iristlich Demokratische eutschla

Bonn Nr. 43/68 ^Oktober Z 8398: C • 22. Jahrgang

i • Thema der Woche Berlin steht im Blickpunkt HEUTE Seite Die Ausschüsse und Fraktionen des Bundestages tagten in die Fraktion noch einmal klar, daß dieser Woche wie seit längerem vorgesehen wieder in Berlin. mit der Wahl eines neuen Bundes- präsidenten keine koalitionspoli- Bundesrepublik Auch diesmal wurde von Ostberliner und Moskauer Seite tischen Entscheidungen vorwegge- soll unter Druck gegen diese Veranstaltungen des Bundestages scharf prote- nommen werden dürften. Zur Frage gesetzt werden 3 stiert und polemisiert. des Ortes der Bundesversamm- lung vertritt die CDU CSU-Fraktion Zweiter die Auffassung, daß der Bundes- Vertriebenen- und Fraktionsvorsitzender Dr. Barzel ebensowenig eine Provokation dar, tagspräsident dies pflichtgemäß zu stellte dazu vor dem Vorstand und wie die Sitzungen der Fraktionen entscheiden habe; Selbstverständ- Flüchtlingskongreß 4 der Gesamtfraktion der CDU/CSU und Ausschüsse des Bundestages lich nach vorheriger Konsultation fest, es sei das Selbstverständ- in der deutschen Hauptstadt. der Alliierten, der Bundesregierung 1967 ein Jahr des lichste von der Welt, daß „wir und der Bundestagsfraktionen. Haushaltsausgleichs 5 Deutschen hier in Berlin sind und In den Beratungen der CDU/ unter dem Schutz der Alliierten CSU-Bundestagsfraktion in Berlin O Die Fraktion beschäftigt sich arbeiten". Dr. Barzel verwies dar- spielten 3 Themen eine besondere auch eingehend mit dem Spionage- auf, daß die Bundesregierung in Rolle. verdacht und Selbstmordfällen der einer Note vom 1. März 1968 an letzten Wochen. Dabei vertrat die die Sowjetregierung betont habe, # Vorstand und Fraktion brach- CDU/CSU-Fraktion folgende Auf- sie wünsche keine Verschärfung ten noch einmal den Wunsch zum fassung: soweit tragbare Tatbe- und keine Komplikationen in den Ausdruck, daß die Nominierung stände in Frage kommen, ist für Ein erstes Ergebnis des Verhältnissen der beiden Länder. eines Kandidaten der CDU/CSU deren Verfolgung der General- Staatsbesuchs Bundes- Wenn der mit seinen für das Amt des Bundespräsiden- bundesanwalt zuständig. Bundes- kanzlers Kiesinger in Gremien in Berlin tage, so sei das ten zügig vorgenommen werde kanzler Kiesinger soll alsbald er- Spanien ist die in keine Provokation. solle. Außerdem bekräftigen die Ab- neut das Vertrauensmännergre- geordneten noch einmal ihren Wil- mium, das für die Kontrolle der Gesprächen deutlich Besonders scharfmacherisch pole- len, einen eigenen Kandidaten der Staatsschutzorgane zuständig ist, gewordene Überzeugung, misiert die kommunistische Propa- CDU/CSU für das höchste Staatsamt einberufen und informieren. Frak- daß sich Bonn und Madrid ganda gegen den bevorstehenden zu nominieren. tionsvorsitzender Dr. Barzel hat über die Notwendigkeit Bundesparteitag der CDU vom 3. bis dem Bundeskanzler diese Bitte in- 7. November in Berlin. Die CDU Mit dieser Feststellung wurden zwischen übermittelt. engerer politischer hat sich trotz dieser Proteste und alle Spekulationen über eine mög- Zusammenarbeit einig Polemik nicht beirren lassen. Die liche Aufstellung eines Gemein- Ferner wünscht die CDU CSU- sind. Zu den Durchführung des Parteitages stellt schaftskandidaten mit der SPD Fraktion, daß die Bundesregierung nach Auffassung der CDU/CSU ad absurdum geführt. Ferner stellte einen schriftlichen Bericht über alle Gesprächsthemen gehörte Einzelfälle erstattet, der dann allen der Wunsch Spaniens, sich Abgeordneten des Bundestages in irgendeiner Form dem zugängig gemacht werden soll. Diesen vorgeschlagenen Weg hält Gemeinsamen Markt die CDU/CSU für besser als die anzuschließen. Der Staats- Erörterung dieses Themas in besuch des Bundes- Bekenntnis zur Freiheit einem parlamentarischen Unter- kanzlers hat, das läßt sich suchungsausschuß. Die CDU/CSU- Fraktion hat dann außerdem in schon jetzt sagen, In Grußworten zum Berliner Par- Ich wünsche mir auch auf dem Berlin den Entwurf eines Wirt- wesentlich dazu bei- teitag der CDU unterstrichen Bun- Parteitag selbst noch eine gründ- schaftsstrukturgesetzes beschlossen, getragen, das traditionell deskanzler Dr. Kiesinger, General- liche, verantwortliche Diskussion. Es der die Förderung von Investitionen gute deutsch-spanische sekretär Dr. Heck und der Landes- geht bei dem Aktionsprogramm un- in wirtschaftlich schwächer struktu- Verhältnis weiter zu ver- serer Partei um die Entscheidung vorsitzende der CDU in Berlin, Am- rierten Gebieten vorsieht. rehn, die hohe Bedeutung des Par- über den Weg in die kommenden tiefen und zu verfestigen. teitages. Übereinstimmend betonten Jahrzehnte. # Außerdem beriet die Fraktion, * sie, in Berlin gehe es um die Ent- Unser 16. Bundesparteitag in Ber- die bisherigen Ergebnisse der Be- scheidung über den Weg der CDU lin findet in einer schwierigen Zeit ratungen des Finanzausschusses Die nächste Ausgabe des in die kommenden Jahrzehnte. Im statt. Daß er in Berlin abgehalten und des zuständigen Arbeitskreises „UiD" erscheint am einzelnen erklärte Bundeskanzler wird, mögen unsere Berliner Lands- der Fraktion zur Finanzverfassungs- 7. November als Sonder- Dr. Kiesinger: leute als ein ermutigendes Zeichen reform. Dabei ergab sich eine ein- ausgabe mit den wich- „Der 16. Bundesparteitag der unseres Willens ansehen, die Stadt mütige Haltung der Fraktion, so daß tigsten Reden und Diskus- Christlich Demokratischen Union hat lebenskräftig zu erhalten und unsere die endgültige Verabschiedung die- sionsbeiträgen vom die Aufgabe, das neue Aktionspro- Verbundenheit zu bestätigen. Kei- ser wichtigen Reform im Finanzaus- gramm unserer Partei zu verabschie- neswegs ist unser Berliner Parteitag 16. Bundesparteitag schuß des Bundestages jetzt am den. Es ist von der gesamten Partei ein Symptom dafür, den Status die- in Berlin. und allen ihren Verbänden mit einer ser Stadt zu ändern, die CDU hat 14. und 15. November erfolgen kann und die Verabschiedung durch das Den Wortlaut des vom Gründlichkeit diskutiert worden, die 1952 ihren Bundesparteitag in Berlin Bundesparteitag verab- in der Öffentlichkeit aufmerksam abgehalten, und wir waren der Auf- Plenum des Bundestages vor Weih- registriert worden ist. In einem fassung, daß es nun an der Zeit sei, nachten auf jeden Fall sichergestellt schiedeten „Berliner Pro- wahrhaft demokratischen Prozeß wieder nach Berlin zu gehen. ist. gramms" sowie ausführ- wurde durch diese Beratungen der Wir wünschen, daß der freiheit- Wichtigster Beschluß der Fraktion liche Berichte aus Berlin Wille der Parteimitglieder ermittelt. liche Status, den Berlin in Europa in diesem Zusammenhang ist, daß wird die November-Aus- Die innerparteiliche Auseinander- einnimmt, in bisheriger Weise voll sich die CDU/CSU für den großen gabe des „Deutschen setzung lieferte dem Bundesvorstand erhalten bleibt." Steuerverbund einsetzt und für die Monatsblattes" enthalten, die Grundlage dafür, dem Parteitag CDU-Generalsekretär Dr. Heck Form der Gemeindefinanzreform, die unmittelbar nach dem den Entwurf des neuen Aktionspro- hob in seinem Grußwort die Wich- wie sie in einem Kompromiß im Parteitag ausgeliefert wird. gramms vorzulegen. Fortsetzung Seite 2 Finanzausschuß festgelegt wurde. Seite 2 Union in Deutschland Nr. 43/68

artiger preisgebundener und frei Bundestag kalkulierter Markenartikel, mit Han- delsmarken und markenlosen Er- zeugnissen steht. Es ist weder dem Bundeswirt- Preise stabil halten schaftsminister noch der SPD-Bun- destagsfraktion bislang gelungen, die Mehrheit im Kabinett bzw. im Deutschen Bundestag von ihrer Auf- Von der Beibehaltung der Preisbindung der zweiten Hand fassung über die Preisbindung zu sind mit Sicherheit keine Preisauftriebstendenzen zu erwarten. überzeugen. Daher nimmt die SPD Wer solches feststellt, mißachtet die Tatsachen und insbeson- nun anscheinend zu scharfer Pole- dere die Stabilität der Preise bei Markenartikeln gerade in der mik Zuflucht, zu der die CDU/CSU zurückliegenden Zeit. nicht zu greifen braucht, weil sie ihre Haltung durch überzeugende Sachargumente untermauern kann. Die Fraktionen und Ausschüsse Insbesondere bei Einführung und preise gerade in jenen Jahren wei- des Bundestages tagten in dieser Erhöhung der Mehrwertsteuer sind Bekanntlich hat die CDU/CSU ter stark gestiegen (1963 = +2,1 durch die erste Kartellgesetznovelle Woche in Berlin. An den Sitzun- die preisgebundenen Artikel im Prozent, 1964 = +2,0 Prozent, bereits 1965 die Preisbindung einer Preis stabil geblieben. Der Präsi- gen nahmen fast alle Abgeord- 1965 = + 3,4 Prozent und 1966 = verschärften Mißbrauchsaufsicht un- neten teil. Die CDU/CSU-Frak- dent des Bundeskartellamtes, Gün- 2,9 Prozent). Im Lebensmitteleinzel- terworfen und so sichergestellt, daß tion hielt zum ersten Mal in dem ther, hat in einem Deutschlandfunk- handel, in dessen Bereich ja vor- über das Schicksal der Preisbindung Interview sogar selbst einräumen wiegend Preisbindungen zusammen- allein der Markt - also der Ver- Reichstagsgebäude eine Sitzung müssen: „Es kann aber auch sein, gebrochen waren, erhöhte sich der braucher - entscheidet. Dieser hat ab. Dr. Barzel nannte den Tag daß mit der Aufhebung der Preis- Preisspiegel 1965 sogar um 3,9 Pro- der ersten Fraktionssitzung der sich durch seine Kaufentscheidun- bindung die Preise steigen. Das zent. gen mehrheitlich für die Preisbin- CDU/CSU-Fraktion im Reichstag wollen wir nicht außer acht