b e s D in e n r li K ch r e e s is W vo e rs ih ta n n a d ch w t ü Nordwind s n f e s st c u h n t Mitgliederzeitschrift der SPD -Nord • 11. Jg. • Dezember 2011 • Nr. 35 d a ll e en in g M u i t tg es li N ed e eu r e n s e J in ah r 2 0 1 2 Ein erfolg - reiches Jahr geht zu Ende … Editorial Leitlinien Liebe Genossinnen und Genossen, Liebe Genossinnen und Genossen, mit den Nachrückerinnen Sylvia Wowretz - ein ereignisreiches politisches Jahr 2011 ko und Barbara Nitruch sind nunmehr 13 geht zu Ende. Mit der Hamburg-Wahl im von 62 SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Februar sind wir wieder zur bestimmen - aus der SPD Hamburg-Nord. 6 davon wer - den Kraft im Rathaus und in den sieben den wir in dieser Ausgabe vorstellen. Seit Bezirken geworden. Die nukleare Kata - einigen Monaten haben wir im Bezirk eine strophe in Japan hat die Bundesregierung Koalition mit der FDP. Hauptgrund: Er - zu einem endgültigen Ausstieg aus der möglichung von mehr Wohnungsbau. Atomenergie gezwungen. Die Schulden - Wichtiger Aspekt: Schon im Koalitions - krise in Griechenland und anderen euro - vertrag hatten wir festgeschrieben, dass päischen Staaten hat gezeigt, dass die Sa - wir uns für Quoren bei Bürgerentscheiden nierung der öffentlichen Haushalte einsetzen. Relevanz? Beim jüngsten Bür - wichtig ist und die Staaten der Euro-Zone gerentscheid zum Bebauungsplan Langen - in ihrer Wirtschafts- und Finanzpolitik horn 73 haben ca. 14 % der Abstimmungs - eng miteinander verbunden sind. In der Wohnungspolitik dürfen wir berechtigten den von allen Parteien im Wie der schwarz-grüne Senat im ver - keine Zeit verlieren. Die steigenden Mie - Bezirk (bis auf die LINKE) unterstützten gangenen Jahr hat die schwarz-gelbe ten sind das Ergebnis der Senatspolitik Bebauungsplan gestoppt. Für einen Volks - Bundesregierung in diesem Jahr in allen der letzten Jahre. Wir haben versprochen, entscheid bedarf es mind. 20 % Beteili - Umfragen die Zustimmung der Wähle - dass in Hamburg künftig jedes Jahr 6.000 gung. Es stellt sich die Frage der Legitima- rinnen und Wähler verloren. 2012 wird neue Wohnungen gebaut werden. Damit tion. Sollen wenige Prozent der Abstim - der Bundestagswahlkampf beginnen. Mit alle an einem Strang ziehen, hat der Senat mungsberechtigten mehr zu sagen haben der Mehrheit im Bundesrat und einer gu - mit den Bezirken einen Vertrag für Ham - als die Abgeordneten der demokratisch ge - ten Politik der SPD-geführten Bundes - burg unterzeichnet und Vereinbarungen wählten Bezirksversammlung? Es wird länder können wir die Alternativen zur mit der Wohnungswirtschaft getroffen, Zeit, diese überfällige Debatte zu führen! schwarz-gelben Politik deutlich machen. die wir jetzt gemeinsam umsetzen müssen. Das Verhältnis zwischen parlamentari - Steuersenkungen, die mit neuen Es gibt also viel zu tun im kommenden scher und direkter Demokratie in Ham - Schulden bezahlt werden, wird der Jahr – für unsere Abgeordneten, den Senat burg ist noch nicht austariert. Bundesrat mit den Stimmen der SPD- und die Hamburger SPD. Ich wünsche Länder ablehnen. Auch in der Energie - Euch schöne Weihnachtsfeiern in den Dis - politik können wir zeigen, wie es besser trikten, erholsame Feiertage und einen gu - geht: Der Hamburger Senat verhandelt ten Rutsch ins Neue Jahr 2012! mit den Energiekonzernen E.ON und Vat - Euer Euer Urs tenfall nicht nur über eine Beteiligung an den Strom-, Gas- und Fernwärmenet - zen. Durch eine energiepolitische Ver - ständigung soll der Ausstieg aus der Atomenergie mit klugen Investitionen zu Gunsten regenerativer Energien be - gleitet werden. Kreisvorsitzender

Finanzpolitik InhaltsverSzcehiuclphonlitiiks Steuergerechtigkeit ...... 3 Stadtteilschule ...... 11 Bürgerschaft Energiepolitik Haushalt konsolidieren ...... 4 Experten diskutieren ...... 12 Muslima mit Kopftuch ...... 4 Distrikte Scheidungen, Erb-,Verkehrsrecht Europäische Union Bei BND nicht zwingend Mehr Europa wagen ...... 5 an Agenten denken ...... 13 Interview Kreisvorstand ...... 14 It’s a Man’s World ...... 6–7 Veran stal tungen/ Neue Abgeordnete ...... 8–9 Abgeordnetenbüros ...... 15 Widmung Gratulationen / 80. Geb. Ursula Preuhs ....10 Impressum ...... 16 Finanzpolitik Steuergerechtigkeit statt Sponsorenrepublik

