberg: Jobst Gutknecht, 1538. full-page engraved illustrations by Pieter van der 16mo (the leaf 95 × 75 mm), handsome contem- Borcht, Crispin van der Broek, J. Wiericx, P. Huys, porary french calf binding, richly gold-tooled and A. Bruyn. Pp. 475, [3], 70, [2 last blank but for col- with painted strapwork design made with coloured ophon]. € 2400,– waxes on covers, spine gilt (upper joint cracked Voet (Plantin Press) 1775 C. Not in Adams. – A care- but holding), well preserved; custom cloth box. fully washed copy with some marginal wormholes in Title in red and black within hand-coloured wood the 2nd part of the volume; leaf B8 from another copy. engraved border, 58 woodcuts in the text, 4 hand- Altogether in good condition. coloured. € 5000,– Cavalca, Domenico. Pungi lingua. Florence: Extremely rare (unique?) edition of this richly il- Lorenzo Morgiani and Johannes Petri, 8 Oct. 1490. lustrated liturgical work, in a handsome Renaissance th binding, apparently not in KVK, Adams or VD 16. – Folio (the leaf 280 × 195 mm), 19 cent. half brown calf, gilt spine with raised bands, title in gold, boards Lacking leaves Q1 and Q8, the latter probably a blank, € light marginal soiling and staining, tear to corner of covered with marbled paper. 7500,– E2. – Siehe Abbildung. A copy of distinguished provenance, from the col- lections of Francesco Maria Riccardi del Vernaccia Horae, use of Rome, in Latin and French – Heu- (Florence, 1794–1845, with his engraved bookplate), and the famous bibliophiles Gustavo Galletti (stamp res à lusaige de Rõme tout au long sans rien on 2nd leaf), and baron Landau (bookplate). – Fourth requerir. Paris: Gillet Hardouyn, [c. 1509–1524]. edition of this popular work in Italian language, by Printed on vellum and illuminated in colours and the Dominican monk that has been one of the first to gold by a contemporary hand. 4to (the leaf 218 × 140 write in the vernacular, and one of the most successful mm), attractive 19th cent. french red morocco bind- translators of holy texts. This book is the first printing ing richly gilt on covers with tooling enclosing the of Lorenzo Morgiani in association with Joh. Petri. name of a female collector, Marte de Pontoux. Text „The first book in which the name of Morgiani occurs“ on 30 lines, gothic letter. Hardouyn’s device on title, (BMC). Goff C339; HCR 4774; Pell 3446; BMC VI anatomic man surrounded by four smaller figures on 681; GW 6410. Only 2 copies in Germany (Oldenburg title verso, 13 full-page illuminated woodcuts only LB; Stuttgart WLB).

74 Countess Therese von Woyna

Bible Horae

75 MC Rare Books B.V. Stand 25 Massimo Caputi Wezelweide, 15 ∙ 2727 DK Zoetermeer, Niederlande Telefon: +31 615 095 191 E-Mail: [email protected] Inkunabeln und frühe Drucke ∙ Wirtschaft ∙ Recht ∙ Medizin ∙ Wissenschaften ∙ Technik

Giordano, Vitale (1633–1711). Fundamentum Doc- editions and variants of the present work (each and trinae Motus Gravium, et comparatio momentorum every printed by Komarek in Rome) are necessary. gravis in planis seiunctis ad gravitationes, quibus The editio princeps, unlike as stated by Riccardi and pondus plana concurrentia premit. Geometrice’ other bibliographers, dates back to 1688, not to 1686; restituta a Vitali Iordano Bitontino in Romano this one was reprinted during the first months of 1689 Archi-Gymnasio, necnon in Regia Gallorum Ac- and presents one leaf of Appendix inserted between ademia in urbe matheseos professore. Editio al- pp. 86 and 87, erroneously numbered 86 on the recto. tera priori longe auctior, atq. emendatior. Cum The second edition, which – besides the correction of appendice. Romae, ex Typographia Ioannis Iacobi numerous typographical errors, presents a quantity of Komarek apud S. Angelum Custodem, 1689. Folio additions and examples, contrary to the previous one (316 × 216 mm); [10], 30 pp., 31–40 leaves, 41–98 pp., – was conceivably printed between spring and summer sign.: a4, χ1, A-E4, e4, χχ1, F-M4, χχχ1; B variant. of 1689, rolls out the following inscription at the bot- Contemporary calf. € 6900,– tom of the title page: „Romae, ex Typographia Ioannis Iacobi Komarek“; the text stops at p. 96, followed by Ultimate edition (the second, after the princeps, pub- one leaf containing the notice ad lectorem: this is the A lished in 1688) of one of the most important treatises variant. Giordano sent a copy of this variant, as a gift, to on mechanics written in the second half of the XVIIth Gottfried Wilhelm von Leibniz (1646–1716), regretting century. the absence of the answers to a few objections, under Unfortunately, also due to errors in XIXth-XXth cen- the printing press in that very moment. In the letter at- tury catalogues, maintained even in the Italian Na- tached to the Leibniz copy, dated 11th November 1689, tional Cataloging System (SBN), elucidations about we can read: „Mitto tibi opusculum meum, inscriptum:

76 Fundamentum doctrinae motus Gravium: deest re- ob materiae adelphilian Marci Aurelii Severini […] sponsio ad non nullas objectiones, quae non dum est De efficaci medicinae libris tribus. Francofurti ad impressa.“ These mentioned answers can be found in Moenum, sumptibus Johannis Beyeri, 1646. Two one added leaf numbered 97–98: this addition, together works in one large folio volume. (x), [24], 1044, [20]; with the ad lectorem leaf moved between leaves a4 and [16], 297, [17] pp. Each one with its own fascinating A1 and the inscription „Romae, ex Typographia Ioan- engraved title page, profusely illustrated with more nis Iacobi Komarek apud S. Angelum Custodem.“ at than 200 exquisite etchings (several half-page). Early the bottom of the title page, identifies the B variant, XIXth century blindstamped dark calf. € 3900,– printed during the month of November 1689. A third edition exists, erroneously identified as a further variant First edition of both works, higly valuable and of rel- of the second edition, which, even if reproduces in detail evant scientific significance. – Fabricius Hildanus, one the title page of the B variant, presents the correction of the most important surgeons of the XVIIth century, of all the typographical errors of the previous editions wrote more than twenty important medical treatises. and two unnumbered leaves added after p. 98, contain- He is also known as the German Paré and is one of ing an appendix addressed by Giordano to Giacinto de the most famous scientists of his time. – His „Obser- Cristofaro (ca. 1664–1725), dated 7th February 1705. vationum et Curationum Chirurgicarum Centuriae“, This third edition sometimes lacks the ad lectorem leaf. that were published posthumous in 1641 (and being present in this volume), are a true milestone among the Bound with: Idem. Vitalis Iordani Bitontini in Ro- surgical treatises of all time. Not less important is the mano Archigymnasio, nec non in Regia Gallorum Ac- editio princeps of „De efficaci medicinae“ by Severino, ademia in urbe matheseos professoris De componendis an anatomy teacher in Naples university. He wrote also gravium momentis dissertatio. Romae, typis Angeli the „De recondita abscessum natura“, being the first Bernabò, 1687. Folio (316 × 216); [8], 14, [2], sign.: π4, treatise on surgical pathology ever printed. He was a A-B4 (leaves π1 e B4 blank). pioneer of the vascular surgery and wrote „Zootomia Connected to the controversy aroused after the pub- Democritea“ as well, one of the first work for the study lication of the „Specimen libri de momentis gravium“ of compared anatomy. The „De efficaci medicinae“ is (Romae, ex typographia Rev. Cam. Ap., 1684), by an avantgardistic work in which we can see for the first Giovanni Francesco Vanni (1638–1709), the „De com- time – among other things – the description of a new ponendis“ proves that the combination of the mo- technique for the removal of varicoses’ lesions and the mentums of falling bodies happens by addition. The application of cauterization in order to cure severe demonstration is based on four theorems, in which is dental illness and especially periodontitis. presupposed the Galilean principle concerning bodies Text slight uniformly browned, due to the paper qual- falling from an equal height. In the „Fundamentum“, ity, a fine and crisp copy, complete also of the usually filiation of the previous work, Giordano answers to lacking double page engraving depicting hot springs. criticism moved against the „De componendis“, pro- Ref.: OCLC 7905467; Waller 2908 and 8888; Wellcome posing to demonstrate the general validity of the Gali- III, 4. lean proposition and to invalidate the allegation of using his theory on an undemonstrated statement. Wonderful brown calf contemporary binding, covers framed with double gilded fillet and four cornered fleu- rons, coat of arms of the Barbarigo family with galero and Episcopal tassels on both covers, spine with five nerves and six compartments, delimitated by double gilded fillet and cornered flowered volutes on which a fleuron stands out, gilded edges. Recently identified as belonged to Marcantonio Bar- barigo (1640–1706), this copy is more conceivably once part of the library of his illustrious relative Saint Gre- gorio Barbarigo (1625–1697), involved for over three decades in academic teaching at Padua. In this context we have to consider the hypothesis that the present copy could be the one sent as a gift by the author to the future saint. Ref.: Carli-Favaro 88; De Caro 85–86; Riccardi I, 604.

Fabricius Hildanus, Wilhelm – Severinus, Marcus Aurelius. Opera quae extant omnia, partim ante hac excusa, partim nunc recens in lucem edita. Omnia ab authore recognita, multisque in locis, tum epistolis clarissimorum virorumque, tum observationibus & exemplis novis, aucta. In ultima haec editione instru- menta quamplurima […] adjiciuntur […]. Adjectis

77 Antiquariat am Moritzberg Stand 13 Dr. Lothar Hennighaus Zierenbergstr. 90 ∙ 31137 Hildesheim Telefon +49 (0)5121 174 40 47 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.antiquariat-hildesheim.de Allgemeines Antiquariat mit Drucksachen aus sieben Jahrhunderten und allen Gebieten

Dante Alighieri. La comedia. Nach dem Kolophon Georg Ritter von Karajan (1810–1873), dem Urgroß- Pseudo-Dantes „Il credo“, „Pater noster“ und „Ave vater des nachmaligen Dirigenten Herbert von Karajan. Maria“. Einleitung und Beigaben von Marsilius – Die barocke Blindprägung der Einbände mit floralen Ficinus, Kommentar von Christophorus Landinus. Rollen- und Plattenstempeln, die Beschneidung der Venedig, Petrus de Quarengis, 11. X. 1497. Mit Titelei sowie die frischeren Abzüge der Kupfer im Band ganzseitigem Holzschnitt, wie Folgeseite gerahmt II lassen vermuten, dass die Bände nicht zeitgleich und/ von vierteiliger-Bordüre, einer großen Holzschnitt- oder nicht in derselben Auflagenhöhe erschienen und Initiale sowie 99 Textholzschnitten. 10 nn. Bl., fol. dass Buchblöcke und Einbände erst später zueinander kamen. – Die Datierung des Werkes muß, anders als CCXCVII (von 298; letztes Bl. mit 1 S. Register im Impressum mit 1729 angegeben, 1731 lauten, denn: fehlt). Folio. Pergamentband (Ende 19. Jhdt) mit € „Anno 1730. die 9. Februarii post horam septimam Rückenschild und reicher -vergoldung. 14 500,– matuatinam (…) placidissime in Christo obdormivit Druck in 46 (Text) bzw. 61 Zeilen (Kommentar) und Perillustris Dominus, Joannes Georgius ab Eckhart“. runder römischer Type; zahlr. Initialen des Textes Das heißt, das Werk erschien unvollendet und posthum, schwarzgrundiert; Initialspatien (des Kommentars) worauf schon Jöcher (vol. II, 269f) hinwies. -Kein in der nicht ausgefüllt. Literatur, im Handel oder in öffentlichen Sammlungen Die Bl. 11 und 12 sind vermutlich übernommen aus beschriebenes Exemplar hat diesselbe Kollation mit der Capasca-Ausgabe von 1491, kenntlich durch den der angegebenen Tafelanzahl wie das vorliegende; die wiederholten Titel „Danthe aleghieri fiorentino“ recto Tafeln (in kräftigen Abzügen) stammen im Übrigen von Bl. 11 und die Abbildung Gottvaters mit Buch im Johann Salver (1670–1738; vgl. Thieme/B. 29, 360). – J. Tympanon des ganzseitigen Holzschnitts verso Bl. 11. G. Eccard (1674 in Duingen bei Hildesheim – 1730 Der Text folgt der Ausgabe Venedig 1493, wobei der Würzburg), Historiker, ab 1694 Mitarbeiter/Sekretär Kommentar des C. Landino (1424–1504) zuerst 1481 von Leibniz, auf dessen Betreiben seit 1704 Profes- gedruckt wurde. Die Holzschnitte wurden übernom- sor für Geschichte in Helmstedt, nach Leibniz’ Tod men aus der Ausgabe des Petrus de Piasiis von 1491, 1716 Übernahme von dessen Stelle als Historiograph stammen vom Meister des Pico Plinius und und sind als und Bibliothekar in Hannover, floh 1723, vermutlich Adaptionen möglicherweise angeregt von Botticellis, wegen Schulden, vor der Justiz nach Würzburg, kon- der Zeichnungen für eine Comedia-Handschrift aus vertierte zum Katholizismus und reüssierte erneut als dem Besitz des Lorenzo de Medici anfertigte (vgl. die Bibliothekar, Archivar und Historiker. Im vorliegenden Abb. in PMM 61). GW 7972; HC 5953; BSB-Ink D-11; Werk gibt Eccard in der Behandlung des weitgefassten BM STC 209; vgl. Sammlung Schäfer 18. Themas ein Beispiel seiner quellkritischen Methode, die seine Bedeutung als Historiker begründet. „Besondere Das fehlende letzte Bl. mit einseitigem Register liegt Beachtung verdient der Erstdruck des Hildebrandliedes als Fotokopie bei. im 1. Band seiner Commentarii (S. 864–902)“ (NDB Würzburg – Eckhart (Eccard), Johann Georg 4, 270f; vgl. auch Jarck: Brsg. Biogr. Lexikon, S. 184f). von. Commentarii de rebus Franciae Orientalis et – Etwas berieben und fleckig; insges. ca. 30 Bl. mit Episcopatus VVirceburgensis (…). Editio princeps. schwachem Wasserfleck im weißen Rand; Bd I mit sehr 2 Teile in 2 Bänden. Würzburg, Alma Universitatis geringen Wurmfraßspuren am oberen Kapital und hs. Besitzvermerk auf Titelei (datiert 1809); Titelei von Bd Juliae (Vol. I: Engmann; Vol. II: Rausch), 1729 (d. II knapp beschnitten, Schmutztitel hier mit kleinen i. 1731). Mit zusammen 2 gest. Titelvignetten, 14 hinterlegten Fehlstellen; Innengelenke beider Bände Kupfertafeln (7 gefaltet), 1 gefalt. Stammtafel, 1 Plan, mit schmalen Papierstreifen verstärkt. zahlr. Textkupfern (meist Münzkupfer) und einigen gestochenen Vignetten; Titeleien in Schwarz und Gregor I. Sammelband von 3 Inkunabeln und Rot. 10 Bl., 936 S., 31 Bl., 1 Bl., 1004 S., 39 Bl.. 2°. einer Postinkunabel. Paris, Gering und Rembolt Schweinslederbände auf Holzdeckeln mit reicher (Remboldt), 1489–1508. 20 × 13 cm. Rotbrauner Blindprägung, auf 5 Bünden, mit jeweils 2 intakten Lederband des 18. Jhdts mit dreifachen Goldfileten Messing-Leder-Schließen und im modernen, mar- auf den Deckeln, 2 Rückenschildern, reicher -ver- mor. Pappschuber . € 1800,– goldung, Steh- und Innenkantenvergoldung sowie Provenienz: Auf Spiegel von Bd I mit dem gest. Wap- dreiseitigem Goldschnitt und marmorierten Vor- penexlibris des Historikers und Germanisten Theodor sätzen. € 9500,–

78 Enthalten sind: Terenz (Publius Terentius Afer). (Comoediae sex). Cum Directorio Vocabulorû, Sententiarû artis Co- 1. Dyalogus (…) in quattuor diuisus: de vita et miraculis patrû italicorum: et de eternitate animarû. (Paris, Wolff mice, Glossa interlineali, Comêtariis Donato, Gvi- oder Gering/Remboldt 1489–91). 96 nn. Bl. (erstes und done, Ascensio. Editio princeps. Straßburg, Grü- letztes weiß). GW 1140 gibt als Drucker Wolff an, der ninger, 1. XI. 1496. Mit 165 Holzschnitten, davon ab 1489 drei Jahre in Gerings Werkstatt und mit dessen 8 ganzseitigen (1 wiederholt); durchgehend in Rot Materialien/Typen arbeitete, so dass Goff (G402) auch rubriziert; Initialen in Rot ausgemalt. 6 nn. Bl., 176 Gering/Remboldt als Drucker angeben kann (die 1494 (recte 173) num., 1 w. Bl.. Folio. Späterer Kalbsleder- eine weitere Ausgabe mit derselben Kollation heraus- band (Ende 17. Jhdt) mit Goldfileten, goldgepr. Eck- brachten – vgl. Brunet II, 1726 und BM STC 208). fleurons und blindgeprägter Palmetten-Rahmung auf Deckeln, mit Rückenschild und -vergoldung 2. ‚Regula pastoralis‘. (Paris, Wolff bzw. Gering/Rem- sowie Stehkantenvergoldung. € 25 000,– boldt 1489ff). 74 nn. Bll (das erste und letzte weiß); keine Titelseite. GW 11445: BSB-Ink-326G. GW M45481; HC 15431; BSB-Ink T-103; Slg. Schäfer 54. Die Kommentare stammen von Guido Juvenalis, Jo- 3. (Pseudo-Gregor – d. i. Robertus de Tumbalena): Ex- docus Badius Ascensius und Johannes Egidius; Druck positio beati Gregorii pape super Cantica canticorum. in 2 Spalten und 71 Zeilen; je 2 Größen gotische und Paris, Gering und Rembolt 16. Januar 1498. 28 nn. Antiqua-Typen; Wasserzeichen: Stierkopf mit Kreuz Bl. (von 30 – a3 und a 6 fehlen). Mit Holzschnitt- auf Stab. Druckermarke, in Rot und Blau gemalten Initialen, Die zweite illustrierte Terenzausgabe überhaupt und durchgehend in Rot rubriziert. GW 11416; BM STC 61 die erste aus Grüningers Offizin, darin die berühmte Holzschnitt-Ansicht eines antiken Theaters (wieder- 4. Vorgebunden: In septê psalmos penitêtiales expla- holt). Die Holzschnitte sind jeweils zusammengesetzt natio ad modum vtilis. Paris, Gering und Rembolt aus bis zu 5 einzelnen Stöcken; die Namen der handeln- 20. März 1508. Fol. xlvi, 2 nn. Bl.. Mit großer Me- den Personen in Namensbanderolen, in einigen Fällen tallschnitt-Druckermarke in Punktiermanier, Metall- mit Rot handschriftlich ergänzt; auf den Tafeln die schnitt-Bordüre auf Titelei, einem großen Holzschnitt Beziehungen der Personen mittels Verbindungslinien sowie einigen Initialen in Punktiermanier; zweispaltiger wiedergegeben. Die Kombinatorik der Versatzstücke Druck. BM STC 60. sowie die Schraffurtechnik verleihen den Abbildungen Dem römische Patriziersohn Papst Gregor I (590– eine malerische Anmutung von Abwechslungsreich- 604) gelang es, die Kirche (und ihren „gewaltigen tum, Dynamik, räumlicher Tiefe und Plastizität, wie sie Grundbesitz“ – vgl. Altaner/Stuiber: Patrologie. S. für die Technik des Holzschnitts atypisch ist. 466–70) durch die Wirren der kriegerischen Zeitläufte Dem Meister des Terenz, der mit vorliegendem Werk zu bringen, sie instutionell zu stabilisieren, auch in- einen Höhepunkt des Straßburger Stils erreichte, waren ternational diplomatisch zu sichern und allgemein die vermutlich die Illustrationen der Trechsel-Ausgabe Lebensverhältnisse zu bessern; er lehnte für sich den (Lyon 1493) bekannt, da auch der Kommentator Josse Namen „Universalis Papa“ ab und bezeichnete sich Bade (1462–1535) bei Trechsel die Buchdruckerkunst als „Servus Servorum Dei“; der nachmals sogenannte erlernte und dessen Tochter er heiratete; allerdings Gregorianische Gesang geht auf einen Abschnitt (4,55) zeichnen sie sich im Vergleich durch die virtuose im Dyalogus zurück; Gregors „regula“ hatte im Mittel- Schraffurtechik aus, die wie die gotischen Bildelemente alter für den Weltklerus den Stellenwert wie die Regula eine Bekanntschaft mit den Terenz-Illustrationen Dü- Benedicti für die Orden. Gregor wurde, auch für die rers nahelegen. unter ihm begonnene Christianisierung der Angelsach- Beiliegend ein Doppelblatt (um 1825) mit 2 Seiten engl./ sen, der Beiname „der Große“ gegeben. lat. Notizen/Exerpten aus verschiedenen Autoren zu vorliegendem Werk, wobei die Autoren dessen Aus- Zwar hat Gregor in seinen „Moralia in Job“ auch nahmestellung für die Druck-, Theater- und Kostüm- eine Auslegung des Hohenliedes geschrieben, doch geschichte betonen. ist der Verfasser der hier vorliegenden „Exposition“ Rücken mit Fehlstelle und (leider hellerem Leder) vermutlich der Benediktinermönch Robertus de Tum- unterlegt; mehrfach fehlerhaft paginiert, Kollation aber balena. Über ihn ist wenig mehr bekannt, als dass komplett. er mit seinem Ko-Frater Anastasius die Abtei Mont Saint-Michel (Normandie) im Protest gegen den Abt Hennighaus, Lothar. Der Begriff „selten“ (und Suppo verließ, dem „Simonie“ vorgeworfen wurde, seine Verwahrlosung im buchantiquarischen um in der Nähe auf der Insel Tombelaine als Eremit zu Sprachgebrauch) – eine überfällige Polemik. Hil- leben. Dort gründeten sie die Kapelle Notre-Dame und desheim, Selbstverlag, 2016. Ill. OKt.-Umschlag. 10 eine Priorie; Robert stand in Briefkontakt zu Anselm lose Doppelblatt. 8°. € 12,– von Canterbury, der in der Nachbarschaft (Kloster Bec) lebte; 1066 wurde er Abt des Klosters St. Vigor Gedruckt auf besserm Papier/Karton mit den üblichen (Bayeux) und 1082 von Gregor VII nach Rom gerufen. Geräten eines Kleinbüros, d. h. jedes Exemplar hat an- dere Macken oder: Die Mängel/Fehldrucke sind nicht Durchgehend dezent in Braun regliert; die Inkunabeln beabsichtigt, gleichwohl erwünscht. Nicht beschnit- in römischer, die Postinkunabel in gotischer Type. ten; drucktechnische und/oder Material-Varianten sind Etwas berieben und gering bestoßen; hervorragend vorbehalten. Diese VA ist limitiert auf 100 Exemplare saubere und frische Drucke. und im Kolophon vom Autor paraphiert.

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Zum 100. Todestag von Christian Wagner am 15. Februar 2018

Wagner, Christian. Eigenh. Manuskript mit Tinte – Zwei eigenh. Gedichtmanuskripte mit Unter- mit Unterschrift. O. O. u. J. 4 S. 22,5 × 14 cm (Seiten- schrift. Warmbronn o. J. Auf 1 Blatt. 22,5 × 17,7 größe). € 1200,– cm. € 1800,– Enthält ernste Worte zur „Pöbelhaftigkeit“ (Aus: Aus 1. Hoher Flug. 14-zeil. Gedicht, veröffentlicht in meinem Leben. Neuer Glaube. II. Teil 1915. Essays). – „Sonntagsgänge 3“ (1890, S. 115) in fast identischer Siehe Jahresschrift 1979 der CWG, Seite 22–23. – Mit Form. 2. Freitod. 10-zeil. Gedicht, veröffentlicht mit Querfalte. Etwas fleckig. Abweichung in „Neue Dichtungen“ (1897, S. 61). – Zweimal gefaltet. Wenig fleckig. – Eigenh. Ansichtskarte mit Unterschrift. Warm- bronn, 2. Dez. 1913. € 600,– – Zwei eigenh. Gedichtmanuskripte. Warmbronn o. J. Auf einem Blatt. 14 × 7 cm, beidseitig beschrie- „Für den Württembergischen Thierschutzverein. Wenn ben. € 500,– ein Wanderbursch oder Zigeuner ab und zu sich sehen läßt, ist flugs der Landjäger hinter ihm her, in solchem 1. „Falter und Blume“ (1. Strophe). 6-zeil. Gedicht, ver- Fall ist weit und breit keiner zu sehen. Eine entsetzliche öffentlicht identisch in „Sonntagsgänge 2“ (1887, S. 56). Mißhandlung eines Pferdes auf offener Dorfstraße, – 2. „Am Feldweg“. 4-zeil. Gedicht, veröffentlicht iden- Lachen geronnenen Bluts waren heute Morgen noch tisch in „Weihegeschenke“ (1893, S. 13). Darüber noch zu sehen, – machte sich gestern Abend eine Gesellschaft die 2 letzten Zeilen aus dem Gedicht „Elisabeth“ (Sonn- junger Leute, Jägdler u.s.w. aus Gabelsberg schuldig. tagsgänge 3; 1890, S. 68). – Kaum Gebrauchsspuren. Die ganze Gasse sprach davon, denn es soll nach Aus- sage der Zeugen Herr … gewesen sein, und die sich – Zwei eigenh. Gedichtmanuskripte. Warmbronn tadelnd empörten, wurden bedroht“. – Mit kl. Einriss o. J. Auf einem Blatt. 16,5 × 20,5 cm, beidseitig be- und Knitterfalten. Etwas fingerfleckig. schrieben. € 800,– 1. „Das pompejanische Haus“. 9-zeil. Gedicht, ver- – Eigenh. Porträtpostkarte mit Unterschrift. Warm- öffentlicht mit Abweichungen in „Weihegeschenke“ bronn, 9. Aug. 1915. € 900,– (1893, S. 100). 2. „Im Glas dort“. 8-zeil. Gedicht, ver- öffentlicht mit Abweichungen ebenda. – Etwas fleckig Mit Gedichtabschrift „Willkomm auf meiner Villa“. und mit kl. Randläsuren. 8-zeil. Gedicht, veröffentlicht in der Dichtung „Os- wald und Klara“ (Neue Dichtungen, 1897, S. 136). – Zwei eigenh. Gedichtmanuskripte. Warmbronn – Adressiert an Herrn Dr. Wagner mit Gemahlin, 1891. Auf einem Blatt. 14,5 × 22 cm. € 800,– Stuttgart, Herdweg 70, „Mit Gruß Christian Wagner- Warmbronn“. – Mit handschriftl. Gruß eines späteren 1. „Bergheimer Hof (ein antikes Haus)“. 9-zeil. Ge- Besitzers auf Porträt. dicht, veröffentlicht identisch als „Das pompejanische Haus“ in „Weihegeschenke“ (1893, S. 100). 2. „Scil- lawäldchen“. 4-zeil. Gedicht, veröffentlicht mit Ab- – Eigenh. Gedichtmanuskript auf einer Ansichts- € weichungen als „Scilla“ in „Neue Dichtungen“ (1897, karte von Warmbronn. Warmbronn 1907. 600,– S. 26). Mit Fußnote „Bei meiner Lesung im Jahr 1891 „Bohnenblüthen im Hausgärtchen – Widmung einer zu Pfingsten“. – 1x gefaltet. liebenden Mutter“. 5-zeil. Gedicht, mit Abweichungen veröffentlicht als „Bohnenblüte“ in „Späte Garben“ Mann, Thomas. Buddenbrooks. Verfall einer Fa- (1908, S. 16). – Ohne Adresse und Unterschrift, 26. Dez. milie. 2 Bde. Berlin, S. Fischer 1901. 8°. 566, 539 S. 1907. – Mit vertikaler Knickfalte. Hldr. d. Zt. € 8000,– Bürgin I, 2. Erste Ausgabe des „als Familiengeschichte – Eigenh. Gedichtmanuskript mit Unterschrift. verkleideten Gesellschaftsromans“, für den Mann 1929 Warmbronn o. J. 16 × 12,5 cm. € 1200,– den Nobelpreis erhielt. „… ein vom Verfallsgedanken „Ein Gedenkstein“. 10-zeil. Gedicht, fast identisch überschattetes Kulturgemälde“ (KLL). – Einbände veröffentlicht in „Aus der Heimat“ (1913, S. 13). – etwas fleckig, Rückenbezug mit kl. Abriebstellen. Pa- Zweimal gefaltet. Wenig fleckig. Etwas knittrig. pier gebräunt.

80 Trakl, Georg. Die Dichtungen. Erste Gesamtaus- Forster, Georg. Johann Reinhold Forsters … Reise gabe. Druck in Blau und Schwarz. Leipzig, Wolff [ um die Welt während den Jahren 1772 bis 1775 … 2 1917]. Gr.8°. 201 S., 4 Bll. Oldr. € 1500,– Bde. Mit 1 mehrf. gef. Karte u. 11 Kupfertafeln sowie Erstausgabe. Raabe 304, 8. W. G.² 1502, 5. – Nr. 42/100 3 Notenbeispielen. Berlin, Haude & Spener 1778– Exemplaren der Vorzugsausgabe auf echtem Bütten. – 1780. 4°. 18 nn. Bll., 451 [recte: 443] S., 1 (w.) Bl.; 1 (w.) Einband berieben. Bl., 2 nn. Bll., 467 S., 1 Bl. (Inhaltsverzeichnis). Mar- mor. Ldr. d. Zt. mit Rückenvergoldung, 2 Rücken­ schildern und Buntpapiervorsätzen. € 3500,– George, Stefan (Hrsg.). Maximin. Ein Gedenk- buch. Mit Porträt Maximins sowie doppelblattgr. KNLL V/710. Goed. VI/246, 6. Henze II/264. Erste deutsche Ausgabe. Reisebeschreibung in der vom Autor Titel in Rot und Schwarz und Buchschmuck von M. selbst übertragenen deutschen Fassung. Die vorliegende Lechter. Berlin, Blätter für die Kunst 1907. 4°. 28 nn. Schrift dokumentiert James Cooks zweite Weltumseg- Bll. Orig.-Pergamentband mit Deckelvergoldung, € lung der Jahre 1772–75. – Mit der meist fehlenden Karte goldgepr. Rückentitel u. Goldschnitt. 4500,– mit Darstellung der Südlichen Halbkugel. Die Kup- Erstausgabe. Unter Leitung von Melchior Lechter bei fer mit Abbildungen von neuseeländischen Pflanzen Otto von Holten auf Japanpapier gedruckt. Ex. 42/200 (Flachs, Tanne, Myrte), neuseeländisches Werkzeug, (gesamt 201). – Deckel mit Stockfleckchen. Vorder- Handarbeiten der Einwohner der Marquesas-Inseln, deckel ein wenig gewölbt. Bindung etwas gelockert. der Neuen Hebriden und Neukaledonien. – Rücken – Von den Mängeln abgesehen, prachtvolles, außer- fachmännisch restauriert unter Verwendung des alten gewöhnlich gestaltetes Werk. Bezugs. Stempel auf Titel. Stellenweise etwas finger- fleckig. Karte im Falz mit Einriß und rückseitig etwas fleckig. Bd. 1: im Fußsteg wasserrandig. S. 83/84 Eck- Horkheimer, Max. Kants Kritik der Urteilskraft als fehlstelle ersetzt (ohne Textverlust). Bd. 2: S. 182–85 Bindeglied zwischen theoretischer und praktischer braunfleckig, S. 97/98 mit kleinem Brandloch im Text Philosophie. Stuttgart, Kohlhammer 1925. 65 S. (kaum Textverlust). S. 163/64 im Falz neu befestigt. Okt. € 1500,– Erste Ausgabe von Horkheimers Habilitationsschrift. Rom – Weinlig, C. G. Briefe über Rom, verschie- Sehr selten. – Umschlag mit kl. Einrissen und Fehl- denen, die Werke der Kunst, die öffentlichen Feste, stellen. Gebräuche und Sitten, betreffenden Inhalts, nach Anleitung der davon vorhandenen Prospecte von Bader, Josef. Badenia oder das badische Land und Piranesi, Panini und andern berühmten Meistern. Volk, eine Zeitschrift für vaterländische Geschichte 3 Bde. in 1. Mit 1 gest. Titelvign. u. 35 Kupfern und Landeskunde … Mit 52 (9 kol.) Tafeln und (Ansichten). Dresden, Hilscher 1782–87. Gr.8°. 5 Karten. 3 Jahrgänge in 1 Band. Karlsruhe u. (4), 112, (4), 100, (4), 96 S. Hldr. im Stil der Zeit Freiburg, Herder 1839–44. X, 20, 220 S., 1 Bl.; IV, mit Rückenverg., rotem Rückenschild u. marmor. € 320 S.; 2 Bll., 320 S. Etwas späterer Halbleder- Deckeln. 2800,– band. € 1500,– Der Architekt Christian Traugott Weinlig (Dresden Kirchner 7333. – Mit schönen Ansichten in Stahlstich, 1739–1799 Dresden) arbeitete seit 1760 im sächsischen Lithographie und Aquatinta mit Ortsansichten und Staatsdienst, zuerst als Hofkondukteur, ab 1773 als volkstümlichen Szenen. – Einband etwas berieben. Oberbaukommissar und Oberbauamtszahlmeister. Bei Unterschiedlich stark stockfleckig. seinem Aufenthalt in Rom 1767–1770 traf er mehrfach mit Winckelmann zusammen. Die prächtigen Kupfer, meist nach Piranesi, zeigen neben einigen Plänen und Süß-Oppenheimer, Joseph – Merckwürdige Grundrissen die wesentlichen Ansichten von Rom. – Staats-Assemblée in dem Reiche derer Todten, Die Kupfer in guten Abzügen, Papier jedoch gebräunt zwischen einem gantz besondern Klee-Blat; oder und tls. stockfleckig. Einige Randeinrisse hinterlegt Dreyen unartigen Staats-Ministern, nemlich Dem (öfters auch bei einigen Tafeln am Falz). Bd. 1, Seite I/ Duc de Ripperda, Dem Grafen von Hoymb, und II Einriß hinterlegt. Tafel 14 mit blauer Farbspur außer- dem Juden Süß-Oppenheimer … 2 Teile in 1. Mit halb des Bildes. Taf. 19 am Bundsteg wasserrandig. 1 gest. Frontispiz. Tetuan [d. i. Regensburg], Hun- niades [d. i. Bader] 1738. 3 Bll., 192 S. Hprgt. d. Venedig – Albrizzi, Giambatista. Forestiere illu- Zt. € 800,– minato intorno le cose piu rare, e curiose, antiche, Erste Ausgabe. Faber du Faur 1752. Hayn/Gotendorf e moderne della città di Venezia, e dell´isole cir- VI, 469: „Interess, und rar!“ Im Todesjahr Oppen- convicine. Mit gest. Frontispiz u. 73 Ansichten auf heimers (1698–1738) erschienenes, anonym verfasstes 44 (davon 27 doppelblattgr.) Kupfertafeln von F. Werk, mit Gesprächen des Finanziers mit den eben- Zucchi u. a. Venedig, Albrizzi 1740. 8 Bll., 343 SS., € falls kurz zuvor verstorbenen Politikern Ripperda und 4 Bll. (Register). Pbd. d. Zt. 2200,– Hoymb. Frontispiz mit figurenreicher Szenerie, im Erste Ausgabe dieses Reiseführers mit den präzise gest. Hintergrund der Galgen. – Einband fleckig, berieben Veduten Venedigs von F. Zucchi (1692–1764). – Ein- und bestoßen. Etwas braunfleckig. Besitzvermerk auf band mit Abriebstellen. 1 Tafel mit Einriss am Rand. Vorsatz. Am Schluss wasserrandig.

81 Johannes Müller Stand 47 Antiquariat – Kunsthandlung Franz-Josef-Straße 19 · 5020 Salzburg, Österreich Telefon +43 662 84 63 38 · Mobil +43 664 20 10 925 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-mueller.at Alte Bücher · Grafik · Fotografie

Andreas Groll und Eduard von Sacken

Biblia germanica. Das New Testame(n)t. So durch Bibel“, auf Veranlassung Herzog Georgs von Sachsen L(icentiatum) Emser sälige(n) v(er)teutscht. Leipzig, herausgegeben. V. Schumann 1528. 8°. 25 Bll., 252 num. Bll., 211 num. Bll., 1 Bl., mit Titelholzschnitt u. 35 (meist Binsfeld, Peter. Tractat von Bekanntnuß der Zau- ganzs.) Textholzschnitten, sowie zahlr. Zierstücken berer und Hexen. Ob und wie viel denselben zu u. Initialen. – Angeb.: Emser, Hieronymus. An- glauben. Anfängklich … in Latein beschrieben. Jetzt notationes über Luthers new Testament, und dem aber … in unser Teutsche Sprach vertiret, durch … newen Testament … Freiburg i. Br. 1529. 4 Bll., M. Bernhart Vogel. München, A. Berg 1592. 4°. 4 174 num. Bll, 1 Bl., mit Titelholzschnitt, blindgepr. Bll., 75 num. Bll., 3 Bll., mit Titelholzschnitt, mod. Schweinsldr. über Holzdeckel d. Zt. mit 2 Messing- Prgt. unter Verwendung einer alten liturg. Hand- schließen. € 5500,– schrift. € 3500,– VD16 B 4384 u. E 1092 – Bibelslg. Württ. LB. E 202 u. VD16 B 5533 – IA 119.441 – Hayn-G. III, 179 – vgl. E 212 – Adams B 1779 u. E 158 – vgl. ADB VI, 98. – Crowe 71 u. Rosenthal (Bibl. magica) 3949. – Dritte Erste illustrierte Oktavausgabe der berühmten „Emser deutsche Ausgabe (die 2. bei A. Berg in München).

