Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020

HPJ BAUKOMPASS – DIE BAUPROJEKTE DER POLIZEI

Interview mit dem Leiter Verwaltung und Technik Peer Janzen LIEGENSCHAFT ALSTERDORF

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PTZ HAUS A 3-geschossige Aufstockung, 6-geschossiger Neubau, voraussichtliche Fertigstellung voraussichtliche Fertigstellung 1Ende 2020 2 Dezember 2021 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 2 LIEGENSCHAFT ALSTERDORF

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PEZ Neubau der Einsatzzentrale auf dem Gelände der 3 „Liegenschaft Bruno–Georges–Platz“ HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 3 BAUVORHABEN 2020 REGION ALTONA An-, Umbau- oder Sanierungsmaßnahmen an den PK 21, PK 26 und der „Liegenschaft Stresemann- 1 straße“ sowie Neubau der Außenstelle des PK 26 REGION NORD Neubauten in der „Liegenschaft Alsterdorf“ (Haus A und PEZ) und Aufstockung des 2 Polizeitrainingszentrums (PTZ) REGION HARBURG Neubauten am Großmoordamm 3 und des PK 47 REGION BERGEDORF Um- und Erweiterungsbau 4 des PK 43

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HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 4 EDITORIAL

LIEBE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER, in dieser Ausgabe des HPJ dreht sich alles um das Thema „Bauvorha- ben“. Neben dem umfassenden Personalaufbau sind die zentralen Bau- vorhaben in Alsterdorf das zweite große Zukunftsprojekt für die Ham- burger Polizei. Mit dem kompletten Neubau der Akademie und der Einsatzleitstelle haben wir uns die größte Investition in die bauliche Infrastruktur seit dem Neubau des Präsidiums vor 20 Jahren vorgenom- men. Noch in diesem Jahr sollen die Baumaßnahmen starten, die ganz besondere Anforderungen an alle Beteiligten stellen werden. Hier wird es zu Lärm, Einschränkungen, Provisorien, Umzügen etc. kommen.

Senator Andy Grote | Foto: Privat Diese Belastungen sind leider unvermeidbar, wenn wir gute und mo- derne Arbeits- und Ausbildungsbedingungen schaffen und ein zukunfts- weisendes Einsatzleitsystem installieren wollen. Die Verantwortlichen in der Polizei, vor allem aber in der VT, sind sich bewusst, welche Bedeutung ein reibungsloser Ablauf und eine zügige Umsetzung der Maßnahmen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei Hamburg haben. Ich bitte alle betroffenen Kolleginnen und Kollegen, insbesondere jedoch die von den Umzügen und provisorischen Lösungen Betroffenen, um ihr Verständnis und um ihre Unterstützung. Ich selbst werde die Prozesse natürlich ebenfalls eng begleiten. Mein Anspruch ist es, dass alle hier an einem Strang ziehen, um den Erwartungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an eine zeitgemäße Arbeitsumgebung gerecht zu werden. Mit diesen umfassenden Investitionen wird es uns gelingen, die Polizei Hamburg auch für die Zukunft handlungsfähig zu halten.

Ihr Andy Grote Präses der Behörde für Inneres und Sport

INHALT

TITELTHEMA AK-TUELL Interview mit Peer Janzen 6 Wenn der Tag 36 Stunden hätte . . . 18 Zukunft für Michel ...... 12 Neu hier? 20 Know How vom Feinsten 15 I´ve met the MET ...... 22 Schaffe, schaffe, Häusle baue 16 Wir vergessen nicht!...... 33

IM GESPRÄCH INTERN Wir sind voll dabei ...... 26 Learning by burning ...... 24 Schnelsens Sixpack ...... 28 Lehrkräfte gesucht! ...... 25 Tschüs Jan ...... 29 Mit Zollstock und Bauchgefühl . . . 30 Hebel aufs Pult 35 „Vu“n facts ...... 32 Come back soon! ...... 34 NEWSTICKER Im Bild ...... 36 PERSONALIEN Vom Badegast zum Lebensretter . . .38 Ernennungen 39 Ausgezeichnete Reaktionen . . . . .38 In Gedenken ...... 44 Impressum 45

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 5 INTERVIEW

LEITER VERWALTUNG UND TECHNIK PEER JANZEN IM INTERVIEW „BAUEN IST DAUERAUFGABE“

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 6 | Foto: Nici Müller, PÖA 2 INTERVIEW

Seit Beginn der Einstellungsoffensive 2016 hat sich der Polizeinachwuchs na- hezu verdoppelt. An der Akademie der Polizei (AK) ist 2020 die Spitze von etwa 1.500 Auszubildenden und Studierenden erreicht. Hinzu kommt das Stammper- sonal mit über 400 Lehr- und Verwaltungskräften. In der Folge stößt die Akade- mie räumlich an ihre Grenzen. Darüber hinaus sind die Gebäude der AK in die Jahre gekommen und nicht mehr zeitgemäß. Das betrifft auch andere Polizeige- bäude in Hamburg. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter warten sehnsüchtig auf Verbesserungen ihrer Arbeitsbedingungen. Wie ist der Stand der Dinge? Ist eine Veränderung in Sicht?

Das HPJ traf sich mit dem Leiter Verwaltung und Technik, Peer Janzen, zum Gespräch.

Herr Janzen, das Thema Bauvorhaben der Polizei Hamburg ist in aller Munde. Um welche Projekte geht es konkret? Können Sie uns einen Überblick über die in Kürze beginnenden Bauprojekte geben?

Peer Janzen – Seit Anfang der 2000er Jahre ist die Polizei nahezu ausschließlich Mie- ter der von ihr genutzten Gebäude. Es handelt sich um etwa 80 größere Objekte, die wir entweder von privaten Vermietern oder von der Sprinkenhof GmbH anmieten, die zugleich unser zentraler Ansprechpartner für alle Anmietungen und für die bauliche Entwicklung vieler Immobilien ist. Bauvorhaben werden daher immer durch einen der Vermieter für die Polizei realisiert und müssen eng mit der Polizei abgestimmt werden, damit die Auswirkungen unvermeidbarer Nutzungseinschränkungen auf unsere Be- schäftigten und den Dienstbetrieb vertretbar bleiben. Unwägbarkeiten und Einschränkungen lassen sich dabei leider nicht gänzlich vermeiden. Neubauten kommen erst in Betracht, wenn der Raumbedarf nicht mehr in den Be- standsgebäuden realisiert werden kann oder Mietverträge gekündigt werden und keine Angebote für geeignete Mietobjekte vorliegen.

Angesichts der heterogenen Altersstruktur unserer Gebäude, der häufig intensiven Nutzung rund um die Uhr und der sich im kontinuierlichen Wandel befindlichen Anfor- derungen an die Gebäudestruktur gibt es laufend wechselnde Instandsetzungs-, Mo- dernisierungs- und Umbaunotwendigkeiten und immer wieder auch Neubauprojekte. Aus den letzten 15 bis 20 Jahre sind beispielsweise die Baumaßnahmen für die PK 31, PK 46, PK 25, PK 37, VD 3 und das Polizeitrainingszentrum zu nennen. Man kann also mit Fug und Recht sagen: Bauen ist Daueraufgabe.

Nun aber konkret zu Ihrer Frage nach dem aktuellen Überblick. Als Nächstes sollen die Neubauprojekte für die Akademie der Polizei in Alsterdorf begonnen werden und schnellstmöglich zu einer deutlichen Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Aus- und Fortbildung der Polizei beitragen. Die notwendige Raumkapazität an der Akademie konnte in der Vergangenheit zwar durch Auslagerung verschiedener Dienststellen bereitgestellt werden, die Gebäude haben aber inzwischen Defizite in der Bausubstanz und der Funktionalität.

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 7 INTERVIEWRUBRIK

| Foto: Nici Müller, PÖA 2

Die Aufstockung des PTZ ist ein erster Schritt, mit dem wir die räumliche Situation der Akademie der Polizei ein Stück weit voran bringen möchten. Die Arbeitsplätze der von den Baumaßnahmen betroffenen Kolleginnen und Kollegen werden in ein spezielles Containergebäude ausgelagert, dessen Bezugsfähigkeit Anfang März 2020 hergestellt sein soll. Anschließend beginnen die Baumaßnahmen für eine dreigeschossige Aufsto- ckung des Bürotrakts, die bis Ende 2020 fertiggestellt sein sollen.

Eine von der Sprinkenhof GmbH erstellte Projektstudie gibt inzwischen eine realistische Perspektive zur weiteren Gestaltung einer zukunftsfähigen Gebäudestruktur am Stand- ort Alsterdorf. Die Umsetzung ist in drei Bauabschnitten vorgesehen.

Bauabschnitt I: Abriss der A und Neubau eines Hauses A

Bauabschnitt II: Abriss HSG II – voraussichtlich Anfang 2022 – und Errichtung eines neuen Polizeiausbildungszentrums

Bauabschnitt III: Sanierung und bedarfsgerechter Umbau des alten Polizeiausbildungszentrums

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 8 N 2017 U 2058 2052

INTERVIEW 2693 F

Eiche Stabgitter +2 m Ø 1,25 m 3018

I15 Esche Ø Metallzaun Halle D 30 Werkstatt cm HalleKfz Werkstatt C +2,1 13I I BÄUME Halle E

m Funkwerkstatt Sporthalle Budo-Center GRANITKLEINPFLASTER u. WILDWUCHS +3 16 m I 1 Ahorn cm IBudo-Center Ø ? BETONPFLASTER 20 2 STP cm +43 Ø 35 2 Anhänger 8 STP cmASPHALT PLATTEN RASEN I BÄUME +4 m SPORTHALLE

cm Gosse Gosse

POLIZEI-SPORTVEREIN 41 PLATTEN

STR. +36 +2,5 m Weißdorn Gehwegöffentlicher OKFF I I Weißdorn Eingang "BUDO"-Zentrum Abscheideanlage Ø 2x25+30+50 cm BETON geschnittene Hecke RASEN Kiefer Ø 15 cm cm 2 Container PFL. Ø 55 cm Weißdorn ASPHALT +5 Birke +92cm m Kiesstreifen Kiesstreifen Ø +41 Tankstelle weiterer Verlauf n. Ø PFL 2x20 BETONPFLASTER WILDWUCHS +2 m 20 cm +2m cm 2 LKW +1,3 Kiesstreifen Wallsteine 5-lagig m BETON 2 Zapfsäulen RASEN Abscheideanlage PLATTEN