Höhere Steuern für Reiche dürfen nicht an Verwendungszwecke geknüpft werden

Von Wolfgang Rose Vermögen über 500.000 Euro fällig wa - bracht werden, dann muss er auskömm - ren, wird sie seitdem nicht mehr erho - lich finanziert werden. ndlich ist Bewegung in die De - ben; und auch die Körperschaftssteuer Daher ist es auch ein falscher Zun - batte um gerechtere Steuern ge - für Unternehmen wurde von vormals 25 genschlag, wenn Marius Müller-Western - Ekommen: Wurden Forderungen auf 15 Prozent abgesenkt. hagen ebenso wie der SAP-Gründer und nach Vermögenssteuer und höheren Spit - Multimilliardär Dietmar Hopp – er über - zensteuersätzen lange Zeit als „Neidde - Auch Reiche treten wies 100.000 Euro an Schäuble zum batten“ verleumdet, sind es nun immer für höhere Steuern ein Schuldenabbau – ihre Bereitschaft zu hö - mehr Reiche selbst, die öffentlich einfor - heren Steuern mit der Forderung ver - dern, stärker zur Kasse gebeten zu wer - Die Initiativen der Reichen für hö - knüpfen, die Mehreinnahmen dürften aus - den, um die Drift der sozialen Spaltung here Steuern sind lobenswert. Was jetzt schließlich zur Schuldentilgung verwen - zu stoppen. Ob Superreiche in den nicht passieren darf: die Steuerarten in det werden. Dies ist erstens in der Sache USA, Millionäre in Frankreich oder Gut und Böse zu unterteilen, sie gegen - falsch, denn die höheren Steuereinnah - jetzt auch deutsche Spitzenvermögende einander auszuspielen oder ihre Verwen - men sind ja gerade deshalb wichtig, um wie Michael Otto: Sie wollen mehr ab - dung an bestimmte Zwecke zu binden. die notwendigen öffentlichen Aufgaben geben, denn sie wurden in den letzten Michael Otto will zwar gern einen und Investitionen auch trotz hoher Aus - Jahren massiv bevorteilt. Schon seit höheren Spitzensteuersatz zahlen, aber gaben für die Schuldentilgung leisten zu 2009 fordern 50 deutsche Millionäre in keine Vermögensteuer. Doch nötig ist können. Genauso, wie wir künftigen Ge - der Initiative „Vermögende für eine Ver - beides gleichermaßen: Bei der Einkom - nerationen keinen überschuldeten Staats - mögensabgabe“ die Wiedereinführung menssteuer sind es inzwischen die mitt - haushalt übergeben sollten, sollten wir der Vermögenssteuer und sogar, als Aus - leren Einkommen, die den (auch relativ) ihnen auch keine marode Infrastruktur gleich für deren nunmehr vierzehnjähri - höchsten Beitrag leisten, nicht die hohen. und kein zerfallenes Gemeinwesen über - gen Ausfall, eine zeitlich begrenzte Dies muss dringend korrigiert werden. geben, dessen Lasten und Aufgaben im - höhere Sonderabgabe. Und bei der Vermögenssteuer geht es mer mehr privatisiert werden. darum, dass die Besitzer hoher Privat - Vermögende haben vermögen zumindest einen kleinen Teil Steuern sind ein Beitrag seit den 90er Jahren von ihrer Extragewinne wieder an die Allge - zur Gemeinschaft! meinheit zurückgeben. Nicht nur Vermö - Steuerpolitik profitiert gensbesitzer sind gesellschaftliche „Leis - Und zweitens zeigen diese Zweckbe - tungsträger“: Jede Erzieherin oder stimmungsdiktate ein falsches Selbstver - Dafür ist es höchste Zeit. Denn es Pflegekraft leistet Enormes, wird aber ständnis in der obersten Einkommens - stimmt ja: Während die Belastungen der aus dieser für das Gemeinwohl so wich - gruppe: Denn ihre Steuern sind ja gerade Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tigen Arbeit niemals ein Vermögen bil - keine milden Gaben, über deren Verwen - durch Steuern, Abgaben, Vorsorgelasten den können. dung sie selbst nach eigenem Gutdünken und Lebenshaltungskosten unter dem Was wir brauchen, ist Steuergerech - entscheiden. Die Steuern sind der gerech - Strich höher sind als früher, wurden die tigkeit in zwei Richtungen: zum einen te, am Leistungsvermögen orientierte Vermögensbesitzer und Bezieher hoher eine gerechtere Lastenverteilung zwi - Bei trag aller zur gemeinsamen Gesell - Einkommen seit den 90er Jahren massiv schen niedrigen und hohen Einkommen, schaft. Über ihre Verwendung ent schei- begünstigt. Der Spitzensteuersatz für zwischen Arbeitnehmern und Vermö - den alle gemeinsam – nämlich demokra - Einkommen sank von 56 Prozent unter gensbesitzern. Und zum anderen eine tisch – und nicht einzelne, nur weil sie Helmut Kohl (CDU, wohlgemerkt) auf gerechtere Verteilung zwischen priva - be son ders viel zahlen. „Eigentum ver - heute 42 Prozent (für Reiche ab 250.000 tem Reichtum und öffentlichem Gemein - pflichtet“ heißt es im Grundgesetz und Euro Jahreseinkommen: 45 Prozent). wohl: Wenn der Staat seine Aufgaben das „Steuermonopol“ muss beim Staat Während dieser Steuersatz bis 2009 so leisten können soll, dass die für eine bleiben. Eine demokratische Gesell - auch für Kapitaleinkünfte galt, werden moderne und solidarische Gesellschaft schaft braucht gerechte und ausreichen- diese heute nur noch mit 25 Prozent „Ab - angemessenen Dienst- und Infrastruktur - de Steuern – sonst wird sie zur Sponso - geltungssteuer“ belegt. Während bis leistungen in hoher Qualität für alle er - renrepublik, abhängig von der gnädigen 1997 ein Prozent Vermögenssteuer auf Willkür der Wohlhabenden.

Nordwind Dezember 2011 · Nr. 35 3 Bürgerschaft

Haushalt konsolidieren – Infrastruktur sanieren – „Hamburg 2020“ gestalten

SPD-Bürgerschaftsfraktion steckt finanzpolitischen Handlungsrahmen ab und beschließt konkrete Vorhaben

ie SPD-Bürgerschaftsfraktion will den Senat im Rah - 2020 ausgerichteten konsequenten Konsolidierungskurs mit den men der Haushaltsberatungen beauftragen, ein „Sanie - drei Eckpfeilern Begrenzung des jährlichen Ausgabenanstiegs Drungsprogramm Hamburg 2020“ aufzulegen und die auf maximal 1 Prozent, Abbau von 250 Beschäftigten pro Jahr Investitionsplanungen konsequent auf die Sanierung von und der konsequenten Anwendung des Prinzips „pay as you go“ Straßen, Wegen, öffentlichen Gebäuden, Grünanlagen und Spiel - wird die SPD-Fraktion festhalten, so das einmütige Votum der plätzen auszurichten. Für den Doppelhaushalt 2013/2014 sollen 62 Abgeordneten. „Daran werden auch die Mehreinnahmen dafür mindestens 200 Millionen Euro umgesteuert werden. „Wir nichts ändern, die die November-Steuerschätzung erwarten lässt“, wollen den Verfall der öffentlichen Infrastruktur stoppen; der so Jan Quast: „Die Mehreinnahmen werden uns nicht verleiten, Zustand vieler Straßen, Grünanlagen und Gebäude beeinträch - das Füllhorn auszuschütten. Jeder Cent wird in die Konsolidie - tigt massiv die Lebensqualität in unserer Stadt. Aber auch die rung fließen müssen, indem weniger neue Schulden aufgenom - Konsolidierung des Haushalts ist gefährdet, wenn immer öfter men werden. Nur so haben wir die Chance, die grundgesetzlich in Ersatz investiert werden muss, anstatt regelmäßig Unterhalt - vorgegebene Schuldenbremse 2020 einzuhalten, ohne unter das maßnahmen vorzunehmen“, warnt Jan Quast, der haushaltspoli - Kuratel des Bundes zu geraten.“ Zu den aktuellen Steuersen - tische Sprecher der SPD-Fraktion. kungsplänen der CDU-FDP-Koalition, die auch den Hamburger Die SPD-Fraktion beschloss auch, einen eigenen „Sanie - Haushalt belasten würden, forderte Quast den Senat auf, sich rungsfonds Hamburg 2020“ in Höhe von 40 Mio. Euro für diesen Fantasien in den Weg zu stellen: „Für Steuersenkungen 2011/12 aufzulegen, der im nächsten Doppelhaushalt auf insge - gibt es keinen Spielraum, in Hamburg nicht, in den Ländern samt 50 Millionen Euro aufgestockt wird und zur Bezuschussung nicht und auch nicht im Bund.“ von gezielten Instandhaltungsprojekten in der Stadt verwendet Für ein anderes von der schwarz-gelben Bundesregierung werden soll. Erste konkrete Maßnahmen aus dem „Sanierungs - erzeugtes Problem, will die SPD-Fraktion Entlastung schaffen. fonds Hamburg 2020“ sollen schon in diesem Dezember der Aufgrund der Arbeitsmarkt- und Stadtentwicklungspolitik des Bürgerschaft zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Ein wei - Bundes sind an vielen Ecken Hamburgs Stadtteileinrichtungen teres ganz konkretes Sanierungsprogramm betrifft die Studie - in ihrer Existenz bedroht. Quast: „Dort drohen Einschnitte ins rendenwohnungen, insbesondere des Studierendenwerks. Diese soziale Netz unserer Stadt, die wir zwar nicht kompensieren sollen Schritt für Schritt saniert werden – auch energetisch. können, für die wir aber Überbrückungshilfen bereitstellen wol - Die Stadtentwicklungsbehörde soll hierzu aus ihren Fördermit - len.“ Die Fraktion hat daher beschlossen, einen „Überbrückungs - teln 2 Millionen Euro bereitstellen. fonds bezirkliche Stadtteilarbeit“ in Höhe von 1 Million Euro im Doppelhaushalt 2011/2012 einzurichten. Die Bezirke sollen Haushaltskonsolidierung steht im Mittelpunkt so auf Basis ihrer örtlichen Kenntnisse Zwischenfinanzierungen ermöglichen können. Unverzichtbare Stadtteileinrichtungen sol - Im Mittelpunkt der Haushaltsberatungen steht aber die Kon - len eine Chance erhalten, auf eine solide finanzielle Grundlage solidierung des Haushalts. An dem auf die Schuldenbremse gestellt zu werden. Muslima mit Kopftuch im öffentlichen Dienst? Können Muslima, die in Übereinstimmung mit ihrem Glauben in der Schule und auch im Unterricht ein Kopftuch tragen wollen, als Lehrerinnen/Referendarinnen beschäftigt werden?