82 (Conestaggio, Girolamo Franchi di). Historien der Königkreich, Hispannien, Portugal und Aph- rica, daraus dann zusehen, in welcher Zeit, sonder- lich Portugal, seinen Anfang genommen … Wie von Don Anthonio, der auch vermeynte König in Portugal zuwerden … Auß dem Jtalianischen, durch Albrecht Fürsten in das Hochteutsch ge- bracht. München, A. Berg 1589. Fol. 26 Bll., 126 num. Bll., 1 Bl., mit Wappenholzschnitt am Titel, 2 (mehrf. gef.) Kupfertafeln, 4 Holzschnittporträts, 1 Textholzschnitt sowie 1 gr. Holzschn.-Drucker- marke, blindgepr. Schweinsldr. mit rot eingefärbt. Wappensupralibros am VDeckel (Hoffmann von Grünbühel). € 4800,– VD16 C 4701 – Palau 115.402 – vgl. Adams C2502 u. Brunet II, 217 (ital. Ausg.). – Erste deutsche Ausgabe in der Übersetzung von Albrecht Fürst.

Dapper, O(lfert). Description exacte des isles de l’Archipel, et de quelques autres adjacentes; dont les principales sont Chypre, Rhodes, Candie, Samos, Chio, Negrepont, Lemnos, Paros, Delos, Patmos. Amsterdam, G. Gallet 1703. Fol. 3 Bll., 556 S., 2 Bll., mit Kupfertitel (dat. 1702), 7 (gef.) Kupferkarten, 27 (tls. gef.) Kupfertafeln sowie 43 Textkupfern, blindgepr. Schweinsldr. über Holzdeckeln d. Zt. mit 2 Schließen. € 7000,– Atabey 323 – Blackmer 453 – Weber II 745 – Chadenat W. F. v. Gleichen-(Russworm) 44. – Erste französische Ausgabe (die holländische Erst- ausgabe erschien 1688). Groll, Andreas und Eduard von Sacken. Die vor- Florinus, F. Ph. ( d. i. Franz Philipp v. Sulzbach züglichsten Rüstungen und Waffen der K. K. Am- Pfalzgraf bei Rhein). Oeconomus prudens et lega- braser-Sammlung in Original-Photographien. 2 lis. Oder allgemeiner Klug- und Rechts-verständiger Bände. Wien, Braumüller 1859–1862 [1857–1863]. Haus-Vatter … mit rechtlichen Anmerckungen auf Fol. 3 Bll., 88 S.; 6 Bll., 69 S., mit zus. 128 orig. allerhand vorfallende Begebenheiten versehen durch Fotografien (Salzpapierabzüge) v. Andreas Groll, Christoph Donauern. 9 Tle. in 2 Bänden. Nürnberg, Hldrbde. d. Zt. mit Rverg. € 38 000,– J. L. Knorz für Chr. Riegel 1705. Fol. 7 Bll., 642 S.; Heidtmann 13441 u. Ders., Wie das Photo ins Buch (643-)1230 (recte 1228) S., 415 (recte 180) S., 28 Bll., kam 1791 – siehe ausf.: Monika Faber, Andreas Groll. mit gest. Frontispiz, 115 Textkupf., 10 gest. Kopf- Wiens erster moderner Fotograf – Nijhoff 174 – Hiler vign. u. 10 gest. Init., 40 (4 gef.) Kupfertafeln. Prgt. 770 – Lipperh. Ra 27. – Erste Ausgabe, vollständig d. Zt. € 3400,– überaus selten. – Eine der ersten österreichischen Buch- Lindner 11.0615.02 – Graesse II, 602 – Weiss 1074, publikationen, die mittels Fotografien illustriert wurde. Anm. – Zweite Ausgabe (erstmals 1702 erschienen) – Siehe Abbildung. des monumentalen Werks zur bürgerlichen Haus- u. Landwirtschaft. Polybius. Römische Historien, des weisiste(n) war- hafftigsten und hochberhümpten Geschichtschrei- Gleichen-(Russworm), W. F. v. Mikroskopische bers Polybii in Siebentzehen Büchern begrieffen. Untersuchungen und Beobachtungen der geheimen Alles auss Griechischer Sprach in die Teutsche … Zeugungstheile der Pflanzen und ihren Blüten, und und jetzt erstmals im Truck auszgangen durch Gui- der in denselben befindlichen Insekten; nebst eini- lielmum Xylandrum Augustanum. Basel, S. Hen- gen Versuchen über dem Keim. Nürnberg, Raspe ricpetri 1574. Fol. 8 Bll., CCCCCXVIII (518) S., 13 1790. Fol. 9 Bll., 72 S., 40 S., 4 Bll., 26 S., mit 3 gest. Bll., mit 21 (17 dplblgr.) Holzschnitt-Karten u. 19 Vign. und 51 altkolorierten Kupfertafeln von J. C. Textholzschnitten sowie Holzschn.-Druckermarke Keller, HLdr. d. Zt. mit Rsch. € 6600,– und typographischer Tabelle, Prgt. d. Zt. mit hs. € Nissen, BBI 718 – Stafleu-C. 2037 Anm. – Pritzel 3367 Rtit. 7000,– Anm. – Zweite Ausgabe; zuerst 1764–1766 unter dem VD16 P 4086 – Goedeke II, 319 – Schweiger I, 272 – Titel: „Das Neueste aus dem Reiche der Pflanzen“ vgl. Hieronymus, Griech. Geist 259. – Erste deutsche erschienen. – Frühwerk der Mikroskopie. – Siehe Ab- Ausgabe, mit der schönen, doppelblattgroßen Welt- bildung. karte (vgl. Shirley 92) von David Kandel (1520–1590).

83 Antiquariat F. Neidhardt Stand 49 Untere Gasse 20 · 71032 Böblingen Telefon + 49 (0)7031 81 99 50 · Fax +49 (0)7031 81 99 51 E-Mail: [email protected] · Internet: www.fine-books.com Seltene und illustrierte Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts · Naturwissenschaften · Technik · Einbände

Crescentiis, Petrus de. Vom Ackerbau, Erdtwucher und Bauleüte(n). (Straßburg), H. Knobloch, 1531. Vorgeb. II: Columella, L. J. und R. T. A. Palladius, Das Ackerwerk. Ebda, W. Rihel, 1538. Nachgeb. III: Rösslin, E., Kreuterbuch, von aller Kreuter, Gethier … Distillier zeug und Bericht. Frankfurt a. M., C. Egenolff, (20. 3. 1533). Folio. Blindgepr. Schweins- lederbd. d. Zt. auf Holzdeckeln mit Eckbeschlägen und Schließen (Schwanz und Gelenke etw. schad- haft, berieben, Schließhaften erneuert). € 3400,– Sammelband mit zwei frühen deutschen Ausgaben von Klassikern der Antike zur Landwirtschaft und einer frühen Ausgabe des Kräuterbuches von Rösslin. – I: Mit Holzschnitt-Titel, 1 ganzseit. Holzschnitt und 212 tls. wdh. Textholzschnitten. 4 Bl., CLXXXII Bl. Seltene Straßburger Ausgabe, davor u. a. 1512 bei Grüninger und 1518 bei Knobloch erschienen. – VD 16 P 1836. Nissen 426. – II: Mit Druckermarke und 9 Textholz- schnitten. 5 Bl., 1 w. Bl., 216 num. Bl. Erste deutsche Ausgaben der beiden Werke „De re rustica“ des Colu- mella (1. Jhdt. n. Chr.) und des „Opus agriculturae“ des Palladius (4. Jhdt. n. Chr.). – VD 16, C 4621. Schweiger II, 292. – III: Mit Titelholzschnitt und ca. 470 Textholz- schnitten (Destillieröfen, Tiere und Pflanzen). 12 Bl., CCCVIII S., es fehlen die letzten 8 Blätter. – Für mich nicht nachweisbare, früheste Ausgabe des Rösslin’schen Kräuterbuches unter diesem Titel. Das VD 16 verzeich- net die erste Ausgabe aus dem Jahr 1535 unter R 2870. Eine frühere Ausgabe erschien mit abweichendem Titel und anderer Kollation bei Egenolff im Jahr 1533 (VD 16 W 4363 und B 8724). – Vgl. Nissen, BBI 1668. Benzing, 1 bis 2 Blättern Text und jeder Bd. mit eigenem Re- Egenolff 114. Hunt 38 (1536). – Alle drei Drucke ge- gister. In Bd. 20 ein Generalindex, dazu ein separater bräunt und teils fleckig. 2 Titel mit entfernten Blattwei- Indexband für Bde. 1–42. – Insgesamt gutes Exemplar, sern. 2 Blätter mit Eckabrissen (kleiner Textverlust), 30 leicht gebräunt und minimal stockfleckig, vereinzelter, Blätter mit Schmauchspur in der unteren Ecke, einzelne minimaler Abklatsch auf den Tafeln, bei Bd. 46 etwas Randläsuren und Einrisse, einige wenige Pflanzen im deutlicher. Einbände etwas berieben. Beiliegend die Kräuterbuch ankoloriert, vereinzelte hs. Marginalien. Bände 51–53 der Reihe, 1824–26, in abweichenden Ein- bänden mit den Tafeln 2441–2704. – Stafleu-C. 1290. Nissen, BBI 2350. – Siehe Abbildung. Curtis, William. The Botanical Magazine; or Flo- wer-Garden displayed … Bde. 1–50 und Indexband in 28 Bdn. London, Selbstverlag, 1793–1823. 8°. Mit Janscha, Laurenz und Johann Ziegler. Collection 2446 kolorierten Kupfertafeln, davon 174 gefaltet. de cinquante vues du Rhin … Fünfzig malerische Uniforme, grüne Halblederbde. d. Zt. mit Rücken- Ansichten des Rhein-Stromes von Speyer bis Düs- vergoldung. € *9000,– seldorf … € *32 000,– Sehr umfangreiche Reihe des berühmten Werkes. Cur- Siehe Beschreibung und Abbildung Tafel 8. tis’ Botanical Magazine war die erste botanische Zeit- schrift und ist die älteste und umfangreichste wissen- schaftliche Zeitschrift mit Farbabbildungen überhaupt Pancovius, Thomas. Herbarium portatile, oder (seit 1984 in „The Kew Magazine“). – Jede Tafel mit behendes Kräuter- und Gewächs-Buch. Berlin, Chr.

84 Runge, 1654. Kl.-4°. Mit Kupferstichfrontispiz, 1363 num. Pflanzenholzschnitten sowie 3 Textholzschnitten, davon 1 ganzseitig. 173 Bl., 172 Sp., 4 Bl. Pergamentbd. der Zeit. € 2300,– Seltene, erste Ausgabe des handlichen Kräuterbuches des Berliner Arztes (1622– 1665). Die Holzschnitte, jeweils vier auf einer Seite, von Peter Hille bzw. Peter Holtzmeyer, stammten aus dem Besitz Thurneissers, der sie für die Fortsetzung seiner nicht abgeschlossenen „His- toria plantarum“ verwenden wollte. – Das hübsche Fron- tispiz zeigt im Vordergrund die personifizierte Flora, im Hintergrund eine Ansicht von Berlin mit Cölln. – Gutes Exemplar, papierbedingt ge- bräunt und im Rand minimal fleckig. – Nissen, BBI 1485. VD 17 1:681890C.

Prognosticon. Oder Un- maßgebliches Bedencken, Uber den letzten im Auß- gang des verschienenen, unnd im Anfang dieses 1681sten Jahrs, erschienenen greülichen und unerhörten langen Cometen. 2 Teile in 1 Bd. Hamburg, Thomas von Wiering, (1681). 8°. Mit 2 gefalt. Kupfertafeln, 2 Falttabellen, davon 1 mit gr. Holzschnitt im oberen Rand und 1 Textholzschnitt. 40; 40 nn. Bl. Neuer Um- schlag. € 900,– Seltene Kometenschrift mit Durch den kunstvoll gefertigten seitlichen Schnitt ent- einer Sammlung verschiedener Abhandlungen zumeist steht ein Griffregister, welches beim raschen Durch- über den Kometen des Winters 1680/1681. Dieser half blättern ermöglicht, jeweils nur eine der 8 vorhandenen Newton, gestützt auf die drei von Kepler aufgestellten Serien mit 6 verschiedenen Abbildungen (oder Wie- Gesetze zur Planetenbewegung, die wahre Form von derholungen) abzurufen. So entsteht beim Vorführen Kometenbahnen zu bestimmen und zu berechnen. – der Eindruck, das Büchlein enthalte entweder nur Etwas gebräunt, Titelblatt stärker, 1 Tabelle mit kleiner Harlequins, Karikaturen, Soldaten, Blumen, Priester Hinterlegung. – VD 17 1:058011X. La Lande 303 (irrig oder Nonnen. Naturgemäß sind diese Büchlein durch 4°). Nicht bei Houzeau-Lancaster, Hohenemser oder die mechanische Abnutzung oft nicht mehr funk- Halle, „Newe Zeitungen“. tionstüchtig. Funktionierende Exemplare des 18. Jahr- hunderts sind sehr rar. Das vorliegende Exemplar mit einem Kupferstichtitel ist über KVK in keiner öffent- Zauberei – Blow Book – De nieuwe Toverlan- lichen Sammlung nachzuweisen. Üblicherweise ver- taarn. Amsterdam, o. J. (um 1770–80). Kl.-8°. fügen die frühen Exemplare dieser Gattung in Kupfer- Gestochener Titel und 47 kolorierte Kupfertafeln. stich über keine Titelseite. Die Broschur mit minimalen € Orig.-Broschur. 7900,– Gebrauchsspuren, sauber und gut erhalten. – Vgl. Sehr seltenes, frühes Zauber- und Verwandlungsbuch. Gumuchian 3843ff. – Siehe Abbildung.

85 Penka Rare Books Stand 45 Dr. Philipp S. Penka Martin-Luther-Straße 99 · 10825 Berlin Telefon +49 (0)30 20 67 87 36 · Mobil +49 (0)178 169 41 38 E-Mail: [email protected] · Internet: www.penkararebooks.com Russland und Osteuropa · Kulturgeschichte · Moderne Literatur und Kunst · Avantgarde

Two libri amicorum with entries by the Russian composer and pianist brothers Anton and Nikolai Rubinstein, along with other representatives of the musical and dance world, such as Marius Petipa and Jules Perrot. Various places, 1847–1919. Oblong small folios (7,5 × 10 cm). Contemporary gilt-ruled calf, one album in cloth slipcase with blind-em- bossed illustration and gilt initials „A.B.“ 86 au- tograph entries, 17 ink and pencil drawings, ten mounted printed images and silhouettes, and six- teen photographs. Lightly rubbed and scuffed; one album rebacked; occasional light soiling and fraying; still about very good. € 2600,– Two libri amicorum belonging to the Russian musi- cian brothers Nikolai and Aleksandr Konstantinovich erato) of Anton Rubinstein, dated 1 October 1848, Bogdanov, which reflect a varied international musical and the imperial calling card of choreographer Marius and theatrical milieu in the second half of the nine- Petipa, with Petipa’s words of thanks. Petipa served teenth century. Little is known about the Bogdanovs, at the Russian Imperial Theater from 1847 until 1903, who were both violinists and met a number of im- creating what is thought of today as the classical ballet portant cultural figures, including Anton and Nikolai canon. – Siehe Abbildung. Rubinstein, and the choreographers Jules Perrot and Marius Petipa. Many entries feature quotations, poetic Heine, Heinrich. [I. V. Mainov, translator]. Idei verses, and small musical pieces, caprices, and ditties. [Ideen. Das Buch Le Grand]. Neapoli [i. e. Bern]: Photographs, drawings (particularly landscapes) and Presso Giacomo Palpiri [i. e. V. I. Bakst], 1863. Oc- silhouette portraits are also included. The entries are tavo (17,8 × 11 cm). Recent paper-covered card bind- in French, Russian and German, and from locations ing; part of front wrapper affixed to front board; [5], including Paris, Moscow, Nizhnii Novgorod, Pregny 109 pp. Internally very good. € 950,– near Geneva, Vienna, Berlin, Lausanne and Kiev. Many First complete Russian translation of Heine’s „Das are by musicians, choreographers, and composers, in- Buch Le Grand“ (1827). The work had been published cluding violinist and composer Rudolf Slavik, cho- in Russia previously, but, as the translator notes, with reographer Marius Petipa, Italian conductor Giulio significant cuts by the censor, which distorted Heine’s Sarmiento, the choreographer Jules Perrot, the famous humor and wit. Originally published in 1827, „Das pianists and composers Anton and Nikolai Rubinstein Buch Le Grand“ was the second of Heine’s „Rei- (both of whom have added musical entries), as well as sebilder“. It is a work which embraces the spirit of F. M. Pupunat, A. Delcourt, Nicolas Babinsky, Maria Napoleon and the French Revolution, and it served to Campagny, Racon, Sofie Raevsky, Stremouchoff, C. cement his reputation as a witty leader among liberal Bricon, G. A. Koella, Aline Bartelsen, Jean Mazuch, de German writers. This edition was published in Bern, Vallin, Barbe and Michel Kazarinoff, Vera Panteleeva, Switzerland, under a fictitious imprint, at the printer’s V. A. de Charrier, Ernest Schmidt, and others. shop of V. I. Bakst, founded in 1862 to satisfy a grow- Nikolai Bogdanov’s autograph album runs from the ing need for revolutionary and other illegal materials, 1840s to as late as 1919. It contains a delightful hand- which could not be printed in Russia. A somewhat drawn portrait of Anton Rubinstein, labeled „genius“ censored and shortened edition of Mainov’s translation (in Russian). The album also features an entry by appeared in Moscow the same year. Ironically, given the Jules Perrot, the French dancer and ballet master, who Russian censors’ attitude toward Heine, this translation worked in Europe and Russia, and is famous for cre- reproduces the fictitious censored passage in the origi- ating a number of Romantic era ballets. It also features nal: a paragraph of ellipses, leaving only the words „The an autograph by Nikolai Rubinstein, dated 1 October German censors … Idiots“. KVK, OCLC only show 1848, accompanied by a musical entry (4 bars, marked the copies at Humboldt Universität, SLUB Dresden, allegro). Aleksandr Bogdanov’s album features the and Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg. Not at signature and one musical entry (4 bars, marked mod- the Russian State or National Libraries.

86 Catherine the Great of Russia and Christian VII of Denmark. Traktat o druzhbe i torgovle mezhdu Rossiiskoiu Imperieiu i Koronoiu Datskoiu, zakli- uchennyi v Sanktpeterburge Oktiabria 8/19-go dnia, 1782 goda. Traité d’amitié et de commerce entre l’Empire de Russie et la couronne de Dannemarc, conclu à St. Petersbourg le 8/19 Octobre 1782. [St. Petersburg]: Pri Imperatorskoi Akademii Nauk, 1782. Folio (29,5 × 19,5 cm). Sewn leaves, remnant of paper spine strip; 22 pp. Text in Russian and French in facing columns. Old vertical crease; first and last leaf lightly soiled and discolored; spine partially split; still about very good. € 1500,– Rare copy of a treaty between the Russian Empire and Denmark, determining mutually beneficial trade rela- tions. Ties between the two powers were strained after Peter III became the Russian Tsar in 1762, as his de- scent from Holstein-Gottorf led to territorial conflicts between the two powers and even the threat of war. After Catherine II ousted her husband and ascended the throne, however, relations normalized. An alliance was entered in 1765 and in 1773 the return of Schle- swig-Holstein to Denmark in exchange for Russian control over the duchy of Oldenburg was formalized in the Treaty of Tsarskoe Selo. The present treaty estab- yearly subsidies. Signed with a keen eye toward the lishes „firm peace“ and „eternal friendship“ between French Revolution, the treaty can be seen as a prede- Russia and Denmark, and specifies conditions under cessor to the War of the First Coalition of 1792–1797, which subjects of each nation could reside and conduct although neither Russia nor Sweden participated in the business in the respective country, as well as the details latter. Both documents open with a formal declaration of customs proceedings and tariffs. No auction records by Catherine, followed by the articles of the treaties. found. Not in the Fekula Collection. Not in Bitovt. Not in Bitovt. KVK, OCLC show the copies at SUB KVK, OCLC show only the copy at SUB Göttingen. Göttingen, and a copy of each treaty respectively at Ohio State and Strasbourg. – Siehe Abbildung. Catherine the Great and Gustav III of Sweden. Two treaties between the Russian Empire and Swe- Peter the Great. Traktat mezhdu eia imperatorsk- den concluding the Russo-Swedish War of 1788– ago velichestva vserossiiskago, i shakhova velich- 1790: the Treaty of Värälä (Traité de Paix, 1790) and estva persitskago, zakliuchennoi v provintsii Gil- the peaceful defense alliance treaty (Traité d’Alliance ianskoi v meste Riashche chrez polnomochnych defensive entre la Russie et la Suede, 1791). [St. Pe- ot oboikh storon ministrov, 21 Genvaria, 1732 tersburg: Imperial Printing Office], 1790–1791. Fo- godu. Parallel German title: Tractat, so zwischen lios (30 × 20,2 and 29,5 × 20,6 cm). Paper spine strips; Ihro Kayserl. Majest. von allen Reußen und des 10 and 20 pp. Text in Russian and French in facing Persischen Schachs Majest. in der Provintz Gilan columns. Both treaties issued without separate title zu Rätsche durch die von beyden Seiten Bevoll- leaves. Very good; old horizontal crease; first and mächtigte Ministros am 21. Jan. 1732 geschlossen last leaves lightly soiled. € 2000,– worden. St. Petersburg: Gedruckt bey der Kayser- First and only edition of two peace treaties between lichen Academie der Wissenschafften, 1732. Folio Catherine the Great of Russia and Sweden, which (29,5 × 19,5 cm). Paper spine strip; 12 pp. Bilingual concluded the Russo-Swedish War of 1788–1790. The title and text in Russian and German in facing col- treaty of Värälä, signed on August 14, 1790 by Cath- umns. Slightly resized; small paper repairs; moisture € erine’s representative Otto Heinrich Igelström and stains; good or better. 1250,– Gustav III’s proxy Gustaf Mauritz Armfelt, effectively Only printing of a treaty signed between Russia and restored the pre-war status quo and barred Russia from Persia in January 1732, at Rasht, restoring a number interfering in Swedish interior affairs, which had been of cities captured by Russian forces during Peter’s one of the reasons Gustav III – a cousin of Catherine conquests in the preceding years. The treaty established the Great – declared war on Russia in 1788. After initial commercial and diplomatic relations between the two defeats, Sweden was able to destroy nearly one third powers, and returned Astarabad, Mazandaran, and Gi- of the Russian fleet at sea. The second treaty, signed on lian to the Persians, while also limiting Russia’s mobility October 19, 1791 at Drottningholm outside Stockholm, on the Caspian Sea and its access to the rivers Araks and established a close military alliance between Sweden Kura. No auction records located. Not in the Fekula and the Russian Empire, with each power pledging Collection. Bitovt 642. KVK, OCLC only show the active support and Catherine agreeing to pay Sweden copies at Sächsische Landesbibliothek and Göttingen.

87 Reiss & Sohn Stand 6 Buch- und Kunstantiquariat · Auktionen e. K. – Inhaber: Clemens Reiss Adelheidstraße 2 ∙ 61462 Königstein im Taunus Telefon +49 (0)6174 92 720 ∙ Fax +49 (0)6174 92 72 49 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.reiss-sohn.de Alte Drucke ∙ Naturwissenschaften ∙ Atlanten ∙ Geographie und Reisen ∙ Illustrata

Alpen mit Görz u. Trient in den Ecken; „Ursula“ (= Westblatt) mit Mainz u. der Mainmündung; „Barbara“ (= Nordblatt) zeigt Deutschland zwischen Donau u. Eismeer inkl. Island u. der sagenhaften Insel Thule („Tile“) bzw. zwischen Regensburg, Mainz, Lübeck u. Krakau. – Gereinigt, alle Bll. mit 1 bis 4 Wurmlöchern, 1 Bl. (Barbara) rundum knapp beschnitten (rechts bis an die Skala), die übrigen recht breitrandig (1–1,5 cm). – Siehe Abbildung.

Mattioli, P. A. New Kreüterbuch. Durch Georgium Handsch verdeutscht. Prag, G. Melantrich auf seine Kosten und für V. Valgrisi in Venedig, 1563. Fol. (37:25,5 cm). Mit wiederh. Holzschnitt-Drucker- marke auf dem Titel und am Schluss, 1 Holz- schnitt-Porträt, 1 Wappen-Holzschnitt und 810 großen Textholzschnitten von Giorgio Liberale und Wolfgang Meyerpeck, alles in zeitgenössischem Kolorit und teils mit Deckweiß, Gold oder Silber gehöht. 38 nn., 575 num. Bll., 1 nn. Bl. Prachtvoller Kalblederband d. Zt. über Holzdeckeln mit reicher Goldprägung und Wachsfarbendekor: beide Deckel mit vertieftem Mittelfeld, dieses mit Mittel- und Zwickelstücken in Bandwerksornamentik beprägt, das Bandwerk mit einer Bemalung in Gelb, Grün, Rot und Weiß, alles eingefasst von einer schma- len Ketten-Bordüre, Rücken mit Blütenstempeln, dreiseitiger punzierter Goldschnitt; berieben u. mit einigen Schabstellen, Goldprägung u. Bemalung ab- Celtis, K. Quatuor libri amorum secundum quatuor gegriffen u. nur noch teilweise erhalten, Goldschnitt latera Germanie. Nürnberg, Sodalitas Celtica, 1502. im unteren Bereich abgerieben, Rücken unter Ver- Fol. (30,5:22,5 cm; Blätter 24:17 cm, 1 etwas kleiner). wendung des alten Bezuges erneuert, Vorderdeckel – Daraus: 4 Bll. mit je 1 ganzs. Holzschnitt von an der Unterkante restauriert, neue Schließen u. Hans Suess von Kulmbach nach Konrad Celtis. Im Vorsätze. € 30 000,– linken Rand montiert, in mod. marmorierten Papp- band. € 4000,– VD 16, XL 123; Nissen, BBI 1310. – Erste deutsche Ausgabe, gleichzeitig die einzige deutsche mit den VD 16, C 1911; zu den Holzschnitten ausführlich: Meu- großen Holzschnitten von Liberale und Meyerpeck. rer, Germania, S. 39ff.; Lanckoronska, Amores, S. 323ff. Die Holzschnitte waren zuerst 1562 in der kaum auf- (in: Gutenberg-JB 1971). – Vollständige Folge der vier findbaren, ebenfalls bei Melantrich gedruckten tsche- „Amores“ aus dem überaus seltenen lyrischen Haupt- chischen Ausgabe („Herbarz“) erschienen. Die Stöcke werk des Humanisten Konrad Celtis (Bickel), Frucht gelangten dann nach Venedig, wo sie Valgrisi für seine seiner zehnjährigen Wanderungen durch Deutschland. nach 1565 gedruckten lateinischen und italienischen Er beschreibt hier in Form von Liebesgedichten die ty- Ausgaben benutzte. Sämtliche Holzschnitte liegen hier pischen deutschen Landschaften, die von Albrecht Dü- in sehr schönem zeitgenössischem Kolorit vor, wobei rers Schüler Hans Suess phantasievoll in Holzschnitte der transparente Farbauftrag die fein strukturierten umgesetzt wurden. Die vier Blätter zeigen „Hasilina“ Holzschnitte nicht überdeckt, sondern ihnen zusätz- (= Ostblatt) mit einer Ansicht von Krakau zwischen liche Wirkung verleiht. – Gleichmäßig gebräunt, ver- Ungarn, Karpaten u. Weichsel; „Elsula“ (= Südblatt) einzelt fleckig, mehrere Bll. mit alt hinterlegten Rand- mittig mit Regensburg, unten mehrere Flüsse, oben die einrissen, Titel u. wenige Textbll. angerändert. Titel mit

88 P. A. Mattioli ergänztem Ausriss im Bund, dadurch etwas Textverlust darunter Antonius-Feuer u. Veitstanz. – Sorgfältig ge- beim Kaiserlichen Privileg, Bl. 399 mit alt repariertem reinigt, stellenw. leichte Feuchtigkeitsränder. Durchriss unter Berührung des Holzschnitts, Bl. 483 mit ergänztem Eckabriss, dabei Text- und Bildverlust Tallat, J. Artzney Biechlinn der Kreuter. – Ein klarer faksimiliert. Außergewöhnlich ausgestattetes Pracht- bericht, yetz newe von dem holtz Guaiaco (von L. exemplar, vermutlich zu Präsentationszwecken ko- Friese). 2 Tle. in 1 Bd. Augsburg, H. Steiner, 1532. 4to loriert und aufwändig gebunden. – Siehe Abbildung. (19,5:15 cm). Mit großem Titelholzschnitt. 32 röm. num., 20 nn., 1 w. Bll. Mod. Pappband. € 2000,– Paracelsus, T. B. v. Hohenheim. Das Buch Me- VD 16, T 88; Durling 4371; Alden-L. 532/23. – Samm- lung medizinischer Rezepte gegen vielerlei Krankhei- teororum. Item: liber quartus Paramiri de Matrice. ten, mit umfangreichem Register. Der Anhang enthält Köln, A. Birckmann Erben, 1566. 4to (20:15,5 cm). einen Bericht von Lorent Friese über das Guajakholz Mit ganzseit. Holzschnittporträt u. 1 kl. Wappen- aus Haiti, das wegen des in ihm enthaltenen Harzes holzschnitt. 2 nn., 106 num. Bll. – Angebunden: gegen Syphilis, Exantheme, Rheumatismus und Gicht Ders. Lib. II. de causa et origine morborum. Das verwendet wurde. Auf dem letzten Blatt ein Beitrag ist: Von ursachen und herkomen der kranckheite(n). über das Badewesen. – Etwas fleckig bzw. fingerfleckig. Köln, A. Birckmann Erben, 1566. Mit Holzschnitt- Blatt 4 mit kleiner Restaurierung im unteren Rand. wappen auf dem Titel u. ganzseit. Holzschnittpor- trät verso. 92 nn. Bll. Dekorativer mod. Ldr. im Stil Vegetius Renatus, F. Ain Büchlein, vonn rech- d. Zt. mit Vergoldung. € 4000,– ter unnd warhaffter kunst der Artzney, Allerlay I. VD 16, P 425; Sudhoff, Paracelsus 73. – Seltene erste kranckheyten, ynnwendigen und außwendigen aller Ausgabe. Gegen die Meteorologie des Aristoteles ge- Thyrer. Augsburg, H. Steiner, 1532. 4to (20:15 cm). richtet. Bl. 66ff. „Liber de Matrice“, behandelt den Mit Titelholzschnitt. 6 nn., 106 num. Bll. Dekorati- € prinzipiellen Unterschied zwischen Mann und Frau ver Lederband im alten Stil. 3000,– und eine besondere ärztliche Behandlung der Frau. VD 16, V 470; Durling 4565; Mennessier de la Lance II, – Sorgfältig gereinigt, teilw. noch etwas fleckig, erste 613. – Seltene erste deutsche Ausgabe dieses veterinär- 2 Bll. restauriert, Titel mit hinterl. Wurmspuren mit medizinischen Werkes, erstmals 1528 in Basel unter minimaler Buchstabenberührung. – II. VD 16, P 429; dem Titel „Artis veterinariae“ erschienen. Die ersten Sudhoff, Paracelsus 82. – Titelauflage der Erstausgabe beiden Bücher behandeln die Krankheiten des Pferdes, von 1565, wahrscheinlich gleichzeitiger Druck, ledig- das dritte die des Rindviehs. Das vierte Buch handelt lich das Druckdatum geändert. Interessant auch wegen von einigen Körperteilen des Pferdes u. Rindes sowie der volkstümlichen Benennungen vieler Krankheiten den Arzneimitteln. – Etwas fingerfleckig.

89 Antiquariat Rainer Schlicht Stand 52 Cauerstr. 20 · 10587 Berlin (Charlottenburg) Ladengeschäft während der Bayreuther Festspiele vom 25. Juli bis 28. August: Antiquariat Rainer Schlicht (in der Funkhauspassage) · Richard-Wagner-Str. 22 · 95444 Bayreuth Telefon +49 (0)30 341 77 35 oder +49 (0)173 362 68 84 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-schlicht.de Seltene und schöne Bücher · Graphik · Musik (speziell Richard Wagner und Bayreuther Festspiele)

Grosz, George. Über alles die Liebe. 60 neue Zeich- Miniaturbuch, im gleichen Jahr auch bei Jona Saur in nungen. Berlin, Bruno Cassirer, 1930. Ca. 27,7 × 21 Ulm erschienen. Nicht bei Bondy. Einband berieben, cm. 3 Blätter, 1 nn. Seite, 119 (1) Seiten, mit Illus- Außengelenke angebrochen, vorderer fliegender Vor- trationen. Roter Original-Leinenband mit schwarz- satz mit kleinem Einriss, teils gebräunt bzw. etwas fle- geprägtem Rücken- und Deckeltitel. € 2400,– ckig, wenige Blätter seitlich knapp beschnitten (ohne Buchstabenverlust). Selten! Erste Ausgabe. Mit handschriftlicher Widmung auf Titelblatt: „meinem hochverehrtem / Lehrer und För- Rudolphi, J. A. (d. i. Johann Anton von Kroll). derer meiner / Begabung dem / Meister Orlik / herz- lichst gewidmet / von / George Grosz / Oktob 30“. Heraldica Curiosa, Welche der Wappen Ursprung, Das O in „Orlik“ flüchtig ausgestaltet. Rücken gering Wachsthum, Fortgang, und wie selbiger noch heu- aufgehellt. tiges Tages bey denen Teutschen im Gebrauch, ausführlichen zeiget. Samt deren umständliche Be- Günther, Georg Christoph. Praktische Anweisung schreibung, Wie solche in denen Wappen-Briefen, zur Pastellmahlerey. Geschrieben von Georg Chris- Alten Documenten, Fahnen, Sigillen etc. und ver- toph Günther, Pastellmahler und Kupferstecher in schiedenen Autorn hin und wieder einzeln zu fin- Nürnberg. Nürnberg, Christoph Weigel, 1762. Ca. den; Insonderheit auch Von denen Schildhaltern, 20 × 16,5 cm. 4 Blätter, 134 Seiten, 1 Blatt Register, Helm-Decken, Kronen, Hüten, Hauben etc. Nürn- mit 6 (davon 2 kolorierten) Kupfertafeln. Brauner berg, Johann Leonhard Buggel, 1698. – Beigebun- Kalblederband der Zeit auf 5 echten Bünden mit den: I. Schmid, Jacob. Chur Bayrische Löwenhaut, goldgeprägter Rückengestaltung, Farbschnitt, Lese- bald trucken, bald naß. Vorgestellet in der Lob: und bändchen und Kleisterpapiervorsätzen. € 1600,– Leich-Predig Deß Weyland Durchleuchtigsten, und Erste Ausgabe. Die kolorierten Tafeln mit einem Ver- Grossmächtigsten, Fürsten und Herrn, Herrn Fer- zeichnis der Pastellfarben. Eine zweite Auflage erschien dinand Maria, in Ober: und Nidern Bayrn, auch der 1792. Einband gering berieben, Titelblatt mit Tinten- Obern Pfaltz Hertzogen, Pfaltzgrafen bey Rhein, fleck. Hübsch gebundenes und bemerkenswert wohl- dess Heiligen Römischen Reichs Ertztruchsess erhaltenes Exemplar. und Churfürsten, Landgrafen zu Leuchtenberg, etc. (München, Johann Jäcklin, 1679). – II. Verani, Magdeburg – 89 Albumin-Fotografien im Ka- Cajetano. Monumentum extremi honoris … (Mün- binettformat von Magdeburg, entstanden zwischen chen, Johann Jäcklin, 1679). 3 Teile in einem Band. ca. 1880–1900. Kartons meist im Format ca. 16,5 × 11 € Ca. 31 × 20 cm. Gestochenes Frontispiz, 4 Blätter, cm. 2400,– 226 Seiten, 9 Blätter (Register), mit 15 Kupfertafeln Umfangreiches Konvolut zur Magdeburger Bau- und mit über 1200 Wappen; Gestochenes Frontispiz, Stadtgeschichte mit Aufnahmen der Fotografen E. 3 Blätter, 44 Seiten; 3 Blätter, 179 Seiten, mit 36 von Flottwell (36), W. Seyser (15), Hermann Jaenücke Textkupfern von M. Wening nach C. Adam und (13), Carl Lohse (7), Wennhacke & Zinke (3, davon ein Holzschnitt-Vignetten. Ornamental blindgeprägter Stereofoto), Adolph Junghans (2), Sophus Williams (2), Lederband (ca. 1880) mit Rückenschild, Schnittmar- Verlag von Oskar Peters in Darmstadt (1) und 10 ano- morierung und Marmorpapiervorsätzen. € 1200,– nyme Fotografien (die meisten davon wohl von Wenn- hacke & Zinke). Rückseitig zeitgenössisch beschriftet Alle Teile des Sammelbandes in Erstausgabe. Fron- und teils datiert. Wenige Fotos an den Ecken gering tispize knapp beschnitten, Einband gering berieben. bestoßen, teils leicht verblasst, alle Fotos rückseitig mit Schönes, fleckenfreies Exemplar. alten Montagespuren. Wagner, Richard. Eigenhändiges musikalisches Al- Miniaturbuch – Jeep, Johann. Andächtigs Bett- bumblatt mit Musik-Zitat (4 Takte) und dreizeiliger büchlein: Colligirt Durch Johann Jeep / Dransf. Widmung mit Unterschrift. Zürich, 23. Juli 1851. S. B. Nürnberg, Bey Simon Halbmayern [Halb- Ca. 26,8 × 34 cm (Blattformat). € 20 000,– meier], 1631. Ca. 4 × 2,4 cm (Einbandgröße); ca. Wagner-Briefe-Verzeichnis (WBV) A 75 (mit Anmer- 3,8 × 2 cm (Buchblock). 128 Seiten. Grün gefärbter kung „Verbleib unbekannt“). Gesang der Walküren: Pergamentband der Zeit mit ziselierter Gelbguss- „Nach süden wir ziehen, siege zu zeugen, kämpfenden Schließe. € 1500,– heeren zu kiesen das loos!“ Diese Stelle war für die 3.

