6 Juni 2017 / 51. Jahrgang POLIZEISPIEGEL

Wirtschaftsmacht Organisierte­ Seite 8 <

DPolG kürt schlechtestes­ ­Kriminalität ­Dienstgebäude

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Fachteil: – Problematik „Sperrholz­ blitzer“ – einfallsreich oder strafbar? – Verstößt das Tragen von Postvertriebsstück • Deutsche Post AG „Entgelt bezahlt“ „Entgelt AG • Deutsche Post Postvertriebsstück sogenannten Sharia-Westen gegen das Uniformverbot? DPolG – Deutsche Polizeigewerkschaft

Politik versus echtes Leben Von Michael Hinrichsen, stellvertretender Bundesvorsitzender

Wir alle haben uns seit Langem schnell in eine Kontrolle gera­ an politischen Aktionismus ge­ ten und festgenommen wer­ wöhnt. Fast könnte man sagen, den können. dass wir schon erwarten, dass, wenn heute etwas passiert, Und dann folgt die nächste wir dann unmittelbar danach Schwachstelle an neuen Geset­ © Friedhelm Windmüller vonseiten der Politik erfahren zen und höheren Strafen: Wie dürfen, dass wir uns jetzt, also bei der Polizei haben auch viel ab sofort, mit „voller“ Kraft, zu wenige Staatsanwälte und also mit allen Kräften, eben ebenso wenige Richter viel zu ­genau diesem Phänomen wid­ viele Vorgänge zu bearbeiten. men werden. Das heißt, dass Im Ergebnis werden Vorgänge alles andere liegen bleiben eingestellt, die bei einer ver­ kann – ist vermutlich alles nünftigen Personalsituation (doch) nicht wichtig … verfolgt werden würden/ könnten. Oft bekommen wir diese Infor­ mationen – so wie alle Bürge­ << Mehr Polizeipräsenz rinnen und Bürger – aus den Medien. Dies bedeutet, dass es Präventiv oder gar abschre­ zu dem Zeitpunkt der öffentli­ ckend können neue Gesetze 3 chen Bekanntgabe eben noch und höhere Strafen nur dann gar keine fachlichen Konzepte wirken, wenn auf der einen gibt (geben kann!), geschweige Seite genügend Polizei da ist, denn mit „polizeilichen Fach­ um Täter „zu fangen“ und Er­ leuten“ gesprochen worden ist. mittlungen umfänglich und Meist ging es eben nur darum, abschließend durchführen zu wer als Erstes mit den „besten können. Auf der anderen Seite Leitartikel Ideen“ in die Medien gehen braucht es eine personell ver­ kann. nünftig aufgestellte Justiz und Bitte eintragen vor allem endlich Urteile, die Zum anderen wissen wir auch, zumindest bei Schwerstkrimi­ dass viele dieser gegenüber der nellen den möglichen (neuen) Öffentlichkeit schnell gemach­ Strafrahmen auch ausschöp­ ten Ankündigungen ganz ein­ Hört sich gut an! Stimmt ja ten dazu dauern oft Monate, fen. fach nicht zu leisten sind. Poli­ auch! Die DPolG begrüßt diese weil das Personal bei den tische Aussagen setzen eben neuen Regelungen und ihre ­entsprechenden „Auswerte­ Solange nicht bei „der Politik“ (leider!) nicht zwingend auch Folgen ausdrücklich. Aber auch stellen“ fehlt. Private „Anbie­ angekommen ist, dass die Ge­ fachliches Know-how voraus. hier fehlt die Basis, die dieser ter“ sind in der Regel für die werkschaften nicht aus Spaß politischen Entscheidung zu Staatskassen beziehungs­ permanent über fehlendes << Gesetzesverschärfung einem Erfolg verhelfen könnte. weise die Polizeihaushalte zu ­Personal klagen, werden wir bei Einbrüchen Zuerst einmal brauchen wir teuer – und oft auch nicht viel wohl auch in Zukunft nicht von das Personal, um die Einbre­ schneller. Aber die Zeit kann ja politischem Aktionismus ver­ Ähnlichen Aktionismus ken­ cher zu fangen. Im Optimalfall sinnvoll überbrückt werden: schont bleiben. Aber unsere nen wir, wenn es um neue auf frischer Tat. Schwieriger Die Vielzahl der Fälle, die in Kolleginnen und Kollegen müs­ ­Gesetze geht. Beispielhaft wird es schon, wenn die Tat be­ den Vorgangsmappen viel zu sen bundesweit seit Jahren möchte ich hier die von der reits passiert ist und wir ermit­ weniger Sachbearbeiter lan­ ­angespannte Personalsituatio­ Bundesregierung beschlosse­ teln müssen: Kollegen müssen den, lassen keine Langeweile nen meistern und wissen sehr nen Gesetzesverschärfungen zum Tatort. Anzeige aufneh­ aufkommen. genau, was von politischen beim „Einbruchsschutz“ an­ men. Spuren sichern. Geschä­ (nicht fachlichen!) Ankündi­ führen. Unter der Schlagzeile digte beraten/trösten … Bis die Ergebnisse vorliegen, gungen tatsächlich umgesetzt „Höhere Strafen für Einbre­ können die Täter natürlich wei­ werden kann. cher und bessere Befugnisse Spuren müssen (nachdem ter ihr Unwesen treiben. Sind – Funkzellenabfrage wichtiges man sie oft mit viel Mühen sie dann irgendwann identifi­ Und notfalls erinnern wir Ermittlungsinstrument“ wird sichern konnte) ausgewertet ziert, können wir alle nur hof­ uns an das Lied der Ärzte: jetzt alles besser?! werden. Notwendige Gutach­ fen, dass sie auch möglichst „Lasse Redn“ …

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DPolG im Internet: www.dpolg.de Nutzung moderner Kommunikations­ Ihre Meinung interessiert uns: [email protected] möglichkeiten zur Mitgliedergewinnung

<< Leitartikel: Politik versus echtes Leben 3 und -bindung – was zeichnet modernes << DPolG-Geschäfts­führertreffen in Magdeburg 4 Verbandsmanagement aus? << Liv Grolik (JUNGE POLIZEI) in dbb Bundesjugendleitung wiedergewählt­ 5 << Daniel Jungwirth in Jugendpolitische Kommission gewählt 5 DPolG-Geschäfts­ << Wirtschaftsmacht Organisierte Kriminalität – Studie benennt Wege der Bekämpfung 6 << DPolG kürt erneut „Schlechtestes Dienstgebäude“ 8 führertreffen << Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll (ZUZ): Die Spezialeinheit für die Zollfahndung 10 << Tarif: Rufbereitschaft 12 in Magdeburg << „Legal Highs“ sind mit dem neuen Gesetz so nicht zu stoppen 14 << Informationsaustausch zwischen den Sicherheits­behörden wird endlich verbessert 15 © DPolG << Ein Spezialfahrzeug, das Schutz bietet 16 << AG Behindertenpolitik des dbb tagte in 17 << Urlaubsangebote/Arbeitsplatzbörse 17 << Fachteil: – Problematik „Sperrholzblitzer“ – einfallsreich oder strafbar? 18 – Verstößt das Tragen von sogenannten Sharia-Westen gegen das Uniformverbot nach dem Versammlungsgesetz? 23

<< dbb 4 << Thesenpapier der „Initiative kulturelle Integration“ 25 << Keine Beamten in die GKV: Ohne Beihilfe leidet der Staat 26 << Gewalt gegen Beschäftigte: Schützen mit mehr Engagement 27 << die andere meinung Digitalisierung und die Konsequenzen jenseits der Technik 28 << dbb jugend – 18. Bundesjugendtag 30 << Die DPolG-Geschäftsführerinnen und -Geschäftsführer mit dem stellver­ << dbb bundesfrauenvertretung tretenden Bundesvorsitzenden Wolfgang Ladebeck in Magdeburg 13. Frauenpolitische Fachtagung 33

In eigener Sache << Sonderprämie für Mitgliederwerber: Doppelte Freude 37 << dbb vorsorgewerk 38 Auf Einladung des Landesver­ attraktiven Angebote mit der << Der Fall des Monats 39 bandes Sachsen-Anhalt trafen Mitgliedschaft in der DPolG sich die Geschäftsführer/ << online 40 verknüpft sind. Die den DPolG-­ -innen von DPolG-Landes- Mitgliedern über einen Rah­ << mitgliedsgewerkschaften 42 und -Fachverbänden sowie des menvertrag zustehenden DPolG-Marktes am 15./16. Mai ­umfassenden (Privat-)Rechts­ Impressum << 2017 in Magdeburg zu ihrem schutzangebote des langjähri­ HERAUSGEBER DER POLIZEISPIEGEL-SEITEN: Bundesleitung der DEUTSCHEN POLIZEIGEWERKSCHAFT IM dbb (DPolG), Friedrichstr. 169, 10117 Berlin. Telefon: 030.47378123. Telefax: 030.47378125. INTERNET:­ jährlichen Informations- und gen Partners ROLAND Rechts­ www.dpolg.de. E-Mail: [email protected]. REDAKTION BUNDESTEIL: Elisabeth Schnell. REDAKTION ­TARIF­TEIL: ­Gerhard Vieth, Dietrich-Bonhoeffer-Straße 17, 47198 Duisburg. Telefon: 02066.393979. Erfahrungsaustausch. schutz wurden in diesem ­REDAKTION FACHTEIL: Jürgen Roos, Poststraße 39, 53547 Roßbach/Wied. Telefon + Telefax: 02638.1463. Zusammenhang ebenso er­ E-Mail: [email protected]. FOTOS IM DPOLG-TEIL: DPolG, Fotolia, Windmüller, DPolG-Stiftung. Titelfoto: © Vsl / Fotolia. VERLAG: dbb ver­lag gmbh. Internet: www.dbbverlag.de. E-Mail: [email protected].­ Im Mittelpunkt der Beratun­ örtert wie aktuelle Angebote VERLAGSORT UND BESTELL­ANSCHRIFT: Friedrichstraße 165, 10117 Berlin. Telefon:­ 030.7261917-0. Tele- fax: 030.7261917-40. ERSCHEINUNGS­WEISE UND BEZUGSPREIS: Nichtmitglieder bestellen schriftlich gen standen die zur Verfügung des dbb vorsorgewerk, von beim dbb verlag. Inlandsbezugspreis: Jahresabonnement 45,00 Euro zzgl. 11,25 Euro Versandkosten, inkl. MwSt.; Mindestlaufzeit 1 Jahr. Einzelheft 4,90 Euro zzgl. 1,15 Euro Versandkosten, inkl. MwSt. stehenden und verstärkt zu ­denen unsere Mitglieder pro­ Abonnementkündigungen müssen bis zum 1. Dezember beim dbb verlag eingegangen sein, ansonsten verlängert sich der Bezug um ein weiteres Kalenderjahr. Für die Mitglieder der Deutschen Polizeigewerk­ nutzenden Informations- und fitieren können. schaft im dbb ist der Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Für Manuskripte und Bilder, die ­unverlangt eingesandt werden, wird keine Haftung übernommen. Artikel, die mit dem Namen des Netzwerkmöglichkeiten inner­ Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der Deutschen ­Polizeigewerkschaft halb der Mitgliedsverbände, Zu aktuellen politischen im dbb oder der Redaktion dar. Erscheinungsweise monatlich, Doppelausgaben­ Hefte 1/2 und 7/8. HERAUSGEBER DER DBB MAGAZIN-SEITEN: Bundesleitung des dbb, Friedrichstr. 169, 10117 Berlin. da die Mitglieder zu Recht ­Herausforderungen und The­ Telefon: 030.4081-40. Telefax: 030.4081-5598. Internet: www.dbb.de. LEITENDE REDAKTEURIN: Christine Bonath (cri). REDAKTION: Jan Brenner (br). FOTOS: Brenner, Fotolia, MEV, Project Photos. Aus Gründen eine professionell und mit men auf Bundesebene infor­ der besseren Lesbarkeit wird der Einfachheit halber nur die männliche Form verwendet. Sämtliche Per­ sonen- und Berufsbezeichnungen gelten jedoch gleichermaßen für alle Geschlechter. ­VERLAG: dbb verlag­ modernsten­ Kommunikations­ mierte der stellvertretende gmbh. Internet: www.dbbverlag.de. E-Mail: [email protected]. VERLAGSORT UND BESTELL­AN­ SCHRIFT: Friedrichstraße 165, 10117 Berlin. Telefon: 030.7261917-0. Telefax: 030.7261917-40. ANZEIGEN: mitteln arbeitende Interessen­ Bundes- und Landesvorsitzen­ dbb verlag gmbh, Mediacenter, Dechenstr. 15 a, 40878 Ratingen. Telefon: 02102.74023_0ZY57_IVW LOGO-frei.pdf; s1; (53.55 x 51.43 mm); 20.May-0.2016 13:58:47; PDF-CMYKTelefax:ab 150dpi für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien vertretung erwarten. de Wolfgang Ladebeck, der 02102.74023-99. E-Mail: [email protected]. ANZEIGENLEITUNG: Petra Opitz-Hannen, Telefon: 02102.74023-715. ANZEIGENDISPOSITION: Britta Urbanski, Telefon: 02102.74023-712, kurz zuvor auch erneut zum Anzeigentarif Nr. 58 (dbb magazin) und Nr. 38 (Polizeispiegel), gültig ab 1.10.2016. Druckauflage dbb magazin: 600 438 (IVW 1/2017). Druckauflage Polizeispiegel: Diskutiert wurde einmal mehr, Vorsitzenden des dbb Landes­ 72 313 (IVW 1/2017). ANZEIGENSCHLUSS: 6 Wochen vor ­Erscheinen. HERSTELLUNG: L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern. wie neue Mitglieder gewonnen bundes Sachsen-Anhalt ge­ ­Gedruckt auf Papier aus elementar-chlorfrei gebleichtem Zellstoff. ISSN 1437-9864 werden können und welche wählt wurde.

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Liv Grolik (JUNGE POLIZEI) in dbb Bundesjugendleitung wiedergewählt Unter dem Motto #InMagentaWeTrust – Jugend 4.0 fand vom 12. bis 13. Mai 2017 der alle fünf Jahre stattfindende Bundesjugendtag der dbb jugend in Berlin statt.

Der Bundesjugendtag ist das seinsfürsorge und Infrastruk­ satzungsrechtlich höchste tur sicherstellen sollen, schon ­Gremium der dbb jugend. Die © DPolG heute ausgebremst werden“, knapp 200 Delegierten aus den so Karoline Herrmann. Fachjugendgewerkschaften auf Bundesebene und den Lan­ Am 2. Veranstaltungstag desjugendverbänden des dbb ­wurde die inhaltliche Weichen­ legen hier die Richtlinien für stellung für die nächsten fünf © DPolG die Jugendarbeit fest und wäh­ Jahre Amtszeit gestellt. The­ len eine neue Bundesjugend­ men wie Ballungsraumzulage, leitung. Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst, bessere Fester und elementarer Be­ Schutzausstattung für unsere standteil der Beamtenbund­ Kolleginnen und Kollegen, Än­ jugend ist die JUNGE POLIZEI. << Die anwesenden Mitglieder der Bundesjugendleitung der JUNGEN POLIZEI derung des Bundesmeldege­ mit der frisch wiedergewählten Liv Grolik (Mitte). Vanessa Hawlitschek, Mit mehr als 25 Delegierten, Michael Haug (links) und Matthias Hoppe, Astrid Schiffbäumer (rechts) setzes und der Vereinbarkeit zusammen mit den aus den von Familie, Pflege, Teilhabe Landesverbänden des dbb ent­ Bei der Wahl der Stellvertrete­ Liv Grolik wurden Patrick Pilat und Beruf waren nur einige der 5 sandten Kolleginnen und Kol­ rinnen und Stellvertreter ging (VDStra), Christoph Strehle Themen, die die JUNGE POLIZEI legen, hat die JUNGE POLIZEI es dann ein wenig spannender (DSTG) und Robert Kreyßing auf dem Bundesjugendtag ein­ die Mitgliederinteressen mit zu, nachdem auf vier Positio­ (vbob) als Stellvertreter ge­ brachte und die die Arbeit der starker Stimme auf dem Bun­ nen fünf Kandidatinnen und wählt. Alle erreichten im ers­ neuen Bundesjugendleitung desjugendtag vertreten. Kandidaten ihr Interesse be­ ten Wahlgang ein hervorra­ für die nächsten fünf Jahre kundeten. Nachdem Liv Grolik gendes Ergebnis. ­bestimmen wird. Nach den beschlossenen not­ bereits in der scheidenden wendigen Satzungsänderun­ Bundesjugendleitung der dbb << Herausforderungen „Wir sind froh, dass unsere ge­

gen standen die mit Span­ jugend als Stellvertreterin der Zukunft setzten inhaltlichen Schwer­ JUNGE POLIZEI nung erwarteten Neuwahlen agierte, war es für uns eine punkte der JUNGEN POLIZEI, der Bundesjugendleitung auf Selbstverständlichkeit, sie auf­ Bei der sich anschließenden bei welchen es sich um die täg­ der Tagesordnung. Karoline grund ihres hervorragenden Öffentlichkeitsveranstaltung lichen Probleme unserer Kolle­ Herrmann von der komba Einsatzes in der dbb jugend als mit vielen Ehrengästen aus ginnen und Kollegen handelt, ­jugend, die als einzige Kandi­ auch in der JUNGEN POLIZEI ­Politik und Wirtschaft legte auch im Deutschen Beamten­ datin für die Nachfolge von bei dieser wichtigen Wahl als die neue Vorsitzende Karoline bund ernst genommen wer­ Sandra Kothe als Bundesju­ Kandidatin vorzuschlagen. So Herrmann den Finger für die den“, sagte Bundesjugendleiter gendleiterin der dbb jugend war es dann auch keine Über­ Jugend in die Wunde. „Es kann Michael Haug, nachdem die kandidierte, konnte im ersten raschung, dass Liv Grolik be­ nicht angehen, dass diejenigen, Anträge von den Delegierten Wahlgang mit 93,3 Prozent reits im ersten Wahlgang mit die in den kommenden Jahren des Bundesjugendtages mit eine klare Mehrheit auf sich dem besten Wahlergebnis ge­ das Funktionieren von Bildung, überwältigender Mehrheit vereinigen. wählt wurde. Zusammen mit Gesundheit, Sicherheit, Da­ ­angenommen wurden.