lassen." dung entschieden. Trotz der lang einen historischen Augenblick. Er Aus dem sehr geringen Anteil der Bislang ist keine wissenschaft- andauernden oft unsachlich geführ- sprach die Erwartung aus, daß preisgebundenen Waren am gesam- liche Untersuchung von Rang ver- ten Warenkorb kann man den ten Diskussion um die Vor- und möglichst bald eine möglichst Nachteile der Preisbindung hat eine öffentlicht worden, die den exakten Schluß ziehen, daß bei einem gene- große CDU/CSU-Fraktion für ein Nachweis erbracht hätte, daß verti- rellen Verbot der Preisbindung nicht Repräsentativumfrage ergeben, daß die Bevölkerung nach wie vor mit wiedervereinigtes Deutschland kal gebundene Preise zwangsläufig mit einer spürbaren Verbilligung des im Reichstag arbeiten könne. höher als freie Preise sein müssen. Lebensstandards gerechnet werden einer großen Mehrheit für die Preis- bindung eintritt. Nur ein Drittel der Eine Untersuchung über die Ver- kann. Die preisstabilisierende Wir- Die Beratungen in Berlin be- hältnisse in den Vereinigten Staa- Bevölkerung hat sich gegen die kung, die sich erneut beim Über- Preisbindung ausgesprochen. gannen mit einer Sitzung des ten kam zu dem Ergebnis, daß keine gang der Mehrwertsteuer bewiesen Fraktionsvorstandes am Montag, Unterschiede hinsichtlich der Preise hat, wird gerade bei den Gegnern Gescheitert ist die Reform letztlich dem 28. Oktober, bei der u. a. festzustellen sind zwischen den der Preisbindung häufig außer acht an der unsachgemäßen Verknüpfung die Themen Wahl des Bundes- Staaten mit und den Staaten ohne gelassen. der Kartellgesetznovelle mit der präsidenten und die Spionage- Preisbindung. Tatsächlich ist auch Aufhebung der Preisbindung der von den spektakulären und häufig Von den Gegnern der Preisbin- und Selbstmordaffären in Bonn zweiten Hand. Die CDU/CSU-Bun- zum Beweis angeführten Zusammen- dung wird allzu oft vergessen, daß destagsfraktion ist nicht bereit, die behandelt wurden. brüchen von Preisbindungen keine auch der gebundene Verbraucher- Realisierung notwendiger Reformen erkennbare Wirkung auf das ge- preis ein echter Marktpreis ist, weil Auch die Gesamtfraktion, die ständig durch das Schlucken von so- samte Preisniveau ausgegangen. der preisbindende Hersteller sowohl genannten „politischen Kröten", wie am Dienstag, dem 29. Oktober mit seinem ungebundenen Fabrik- der Aufhebung der Preisbindung, zu tagte, befaßte sich mit diesen Trotz der angeblich so nachhalti- abgabepreis als auch mit dem von erkaufen. Für ein solches Junktim Themen. Sie erörterte außerdem gen Preissenkungen bei Markenarti- ihm festgesetzten Wiederverkaufs- besteht keine sachliche Notwendia- die bisherigen Beratungsergeb- keln nach Aufhebung der Preisbin- preis seiner Abnehmer im Preis- keit. y nisse der Finanzverfassungsre- dungen sind die Einzelhandels- wettbewerb mit Herstellern gleich- Heinrich Gewandt, MdB form im Finanzausschuß des Bundestages und im zuständigen Arbeitskreis der Fraktion. Die Fraktion stimmte den Beschlüs- die CDU mit ihrem Parteitag in Ber- sen des Arbeitskreises zu, so Bekenntnis zur Freiheit lin allen Widrigkeiten und Drohun- daß nunmehr die Verabschie- gen zum trotz ein klares Bekenntnis dung der Finanzverfassungsre- zum ganzen Deutschland und zur form im Ausschuß am 14. und Fortsetzung von Seite 1 werfen, hinter denen am Ende die unmittelbaren Verantwortung für 15. November erfolgen kann und falschen Truppen stehen. Was nicht seine Hauptstadt ablegt. tigkeit einer völlig freimütig geführ- ausdiskutiert ist, muß auch von un- die Verabschiedung durch das ten Diskussion des Berliner Pro- serem Programm offen weiter getra- Dieser Parteitag wird in die Ge- Plenum des Bundestages in der gramms hervor, er sagte u. a.: gen werden. Wir wollen Wort für Dezember-Hälfte. Am Mittwoch, schichte der Christlich Demokrati- „Der Berliner Parteitag wird, er Wort zu jedem Punkt stehen kön- schen Union eingehen als ein Par- dem 30., und Dienstag, dem 31. muß Meinungsverschiedenheiten nen, auch zu denen, die wir noch teitag der Reform, der Erneuerung, Oktober, tagten 20 Bundestags- offen austragen. Das Ergebnis soll nicht endgültig klären können. der geistigen Entwicklung — mit ausschüsse in Berlin. ja ein Programm sein, mit dem wir Die Christlich Demokratische Union anderen Worten: des endgültigen die Antwort geben wollen auf die hat zur Erarbeitung des Berliner Durchbruchs einer neuen Genera- Die nächsten Plenarsitzungen Fragen der 70er Jahre. Wenn die tion in der Formung des staatspoli- des Bundestages finden am 13. Programms ein Verfahren gewählt, Kontroversen nicht ausdiskutiert das zumindest in der deutschen tischen Willens. Dafür ist Berlin mit und 15. November statt. Der werden, wenn sie mit Rücksicht auf Parteigeschichte neu ist. Es hat seiner Dynamik, mit seinem span- Ältestenrat des Bundestages, der eine glatte Oberfläche der Partei Mutes bedurft, das Experiment un- nungsreichen Leben, mit der Aus- am 28. Oktober in Berlin tagte, hinter unverbindlichem Fortschritt seres Weges zu wagen, aber hat einandersetzung auf allen Gebieten hat dafür u. a. folgende Tages- verborgen bleiben, wird uns das sich ausgezahlt. Wir bekommen auf und als Inbegriff europäischer Spal- ordnung vorgesehen. Große An- Berliner Programm nicht dorthin diese Weise nicht nur ein zeitge- tung und Hoffnung der richtige Ort." tragen, wohin wir wollen, nämlich Die CDU hat nie etwas von billigen frage der Fraktion der FDP be- mäßes Programm, es wird auch ge- die solide und fortschrittliche Volks- tragen von einer zeitgemäß arbei- Versprechungen gehalten: sie bleibt treffend zukünftige Steuerpolitik partei zu bleiben. solide, wie aus dem Aktionspro- der Bundesregierung. Zweite tenden Partei. Erst dieser Zusam- menklang verbürgt unsere Glaub- gramm hervorgeht. und dritte Beratung von ver- Unser Volk will sehen, daß wir die würdigkeit. Wir gehen mit fester Zu- kehrspolitischen Vorlagen sowie Probleme und Widersprüche unserer versicht in die kommenden Jahre Unser Tagungsort liegt in der Zeit erkennen und uns mit ihnen die erste Beratung des von der der Bewährung und Erneuerung." Mitte Deutschlands. Ohne diese Bundesregierung eingebrachten ohne Scheu und Vorurteile ausein- andersetzen. Das Vertrauen der Mitte wird es, das ist wahr, Deutsch- Entwurfs eines Gesetzes zur Än- Der Landesvorsitzende der Ber- land und Europa nicht geben und Wähler gewinnt heute nicht, wer sie liner CDU, Amrehn, würdigte den derung des Straßenverkehrsge- mit ideologischen Deklamationen keinen dauerhaften Frieden. Dem setzes (hierbei geht es um die Entschluß, diesen Parteitag in der langweilt, sondern wer beweist, daß deutschen Hauptstadt abzuhalten. gerechten Frieden in Europa soll Promillegrenze). Große Anfrage er sich den ständig veränderten Vor- dieser Parteitag dienen. der Fraktion der FDP betreffend aussetzungen unserer mobilen Welt „Die CDU zeigt damit, daß sie sich politische Bildung sowie eine ohne Preisgabe seiner Grundwerte von keiner anderen Partei im En- Er ist ganz und gar kein Parteitag Große Anfrage der Koalitions- zu stellenv ermag. gagement für Berlin und Deutsch- der Provokation. Auch hier und land übertreffen läßt", stellte Am- heute bleibt unser Ziel die Ver- fraktionen zum gleichen Thema. Das Berliner Programm darf nur rehn fest. „Die Berliner verstehen söhnung. Ohne sie wären alle Aus- Erste Beratung des von der FDP Forderungen erheben, die von einer das gerade in einem solchen Augen- eingebrachten Entwurfs eines breiten Mehrheit der Partei, die blick besonders zu würdigen. Sie sichten grau. Aber Versöhnung kann Gesetzes zur Herabsetzung des nicht nur nach Zahlen, sondern auch wissen seit je: ihre Zukunft hängt weder Unterwerfung noch Willfährig- Wahlalters und der damit zu- an der Struktur der Partei gemes- weiterhin von lebendigen Verbindun- keit heißen. Dafür ist Berlin Symbol sammenhängenden Rechtsfragen. sen werden muß, getragen werden. gen und engen Verzahnungen zwi- geworden. Unter desem Namen soll Wir dürfen uns nicht verleiten las- schen dem Bund und Berlin ab. Um die politische Arbeit der CDU in die sen, unser Herz über Barrieren zu so stärker empfinden sie heute, daß Zukunft führen." Nr. 43/68 Union in Deutschland Seite 3