90 nehmen nach beabsichtigen, sich von Zürich aus, wo- selbst er sich gegenwärtig aufhält, nach Deutschland zu begeben. Behufs seiner Habhaftwerdung wird ein Por- trait Wagner’s, der im Betretungsfalle zu verhaften und an das königl. Stadtgericht zu Dresden abzuliefern sein dürfte, hier beigefügt“. Die steckbriefliche Verfolgung endete erst 1860 durch eine Teilamnestie (deutsche Staaten, mit Ausnahme Sachsens), 1862 wurde dann auch die Fahndung der sächsischen Polizei eingestellt. Das Fahndungsbild ist eine seitenverkehrte Umsetzung einer 1842 entstandenen Zeichnung von Ernst Kietz, die sich heute im Richard-Wagner-Museum Bayreuth befindet. Wagners Porträt mit alten Bugfalten, leicht gebräunt, Einband etwas berieben.

Szene des 1. Aktes von „Siegfrieds Tod“ bestimmt und Wagner – Menzel, Adolph (von). Reproduktion wurde von Wagner, als diese Szene aus dem Ring-Text (Albumin-Fotografie) der am 7. August 1876 in bereits ausgeschieden war, zweimal als Albumeintra- Bayreuth angefertigten Zeichnung mit Richard gung zitiert, nämlich einmal vorliegend für Robert Ra- Wagner bei einer Bühnenprobe zu Siegfried mit ei- decke sowie noch einmal 1852 für Franz Schlodtmann. genhändig aquarelliertem Putto am rechten unteren (Vgl. Richard Wagner. Sämtliche Werke. Band 29/I: Bildrand und datierter Bleistift-Signatur Menzels Dokumente zur Entstehungsgeschichte des Bühnen- [B(erlin) 4 Mai 1876]. Ca. 19,4 × 10,5 cm (Fotografie- festspiels Der Ring des Nibelungen, herausgegeben von Format); ca. 39,8 × 29,8 cm (Untersatzkarton); ca. Werner Breig und Hartmut Fladt. Mainz, Schott, 1976. 42,5 × 32,5 cm (Rahmenaußenmaß). € 5800,– S. 46). Auf unserem Blatt vermerkt Wagner unterhalb Geck 29 B (mit Abbildung). Ähnlich dem Exem- des Zitats: „Nehmen Sie diesen altfränkischen vers aus plar, das Menzel für Richard Wagner mit dem Datum den zeiten der grenzboten zum andenken Ihres aufent- 5. Mai 1876 anfertigte (seit Kriegsende verschollen), haltes in Zürich“. Auf Notenpapier mit blauen Linien. bei Geck abgebildet. Gerahmt in schwarzer Leiste An den weißen Rändern gering staub- bzw. fingerfle- mit montiertem Messingschild mit Menzels Lebens- ckig. – Siehe Abbildung. daten. Untersatzkarton mit vereinzelten unscheinbaren Stockflecken. Wagner – Steckbrief mit lithographiertem Fahn- dungsporträt in: Eberhardt’s Allgemeiner Polizei- Wolf, Hugo. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Anzeiger. Herausgegeben von Hermann Müller. Windischgraz am 12. August 81 [1881]. 2 Seiten Band XXXVI. Nr. 47 (11. Juni 1853), Seite 280 auf Doppelblatt. Ca. 17,5 × 11,3 cm (Seitenfor- (Steckbrief Nr. 652 mit Extra-Beilage). Dresden, mat). € 2800,– Druck der Teubner’schen Officin, 1853. Ca. 21,8 × 14 cm (Buchformat). 8 Seiten, 317 (1) Seiten (ohne die Verzweifelter Brief an eine „Hochverehrte Frau“, die Seiten 129 bis 144), IV Seiten, 245 (1) Seiten, mit sich durch eine „Affaire mit Altmann“ beleidigt gefühlt hatte. Der Kaiserliche Rat Leopold Altmann war Wolfs insgesamt 16 (teils gefalteten) lithographischen Por- Gönner, der ihn jahrelang unterstützte. „… Es lag träts und 1 gefalteten beidseitig lithographierten ganz sicher nicht [in] meiner Absicht, daß meine, auf Handschriftenprobe, zwischengebunden 2 gefaltete den recommd. Brief bezugnehmenden Skrupel in dem Blätter [Verlagsanzeige und Bestellzeddel (sic!)]. Sinne, wie Sie sie auszulegen beliebten gedeutet werden Marmorierter Pappband der Zeit mit handgeschrie- sollten. Ich bitte, unterziehen Sie sich noch einmal der € benem Rückenschild und Farbschnitt. 3800,– Mühe u. lesen meinen Brief, aber mit jenen Augen, die Rarissimum der Wagner-Ikonographie in einem kaum es gewohnt waren mich in all mein[en] Schwächen u. aufzufindenden Überlieferungszusammenhang: Bis Fehlern zu schauen, mit jenen Augen die trotzalldem auf zwei Nummern vollständiger Jahrgang 1853 des ein Auge zugedrückt, mit jenen Augen die mich ankeg- zweimal wöchentlich erschienenen und nur für Po- klagt [sic!] u. zugleich vertheidigt – kurz, sehen Sie lizeistationen ausgegebenen Anzeigers (ohne Nr. 18 mich als keinen Fremden an – u. Sie werden allsogleich und 19). Fahndungsporträt Richard Wagners (Brust- überzeugt sein, daß ich Ihrem Zartgefühl nicht im ent- bild nach rechts, Blattgröße ca. 20,7 × 12,4 cm), Litho- ferntesten nahegetreten bin. Wie konnten Sie mich doch graphie mit typographischem Text: „Extra-Beilage zu so mißverstehen? Habe ich denn die vorausgeschickte Eberhardt’s Allgem. Polizei-Anzeiger. Band XXXVI. Affaire mit Altmann deshalb so in die Breite gesponnen, No. 47. Richard Wagner ehmal. Capellmeister und so haarklein, so haarscharf erzählt, daß Sie … zu diesem politischer Flüchtling aus Dresden“. Der Polizei-An- Resultate gelangen sollten? Merken Sie denn nicht, daß zeiger vermeldet unter der Rubrik „Politisch gefähr- ich das reine Gegentheil damit bezweckt? …“ Über den liche Individuen“: „Wagner, Richard … einer der her- Seelenzustand des Komponisten in dieser Zeit geben die vorragendsten Anhänger der Umsturzparthei, welcher „Daten aus meinem Leben“ Auskunft: „Bruch“ (mit wegen Theilnahme an der Revolution in Dresden im Vally Franck). „Elend. Jammer. Nur ein Lied compo- Mai 1849 … steckbrieflich verfolgt wird, soll dem Ver- niert …“ Schwach fleckig, Bugfalte leicht eingerissen.

91 Antiquariat Schmidt & Günther Stand 14 Bahnstr. 25 ∙ 65779 Kelkheim Telefon +49 (0)6195 741 24 ∙ Fax +49(0)6195 742 91 ∙ Mobil +49(0)172 682 01 68 E-Mail: [email protected] Bibliophilie ∙ Illustrierte Bücher ∙ Kunstwissenschaft

Benn, Gottfried. Schutt (Gedichte). Berlin, Alfred in Orig.-Umschlag mit einem Orig.-Holzschnitt Richard Meyer 1924. 4to. 14 nicht pagnierte Seiten. auf dem Vorderdeckel. In schwarzer Chemise und Orig.-Halbpergamentbd. Mit goldgeprägtem De- schwarz-weißem Orig.-Schuber € 3000,– ckeltitel. € 5000,– Sechster Druck der Edition Tiessen in 150 num- Erstausgabe. Eines von 51 nummerierten Exemplaren merierten Exemplaren. Mit 4 Orig.-Holzschnitten der Vorzugsausgabe. Enthält Spuk, Rot, Schwer, Die von Chillida, davon 1 signiert.. Der Druckvermerk Dänin, Ach, du zerinnender, Chaos, Nacht u. Die vom Künstler signiert. Gedruckt auf handgeschöpftes Welten. Der Einband wurde von Heyne-Ballmüller Büttenpapier. Tadellos erhalten. – Van der Koelen gebunden. Sehr schönes Exemplar. – Lohner/Zenner 78003–78006. 1.40. – Wilpert/Gühring 2/11. – Raabe 24/11 Hofmannsthal, Hugo v. Gesammelte Werke. 6 Bellmer – Monseigneur Bouvier. Les Mystères du Bde. Berlin, S. Fischer 1924. 4to. 2000 S. Orig.-Per- Confessional. Bourg-laReine. Dominique Viglino gamentbde. mit reicher Rückenvergoldung, Rücken- 1973. Folio. 146 S. u. 9 signierte Orig.-Radierungen titel, Deckelsignet u. Kopfgoldschnitt. € 3000,– von Hans Bellmer. In lilafarbener Orig.-Seidenmoi- Erstausgabe und eines von 300 nummerierten Exem- rée-Decke und Kassette. € 5800,– plaren der Vorzugsausgabe. Der Druckvermerk von Eines von 140 nummerierten Exemplaren. Aufwendig Band 3 und 6 wurde von Hugo v. Hofmannsthal hand- gedruckte Publikation mit den bemerkenswerten Illus- schriftlich signiert. Tadellos erhalten. – Jacoby 85. – trationen von Hans Bellmer. Tadellos erhalten. Wilpert/Gühring 85. Chillida – Aischylos.Die Perser. Die früheste voll- Klinger, Max. Zelt. Eine Folge von 46 Radierun- ständig überlieferte Tragödie der Weltliteratur. gen mit Versen von Herbert Eulenberg. Berlin, Übertragen von Emil Staiger. Mit vier Orig.-Holz- Amsler & Ruthardt (1923). Folio. 76 S. Blauer schnitten von Eduardo Chillida. Neu-Isenburg, Orig.-Saffianbd. auf 6 Bünden mit Rückentitel u. Edition Tiessen 1978. 4to. 52 S. Lose Doppelblätter 4-fachen Deckelfileten. (Signiert Buchb. Meink- Berlin). € 8500,– Eines von 110 Exemplaren mit 46 Orig.-Radierungen von Max Klinger, teils in Aquatinta ausgeführt und in der Platte signiert. „Zelt“ bildet den Abschluß der Klinger’schen Graphikzyklen. Tadellos erhalten. – Sin- ger 332–377. Rilke, Rainer Maria. Gesammelte Gedichte. 4 Bde. Leipzig, Insel-Verlag 1930–1934. 4to. 1200 S. Orig.- Halbpergamentbde. mit Rückentitel u. Kopfgold- schnitt. € 6800,– Druck der Cranach Presse, eines von 200 nummerierten Exemplaren auf Monval-Bütten. Bd. 1: Erste Gedichte – Frühe Gedichte. Bd. 2: Das Buch der Bilder – Das Stundenbuch – Requiem. Bd. 3: Neue Gedichte – Das Marienleben – Duineser Elegien. Bd. 4: Die Sonette an Orpheus – Poémes français – Nachlese. Tadellos er- halten. Müller-Krumbach 52 mit 5 Abb. – Rodenberg 494. – von Mises 129. – Schauer Bd. II,75. Mann, Thomas. Der Tod in Venedig. Novelle. München, Hyperionverlag Hans von Weber 1912. 4to. 97 S. Schwarzer Orig.-Maroquinbd. Mit Rü- ckentitel und goldener Deckelvignette. (Signiert Handeinband Enders, Leipzig). € 28 000,–

92 Radierungen und 43 Holzschnittvignetten. Orig.- Broschur in Orig.-Halbpergament-Chemise u. Schuber. € 6800,– Eines von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit einer zweiten Suite sämtlicher Orig.-Radierungen u. Orig.-Holzschnitte. Bereits 1934 schuf Derain die Ra- dierungen. Der Tod des Verlegers 1939 verhinderte die anstehende Realisierung des Buches. Erst 1951 konnte das Werk dann in den Druck gehen. Tadellos erhalten. Monod 9049. – Rauch 40. George, Stefan. Zeitgenössische Dichter. 2 Bde. Berlin, Bondi 1905. 4to. 223 S. Orig.-Pergamentbde. mit Deckeltitel u. Verlagssignet in Gold auf Vorder- deckel. € 5000,– Eines von nur 6 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan und in Pergament gebunden. Eine der seltensten George-Ausgabe. Tadellos erhalten. – Raub A 53. Chagall – Shakespeare, W. The Tempest. Monte- Carlo, André Sauret 1975. Folio. 239 S. Mit 50 (davon 21 ganzseitigen) Orig.-Lithographien v. Marc Chagall. Lose Bogen in Orig.-Umschlag in € Erstausgabe. Die nahezu unauffindbare Erstausgabe Orig.-Pergament-Kassette. 12 800,– von Thomas Manns größter Novelle. In 100 Exem- Mit 50 Orig.-Lithographien v. Marc Chagall. Eines von plaren auf Bütten als 13. Druck für die Hundert erschie- 250 nummerierten Exemplaren. Der Druckvermerk nen. Zum ersten Mal fand in diesem Buch die Kursive vom Künstler signiert. Tadellos erhalten. von Walter Tiemann Anwendung. Sehr schönes Exem- plar. – Potempa E 26:1. – Rodenberg 412. – Wilpert/ Nolde – Schiefler, Gustav. Das graphische Werk Gühring 2/9. Emil Noldes bis 1910. Das graphische Werk von Emil Nolde 1910–1925. 2 Bde. Berlin, J. Bard u. Beckmann, Max. Apokalypse (Nach Martin Lu- Euphorion Verlag 1911–1927. 4to. 313 S. Mit 3 ther). Privatdruck. Frankfurt, Bauersche Gießerei ganzseitigen Orig.-Lithographien (davon 2 farbig), 1943. Folio. 76 S. Mit 27 (davon 16 ganzseitige) 4 ganzseitigen Orig.-Holzschnitten u. 57 Orig.- Orig.-Lithographien von Max Beckmann, davon Holzschnitten im Text. Orig.-Karton- u. Lei- die erste im Text handkoloriert. Ungebunden in nenbd. € 13 500,– Kassette. € 12 500,– Eines von 450 bzw. 520 nummerierten Exemplaren Die Lithographien Beckmanns zur Apokalypse ent- dieser Inkunabel der Buchdruckkunst des deutschen standen bereits 1941 im Amsterdamer Exil. „Im vierten Expressionismus. Enthält insgesamt 64 graphische Jahre des zweiten Weltkrieges, als Gesichte des apoka- Originale. Tadellos erhalten. – Schiefler/Mosel 40–78, lyptischen Sehers grauenvolle Wirklichkeit wurden, ist 153–164, L35, L71 u. L77/II. dieser Druck entstanden“ (Kolophon). Privatdrucke waren ab 25 Exemplaren genehmigungspflichtig. Daher betrug die angegebene Auflagenhöhe lediglich 24 Ex- emplare. Hofmaier weist 41 Exemplare nach, von denen 24 handkoloriert, 7 handkoloriert und nummeriert sowie 10 unkoloriert und nicht nummeriert sind. – Hofmaier 330–356. Breton, André. Second Manifeste du Surréalisme. Frontispice de Salvator Dali (Club des Soixante. 1). Paris, Édition Kra 1930. 4to. 103 S. Orig.-Brs. mit Titelaufdruck. € 3800,– Eines von 110 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der farbigen pochoirkolorierten Tafel von Salvator Dali. Wichtiges Dokument der surrealistischen Bewegung, erweitert gegenüber der Erstausgabe um einige sub- stantielle Kapitel. Derain – Petronius Arbiter. Le Satyricon. Cui- vres graves par André Derain. Paris, Aux depens d’un Amateur 1951. Folio. 290 S. Mit 33 Orig.-

93 Antiquariaat Die Schmiede Stand 43 A. + G. Leyerzapf Brouwersgracht 4 · 1013 GW Amsterdam, Niederlande Telefon +31 20 625 05 01 E-Mail: [email protected] · Internet: www.dieschmiede.nl Deutsche Literatur · Illustrierte Bücher und Pressendrucke · Buchwesen

Arp, (Hans). Rire de coquille. Amsterdam, (Privat- um eine weitere Ausgabe dieses Verlegers, die allen druck) 1944. 16 nn. S., 4 Zeichnungen (3 in 2. Bibliotheken und Bibliographen entging. Bei Wilp./G. Farbe) von Sophie Taeuber-Arp. Farbig bedr. OKt. und Raabe nicht verzeichnet, 1 Exemplar in der Uni- Gr.8°. € 1000,– versitätsbibliothek Heidelberg nachweisbar. 1. Ausg. Raabe 8, 13; de Jong 47; St/T 28. Zur Er- innerung an Sophie Taeuber-Arp hrsg., typographisch Goethe, J. W. Das Tagebuch 1810. ([Bln.], Officina gestaltet und mit kurzem Nachwort von Friedrich Serpentis 1934). 10 nn. S., Titel u. Pressensignet Vordemberge-Gildewart. Unter deutscher Besatzung in Rot. Unbedr. OPergamentumschlag (Fadenhef- illegal gedruckt in 100 num. Expl. 1 von 25 Expl. der tung) in Buntpapierschuber. € 1100,– Vorzugsausgabe auf Barchem Green Bütten, hier statt Backe 142. Neudruck der erstmals 1929 für das An- Nummer mit handschriftlichem Vermerk “h. c.”.Visi- tiquariat Georg Ecke gedruckten Fassung nach der tenkarte mit Signatur d. Verf. beiliegend. Handschrift, im Impressum auf 6. 1. 1934 datiert. Handpressendruck in 110 Exemplaren, hier 1 der 4 auf Ball, Hugo. Die Nase des Michelangelo. Tragiko- Pergament gedruckten Exemplare. mödie. Lpz., Rowohlt 1911. 71 S. OKt. € 750,– 1. Ausg. des Erstlingswerks des Verfassers. Raabe 14, Hofmannsthal, Hugo von. Der Schüler. Panto- 1; Göbel 23. mime in einem Aufzug. Bln., Fischer 1902. 24 S. OU. € 900,– Brockes, Barthold Heinrich. Dreierlei Violen. (Malente, Turmpresse 1930).14 (5 signierte) hand- 1. Ausg. Jacoby 42; Wilp./G. 15 (dort irrig als 2. Druck bezeichnet). Selten, da die gesamte, im November kolorierte OHolzschnitte von Karl Lorenz. Lose € 1901 gedruckte Auflage auf Wunsch des Autors nie in OU. 2°. 1200,– ausgeliefert und später bis auf wenige Exemplare ein- (Weihnachtspaket 1930, 4.Druck).Zum 250.Geburtstag gestampft wurde (s. Marbacher Kat. S. Fischer Verlag Brockes hrsg. Blumengedicht in 8 Schriftholzschnitten S. 208f. [mit Abb]). (einschl. Titel, Druckvermerk u. Anzeigenblatt) u. 6 Illustrationen. Abgezogen in 25 (?) num.Expl., Druck- vermerk vom Künstler signiert. Der blutige Ernst. Jg. 1919, Nr. 1. Bln., September 1919. 16 nn. S. (einschl. Umschlag), 8 (3 farbige) Zeichnungen von John Höxter (7) u. Paul Haase. OU. 4°. € 1600,– Dietzel/H. 363; Raabe, Ztschr. 85. Zeitschrift der Berli- ner Dadaisten, von der 6 Nummern erschienen, davon die beiden ersten von John Höxter redigiert. Vor- liegendes Startheft, als Sondernummer “Der Arzt” bezeichnet, enthält Erstdrucke von Edgar Firn, Raoul Hausmann, Hülsenbeck, Mehring u. dem Hrsg. – Siehe Abbildung.

Frank, Leonhard. Die Kriegskrüppel. [Bln. 1918 (?)]. 56 S. OU. € 650,– Einzelausgabe aus der bis Kriegsende in Deutschland verbotenen pazifistischen Novellensammlung “Der Mensch ist gut”, die 1917 in der Schweiz erschienen war. Aus dieser Sammlung war von dem Gewerk- schaftsfunktionär und späteren Reichstagsabgeord- neten Alexander Schlicke auf eigene Kosten die Erzäh- lung “Der Vater” gedruckt und an der Zensur vorbei vertrieben worden. Möglicherweise handelt es sich hier

94 Kasack, Hermann u. Edlef Köppen (Hrsg.). Kie- Rheiner, Walter. Das schmerzliche Meer. Frühe und penheuers Tabatiere. Eine Privat-Zeitschrift für neue Gedichte. (Dresden), Dresdner Vlg. 1918. 177 Freunde des Verlages von Freunden des Verlages. S. OPp. mit mont. VDeckeltitel. Gr.8°. € 900,– Heft 1 [=alles]. Bln., Hoboken-Presse, 1925. 24 S., 17 1. Ausg. der umfangreichsten Lyriksammlung des Zeichnungen von u. a. Grossmann, Grosz, Caspar Dresdner Expressionisten. (Dichtung der Jüngsten). Neher u. Rudolf Schlichter, 2 montierte Fotos. Far- Raabe 245, 3; Ders., Ztschr. 153, 2/3. 1 von 100 num. big illustr. OU. (Porträts einiger Verlagsmitarbeiter Expl. der vom Autor signierten Vorzugsausgabe, hier von G. B. R. van Hoboken). Gr.8°. € 850,– 1 der 90 auf holzfreiem Papier in Buntpapiereinband. 1. Ausg. dieses Privatdrucks “anläßlich eines Verlagsfes- tes” in 111 num. Expl. Enth. Beiträge von u. a. Brecht, Schnitzler, Arthur. Lieutenant Gustl. Bln., Fi- Goll, Kaiser, Mehring, Ringelnatz, Szittya, Urzidil, scher 1901. 80 S., 18 (9 ganzseitige) Illustr. (1 auf Westheim, Zuckmayer u. den beiden Herausgebern. 1 VDeckel wiederholt) von M. Coschell. Illustr. von 9 Expl. der Vorzugsausgabe auf Bütten, hier statt € Nummer eingedruckt “Nummer D der Vorzugsaus- OLn. 1500,– gabe gedruckt für Hermann Kasack”. 1. Ausg. dieser berühmten, in der Technik des “inneren Monologs” geschriebenen Novelle, die Schnitzler den Masereel, Frans. Grotesk Film. [Bln., J. B. Neu- Offiziersrang kostete. mann 1921]. Illustr. Doppeltitel + 18 zweiseitige Zeichnungen. Unbedr. OPp. m. illustr. Umschlag. Schrimpf – Däubler, Theodor. Mit silberner Sichel. Kl.8°. € 950,– Dresden, Hellerauer Verlag 1916.129 S.Pp.m.far- 1. Ausg. Ritter Ba12. Verlegerexemplar, gedruckt big aquarellierter VDeckelzeichnung von Georg auf dem Japanpapier der Vorzugsausgabe, aber ohne Schrimpf. € 1600,– Druckvermerk und in festem Einband. Vortitel mit 1. Ausg. Pfäfflin 6a; Raabe 55,9.Eines von 30 von eigenh. Widmung des Verlegers vom Januar 1922. der Münchner Galerie Goltz vertriebenen „Künstler- Goltz-Bände“ dieses Werks (Vorsatz mit entsprechen- Meyer, Alfred Richard. Lady Hamilton oder die der Verlagsmitteilung). Vom Künstler am Innendeckel Posen-Emma oder vom Dienstmädchen zum Beef- eigenhändig signiert und numeriert. steak à la Nelson. Bln., Fritz Gurlitt (1923). 55 S., 8 ganzs. OLithos v. George Grosz. OHpgt. m. Bunt- (Sonnenschein, Hugo). Der Bruder Sonka wandert papierbezug u. VDeckelschild. 4°. € 3800,– nach Kalkutta. (Prag), Edition offener Weltbund 1. Ausg. dieser “Travestie” der Lebensgeschichte Lady (1937). 43 S. Illustr. OBr. (Fotomontage von Fr. Hamiltons. (Neue Bilderbücher). Josch A61; Lang 40; Ketzek). € 1100,– Rodenberg I, 395. Druck von Otto von Holten in der George-Schrift in 300 num. Expl., die beiden ersten 1. Ausg. Raabe 282, 16; St/T 473. Mit 5seitiger Auto- Graphiken vom Künstler signiert. – Siehe Abbildung. biographie des Verf. Bibliographisch nirgends nach- gewiesene Vorzugsausgabe in 100 num. Expl., mit anderer Verlagsangabe u. wohl früher erschienen als die druckgleiche Ausgabe des Eugen Prager Verlags. Druckvermerk mit eigenh. Widmung des Verf.: “für den Dichter Oskar Walter Cisek / in herzlicher Ka- meradschaft / Sonka. / Vrsovice, 12. Okt. 36.”.

Ury, Lesser. Holländische Motive. Bln., Euphorion 1922. 1 Bl. Titel + 7 sign. ORadierungen. OHled.- Mappe mit mont. Deckeltitel. Qu.4°. € 2700,– 1. Ausg. Mappenwerk des Berliner Impressionisten mit Landschafts- und Dorfszenen (Bildgröße zwischen 9 × 14 u. 20 × 14 cm). Abgezogen in 133 num. Expl., hier 1 von 25 Exemplaren auf Van Gelder Bütten (Expl. o. Nr.).

Werfel, Franz. Der Besuch aus dem Elysium. Prag, Verlag der Herderblätter 1912. 13 S. OBuntpapier- karton m. verg. VDeckelschild. € 900,– 1. Ausg. dieses dem Heft 3 der “Herderblätter” ent- nommenen Stücks, das 1918 uraufgeführt wurde. Raabe 330, 2. Titelrückseite mit dem handschriftlichen Ver- merk “Gedruckt in 25 Exemplaren für einen engen Kreis”. Die reguläre Buchausgabe erschien erst 1920 in einer Neufassung.

95 Hans-Martin Schmitz Stand 2 Luxemburger Straße 124 · 50939 Köln Telefon +49 (0)221 44 85 35 · Fax +49 (0)221 424 89 41 E-Mail: [email protected] · Internet: www.asianartschmitz.de Alte Kunst aus Japan und China

Utagawa Hiroshige (1797–1858). Farbholzschnitt Signatur: Hiroshige hitsu, Verlag: Koshimuraya aus der Serie Rokujûyoshû meisho zue (Berühmte Heisuke, Plattenschneider: Yokogawa Takejirô, Ansichten der mehr als sechzig Provinzen). Hier: Zensur: Hama und Magome, Datumssiegel: 1853 / Etchû, Toyama, Funabashi (Ponton-Brücke bei 9. Monat. Toyama in der Provinz Etchû). Format: ôban, ­ € 1200,–

96 Keisai Eisen (1791–1848). Farbholzschnitt aus der Ebisuen in Nihonbashi). Format: ôban, Signatur: Serie Tôsei kaiseki zukushi (Sammlung von moder- Keisai Eisen ga, Zensur: kiwame, Verlag: Sano Kihei nen Restaurants). Hier: Nihonbashi Ebisuen (Das (Kinkakudô). Datum: ca. 1830. € 800,–

97 Antiquariat Hanno Schreyer Stand 9 Inhaber Georg Schreyer Euskirchener Strasse 57–59 ∙ 53121 Bonn Telefon +49 (0)228 62 10 59 ∙ Fax +49 (0)228 61 30 29 E-Mail: [email protected] Alte Stadtansichten und Landkarten aus aller Welt ∙ Wertvolle Bücher

Aqua di Christoforo, Giuseppe dall’. Die vier Elemente nach W. Hamilton, 1787. 4 Kupferstiche. Je 23 × 14 cm. Breitrandig. € 1200,–

98 Dalen, Cornelis II van (1638–1664). Bildnis des Giorgone Barbarelli aus Castelfranco. Kupferstich. 38 × 28,2 cm. Hollstein 109, I (von III) vor aller Schrift. € 980,–

99 Hellmut Schumann Stand 35 Holzgasse 4 · Postfach 2827 · 8022 Zürich 1, Schweiz Telefon +41 44 251 02 72 · Fax +41 44 252 79 61 E-Mail: [email protected] · Internet: www.schumann.ch Alte Drucke · Inkunabeln · Helvetica · Geschichte der Wissenschaften · Illustrierte Bücher

Badger, George Percy. Description of Malta and zu Z3, dem ersten funktionstüchtigen Computer der Goza. Mit 13 lithogr. Tafeln u. 2 gef. Karten. VI Welt. – Marais, P., „Livre de Prières tissé“, in: Bulletin Bll., 317 SS. 8vo. Ln d. Zt. mit Rückenschild und du Bibliophile (1889), SS. 163–166; Randall, L. M. C., RVergoldung. Malta, M. Weiss, 1838. € 1480,– „Nineteenth-Century Medieval Prayerbook woven in Lyon“, in: Art the Ape of Nature. Studies in Honor of EA dieser geographischen und historischen Beschrei- H. W. Jackson, ed. Moshe Barasch and Lucy Freeman bung der Inseln Malta und Gozo. Das Werk ist in Sandler (1981), SS. 651–668; Vicaire V, 341; vgl. Laird, lebhaftem Stil vom engl. Reisenden und Wissenschaftler M., „Le Livre de Prières tissé“, in: The World from Badger geschrieben, der in seinen frühen Jahren auf Here: Treasures of the Great Libraries of Los Angeles Malta lebte. Enthält u.a. die Geschichte des Johanniter- (2001). – Siehe Abbildung. ordens. Die Illustr. zeigen die Auberge de Castile, St. Johannes Kathedrale, Fort St. Angelo, usw. – Vgl. Ganado, A. Notes on Melitensia (2004). Dunant, J(ean) Henry. Un souvenir de Solferino. Ne se vend pas. Mit 1 doppelblattgr., farb. Plan der Biblia Latina – (Ecclesiasticus – Moshaym, Iaco- Umgebung von Solferino. 2 Bll., 115 SS. 4to. Ppbd., bus de, Hrsg.) Liber Iesu filij Syrach q(ui) Eccle- Orig.-Umschlag montiert. Genf, Jules-Guillaume siasticus alias inscribit: in quo honeste vite insti- Fick, 1862. € 7700,– tutiones: sanctissime proponuntur. Titel innerhalb EA der epochalen Erinnerungsschrift, Wiege d. Roten Holzschnitt-Bordüre. 42 Bll. Kl.-4to. Ppbd. Wien, Kreuzes und d. Genfer Konvention, nur in sehr kleiner Johannes Singrenium, Sept. 1519. € 2900,– Auflage für private Zirkulation veröffentlicht. Dunant EA, nur 2 weitere Ex. bekannt. Das Buch des Jesus erhielt den 1. Friedensnobelpreis 1901. – PMM 350; Sirach ist eine der Apokryphen im AT. – VD 16 B Garrison/Morton 2166; Waller 2639. 4044; Denis 771. Graf, Urs – Matthias Ringmann. Passio domini Computer – Livre de Prières, Tissé d’après les nostri Jesu Christi ex evangelistarum textu (qua) Enluminures des Manuscrits du XIVe au XVIe Siè- accuratissime deprompta additis sanctissimis ex- cle. Text u. Illustr. vollständig in Jacquard-Weberei quisitissimisq(ue) figuris. Mit 25 ganzs. Holzschn. mittels Lochkarten. Mit 4 (3 ganzs.) Miniaturen, (24 von Urs Graf, 1 von Hans Wechtelin). 30 Bll. großen fig. Initialen, vielen kleinen fig. u. ornam. Folio. Prächtiger Pergament-Wappeneinband in Initialen nach alten illuminierten Handschriften in Gold u. Farben d. frühen 17. Jh. Straßburg, Johann Silber und Schwarz, vollständig gewoben aus Seide. Knobloch, 1508. € 17 500,– (50) SS. Kl.-4to (175 × 145 mm). Maroquin d. Zt. Urs Grafs berühmte Holzschnitt-Passion der 4. lat. mit reicher Innenkantenverg. und Seidenvorsätzen Ausg. in einem schönen Exemplar des Erstdruckers. (Kauffmann-Petit). In Orig. Ln.-Schuber. Lyon, A. € Die Passionstexte des Johann Geiler von Kayersberg Henry für A. Roux, 1886–87. 48 000,– gegenüber der EA (1506) erweitert. – VD 16 B 4696; Eines von nur 60 Ex. Das Werk ist ein überragen- Kristeller 353; Major/Gradmann, Urs Graf S. 6 u. 130. des technologisches Meisterwerk u. dokumentiert – Siehe Abbildung. das beginnende Industriezeitalter. Dieses erste digital hergestellte Buch wurde produziert mittels des von Grieshaber, HAP. Totentanz von Basel. Mit den Jacquard für Webstühle entwickelten Lochkarten-Sys- Dialogen des mittelalterlichen Wandbildes. 40 tems. „Programmierte“ Perforierungen in den 100 Orig.-Farbholzschnitte auf Japan, jedes Bl. vom 000 Lochkarten kontrollierten exakte Bewegungen der Haken, welche die Seidenfäden zogen. Dieser Prozess Künstler handsigniert. Gr.-Folio (ca. 670 × 520 mm), ist im Wesentlichen ein Vorgänger des Computer- lose Bogen. In Orig. schw. Ln.-Mappe mit Orig. programmierens. Die Prinzipien wurden schon von illustr. Schutzumschlag. In Holzkassette. Dres- Charles Babbage bei seiner experimentellen Rechen- den, (Leipziger Presse für) VEB Verlag der Kunst, € maschine angewandt. Sie waren wegweisend für die (1966). 18 500,– Tabelliermaschine von Hermann Hollerith, deren Ver- Nr. 10 von 40 Ex. der Vorzugsausgabe auf großem wendung später hauptsächlich durch die IBM-Karten Papier. Re-Interpretation des mittelalterlichen Toten- bekannt wurde. Dieses wiederum führte später zur tanzes (um 1440) durch Farbholzschnitte Grieshabers Entwicklung von Zuses mechanischem Z1 und später (1909–1981), von Hand vom Block abgezogen. Engl. u.

100 Computer - Livre de Prières Urs Graf, Passio franz. Übersetzung in der Gill Grotesque. Buchdesign Diese dem „Haintz-Narr-Meister“ zugeschriebene il- von Albert Kapr. – Fürst 66/1–40; Fichtner 52. lustrierte Ausgabe von 50 Traktaten zum Gleichnis vom verlorenen Sohn ist wohl eines der bedeutendsten Herzl, Theodor. Der Judenstaat. Versuch einer in Basel erschienenen illustrierten Bücher. Das Werk modernen Lösung der Judenfrage. 86 SS. 8vo. Spät. enthält eine Dedikation von Seb. Brant. – H 13629; HLdr., verg. RTitel. In Schuber. Leipzig u. Wien, M. BMC III, 785; Goff M-422; Pol 26501 (inkomplett); Breitenstein, 1896. € 8500,– IGI 63120; Schramm XXII, SS. 12, 43 u. 472–482, 485–503, 1081. EA des fundamentalen Werkes, in dem Herzl unter dem Einfluss des Dreyfus-Prozesses für die Gründung eines jüdischen Staates eintrat. – PMM 381. Wolf(f), Christian (Johann) von. Mathematik. Ein Auszug aus dem ersten Theile seiner Elementa Kondakov, Nicodim Pavlovich. Histoire et Monu- Matheseos Universae, … ins Deutsche übersetzt … ments des Emaux Byzantins (Collection de Mr. A. durch Joseph Nagel, … worinn die Rechenkunst, V. Zvenigorodskoi). Mit 31 chromolithogr. Tafeln u. Geometrie, Trigonometrie, Algebra … enthalten vielen farb. Initialen. Gr.-4to (360 × 265 mm). Orig. ist. Mit 17 gest., gef. Tafeln. XVIII, 546 SS. Rotes farb. verz. Ldr. mit Goldprägung. In Kassette. Frank- Maroquin d. Zt. mit Blumen- und Ranken-Bordüre, € furt am Main, A. Osterrieht, 1892. 37 500,– reicher Rückenvergoldung, Goldschnitt, goldgepr. Nr. 38 v. 200 Ex. d. franz. Ausgabe aus einer Gesamt- Supralibros mit dem Wappen der Kaiserin von Ös- auflage von 600 Ex. Prachtvolles Werk u. bibliophile terreich Maria Theresia (1717–80). Wien, Johann Rarität aus königl. Privatbesitz. Diese Geschichte u. Thomas Edler von Trattner, 1777. € 5800,– Beschreibung byzant. Emaillekunst ist ein Meisterwerk Auszug aus Wolffs „Elementa matheseos universae“ russ. Druckindustrie. – Fekula 6705 („magnificent“). in einem Prachteinband, gebunden für Maria Theresia. Das hier vorliegende Exemplar stammt aus der Bibl. Al- Meder, Johannes. Quadragesimale novum edi- bert v. Sachsen-Teschen. – Gottwald, Lex. bedeutender tum ac predicatum … de filio prodigo. 18 ganzs. Mathematiker, (1990), 496 („hat … mit seinen weitver- Holzschnitte (wiederh.), ca. 105 × 73 mm, u. Holz- breiteten Lehrbüchern … bedeutenden Einfluss auf die schnitt-Druckermarke auf letztem Blatt. Got. mathematische Lehrweise an den deutschen Universitä- Schrift. 34 Zeilen. 2 Sp. [231] Bll. (es fehlt das ten und darüber hinaus genommen“); vgl. Poggendorff letzte weiße). 8vo (160 × 115 mm). Orig. HSchwein- II, 1355; Maß, Zahl und Gewicht, Kat. Wolfenbüttel leder über Holzdeckel d. Zt. Basel, Michael Furter, (1989), S. 34–35 („… die das Beste enthält, das Wolff … 1497. € 13 500,– auf mathematischem Gebiet zu sagen hatte“).

