Betriebsmanagement 6 KommunalTechnik 2/2016

Bauhöfe Schwalbach und Wadgassen gen, wie der Schwal- bacher Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer Punktlandung ! und nach diverse Hürden heraus, unter anderem Die Gemeinden Schwalbach und Wadgassen teilen sich eine Kehr- auf der steuerlichen Seite, sodass letztlich für maschine. Zwischenfazit nach 20 Monaten: Reibungsloser Ablauf und eine derartige Kooperation keine Perspektive "#$I! mehr Bürgernutzen. Nicht zu vergessen: niedrigere Kosten und eine !!_'* echte Punktlandung bei der Kalkulation. Kurzum: erfolgreiche Inter- Rahmenbedingungen sind für die interkommu- kommunale Zusammenarbeit. nale Zusammenarbeit im noch recht unattraktiv.“ Daraufhin überlegten sich die Verantwort- wenn wir zusammenstünden“. Das beweisen lichen, ob als kleinerer gemeinsamer Nenner die Gemeinden Schwalbach und Wadgassen aus die gemeinsame Anschaffung einer neuen Kehr- dem Landkreis mit ihrer gemeinsam maschine eine Alternative zur Kostenersparnis genutzten Kehrmaschine. Im Jahr 2013 ent- sei. Anfangs waren hierzu die Gemeinden stand dort erstmals die Idee zu einem Projekt Schwalbach, Wadgassen, Bous und Ensdorf #+_"/! (IKZ). Anfänglich gab es die Überlegung, die unterschiedlichen Einwohnerzahlen von Bous Bauhöfe mehrerer Gemeinden zusammenzule- und Ensdorf mit jeweils etwa 7.000 einerseits Betriebsmanagement KommunalTechnik 2/2016 7 und Schwalbach sowie Wadgassen mit je rund Trotzdem holten sich die Gemeindevertreter 456668/'' von mehreren potenziellen Lieferanten Ange- jedoch wenig sinnvoll, so Hans-Joachim Neu- bote ein und ließen sich vor allem Kehrmaschi- meyer. Stattdessen entschlossen sich die beiden nen vorführen. Besonderer Fokus lag auf der größeren Gemeinden dazu, wobei Bous und Fähigkeit des Laubkehrens. Die Entscheidung Ensdorf mittelbar doch integriert blieben – doch W'/OQUX666 dazu später mehr. Hako mit nominal 2 m³ Fassungsvermögen. *8Y Über neun Jahre abschreiben netto gut 80.000 € aus unserer Sicht das beste Preis/Leistungs-Verhältnis“, betont Toni Schwalbach besaß 2013 bereits ein Mul- Schneider, Bauamtsleiter in Wadgassen. tifunktionsfahrzeug, mit dem unter anderem Seit Juni 2014 ist der City Master 2000 in auch gekehrt wurde. Hier stand eine Ersatzinve- den Gemeinden im Einsatz. Die KDFK vermietet stition an, weil sich bei der Maschine technische die Maschine an Schwalbach und Wadgassen. Mängel häuften und sie außerdem kein Laub Mit sechs Ortsteilen ist Wadgassen zwar die aufnehmen konnte. Wadgassen nutzte zu jenem größte Gemeinde im Kreis, dennoch verfügen Zeitpunkt externe Dienstleister und sann auf beide Kommunen über ein Straßennetz von je Möglichkeiten, die Kosten zu reduzieren, wie etwa 110 km und rund 18.000 Einwohnern. #_*8/9 Deshalb werden die Kosten inklusive Abschrei- lung ergab, dass bei einem gemeinsamen Kauf bung, Kreditzinsen, Versicherung und Wartung mit Schwalbach unsere Belastung nicht höher 50:50 aufgeteilt. Die Abschreibung der Kehr- sein würde als bei der externen Vergabe. Dem maschine erfolgt über neun Jahre. Nach Ablauf :X<='!9 dieser Zeit ist die Miete, je nach Zustand der lichkeiten, mehr Einsatztage, einer größeren U'$!YX! Kehrintensität, in Summe also ein größerer könnten die Ausgaben also letztendlich deutlich Bürgernutzen gegenüber.