sen. Dieser Absicht gilt es, auch in Sowjet-Propaganda Zukunft wirkungsvoll entgegenzu- treten. Frage: Welche Grundsätze des Völkerrechts und welche internatio- Bundesrepublik soll nalen Abkommen, an denen die Sowjetunion beteiligt ist, wurden 13 Tage nach Vollendung ihres durch das militärische Eindringen in 80. Lebensjahres ist der frühere das Gebiet der CSSR versetzt? Kultusminister von Nordrhein- unter Druck gesetzt Westfalen, Frau Dr. h. c. Chri- Antwort: Die Okkupation der CSSR am 21. August 1968 durch stine Teusch, am 24. Oktober Truppen der Sowjetunion, Bulga- verstorben. Frau Teusch, die seit werden riens, Polens, Ungarns und der 1946 dem nordrhe in -westfäli- „DDR" gegen den Willen der tsche- schen Landtag angehörte, hatte choslowakischen Regierung verletzt erst vor zwei Jahren ihren Par- lamentssitz aufgegeben. Wäh- Die Bundesregierung will nicht länger widerspruchslos die tragende Grundsätze des allgemei- Verleumdungen aus Moskau hinnehmen. Sie hat, wie aus der nen Völkerrechts, steht im Wider- rend ihrer siebenjährigen Amts- zeit als Kultusminister wurden im Beantwortung einer von Dr. Marx eingebrachten Kleinen An- spruch zu der Satzung der Verein- ten Nationen und stellt einen Bruch nordrhein-westfälischen Landtag frage hervorgeht, eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet, um die wichtigen Schulgesetze ver- zahlreicher bedeutender Verträge der gesteigerten sowjetischen Propaganda zu begegnen. Im dar. abschiedet. Frau Teusch, die von einzelnen hat die Bundesregierung in ihrer Antwort auf die 1919 bis 1933 Mitglied der Zen- # Die gewaltsame Besetzung der trumsfraktion des Deutschen Fragen des CDU-Abgeordneten erklärt: CSSR stellt einen Verstoß gegen Reichstages war, gehörte nach den Grundsatz der Nichteinmi- dem Krieg zu den Gründern der Frage: Welche besonderen Maß- # die Bundesregierung außenpo- schung und gegen den Grundsatz Christlich Demokratischen Union. nahmen gedenkt die Bundesregie- litisch zu isolieren und von ihren des Gewaltverbots dar. Beide rung zusammen mit unseren Ver- Verbündeten zu trennen; Grundsätze, die Grundprinzipien in bündeten zu ergreifen, um der sich der Rechtsordnung des Völkerrechts Auf dem Landesparteitag der ständig steigernden sowjetischen # die Bundesregierung durch sind, haben Eingang in Artikel 2 CDU Bremen am 25. 10. 1968 Propanda, durch die Inhalt und Ziele Drohungen einzuschüchtern, um sie der Satzung der Vereinten Nationen wurde ein neuer Vorstand ge- unserer Politik völlig verzerrt wer- zur Aufgabe ihres bisherigen politi- gefunden, der die Prinzipien nieder- wählt, dem folgende Mitglieder den, wirksam entgegenzutreten? schen Kurses und zur Hinnahme legt, welche das Verhalten der Mit- angehören: Landesvorsitzender glieder der Vereinten Nationen in — Dr. Ernst Müller-Hermann, Antwort: Die Bundesregierung hat des Status quo zu veranlassen; ihren zwischenstaatlichen Beziehun- MdB, stellvertretender Landes- zusammen mit ihren Verbündeten gen bestimmen sollen. eine Reihe von Maßnahmen einge- # die innerdeutsche öffentliche vorsitzender — Hans-Ludwig Ku- leitet, um der gesteigerten sowjeti- Meinung in ihrem Sinne gegen die In diesem Zusammenhang ist dar- lenkampff. Landesschatzmeister schen Propaganda zu begegnen. Bundesregierung zu mobilisieren auf hinzuweisen, daß die VN-Voll- wurde Dr. Rolf Müller, sein Stell- und eine Plattform zur ständigen versammlung auf sowjetische Ini- vertreter Walter Rostock. Einmischung in innerdeutsche Ange- tiative am 21. Dezember 1965 eine In den Landesvorstand kamen legenheiten und in den außenpoliti- feierliche Erklärung über die Unzu- weiterhin Ingeborg Foerster, schen Kurs der Bundesrepublik lässigkeit von Einmischungen in die Enno Roggemann, Reinhard Deutschland aufzubauen. inneren Angelegenheiten von Staa- Metz, Wilhelm Filzen, Anton NPD angeschlagen ten und den Schutz ihrer Unabhän- Meurer, Robert Fischer, Johann- Die sowjetische Propaganda ist gigkeit und Souveränität angenom- Heinrich Banasiak, Markus Der NPD-Führer von Thadden hat ihrer Anlage nach nicht geeignet, men hat. (Resolution 2131 [XX]). Krauss, Rudolf Gassdorf, Guen- Grund, sich über die Zukunft seiner das Vertrauen, das die Bundesregie- Darin heißt es, die absolute Beach- ter Klein, Bernd Neumann, Artur Partei Sorgen zu machen. Nicht nur, rung weltweit genießt, ernsthaft zu tung des Prinzips der Nichtinterven- daß die Mitgliederentwicklung seit Domscheit, Hermann Dalitz, Dr. untergraben. Dafür ist sie zu laut- tion sei wesentlich für die Erfüllung Johannes Schaefer, Ortwin Berg- Monaten stagniert; in letzter Zeit stark und zu undifferenziert. Dafür der Ziele und Grundsätze der Ver- mehren sich auch die Meldungen haus, Arno Ratz, Werner Jacobi, ist auch die politisch-moralische einten Nationen; es wird ausdrück- Karl Krammig, MdB, Dr. Hans- über Parteiaustritte von Funktionä- Stellung der Bundesrepublik lich festgestellt, daß kein Staat das ren und Mitgliedern. So haben der Hermann Sieling und Wilhelm Deutschland in der Welt zu sehr ge- Recht hat, direkt oder indirekt aus Schepers. Amtsgerichtsrat Jochen Kotzias, Vor- festigt. Gefährlich ist aber die in der irgendeinem Grunde in die inneren sitzender des NPD-Bezirksverban- Propaganda zutage tretende poli- oder auswärtigen Angelegenheiten Dr Johann-Toenjes Cassens, des München/Obb., und Hans Mül- tische Absicht der Sowjets, die Bun- eines anderen Staates zu intervenie- der neue Vorsitzende des Lan- ler, Mitglied des NPD-Landesverban- desrepublik außenpolitisch zu iso- ren, jeder Staat habe ein unveräu- desausschusses, und Paul Wer- des von Rheinland-Pfalz und MdL, lieren und zu bevormunden und in- ßerliches Recht, sein politisches, ner, sein Stellvertreter, werden ihren Austritt aus der Partei erklärt. nenpolitisch wie außenpolitisch wirtschaftliches, soziales und kulturel- auf Grund dieser Funktion zu Die Zahl der in den letzten Monaten durch ständigen Druck zur Aufgabe les System frei von der Einmischung den Sitzungen des Landesvor- ausgeschiedenen einfachen Mitglie- des bisherigen Kursses zu veranlas- eines anderen Staates zu wählen. standes eingeladen. der geht in die Hunderte. Immer * mehr Mitglieder fragen sich, ob sie weiterhin eine Partei unterstützen Der neue Landesvorstand der sollen, die wegen ihres rechtsradi- CDU Niedersachsen hat in Han- kalen Charakters der Bundesrepu- nover Regierungsrat Haaßengier blik innen- und außenpolitisch Verträge gelten nichts zum Nachfolger des langjährigen schweren Schaden zufügt. Generalsekretärs Fratzscher ge- Unter diesen Voraussetzungen ist wählt, der dieses Amt seit An- # Was den Bruch von Verträgen vember 1963; Freundschaftsvertrag es nicht verwunderlich, daß v. Thad- fang 1946 inne hatte. Haaßengier angeht, stellt die Okkupation der DDR-CSSR vom 17. März 1967; soll als Generalsekretär die Poli- den der Entwicklung der Partei in CSSR durch fünf Partner des am Freundschaftsvertrag Polen-CSSR den nächsten Monaten und ins- tik der niedersächsischen Union 14. Mai 1955 in Warschau unter- vom 1. März 1967; Freundschaftsver- besondere der Bundestagswahl be- nach außen hin wirkungsvoll ver- zeichneten Vertrages über Freund- trag Bulgarien-CSSR vom 26. April treten. Haaßengier, der bis zu sorgt entgegensieht. Die politische schaft, Zusammenarbeit und gegen- Entwicklung in der Bundesrepublik 1968; Freundschaftsvertrag Ungarn- diesem Jahre Referent des nie- seitigen Beistand (Warschauer Pakt) CSSR vom 14. Juni 1968. dersächsischen Kultusministers wird hoffentlich die Sorgen des eine Verletzung nicht nur des Gei- NPD-Führers bestätigen. Langeheine war, wird sein neues stes, sondern auch des Wortlauts # Schließlich ist nicht zu über- Amt voraussichtlich Anfang De- deses Vertrages dar. sehen, daß die Sowjetunion fortge- zember antreten. Durch die Besetzung der CSSR setzt das Potsdamer Abkommen als ein wesentliches Instrument für die Die Bundesregierung ist bereit, die sind weiter die bilateralen Verträge über Freundschaft, Zusammenarbeit Ausgestaltung der politischen Ord- Dr. Ernst Müller-Hermann, CDU- zuständigen Ausschüsse des Deut- nung in Mitteleuropa anführt. In ih- Bundestagsabgeordneter, sieht schen Bundestages über ihre bishe- und gegenseitigen Beistand gebro- chen worden, die die fünf Okkupan- rem an die Bundesregierung gerich- sich gezwungen, seinen Rund- rige Arbeit und ihre künftige Pla- teten Aidememoire vom 5. Juli brief für den Wahlkreis Bremen nung im einzelnen zu unterrichten. ten zwischen 1943 und 1968 mit der Tschechoslowakei abgeschlossen 1968 hat es die Sowjetunion als ihre drucken zu lassen. Die wachsende Frage: Wie beurteilt die Bundes- haben. Auch diese Verträge sehen heilige Pflicht bezeichnet, die Prin- Nachfrage hat die bisherige Her- regierung die unausgesetzte Propa- vor, daß die Grundsätze der gegen- zipien von Potsdam zu schützen und stellung im Abzugsverfahren zu- ganda in manchen kommunistisch seitigen Achtung der Unabhängig- zu verteidigen. Danach wäre sie ver- nehmend problematisch gemacht. beherrschten Staaten, daß vor allem keit und Souveränität, der Nichtein- pflichtet gewesen, sich aller Maß- durch Maßnahmen der Bundesrepu- mischung sowie die Ziele und Prin- nahmen zu enthalten, die eine Wie- blik die sogenannte „Konterrevolu- zipien der VN-Satzung und des dergeburt des Militarismus in Mt- Franz Josef Strauß, Bundes- tion" in die CSSR „exportiert" Warschauer Paktes die Grundlage teldeutschland und die Beteilgiung finanzminister, auf die Frage, was worden sei? der wechselseitigen Beziehungen der „DDR" an Aggressionshandlun- die Regierung zu tun beabsich- Antwort: Nach Auffassung der bilden sollen. gen fördern konnten. Die Sowjet- tigt, wenn der Bundestag ent- Bundesregierung ist es das Ziel der union hat jedoch mit der Beteiligung gegen allen Warnungen Wahl- sowjetischen Propaganda, Im einzelnen handelt es sich hier- der „DDR" an der gewaltsamen Be- geschenke beschließen sollte: bei um folgende Verträge: Freund- setzung der CSSR den umgekehr- 0 die Weltöffentlichkeit von der „Dann hoffe ich auf die vereinigte schaftsvertrag UdSSR-CSSR vom ten, dem Geist und dem Buchstaben Feuerkraft aller Publizisten!" Intervention in der CSSR abzulen- 12. Dezember 1943, ergänzt und ver- der Potsdamer Abmachungen direkt ken; längert durch Protokoll vom 27. No- zuwiderlaufenden Weg beschritten. Seite 4 Union in Deutschland Nr. 43/68