BETONPFLASTER Rasenmulde +32 4 m PLATTEN cm PLATTEN

+3 STP u. vereinzelte

Radweg

Kontrollhaus m ASPHALT überwachsen) GRAND (tw. GRANITKLEINPFLASTER GRANITKLEINPFLASTER GRANITKLEINPFLASTER STRÄUCHER +4 m ASPHALT Bord flach verlegt RASEN STR. STR. Abriss Halle A und Neubau Haus A BETON +1,8 +4 GRANITKLEINPFLASTER Hecke GAS Birke m +3 m Maschendraht +2,05 m +5 PLATTEN Maschendraht +2,25 m Maschendraht +2,1 m m Ø sichtb. 30 BETON RASEN RASEN u. vereinzelte STRÄUCHER +3 cm Maschendraht +2,05 m RASEN m RASEN u. vereinzelte STRÄUCHER +3 m WILDWUCHS geschnittene Hecke +1,3 m geschnittene Hecke +1,6 m ca. 1 qm PLATTEN u. 1m RK HB aus Beton HB aus Beton

BETONBELAG Strasse mit Dachgefälle BETON BETON FEUERWEHRUMFAHRT

PLATTEN PLATTEN PLATTEN PLATTEN PLATTEN geschnittene Mischhecke +1,5 m (vorh.) geschnittene Hecke +1,5 m (vorh.) geschnittene Hecke +1,35 m (vorh.) geschnittene Hecke +1,35 m (vorh.) Baumhasel Ø Bodendeckende Pflanzung Birke 20 cm Bodendeckende Pflanzung Bodendeckende Pflanzung 2 Bodendeckende Pflanzung Zisterne ? Bodendeckende Pflanzung Ø 45 cm ? Ø GARAGEN EIN- UND AUSFAHRTEN 20 cm

Kiesstreifen Beginnend im Juli dieses Jahres soll mit dem ersten Bauabschnitt begonnen und die Kiesstreifen Kiesstreifen Kiesstreifen Kiesstreifen 15,48 Tb 15.48 15.48 15.48 15.48 Schutzzaun, H= 2,00 m mit Übersteigschutz Birke 15.48 aus Kiesstreifen 14,42 14,57 Ø 35 cm Beton E17 DIENSTAGGREGAT m ?

ASPHALT Klinkermauer +1,6 Ø ASPHALT BETONPFLASTER +22 cm 10 cm

cm

BETONRAMPE Ahorn CARL-COHN-STRASSE +25 Ø 30 cm

Metallzaun Abdeckung Metallplatte

Gehweg

cm ? RASEN Ø PFL. 40 cm 14,57 gemischte Sträucher +3 m +75 +28 cm

aus

Halle G GRANITKLEINPFLASTER

Platten, II BETON I Müllstandort 7 Container:

Halle A auf dem Gelände der Carl-Cohn-Straße abgerissen werden. Ab Oktober 2020 Klinkermauer

m unter OKFF unter m 4 Hausmüll

Anlieferungshof, E16

B= 14,42 3 Wertstoff

-0,90

1,50 m Pappel II Ø 90 cm

15.27 Populus balsamifera

14,58

Sitzmauer 14,57

15.48

Rampe GRANITKLEIN- I II soll ein Neubau, das sog. Haus A, für die Akademie der Polizei entstehen. DiePFLASTER Fertig- Halle F Block 2 Kiesstreifen

Gelände abgeböscht Gelände

STP

3 RASEN I 15.48 15.48 15,53 III E15 III Betonpflaster (UNI-Verbund) 18

H Fahrzeug-

STP

1 Block B überdachung

15.23 15.23 E10 15.23 Strassenablauf 15.23 15.23E11 E12 E2 E3 E4 E5 E6 E7 E9 E13 E14

stellung ist für Dezember 2021 geplant. Halle

Dienstfahrzeuge BETON I

RASEN I Halle

15.60

FD 95 FD

LPV Rasen

Längsparken,

Cont. Betonpflaster (UNI-Verbund)

6 LPV

FEUERWEHRUMFAHRT

STP

Cont. 15.84 15.83 15.80 Quercus robur STP

Zur Durchführung dieser Baumaßnahme wird es im Laufe des 5 (Erhaltungsgebot) Stubben 20 7 Ø ca. 60 cm FEUERWEHRUMFAHRT

16,02 16,07 Anhänger mit Absperrgittern (LBP)

vorh. gemischte Sträucher +3 m 2 St. Carpinus betul. 16.06 16.06 H16.05 3 Koniferen 15.88 Entwässerungsrinne Verteilerkast (Hochstamm) Entwässerungsrinne Betonpflaster (UNI-Verbund) en 3 St. Carpinus betul. E8 E1 2 St. Carpinus betul. 2 St. Carpinus betul. Anhänger mit Absperrgittern (LBP) (Hochstamm, neu) 3 St. Carpinus betul. RASEN (neu) 16.16 Berberitzenhecke

16.24Betonbordstein, abgesenkt, bodenbündig 16.22 Betonbordstein, + 2 cm über OK Straße BETON ersten Halbjahres 2020 erforderlich, die Fahrschule in ein Contai- Kastenrinne, Kl. E 600, bodenbündig FEUERWEHRUMFAHRT Leichtathletikhalle 36,00 15,00

Acer pseud. Acer pseud. gemischte Sträucher +3 m gemischte Sträucher +3 m 1 St. Acer pseud. (neu) 2 St. 1 St. Quercus 2 St. 1 St. 3 St. Robinina 2 St. Carpinus betul. 1 St. Crataegus Acer pseud. rubr. (neu) 2 STP (neu) Crataegus Crataegus Quercus pseud. Crataegus laevigata laev. laevigata rubr. laevigata (neu) gemischte Sträucher +3 m vergreist (neu) Picea ab. Alnus glut. (neu)

Betula pend. Corxlus coll.

nergebäude, das auf dem Multifunktionsplatz der LBP errichtet 39 Salix alba

E1 7

STP

7

STP, Lösch- teich Längsparken III Längsparken A Polizei-II3 HAUPT- STP

9 wird, auszulagern. Der Werkstattbereich aus der Halle A wird 5 Dienstfahrzeuge EINGANG Block III Wirtschaftsgebäude

4 Dienstfahrzeuge Halle IV I

Dienstfahrzeuge III III+S Museum STP

Block 3 16 Block 1 III4

BETON

54,75 2 STP III2 IIIIII1

dauerhaft in die Halle C verlagert. Fahrräder

STP Block Block Block

3

IMPF 100 qm STP

30 STP 19

6 Sobald das Haus A bezogen ist, soll mit dem zweiten Bauab- Haus A III STP ZUFAHRT 9 STP 8 STP 5 STP 1 STP AUTOLIFT Dienstfahrzeug

Schlagbaum BETON 8,40 Metalltor +2,15 m +2,25 m Ahorn öffentlicher Gehweg Eiche Ahorn Ahorn Ahorn Ø 20 cm Ø 50 cm schnitt begonnen werden. Für den komplexen PlanungsprozessØ 55 cm Ø 20 cm Ø 20 cm ASPHALT 2530 2469 Krochmannstraße zur weiteren Ausgestaltung des zweiten und dritten Bauab- Haus A: Neubau auf dem Gelände der 84 86 88 schnitts wird die Einrichtung einer polizeiinternen Projektgruppe Carl-Cohn-Straße. LAGEPLAN | Visualisierung: Sprinkenhof GmbH AH+P | 10.12.2018 erforderlich, die im ersten Halbjahr 2020 ihre Arbeit im Zusam- menwirken mit der Sprinkenhof GmbH aufnehmen soll.

Auch in der örtlichen Ebene findet man in vielen Dienstgebäuden unzuläng- liche Verhältnisse vor. Wie geht es dort weiter?

Peer Janzen – Am PK 21 sind mittlerweile die Baumaßnahmen für einen viergeschos- sigen An- und Umbau bei laufendem Betrieb angelaufen. Damit können die bisherigen Defizite in Bezug auf den Raumbedarf und die Funktionalität für den PK-Betrieb über- wunden werden. Mit der Fertigstellung rechnen wir im 4. Quartal 2021. Für das PK 43 ist ein Erweiterungs- und Umbauvorhaben abgestimmt. Nach Abschluss der Maßnahme sollen sämtliche, bisher ausgelagerten Bereiche des PK 43 wieder in

PK 21: An- und Umbau (Straßenansicht) | Visualisierung: Sprinkenhof GmbH

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 9 INTERVIEW

PK 43: Um- und Erweiterungsbau | Visualisierung: Sprinkenhof GmbH

einem Gebäude untergebracht werden können. Der Baubeginn ist für September 2021 und die Fertigstellung für Februar 2023 vorgesehen. Das Vorhaben ist aber nicht im laufenden Betrieb zu verwirklichen, so dass eine temporäre Auslagerung erforderlich wird. Ein geeignetes Objekt für die Auslagerung ist inzwischen in der Wentorfer Straße gefunden worden.

Das Gebäude am Großmoordamm, in dem sich die Verkehrsstaffel Süd (VD 4) befin- det, ist wirtschaftlich nicht sanierungsfähig. Die vorhandene Grundstücksfläche lässt es aber zu, einen Neubau zu errichten. Der konkrete Rahmenterminplan für den Neu- bau soll im Laufe dieses Jahres abgestimmt werden.

Für das PK 47 ist ein Neubau am Neugrabener Bahnhof 3 vorgesehen. Das Grundstück für den Neubau ist gesichert. Die konkrete Rahmenterminplanung soll ebenfalls im Laufe dieses Jahres erstellt werden. Der Gebäudekomplex in der Stresemannstraße wird seit mehreren Jahren abschnittsweise und bei laufendem Betrieb modernisiert. Die Maßnahmen sind überwiegend abgeschlossen und beschränken sich bis auf ver- einzelte Restarbeiten nur noch auf Flächen im Erdgeschoß. Neben den bereits im Ge- bäude befindlichen Dienststellen des LKA, der LBP, der VD und der Personalabteilung sollen nach Abschluss der Baumaßnahmen auch die VD 6 (Verkehrserziehung und -prävention) und die Einsatzzüge der LBP 61 und 62 ihren Platz dort finden. Mit dem Abschluss der Bautätigkeit ist im 3. Quartal 2020 zu rechnen.