Daniel Jungwirth in Jugendpolitische Kommission gewählt Im Anschluss an den Bundes­ Daniel Jungwirth, welcher mission informiert, berät jugendtag fand in den Nach­ ­bereits seit 2012 in der Ju­ und unterstützt­ die Bundes­ mittagsstunden des 13. Mai gendpolitischen Kommission jugendleitung und den Bun­ der Bundesjugendausschuss als Mitglied vertreten war, des­jugend­ausschuss der der dbb jugend statt. Als ein­ stellte sich erfolgreich zur dbb jugend­ in jugend- und ziger inhaltlicher Tagesord­ Wiederwahl und wurde inner­ gewerk­schafts­politischen so­ nungspunkt stand hier die halb der Jugendpolitischen wie innerorganisatorischen © DPolG Neuwahl der Jugendpoliti­ Kommission zum stellvertre­ Grundsatzangelegenheiten. << Der Vorsitzende der JUNGEN POLIZEI, schen Kommission auf dem tenden Vorsitzender gewählt. Das Gremium tagt zweimal Michael Haug, gratuliert Daniel Programm. Die Jugendpolitische Kom­ jährlich. Jungwirth zu seiner Wiederwahl

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Wirtschaftsmacht Organisierte Kriminalität – Studie benennt Wege der Bekämpfung

Die Zahl ist imposant – 870 Milliarden Dollar, soviel erwirt­ schaftet die Organisierte Krimi­ © DPolG (2) nalität weltweit im Jahr. Allein die Anzahl der beschlagnahm­ ten illegalen Waren an den Au­ ßengrenzen der Europäischen Union ist seit 1998 um nahezu 1 000 Prozent gestiegen. Trotz­ dem werden Straftaten im Be­ reich der Produkt- und Marken­ piraterie kaum öffentlich wahrgenommen. Das berichtet << Clemens Binninger (CDU, MdB, Mitglied im Innenausschuss), Thomas Franke (Vorsitzender Forum Vernetzte Prof. Dr. Arndt Sinn, Direktor ­Sicherheit), Prof. Dr. Arndt Sinn (Universität Osnabrück) des Zentrums für europäische und internationale Strafrechts­ zu nennen als das Land, das die setzgeber. So wäre doch denk­ heutzutage ineinander.­ So fi­ studien der Universität Osna­ meisten gefälschten Artikel bar, über eine Mithaftung der nanzieren sich terroristische 6 brück, am 16. Mai 2017 im herstellt und vertreibt. Nicht Verbraucher nachzudenken. Aktivitäten in einem erhebli­ Haus der Bundespressekonfe­ nur der Uhren-, Schmuck-, Le­ Mit ihrem Verhalten unter­ chen Umfang über Strukturen renz in Berlin. Im Auftrag des derwaren- und Textilindustrie stützten Käufer nicht selten Organisierter Kriminalität. Der Forums Vernetzte Sicherheit entsteht somit ein immenser verbotene Zwangs- oder Kin­ Datenaustausch zwischen den hat er Statistiken von Zoll und Imageschaden. Gefährlich wird derarbeit. einzelnen Sicherheitsbehörden Polizei verglichen und weltwei­ es, wenn Arzneimittel gefälscht muss wesentlich besser wer­ te Daten über Umfang und werden, denn dann kann es „Wer mit seinem Auto im den. Binninger merkte an, das Aktuelles Ausmaß von Organisierter Kri­ schlimmstenfalls um Leben ­Halteverbot steht, bekommt trotz des Prümer Vertrages von minalität zusammengetragen, und Tod gehen. Es ist aber auch ein Knöllchen. Wer vom 2006, der die EU-Staaten ver­ ausgewertet und Handlungs­ ein besonders lukrativer Markt, Zoll mit ein paar nachge­ pflichtet, Daten auszutauschen empfehlungen gegeben. so Prof. Dr. Sinn. Denn eines machten Marken-T-Shirts bei Fingerabdrücken, DNA- und steht fest, die Gewinnmargen ­erwischt wird, kommt ohne Kfz-Daten, dies nicht vollstän­ Allein in der EU sind laut Sinn sind sehr hoch und das ist eine Sanktionen davon.“ dig geschieht bis zum heutigen rund 5 000 OK-Gruppierungen der Hauptantriebsfedern der Prof. Dr. Arndt Sinn Tage. aktiv. Davon widmet sich die Organisierten Kriminalität. Hälfte mehreren Deliktsberei­ Aber auch die Sicherheits­ chen wie Drogenhandel, Arz­ Um die Organisierte Kriminali­ << Wie bekämpft man die behörden hierzulande sollten neimittelfälschung, Produkt­ tät wirksam zu bekämpfen, Organisierte Kriminalität? enger zusammenarbeiten. piraterie, Autodiebstahl und sieht Prof. Dr. Sinn deshalb Wenn das , Menschenhandel. Besonders nicht nur die klassischen Straf­ Dazu war Clemens Binninger der Zollfahndungsdienst mit verbreitet ist die Fälschung von verfolgungsbehörden in der (CDU), Mitglied im Innenaus­ den Polizeien von Bund und Produkten, und hier ist China Pflicht, sondern auch den Ge­ schuss des Bundestages, als Ländern enger kooperierten, Experte geladen worden. Er wäre eine leichtere Strafver­ teilte den Befund von Prof. Dr. folgung möglich, so Binninger. Arndt Sinn, dass die Organisier­ Es gibt zwar eine Zusammen­ te Kriminalität nicht so stark arbeit zwischen dem Zoll und im Fokus der Öffentlichkeit der Polizei, was den Drogen­ steht wie andere Bereiche, handel, Geldwäsche und Ziga­ sei es die Terrorbekämpfung rettenschmuggel angeht. Doch oder die Einbruchskriminalität. darüber hinaus fehlen solche Dies sollte keine Ausrede sein, Netzwerke bisher. Ebenso bei aber zumindest eine Erklärung. international agierenden Grup­ Stärker als bisher müssen die pierungen der Organisierten Polizeibehörden aber delikt­ Kriminalität seien länderüber­ << Die Studie führt Fakten und Zahlen zu Art und Ausmaß des illegalen übergreifend denken. Viele greifende Netzwerke unver­ ­Handels in Deutschland und zur Rolle der Organisierten Kriminalität aus. Kriminalitäts­formen greifen zichtbar.

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DPolG kürt erneut „Schlechtestes Dienstgebäude“

Immer noch hat sich nicht viel getan. Nach sechs Jahren wurde der Komplex wieder verlassen und in das der Polizeidirektion Nord in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) erneut zum marode Dienstgebäude zu­ rückziehen. Kaum in der Halli­ „Schlechtesten Dienstgebäude“ bundesweit ernannt. Am 9. Mai enthüllten schen Straße wieder angekom­ Bundesvorsitzender Rainer Wendt und sein Stellvertreter sowie Landesvor­ men, fiel in einigen Räumen sitzender von Sachsen-Anhalt, Wolfgang Ladebeck, eine Mahntafel. Diese der Putz von der Decke und es regnete durch. Die Büros muss­ wurde 2011 schon einmal aufgestellt, im darauffolgenden Jahr allerdings ten geräumt werden, um das wieder entfernt. Die Politik hatte zugesagt, die Sanierung für 100 Millionen Dach flicken zu können. Euro beginnen zu lassen. Doch passiert ist nicht viel. „Mit diesen konzeptlosen Um­ zügen muss jetzt Schluss sein“, so Landesvorsitzender Wolf­

© DPolG (3) gang Ladebeck. „Wir fordern die Landesregierung auf, das Ausweichobjekt in der Halber­ städter Straße sofort zu sanie­ ren und die dort vorhandene gesundheitsgefährdende Dämmwolle aus den Decken 8 zu entfernen. Unsere Kollegin­ nen und Kollegen brauchen endlich annehmbare Arbeits­ bedingungen, um auch eine bürgerfreundliche Polizeiarbeit zu ­ermöglichen!“

Aktuelles Allerdings ließen es sich Fi­ nanz­minister André Schröder und Innenminister Holger << DPolG-Bundesvorsitzender Rainer Wendt (rechts) und Landesvorsitzender Wolfgang Ladebeck enthüllen die Stahlknecht (beide CDU) nicht Mahntafel vor dem Komplex der Polizeidirektion in Magdeburg. nehmen, zur Enthüllung der Mahntafel zu kommen, um zu­ Deshalb kritisierte der DPolG- der Polizeidirektion beschäftig­ amtinnen und Beamte im Au­ zusichern, dass das Land in den Bundesvorsitzende denn auch: ten Kolleginnen und Kollegen, gust 2016 aus dem maroden nächsten vier Jahren 160 Milli­ „Die Landesregierung setzt die die DPolG nicht mehr hin­ Dienstgebäude in der Halli­ onen Euro für den Gebäude­ nach wie vor falsche Prioritä­ nehmen will. schen Straße in ein Ausweich­ komplex der Polizeidirektion ten. Die Sanierung des Dienst­ objekt umgezogen. Schon im ausgeben will. gebäudes wurde von der Regie­ << Beschäftigte nicht Herbst mussten die Bedienste­ rung schon mehrfach angekün- hin- und herschieben! ten wiederum wegen gesund­ Es handelt sich aber nicht um digt, aber es hat sich bis auf ein heitsschädigender Mängel, einen Einzelfall in den Liegen­ paar Notreparaturen nichts ge­ Aufgrund anstehender Bau­ ­wegen schadstoffbelasteter schaften der Polizei in Sachsen- tan. Die politischen Zusagen maßnahmen sind gut 200 Be­ Decken, das Ausweichobjekt Anhalt. Die unendliche Ge­ wurden nicht realisiert, der Bauzustand hat sich weiter ­erheblich verschlechtert, so- dass unsere Mahntafel wieder aufgestellt werden muss!“

Nach wie vor sind undichte Fassaden, defekte Fenster, durchnässte Wände und De­ cken sowie zahlreiche bauliche Mängel vorhanden. Es sind un­ erträgliche und unzumutbare << Finanzminister André Schröder und Innenminister Holger Stahlknecht (beide CDU) (im Vordergrund Vierter und Arbeitsbedingungen für die in Fünfter von rechts) sicherten eine zukunftsnahe Modernisierung des Gebäudes zu.

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schichte der maroden Dienst- Vor 23 Jahren wurde das ­gebäude hat sich in der Landes­ Dienstgebäude des damali- polizei Sachsen-Anhalt bereits gen Autobahnpolizeireviers ausgebreitet. Mittlerweile Magde­burger Börde nach un­ könnte das Schild „Schlechtes­ serem Protest sofort neu ge­ tes Dienstgebäude der Polizei baut. Was wir jetzt erleben, ist in Deutschland“ auch vor dem Schildkrötenpolitik zulasten Polizeirevier Börde in Haldens­ der Polizeibeschäftigten!“ leben, dem Polizeirevier Bur­ genlandkreis in Weißenfels und Ladebeck: „Wir brauchen keine in der Landesbereitschaftspoli­ Lippenbekenntnisse der Lan­ zei in Magdeburg aufgestellt desregierung, wir brauchen werden. endlich Taten und die zeitnahe Sanierung der mit großen bau­ In diesen Gebäuden mit un­ technischen Mängeln belaste­ dichten Fassaden dringt Was­ << Im Gebäude sind Decken undicht, sodass es immer wieder durchregnet. ten Polizeidienstgebäude. Mit ser durch die über 50 Jahre al­ Bauerhaltungsmaßnahmen ten Holzfenster ein, fällt Putz << Landeskriminalamt wege und der Schleimhäute und Teilsanierungen muss end­ von den Wänden und Decken. schadstoffbelastet führen können. lich Schluss sein, eine Grundsa­ Auch diese Gebäude befinden nierung der vier maroden Poli­ sich in einem desolaten Zu­ Auch das LKA Sachsen-Anhalt Wendt: „Da haben die politi­ zeigebäude in Sachsen-Anhalt stand, und die weitere Nutz­ ist in der jüngsten Zeit durch schen Verantwortlichen 28 ist längst überfällig. Es ist nicht barkeit wird nur durch ständi­ bautechnische Mängel in die Jahre nach der Wende immer länger hinnehmbar, dass die, ge Notreparaturen erreicht. Schlagzeilen geraten, denn das noch nicht kapiert, dass man die täglich ihre Gesundheit für Die Arbeitsbedingungen in den Gebäude ist schadstoffbelas­ Missstände nicht dadurch be­ die Bürgerinnen und Bürger in genannten Polizeigebäuden tet. Dort sind künstliche Mine­ hebt, dass man sie verschleppt. unserem Land riskieren, selbst sind für die Polizeibeschäftig­ ralfasern entdeckt worden, die Sachsen-Anhalt war schon mal unter übelsten Bedingungen ten äußerst schlecht. zu Entzündungen der Atem­ schneller und erfolgreicher. arbeiten.“ DPolG – Deutsche Polizeigewerkschaft

<< Die ZUZ-Kräfte stellen sicher, dass der Zollfahndung, unabhängig von Einsatzort oder -zeit, Spezialkräfte zur Verfügung stehen.

Rockerkriminalität sei hier nur als ein Beispiel angeführt. In den meisten Fällen werden un­ sere Dienste von anderen Zoll­ einheiten benötigt. Es kommt jedoch gelegentlich auch vor, dass wir Einsätze für die Polizei fahren, wenn die Kollegen des Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll (ZUZ) SEK in anderen Einsätzen ge­ bunden oder aus anderen Grün­ Die Spezialeinheit den nicht verfügbar sind. Das klingt, als hätte die ZUZ für die Zollfahndung alle Hände voll zu tun!? Definitiv, im letzten Jahr war die Anzahl der Anforderungen Ähnlichkeiten mit der Arbeit Wie sieht die Arbeit der ZUZ Kreisen. Bei Einsatzleitern und fast dreistellig. der Spezial-Einsatz-Komman­ konkret aus? Können sich auch Polizeiführern etwa oder ande­ dos (SEKs) der Polizei sind Polizeibeamte für die ZUZ be­ ren Spezialeinheiten, mit denen Stehen Sie bei Ihren Einsätzen nicht zu verkennen. Die Zen­ werben? Der POLIZEISPIEGEL wir unsere Fortbildung, regel­ als Bundeseinheit nicht in trale Unterstützungsgruppe sprach mit dem Kommando­ mäßige Trainings und gemein­ ­Konkurrenz zur GSG 9? 10 Zoll (ZUZ) ist zur Stelle, wenn führer der ZUZ, Marco Müller. same Einsätze durchführen. Im es darum geht, Zollfahn­ Jahr 2014 feierte die ZUZ ihr Nein, vor dem Hintergrund der dungsbeamte in Situationen POLIZEISPIEGEL: 20-jähriges Bestehen und ist so­ unterschiedlichen Auf­gaben zu schützen, in denen ihr Ein­ Herr Müller, wenn Sie jemand mit fast die jüngste Spezialein­ und Zuständigkeiten nicht. Der satz mit besonders hohen fragt, wo Sie arbeiten, was heit in Deutschland mit Sitz Zoll hat den Schwerpunkt in der ­Risiken verbunden ist. antworten Sie dann? beim Zollkriminalamt in Köln. Kontrolle des internationalen Warenverkehrs, aber auch der In der Hauptsache ist die Zen­ Marco Müller (lacht): Wie sieht der Auftrag aus? Verbrauchsteuern, das heißt

Berufspolitik trale Unterstützungsgruppe Du glaubst gar nicht, wie oft zum Beispiel Zigaretten- und Zoll (ZUZ) für Zugriffs- und ich von Kollegen der Polizei ge­ Ähnlich dem SEK der Länder, Alkoholschmuggel. Darüber hin­ Schutzmaßnahmen verant­ fragt werde, wo ich arbeite. kommt die ZUZ immer dann aus ist er zuständig für die Kon­ wortlich, bei denen besonders Wenn ich dann sage, ich bin zum Einsatz, wenn es besonders trollen zum Mindestlohn und geschultes und ausgestattetes beim Zoll, denkt jeder erst mal heikel wird. Wir haben es in un­ der Schwarzarbeit. Damit lässt Personal erforderlich ist. Im­ – klar, der ist am Flughafen und seren Einsätzen mit gewaltbe­ sich auf krimineller Seite viel mer wenn eine Gefahr für Leib kontrolliert das Gepäck. Sag ich reiten und bewaffneten Tatver­ Geld verdienen. Um diese Berei­ und Leben von eingesetzten dann aber, ich bin bei der ZUZ, dächtigen zu tun, die immer che kümmert sich der Zoll und Zollbeamten besteht, wird die ernte ich regelmäßig ein langes häufiger in festen Strukturen damit auch die ZUZ, die im Übri­ Spezialeinheit der Zollverwal­ Schweigen in Verbindung mit organisiert sind. Der Bereich der gen explizit dafür geschaffen tung eingesetzt. einem fragenden Blick. wurde. Zuständigkeitsprobleme sind ­daher nicht vorhanden. Derzeit gewährleisten circa ZUZ – das steht für Zentrale 50 Einsatzbeamte am Standort ­Unterstützungsgruppe Zoll Aber die ZUZ ist grundsätzlich Köln den Schutz von 34 000 und ist das Pendant zu den in ganz Deutschland einsetz- Zollbeamten – bundesweit. Im SEK der Länder. bar? Jahr 2015 konnten im gesam­ ten Bundesgebiet 85 Einsatz­ Interessant! Wahrscheinlich Genau, es kommt vor, dass wir lagen erfolgreich bewältigt wissen nicht viele von einer einen Einsatz in München ha­ werden. Im Gegensatz zu den solchen Spezialeinheit beim ben und drei Tage später in Ber­ Spezialeinheiten der Länder ist Zoll. Wo genau ist denn die lin unterstützen. In seltenen ein Einsatz der ZUZ „vor der Dienststelle und seit wann Fällen kommt es sogar vor, dass Haustür“ die Ausnahme. Somit gibt es die ZUZ? wir im Ausland tätig werden. beginnt die Maßnahme häufig mit der Anreise zum Einsatzort. Stimmt, die ZUZ ist eher inner­ Durch die Globalisierung der

Dies verlangt den Angehörigen halb der Zollverwaltung be­ © ZUZ (2) Märkte und den engen Waren­ der ZUZ ein hohes Maß an Fle­ kannt und darüber hinaus oft << Der Kommandoführer der ZUZ, verkehr ist uns der internatio­ xibilität ab. nur in wirklich gut informierten Marco Müller nale Kontakt sehr wichtig. Wir

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trainieren regelmäßig mit un­ niken geschult werden. Nach serer tschechischen Partner­ bestandener Basisfortbildung einheit, der SON, und bemü­ werden die Anwärter mit an­ hen uns um eine Kooperation deren Polizisten zu SEK-Beam­ mit dem US Immigration and ten fortgebildet. Customs Enforcement (ICE). Für die Kollegen, die eher tech­ Was sind das für Leute, die bei nisch interessiert sind, bietet Ihnen arbeiten? Sind das alles sich eine Verwendung in der Zöllner? ZUZ-eigenen „operativen Tech­ nik“ an. Die Basisfortbildung Wir sind ein ziemlich bunter ist hier etwas verkürzt und es Haufen. Gut die Hälfte der Ein­ kommt anschließend zu einer satzbeamten sind Zöllner. Wir gemeinsamen Ausbildung mit haben aber auch eine ganze den Kollegen der Polizei zum Reihe Bundespolizisten und technischen Einsatzbeamten. auch einige Landespolizisten, Insgesamt dauert die Ausbil­ die zu uns gewechselt sind, un­ dung etwa ein Jahr. ter uns. Wir haben sogar einen ehemaligen Beamten der Ren­ Wo findet diese Ausbildung tenversicherung in unseren denn statt? Auf dem Gelände Reihen. Leider schaffen es aber des Zollkriminalamts? nicht alle Interessenten zu uns. Nein, wer zu uns will, kommt Gutes Stichwort! Was muss viel rum. Das gilt nicht erst ein Bewerber mitbringen, um später in den Einsätzen, son­ angenommen zu werden? dern auch schon während der Ausbildung. Wir sind als Bun­ Jedes Jahr schreibt das Zollkri­ desbehörde schließlich in ganz minalamt Dienstposten für den Deutschland zuständig. mittleren und den geho­benen Dienst aus, auf die sich jeder Die Basisfortbildung findet an Zöllner, aber auch jeder Bundes- verschiedenen Standorten in oder Landesbeamte bewerben ganz Deutschland statt. Die kann. Die Stellenausschreibung sich daran anschließende Fort­ erfolgt im August. Das Aus­ bildung zum SEK-Beamten wahlverfahren wird, nach Ab­ fand in den letzten 20 Jahren lauf der Ausschreibungsfrist, regelmäßig bei der Polizei in im Herbst durchgeführt. NRW statt, mit welcher wir ei­ nen intensiven Kontakt pfle­ In diesem Auswahlverfahren gen. Im Jahr 2015 gab es erst­ werden neben psychologi­ mals eine Kooperation mit schen Anforderungen wie dem niedersächsischen SEK ­Intelligenzverhalten, Konzen­ und in 2016 eine mit dem SEK trationsfähigkeit, praktisch- Sachsen-Anhalt. Im Bereich der technischem Verständnis, operativen Technik ist die Poli­ Teamfähigkeit, psychische zei Nordrhein-Westfalen unser ­Stabilität und Stressbelast­ erster ­Ansprechpartner. barkeit natürlich auch einige sportliche Fähigkeiten geprüft. Klingt alles in allem nach einer ziemlich aufregenden, aber Wie sieht die weitere Ausbil- vor allem auch anstrengenden dung aus, wenn der Bewerber Zeit … Sind denn alle Stellen diese erste Hürde gemeistert besetzt? hat? Wir suchen natürlich immer Wenn das Auswahlverfahren geeigneten Nachwuchs. Schon erfolgreich absolviert wurde, weil 80 Prozent der Anwärter schließt sich eine zehnwöchige die Fortbildung nicht bestehen. Basisfortbildung an, in der die zukünftigen Kollegen intensiv Für weitere Informationen im Bereich Schießen, Sport, zur ZUZ: 0221.6722000 oder Klettern und in Eingriffstech­ unter [email protected]

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Rufbereitschaft In vielen Bereichen der Polizei ist sie für die Beschäftigten bereits ständiger Bestandteil des Dienstes: die Rufbereitschaft. Aber was ist überhaupt Rufbereitschaft?