101 Antiquariat Seidel & Richter Stand 19 Inhaberin Kerstin Seidel Grüner Winkel 10 ∙ 16798 Fürstenberg/Havel Telefon +49 (0)33093 611 870 E-Mail: [email protected] Bibliophilie ∙ Illustrierte Bücher und Pressendrucke ∙ Literatur und Kunst

Bierbaum, Otto Julius. Das Schöne Mädchen von mit Blindpräg. u. gold. RTit. sowie marmoriertem Pao. Ein chinesischer Roman. Haarlem, Enschedé Schnitt mit verdeckter farb. Tuschzeichnung (zwei en Zonen für Georg Müller in München, 1909–10. Angler am See). Kapital etwas berieben u. vord. Gr.-4°. Mit 7 Taf. mit Seidenpapierdeckbl. u. Buch- Innengelenk schwach. € 450,– schmuck v. Franz von Bayros. 4 Bll., 210 S., 3 Bll. Dunkelblauer OChagrin mit gold. chinesischen Hesse, Hermann. Das Glasperlenspiel. Versuch Schriftzeichen auf Vorderdeckel, reicher Rücken- einer Lebensbeschreibung des Magister Ludi Josef u. Innenkantenvergold., Vorsatz- u. Nachsatzillustr. Knecht samt Knechts hinterlassenen Schriften. Zü- in Golddruck auf blauen Papier in Schuber. Nr. 274 rich, Fretz & Wasmuth, 1943. 8vo. 451 u. 441 S. v. 600 Exemplaren der Prachtausgabe. € 1200,– OLwd. mit OU. in Schuber. (Umschläge leicht Hayn/Gotendorf IX, 62; Eyssen 65. – Einband-Ent- unfrisch). Erste Ausgabe. € 250,– wurf: Paul Renner, gedruckt auf handgeschöpften Büt- ten. „… den Illustrationen v. Bayros, der sich hier, eine Mileck 76. – Mit den Umschlägen selten! Entdeckung Bierbaums, erstmals auf dem deutschen Buchmarkt vorstellte …“ (Eyssen S. 65). Kaldewey, G. – Baudelaire, Charles. Le vin. New York, G. Kaldewey, 2006. Folio. Mit 9 mont. Inkjet- Descartes, (René). Discours de la Méthode. Suivi de Drucken nach Aquarellen v. Gunnar Kaldewey. 40 l’entretien avec Burman traduit par Charles Adam. unbeschnittene Seiten. Lose Bögen in OUmschlag, Paris, Club du Livre (Philippe Lebaud), 1976. 4°. OPp.-Decke mit RTit. in Schuber. Eins von 35 (GA Mit 20 ganzs. Orig.-Farblithographien v. Georges 42) Exemplaren. Mit Widmung von G. Kaldewey Rohner. 182 S., 2 Bll. OLdr. mit geometrischer Farb- im Druckvermerk. € 700,– u. Goldpräg., schwarzem RTit. u. Kopfgoldschn. Edition Kaldewey 44. – Papier von J. Whatman. – von in OHLdr.-Chemise u. -Schuber. (Gravure Con- Lucius 283. – Siehe Abbildung. temporaine). Nr. 0 von wenigen Belegexemplaren (GA 300 ) auf Velin de Rives, im Druckverm. von G. Rohner signiert. € 900,– Lasker-Schüler, Else. Der Prinz von Theben. Ein Monod 3684. – Luxusausgabe in dekorativen Handein- Geschichtenbuch. Leipzig, Vlg. der weißen Bücher, band v. Alain Lobstein. – Georges Rohner (1913–2000), 1914. Mit 25 Abb. auf 24 Taf. nach Zeichnungen der französischer Maler, Teilnehmer an der Biennale in Autorin u. 3 farb. Abb. auf Taf. nach Franz Marc. 98 Venedig, viele seiner Werke befinden sich in den großen S., 1 Bl. OPp. (leicht unfrisch, Rücken oben etwas Museen der Welt. – Siehe Abbildung. eingerissen). Erste Ausgabe. € 800,– W/G. 11; Raabe 182,10. Dickens, Charles. The battle of life. A love story. London, Bradbury & Evans, 1846. Kl.-8°. Mit Mann, Thomas. Der Tod in Venedig. Wolfgang Holzstichtitel, -frontispiz u. mehreren Holzstich- Koeppen. Die Beschwörung der Liebe. Terence illustr. von D. Maclise, R. Doyle, C. Stanfield u. James Reed. Dichternöte – ein Spiel mit Leben und J. Leech. 3 Bll., 175 S., 1 Bl. Ldr.-Handeinbd. mit Tod. Textvarianten aus der frühesten Fassung. Un- reicher ornamental. RVergold., 2 goldgepr. farb. terreit, Antinous Presse, 1993. Folio. Mit 8 ganzs. RSch., dreifacher Deckelfilete mit kl. Eckfleurons, signierten Orig.-Radierungen u. 4 zusätzl. sign. u. Stehkantenbordüre, breiter ornamentaler Innenkan- numm. (10/10), in separter HLdr.-Mappe, Orig.- tenfilete u. Goldschnitt. (signiert Riviere & Son). € Radierungen v. Kurt Steinel. 95 S., 3 Bll. OHLdr. mit Vierter Druck im Jahr der Erstausgabe. 450,– Seidenbrokat-Deckeln u. gold. RBeschr. in Schuber. Schönes Exemplar in Meistereinband um 1900! Nr. 19 v. 20 (GA 95) Exemplaren, im Impressum von Steinel, Reed u. Koeppen signiert. € 1800,– Fore-edge Painting – Virgil. The works. Trans- Einband von Roland Meuter, Ascona unter Verwen- lated by John Dryden. London, Thomas Allman, dung eines von Mariano Fortuny um die Jahrhundert- 1831. 16°. (13 × 17,5 cm). Mit gestoch. Porträt des wende entworfenen Seidenstoffes, der noch heute in Übersetzers u. gestochenem Titel. 501 S. Ldr. d. Zt. Venedig hergestellt wird.

102 Descartes, (René). Kaldewey, G. Üecht Gruppe

Merimee, Prosper. Tamango. Eine Erzählung. Unterricht erhielt sie durch ihren Vater, der ebenfalls Dt. von Julius Zeitler. Leipzig, Staatl. Akademie Maler u. Lithograph war, Studium an der Kunstaka- für graphische Künste u. Buchgewerbe, 1923. 4°. demie Hanau, von 1910 bis 1934 lebte sie in Dresden Mit 8 (davon 6 ganzs.) Orig.-Radierungen von u. illustrierte Bücher von C. F. Meyer, J. v. Eichendorff Karl Miersch. 49 S. OHPrgt. mit DSchild u. Kopf- u. E. Mörike, danach ging sie nach Chemnitz. Ihre goldschn. (wenige unbedeutende kl. Stockfl.) Nr. 73 Radierungen waren u. a. auf Ausstellungen in Stutt- v. 200 Exemplaren, vom Künstler im Druckverm. gart, Leipzig u. zur Kunstmesse in Frankfurt am Main signiert. € 300,– zu sehen. – Vollmer, Bd. 2 , S. 433. 3. Druck der Akademie. Vertrieb durch den Insel-Ver- lag. – Rodenberg 185, Sarkowski 1104. – K. Miersch Schnitzler, Arthur. Anatol. Berlin, Vlg. des Biblio- (1894 – Leipzig – 1969) Studium an der Akad. für graph. graphischen Bureaus, 1893. 2 Bll., 138 S. Pp. d. Künste u. Buchgewerbe bei Walter Tiemann, danach Zt. mit farb. RSch. (Tit.-Rücks. mit überklebtem Lehrtätigkeit an derselben u. an der Kunstgewerbe- Stempel, handschriftl. Gedicht in Bleistift auf letzter schule Leipzig, Beteiligung an großen dt. Ausstellun- weißer S., kleiner Datumsstempel auf Nachsatz, gen, Reisen nach Frankreich u. Belgien. Nr. auf Vors.; ingesamt aber gutes Exemplar). Erste Ausgabe. € 1000,– Mörike, Eduard. Die Hand der Jezerte. Ein Mär- W./G. 1; Borst 4027. – Exlibris von Eugen u. Helene chen mit Originalzeichnungen von Josef Franz Diederichs auf Vorsatz. – Das Erstlingswerk Schnitz- Huber. München, Drei Masken Vlg., 1921. Kl.-4°. lers mit einer Einleitung von Hugo v. Hofmannsthal Mit farb. vom Künstler monogrammierten Titel- „Loris“ (Prolog in Versen). blatt u. 7 signierten Orig.-Farblithographien v. J. F. Huber sowie 2 Schlussvignetten u. 3 Initialen. 26 Üecht Gruppe. Ausstellung zur Zweiten Herbst- S., 2 Bll. OPrgt.-Handeinband mit Kopfgoldschn. schau Neuer Kunst 1920. Stuttgart 1920. Mit 16 von Gustav Keiling. Einband etwas aufgebogen u. ganzs. Abb. 24 nn. S. OBrosch. mit 2 Orig.-Holz- 3 Seiten im Rand mit schwachem Fleck. Nr. 42 v. schnitten von Gottfried Graf. (kleiner Stempel auf 50 Exemplaren (GA 320) der Vorzugsausgabe, im Titel). € 300,– € Druckvermerk vom Künstler signiert. 680,– Seltener Katalog der nur von 1919 bis 1924 bestehenden 2. Obelisk-Druck. – Rodenberg 447. Künstlergruppe um O. Schlemmer, W. Baumeister u. Gottfried Graf, 1919 in Stuttgart als Ortsgruppe der Mörike, Eduard. Gedichte. (Leipzig, Felsing, 1926). Berliner Novembergruppe gegründet. – Siehe Ab- 4°. Mit 32 (davon 17 sign.) Orig.-Radierungen von bildung. Minni Herzing. 36 nn Bll. OHldr.-Handeinbd. mit Kopfgoldschn. von Buchbinderei W. Hacker, Leip- Wols – Sartre, Jean Paul. Visages précéde de por- zig. (etwas beschabt u. bestoßen). Nr. 137 v. 350 traits officiels. Paris, Pierre Seghers, 1948. Mit 4 Exemplaren, im Druckvermerk von der Künstlerin Orig.-Kaltnadelradierungen von Wols ( d. i. Wolf- sign. € 500,– gang Schulze). 41 S., 3 Bll. OUmschlag. Erste Aus- Gedruckt bei Felsing, Berlin. – Hermine (Minni) Her- gabe. Nr. 844 v. 900 Exemplaren auf Crévecoeur de € zing (27.7.1883 Frankfurt/M. – 29.1.1968 Karl-Marx- marais. 1500,– Stadt), Blumenmalerin u. Illustratorin, ihren ersten Monod 10172; Wols Kat.1990, S. 376; Grohmann 46–49.

103 Antiquariat Franz Siegle GmbH Stand 16 Im Rauchleder 13 · 69242 Mühlhausen/Kraichgau Telefon +49 (0)6222 630 82 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-siegle.de Alte Medizin · Homöopathie · Alte Naturwissenschaften und Technik · Interessante Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts

Seyffer, August (Lauffen am Neckar 1774–1845 Stuttgart). Suite von 6 Radierungen von A. Seyffer nach Zeichnungen von Martin von Molitor. In der Platte num. (1–6), nicht datiert (wohl 1804). Je ca. 13 × 18 cm (Blattgr.: 25 × 34,5 cm). € 1400,– Reizende vollständige Folge von Landschaften mit figürlicher Staffage. – August Seyffer besuchte die Hohe Karlsschule und war ein Schüler Johann Gott- hard Müllers am Stuttgarter Kupferstecherei-Institut, das auf Initiative Carl Eugens eingerichtet worden war. 1802 unternahm er eine Studienreise nach Wien und wurde bei Martin von Molitor ausgebildet. – Im Jahr 1822 wurde er Inspektor des königlichen Kupferstich- kabinetts. – Verso mit Sammlerstempel „AR“ (August Riedinger, Lugt 167). Ferner Stempel der Sammlung W. Denzel. – Nagler XVIII, 334: „Die Folge von 6 Blättern nach Molitor machte ihn als Radierer sehr vorteilhaft bekannt“. – Siehe Abbildung auf Tafel 9.

Tanz der Gerippe 1493 – Holzschnitt aus der la- teinischen Ausgabe der Schedelschen Weltchronik, Nürnberg, Koberger, 12. Juli 1493. Auf der vollen Buchseite. Größe des Holzschnitts: 19,5 × 22,5 cm. Blattgröße: 43,5 × 31 cm. € 1300,– Berühmter großer Totentanz-Holzschnitt, „der künst- lerisch eine sehr gute Leistung darstellt“ (Schramm XVII, S. 7, Abb. 567). „Dieser Totentanzholzschnitt dürfte das beste Mittelglied zwischen dem ‚Heidelber- ger Dotendanz mit figuren‘ und den Darstellungen der Zeit Dürers darstellen“ (Oppermann 1125b). – Gering fleckig, 1 kleines Wurmloch; insgesamt kräftiger und sauberer Druck. – Kat. Mensch und Tod, Düsseldorf 1989, Nr. 1143, Abb. 1. Schmidt-Glintzer u. a., „Ihr Lenau, Nicolaus. Eigenhändiges Gedichtmanu- müsst alle nach meiner Pfeife tanzen“. Ausst.-Kat. skript mit Unterschrift „Niembsch (Lenau“). 4 Wolfenbüttel/Schweinfurt, Nr. 2 (deutsche Ausg. 23. Seiten. 8°. Um 1833. € 6500,– Dez. 1493). „Die Heidelberger Ruine“. – Hochromantisches Ge- dicht auf das Heidelberger Schloß, bestehend aus 23 Strophen zu je 4 Zeilen. Frühe Niederschrift, zeigt noch erhebliche Abweichungen von der späteren Druck- fassung (beiliegt ein 4-seitiges Manuskript mit Stempel des Autographenhändlers Richard Bertling, Dresden, 1851–1922) mit einem Verzeichnis der Varianten ge- genüber der späteren Druckfassung. – Das Gedicht gehört zu den im Brief vom 5. 3. 1833 an Emilie Rein- beck als in Amerika entstanden angeführten. Es dürfte schon früher konzipiert worden sein, vielleicht bereits 1831. Lenau hielt sich 1831/32 zur Vollendung seines Medizinstudiums in Heidelberg auf (siehe Hist.-krit. Gesamtausgabe, hrsg. von Zeman/Ritter, Bd. I).

104 Ignaz Semmelweis, dem „Retter der Mütter“, zum 200. Geburtstag

Semmelweis, Ignaz – Hebra, Ferdinand von. Die Protokolle vom 15. Mai, 18. Juni und 15. Juli Höchst wichtige Erfahrungen über die Ätiologie 1850 enthalten die wohl einzigen gedruckten Vorträge der in Gebäranstalten epidemischen Erfahrungen. von Semmelweis! Diese sind allerdings nur durch das Seiten 242–244 in: Zeitschrift der k. k. Gesellschaft Protokoll des Sekretärs der Ärztegesellschaft erhalten, der Aerzte zu Wien, Jg. IV, Heft 9 (Dez. 1847). da Semmelweis auswendig sprach und keine Druckvor- Vorliegt der komplette Jahrgang in 2 Pappbänden lage anfertigte! – Die Angriffe Scanzonis (Würzburg) der Zeit mit Rückenschild. Wien, Kaulfuss Witwe, und Seyferts (Prag) auf Skodas wichtige Arbeit „mögen Prandel & Comp., 1847. € 8500,– bewirkt haben, daß Semmelweis sich endlich äußerte – noch immer nicht schriftlich, wohl aber in drei Vor- trägen, die er im Sommer 1850 vor der Wiener Gesell- schaft der Ärzte hielt“ (siehe Benedek 145f. ausführl.). – Murphy, p. 656. – I. Zwei offene Briefe an Dr. J. Spaeth, Prof. der Geburtshilfe an der k. k. Josefs-Akademie in Wien und an Hofrath Dr. F. W. Scanzoni, Professor der Geburtshilfe zu Würzburg. 21 Seiten. Pest, Emich, Erstdruck der ersten Erwähnung von Semmelweis’ 1861. – II. Zwei offene Briefe an Hofrath Dr. Eduard epochemachender Entdeckung des septischen Cha- Casp. Jac. von Siebold, Professor der Geburtshilfe rakters des Kindbettfiebers. Ganz ohne Zweifel eine zu Göttingen und an Hofrath Dr. F. W. Scanzoni, der hervorragendsten Großtaten in der Geschichte der Professor der Geburtshilfe zu Würzburg. 40 Seiten. Medizin. – Im Jahr danach erschien noch eine 2-seitige Pest, Emich, 1861. – III. Offener Brief an sämmtliche Fortsetzung. – Murphy, p. 654. Carter/Muir, Bücher Professoren der Geburtshilfe. Ofen, königl. ungar. die die Welt verändern, 316 b. Univ.-Buchdruckerei, 1862. Orig.-Umschläge in € – Skoda, Joseph. Über die von Dr. Semmelweis Leinen-Kassette. 5000,– entdeckte wahre Ursache der in der Wiener Gebär- Mit diesen leidenschaftlichen „Offenen Briefen“, zu- anstalt ungewöhnlich häufig vorkommenden Er- nächst an Spaeth und an Scanzoni, dann an Siebold krankungen der Wöchnerinnen, und des Mittels und wiederum an Scanzoni, schließlich an sämtliche zur Verminderung dieser Erkrankungen bis auf Professoren der Geburtshilfe, „flüchtete Semmelweis die gewöhnliche Zahl. Seiten 168–182 in: Sitzungs- in die Öffentlichkeit, um dem hartnäckigen Ignorieren berichte der kaiserl. Akad. d. Wissenschaften, Jg. seiner Lehre durch die berühmtesten Fachlehrer Ein- halt zu tun“ (Neufforge). – Sehr gut erhaltene Exem- 1849, Heft 8. Orig.-Umschlag. Wien, k. k. Hof- und € plare in den Originalumschlägen, 2 davon mit leichter Staats-Druckerei, 1849. 1500,– Faltstelle; nur geringe Gebrauchsspuren. – Murphy, Erstdruck. – Der Vortrag Skodas, des berühmten Wie- p. 666f. – Mit allen drei Verteidigungsschriften sehr ner Professors, vor dem höchsten wissenschaftlichen selten, zumal in diesem guten Zustand. – Siehe Tafel 9. Forum des Landes, war der erste große Bericht über die Entdeckung von Semmelweis und gleichzeitig eine Ver- – Die Aetiologie, der Begriff und die Prophylaxis teidigung seiner Lehren! – Die vorliegende Abhandlung des Kindbettfiebers.VI, 543 Seiten. Mod. Halbleder- dokumentiert das Verdienst der Koryphäen der Wiener band mit Rückenschild. Pest, Wien und Leipzig, Medizinischen Schule, dem rede- und schreibscheuen Hartleben, 1861. € 8500,– Semmelweis bei der Durchsetzung und Verteidigung Erste Ausgabe; „one of the epoch-making books in me- seiner Entdeckung zu helfen. Bis zum Erscheinen von dical literature“ (Garrison/Morton). – In diesem gro- Semmelweis’ Hauptwerk vergingen dann noch einmal ßen Werk teilt Semmelweis seine Erfahrungen seit 1847 elf Jahre. – Umschlag gebräunt, wenig stockfleckig. – mit „und die daraus mit zwingender Notwendigkeit zu Murphy, p. 656. schließende Entdeckung, die Entdeckung nämlich: daß die Ärzte selbst es waren, die mit ihren ungewaschenen‘ – Dasselbe in: Zeitschrift der k. k. Gesellschaft der ‚ Händen die tödliche Krankheit übertrugen!“ (Neuf- Aerzte zu Wien, Jg. VI, Seiten 107–117. – Die hier forge, Über den Versuch einer deutschen Bibliothek, komplett vorliegenden Jahrgänge VI und VII/1 der 522f.). – Name a. d. Titel, gering fleckig. 2 Bll. Inhalt Zeitschrift enthalten weitere wichtige Arbeiten, u. (Seiten 541–43) am Ende in Faksimile. – Murphy, p. 665 a. a) Kiwisch von Rotterau, F., Einige Worte über („Often quoted, seldom read“). Carter/Muir, Bücher die von Skoda veröffentlichte Entdeckung des Dr. die die Welt verändern, 316 b2. Semmelweis, die Entstehung des Puerperalfiebers betreffend (S. 300–306); b) Protokoll vom 15. Mai – Gesammelte Werke. Hrsg. und zum Teil aus dem 1850 (S. CXXXVII-CXL); c) Protokoll von 18. Juni Ungarischen übers. von T. von Györy. Mit 2 Ta- 1850 (S. CLXVI-CLXIX); d) Protokoll vom 15. Juli feln. VI, 1 Bl., 604 Seiten. Orig.-Umschlag. Jena, G. 1850 (S. II-X, in Jg. VII/1). Pappbände der Zeit mit Fischer, 1905. € 500,– Rückenschild. Wien, Kaulfuss Witwe, Prandel & Erste Gesamtausgabe. – Garrison/Morton 82.1. Mur- Comp., 1850. € 1500,– phy, p. 689.

105 Sokol Books Ltd. Stand 55 239a Fulham Road · London SW3 6HY, Großbritannien Telefon +44 (0)20 7351 5119 · Fax +44 (0)20 7629 6536 E-Mail: [email protected] · Internet: www.sokol.co.uk Seltene und frühe Bücher & Handschriften

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106 Hieronymus Brunschwig Hartmann Schedel

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Persian manuscript – Saˁdī Šīrāzī. Golestān (‚The 1) On how the kings are supposed to behave; rose garden‘). Persian illuminated manuscript on 2) On how the holy men are supposed to live; paper, dated 1126 AH, 1811 AD. Leaf dimensions: 3) On the value of silence; 216 × 150 mm; written space: 175 × 95 mm. Text written in black inked nastaˁlīq calligraphy on 15- 4) On youth and love affairs; lined single column, significant words in red ink. It 5) On the virtue of being content; is composed by 93 leaves, the last blank, complete. 6) On old age and weakness; The decoration set includes a single page illumina- 7) On the effective education; ted frontispiece in gold and colours (ˁunwān). The written space of the second leaf is framed by three 8) On various matters, especially how to conduct a wire-like lines in gold, black and blue. Old morocco good and righteous life. binding with blind-tooled and gold decorations. Each and every one of these sections is made up by a Restored wormholes on the first leaves without text preface, a certain number of stories or tales intended to loss, otherwise very well preserved. € 3200,– confirm the main points by providing good examples, and a lot poetic subsections. The text contains the widely known poetic work (in Saˁdī wrote the „Golestān“ in 1258 AD, which was an the unusual form of the prosimetrum) „Golestān“ (‚The ill-fated year for the middle-eastern Islamic civilization: rose garden‘) by the great XIIIth century Persian poet that year the Mongol army under the command of ‚Abū Moḥammed Muṣlīḥ ‘ibn ˤAbd-Allāh Saˤdī Šīrāzī the great khan Hülegü defeated the troops of the last (1210–1291/2 AD). The content of the „Golestān“ is Abbasid caliph and wildly plundered Baghdad, the multifaceted as for its character and edifying as for its Caliphate’s capital city, carrying out one of the most purpose. It is subdivided in eight thematic sections, appalling massacres in the entire medieval history, and sprinkled with an aphoristic, slightly ironic spirit. The putting de facto an end to the institution of the Islamic sections deal with the following matters, respectively: caliphate itself.

108 Medieval manuscript – Bible leaf: Letter ‚C’. Latin Bible had appeared on several catalogues of antiquarian handwritten leaf on parchment, France, probably booksellers like Quaritch, Maggs and Pirages, while from Arras, to be dated at the years 1220–1230 AD. other leaves were up for auction, like those by Sothe- Leaf dimensions: 284 × 189 mm; written space di- by’s, December 2005, and Christie’s, December 2015. – mensions: ca. 184 × 116 mm. Gothic script text on, This Bible had been considered firstly as illuminated in respectively, 52 and 53-lined double column. This the British Isles, but afterwards its decoration has been leaf reports the final verses of the Book of Esther and attributed to the ateliers based in north-eastern France, the initial part of the prologue by Saint Jerome to the having been likely assembled in the Saint Vaast Abbey, near Arras. Nevertheless, according to some other Book of Job. The decoration consists in an initial H scholars, this Bible shows some possible resemblance drawn in red ink with contrasting penworks and a with some other Bibles that have been illuminated in big initial C (which corresponds with the very be- the Alexander atelier in Paris. ginning of the Saint Jerome‘s prologue to the Book of Job) inhabited by a great winged dragon on a Literature: Robert Branner, Manuscript painting in burnished gold background. € 2800,– Paris during the reign of St. Louis, California Press, 1977; Lilian Randall, Medieval and Renaissance manu- This leaf belonged to the Baron Clifford of Chudleigh’s scripts in the Walters Art Gallery, University Press, Bible, sold at Sotheby’s on December 7th, 1953 (lot 1989; Christopher de Hamel, A history of illuminated 51), re-offered for sale on July 8th, 1970 then dispersed manuscripts, Phaidon Press, 1986. shortly thereafter. A handful of leaves coming from this

109 J. A. Stargardt Stand 57 Autographenhandlung · Gegründet 1830 · Seit 1885 im Besitz der Familie Mecklenburg Xantener Straße 6 · 10707 Berlin Telefon +49 (0)30 882 25 42 · Fax +49 (0)30 882 24 66 E-Mail: [email protected] · Internet: www.stargardt.de Autographen und Urkunden ∙ Auktionen

Goethe, Johann Wolfgang von (1749–1832). Ge- druckte Urkunde mit Unterschrift „JWvGoethe“. Weimar ohne Datum. 1 Seite folio. Mit Lacksiegel der „F. S. Bergw. Commiss.“ Leicht gebräunt, zwei kleine Tintenflecken. € *24 000,– „Gewährschein“ Nr. 387 über einen „Kux oder Berg- theil an dem Ilmenauer Kupfer- und Silber-Bergwerk“. Der Platz für den Namen des Inhabers ist nicht aus- gefüllt. Ausgestellt im Namen der „Bergwerks-Commission“, mitunterzeichnet von Christian Gottlob Voigt, Goe- thes Mitarbeiter in der Direktion des Ilmenauer Berg- baus, und gegengezeichnet von dessen Bruder, dem Bergsekretär Johann Karl Wilhelm Voigt. Goethe war 1776 von Herzog Carl August beauf- tragt worden, die Wiederinbetriebnahme der seit 1739 stillgelegten Anlagen des Ilmenauer Bergbaus zu be- treiben. 1784 erfolgte die feierliche Neueröffnung. Zur Finanzierung wurden 1000 Anteilsscheine zu je 20 Talern aufgelegt, zwei Nachzahlungen wurden 1785 und 1786 eingezogen. 1812 erfolgte die endgültige Schließung, da das Unternehmen aufgrund mehrfacher Wassereinbrüche, geringen Mineralgehalts und weiterer Schwierigkeiten keine Profite erwirtschaften konnte. Ilmenauer Kuxe sind sehr selten, sie gelten als das be- Auf dem 2. Vorsatzblatt die eigenhändige Widmung in deutendste Wertpapier des deutschen Bergbaus. lateinischer Schrift an Otto Wilhelm August Schmidt: „Dem lieben, / leidenden Knaben, / Otto Schmidt, / Goethe, Johann Wolfgang von (1749–1832). Ge- zum achten Geburtsfeste, / mit aufrichtigsten Wün- druckte Quittung mit Unterschrift „JWvGoethe“, schen / dem Hause verpflichtet! / Tennstaedt d. 8. mitunterzeichnet von Christian Gottlob Voigt. Wei- S[eptember] 1816 / Goethe“. mar 24. II. 1785. 1 Seite folio. Gebräunt, minimal Goethe hielt sich mit seinem Freund Heinrich Meyer, fleckig. € *3800,– dem Maler und Direktor der Weimarer Zeichenschule, Goethe und Voigt quittieren als „Sr. Hochfürst. Durch- seit mehreren Wochen in dem thüringischen Badeort laucht. Zu Sachsen-Weimar und Eisenach gnädigst Tennstedt im Haus des Arztes Karl August Schmidt auf verordnete Berwerks-Commission“ die planmäßige und genoss das Landleben, nachdem ein geplanter Kur- erste Nachzahlung von fünf Talern zu dem „Kux des aufenthalt in Baden-Baden nach einem Kutschenunfall Ilmenauer Bergwerks“ Nr. 142. aufgegeben worden war. Den Geburtstag des „ältesten Gegengezeichnet von Voigts Bruder, dem Bergsekretär … schlimm gebildeten“ Sohnes Otto vom 8. September Johann Karl Wilhelm Voigt, und ausgestellt für „Hn. des Jahres erwähnt Goethe in seinem Tagebuch. Forstmeister Wenzel“. Goethe hatte den Band bei Haubold in Tennstedt binden lassen; am 6. August schrieb er an seinen Sohn August: „Auch gieb Frau Hofr. Mayer sechs Exemplare Goethe, Johann Wolfgang von (1749–1832). Wid- Herrmann und Dorothea mit, sie liegen ganz hinten in mungsexemplar: „Hermann und Dorothea“. Stutt- der unteren Papierschublade an meinem Schreibtische gart und Tübingen, Cotta 1814. Titel, 107 Seiten. rechts. Man bindet hier gar artig, wohlfeil und ge- Kl.-8o. Gering stockfleckig. Grüner Pappband der schwind“ (Sophienausgabe Band 27 Nr. 7481). Ein Zeit mit Goldprägung und marmorierten Vorsätzen weiteres Exemplar hatte Goethe der Gattin des Arztes (Rücken leicht beschabt, Ecken leicht bestoßen). gewidmet. Goethes Epos war erstmals 1797 erschienen. Marmorierter Schuber. € *12 000,– Widmungsexemplare seiner Werke sind sehr selten.

110 111 Kunstkabinett Strehler Stand 56 Brigitte & Birgit Strehler M.A. · Hermelinweg 7 · 71063 Sindelfingen, Telefon +49 (0)7031 70 88 20 · Fax +49 (0)7031 70 88 222 E-Mail: [email protected] ·Internet: www.kunstkabinett-strehler.de Kunst auf Papier aus 5 Jahrhunderten · Dekorative Blumengraphik · Illustrierte Bücher und klassische Moderne

Maria S. Merian, Kupferstich & Aquarell über Umdruck zu Taf. 48 Malve aus Raupenbuch, 1679ff.

Maria S. Merian, Kupferstich & Aquarell über Umdruck zu Taf. XXV Windenschwärmer, 1679ff.

112 Merian, Maria Sibylla. Tafel 48, Malve, Kupferstich auf feinem Bütten der Zeit (23,5 × 17,5 cm), nur zu- kol. aus der ersten holländischen Ausgabe „Der sammen mit Rahmen. € 1490,– Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Siehe Abbildung. Blumennahrung“ 1679ff., Nissen BBI 1342 und farbfrische Gouache über Umdruck auf feinem Merian hat diese Umdrucke oder Abklatschdrucke Bütten der Zeit (23,5 × 17,5 cm), nur zusammen mit hergestellt, weil sie keinen harten Prägerand haben Rahmen. € 1290,– sollten und der Umdruck viel zarter und weicher ist. Siehe Abbildung. Er wirkt koloriert wie ein Aquarell. Die Herstellung erforderte Fingerspitzengefühl und war aufwendig. Merian, Maria Sibylla. Tafel XXV, Windenschwär- Der Kupferstich wird wie üblich hergestellt und mer, Kupferstich kol. aus der ersten holländischen solange die Farbe noch feucht ist, auf ein feines Ausgabe „Der Raupen wunderbare Verwandlung Büttenpapier abgedruckt. Daher sind die Umdrucke und sonderbare Blumennahrung“ 1679ff., Nissen auch seitenverkehrt. Merians Umdrucke sind nicht BBI 1342 und farbfrisches Aquarell über Umdruck durchnummeriert und viel seltener!

Illustrierte Bücher

Der Bodensee von seinen schönsten Standpunk- Schindehütte, Albert. Zeichenmappe mit den Zei- ten. 1 gest. Titel, 49 statt 50 Lithographien u. 1 chenHeften 1, 2, 3 & 4 und einer Originalradierung gefalt. lithogr. Bodenseekarte. Überlingen, J. N. 95/330 nummeriert und signiert von Schindehütte. Bommer’sche Lithographie ca. 1850. Querformat Gifkendorf, Merlin Verlag 1997. 4 Hefte in grauer 26,5 × 18 cm, IV, 22 S., 1 Bl., neuer Halblederbd. mit Kartonmappe mit eingelassenem Titelblatt und d. original bedruckten Pappbd. bezogen. € 5500,– Schließband. € 280,– Überaus seltenes Ansichtenwerk mit lithogr. Tafen von Jedes Heft von Schindehütte signiert. Vorzugsausgabe Konstanz, Mainau, Überlingen, Meersburg, Friedrichs- mit der separat beigelegten Original-Radierung in einer hafen, Wasserburg, Lindau, Bregenz, Romanshorn, Auflage von 333 Exemplaren. Neuwertiges Exemplar. Kreuzlingen und vielen anderen kleinen Orten. Tafel Nr. 43 von Rorschach in Kopie ergänzt. Tafeln und Text gereinigt. Alte Bleistiftspuren auf den Rückseiten der Tafeln.

Bodensee – Album du Wolfberg. Composé de douze vues dessinèes d’après nature et Lithogra- phiees par G. Viard. Gezeichnet von G. Engelmann. Paris 1826, Kleinfolio, Original bedr. Pappbd. Res- tauriert jetzt roter Halblederbd. € 2200,– Sehr seltenes Ansichtenwerk: Schloss Wolfberg, An- sicht von Wolfberg, Blick auf Reichenau, Ermatingen, Constanz, Schloss Arenenberg, Schloss Sallenstein und Sandegg sowie andere kleine Orte. Tafeln und Text gereinigt.

Schinz, Salomon. Anleitung zu der Pflanzenkennt- niss und derselben nützlichen Anwendung. Zürich, Im Verlag des Waysenhauses 1774–1777. Folio, 129 S. 1 gedr. Tabelle, mit gest. Titelvignette, 2 gest. handkol. Tafeln „Primae Lineae Botanicae“ und 101 handkol. Holzschnitte auf 100 Tafeln. Grüner Halblederbd. der Zeit. Nissen BBI 1761. € 5900,– Erste Ausgabe der Zürcher Botanik unter Verwendung Braque, Georges – Saint-Pol-Roux (d. i. P. P. eines Teils der Originalholzstöcke aus Leonhard Fuchs’ Roux). Aout. Mit 4 Aquatinta-Radierungen auf „Historia“ Basel 1542, die sich in der Familie Gessner Velin (25 × 32,2 cm). Ex. 65/120. Signiert und num- befanden. Die Tafeln wurden von Kindern des Waisen- meriert. Paris, Louis Broder, 1958. 41 S., 7 Bll. Lose hauses koloriert. Salomon Schinz (1734–1784) studierte Bogen in OUmschlag u. OLwd.-Kassette. Wvz. Medizin in Leiden, arbeitete als Arzt in Zürich und Vallier, Nr. 135. Buch in einwandfreiem Zustand, 1771 auch am Waisenhaus. Er gilt als einer der wich- Leinenkassette leicht fleckig. € 5800,– tigsten Förderer der Naturwissenschaften in Zürich. Siehe Abbildung. Sehr guter Zustand.