Von Jürgen Näther Muslimischen Lehrerinnen sollte es frei ge - stellt werden, ein Kopftuch zu tragen as Kopftuch macht seine Trägerin als gläubige Musli - min kenntlich. Insoweit ist das Tragen des Kopftuchs Der Islam wird von Muslimen (und Nichtmuslimen) sehr Dauch ein Bekenntnis zum und eine Werbung für eine re - unterschiedlich verstanden - wie das Christentum von Christin - ligiöse Überzeugung. nen und Christen. Das bedeutet auch, dass aus dem Tragen des Kopftuchs nicht geschlossen werden kann, dass die Trägerin

4 Nordwind Dezember 2011 · Nr. 35 Europäische Union

ein bestimmtes Menschenbild vertritt. ständnis vertreten, kann das Tragen des Die Entscheidung, ob eine Kopftuch - Folglich kann das Kopftuch nicht eo ipso Kopftuchs kein Grund sein, ihnen den Ein - trägerin in der Schule unterrichten darf als Indikator für ein Rollenverständnis be - tritt in den Schuldienst zu verweigern. oder nicht, kann nicht der einzelnen griffen werden, das mit dem Grundgesetz Im aktuellen Fall muss auch die Tat - Schule überlassen werden. nicht vereinbar wäre. sache berücksichtigt werden, dass nicht Vielmehr muss die zuständige Fach - Dass das Kopftuch weithin als eindeu - die Aufnahme in den Schuldienst, sondern behörde eindeutig Stellung beziehen. tiges Indiz für eine mit den Werten des in die zweite Stufe der Lehrerausbildung Sollte sie die Beschäftigung von Kopf - Grundgesetzes kollidierende Haltung sei - begehrt wird. tuchträgerinnen ablehnen, kann sie keine ner Trägerinnen verstanden, d. h. missver - Insoweit wäre denkbar, die grundsätz - gegenteilige Praxis dulden. standen wird, kann eine pauschale und liche Frage nach der Vereinbarkeit von Sollte sie das Tragen des Kopftuches einheitliche Klassifizierung und, was ihre Kopftuchtragen und Unterrichten (noch) im Unterricht oder jedenfalls im Rahmen Eignung für den Lehrberuf angeht, Dis - nicht zu stellen und lediglich zu prüfen, des Referendariats grundsätzlich für zu - kriminierung von Muslima nicht rechtfer - ob eine Übername als Referendarin zu lässig halten, muss sie auf eine entspre - tigen. versagen ist. chende Entscheidungspraxis hinwirken. Das Tragen des Kopftuches kann An - Auch wenn man damit einer Grund - Jedenfalls muss vermieden werden, dass lass sein, Trägerinnen, die Lehrerinnen wer - satzdiskussion möglicherweise vorerst Schule und/oder Schulaufsicht zu einer den wollen, nach ihrem Rollenverständnis aus dem Wege gehen kann, sollte die Entscheidung kommen, von der sie nicht etc. zu befragen. Soweit dabei nicht ersicht - Grundsatzfrage, die früher oder später oh - wissen können, ob sie im Beschwerde - lich wird, dass die Befragten ein grundge - nehin zu beantworten sein wird, nicht aus - falle von höherer Stelle bestätigt oder auf - setzwidriges Menschenbild und Rollenver - geklammert werden. gehoben wird.

Mehr Europa wagen – fangen wir an! Europawahlkampf 2009: Wie üblich interessieren sich die potenziellen Wählerinnen und Wähler kaum dafür, wie es mit Europa politisch weitergehen soll.

Von Vorrang (Primat) der Politik gegenüber kel von , Ed Miliband (La - den unkontrollierten Märkten, könnten bour) und Hakan Juholt (Sozialdemokra - uch innerhalb der Parteien hält wir derzeit ein wesentliches Stück näher tische Arbeiterpartei Schwedens) Anfang sich das Engagement in über - kommen. November im Handelsblatt eine seltene Aschaubaren Grenzen, denn in Ausnahme darstellt, auch die SPD also Deutschland wirft schließlich die Bundes - Europa braucht sozialdemo - fast ausschließlich nationalstaatlich denkt tagswahl schon längst ihren Schatten vor - kratische Antworten und handelt, werden wir gegenüber den aus. Heraus kommt dabei das übliche globalen Wirtschaftsinteressen weiterhin Ergebnis. Die Wahlbeteiligung ist gering Schon werden Debatten über eine das Nachsehen haben. Der Vorrang der und dadurch der Anteil der Konservati - Wirtschaftsregierung oder sogar über die Politik lässt sich jedenfalls auf diese ven besonders hoch, da insbesondere ihre Verwirklichung der Idee von den Verein - Weise nicht durchsetzen. Wir brauchen Klientel an jeder Wahl teilnimmt. igten Staaten von Europa geführt. Tatsäch - vielmehr ein alltägliches Selbstverständ - Zwei Jahre später hat sich die öffentli - lich könnte eine große Chance in der Ent - nis, dass es neben der kommunalen, Lan - che Wahrnehmung deutlich verändert. wicklung der EU gerade darin bestehen, des- und Bundesebene auch noch die eu - Über Wochen und Monate bestimmt Eu - die Entscheidungsbefugnis der zwangs - ropäische Ebene gibt, die wir im Sinne ropa die Schlagzeilen und viele politische läufig auf ihre nationalen Interessen be - der sozialen Demokratie auch von Ham - Gespräche in großer oder kleiner Runde. dachten Regierungschefs der Mitglieds - burg bzw. Deutschland aus politisch mit - Fragen nach Ursachen und Wegen aus länder, auf eine rein europäisch orientierte gestalten sollten. Regelmäßige Informa - der Eurokrise werden ebenso gestellt, wie Regierung zu übertragen. tionen über die Arbeit der SPE und ihrer die grundsätzliche Frage nach der Zu - Aber wo bleibt die Stimme der euro - Mitgliedsparteien, Beteiligung der Basis kunft Europas. päischen Sozialdemokratie? Wer von uns bei der Positionierung unserer (!) SPE, Es wäre nun Zeit und Gelegenheitfür kennt die Position der Sozialdemokrati - denn laut Satzung sind alle Mitglieder Antworten der europäischen Sozialdemo - schen Partei Europas (SPE) zur Zukunft der SPD auch Mitglied der SPE und ge - kratie auf die vielen berechtigten Fragen der Eurozone? Beschlossen übrigens erst meinsame Aktionen aller Sozialdemokra - und auf einen Gegenentwurf zum bisheri - am 25.10.2011 als Statement der SPE „Eu - tinnen und Sozialdemokraten innerhalb gen konservativ-neoliberal geprägten Eu - rozone Leaders“. Nicht einmal der Vor - der EU bilden die notwendige Grundlage, ropa. Dreh- und Angelpunkt sollte dabei wärts dokumentiert derartige Beschlüsse den gewünschten politischen Raum end - die weitere Demokratisierung durch Stär - oder lässt etwa den Präsidenten der SPE, lich auch sozialdemokratisch zu füllen. kung der parlamentarischen Gremien sein. Poul Rasmussen zu Wort kommen. Fangen wir also an, mehr Europa zu wa - Dem von uns Sozialdemokraten betonten Solange der gemeinsame Namensarti - gen.