Unter Rufbereitschaft versteht Rufbereitschaft als solche ist man die Verpflichtung von Be­ für sich keine Arbeitszeit im schäftigten, sich außerhalb ih­ Sinne des Arbeitszeitgesetzes. rer regelmäßigen Arbeitszeit Die Zeit während einer Rufbe­ für den Arbeitgeber erreichbar reitschaft kann sogar als Ruhe­ zu halten, um auf Abruf die zeit im Sinne des § 5 Arbeits­ ­Arbeit aufnehmen zu können zeitgesetz gewertet werden. (§ 6 Abs. 5 TV-L/TVöD). An wel­ Kommt es jedoch innerhalb chem Ort sich der Beschäftigte der Rufbereitschaft zur Inan­ während seiner Rufbereit­ spruchnahme des Beschäftig­ 12 schaft aufhält, bestimmt nicht ten, so gilt die tatsächlich ge­ der Arbeitgeber, sondern der leistete Arbeit zuzüglich der Arbeitnehmer selbst. Dabei hat jeweiligen An- und Abfahrts­ er allerdings sicherzustellen, wege als Arbeitszeit und wird

Tarif dass die Arbeitsaufnahme zeit­ mit dem Entgelt für Überstun­ nah möglich ist. Insofern un­ den und etwaigen Zeitzuschlä­ terscheidet sich die Rufbereit­ gen bezahlt. schaft von den sogenannten „Bereitschaftsdiensten“, bei << Mitbestimmung denen der Aufenthaltsort vom Arbeitgeber verbindlich fest­ Obwohl die Zeit der Rufbereit­ © Tanusha / Fotolia© Tanusha gelegt wird. schaft im Sinne des Arbeits­ zeitgesetzes keine Arbeitszeit << Vergütung ist, so ist die Anordnung von nen Pkw fahren, wenn er zum destens genauso schnell mit Rufbereitschaft stets mitbe­ Beispiel nachts zum Dienst anderen ­Verkehrsmitteln zu­ Vergütet wird die Rufbereit­ stimmungspflichtig, da sie ­gerufen wird. Kommt es dann rückgelegt werden kann. Dies schaft mit einer täglichen Pau­ eine Frage des Beginns und zu einem Unfall, stellt sich oft dürfte aber regelmäßig der Fall schale je Entgeltgruppe, die für Endes der Arbeitszeit darstellt. die Frage, wer den Schaden sein. Das Gericht hat klarge­ die Tage Montag bis Freitag Ohne entsprechende Zustim­ am Fahrzeug zu tragen hat, stellt, dass sich der Weg zum das Zweifache, für Samstag, mung des Personalrates kann der ­Beschäftigte oder der Ar­ Einsatz innerhalb der Rufbe­ Sonntag sowie für Feiertage keine Rufbereitschaft ange­ beitgeber. Das Bundesarbeits­ reitschaft grundlegend von das Vierfache des tariflichen ordnet werden. Hilfreich kön­ gericht hat in einem solchen dem allgemeinen Weg zur Ar­ Stundenentgeltes nach Maß­ nen hierbei Dienstvereinba­ Fall aus dem Jahre 2011 einem beit unterscheidet. Damit be­ gabe der Entgelttabelle be­ rungen sein, die zum Beispiel Beschäftigten mit Urteil vom steht ein ­Erstattungsanspruch trägt. Dies gilt nicht im Falle Klarheit schaffen, mit wie viel 22. Juni 2011 (Az.: 8 AZR des Beschäftigten für entspre­ einer stundenweisen Rufbe­ zeitlichem Vorlauf Rufbereit­ 102/10) einen entsprechen- chende Schäden am Pkw ge­ reitschaft, die bei einer unun­ schaften angeordnet werden den Erstattungsanspruch zu­ genüber dem Arbeitgeber. Be­ terbrochenen Rufbereitschaft können. gesprochen. Voraussetzung schäftigte, deren Pkw auf dem von weniger als zwölf Stunden ­dafür ist aber, dass die Nut­ Weg zum oder vom Einsatz in­ vorliegt. In diesem Fall wird für << Nutzung des zung des privaten Pkw zumin­ nerhalb der Rufbereitschaft jede Stunde der Rufbereit­ privaten Pkw dest auch im Interesse des Ar­ beschädigt wird, sollten daher schaft 12,5 Prozent des tarifli­ beitgebers ist. Das ist immer prüfen lassen, ob ihnen ein Er­ chen Stundenentgeltes nach Soweit der Arbeitgeber keinen dann der Fall, wenn der Be­ stattungsanspruch gegen den Maßgabe der Entgelttabelle Dienstwagen zur Verfügung schäftigte die Arbeit möglichst Arbeitgeber zusteht und die­ gezahlt (§ 8 Abs. 3 TVöD bezie­ stellt, wird ein Beschäftigter schnell aufzunehmen hat und sen rechtzeitig geltend hungsweise § 8 Abs. 5 TV-L). typischerweise mit dem eige­ der Weg zur Arbeit nicht min­ ­machen.

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Expertensymposium des BADS machte Schwachstellen bei der Bekämpfung neuer psychoaktiver Stoffe deutlich „Legal Highs“ sind mit dem neuen Gesetz so nicht zu stoppen

Berlin/ (nr). Ist der Ahndung erlauben. Die ver­ Kampf gegen die Verbreitung kehrspolitische Sprecherin der ständig wechselnder Mischfor­ SPD-Bundestagsfraktion, Kirs­

men bei den neuen psychoak­ Hammacher© ten Lühmann, verwies in ihrem tiven Stoffen (NPS) über den Referat darauf, dass der Ver­ Internethandel überhaupt zu kehrsausschuss des Bundesta­ gewinnen? Kann das vor eini­ ges beim Gesetzgebungsver­ gen Monaten vom Parlament fahren nicht mitberatend verabschiedete Gesetz dabei beteiligt war und deshalb die helfen, die tödliche Gefahr Auswirkungen ­dieser Stoffe auch im Straßenverkehr einzu­ auf die Verkehrssicherheit zu dämmen? Diese Fragen erör­ kurz kam. Alle Referenten wa­ terten jetzt Experten beim ren sich einig, dass die soge­ Symposium „ ,Legal‘ Highs – nannten NPGs, das heißt, die die tödliche Gefahr“ des BADS neuen psychoaktiven Stoffe, (Bund gegen Alkohol und Dro­ ­erhebliche Auswirkungen auf 14 gen im Straßenverkehr). Der die Fahreignung haben kön­ Präsident des BADS, Dr. Peter << Polizeidirektor und Mitglied der DPolG-Verkehrskommission, Ludwig nen. „Die Anlage des Straßen­ Gerhardt, begrüßte dazu mehr Laub, bei seinem Vortrag verkehrsgesetzes mit der Liste als hundert Vertreter vor­ der berauschenden Mittel und nehmlich aus Verwaltung, Jus­ werden. Im Zusammenhang ferat darüber hinaus darauf, Substanzen wurde im Zuge der tiz, Polizei und Rechtsmedizin. mit dem Konsum solcher Stoffe dass es mit dem Einzug der Gesetzesänderung nicht an­ wurden allein in Deutschland ­„Legal Highs“ sowohl eine neue gepasst. Im Gegensatz zum Aktuelles Das Neue-psychoaktive-Stoffe- für das Jahr 2015 insgesamt 39 Generation von Drogen als Beispiel von Cannabis reicht Gesetz (NpSG) betrifft psycho­ Todesfälle registriert.“ auch eine neue Generation von deshalb der Nachweis des Kon­ aktive Substanzen, die nicht Drogendealern gebe. „Trotz des sums von Legal Highs im Blut vom Betäubungsmittelgesetz << Gefährliche Stoffe neuen Gesetzes wurden und nicht aus, um eine Ordnungs­ und dem Arzneimittelgesetz schwer nachzuweisen werden die Substanzen immer widrigkeit beim Führen eines erfasst werden. Diese Gesetze noch vorwiegend über das In­ Fahrzeuges im Straßenverkehr werden umgangen, indem Professor Dr. Thomas Daldrup ternet als sogenannte Bade­ zu begehen. Nur beim Nach­ ständig neue Mischformen auf vom Institut für Rechtsmedizin salze, Dünger oder Räucher­ weis eines Fahrfehlers kommt dem Markt erscheinen, deren des Universitätsklinikums Düs­ mischungen beworben und deshalb eine Verurteilung Inhalte schwer zu identifizieren seldorf machte deutlich, wie vermarktet. Die Händler ver­ ­wegen einer Straftat wegen sind. Zudem werden sie als „Le­ schwierig es ist, die verwende­ senden nach eigenen Aussagen Straßenverkehrsgefährdung gal Highs“ bezeichnet, um zu ten Stoffe forensisch zu erken­ nur Substanzen, die von der nach §§ 315 c, 316 StGB in Be­ suggerieren, dass es sich dabei nen beziehungsweise zu be­ neuen Gesetzgebung nicht er­ tracht“, erläuterte Lühmann. um Stoffe handelt, die legal er­ stimmen: „Es ist auch mit fasst werden sollen. Über diese worben und besessen werden erhöhtem analytischen Auf­ Vertriebsstrategien wird ver­ << Neue Gesetzesregelung können. Alle Referenten ver­ wand oft nicht möglich, den sucht, dem Image des traditio­ unzureichend wiesen auf die hohen gesund­ konsumierten Stoff im Blut nellen Drogendealers, der auf heitlichen Risiken durch ihre oder Urin nachzuweisen. Dies dem Schwarzmarkt in dunklen Polizeidirektor Ludwig Laub Einnahme. Ludwig Laub, Direk­ liegt daran, dass immer wieder Ecken dreckige Drogen ver­ wies darauf hin, dass in der tor an der Hochschule für Poli­ neue Stoffe neben den über kauft, das Bild eines sauberen Praxis eine derartige Verur­ zei Baden-Württemberg, führ­ 550 bereits bekannten Stoffen Genussmittelversandes ent­ teilung oft daran scheitere, te zur Rauschwirkung dieser auf dem Markt erscheinen, von gegenzustellen.“ dass dem Fahrzeugführer Stoffe aus: „Ungefährlich sind denen nicht bekannt ist, wie keine ausreichenden Ausfall­ die Produkte keineswegs, die diese im Körper verstoffwech­ Im Mittelpunkt des Symposi­ erscheinungen nachgewiesen unter harmlosen Tarnnamen selt werden.“ ums stand die Frage, inwie­ werden können, die eine relati­ wie Kräuter- und Räuchermi­ weit der Genuss von „Legal ve Fahrunsicherheit begrün­ schungen, als Badesalze, Pflan­ Der Diplom-Sozialpädagoge der Highs“ zu Gefährdungen im den. Insofern habe die neue zendünger et cetera über Inter­ Drogenhilfe Köln, Ralf Wisch­ Straßenverkehr führt und ob Gesetzesregelung keine Aus­ net oder Headshops vertrieben newski, verwies in seinem Re­ die bestehenden Gesetze eine wirkungen auf die Bekämp­

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fung von Drogenfahrten im mann. Notwendig seien für Straßenverkehr. die Praxis vor allem auch die © Laub Kenntnis über die einzelnen Für Prof. Daldrup stellt sich die Stoffe und die Ausstattung Lage so dar: „Wird bei einem zum Nachweis dieser Sub­ Fahrzeugführer im Blut eine stanzen. Insoweit sei es ge­ psychoaktive Substanz nachge­ boten, flächendeckende Test­ wiesen und zeigte er eine ent­ möglichkeiten zu schaffen und sprechende Beeinträchtigung, die Forschung entsprechend so dürfte er ohne Weiteres zu unterstützen. Polizeidirek­ analog den Bestimmungen zur tor Laub ergänzte dies mit ei­ ,Trunkenheit im Verkehr‘ straf­ nem Hinweis auf einen von rechtlich belangt werden kön­ der Innenministerkonferenz nen. Sind hingegen keine Fahr­ getroffenen Beschluss, die fehler nachweisbar, ist nicht ­Polizeikompetenzen zu stär­ von einer Ordnungswidrigkeit ken, zum Beispiel durch ver­ auszugehen, weil kein Stoff aus pflichtende standardisierte der Gruppe der NPS in der An­ Fahrtüchtigkeitstests und die lage zu § 24 a (2) StVG aufge­ erweiterte Möglichkeit zur Be­ führt wird.“ Stoffgruppen in § 24 a StVG gegen ­deren Verbreitung sei. schlagnahme von Führerschei­ durch Rechtsverordnung zu „Die ­jetzige Gesetzgebung ist nen nach einer Drogenfahrt. Auf diesen Sachverhalt re­ ergänzen. Sie konstatierte da­ nicht das letzte Puzzleteil, auf Das Symposium wurde mode­ agierte Kirsten Lühmann mit rüber hinaus, dass das Gesetz neue Trends und Entwicklun­ riert von dem ehemaligen Ge­ dem Hinweis, dass es das neue zu den neuen psychoaktiven gen bei NPS muss der Gesetz­ neralbundesanwalt Harald­ Gesetz zulasse, die Liste der Stoffen nur ein erster Schritt geber reagieren“, sagte Lüh­ Range.

15 DPolG: Neues BKA-Gesetz begrüßt Informationsaustausch zwischen den

Sicherheits­behörden wird endlich verbessert Aktuelles

Die Deutsche Polizeigewerk­ << Info schaft (DPolG) begrüßt die Neufassung des BKA-Geset­ Gefährlichen Islamisten zes, das am 27. April im Bun­ kann künftig zur besseren destag verabschiedet wurde. Überwachung eine elektro­

Kernpunkte sind die Verbesse­ © Marco2811 / Fotolia nische Fußfessel angelegt rung des Datenaustauschs werden. Demnach kann das zwischen den Sicherheitsbe­ Bundeskriminalamt (BKA) hörden sowie der Einsatz der potenzielle Gefährder zum Fußfessel zur Überwachung Tragen des Ortungsgerätes von Gefährdern. DPolG-Bun­ verpflichten. desvorsitzender Rainer Wendt: Diesen Verdächtigen kann „Die Schaffung eines zentralen verboten werden, sich von << Das BKA-Gesetz erlaubt künftig, Terrorverdächtige enger zu überwachen. Datenpools beim BKA, in dem ihrem Wohnort zu entfer­ die Daten zum Beispiel von er­ nen. Allerdings kann das BKA kennungsdienstlichen Behand­ nik eingeführt werden, die es ­Europa zu verbessern. An die­ eine Fußfessel nur verfügen, lungen, Haftdaten und Straf­ erlaubt, Prozesse reibungslos ser Stelle hat Bundesinnen­ sofern für die Person keine anzeigen vorgehalten werden, zu koordinieren. Das Beharren minister Thomas de Maizière zuständig ist. ist überfällig. Wir brauchen einzelner Länder auf eigene unsere volle Unterstützung.“ Die Überwachung der meis­ dieses Verbundsystem von ­Informationssysteme, die ten der über 500 bekannten Bund und Ländern, um früh­ nicht untereinander kompa­ „Der Einsatz der elektroni­ Gefährder unterliegt derzeit zeitig auf mögliche terroristi­ tibel sind, muss endlich der schen Fußfessel für Gefährder dem Landesrecht. sche oder kriminelle Gefahren Vergangenheit angehören. kann nur ein Baustein im Ge­ reagieren zu können. Im nächsten Schritt muss es füge der künftigen Terroris­ darum gehen, den polizeilichen musbekämpfung sein“, so aber geeignet, Aufenthaltsorte Endlich soll damit auch eine Informationsfluss zwischen Wendt. „Sie kann keinen Ter­ von gefährlichen Personen zu einheitliche Informationstech­ den Sicherheitsbehörden in roranschlag verhindern, ist überwachen.“

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Neue Sonderwagen erforderlich Ein Spezialfahrzeug, das Schutz bietet

Die Sonderwagen 4 (SW 4), die >>Leistung: 340 PS (250 kW) noch die neue blaue Polizeifar­ >>Drehmoment: 1 250 Nm @ be erhalten haben und bei der © DPolG 1 200 bis 1 800 min-1 Polizei, auch in Niedersachsen, >>Treibstoff: Diesel/Kerosin genutzt werden, sind zum Teil >>Emissionsklasse: Euro 3 bis älter als 30 Jahre. Ihr Erschei­ Euro 6 nungsbild ist militärisch ge­ >>maximale Geschwindigkeit: prägt, schnell nutzt der Laie für 100 km/h – elektronisch eine Beschreibung des Fahrzeu­ ­abgeriegelt – ges den Begriff „Radpanzer“. >>Reichweite > 800 km Zunächst ist für den Ersatz und >>Steigfähigkeit > 60 Prozent die Neubeschaffung der Fahr­ >>Querneigung > 30 Prozent zeuge, die bei den Bereit­ >>Kletterfähigkeit: 400 mm schaftspolizeien vorgehalten << Der Survivor R besticht auch durch seine moderne Optik im Vergleich >>Wendekreis < 18 m werden, der Bund zuständig. zum 30 Jahre alten Sonderwagen 4 >>Watfähigkeit „750 mm“/ Allerdings muss aufgrund der „1200 mm“ (un-/vorbereitet) heutigen Bedrohungslage auch auch zwei Rückwärtsgänge bie­ Schon der SW 4 (TM-170) wies >>Automatikgetriebe: ZF/MAN landesweit und flächende­ tet. Die erste Schikane soll um­ ein Fahrgestell des Unimog mit 12 AS TipMatic ckend eine Ausstattung der fahren werden und ich greife in einem Motor von Mercedes >>Verteilergetriebe: MAN G ­Polizei mit solchen Fahrzeugen das Lenkrad mit der Erwartung, Benz auf. Der Survivor R bietet 103 (zweistufig) erfolgen. Mindestens in jeder viel Kraft für die Lenkbewe­ MAN-Großserientechnik und >>Vorderachse: MAN-Starr­ 16 Polizeidirektion sollte ein sol­ gung aufwenden zu müssen. damit den Vorteil, dass die achse 7 100 kg ches Fahrzeug vorgehalten Dabei „verlasse“ ich die Test­ Fahrzeuge im Bedarfsfalle in >>Hinterachse: MAN-Starrachse werden. Das erste Kontaktfahr­ strecke beinahe unfreiwillig, MAN-Werkstätten repariert 11 500 kg zeug bei einem Terrorangriff ist denn die Lenkung spricht ganz werden können und mit MAN- >>Aufhängung: MAN-Blatt­ ein „normaler“ Streifenwagen. leicht an. Der Survivor R lässt Ersatzteilen schnell wieder ein­ federn Das zweite Fahrzeug muss ein sich fast wie ein Pkw dirigieren. satzbereit sind. >>Reifen: 365/85 R20 geschütztes Fahrzeug sein, Er hat einen ­super kleinen nicht nur, um Bürgerinnen und Wendekreis, ist trotz seiner Zu den technischen Daten: Die Liste der optionalen Aus­