113 Antiquariat Christian Strobel Stand 37 Gebath Hang 9 · 87660 Irsee Telefon +49 (0)8341 966 16 82 · Fax +49 (0)8341 966 16 97 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-strobel.de Allgäu/Bayerisch Schwaben · Orts- und Landeskunde · Bibliographie · Geisteswissenschaften · Geschichte und Kulturgeschichte · Wein und Weinbau

(Bourrit, Marc-Théodore). Herrn Bourret Schil- derung seiner Reise nach den Savoyischen Eisgebir- gen. Aus dem Französischen mit Anmerkungen und Zusätzen (von Heinrich August Ottokar Reichard). 2 Teile in 1 Band. Gotha, Carl Wilhelm Ettinger, 1775. 8° (22 × 13,5 cm). Mit 2 verschiedenen gesto- chenen Titelvignetten. 6 Bl., 82 S., 1 Bl., (S. 83)-184, 3 Bl. Schlichte Interims-Pappe der Zeit. € 750,– Erste deutsche Ausgabe, selten. – Bourrit (1739–1819) gilt als Pionier des Fremdenverkehrs im Wallis. Es sind „nicht so sehr seine alpinen Unternehmungen, als viel- mehr die auf andere übergreifende Begeisterung, wie sie in Bourrits alpinem Vorgehen zum Ausdruck kam, die ihm besondere Bedeutung unter seinen Zeitgenossen verleiht“ (Lehner, Eroberung der Alpen, 287). – Unbe- schnitten und teils unaufgeschnitten. Leicht gebräunt, gegen Ende in der unteren Ecke mit zunehmendem Enthält Weltkarte, Himmelskarte (diese von Lobeck Wasserrand (den Satzspiegel gering berührend). Der auch gestochen), vier Erdteilkarten (Europa, Asien, schlichte Einband etwas bestoßen und fleckig, Rücken Afrika, Amerika) und 23 Karten europäischer Gebiete. alt mit größerem Rückenschild überklebt. – Perret – Im Text wird die Zerstörung von Lima durch ein Erd- II, 79. beben 1746 als „im vorigen Jahr“ erwähnt. – Vereinzelt minimal fleckig, der Textteil auch leicht gebräunt, die Heckler, Johann Baptist. Praktischer Weinbau Vorsätze mit kleinem Sammlerstempel. Gering besto- der neuesten Zeit, in besonderer Hinsicht auf das ßen, die Kapitale mit kleinen Ausbrüchen, Vergoldung Rheingau. Mainz, Kupferberg, 1823. Kl.-8° (17 × 11 stellenweise leicht oxidiert. Schönes Exemplar. – Ritter, cm). VI, 78 S. Spätere Halbleinwand mit modernem Welt aus Augsburg, 90. – Siehe Abbildung. € Rückenschild. 460,– Metzger, Joh(ann Christian). Der Rheinische Einzige Ausgabe. – Das erste Werk von Heckler Weinbau in theoretischer und praktischer Bezie- (1776–1860), Apotheker, Bürgermeister von Eltville hung bearbeitet. Heidelberg, August Oßwald, 1827. und langjähriger Oberkellermeister (1827–49) von 8° (19,5 × 12,5 cm). Mit großer lithographischer Falt- Schloss Johannisberg, hier bezeichnet er sich schlicht tabelle und 17 lithographischen Falttafeln. XVI, 260 als „Gutsbesitzer zu Eltville im Rheingau“. – Leicht S. Pappe der Zeit mit Rückenschild. € 750,– stockfleckig, vereinzelt minimaler Wasserrand seitlich, Titel mit altem Besitzvermerk in der oberen Ecke (leicht Einzige Ausgabe. – „Ein für seine Zeit grundlegendes angeschnitten). Schönes Exemplar. – Schoene³, 3898. und umfassendes Werk des Weinbaus, das entschei- dende Vorgaben auch für spätere Weinbau-Publikatio- Lobeck, Tobias. Atlas geographicus portatilis nen gab“ (Schruft, Gartendirektor Johann Metzger, 53). XXIX. mappis orbis habitabilis regna exhibens. – Nach mehreren vorbereitenden Reisen in verschiedene Kurzgefasste Geographie […] nebst compendieusen rheinische Anbaugebiete unternahm Metzger hier eine Landcharten, welche einen kleinen Sack-Atlas aus- breit angelegte Beschreibung der angebauten Rebsor- machen. Augsburg, Tobias Lobeck, um 1750. Qu.- ten, dazu erstmals einen Vergleich der verschiedenen Kl.-8° (11,5 × 15 cm). Mit gestochenem Frontispiz, Erziehungsarten und schließlich den Versuch, den Ur- gestochenem Titel, gestochenem Indexbl. und 29 alt- sachen für unterschiedliche Weinqualitäten auf die Spur kolorierten Kupferstichkarten von Tobias Conrad zu kommen. – Minimal gebräunt, kaum fleckig. Ein- Lotter nach Lobeck. 72 S. Leder der Zeit mit Rü- band gering berieben und bestoßen, die Bereibungen an Kanten und Rücken mit passender Farbe übergangen. ckenvergoldung und goldgeprägter Deckelbordüre – Schoene³, 3951. sowie dreiseitigem Goldschnitt. € 1250,– Sehr hübscher Augsburger Taschenatlas, hier mit dem Porta, Giovanni Battista della. Menschliche Phy- kompletten Kartenbestand der ersten Ausgabe und siognomy, daß ist, Ein gewisse Weiß und Regel, dem oft fehlenden Textteil (bei Brinhauser gedruckt). wie man auß der euserlichen Gestalt, Statur unnd

114 Form deß menschlichen Leibs, und dessen Glied- Wurmspuren im Rand (ohne Textberührung), Vorsatz massen abnemem, urtheilen und schliessen könne, mit Besitzvermerk (datiert 1660). Einband wenig fle- wie derselbige auch innerlich von Gemüt geschaf- ckig und mit kleineren Bezugsfehlstellen durch Wurm- fen, gesinnet und geartet sey. Frankfurt, Romanus fraß, die Bindebänder fehlen. – VD 17 23:263638G. Beatus’ Erben, 1601. 8° (18,5 × 12 cm). Mit Holz- Schoene³, 3767. schnitt-Porträt auf der Titelrückseite und 81 (statt 83) Textholzschnitten. 10 Bl. (das letzte weiß), 604 Schwenter, Daniel. Deliciae physico-mathemati- (statt 508, recte 608) S., 8 Bl. Ziegelrot gefärbtes cae. Oder Mathemat. und Philosophische Erquick- Pergament der Zeit. € 1500,– stunden, darinnen Sechshundert dreyund Sechzig, Schöne, Liebliche und Annehmliche Kunststück- Erste deutsche Ausgabe. – „Della Porta preceded Lava- lein, Auffgaben und Fragen, auß der Rechen- ter in attempting to estimate human character by the features. This is one of the first works on the ancient kunst, Landtmessen, Perspectiv, Naturkündigung, ‚science‘ of physiognomy to be extensively illustrated“ und andern Wissenschafften genom(m)en, begrif- (Garrison /Morton 150 zur lateinischen Erstausgabe fen seindt. Nürnberg, Jeremias Dümler, 1636. 4° 1586). – Zensiertes Exemplar: Es fehlen die Seiten (19,2 × 16 cm). Mit gestochenem Titel und zahl- 543/544 und 549/550 mit den Holzschnitten eines reichen Textholzschnitten. 6 Bl., 574 S. Pergament nackten Mannes und einer nackten Frau. Dass dies der Zeit. € 1800,– kein Einzelfall ist, beweist das Exemplar der Staats- Erste Ausgabe. – Das bekannteste Werk des Altdorfer bibliothek Berlin, dem ebenfalls zwei Blätter fehlen Orientalisten und Mathematikers Schwenter (1585– (Seiten 543/544 und 573/574, wo es unter anderem um 1636), erschien erst kurz nach seinem Tod und wurde in sodomitischen Beischlaf geht). – Etwas gebräunt und späteren Auflagen von Georg Philipp Harsdörffer um kaum fleckig, anfangs mit Quetschfalte im seitlichen zwei Bände erweitert. „Schwenters ‚Erquickstunden‘ Rand. Einband gering berieben, die Gelenke unten sind eine Fundgrube nicht nur für die Mathematik, leicht eingerissen, Bindebänder fehlen. – Mit schöner sondern auch für die Naturwissenschaften und ver- Provenienz: Der vordere Innendeckel mit ganzseitiger wandte Disziplinen. Das Werk besteht aus 16 Teilen, zeitgenössischer Widmung: „Dem Ehrnhafften und die folgende Gebiete betreffen: Arithmetik, Geometrie, Achtbarn Jeremiae Mayr Burgern und Gastgeben zu Stereometrie, Musik, Optik, Katoptrik, Astronomie/ Laugingen seinem Hochvertrauten und vilgeliebten Astrologie, Uhren und Magnet, Waage und Gewicht, Herrn Schwagern und Brudern verehrt diß Buch M. Bewegung, Feuer und Hitze, Luft und Wind, Wasser, Simon Retter von Hemmau Burger zu Augsburg und Schreibkunst, Bau- und mechanische Künste, Chemie der Schul zu Nördlingen Rector Anno 1604 30. Maij“ und andere Künste“ (Folkerts, Maß, Zahl und Gewicht, (Simon Retter aus Hemau, 1564–1627, Lehrer in Lau- 14.10). – Etwas gebräunt und leicht fleckig, die zweite ingen und Rektor in Nördlingen). Darüber das Wappen Hälfte in der oberen Ecke etwas wasserrandig, ein Blatt Retters als gouachierter Kupferstich und Schriftband mit Papierschaden in der unteren Ecke, ein Blatt mit in hebräischen Lettern (Widmungsblatt etwas rissig Wachsflecken oben, die beiden Schlussblätter im Bund und mit wenigen kleinen Wurmspuren, der hebräische eingerissen. Einband angestaubt und fleckig, Vorder- Teil rechts etwa 1,5 cm abgerissen). Hinterer Vorsatz deckel mit alten Federproben und schmaler Kratzspur. mit weiterer Widmung aus Lauingen (1640). – VD 17 – VD17 12:196878Q (eine von drei Druckvarianten). 23:293011T (Variante B „XX Figur“). Dünnhaupt 2.I.1.

Rhagor, Daniel. Pflantz-Gart Darinn grundtlicher Sternberg, Joachim von. Bemerkungen über Ruß- Bericht zu finden, welcher gestalten 1. Obs-Gärten, land. Auf einer Reise gemacht im Jahre 1792 u. 2. Kraut-Gärten, 3. Wein-Gärten. Mit lust und nutz 93. Ohne Ort, ohne Drucker (Dresden, Walther?), anzustellen, zu bawen, und zu erhalten. 4 Teile in 1 1794. 8° (17,5 × 11 cm). Mit gestochenem Titel mit Band. Bern, Georg Sonnleitner für Rhagors Erben, Vignette und 10 gefalteten Tabellen. 1 Bl., 190 S., 1 Bl. 1650. 8° (17 × 10,5 cm). 12 Bl., 238 S., 1 weißes Bl., Etwas spätere Pappe mit Rückenschild. € 350,– 159, 139, 114 S., 1 weißes Bl. Pergament der Zeit mit Einzige Ausgabe. – Vor allem wirtschaftsgeschichtlich Papierrückenschild unter Verwendung einer Noten- interessante Reisebeschreibung in fünf „Briefen“: Ein- € handschrift des Spätmittelalters. 1600,– leitung; Klima; Volksklasse; Kommerz (S. 69–134); Be- Zweite Ausgabe der ersten systematischen deutsch- schreibung von St. Petersburg. Auf den Tabellen reiches sprachigen Anleitung für Obst-, Gemüse- und Rebbau Material zum Petersburger Handel der Zeit: Import und in der Schweiz, gegenüber der Erstausgabe 1639 um Export (detailliert nach Warenarten aufgeschlüsselt), einen vierten Teil mit Pflanzkalender für das erste Wechselkurse, Namensverzeichnisse der Petersburger Halbjahr erweitert. – Der Berner Burger Daniel Rhagor Kaufleute. – Graf Joachim von Sternberg (1755–1808), (1577–1648) hatte sich als Landvogt in Gottstatt und Bruder des Botanikers Kaspar von Sternberg, widmete Thorberg sowie „Teutsch-Weinschenk“ (Verwalter der sich nach Militärdienst ganz naturwissenschaftlichen Weinkeller der deutschsprachigen Gebiete) langjährige Studien und entsprechenden Studienreisen. „Seinem Erfahrung im Garten- und Weinbau erworben und im Werke über Rußland wirft man parteiische Tadelsucht vorliegenden Werk „auff unsere Landes-art gerichtet“ vor“ (Wurzbach 38, 291). – Papierbedingt gebräunt, zusammengefasst. Im Buch über die Krautgärten wer- sonst gut. Einband leicht bestoßen, Rücken minimal den unter anderem auch Spargel und Kartoffeln be- verblasst, Vorderdeckel mit Papieretikett oben. – Ham- handelt. – Gering gebräunt, kaum fleckig, einige kleine berger/Meusel VII, 654.

115 Antiquariat Nikolaus Struck Stand 5 Inhaber: Antiquariat Clemens Paulusch GmbH Spandauer Straße 29 · 10178 Berlin · Telefon +49 (0)30 242 72 61 · Fax +49 (0)30 242 40 65 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-struck.de Alte Stadtansichten · Landkarten · Dekorative Graphik · Berufsdarstellungen · Atlanten · Ansichten- werke · Landes- und Ortsgeschichte · Reisen

Atlas – Janssonius, J. & Hondius, H. Atlas Novus, Krogt: Koeman’s Atlantes Neerlandici, 1 : 401 A. – sive descriptio geographica. Totius Orbis Terrarum, Lateinische Ausgabe des großen Atlas; nach Krogt Tabulis aeneis Iuculentissimis & accuratissimis ex- die Variante „a“: „For the 1638 editions there are two ornata, tribvs tomis distinctus. 3 Bde. Amsterdam versions of the imprint, with either Janssonius’s or (Amstelodami), Janssonius & H. Hondius (Henri- Hondius’s names mentioned first. The same versions exist of the „Praefatio“ (both versions have the same cum Hondium & Ioannem Janssonium), 1638, gest., setting, only the names are changed). We call the Jans- altkol. Titel, 2 Bll. (Praefatio), 3 Bll. (Introductio) sonius-Hondius version variant a and the Hondius- und 108 altkol. dpblgr. Kst.-Karten sowie 8 Bll. Text; Janssonius version variant b.“ – Die „Praefatio“ mit 112 altkol. Kst.-Karten und 12 Bll. Text; 98 altkol. der Nennung von Janssonius an erster Stelle. Auf dem Kst.-Karten und 2 Bll. Text. Or.-Ganzpergament- Titel ist Hondius der Erstgenannte. – Das altkolorierte einbände mit Rvg. und goldgprg. Deckelfileten in Titelblatt mit Schrift in Tinte zum Vorbesitz von 1640. Form eines Rechtecks, die ein zentrales rautenför- Vollständiger Kartenbestand, so in Band 1 mit Welt- miges Blumenornament (Mittelemblem) einrahmen und Polkarte, 2 Europakarten sowie Gebietskarten von (wohl Original-Verlagseinbände), Leinenschließ- Großbritannien, Skandinavien, Deutschland, Russland, bänder meist nicht mehr vollständig. € 120 000,– Österreich, Ungarn (zus. 108 Karten). Band 2 enthält

116 112 Karten, u. a. die Niederlande, Frankreich, Schweiz eingeordnet werden: Geometrie als wichtiger aus der und Spanien/Portugal. Band 3 mit 98 Karten, so Italien Antike übernommener Bildungsinhalt, auf Antike und (54), Griechenland (7 incl. Zypern), Asien (13 mit Kon- Renaissance zurückgehende Planungen idealer Städte tinentkarte, Vorderasien, Palästina, China, Japan und (Palmanova oder Karlsruhe), Sozialutopien (Thomas Indonesien), Afrika (6 inkl. Kontinent) und Amerika Morus’ Utopia oder Francis Bacons Nova Atlantis) (18 inkl. Kontinent, Florida, Virginia usw.). sowie Insel- bzw. Staatsromane als Kritik an der euro- Zustand: In Band 1 Weltkarte und Europakarte in den päischen Zivilisation, aufklärerisch tolerante Haltungen Rändern alt hinterlegt, Index und Chartarum fehlen, in aus der Freimauerei, wo auch Symbole, Zahlen, Geo- Band 3 ein Ausschnitt von 5 × 9 cm unterhalb des Titels metrie eine wichtige Rolle spielen.“ (Öst. Nationalbi- der Italienkarte (Lage C), dieselben Einschnitte auf bliothek). Lage D teilweise geklebt, hier ohne Bildverlust. Wenige Der Wiener Kulturhistoriker Gustav Gugitz entdeckte Karten etwas wasserfleckig, einige Karten teils stärker im 20 Jhdt. den in Vergessenheit geratenen Plan und gebräunt oder mit alten Quetschfalten. In Summe ein veröffentlichte im Bilderlexikon, Bd. Kulturgeschichte, gutes Exemplar in den originalen Verlagseinbänden Wien 1928, einen kurzen Artikel (mit Tafel). Ihm war und bis auf den fehlenden Index von Band 1 ein voll- nur 1 Exemplar des Stichs (in den Sammlungen der ständiges Exemplar. Stadt Wien, nach 1945 nicht mehr auffindbar) bekannt, heute kennen wir noch 4 weitere Exemplare (in der Utopie – Die Welt als Stadt. Kst.-Karte von und Albertina, in der niederösterreichischen Landesbiblio- nach Leopold Paur, „Stadt im Traume“, 1784, thek, im Krahuletz-Museum in Eggenburg und seit 64 × 93 cm. € 19 000,– einigen Jahren auch in der österreichischen Natio- nalbibliothek, angekauft im Rahmen der 17. Interna- Vergl. Österreichische Nationalbibliothek, 50 Zime- tionalen Antiquariatsmesse Wien, 1998, Katalog p. 20 lien der Kartensammlung, Nr. 44. Leopold Paur (geb. und Tafel 6). bei Altenburg bei Horn in Niederösterreich am 15. 11. 1735, gest. 17. 9. 1800 als Ad- vokat in Wien) träumte schon als Jugendlicher in der Ebene des Horner Beckens eine Stadt zu bauen, in der die Utopie vom friedlichen Zusammen- leben aller Menschen unter- schiedlicher Rassen, Nationen und Religionen verwirklicht werden sollte. Im Jahre 1783 trat er mit seiner Idee an die Öffentlichkeit und versprach dem Architekten, der den besten Plan entwerfen werde, einen hohen Geldpreis. Am 25. Juli 1784 kündigte er das Erscheinen vorliegenden Plans an. Die Stadt sollte vor- erst aus 856 Häusern bestehen, um Klassenunterschiede zu verhindern nach einheitlichem Die bekannten Exemplare unterscheiden sich alle von Vorbild, ebenso sollten alle Tempel gleich aussehen. Der dem hier vorliegenden Exemplar in mehreren Details, geplante kosmopolitische Charakter der Stadt kommt was die Vermutung nahelegt, dass dies Paurs eigener auch durch die Namen der Plätze und Häuser zum Plan war, den er nach einer Veränderung der Kupfer- Ausdruck: Forum Moscoviticum, Forum Indicum, platte drucken ließ. Neben einer Widmung für Kaiser Forum Sinicum, Tunis, Tripolis, Neapel, Peking, Berlin, Joseph II. ist es ein hebräisches Zitat aus dem Buch Paris, u. v. m. Der Plan ist eigentlich eine Karte der Esther, das besondere Beachtung verdient: „Und der alten Welt. Natürlich wurde diese erschreckend neue König sprach: Was für Ehre und Würde haben wir Idee von seinen Zeitgenossen entsprechend abfällig dafür Mordechai zuteilwerden lassen? Da sprachen beurteilt. Finanziert werden sollte die Stadt (Paur rech- die Knechte des Königs, die ihm dienten: Man hat ihm nete mit Anfangskosten von 86 Mio. Gulden) durch gar nichts gegeben! (Est. 6/3)“. Paur sah sich wohl als ein noch zu entdeckendes Mittel gegen Syphilis, für Retter seines Volkes (der Menschheit), dem aber nicht das jeder Mensch auf der Erde 20 Kreuzer zahlt. Das gedankt wurde. Mittel wurde nie gefunden, so blieb die Stadt ein Traum. „Betrachtet man Leopold Paur nicht als Scharlatan, Schönes Exemplar, kleine Randbeschädigungen, Fal- sondern sieht seinen Entwurf als Ausdruck philan- tung geglättet, bildseitig sehr gut erhalten. Der seltene thropisch-toleranter und kosmopolitischer Gesinnung, Kupferstich der „Stadt im Traume“ in einer wohl ein- so kann diese Utopie in folgende Zusammenhänge zigartigen Variation.

117 Günther Trauzettel Stand 53 Haumühle 8 · 52223 Stolberg Telefon +49 (0)2402 815 42 · Mobil +49 (0)1577 330 08 08 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-trauzettel.de Literatur und Geistesleben zwischen Barock und Romantik; wissenschaftlich und bibliophil

Arnim, Ludwig Achim von. Tröst Einsamkeit, alte (Aurbacher, Ludwig). Die Geschichte von den und neue Sagen und Wahrsagungen, Geschichten Sieben Schwaben mit Zehn lithographirten Darstel- und Gedichte. Herausgegeben von Ludwig Achim lungen (von Moritz von Schwind nach Zeichnun- von Arnim. [Das ist:] Zeitung für Einsiedler. Ers- gen von Franz Fellner). Stuttgart, Fr. Brodhag’sche tes (- Siebenunddreissigstes) Heft. [Mit:] Beylage Buchhandlung 1832. Kl-4°. 56 S. Zweifarb. Papp- zur Zeitung für Einsiedler. Mit zehn Kupfertafeln. band d. Zt. Etwas berieben, Farbschicht an Ge- Heidelberg, bei Mohr und Zimmer 1808. 4°. Mar- lenken und Kapitalen stellenweise abgeplatzt. Der morierter Pappband d. Zt. mit Rückenschild und Orig.-Umschlag mit zwei der zehn Lithographien -linienvergoldung. Kapitale und Ecken etwas be- ist beigebunden. € 900,– stoßen. Die drei erschienenen bedruckten Orig.- Erste illustrierte, zugleich erste Einzelausgabe (Goe- Umschläge sind beigebunden. € 7000,– deke XII, 552, 26), d.α1 [„8 Tafeln“ ohne Hinweis Erste Ausgabe (Goedeke IV, 73, 17; Mallon 39; Houben, auf den Umschlag]; Rümann, 19. Jh. 2354; Seebaß Bibl. Repertorium 96–128; Ruppert, Goethes Biblio- 92 [„Originalausgabe eines der seltensten deutschen thek 354; Slg. Deneke 879 [fehlt ein Kupfer]; Slg.Wolff illustr. Bücher“]; Slg. A. Rümann 875 [„Seltene erste [ebenso]; Slg. Fürstenberg [fehlt ein Umschlag]). – Na- Ausgabe“]; fehlt bei Weigmann, Schwind). – Text stock- hezu unbeschnitten und sehr breitrandig. Einige Bll. fleckig, die Lithographien (auf aufgewalztem China) noch mit den Schöpfrändern, ebda. kurze Einrisse. fleckfrei. – L. Aurbachers berühmte Erzählungen von Etwas stockfleckig. – Ganz vollständiges Exemplar mit den Sieben Schwaben brachten ihm den Ruf ein, „einer dem oft fehlenden Bl. „Ankündigung der allgemeinsten der besten volkstümlichen Erzähler des Biedermeier- Zeitung“. „Die Zeitung für Einsiedler war die ori- deutschland“ (Sengle) zu sein. ginellste Zeitschrift der Romantik. Arnim wollte damit nicht die Tagespresse um politische Neuigkeiten berei- Heine, Heinrich. Tragödien, nebst einem lyrischen chern, sondern dem Publikum ‚alte und neue Sagen und Intermezzo. Berlin, bei Ferdinand Dümmler 1823. Wahrsagungen, Geschichten und Gedichte‘ nahebrin- (2) Bll., 247, (1) S. Leinenband d. Zt. mit Rücken- gen: Poesie also statt Mediengeschwätz. Aber wieso für vergoldung und ornamentaler Deckelblindprägung. Einsiedler? Der natur- und himmelsverbundene Eremit Ecken leicht bestoßen, leicht berieben. € 1600,– ist eine Lieblingsfigur der Romantik und Arnims ins- Erste Ausgabe (Wilhelm/G. 575; Goedeke VIII, 552, 15; besondere, der zeitlebens von der Figur des Einsiedels Grisebach, Weltliteratur-Kat. 1986; Bibl. Ernst Magnus fasziniert war … Die Zeitung widmete sich vor allem 979). – Der erste Zwischentitel leicht stockfleckig, sonst der Wiederbelebung der alten Volkspoesie; zu ihr trug sauberes, breitrandiges Exemplar auf gutem Papier; ge- alles, was Rang und Namen in der alten und neuen lite- musterte Vorsätze. Auf der Titelrückseite alter Stempel rarischen Welt hatte, bei: Arnim mit etlichen Gedichten, „Schneider & Otto Leih- und LeseBibliothek“ sowie Goethe [Hagen 655], Clemens und Bettina Brentano, „Neuer Censurstempel“, Exlibris „Ernst Magnus“ auf Joseph Görres, Philipp Otto Runge [Mahandel Bohm], dem Innendeckel. – Nach Gedichte (1822) sind die Tra- Hölderlin [2 Gedichte; Seebaß 23], Ludwig Tieck, Maler gödien Heines zweite Buchveröffentlichung. Die Tra- Müller, Friedrich und August Wilhelm Schlegel, Zacha- gödien schrieb Heine in Berlin, als er an der Universität rias Werner, Fouqué und Justinus Kerner. Die Brüder Hegel hörte, sich in dem Kreis um die Zeitschrift für Grimm treten erstmals öffentlich als Autoren auf …“ (C. die Wissenschaft des Judenthums mit seiner jüdischen Wingertszahn, in: Verwilderte Romane – gehegte Bü- Identität auseinandersetzte und durch den Verkehr in cher, Erstausgaben aus der Slg. A. Schippan, Düsseldorf Rahel Varnhagens Salon mit den Literaten der Haupt- 2014, Nr. 26). „Arnims Ankündigung war ein Scherz- stadt (M. Beer, Chamisso, Fouqué, A. v. Humboldt, E. text, der das erst seit 1807 existierende Morgenblatt für T. A. Hoffmann u. a.) in Kontakt kam. Spuren dieser gebildete Stände … durch schwungvollen Leichtsinn Erfahrungen lassen sich in Almanso erkennen. „Der erschreckte und zu sofortigem Angriff veranlaßte, ehe jüdische Student Heine, der mit dem Antisemitismus überhaupt eine Nummer erschienen war“ (R. Moering, der deutschen Restaurationszeit konfrontiert war, ver- im Kommentar zur Neuausgabe, Berlin u. a. 2014). „Die folgte mit einem Drama über die Glaubenskämpfe und schönste aller Zeitschriften ist zweifellos die Zeitung für die Unterdrückung der Mauren im Spanien des späten Einsiedler“ (L. Hirschberg, Erinnerungen eines Biblio- 15. Jh.s durchaus ‚polemische Absichten‘„ (Brief an philen S. 151ff. Seinem Exemplar fehlten offensichtlich den Verleger Ferdinand Dümmler vom 5. 1. 1823). zwei Umschläge. Vgl. dessen Katalog Nr. 148). Bekannter als das Stück selbst ist heute der schrecklich

118 wahr gewordene Satz Hassans (S. 148): „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher / Verbrennt, ver- brennt man auch am Ende Menschen.“

Herder, Johann Gottfried. Abhandlung über den Ursprung der Sprache, welche den von der Königl. Academie der Wissenschaften für das Jahr 1770 gesezten Preis erhalten hat. Auf Befehl der Acade- mie herausgegeben. [Motto:] Vocabula sunt notae rerum. Cic. Berlin, bey Christian Friedrich Voß 1772. Titel, 222 S. Marmorierter Lederband d. Zt. auf fünf Bünden mit Rückenschild und -vergoldung. Etwas berieben, Ecken leicht bestoßen. € 2200,– Erste Ausgabe (Goedeke IV/I, 724, 30; Schulte-Str. 38, 18.; Carter/Muir, Printing and the Mind of Man 216). – Papierbedingt etwas gebräunt, leicht stockfle- ckig. Marmorierte Vorsätze. – Aufwendig gebundenes und ungewöhnlich vergoldetes Exemplar von Herders grundlegender Abhandlung. Sein wohl berühmtestes Werk arbeitete Herder, „in den letzten Wochen des Jahres 1770, kurz vor dem Ablieferungstermin, dem 1. Januar 1771, mit eilender Hast aus. Er teilte das Ma- nuskript Goethe heftweise mit; es war das erste, was der junge Dichter von seinem Freund las“ (Sch.-Str.). „Die Pioniernatur dieses Essays (…) wird durch die all- gemeine Anerkennung der Philologen von heute nicht geschmälert. Herder ging in seiner Untersuchung der Sprache noch viel weiter und obwohl seine Denkweise eher philosophisch als wissenschaftlich ist, gibt sie mächtige Impulse“ (Carter/Muir). Erste Ausgabe (Marcuse 176; Goedeke V, 212, § 255, Moritz, Carl Philipp. Blunt oder der Gast. Ein 1). – Kartonstarke marmorierte Vorsätze. Exemplar der Schauspiel in einem Aufzuge. Berlin, bey Arnold Vorzugsausgabe auf starkem Velin aus der Bibliothek Wever 1781. 38 S., (1) weißes Bl. Umschlag aus des Aachener Bibliophilen Max Kirdorf (1878–1923), Marmorpapier d. Zt. € 7000,– Mitbegründer der Eginhardt-Presse, dessen Slg. „Pres- sen- und Vorzugsdrucke“ Emil Hirsch 1929 in Mün- Erste Ausgabe (Goedeke V, 490, 2). – Unbeschnitten, chen versteigerte. Von Kirdorfs Hand Einträge und gelegentlich etwas fleckig. – Diese erste literarische Katalogausschnitte zu unserem Exemplar a. d. weißen Veröffentlichung von C. Ph. Moritz ist die seltenste Vorsatz, die gegenüber das Titelblatt etwas verfärben. unter seinen Schriften und ein wirkliches Rarissimum – „Diese erste und beste Ausgabe des Wallenstein“ der deutschen Literatur. Der Originaldruck ist in nur (Marcuse) erschien Ende Juni in 3500 Exemplaren (lt. wenigen Bibliotheken vorhanden, im Handel kann ich Fischer, Cotta 291), davon 2500 auf Schreibpapier, 750 kein weiteres Exemplar nachweisen, ebenso wenig in auf Druckpapier und nur 250 auf Velin. Cotta war sich den Jahrbüchern der Auktionspreise seit 1904. Unter also des Erfolgs so sicher, dass die Variante auf dem den bedeutenden Sammlern deutscher Literatur konnte „besseren“, teureren Schreibpapier die „Normalaus- allein Gotthilf Weißstein, der eine bemerkenswerte gabe“ war (trotz des häufigen Hinweises auf das „bes- Anzahl von Moritz’ Werken besaß, ein Exemplar sein sere Schreibpapier“ in Katalogen heute, der wohl eine eigen nennen (Slg. I, 4160). Auch der zu früh verstor- Vorzugsausgabe suggerieren soll). bene Kenner und Moritz-Apologet F. G. Miller konnte kein Exemplar für seine große Sammlung finden. – Uhland, Ludwig. Vaterländische Gedichte. Tü- Siehe Abbildung. bingen, bey Ludwig Friedrich Fues 1817. Kl-8°. 20 S. Halblederband mit Vergoldung. Der vordere Schiller, Friedrich. Wallenstein ein dramatisches Orig.-Umschlag, der als Titel dient, ist eingebun- Gedicht. Erster (- Zweyter) Theil. In einem Band. den. € 700,– Tübingen, in der J. G. Cotta’schen Buchhandlung Erste Ausgabe (Goedeke VIII, 237, 26). – Etwas fleckig. 1800. Titel, 278 S.; Titel, 250 S., (1) Bl. mit dem – Sehr seltene erste Ausgabe der zehn „politischen“ Druckvermerk „Weimar, gedruckt bey den Ge- Gedichte (vorausgegangen war ein unrechtmäßiger brüdern Gädicke“. Marmorierter Lederband d. Zt. Teildruck „Sechs vaterländische Gedichte“ [1816]), die mit zwei farb. Rückenschilden und -vergoldung, „insoweit sensationell waren, als sie die ersten Gedichte Stehkantenvergoldung. Ecken etwas bestoßen, des Vormärz waren, die vor allem die Forderung nach leicht berieben, Deckel mit eher leichten Kratz- und Demokratie stellten“ (V. Siegel, Ludwig Uhland S. 248, Schabspuren. € 1800,– in: Jenseits von Bologna, Tübingen 2006).

