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Kunstbericht 2009FX:Kunstbericht28.05.201020:39Uhr Seite 1 Kunstbericht 2009 Kunstbericht 2009 Kunstbericht 2009 Bericht über die Kunstförderung des Bundes Struktur der Ausgaben Förderungen im Detail Service Glossar zur Kunstförderung Impressum Herausgeber Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Kunstsektion, 1010 Wien, Minoritenplatz 5 Redaktion Alexandra Auth, Wolfgang Fingernagel, Herbert Hofreither, Robert Stocker Cover Christina Brandauer Grafische Gestaltung, Satz, Herstellung Peter Sachartschenko Inhalt Vorwort Seite 5 I Struktur der Ausgaben Seite 7 II Förderungen im Detail Seite 43 III Service Seite 95 IV Glossar zur Kunstförderung Seite 167 V Register Seite 199 5 Vorwort Der Staat gewinnt in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten, die wir derzeit durchlaufen, in vielen Bereichen, aber im besonderen Maße in der Kultur, besondere Bedeutung als verlässlicher, stabiler und der Sache verpflichteter Partner. Ich sehe es als eine zentrale Aufgabe meines Hauses, die Rahmenbedingungen für KünstlerInnen sowie für Kulturinstitutionen finanziell sicher zu stellen. Dieses klare Bekenntnis zur Verantwortung des Staates für die Förderung der Kunst ist untrennbar verbunden mit einem solchen zur Wahrung der Freiheit von Kunst und Kultur. Es gilt zu fördern, zu unterstützen, zu ermutigen – aber all das, ohne in die Freiheit der Kunst einzugreifen. Darum haben wir in den letzten Jahren die Abwicklung der Förderungen professionalisiert und darauf geachtet, dass alle Entscheidungen transparent und nachvollziehbar sind und dass mehrjährige Förderungsverträge den Kunstschaffenden und ihren Institutionen maximale Planungssicherheit garantieren. Einer Reihe von wichtigen kulturpolitischen Zielen hat meine und des Ressorts besondere Aufmerksamkeit gegolten. Wir haben den Fokus auf die Förderung junger KünstlerInnen am Beginn ihrer Karriere gerichtet. Sie werden unter anderem mit Stipendien und der Finanzierung von Auslandsaufenthalten unterstützt. Als Beispiel dafür stehen die Startstipendien, die 90 jungen Menschen aus allen Bereichen der Kunst die Umsetzung ihrer künstlerischen Vorhaben erleichtern und ihnen helfen, in die österreichische und internationale Kunstszene einzusteigen. Die nachhaltige Beachtung des Gender- Aspekts, wozu wir auch alle Jurys verpflichtet haben, hat dazu ge- führt, dass bei den Startstipendien ein Frauenanteil von 62 Prozent erreicht werden konnte. Der freie Eintritt in die Bundesmuseen für Jugendliche unter 19 Jahren hat belebend auf das Kunst- und Kulturleben in Österreich gewirkt. Wir kommen damit einen Schritt weiter in unserer Politik, die allen in der Gesellschaft die Chance geben will, an Kunst und Kultur teilzunehmen. Kunstvermittlung an den Schulen und Kunst in der LehrerInnenbildung sind weitere Schwerpunkte, die zu einem breiten Verständnis für eine offene Kultur führen sollen. „Die Kunst ist und bleibt einmal eine Leidenschaft“, heißt es bei Johann Nestroy, und wir – ob Ministerin oder MitarbeiterInnen der Sektionen für Kunst und Kultur – sind von dieser Leidenschaft er- fasst. So haben wir uns auch im Jahr 2009 mit aller Kraft dafür ein- gesetzt, Kunst und Kultur zu pflegen und darauf zu achten, dass sie sich in einem Klima der Offenheit und der Wertschätzung entfalten. Die Kunstsektion hat in diesem Jahr eine große Anzahl von Projekten neu entwickelt und umgesetzt, die ich hier nur exempla- risch beleuchten kann. Besonderes Augenmerk wurde auf die In- ternationalisierung gelegt. Junge KünstlerInnen haben die Chance erhalten, durch Stipendienprogramme und durch Unterstützung bei Auslandsaufenthalten, Tourneen, Ausstellungen und Messen den wichtigen Schritt nach außen zu machen. Dabei geht es neben der neuen Perspektive auch ganz konkret um den Eintritt in den inter- nationalen Kunstmarkt. So haben österreichische bildende Künst- lerInnen Ateliers in Paris, Rom, Krumau, Los Angeles, New York, Peking, Chengdu, Mexiko-City und Tokio bezogen und wurden mit Kunstbericht 2009 6 Vorwort Stipendien unterstützt. Weitere Beispiele sind Auslandsstipendien im Bereich der Fotografie, Traineestipendien für KulturmanagerInnen oder Galerie- und Messeförderungen. In der neuen Kunst- und Kulturentwicklung kommt dem Zusam- menspiel verschiedener Disziplinen immer mehr Bedeutung zu. Inter- disziplinäre Kunstprojekte und vor allem transdisziplinäre, bei denen Kunstbereiche mit anderen Disziplinen kooperieren, hatten bisher keine Verankerung im Förderungssystem. Der neugegründete Beirat für interdisziplinäre Projekte hielt im November 2009 seine erste Sitzung ab, bei der Förderungsleitlinien definiert und erste konkrete Projektanträge behandelt wurden. Eine von mir beauftragte und im November 2008 fertig gestellte Studie zur sozialen Lage der KünstlerInnen ergab akuten