Am Abend des 21. November fin- Öffentlichkeitsarbeit det eine öffentliche Kundgebung statt, bei der Bundesminister von Hassel und der Vorsitzende der CSU, Bundesminister Dr. Strauß, das Wort ergreifen werden. Die Zweiter Schlußrede hält der Vorsitzende der Exil-CDU, Bundesminister a. D. Ernst Lemmer. Vertriebenen- und Am 22. November werden die Be- richterstatter die Ergebnisse der Ar- beitskreisberatungen dem Plenum Flüchtlingskongreß vortragen. Danach spricht zum Der Parteitag der Christlich- Thema „Berlin im geteilten Deutsch- Sozialen Union, bei dem das land" der Berliner Landesvorsit- neue CSU-Programm beraten Die Christlich Demokratische Im Arbeitskreis II, Politik für Ver- zende , MdA. Der und verabschiedet werden soll, Union und die Christlich Soziale triebene und Flüchtlinge, referieren Vorsitzende des Landesverbandes Oder/Neiße, Präsident , findet am 13. und 14. Dezember Union veranstalten am 21. und 22. die CDU-Bundestagsabgeordneten November in Wiesbaden in der Josef Mick und . beschäftigt sich in seiner anschlie- 1968 in München, Ausstellungs- ßenden Rede über den „sozialen gelände Theresienhöhe, statt. Rhein-Main-Halle ihren 2. Vertrie- Der Vizepräsident des BdV, Dr. benen- und Flüchtlingskongreß. Hans-Edgar Jahn, MdB, hat die Lei- Auftrag für Vertriebene und Flücht- Für Freitag, 13. Dezember, vor- tung, Dr. , MdB, ist linge". mittags ist eine Sitzung des Lan- Der Kongreß wird am Donners- Berichterstatter . Das Schlußwort wird CSU-Staats- desvorstandes, für nachmittags tag, dem 21. 11., um 9.30 Uhr durch Über Kulturpolitik für Vertriebene minister Dr. Fritz Pirkl, MdL, spre- eine Sitzung des Parteiausschus- den stellvertretenden CDU-Vorsit- chen. ses mit Berichten des CSU-Frak- zenden, Bundesminister für Vertrie- und Flüchtlinge wird der Arbeits- kreis III beraten. Referenten sind tionsvorsitzenden im Bayerischen bene, Flüchtlinge und Kriegsgeschä- Das Tagungsbüro des Kongresses digte, Kai-Uwe von Hassel, MdB, er- der Staatssekretär im Vertriebenen- befindet sich bis zum 17. 11. 1968 Landtag, Staatsminister Dr. Lud- öffnet. ministerium Gerd Lemmer und Bun- in der CDU-Bundesgeschäftsstelle, wig Huber, und des Vorsitzen- desminister a. D. Prof. Dr. von Mer- Abteilung Organisation, Nasse- den der CSU-Landesgruppe* im Danach sprechen der General- katz, MdB. Dr. Friedrich Arnold, straße 2, Telefon 5 70 01. Vom sekretär der CDU, Bundesminister MdL, ist Leiter des Arbeitskreises, 19. 11. an ist das Tagungsbüro in Bundestag, Bundesminister a. D. a. D. Dr. , MdB, und der Karl-Heinz Lemmrich, MdB, ist Be- der Wiesbadener Rhein-Main-Halle, Richard Stücklen, vorgesehen. Generalsekretär der CSU, Max richterstatter. Telefon 3 95 55, zu erreichen. Am späten Nachmittag tritt dann Streibl, MdL. der Arbeitskreis „Parteipro- Oberbürgermeister Dr. Alfred gramm" zusammen. Dregger, MdL, wird den Kongreß im Namen der hessischen CDU be- Die erste Plenarsitzung des grüßen. Anschließend werden der eigentlichen Parteitags am Vorsitzende der CDU/CSU-Bundes- Samstag, 14. Dezember, wird tagsfraktion, Bundesminister a. D. Material für die Parteiarbeit voraussichtlich um 9.00 Uhr vor- Dr. , MdB, und Bun- desminister von Hassel referieren. Auf dem Bundesparteitag wird Sie wird zwei Tage nach Beendi- mittags durch den Landesvor- das „Berliner Programm der CDU" gung des Parteitages in Druck ge- sitzenden, Bundesminister Franz Der Kongreß wird am Nachmittag verabschiedet. In Auswertung der hen und einen Umfang von 32 Sei- Josef Strauß, eröffnet. Es folgen mit Beratungen in Arbeitskreisen Beratungen des Bundesparteitages ten haben. Inhalt dieser Parteitags- Referate des Bayerischen Mini- fortgesetzt. wird vom Verlag folgendes Material nummer ist die Wiedergabe der zur Verfügung gestellt: wichtigsten Ausführungen, die auf sterpräsidenten, Alfons Goppel Im Arbeitskreis I, Deutschland- 0 DEUTSCHES MONATSBLATT dem Parteitag gehalten werden und und des CSU-Generalsekretärs und Ostpolitik, sprechen Bundes- der Text des auf dem Parteitag ver- — Parteitagsnummer. Es handelt Max Streibl. minister a. D. Dr. J. B. Gradl, MdB, abschiedeten Aktionsprogrammes. sich um die November-Ausgabe des und Dr. Werner Marx, MdB. Bericht- Diese Ausgabe erhalten alle Mit- erstatter ist Liselotte Pieser, MdB. DEUTSCHEN MONATSBLATTES. glieder wie üblich. Allen Partei- dienststellen werden darüber hinaus je 10 Exemplare gesondert zuge- sandt. Für die Arbeit in den Kreisen können weitere Exemplare zum Preise von DM -,10 pro Exemplar bezogen werden. Fernsehen, Funk, Film # Das dem DEUTSCHEN MO- NATSBLATT - November-Aus- „Vertriebene wollen mehr Einfluß auf Rundfunk Wenn Rehs beispielsweise wünschte, Sendungen gabe - beiliegende Aktionspro- und Fernsehen" lautete am 24. Oktober die Schlag- und Kommentare (!) über Probleme der Vertriebe- gramm wird gesondert versandt. An zeile in der „Süddeutschen Zeitung", in der über nen bereits vor dem Sendetermin einsehen zu dür- alle Dienststellen der Partei werden ein Gespräch des Bundes der Vertriebenen mit füh- fen und dann möglichst in der Sendung gleich die etwa je 400 Exemplare geschickt. renden Vertretern der Arbeitsgemeinschaft der spezifische Meinung der Vertriebenen sagen zu las- Darüber hinaus besteht die Mög- Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland sen, dann dürfte dieser „Wunsch" von den Rund- lichkeit, dieses Aktionsprogramm (ARD) und des Zweiten Deutschen Fernsehens be- funkleuten zu Recht als die Forderung nach einer zum Preise von DM 0,01 pro Stück richtet wurde, über ein Gespräch, das eigentlich Art Vorzensur empfunden worden sein. Man kann zu beziehen. vertraulich sein sollte. Nun, nachdem Einzelheiten sicher annehmen, daß derartige „Wünsche" nicht dazu beitragen werden, das zweifelohne frostige # Das Aktionsprogramm wird darüber in die Öffentlichkeit gelangt sind, besteht später in einer besonders gediege- eigentlich kein Grund mehr, mit einigen kritischen Verhältnis BdV — Rundfunk aufzutauen. Wie denn nen Ausgabe herausgebracht wer- Anmerkungen zu diesem Gespräch zurückzuhalten. auch die Vertreter der ARD und des ZDF, die in bester Absicht zu diesem Gespräch nach Bonn ge- den. (Diese Grundausstattung er- Um es vorweg zu sagen: der BdV dürfte bei diesem folgt in der gleichen Höhe wie unter Gespräch die große Chance vertan haben, es zu kommen waren, von den BdV-Vorschlägen, den Ein- Punkt 2.) einem Neuanfang in der Zusammenarbeit kommen fluß der Vertriebenen auf den Rundfunk weitgehend zu lassen. Es war viel zu viel und viel zu lange die institutionell zu garantieren, eher verschreckt als zu Außerdem werden von den einzel- Rede von Fehlern der Vergangenheit, die die Rund- verstärkter Zusammenarbeit animiert worden sein nen Abschnitten des Aktionspro- funkanstalten — was sie teilweise auch eingeste- dürften. Ganz abgesehen davon, daß der BdV seine gramms für eine gezielte Ansprache hen - in der Behandlung der Vertriebenenfragen Forderung nach stärkerer Repräsentation in den Faltblätter erscheinen, die allen gemacht haben. Aufsichtsgremien bei diesem Gespräch an die fal- Dienststellen nur in einer Ansichts- sche Adresse gerichtet hatte. auflage zugehen. Insbesondere nach Erklärungen des BdV-Präsi- Über die Bezugsmöglichkeit des denten und SPD-Bundestagsabgeordneten Reinhold In der BdV-Zentrale in Bonn, Kölnstraße 3, sollte Gesamtprogramms und der Faltblät- Rehs und des Bundesvorsitzenden der Landsmann- man sich in einer stillen Stunde einmal die Frage ter werden nähere Einzelheiten mit- schaft Schlesien, Dr. , der auch ver- stellen, ob denn Hörfunk und Fernsehen allein die geteilt. antwortlich für den SPD-Informationsdienst „Selbst- Schuld an dem beiderseitigen schlechten Verhältnis bestimmung und Eingliederung" ist, herrschte bei tragen. In Gesprächsteilnehmerkreisen wurde mehr- # Mit dem „Berliner Programm" solchen Rundfunkleuten, die in der Praxis ihr Ver- fach betont, der BdV treibe nicht immer die richtige wird eine Neuauflage der Schrift ständnis für die Vertriebenen und ihre Probleme be- und manchmal auch gar keine Informationspolitik. „Idee, Programm, Statut" in neuer wiesen haben, starke Betroffenheit über die wenig Vielleicht kann dieser kleine Hinweis ein Schlüssel Aufmachung erscheinen. Für diese Schrift ist ein Bezugspreis von differenzierte Betrachtungsweise dieser beiden BdV- für die Lösung der Frage sein, wie das Verhältnis DM -,60 bereits festgelegt. Repräsentanten. BdV-Vizepräsident und CDU-Bun- BdV und Rundfunk endlich normalisiert werden destagsabgeordneter Dr. Hans-Edgar Jahn hatte es kann. Hatte der BdV in der Vergangenheit das ü Das vollständige Protokoll des Gespräch mit den Funkjournalisten gesucht und ge- Parteitages wird spätestens zu An- demgegenüber schwer, das Gespräch wieder auf führt, wie es der CDU/CSU-Landesverband Oder- fang des neuen Jahres zur Verfü- den Boden der Sachlichkeit zurückzuführen. Seine Neiße als Sprecher der Vertriebenen und Flücht- gung stehen. Diejenigen, die am erfolgreichen Bemühungen wurden mit einer gewis- linge in der Union stets getan hat, so wären viele Bundesparteitag teilnehmen und sen Dankbarkeit von Rundfunkseite zur Kenntnis Schwierigkeiten sicher gar nicht erst entstanden. ihre Tagesgebühr entrichten, erhal- genommen. -dz- ten das Parteitagsprotokoll kosten- los. Nr. 43/68 Union in Deutschland Seite 5