Berufspolitik Bürger, sondern auch die einge­ Größe und seines Gewichtes stattung (nicht abschließend): setzten Kolleginnen und Kolle­ handlich. Gerne wäre ich mit >>Besatzung: bis zu zehn gen zu schützen. Diese müssen ihm den ganzen Tag unterwegs Insassen­ Hydraulische Seilwinde herausgelöst, vielleicht gebor­ gewesen. Aber ein sehr infor­ >>Länge: 6,50 m, Breite: 2,50 m (100 kN), Räumschild/Räum­ gen und damit gerettet und matives Gespräch bei der Fa. (mit angeklappten Außen­ gitter, Schutzgitter für die der Terrorakt muss beendet Rhein­metall schloss sich an. spiegeln), Höhe: 2,70 m Scheiben, Notlaufelemente werden! Mit dem heute strei­ >>Zulässiges Gesamtgewicht: und Reifenflankenschutz, ABC- fenwagenüblichen Design Obwohl das Fahrzeug nicht so 16 000 kg Schutzbelüftungsanlage, nicht- ­bietet der Survivor R im Polizei­ aussieht, ist das Ausstattungs­ >>Leergewicht: 10 900 kg letale Wirkmittel/Wirkmittel­ alltag und nicht nur bei Terror­ prinzip mit einem Modellbau­ >>Nutzlast: 5 100 kg werfer, Suchscheinwerfer, lagen „schicken Schutz“ mit kastenset aus meiner Kindheit >>Motor: MAN-6,9-Liter-­ MARS® mobiles taktisches ­zivilem Aussehen. Die ersten vergleichbar. Der Survivor R ist Sechszylinder Rampensystem Bundesländer haben das Fahr­ ein Fahrzeug, das man an die zeug bereits bestellt oder be­ Erfordernisse anpassen kann. absichtigen den Kauf. Die einzelnen Schutzplatten können zeitnah ausgetauscht << Das Fahrzeug im Test werden, um je nach Einsatzge­ biet Schutz vor dem Beschuss Ich sitze auf dem Fahrersitz, lau­ mit unterschiedlichen Waffen sche dem kräftigen Sound des zu bieten. Schutz vor biologi­ Motors und schiebe den Gang­ schen, chemischen und atoma­ hebel auf Position D. Der zwölf ren Stoffen bietet die Schutz­ Tonnen schwere Survivor R re­ belüftungsanlage. Bis zu zehn agiert sofort auf meinen leich­ Insassen sitzen in dem Fahr­ ten Druck auf das Gaspedal und zeug relativ komfortabel und beschleunigt kräftig. Er ist mit können auch ihre persönliche

einem Zwölf-Stufen-Automatik­ Ausstattung sowie Führungs- © DPolG getriebe ausgerüstet, welches und Einsatzmittel mitnehmen. << Der Autor testete den Survivor R.

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AG Behindertenpolitik des dbb tagte in Berlin Frank Richter (DPolG) zum Stellvertreter gewählt

Am 3. Mai 2017 fand in Berlin eine Sitzung der AG Behinder­ tenpolitik im dbb statt. Zu Be­ ginn der Sitzung dankte der © Jan Brenner Bundesvorsitzende des dbb, Klaus Dauderstädt, dem bishe­ rigen AG-Vorsitzenden Heinz Pütz für die geleistete Arbeit. Im Beisein der stellvertreten­ den Bundesvorsitzenden Kirs­ ten Lühmann und Volker Stich wurden zum neuen Vorsitzen­ den der AG Behindertenpolitik der Kollege Stefan Burkötter (GdS) und zu seinem Vertreter der Kollege Frank Richter (DPolG) gewählt. << Frank Richter (Vierter von rechts) wurde als stellvertretender Vorsitzender in die AG Behindertenpolitik des dbb gewählt.

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Problematik „Sperrholzblitzer“ – einfallsreich oder strafbar? Von Rechtsanwältin Vicky Neubert,

<< Achtung Blitzer! oftmals hören. Im Nachfolgen­ << Vicky Neubert den drei Beispiele: Oder doch nicht? So wie auf der Abbildung 1 kennt ihn je­ << Beispiel 1

der, eine der wohl für viele Bür­ © DPolG (6) ger heimtückischsten Mittel, Der Anwohner einer Durch­ die Stadtkasse zu füllen – den gangsstraße war durch eine Blitzer, oft Starenkasten ge­ Vielzahl zu schnell fahrender nannt. Verkehrsteilnehmer überaus genervt. Kurzerhand stellte er in seinem Vorgarten die ­Attrappe eines stationären

Blitzers auf. Hierauf ange­ 2 << Abbildung 2 sprochen sagte er: Bis 2012 Studium Rechts­ wissenschaften Universität „Am Wochenende und abends Leipzig; Abschluss mit 1. geht es auf der Straße vor mei- Staatsexamen und Zusatz nem Haus wie auf einer Renn- Diplom-Jurist (Dipl.-Jur.); bis 18 strecke zu.“ 2015 Referendariat Ober­ landesgericht/Landgericht 1 << Abbildung 1 Nach der Arbeit auf der Terras­ Dresden; 2015 2. Staats­ se entspannen oder einfach << Abbildung 33 examen; seit 2015 Rechts­ Der nachfolgende Beitrag be­ fernsehen, das war nicht mög­ anwältin in der Kanzlei fasst sich mit einer ganz be­ lich, sodass sich der Mann da­ gut ankam, wurde dem Kinder­ ­Reinhard Rechtsanwälte. Fachteil sonderen Art dieser Gattung für entschied, selbst eine Lö­ garten nur wenige Tage später Arbeitsschwerpunkt ist – der Marke Eigenbau. sung für das Problem zu bauen. erneut ein blitzerähnliches Strafverteidigung; seit 2016 Hierfür bastelte dieser aus ­Vogelhäuschen geschenkt. Mitglied im Leipziger Straf­ Immer öfter hört und liest Sperrholz einen Holzkasten ­(Abbildung 2 und 3) verteidiger e.V. und der man von Bürgern mit erziehe­ und strich ihn dunkelgrün an. Strafverteidigervereinigung rischem Verantwortungsbe­ Dieser unechte Zwilling wurde Sachsen/Sachsen-Anhalt e.V. wusstsein für sich und ihre sodann auf eine 2,20 Meter Mitmenschen, welche als lange Stange montiert und Schützer der StVO und Ver­ 3 Meter von der Straße ent­ Für viele Autofahrer eine fechter von Geschwindigkeits­ fernt in seinem Vorgarten Schrecksekunde: Die vermeint­ begrenzungen selbst tätig ­aufgestellt. Als ­Kameralinse liche Radarkontrolle an der ­werden. Die Rede ist von den diente eine – nicht mehr funk­ Bundes­straße 33 bei Markdorf Wächtern der 30er- und 50er- tionierende – Taschenlampe. am Bodensee. Ein Anwohner Zonen, mithin den Mitbürgern, hat sie aus einem Kanalrohr – welche selbst den Starenkas­ << Beispiel 2 bestechend originelle Material­ ten aus Sperrholz oder anderen wahl – nachgebaut, in den klei­ Materialien her- und effektiv Andernorts hatte eine Mutter << Abbildung 44 nen Fenstern könnte man fast aufstellen. 1 eine Radarfalle aus einem Vo­ im Vorbeifahren eine Kamera gelhäuschen nachgebaut und Wem der altbekannte Staren­ erkennen. Selbstverständlich lassen sich sie Anfang Februar dem Kin­ kasten zu antiquarisch oder die Gründe für diese Eigenregie dergarten geschenkt. Das Be­ ­naturverbunden erscheint, für Wie genau dieses Werk zustan­ sondere: Das Vogelhaus hatte den gibt es auch ein schnittige­ de kam, möchte der ­Anwohner 1 http://cdn1.spiegel.de/images/image- 554370-galleryV9-rnyn-554370.jpg große Ähnlichkeit mit den klas­ res Modell in Schwarz-Hoch­ jedoch nicht ­verraten. sischen Blitzkästen. glanz (Abbildung 4). 234 << Gefahr der öffentlichen

Impressum: << Beispiel 3 2 http://ais.badische-zeitung.de/piece/03/ Sicherheit und Ordnung? Redaktion: Jürgen Roos 65/17/a3/56956835-p-590_450.jpg 53547 Roßbach 3 http://www.noz-cdn.de/media/2013/ Mitte März war der „Staren­ 09/14/_full_627.jpg Bei allem Augenzwinkern Tel. + Fax: 02638.1463 kasten“ plötzlich weg – ge­ 4 http://www.sz-online.de/nachrichten/ bleibt doch die Frage zu klären, [email protected] bilder/eine-selbstgebaute-radarfallen- stohlen. Weil die Idee im Ort attrappe-steht-in-hepbach-1967323.jpg inwieweit Recht und Gesetz

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beziehungsweise deren Hüter, Welche zivilrechtlichen Konse- Weiterhin ist, da keine weiteren auch zudem nicht die Sicher­ darüber schmunzeln können. quenzen drohen? Spezialgesetze einschlägig sind, heit und Leichtigkeit des Ver­ zu prüfen, ob das Entfernen des kehrs gefährdet. So kann bis Es stellen sich folgende Fragen: Aus Amts- und Polizeisicht er­ „Sperrholzblitzers“ nach dem dato gesagt werden, dass die folgt – verständlicherweise bis Polizei- beziehungsweise Ord­ auf dem Privatgrund stehende Könnte das Ordnungsamt nach auf die zivilrechtliche Frage­ nungsbehördengesetz des Bun­ Attrappe eines Blitzgerätes vom der Befugnisklausel des Polizei- stellung – eine ziemlich klare deslandes angeordnet werden Ordnungsamt beziehungswei­ beziehungsweise Ordnungs­ Antwort: kann. Voraussetzung hierfür se der Straßenverkehrsbehörde behördenge­setzes des Bundes- wäre das Vorliegen einer kon­ nicht entfernt werden kann. landes eingreifen? Nach den tatsächlichen Ermitt­ kreten Gefahr für die öffentli­ lungen des Ordnungsamtes che Sicherheit oder Ordnung. „Solange nichts blitzt und kein Der Sperrholzblitzer könnte ­jeweils vor Ort wurde nicht Ton zu hören ist, gilt die At­ ­einen gefährlichen Eingriff in festge­stellt, dass sich aus dem Auch an dieser Stelle erfolgt trappe nur als ein Gegenstand den Straßenverkehr gemäß Aufstellen der Blitzer-Attrap­ vom Ordnungsamt und der Po­ im Garten“, sagt der Sprecher § 315 b StGB darstellen. Würde pen gefährliche Situationen im lizei Entwarnung: Denn es ist einer betroffenen Gemeinde, diese Frage bejaht, wäre die Straßenverkehr ergeben haben nicht ersichtlich, dass der Auf­ Dennis Bachmann. Straßenverkehrsbehörde be­ beziehungsweise sich ergeben steller des „Sperrholzblitzers“ rechtigt, das Entfernen des werden. Auch würden Ver­ die subjektiven Rechte und << Strafrechtliche Prüfung Sperrholzblitzers anzuordnen. kehrsteilnehmer wegen des Rechtsgüter des Einzelnen, die Ein Strafverfahren würde sich „Blitzers“ bewusst nicht so objektive Rechtsordnung oder Nachfolgend soll die straf­ zudem anschließen. langsam fahren, dass sie ein die Einrichtungen und Veran­ rechtliche Seite in gebotener Verkehrshindernis dar­stellen. staltungen des Staates konkret Kürze betrachtet werden. Ferner könnte er auch eine gefährdet. Das liegt maßgeb­ Amtsanmaßung darstellen, Für Ordnungsamt und Polizei lich daran, dass der „Sperrholz­ § 315 b Gefährliche Eingriffe in dann würden sich die Erbauer steht also fest: blitzer“ sich auf seinem Grund­ den Straßenverkehr gemäß § 132 StGB strafbar ma­ stück befindet, der Holzkasten chen und es würde eine Geld­ Das Aufstellen des „Sperrholz- keinerlei tatsächliche Funktion (1) Wer die Sicherheit des strafe oder Freiheitsstrafe bis blitzers“ ist kein „gefährlicher hat, welche in die Rechte ande­ ­Straßenverkehrs dadurch zu zwei Jahren drohen. Eingriff in den Straßen­verkehr“. rer Personen eingreift, und ­beeinträchtigt, dass er DPolG – Deutsche Polizeigewerkschaft

1. Anlagen oder Fahrzeuge halb des Verkehrs vorgenom­ Herbeiführen eines Vorgangs, bar ist. Der Blitzer ist ein je­ zerstört, beschädigt oder men werden und sich in ihrer der geeignet ist, durch körper­ dem Verkehrsteilnehmer be­ beseitigt, äußeren Form nicht von Ver­ liche Einwirkung den regelmä­ kannter Gegenstand, den ein kehrsvorgängen unterscheiden. ßigen Verkehr zu hemmen besonnener und aufmerksa­ 2. Hindernisse bereitet oder oder zu verzögern, insbeson­ mer Autofahrer nicht fürchten 1. Begriff des öffentlichen dere also die Einbringung von muss. Ansonsten wären auch 3. einen ähnlichen, ebenso Straßenverkehrs verkehrsfremden Gegen­ die echten Blitzanlagen verbo­ ­gefährlichen Eingriff vor­ ständen, wobei jedoch eine ten, diese wirken immerhin nimmt, Hierunter zählen die dem all­ grobe Einwirkung von einigem mit einem Blitzlicht auf den gemeinen Straßenverkehr ge­ Gewicht vorliegen muss7, zum Fahrer ein und verursachen und dadurch Leib oder Leben widmeten Straßen, Wege und Beispiel Spannen eines Drah­ damit im ungünstigsten Fall eines anderen Menschen oder Plätze, die – mit ausdrücklicher tes über die Straße8, Errichten ein Blend- und Schockmo­ fremde Sachen von bedeuten­ oder stillschweigender Dul­ von Straßensperren9, zu Boden ment. Viel eher verhält es sich dem Wert gefährdet, wird mit dung des Verfügungsberech­ stoßen einer Person auf der so, dass jeder Autofahrer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jah­ tigten – von der Allgemeinheit, rechten Spur einer stark befah­ schlicht automatisch seine ren oder mit Geldstrafe be­ das heißt von einem unbe­ renen BAB10. momentane Geschwindigkeit straft. stimmten Personenkreis, tat­ mit der jeweils zulässigen sächlich benutzt werden5. Ein Hindernis bereiten, liegt Höchstgrenze abgleicht und (2) Der Versuch ist strafbar. ­dagegen nicht bei zur Ver­ durch Abbremsen anpasst. Als öffentlich gelten beispiels­ kehrsberuhigung in die Straße (3) Handelt der Täter unter den weise: einge­bauten Geschwindig­ 3. Konkrete Gefahr Voraussetzungen des § 315 keitsbremsen vor11. Abs. 3, so ist die Strafe Frei­ Allgemein zugängliche Park­ a) Zeitliche Abfolge von ab­ heits­strafe von einem Jahr bis plätze/Parkhäuser, selbst wenn Der Blitzer – ob Fake oder nicht strakter und konkreter Gefahr zu zehn Jahren, in minder eine Benutzungsgebühr ge­ – ist kein verkehrsfremder schweren Fällen Freiheitsstrafe zahlt werden muss. Ferner be­ ­Gegenstand und auch keine Selbst käme man darüber hin­ von sechs Monaten bis zu fünf triebsbereite Tankstellen und rechtswidrige Hemmung be­ weg, so ist eine konkrete Ge­ 20 Jahren. Waschanlagen; der Parkplatz ziehungsweise Verzögerung, fahr für Leib oder Leben einer einer Wirtschaft. Merke: Selbst sondern nichts anderes – so anderen Person oder für eine (4) Wer in den Fällen des Ab­ Schilder mit Texten wie „Nur sehr es auch wider­strebt – als fremde Sache von bedeuten­ satzes 1 die Gefahr fahrlässig für Gäste“, „Zutritt Unbefug­ eine Unterstützung der Vor­ dem Wert erforderlich. Diese verursacht, wird mit Freiheits­ ten verboten“ oder Ähnliches schriften zur Geschwindig­ konkrete Gefahr (oder der strafe bis zu drei Jahren oder stehen der Öffentlichkeit nicht keitsbegrenzung. Schaden) muss durch die Be­ Fachteil mit Geldstrafe bestraft. im Wege, wenn der „befugte“ einträchtigung der Verkehrs­ Benutzerkreis nicht näher be­ c) Der ähnliche, ebenso gefähr­ sicherheit als deren Folge her­ (5) Wer in den Fällen des Ab­ stimmbar ist6. liche Eingriff im Sinne des beigeführt werden. Abstrakte satzes 1 fahrlässig handelt und § 315 b Abs. 1 Nr. 3 StGB erfasst Gefährdung der Sicherheit des die Gefahr fahrlässig verur­ So kann an dieser Stelle bereits alle sonstigen Vorgänge, die in Straßenverkehrs und konkrete sacht, wird mit Freiheitsstrafe die Prüfung beendet sein, da ihrer Gefährlichkeit den in Gefährdung eines der genann­ bis zu zwei Jahren oder mit die genannten Blitzer-Attrap­ § 315 b Abs. 1 Nr. 1 und 2 StGB ten Rechtsgüter müssen in der Geldstrafe bestraft. pen auf privatem Grund ste­ genannten Tathandlungen Tathandlung nach § 315 b hen und auch zumeist die Ab­ gleichkommen. Erfasst werden Abs. 1 Nr. 1 bis 3 StGB mit­ Geschützte Rechtsgüter von standsregelungen eingehalten wieder nur verkehrsfremde Au­ einander verknüpft sein. § 315 b StGB sind Leib und werden. ßeneingriffe wie zum Beispiel ­Leben von Personen sowie das Auslösen der Lenkradsperre Es ist für alle Tatbestands­ fremde Sachen, soweit diese Für alle Freunde der sogenann­ während der Fahrt12, der Griff in alternativen des § 315 b StGB spezifischen Gefahren des öf­ ten „Aber-was-ist-wenn-doch- das Lenkrad durch den Beifah­ erforderlich, aber auch ausrei­ fentlichen Straßenverkehrs Fragen“: rer13, Herabwerfen von Gegen­ chend, dass die Tathandlung ausgesetzt sind, mithin die ständen von einer Brücke auf eine abstrakte Gefahr für die ­Sicherheit des öffentlichen 2. Handlungen eine BAB14. Verkehrssicherheit bewirkt, Straßenverkehrs. welche sich zu einer konkreten a) Die erste Handlungsmög­ Aber auch dieser Auffangtat­ Gefahr für eines der Schutzob­ § 315 b StGB erfasst lediglich lichkeit trifft bereits dem bestand greift nicht, da kein jekte verdichtet15. Der Schaden nur verkehrsfremde Eingriffe, Wortlaut nach nicht zu. Gefährdungspotenzial erkenn­ muss dabei Folge einer durch also Handlungsweisen, die den Eingriff verursachten ver­ 7 BGHSt 41, 231, 237 nicht Teil von Verkehrsvorgän­ b) Das Bereiten von Hindernis­ 8 OLG Hamm NJW 1965, 2167 kehrsspezifischen Gefahr sein, gen sind, sondern von außen sen kommt auf den ersten 9 OLG am Main VRS 28, 423 welche vorliegt, wenn eine in­ 10 BGH NZV 2006, 483 = VRS 111, 138 = auf diese einwirken, zum Bei­ Blick in Betracht, gleichwohl VA 2006, 161 nere Verbindung zur Dynamik 11 Frankfurt NZV 92, 38; Fischer StGB 60. spiel durch das Werfen von ist es nicht einschlägig. Ein ­Auflage, § 315 b Rn. 7 des Straßenverkehrs besteht, Felsbrocken auf eine Autobahn. Hindernis im Sinne von § 315 b 12 OLG Karlsruhe NJW 1978, 1391 das heißt, die Gefahr muss auf 13 vgl. dazu BGH NZV 1990, 35 = DAR 1989, Nach ständiger Rechtsprechung Abs. 1 Nr. 2 StGB bedeutet das 426; s. aber auch BGH NZV 2006, 483 = die Wirkungsweise der für Ver­ kann das im Einzelfall auch Ein­ NStZ 2007, 34; OLG Dresden NJW 2006, 5 Fischer StGB 60. Auflage, § 315 b Rn. 3, 4 1013 15 vgl. BGHSt 48, 119 = NJW 2003, 836 = griffe einbeziehen, die inner­ 6 Fischer StGB 60. Auflage, § 315 b Rn. 4 14 BGHSt 48, 119 DAR 2003, 124

