Regierungseinigung Auf Sparbudget

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Regierungseinigung Auf Sparbudget Ausg. Nr. 89 • 08. November 2010 Unparteiisches, unabhängiges und kostenloses Magazin speziell für Österreicherinnen und Österreicher in aller Welt in vier verschiedenen pdf- Formaten • http://www.oe-journal.at Regierungseinigung auf Sparbudget SPÖ und ÖVP wollten aktuelle Wirtschaftszahlen abwarten, um dem Nationalrat ein – wie es heißt – ausgewogenes Budget vorzulegen. Es soll aus der »Schuldenfalle« führen. Foto: BKA/HOPI-Media - Bernhard W. Holzner Bundeskanzler Werner Faymann (l.) und Vizekanzler Finanzminister Josef Pröll bei der Regierungsklausur in Bad Loipersdorf uch wenn es der Regierung gelungen tiert. Naturgemäß brachte sich jede/jeder, gen ohnedies zu knapp bemessen wären. Und Awar, mit dem im Dezember 2009 zur der von den angekündigten Einsparungen nicht nur mögliche Einsparungen, ja sogar Konjunkturbelebung und Beschäftigungsför- betroffen sein könnte, in Position, um mög- ein unverändertes Fortführen der Budgets derung beschlossene, fast zwei Milliarden lichst deutlich zu machen, wie gefährlich hätte schon katastrophale Auswirkungen. Und Euro schwere Konjunkturpaket II die Aus- Einschnitte für die Allgemeinheit in den je- schnell sind Institutionen ausgemacht, die wirkungen der Weltwirtschaftskrise für unser weiligen Einflußbereich wären. Viele unse- zuallererst zur Kasse gebeten werden soll- Land verhältnismäßig gering zu halten (und rer heimische Medien waren überfüllt mit ten: etwa im Gesundheits- und Bildungswe- zwar anerkannterweise besser, als es vielen tollen Vorschlägen, wo, besser gesagt: auf sen; aber auch National- und Bundesrat, anderen gelungen ist), es muß „jetzt“ irgend- wessen Kosten, Einsparungen getätigt wer- Landesregierungen und Gemeinden stehen wo herkommen. Und genau darüber wurde den könnten, untermauert mit eindeutigen an erster Stelle. in den vergangenen Monaten hitzig debat- Beweisen dafür, daß die eigenen Förderun- Lesen Sie weiter auf der Seite 3 ÖSTERREICH JOURNAL NR. 89 / 08. 11. 2010 2 Die Seite 2 Liebe Leserinnen und Leser, nach der letzten Gesetzesänderung war es ruhig geworden um das Briefwahlrecht – Wahlbetrug bei einer Landtagswahl und der darauf- folgende Rücktritt eines Bürgermeisters verliehen der Frage über neue gesetzliche Regelungen aber neue Brisanz. Die Verfassungs- sprecherin der Grünen, Daniela Musiol, hatte ein Expertenhearing einberufen, in dem Verfassungsrechtler Bernd-Christian Funk, Gesandte Brigitte Blaha (AuslandsösterreicherInnen-Abteilung im Außenministerium), Robert Stein vom Innenministerium und Jürgen Nationalfeiertagsfeiern 2010 S 27 Em vom AÖWB ihre Standpunkte darstellten. Lesen Sie mehr darüber in der Ausgabe 90, die am 30. November einscheinen wird. Michael Mössmer Der Inhalt der Ausgabe 89 Sozialpartnerdialog 9 Wasseraufbereitungsanlage für die Steirischer Landeshauptmann Slowakei 56 angelobt 11 Zehntausende beim Volksgruppentag im Parlament 12 Wiener Sicherheitsfest 57 Eisenstadt wird E-Mobil S 36 Teuerungsabgeltung 13 »Haus der Natur« und National- Wirtschaftspolitische Steuerung 14 park - eine starke Symbiose 58 Engagement für Frauen Individuellere Trauerfeiern 59 in Konfliktsituationen 16 Fest des jugendlichen Gemeinsame Vorstellungen für Ideenreichtums 60 Gemeinsame Agrarpolitk 17 KWP-Geburtstagsfest mit Zu Gast in einem zerrissenen Land 18 Bürgermeister Häupl 61 Österreich brachte New York Viel Vergnügen im alten Wien zum Tanzen 23 Having a Good Time in Old Vienna 62 »Wiener Ball« in Noordwijk. 