Für das PK 26 plant die Sprinkenhof GmbH eine Fassadensanierung als Vermieterlei- stung. Parallel sollen auch Mieterwünsche der Polizei wie die Modernisierung des Ein- gangs- und Rezeptionsbereiches realisiert werden. Die Maßnahmen befinden sich ge- genwärtig in der Abstimmung und sollen noch in 2020 begonnen werden. Über die

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 10

anspruchsvollen Baumaßnahmen, die hier gar nicht alle aufgezählt werden können. werden aufgezählt alle nicht gar hier die Baumaßnahmen, anspruchsvollen g HPJ – Hamburger Polizei Journal Peer Janzen Peer zuentwickeln. Lösungen und zureagieren gezielt dann es gilt Schwierigkeiten können und auftreten. Realisierungsphasen in allen Darauf Planungs- Querschnittsbereichen. anderen in und VT von Abteilungen den in Kollegen und kompetenten Kolleginnen und immer verzahnt mit sein. der Haushaltsplanung leisten Das die engagierten maßgeblich dem jeweiligen Vermieter werden. vereinbart Insofern auch muss Baugeschehen das auch die Kostenfolgen, dadurch bedingten bereits im Planungsprozess verbindlich mit und unserer Infrastruktur Gestaltung Diese müssen, Anforderungen wie Gebäude. Abstimmung belastbaren undDie Herausforderung unserer Aufgabenstellung in liegt der termingerechten einen an starken unserer Partner Seite, bisher dem das gelingt. aber wir haben GmbH Sprinkenhof der Mit Planungsleistungen. von Vergabe der bei schon beginnt das Und bekommt. Gebote vertretbare wirtschaftlich auch schreibungen Aus entsprechenden zuden man dass an, kommt darauf es Vorhaben zeitkritischen den Bei hoch. immens aktuell ist Bauleistungen nach Nachfrage –Die Janzen Peer PÖA 2 PÖA Baustian |Vicky Interview! das für Dank Vielen zuhaben. Fahrrad ohne und mit Touren Reisen größere für längere Zeit und mehr irgendwann hoffe, und Fahrradtouren kleinere gerne mache selbst Ich Sportveranstaltung. andere oder eine die besuche und Hamburgs Angebot kulturelle vielseitige das gerne ich Freizeit nutze meiner In machen. Hobby zum noch auch nicht aber ich möchte Das müssen. werden gemacht nutzbar dungen Entschei sachgerechte für die Informationen, nur dabei sind Zahlen hilfreich. sicher betriebswirtschaftliche Qualifikation und eingewisses Maß an Verwaltungserfahrung INTERVIEW enannten Projekte hinaus, gibt es eine Vielzahl von kleineren, aber teilweise durchaus durchaus teilweise aber kleineren, von Vielzahl eine es gibt hinaus, Projekte enannten Geldes“ nicht nur für die Gebäude der Polizei. Sind Zahlen auch Ihr Hobby? Ihr auch Zahlen Sind Polizei. der Gebäude die für nur nicht Geldes“ des „Hüter der sozusagen Sie sind Technik und Verwaltung Leiter Als rechnen? zu –ist Baugewerbe im – insbesondere Wo liegen Ihre Herausforderungen und mit welchen Schwierigkeiten

– Zur Optimierung des bedarfsgerechten Ressourceneinsatzes ist eine ist Ressourceneinsatzes bedarfsgerechten des Zur Optimierung der vielschichtigen, polizeilichen an Anforderungen die

N r. 1|2020

Ressourcen

Ressourcen

Ressourcen Lass mal drüber reden! drüber mal Lass

Ressourcen - - Ressourcen

Ressourcen

Ressourcen

Ressourcen TITELTHEMA

PROJEKT ERNEUERUNG LEITSTELLEN VON FEUERWEHR UND POLIZEI (PERLE) „ZUKUNFT FÜR MICHEL, KOMMEN!“

„Polizeinotruf Hamburg.“ – „Hallo, ich stehe hier... ich sehe kein Straßenschild. Können Sie mich nicht vielleicht orten? Meine Tochter ist verschwunden, wir waren gerade einkaufen. Ich habe vorhin noch ein Foto von ihr gemacht, kann ich es Ihnen schicken?“ Gespräche wie diese sind in der Polizeieinsatzzentrale bei SP 12 Alltag. Die Ermittlung des Standorts und eine Beschreibung des Tä- ters aufzunehmen, stellt Meldende und Aufnehmende bisweilen vor große Herausforderungen.

„Beim kleinsten Verdacht: 110!“ – In Zeiten von Messengerdiensten, Smartrouting- Systemen und Co. wirkt es fast schon befremdlich, dass man dem einstigen Kampa- gnenslogan in der Millionenmetropole Hamburg zum Teil nur holprig gerecht werden kann: Warteschleife in den Notrufleitstellen, Meldungen Ortsunkundiger können schwerlich entgegengenommen werden, soziale Medien und technischer Fortschritt finden sich im bestehenden System nicht. Das muss und soll anders werden.

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 12 TITELTHEMA

Am 1. September 2017 nahm das Projekt PERLE seine Arbeit auf. Auftrag des bis zum 31. Dezember 2022 angelegten Projektes ist die Bereitstellung neuer Einsatzleittech- nik für Polizei und Feuerwehr in Hamburg.

Zu diesem Datum läuft die Wartung des derzeitigen Einsatzleitsystems HELS aus. Rechtzeitig davor wird die neue Einsatzleittechnik in Betrieb genommen.

Die fleißigen Köpfe hinter dem Projekt sind Kolleginnen und Kollegen aus Polizei, Feu- erwehr und anderen Dienststellen der Verwaltung. Sie haben zusammen mit ihrem Beraterteam inzwischen die Vorprojektphase hinter sich gelassen und befassen sich aktuell mit der Umsetzung des Hauptprojekts.

Nach den Vorbereitungen des PERLE-Teams soll das System in Hamburg neue Funkti- onen bieten, die für die Anrufenden aber auch für die Kolleginnen und Kollegen aus

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 13 Bürgernähe Lass mal drüber reden! drüber mal Lass

Te a m

Bürgernähe Wegen des enormen Umfangs des Projektes ist dies mittlerweile unterteiltWegen Umfangs des enormen des Projektes ist in: dies mittlerweile macht. zukunftsfähig Polizei die was Großprojekt, –ein werden gebaut Alsterdorf Liegenschaft der Gelände dem auf soll PEZ neue Die ingangslösung der Wendenstraße ansässig – wird in der Eiffestraße entstehen. Über ursprünglichen einer in 1998 seit ist aktuelle –die Feuerwehr der Leitstelle neue Die geplant. Neubauten jeweils sind Feuerwehr und Polizei von Leitstellen die Für onssystem Geo-Informationssystem. und Kommunikati Einsatzleitsystem, Module die Technik dabei neue Die umfasst Helfen. Besser. Einfach. PERLE-Motto: dem nach –frei bieten Vorteile viele Leitstellen den stimmt, w das „Ja, – richtig?“ das ist Mönckebergstraße, der in gerade stehen „Sie „Polizeinotruf Hamburg.“ Tochter meine verschwunden.“ ist –„Hallo, Zukunft: digitale moderne, die kommen, soll sie Denn fenden halten. Lau dem auf euch und berichten PERLE von Schritte nächsten die über werden Wir zusammensetzen. Tisch einem an regelmäßig dazu sich und zusammenarbeiten eng ganz Polizei und Feuerwehr werden mit den Pressestellen und MAGENT vonzeugt. PERLE über Ideen guten ihren mit Projekt das hat und mit kommunikation Unternehmens 17 rund medienübergreifender aus Jahren Erfahrung jungeDas Team Christopher um Geschäftsführer Lenschau bringt Kiel. aus MAGENT Agentur Die hat: geholt Unterstützung externe PERLE sich das für erarbeitet, zept Kommunikationskon ein dafür wird Aktuell kommunizieren. Ebenen allen auf deshalb PERLE muss Einsatzleittechnik neuen der Einführung die Für verändern. wohnheit Ge gewonnene lieb manch auch sich wird kommt, Neues immer,wie etwas wenn Und zuklären. sind Details und Fragen Menge Jede zutun. viel noch es gibt können, Bis in den neuen Leitstellen werden angenommen die ersten Notrufe Videocall per

Te a m TITELTHEMA PERLE-Bau die Steuerung übernimmt der Neubauten PERLE-IT verantwortet alle Themen rund um das Einsatzleitsystem ir waren gerade einkaufen.“ gerade waren ir E „ Bürgernähe die an es ich damit Tochter, ihrer Foto ein bitte doch mir Sie Schicken insatzkräfte in der Nähe weiter leiten kann.“ leiten weiter Nähe der in insatzkräfte

Te a m | Julia Krahmer

Bürgernähe

Te a m 2 PÖA - - wird mit Vorrang behandelt. und kostenfrei ist gewählt, Vorwahl heitliche 112 Notruf wird ohne europaein Notrufes“.Tag Der des „Europäischer 11.ist Am Februar KNOW TO NICE - - - - -

- TITELTHEMA

POLIZEITRAININGS- UND FORTBILDUNGSZENTRUM (PTZ) KNOW HOW VOM FEINSTEN

| Illustration: Sprinkenhof GmbH

Eines der modernsten Polizeitrainings- und PTZ: Fortbildungszentren (PTZ) Europas erhält eine dreigeschossige Aufstockung! Mit der Fertig- n seit Mai 2011 im Echtbetrieb n alles unter einem Dach: Schieß- und ETR-Trainer, stellung wird Ende November 2020 gerechnet. Werkstatt, Haustechnik mit Wartungsinstandset- Während der Phase der Aufstockung werden zung, Waffentechnik die Mitarbeiter des Gebäudes in eine auf dem n 9 Raumschießanlagen mit Videotechnik (davon eine RSA mit 50m-Bahn und eine RSA mit einer Parkdeck des PTZ errichtete Container-Anlage 180-Grad Schieß-Anlage) am Braamkamp ausgelagert. n 3 ferngesteuerte „Range Robots“ n 2 FX-Hallen n 2 ETR-Räume Während der Umbauphase findet der Schießbe- n 1 Sportraum trieb wie gewohnt statt. Parkplätze werden auf n 2 Werkstätten (Tischlerei und Waffen) dem Parkplatz des Bezirksamtes am Braamkamp n Atemschutzbelastungsstrecke für die 3.000 ausge- 3a in der Zeit Mo-Fr von 07:00 -15:00 Uhr zur bildete Atemschutzträger, sog. „Spürtrupps“ n 32.000 Schützen / Jahr Verfügung gestellt. n 2,1 Millionen Schuss / Jahr n 60 Schieß- und Einsatztrainer Nach derzeitigem Stand sollen dort die Schießleh- n Betriebskosten: 830.000 Euro / Jahr rer (AK 23), die IT-Lehrer (AK 25), hauptamtliche Dozenten der AK 4, die Dienststelle Umwelt- und Katastrophenschutz (AK 22) sowie das Medien- zentrum (AK 12) Einzug finden.

