Kunstbericht 2008 Kunstbericht 2008

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Kunstbericht 2008 Kunstbericht 2008 Kunstbericht08 FX16.06.200920:49UhrSeite1 Kunstbericht 2008 Kunstbericht 2008 Kunstbericht 2008 Bericht über die Kunstförderung des Bundes Struktur der Ausgaben Förderungen im Detail Service Glossar zur Kunstförderung Impressum Herausgeber Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Kunstsektion, 1010 Wien, Minoritenplatz 5 Redaktion Wolfgang Fingernagel, Herbert Hofreither, Robert Stocker Cover Christina Brandauer, Wien Grafische Gestaltung, Satz, Herstellung Peter Sachartschenko Inhalt Vorwort Seite 5 I Struktur der Ausgaben Seite 7 II Förderungen im Detail Seite 41 III Service Seite 91 IV Glossar zur Kunstförderung Seite 161 V Register Seite 191 5 Vorwort Der Dirigent Claudio Abbado sagte einmal: „Ein Land ist reich, wenn es die Kultur fördert. Kultur ist Reichtum, nicht umgekehrt.“ Unter diesem Leitsatz sollten die Berichte meines Hauses zu Kunst und Kultur 2008 gelesen werden. Es lohnt jede Ausgabe, jede För- derung, jede Unterstützung von Kunst und Kultur in vielfacher Hin- sicht: Die eingesetzten Mittel werden zum Gewinn an Freude, an produktivem Widerspruch, an Vielfalt und Spannung. Ganz im Sinne des Regierungsprogramms habe ich im Jahr 2008 eine Reihe von Schwerpunkten gesetzt, als deren wichtigste Kultur- vermittlung, Internationalisierung sowie Förderung des Nachwuch- ses und der zeitgenössischen Kunst hervorzuheben sind. Ich will erreichen, dass möglichst viele Menschen an Kunst und Kultur teilhaben können. Um das zu verwirklichen, müssen wir jun- ge Menschen mit zeitgemäßer Kulturvermittlung an die verschiede- nen Kunstformen heranführen und es den Lehrerinnen und Lehrern ermöglichen, sich weiterzubilden. Ein wichtiges Anliegen ist die Internationalisierung. Künstlerinnen und Künstler sollen die Chance bekommen, im Ausland neue Perspektiven kennen zu lernen, sich mit Kunstschaffenden aus anderen Ländern zu vernetzen und neue Märkte für sich zu erschließen. Ein weiterer, wesentlicher Schritt zur besseren Teilhabe der Vielen ist die Anpassung der Eintrittsprei- se an die jeweiligen ökonomischen Möglichkeiten der verschiedenen Gruppen. Vor allem für junge Menschen möchte ich den kostenlo- sen Eintritt in die Bundesmuseen einführen. Dazu wurde im Herbst 2008 der Besuch des MUMOK für Jugendliche bis 19 Jahre kos- tenlos ermöglicht, um die Wirkungen einer solchen Maßnahme zu evaluieren. Auch die Förderung des künstlerischen Nachwuchses, der zeitge- nössischen Kunst und der Neuen Medien sind mir wichtig. Es gilt, die Kunstschaffenden in die Lage zu versetzen, die große kulturelle Tradition unseres Landes auch für die Zukunft zu sichern. Ich will mit allen Kräften dazu beitragen, dass das Neue seinen Platz be- kommt. Wir brauchen gleichwertig neben den traditionellen Formen auch eine Kultur der konstruktiven Auseinandersetzung, der Irritati- on, der Verblüffung und des Widerspruchs. Der große Architekt und Literat Friedrich Achleitner meinte einmal: „Kultur ist das größte nationalökonomische Paradoxon: Sie ist nicht bilanzfähig und trägt langfristig Zinsen.“ Eine Bilanz in betriebswirtschaftlicher Hinsicht ist tatsächlich nur eingeschränkt möglich, wenn es um den Ertrag aus Kunst und Kultur geht. Aber die Berichte über die Leistungen des Ressorts und der mit ihnen ver- bundenen Kunst- und Kultureinrichtungen zeigen deutlich, wie aus Investitionen und Ausgaben kulturelle Zinsen wachsen. Um diese Erträge haben wir im Jahr 2008 gekämpft, ihnen gilt unsere Auf- merksamkeit auch für die kommenden Jahre. Denn, um den engli- schen Geschichtsphilosophen Arnold Joseph Toynbee zu zitieren: „Kultur, wie wir sie verstehen, ist eine Bewegung – kein Zustand; eine Reise – kein Hafen.“ Kunstbericht 2008 6 Vorwort Die Reise der Kunstsektion hat zu vielen Häfen der Kunst geführt. Nicht alle kann ich hier erwähnen, alle aber haben sie zum Erfolg der Reise beigetragen. Exemplarisch möchte ich hervorheben, dass das Jahr 2008 im Einklang mit der Europäischen Union in besonderem Maße dem in- terkulturellen Dialog gewidmet war. Ich habe das zum Anlass genom- men, erstmals einen Würdigungs- und einen Förderungspreis für Pro- jekte im Sinne dieses Dialoges zu verleihen. Ersterer erging an SOHO in Ottakring – eine Initiative, die seit nunmehr zehn Jahren unter Be- teiligung von 200 Kunstschaffenden aus allen Disziplinen gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern aus Ottakring am Brunnenmarkt in Wien ein umfangreiches Programm umsetzt. Den Förderungspreis erhielt der Verein M-Media für seine medien- und kommunikations- bezogenen Ausbildungen für Migrantinnen und Migranten. Der interkulturelle Dialog will einen respektvollen Umgang aller in Öster- reich lebenden Menschen mit Mitteln der Kunst erreichen. Ein Schwerpunkt meines Ressorts betrifft die Förderung des künstlerischen Nachwuchses. Eine