Handlungs- bedarf. Ähnlich wie bei den vielen neu entstandenen Berufen in der Kreativwirtschaft oder im IT-Bereich sind auch die Berufe im Umfeld der Kunst von Kurzfristigkeit, wechselnden Anstellungsbedingungen und Prekariat gekennzeichnet. Auf meine Initiative hin wurde im Jahr 2009 eine interministerielle Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich seit Juni in regelmäßigen Abständen trifft, um das Thema der „neuen Arbeitsverhältnisse“ in einem breiten Ansatz zu besprechen. Einige notwendige Maßnahmen konnte ich bereits im Laufe des Jahres um- setzen. So habe ich den Beitragszuschuss im Rahmen der Künstlerso- zialversicherung deutlich erhöht. Im Bereich der Kunstsektion wurden große, gemeinsame Bemü- hungen unternommen, die Verhältnisse, unter denen Kunst in Ös- terreich stattfindet, zu verbessern. Für alles, was wir der Kunst geben können, bekommen wir in reichem Maße das zurück, wofür wir uns im Ministerium einsetzen: eine von Kunst und Kultur durchflutete Gesellschaft. Ich danke den MitarbeiterInnen der Kunstsektion für ihre gute und fruchtbare Arbeit. Dr. Claudia Schmied Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Kunstbericht 2009 Kunstbericht 2009 7 I Struktur der Ausgaben Das Budget der Kunstsektion nach Abteilungen Seite 8 Kunstförderung und Gender Budgeting Seite 10 Die LIKUS-Systematik Seite 12 Die Förderungen der Kunstsektion nach LIKUS-Sparten Seite 15 Kunstbericht 2009 8 Struktur der Ausgaben I.1 Das Budget der Kunstsektion nach Abteilungen Mit 1. März 2007 wurde die Kunstsektion als Sektion VI bzw. nunmehr Sektion V in das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur eingegliedert. Die politische Verant- wortung für die Förderung der österreichischen Gegenwartskunst liegt bei Bundesministe- rin Dr. Claudia Schmied. Die Kunstsektion besteht aufgrund der Geschäftseinteilung vom 1. Juni 2009 aus sieben Abteilungen: Abteilung V/1: Bildende Kunst, Architektur, Design, Mode, Fotografie, Video- und Medienkunst; Abteilung V/2: Musik und darstellende Kunst, Kunstschulen, allgemeine Kunstangelegenheiten; Abteilung V/3: Film; Abteilung V/4: Förderungskon- trolle, Budget, Statistik, Kosten- und Leistungsrechnung; Abteilung V/5: Literatur und Ver- lagswesen; Abteilung V/6: Bilaterale und multilaterale kulturelle Auslandsangelegenheiten, Auszeichnungsangelegenheiten, Öffentlichkeitsarbeit; Abteilung V/7: Förderung regionaler Kulturinitiativen und -zentren, Unterstützung multikultureller Aktivitäten, spartenüber- greifende Projekte. 2009 machte der Bundesvoranschlag (BVA) UG 32 – Bereich Kunst insgesamt € 92.818.000 aus. Der Erfolg belief sich auf € 92.782.492,86. Wie in den vorangegangenen Kunstberichten werden in diesem Bericht nicht nur Förderungen im Sinne des Bundesfi- nanzgesetzes und Ankäufe dargestellt, sondern auch Aufwendungen, soweit diese – inhaltlich betrachtet – der Kunstförderung zuzurechnen sind, wie z.B. die Ausgaben für die Salzburger Festspiele, für Eurimages oder für verschiedene Bundesausstellungen. Auf dieser Basis betrugen die Finanzierungen der Kunstsektion im Jahr 2009 € 91.268.046,05. Die Differenz zum Gesamterfolg der Kunstsektion (€ 92.782.492,86) in der Höhe von € 1.514.446,81 bzw. 1,6 % besteht aus Aufwendungen, die keine Förderungen im engeren Sinne darstellen. Dies betrifft u.a. Zahlungen für die Instandhaltung von Gebäuden, für Transporte, für Mieten der KünstlerInnenateliers im In- und Ausland, für freie Dienst- verträge und Dienstgeberbeiträge, für Honorare von GutachterInnen, Jurys und Beiräten, für Entgelte von Einzelpersonen, für Eigenpublikationen sowie für Mitgliedsbeiträge. Das Kunstbudget 2009 weist mit € 91,27 Mio gegenüber 2008 eine Steigerung von € 1,53 Mio bzw. 1,7 % auf. Abteilungsbudgets 2008–2009 in € Mio (gerundet) 2008 2009 Bildende Kunst, Architektur, Design, Mode, Fotografie, Video- und Medienkunst 10,32 10,40 Musik, darstellende Kunst 39,40 41,67 Film 23,05 21,83 Literatur, Verlagswesen 11,59 11,87 Kulturelle Auslandsangelegenheiten 0,64 0,51 Regionale Kulturinitiativen 4,74 4,99 Summe 89,74 91,27 Quelle: Kunstbericht 2008; Daten 2009 Abt. V/4 Im Jahr 2009 wurde im budgetären Umfang von € 594.000 ein kulturpolitischer Schwer- punkt im Bereich der Nachwuchsförderung gesetzt. Unter der Bezeichnung Startstipendien wurden insgesamt 90 Stipendien zu je € 6.600 mit einer Laufzeit von sechs Monaten für den künstlerischen Nachwuchs in folgenden Bereichen ausgeschrieben: 35 Stipendien für Musik und darstellende Kunst, 15 Stipendien für Literatur, zehn Stipendien jeweils für bildende Kunst sowie Architektur/Design, fünf Stipendien jeweils für künstlerische Foto- grafie, Video- und Medienkunst, Mode sowie Filmkunst. Die Startstipendien sind als An- erkennung und Förderung für das Schaffen junger KünstlerInnen zu verstehen und sollen zur Umsetzung eines künstlerischen Vorhabens und zum Einstieg