24 Er hieß Maurer… Alt-LH Andreas Maurer ist gestorben S 64 Ein Shtetl in Ägypten? Alt-LH Andreas Maurer ist im Von Rudolf Agstner. 25 91. Lebensjahr verstorben 64 So feierte Österreich den Goldene Ehrenmedaille Nationalfeiertag 2010 in Wien 27 an Albert Hochleitner 68 Erlebnis Bundesheer Schwungräder speichern Von Michael Ellenbogen. 31 Öko-Energie 69 Nationalfeiertag in Tel-Aviv, Haifa, Paketbomben: Frühwarnung Zürich, London und München 33 ist möglich 70 »Burgenland Journal« Infrarot-Halbleiterlaser entwickelt 71 Eisenstadt wird E-Mobil 36 Forschungszentrum für Picasso: Frieden und Freiheit S 76 Startschuß für 90 Wölfe und Hunde 72 neue »Green Jobs« 37 Potential für die Risikokapitalfonds zur Belebung berühmte Mariazellerbahn 74 der heimischen Wirtschaft 38 Picasso: Frieden und Freiheit Gute Idee, Burgenland 39 in der Wiener Albertina 76 Ein Fest für Bischof Iby 40 Harun Farocki - Karl Prantl ist gestorben 41 Weiche Montagen / Soft Montages 82 Giselbert Hoke in Eisenstadt 42 POWER UP – Female Pop Art 84 Int. Jugend-Klavierwettbewerb Window Shopping im Südburgenland 44 im Wien Museum am Karlsplatz 86 Alfons Benedikter ist am 50 Jahre Österreichische Übernachten einmal anders S 99 3. November in Bozen gestorben. 45 Mediathek... 88 Für Binnenmarkt und Bürgerrechte 46 eBooks, eAudios, ePapers 90 Impressum: Eigentümer und Verleger: Österreich Recht auf faires Verfahren 48 Serie »Österreicher in Hollywood« Journal Verlag; Postadresse: A-1130 Wien, Dr. Scho- Neues vom Arbeitsmarkt 49 von Rudolf Ulrich – diesmal: ber-Str. 8/1. Für den Inhalt verantwortlicher Her- ausgeber und Chefredakteur: Michael Mössmer; Lek- Gustav von Seyffertitz 91 Platz 2 in der Euro-Zone 51 torat: Maria Krapfenbauer. jede Art der Veröffentli- Österreichs Industrie Abbazia chung bei Quellenangabe ausdrücklich erlaubt. Fotos schwungvoll in den Winter 52 Von Michael Ellenbogen 94 S. 1: BKA/HOPI-Media - Bernhard W. Holzner; S.2: ORF/Hans Leitner; BLMS; ZVG; The Museum Geringste Weinernte seit 13 Jahren 53 Übernachten einmal anders 97 of Modern Art, New York © Succession Picasso/ Wien 74 Mio. Euro durch Ballsaison 55 Auf Kufen über Schnee und Eis 99 VBK, Wien 2010; SkiWelt Wilder Kaiser - Brixental. In Zusammenarbeit mit dem Auslandsösterreicher-Weltbund und »Rot-Weiss-Rot« – http://www.weltbund.at ÖSTERREICH JOURNAL NR. 89 / 08. 11. 2010 3 Innenpolitik Wie eingangs erwähnt, wollte vor allem schon zu wissen glaubt, wann die Krise vor- er. Die Wahrheit, die die Bundesregierung Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) die weite- bei ist“, so der Kanzler. Dennoch geben die den Menschen bis nach den Wahlen ver- re Entwicklung der Konjunktur abwarten, Prognosen Anlaß, stolz „auf die Leistungen schweigen wolle, sehe so aus, daß „Faymann bevor er das anstehende Sparpaket schnüren in unserem Land zu sein“. und Pröll den Österreichern im Budget 2011 wollte. Die sei, wie er sagte, entscheidend da- Finanzminister Pröll definierte sein Ziel ein