der Herausforderungen für das BMUKK besteht in einer ausgewogenen Unterstützung traditioneller Kunst- und Kultureinrichtungen einerseits und neuer Formen und Initiativen andererseits. In diesem Sinn ermöglichen wir jungen und noch weniger bekannten Künstlerinnen und Künstlern den Sprung ins Ausland. So konnten auch in diesem Jahr wieder Kunstschaffende aus den Bereichen Architektur und bildende Kunst als Artists-in- Residence im Schindler-Haus in Los Angeles arbeiten. Seit 1995 sind bereits mehr als 140 Künstlerinnen und Künstler in den Genuss dieser Förderung gekommen. Der nachhaltige Erfolg des heimischen Filmschaffens wird in immer stärkerem Maße sowohl in Österreich als auch im Ausland wahrgenommen. Im Jahr 2008 erhielten Projekte, die im Rahmen der Innovativen Filmförderung des BMUKK und vom Österreichischen Filminstitut unterstützt wurden, Preise bei allen wichtigen Festivals – von Locarno und Bern über Sarajewo und Ljubljana bis Berlin. Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang auch die Filmvermitt- lung. Im Jahr 2008 wurde ein Budget von einer Million Euro dafür eingesetzt, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer näher an diesen Bereich heranzuführen. Unter anderem wurden der mit dem Oscar prämierte Film „Die Fälscher“ und der globalisie- rungskritische Film „Let’s Make Money“ in österreichweiten Auffüh- rungen mehreren tausend Schülerinnen und Schülern gezeigt. Auch viele Filmeinrichtungen haben sich verstärkt auf die Vermittlung im Bereich dieser Kunstform konzentriert. Das Jahr 2008 war ein erfolgreiches Jahr für die Kunst in Öster- reich. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kunst- sektion für ihren positiven und engagierten Beitrag, und ich danke allen Künstlerinnen und Künstlern für ihre freundliche Zusammenar- beit, die den Erfolg erst ermöglicht hat. Dr. Claudia Schmied Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Kunstbericht 2008 Kunstbericht 2008 7 I Struktur der Ausgaben Das Budget der Kunstsektion nach Abteilungen Seite 8 Kunstförderung: männlich, weiblich Seite 10 Die LIKUS-Systematik Seite 12 Die Förderungen der Kunstsektion nach LIKUS-Sparten Seite 15 Kunstbericht 2008 8 Struktur der Ausgaben I.1 Das Budget der Kunstsektion nach Abteilungen Mit 1. März 2007 wurde die Kunstsektion als Sektion VI in das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur eingegliedert. Die politische Verantwortung für die För- derung der österreichischen Gegenwartskunst liegt bei Bundesministerin Dr. Claudia Schmied. Die Kunstsektion besteht aufgrund der Geschäftseinteilung vom 1. September 2008 aus sieben Abteilungen: Abteilung VI/1: Bildende Kunst, Architektur, Design, Mode, Video- und Medienkunst, Fotografie; Abteilung VI/2: Musik und darstellende Kunst, Kunstschulen, allgemeine Kunstangelegenheiten; Abteilung VI/3: Film; Abteilung VI/4: Förderungskontrolle, Budget, Statistik, Kosten- und Leistungsrechnung; Abteilung VI/5: Literatur und Verlagswesen; Abteilung VI/6: Bilaterale und multilaterale kulturelle Aus- landsangelegenheiten, Auszeichnungsangelegenheiten, Öffentlichkeitsarbeit; Abteilung VI/7: Förderung regionaler Kulturinitiativen und -zentren, Unterstützung multikultureller Aktivitäten, spartenübergreifende Projekte. Die Darstellung der Abteilungsbudgets 2007 und 2008 erfolgt auf Basis dieser Geschäftseinteilung. 2008 machte der Bundesvoranschlag (BVA) insgesamt inkl. Bundestheatergesellschaf- ten bei Kapitel 13 (Kunst) € 231.888.000 aus. Der Erfolg belief sich auf € 239.860.225,20. Für die Kunstsektion wurden 2008 anteilig bei Kapitel 13 im BVA € 82.780.000 budgetiert. Der Erfolg der Kunstsektion belief sich auf € 91.065.576,51. Durch Rücklagenentnahmen und Umschichtungen von Kapitel 12 zu Kapitel 13 in Höhe von insgesamt ca. € 8,3 Mio wurden zusätzliche Mittel für die Bereiche Film und Filmvermittlung, Kulturvermittlung, Musik und Theater sowie für Vorbereitungen für das Haydn-Jahr 2009 bereit gestellt. Wie in den vorangegangenen Kunstberichten werden in diesem Bericht nicht nur För- derungen im Sinne des Bundesfinanzgesetzes und Ankäufe dargestellt, sondern auch Auf- wendungen, soweit diese – inhaltlich betrachtet – der Kunstförderung zuzurechnen sind, wie z.B. die Ausgaben für die Salzburger Festspiele, für Eurimages oder für verschiedene Bundesausstellungen. Auf dieser Basis betrugen die Finanzierungen der Kunstsektion im Jahr 2008 € 89.743.905. Die Differenz zum Gesamterfolg der Kunstsektion (€ 91.065.577) in der Höhe von € 1.321.672 bzw. 1,5 % besteht aus Aufwendungen, die keine Förderungen im engeren Sinne darstellen. Dies betrifft u.a. Zahlungen für die Instandhaltung von Ge- bäuden, für Transporte, für Mieten der Künstlerateliers im In- und Ausland, freie Dienst- verträge und Dienstgeberbeiträge, Honorare von Gutachtern, Jurys und Beiräten, Entgelte von Einzelpersonen, Eigenpublikationen
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