forderungen abzieht, beträgt der Länderfinanzen Schuldendienst 931 Mill. DM. Für die Gesamtheit der Länder ist die Schul- dendienstbelastung als durchaus tragbar anzusehen. In einzelnen Ländern ist die Situation jedoch be- 1967 - ein Jahr des deutend ungünstiger. Auch sind die von einigen Ländern in größerem Umfang gewährten Schuldendienst- Haushaltsausgleichs zuschüsse für Darlehensaufnahmen von Gemeinden und Dritten, die in den genannten Zahlen nicht enthal- Die Haushalte der Länder konnten im Jahr 1967 — einer ten sind, nicht zu vergessen. Zeit wirtschaftlicher Rezession — keine ausreichenden kon- Die gesamten fundierten Schulden junkturfördernden Impulse vermitteln, wie einer Übersicht über der Länder beliefen sich zum Jah- resende auf 44 955 Mill. DM. Von die Entwicklung der Länderfinanzen vom Bundesfinanzmi- den fundierten Schulden sind die Aktionskomitee für die Ver- nisterium zu entnehmen ist. bei Gebietskörperschaften finanz- einigten Staaten von Europa: Als wirtschaftlich weniger interessant, auf der Konferenz von Messina da den Schuldendienstverpflichtun- 1955 sich die Pläne für die rö- Die Länder waren bemüht, ihre Die Darlehen an Dritte für den mischen Verträge, das heißt für Wohnungsbau betrugen 62 Prozent gen gewöhnlich entsprechende Haushalte im wesentlichen im ge- Rückeinnahmen gegenüberstehen. die europäische Wirtschafts- und planten Rahmen auszugleichen. der gesamten Länderleistungen für Die Altschulden sind nicht so bela- Atomgemeinschaft abzuzeichnen Zwar wurden die Kreditaufnahmen den Wohnungsbau. Letztere gingen begannen, wurde auf die Initia- um 181 Mill. DM auf 3 812 Mill. DM stend, weil der Bund die Tilgungs- über die Ansätze um rund 1,1 Mrd. ausgaben voll und die Zinsausga- tive von Jean Monnet das Ko- DM erhöht, damit wurde aber nur zurück. Bei einer Beurteilung der ben zur Hälfte erstattet. mitee gegründet, um nach den ein Ausgleich für den Rückgang der Entwicklung der gesamten Länder- Erfahrungen mit der gescheiter- Steuereinnahmen erreicht. leistungen für den Wohnungsbau Die finanzwirtschaftlich bedeute ten Europäischen Verteidigungs- unter konjunkturpolitischen Ge- samen Neuschulden aus Kredit- gemeinschaft für EWG und Eura- Die Länder gaben 450 Mill. DM sichtspunkten ist zu beachten, daß marktmitteln erreichten einen Stand tom von vornherein parlamenta- weniger aus als ursprünglich veran- bei gleichen Förderungsvolumen von 15 502 Mill. DM. Bis zum schlagt. Die Kassenlage hat sich den Zuschüssen ein weit höherer 30. Juni 1968 erhöhten sich die Kre- rische Mehrheiten in den sechs verbessert, wobei zu berücksichti- konjunkturfördernder Effekt zuzu- ditmarktschulden um weitere 2 029 beteiligten Ländern zu sichern. gen ist, daß die Mittel aus Kredit- messen ist. Mill. DM auf 17 531 Mill. DM, d. h. Jean Monnet gab sein Amt als aufnahmen bis zum Jahresende auf 293 DM je Einwohner. Präsident der Hohen Behörde in nicht vollständig abgeflossen waren. Der Schuldendienst der Länder ist Luxemburg auf, um sich voll für Bleiben die Bundesmittel unberück- wegen der verstärkten Kreditauf- Von Anfang 1967 bis Mitte 1968 sichtigt, ergibt sich eine Steigerung nahmen um 16,5 Prozent auf 2 523 hat sich damit der Stand an Neu- das Aktionskomitee einsetzen zu der Länderausgaben um 2,8 Pro- Mill. DM angewachsen. Wenn man schulden aus Kreditmarktmitteln von können. Es gelang, in ihm alle zent. Die Ausgaben des Bundes nur den Teil des Schuldendienstes Bund und Ländern um 18,2 Mrd. DM politischen Parteien — außer den stiegen um 12,7 Prozent. berücksichtigt, der eine echte Bela- erhöht. Davon entfallen auf den Kommunisten und den Gaullisten, stung der Länder darstellt, indem Bund 11,5 Mrd. DM und auf die Län- — und die Gewerkschaften der Die Länder haben die Ausgaben man die Zinseinnahmen und Dar- der 6,7 Mrd. DM. Die schwebenden sechs Länder zu vereinen. Diese für Investitionen reduziert, eine kon- lehensrückflüsse sowie die Erstat- Schulden der Länder beliefen sich junkturgerechte Haushaltspolitik tungen des Bundes für Ausgleichs- Ende 1967 auf 243 Mill. DM. Parteien haben nach dem letz- hätte aber eine Ausweitung erfor- ten Stand mehr als 60 Millionen dert. Die Steuereinnahmen stiegen Wählerstimmen auf sich vereinen um 3,7 Prozent auf 37 612 Mill. DM können. Mithin vertreten sie rund und blieben um rd. 831 Mill. DM zwei Drittel der Wahlberechtig- hinter dem Soll der Länderhaushalte ten innerhalb der EWG. zurück. Die Zuweisungen vom Bund beliefen sich auf 8 540 Mill. DM, was Fortbildung für Beamte Jetzt sind auch die drei eng- 14,2 Prozent der Gesamteinnahmen lischen Parteien, die Labour der Länder entspricht. Die Zuwei- Party, die Konservativen und die In seiner Gesetzesvorlage geht sungen von Gemeinden stiegen um an Lehrgängen teilnehmen, in denen Liberalen, als Vollmitglieder dem Bundesinnenminister ihnen Führungstechniken im weite- 3,6 Prozent auf 1 216 Mill. DM. Da Aktionskomitee beigetreten. Die- die Steuereinnahmen nur geringfü- wie schon sein Vorgänger Paul sten Sinn vermittelt werden. Lücke davon aus, daß die Verwal- ser Vorgang wurde von den füh- gig anstiegen, wurden mehr Darle- # Dem Wandel in den Aufgaben hen aus Kreditmarktmitteln aufge- tung künftig stärker planend und renden politischen Parteien in zukunftsgestaltend wirken muß, um der Verwaltung entsprechend müs- der Bundesrepublik begrüßt und nommen. Die aufgenommenen Kre- sen hochqualifizierte jüngere Be- dite belaufen sich auf 4 519 Mill. DM. die immer komplizierter werdenden als ein, wie der CDU/CSU-Bun- Lebensverhältnisse unserer indu- amte besonders intensiv in den für Die Darlehen vom Bund erreichten die Bewältigung von Führungsauf- desfraktionsvorsitzende Barzel es eine Höhe von 891 Mill. DM. strialisierten Massengesellschaft zu formulierte, echter Erfolg auf regeln. gaben erforderlichen Denkprozes- sen und Arbeitsmethoden geschult dem mühsamen Weg nach Eura- Die 1966 vorgenommenen Besol- Zur Zeit ist es leider so, daß die dungserhöhungen, die sich erst 1967 werden. In gleicher Weise müssen pa angesehen. vom Berufsbild des Richters und hochqualifizierte Wissenschaftler und voll auswirkten, und die Stellenver- Rechtsanwaltes geprägte Universi- Techniker, denen hohe Positionen mehrungen führten zu einer Zu- tätsausbildung wie auch der Vorbe- in der Verwaltung übertragen wer- Neue sowjetische Doktrin: Mit wachsrate von 7 Prozent bei den reitungsdienst das für den höheren den sollen, mit den Gesetzmäßig- dieser Formel wird der nach dem Personalausgaben. Dennoch blieben Verwaltungsdienst erforderliche Wis- keiten dieser ihnen in der Regel un- Einmarsch in die CSSR von Mos- die effektiven Ausgaben in diesem sen und die entsprechende Metho- bekannten Verwaltung vertraut ge- kau aufgestellte Anspruch be- Sektor um gut 300 Mill. DM unter dik nicht in dem notwendigen Aus- macht werden. zeichnet, bestimmen zu können, dem veranschlagten Soll. Überdurch- maß vermitteln. schnittlich hoch war die Steigerung Auch die schon in Führungsfunk- welches Land im Ostblock sozia- der Sachausgaben um 7,9 Prozent. Um die Mängel der Ausbildung tionen eingesetzten Beamten müs- listisch ist und infolgedessen auszugleichen, ist nach den geplan- sen nach der Konzeption des Bun- Anspruch auf Souveränität hat, Durch die Abschlußzahlungen aus ten Fortbildungsmaßnahmen für An- desinnenministers über die sich gehörige des höheren Bundesdien- und welches Land es an stram- dem Steuerverbund stiegen die Zu- ständig neu ergebenden Erkennt- mer sozialistischer Haltung feh- weisungen an die Gemeinden im stes, die erstmals in der öffentlichen nisse und Zusammenhänge auf den letzten Quartal 1967 kräftig, so daß Verwaltung tätig werden, u. a. eine Gebieten der Verwaltung, der Wirt- len läßt und daher sich eine von die Leistungen im Gemeindefinanz- Einführungszeit von 18 Monaten vor- schaft, des Finanzwesens, der Orga- Moskau diktierte Beschneidung ausgleich um 535 Mill. DM auf gesehen. Neben der praktischen nisation und der Planung informiert seiner staatlichen Selbständig- 11 032 Mill. DM zunahmen. Mit dem Unterweisung in allen Stufen der werden. Sie müssen ebenfalls mit keit gefallen lassen muß. Prä- Verwaltung finden in dieser Zeit Anstieg der Darlehen an die Ge- der entsprechenden Führungstech- gnant formuliert wurde diese Dok- meinden um 36 Mill. DM auf 245 Lehrgänge statt, in denen Kennt- nik vertraut gemacht werden. nisse über Organisation und Haus- trin Ende September in der Mill. DM und der weniger starken „Prawda" mit folgenden Worten: Zunahme der Zuweisungen von Ge- haltswesen, in Personalführung, in Die schon bisher erfolgreiche meinden verbesserte sich die Netto- Volkswirtschaft und Verwaltungs- Fortbildung von Beamten für inter- „Die Wege der Entwicklung in leistung an die Gemeinden um technik vermittelt werden. nationale Aufgaben soll dahin ge- den sozialistischen Ländern dür- hend erweitert werden, daß nicht 529 Mill. DM auf 10 061 Mill. DM. Die berufsbegleitende Fortbildung fen den Grundinteressen anderer nur Beamte fortgebildet werden, die sozialistischer Länder und der soll folgende Zielsetzungen haben: bei inter- und supranationalen Be- Die Entwicklung der Ausgaben gesamten internationalen Arbei- 0 Alle Bediensteten vom Regie- hörden tätig werden sollen, sondern für Investitionen führte dazu, daß terbewegung keinen Schaden zu- die vermögensunwirksamen Ausga- rungsrat bis zum Regierungsdirek- auch solche, die im nationalen fügen ... Jede kommunistische ben um 5,2 Prozent anstiegen, wäh- tor einschließlich (A 13-A 15) wer- Dienst mit Aufgaben betraut sind, Partei ist nicht nur vor dem eige- rend die vermögenswirksamen Aus- den in regelmäßigen Abständen zu die sich aus dem Verbund Europa - Fortbildungsmaßnahmen herangezo- nen Volk verantwortlich, sondern gaben eine rückläufige Bewegung Bund — Länder" ergeben. Es ist gen, in denen ihnen fachbezogenes auch gegenüber allen sozialisti- zeigten. Das Gesamtbild wurde vor sicher, daß diese konzentrierten und allem durch die Entwicklung bei den Wissen vermittelt und der Stoff der schen Ländern ... Wer dies ver- konzertierten Maßnahmen zu einer Bauten und den Rückgang der Dar- Einführungslehrgänge aktualisiert gißt, weicht von seinen inter- wird. beträchtlichen Anhebung des Lei- lehensgewährung an Dritte aufgrund nationalen Verpflichtungen ab." einer Verminderung der Leistungen Q Bedienstete, die sich zum Re- stungsniveaus der Bundesbedien- für den Wohnungsbau bestimmt. ferenten qualifiziert haben, müssen steten führen werden. Seite 6 Union in Deutschland Nr. 43/68