Auf die einzelnen Stockwerke werden Büro- und Besprechungsräume, Küchen und Sanitäranlagen mit einem Behinderten-WC verteilt. Ein Aufzug wird auch vorhanden sein.

| Vicky Baustian PÖA 2

Ralf Martin Meyer und Innensenator Andy Grote | Foto: Nici Müller, PÖA 2

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 15 TITELTHEMA

VT 120 – BAUVORHABEN HAUS A SCHAFFE, SCHAFFE, HÄUSLE BAUE…

| Grafiken: Sprinkenhof GmbH und Architekten Hellbusch + Partner

Als markanter Neubau im Bereich der Liegenschaft Alsterdorf steht die Errich- tung des neuen Haus A auf den Flächen der alten Halle A sowie des angren- zenden und nicht mehr benötigten Feuerlöschteichs an. Die dazu notwendigen Vereinbarungen zwischen der Behörde für Inneres und Sport sowie der Sprin- kenhof AG sind unter Dach und Fach.

Die Abbrucharbeiten der alten Halle sind für Juli dieses Jahr geplant und im folgenden August wird die Baugrube ausgehoben. Nach derzeitigem Stand soll das neue Haus A im Dezember 2021 fertiggestellt sein.

Getreu dem alten Motto „Maße sind am Bau zu nehmen“ spiegeln die Angaben einen Planungsstand wider, der im wahrsten Wortsinn noch nicht in Stein gemeißelt ist. Der Bau sieht nach derzeitiger Planung zwei Untergeschosse, sowie vier oberirdische Geschosse vor, wobei das oberste Geschoss als flächenreduziertes Dachgeschoss vorgesehen ist. Insgesamt kommt eine Bruttogeschossfläche von 9.930 m² zustande.

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 16 TITELTHEMA

Davon sind allein fünf Räumlichkeiten mit rund 940 m² Bruttogrundfläche für Polizeiein- satztraining vorgesehen. Darunter eine FX- sowie eine Fahrzeughalle.

Eine Besonderheit wird der Lastenfahrstuhl. Über ihn kann ein Fahrzeug in das Unterge- schoss gebracht und vor neugierigen Augen und wettergeschützt daran trainiert wer- den. Außerdem wird Raum für eine Trainingswohnung geschaffen. Weiterhin ist die Unterbringung des Fahrsimulators der Fahrschule im Haus A geplant.

Im Erdgeschoss und dem 1. Obergeschoss sollen insgesamt 21 Hörsäle sowie fünf Gruppen- beziehungsweise Besprechungsräume entstehen. Weiter im 2. Obergeschoss und im abschließenden Staffelgeschoss ist Platz für Konfe- renzräume, Büros, Umkleidemöglichkeiten und Sanitäreinrichtungen. Garniert wird das Gebäude mit einem Veranstaltungs- und Vortragsraum für unter- schiedliche Zwecke.

Mit dem Neubau können somit alle Nutzungen des Hörsaalgebäudes II, alle bisher u. a. in Halle A untergebrachten Fahrschulräume und die Funktionsbereiche der Halle B ein neues zu Hause finden. Zusätzliche Kapazitäten werden mit der Realisierung außerdem geschaf- fen – alles in allem eine qualitative und quantitative Verbesserung der Raumsituation.

Das neue Haus A wird somit Teil „einer der modernsten Polizeiakademien Deutsch- lands“, so Innensenator Andy Grote, und steht in einer Reihe mit weiteren Bauvorhaben, die wir auf der Klappkarte/Titelseite für euch zusammengestellt haben.

| Nici Müller PÖA 2

Einige Geschossillustrationen von Haus A: Die Darstellungen geben ein Entwurfsstadium wieder und sind unverbindlich. Grafiken: Sprinkenhof GmbH und Architekten Hellbusch + Partner | 1. Untergeschoss Erdgeschoss Staffelgeschoss

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 17 A K-T U EL L

| Foto: Nici Müller, PÖA 2

HOCHSCHULE DER POLIZEI HAMBURG WENN DER TAG 36 STUNDEN HÄTTE…

... hätte er für Eike Richter und die vielen Aufgaben in der Hochschule der Akademie der Polizei noch immer 12 Stunden zu wenig. Professor Richter wurde Ende vergangenen Jahres zum neuen Dekan gewählt.

Herr Richter, Gratulation zu Ihrem neuen Amt und zur gewonnenen Wahl. Wir würden Sie gern näher kennen lernen. Erzählen Sie uns etwas über den Dekan Richter?

Eike Richter – Ich bin seit Oktober 2017 an der Hochschule tätig und fühle mich hier im Kreise der Kolleginnen und Kollegen sehr wohl. Im letzten Jahr hatte ich viele gute Gespräche, in denen mir die Rolle des Dekans zugetraut wurde. Ich konnte es mir vorstellen und fühlte mich andererseits auch in der Verantwortung, den Wünschen aus dem Kollegium nachzukommen. Der „Job“ beinhaltet viele verschiedene Verwaltungsaufgaben von der Studienpla- nung bis zur Unterstützung der Forschung. Wichtig ist, dass für alle Mitglieder der Hochschule beste Arbeitsbedingungen herrschen. Wir wollen mit einem starken Team dafür sorgen, dass die Hochschule läuft. Es gibt Wünsche, das Studium zu verbessern – von Lehrenden, Studierenden und aus der Praxis. Dem möchte ich mich in den kommenden zwei Jahren widmen. Das Curricu- lum wird beispielsweise gerade überarbeitet und das Verfahren zur Reakkreditierung bringen wir auf die Zielgerade.

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 18 | Foto: alfa27 / Fotolia.com AK-TUELL

Bei allen Projekten und Themen ist mir eins besonders wichtig: In unserer Hochschule steckt ein enormes Wissen und großes wissenschaftliches Potenzial. Es ist gut, dass die Polizei immer stärker hierauf zurückgreift – gemeinsam können wir mit guter Zu- sammenarbeit so einiges bewirken.

Und der Professor Richter?

Eike Richter – Mit der Wahl zum Dekan sind die Laufmappen (wieder) meine ständigen Begleiter geworden. Aber zwischendurch ziehe ich mich zurück und widme mich mei- ner eigentlichen Leidenschaft: den Gesetzen und ihrer juristischen und gesellschaft- lichen Bedeutung. Sie anzuwenden ist die eine Sache, aber die Frage ist ja auch: Wie und unter welchen Voraussetzungen wirken Gesetze? Wie schreibe ich eigentlich ein gutes Gesetz? Das sind Themen, die mich schon lange beschäftigen – neben Themen der Digitalisierung und der Rechtsdidaktik. Für die Hamburger Polizei habe ich zuletzt eine Gesetzessammlung zusammengestellt. Die Themen begleiten mich aber auch bei meinem Lehrauftrag an der Universität Hamburg oder meiner Kooperation mit der Goe- the-Universität Frankfurt am Main. Hier an der Hochschule sind meine Schwerpunkte Öffentliches Recht, das Recht der Digitalisierung und das IT-Sicherheitsrecht. Für ein bis zwei Vorlesungen aus dem Bereich Digitalisierung schaffe ich mir auch weiterhin bewusst den Raum. Man lernt selbst viel beim Lehren! Der Kontakt zu den Studierenden ist mir wichtig. Das Schöne – und auch Wichtige – an der Hochschule innerhalb der Polizei ist, dass man nicht nur über beispielsweise den Einsatz von Wasserwerfern redet, sondern auch erfahren kann, wie einer aussieht und funktioniert.

MEHR INFORMATIONEN Zu guter Letzt: Wie ist Eike Richter so? ZU EIKE RICHTER UNTER:

Eike Richter – Vielseitig interessiert, begeisterungsfähig und manchmal vielleicht etwas zu perfektionistisch. Ich komme ur- sprünglich aus Hessen, habe mein Zuhause nun aber in Ham- burg-Groß Flottbek gefunden. Ich bin 46 Jahre alt, verheiratet und habe drei Kinder (10, 13 und 15 Jahre). In der Schule war Mathe mein Lieblingsfach, ich habe mich dann aller- dings im Laufe der Jahre für vieles andere interessiert und neben Angewandter Mathe- matik auch Praktische Informatik, Jura und Politik studiert. Auch Musik habe ich eine Zeit lang studiert. Im Keller unseres Hauses wartet mein Schlagzeug schon länger auf seinen nächsten Einsatz. Damit kann ich aber ganz gut leben – schließlich warten zu Hause auch noch ein paar Aufgaben. Die Hausaufgaben meiner Kinder, die gemeinsame Vorbereitung des Abendessens und unser Kater Ryzhyk. Das ist dann echte Entspannung.

Vielen Dank für das Interview.

| Julia Krahmer PÖA 2

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 19 AK-TUELL

AUSBILDUNGSBEGINN AN DER AKADEMIE DER POLIZEI HAMBURG NEU HIER?

Sie haben eine neue Seite in ihrem Lebensbuch aufgeschlagen: 211 Nachwuchs- kräfte sind Ende letztes Jahr von Innensenator Andy Grote und Polizeipräsident Ralf Martin Meyer im Hamburger Rathaus vereidigt worden. Ein kurzes Ge- spräch mit „unseren Erstsemestern“ gibt einen Einblick hinter die Kulissen.

Maximilian Schärfl, 26 Jahre, aus Celle, gelernter Bürokauf- mann, war zuletzt bei der Marine in Kiel auf einem Minenjagdboot stationiert. Hobbies: Darts und Laufen.

„Mich hat das Pendeln von Kiel nach Hannover genervt. Ich wollte einen sicheren Arbeitsplatz und weiterhin die Nähe zum Wasser nicht verlieren, deshalb wählte ich den Dienstzweig der Wasser- . Über den Berufsförderungsdienst der Marine bin ich auf die Polizei aufmerksam geworden. Die Polizeiausbildung habe ich mir im Großen und Ganzen so vorgestellt. Aber ehrlich gesagt fehlt mir ein wenig das praxisnahe Üben. Ich habe kein richtiges Lieblingsfach: Einige Fächer fallen mir leichter, andere schwerer. Die Vereidigung war eine sehr gelungene und beeindruckende Veranstaltung mit einer sehr schönen Atmosphäre im Rathaus. Ich war weniger aufge- regt, da es meine zweite Vereidigung war. Ich kann noch nicht sagen wohin es mich bei der Polizei zieht, dafür habe ich einfach noch zu wenig gesehen.“

Marketa Rockel, 30 Jahre, aus Curslack, Mutter eines zwei- jährigen Sohnes, gelernte Rettungsassistentin bei der Berufsfeuer- wehr Hamburg, war zuletzt in der Justizbehörde tätig. Hobbies: Crossfit und olympisches Gewichtheben.