Nordwind Dezember 2011 · Nr. 35 5 Interview

It’s a Man’s World – oder Frauen in den Parlamenten

Die AsF Nord stellt derzeit auf ihrer Internetpräsenz http://www.asf-hamburg-nord.de Frauen aus Nord vor, die für die SPD in den örtlichen Parlamenten sind. Die Abgeordneten beant - worten die Fragen von Petra Ackmann und Caterina King. Es geht darum, das politische Profil unserer Mandatsträgerinnen kennen zu lernen und vorzustellen: Warum engagieren sie sich? Was bedeutet Politik den Politikerinnen und welche Ziele haben sie? Was verstehen sie unter Frauenpolitik und was erwarten sie sich von Frauenorganisationen wie der AsF?

ktuell zu lesen ist das Gespräch mit der stellvertreten - nicht wohlfühlt, hat man meistens auch keine Lust mehr, über den Fraktionsvorsitzenden, sozialpolitischen Sprecherin den Tellerrand hinauszuschauen. Ich will daran mitarbeiten, dass Aund Wahlkreisabgeordneten in der Hamburgischen Bür - sich etwas ändert. gerschaft Ksenija Bekeris. Wir sind spät dran an diesem herbstlichen Abend im Oktober. AsF: Was sollte sich Deiner Meinung nach ändern? Was liegt Schon von weitem sehen wir Ksenija Bekeris in ihrem hell er - Dir am Herzen? leuchteten Abgeordnetenbüro in der Pestalozzistraße 21a am KB: Mein Thema ist die Sozialpolitik und besonders am Herzen Computer sitzen. Sie ist alleine, ihre Mitarbeiter sind schon ge - liegt mir die Wohnungs- und Obdachlosenpolitik. Hier zeigt gangen. Herzlich ist der Empfang. Auf unsere Entschuldigung sich, wie die Gesellschaft mit denen umgeht, die ganz am Rande hin sagt Ksenija: „Macht nichts, es gibt immer was zu tun.“ stehen, bzw. eigentlich schon rausgefallen sind. Ich möchte, dass keine Jugendlichen und generell keine Menschen bei uns auf der Straße leben müssen. Ich möchte, dass wir hinsehen und fragen, wie es zu diesen Schicksalen kommt. Langfristig möchte ich, dass wir hier in Hamburg ein Umsteuern sehen und dass alle Menschen mitgenommen werden. Aber das ist mein Anliegen für Hamburg. Vor Ort möchte ich, dass sich beim Thema Hertie endlich was ändert. Das stört die Menschen hier. Und ich möchte das ändern, dass hier der Stadtteil so herunter - kommt. Da stecken ja viele Themen dahinter wie Spekulation usw. Hier wird sicht- und greifbar, dass man die Finanzmärkte regulieren muss. Das gehört zwar nicht zu meiner Arbeit in der Hamburgischen Bürgerschaft, aber da ist die SPD als Partei auf dem richtigen Weg. Das Thema Hertie hier in Barmbek zeigt ja auch, dass es einfach viel zu oft an Transparenz fehlt. Die Menschen wissen z.T. gar nicht, was genau passiert. Beim Hertiegebäude ist es schon schwierig, überhaupt einen Eigentümer ausfindig zu ma - chen. Also wer trägt die Verantwortung? Das wollen die Men - AsF: Was sind die Aufgaben einer stellvertretenden Fraktions - schen wissen, das fordern sie zu Recht. Politik muss also Trans - vorsitzenden? parenz organisieren. Sowohl was sie selbst angeht, aber auch in KB: Das ist eine neue Aufgabe für mich in dieser Legislatur. anderen Bereichen. Einerseits braucht Politik z.B. in den Dis - Aber sie bringt ganz besondere Freude. Der Vorstand strukturiert trikten geschützte Räume und schafft sich diese auch, anderer - die Arbeit der Fraktion. Wir sind geschäftsführend tätig, aber seits müssen Parlamente transparent arbeiten. Das heißt auch, auf dieser Ebene geht es natürlich auch um die inhaltliche Aus - aktiv Politik an die Menschen heranzuführen, dass man da und richtung und wir besprechen hier alle Themen. Wir haben ein - in der Lage ist, aufzunehmen, was die Menschen bewegt. Dazu zelne Zuständigkeiten, ich z.B. betreue den Eingabenausschuss gehört auch, sich zu bemühen, Vorgänge wie die um das Hertie - und den Bereich Kinder, Familie und Jugend. gebäude, aufzudecken. Da darf man dann auch keine Scheu ha - ben. AsF: Was macht Politik für Dich aus? Ich finde es z.B. richtig, dass sich zum Thema Hertie eine KB: Gestalten. Menschen davon zu überzeugen, sich am politi - Bürgerinitiative gegründet hat und schätze es sehr, wie sich Be - schen Prozess zu beteiligen: zu Wahlen zu gehen, aber auch an - zirksamtsleiter und Bezirksabgeordnete hier engagieren, auch dere Formen für sich in Anspruch zu nehmen. Für mich persön - wenn es hier und da zwischen den Beteiligten zu Kommunika - lich heißt es, mitzuarbeiten, auch auf niedrigerer Ebene, vor tionsproblemen kommt. Aber auch das kann man überwinden Ort. Das ist für mich sehr wichtig, denn wenn man sich daheim und da gibt es ja auch den Willen.

6 Nordwind Dezember 2011 · Nr. 35 Interview

MdHB aus Langenhorn sein. Unter der Überschrift „Geh dorthin, wo es dich am meisten ärgert, geh zur SPD!“ erzählt Andrea Rugbarth aus ihrem ereignisreichen Leben, über ihre Lehre zur Maurerin, über ihre Ankunft im Westen, wie sie vom privaten Frauenzirkel zur SPD gekommen ist und wie sie in Langenhorn alle Hürden genommen hat, um in die Hamburgische Bürger - schaft einzuziehen. Ein kleiner Vorgeschmack:

AsF: Ein klassischer weiblicher Lebenslauf, als Maurerin anzu - fangen? AR: Ja, genau, ich wollte schon immer etwas Alternatives ma - chen (lacht).

AsF: Na klar, und dann muss es ja auch gleich Maurerin sein, das ist ja körperlich auch nicht ganz so unanstrengend, oder? AR: Es war eine sehr interessante Zeit, weil man natürlich erst einmal gelernt hat, sich unter männlichen Berufskollegen zu be - haupten. Das Körperliche war sicherlich anstrengend, aber nicht so, dass man es nicht bewältigt hätte. Natürlich hat man entspre - chende Muskeln gekriegt, so richtig schöne Bauarbeiterhände und ein breites Kreuz, aber Kraft hatte ich vorher auch schon. Das wesentlich Spannendere war eigentlich, sich zu behaupten, durchzusetzen, zu zeigen, dass frau das auch kann. Und sich auch im Betrieb durchzusetzen. Da gibt es ja so verschiedene AsF: Was ist Dein politisches Ziel? Ausbildungsmodule. Teilweise haben die Abteilungen sich ge - KB: Ich möchte, dass das sozialpolitische Konzept, das wir in weigert, eine Frau auszubilden. Und dann musste ich das erst der Opposition erarbeitet haben rund um das Thema Obdachlo - mal über die Gewerkschaft durchsetzen, dass ich diese Ausbil - sigkeit, angegangen und langfristig auch umgesetzt wird. Was dungsmodule auch bekomme. ich mir als Sozialpolitische Sprecherin ganz konkret für diese Legislatur vorgenommen habe, ist, dass Hamburg wieder ein AsF: Wegen fehlender Toiletteneinrichtungen, oder was ist die menschliches Gesicht hat. Begründung? AR: Das war dann der vorgeschobene Grund. Eine Sache ist AsF: Was ist Frauenpolitik für Dich? mir noch so ganz in Erinnerung: Da gab es ein Ausbildungsmo - KB: Frauenpolitik heißt für mich und für unsere Zeit, dass wir dul Baumaschinenkunde, dort wurde man in die Reparaturabtei - in einer männlichen Gesellschaft leben. Auch wenn viele junge lung für Baumaschinen geschickt. Der Meister hat sich dort Frauen ganz lapidar sagen: „Wir sind doch gleichberechtigt“, ganz besonders geweigert, mich zu übernehmen. Ich habe das um dann das traditionelle Rollen- und Geschlechterbild zu wäh - durchgesetzt und dann war ich die erste Stunde da: Er guckt len. Frauenpolitik heißt für mich auch, an die Tradition der Frau - mich an und sagt: „Komm mal her, Mädel“, nimmt einen Nagel, enbewegung wieder anzuknüpfen. Es scheint mir, dass dieser hält den auf ein Stück Holz, drückt mir einen Hammer in die Faden gerade wieder gelockert wird. Wir müssen es schaffen, Hand und sagt: „Schlag zu“. Dachte ich: „Okay, wenn er das dass Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen sind. Für meint …“ und hab’ zugeschlagen. Der wurde blass, richtig blass, Männer wie für Frauen. Und dass sich niemand zu einer Ent - und ich hab gesagt, „Wozu sollte das jetzt gut sein?“, und da scheidung gezwungen sieht, sondern sie so treffen kann, wie sagt er: „Das war jetzt der Einstellungstest“. Wenn ich den Ham - sie oder er das möchte. Dazu brauchen wir selbstbewusste junge mer genommen und wie mit einem kleinen Goldschmiedeham - Frauen. Das ist das Wichtigste. Aktuell habe ich daran zu knab - mer so ein bisschen vorne drauf geschlagen hätte, dann hätte er bern, dass es nicht ganz so einfach ist, einen Haushaltsantrag mich gleich wieder nach Hause geschickt. Aber weil ich gleich zu sexualisierter Gewalt durch zu bringen, um die Prävention richtig ausgeholt und doing! richtig zugeschlagen habe, war zu stärken. Das gehört für mich auch dazu: Mädchen zu einem alles in Ordnung. Er hat schon ein wenig um seine Finger ge - stabilen Selbstbewusstsein zu verhelfen, Nein zu sagen, Grenzen fürchtet … Ich hab aber den Nagel voll getroffen und durfte aufzuzeigen usw. Leider sagen viele, dass das, was schon vor - dann dort bleiben. Damit war das Eis gebrochen und wir hatten liegt, ausreicht. Diese Haltung schockiert mich. Deshalb muss ein ganz nettes Verhältnis. Er hat mir das dann alles gezeigt, man da dran bleiben. Außerdem herrscht Gleichberechtigung was an Wissenswertem bei diesem Ausbildungsmodul dabei weder beim Lohn, noch bei den Berufsfeldern, den Arbeitszeiten war. Das war spannend, nach 12 Schuljahren eine Zeit draußen usw., hier zeigt sich, dass wir in einer männlichen Gesellschaft in der Praxis zu verbringen, die Schule war für mich ein Klacks, leben. Das muss man auch transparent machen. (Auszüge). ich hatte ja Abitur, die Berufsschule hat insofern keine allzu großen Anforderungen gestellt, dort habe ich eher die Jungs Das vollständige Interview mit Ksenija Bekeris finden Sie unter vom Lernen abgehalten (lacht). http://www.asf-hamburg-nord.de. AsF: Das männliche Umfeld geschwächt … Unsere nächste Gesprächspartnerin wird Andrea Rugbarth, AR: Ja, genau (lacht). (Auszüge)