119 Tresor am Römer Stand 44 Inhaberin Sibylle Wieduwilt · Buch- und Kunstantiquariat Braubachstr. 32 ∙ 60311 Frankfurt am Main · Telefon +49 (0)69 28 12 48 ∙ Fax +49 (0)69 28 21 60 E-mail: [email protected] · Internet: www.tresor-am-roemer.de Seltene Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts ∙ Francofurtensien ∙ Autographen ∙ Stadtansichten und Land- karten ∙ Dekorative Graphik

Antoninus Florentinus. Opus excellentissimu(m) hystoriaru(m) seu cronicaru(m) Revere(n)dissimi in (Christ)o patris ac d(omi)ni … 3 Teile in 1 Band. Lyon, Nikolaus Wolff, 1512. Folio. 12 nn, 215, 5 nn.; 12 nn., 240, 11 nn; 12 nn., 256, 4 nn. Bl., mit Holz- schnitt-Titelvignette. Blindgeprägtes Leder der Zeit über Holzdeckeln mit 1 (von 2) Schließen, hand- schriftliches Rückenschild, (berieben und etwas brü- chig, Rücken mit alten Überklebungen). € 3800,– Alle drei Teile der frühen Weltchronik, die die Jahre von der Erschaffung der Welt bis 1457 umfasst. Adams A 1208; Panzer VII, 301, 208; Potthast I, 113. Der Do- minikaner Antoninus (1389–1459) war Bischof von Florenz und wurde bereits 1523 heilig gesprochen. Seine, im 15. und 16. Jahrhundert nur außerhalb Ita- liens gedruckte, bedeutende Chronik erschien erstmals 1484 in Nürnberg. Kräftiger, zweispaltiger Druck im Stil einer Inkunabel. Exemplar mit Besitzeinträgen des Franziskanerklosters St. Jodocus in Bielefeld (Eintrag auf dem Titel), dem Kapuzinerkloster Werne (Stempel auf dem ersten Blatt) sowie von Pater Hyacinth Pahle aus dem Kapuzinerkloster Brakel, dem späteren Kaplan ten Ausstellung: Berlin, d. 8. Novem. 1896. Melchior der Schlosskirche Hinnenburg bei Brakel (Name auf Lechter.“ Der deutsche Maler, Grafiker und Buch- Vorsatz und Hinweis auf Zeitschrift „Westfalen“ von gestalter Melchior Lechter (1865–1937) wurde nach 1937). Titel etwas stärker fingerfleckig, sonst schönes, seiner ersten Ausstellung bei Fritz Gurlitt 1896 in sauberes Exemplar. Berlin schlagartig bekannt. Seine Kunst und Formen- sprache wurde stark von den englischen Buchkünstlern Humboldt, Mary de. Views of Nassau in the Vi- William Morris und Walter Crane beeinflusst. Bekannt cinity of Kronberg. From sketches taken in the wurde er insbesondere durch die Zusammenarbeit mit autumn of 1834. London, Ackermann and Co., dem Schriftsteller Stefan George und dessen Verleger 1841. Folio. XV, 27 S., mit 12 getönten lithogra- Bondi. Die Widmung 6-zeilig unter dem Holzschnitt. phischen Tafeln. Halbleder der Zeit mit Rücken- – Siehe Abbildung. titel und Deckelschild, (Rücken erneuert, leicht fleckig). € 2000,– Provenienz Johannes Kuen Erste und einzige Ausgabe. Abbey, Travel, 119. Seltenes, großformatiges Ansichtenwerk mit den Darstellungen, Petrus Comestor. Historia scholastica. Straßburg, lithographiert von W. Walton, von Kronberg und Um- (Georg Hauser), 1503. Folio. 207 nn. Bl., 1 w. Bl. – gebung. Darunter Kronthal, Oberhöchstadt, Blick vom Angebunden: Cassiodorus, M. A. Historia ecclesias- Altkönig, Falkenstein, Schöneberg etc. Unterer Rand tica tripartita. (Straßburg, Johann Prüss, um 1500). etwas wasserfleckig, nicht die Abbildungen betreffend, 96 num. Bl., 4 nn. Bl. Blindgeprägtes Schweinsleder papierbedingt etwas gebräunt, Innengelenke verstärkt. der Zeit über Holzdeckeln, mit Schließenresten, (gering beschabt und leicht fleckig, Rücken mit Lechter, Melchior (1865–1937). Eigenhändige Wid- kleiner Fehlstelle am oberen Kapital). € 4200,– mung für Pauline Lange. Berlin, den 8. November 1) Hain 5538; BMC I, 163; Goff P-466; Poulain 3094. 1896. Auf Blatt mit Anzeige für die erste Ausstellung Frühe Ausgabe des erstmals 1473 erschienenen Haupt- Melchior Lechters bei Fritz Gurlitt in Berlin. Ori- werkes Petrus Comestors, des im 12. Jahrhundert ginal-Holzschnitt, nummeriert No. 21. 1896. Dar- bekannten Kanzlers der Kathedrale in Paris und Pro- stellung 15,3 × 11 cm, Blattformat 25,5 × 21,5 cm. fessors der Theologie. Er beschäftigt sich mit der Dar- € (Ränder minimal fleckig). 950,– stellung der biblischen Geschichte, unter Hinzuzie- „Fräulein Pauline Lange zur Eröffnung meiner ers- hung anderer Quellen außer dem Alten und Neuen

120 Testament. Schöner, kräftiger, zweispaltiger Druck mit 51 Zeilen. 2) GW 6167; Hain/Cop. 4572; BMC I, 130; BSB C.172. Übersetzung aus dem Griechischen ins Lateini- sche durch den Schüler von Cassiodorus, Epiphanios Scholastikos. Zusammenstellung verschiedener Teile zur Kirchengeschichte aus den Werken von Sokrates, Sozomenos und Theodoretos. Schöner zweispaltiger Druck mit 53 Zeilen. Mit handschriftlichem Besitzeintrag von Johannes Kuen (1606–1675) auf Titel sowie handschriftlichen Annotationen im Text. Kuen, der 1631 Kaplan an der Kirche St. Peter in München wurde, verfasste eine ganze Reihe von Kirchenliedern und Gedichten, von denen Clemens Brentano einige in „Des Knaben Wunderhorn“ aufnahm (ADB 17, 375). Mit einigen An- streichungen und den oben erwähnten Anmerkungen. Minimal stockfleckig, Ränder teils gering wasserfleckig, Stempel (Bibliothek Donaueschingen) auf Titel verso. Rottmann, Carl. Italienische Fresken unter den Hofgarten-Arkaden zu München. München, Kurz, o. J. (um 1875). Quer-Folio. Titel und 28 Stahlstichtafeln. Originalleinenmappe mit gold- geprägtem Deckeltitel, (etwas beschabt, Rücken angeplatzt). € 980,– Aus dem Besitz des Nürnberger Mediziners und Erste und einzige Ausgabe, komplett selten. Thieme/B. Büchersammlers Gottfried Thomasius (1660–1746). 29, 100ff. Carl Rottmann (1797–1850) wurde nach einer – Erste Ausgabe. Nissen 2076; Pritzel 9848; Hunt Ausstellung, die zwei Italiengemälde von ihm zeigte, 420; Kat. Ornamentstichsammlung Berlin 3324; Slg. durch Ludwig I. beauftragt, die Fresken für die Hof- Plesch 798; Sitwell 79. Berühmte Monographie über gartenarkaden mit italienischen Motiven anzufertigen. Zitrusfrüchte und gleichzeitig eines der schönsten na- 1830 begonnen, konnte er den Zyklus 1833 abschließen. turwissenschaftlichen Kupferstichwerke des Barock. „Seine Kunst übte starken Einfluss auf die folg. Land- Wie meist ohne die 1714 erschienene „Continuation“. schafter-Generation …“ (Thieme/B.). Auch trugen Die prachtvollen Kupfer, gestochen von P. Decker, C. die Fresken maßgeblich zum Ruf Münchens als erstes Steinberger und anderen, hier in kräftigen Abdrucken Kunstzentrum der Zeit in Deutschland bei. Die Stahl- vorliegend, zeigen neben allegorischen Darstellungen stiche fertigte G. M. Kurz in München. Die 28 Stahl- überwiegend Zitrusfrüchte und exotische Pflanzen zu- stichblätter sind seine letzte Arbeit (Thieme/B. 22, 135). sammen mit betitelten topographischen Ansichten von Teilweise etwas stärker stockfleckig. Gutes Exemplar. Nürnberg und Umgebung auf einem Blatt, darunter zahlreiche Gartenanlagen. Eine der ersten Tafeln mit Mit eingedrucktem Porträt des Nürnberger einer Karte des Gardasees, Ansichten des Genueser Mediziners und Büchersammlers Gottfried Vorortes S. Pier d’Arena, des Palazzo Doria zu Genua Thomasius usw. Mit dem oft fehlenden 17-seitigen Anhang über den Obelisken im Hippodrom zu Konstantinopel. – V(olckamer), J(ohann) C(hristoph). Nürnbergi- Die ersten und letzten Blatt etwas braunfleckig, am sche Hesperides, Oder Gründliche Beschreibung unteren Rand teilweise wasserfleckig, teils die Tafeln der Edlen Citronat / Citronen / und Pomerantzen- betreffend, zwei der gefalteten Tafeln mit hinterlegten Früchte, Wie solche, in selbiger und benachbarten Einrissen, Vor- und Nachsatz im 20. Jahrhundert er- gegend, recht mögen eingesetzt, gewartet, erhalten neuert. Gutes Exemplar dieses bedeutenden Werkes mit und fortgebracht werden … beneben der Flora, oder einer berühmten Provenienz. Das in unserem Exemplar Curiosen Vorstellung Verschiedener raren Blumen eingedruckte Porträt von Marchand nach Hirschmann stellt Gottfried Thomasius (1660–1746), den Bruder … Band 1 und Anhang (von 2 Bänden). Nürnberg, des berühmten deutschen Frühaufklärers Christian Endters Sohn und Erben, 1708. Folio. Gestochenes Thomasius (1655–1728), dar. Das 6-zeilige griechische Frontispiz, 4 nn. Bl., 255 S., 4 nn. Bl.; 17 S., 2 nn. Zitat des Kaisers Julianus Apostata im Sockel des Por- Bl., mit gestochenem Porträt, 16 gestochenen Vi- träts lautet: „Andere begeistern sich für Pferde, wieder gnetten, 2 Textkupfern und 116 (4 doppelblattgro- andere für Vögel und noch andere für wilde Tiere; mir ßen, 3 gefalteten) Kupfertafeln. Leder der Zeit mit dagegen ist von Kind an ein ungeheures Verlangen nach Rückenschild und Rückenvergoldung, (berieben, dem Erwerb von Büchern eingepflanzt.“ Die Biblio- Rücken an den Kapitalen mit Leder alt überklebt, thek von Gottfried Thomasius wurde 1765 in Nürn- Deckel mit einigen kleinen Fehlstellen durch Wurm- berg versteigert. Siehe Bibliothecae Thomasianae Bd. fraß). € 20 000,– II, 3512. – Siehe Abbildung.

121 Matthäus Truppe Stand 22 Buchhandlung & Antiquariat Stubenberggasse 7 ∙ 8010 Graz, Österreich Telefon +43 316 82 95 52 E-Mail: [email protected] Wertvolle Bücher des 15. bis 21. Jahrhunderts

Wilhelm Gottlieb Becker Hermann Josef Keim Otto Muehl und Hermann Nitsch

Bayerische Landesordnung – (Albrecht V., Her- suren bzw. längeren hinterlegten Randeinrissen (ohne zog von Bayern). Bairische Lanndtßordnung 1553. Verlust). (Am Ende): Ingolstadt, (Alexander und Samuel Weissenhorn), 1553. Mit 1 ganzseit. Titel-Holz- Becker, Wilhelm Gottlieb (Hrsg.). Neue Garten- schnitt und 1 ganzseit. Textholzschnitt. 10 Holz- und Landschaftsgebäude. 4 Lfg. in 1 Bd. Leipzig, schnitte auf 3 gefalt. Tafeln. 4°. Blindgeprägtes Voß, 1798–1799. 34 Tafeln in Aquatinta-Radierung SchweinsLdr. der Zeit auf Holzdeckeln mit 2 in- von F. Aubertin nach Carl [Karl] F. Schäffer und takten Schließen (bestoßen und beschabt, Rücken Johann G. Schwender (auf 44 Bll.). Fol. Mod. Pp. mit aufgeklebtem hs. Rückentitel). € 4800,– (kl. Gebrssprn.). € 5200,– Erste Ausgabe der von Herzog Albrecht V. von Bayern Erste Ausgabe dieser Präsentation der Werke des jun- erneuerten Bayerischen Landsordnung mit den da- gen Berliner Architekten Karl Friedrich Schäffer, selten. zugehörigen beigebundenen „Erklärung der Lands- – Ornamentstichsammlung Berlin 3371. – Von Schäffer freiheit“ und der „Deklaration und Erläuterung von stammen 20 Entwürfe, die sich mit Grund- und Auf- 1557“ (siehe Beschreibung unten). – VD 16, B 1034. rissen über 31 Tafeln verteilen. Die meisten der übrigen NDB I, 158. – Tafeln sind Wiedergaben verwirklichter Architekturen, aufgenommen durch den sächsischen Hofbaumeister Beigebunden: 1. (Albrecht V., Herzog von Bayern). Johann Gottlieb Schwender (1770–1844). Die Tafeln Erclärung der Landsfreihait in Obern und Nidern in Aquatinta stammen von F. Aubertin, der das Aqua- Bairn widerumb verneut Im funffzehenhundert Drei- tinta-Verfahren in Deutschland einführte. – Titel mit undfunffzigstem Jar. (Am Ende:) München, (Schobser), unsachgemäß geklebtem Papierdurchbruch (ohne Ver- 1553. – VD 16, B 1028. lust). Durchgehend etwas fleckig. – Siehe Abbildung. 2. (Albrecht V., Herzog von Bayern). Declaration unnd Erleutterung etlicher in jüngst Bayrischer auff gerichter Keim, (Hermann Josef). Krasnojarsk [Cyrillisch]. Policeyordnung begriffner Articul im 1557 Jar auß- (Krasnojarsk, Bandel, Schmatt und Bornemann, gangen. (Am Ende:) München, (Schobser), 1557. 18 Bll. Kriegsgefangenenlager Krasnojarsk, 1919). Mit 6 mit Titelholzschnitt. – VD 16, B 1023. ganzseitigen Original-Holzschnitten von Hermann Buchblock angebrochen. Die ersten Bll. wasserrandig. Josef Keim. Kl.-8°. OBrosch. mit einem Original- Vereinzelte Wurmgänge im weißen Rand. Leicht ge- Holzschnitt von Hermann Josef Keim (leicht ge- bräunt und nur wenig fleckig. Die Tafeln mit kl. Lä- bräunt). € 1800,–

122 Erste Ausgabe, von größter Seltenheit. – „Dieses Heft- lag), 1963. 3 nn. Bll. (Umschlag mit Handabdruck chen wurde im Frühjahr 1919 im Kriegsgefangenenlager von Otto Muehl, 1 unbedrucktes weißes Bl. und Krasnojarsk von handgeschnittenen Buchstaben und ein rotes Bl. „Einladungs-Flugblatt“), 14 num. Bll. mit einer selbstgebauten Holzschnellpresse gedruckt“ (Titelblatt und Text, jeweils einseitig bedruckt). (Vorwort). Enthalten sind 6 ganzseitige Original-Holz- Kl.-4°. Ohne Einband (Rücken mit mod. Papier- schnitte (einer davon am Umschlag nochmals abge- streifen). € 3000,– druckt) von Hermann Josef Keim (1886–1964) einem Grödner Künstler und Kunstlehrer. – Gebräunt. – Siehe Erste Ausgabe dieses programmatischen Schrift des Abbildung. Wiener Aktionismus, sehr selten. – Die erste Aktion von Otto Muehl bzw. die dritte Aktion von Hermann Minadoi, Giovanni Tommaso. Persische His- Nitsch war das „Fest des psycho-physischen Natura- toria. Frankfurt, Fischer, 1592. 4°. Blindgeprägtes lismus“ am 28. Juni 1963 in Wien. – Erstes und letztes SchweinsLdr. der Zeit auf Holzdeckeln mit 2 in- Blatt mit kl. Randläsuren (ohne Verlust). Ersten Blatt takten Schließen (Rücken restauriert, Bezug teils und das darauf folgende weiße Blatt etwas fleckig, sonst ergänzt, bestoßen und etwas fleckig). € 3800,– durchgehend gebräunt. – Siehe Abbildung. Erste deutsche Ausgabe dieses Augenzeugenberichts Reisz, Franz. Sieben Männer. – (Ein österreichi- aus dem Krieg zwischen Türken und Persern von sches Bilder-Buch). Zeichnungen. Beschrieben, 1578 bis 1586, selten. – VD16, M5416. Göllner 1884. zusammengestellt, gebunden: H. H. Price. (New – „Giovanni Tommaso Minadoi (1549–1615), als Sohn York, Friends of Austrian Labor), o. J. (1949). eines Arztes in Rovigo geboren, studierte in Padua Mit 8 fast ganzseit. Textabb. (als Blockbuch ge- [Medizin] und übernahm einen Dienst bei venezia- bunden). 8°. OPp. (Rücken erneuert, etwas be- nischen Consulaten in der Levante [in Konstantinopel stoßen). € 1200,– und Syrien] und sammelte während seines dortigen Aufenthaltes Materialien zu seiner Geschichte des tür- Erste Ausgabe, sehr selten (kein Exemplar auf der ÖNB kisch-persischen Krieges von 1578–1588“ (Hirsch/H. und im KVK, nur ein Exemplar im worldcat). – Kleines IV, 214). – Im weißen Rand teils Wurmgänge bzw. Lä- von Franz Reisz geschaffenes Buch zur Erinnerung suren (ohne Textverlust). Etwas gebräunt und stellenw. an die Vortragsreihe „Der Austromarxismus“ seine etwas wasserrandig bzw. fleckig. Das letzte Bl. mit alten geschichtliche Bedeutung und seine Repräsentanten und neuen hs. Notizen und fachmännisch angerandet. veranstaltet von den „Friends of Austrian Labor, Inc.“ – Teils mit Klebespuren. S. 3 mehrfach gestempelt und Moeurs et coutumes des peuples, ou Collection mit hs. Nummern. de tableaux representant les usages remarquables, les mariages, funerailles, supplices, et fetes des di- Uffenbach, Philipp. De quadratura circuli mecha- verses nations du monde. 2 Bde. Paris, Hocquart, nici. Mit einer neuen Vorrede und einen kurtzen 1811–1814. 142 (statt 144) altkolorierte Kupfer- Anhang gleiches Inhalts vermehret. 2 Teile in 1 Bd. tafeln. Kl.-4°. HLdr. der Zeit mit Rückenvergoldung Nürnberg, Pillenhofer Erben für Paul Fürst, (1653). und Rückentitel (restauriert). € 3200,– Mit Kupfertitel (in der Kollation) und 12 ganzseit. Textkupfern und einigen Textholzschnitten. 8°. Pp. Erste Ausgabe. – der Zeit (berieben und bestoßen, etwas fleckig, Colas 2109. – Nicht € bei Lipperheide. – Bindebänder teils defekt). 2200,– Ein höchst interes- Zweite vermehrte Ausgabe (erstmals 1619 erschie- santes und durch nen). – VD17, 23:277211Q. – „Seine [d. i. Philipp wunderbare altkolo- Uffenbachs] Beschäftigung mit Alchemie, Mechanik, rierte Kupferstich- Geometrie und Anatomie erreichte teilweise wissen- tafeln reich illustrier- schaftliches Niveau. Davon zeugen sein Buch über tes Kompendium zur Sonnenuhren (1598), eine von ihm erwähnte, aber Völkerkunde und offenbar nicht erhaltenen lateinische ‚Stereometrie‘ Kulturgeschichte und die Abhandlung zur Quadratur des Kreises von der europäischen 1619. In die Diskussion um dieses seit der Antike be- und außereuropäi- handelte geometrische Problem, das in der Mechanik schen Völker des und Feldmesskunst auch praktisch relevant war, hatte frühen 19. Jahrhun- sich Dürers Freund Regiomontanus eingeschaltet, und derts. – Es fehlen je Dürer selbst bot in seiner ‚Unterweisung der Messung‘ ein Textblatt zu „La eine Näherungslösung, über die Uffenbach dann weit Louisiane“ und zu hinaus ging“. (Tintenfass und Teleskop. Hrsg. von An- „Indiens du Haut Missouri“ sowie 2 Tafeln. – Etwas drea Albert u. a. Berlin 2014. S. 147f). – Kupfertitel mit gebräunt und fleckig. Die ersten 3 Blätter von Bd. 2 mit Resten eines alten hs. Besitzvermerks. Etwas gebräunt größerem braunem Fleck im rechten Drittel. – Siehe und fleckig. Vereinzelte Randläsuren. – Beigebunden: Abbildung. Franz Ritter. Instructio instrumentalis quadrantis novi. Das ist: Beschreibung unnd Unterricht, eines newen Muehl, Otto und Hermann Nitsch. fest des psy- Quadranten … Auffs New auffgelegt. Nürnberg, Fürst, cho-physischen naturalismus. wien XX, perinet- o. J. (um 1650). – Ohne die Kupfertafel. Etwas gebräunt gasse 1. am freitag, 28 juni 1963. (Wien, Selbstver- und fleckig. Kl. Randläsuren.

123 Tusculum Rare Books Ltd. Stand 23 20 Brechin Place ∙ London SW7 4QA, Großbritannien Mobil +49 (0)172 868 48 80 E-Mail: [email protected] Alte Drucke ∙ Literatur ∙ Fridericiana ∙ Kostbare Einbände ∙ Moderne Buchkunst

Exemplar von Jacob Burckhardt Original Version (Grimmelshausen, H. J. Chr. v.). (Gesamtaus- (Voltaire). Candide, ou l’optimisme. Traduit de gabe). Aus dem Grab der Vergessenheit wieder l’Allemand de Mr. Le Docteur Ralph. 8° (165 × 95 erstandenen Simplicissimi Abentheuerlicher, und mm). 299 p. 19th cent. olive morocco gilt, doublures mit allerhand seltsamen Begebenheiten angefüllter of red morocco with a gilt dentelle border and a Lebens-Wandel … 3 Bde. 8° (175 × 101 mm). Mit gilt fleuron in centre, signed by Chatelin; marbled 51 Kupfertafeln u. zahlr. Textholzschnitten,. 5 Bl., end leaves, gilt edges. (No pl., i. e. London, John 728 S.; 642 S., 1 Bl.; 15 Bl, 719 S. Braune Kalbleder- Nourse), 1759. € 5000,– bände d. Z. m. Resten v. RVerg. u. 2 RSch., Mar- Very rare edition, in the year of the first edition (Ge- morpapiervorsätze. Exlibris. Nürnberg, Felßecker, neva, Cramer) by the London publisher John Nourse. 1713. € 16 000,– It is the first publication of the original text in Eng- Vollständige dritte u. letzte Gesamtausgabe der be- land. The text contains some passages prior to the rühmten Ausgaben des Nürnberger Verlegers Felß­ Cramer edition, which was published in January 1759, eckers in Lederbänden der Zeit, so von außerordentli- generally considered as the first, whereas the Nourse cher Seltenheit. Mit sämtl. Kupfertafeln: Bd. I: 2 Front. edition appeared only in May 1759. There is, among (1 doppels.), 19 Kupfertaf. Bd. II: gest. Titel (siehe others, the famous sentence on German poets on page Abb.), 1 Front., 13 Kupfertaf. Bd. III: 15 Kupfertaf., ins- 242 „Candide était affligé de ses discours … mépris geamt 51 Kupfertafeln (davon 1 doppels.) Mit Signatur pour nos poëtes Allemands …“ which is not found in u. Eigentumsvermerk des Schweizer Kulturhistorikers any edition of Cramer. Voltaire cancelled this passage Jacob Burckhardt (1818–1897). Die Kupfertafeln v. during the printing of the Cramer edition. It is now Burckhardts Hand m. Bleistift nummeriert. Von leich- generally agreed that Nourse must have received the ter Bräunung (wie üblich) u. leichter Bereibung der Ein- original manuscript before Voltaire decided to suppress bände abgesehen in sehr gutem Zustand. – Goedeke III, the paragraph on German poets. It is noteworthy that 255, 30; Faber du Faur 1177 (erwähnt irrig 52 Kupfer, the Nourse edition (59y) is typographically more beau- wohl weil doppels. Tafel als 2 Kupfer gez.); zu den Illus- tiful and on better paper than the Cramer edition (59a). trationen: Scholte, Der Simplicissimus und sein Dichter, In best condition. – Bengesco 1435; Morize 59y; I. O. Tübingen 1950, S. 219–264. – Siehe Abb. Tafel 10. Wade, Voltaire and Candide, 1959, p. 181–238.

124 Gerbert, Martin. Historia nigrae Silvae. 3 Bde. 4to. Bd. I: 4 Bl., 512 S., 1 halbs. Kupfer mit Abb. d. Klosters St. Blasien z. Zt. der Einweihung des Domes 1783, 3 Kupfer-Tafeln, HSchnittvig. u. 1 HSchnittinitiale. – Bd. II: 1 Bl., 555 S., 3 gef. Kupfer- Taf., 1 HSchnittinitiale u. 2 HSchnittvig. – Bd. III: 1 Bl., 450 S., 21 Bl., 3 gef. Kupfer-Taf. u. 1 HSchnitt- schlussvignette. Schöne marm. Kalbldrbde d. Zt. m. 2 RSch. u. reicher RVerg. (St. Blasien), Typis eiusdem monasterii, 1783/1788. € 3800,– Erste Ausgabe der ersten und bis heute einzigen zu- sammenfassenden Geschichte des Schwarzwaldes. Das Werk ist die wohl wichtigste geschichtliche Arbeit aus der Feder des Fürstabtes Martin Gerbert von St. Bla- sien, der viele bis dahin unbekannte Quellen benutzte. Das bedeutendste Werk aus der Klosterdruckerei St. Blasien. Die erst 6 Monate nach Erstveröffentlichung manchmal beigebundene Schwarzwaldkarte (vgl. W. J. Kaiser) ist in Faksimile beigefügt. – Provenienz: „Bibliothecae Thaddaei Xaverii de Weinzierl – Ex dono D. Parochi Josephi Fraenklin 1790“ (handschriftlicher Besitzeintrag auf Vorsatz verso). In bestem Erhaltungs- Eichendorff, Joseph Frhr. v. Aus dem Leben eines zustand. – Lit.: AK S. B., Bd. 1, Nr. 103; Karlsruhe, Taugenichts und das Marmorbild. IV, 278 S., 3 Bl. Bad. Landesbibliothek 0 57 B 160, 1; W. Müller, Bd. Hübscher HLederband im Stil d. Zt. mit Rverg. € II, Nrn. 401, 459; W. J. Kaiser, Ausstellungskatalog St. Berlin, Vereinsbuchhandlung, 1826. 9800,– Blasien 2013: Martin Gerbert / Fürstabt von St. Blasien Schönes Exemplar des Erstausgabe mit der vollstän- / Gelehrter, Musiker, Bücherfreund, Berlin 2012, no. digen Fassung des Taugenichts, äußerst selten. Diese 19 (dieses Ex.). heitere Novelle einer traumhaften Wanderung durch „die weite Welt“ ist das „bezeichnendste literarische Dokument für das Lebensgefühl der Spätromantik“ (KLL) und das wohl am meisten gelesene Werk der In Magnificent Morocco Bindings deutschen Romantik. – Die weitere Novelle „Das Marguerite de Navarre. Les Nouvelles. [Heptamé- Marmorbild“ ist hier zum ersten Mal in Buchform ab- gedruckt. In bemerkenswert gutem Erhaltungszustand. ron français]. 3 vols. 8° (185 × 114 mm). XLVII, 275 – Goed. VIII, 187, 12, 188a; Brieger 414. p.; 2 f., 308 p.; 2 f., 250 p. Printed on strong Holland paper. Frontispiece (2x repeated) by Dunker engra- ved by Eichler, 73 plates by Freudeberg, engraved by Prachteinband des Goethe-Lehmann Guttenberg, Halbou, Henriquez, de Launay jeune, de Longueil, Le Roy, Mme Duflos and Thiébault, 72 Berliner Kalender auf das Gemein-Jahr 1839. 12° headpieces & 72 tailpieces by Dunker, engraved by (124 × 99 mm). Mit gest. Frontispiz v. A. Hüssener himself & others. The text is complete although it nach Franz Krüger (Louise Prinzessin von Preußen, continues in vol. I after p. 166 with p. 161 and thus vermaehlte Fürstin Radziwil) u. 12 gest. Tafeln: Sta- continues until the end. In a remarkable contempo- nislaus Lesczynski, Kosciuszko u. Ansichten von rary German (Viennese?) red polished morocco Posen, Gnesen, Bromberg, Reysen, Gottuchow, exquisitely gilt; edges of boards with vertical dashes; Rogalin, Antonin usw. Auberginfarb. Maroquin- attractive marbled paper on liners and end leaves; band d. Zt. mit reicher Gold- und Blindprägung. gilt edges. Berne, Nouvelle Société Typographique, Goldschnitt. Orig. Schuber. Berlin, Königl. Preuss. 1780–1781. € 8000,– Kalender Deputation, (1839). € 1200,– First edition of this celebrated illustrated Swiss book Wunderschöner Einband von Karl Ernst Lehmann with the masterpieces by Sigmund Freudeberg and (1806–1848), dem sog. Goethe-Lehmann. Den Beina- Balthasar Anton Dunker in exceptional contemporary men erhielt Lehmann durch Goethes Lob: „Von dem morocco bindings of the greatest elegance, thus very oben genanntem, sorgfältig und geschmackvoll arbei- rare. This splendid copy of the Heptaméron français, tenden Landsmanne haben wir mehreres zur Hand, was modelled by the of Navarre on Boccaccio’s „Il mit englischen und französischen Einbänden gar wohl Decamerone“, is most handsomely illustrated: „Les wetteifern könnte.“ Berühmt wurde er vor allem durch figures … sont très jolies et gravées avec une finesse seine luxuriösen Auftragsarbeiten für König Friedrich remarquable.“ (Cohen). Text of the third volume partly Wilhelm III. Selten. – M. Husung, Bucheinbände aus slightly browned as usual (cf. Cohen), otherwise, par- der SBB, Abb. 169, Taf. XCV mit identischen Stempeln ticularly the magnificent bindings, in excellent condi- (Floralbordüre mit Leier auf der Schmalseite) u. Abb. tion. – Cohen 680–682; Fürstenberg 113,114, 150, 200. 171, Taf. XCV (vertikale Bordüre mit der Urne) auf – Siehe Abb. Tafel 10. einem ebenfalls für den König gebundenen Kalender.

125 Antiquariat Inge Utzt Stand 50 Rippoldsauer Straße 9 · 70372 Stuttgart Telefon +49 (0)711 56 29 49 · Fax +49 (0)711 55 61 66 E-Mail: [email protected] und [email protected] · Internet: www.antiquariat-utzt.de Bücher von, über und für Frauen

Mädchenerziehung Briefe zur Verbesserung des Verstandes und des Umgestaltung des Braunschweiger Schulwesens an Herzens an ein junges Frauenzimmer von Stande. der Kirche und an den Landständen. Er war Verfasser Aus dem Englischen [von Siegmund Rudolph Ram- populärer Kinder- und Jugendbücher. – Text zu Beginn bach]. Breslau, Johann Friedrich Korn d. Ä., 1774. etwas stockfleckig, insgesamt jedoch gutes Exemplar Kl.8°. 4 Bll., 238 S. Pp. d. Zt. mit goldgepr. Rü- der seltenen Erstausgabe. € ckenschild, berieben. 320,– Du Puy [La Chapelle, N.]. Die Pflichten eines Holzm.Boh. I, 7884; Die gelehrten Theologen Deutsch- jungen Frauenzimmers wie es sich fromm und lands im 18. und 19. Jahrhundert S. 448, 1. – Einzige wohlanständig in der Welt aufführen solle vor- deutsche Ausgabe dieser Tugendlehre in Briefform. getragen von einem zärtlichen Vater. Aus dem Fran- Behandelt: „Von den ersten Grundsätzen der Religion“, zösischen [von Johann Christoph Thenn]. 2. Aufl. „Von der Verbesserung des Herzens und der Nei- Mit gestoch. Titelvign. Ausgburg, Eberhard Kletts gungen“, „Von den wesentlichen Eigenschaften einer sel. Wittwe, 1771. Tit., 5 Bll., 404 S. Ldr. d. Zt. mit Freundinn“, „Von der Regierung des Temperaments“, goldgepr. Rückentitel. € 350,– „Von der Oekonomie“, „Von der Höflichkeit und anderen Vollkommenheiten“, „Von der Geographie Fromm II, 8348 (nur EA von 1769); Koloch, Kom- und Chronologie“ und „Von der Art und Weise, die munikation, Macht, Bildung, S. 245. – In der Vorrede Geschichte zu lesen“. – Über den Übersetzer S. R. (zu der dritten Ausgabe, wie es im vorliegenden Exem- Rambach (1744–1809) s. „Allgemeines hist.biogr.lit. plar, im Gegensatz zum Titelblatt, heißt) schreibt der Handwörterbuch“, S. 276. – Text durchgehend etwas Autor: „Ich suche daher in diesem Werke den Leser für braunfleckig, Titelblatt mit kleinem Einschnitt. dasjenige, was den äusserlichen Schmuck und Schön- heit des Vortrages aus Mangel meiner Gaben abgehet, Campan, Jeanne Louise Henriette. Die häusliche durch die Richtigkeit der Gedanken schadlos zu halten, Erziehung vorzüglich des weiblichen Geschlechts zum wenigsten habe ich mir alle Mühe gegeben diesen von dem ersten Lebensjahr bis in das reife Alter. Ein Handbuch für Eltern und Erzieher. Frei bearbeitet von Wilhelmine von Gersdorf. Leipzig, Lauffer, 1824. XIV, 214 S. Marmor. Pp. d. Zt., Rücken er- neuert, alte Besitzvermerke auf Vorsatz. € 280,– Erste deutsche Ausgabe. – Goed. X, 42, 46. – Er- ziehungsratgeber der Ersten Kammerfrau Marie An- toinettes. Campe, Johann Heinrich. Vaeterlicher Rath für meine Tochter. Ein Gegenstück zum Theophron. Der erwachsenern (sic!) weiblichen Jugend ge- widmet. Mit gestoch. Frontispiz. Braunschweig, Im Verlag der Schulbuchhandlung, 1789. XLIV (Vorwort, Subskr.Verzeichnis, Inhalt), 510 S., 1 Bl. Vlg.Verz. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel u. floraler Rückenvergoldung, etwas bestoßen und berieben. € 340,– Seltene Erstausgabe. – W. G.² 230, 36; Wegehaupt 389; Brüggemann/Ewers 625 ff.; Seebaß 337; vgl. Slg. Borst 594. – Ausführliche Würdigung s. Tänzler „Frauen- rolle und Frauenbildung in der Zeit der Aufklärung am Beispiel Johann Heinrich Campes ‚Väterlicher Rath …‘„. – Campe (1746–1818), Hauslehrer der Ge- brüder Humboldt, scheiterte mit seinen Plänen zur

126 Fehler zu ersetzen. Ich unterstehe mich auch wohl zu Le Prince de Beaumont, Maria. Der Frau Maria sagen, daß ich hierinnen glücklich gewesen bin; das le Prince de Beaumont nöthige Unterweisungen Publicum, welches das Schicksal eines jeden Werkes für junges Frauenzimmer, welches in die Welt tritt entscheidet, versichert mich dessen …“. Er gibt als und sich verheurathet, als der Verfolg des Magazins Hauptquelle, die ihm für seine ausführlichen mora- für junge Leute, nach deutscher Art eingerichtet, lischen Belehrungen dient, die Bibel an. – Vereinzelte von Johann Joachim Schwaben. 4 Teile in einem Bleistiftanstreichungen, im Bug wenige Wurmspuren. Band. Mit gestoch. Front. und zahlr. Vign. Leipzig, – Siehe Abbildung. Weidmann, 1764. X, 188; 198; 252; 368 S. Ldr. d. Zt. [Fénelon, Franz v. Salignac de la Mothe]. Edu- mit reicher Rückenvergoldung u. goldgepr. Rücken- titel auf 5 echten Bünden, Ecken und Kanten etwas cation des filles. Par Monseigneure l’Archevêque € de Cambray. Paris, Aubouyn, 1696. Kl.8°. Titel, 1 bestoßen, Besitzverm. a. Vorsatz. 480,– Bl. Inh.-Verz., 269 S. + 3 nn. S. „Privilege du Roi“. Wahrscheinlich deutsche Erstausgabe im Jahr der Restaur. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel u. französischen Erstausgabe des Erziehungswerkes der Rückenvergoldung. Mit Exlibris. € 250,– französischen Jugendschriftstellerin JeanneMarie le Prince de Beaumont (1711–1780). – Im Vorderdeckel Vgl. Brunet II, 1209. – Frühe Ausgabe der 1687 erst- eingeklebter Zettel teilweise entfernt, ein Besitzver- mals erschienenen „wegweisenden erziehungstheoreti- merk auf Vorsatz durchgestrichen, Schnitt mit kleinem schen Schrift“ (Reichhardt, Handbuch politischsozialer Fleck, insgesamt aber gutes Exemplar. Grundbegriffe in Frankreich 1680–1820, S. 15). – Text durchgehend etwas wasserfleckig, auf dem vorderen fliegenden Blatt kurze handschriftliche Geschichte des Rid, Johann Kantius Wendelin. Ueber die Würde Werkes in französischer Sprache. der Jungfrauschaft und ihre Erhaltung bei der Ju- gend. Ein Preisbüchlein und Christenlehrgeschenk Fordyce, Jacob. Predigten für junge Frauenzimmer. für die größere Jugend beider Geschlechter. Kemp- Aus dem Englischen. 2 Bde. Mit 2 gestoch. Tit.Vign. ten, Kösel, 1838. Kl.-8°. VI (3), 123 S. Pp. d. Zt. u. 15 (wiederholten) Textvign. Leipzig, Weidmann „Oeffentlichter Schulpreis 1840“ mit geprägten Erben u. Reich, 1767. Kl.8°. Titel, 12 Bll., 452 S.; Fileten auf beiden Deckeln. € 275,– Titel, 2 Bll., 458 S. HLdr. d. Zt. mit Rückenschild u. Schulpreis-Bindung mit Widmung auf Vorsatz, Stempel Rückenvergoldung, gering berieben, Text durchg. auf Titel, S. 55 und letztem weißen Blatt. – Das Buch gebräunt u. teils etwas stockfleckig. € 300,– enthält zwei Abteilungen: I. Ueber die Würde der N. B. G. XVIII, 168. – Der Autor (1720–1796) schreibt Jungfrauschaft. II. Ueber Erhaltung der Jungfrauschaft. über seine Gründe, diese Predigten zu verfassen: „Eine – In seinem Vorwort schreibt der Autor, der Distrikts- ungeheuchelte Hochachtung für das weibliche Ge- Schul-Inspektor k.b. Landgerichts Grönenbach und schlecht bewog den Verfasser folgender Predigten, Pfarrer in Legau war, dass es ihm darum ging „ein sie bekannt zu machen: Ein brennender Eifer für das Büchlein zu schreiben, das wir der größeren Jugend in Beste der menschlichen Gesellschaft …“ und „Der die Hand geben könnten, um ihr Schätzung für Jung- Prediger schmeichelt sich, daß Frauenspersonen von frauschaft und Reinheit an Leib und Geist einzuflößen, jedem Stande und Alter einen nützlichen Rath oder sie vor Gefahren ihres Standes so mehr zurückzuhalten, einige heilsame Winke in diesen Reden finden werden“. und zu unbeflecktem Wandel mit Wort und Beispiel anzuleiten. Besonders in unsern Tagen, wo die Blüthe La Roche, Sophie von. Briefe an Lina als Mädchen. der Jungfrauschaft und Reinigkeit so viel verkannt und (Bd. 2 und 3: … als Mutter.) Ein Buch für junge zertreten wird und Verführungen jeder Art gleichsam Frauenzimmer die ihr Herz und ihren Verstand Tagsgeschichten sind“. Als Gegenmittel empfiehlt er bilden wollen. Bd. 1 : 2. Aufl. Mit 3 gestoch. Front. „Steter Wandel vor Gott“, „Fleißiges Gebeth“, „Oefte- Leipzig, Martin Gräff, 1788–97. Titel, 266 S., 1 Bl. rer und würdiger Empfang der heiligen Sakramente“…. (Errata); XII, 249, 2 S. (Verzeichniß einiger Schrif- ten); 240 S. Marmor. Pp.Bde. d. Zt. mit roten Rü- [Thielau, Antoinette Wilhelmine von]. Friederike ckenschildchen und ornament. Rückenvergoldung, Weiß und ihre Töchter. Eine Geschichte heraus- etwas bestoßen und berieben. € 1000,– gegeben von E. C. Trapp. Berlin, Frölich, 1805. Tit., Bd. 1 erschien erstmals 1785 in Speyer, die Fortset- 1 Bl., 387 S. Pp. im Stil der Zeit, kleiner Stempel auf € zungsbände 2 und 3 liegen hier in erster Auflage vor. Titel. 420,– – ADB 17, S. 717ff.; Goed. IV, 1, 597, 40, 9; Wegehaupt Erstausgabe. – Friedrichs S. 310; Gross, Deutschlands IV, 1243; Ehrlich-Haefeli etc., „Mütter und Mütterlich- Dichterinnen und Schriftstellerinnen, S. 72; Brümmer keit“, S. 73ff.; ausführliche Würdigung s. Neumann, 18. Jhdt., 535; ADB XXXVII, 746; Goed. VI, 431, „Zwischen Emanzipation und Anpassung“, S. 60ff., 14; Schindel II, 362364. – Antoinette Wilhelmine v. wo u. a. zu lesen ist: „La Roche verfasste die ‚Briefe an Thielau, geb. v. Honrodt (1767–1807) war eine An- Lina‘ von einem gesellschaftlichen Standpunkt aus, der hängerin von Pestalozzis Lehren und lieferte in ihrem die sozialen Gegebenheiten und Strukturen akzeptiert, einzigen größeren Werk, dem vorliegenden Roman, ein weil die Zufriedenheit im eigenen Stand Voraussetzung Gemälde häuslicher Erziehung. – S. 353ff. „Unterricht für ein glückliches Leben ist“. – Text durchgehend für Krankenwärterinnen“. – Auf holzhaltigem Papier, etwas gebräunt und teilweise wasserfleckig, trotzdem leichter Wasserrand bei wenigen Blättern, insgesamt habenswertes Exemplar dieses seltenen Werkes. gutes Exemplar.