„Mein Mann ist Polizist in Hamburg-Bergedorf. Er hat mich für diesen Beruf inspiriert. Die Ausbildung habe ich mir definitiv nicht

| Fotos (4): Nici Müller, PÖA 2 so vorgestellt: Viel Fleißarbeit und das Lernpensum ist enorm. Es ist viel mehr, als ich erwartet hatte. Ausbildung, Kind und Kegel unter einen Hut zu bekommen ist schon eine Herausforderung für mich. Gute Organisa- tion ist da alles und das geht nur mit der tollen Unterstützung meiner Eltern.

Meine Lieblingsfächer sind Strafrecht und Sport. Bei der Vereidigung war ich „stolz wie Oskar“. Meine Familie war auch dabei. Ich möchte meinem Sohn ein gutes Vorbild sein. Nach der Ausbildung sehe ich mich an einem Polizeikommissariat und dann vielleicht mal an einer Fachdienststelle, an der man viel Sport machen kann und Bewegung hat.“

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 20

HPJ – Hamburger Polizei Journal | Daumen! alle Klausuren die für drücken –wir Gelingen gutes und willkommen Herzlich kennenlernen." vieles gern möchte Ich Priorität. höchste die mehr nicht mittlerweile hat Hundestaffel –die schaffen Ausbildung die einmal erst möchte Ich werden. angesehen Kollegen als Schüler,sondern als nicht Ausbildung der in wir dass Tollich, habe. finde schafft ge- Polizei“ „Familie die in es ich dass darauf, stolz sehr sind ich und Familie Meine schön. sehr ich fand Vereidigung Die ETR. und Strafrecht sind Lieblingsfächer Meine unterschätzt. ich habe Teamarbeit der Bedeutung Die haben. Sport mehr wir dass dachte, Ich vorgestellt: so teilweise mir ich habe Ausbildung Die an. sehr mich spricht Polizeiberuf im Abwechslung Die zutun. Menschen mit gerne habe Ich nicht. ich Bhatte Plan Einen Berufswunsch. ernsthafter ein daraus 13 wurde Jahren etwa Mit (schmunzelt). bekam keinen Hund Kind als ich weil destaffel, Hun- zur gesagt –genauer Polizei zur Kind als schon wollte „Ich Fitnessstudio und Freunde Hobbies: Schule. II.“ Laufbahnabschnitt den für mich ich probiere irgendwann und die in ich möchte Ausbildung der Nach gemacht. glücklich mich hat zuerleben, Familie der mit sam gemein- Moment tollen Diesen aufgeregt. sehr Großvater war Mein Erfahrung. schöne eine war zustehen, Mittelpunkt im und zusehen Rathaus Das schön. sehr war gung Training). (Einsatzbezogenes Vereidi Die ETR und Strafrecht sind Lieblingsfächer Meine stolz. mich macht dazugehöre, jetzt ich dass Gedanke, der ckend, beeindru- sehr ist Alsterdorf Liegenschaft Tag Die ersten meinen aufregend: fand Ich A PÖA 2 PÖA Baustian Vicky - LL EL U K-T Maike Holst , 19 Jahre, aus Elmshorn, kommt direkt von der der von kommt direkt , 19 Elmshorn, aus Jahre, schenkte mir meine Freundin fast die gleiche Strickmütze. Strickmütze. gleiche die fast Freundin meine mir schenkte Berufsstart meinem Zu Bewerbung. meine für Anstoß den mir gab und „Träume Spruch: dem angesprochen sehr mich hat leben“ und darauf Säugling dem mit Einstellungsstelle der Plakat Das präsent. immer mir bei war Beruf Der tätig. Süd Verkehrsstaffel der in Hamburg Polizei der bei ist Onkel mein und war Opa „Mein (Hindernislauf). XLETIX und Tanzen, Laufen Hobbies: Biotechnologie. der Studium ein begann Marvin Reiß Marvin

N r. 1|2020 , 25 Jahre alt, aus Buxtehude, gelernter Koch, Koch, gelernter Buxtehude, aus alt, Jahre , 25

Motivation

Motivation

Motivation Lass mal drüber reden! drüber mal Lass

Motivation

Motivation -

Motivation

Motivation

Motivation AK-TUELL

KOOPERATION DER AKADEMIE DER POLIZEI I‘VE MET THE MET

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 22 | Foto: Ian/AdobeStock AK-TUELL

Im Oktober 2019 tauschten die Auszubildenden Dajana (5. Semester Personal- entwicklungsklasse), Sascha (4. Semester) und ihre Fachlehrerin für Berufs- kunde, Etta Augustin, für einige Tage ihr gewohntes PAZ gegen die Metropolitan Police Training School. Die kleine Delegation nutzte ihre Abordnung, um die seit dem 7. Oktober 2019 bestehende Kooperation zu festigen und sich über Ausbil- dungsinhalte auszutauschen.

Die drei bewohnten während ihrer Dienstreise ein kleines Appartement in der Londoner Innenstadt, dessen Kosten dankenswerterweise der Polizeiverein e. V. übernahm. Insge- samt gewannen die Hamburger Kolleginnen und der Kollege den Eindruck, dass die Herangehensweisen an polizeiliche Inhalte in Teilen unterschiedlich sind, die Ziele sich aber ähneln: „A total war on crime, total care for victims, and professionalism from our Staff. We will achieve this with humility, integrity and transparency“, erklärte ihnen Cressida Dick, Polizeipräsidentin des Metropolitan Police Service.

Im täglichen Dienst zeigte sich ein Unterschied sofort: Die Londo- INFO ner Polizei ist, mit Ausnahme besonderer Einheiten, nicht bewaff- l Die Metropolitan Police Service ist zu- net. Zur Grundausstattung gehören Handfesseln, EKA und RSG. ständig für eine Fläche von etwa Als Alternative zur Schusswaffe werden in London seit dem Jahr 620 Quadratmeilen l Beschäftigt zurzeit rund 30.500 Polizei- 2008 Elektroschusspistolen genutzt. Auch wenn deren Gebrauch beamtinnen und Beamte plus etwa nicht unumstritten ist, hat die Londoner Polizei positive Erfah- 12.000 Angestellte rungen mit dem Einsatz dieses Einsatzmittels gemacht. Insbeson- l bei einer Bevölkerung von 8,6 Millionen werden hier täglich zwischen 10.000 und dere die psychologische Wirkung des Androhens habe sich als 15.000 Notrufe bearbeitet „konfliktlösend“ erwiesen, berichteten Kollegen vor Ort. Zum Vergleich: In Hamburg gehen täglich etwa In zwei Londoner Ausbildungsstätten absolvieren jährlich rund 1.300 Notrufe bei einer Gesamtbevölke- 1.800 „recruts“ (Nachwuchskräfte) die 20-wöchige berufstheore- rungszahl von 1,8 Millionen Einwohnern bei der Polizei ein. tische und -praktische Ausbildung. An fünf Tagen davon findet polizeiliches Einsatztraining statt. Dort lernen die Auszubildenden den Umgang mit Handfesseln, dem EKA, dem RSG sowie einige Eingriffstechniken.

Bei den Hamburger Kolleginnen und Kollegen kam nur kurz Neid ob des eigenen, vollen Lehrplans auf: Es überwog vielmehr das gute Gefühl und Wissen um die Qualität der Ausbildung an der AK. Mit vielen Eindrücken und einigen neuen Kontakten sind Etta, Dajana und Sascha wieder ins PAZ zurückgekehrt – einen ausführlichen Bericht ihrer Reise gibt es auf der Homepage der AK zu lesen!

| Julia Krahmer PÖA 2

| Foto: 2dmolier/AdobeStock

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 23 INTERN

"Führung ist kein Privileg, Führung ist Dienstleistung!" Bodo Janssen

JAHRESABSCHLUSS DES FÜHRUNGSDIALOGES LEARNING BY BURNING

| Foto: Privat

Ein Kurzfilm flackert im großen Sitzungssaal über die Leinwand, zeigt einen smarten Mittvierziger, der von seiner beeindruckenden Vita erzählt: Sohn wohlhabender Eltern, ein Lebemann, der neben seinem Studium als Model und Barkeeper jobbt. Dann der 6. Juni 1998, an dem er unter einem Vorwand in die Grindelhäuser gelockt wird, überwältigt, geknebelt und gefesselt. Bis zu seiner Befreiung nach acht Tagen durch das MEK, muss er mehrere Scheinhinrich- tungen über sich ergehen lassen, während vom Vater 10 Millionen DM erpresst werden sollen.

Für den Jahresabschluss des Führungsdialogs hatten sich die Verantwortlichen mit der Einladung von Bodo Janssen einen besonderen Höhepunkt einfallen lassen. Im Video erzählt er weiter, wie er sich nach den Ereignissen schüttelt, dann 2005 in das Familien- geschäft einsteigt: Die Hotelkette Upstalsboom. Aber schleichend stagnieren die Ge- schäfte, der Krankenstand ist hoch, die Zahl der Kündigungen steigt. „Wir brauchen einen neuen Chef!“ ergibt eine anonyme Befragung. Janssen nimmt das Urteil der Be- legschaft als Herausforderung an. Wo liegen die Probleme, wie können wir das angehen? Im Kloster findet er Rat, geht unternehmerisch neue Wege: Den Upstalsboom-Weg.

Bodo Janssen hat bei seinem Gastauftritt im Führungsdialog knapp 60 Minuten Redezeit – und die nutzt er auch. „Wortinkontinenz“ schmunzelt er achselzuckend und zieht die Zuhörerschaft des bis zum letzten Platz gefüllten Sitzungssaals in seinen Bann. Erzählt von gesenkter Krankheitsquote, begeisterten Gästen, gesteigerter Produktivität

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 24 INTERN

und vor allem Berufszufriedenheit innerhalb seiner Belegschaft. Dabei gibt der Unter- nehmer einige Einblicke in seine (Firmen)Philosophie. Die Erfindung regelmäßiger „Fuck up Nights“ beispielsweise, bei der alle Mitarbeitenden anonym ihr Herz ausschütten können. Oder dass die Belegschaft selbst ihre Bezahlung bestimmt.

Aber er gibt auch polizeialltagstaugliche Anregungen, mit denen er gute Erfahrungen gemacht hat.

„Nur wer sich selbst führen kann, kann auch andere führen.“ Wer bin ich? Wofür stehe ich morgens auf? Was bedeutet mir etwas? Ich nehme mir bewusst im Alltag die Zeit mich für drei Minuten rauszunehmen und überlege: Was haben die anderen heute von mir gehabt?