lung, daß die Arbeitnehmerschaft im- Aus den Vereinigungen mer an der Spitze der internationalen BRIEFE Versöhnung und Zusammenarbeit stehe. Er nannte die Harmonisie- rung des europäischen Sozialrechts Die hessische Landesregierung eine vordringlich zu lösende Auf- hat bestimmte Schulreformpläne, Jugend nach vorn gabe unserer Zeit. insbesondere die obligatorische Förderstufe und die Umstellung des Im weiteren Verlaufe seiner Rede Schulsystems auf integrierte Ge- Die Junge Union Berlin sieht im auch mit den Problemen der jungen bezeichnete er die am 14. Oktober samtschulen vorgelegt, die von der kritischen Bewußtsein der Jugend Generation auseinanderzusetzen und 1968 vom Ministerrat verabschiedete CDU abgelehnt werden. Aber dann einen entscheidenden Beitrag zur neuen Kräften eine echte Chance Verordnung über die Freizügigkeit muß man auch Alternativen bieten. Weiterentwicklung unserer demokra- der politischen Mitarbeit zu garan- der Arbeitnehmer als ein Schritt zu Welche Überlegungen gibt es dazu tischen Gesellschaft. Die berechtigte tieren, versicherte Wohlrabe ab- dem Ziele. Europa zur Heimat aller bei der CDU? geistige Unruhe ist für die Junge schließend. Arbeitnehmer werden zu lassen. Milly G., Limburg Union auch Ausdruck des Verlan- gens, der jungen Generation nach In sieben Punkten konkretisierte Seine Ausführungen beendete der Antwort: Die CDU wendet sich im mehr Verantwortung. Das war das die Junge Union Berlin ihre Vor- Minister mit der Feststellung, daß einzelnen dagegen, die Eingangs- Fazit der diesjährigen Jahrestagung stellungen über eine stärkere Betei- die christlich-soziale Bewegung in stufe an dem Gymnasium ersatzlos der Jungen Union Berlin, die unter ligung junger Kräfte an der politi- Europa Jahrzehnte verlacht worden zugunsten einer „Zwangsförderstufe" dem Thema „Jugend im sozialen schen Arbeit. Sie verlangt sei, weil sie die Auffassung vertrat abzuschaffen. Die Folge wird näm- Rechtsstaat" stand. # den Eintritt des aktiven Wahl- daß der soziale Friede eines Vol- lich sein, daß die hochbegabten am Auf der Tagung forderte der Lan- kes nicht durch Klassenkampf erzielt Unterricht in der Zwangsförderstufe alters mit Vollendung des 18. Le- desvorsitzende der Jungen Union bensjahres; werden könne, sondern nur im Ge- desinteressiert bleiben, weil er sie Berlin, Wohlrabe, in Zukunft Ange- danken der Partnerschaft. nicht ausfüllt, oder aber der Durch- hörige der jungen Generation in ver- # den Eintritt der Volljährigkeit schnitt der Klassen Schwierigkeiten stärktem Maße an der Arbeit der mit Vollendung des 18. Lebens- Der Bundestagsabgeordnete Jo- bekommt, weil ein den Hochbegab- Parteivorstände zu beteiligen. Dazu jahres; sef Müller, der gleichzeitig Vorsit- ten angepaßtes Lehrniveau für sie gehöre auch, daß Angehörige der zender des Ausschusses für Sozial- zu hoch ist. # die Herabsetzung des passiven und Gesundheitsfragen im Europä- jungen Generation weit mehr als Wahlalters auf 23 Jahre; bisher mit parlamentarischer Ver- ischen Parlament ist, sprach zum Die CDU räumt zugleich ein, daß # Angehörige der jungen Gene- Thema „Zur sozialen Lage der Ge- antwortung auf allen Ebenen ausge- ration in verstärktem Maße an der das jetzige Ausleseverfahren für die stattet werden, um so ein Höchst- meinschaft". weiterführenden Schulen unzuver- Arbeit der Parteivorstände zu betei- lässig ist. Sie betont, daß sie nicht maß an Mitverantwortlichkeit für ligen; junge Bürger zu erzielen. Die Junge An den Anfang seiner Ausführun- gegen die Förderstufe schlechthin Union Berlin vertrete die Auffas- # die Teilnahme von Hospitan- gen stellte er die sozialpolitische sei. Sie lehnt es aber ab, die För- sung, daß die politischen Parteien ten an der Arbeit der Fraktionen; derstufe als alleinige Form des ständig bereit sein müßten, sich in Angehörige der jungen Generation Übergangs auf weiterführende Schu- programmatischer und personeller weit mehr als bisher mit parlmenta- len einzuführen. Hinsicht zu erneuern. rischer Verantwortung auf allen Ebenen auszustatten; Die CDU wendet sich auch gegen Die politischen Parteien — und so- Mittelstand mit auch die CDU Berlin - hätten das von SPD-Seite vorgetragene # junge Abgeordnete verstärkt in Zukunft nur dann eine Chance, als Sprecher der Fraktionen auf- bewährte sich Argument, die Einführung der all- wenn sie verstärkt bereit seien, sich treten zu lassen. gemeinen Förderstufe beseitige das Die Notwendigkeit einer stabilen Sitzenbleiben und Schulversagen Mittelstandspolitik, so erklärte Mini- auf den Gymnasien. Gerade bei den ster Schmücker, bestehe nach wie Schülern, die die Förderstufe durch- vor. Daß der Mittelstand auch heute noch für unsere Gesellschaft unver- laufen haben, sind die Schwierig- zichtbar sei, habe sich nicht zuletzt keiten nach Auffassung der CDU im Hort der Gerechtigkeit in den zurückliegenden Jahren ge- ersten und zweiten Jahr nach der zeigt. Unbestreitbar sei auch, daß Förderstufe besonders groß und ist Zur ersten Internationalen Arbeit- sehr das „Europa der Produzenten" in der Phase der nachlassenden der Anteil der Sitzenbleiber außer- nehmertagung der Christlich-Sozia- Konjunktur Klein- und Mittelbetriebe im Vordergrund der Einigungsbemü- wesentlich erfolgreicher mit den da- gewöhnlich hoch. Die allgemeine len in Europa hatten die Sozialaus- hungen stünde. Wenn die Idee der Förderstufe kann den Anforderun- schüsse der Christlich-Demokrati- bei auftretenden Schwierigkeiten Einigung aber alle Menschen an- fertig wurden als andere. Die Fähig- gen, die an sie gestellt würden, schen Arbeitnehmerschaft des sprechen solle in diesem Europa, Rheinlandes für den 26. Oktober keit der Mittelstandsbetriebe, sich nicht gerecht werden. so müsse es ein Hort der Freiheit Veränderungen rasch anzupassen, 1968 nach Monschau eingeladen. und der sozialen Gerechtigkeit wer- Die CDU hält auch hinsichtlich Ihrer Einladung waren Vertreter der den. habe dabei gesamtwirtschaftliche der Erhöhung der Abiturientenzah- Bedeutung bekommen. christlich-sozialen Bewegung aus al- Bundesarbeitsminister Katzer, der len die angelaufene intensive Bil- len EWG-Staaten gefolgt. auf dieser Tagung das Einleitungs- Wie Minister Schmücker weiter dungswerbung für relevanter als die Josef Mick, MdB, führte in seinem referat hielt, stellte an den Anfang feststellte, gilt das in besonderem Einführung der Förderstufe. Begrüßungsreferat aus, daß noch zu seiner Ausführungen die Feststel- Maße für den Arbeitsmarkt. Das tra- ditionell enge Verhältnis zwischen Unternehmern und Mitarbeitern in den Klein- und Mittelbetrieben habe sich gerade in den letzten Monaten bewährt. Entlassungen seien hier in ungleich geringerer Zahl aufgetre- Hinweise und Termine ten. Politik der Verant- Woche vom 3. 11 bis 9. 11. 1968 wortung für den Frieden in der Welt 3. 11. LV Hessen Präsidiums- u. Landes- Berlin Aussage, daß der Weg zur europäi- vorstandssitzung schen Einigung zu einem hoffnungs- 3. 11. CDU - Bund Präsidiumssitzung Berlin vollen Ende führen würde. Es gebe Eine Broschüre 20 Seiten stark, schon eine stattliche Anzahl von Sonderdruck des Bulletin der Bun- 3. 11. CDU - Bund Bundesvorstand Berlin 3. 11. JU - Bund Bundesvorstand Rechtsakten, die durch die Institu- desregierung. Berlin tion der Gemeinschaft beraten und Deutschlandrat Diese Rede des Bundesvorsitzen- schließlich auch verabschiedet wor- den der Christlich Demokratischen 3.-7. 11. CDU - Bund Bundesparteitag Berlin den seien, die in den Nationalstaa- Union, Bundeskanzler Dr. h. c. Kurt Vorschau ten bindendes Recht darstellen. Georg Kiesinger, die er vor dem Deutschlandtag der JUNGEN UNION 10./13. 11. PAE Deutsch-belgische Eichholz Zum Abschluß der Tagung fand in Ludwigshafen gehalten hat, fand Tagung unter Leitung des rheinischen Lan- in Presse und Rundfunk große Be- 10./17. 11. PAE 76. Grundseminar des Eichholz desvorsitzenden, Josef Mick, ein Po- achtung. pol. Seminars diumsgespräch statt, an dem Spre- cher aller beteiligten Nationen teil- Sie ist als Einzelexemplar erhält- 11. 11. LV Nord-Württem- Landesvorstand Stuttgart berg nahmen. Ebenso verabschiedete die lich bei der Versammlung eine Entschließung i 11. 11. LV Rheinland-Pfalz Mittelstandsvereinigung n CDU-Bundesgeschäftsstelle Koblenz der u. a. gefordert wurde, daß Eu- Landesvorstand Referat für Öffentlichkeitsarbeit ropa für die Arbeitnehmer, die drei 53 Bonn 12. 11. LV Rheinland Konferenz der Vorsitzen- Köln Viertel der Bevölkerung ausmachen, Nassestr. 2 den, der Vereinigungen u. die Heimat werde, in der sie in so- Ausschüsse und beim zialer Gerechtigkeit und Sicherheit 14. 11. LV Rheinland Landesvorstand leben können, sowie die regelmä- Bundessekretariat der Köln 15. 