Nordwind Dezember 2011 · Nr. 35 7 Abgeordnete

Gunnar Eisold 46 Jahre alt, ein 15jähriger Sohn, von Beruf Angestellter. Aktives Mitglied in der SPD seit 1993, davon viele Jahre als Vorsitzender des Distriktes Fuhlsbüttel und als Bezirksabgeordneter. Seit 2008 bin ich als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Fuhlsbüttel-Alsterdorf-Langenhorn, Mitglied der SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft und hier Vorsitzender des Ausschusses für Familie, Kinder und Jugend sowie Mitglied in dem Verkehrs- und in dem Europaausschuss. Als geborener Fuhlsbütteler, mittlerweile im schönen Langenhorn lebend, ist mir wichtig, dass wir mit wieder einen Bürgermeister haben, der die Probleme in Hamburg und im Wahlkreis anpackt: Wir wollen neuen Wohnraum schaffen, den Sanierungsstau an unse - ren Straßen beenden und - mir besonders wichtig – mit guter Kinderbetreuung und einer Priorität für die Familienpolitik Familien in unserer Stadt unterstüt - zen und entlasten. Im Wahlkreis setze ich mich dafür ein, dass trotz der vom Flughafen ausgehenden Verkehrs- und Lärmbelastungen die umliegenden Stadtteile lebenswert bleiben.

Wolfgang Rose Geboren wurde ich 1947 in Bremen. In Hamburg habe ich eine Lehre zum Bank - kaufmann sowie ein Studium der Sozialpädagogik absolviert. Als Sozialpädagoge in der kirchlichen Jugendarbeit begann ich mich früh als Mitarbeitervertreter und in der Gewerkschaft ÖTV zu engagieren. Seit Grün - dung von ver.di im Jahr 2001 bin ich ihr Landesbezirksleiter in Hamburg. In der SPD bin ich seit 1971 engagiert. Auf Vorschlag der Gewerkschaften bin ich seit 2008 Abgeordneter in der Bürgerschaft. Meine Aufgabe ist es dort insbe - sondere, die Positionen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und ihrer Gewerkschaften einzubringen. Das tue ich gerne, denn meine ganze Lebenser - fahrung ist davon geprägt, dass im Zusammenwirken von Gewerkschaften und Sozialdemokratie am meisten für die Menschen erreicht werden kann. Fachlich arbeite ich in den Ausschüssen für Wirtschaft, Soziales und Kultur. Mit meiner Frau Gerda bin ich seit über 30 Jahren glücklich verheiratet. Wir haben zwei erwachsene Töchter, und bisher zwei, bald drei Enkelkinder.

Andrea Rugbarth Jahrgang 1957, 3 Söhne, studierte Bauingenieurwesen mit dem Abschluss als Diplom-Ingenieurin, heute selbständig tätig mit einem Ingenieurbüro für Sta - tik und Konstruktion. Seit 1988 wohnt sie in Langenhorn, engagierte sich zunächst in der Elternarbeit, 2003 Mitgründerin des Weiterbildungskreises „Politischer Freitag“, Eintritt in die SPD 2004. Seit dieser Zeit engagierte sie sich im Jugendhilfeausschuss der BV und in der AsF. Sie ist im Distrikt Langen - horn-Süd beheimatet, ist dort seit 2008 Distriktsvorsitzende und gehört dem Landesvorstand der AGS an. Seit 2008 ist sie Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und vertritt uns im Wirtschaftsausschuss. Die Fraktion betraute sie mit der Aufgabe als Fachspreche - rin für den Mittelstand und das Handwerk – mit ihren ersten Aktivitäten setzte sie sich beharrlich für Zuschüsse an die Hamburger Landwirte in der EHEC-Krise ein und vertrat ebenso erfolgreich die Hamburger Wochenmarktshändler hin - sichtlich einer Änderung der Zulassungsordnung für die Wochenmärkte. Des weiteren vertritt sie uns im Haushaltsausschuss, Schulausschuss und im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Elbphilharmonie.

8 Nordwind Dezember 2011 · Nr. 35 Abgeordnete

Jan Quast Bevor ich 2001 in die Bürgerschaft gewählt wurde, war ich 14 Jahre in der Kom - munalpolitik im Bezirk Nord aktiv, zehn Jahre davon als Bezirksabgeordneter. Auch heute verbindet mich noch viel mit der Bezirkspolitik: Als Stellvertretender Vorsitzender der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik in Hamburg (SGK) und Mitglied im Vorstand der Bundes-SGK ist mir die Förderung der Einflussmöglichkeiten der kommunalen Ebene ein wichtiges Anliegen. In der Bürgerschaft habe ich mich im vergangenen Jahrzehnt vor allem um Stadtentwicklungspolitik gekümmert. Von 2001 bis 2008 war ich stadtentwick - lungspolitischer Sprecher und von 2004 bis 2011 auch Vorsitzender des Stadt - entwicklungsausschusses. Seit der Wahl bin ich Sprecher für Haushalt und Finanzen unserer Fraktion. Den Hamburger Haushalt fit für die Schulden - bremse 2020 zu machen und gleichzeitig die nötigen Investitionen in Bildung, Sicherheit und Infrastruktur sicherzustellen, sehe ich als eine zentrale Aufgabe an, an der ich in dieser Legislatur mitwirken will.