„Kümmer´dich um die Menschen, dann kümmern sie sich um die Aufgaben.“ Knapp 90 % der arbeitenden Menschen, die sich für ein Unternehmen entscheiden, verlassen dies wegen der Führungskräfte. Schaffe eine gute Balance – physisch, psy- chisch und sozial. Denn wenn du als Führungskraft weisst, wer hinter dir steht, ist es egal, was vor dir liegt.

„Führung ist eine Dienstleistung, kein Privileg.“ Eine wichtige Basis ist, Menschen zu stärken und ihnen Wertschätzung entgegen zu bringen. Für den Menschen selbst, aber auch für dessen Aufgaben im Unternehmen. Entwicklung findet außerhalb der Komfortzone statt – das gilt für Mitarbeitende wie für Führungskräfte. Am Ende des Tages wird deutlich: Einige Windungen des Upstalsboom-Weg liegen für die Hambur- ger Polizei „weit ab vom Schuss“, für andere studieren wir aktuell die Landkarte…

| Julia Krahmer PÖA 2

FACHKRÄFTEMANGEL LEHRKRÄFTE GESUCHT

Die Akademie der Polizei Hamburg führt vom 31. März bis 29. April 2020 ein Pädagogisches Seminar durch, um zukünftige Lehrkräfte für die Ausbildung unserer Nachwuchskräfte zu qualifizieren.

Haben Sie Interesse, die Zukunft mitzugestalten? Dann besuchen Sie unsere Info-Veranstaltung am 25. Februar 2020 von 11:00 - 13:00 Uhr. Weitere Informationen sind im IntraPol erhältlich.

Lehrkräftemangel in der Akademie der Polizei | Eure Akademie der Polizei | Foto: contrastwerkstatt/AdobeStock

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 25 IM GESPRÄCH

IN HAMBURG SCHAUT MAN HIN WIR SIND VOLL DABEI!

Die Kampagne „In Hamburg schaut man hin“ läuft noch immer auf Hochtouren. Gemeinsam mit Pressesprecher Timo Zill geben wir einen Zwischenstand: Wo kommen wir her? Wo stehen wir? Wo geht die Reise hin?

Timo, am 30. September 2019 ging die Kampagne an den

| Foto: Nici Müller, PÖA 2 Start. Seitdem ist viel passiert. Magst du mit uns einen Blick zurückwerfen?

Timo Zill – Wenn ich auf die letzten Monate zurückschaue, bekomme ich eine Gänse- haut. Es ist unfassbar, was die Kampagne bewirkt hat – außerhalb, aber vor allem auch innerhalb der Hamburger Polizei. Die Arbeit hat unheimlich viel Spaß gemacht.

Sie kamen schon so zahlreich und trotzdem freue ich mich immer wieder über die posi- tiven Rückmeldungen, die wir zu unserer Kampagnenarbeit bekommen und über jedes gute Gespräch, das sich mit Medienvertretern und in der Kollegenschaft entwickelt.

Wir waren und sind mit zahlreichen Plakaten im Hamburger Stadtgebiet präsent, haben crossmedial Sachverhalte geteilt, viele Belobigungen und noch mehr Veranstaltungen durchgeführt.

Schaut euch die einzelnen Zahlen aus dem letzten Jahr an – unglaublich!

400 METER 15.000 BANNER PLAKATE BEDRUCKT + AUFGEHÄNGT

ENTSPRICHT EINER RUNDE AUF DER ASCHEBAHN

14 110VERANSTALTUNGEN MEDIENWIRKSAME BELOBINGUNGEN SOWIE 30 AUF ÖRTLICHER EBENE

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 26 IM GESPRÄCH

Wenn du einen Zwischenstand wagen solltest?

Timo Zill – Es ist und bleibt die größte Kampagne, die die Polizei Hamburg je auf die Bahn geschickt hat. Das Engagement aller Kolleginnen und Kollegen ist ungebrochen hoch. Es verdient an die- ser Stelle noch einmal Anerkennung und großen Respekt, mit wel- cher Begeisterung und Intensität die Kampagne intern und extern gelebt wird. Mit dieser Meinung stehe ich nicht allein da: Allen voran unser Polizeipräsident Ralf Martin Meyer ist dankbar für die Leiden- schaft aller Mitarbeitenden.

Durch das neu eingeführte und sehr gut angenommene Rückmel- dungs-procedere ist die Beziehung zu den Hinweisgeberinnen und – gebern verbessert worden, das Band zwischen der Hamburger Bevölkerung und ihrer Polizei enger geworden.

2020 ist gerade erst wenige Wochen alt – was hält es noch bereit?

Timo Zill – Der vermeintliche Winterschlaf ist ausgeblieben: Hinter den Kulissen haben wir uns viele Gedanken gemacht und weiter gearbeitet. Wir wollen der Kampagne noch einmal frischen Schwung geben und haben für die kommenden Monate tolle neue Aktionen geplant.

Unter anderem haben wir prominente Hamburgerinnen und Hamburger gewonnen, mit denen wir Aktionen und Plakate planen und haben tolle Social Media Events im Hamburger Stadtgebiet vor.

Im Frühjahr werden wir noch weitere Deliktsfelder angehen und unsere jetzt schon sehr umfangreiche Auswahl an Give Aways erweitern.

Auch die Kolleginnen und Kollegen aus der Fläche haben bereits viele tolle Veranstaltungen angemeldet und neues Material angefordert.

Wir sind weiter voll dabei und ich freue mich auf alles, was kommt!

| Julia Krahmer PÖA 2

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 27 IM GESPRÄCH

| Foto: Polizei Hamburg

VD 2 – PROJEKT A7 SCHNELSENS SIXPACK

Nach knapp sechs Jahren Bauzeit heisst es seit Anfang Dezember 2019: Freie Fahrt im Schnelsentunnel! Im 560 Meter langen Tunnel stehen nun drei Fahr- streifen je Richtung zur Verfügung, auf dem Tunnel beginnen in den kommenden Monaten die oberflächigen Begrünungsmaßnahmen.

Neu bei diesem Tunnel ist der Einbau von Mittelstreifenüberleitungssystemen (MÜLS): 90 Meter lange, fahrbare Trennwände aus Metall. Mittels dieser Überleitungssysteme können im Bedarfsfall gesamte Fahrtrichtungsverkehre abhängig von den jeweiligen Verkehrsereignissen verschwenkt werden. Das ursprünglich aus den Niederlanden stammende System wurde erstmals an Hamburger Tunneln verbaut und ist derzeit europaweit das größte seiner Art.

Auch bei den weiteren Bauwerken der Tunnelkette in Stellingen und Altona werden MÜLS zum Einsatz kommen.

Dieses war der erste Streich und der nächste folgt sogleich...

| Julia Krahmer PÖA 2

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 28 IM GESPRÄCH

ZUM TOD UNSERES EHRENKOMMISSARS JAN FEDDER TSCHÜS JAN!

„Mit Jan geht nicht nur ein Hamburger Original und ein großer Kämpfer, sondern auch ein großer Förderer und Freund. Wir verneigen uns in großem Respekt:

Tschüs Jan! Hamburg und seine Polizei werden Dich nicht vergessen!“

Damit schloss Polizeipräsident Ralf Martin Meyer seine emotionale Rede zur Trauerfeier von Jan Fedder. Während unzählige Menschen vor der Leinwand auf dem Vorplatz des Hamburger Michels applaudierten, nahm die Trauergemeinde in der festlich geschmückten Kirche weiter leise Abschied.

Ungewöhnlich für den großen Mann, der eher selten ruhige Töne anschlug. Der 64-jährige Jan Fedder hatte durch seine Art und seine Großstadtrevier-Rolle als Polizist Dirk Matthies stets eine Brücke zwischen den Menschen und ihrer Polizei Hamburg gebaut.

Am 14. Januar 2020 gab die Polizei Hamburg etwas davon zurück und begleitete ihren Ehrenkommissar Jan Fedder damit ein Stück auf seiner letzten Reise.

| Julia Krahmer PÖA 2

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 29 | Foto: Privat INTERN

VD 22 – ARBEITSRATE FÜR MANIPULIERTE VERKEHRSUNFÄLLE MIT ZOLLSTOCK UND BAUCHGEFÜHL

Echt oder echt manipuliert – dieser Frage widmen sich die vier Ermittler Christian Niethammer, Matthias Kellner, Rüdiger Pein und Christopher Such. Sie alle haben jahrelange Erfahrung im Bereich des Verkehrsunfalldienstes ge- sammelt, seit Ende 2014 bilden sie die Arbeitsrate (AR) für manipulierte Ver- kehrsunfälle bei der VD 22. Dabei sind sie für ganz Hamburg zuständig und An- sprechpartner für sämtliche Verkehrsdirektionen, Polizeikommissariate und Versicherungen.

Im Jahr 2018 lagen der AR insgesamt 239 Fälle vor. In 92 Fällen ergaben sich dabei Ermittlungsansätze, zu denen 167 Fallakten angelegt wurden.

Heute geben sie uns einen kleinen Einblick in ihren täglichen Wahnsinn...

Bei Verdacht wird eine Kopie der Anzeige an VD 22/Betrug gesand. Die Ermittlungsarbeit wird aufgenommen, dazu genutzt werden: polizeiliche Auskunftssysteme, Informationen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Informationen vom Jobcenter/Rentenkasse, Recherchen in sozialen Medien oder Akten 1 von Versicherungen, Zeugenvernehmungen, Lichtbildfertigung und Lichtbildbeschaffung Es ergeht eine Vorladung zur Vernehmung der Beschuldigten bei der VD bzw. in Anspruchnahme auswärtiger Polizeidienststellen mit Ermittlungsersuchen

Tipp 1: Jeden VU aufnehmen mit Zollstock – und Bauchgefühl! Tipp 2: Ein Foto ist schnell gemacht und tut keinem weh – im Verdachtsfalle auch bei einer 5V! Tipp 3: Bauchweh bei der Aufnahme? VUD anfordern! Sachverständigen anfordern! Fahrzeuge sicherstellen! 2 Tipp 4: Telefonische Rücksprache mit der AR!