“ sinken“, glaubt Gerhard Rupp, in Schwalbach Leiter des Fachbereichs 4 (Bauen/Wohnen/ "`:! Sebastian Greiber, Bürger- somit auch der Bauhof fällt. meister von Wadgassen: Eine Frage der Organisation Die rechtlichen Rahmen- bedingungen sind für die Alle 14 Tage wechselt die Kehrmaschine interkommunale Zusammen- '!* arbeit im Saarland noch recht Übernahme wird jedes Mal genau protokol- liert“, erklärt Gerhard Rupp. Die Kehrmaschine unattraktiv. muss vollgetankt, abgeschmiert und gereinigt I!I+ die Kehrmaschine ist die sauberste in unserem Am 26. Februar 2014 unterzeichneten Fuhrpark“, berichtet Hans-Jörg Hoen, Bauhof- die beiden Bürgermeister schließlich den leiter in Schwalbach, schmunzelnd. Partnerschafts-Vertrag. Den Kauf der Kehrma- qI!YX!! I8* dass jede Kommune einen eigenen festen Fahrer Freizeit- und Kulturbetriebe Schwalbach GmbH UW' und Co. KG“ (KDFK), eine Tochtergesellschaft +X!{ der Gemeinde. Dank dieser Konstellation war Fahrer verfügt zudem über eine Krankheits- und !!'"9 "!!# satzsteuer abzugsfähig. Die Lohnzahlungen übernimmt jede Kommu- Betriebsmanagement 8 KommunalTechnik 2/2016

1 2 Fotos: Neumann (1), Noordhof Fotos:

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1 Der Citymaster ist jeweils im 14-tägigen Wechsel in den beiden Gemeinden im Einsatz. 2 Ein positives Fazit nach 20 Monaten Kehrmaschi- nen-Kooperation ziehen (v.l.n.r.): Toni Schneider (Bauamtsleiter Wadgassen), Sebastian Greiber (Bürgermeister Wadgassen), Hans-Joachim Neu- meyer (Bürgermeister Schwalbach) und Hans- 3 Jede der beiden Gemeinden hat eigene Bürsten für die Kehrmaschine, die bei jedem „Stabwech- sel“ getauscht werden. 4 Zufriedene Gesichter auch bezüglich der Technik (v.r.n.l.): Gerhard Rupp (Leiter Fachbereich Bau- en/Wohnen/Umwelt in Schwalbach), Thomas Wissniewski (Bauhofmitarbeiter Wadgassen) und Florian Linden (Bauhofmitarbeiter Schwalbach). 5 In gemeinsamer Runde diskutierten Gemeinde- repräsentanten und Redaktion über die Erfah- rungen der Interkommunalen Zusammenarbeit. 5 Betriebsmanagement KommunalTechnik 2/2016 9 ne für sich, genauso verhält es sich mit den und Fahrer sind dort jeweils in unregelmäßigen Aus diesem Grunde können sich alle Be- Spritkosten. Abständen im Einsatz, quasi als Dienstleister teiligten durchaus vorstellen, weitere Partner- Jede Gemeinde stellt darüber hinaus auch mit Mann und Maschine. Die Nutzungstage der Projekte zwischen Schwalbach und Wadgassen ihre eigenen Bürsten. Pro Jahr hat die Kehrma- '#{+ auf den Weg zu bringen. So ist eine gemeinsame schine einen Verschleiß von zwei bis drei Wild- der Maschine immer gleich zu Jahresbeginn Astschere im Gespräch, da diese Technik zwar '" durchgeplant, sodass alle Beteiligten wissen, benötigt werde, aber von nur einer Gemeinde Die Kehrarbeiten umfassen u.a. die Bürgersteige *+/9 nicht voll ausgelastet werden könne. Auch und Rinnsteine an den durch die Orte führenden wand werde verrechnet, so Gerhard Rupp. Die hier könnte die KDFK den Kauf übernehmen Landstraßen. Hinzu kommen Wege und Plätze #+W und die Technik an die beiden Kommunen vor öffentlichen Gebäuden, wie etwa Schulen, der Kehrleistung, ohne in eigene Kapazitäten vermieten. Insgesamt ist die interkommunale |_}' 'I"/I89 Zusammenarbeit also eine Win-win-Situation vergessen sind natürlich die Friedhofswege“, so Partner ergibt sich dadurch eine noch bessere /I$!!