11. LV Berlin Landesvorstand Berlin ßige Einberufung einer solchen Ta- JUNGEN UNION gung und die Notwendigkeit einer 53 Bonn 15. 11. EAK - Bund Bundesarbeitskreise Bonn Harmonisierung des europäischen Friedr.-Wilhelm-Str. 1 17. 11. JU Niedersachsen Landestag Braunschweig Sozialrechts. an Nr. 43/68 Union in Deutschland Seite 7 Aus den Landesverbänden Zu stärkerem Engagement for- •• derte der Landesvorsitzende der CDU in Niedersachsen, Landwirt- schaftsminister Hasselmann, die IN KURZE Schlagkräftiger, jungen Mitglieder und Freunde seiner Partei auf. Wenn die CDU als Volkspartei die nächste Bun- dem Landessekretariat folgende destagswahl gewinnen wolle, Kandidatenvorschläge in alpha- ideenreicher und müsse sie selbstlos und kritik- betischer Reihenfolge vor: Elisa- freudig geführt werden, sagte beth Gies, Konrad Grundmann, Hasselmann auf dem Landestag Dr. Georg Kliesing, Gerd Lem- publizitätsfreudiger der Jungen Union Hannover in mer, Dr. Wilhelm Lenz, Paul Gifhorn. Die Verantwortlichen Lücke, Dr. , Josef müßten bereit sein, vor ihren Ent- Mick, Joseph Pütz, Dr. Gerhard Ein Wechsel in der CDU-Führung von Bremen und die An- scheidungen auch die Meinungen Schröder, Dr. Horst Waffen- anderer zu bedenken, sie dürften schmidt. kündigung verstärkter kulturpolitischer Initiativen der CDU * Oldenburg bestimmten die Landesparteitage der beiden den Dialog nicht scheuen und unbequemen Fragen nicht aus- CDU-Landesverbände am vergangenen Wochenende. weichen. Altbundeskanzler Prof. Dr. Er- hard vertrat in einem Vortrag über die freie Marktwirtschaft Neuer CDU-Vorsitzender in Bre- In einer anschließenden Aussprache die Ansicht, daß eine innerbe- Den Vorstellungen des Bun- men wurde in einer Kampfabstim- übte der Landesvorsitzende der triebliche Mitbestimmung einen mung Dr.. Müller-Hermann, MdB, CDU Oldenburg, Glup, heftige Kri- desfinanzministeriums zur Ge- guten Sinn haben kann, nämlich mit 59 Stimmen gegen den lang- tik daran, daß eine gemeinsame meindefinanzreform steht der in den Fällen, in denen die Mit- jährigen Landeschef der Union, Dr. Konzeption der CDU im gesam- baden-württembergische Mini- arbeiter an den Sorgen des Un- Noltenius, der 53 von 112 gültigen ten Bildungsbereich noch immer sterpräsident Filbinger skeptisch gegenüber, da sie zu Lasten der ternehmens beteiligt werden. Der Stimmen erhielt. Der Wahl war eine ausstehe. Es gelte, möglichst bald paritätischen Mitbestimmung, die bewegte Personendebatte voraus- eine überzeugende Alternative zu Länder gehe. Von der geplanten damit begründet werde, daß da- gegangen, bei der die Junge Union der von der SPD propagierten Ge- Verstärkung der Finanzmasse durch der Würde des Arbeitneh- u. a. mit Nachdruck vom Landesvor- samtschule zu entwickeln. Glup ver- der Gemeinden um 1,077 Mil- mers ein Dienst erwiesen werde, liarden Mark müßten die Länder stand ein engagiertes Eintreten für wies dabei auf die verstärkte Zu- lehnte Erhard ab. Denn was die politischen Ziele und Mehrheits- sammenarbeit der norddeutschen vorweg 805 Millionen Mark auf- könne es für einen Sinn haben, beschlüsse der Partei gegenüber CDU-Landesverbände für die For- bringen. Von den übrigen 272 daß Funktionäre in den Auf- der Öffentlichkeit gefordert hatte. mulierung einer einheitlichen Schul- Millionen Mark müßten 220 Mil- sichtsräten über Dinge mitreden, konzeption. lionen Mark von den finanzstar- von denen sie kaum eine Ahnung Als wichtigste Aufgaben für die ken Ländern bereitgestellt wer- nächsten Monate nannte der neue haben. Auf der gleichen Veranstaltung den. Die Länder hätten also mehr * Vorsitzende eine zu organisierende als 95 Prozent der Lasten zu tra- Teamarbeit innerhalb des Vorstan- warnte Dr. Siemer, MdB, die SPD vor einem allzu frühen Wahlkampf. gen, der Bund aber nur knapp Der Landesvorsitzende der des und der Parteiorganisation, wei- 5 Prozent. Filbinger will in einem Jungen Union Oldenburg, Dr. ter künftig weniger Regularien als Tendenzen dazu seien nicht zu übersehen. Die CDU habe es nicht Gespräch mit Bundeskanzler Kie- Niewerth, forderte, bereits jetzt vielmehr politische Diskussionen zu singer und Bundesfinanzminister eingehende Überlegungen über pflegen und die Partei insgesamt nötig, so erklärte der Abgeordnete, sich hinter der SPD zu verstecken. Strauß auf die Folgen der ge- die Konsequenzen anzustellen, zu einem schlagkräftigen Apparat planten Finanzreform hinweisen. die sich aus der Tatsache der auszubauen. Dr. Müller-Hermann be- Als Basis für die wachsende Wirt- schaftskraft sei vornehmlich eine ge- Teilnahme zweier deutscher tonte seine Verantwortung für den Mannschaften an der Olympiade Anteil der CDU-Stimmen bei der sunde Finanzpolitik des Bundes an- zusehen, für die Franz Josef Strauß in München 1972 ergeben. Kei- Bundestagswahl im kommenden Der Landesparteitag der CDU nesfalls könne es hingenommen Jahr ebenso wie ein erfolgreiches die Verantwortung trage. Auch auf Rheinland in Bad Godesberg außenpolitischem Gebiet sei die werden, daß in München die Abschneiden der CDU bei den Lan- wird unter anderem die sieben Flagge der sogenannten „DDR" deswahlen 1970. SPD seit Bestehen der Großen Koa- rheinischen Vertreter im Präsi- lition immer mehr auf die Linie der gezeigt und ein Absingen der In Oldenburg billigten die Dele- dium der CDU Nordrhein-West- dortigen Nationalhymne hinge- CDU eingeschwenkt, der es in den falen wählen. Bis heute liegen gierten Einstimmig die nach dem großen Sckicksalsfragen der Nation nommen werde. Parteiengesetz notwendig gewor- nie an Realismus und Weitsicht ge- dene Neufassung ihres Parteistatus. fehlt habe.

Die CDU hatte im Februar erken- Schematismus nen lassen, daß sie die Gebietsre- vermeiden form auf der Ebene der Landkreise bei Rückführung der jetzigen Zahl Aktionsprogramm für Ein baldiger Abschluß des Gut- von 60 auf 42 bis 45 als durchaus achtens über eine Verwaltungs- und erfolgreich ansehen würde. Gebietsform, das der Weber-Kom- Landtagswahl mission in Auftrag gegeben wurde, wird von der niedersächsischen Die Wahl des Bundespräsidenten Landtagsfraktion der CDU für unbe- dert verabschiedet werden sollte. dingt erforderlich gehalten. sollte zu einem möglichst frühen Die Junge Union Nordrhein-West- Zeitpunkt zu Beginn des Jahres 1969 falen hält den Vorschlag der SPD- In sachlicher Hinsicht bekräftigte Vorschläge zur erfolgen. Dafür sprach sich das Prä- Fraktion, die Zahl der Direktman- die Fraktion ihre frühere Stellung- Erwachsenen- sidium der CDU in Nordrhein-West- date nur geringfügig zu erhöhen, nahme zu diesem Thema, daß zu- falen aus, das in Düsseldorf unter für nicht annehmbar. Die Vermeh- nächst das Gutachten abgewartet bildung Vorsitz von Josef Hermann Dufhues rung der Direktmandate ist vor allem werden soll. Landkreise müßten tagte. erforderlich, um ein reibungsloses überschaubar sein, jeder Schema- Unter Vorsitz von Frau Dr. Wei- Funktionieren der kommunalen tismus sollte vermieden werden und chert hat sich der Unterausschuß Außerdem forderte das Präsidium Selbstverwaltung in den Neuord- nicht weitergehende Veränderungen „Erwachsenenbildung" im Landes- vorgenommen werden, als eine nachdrücklich eine Zusammenlegung nungsgebieten zu gewährleisten. fachausschuß „Kulturpolitik" mit den der Kommunalwahl mit der Bundes- übersichtliche Ordnung innerhalb „Empfehlungen der Studienkommis- tagswahl im nächsten Jahr. Dadurch Das CDU-Präsidium beschloß der vier neuen Regierungsbezirke erfordere. sion über Fragen der Erwachsenen- könnten viele Millionen gespart wer- außerdem die Ausarbeitung eines bildung in Schleswig-Holstein" be- den. Im übrigen sei der Wähler landespolitischen Aktionsprogramms Das Kernstück der Verwaltungs- schäftigt. durchaus in der Lage, bei einem für die Landtagswahl im Jahre 1970. reform, das Zuständigkeitsgesetz, sollte nach Ansicht der CDU-Frak- Der Unterausschuß begrüßt die Wahlgang mit zwei Wahlentschei- Der rheinische Landesvorsitzende, tion derart eingebracht und zügig darin ausgesprochene Empfehlung, dungen zwischen bundespolitischen Konrad Grundmann, berichtete aus- beraten werden, daß es möglichst die Erwachsenenbildung in Schles- und kommunalpolitischen Gesichts- gleichzeitig mit dem Gesetz über wig-Holstein unter anderem durch führlich über die Konferenz der So- gesetzgeberische Maßnahmen zu punkten zu unterscheiden. zialausschüsse in Bochum, die zu die Regierungsbezirke verabschiedet werden kann. fördern, um für die Zukunft eine Im gleichen Sinne gab auch der einer Klärung aktueller Fragen vor freie und angemessene Entfaltung Der Vorsitzende der CDU-Land- Vorsitzende des Präsidiums der Jun- allem in Hinblick auf den Bundes- des Erwachsenenbildungswesens zu parteitag in Berlin geführt habe. tagsfraktion, Brandes, sprach sich sichern. Der Unterausschuß wird gen Union Nordrhein-Westfalen, für eine Veröffentlichung des Gut- dem Vorstand des Landesfachaus- Horst Jöbges, eine Presseerklärung Unter Vorsitz des früheren Finanz- achtens noch vor Jahresende aus. schusses „Kulturpolitik" konkrete ab. Die Junge Union forderte fer- ministers und neuen Bundesvor- Brandes hält es auch unbedingt er- Vorschläge zur Ausgestaltung von ner, daß der von der Landesregie- sitzenden der KPV, Josef Pütz, forderlich, daß sich der Landtags- Trägerschaft und Organisationsfor- rung vorgelegte Gesetzentwurf zur ausschuß für innere Verwaltung nach men machen. Dabei werden die ent- nahm das vom Präsidium gebildete der ersten Lesung der Regierungs- Ordnung des Kommunalwahlge- sprechenden Regelungen in anderen Gremium zur Vorbereitung der Kom- vorlage über die Kreisreform „an setzes baldmöglichst und unverän- Ländern in die Überlegungen einbe- munalwahlen 1969 seine Arbeit auf. Ort und Stelle" informiert. zogen werden. Seite 8 Union in Deutschland Nr. 43/68