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kehrsvorgänge typischen Fort­ fahr entstehen sollte. Würde fentlichen Amtes besteht zum ABER: bewegungskräfte zurückzu­ sich aus einem Blitzer eine sol­ Beispiel bei der vorläufigen führen sein. In der Praxis sind che ergeben, dann würden alle Festnahme, dem Erlass eines Im Falle eines Auffahrunfalls die sogenannte „Werfer-Fälle“ funktionierenden Blitz- und Mahnbescheids, Ausgeben als beispielsweise durch Abbrem­ von Bedeutung. Nach seiner Radaran­lagen letztlich dem Polizist und Abkassieren (!) sen, um auf die erlaubte Ge­ neueren Rechtspre­chung be­ StGB zuwiderlaufen. Insoweit ­wegen Geschwindigkeits­ver­ schwindigkeit herunterzubrem­ jaht der BGH bei Außeneinwir­ gilt das bereits zum ähnlichen, stoßes. sen, müsste für eine Haftung kungen, die nicht durch eine ebenso gefährlichen Eingriff ein Kausalzusammenhang be­ vom Täter ausgenutzte Eigen­ gefundene Ergebnis. b) Das Vornehmen einer Hand­ stehen, der haftungsbegrün­ dynamik seines Fahrzeugs ge­ lung, die nur kraft eines öffent­ dend und haftungsausfüllend kennzeichnet sind, eine ver­ << Amtsanmaßung lichen Amtes vorgenommen ist. Sicherlich wird man hier sa­ kehrsspezifische konkrete werden darf, wird auch als gen können, die Attrappe hat Gefahr, wenn durch den Ein­ § 132 StGB „Amt­shandlungs­an­maßung“24 zu dem Bremsvorgang geführt griff die sichere Beherrschbar­ bezeichnet. und hat damit eine entschei­ keit eines im fließenden Ver­ „Wer sich unbefugt mit der dende Ursache gesetzt. Bei der kehr befindlichen Fahrzeugs Ausübung eines öffentlichen Kernaussage ist und bleibt, haftungsbegründenden Kausa­ beeinträchtigt und dadurch – Amtes befasst oder eine Hand­ dass diese aufgestellten Käs­ lität wird allerdings gefragt, ob mit der Folge eines „Beinahe- lung vornimmt, welche nur ten nicht echt sind. Sie in den die Handlung kausal für die Unfalls“ – unmittelbar auf den kraft eines öffentlichen Amtes eigenen Garten zu verpflanzen, Rechtsgutsverletzung war. Im Fahrvorgang ein­gewirkt wird16. vorgenommen werden darf, ist nicht strafbar. Wichtig ist Rahmen der haftungsausfül­ wird mit Freiheitsstrafe bis zu aber an dieser Stelle noch, das lenden Kausalität geht es um Beispiel: zwei Jahren oder mit Geldstra­ Vorange­stelltes nur gilt, solan­ die Frage, ob der Schaden kau­ fe bestraft.“ ge sich jemand nicht auch als sal auf die Rechtsgutsverlet­ Der Täter wirft von einer Brü­ Amtsträger ausgibt, also zum zung zurückzuführen ist. cke Steine auf einen Pkw, des­ Die Vorschrift dient dem Beispiel im Rahmen der Blitzer sen Scheiben zerstört werden. Schutz der staatlichen Organi­ „abkassiert“. Werden solche Bereits eine haftungsbegrün­ Der Fahrer kann den Pkw an­ sation und der Staatsgewalt, Handlungen vorgenommen, dende Kausalität liegt – aus 22 halten. Der BGH hat § 315 b nicht dem Schutz von Indivi­ dann drohen zwei Jahre Haft hiesiger Sicht – nicht vor, da Abs. 1 Nr. 3 StGB bejaht17. Der dualrechten22. oder eine Geldstrafe. das Aufstellen der Attrappe im Täter schießt auf den Pkw des eigenen Vorgarten und unter anderen Verkehrsteilnehmers, Handlungsobjekt muss ein öf­ Diese Attrappen haben an und Einhaltung der Abstandsflä­ trifft diesen auch, was aber kei­ fentliches Amt sein, das heißt für sich keine rechtsverbindli­ chen in aller Regel nicht die ne Aus­wirkungen auf das Fahr­ eine Tätigkeit als Organ der che Wirkung. Anders wäre es, entscheidende Ursache gesetzt Fachteil verhalten des Fahrers in die­ Staatsge­walt im unmittelba­ wenn statt Blitzer-Attrappen hat. Denn – und es ist so sim­ sem Pkw hat. Der BGH hat ren oder mittelbaren Dienst Verkehrsschilder aufgestellt pel – bei Einhalten der Ge­ § 315 b Abs. 1 Nr. 3 StGB ver­ von Bund, Ländern oder Ge­ würden. Auch eine Blitzer-At­ schwindigkeitsbegrenzung neint18. meinden, umfasst werden trappe auf dem Gehweg aufzu­ wäre ein Abbremsen und der auch die Körperschaften und stellen, wäre verboten. Hierzu damit verbundene Auffahrun­ Die Folge der Tathandlungen Anstalten des öffentlichen wäre eine Sondernutzungser­ fall vermeidbar gewesen. Da­ des § 315 b Abs. 1 Nr. 1 bis 3 Rechts, soweit diese der Erfül­ laubnis der Verwaltung erfor­ her setzt allenfalls der Ge­ StGB muss das Hervorrufen lung staatlicher Aufgaben die­ derlich. schwindigkeitssünder den für einer konkreten Gefahr sein19. nen23. Welche Amtsträger er­ deliktische Ansprüche notwen­ § 315 b StGB ist schon dann fasst sind, regelt § 11 Abs. 1 4. Gefahr zivilrechtlicher digen Kausalzusammenhang. vollendet, wenn die Tathand­ Nr. 2 bis 4 StGB. Nicht erfasst Ansprüche? lung unmit­telbar zu einem be­ sind staatlich reglementierte Das Vorangesagte gilt im deutenden Fremdsachscha­ Berufe wie der des Rechts­ Oft wird von Polizei- oder Ord­ ­Übrigen auch für den lieben den20 führt und sich dieser als anwalts, des Testamentsvoll­ nungsbehörden dahingehend – wenn auch nur geklebten – Steigerung der durch die Tat­ streckers et cetera, ebenso spekuliert, dass die Attrappen „Oscar“. handlung bewirkten abstrak­ keine kirchlichen Ämter oder zwar polizei- und strafrechtlich ten Gefahr für die Sicherheit Ämter der EU und rein fiska­ nicht zu beanstanden seien, des Straßenverkehrs dar­ lische Tätigkeiten öffentlich man aber zivilrechtliche stellt21. ­Bediensteter. Haftungsan­sprüche im Falle eines Unfalls nicht ausschlie­ Es ist nicht erkennbar, auf wel­ << Tathandlungen ßen könne. cher Grundlage eine solche Ge­ a) Das Merkmal des Ausübens Nachvollziehbar ist, dass sei­ 16 BGHSt 48, 119 = NJW 2003, 836 = DAR eines öffentlichen Amtes ist tens des öffentlichen Rechts 2003, 124; NZV 2009, 155 = VRR 2009, 110 = StRR 2009, 191 hier unzutreffend, da lediglich und des Strafrechts keine Aus­ 17 BGHSt 48, 119 18 NZV 2009, 155 = VRR 2009, 110 = eine Handlung (das Aufstellen sage oder Gewähr im zivil­ StRR 2009, 191 des Blitzers) vorgenommen rechtlichen Bereich getroffen 19 BGHSt 18, 271 20 Grenze derzeit 750 Euro, Fischer, wurde. Das Ausüben eines öf­ werden soll. 60. Auflage, § 315 b StGB Rn. 16 a 21 BGHSt 48, 119 = NJW 2003, 836 = 22 Fischer, 60. Auflage, § 132 StGB Rn. 2 << Hier sehen Sie „Oscar“ noch mal DAR 2003, 124 23 Fischer, 60. Auflage, § 132 Rn. 3 24 Fischer, 60. Auflage, § 132 StGB Rn. 10 in ganzer Pracht.

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Verstößt das Tragen von sogenannten << Michael Wernthaler Leiter der Verkehrspolizei­ Sharia-Westen gegen das Uniformverbot direktion Stuttgart, zuvor ­Leiter Einsatzabteilung in der Baden- nach dem Versammlungsgesetz? Württemberg, davor zwölf Jahre Leiter eines Polizeire­ Von Polizeidirektor Michael Wernthaler, Tragen von Uniformen muss viers. Themenschwerpunkt eine Manifestation bevorste­ Ordnungs- und Versamm­ Ludwigsburg hender Unfriedlichkeit darstel­ lungsrecht. len. Es sind daher nur Unifor­ Beschluss OLG Düsseldorf vom gen nicht per se verboten, mierungen verboten, die nicht Polizei“ auf und patrouillierte 25. April 2016, Az.: III-3 Ws 52- ­sondern nur dann, wenn das psychische Beeinflussung, son­ nachts durch die Straßen. Initi­ 60/16 (Zustimmung zur Eröff­ Uniformtragen geeignet ist, dern physische Einschüchte­ ator des Rund­gangs und Wort­ nung des Hauptverfahrens) vs. suggestiv militante Effekte aus­ rung beabsichtigen2. führer der Gruppe war ein be­ LG Wuppertal, Urteil vom 21. zulösen und einschüchternde kannter Salafistenführer, der November 2016, Az.: 22 KLs Militanz auszudrücken1. Nicht << Sachverhalt diese Veranstaltung zuvor nicht 6/16 (Tragen von Sharia-Wes­ jedes Tragen gleichartiger Klei­ polizeilich angemeldet hatte. ten ist kein Verstoß gegen das dungsstücke, auch nicht, wenn Im September 2014 trat eine Auf einem speziell gefertigten VersG) dies als Ausdruck gemeinsamer Gruppierung mutmaßlicher Videofilm, der auf der Internet­ politischer Gesinnung zu wer­ ­Islamisten, bekleidet mit plattform „YouTube“ veröffent­ << Einleitung ten ist, fällt somit unter das orangefarbe­nen Westen mit licht wurde, ist zu erkennen, Verbot. Hinzukommen muss ein der Aufschrift „Sharia “, dass der Stadtrundgang wie­ Nach der Rechtsprechung des durch das gemeinsame Auftre­ in einem Stadtteil von Wupper­ derholt für Redebeiträge des BVerfG ist das Tragen von Uni­ ten Uniformier­ter entstehender tal als selbst ernannte „Sharia-­ Wortführers unterbrochen formen, Uniformteilen oder Eindruck von Bedrohung. Das wurde. Er betonte in dem Video gleichartiger Kleidungsstücke 2 Vergleich zum Uniformverbot Stefan zudem, dass die Veranstaltung 1 BVerfG, Beschluss vom 27. April 1982, Zeitler, Versammlungsrecht, Kohlhammer bei öffentlichen Versammlun­ 1 BvR 1138/81, NJW 1982, 1803 Verlag, 1994 von Dritten so wahrgenommen 23 Fachteil

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werden solle, „wie das Ord­ gen. Durch das Tragen der Ein konkreter Bezug der Klei­ Selbst Polizeibeamte hätten nungsamt oder die Polizei, die Warnwesten mit den Aufdruck dungstücke zu einer historisch nach Rücksprache mit dem auf Streife ist“, die damit eben­ „SHA­RIA POLICE“ haben sie ihre bekannten militanten Gruppie­ Staatsschutz in dem Tragen der so zum Einhalten von Regeln Zustimmung zur islamistischen rung ist hierbei nicht zwingend Warnwesten zunächst kein ermahne. Deshalb habe sich Rechtsordnung und durch den erforderlich. Da ein Bezug zu strafbares Verhalten erkennen die Gruppe auch den Slogan Zusatz Polizei auch den Willen dem Gebaren der bekannten können und die Westen dem­ „SHARIAH POLICE“ gegeben. zu ihrer Durchsetzung zum militanten Gruppierungen der entsprechend nicht beschlag­ Ausdruck gebracht. Indem sie „Religionspolizei“ in anderen nahmt. Die Staatsanwaltschaft Wup­ die Durchsetzung religiös be­ Ländern gegeben ist, sind die pertal erhob Anklage wegen stimmter Ge- und Verbote in Voraussetzun­gen zur Annahme Gegen diese Entscheidungen des Verstoßes gegen das in § 3 Verbindung bringen mit der der Gleichartigkeit entspre­ hat die Staatsanwaltschaft Abs. VersG normierte Uniform­ staatlich-hoheitlichen Instituti­ chend der Rechtsprechung des Wuppertal erneut Beschwerde verbot und gegen den Wort­ on der Polizei, verdeutlichen sie Bundesverfas­sungsgerichts er­ eingereicht, sodass die letzte führer der Gruppierung wegen ihr individuelles Verständnis füllt3. Entscheidung wohl durch den des Verstoßes gegen das An­ von Säku­larität und beziehen Bundesgerichtshof getroffen meldegebot gemäß § 14 VersG. damit eine politische Position Eine weitere Einschüchterung werden muss. und offenbaren damit ihre poli­ sah das OLG auch dadurch ge­ Das zuständige Amtsgericht tische Gesin­nung im Sinne des geben, dass diese Art der Warn­ << Anmerkung des verwies die Klage wegen der § 3 Abs. 1 VersG, so der Senat. westen, eben nicht, wie vom Verfassers­ besonderen politischen Bedeu­ Rechtsanwalt der Beklagten tung des Falls und des großen Hinsichtlich des Tatbestands­ ­angeführt, nur von Bedienste­ Die Entscheidungen erläutern Interesses der Öffentlichkeit an merkmals der „gleichartigen ten der Müllabfuhr getragen nachvollziehbar die Vorausset­ das Landgericht. Die Strafkam­ Kleidungsstücke“ stellt die werden, sondern staatliche zungen für den Tatbestand des mer des Landgerichts eröffnete Straf­k ammer fest, dass die ­Behörden der Gefahrenabwehr Uniformverbots bei öffentli­ das Hauptverfahren gegen den fraglichen Warnwesten nach – ­namentlich Polizei und Ord­ chen Versammlungen: Durch Wortführer wegen des Versto­ ihrer gesamten Beschaffenheit, nungsamt – sich bei Außenein­ das Tragen gleicher Kleidungs­ ßes gegen das Gebot der Ver­ der oran­genen Farbe, dem sätzen solcher Warnwesten mit stücke muss zudem ein sugges­ 24 sammlungsanmeldung (§§ 14, Schnitt und dem Textaufdruck entsprechender Aufschrift tiv militanter Effekt ausgelöst 26 Nr. 2 VersG), hinsichtlich des identisch seien, sodass es sich ­„Polizei“ oder „Ordnungsamt“ und einschüchternde Militanz Verstoßes gegen das Uniform­ deshalb auch um untereinan­ bedienen. Somit war nach Auf­ bewirkt werden. Dies wurde im verbot wurde vom Landgericht der „gleichartige Kleidungsstü­ fassung des OLG Düsseldorf vorliegenden Fall durch das Tra­ die Eröffnung des Hauptverfah­ cke“ handelte. Nach Auffassung der Aufdruck „SHARIA POLICE“ gen von Warnwesten mit Auf­ rens mangels hinreichenden des Senats ist die Kombination für einen durchschnittlichen schriften, wie sie auch die Poli­ Fachteil Tatverdachts abgelehnt. Gegen des äußeren Erscheinungsbil­ Betrachter als Ausdruck eines zei und Sicherheitsbehörden in diese Ablehnung wendete sich des mit dem Aufdruck „SHARIA hoheitlichen Durchsetzungs­ Deutschland verwenden, im sodann die Staatsanwaltschaft POLICE“ und das Auftreten der anspruches zu verstehen, der Klageerzwin­gungsverfahren Wuppertal mit einer sofortigen Träger in einer Gruppe ganz be­ dazu geeignet ist, Einschüchte­ durch das OLG Düsseldorf be­ Beschwerde. Die Beschwerde sonders geeignet, bei Dritten rungen hervorzurufen. jaht, in der Hauptverhandlung hatte Erfolg und das Hauptver­ Assoziationen hervorzurufen, jedoch durch das LG Wuppertal fahren wurde vor dem LG Wup­ die potenziell einschüchternde << Urteil LG Wuppertal verworfen. pertal eröffnet. In der dortigen Wirkung entfalten. Hauptversammlung sahen die Das LG Wuppertal hingegen ar­ Dieser suggestiv militante Ef­ Richter jedoch im Tragen der Gerade weil er mit seiner Grup­ gumentierte, von den Sharia- fekt mit seiner einschüchtern­ Sharia-Westen keinen Verstoß pe wie die Polizei auf Streife Westen „sei keine bedrohliche den Wirkung wäre bei soge­ gegen die Uniformverbots­ ­gehen wollte, sei der Slogan oder einschüchternde Wirkung nannten Machtdemonstratio­ bestimmungen des VersG. „SHARIA POLCE“ gewählt wor­ ausgegangen. So habe ein Zeu­ nen von Rockergruppierungen den. Die Gruppenmitglieder ga­ ge ausgesagt, er habe beim An­ im öffentlichen Raum wohl Im nachfolgenden Beitrag sol­ ben damit ihrer Missachtung blick der Angeklagten gedacht, ebenfalls zu bejahen, insbeson­ len nun die Argumente der des Gewaltmonopols des Staa­ es würde ein Junggesellen­ dere wenn das öffentliche Auf­ Staatsanwaltschaft Wuppertal tes und die Anerkennung einer abend stattfinden.“ Zudem, so treten dem Darstellen eigener und des OLG Düsseldorf ge­ Paralleljustiz zu verstehen. Dies das LG Wuppertal weiter, hät­ Territorial- oder Rechtsansprü­ genüber den Argumenten des ist eine Perspektive, die bei da­ ten die Angeklagten – selbst, chen dient und hierbei mit der LG Wuppertal dargestellt und mit konfrontierten Personen wenn man die Warnwesten Gruppendominanz im öffentli­ erörtert werden. potenziell einschüchternd wir­ entsprechend als Uniformen chen Raum gezielt Druck und ken kann. Dabei stellt der Auf­ gleichzusetzende Kleidungsstü­ Angst auf Gegner, Polizei und << Entscheidung und druck „SHARIA POLICE“ einen cke werten würden – jedenfalls die Bevölkerung ausgeübt wer­ Begründung­ des deutlichen Bezug zu dem Be­ nicht vorsätzlich gehandelt. Die den soll. Die uniform­gleichen OLG Düsseldorf griff der „Religionspolizei“, einer Kammer konnte nicht feststel­ Kleidungsstücke wären in die­ aus islamisch geprägten Län­ len, dass den Angeklagten be­ sem Fall die gleichartigen Leder­ Nach Ansicht der Strafkammer dern wie Saudi-Arabien, dem wusst war, dass das Tragen der jacken (Kutten) der jeweiligen haben die Angeschuldigten die Iran oder Pakistan bekannten Warnwesten verboten sei. Rockergruppierung. Es bleibt Warnwesten als Ausdruck ihrer militanten Gruppierungen, her, nun abzuwarten, wie letztend­ politischen Gesinnung getra­ so das OLG Düsseldorf. 3 BVerfGE a. a. O. lich der BGH entscheiden wird.