=* ~"9{!!_' Auslastung. bisherige Erfolg der Kooperation macht Lust auf !|Y!I mehr, und wir sind sehr optimistisch, was die fallen gemäß Satzung prinzipiell unter die Lust auf mehr Zukunft betrifft“, so Hans-Joachim Neumeyer Anliegerräum- und –reinigungspflicht. Des- abschließend. halb sind wir mit unserer Kehrmaschine, von Für Schwalbach haben sich durch die Zu- absoluten Ausnahmefällen abgesehen, dort sammenarbeit keine gravierenden Änderungen >> Die Autorin: Nantke Lena Neumann, nicht im Einsatz.“ ergeben, meint Hans-Jörg Hoen. Die Arbeit sei Redaktion KommunalTechnik Normale Wartungsarbeiten und den Be- '!+ >> Kontakte: Gerhard Rupp, sentausch führen die Werkstätten der beiden die Arbeitsstunden der Kehrmaschine ziemlich Gemeinde Schwalbach, Bauhöfe durch. Für komplexere Reparaturen genau einplanen. Für 2015 sind wir von 750 Be- E-Mail: g.rupp@schwalbach-.de I/W'+ triebsstunden ausgegangen, tatsächlich waren Toni Schneider, Gemeinde Wadgassen, der Kommunaltechnik- und Motorgeräte- es 751 Stunden, also eine echte Punktlandung.“ E-Mail: [email protected] Fachbetrieb Wagner in Wadgassen zuständig, Außerdem sei die alte Kehrmaschine allein 8/= aufgrund ihres Alters und der Einsatzleistung expliziten Wartungsvertrag haben wir aber wesentlich störungsanfälliger gewesen. Die nicht abgeschlossen“, berichtet Hans-Jörg Wadgassener bekämen dagegen im Vergleich Hoen weiter. zu den gleichen Kosten mehr Leistung, da sie Die Entsorgung des Kehrgutes sowie des die Kehrmaschine öfter nutzen können, so die Laubs regelt ebenfalls jede Kommune für Bewertung seitens Toni Schneider. sich. Das Laub wird zum Kompostieren zum jeweiligen Wertstoffhof gebracht, während der Rest verbrannt wird – natürlich mit korrektem Hans-Joachim Neumeyer, Entsorgungsnachweis. Die Kehrmaschine läuft Bürgermister von Schwalbach: das ganze Jahr über. Lediglich bei Minusgraden kann sie wegen der Wassersprühanlage nicht Der bisherige Erfolg der gefahren werden. In der Karnevalszeit weichen Kooperation macht Lust auf Schwalbach und Wadgassen auf eine größere mehr. Leihmaschine aus, die mit 6 m³ über mehr Fas- !!/I!*/I/ Gemeinden den Karneval zu groß, das schafft Das Fazit der Zusammenarbeit sei insge- unsere kleine Kehrmaschine nicht“, berichtet samt nach den ersten 20 Monaten sehr positiv, Bürgermeister Greiber lächelnd. #I'!/ Zum Einsatzpensum des Citymaster ge- Miteinander der Kommunen und die Wirtschaft- hören übrigens auch die beiden eingangs lichkeit. Zudem haben besonders die Bürger genannten Gemeinden Bous und Ensdorf, wie durch einen besseren Service und saubere Hans-Joachim Neumeyer hinzufügt. Maschine Straßen einen Nutzen von der Partnerschaft.“

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