Die Ermittler stehen mit Rat und Schulungsmaterial zur Verfügung, bei Fragen meldet euch gern unter 51944.

| Julia Krahmer PÖA 2 goir/AdobeStock : HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 30 Foto | INTERN

FINGIERT/ ABGESPROCHEN PROVOZIERT AUSGENUTZT BERLINER MODELL FIKTIV

Herr Schmutzfuß und Herr Karl-Heinz und Margarete Arg- Herr Gauner nutzt den Das geparkte hochwertige Herr Schlitzohr reicht bei Fiesling verabreden sich ab- los sind aus Wanne Eickel mit Verkehrsunfall von heute Neufahrzeug von Herrn seiner Versicherung einen seits vom alltäglichen Trubel ihrem Kleinwagen in Hamburg Morgen und macht auch Lump wird von einem eigens Schaden zur Regulierung in einem Gewerbegebiet. zu Besuch. Herr Böse nutzt die noch nicht fachgerecht hierfür gestohlenen Fahrzeug ein, der nur auf dem Papier Sie nutzen den 7,5 t von die unsichere Fahrweise der beseitigten Altschäden von gerammt. Der Täter – nicht stattgefunden hat. Herrn Schmutzfuß, um den Ortsunkundigen und provoziert letzter Woche geltend. auszuschließen, dass es Herr erst wenige Wochen alten einen Zusammenstoß der Lump selbst gewesen ist – Neuwagen des Freundes beiden Fahrzeuge. flüchtet hinterher zu Fuß. Fiesling zu beschädigen.

2 POLIZEI NIMMT SACHVERHALT AUF

unklarer Sachverhalt unklarer SACHVERHALT GEHT AN DIE keine Auffälligkeit VERSICHERUNG unklarer Sachverhalt keine Auffälligkeit

VD NIMMT 1 ERMITTLUNGEN AUF keine Auffälligkeit

Hinweis auf Betrug

GERICHTS keine Auffälligkeit SCHÄDEN WERDEN VERHANDLUNG REGULIERT bewiesener Betrug

In einem der zahlreichen Sachverhalte der Verkehrs- direktion 22/Betrug richten sich die Ermittlungen mittlerweile gegen 12 Tatverdächtige. Auf die Dauer VERURTEILUNG von knapp 2,5 Jahren ist durch die Täter bereits ein Schaden von mehr als 180.000 Euro entstanden. Die Ermittlungen dauern zum Teil noch an.

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 31 INTERN

DAS KLEINE ABC DER MANIPULIERTEN VU „VU“N FACTS

Aktenanforderung bei der Versicherung durch die Manipulierte Tachos bedeuten eine illegale Polizei bedeutet oftmals, dass die Versicherung die Wertsteigerung Entschädigungssumme zurückhält Ortsunkundigkeit oder geringe Fahrpraxis wird Betrug: Laut Angaben der GDV ist jeder zehnte gern ausgenutzt Verkehrsunfall manipuliert Provozierte VU machen den Großteil der manipu- Chancenlos: Beim provozierten VU werden gern lierten VU aus ältere Menschen, Auswärtige, Alleinfahrer oder Q8, AMG, - beteiligte Fahrzeuge sind hochwertige Führerscheinneulinge als Unfallgegner gesucht Oberklassemodelle Datenmanipulation: Ein Verkehrsunfall findet nur Recherche in sozialen Medien macht persönliche auf dem Papier statt Beziehungen von Unfallbeteiligten und/oder Zeugen Ermittlungen können sich über mehrere Jahre deutlich hinziehen Spuren: Passen die Spuren und Schilderungen zum Firmenfahrzeuge sind gern genommene Unfall zusammen? „Radandrehspuren“ beachten! Unfallgegner, da über Firmen versichert Täterfeld umfasst Fahrzeughalter, Versicherungs- Großfamilien sind oftmals mit mehreren Familien- nehmer, Gutachter, Rechtsanwälte mitgliedern in die Betrugsfälle verwickelt Unfallfahrzeuge werden von den Tätern oft mehr- Halter oder Versicherungsnehmer stellen oft mals für manipulierte VU genutzt und dann ins Aus- Frauen, die eigentlichen Täter sind fast ausnahms- land veräußert los männlich in einer Altersspanne zwischen 20 bis Versicherungen arbeiten in vielen Fällen mit der 50 Jahren Polizei zusammen Immens hohe Schadenssummen entstehen im Wertminderung am Unfallfahrzeug wird billigend in Laufe einer Betrugsserie: Neben den zu regulie- Kauf genommen renden Schäden an den beteiligten Pkw und Kosten für Rechtsanwälte, Sachverständige & Co. auch X-treme Witterungsbedingungen oder spezielle die Hochstufung in der Versicherung für die Wochentage sind kein auffälliges Kriterium in der Betrugsopfer. Durch regelmäßige Beitragserhö- Auswertung manipulierter VU hungen reagieren die Versicherungen auf die hohen ard, Zentimeter oder Zoll – Hauptsache die Schadenssummen. Y Spuren am Unfallort und an den Fahrzeugen sind Jobcenter und Rentenkasse können Informationen dokumentiert im Ermittlungsverfahren liefern Zeitdruck besteht bei der Aufnahme von Unfall- Kalkül steht über allem: Der finanzielle Einsatz bei spuren, bevor diese von den Betrügern vereitelt den Betrügern ist immer verschwindend gering zu werden bzw. die Fahrzeuge unwiederbringlich den Einnahmen durch die herbeigeführten VU veräußert werden

Leihwagen sind gern genommen, um bei geringem Selbstkostenbeitrag als Unfallgegner zu fungieren : Polizei Hamburg HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 32 Foto | AK-TUELL

GEDENKVERANSTALTUNG FÜR DIE OPFER DES NATIONALSOZIALISMUS WIR VERGESSEN NICHT!

Walter ist zwölf Jahre alt, als er seine Reise Richtung Hamburg antritt. Er hat seine Kappe vergessen, läuft zurück zu Mutter und Schwester, um sie zu holen. Dann stellt er sich als Letzter der Reihe wieder an. Dreht sich um. Lächelt. Winkt. Es ist das letzte Mal, dass Mutter und Schwester den Jungen sehen – es wird überhaupt seine letzte Reise sein.

Die leise Stimme von Nicole Mattern, Vorsitzende der Verei- nigung Kinder vom Bullenhuser Damm e. V., erfüllt das PAZ, als sie die Erinnerungen von Walter Jungleibs Schwester wiedergibt. Walter war eines der 20 Kinder, das 1945 in der Schule am Bullenhuser Damm sein Leben verlor. Eines von rund 6 Millionen Opfern, die der Nationalsozialismus forderte.

Liegt sonst beschwingtes Stimmengewirr in der Luft, herrscht anlässlich des Gedenktages ehrfürchtige Stille im PAZ. Die Reihen sind bis auf den letzten Platz gefüllt, von den Fensterbänken und im Umlauf des ersten Stockes lau- schen unzählige weitere Zuhörer. Eine junge Frau wischt sich verstohlen ein paar Tränen aus dem Augenwinkel, als Frau Mattern weiter berichtet: Wie die 20 jüdischen Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren dem dunklen Ruf des SS-Arztes folgten. Wie die zehn Mädchen und zehn Jungen monatelang als Versuchsobjekte für medizinische Experimente missbraucht wurden und schließlich schlafend an Wandhaken erhängt wurden.

HEUTE UNDENKBAR – ODER?

Nachdenkliche Töne werden während der Veranstaltung angeschlagen. Dabei wird einmal mehr klar: Wir alle tragen Verantwortung! Wir alle müssen mit offenen Augen durch die Welt gehen. Damit sich so etwas niemals wiederholt.

| Julia Krahmer PÖA 2

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 33 | Foto: Julia Krahmer, PÖA 2 INTERN

PERS 23 – BINDUNGSMANAGEMENT COME BACK SOON!

Kaum ist man wegen einer längeren Abwesenheit aus der Wache raus, ist der Dienstausweis gesperrt, die Parkberechtigung entzogen, kein Dienstrechner will einen mehr kennen.

Wer die Idee im Herzen trägt, auf unterschiedliche Weise für eine gewisse Zeit der Arbeit den Rücken zu kehren, kann das auf viele Arten tun: Elternzeit, Sabbatical, Auslandsauf- enthalte, oder sonstige Urlaube ohne Bezüge – an Gründen mangelt es nicht. Sie spiegeln die immer variableren Le- bensgestaltungen unserer Zeit wider. Und manchmal hat man auch keine andere Wahl! Beispielsweise zur Pflege von Angehörigen.

Schön, wenn einen der Arbeitgeber dabei nicht ver- gisst. Nicht, um den Menschen an sich zu ketten, sondern um den Kontakt zu halten. Es geht um Bindung, auch im kollegialen Sinn. Damit man am Puls der Polizei Hamburg bleibt und einen Informationen weiter erreichen können: Fach- liche, personelle, rechtliche. Wie kann eine Übergabe oder die Übernahme von Ar- beitsbereichen gestaltet werden? Möchte ich an Fachtagungen teilnehmen oder am Betriebsausflug? Wir hinterlassen immer eine Lücke im Apparat, wenn wir nicht da sind.

Die Intensität, mit der sich um Beurlaubte gekümmert wurde, ist INFO häufig sehr von persönlichen Kontakten, Flurfunk und den jewei- Die Akademie der Polizei (AK 23) bietet ligen Vorgesetzten abhängig. für Beurlaubte und Teilzeitbeschäftigte CLIX-Lehrgänge an. Der Erste startet in Kürze, also clixt euch schnell rein! Die Personalabteilung bündelte jetzt die Prozesse und steht allen „Am Puls der Polizei Hamburg bleiben“ interessierten Beamtinnen und Beamten sowie Angestellten als 24.–28.02.2020, Lehrgangsnummer 9130-001-2020 zentraler Ansprechpartner zur Verfügung. Dazu gibt’s nicht nur

einen ganz neuen einheitlichen Flyer für alle Beschäftigten, son- FLYER UNTER: dern auch einen eigens von außen zugänglichen passwortge- DocID:INTRAPOL-33880370-27

schützten Bereich im Internet mit Infos rund ums Thema. ANSPRECHPARTNER: PERS 23: -25231 und -25232 Fragt gerne nach, euer Team von PERS 23 hilft euch weiter.

| Nici Müller PÖA 2

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 34 IM GESPRÄCH

LKA 24/SE – MEHRZWECKEINSATZBOOT HEBEL AUFS PULT

| Foto: Julia Krahmer, PÖA 2

Die mitgebrachte Funktionsjacke nebst Rettungsweste machten Sinn für Polizei- vizepräsident Morten Struve. Angesichts beeindruckender Fahrleistungen ge- paart mit ungeahnter Wendigkeit spritzte reichlich Gischt. Das Wetter unter- strich die Kleidungswahl zusätzlich.