Intervention; sie warnten aber da- Informationen vor, in blinden Antikommunismus zu verfallen und protestierten gleich- zeitig gegen die Notstandsgesetze, Stichwort gegen den „Aggressionskrieg der USA in Vietnam" und gegen die Kritik an Moskau Militärdiktatur in Griechenland. zum Die Spannungen zwischen den verboten westdeutschen Kommunisten und Gruppen der „außerparlamenta- Wochen- rischen Oppositon" (APO) wurden Die KPD-Führung rechtfertigte — schauer-Pakt-Staaten keinen ande- auch in einem „offenen Brief" sicht- wie nicht anders zu erwarten war - ren Weg gesehen hätten, die Ge- bar in dem Prof. Dr. Wolfgang ende von Anfang an den sowjetischen fahren abzuwenden, von denen sie Abendroth und sieben führende Ver- Einmarsch in die CSSR als notwen- das „sozialistische Lager" bedroht treter der APO die weitere Zusam- dige Antwort auf die „konterrevolu- glaubten. menarbeit mit den Kommunisten tionäre Entwicklung" in der Tsche- davon abhängig machten, daß auch Vorher hatte das Präsidium der die Kommunisten bereit seien, „die choslowakei. Ihre prosowjetische „Vereinigung der Verfolgten des Haltung führte sowohl in der Mit- Politik der UdSSR von sozialisti- Naziregimes" (VVN) bereits — offen- schen Prinzipien aus unter Kritik Gegen die politischen Ver- gliedschaft der KPD als auch in den sichtlich aus Rücksicht auf die zahl- kommunistisch beeinflußten Organi- zu nehmen". In einer Antwort auf anstaltungen der deut- reichen nichtkommunistischen Mit- diesen Brief rechtfertigen auch be- sationen zu Auseinandersetzungen glieder der VVN — eine ähnliche Er- schen demokratischen Par- und Spannungen. kannte Kommunisten erneut die so- klärung herausgegeben. wjetische Intervention und beschwo- teien in Berlin — Bundestags- Öffentlich vertraten die west- ausschüsse, SPD-Parteivor- deutschen Kommunisten (kommu- Gruppen des SDS und der „So- ren die Vertreter der APO, die Zu- nistische Zeitungen, „demokratische zialistischen Opposition" sowie die sammenarbeit fortzusetzen, weil ein stand, CDU-Bundesparteitag Linke" in Baden-Württemberg und „Kampagne für Demokratie und Ab- „breites demokratisches Bündnis" — richtet die SED-Führung dringender denn je sei. „Sozialistische Deutsche Arbeiter- rüstung" verurteilten die sowjetische heftige Angriffe. Sie macht jugend") die Linie der KPD-Füh- dabei keinen Unterschied. Sie rung. Sie haben jedoch bisher zur Verurteilung des sowjetischen Vor- wendet sich gegen die Ber- gehens durch westeuropäische kom- liner Präsenz der Bundes- munistische Parteien keine Stellung republik und ihrer politischen genommen, weil ihnen hierfür eine Mühsame Retuschen Kräfte überhaupt. Das freie Sprachregelung fehlte. Das ent- spricht dem Verhalten der SED, die Berlin soll politisch isoliert bisher keine der kritischen Äuße- Es gibt sie wieder, die Kommu- hen, sind es Abschwächungen und und vereinsamt werden. Die rungen ihrer „westeuropäischen nisten in der Bundesrepublik. Seit mühsame Retuschen des Parteipro- Antwort kann nur sein: unter gramms der illegalen KPD von An- Bruderparteien" veröffentlichte, wäh- die Bilder von der ersten Bundes- allen Umständen festhalten. rend sie prosowjetische Erklärun- konferenz der neugegründeten DKP fang des Jahres. Auch die DKP will gen unbedeutender Parteien ferner („Deutsche Kommunistische Partei") die Ideen von Marx, Engels und Länder laufend zitierte. am Wochenende durch die Presse Lenin zur Grundlage ihres Handelns U unsere Haltung hat mit Als einziger prominenter west- gingen, weiß man, daß man wieder machen, aber in ihrer „Erklärung" fehlt der Hinweis auf die Diktatur deutscher Kommunist distanzierte mit ihnen zu rechnen hat. Provokation nichts zu tun. des Proletariats. Die Tagungen der kommen- sich bisher Richard Scheringer, Mit- Sie haben keine Aufhebung des glied des KPD-Zentralkomitees, - Urteils des Bundesverfassungsge- Nach Lenin aber ist nur der ein den Wochen in Berlin sind allerdings in vorsichtiger Form — richts erreicht, aber unter dem dün- Marxist, der die Anerkennung des alte Gewohnheit, sie fügen von dem sowjetischen Eingreifen. nen Mäntelchen scheinbarer Legiti- Klassenkampfes auf die Anerkennung der Diktatur des Proletariats er- dem politischen Status nichts Schwierigkeiten hatte auch die mität nehmen sie wieder offen am hinzu. Der politische Status „Deutsche Friedens-Union" (DFU) politischen Leben der Bundesrepu- streckt. Also eine bewußte Ausspa- zu überwinden. Nachdem einzelne blik teil. rung des wesentlichen Ziels! Wie Westberlins ist auf der Vier- ihrer führenden Funktionäre das hieß es doch im Urteil des Bundes- Mächte-Basis und unter dem sowjetische Vorgehen gebilligt, Die KP-Funktionäre haben in ihrer verfassungsgerichts vom 17. August Schutz und mit Zustimmung mehrere Landesvorstände den Ein- Ende September veröffentlichten 1956: „Die Diktatur des Proletariats marsch jedoch verurteilt hatten, sah „Erklärung zur Neukonstituierung ist mit der freiheitlichen demokrati- der westlichen Besatzungs- sich der Bundesvorstand gezwun- einer Kommunistischen Partei" ge- schen Ordnung des Grundgesetzes mächte in zwei Jahrzehnten gen, am 31. August 1968 eine schickt alle Wendungen über die unvereinbar. Beide Staatsordnungen gewachsen. Wir haben nicht außerordentliche Tagung einzuberu- verfassungswidrigen Ziele der KPD schließen einander aus". Man wird die Absicht, ihn noch weiter vermieden, ohne sich in der Sache den jungen „alten" Kommunisten fen. Sie stimmte nach langer Dis- aufzubauen — so sehr man kussion einer Erklärung zu, in der von der kommunistischen Ortho- künftig sehr genau auf die Finger bedauert wird, das die fünf War- doxie zu entfernen. Bei Licht bese- sehen müssen. das wünschen möchte.

Nicht wir sind es, die den Status angreifen, sondern port der gestohlenen drei Meter die SED-Führung, die ihn ab- langen Rakete von einem deutschen bauen will. Die Verantwort- Aufgelesen... Aufgelesen... Flugplatz durch die halbe Bundes- lichen Ostberlins treiben un- republik bis zum Flugzeug nach ter dem Schütze der sowje- Moskau befreit alle bös- und gut- „Dieser Wahlkampf von 1968 hat Alle Meinungsumfragen, die jetzt willigen politischen Kabarettisten tischen Divisionen in Berlin sich mehr und mehr zu einem ein- vor der Wahl vorliegen, zeigen für die nächsten Monate von ihrem Spannungspolitik. zigen Protest gegen die Demokra- Nixon klar in Führung. In den gro- Stoffmangel. Martin meinte, eine tische Partei und die demokrati- ßen Industriestaaten des Ostens lie- allzu scharfe öffentliche Kritik könne schen Regierungen der letzten Jahre gen die Kandidaten der beiden gro- die Ermittlungsämter lähmen. Viel Im Bewußtsein der Deut- ausgewachsen. Entscheidend ist, ßen Parteien nicht weit auseinander, eher sieht es so aus, als lähmten schen hüben und drüben daß mindestens 60 Prozent der doch ist hier Humphreys Lage weit sie sich selbst. Wähler einen betonten Protest vor- kritischer als die des Republikaners ist Berlin nach wie vor die tragen: Es gibt kein Gebiet des Nixon." Man muß allerdings einräumen, deutsche Hauptstadt. Im Ost- politischen Lebens — von den Schu- daß die sogenannte Öffentlichkeit teil der Stadt unterhält Ul- „Rhein-Zeitung", 29. 10. 1968 in der Beurteilung des Verhaltens len bis zur Raketenpolitik — auf bricht seine politischen Zen- dem sich die Regierungspartei nicht der einschlägigen Ermittler wetter- in der Defensive befände. Es gibt wendisch ist. Einmal werden zu tralen, läßt die Volkskammer „Ruhe als erste Bürgerpflicht emp- schnelle und unbedachte Verhaftun- außer dem District of Columbia fahl gestern Generalbundesanwalt tagen und sein Militär mar- (also der Bundeshauptstadt) kaum gen oder Verdächtigungen ange- schieren. Das demokratische Martin. Was er selbst aber wieder prangert. Dann wird wieder ge- einen Gliedstaat, in dem Hubert zu der Spionage- und Selbstmord- Deutschland hat dann zumin- Humphrey sicher sein kann, die nauso pauschal die Erfolglosigkeit welle in der Bundesrepublik beizu- der betreffenden Behörden bemän- dest das Recht, im freien Teil Mehrheit der abgegebenen Stimmen tragen hatte, war wenig geeignet, gelt." zu erlangen. Dies ist eine geradezu öffentliche Erregungszustände ab- der deutschen Hauptstadt katastrophale Wendung. zubauen. Die Geschichte vom Trans- „General-Anzeiger", Bonn, 30.10. 68 politisch präsent zu sein.

Union in Deutschland - Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands. Verantwortlich für den Inhalt: Heinz Winkler; Redaktion: Renö Ahrl6, Anton Georg Grützner, Dr. Peter Wellert. Anschrift der Redaktion: 53 Bonn, Nassestr. 2, Telefon 5 29 31. Verlag: Union-Verlag Bonn, Presse- und Informationsdienst der CDU Deutschlands Verlagsgesellschaft mbH., 53 Bonn, Argelanderstr. 173, Telefon 2 3140. Verlagsleitung Peter Müllenbach, Gerhard Braun. Bankverbindung: Commerzbank Bonn, Nr. 11249 32, Post- scheckkonto Köln 1937 95. Abonnementspreis vierteljährl. DM 6,-, Einzelpreis DM 0,50. Druck: Bonner Universitäts-Buchdruckerei, Bonn. Der Informationsdient erscheint wöchentlich Redaktionsschluß für diese Ausgabe: 30. Oktober 1968