Nordwind 12/2011 (Pdf)

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b e s D in e n r li K ch r e e s is W vo e rs ih ta n n a d ch w t ü Nordwind s n f e s st c u h n t Mitgliederzeitschrift der SPD Hamburg-Nord • 11. Jg. • Dezember 2011 • Nr. 35 d a ll e en in g M u i t tg es li N ed e eu r e n s e J in ah r 2 0 1 2 Ein erfolg - reiches Jahr geht zu Ende … Editorial Leitlinien Liebe Genossinnen und Genossen, Liebe Genossinnen und Genossen, mit den Nachrückerinnen Sylvia Wowretz - ein ereignisreiches politisches Jahr 2011 ko und Barbara Nitruch sind nunmehr 13 geht zu Ende. Mit der Hamburg-Wahl im von 62 SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Februar sind wir wieder zur bestimmen - aus der SPD Hamburg-Nord. 6 davon wer - den Kraft im Rathaus und in den sieben den wir in dieser Ausgabe vorstellen. Seit Bezirken geworden. Die nukleare Kata - einigen Monaten haben wir im Bezirk eine strophe in Japan hat die Bundesregierung Koalition mit der FDP. Hauptgrund: Er - zu einem endgültigen Ausstieg aus der möglichung von mehr Wohnungsbau. Atomenergie gezwungen. Die Schulden - Wichtiger Aspekt: Schon im Koalitions - krise in Griechenland und anderen euro - vertrag hatten wir festgeschrieben, dass päischen Staaten hat gezeigt, dass die Sa - wir uns für Quoren bei Bürgerentscheiden nierung der öffentlichen Haushalte einsetzen. Relevanz? Beim jüngsten Bür - wichtig ist und die Staaten der Euro-Zone gerentscheid zum Bebauungsplan Langen - in ihrer Wirtschafts- und Finanzpolitik horn 73 haben ca. 14 % der Abstimmungs - eng miteinander verbunden sind. In der Wohnungspolitik dürfen wir berechtigten den von allen Parteien im Wie der schwarz-grüne Senat im ver - keine Zeit verlieren. Die steigenden Mie - Bezirk (bis auf die LINKE) unterstützten gangenen Jahr hat die schwarz-gelbe ten sind das Ergebnis der Senatspolitik Bebauungsplan gestoppt. Für einen Volks - Bundesregierung in diesem Jahr in allen der letzten Jahre. Wir haben versprochen, entscheid bedarf es mind. 20 % Beteili - Umfragen die Zustimmung der Wähle - dass in Hamburg künftig jedes Jahr 6.000 gung. Es stellt sich die Frage der Legitima - rinnen und Wähler verloren. 2012 wird neue Wohnungen gebaut werden. Damit tion. Sollen wenige Prozent der Abstim - der Bundestagswahlkampf beginnen. Mit alle an einem Strang ziehen, hat der Senat mungsberechtigten mehr zu sagen haben der Mehrheit im Bundesrat und einer gu - mit den Bezirken einen Vertrag für Ham - als die Abgeordneten der demokratisch ge - ten Politik der SPD-geführten Bundes - burg unterzeichnet und Vereinbarungen wählten Bezirksversammlung? Es wird länder können wir die Alternativen zur mit der Wohnungswirtschaft getroffen, Zeit, diese überfällige Debatte zu führen! schwarz-gelben Politik deutlich machen. die wir jetzt gemeinsam umsetzen müssen. Das Verhältnis zwischen parlamentari - Steuersenkungen, die mit neuen Es gibt also viel zu tun im kommenden scher und direkter Demokratie in Ham - Schulden bezahlt werden, wird der Jahr – für unsere Abgeordneten, den Senat burg ist noch nicht austariert. Bundesrat mit den Stimmen der SPD- und die Hamburger SPD. Ich wünsche Länder ablehnen. Auch in der Energie - Euch schöne Weihnachtsfeiern in den Dis - politik können wir zeigen, wie es besser