127 Galerie Valentien Stand 61 Gellertstraße 6 · 70184 Stuttgart Telefon +49 (0)711 24 62 42 · Fax:+49 (0)711 24 62 41 E-Mail: [email protected] · Internet: www.galerie-valentien.de Kunst des 20. Jahrhunderts · Gemälde · Graphik · Illustrierte Bücher

Otto Dix – Frühe Graphik

Dix, Otto. „Selbstbildnis (mit Zigarette)“, 1922 (1949). Kaltnadelradierung auf Kupferdruckpapier, 34,9 × 27,4 cm / 50 × 35 cm, rechts unten signiert und auf 1949 datiert, am Unterrand Widmung „für Herrn Ehrhardt, den Meister der Drucker“. Karsch 17/II b (von b). € 22 000,– Aus einer Auflage von 10 Exemplaren, die der Dresdner Drucker Roland Ehrhardt im Jahr 1949 von der 1922 radierten Platte abgezogen hat. Vorliegend dem Dru- cker gewidmetes Belegexemplar. Bei Karsch ist diese Auflage irrtümlich ins Jahr 1955 datiert. Im Jahr 1922 ist das Selbstbildnis lediglich als Mappenbeilage (in 50 Exemplaren) für das „Radierwerk III“ im „Dresdner Verlag“ erschienen. – Siehe Abbildung.

Dix, Otto. „Dame“, 1922. Kaltnadelradierung auf weißem Kupferdruckpapier, 43,5 × 27,5 cm / 62 × 44 cm, rechts unten signiert und datiert, links unten bezeichnet „I. Probedruck 1. Zustand“, Mitte unten betitelt „Dame“. Probedruck vor der kräftigen Schattierung an der rechten Schulter und der Hin- tergrundtönung rechts und links des Kopfes, noch mit Ätzfleck in der Haarschleife. Gratiger Druck, Karsch 19/I (von II). € 19 500,– Karsch ist kein Exemplar dieses ersten Zustands be- kannt geworden. Die Blätter des zweiten Zustands sind innerhalb der Mappe „Radierwerk III, 6 Radierungen“ im „Dresdner Verlag“ erschienen, Auflage 50 Exem- plare. Von sehr guter Erhaltung, sehr selten, vermutlich einziges Probeexemplar. – Siehe Abbildung.

Dix, Otto. „Katzen“, 1920. Holzschnitt auf dün- nem weißen Maschinenbütten, 24,2 × 17,5 cm / 42,5 × 34,5 cm, signiert, datiert, betitelt und 12/30 nummeriert, Karsch 28b (von b). € 22 000,– Sehr leichter Lichtrand, sonst bestens erhalten. Die Komposition des Holzschnitts geht auf das Gemälde „Katzen“ (Löffler 1920/1) zurück, das Dix dem ex- pressionistischen Schriftsteller Theodor Däubler ge- widmet hat, dessen „Katzengedicht“ dem Künstler als Anregung für Bild und Holzschnitt diente (ausführ- lich Rainer Beck, O. Dix, Die kosmischen Bilder …, Dresden 2003, S. 140ff). – Siehe Abbildung.

128 Der Kuss Der Morgen

Dix, Otto. Holzschnittfolge „WERDEN“, 1919. Folge von 5 signierten Holzschnitten (statt 6), mit der Originalmappe mit dem signierten Titelholz- schnitt und jeweils einer Seite Titel, Vorwort und Druckvermerk auf losen Blättern. Dresden, Deut- scher Genossenschaftsverlag. Die Holzschnitte auf weißem Bütten von leicht variierender Blattgröße, durchschnittlich ca. 36 × 30 cm, alle mit Bleistift signiert und jeweils 2/5 nummeriert. Der Druck- vermerk hingegen auf 4 nummeriert (!). Karsch 339, 340 II, 343–345. € 70 000,– Das erste der zahlreichen Mappenwerke des Künst- lers und dasjenige mit der geringsten Auflage von nur 5 Exemplaren. Davon Exemplar Nr. 4 wahrscheinlich durch Wasserschaden untergegangen (die Kombina- tion unserer auf 2/5 nummerierten Holzschnitte mit der leicht wassergeschädigten Umschlagmappe und dem auf 4 nummerierten Druckvermerk legt diese Vermutung nahe). Festzuhalten ist, dass der Bearbeiter des Werkverzeichnisses, Florian Karsch, kein Map- pen-Exemplar im Original gekannt hat (Karsch Kat. Nr. 345), sondern die Blätter lediglich aus späteren, minderen Abdrucken in den Zeitschriften „Men- schen“ und „Neue Blätter für Kunst und Dichtung“ vor Augen hatte. Obwohl in der vorliegenden Holz- schnittfolge das Blatt „Ich, Maske“ (Karsch 342) fehlt, handelt es sich wohl um das kompletteste erhaltene Katzen Exemplar der Mappe „Holzschnitt-Werk I“. Stilis- tisch markieren die Holzschnitte eine Neuorientie- rung des Künstlers nach den ereignisreichen Kriegs- schlagmappe am Unterrand mit leichtem Wasserrand jahren, eingebettet in die Dresdner Dada-Bewegung. und insgesamt etwas unfrisch. Von größter Seltenheit. – Die Holzschnitte von bester Erhaltung, die Um- – Siehe Abbildung.

129 Galerie Vömel GmbH Stand 63 Orangeriestraße 6 · 40213 Düsseldorf Telefon +49 (0)211 32 74 22 · Fax +49 (0)211 13 52 67 E-Mail: [email protected] · Internet: www.galerie-voemel.de Graphik des 20.Jahrhunderts

Fünf Siebdrucke zum Herstellen von Kimono- Kádàr, Bela (1877–1956). „Constructivist Figu- stoffen. Ende 19. Jahrhundert/Anfang 20. Jahr- res“. Zeichnung auf Papier, 1920. 26,5 × 17,0 cm. hundert. Je 30,0 × 40,0 cm. Je € 550,– € 5400,–

Klapper, Siegfried (1918–2012). „Stadtansicht“. Tuschfederzeichnung. 22,0 × 35,0 cm. € 400,–

Kogan, Moissey (1879–1943). „Liegender Weib- licher Akt“ (Junge Frau II). Braune Kreide auf Bütten. Signiert. 29,5 × 39,5 cm. € 850,–

Kolle, Helmut (1899–1931). „Figur“. Blaue Tinte auf weißem Papier. Nachlass- und Prägestempel. 22,6 × 17,7 cm. € 1100,–

Laurencin, Marie (1885–1955). „Fille au Chapeau Noir“. Lithographie auf Bütten, um 1910. Signiert. Exemplar 25. 15,0 × 12,8 cm. € 2800,–

Liebermann, Max (1847–1935). „Holzsammler im Wald“. Lithographie. Signiert. Schiefler 49. 16,8 × 29,0 cm. € 500,–

Marcks, Gerhard (1889–1981). „Die Katzen“. Holz- schnitt auf Japanpapier, 1970. Signiert, nummeriert 11/25. Lammek H 27. 42,5 × 50,0 cm. € 6800,– Siehe Abbildung rechts.

Marcks, Gerhard (1889–1981). „Fortuna I“. Holz- schnitt, 1954. Signiert, nummeriert 16/50. Lammek H 239. 31,6 × 20,3 cm. € 650,– Heckel, Erich (1883–1970). „Akrobaten“. Holz- schnitt, 1967. 37., letztes Jahresblatt, Farbdruck, Marcks, Gerhard (1889–1981). „Fortuna II“. Holz- zusätzlich koloriert (Werkstattspuren). Dube 458 b. € schnitt, 1954. Signiert, nummeriert 23/40. Lammek 20,5 × 15,5 cm. 850,– H 240. 48,3 × 29,3 cm. € 650,– Siehe Abbildung. Marcks, Gerhard (1889–1981). „Frühlingsgarten“. Heckel, Erich (1883–1970). „Junger Reiter“. Holz- Holzschnitt auf Japan, 1968. Signiert, nummeriert. schnitt, 1955. 25. Jahresblatt. In dieser Verfassung Auflage 50 nummerierte Exemplare. Lammek H extrem selten. Dube 415 a. 17,2 × 13,4 cm. € 950,– 431. 24,6 × 21,6 cm. € 260,–

Heckel, Erich (1883–1970). „Zu Aeneas“. Entwurf. Marcks, Gerhard (1889–1981). „Hockendes Mäd- Aquarell und Deckfarben über Graphit. Mono- chen“. Holzschnitt 1948/1969. Signiert. Lammek H grammiert, datiert. 33,0 × 27,0 cm. € 4800,– 192. 21,4 × 15,6 cm. € 460,–

Heckel, Erich (1883–1970). „Schwarze und Weisse Marcks, Gerhard (1889–1981). „Portrait eines jun- Kugel“, 11. Jahresblatt, mit Widmung. Dube 372 I. gen Mädchens“. Zimmermannsbleistift. Signiert. 17,5 × 15,0 cm. € 850,– 29,0 × 23,5 cm. € 770,–

130 Marcks, Gerhard (1889–1981). „Sitzender Knabe“. Bleistiftzeichnung auf Papier. 28,0 × 17,0 cm. € 300,– Marcks, Gerhard (1889–1981). „Stierkampf“. Holzschnitt, 1949/1950. Signiert, (mit Widmung). Lammek H 209. 31,0 × 35,0 cm. € 750,– Overbeck, Gerda (1898–1977). „Kartenspieler“. Tuschfederzeichnung auf glattem Papier mit Tusche. Monogrammiert und datiert, 1927. 28,0 × 22,0 cm. € 5300,– Sintenis, Renée (1888–1965). „Kleiner Esel“. Kalt- nadelradierung auf Vélin. Signiert. 22,0 × 17,0 cm. € 480,– Sintenis, Renée (1888–1965). „Liegendes Reh“. ­ Radierung auf Vélin. Signiert. 25,0 × 20,2 cm. € 500,– Sintenis, Renée (1888–1965). „Stehender Knabe mit Fohlen“. Kaltnadelradierung auf Papier. Signiert. 22,0 × 17,0 cm. € 480,– Gehard Marcks - Schwarzes Fohlen Sintenis, Renée (1888–1965). „Sitzender junger Co- ckerspaniel“. Kaltnadelradierung auf Vélin, 1948. € Marcks, Gerhard (1889–1981). „Schwarzes Foh- Signiert. 21,7 × 16,5 cm. 420,– len“. Holzschnitt auf Japan, 1921. Signiert. Lammek Tappert, Georg (1880–1957). „Der Tanzabend“. € H 17. 26,4 × 20,1 cm. 1250,– Tusche und Feder, 20er Jahre. Nachlassstempel mit Siehe Abbildung. Signatur von A. Tappert. 29,6 × 21,0 cm. € 3400,–

Gehard Marcks - Die Katzen 131 Antiquariat J. Voerster Stand 62 Relenbergstraße 20 · 70174 Stuttgart Telefon +49 (0)711 29 71 86 · Fax +49 (0)711 229 42 67 ∙ Mobil +49 (0)172 71 77 662 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-voerster.de Autographen · Musik · Theater · Deutsche Literatur · Erstausgaben

Brahms, Johannes. Ein deutsches Requiem nach Worten der heiligen Schrift für Soli, Chor und Or- chester. Op. 45. Partitur. Leipzig, C. F. Peters (Ver- lags-Nr. 10260) [ca. 1940]. Folio. 3 Bl., 191 S., 1 Bl. Zahlreiche Eintragungen und Anmerkungen mit farbigem Bleistift. Halbleinenband. € 3000,– Arbeitsexemplar von Dr. Karl Böhm mit dessen ei- genhändigem Namenszug auf dem Vorsatz und dem Titelblatt. Handschriftliche Datierung aus dem Jahr 1943, in dem Böhm erstmals zum Direktor der Wiener Staatsoper ernannt wurde. Interessantes Exemplar, das Einblicke in die Arbeitswelt des berühmten Dirigenten gibt.

Bülow, Hans von (1830–1894). Eigenhändiger Brief mit Ort, Datum und Unterschrift. München, 20. VI. 1865. Groß-Oktav. 3 Seiten. Kleine Randläsuren, sauber restauriert. Mit beiliegendem Briefumschlag. Briefmarke ausgeschnitten. € 5800,– Schöner, ausführlicher Brief an August Röckel, Di- rigent, Komponist, Politiker und Weggefährte von Richard Wagner, über die ersten Aufführungen von Richard Wagners „Tristan und Isolde“ in München. – „… Gestern hatten wir die dritte Tristanvorstellung – Höchst seltene erste Ausgabe dieses für die Instru- … – übervolles Haus – enormer Beifall. Schnorrs mentenkunde des 18. Jahrhunderts heute noch wich- nach jedem Akte zweimal gerufen, nach dem letzten tigen Quellenwerkes. Das anonym erschienene Lehr- vier Mal, weil Wagner endlich nachgeben mußte und buch wurde gelegentlich Mattheson zugeschrieben (vgl. zweimal in der Mitte des Titels seines Werkes erschien. Reinfurth, Lotter, Nr. 222). Wertvolle Beschreibung Der Eindruck war ein weit harmonischerer als am 10. der Musikinstrumente und Hinweis, wie diese zu spie- Juni … Parzival [König Ludwig II.] gestern Abend len sind. Für die Forschung zur Instrumentalmusik abwesend – aus Familienrücksichten …, W[agner] ist der Zeit sind besonders hervorzuheben: Violine, Viole ziemlich wohlauf, obgleich er vielfach klagt. Er medi- d’amour, Viola, Viola da Gamba, Viola di Spala, Laute, tirt für diese Woche mit Schnorrs einen Ausflug nach Spitz-Harfe, Hackbrett, Pauke, Posaune, Waldhorn, Tegernsee … ich … fliehe … auf ein paar Tage nach Klarinette, Flaute traversiere, etc. – RISM B VI, S. 290; Baden-Baden mit Rubinstein, der gestern Abend mit Wolffheim I, 609; Holzmann/Bohatta V, 6713. – Siehe großer Ergriffenheit zugehört hat …“ Abbildung.

(Eisel, Johann Philipp). Musicus autodidactos, Hölderlin, Friedrich. Hyperion oder der Eremit Oder der sich selbst informirende Musicus, be- in Griechenland. 2 Bände in 1. Tübingen, J. G. stehend Sowohl in Vocal-als üblicher Instrumental- Cotta 1797–99. 160 S.; 124 S. Vereinzelt geringfügig Musique, Welcher über 24. Sorten, sowohl mit stockfleckig. Alter Name auf Titel und dem Vor- Saiten bezogener als blasender und schlagender satz. Vorsatzblätter unauffällig erneuert. Grünes Instrumente beschreibet … Erfurt, J. M. Funcken Lesebändchen. Gutes Exemplar. Halblederband der 1738. Klein-Quart. 3 Bl., 108 S., 1 Bl. Titel in rot- Zeit mit Rückenvergoldung. Ecken geringfügig be- schwarz gedruckt. Zahlreiche Notenbeispiele im stoßen. € 20 000,– Text. 17 Tafeln, 1 Abbildung (Flötenspieler) im Seltene Erstausgabe von Hölderlins Erstlingswerk. – Text. Wenige Blätter stellenweise etwas gebräunt, Bruchstücke aus dem Roman erschienen 1794 erst- sonst gutes Exemplar. Lederband im Stil der Zeit. mals in Schillers Zeitschrift „Neue Thalia“. – „Die Blindprägungen auf den Deckeln. € 5800,– Dichte, in der sich poetische Sprache und geschichts-

132 philosophische Argumentation, Zeitkritik und religiöse Händel. Im „Beschützenden Orchestre“ wird J. S. Metaphorik verbinden, macht die Einzigartigkeit dieses Bach erstmals namentlich in einem gedruckten Buch Textes in der deutschen Literatur aus“ (KNLL 7, 930). erwähnt (II, S. 222 Anm.). – [1]. Im Jahr 1713 existieren – Stuttgarter Hölderlin-Ausgabe 8, 349. zwei textgleiche Ausgaben des „Neu -Eröffneten Or- chestre“, davon eine „auf Kosten des Autoris“ und wie Mann, Thomas (1875–1955). Eigenhändiger Brief im vorliegendem Exemplar „Bey Benjamin Schillers mit Ort, Datum und Unterschrift. Bad Tölz, 24. XI. Wittwe“. Ausgabe mit dem häufig fehlenden Por- 1913. 2 Seiten. Gedruckter Briefkopf. € 8900,– trät „Aurora von Königsmarck“, ohne die gedruckte Schöner, unveröffentlichter Brief an den Musikkritiker Widmung. – [3]. Wolffheim verzeichnet sieben (zu- und -schriftsteller Oskar Bie (1864–1938), in dem er sätzliche) Notentafeln, die sonst nicht nachzuweisen sich auch zu Richard Wagner äußert. „Gestern las ich sind. – Canon Nr. 27, 47, 73; Wolffheim I, 823; RISM bis tief in die Nacht hinein die Kapitel über Wagner in B IV, S.562, 558, 559. Ihrem Opernbuch – mit Entzücken; ich hatte große Lust, Ihnen die Hand zu drücken und Ihnen zu danken. Storm, Theodor. Waldwinkel. Pole Poppenspäler. So artistisch und zugleich so gefühlvoll hat vor Nietz- Novellen. Braunschweig, Westermann 1875. Klein- sche nur [E. T. A.] Hoffmann über Musik geschrieben Oktav. 2 Bl., 222 S., 1 w. Bl. Wenige Blätter etwas und nach Nietzsche nur Sie.“ – Wagner und seine Musik stockfleckig. Goldschnitt. Dekorativer, grüner Ori- übte auf Thomas Mann eine große Faszination aus und ginal-Leinenband mit reicher Gold- und Blind- schon in jungen Jahren setzte er sich kritisch mit ihm prägung. € 1850,– auseinander. – Nicht abgedruckt in der Briefausgabe I Erste Buchausgabe mit vierzeiliger handschriftlicher (1889–1913) sowie in Regesten und Register. Der um- Widmung Th. Storms auf dem fliegenden Vorsatz. – fangreiche Briefwechsel zwischen Th. Mann und Bie Borst 3280; Teitge 1269; Wilpert/Gühring 26. ist teils verschollen.

Mattheson, Johann. Das Neu=Eröffnete Orches- Ziegenhagen, Franz Heinrich. Lehre vom rich- tre, Oder Universelle und gründliche Anleitung / tigen Verhältnisse zu den Schöpfungswerken, und Wie ein Galant Homme einen vollkommenen Be- die durch öffentliche Einführung derselben allein griff von der Hoheit und Würde der edlen MUSIC zu bewürkende algemeine Menschenbeglükkung erlangen … möge. Mit beygefügten Anmerckungen […] Mit 8 Kupfert. von D. Chodowiecki, und einer Herrn Capell=Meister [R.] Keisers. Hamburg, Ben- Musik von W. A. Mozart. Hamburg, Selbstverlag jamin Schillers Wittwe 1713. Duodez. Gestochenes 1792. Gestochenes Frontispiz, Titel, 4 Bl. (Vorrede, Frontispiz, 2 Bl., 7 gestochene und gefaltete Noten- Verbesserungen und Druckfehler [sic], Inhalt; es tafeln mit 25 Notenbeispielen, 338 S., mit Notenbei- fehlt im Anschluss an die Vorrede ein recto be- spielen im Text, 6 Bl. (Reg.), 1 (w.) Bl. Drei Blätter drucktes Bl. „Der Leser …“), 633 S. (recte 631; S. 95 mit kleinen Randläsuren, teils hinterlegt. Frontispiz doppelt paginiert, mit springender Pag. S. 151 auf S. im Falz verstärkt. – (Angebunden:) Das Beschützte 154 und S. 171 auf S. 174), 1 großes Faltkupfer und Orchestre oder desselben Zweyte Eröffnung / Wo- 6 Kupfertafeln von Daniel Chodowiecki sowie 1 rinn … manchem Musico selbst die … Vorstellung gefaltete Notenbeilage (8 Seiten auf 4 Falttafeln) von musicalischer Wissenschafften / wie sich dieselbe W. A. Mozart. Halbpergamentband. Deckelbezüge vom Schulstaub tüchtig gesäubert … ertheilet … so und Vorsätze später erneuert. Geringe Alters- und dann endlich das lange verbannet gewesene Ut Mi Gebrauchsspuren. € 3500,– Sol Re Fa La Todte (nicht tota) Musica … beehret Seltene Erstausgabe dieser Gesellschaftsutopie mit dem wird. Hamburg, im Schillerischen Buchladen 1717. Erstdruck der Mozart-Kantate „Die ihr des unermeß- Gestochenes und gefaltetes Frontispiz, 11 Bl., 561 lichen Weltalls Schöpfer ehrt“ als gefaltete Musikbeilage S., 1 S. (Errata). – (Angebunden:) Das Forschende in Typendruck. „Um für die Aufklärungsbewegung Orchestre oder desselben Dritte Eröffnung. Da- aktiv zu werden, gab Franz Heinrich Ziegenhagen rinn Sensvs vindiciae et quartae blanditiae, D. i. Der (1753–1806) eine gesicherte Existenz als Kaufmann beschirmte Sinnen=Rang und der Schmeichelnde auf, gründete ein ländliches Philanthropinum vor den Quarten=Klang … in ihr rechtes Licht gestellt Toren Hamburgs und verfasste parallel dazu ein uto- pisches Erziehungsprogramm, seine ‚Verhältnislehre‘. werden. Hamburg, Benjamin Schillers Wittwe und Im Glauben an das Gute im Menschen investierte Joh. Christoph Kißner im Dom 1721. Gestochenes er sein gesamtes Vermögen in diese Projekte, wurde Frontispiz, 23 Bl., 789 S. teils mit Notenbeispielen, aber immer wieder enttäuscht“ (Verlagstext zu Barbara 37 Bl. Register. Exlibris im Vorsatz. Gutes Ex- Richter, Ziegenhagen). Als bleibender Erfolg Ziegen- emplar. 3 Werke in 1 Band. Pergamentband der hagens ist die Gewinnung Mozarts für die Vertonung € Zeit. 9500,– seines von ihm selbst gedichteten Liedes zu werten, Äußerst seltener Sammelband mit allen drei „Orches- welches in enger Verbindung zu freimaurerischen Ideen ter-Schriften“, die zu einer unentbehrlichen Quelle steht. – Das Werk ist neben seiner philosophischen Uto- für die Musikwissenschaft geworden sind. Entstanden pie auch bedeutend in Hinsicht auf die hervorragenden in einer Zeit, in der ein Bruch mit der „alten“ Musik- Illustrationen Daniel Chodowieckis. – Haberkamp S. lehre und ein Neuanfang der Musiktheorie stattfand. – 352; Lanckoronska/Oehler II, 119–120 und 214; RISM Gerühmt werden u. a. Telemann und der befreundete M 4161; Rümann 1299.

133 Antiquariat Dieter Zipprich Stand 31 Karolinenstraße 18 · 96049 Bamberg Telefon +49 (0)951 50 99 32 00 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-zipprich.de Schöne und rare Bücher aus allen Gebieten

serfl., die ersten u. letzten Bll. am oberen Rand leicht moderig, sonst überwiegend sauber. Tit. mit altem hs. Vermerk u. Stempel der Ministerial-Bibliothek Uelzen (Niedersachsen), aus der im 19. Jhdt. verschiedene Dubletten veräußert wurden. Einband etwas berieben, Hinterdeckel mit Schabspuren, es fehlen eine Mes- singecke am Hinterdeckel und die beiden Schließ- bänder, Rücken etwas spröde, Gelenke angeplatzt, das Holz der Innendeckel mit Abklatsch einstigen Bezugs aus Manuskriptpergamentbll., von denen hinten eines noch erhalten ist (Missalhandschrift des 15. Jhdts. mit Hufnagelnotation).

Josephus, Flavius. Antiquitatum Iudaicarum libri XX. novissimè iam ad vetustissima exemplaria di- ligenter recogniti, interprete Ruffino. Eiusdem De bello Iudaico libri VII. Contra Apionem libri II. De Machabaeis liber unus, ab Erasmo recognitus. Accesserunt Berosi Babylonij antiquitatum libelli quinq(ue), Manethonis supplementum in Berosum, Metasthenis Persae fragmentum de iudicio tempo- rum & annalium Persarum. Köln, Eucharius Cervi- cornus für Gottfried Hittorp, September 1534. 16 unn., 335 num., 4 unn., 1 w. Bll., mit Titelbordüre v. Anton Woensam v. Worms sowie einigen Initialen und Zierstücken. Fol. – II. Hegesippus, (Pseudo-). De rebus à Iudaeorum principibus in obsidione fortiter gestis, déqu(ue) excidio Hierosolymorum, Gregorius IX., Papst. Decretales. Lyon, Jacques aliarumq(ue) civitatum adiacentium, libri V. divo Marechal alias Rolant für François Fradin, 18. IV. Ambrosio Mediolane(n)si episcopo interprete. Eius- 1510. 1 (st. 2) unn., CCCXXIX (st. CCCXXX) dem Anacephaleosis fini operis adiecta est. Köln, Jo- num., 14 unn., XVII num., 1 unn. Bll., mit ko- hann Soter für Hittorp, 2. VI. 1530. 6 unn., 68 num., lorierter Druckermarke auf dem Titel, 1 großer 2 unn. Bll., mit Titelbordüre v. Woensam, viertei- kolor. Textholzschnitt und viele schwarzgrundige lige Textbordüre und einige Initialen. Holzdeckel- Initialen verschiedenen Formats. Holzdeckelband band des späten 16. Jhdts. mit blind- u. goldgepr. der Zeit mit blindgeprägtem, braunem Lederbezug braunem Lederbezug, 2 Schließen, gesprenkelter über 5 Doppelbünden u. abgeschrägten Kanten, 7 Schnitt. € 3900,– (st. 8) ziselierte u. durchbrochene Messingecken, I. VD 16, J 959; Fürst II, 120; Panzer VI, 428, 739; STC 2 ebensolche Mittelstücke, 4 Messingschienen a. d. 463; Van der Haeghen II, 37; nicht bei Adams. – Die Hinterdeckelkanten u. 2 Schließen (Schließbänder € schöne Titeleinfassung mit den Taten des Herkules fehlen). 4900,– (Merlo 433), erstmals im Josephus von 1524 verwendet, Baudrier XI, 388 (nicht gesehen); Panzer VII, 295, 161; findet hier zum zweiten Mal Verwendung. – II. VD STC 382; nicht bei Adams. – Auf dem Titelblatt die 16, H 1254; Adams H 148; Panzer VI, 411, 576; STC, schöne Marke des François Fradin (Sylvestre 583), der Suppl. 27; nicht bei Beuttenmüller u. Fürst. – Seltene Holzschnitt auf Bl. CCLVII zeigt den Arbor affinitatis. Ausgabe, mit der Vorrede Melanchthons. Auf dem Titel Durchgehend schwarz und rot gedruckt. – Ohne das 2. die bekannte Bordüre mit der sterbenden Cleopatra Bl. mit dem Schluss der Vita Gregorii und das Textbl. (Merlo 448), erstmals im Basilius von 1523 verwendet. CCLVI. Verlegermarke u. Textholzschn. alt koloriert, – Titel mit zwei Besitzvermerken des 17. Jhdts., durch Text rubriziert. Im Bug oben durchgehend etwas was- Entfernung eines verso aufgeklebten Exlibris etwas

134 gebräunt u. wasserfl., sonst nur wenig gebräunt und LXXIII] sowie von De Resurrec- kaum fleckig. Der schöne Einband trägt auf beiden tione Christi · – Kopfsteg leicht wasserrandig, vereinz. Deckeln eine kleine Platte mit dem Sündenfall in Gold- etwas fleckig, wenige Bll. am Anfang und Ende mit prägung, signiert HWV (Haebler I, 484, II: Stuttgart, kl. Randläsuren, Lombarden vereinz. etwas verblasst, was von Kyriss mit Bestimmtheit verneint wird), Auf- Titel mit altem Stempel des Seminars St. Sulpice. Ein- druck „PAIS / 1598“ u. Einzelstempel ebenfalls in band gering fleckig und berieben. Insgesamt sauberes Goldprägung, das Gold größtenteils verblichen, die und breitrandiges Exemplar mit Marginalien von feiner Rollen in Blindprägung. Etwas berieben u. bestoßen, zeitgenössischer Hand. Rückenenden lädiert, Lederteil des unteren Schließ- bandes erneuert. Seneca, Lucius Annaeus. Opera philosophica. 2 Teile in einem Band. Romanische Type, Minuskeln Lactantius, Lucius Caecilius Firmianus. Opera. als Lombarden. Venedig, Bernardinus de Choris & (Beginnt mit: „Lactantii firmiani de divinis institu- Simon de Luere, 5. Oktober 1490. 216 Bll. (I. 3 nn, tionibus adversus gentes“). Mit 11 größeren Initialen 147 num. Bll.; II. 65 num., 1 w. Bll.). Fol., Holz- in Rot und Blau sowie zahlr. kleineren Lombarden deckelband d. Zt. mit breitem Lederrücken (Vor- und Alinea-Zeichen in Rot oder Blau. Venedig, An- derdeckel u. Teil des Rückens erneuert, Schließen dreas de Paltaszichis und Boninus de Boninis, 12. fehlen). € 5000,– März 1478 [1479]. Folio. 212 nn. Bll. (ohne das erste Hain-C. 14593. – Proctor 5213. – BMC V, 464. – Goff u. letzte w. Bl.). Romanische Type mit griechischen S-370. – BSB-Ink S-267. – Graesse VI/I, 347. – Frühe Einsprengseln. 38 Zeilen. Rotes Maroquin des 19. Gesamtausgabe der philosophischen Werke und Briefe, Jhs. mit etwas Rückenvergoldung und goldgepr. wie immer die Schriften des älteren und jüngeren Seneca € Deckelvignette. 8500,– zusammengeworfen. Die besondere Bedeutung der Hain/Cop. 9813. – GW M16561. – Goff L 8. – BMC vorliegenden Ausgabe liegt darin, dass hier erstmals die V, 251. – BSB-Ink L-8. – Polain 2421. – Neunte Aus- bedeutenden „Naturales quaestiones“ des Philosophen gabe der Werke. Schöner eleganter Antiqua-Druck, Seneca im Druck erscheinen; ebenfalls die erhaltenen das einzige Buch, das der aus Dalmatien stammende Teile der „Suasoriae“ und „Controversiae“ des älteren Andreas de Paltaszichis gemeinsam mit Boninus de Seneca. Der zweite Teil enthält die „Epistolae“ und die Boninis gedruckt hat. Mit dem Exlibris des New Yorker kleine Schrift „De paupertate“, die übrigen Werke sind Antiquars Walter Goldwater auf dem Innenspiegel. im ersten Teil vereinigt. Zu den „Naturales quaestio- Boninus verlegte seine Druckerei 1481 nach Verona, nes“ vgl. ausführlich DSB XII, zwei Jahre darauf ließ er sich in Brescia nieder. – Im 309f. – Am Anfang u. Schluss Kolophon der vorliegenden Ausgabe steht das Er- etwas wurmstichig, letzte Bll. scheinungsdatum 12. März 1478 sowie weiterhin die etwas fleckig, oberer Schnitt Angabe „unter der Herrschaft des erlauchten Dogen tlw. etwas angestaubt. Auf Giovanni Mocenigo“. Da Mocenigo jedoch nicht vor wenigen Bll. An- und Unter- dem 18. Mai des genannten Jahres das Amt des Dogen streichungen von alter Hand, einnahm, ist das Erscheinungsjahr vermutlich 1479 1 S. mit rubr. Lombarde und und nicht 1478. „Probably ‚I’ has dropped out at the Annotationen, auf dem Titel end of ‘LXXVIII’.“ (BMC) – Enthält von Laktanz recto alter Namenszug sowie die Werke: De divinis institutionibus; De ira dei; De in der Außenecke montiertes opificio dei vel de formatione hominis; De phoenice Wappenexlibris „Baron de carmen. Epitome divinarum institutionum [cap. LVI- Bellet“.

135 Tafeln Tafel 1

The Book of Hours of Jean Troussier: A Major Work of the Master of the Munich Golden Legend (Conrad of Toul), complete, with 20 larges miniatures

Bibermühle – Heribert Tenschert · Stand 15 Tafel 2

Stammbuch aus dem Goethe-Umkreis und Seide mit Blindprägung. Steh- und Innenkan- aus Weimars grosser Zeit. Aus dem Besitz der ten-Vergoldung. Vergoldete Schließe. Quer-­ gefeierten Hoftheater-Sängerin Maria Schmidt Kl.-8vo. € 6500,– (Weimar 1807–1875 Weimar). 75 Blätter mit Goethe hatte 1824 der damals 18jährigen Stamm- 37 Einträgen aus Weimar, Jena, Dessau, Tep- buch-Besitzerin sein Gedicht „Das holde Tal“ litz (1832–1886) in deutscher und französischer gewidmet. Nach ihrem Debüt 1823 am Hof- Sprache. Goldschnitt. Prächtiges, blau-wei- theater in Weimar hatte sie 1824 die Hauptrolle ßes Lederbändchen mit reichster, floral-or- in der Uraufführung von C. M. v. Webers Oper namentaler Goldprägung auf den Decken und „Euryanthe“ gesungen. Unter den zahlreichen am Rücken. Spiegel und Vorsatz in blassrosa bekannten Namen der Theater- und Musikerszene Weimars und Jenas finden sich: F. A. Durand, J. J. Graff, F. G. Hand, C. v. Heygendorff, Joh. Nep. Hummel, C. v. La Roche, W. Schroeder-Devrient, Marie Seebach, F. J. Veit (geb. Elkan), W. Vogel u.v.a. – Ausführliche Liste der Einträge auf unse- rer Internet-Seite. Einige Einträge auf montierten Zetteln. Ecken bestoßen. Schließenöse ersetzt. Schönes Exemplar des bedeutenden Stammbuchs. [Andreae, Johann Valentin]. CIVIS CHRIS- TIANUS, SIVE PEREGRINI QUONdam er- rantis restitutiones (I.) mit: DE CHRISTIANI COSMOXENI GENITURA JUDICIUM (II, ab Seite 193). [Erste Auflage]. Strassburg: Zetzner 1619. 235 (1) Seiten, ein Blatt weiß. Durchgehende Paginierung. Titelblätter je mit HSchn.-Vignette. Farbschnitt. Halblederband mit vergoldetem Rückentitel und etwas Rü- ckengoldprägung. 12mo. € 3800,– Exemplar aus der Bibliothek von Andreaes erstem Bibliographen Markus Philipp Burk mit dessen handschriftlich datiertem Besitzvermerk (1790) und zahlreichen bibliographischen Angaben zu J. V. Andreae am Vorsatz und Spiegel. Das Werk enthält die Darstellung einer Idealfigur des Chris- tenmenschen im Sinne rosenkreuzerischer Ge- sellschaftsideale. – Rückenleder fachgerecht er- neuert. Sehr schönes, frisches, nahezu fleckfreies Exemplar mit hervorragender Provenienz. (Brü- ning: Alchem. Lit. 1287; Dünnhaupt 268, 24.1; Montgomery 52; Paisey: BL-STC A645; VD17 12:103201R).

Fons Blavus Antiquariat · Stand 29 Tafel 3

Bibel 1480

Astesanus de Ast 1473

Antiquariat Peter Fritzen · Stand 42 Tafel 4

Biberach. Gesamtansicht (‚Biberach‘), Farb- Sigmaringen. Gesamtansicht (‚Sigmaringen‘), lithographie v. Eberhard Emminger gedr. v. Farblithographie v. Eberhard Emminger gedr. Anton Schmidt in München b. Jos. Anton Treu, v. H. Fritzsche in München b. Jos. Anton Treu um 1865, 47,5 × 67 cm. € 6000,– in Mengen, um 1860, 53 × 67 cm. € 6000,– Schefold 576. Henning-Maier S. 145. – Größte li- Schefold, Hohenzollern, S. 118; Henning/Maier, thographierte Ansicht von Biberach, der Heimat- Eberhard Emminger, S. 153. stadt von Eberhard Emminger!

Antiquariat Norbert Haas · Stand 1 Tafel 5

Oberrhein. ‚Charta Palatina Jussu Et Aus- sis sime dica C. Mayer S.E.P. Astr.‘ Kupfer- pichs Serenmi. Ac Potentmi. Electoris Pala- stich v. Egid Verhelst n. Christian Mayer, 1774, tini D.R. Bavariae Caroli Theodori Mann- 102 × 68,5 cm. € 4500,– hemio Basileam Usque Producta A Christiano Hellwig/Reiniger/Stopp S. 37–42 u. Abb. S. 40. Mayer Aulae Pal Astronomo. Carolo Theo- – Sehr seltene Karte vom kurfürstlichen Astro- doro C.P.Elect. Pal. D.R. Bav. Maximo As- nomen Christian Mayer (1719–1783). – Zeigt den tronomiae Conditori Scientiarumque Statori Rheinlauf von Biblis bis zum Norden von Ra- munifico augusto & immortali Principi Phi- statt. – Sehr seltene Oberrhein-Karte von zwei losopho hunc Geographiae fructum demis Platten gedruckt.