Isabella Vértes-Schütter Isabella Vertés-Schütter wurde am 22. April 1962 in Hamburg geboren. Zunächst wollte sie Ärztin werden und absolvierte das Medizinstudium 1987 mit Approbation und Promotion. Bereits während des Studiums begann sie eine Schauspielausbildung, 1988 legte sie ihre Prüfung vor der Paritätischen Kommission ab. Seit 1991 spielte sie regelmäßig am Ernst Deutsch Theater und übernahm 1994 die Festivalleitung der „Hammoniale“.Seit dem Tod ihres Man - nes Friedrich Schütter im Jahr 1995 ist sie Intendantin des Ernst Deutsch Thea - ters. Über ihr berufliches Engagement hinaus nimmt sie diverse ehrenamtliche Aufgaben wahr, u.a. im Kulturforum Hamburg, im Kuratorium des Bertini-Prei - ses und als Vorstandsvorsitzende der Stiftung Kinder-Hospiz Sternenbrücke. Is - abella Vértes-Schütter ist seit 1994 Mitglied der SPD, gehörte 2004 zum Kompetenzteam des SPD-Spitzenkandidaten und wurde 2011 direkt in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Kulturpolitik, darüber hinaus ist sie Mitglied im Gesundheits- und im Wis - senschaftsausschuss.

Sylvia Wowretzko Im August 1955 wurde ich in Hamburg geboren, ich bin verheiratet und Mutter einer Tochter. Meiner Ausbildung zur medizinisch-kaufmännischen Assistentin, folgte von 1995 bis 1998 das Studium der Soziologie an der Hochschule für Wirtschaft und Politik (HWP). Seither bin ich in unterschiedlichen Bereichen der Arbeitsmarktpolitik tätig. 1977 haben mich AsF-Genossinen mit ihren Aktionen beeindruckt und für die politische Arbeit begeistert, seither bin ich aktives Mitglied der SPD. Soziale Gerechtigkeit ist der wesentliche Antrieb meiner politischen Aktivitäten. Mit - glied der Hamburgischen Bürgerschaft bin ich seit Mai 2011. Im Gesundheits - ausschuss arbeite ich an den Themen Hebammen und Familienhebammen. Den Haushaltsauschuss beherrscht der Haushalt 2011/2012 und die für 2020 geplante Schuldenbremse: Wie können wir die Neuverschuldung im Sinne der nachfolgenden Generationen eindämmen, ohne heute unnötige Härten für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen? In meinem Abgeordnetenbüro auf dem Dulsberg, Dithmarscher Straße 32, seid Ihr immer herzlich willkommen. Auf Eure Anregungen und Fragen freue ich mich.

Nordwind Dezember 2011 · Nr. 35 9 Würdigung Ursel Preuhs ist 80 Jahre jung! Schön war er – der Empfang zu Ursel Preuhs 80. Geburtstag, nicht nur wegen des ungewöhnlich schönen Wetters!

Von Kerstin Völsch und Sönke Klages und blieb bis 1997 Abgeordnete. Ursel war viele Jahre Mitglied im Kreisvorstand: Als Schriftführerin, dann Beisitzerin für Kom - abei hatten wir sie zu der Feier überreden müssen, denn munalpolitik und schließlich als Beisitzerin für Seniorinnen und so viel Aufhebens um ihre Person hatte sie gar nicht ge - Senioren. Dwollt. Als sie schließlich einverstanden war, wollte sie Ursels Aktivitäten, auch als Vorsitzende des Landes- und es „so privat wie möglich!“ Dass die Anwesenden dann doch Bezirksseniorenbeirates, waren eine für sie logische Ergänzung das „Who is Who“ der SPD und der Seniorenpolitik in Hamburg- ihres Engagements. Nord repräsentierten, liegt natürlich an Ursels vielfältigem Wir - ken und der daraus resultierende Zusammensetzung der Gäste: Willy-Brandt-Medaille viele WeggefährtInnen aus den verschiedensten Bezügen - eine für besondere Verdienste SPD-Frau wie Ursel Preuhs ist immer und überall aktiv, hat beste Kontakte und hat schon ein „Netzwerk“ gehabt und ge - Für ihre besonderen Verdienste um die SPD und ihr Wirken pflegt, als der Begriff noch nicht in aller Munde war! auch nach außen wurde Ursel mit der Willy-Brandt-Medaille geehrt, die sie von Ortwin Runde entgegennahm.

In seiner gleichsam persönlichen wie politischen Rede wür - digte Ortwin nicht nur Ursels jahrzehntelangen unermüdlichen So konnte der Kreisvorsitzende Peter Tschentscher den Bür - Einsatz für soziale Gerechtigkeit, sondern auch die Hartnäckig - germeister a. D. Ortwin Runde ebenso begrüßen wie Genossin - keit und – im positiven Sinne! – Sturheit, die sie dabei an den nen und Genossen aus Ursels Distrikt Winterhude-Nord und Tag legte. Sie war und ist streitbar um der Sache willen, und dem Kreisvorstand, ehemalige Kreisvorsitzende, ehemalige Mit - zwar ebenso für politische Grundprinzipien wie für ihre prag - abgeordnete aus Bezirksversammlung und Bürgerschaft, Ge - matische Umsetzung. Und sie kannte und kennt dabei keine werkschaftsvertreter, Freunde aus der AWO, Mitstreiter aus Angst vor Autoritäten, ob Bürgermeister oder Parteichefs. Ursel dem Bürgerbüro der SPD, aus dem SoVD und vom Pflegetele - stand und steht für „klare Kante“ – das wusste Ortwin auch aus fon, vom Seniorenbeirat sowie einige Behördenmitarbeiter, mit eigener Erfahrung zu berichten. denen Ursel in verschiedenen Funktionen eng zusammengear - Die Vorsitzende des Landesseniorenbeirats Inge Lüders unter - beitet hat. Und natürlich waren eine ganze Reihe Nachbarn von hielt die Gäste mit einer Rede, in der sie Ursels Engagement wür - Ursel aus dem Bärenhof dabei. digte und humorvoll anmerkte, dies sei ja vielleicht doch etwas, was Ursel ganz für sich selbst tun würde, denn „Engagement für Bald 60 Jahre SPD … andere hält ja jung!“ Stimmt – dafür ist Ursel der beste Beweis! Schließlich würdigte Wolfgang Rose in einer kurzen Anspra - Ursel ist seit beinahe 60 Jahren Mitglied der SPD und war che Ursels lebenslanges Engagement in der Gewerkschaft und immer aktiv – als Vorstandsmitglied und Kreis- und Landesde - besonders auch als Personalrätin. legierte für ihren Distrikt schon so lange, dass es sich kaum Die Begegnung mit Freunden sollte im Vordergrund stehen, noch genau nachvollziehen lässt. das hatte Ursel sich für den Empfang gewünscht und so wurde Von 1966 –1986 war sie Mitglied der Bezirksversammlung der Nachmittag bei Sekt, Kaffee und Kuchen mit vielen Gesprä - und ab 1973 Vorsitzende der Bezirksversammlung als erste Frau chen über die gemeinsamen Erinnerungen (unterstützt durch in Hamburg überhaupt. 1986 wechselte sie in die Bürgerschaft eine Fotowand!) verbracht!

10 Nordwind Dezember 2011 · Nr. 35 Schulpoltitk Stadtteilschule für Barmbek-Süd – Erfolg der SPD für Eltern und Kinder!

Als Schulsenator Ties Rabe uns Bürgerschaftsabgeordnete am Abend vor der öffentlichen Verkündung über die Einzelheiten des neuen Schulentwicklungsplanes informierte, konnte ich meinen Jubel kaum zurückhalten

Von Sven Tode

enn worauf wir Barmbeker Genossinnen und Genossen so sehr gehofft und wofür wir so engagiert gekämpft Dhatten, wird Wirklichkeit: Barmbek-Süd, Uhlenhorst und Hohenfelde bekommen endlich eine eigene Stadtteilschule! Das neue Schulangebot wird zum kommenden Schuljahr in der Humboldtstraße 89 in Barmbek-Süd eingerichtet, wo bereits ein wunderbar geeignetes altes Schulgebäude existiert. Vorerst wird dort zwar keine eigenständige neue Schule gegründet, son - dern das neue Angebot für die Klassen 5 bis 10 wird als Dépen - dance der Heinrich-Hertz-Schule eingerichtet. Aber das ist eine sehr gute Lösung, denn die Heinrich-Hertz-Schule hat einen ausgezeichneten Ruf und ist bei den Eltern weit über Winterhude hinaus sehr beliebt. Mit ihrem hohen Renommee kann sie einen guten Start für das neue Angebot und die nötige Attraktivität bei den Eltern sorgen. Mittelfristig wird dann auch die Gründung einer eigenstän - digen neuen Schule angestrebt. Und: Alle anderen weiterfüh - renden Schulen im Barmbeker Bereich bleiben ebenfalls erhalten, auch das war uns natürlich wichtig. Nun wollen und müssen wir auch öffentlich für das neue Angebot werben.