trikten, erholsame Feiertage und einen gu - geht: Der Hamburger Senat verhandelt ten Rutsch ins Neue Jahr 2012! mit den Energiekonzernen E.ON und Vat - Euer Euer Urs tenfall nicht nur über eine Beteiligung an den Strom-, Gas- und Fernwärmenet - zen. Durch eine energiepolitische Ver - ständigung soll der Ausstieg aus der Atomenergie mit klugen Investitionen zu Gunsten regenerativer Energien be - Peter Tschentscher gleitet werden. Kreisvorsitzender Finanzpolitik InhaltsverSzcehiuclphonlitiiks Steuergerechtigkeit ............3 Stadtteilschule ..................11 Bürgerschaft Energiepolitik Haushalt konsolidieren ........4 Experten diskutieren ..........12 Muslima mit Kopftuch ..........4 Distrikte Scheidungen, Erb-,Verkehrsrecht Europäische Union Bei BND nicht zwingend Mehr Europa wagen ............5 an Agenten denken ............13 Interview Kreisvorstand ..............14 It’s a Man’s World ............6–7 Veran stal tungen/ Neue Abgeordnete ......8–9 Abgeordnetenbüros ......15 Widmung Gratulationen / 80. Geb. Ursula Preuhs ....10 Impressum ....................16 Finanzpolitik Steuergerechtigkeit statt Sponsorenrepublik Höhere Steuern für Reiche dürfen nicht an Verwendungszwecke geknüpft werden Von Wolfgang Rose Vermögen über 500.000 Euro fällig wa - bracht werden, dann muss er auskömm - ren, wird sie seitdem nicht mehr erho - lich finanziert werden. ndlich ist Bewegung in die De - ben; und auch die Körperschaftssteuer Daher ist es auch ein falscher Zun - batte um gerechtere Steuern ge - für Unternehmen wurde von vormals 25 genschlag, wenn Marius Müller-Western - Ekommen: Wurden Forderungen auf 15 Prozent abgesenkt. hagen ebenso wie der SAP-Gründer und nach Vermögenssteuer und höheren Spit - Multimilliardär Dietmar Hopp – er über - zensteuersätzen lange Zeit als „Neidde - Auch Reiche treten wies 100.000 Euro an Schäuble zum batten“ verleumdet, sind es nun immer für höhere Steuern ein Schuldenabbau – ihre Bereitschaft zu hö - mehr Reiche selbst, die öffentlich einfor - heren Steuern mit der Forderung ver - dern, stärker zur Kasse gebeten zu wer - Die Initiativen der Reichen für hö - knüpfen, die Mehreinnahmen dürften aus - den, um die Drift der sozialen Spaltung here Steuern sind lobenswert. Was jetzt schließlich zur Schuldentilgung verwen - zu stoppen. Ob Superreiche in den nicht passieren darf: die Steuerarten in det werden. Dies ist erstens in der Sache USA, Millionäre in Frankreich oder Gut und Böse zu unterteilen, sie gegen - falsch, denn die höheren Steuereinnah - jetzt auch deutsche Spitzenvermögende einander auszuspielen oder ihre Verwen - men sind ja gerade deshalb wichtig, um wie Michael Otto: Sie wollen mehr ab - dung an bestimmte Zwecke zu binden. die notwendigen öffentlichen Aufgaben geben, denn sie wurden in den letzten Michael Otto will zwar gern einen und Investitionen auch trotz hoher Aus - Jahren massiv bevorteilt. Schon seit höheren Spitzensteuersatz zahlen, aber gaben für die Schuldentilgung leisten zu 2009 fordern 50 deutsche Millionäre in keine Vermögensteuer. Doch nötig ist können. Genauso, wie wir künftigen Ge - der Initiative „Vermögende für eine Ver - beides gleichermaßen: Bei der Einkom - nerationen keinen überschuldeten Staats - mögensabgabe“ die Wiedereinführung menssteuer sind