milliardenschweres Steuererhöhungspaket für, in welcher Relation Kürzungen bei den für die Budgetsanierung mit „Sozial verträg- unter den Christbaum legen werden“, warn- Ausgaben zu nötigen Einnahmen stünden. Je lich, wirtschaftlich vernünftig und finanziell te Strache. mehr, so Pröll, durch steigende Einnahmen nachhaltig“. Unter dieser Prämisse gelte es Auch BZÖ-Obmann Josef Bucher wies aus den laufenden Steuern lukriert werden nun: „Zuerst sparen und Effizienzen stei- darauf hin, daß der Grund für die Budget- könne, desto weniger müßten Steuern erhöht gern“, so Pröll. „Alles, was wir tun, muß verschiebung die zwei Landtagswahlen in werden, um die not- Wien und der wendigen Einnahmen Steiermark seien. zu erreichen. Unter- „Die Wählerinnen und stützung erhielt er Wähler sollen ganz darin von Bundes- offensichtlich nichts kanzler Werner Fay- vom rot-schwarzen Be- mann (SPÖ), der zwar lastungsbudget erfah- Banken und „Reiche“ ren. Pröll belügt mo- nach dem Verursa- natelang die Menschen cherprinzip für die und haut dann den Beseitigung der ent- Steuerzahlern und standenen Schäden dem Mittelstand mit verstärkt zur Kasse der Steuerkeule eine bitten wollte, aber durchaus auch dafür war, sozial gerecht und leistungsgerecht sein. über den Kopf. Das ist blanker Zynismus“, die Budgetrede des Finanzministers zu ver- Alles, worüber wir reden, muß sozial ver- zeigte sich Bucher empört. schieben. In einem Brief an Nationalrats- träglich und wirtschaftlich vernünftig sein. Die Menschen und die Wirtschaft würden präsidentin Barbara Prammer haben Fay- Und alles, worüber wir reden und was wir sich gerade in diesen Zeiten Verlässlichkeit mann und Pröll am 2. Juli angekündigt, daß tun, muß das zukünftige Wachstum in den erwarten. „Wir brauchen eine Bundesregie- der 22. Oktober als Termin für die Vorlage Mittelpunkt stellen. Wir werden Österreich rung, die durch Mut besticht endlich die not- des Budgetentwurfs für 2011 (wie prinzipiell mit dieser Budgetsanierung wieder auf den wendigen Reformen anzugehen. Rot und in der Verfassung festgeschrieben 10 Wachstumspfad zurückführen“, so Pröll wei- Schwarz laufen aber vor Reformen in der Ver- Wochen vor Jahresbeginn) nicht eingehalten ter. waltung, bei den Pensionen, im Gesundheits- werden könne. Stattdessen wurde mit dem 9. „Unser gemeinsames Ziel ist es, am 1. system, im Schulwesen usw., die uns auf die Dezember ein Termin genannt, der aber ein Jänner 2011 ein Budget vorzulegen“, so Pröll, Dauer nicht erspart bleiben, davon. Diese Inkrafttreten des Budgets mit 1. Jänner 2011 der in diesem Zusammenhang auch auf die Verzögerungstaktik werden die Steuerzahler noch gewährleiste. frühzeitige Information an das Parlament leider noch zu spüren bekommen.“ über die Verschiebung verweist. „Mit dem Eva Glawischnig, Bundessprecherin der Terminverschiebung stößt auf Kritik jetzt vorgeschlagenen Zeitplan ist ein Be- Grünen, sprach ebenfalls von einem Ver- Wenige Tage später, am 7. Juli, stellten schluß noch dieses Jahr möglich und dieser fassungsbruch durch die Regierung und sich Faymann und Pröll in einer National- bietet ausreichend Zeit, die vorgeschlagenen zeigte sich bestürzt darüber, daß „“dieser ratssitzung unter dem Thema „Verfassungs-
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