Stadtteilschule in Barmbek – Uhlenhorst – Hohenfelde Damit wird nun eine Forderung eingelöst, für die die Barm - beker SPD sich seit über zwei Jahren eingesetzt hatte. Wir hatten schon unter der CDU-Regentschaft für dieses Ziel gekämpft, aber vergebens. Denn in dem großen, dicht bewohnten Gebiet Barmbek-Süd, Uhlenhorst und Hohenfelde gab es bisher keine Stadtteilschule. Über 600 Schülerinnen und Schüler von hier mussten auf Schulen in Winterhude, Barmbek-Nord oder St. Ge - org ausweichen und z. T. viele Kilometer Schulweg überwinden. Im Wahlkampf vor Ort haben wir dann diese Forderung wiederholt – und die Resonanz war groß. Viele Eltern haben mir deutlich gemacht, dass sie sich ein wohnortnahes Schulan - gebot in Barmbek-Süd wünschen und diese Forderung unter - stützen. Überdies sprachen alle Zahlen über heutige Schüler/in - nen und zukünftige Geburten für diese Entscheidung. Deshalb ließ sich schließlich auch Schulsenator Ties Rabe persönlich überzeugen. Dabei haben viele mitgeholfen, denen ich ausdrücklich und herzlich danke: Meine Wahlkreiskollegin - nen Ksenija und Sylvia, alle Mitglieder unserer Bezirksfraktion, vor allem Martin Badel, und nicht zuletzt unser Bezirksamtsleiter Wolfgang Kopitzsch. Nach dem Gebührenstopp bei den Kitas und den kleineren Klassen beweisen wir als SPD so ein weiteres Mal, dass uns die Interessen der Eltern und Kinder wichtig sind – auch ganz konkret vor Ort. Darüber freue ich mich sehr.

Nordwind Dezember 2011 · Nr. 35 11 Energiepolitik

Experten diskutieren die Energiewende

Wie kann die Energiewende funktionieren? Welche Auswirkungen hat es auf uns alle? Was geschieht mit den Strompreisen? Ein Greenpeace-Experte, die Umweltsprecherin der SPD- Bürgerschaftsfraktion Anne Krischok und Ex-Umweltsenator Jörg Kuhbier waren der Einla - dung von Gabi Grehuhn – Vorsitzender des SPD-Distrikts Langenhorn Nord – gefolgt und zu Gast in Langenhorn-Nord

Von Christine Ax Jörg Kuhbier ge - Sie seien für den Ankauf von Unterneh - schäftsführender Vor - men verwendet worden. ndrée Böhling, En - stand des Offshore Fo - Für Hamburg formulierte der Ex-Um - ergie-Experte von rums Windenergie und weltsenator das Ziel „Vorbild dafür werden, AGreenpeace mach- Vorstandsvorsitzender wie man Netze effizient und intelligent nut - te den Aufschlag und erläu - der Stiftung Offshore- zen könne.“ Mit Blick auf die bevorstehen - terte, warum Deutschland Windenergie verwies den Verhandlungen der Stadt zur Neuver - erneuerbar sei und wie die auf die Potenziale der gabe der Netz-Konzession sprach Kuhbier Energie-Wende in Deutsch - Windenergie. Das Errei - sich gegen eine vollständige Rekommuna - land funktionieren könne. chen der Ausbauziele, lisierung aus. Eine Minderheitenbeteili - Auf Kernkraftwerke und die man sich gesetzt gung Hamburgs sei ausreichend. neue Kohlekraftwerke kön- habe, dauere aber ver - ne man durchaus verzichten. mutlich etwas länger als Transparenz entscheidend! Mit einer Mischung aus En - geplant. Kuhbier erläu - ergiesparen, einer effiziente - terte die in Planung und Das wichtigste sei, das die anstehende ren Herstellung Strom und Bau befindlichen Off- Ausschreibung und der künftige Betrieb Wärme, dem Ausbau der Shore-Windanlagen und der kommunalen Netze unter den Bedin - Regenerativen Energie und lobte die Stadt München, gungen größtmöglicher Transparenz er - der Brückentechnologie „Gaskraftwerk“ die weit ab von jeder Küste in Windener - folge. sei die Wende möglich. Teurer müsse dies gie und große Solaranlagen investiere. MdHB Anne Krischok informierte für die privaten Haushalte nicht werden, Allerdings habe München auch seine Stadt - über die laufenden Aktivitäten der Hanse - wenn diese ihre Energiesparpotentiale werke behalten – und nicht verkauf. stadt im Bereich Energieeinsparung/Ener - nutzten. Erfreulich sei, dass die Ausbau - gieeffizienz in Schulen, bei der Gebäudes - ziele für Erneuerbare Energien inzwi - Für „intelligente“ Netznutzung anierung, in Unternehmen und privaten schen übertroffen würden. Haushalten. Diese müssten fortgesetzt Kuhbier polemisierte gegen die „groß - werden. Sie kündigte zwei Umwelt-Initi - Wenig Verständnis für artigen Netzausbaupläne“ der DENA. ativen der SPD-Fraktion an. Erstens Energiepreissteigerungen Diese seien überflüssig, wenn man die müsse umgehend dafür Sorge getragen vorhandenen Netze intelligenter Nutze werden, dass die Kreuzfahrtschiffe am Wenig Verständnis zeigte der Experte und „ertüchtige“. Und wenn man schon Hafen mit Landstrom versorgt würden. für die Energiepreissteigerungen der letz - neue Netze bauen wolle, dann solle man Bis Ende des Jahres erwarte man vom Se - ten Jahre. Sie könnten nur zum kleinsten vor allem Erdkabel bauen. Diese seien nat eine umfangreiche Stellungnahmen Teil auf die Förderung Erneuerbarer Ener - zwar teurer aber sicherer. Die Rolle der zu den Senats-Plänen im Bereich Ener - gie zurückgeführt werden. An den Strom - großen Energie-Versorger sah auch der giepolitik. Mit Blick auf die Netz-Aus - börsen lägen die Strompreise schon lange Ex-Umweltsenator kritisch. Er frage sich bau-Debatte sprach sich die Umweltspre - nahezu konstant bei 5 ct je Kwh. Die pri - wo die Gewinne geblieben seien. Be - cherin für „virtuelle Kraftwerke“ und vaten Haushalte müssten derzeit mit ho - sonders ärger - hen Strompreisen die Industrie subventio - lich sei aber, nieren. Böhling verwies in diesem Zusam - dass die Rück - menhang auch auf die steigenden Ge - stellungen, winne der Energiekonzerne. Sein Resu - die jahrzehnte - mée: Deutschland ist erneuerbar, ohne lang für die dass Privathaushalte mit extremen Ener - Entsorgung giepreissteigerungen rechnen müssen. von Kernkraft - Anne Krischok und Jörg Kuhbier ga - abfällen gebil - ben mit ihren nachfolgenden Statements det worden dem Greenpeace-Experten recht und ka - waren, jetzt men dann auf die Energiepolitischen The - nicht zu Verfü - men zu sprechen, die Hamburg bewegen. gung stünden.