es inzwischen die mitt - haushalt übergeben sollten, sollten wir der Vermögenssteuer und sogar, als Aus - leren Einkommen, die den (auch relativ) ihnen auch keine marode Infrastruktur gleich für deren nunmehr vierzehnjähri - höchsten Beitrag leisten, nicht die hohen. und kein zerfallenes Gemeinwesen über - gen Ausfall, eine zeitlich begrenzte Dies muss dringend korrigiert werden. geben, dessen Lasten und Aufgaben im - höhere Sonderabgabe. Und bei der Vermögenssteuer geht es mer mehr privatisiert werden. darum, dass die Besitzer hoher Privat - Vermögende haben vermögen zumindest einen kleinen Teil Steuern sind ein Beitrag seit den 90er Jahren von ihrer Extragewinne wieder an die Allge - zur Gemeinschaft! meinheit zurückgeben. Nicht nur Vermö - Steuerpolitik profitiert gensbesitzer sind gesellschaftliche „Leis - Und zweitens zeigen diese Zweckbe - tungsträger“: Jede Erzieherin oder stimmungsdiktate ein falsches Selbstver - Dafür ist es höchste Zeit. Denn es Pflegekraft leistet Enormes, wird aber ständnis in der obersten Einkommens - stimmt ja: Während die Belastungen der aus dieser für das Gemeinwohl so wich - gruppe: Denn ihre Steuern sind ja gerade Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tigen Arbeit niemals ein Vermögen bil - keine milden Gaben, über deren Verwen - durch Steuern, Abgaben, Vorsorgelasten den können. dung sie selbst nach eigenem Gutdünken und Lebenshaltungskosten unter dem Was wir brauchen, ist Steuergerech - entscheiden. Die Steuern sind der gerech - Strich höher sind als früher, wurden die tigkeit in zwei Richtungen: zum einen te, am Leistungsvermögen orientierte Vermögensbesitzer und Bezieher hoher eine gerechtere Lastenverteilung zwi - Bei trag aller zur gemeinsamen Gesell - Einkommen seit den 90er Jahren massiv schen niedrigen und hohen Einkommen, schaft. Über ihre Verwendung ent schei - begünstigt. Der Spitzensteuersatz für zwischen Arbeitnehmern und Vermö - den alle gemeinsam – nämlich demokra - Einkommen sank von 56 Prozent unter gensbesitzern. Und zum anderen eine tisch – und nicht einzelne, nur weil sie Helmut Kohl (CDU, wohlgemerkt) auf gerechtere Verteilung zwischen priva - be son ders viel zahlen. „Eigentum ver - heute 42 Prozent (für Reiche ab 250.000 tem Reichtum und öffentlichem Gemein - pflichtet“ heißt es im Grundgesetz und Euro Jahreseinkommen: 45 Prozent). wohl: Wenn der Staat seine Aufgaben das „Steuermonopol“ muss beim Staat Während dieser Steuersatz bis 2009 so leisten können soll, dass die für eine bleiben. Eine demokratische Gesell - auch für Kapitaleinkünfte galt, werden moderne und solidarische Gesellschaft schaft braucht gerechte und ausreichen - diese heute nur noch mit 25 Prozent „Ab - angemessenen Dienst- und Infrastruktur - de Steuern – sonst wird sie zur Sponso - geltungssteuer“ belegt. Während bis leistungen in hoher Qualität für alle er - renrepublik, abhängig von der gnädigen 1997 ein Prozent Vermögenssteuer auf Willkür der Wohlhabenden. Nordwind Dezember 2011 · Nr. 35 3 Bürgerschaft Haushalt konsolidieren – Infrastruktur sanieren – „Hamburg 2020“ gestalten SPD-Bürgerschaftsfraktion steckt finanzpolitischen Handlungsrahmen ab und beschließt konkrete Vorhaben ie SPD-Bürgerschaftsfraktion

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