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„Initiative kulturelle Integration“: zu gesellschaftlichem Zusam­ menhalt und kultureller Inte­ gration leisten. In der Präambel Integrationsmultiplikator des Thesenpapiers „Zusam­ menhalt in Vielfalt“ bekräfti­ Der öffentliche Dienst ist Multiplikator für Integration und gesellschaft­ gen sie, dass Integration alle Menschen in Deutschland be­ liche Zusammenhalt in Deutschland. Das betonte der stellvertretende dbb trifft, und rufen Einzelpersonen Bundesvorsitzende und Fachvorstand Beamtenpolitik, Hans­Ulrich Benra, ebenso wie Organisationen, anlässlich der Präsentation des Papiers „15 Thesen für Zusammenhalt in Vereine oder auch Unterneh­ men zur Mitunterzeichnung der Vielfalt“ am 16. Mai 2017 in Berlin. Thesen auf. Die Initiative steht für eine weltoffene Gesell­ schaft. „Zuwanderung verän­ dert eine Gesellschaft und er­ fordert Offenheit, Respekt und Toleranz auf allen Seiten. Dies ist ein langwieriger Prozess, in dem um Positionen gerungen werden muss. Das Schüren von Ängsten und Feindseligkeiten ist nicht der richtige Weg“, heißt es in dem Papier. Zugleich wird deutlich gemacht, dass ge­ sellschaftlicher Zusammenhalt weder verordnet werden kann, noch allein eine Aufgabe der Politik ist. Vielmehr können alle 25 hier lebenden Menschen dazu

© Bundesregierung/Kugler © beitragen. „Deutschland ist ein < Die Mitglieder der Initiative kulturelle Integration wollen angesichts aktueller Debatten mit ihren 15 Thesen, die sie vielfältiges Land. Seit Jahrhun­ am 16. Mai 2017 Bundeskanzlerin Angela Merkel übergaben, einen Beitrag zu gesellschaftlichem Zusammenhalt derten leben hier Menschen und kultureller Integration leisten. Für den dbb hatte der stellvertretende Bundesvorsitzende und Fachvorstand Ta­ aus vielen unterschiedlichen rifpolitik, Hans­Ulrich Benra (letzte Reihe, Dritter von rechts), an der Präsentation des Thesenpapiers teilgenommen. Ländern. Mit Solidarität haben Gesellschaft und Politik auf die nachrichten nachrichten Verfasser des Thesenpapiers ist Land widerspiegeln“, sagte dbb öffentlichen Dienst interessie­ Ankunft vieler Geflüchteter re­ die „Initiative kulturelle Inte­ Vize Benra und forderte: „Die ren, das geschieht vor allem agiert. Solidarität gehört zu den gration“, die ihre Thesen im An­ gesellschaftliche Veränderung über Gespräche im persönli­ Grundprinzipien unseres Zu­ schluss an die Präsentation an sollte auch in der Beschäftig­ chen Umfeld, mit Eltern, Ver­ sammenlebens. Sie zeigt sich Bundeskanzlerin Angela Merkel tenstruktur des öffentlichen wandten, Bekannten – also im Verständnis untereinander überreichte. Mitglieder der Ini­ Dienstes abgebildet werden. müssen wir auch bei diesen und in der Aufmerksamkeit für tiative sind neben dem dbb, der Denn der öffentliche Dienst hat Zielgruppen ansetzen. Der öf­ die Bedürfnisse anderer. Die Deutsche Kulturrat, die Beauf­ eine wichtige Funktion als Mul­ fentliche Dienst gehört in Mi­ Mitglieder der Initiative kultu­ tragte der Bundesregierung für tiplikator für den gesellschaft­ grantenfamilien bisher leider relle Integration treten für eine Kultur und Medien, das Bundes­ lichen Zusammenhalt – die viel zu selten zu den möglichen solidarische Gesellschaft ein.“ ministerium des Innern, das Bürger vertrauen darauf, dass Berufsfeldern.“ Auch müssten Die Mitglieder der Initiative set­ Bundesministerium für Arbeit durch den Rechtsstaat Rahmen­ Hemmnisse bei der Einstellung zen insbesondere auf die Ver­ und Soziales und die Beauftrag­ bedingungen für Verlässlichkeit von Beschäftigten mit ausländi­ mittlungskraft der Kultur: „Kul­ te der Bundesregierung für Mi­ von politischen und Verwal­ schen Wurzeln abgebaut und tur trägt neben der sozialen gration, Flüchtlinge und Integ­ tungsentscheidungen geschaf­ die interkulturelle Kompetenz Integration und der Integration ration sowie weitere Mitglieder fen werden“, so Benra, der die in Verwaltungen und Behörden in Arbeit wesentlich zum gesell­ aus Zivilgesellschaft, Kirchen, Initiative als „einen wichtigen insgesamt gestärkt werden, schaftlichen Zusammenhalt Religionsgemeinschaften, Me­ Beitrag zur langfristigen Diskus­ forderte der dbb Vize: „Diskri­ bei.“ Besonderes Augenmerk dien, Sozialpartnern, kommu­ sion um Integration und gesell­ minierungsfreie Auswahlver­ wird auch auf Europa gelegt: nalen Spitzenverbänden und schaftlichen Zusammenhalt“ fahren und interkulturelle Gewollt ist ein einiges Europa. Kultusministerkonferenz. bezeichnete. Um den Beschäf­ Kenntnisse als feste Bestand­ „Der europäische Einigungspro­ tigungsanteil von Personen teile von Aus­ und Fortbildung zess ist nicht nur ein Garant für „Zur kulturellen Integration mit Migrationshintergrund im sollten Standard sein“, so Benra. Frieden in Europa und eine gehört in einer pluralen Gesell­ Staatsdienst zu erhöhen, müss­ wichtige Grundlage für Wohl­ schaft, dass alle gesellschaftli­ ten mehrere Faktoren berück­ Die Mitglieder der Initiative kul­ stand und Beschäftigung, er chen Bereiche adäquat politisch sichtigt werden, erläuterte Ben­ turelle Integration wollen ange­ steht zugleich für kulturelle An­ repräsentiert sind und damit ra: „Die potenziellen Bewerber sichts aktueller Debatten mit näherung sowie für gemeinsa­ auch Entwicklungen in einem müssen sich für eine Karriere im ihren 15 Thesen einen Beitrag me europäische Werte.“

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Keine Beamten in die GKV: Ohne Beihilfe leidet der Staat

Gegen eine „Zwangseingemeindung der Beamten in die gesetzliche Leistungen angefallen sind Krankenversicherung“ (GKV) hat sich der dbb Bundesvorsitzende Klaus oder nicht.“ Dauderstädt ausgesprochen – „das wäre eine deutlich teurere Lösung.“ Die Beihilfe gehöre nicht nur zum Kern des Berufsbeamten­ tums, unterstrich Dauderstädt, „sie ist auch ein Teil der Attrak­ tivität dieses Berufes. Denn bei der Besoldung, also dem Ge­ halt der Beamten, kann der © pixelfokus / Fotolia Staat als Arbeitgeber oft mit der Privatwirtschaft nicht mit­ halten. Das gilt vor allem für Mangelberufe wie Ärzte, Inge­ nieure oder IT­Fachleute. Der Staat muss auf dem Arbeits­ markt also andere Anreize an­ bieten – und dazu gehören insbesondere die sozialen Sicherungssysteme der Beam­ ten. Wenn wir diese Vorteile nicht mehr hätten, wären wir 26 noch schlechter dran, als wir es jetzt schon im Wettbewerb um gute Leute sind. Wir würden Ideen einer Einheitskranken­ der gesetzlichen Krankenver Vorteile für den Dienstherrn die Attraktivität des Beamten­ versicherung für alle Beschäf­ sicherung einbinden würde. und damit die öffentlichen berufes massiv beeinträchti­ tigten, wie sie zuletzt bei­ „In diesem Fall wäre aufgrund Haushalte: „Er muss nur dann gen und damit auch die Funk­ spielsweise die Bertelsmann der verfassungsrechtlich zwin­ Beihilfe zahlen, wenn tatsäch­ tionsfähigkeit des Staates Stiftung geäußert hatte, „ver­ genden Alimentationsver­ lich ein Leistungsfall eintritt. verschlechtern“, gab Dauder­ nachrichten nachlässigen oder vergessen pflichtung, die der Dienstherr Ein Arbeitgeberzuschuss zur städt zu bedenken und kündig­ bewusst, dass die eigenständi­ gegenüber seinen Beamten Krankenversicherung müsste te an, dass sich der dbb gegen ge Beamtenversorgung zu den hat, eine Kompensation nötig“ dagegen Monat für Monat ge­ alle Versuche, die Beamtenbei­ sogenannten hergebrachten – die Besoldung müsste auf­ zahlt werden, egal, ob in dieser hilfe abzuschaffen, wehren Grundsätzen des Berufsbeam­ grund der paritätischen Bei­ Zeit überhaupt medizinische werde, „auch juristisch“. tentums gehört, die in Art. 33 tragsfinanzierung drastisch er­ unseres Grundgesetzes aus­ höht werden, zugleich wären drücklich geschützt sind“, sag­ entsprechende Arbeitgeberan­ < Kurz berichtet te der dbb Chef der Zeitschrift teile fällig. „Die Zwangseinge­ In vielen Berufen im Gesundheitsbereich werden bis heute keine „PKV Publik“ (Ausgabe Mai meindung der Beamten in die Entgelte für die schulische Ausbildung gezahlt, obwohl die Auszu­ 2017). Bei einer Aufhebung der gesetzliche Krankenversiche­ bildenden während der Praxisphase in den Kliniken eingesetzt und Versicherungsfreiheit von Be­ rung wäre die deutlich teurere gegenüber den Krankenkassen abgerechnet werden – häufig als amten durch den Bund hätte Lösung. Sie kostet Milliarden vollwertige Arbeitskräfte. Am 25. April 2017 hat der dbb mit der Ta­ man somit einen Verfassungs­ für den Steuerzahler und den rifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) erstmals darüber verhan­ konflikt, machte Dauderstädt Staat“, erklärte Dauderstädt. delt, für alle Ausbildungsberufe im öffentlichen Dienst der Länder deutlich. Bundesländer, die an Zudem gebe es „überhaupt – also auch im Gesundheitsbereich – eine tarifvertragliche Grundla­ den bewährten Fürsorgeleis­ nicht die Notwendigkeit für ge für Entgelte zu vereinbaren. Die Verhandlungen wurden jedoch tungen und Alimentationsver­ eine solche Radikalreform. Das vertagt. Denn obwohl sich die Parteien in der Einschätzung der Situ­ pflichtungen festhalten woll­ deutsche Gesundheitssystem ation weitgehend einig sind, wollen die Arbeitgeber den betroffe­ ten, würden sich zudem gegen ist vorbildlich in der Welt. Viele nen Auszubildenden weiter kein Entgelt zahlen. Bei der TdL gibt es den Bund stellen. „Die Folge andere Staaten beneiden uns demnach Bedenken, ob aufseiten der Krankenkassen die Pflicht zur wären massive gerichtliche darum. Und es funktioniert Refinanzierung anerkannt werde. Abhilfe soll noch vor der Sommer­ Auseinandersetzungen.“ auch deshalb so gut, weil es pause ein gemeinsames Gespräch der Tarifpartner mit Bundesge­ Wettbewerb und nicht nur sundheitsminister Hermann Gröhe sowie Vertretern der Kranken­ Als „Unfug“ bezeichnete Dau­ eine Einheitsversicherung kassen und Krankenhäuser bringen, um die bestehenden Probleme derstädt die prognostizierten gibt“, so der dbb Bundesvorsit­ einvernehmlich zu lösen. Danach sollen die Tarifverhandlungen Milliardeneinsparungen, wenn zende. Durch die Beihilfe ergä­ fortgesetzt und bis Ende 2017 erfolgreich beendet werden. man die Beamten ins System ben sich auch klare finanzielle

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Gewalt gegen Beschäftigte: Schützen mit mehr Engagement

Der Staat solle sich „unbedingt mehr einmischen beim Thema Gewalt gegen seine Beschäf­ tigten“, fordert der dbb Bun­ desvorsitzende Klaus Dauder­ städt. „Wir sind besorgt über Entwicklungen, die sich gera­ dezu epidemisch auszubreiten drohen“, sagte der dbb Chef mit Blick auf die Kriminalstatis­ tik beim Landesgewerkschafts­ tag des dbb sachsen-anhalt am

26. April 2017 in Wernigerode. © Friedhelm Windmüller << dbb Chef Klaus Dauderstädt kri­ „Natürlich gibt es Aufgaben­ tisierte auf dem Landesgewerk­ gebiete, in denen der Umgang schaftstag des dbb sachsen-­ mit Kriminalität zum Job selbst anhalt die seit Jahren mangel- hafte Personalausstattung von gehört: Polizei, Justiz, Strafvoll­ Behörden und Verwaltungen zug. Aber heute sind auch und warnte vor einer Überfor­ Schule, Finanzamt, Kommune, derung der Beschäftigten. Eisenbahn, Straßenverkehrs­ dienst, Gerichtsvollzug, Kran­ waltungen: „Man kann vom kenkasse oder Job-Center keine öffentlichen Dienst viel verlan­ heile Welt mehr. Die Übergän­ gen, man darf ihn aber nicht ge von verbaler zu physischer überfordern.“ Aufgrund von Gewalt sind fließend, Exzesse Stellenbesetzungssperren, mit Todesfolge machen uns das Nichtübernahme von fertig von Zeit zu Zeit dramatisch be­ Ausgebildeten und strukturel­ wusst“, so Dauderstädt. „Wir len Veränderungen seien die wollen nicht alle Verwaltungen Belegschaften „auf Kante zu Festungen ausbauen, nicht ­genäht“. Die zwangsläufig überall sind rote Alarmknöpfe ­folgende Überlastung führe unter dem Schreibtisch hilf­ wiederum zu Ausfällen – reich, und Kurse zur Deeskalati­ „Dienst- oder Arbeitsunfähig­ on machen zwar Sinn, lösen keit, Berufskrankheiten und aber nicht jeden Konflikt mit Frühpensionierungen erhöhen dem unzufriedenen Bürger. den Arbeitsdruck auf die vor­ Aber wir erwarten, dass Vorfäl­ handenen Kollegen.“ Der le nicht länger auf Druck von Staatsdienst müsse dieses Di­ Vorgesetzten unter den Tep­ lemma vor dem Hintergrund pich gekehrt, dass bessere der demografischen Entwick­ Schutzvorkehrungen baulicher lung mit der wachsenden oder personeller Art getroffen Knappheit an Arbeitskräften und auf jeden Fall die Beschäf­ schleunigst lösten, der öffent­ tigten mit ihren Sorgen nicht liche Dienst als Arbeitgeber alleinegelassen werden“, deutlich attraktiver werden. ­machte Dauderstädt deutlich. Angezeigt seien passende „Wenn jemand morgens mit ­Personalbudgets und ange­ Angst zur Arbeit geht, ist etwas messene, dauerhaft verfügba­ nicht mehr in Ordnung in die­ re Personalkontingente ­sowie sem Land.“ attraktive Einkommensbedin­ gungen. „Auch die gesell­ Der dbb Bundesvorsitzende schaftlich wertvollste Aufgabe kritisierte auch die seit Jahren verliert an Attraktivität, wenn mangelhafte Personalausstat­ die Bezahlung nicht stimmt“, tung von Behörden und Ver­ mahnte der dbb Chef.

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Arbeiten 4.0: Digitalisierung und

die Konsequenzen © alphaspirit / Fotolia jenseits der Technik Unbestritten wird sich die Arbeitswelt in Zukunft Themen wie der Umgang mit werden nicht selten auch ne­ verändern. Neben der demografischen Entwick­ der Datenfülle (Big Data und gative Beschäftigungseffekte die Kompetenz des Data Mi­ thematisiert. In dieser Debatte lung nimmt vor allem die Digitalisierung Einfluss ning) sowie der Datensicherheit sollten jedoch zwei Aspekte auf die Art des Arbeitslebens und die Arbeits­ sind ebenfalls von Relevanz. Ein berücksichtigt werden: Zum bedingungen sowie auf den Arbeitskontext. weiterer Aspekt ist die Investiti­ einen kann hier die demografi­ on, die mit der Digitalisierung sche Lücke zum Tragen kom­ verbunden ist. Auf den ersten men. Wenn das Angebot an Zu den Veränderungen zählen zu berücksichtigen, dass es Blick nehmen wir die Investiti­ Fachkräften angesichts der De­ eine höhere Arbeitsverdich­ vonseiten der Beschäftigten onskosten im Kontext der tech­ mografie sinkt und gleichzeitig tung und eine höhere Arbeits­ ein hohes Maß an Selbstma­ nischen und Prozessinnovatio­ die Nachfrage nach bestimm­ geschwindigkeit. Der Arbeits­ nagement und Selbstdisziplin nen wahr. Auf den zweiten Blick ten Fachkräften aufgrund des platz selbst erfährt nicht selten bedarf und es aufseiten des Ar­ ist es jedoch notwendig, die In­ Substitutionseffektes im Kon­ eine Veränderung der Inter­ beitgebers verbindliche Regeln vestitions­ und Veränderungs­ text von Digitalisierung ab­ aktionen von Menschen und braucht. kosten, die sich aus der sozialen nimmt, besteht die Möglich­ 28 Maschine. Bei manuellen und/ Transformation und den sozia­ keit der Kompensation des oder kognitiven Routinetätig­ In der Vergangenheit wurden len Innovationen ergeben, zu negativen Beschäftigungsef­ keiten nicht nur in einfachen, Erreichbarkeit und Verfügbar­ berücksichtigen. fektes. Darüber hinaus könnte sondern auch in komplexen Ar­ keit nicht selten gleichgesetzt auch dem Fachkräfteengpass beitsprozessen besteht mehr – mit dem Effekt, dass wir in Betrieblich und arbeitsmarkt­ in bestimmten Berufen entge­ und mehr die Möglichkeit der einer vernetzten, schnelllebigen politisch ist unter anderem die gengewirkt werden. Zum an­ (Teil­)Automatisierung und der Arbeitswelt der Gefahr ausge­ Auswirkung der digitalen Trans­ deren werden durch die Tech­ (Teil­)Substitution durch digita­ setzt sind, uns als „Hamster im formation auf die duale Aus­ nologisierung in bestimmten le Technologien. Dies wird Rad“ zu fühlen. In einer ver­ und Weiterbildung von beson­ Tätigkeiten Ressourcen frei, die zwangsläufig mit einer Anpas­ netzten Welt sind wir IMMER derem Interesse. Es liegt auf der sinnvoll eingesetzt werden sung der Arbeitsstrukturen erreichbar. Wenn der Kollege Hand, dass Aus­ und Weiterbil­ können. Es besteht durchaus verbunden sein (müssen). eine Nachricht schickt per dungsinhalte und Curricula so­ die Option, Zeitwohlstand zu die die andere meinung E­Mail, SMS oder WhatsApp, wie Berufsbilder angepasst generieren, also Zeitreserven In der Diskussion darf nicht au­ hat er sein Anliegen von seinem werden müssen, wenn sich die zu heben, die wir dann sinnvoll ßer Acht gelassen werden, dass „Schreibtisch“ wegbewegt und Arbeitsinhalte, Arbeitsprozesse, einsetzen könnten, was wiede­ mit der Digitalisierung und zugestellt. Die zentrale Frage Arbeitsumgebungen, Arbeits­ rum positive Beschäftigungs­ dem Einsatz von digitalen Tech­ lautet dann: Sind wir für ihn bedingungen, Arbeitsstruktu­ effekte nach sich ziehen kann. nologien am Arbeitsplatz auch auch direkt verfügbar? Es be­ ren sowie Arbeitsorganisatio­ Entlastungseffekte verbunden darf also weniger der Regelung nen nachhaltig und langfristig Jutta Rump sein können. Assistenzsysteme der Erreichbarkeit, sondern viel­ verändern. Nur auf eine solche erleichtern das Arbeitsleben. mehr der Regeln der Verfügbar­ Weise lässt sich die Aus­ und < Die Autorin ... Es bestehen somit auch mehr keit. Allerdings besteht auch Weiterbildung zukunftsfest ge­ ... ist Professorin für Allge­ Möglichkeiten des Einsatzes eine Wechselwirkung: Ist die stalten. Das Risiko, Beschäftigte meine Betriebswirtschafts­ von leistungsgewandelten Be­ Erreichbarkeit gegeben, erhöht heute und in den nächsten Jah­ lehre mit Schwerpunkt schäftigten. Darüber hinaus dies die Erwartungshaltung – ren in Berufen und Tätigkeiten Internationales Personal­ befördert die Digitalisierung sowohl seitens des Arbeitge­ aus­ und weiterzubilden, die management und Organisa­ die Entkoppelung von Ort und bers als auch des Individuums dann in einigen Jahren großen tionsentwicklung an der Zeit am Arbeitsplatz. Mobile an sich selbst – auch verfügbar Anpassungen unterliegen, ist Hochschule Ludwigshafen Arbeitsmodelle sind aus der zu sein. Klar ist: „Aus der Mög­ kaum zu verantworten, insbe­ und Direktorin des Instituts technischen Sicht leichter um­ lichkeit des ‚Anytime – Any­ sondere da die Erkenntnisse für Beschäftigung und Em­ setzbar als bisher. Mit den viel­ place‘ darf für Beschäftigte eines Wandels aufgrund der ployability IBE. Weitere Aus­ fältigen Möglichkeiten der mo­ nicht das Diktat des ‚Always Digitalisierung heute bereits führungen zum Thema im bilen Arbeitsmodelle wird eine and Everywhere‘ werden“, wie vorhanden sind. 2017 erschienenen Heraus­ geberband „Arbeit 4.0. Inno­ Verbesserung der Vereinbarkeit es das Grünbuch „Arbeiten 4.0“ vationen in HR“ von Jutta von Beruf und privater Lebens­ des Bundesministeriums für Nicht zuletzt: Im Zusammen­ Rump und Silke Eilers. situation verbunden. Dabei ist Arbeit und Soziales formuliert. hang mit der Digitalisierung