Zu Jahresbeginn wurde das neue Mehrzweckeinsatzboot (MZB) an das LKA 24/ Spezialeinheiten und dessen Leiter, Karsten Koch, feierlich übergeben. Zusammen mit den Personal Water Crafts (PWC), umgangssprachlich eher als Jet-Ski bekannt, kom- plettiert das MZB das maritime Rüstzeug der Hamburger Spezialeinheiten auf den Gewässern unserer Stadt. Es ist das erste eigene Boot in der fast 50-jährigen Geschichte des Kommandos. Geübt wird aber schon seit langem, insbesondere Info mit unserer , anderen Spezialeinheiten im Nordverbund und Unsere Spezialeinheiten der GSG 9. Mit dem Bau wurde die Hamburger HeavyLift@Sea GmbH beauftragt, im Intranet DocID: die auch während des Fertigungsprozesses durch eine dänische Werft eng mit FCFJVV7ATTNW-265-3 dem Kommando zusammengearbeitet hatte.

Für Hamburger Gewässer steht damit ein ganz besonderes Einsatzmittel zur Verfügung. Es bietet Platz für eine SEK-Gruppe nebst Rüstzeug, verfügt über zwei leistungsstarke Motoren sowie neueste Navigations- und Kommunikationstechnik.

NEUGIERIG GEWORDEN? FÜR DICH IST AUF EINEM DER SITZE NOCH PLATZ! Lass mal drüber reden! | Nici Müller PÖA 2

HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 1 | 2020 35 Ressourcen Ressourcen Ressourcen Ressourcen Ressourcen Ressourcen Ressourcen Ressourcen NEWSTICKER

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IM BILD UND DANN WAR DA NOCH...

1. Um deutlich zu machen, wie 2. Eine Erstsemestergruppe be- 3. Im Beisein von VDL Ulf Schröder wichtig uns Hinweise zu verdächti- suchte die Hamburgische Bürger- übergab Dr. Jan Zeibig von der gen Situationen aus der Bevölke- schaft. Nach einem ausführlichen Aktion Kinder-Unfallhilfe e. V. rung sind, nahm Polizeipräsident Gespräch mit der Bürgerschaftsprä- 200 kuschelige Trostteddys und Ralf Martin Meyer Anfang Dezem- sidentin Carola Veit wurde der Trostritter an die Verkehrsdirektion. ber 2019 selbst einige Notrufe Besuch mit der Teilnahme an einer entgegen, begleitet von unserem Plenarsitzung abgeschlossen. SocialMediaTeam.

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4. Sieben elektrisch betriebene Funkstreifenwagen Opel Ampera E wurden Mitte Januar an den Vollzug übergeben. Die Fahrzeuge werden überwiegend an den PK zur Verkehrsraumüberwachung durch unsere AiP eingesetzt.

5. Unabhängig voneinander wurden eine Frau und ein Mann auf einen durch mehrere Täterinnen begangenen Trickdiebstahl in einem Friseurgeschäft aufmerksam. Durch ihr tatkräftiges Einschreiten wurde die mutmaß- liche Haupttäterin gestellt. Bei der Preisvergabe waren unser Polizeipräsident, der Vorsitzenden des Polizeiver- eins Werner Jantosch und Namensgeber und Stifter des Preises, Senator a. D. Ian Karan dabei.

6. Gemeinsam mit Marek Erhard informierten die Kolle- ginnen und Kollegen vom PK 42 u. a. zur Kampagne In 4 Hamburg schaut man hin.

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| Fotos (6): Polizei Hamburg

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GERADE NOCHMAL GUTGEGANGEN VOM BADEGAST ZUM LEBENSRETTER

Anfang November ist Nedim E. mit seiner 5-jährigen Toch- ter im Schwimmbad. Das Hallenbad in Neugraben-Fisch- bek ist an diesem Tag großer Publikumsmagnet, im Was- ser toben viele Kinder. Plötzlich bemerkt der 39-Jährige einen leblosen Körper am Grund des Beckens. Die eigene Tochter in Sicherheit wissend, taucht er sofort nach dem kleinen Mädchen am Boden. Während Rettungskräfte alarmiert werden, beginnt Nedim die lebensrettenden Dirk Flocke, Nedim E., Uwe Rehmke | Foto: Röer Reanimationsmaßnahmen. Dass die 4-Jährige Weihnach- ten im Kreis ihrer Familie feiern kann, verdankt sie Nedims Geistesgegenwart. Seine „größte Angst war, etwas falsch zu machen. Aber alles war besser, als nichts zu tun“, erinnert sich der Familienvater während der medienwirksamen Belobigung durch den Leiter des PK 47, Uwe Rehmke und dem Leiter der FuRw Süderelbe Dirk Flocke. Ne- dims Tochter ist mehr als stolz auf ihren Papa und freut sich über einen bärigen Alltags- begleiter. | Julia Krahmer PÖA 2

IN HAMBURG SCHAUT MAN HIN AUSGEZEICHNETE REAKTIONEN

Im wahrsten Wortsinn ehrte so Polizeipräsident Ralf Mar- tin Meyer einen 30-jährigen Blankeneser sowie einen 41-jährigen Familienvater und dessen Nachbarn aus der HafenCity. Er überreichte den neuen „In Hamburg schaut man hin“-Award. In Blankenese machten sich zwei chilenische Männer an einer Balkontür zu schaffen und verbrachten Dank des aufmerksamen Nachbarn die

Feiertage in Untersuchungshaft. Ralf Martin Meyer übergibt den „In Hamburg schaut man hin“-Award. | Foto: Nici Müller, PÖA 2

Als ein Mieter kurz vor Weihnachten zwei verdächtige Frauen im Hausflur seines Mehrfamilienhauses bemerkte, schloss er gemeinsam mit einem Nachbarn beide Täterinnen kurzerhand im Treppenhaus ein und alarmierte die Polizei. Die Einsatzkräfte stellten gestohlenen Schmuck bei den jungen Frauen sicher, so dass deren Weg von der HafenCity ebenfalls ins Untersuchungsgefängnis führte. Wir sagen: Ausgezeichnet! | Nici Müller PÖA 2

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IN GEDENKEN

Arndt, Dietmar (PHM i. R.) Meyer, Joachim (KHK i. R.) im Alter von 78 Jahren, PR 12 im Alter von 89 Jahren, KK 25 Bartmann, Horst (PHM i. R.) Nielsen, Rasmus (PHM i. R.) im Alter von 85 Jahren, PD 34 im Alter von 93 Jahren, PR 37 Bestfleisch, Johannes (PHM i. R.) Niemeyer, Hildegard (Beschäftigte i.R.) im Alter von 83 Jahren, PR 36 im Alter von 92 Jahren, FD 671 Bössow, Rolf (PHK i. R.) Radtke, Dieter (POK i. R.) im Alter von 86 Jahren, PD 323 im Alter von 75 Jahren, WSPK 35 Brühahn, Horst (PHM i. R.) Reher, Jürgen (POK i. R.) im Alter von 91 Jahren, FD 94 im Alter von 88 Jahren, PR 35 Buttig, Gottfried (POK i. R.) Reimer, Klaus (KHK i. R.) im Alter von 82 Jahren, PR26 im Alter von 83 Jahren, KK 11 de Vries, Jürgen (PHM i. R.) Richter, Frieda (Beschäftigte i. R.) im Alter von 79 Jahren, PD 421 im Alter von 97 Jahren, LPV 13 Ernst, Peter (PHK i. R.) Schipper, Klaus (KHK i. R.) im Alter von 68 Jahren, LBP 201 im Alter von 85 Jahren, LKA 321 Falke, Peter (POK i. R.) Schmidt, Walter (POK i. R.) im Alter von 78 Jahren, LBP 501 im Alter von 84 Jahren, PD 454 Frandsen, Ernst-Otto (AiA i. R.) Simeth, Dieter (PHM i. R.) im Alter von 79 Jahren, PK 17 im Alter von 78 Jahren, PR 37 Hedrich, Karl-Heinz (PHK i. R.) Sziegat, Gerhard (EPHK i. R.) im Alter von 89 Jahren, LPV 51 im Alter von 83 Jahren, LPD 053 Heinrichs, Wiebke (ROI' in i. R.) Thiel, Gerald (KHK i. R.) im Alter von 69 Jahren, LVV 44 im Alter von 80 Jahren, LKA 513 Herbst, Hans (LPD i. R.) Vanselow, Volker (POK i. R.) im Alter von 91 Jahren, LPS/L im Alter von 78 Jahren, PR 24 Jürgensen, Barbara (Beschäftigte i.R.) Vietheer, Heinz (PHM i. R.) im Alter von 67 Jahren, VD 03 im Alter von 100 Jahren, LPS 0111 Lapyko, Irina (PHK' in) Vogel, Werner (EPHK i. R.) im Alter von 44 Jahren, LKA 363 im Alter von 81 Jahren, PR 35 Lemke, Reinhard (VA i. R.) Witzke, Walter (AiA i. R.) im Alter von 78 Jahren, LKA 131 im Alter von 87 Jahren, PR 46 Lendzian, Horst (VA i. R.) Wolter, Hans (Beschäftigter i. R.) im Alter von 82 Jahren, DZA 411 im Alter von 91 Jahren, WSR 3 Marxen, Asmus-Volker (KHK i. R.) im Alter von 65 Jahren, LKA 42 Menck, Hartmut (KHM i. R.)

im Alter von 78 Jahren, LKA 512 Alle Angaben ohne Gewähr

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Herausgeber Fotos Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben Polizei Hamburg Titelbild: Sprinkenhof GmbH und nicht immer die Meinung der Redaktion oder der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, PÖA 2 Architekten Hellbusch + Partner Polizeileitung wieder. Änderungen eingesandter Bruno-Georges-Platz 1, 22297 Hamburg, Rückseite: battery Manuskripte bleiben der Redaktion vorbehalten. Telefon: 040 4286-56233, www.polizei.hamburg Druck Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht. GK Druck Gerth & Klaas GmbH Eine Weitergabe an Außenstehende oder der E-Mail: [email protected] Druckerei, Hamburg Nachdruck – auch auszugsweise – sind nur mit V. i. S. d. P. Auflage: 1.800 Genehmigung der Redaktion zulässig. Die Polizeipräsident Ralf Martin Meyer Benutzung von Anschriften und Ausschnitten Redaktionsschluss Redaktion, Satz und Layout Nr. 2/2020: 20.03.2020 zur Anzeigenwerbung ist untersagt und wird als Vicky Baustian, Julia Krahmer, Nici Müller, Das Hamburger Polizei Journal steht auch im Verstoß gegen die gesetzlichen Bestimmungen Kirsten Quednau IntraPol als Online-Ausgabe zur Verfügung. strafrechtlich verfolgt.

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