12 Nordwind Dezember 2011 · Nr. 35 Distrikte

„Schwarmstrom“ aus. Es sei sinnvoll und beklagt, dass die heutigen Strukturen de wenn Biogas auf Kosten der Nahrungs - effizient viele kleine Kraftwerke zu ver - facto auf den Ausverkauf der Gemeingü - mittelproduktion erzeugt würde, laufe de - netzen. Um die Klimaschutzziele zu er - ter hinausliefen. Die Investitionen würden finitiv etwas schief. Mit seinem Schluss - reichen, seien außerdem weitere Maßnah - über die Energiepreise von den Bürgerin - beitrag legte Kuhbier ein Bekenntnis zum men erforderlich: Alle Produkte und nen finanziert, während die Gewinne pri - ökologischen Umbau der Industriegesell - Exporte müssten umweltfreundlicher wer - vatisiert würden. Auch die hohen Einspei - schaft ab. Die Bereitschaft zum Umbau den und die Lebensstile müssten umwelt - severgütungen für regenerative Energien und und zum Umdenken wachse bekann - freundlicher werden. Es sei ermutigend, wurden von Zuhörern in Frage gestellt. termaßen mit der volkswirtschaftlichen dass für viele junge Leute heute, das Auto Dieser Beobachtung konnte Jörg Kuh - Bedeutung, die das Thema erhalte. kein Statussymbol mehr sei. bier nur zustimmen: Sowohl bei der gar - „Gastgeberin“ antierten Einspeisevergütung als auch im Gabi Greghuhn (SPD-Langenhorn- Deutschland als Vorbild? Biogasbereich sei die „Pervertierung ei - Nord) bedankte sich bei den Gästen und ner guten Idee“ festzustellen. Die Einspei - kündigte an, dass dies nicht der letzte „Die ganze Welt schaut auf Deutsch - severgütung sei angesichts von Produk - Abend sei, der sich mit diesen Fragen be - land. Jeder kann etwas tun.“ Die anschlie - tionskosten, die sich alle 10 Jahre schäftige. Greghuhn: „ Wir werden uns ßende Diskussion berührte eine Vielzahl halbierten, sehr hoch aber vor allem sei auch in Zukunft um dieses Thema küm - kritischer Themen. Von Zuhörern wurde der garantierte Zeitraum zu hoch. Und mern.“

Bei BND nicht zwingend an Agenten denken Bereits im Juni diesen Jahres haben sich die bisherigen Distrikte Barmbek-Nord und Duls - berg zum neuen Distrikt Barmbek-Nord/Dulsberg (BND) zusammengeschlossen. Zuvor hatte der Kreisvorstand die Zusammenlegung entsprechend dem Antrag der beiden Distrikte einstimmig beschlossen. Von Chris Leineweber bestätigt. Vervollstän - ach gemeinsamen Gesprächen digt wird waren beide Distrikte übereinge - der Vor - Nkommen, dass der Zusammen - stand durch schluss aus politischen und wirtschaft - die Beisitze - lichen Gesichtspunkten zweckmäßig ist rinnen und und das zielführende Resultat einer lang- Beisitzer jährigen engen Zusammenarbeit darstellt. Inka Dame - Am 29. Juni wurde Christopher Lei - rau, Marion neweber im Rahmen der konstituierenden Hanusch, Mitgliederversammlung einstimmig zum Beate ersten Vorsitzenden des neuen Distrikts Schmid- gewählt. Mit gleichem Ergebnis wurden Janssen, Thorsten Szallies, Rüdiger Landespolitik gesetzt werden. Dies wird Verena Blix als Stellvertretende Vorsit - Wendt und Dirk Zieciak. Als Vertreter der auch mit den ersten Distriktsversammlun - zende und Michael Hüttel als Kassierer Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in gen deutlich, die sich mit den Themen der SPD wurde Marcel Ben „Urbaner Verkehr“, „Wohnungsbau in und Merabet in den Vorstand ko - um BND“ und „Aktuelles aus der Bürger - optiert. schaft“ beschäftigten. Auf einer Vorstandsklau - Nur eine dauerhafte Bleibe hat der sur im Juli wurde der erste Distrikt noch nicht gefunden. Zunächst Fahrplan festgezurrt und Zu - werden die Distriktsversammlungen im ständigkeiten verteilt. Der räumlichen Wechsel zwischen Barmbek- neue Distrikt wird sich monat - Nord und dem Dulsberg stattfinden. Ein lich zu Mitgliederversamm - dauerhaftes Quartier im Grenzgebiet der lungen treffen und die Mitglie - beiden Stadtteile wäre schön, aber auch der regelmäßig im gleichen diesbezüglich sind die Mieten in Ham - Rhythmus mit einem Distrikt - burg leider im oberen Rahmen angesiedelt. sinfo Einladen und Informie - Für Fragen, Ideen und Anregungen ren. Themenschwerpunkte sol - steht der Distriktsvorsitzende unter chris - len insbesondere in der [email protected] jederzeit ger- aktuellen Kommunal- und ne als Ansprechpartner zur Verfügung.

Nordwind Dezember 2011 · Nr. 35 13 Veranstaltungskalender/Impressum Absender: SPD-Kreis Nord Am Hasenberge 44 22337 Hamburg

Schon etwas zum Schmökern für’s Frühstück geholt? Editorial Design: Bücher, Broschüren, Magazine, Kataloge, Geschäftsberichte, Wir sprechen mit Ihnen und helfen, wo wir können Zeitschriften und Zeitungen SPD Zentrales Bürgerbüro Kreativ-Schmie.de www.kreativ- Dienstag, Mittwoch und Donnerstag 14–16 Uhr · Tel. 28 08 48-32/-0 Thomas Biedermann schmie.de Kurt-Schumacher-Allee 10 · 20097 Hamburg

D Impressum r SP Veranstaltungskalender der o de d bür or Der Bezug der Mit glie der zei tung ist im eis rg-N 44 Kr bu rge SPD Ham burg-Nord Mit glieds bei trag ent hal ten. Ham nbe 2 ase 0 4 Redaktionsschluss (Nordwind Nr. 36): H 0 3 15.02.12. Bitte die Beiträge nicht zu Am . 4 6 Tel Aktuelle Termine findet Ihr immer lang werden lassen, da wir ansonsten gezwungen sind, sie redaktionell zu unter www.spd-hamburg.de/nord kürzen. Ein An schlags muster für den Artikel mit Vorgaben zu Spaltenbrei te, Anschläge usw. ist bei der Redaktion erhältlich. Bilder: S/W-, Farb fotos, Zei - chungen oder digital als TIF-, JPG- oder EPS-For mat, Auflösung mind. 300 dpi (keine Inter net-Bilder! ). Post: Beiträge und Fotos per Brief +++ * Newsticke oder digitale Daten auf CD an r +++ News ticker +++ die Re dak tion: Urs Tabbert, Newsticke Der gesch r +++ Zesenstr. 7, 22301 Hamburg äftsführende K Date reisvorstand h * E-Mail: nschutzrich at entschie [email protected] tlinie des Par den, dass gem D teivorstande äß Telefon: aten – also Ko s personen be & A ntaktdaten zogene Urs Tabbert, 01 79/5 05 91 56 bgeordneten der Funktionä und die Gebu re, der Herausgeber: Internet ein rtstage und Ju gestellt werde biläen – nicht SPD Hamburg-Nord · Am Hasen ber ge 44 Funktio n. Vielfach ha im näre oder Ab tten sich auch 22337 Hamburg · Tel.: 4 60 30 42 geordnete von schon gesprochen, d sich aus dag Fax: 46 23 68 · E-Mail: [email protected] ass ihre persö egen aus- We nlichen Daten www.spd-hamburg.de/Nord ise im Inter auf diese Peter Tschentscher net publiziert V.i.S.d.P.: werden. Redaktion: Urs Tabbert, Serkan Agci. Wer die ak tuellen Daten Mit Namen gekennzeichnete Artikel und der Funktio geben nicht unbedingt die Meinung der Geburtstage/ näre, Abgeor Jubiläen erh dneten Redaktion wieder. bitte an da alten möchte, s Kreisbüro wende sich Gestaltung: Thomas Biedermann, und fordere d gedruckte ort per Post e Kreativ-Schmie.de, Hamburg, Version des „N ine ordwind“ an. www.kreativ-schmie.de +++ News Bilder: Titelseite © www.mediaserver. ticker +++ Newsticke hamburg.de/C. Spahrbier, S. 2 © Peter r +++ News ticker +++ Tschentscher, S. 7 © Ksenija Bekeris, S. 8/9 © Die jeweiligen Abgeordneten, S. 10 © Kreis Hamburg-Nord, S. 11 © Ajepbah, S. 12 © Christine Ax, S. 13 © Verena Blix Druck: Günther Plaut Offsetdruckerei GmbH, Hamburg

14 Nordwind Dezember 2011 · Nr. 35