Antiquariat Norbert Haas · Stand 1 Tafel 6 Quast, Alexander Ferdinand von. Das Erech­ theion zu Athen nebst mehreren noch nicht be- kannt gemachten Bruchstücken der Baukunst dieser Stadt und des übrigen Griechenlands. Nach dem Werke des H. W. Inwood mit Ver- besserungen und vielen Zusätzen herausgege- ben [und] … vermehrt. Text- und Tafelband. Mit 43 (1 farbig, 8 gefalt.) lithogr. Tafeln auf 42 Blatt u. 4 gefalt. lithogr. Buchstabentafeln im Textband. Berlin, F. Riegel, 1843 (Text) u. Ber- lin, G. Gropius, 1840 (Atlas). 8vo. (19,9 × 11,9 cm) u. Imperialfolio (57,5 × 38,0 cm). Titel, 1 Bl., 193 S., 1 Bl. Einfacher Leinwandband d. Zt. (Text) u. Orig.-Halbleinwandband (Atlas). € 5000,– Deutsche Ausgabe von „The Erechtheion at Athens“ (London 1827), der Textband in der Ti- telausgabe bei F. Riegel. – Zu den wesentlichen Erweiterungen im Vergleich zur Originalausgabe gehören die Tafeln VI, VII, VIIa u. XII in Teil 1, Tafel I, II, IV u. V in Teil 2 sowie die vier Tafeln des Polychromie der Antike. – Das Werk besticht vor dritten Teils, die alle Details der Ausschmückung allem durch die detailgetreuen Darstellungen (teilw. zeigen; außerdem die als Frontispiz eingesetzte in Naturgröße!) zahlreicher Baudetails. – Verlags- Tafel VI „Farbenschmuck am Theseustempel“ aus Verzeichnis Ernst & Sohn (1926) S. 55 (gibt an, dass Teil 2. Sie gehört zu den frühen Veröffentlichun- es auch Atlanten ohne Farbtafel gab). – Vgl. Black- gen im Zusammenhang der Diskussion über die mer 856 (Blackmer sale 706).

Krämer, August. Carl Theodor Reichsfrey- herr von Dalberg, vormaliger Großherzog von Frankfurt, Fürst-Primas und Erzbischof … Zweyte, um das Dreyfache vermehrte, und mit vier Kupfern verzierte Auflage. Mit gest. Por- trait, 2 gest. Tafeln u. gest. Handschriftenfak- simile. Regensburg, gedruckt bey Johann Bapt. Rotermundt, 1817. Kl.-4to. (23,5 × 19,0 cm). XII, 96 S. Roter Chagrinlederband d. Zt. mit klassi- zistischer Rücken- u. Deckelvergoldung sowie vier goldgeprägten grünen Lederintarsien in den breiten Bordüren auf beiden Deckeln; dreisei- tiger Goldschnitt; blaue Spiegel; grünes Lese- bändchen. € 2500,– Die erste, nur 32 S. umfassende Ausgabe war dem Fürsten „noch am Morgen seines 73sten Geburts- tages“ zu Händen gekommen, zwei Tage später am 10. Februar 1817 ist er dann gestorben. Sie enthält nur eine kurze Biographie u. eine Beschreibung sei- ner Regensburger Zeit. Die zweite Ausgabe wurde um Kapitel über seine Zeit in Frankfurt sowie spezielle Aspekte seines Lebens erweitert. – Mit eigenh. Widmungsblatt für Friderike Wilhelmine Caroline, Königin von Bayern, aus deren Besitz es an ihre Tochter Erherzogin Sophie von Österreich übergegangen ist (ligierter Stempel „S“ auf der Rückseite des Titels). – Der zeittypische Einband wurde ausschließlich für wenige Widmungsexem- plare geschaffen.

Antiquariat Meinhard Knigge · Stand 28 begleitet, deren farbenfrohe Gestaltung die Exotik Tafel 7 des Textes widerspiegelt“. Die um 1906 bis 1908 angefertigten Farblithographien kennzeichnen durch die Kombination aus leuchtender Farbig- keit und ornamentalem Stil einen Übergang vom Jugendstil zum Expressionismus. Kokoschka lie- ferte an Stelle des bestellten Kinderbuches „einen nur wenig verschlüsselten Bericht über seinen au- genblicklichen Seelenzustand“ (Griesbach, Ill. zur deutschspr. Lyrik). – Einband wenig berieben, Pa- pier etwas gebräunt, insgesamt schönes Exemplar. Reiter, I. D. u. G. F. Abel. Abbildung der hun- dert deutschen wilden Holz-Arten. Nach dem Nummern-Verzeichnis im Forst-Handbuch von F. A. L. von Burgsdorf etc. Als eine Bei- lage zu diesem Werke herausgegeben. 4 Hefte in 1. Mit 100 handkolorierten Kupferstichen. Stuttgart, [Druckerei der Hohen Karls-Schule] Kokoschka, Oskar. Die träumenden Kna- 1800. 4°. 1 Bl., 38 (rechte 36) S. Ldr. d. Zt. mit ben. Mit 10 (8 farb.) Lithographien von Oskar floraler Rückenverg. u. eingeb. vorderen Orig.- Kokoschka. Wien, Wiener Werkstätte 1908. Umschlägen. € 3800,– 24,5 × 30 cm. 10 Bll. Goldfadendurchwirkter Nissen, BBI 1617. Erstmals in Lieferungen 1790– Originalleinenband mit Kordelbindung und 1794 erschienen. Mit feinen, sorgfältig gestoche- aufgeklebter Lithographie auf dem Vorder- nen, teils eiweißgehöhten Tafeln des württem- deckel. € 28 000,– bergischen Hofkupferstechers Gottlob Friedrich Erste Ausgabe und eins von 225 Exemplaren im Abel. – Der schöne Ledereinband am Rücken Einband der Wiener Werkstätte. Die restlichen fachmännisch ausgebessert. Neu aufgebunden. unverkauften 275 Exemplare kaufte Kurt Wolff, Handschriftliche Notizen eines Vorbesitzers von der 1917 eine Titelauflage mit leicht variieren- 1842 vorne eingebunden. Besitzvermerk auf den dem Einband herausgab. Kokoschka widmete Titeln. Die Seidenblätter vor den Tafeln meist das Buch seinem Lehrer Gustav Klimt, dessen Ar- stockfleckig, die Tafeln selbst nur wenig finger- beiten er sehr bewunderte. „Diese phantasievolle fleckig. 1803 erschien noch ein Supplement mit Pubertätsdichtung wird von acht Lithographien 25 Tafeln.

Müller & Gräff · Stand 32 Tafel 8

Janscha, Laurenz und Johann Ziegler. Col- motivieren“ (Haberland, Illustr. Rheinbücher 24). lection de cinquante vues du Rhin … Fünf- – Titel und Inhaltsverzeichnis gelockert und mit zig malerische Ansichten des Rhein-Stromes minimalen Läsuren im Oberrand, die ersten 9 von Speyer bis Düsseldorf, nach der Natur Blätter mit sehr schwachem Wasserrand im Kopf- gezeichnet. Wien, Artaria, 1798. Quer-Groß- steg, im Rand teils etwas gebräunt und angestaubt. Folio (41,5 × 55 cm). Mit 50 aquarellierten Um- Einband berieben und bestoßen, insgesamt schö- rissradierungen in getuschten Rahmen. 1 Bl. nes, gut erhaltenes Exemplar. Inhaltsverzeichnis und 46 Bl. Tafelerklärung mit franz./dt. Paralleltext. Halblederbd. der Zeit. € *32 000,– Das prächtige und seltene Ansichtenwerk gilt zurecht als die schönste Sammlung von Rheinve- duten, die je veröffentlicht wurde. – „Berühmte Sammlung großformatiger Umrißkupfer, die zwangsläufig ihre beabsichtigte Wirkung nur ko- loriert entfalten konnte … (Schmitt 114). „Das vom Wiener Landschaftsmaler Laurenz Janscha (1749–1812) und dem Zeichner und Stecher Jo- hann Ziegler (1750–1812) im Stil des Rokoko er- stellte Ansichtenwerk über Wiener Straßenbilder regte wohl den Kölner Kurfüsten Maximilian Franz, Sohn der österreichischen Kaiserin Maria Theresia, dazu an, die beiden für dieses Werk zu

Antiquariat F. Neidhardt · Stand 49 Tafel 9

August Seyffer (Lauffen am Neckar 1774–1845 Stuttgart). Suite von 6 Radierungen nach Zeichnungen von Martin von Molitor, ca. 1804.

Die berühmten „Offenen Briefe“ von Semmelweis zur Verteidigung seiner epochemachenden Entdeckung des septischen Charakters des Kindbettfiebers.

Antiquariat Franz Siegle GmbH · Stand 16 Tafel 10

Grimmelshausen: Satyr vor dem Tisch mit Werken von G.

Margueritte de Navarre. Les Nouvelles. Bern 1780-1781. In prachtvollen Maroquinbänden der Zeit.

Tusculum Rare Books Ltd. · Stand 23 Gitta Bertram / Nils Büttner SINNBILD – BILDSINN Rubens als Buchkünstler

Gitta Bertram /Nils Büttner

SINNBILD Rubens als Bildkünstler Rubens

BILDSINN Etwa 220 Seiten mit Rubens als Buchkünstler zahlreichen Abbildungen Verband Deutscher Antiquare e. V. und Staat- liche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart 2018 ISBN 978-3-9815734-5-9 30 Euro

Katalog Peter Paul Rubens (1577–1640) ist als Maler weltberühmt. Er war auch als Buch- künstler aktiv und seine unmittelbar auf den Inhalt der Bücher bezogenen Bild- erfindungen sind absolut herausragend. Dennoch haben sie bis heute kaum die ihnen gebührende Beachtung gefunden.

Der an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart konzipierte Katalog stellt nun erstmals alle 58 buchkünstlerischen Arbeiten im Zusammenhang vor. Die Bücher werden bibliographisch erfasst und ausführlich beschrieben, die Titel übersetzt, oft sogar die Auflagenzahlen und die ursprünglichen Verkaufspreise dokumentiert. Außerdem werden unter Angabe weiterführender Literatur – dem Titel der Ausstellung gemäß – die teils komplizierten Bildprogramme der Titelblätter anschaulich erläutert. Die Autoren sind Prof. Nils Büttner, Leiter der Kunstsammlung und des Archivs der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und anerkannter Rubens-Experte, und Gitta Bertram, die 2017 ihre Dissertation zu Rubens’ Titelblättern eingereicht hat.

Ausstellung Freitag bis Sonntag, 26. bis 28. Januar 2018, in den Räumen der Messe Aktuelle Kataloge der Aussteller

Fons Blavus (Stand 29) Klittich-Pfannkuch (Stand 7) Messeliste Sonderkatalog – Buchauswahl zur Stuttgarter Anti- quariatsmesse 2018 Thomas Hatry (Stand 34) . Die Sammlung Niels E. Bouws und Meinhard Knigge (Stand 28) anderer Besitz. Mit einem Essay von John von Düf- Messeliste fel. Heidelberg 2017. 352 S. mit 288 farb. Abb. 1936 Nrn. Kartoniert. (Schutzgebühr € 25 zzgl. Porto) Neuland. Eine Begriffsgeschichte in Büchern. Daniela Kromp (Stand 17a) Erscheint zur Messe Katalog 3 – Bunt(es) Papier. Dekorierte Papiere des 17. bis 21. Jahrhunderts (ca. 180 Nummern): Unver- J. J. Heckenhauer (Stand 18) sehrte Buntpapier-Bogen und Abschnitte größeren Formats, Papier-Musterbücher, Buntpapier-Samm- Katalog 286 – Varia. Schöne und seltene Bücher lungen, Entwurfszeichnungen, Bücher mit aus- sowie Graphik und Zeichnungen / rare and interes- gefallenen Buntpapier-Vorsätzen, -Umschlägen ting books, graphic prints and drawings oder -Einbandbezügen, Buntpapier-Literatur, Bunt- papier als graphische Kunst

Dr. Paul Kainbacher (Stand 51) e-Liste 1 – Sammel / Surium. Neuerwerbungen aus mannigfaltigen Gebieten. Teil I: Kunsthandwerk, Katalog XIII – Expeditionen in unbekannte Musterbücher, Design, Einbände (35 Nummern) Gebiete. Kapitel 1: Sibirien und Arktis, Kaukasus und Innerasien. Kapitel 2: Inseln und Meere, die Teil II: Handschriften, Photographie, seltene Südsee und mehr. Mit Beiträgen von Gastautoren: Bücher, Kunst auf Papier (46 Nummern) www.ilab. Prof. Dr. Hermann Mückler: Russlands Ambitionen org/eng/catalogs-2137-antiquariat_daniela_kromp/ im Nordpazifik und dessen Blick auf die Südsee. index.html?reset=yes Ralf Eigl: Der Brotbaum im Spiegel der Reiselitera- tur des 18. Jahrhunderts. Eine bio-bibliographische Abhandlung Hans Lindner (Stand 20) Katalog XIV – The Challenger Expedition. The Sonderliste – Hermann Hesse (mit zahlreichen most important scientific circumnavigation Widmungsexemplaren) A Collection of printed works, manuscripts, logs Messeliste – Bilderbücher des 20. Jahrhunderts & artifacts Katalog XV – Africa – Travel and Expeditions, Photo Albums and Rare Books Johannes Müller (Stand 47) Katalog 61 – Alte Drucke vor 1750 (ca. 200 Num- mern) Sabine Keune (Stand 33) Katalog 58 – Kinderbücher … seit 30 Jahren. 75 Seiten mit farbigen Abb. (Schutzgebühr € 10,–) Dr. Philipp S. Penka (Stand 45) Katalog 59 – Künstler und Märchen. 72 Seiten mit Catalog 1 – Fall 2017 (Russische und osteuropäische farbigen Abb. (Schutzgebühr € 10,–) Kunst, Literatur, und Geschichte)

148 Rainer Schlicht (Stand 52) Katalog 212 – Deutschland Teil 3: Berlin – Branden- burg. Landkarten, Ansichten, Porträts und Bücher Messeliste (777 Nummern) Katalog – Richard Wagner und Bayreuther Fest- Katalog 213 – Deutschland Teil 4: Süddeutschland spiele (erscheint zur Stuttgarter Messe)

Franz Siegle (Stand 16) Günter Trauzettel (Stand 53) Messeliste Katalog 41 – Deutsche Literatur und Kultur von Barock bis Romantik in schönen und seltenen Sonderliste – Ignaz Semmelweis zum 200. Geburts- Büchern tag

Tusculum Rare Books Ltd. (Stand 23) Nikolaus Struck (Stand 5) Catalogue XXIII – The Library of Cythera. French Katalog 200 – Berlin Rosenberg (31 Nummern) Illustrated Books of the Eighteenth Century (57 Nummern) Katalog 206 – Eine Auswahl. 500 Landkarten, Stadt- ansichten und dekorative Grafik Stuttgart List 2018 – Alte Drucke, Literatur, Illus- trierte Bücher, Fridericiana, Varia (40 Nummern) Katalog 207 – Deutschland Teil 1: Mitteldeutsch- Special List – Spontini, G. Fackeltanz zur hoechsten land. Landkarten, Ansichten, Porträts und Bücher Vermaehlungs-Feyer … Prachteinband für Prinzes- (711 Nummern) sin von Preußen und Prinz Friedrich der Nieder- Katalog 209 – Deutschland Teil 2: Norddeutsch- lande vom sog. Goethe-Lehmann, Kgl. Hofbuch- land. Landkarten, Ansichten, Porträts und Bücher binder in Berlin, 1825 (999 Nummern) (Stand 63) Katalog 211 – Österreich. Landkarten, Ansichten, Galerie Vömel GmbH Porträts und Bücher (723 Nummern) Gerhard Marcks-Katalog

Daniela Kromp Katalog 3: Bunt(es) Papier. Dekorierte Papiere des 17. bis 21. Jh.s

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Tusculum Rare Books Ltd.

57. Stuttgarter Antiquariatsmesse Schlossplatz 2, Stuttgart – 26. bis 28. Januar 2018 Freitag 11 –19.30 Uhr – Sa 11–18 Uhr und So 11 – 17 Uhr Stand 23 CATALOgUE XXIII LISTE DER AUSGESTELLTEN WERKE Alte Drucke Literatur Illustrierte Bücher ZFridericiana Kostbare Einbände Varia u. a. aus Katalog XXIII ThE LIBrAry oF CyThErA (LC) The Library of Cythera und Sonderliste SPONTINI/GOETHE-LEHMANN (G-L) Detailed description on request FREnCh ILLUSTRATEd BOOKS OF ThE EIghTEEnTh CEnTURy

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Katalog Sonderliste: Prachteinband des Kgl Hofbuchbinders Karl-Ernst Lehmann Liste zur Stuttgarter XXIII für Prinzessin Luise von Preußen anläßlich ihrer Vermählung mit dem Prinzen Antiquariats messe 2018 Friedrich der Niederlande, auf: G. Spontini. Fackeltanz ... Berlin 1825

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FRÜHJAHRSAUKTIONEN 2018 16. März Bücher Manuskripte Autographen Alte Graphik 17. März Moderne Graphik Zeitgenössische Graphik Einlieferungen sind bis Mitte Januar willkommen

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Messe-Stuttgart-2018-Venator.indd 2 03.11.17 16:06 Verfasser- und Künstlerregister Die Zahlen beziehen sich auf die Seiten und die Tafelnummern

A Becker, Wilhelm Gottlieb C ABC-Bücher 40, 70, 71 122 Campan, Jeanne Louise Abel, G. F. Tafel 7 Beckmann, Max 93 Henriette 126 Aischylos 92 Bélidor, Bernard Forest de Campe, Johann Heinrich Aladjalov, Constantin 73 54 126 Albertinus, Aegidius 46 Bellmer, Hans 92 Carroll, Lewis 39 Albrecht V. von Bayern 122 Benjamin, Walter 17 Castanheda, Fernando Lopez Albrizzi, Giambatista 81 Benn, Gottfried 17, 92 de 46 Album amicorum 50, 58, 74, Biblia germanica 74, 82 Cavalca, Domenico 74 86, Tafel 2 Biblia latina 32, 100, 109 Cellini, Benvenuto 16 Amati, S. 46 Celtis, K. 88 Bierbaum, Otto Julius 102 Ambühl, Johann Ludwig 68 Chagall, Marc 93 Binsfeld, Peter 82 Andreae, Johann Valentin Chemnitz, Christian 26 Birman, Samuel 68 Tafel 2 Ch’i P’ai-shih etal 42 Blonder, Leo 48 Angelus Silesius 26 Chillida, Eduardo 92 Antoninus Florentinus 120 Böhm-Bawerk, Eugen von Chodowiecki, Daniel N. 24 Aqua di Christoforo, 45 Christian VII. von Dänemark Giuseppe dall‘ 98 Böving, J. G. 46 87 Archenholtz, Johann Bogdanov, Aleksandr 86 Christiansen, Hans 65 Wilhelm von 62 Bogdanov, Nikolai 86 Cicero, Marcus Tullius 8 Arnaldus de Villanova 9 Bohny, Nikolaus 40 Collinot, Eugène 54 Arnim, Ludwig Achim von Bommer, J. N. 113 Columella, L. J. 84 118 Bonplant, A. J. A. 22 Compton, Edward Theo- Arp, Hans 94 Bortnyik, Sándor 35 dore 68 Assmann, W. 53 Bourrit, Marc Théodore 114 Conestaggio, Girolamo Astesanus de Ast 32 Brahms, Johannes 132 Franchi de 83 Auberlen, Ferdinand 54 Conrad de Toul 14 Brand, Renee 39 Aurbacher, Ludwig 118 Conradi, Carl Theodor 37 Braque, Georges 113 Contarini, Nicolo 20 Brentano, Clemens 16 B Cranach, Lucas d. Ä. 19 Breton, André 93 Bader, Josef 81 Crescentiis, Petrus de 84 Brinhausser, J. A. 20 Badger, George Percy 100 Curtis, William 84 Brioschi, Othmar 64 Ball, Hugo 94 Brockes, Barthold Heinrich Barkhausen, Philipp Georg D Karl Erhard 54 94 Däubler, Theodor 95 Baudelaire, Charles 102 Brockhaus, Friedrich Arnold Dalen, Cornelis II van 99 Baum, Dora 71 41 Dalí, Salvador 39, 93 Baumeister, Willi 103 Brunschwig, Hieronymus Dante Alighieri 78 Bayros, Franz von 102 107 Dapper, Olfert 8, 83 Beaumont, Adalbert de 54 Bülow, Hans von 132 Derain, André 93

162 Descartes, René 102 Fuchs, Leonhard 107 Helffrich, J. 47 Dickens, Charles 102 Helms, J. 53 Divisch, Procop 26 G Hennighaus, Lothar 79 Dix, Otto 128, 129 Galiani, Ferdinando 45 Herder, Johann Gottfried Dornavius, Caspar 26 Garengeot, Jacob Crescent 119 Dorsten, Theodor 106 62 Herzing, Minni 103 Dreier, Katherine S. 73 Gaudin, Marc Antoine 40 Herzl, Theodor 17, 101 Dunant, Jean Henry 100 Geissler, G. 70 Hess, G. J. 20 Du Puy La Chapelle, N. 126 George, Stefan 81, 93 Hesse, Hermann 56, 102 Durvand, Lucien 9 Gerbert, Martin 125 Heym, Georg 17 Gericke, Fr. Karl Gustav 62 Hiremy-Hirschl, Adolf 64 E Giordano, Vitale 76 Hirosada 67 Eckhart, Johann Georg von Giron, Ioan. Rodriguez 46 Hiroshige, Utagawa 66, 96 78 Gleichen-Russworm, W. F. Hölderlin, Friedrich 132 Eich, Günter 56 von 83 Höxter, John 94 Eichendorff, Joseph von 125 Göpel, Erhard 56 Hofmannsthal, Hugo von Eisel, Johann Philipp 132 Goethe, Johann Wolfgang 17, 92, 94 Eisen, Keisai 66, 97 von 16, 94, 110 Hokusai, Katsushika 66 Emminger, Eberhard Tafel 4 Gomberville, Monsieur de Hondius, H. 116 Endler, Ruth 34 30 Horae B. M. V. 14, 74, 107, Ernst Carl Daniel von Braun- Gottfried, Johann Ludwig 8 Tafel 1 schweig 52 Graf, Gottfried 103 Horkheimer, Max 81 Ernst, Max 72 Graf, Urs 100 Hosemann, Theodor 40 Euclid 106 Grand d’Hauteville 11 Huber, Josef Franz 103 Eulenberg, Herbert 92 Gregor I. 78 Humboldt, Alexander von Gregor IX. 134 22 F Grieshaber, HAP 42, 100 Humboldt, Mary de 120 Huxham, Johann 53 Fabricius Hildanus, Wilhelm Grimmelshausen, H. J. Chr. 77 von 124 J Färber, Heinrich 45 Groll, Andreas 83 Faujas de Saint-Fond, Grosz, George 90, 95 Jachtmann, Samuel Heinrich Barthélemi 30 Günsburg, Friedrich 53 54 Fénelon, Franz v. Salignac de Günther, Georg Christoph Jacquard, Joseph-Marie 100 la Mothe 127 90 Janscha, Laurenz Tafel 8 Fernel, Jean 63 Guerreiro, Fernão 47 Jansen, Johannes 39 Ferrand, J. 54 Gulbransson, Olaf 65 Janssonius, J. 116 Ferrario, Giulio 8 Gustav III. von Schweden Jeep, Johann 90 Feyerabend, S. 47 87 Josephus, Flavius 134 Fizeau, Hippolyte 40 Jourdain, Henri 41 Flaischlen, Cäsar 38 H Jünger, Ernst 17 Florinus, F. Ph. 83 Haebler, Konrad 52 Jung, Moriz 60 Flottwell, E. von 90 Haincelin, Jean 14 Fordyce, Jacob 127 Hakluyt, Richard 107 K Forster, Georg 81 Hebra, Ferdinand von 105 Kádàr, Bela 130 Franck, Sebastian 28 Heckel, Erich 130 Kälin, Joseph Meinrad 69 François, Dominique De Heckler, Johann Baptist 114 Kästner, Erich 56, 57 S. 47 Hegel, Georg Wilhelm Kafka, Franz 17, 73 Frank, Leonhard 94 Friedrich 58 Kaldewey, Gunnar 102 Friedrich II. von Preußen 52 Heiden, Konrad 39 Kasack, Hermann 95 Friese, L. 89 Heine, Heinrich 86, 118 Katharina II., die Große 87 Frobenius, Leo 8 Heins, Valentin 10 Keim, Hermann Josef 122

163 Kepler, Johannes 26, 106 Lipinsky, Sigmund 64 N Keynes, John Maynard 45 Lobeck, Tobias 114 Naeher, Julius 42 Kimura, Sukejir 23 Löffler, Bertold 60 Nelson, Chalmonneley 35 Kirchner, Ernst Ludwig 17 Lotter, Tobias Conrad 114 Nitsch, Hermann 123 Klapper, Siegfried 130 Lucas, Melchior 50 Nolde, Emil 93 Klee, Paul 59 Lueders, Georg 10 Kley, Heinrich 64, 65 Ludwig Salvator von O Klinger, Max 64, 69, 92 Österreich 22 Oetinger, Friedrich Knauß, Friedrich von 47 Lusser, Karl Franz 69 Christoph 26 Köppen, Edlef 95 Luther, Martin 26, 31 Oppenheimer, Joseph Süß Kogan, Moissey 130 Lyser, Johann Peter 16 11, 81 Kokoschka, Oskar 60, Oswald, Wenzel 48 Tafel 7 M Overbeck, Gerda 131 Kolle, Helmut 130 Kondakov, Nicodim Mann, Thomas 17, 39, 80, P Pavlovich 101 92, 102, 133 Koson, Ohara 67 Marcks, Gerhard 130, 131 Palladius, R. T. A. 84 Krämer, August Tafel 6 Marguerite de Navarre 125 Pancovius, Thomas 84 Kraus, Johann Ulrich 37 Marperger, Paul Jacob 54 Paracelsus, Theophrastus Kroll, Johann Anton von 90 Marx, Karl 45 69, 89 Kuhnert, Wilhelm 64 Masereel, Frans 95 Paur, Leopold 117 Kunichika, Toyohara 67 Masson, Frédéric 9 Péret, Benjamin 72 Kuniyoshi, Utagawa 66 Mattheson, Johann 133 Peschek, Christian 62 Matthiolus, Peter A. 52, 88 Peter I., der Große 87 Petronius Arbiter 93 L Mavelot, Charles 23 Petrus Comestor 120 Lactantius 135 Mayer, Christian Tafel 5 Petrus de Crescentiis 84 La Martelière, J. H. F. 27 Mayer, Franz Joseph 55 Polybius 83 Lancelevée, L. 41 Meder, Johannes 101 Porta, Giovanni Battista della La Roche, Sophie von 127 Megiser, Hieronymus 47 114 Laske, Oskar 48 Menzel, Adolph von 91 Prognosticon 85 Lasker-Schüler, Else 102 Merian, Maria Sibylla 12, Laurencin, Marie 130 113 Q Lechler, Cornelie 34 Mérimée, Prosper 103 Quast, Alexander Ferdinand Lechter, Melchior 23, 81, Merken, Johann 41 von Tafel 6 120 Metzger, Johann Christian Lehmann, Karl Ernst 125 114 Lenau, Nicolaus 104 R Meyer, Alfred Richard 95 Le Prince de Beaumont, Raabe, Wilhelm 53 Miersch, Karl 103 Maria 127 Rabel, Daniel 12 Minadoi, Giovanni Tommaso Lerebours, Noël Paymal 40 Raiffeisen, Friedrich Wilhelm 123 Le Roy, Julien David 62 45 Lesson, René Primevère 22 Mörike, Eduard 103 Raimund, M. 71 Lesznai, Anna 49 Montgommerie 41 Rambach, Siegmund Levinski, Elhanan Loeb 38 Moritz, Carl Philipp 119 Rudolph 126 L’Héritier de Brutelle, Moshaym, Iacobus de 100 Rapp, Gottlob Heinrich 43 Charles-Louis 28 Moskovitz, Amalia 49 Redslob, Edwin 49 Lidl, Johann Jacob 37 Muehl, Otto 123 Rehtmeier, Philipp Julius 52 Liebermann, Max 130 Müller, Heinrich Friedrich Reisz, Franz 123 Lietzmann, Hans 64 48 Reiter, I. D. Tafel 7 Linck, Franz Arnold von 21 Müller, Richard 64 Reznicek, Ferdinand von 65 Lindemann 29 Muhammad Ibn Sirin 63 Rhagor, Daniel 115

164 Rheiner, Walter 95 Seitz, Robert 38 Uhland, Ludwig 119 Ricci, Matteo 47 Selencka, Johann Jacob 53 Ury, Lesser 95 Rid, Johann Kantius Semmelweis, Ignaz 105 Wendelin 127 Seneca, Lucius Annaeus 135 V Riegel, Christoph 21 Severinus, Marcus Aurelius Vegetius Renatus, F. 89 Rilke, Rainer Maria 92 77 Velpeau, Alfred Armand Seyffer, August 104 Ringmann, Matthias 100 Louis Marie 53 Robertus de Tumbalena 79 Shakespeare, William 27, 93 Verdi, Giuseppe 59 Rössing, Karl 56 Shinsai, Ryuryukyo 66 Vergil 102 Rösslin, E. 84 Shotei, Takahashi 67 Verhelst, Egid Tafel 5 Rohner, Georges 102 Shunsho, Katsukawa 66 Viard, G. 113 Rottmann, Carl 121 Sintenis, Renée 131 Victoria Luise zu Braun- Rubin, Eva Johanna 35 Sixtus, Albert 35 schweig und Lüneburg 52 Rubinstein, Anton 86 Skoda, Joseph 105 Vogeler, Heinrich 35 Rubinstein, Nikolai 86 Slevogt, Max 65 Voigt, Christian Gottlob 110 Rudolphi, J. A. 90 Sonderland, Johann Baptist 70 Volckamer, Johann Christoph S Sonnenschein, Hugo 95 121 Voltaire 38, 124 Saadi 108 Sprecher von Bernegg, Sacken, Eduard von 83 Fortunat 42 W Saint-Pol-Roux 113 Stahl, Friedrich 65 Sartre, Jean Paul 103 Steinel, Kurt 102 Wagner, Christian 80 Savary, Jacques 44 Steinlen, Théophile- Wagner, Richard 90, 91 Schedel, Hartmann 104, 107 Alexandre 65 Wallis, George Augustus 43 Scheffelt, Michael 63 Sternberg, Joachim von 115 Weidig, Friedrich Ludwig 27 Scheffler, Johannes 26 Stobaeus, Johannes 8 Weinlig, C. G. 81 Schickhart, Heinrich 55 Storm, Theodor 16, 133 Wendland, H. 52 Schiefler, Gustav 93 Sturm, Leonard Christoph Werfel, Franz 95 Schiller, Friedrich 16, 27, 119 21 Wiedner, Ernst 42 Schimper 36 Symeone, Gabriel 30 Wieland, Christoph Martin Schindehütte, Albert 113 27 T Schinz, Salomon 113 Wier, Johannes 63 Schlegel, Friedrich 16 Tallat, J. 89 Wille, Paul 37 Schlemmer, Oskar 103 Tanguy, Yves 72 Wolf, Hugo 91 Schmeil, Lotte 49 Tappert, Georg 131 Wolff, Christian Johann von Schmeltz, J. D. E. 20 Terenz 79 101 Thielau, Antoinette Schmidt, Arno 57 Wols 103 Wilhelmine von 127 Schmidt, Maria Tafel 2 Woyna, Therese von 74 Thorvaldsen, Bertel 43 Schnitzler, Arthur 95, 103 Würth, Anton 19 Scholl, Hans und Sophie 17 Tinayre, Marcelle 41 Torres, Iacobus de 46 Schrimpf, Georg 95 Y Schröder, H. 53 Trakl, Georg 17, 81 Yoshitoshi, Taiso 67 Schwenckfelt, Caspar 27 Tretjakow, Sergej 38 Schwenter, Daniel 115 Trier, Walter 35, 57 Z Schwind, Moritz von 118 Trigant, Nicolaus 46 Schwindenhammer, J. H. Troussier, Jean 14 Zeymer, Fritz 60 F. 27 Tübbecke, Paul 24 Ziegenhagen, Franz Heinrich Scribonius, Wilhelm Adolph Tzara, Tristan 72 133 63 Ziegler, Johann Tafel 8 Seidel, Paul 52 U Zucker, Heinz 38 Seidmann-Freud, Tom 49 Uffenbach, Philipp 123 Zweybrück, Emmy 49

165 Stand Aussteller

1 Norbert Haas 12 Norbert Knöll 22 Matthäus Truppe 2 Hans-Martin Schmitz 13 Am Moritzberg 23 Tusculum 3 H. W. Fichter 14 Schmidt & Günther 24 Giuseppe Solmi 4 Aix La Chapelle 15 Bibermühle – Tenschert 25 MC Rare Books 5 Nikolaus Struck 16 Franz Siegle 26 Mayfair 6 Reiss & Sohn 17 Winfried Geisenheyner 27 Eberhard Köstler oHG 7 Klittich-Pfankuch 17a Daniela Kromp 28 Meinhard Knigge 8 Reinhold Berg 18 J. J. Heckenhauer 29 Fons Blavus 9 Hanno Schreyer 19 Seidel + Richter 30 Winfried Kuhn 10 C. G. Boerner 20 Hans Lindner 31 Dieter Zipprich 11 Günter Linke 21 Holger Carlsen 32 Müller & Gräff

166 Standplan

Stand Aussteller

33 Sabine Keune 44 Tresor am Römer 55 Sokol Books 34 Thomas Hatry 45 Dr. Philipp Penka 56 Strehler 35 Hellmut Schumann 46 Herbert Blank 57 J. A. Stargardt 36 Michael Banzhaf 47 Johannes Müller 58 Kunkel Fine Art 37 Christian Strobel 48 Robert Frew 59 Forum 38 Hohmann 49 F. Neidhardt 60 August Laube 39 Haufe & Lutz 50 Inge Utzt 61 Valentien 40 Peter Kiefer 51 Dr. Paul Kainbacher 62 J. Voerster 41 Engel & Co 52 Rainer Schlicht 63 Vömel 42 Peter Fritzen 53 Günther Trauzettel 43 Die Schmiede 54 Hannspeter Kunz

167 Haupt- bahnhof HeilbronnerSchillerstraße Str.

BolzstraßeP P P Friedrichstr. aße Königs Theater bau r Kunst- verein Schloss- Staats- Land- P platz tag galerie Neues Schloss Planie Charlottenstr. Theodor-Heuss-Str. Königst Konrad-Adenauer-Str. Neckarstr.

Anfahrt zur Stuttgarter Antiquariatsmesse Wenn Sie auf der A8 von München/Karlsruhe unterwegs sind, nehmen Sie bei Stuttgart die Ausfahrt Degerloch und folgen der B 27 in Richtung Zentrum. Auf der A 81 von Heilbronn nehmen Sie die Ausfahrt Zuffenhausen, B 10 bis Pragsattel und biegen ab Richtung Zentrum. Vom Flughafen fahren Sie mit der S2 oder S3 zum Hauptbahnhof.

Die Eintrittskarte für die Stuttgarter Antiquariatsmesse gilt gleichzeitig für die Antiquaria / Ludwigsburg.

32. Antiquaria / Ludwigsburg 25. bis 27. Januar 2018 Musikhalle Ludwigsburg (gegenüber dem Bahnhof) Öffnungszeiten: Donnerstag 15.00 Uhr bis 20.00 Uhr Freitag 11.00 Uhr bis 19.00 Uhr Samstag 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Sie erreichen die beiden Messen vom Hauptbahnhof Stuttgart oder vom Bahnhof Ludwigsburg aus im 15-Minuten-Takt mit den S-Bahn-Linien S4 oder S5. christian hesse auktionen Bücher · Autographen · Graphik EISS OHN RBuch- und Kunstantiquariat & S . Auktionen Große Buch- und Graphikauktionen 15.-18. Mai 2018 Sonderauktion: Deutsche Literatur von Hans Sachs bis Thomas Mann

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Aus unseren Auktionen 15.-18. Mai 2018 Auf der Stuttgarter Antiquariatsmesse finden Sie uns an Stand 6 Die kommenden Auktionen : 12. Mai und 24. November 2018 61462 Königstein im Taunus, Adelheidstraße 2 Osterbekstraße 86 a Tel +49 (0)40 6945 4247 Mitglied im Verband Deutscher Antiquare Telefon: 0 61 74-92 72 0 . Fax: 0 61 74-92 72 49 22083 Hamburg Fax +49 (0)40 6945 4266 und International League of Antiquarian Booksellers . www.hesse-auktionen.de [email protected] Internet: www.reiss-sohn.de E-Mail: [email protected]

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57. STUTTGARTER ANTIQUARIATSMESSE 2018

26.1. – 28.1.2018 57. ANTIQUARIATSMESSE STUTTGART