> Polizeispiegel | dbb seiten | Juni 2017 CESI­Kommission für Beschäftigung und Soziale Angelegenheiten (SOC): Mehr Mut für soziale Ziele in Europa 29

Nach Auffassung der CESI­Kommission für Beschäftigung und Soziale Angelegenheiten (SOC) wird sich an der sozialen Frage die Zukunft Europas entscheiden. europa

Gerade die Präsidentschafts­ Über das parallel zur euro­ wahl in Frankreich habe ge­ päischen Säule der sozialen zeigt, dass „der tiefe Riss, der Rechte veröffentlichte Refle­ durch die Gesellschaft Frank­ xionspapier zur sozialen Di­ reichs, aber auch die vieler an­ mension Europas zeigte sich derer EU­Staaten geht, im We­ © hobbitfoot / Fotolia Hasse enttäuscht. „Das Refle­ sentlichen zwischen Arm und xionspapier umreißt sehr Reich, zwischen Teilhabenden oberflächlich Szenarien, die und Ausgeschlossenen ver­ auch ein Weniger an europäi­ läuft“, sagte die SOC­Vizeprä­ scher Zusammen arbeit in sidentin Siglinde Hasse am Aussicht stellen.“ Das ent­ 9. Mai 2017. Hasse unterstützt spreche zwar dem Weißbuch deshalb die europäische Säule zur Zukunft Europas, führe sozialer Rechte, mit der die Eu­ aber auf einen falschen Weg. ropäische Kommission die sozi­ „Wenn sich in vielen EU­Staa­ ale Dimension Europas stärken ten große Teile der Bevölke­ will. Das Reflexionspapier der rung von der EU abwenden, Kommission zur sozialen Di­ dann doch vor allem deshalb, mension Europas greife aller­ weil sie frustriert sind über dings zu kurz. das fehlende soziale Profil der europäischen Einigung.“ Die Die klaren Aussagen der Kom­ Menschen setzten die EU mit mission zur bestehenden Auf­ den gesellschaftlichen Nega­ gabenverteilung zwischen der tivfolgen der Globalisierung EU und ihren Mitgliedstaaten notwendig. „Arbeitsmarktpoli­ ne können aber gemeinsame gleich. Auf diese Fehlentwick­ seien grundsätzlich zu begrü­ tik und die Systeme der sozialen Zielsetzungen positiv in die ver­ lung müsse eine Antwort ge­ ßen. Gemeinsame europäische Sicherheit werden in den Mit­ schiedenen nationalen Arbeits­ geben werden. Das Reflexi­ Ziele in der Beschäftigungs­ gliedstaaten verantwortet und marktordnungen und Sozialsys­ onspapier reiche dazu nicht und Sozialpolitik seien aber gestaltet. Auf europäischer Ebe­ teme hineinwirken.“ aus, so Hasse.

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18. Bundesjugendtag: dbb jugend wählt neues Spitzenteam In Berlin trafen am 12. und 13. Mai 2017 180 Delegierte aus allen Mit­ gliedsverbänden der dbb jugend zum 18. Bundesjugendtag zusammen. Auch zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung und Verbänden fanden sich bei der dbb Nachwuchsorganisation ein, um die bisherige Bundesjugend­ leitung zu verabschieden und das neue Spitzenteam um Kommunalbeam­ tin Karoline Herrmann aus Schwerin im Amt zu begrüßen. 30 Karoline Herrmann (komba jugend) ist neue Vorsitzende der dbb jugend. Die 27­jährige Kommunalbeamtin aus Schwe­ rin wurde von den Delegierten jugend mit 93,3 Prozent an die Spitze der dbb Nachwuchsorganisati­ Steffen Kollmann – eine ausge­ on gewählt. Herrmann folgt sprochen erfolgreiche, wie der auf Sandra Kothe, die die dbb beeindruckende Geschäftsbe­ jugend seit 2009 erfolgreich richt über die vergangenen geführt hatte und mit stehen­ fünf Jahre zeigte: Die dbb ju­ den Ovationen verabschiedet gend ist sichtbarer geworden, wurde. An Herrmanns Seite mittlerweile unter anderem wählten die Delegierten als auch als starke Kraft im Tarif­ Stellvertreter Liv Grolik (31), bereich. Das und eben das öf­ JUNGE POLIZEI, Verwaltungs­ < Das neue Spitzenteam: Patrick Pilat, Liv Grolik, Vorsitzende Karoline fentlichkeitswirksame Agenda beamtin bei der Behörde für Herrmann, Christoph Strehle und Robert Kreyßing bilden die neue Setting der Themen Gewalt ge­ Inneres/Polizei aus Hamburg, Bundesjugendleitung (von links). gen Beschäftigte und Diversity Robert Kreyßing (28), vbob­ haben zu einem sehr hohen Jugend, Regierungsinspektor dbb jugend auch in Zukunft für Sicherheit, Daseinsfürsorge Identifikationsgrad innerhalb im Bundesministerium für mehr Generationengerechtig­ und Infrastruktur sicherstellen der dbb jugend geführt, berich­ Bildung und Forschung aus keit und institutionalisierte sollen, schon heute ausge­ tete Kothe in ihrer emotiona­ Berlin, Patrick Pilat (28), Partizipation der jungen Men­ bremst werden“, machte Herr­ len Ansprache an den Bundes­ VDStra.­Jugend, Straßenwärter schen kämpfen werde. Im öf­ mann deutlich. jugendtag. Als einen großen beim Landesbetrieb Straßen­ fentlichen Dienst gelte es, eine Erfolg wertete die scheidende wesen Brandenburg aus Oder­ nachhaltige demografiefeste < Erfolgsbilanz für bisheri- Bundesjugendleitung die Grün­ berg, sowie Christoph Strehle, Personalpolitik zu installieren, ge Bundesjugendleitung dung der CESI Youth als Nach­ (27), DSTG­Jugend, Finanzbe­ die dem Berufsnachwuchs wuchsorganisation der europä­ amter aus Kaufbeuren. „Sicherheit und Perspektiven Den Wahlen zum neuen Spit­ ischen Gewerkschaftspartner. statt Massenbefristung und zenteam voraus ging die Bilanz Ebenfalls gewonnen haben in < Herrmann für Sicherheit Geringschätzung“ garantiere. der bisherigen Bundesjugend­ den vergangenen Jahren die und Perspektiven „Es kann nicht angehen, dass leitung mit der Vorsitzenden Seminar­ und Netzwerkarbeit diejenigen, die in den kom­ Sandra Kothe und ihren Stell­ der dbb jugend, in der Politik Die neue dbb jugend Vorsit­ menden Jahren das Funktionie­ vertretern Liv Grolik, Michael ist man ebenso angekommen zende kündigte an, dass die ren von Bildung, Gesundheit, Gadzalla, Marco Karbach und wie in der Dachorganisation

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und soll sichtbar auftreten. Das gilt nicht nur für die vorde­ ren Reihen von Tagungen oder das Fahnenschwenken bei Demonstrationen. Vertrauens­ leute, Personalvertreter und Betriebsräte vor Ort in den Dienststellen sollten sich bei­ spielsweise nicht ausschließlich aus rentennahen Jahrgängen rekrutieren“, sagte der dbb Chef und appellierte an die Jugend­ < Geschäftsbericht, Entlastung und Abschied: So lautete die Tagesordnung der bisherigen Bundesjugendleitung um die Vorsitzende Sandra Kothe (rechts) mit Michael Gadzalla, Steffen Kollmann, Marco Karbach und Liv Grolik vertreter der über 40 dbb Mit­ (von links). gliedsgewerkschaften: „Enga­ giert Euch, bitte gerne auch als der deutschen Jugendverbän­ darum, ein wirkliches „Wir“ und sehr, sehr überschaubare Funktionsträger in unseren de, dem Deutschen Bundesju­ der Generationen zu schaffen, Karriereperspektiven und An­ Strukturen.“ Dauderstädt gra­ gendring (DBJR), so Kothe. forderte Herrmann. „Es ist an reizsysteme, Technik, die leider tulierte der neuen Bundes­ Auch innerhalb des dbb hat der Zeit, über eine Stimmge­ oft gar nicht begeistert, eine jugendleitung und würdigte sich der dbb Nachwuchs als wichtung bei Wahlen nachzu­ Führungskultur, die das Buch­ die Leistungen der dbb jugend „starke Stimme“ etabliert und denken, damit die Jüngeren stabieren von Wertschätzung in den vergangenen Jahren: mit den diversen Querschnitts­ überhaupt noch Einfluss auf Zu­ hier und da immer noch fleißig „Wir sind stolz und dankbar organisationen koordiniert. kunftsentscheidungen haben, übt, Professionalitäts­ und für Euren Einsatz.“ So habe Gleichwohl betonte Kothe, denn schließlich sind sie – in Diversity­Defizite, die man als der Gewerkschaftsnachwuchs dass es in Sachen Jugendbetei­ Deutschland leben immerhin junger Mensch eigentlich längst etwa mit seinem flächende­ ligung „nicht immer nur bei rund 22 Millionen Kinder und überwunden glaubte“. Auch die ckenden Engagement während blumigen Versprechungen und Jugendliche – diejenigen, die zunehmenden Aggressionen der Einkommensrunden bei symbolischem Kopftätscheln“ den Löwenanteil der politi­ und Attacken gegenüber Be­ Bund, Ländern und Kommunen 31 bleiben dürfe. schen, ökonomischen und sozi­ schäftigten des öffentlichen sowie öffentlichkeitswirksa­ alen Folgen der Entscheidungen Dienstes hätten eine abschre­ men Events wie den Ausbil­ < „Auf uns ist Verlass – von heute schultern werden“, ckende Wirkung auf den Nach­ dungsstartaktionen, der Wert­ wenn man uns lässt“ machte die dbb jugend Vorsit­ wuchs, gab Herrmann zu be­ schätzungskonferenz gegen zende deutlich. Sie halte die denken und forderte mehr Gewalt gegen Beschäftigte im jugend Karoline Herrmann hob in ihrer Einführung einer verbindlichen Prävention und Schutz seitens öffent lichen Dienst, parlamen­ ersten öffentlichen Rede in neu­ Gesetzesfolgenabschätzung für der Arbeitgeber und Dienst­ tarischen Abenden und der er Funktion hervor: „Auf uns ist Generationen für zwingend, herrn. „Talentschmiede“, einem indi­ Verlass – wenn man uns lässt.“ so Herrmann. vidualisierten Training für junge Zum Festakt hatten sich zahl­ < Mehr Partizipation für Gewerkschafter, wertvolle Ak­ reiche Prominente aus den Rei­ Auch der öffentliche Dienst Gewerkschaftsjugend zente gesetzt. hen des dbb eingefunden. Ih­ müsse attraktiver für den nen stellte Karoline Herrmann Nachwuchs werden, betonte Für eine stärkere Sichtbarkeit < Staatssekretär Engelke: mit Blick auf mehr konkrete Herrmann mit Blick auf „aben­ und mehr Partizipation der Ge­ „Sie sind Vorbilder!“ Teilhabe des Nachwuchses die teuerliche Befristungs­ und werkschaftsjugend plädierte Frage: „Warum hat die dbb Nicht­Übernahmequoten, völlig auch der dbb Bundesvorsitzen­ „Sie sind Vorbilder!“, schrieb jugend keinen Sitz in der dbb unverhältnismäßige Absenkun­ de Klaus Dauderstädt: „Der Ge­ Hans­Georg Engelke, Staatsse­ Bundesleitung?“ Nun gehe es gen von Eingangsbesoldungen werkschaftsnachwuchs darf kretär im Bundesministerium

< Wahlen: In nur einem Wahlgang votierten die Delegierten für die Kandi­ < Redner und Gratulanten: dbb Chef Klaus Dauderstädt ... daten der neuen Bundesjugendleitung.

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< Das politische Programm Unter der Überschrift „Jugend für die neue Legislatur 4.0 – Attraktiver öffentlicher Dienst“ werden faire und leis­ Nach den Wahlen und der tungsgerechte Einkommens­ öffentlichen Veranstaltung und Beschäftigungsbedingun­ schritt der Bundesjugendtag gen für den Berufsnachwuchs zur Beratung und Beschluss­ gefordert. Auch die Digitalisie­ fassung über das politische Pro­ rung der Arbeitswelt bringe gramm der dbb jugend für die Entwicklungen mit sich, bei de­ kommenden fünf Jahre. Ein nen der öffentliche Dienst als deutliches Zeichen setzte das Arbeitgeber Schritt halten müs­ Gremium mit der Entschlie­ se, betont der Leitantrag. Ge­ ßung für mehr Schutz und Si­ fordert werden eine angemes­ cherheit für die Beschäftigten sene technische Ausstattung, im öffentlichen Dienst. Zwar flexiblere Arbeitszeitmodelle, könne die Politik wenig Einfluss Telearbeit, gewarnt wird vor Ar­ < ... Innenstaatssekretär Hans­Georg Engelke ... nehmen auf eine zunehmende beitsverdichtung und den Risi­ Gewaltbereitschaft in der Ge­ ken ständiger Erreichbarkeit. des Innern, dem dbb Nach­ stets vor der Herausforderung sellschaft, heißt es im Entschlie­ Ebenso wichtig ist dem Nach­ wuchs ins Stammbuch: „Wir stehe, „nicht zu laut, aber auch ßungstext. „Sie kann aber sehr wuchs die attraktivere Ausge­ finden es toll, dass Sie sich be­ nicht zu leise“ sein zu dürfen wohl Regelungen und Maßnah­ staltung der Beschäftigungs­ teiligen, dass Sie sich einbrin­ – „ich finde, Sie haben in Ihrer men beschließen, mit denen verhältnisse im öffentlichen gen und engagieren“, sagte wunderbaren Rede den richti­ man den Schutz und die Sicher­ Dienst. Auf Generationenge­ Engelke in seinem Grußwort. gen Ton getroffen“, sagte die heit der Beschäftigten im öf­ rechtigkeit im Sinne einer für Zugleich appellierte er an den Vertreterin des Bundesminis­ fentlichen Dienst signifikant alle Beteiligten fairen Interes­ Berufsnachwuchs des öffentli­ teriums in Richtung der neuen erhöhen kann.“ Welche konkre­ sen­ und Alterssicherung und chen Dienstes, sich selbst als dbbj Vorsitzenden Herrmann. ten Dinge un ternommen wer­ die Stärkung des ehrenamtli­ 32 Botschafter des Staatsdienstes Das Bundesressort, das für den können, führt die Entschlie­ chen Engagements zielten die gegenüber anderen jungen eine Politik von, mit und für ßung mit Blick auf allgemeine beiden weiteren Leitanträge ab, Menschen, auch und insbeson­ Jugendliche eintrete, schätze Standards, rechtliche Aspekte, die die Bundesjugendleitung dere jenen mit Migrationshin­ sich glücklich, die dbb jugend Besonderheiten des Innen­ dem BJT vorlegte. tergrund, zu begreifen. „Wir hierbei als Partner zur Seite zu und Außendienstes sowie Aus­ brauchen Sie – Sie sind die Bot­ haben, betonte Bondszus­ und Fortbildung im Einzelnen Insgesamt hatten die Delegier­ jugend schafter, die Kommunikatoren Cecere. „Sich einmischen, die näher aus. ten über mehr als 70 Anträge des öffentlichen Dienstes, ma­ Stimme auch für andere erhe­ zu entscheiden und folgten da­ chen Sie Werbung, gehen Sie ben – das ist Kern von Gewerk­ < Attraktivität und Gene- bei in konstruktiven Beratun­ weiter an die Schulen, erklären schafts­ und Jugendarbeit. Das rationengerechtigkeit gen und zügigen Beschlüssen Sie den öffentlichen Dienst ist eine Art demokratisches ganz überwiegend den Emp­ und erzählen Sie auch von den Labor, und damit leisten Sie Die drei Leitanträge der Bun­ fehlungen der Antragskommis­ durchaus attraktiven Arbeits­ einen großartigen Beitrag für desjugendleitung zu den be­ sion. Auch eine Satzungsände­ bedingungen.“ Der Staatsse­ Partizipation, politische Bil­ rufspolitischen Kernthemen, rung stand auf der Agenda: kretär zitierte seinen Minister dung, Persönlichkeitsentwick­ denen sich die dbb jugend Das Statut wurde um die Thomas de Maizière: „Warten lung und Meinungsfindung. bereits seit Jahren widmet, Grundsätze von Diversity als Sie nicht darauf, dass die Älte­ Wir brauchen die Jugendorga­ wurden ebenso wie die Ent­ verpflichtendes Handlungs­ ren sich ändern, machen Sie nisationen als Partner – heute schließung einstimmig von prinzip der dbb jugend ergänzt, uns Feuer unter dem Hintern.“ mehr denn je.“ den De legierten verabschiedet. die Organisation wird in die­ sem Sinne künftig auf gleich­ < Jugendorganisationen berechtigte Teilhabe in allen Partner der Politik Bereichen auch innerhalb des Verbandes hinwirken. Die Grüße von Bundesjugend­ ministerin Manuela Schwesig Mit Blick auf die Teilhabe der überbrachte Bettina Bundszus­ dbb jugend in den Gremien des Cecere, Abteilungsleiterin dbb verabschiedeten die Dele­ Kinder und Jugend im Bundes­ gierten erneut einen Antrag, ministerium für Familie, Seni­ die dbb Satzung dahingehend oren, Frauen und Jugend zu ändern, dass der dbb jugend (BMFSFJ). „Wir unterstützen ein Sitz in der Bundesleitung Sie gerne, damit Sie angemes­ mit beratender Stimme einge­ sen wahr genommen werden“, räumt wird. Damit wird sich der sagte Bundszus­Cecere an die dbb Gewerkschaftstag im No­ Adresse der dbb jugend, die vember 2017 in Berlin erneut wie alle Jugendorganisationen < ... und BMFSFJ­Abteilungsleiterin Bettina Bundszus­Cecere. beschäftigten. iba/seb

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Bei der 13. Frauen­politischen Fachtagung der dbb bundesfrauenvertretung Nachwuchsgewinnung im öf­ am 11. Mai 2017 präsentierten hochrangige Expertinnen und Experten im fentlichen Dienst. „Betrachtet dbb forum berlin Antworten auf die komplexe Frage, weshalb weibliche Be­ man die Abschlussnoten der Berufseinsteigerinnen und schäftigte auch im öffentlichen Dienst beruflich stärker benachteiligt werden -einsteiger im öffentlichen als ihre männlichen Kollegen. „Würden die gesetzlichen Vorgaben konsequent Dienst, sind es vor allem die umgesetzt, so müssten Frauen ­gleiche Aufstiegs- und Karrierechancen wie jungen Frauen, die Bestnoten Männer haben und Teilzeitkräfte dieselben wie Vollzeitkräfte“, machte die abrufen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, Helene­ Wildfeuer, vor den rund dass diese Kompetenz schlag­ 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern deutlich. artig verpufft, wenn diese Frau­ en Mütter werden und ihre ­Arbeitszeit für eine bessere Vereinbarkeit zeitweise absen­ ken“, kritisierte die Vorsitzende. © Inga Haar (7) 33 Aus Mangel an weiblichen ­Führungskräften seien es vor allem noch immer überwie­ gend Männer, die die Arbeits­ leistung der Beschäftigten ­beurteilten. Um dem beizu­ kommen, müssten beurteilen­ de Führungskräfte stärker sen­ sibilisiert und ­geschult werden. < Helene Wildfeuer eröffnete die Fachtagung. „Die konsequente Vermittlung von Genderbewusstsein für Be­ Eine geschlechterbedingte < Wildfeuer: Leistung von lungspraxis geht von einem ide­ urteilende sehen wir als Pflicht Lohnlücke dürfte es im öffentli­ Frauen aufwerten altypischen Erwerbsverlauf aus, der obersten Dienstherren. chen Dienst eigentlich gar nicht wie ihn in der Regel Männer Gendererfolge müssen zum ei­ bundesfrauenvertretung geben, sagte Helene Wildfeuer An diesem Punkt sieht die dbb vorweisen – basierend auf einer genständigen Bewertungskri­ in ihrer Auftaktrede: „Fakt sind bundesfrauenvertretung die stetigen Laufbahnentwicklung terium werden, wenn die Füh­ hier aber sechs Prozent!“ Insbe­ Dienstherren in der Pflicht, die mit einer durchgängigen Er­ rungskräfte selbst beurteilt sondere mit Blick auf das Kon­ Beurteilungszeiträume lebens­ werbsbiografie und einer dauer­ werden“, sagte Wildfeuer. zept Arbeiten 4.0 forderte die phasenorientiert fortzuentwi­ haften Vollzeitbeschäftigung. Vorsitzende der dbb bundes­ ckeln; beispielsweise über die Erwerbsunterbrechungen, wie < Dauderstädt: „Linker frauenvertretung eine Abkehr Verankerung eines Anspruchs sie derzeit für weibliche Lebens­ ­Haken“ für Frauen von der männlich geprägten auf Nachzeichnung des berufli­ verläufe typisch sind mit Eltern­ Präsenzkultur. „In der digitalen chen Werdegangs im Wege der zeiten, Pflegezeiten, längeren dbb Chef Klaus Dauderstädt Arbeitswelt sind mobile, agile fiktiven Fortschreibung der Phasen der Teilzeit- und Telear­ machte in seinem Grußwort Arbeitskräfte gefragt, die team­ dienstlichen Beurteilung wäh­ beit, werden als „Abweichung deutlich, dass der öffentliche fähig, kreativ und technikaffin rend einer Elternzeit. „Auf diese von der Norm“ angesehen und Dienst verstärkt auf einen Wan­ sind sowie in komplexen Zu­ Weise wird verhindert, dass die dementsprechend auch bewer­ del der Führungskultur hinar­ sammenhängen denken und Leistungen von Frauen mit Aus­ tet. Und das hat nun einmal beiten müsse, um mehr Berufs­ kommunizieren können. Ar­ fallzeiten in Freistellungsphasen gravierende Folgen für das be­ nachwuchs zu gewinnen. „Der beitssoziologen sehen hier ein­ im Vergleich zu ihren Kollegen rufliche Fortkommen. öffentliche Dienst beklagt ei­ deutig einen Vorteil für Frauen. abgewertet werden“, stellte nen massiven Fachkräfteman­ Ein solches Arbeiten bildet die Wildfeuer heraus und forderte, Besondere Brisanz erlange die gel. Vor diesem Hintergrund derzeitige Beurteilungs- und das Beförderungssystem im öf­ Debatte um die diskriminie­ wird besonders um junge, gut Beförderungspraxis im öffent­ fentlichen Dienst grundlegend rungsanfällige dienstliche ausgebildete Frauen geworben, lichen Dienst kaum ab.“ zu reformieren. „Die Beurtei­ ­Beurteilung hinsichtlich der die die Lücke stopfen sollen.

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zuständige dbb Landesbund be­ hätten. „Das sind Kriterien von den, notfalls auch der Gesetz­ reits im Vorfeld gewarnt. „Der Männern für Männer“, konsta­ und Verordnungsgeber, könn­ politische Wille, Frauen in Spit­ tierte der Experte. Zudem wer­ ten hier – etwa durch entspre­ zenpositionen zu befördern, de Teilzeit auch im öffentlichen chende Beurteilungsrichtlinien stößt an die Grenzen eines ver­ Dienst oft negativ bewertet, – steuernd eingreifen. „In die­ krusteten, über viele Jahre ge­ und das Beamtenrecht orien­ sem Urteil steht alles drin, man wachsenen Verfahrens.“ tiere sich in der Praxis zu sehr muss einfach damit ernst ma­ am „Althergebrachten, am Be­ chen“, so Battis. < Battis: Vorreiter stehenden. Ihm fehlt die Diver­ mit Schwächen sität“, so Battis. < Jochmann-Döll: Die Macht der Normen Der Rechtswissenschaftler Letztlich stehe und falle die Prof. em. Dr. Dr. h. c. Ulrich Umsetzung der Gleichstellungs­ „Die Beurteilung von Leistung Battis legte den Fokus seines politik im öffentlichen Dienst ist ein Akt wertender Erkennt­ Impulsvortages auf die ge­ mit der Qualität des Beurtei­ nis, bei dem subjektive Wahr­ schlechterspezifische Diskri­ lungswesens und seiner Um­ nehmungen ausschlaggebend minierungsproblematik des öf­ setzung, erläuterte Battis und sind.“ Mit dieser Hypothese fentlichen Dienstrechts. Seine untermauerte dies mit einem stimmte die promovierte Wirt­ These: Das Dienstrecht ist we­ Beschluss des Oberverwal­ schafts­ und Sozialwissen­ niger diskriminierend als das tungsgerichts Münster vom Fe­ schaftlerin Andrea Jochmann­ allgemeine Arbeitsrecht. Bei­ bruar 2017: Die Richter halten Döll auf ihre „Anmerkungen < Klaus Dauderstädt spielsweise gebe es im Beam­ es für rechtlich unbedenklich, zur Leistungsbeurteilung im tenbereich die Möglichkeit für Allerdings steht diesen Bemü­ Frauen, vorzeitig auf eine Voll­ hungen ein überholtes Beurtei­ zeitstelle zurückzukehren, lungs­ und Beförderungswesen Frauen in Führungspositionen © Inga Haar (7) entgegen. Es verpasst den jun­ auf Teilzeitstellen seien kein 34 gen Frauen, wenn sie für die Fa­ Widerspruch und insgesamt milie zeitweise zurückstecken, habe die Gleichstellungspolitik einen linken Haken und ver­ des öffentlichen Dienstes seit schiebt sie dauerhaft aufs be­ Ende der 80er­Jahre Vorreiter­ rufliche Abstellgleis“, kritisierte charakter. In der Praxis aber Dauderstädt. „Hier muss die werde „vieles, was in den Ge­ Politik dringend handeln.“ setzen steht, nie erreicht“.

Der dbb Chef verwies in diesem Zwar sei zum Beispiel das Be­ Zusammenhang auch auf die urteilungswesen als solches aktuelle Situation im Landes­ nicht diskriminierend. Trotz­ < Andrea Jochmann­Döll dienst Nordrhein­Westfalens. dem leide es unter strukturel­ Dort sollen Frauen seit dem len Schwächen, da etwa ty­ wenn neben dem Leistungsbild öffentlichen Dienst“ ein. Wer 1. Juli 2016 bei einer „im we­ pisch männliche Kriterien wie eine stärkere Gewichtung der glaube, nach den vorgegebe­ bundesfrauenvertretung sentlichen gleichen Eignung“ Belastbarkeit, Durchsetzungs­ Befähigungsmerkmale sowie nen Kriterien „Leistung, Eig­ bundesfrauenvertretung im Vergleich zu männ lichen fähigkeit sowie eigenschafts­ der Eignung im engeren Sinne nung und Befähigung – und Konkurrenten bevorzugt beför­ bezogene und verhaltensbezo­ bei der Bildung des Gesamtur­ unabhängig vom Geschlecht!?“ dert werden, was jedoch juris­ gene Kriterien oft Vorrang vor teils stattfindet. „Unter dieser – so der Titel ihres Vortrags – tisch umstritten ist. Vor solchen aufgaben­ und ergebnisbezo­ Voraussetzung wird mancher zu einem objektiven Urteil ge­ Rechtsunsicherheiten hatte der genen Beurteilungskriterien Frau, die trotz ihrer Doppel­ langen zu können, ignoriere, belastung ihre dienstlichen Auf­ dass Leistung in unserem ge­ gaben ähnlich gut oder nicht sellschaftlichen Kontext als so­ wesentlich schlechter als ein ziales Verteilungsprinzip emp­ vergleichbarer männlicher Kol­ funden wird, dessen Maßstäbe lege erfüllt hat, eine ebenso und Bezugsgrößen ständig neu gute oder auch bessere Qualifi­ verhandelt werden. „In diesem kation zu bescheinigen sein“, Prozess spielen Machtverhält­ heißt es dort. All das sei weitge­ nisse, Interessenkonstellatio­ hend eine Frage der Beurtei­ nen, Werte, Normen und Über­ lungspraxis, die entscheidend zeugungen eine ebenso große durch die Grundhaltung der un­ Rolle wie Geschlechterstereo­ mittelbaren Dienstvorgesetz­ typen. Deshalb wird immer ten und ihrer Hilfsperson ge­ auch zwischen Frauen­Leis­ prägt werde. Auch die weiteren tung und Männer­Leistung un­ Dienstvorgesetzten, insbeson­ terschieden werden“, machte < Ulrich Battis dere die obersten Dienstbehör­ die Beraterin mit dem Schwer­

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punkt diskriminierungsfreie flektierten Betrachtung dieser Gestaltung von Entgeltsyste­ Problematik, „doch wir tun das men, die das Forschungs­ und einfach nicht gerne, das ist zu Beratungsbüros GEFA (Gender, komplex“. Besonders in wenig Entgelt, Führung, Arbeit) leitet, standardisierten und ressour­ deutlich. cenknappen Situationen – bei­ spielsweise einer dienstlichen Um die subjektiven Einflüsse Beurteilungssituation – bevor­ und die damit verbundene zuge die menschliche Psyche mögliche Prägung durch Ste­ „Denkabkürzungen: Assoziati­ reotype, Vorurteile und vor­ ves Denken in Kategorien spart gefasste Meinungen in den Energie und ermöglicht soziale Beurteilungsverfahren zurück­ Gruppenbildung, verursacht zudrängen, sei es notwendig, aber auch Diskriminierung und das Verfahren stärker zu struk­ < Matthias Spörrle Ungleichbehandlung“, machte turieren und zu systematisie­ Spörrle deutlich. Einen Ausweg ren. „Kennzahlenverfahren, Beschäftigte mit familiären den, sei genau dies nicht der aus den möglicherweise zu un­ aufgabenbezogene Bewertung Verpflichtungen von Beginn an Fall. „Weitere Hinweisreize, ver­ fairen Beurteilungen führen­ und Zielvereinbarungen sind abwerten.“ Der Weg zu gerech­ bunden mit den entsprechen­ den Denkabkürzungen sieht nach unseren Untersuchungen teren Leistungsbeurteilungen den Stereo typen, die bei jedem Spörrle weniger in individueller weniger störanfällig als freie führt nach Auffassung der Wis­ Menschen dazu gespeichert Denkkritik („Aufklärung ist Verfahren der Leistungsein­ senschaftlerin über gezielte sind, beeinflussen unser Urteil notwendig, aber nicht hinrei­ schätzung und merkmalorien­ Maßnahmen der öffentlichen syste matisch“, machte Spörrle chend!“) als vielmehr in der tierte Beurteilungsverfahren“, Arbeitgeber zur Förderung der deutlich. Merkmale wie Alter, Schaffung standardisierter, ste­ erläuterte Jochmann­Döll. Gleichstellung. Geschlecht, Aussehen und Sym­ reotypensicherer Prozesse: Ne­ Auch sei es seriöser, auf ergeb­ pathie würden automatisch ben strengen Antidiskriminie­ nisorientierte Kriterien zu < Spörrle: Starke psycholo- aufgenommen und mit positi­ rungsregularien, also einem setzen als auf eigenschaftsbe­ gische Komponenten ven oder negativen Konnota­ juristischen Gerüst, brauche es 35 zogene, weil letztere viel objek­ tionen belegt; beispielsweise eine grundsätzliche Entschleu­ tiver seien. „Termineinhaltung Wie das Unterbewusstsein die dergestalt, dass einem Mann nigung der Beurteilungsverfah­ lässt sich besser belegen als Beurteilungssysteme manipu­ unbesehen Führungsqualitäten ren, die strikt auf Begründung Pünktlichkeit und Vorschläge liert und verzerrte Entscheidun­ zugesprochen werden, weil er basieren müssten. „Stereoty­ zur Verbesserung der Arbeit gen zutage fördert, erläuterte eben ein Mann ist, oder einer penbasiertes Bewerten und sind wesentlich konkreter zu Matthias Spörrle, Professor für kompetenten Frau in Führungs­ Entscheiden muss durch eine bewerten als die weit ausleg­ Wirtschaftspsychologie unter position jegliche Fähigkeit zu Neuorganisation der Verfahren baren Begriffe Kreativität und anderem an der TU München emotionaler Wärme und Em­ erschwert, bestenfalls verhin­ Initiative. Auch sollten Kriterien und der Privat universität pathie abgesprochen werden, dert werden“, so Spörrle. wie Flexibilität als Bereitschaft Schloss Seeburg (Österreich) in weil dies in der Welt der Stereo­ zu ungeplanter zeitlicher Bean­ seinem Beitrag. Sollten bei der type einfach nicht zusammen­ In ihrem Schlusswort betonte spruchung oder Arbeitseinsatz Beurteilung von Leistung und gehen kann. Helene Wildfeuer, dass es jetzt als ständige Verfügbarkeit und Potenzial eigentlich ausschließ­ an der Politik sei, endlich aktu­ bundesfrauenvertretung bundesfrauenvertretung dauerhafte Präsenz am Arbeits­ lich Leistungs­ und Potenzial­ Zwar seien Menschen in der elle Zahlen und Statistiken zur platz vermieden werden, da sie indikatoren berücksichtigt wer­ Lage zur analytischen und re­ Lohnlücke im öffentlichen Dienst vorzulegen und die Ur­ sachen zu analysieren. Gerade Nachwuchskräfte forderten eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf: „Nur der Wandel ist verlässlich, dem darf sich der öffentliche Dienst nicht verschließen. Entschei­ dend ist, dass alle Beteiligten die Angst vor dem Wandel überwinden.“ br, cri, ef, iba

< dbb Web­Tipp

< Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion – hier im Bild mit Helene Wildfeuer (Vierte von links) Die vollständige Dokumen­ – Prof. Dr. Hans Hofmann, Leiter Abteilung Z, BMI; Christine Morgenstern, Leiterin Abteilung Gleichstellung, tation der 13. Frauenpoliti­ BMFSFJ; Henrike von Platen, Initiatorin Aktionsbündnis FairPay und Past­Präsidentin BPW e. V.; Roland Staude, Vorsitzender DBB NRW und Wilhelm Hüllmantel, ehemaliger Leiter der Abteilung Recht des öffentlichen Dienstes schen Fachtagung im Inter­ und Personalverwaltung im Finanzministerium Bayern (von links) vertieften das Thema: „Frauenförderung – Wie net: www.dbb.de/der­dbb/ weit muss man gehen?“ Der Konsens: Mehr Flexibilität im Beurteilungswesen und in der Gestaltung von Arbeits­ frauen.html zeit führen zu mehr Geschlechtergerechtigkeit im Beruf.

> Polizeispiegel | dbb seiten | Juni 2017 dbb Übergabe Sonderprämie dbb Mitgliederwerbeaktion 2016: Doppelte Freude

„Wer am Gymnasium unterrichtet, gehört einfach in den Philologenverband.“ Für Hartmut Beck­ mann (61), Mathe­ und Physiklehrer aus Bielefeld, war das immer klar, 1979, als er selbst in den Phi­ lologenverband Nordrhein­Westfalen eingetreten ist. Und das ist es bis heute, wenn er als Fachleiter © Britta Ibald in der Lehrerausbildung junge Kolleginnen und < Für seine Erfolge in der Mitgliederwerbung erhielt Hartmut Beckmann (mit dbb Chef Klaus Dauderstädt, links, und dbb vorsorgewerk­Geschäfts­ Kollegen für seine Gewerkschaft begeistert. führer Alexander Schrader) einen Reisegutschein der dbb vorteilswelt.

Bei der Übergabe des Sonder­ Hartmut Beckmann stammt schaft, die wenig kostet, hat rabatten. Mit letzteren wird preises der dbb Mitgliederwer­ aus einer echten Lehrerdynas­ für die Leute auch keine Wer­ sich Hartmut Beckmann in beaktion am 23. Mai 2017 in tie: „Zwei Großväter, beide El­ tigkeit, gleichzeitig werden nächster Zeit zu beschäftigen Berlin, war auch der dbb Bun­ tern und meine Schwester, al­ Beitrag und Gegenleistung haben, denn es gilt, einen Ein­ desvorsitzende Klaus Dauder­ les Sprachenlehrer, nur ich bin sorgfältig geprüft“, erklärte er. kaufsgutschein der dbb vor­ städt vom Engagement und als Naturwissenschaftler der Der Geschäftsführer von dbb teilswelt über 500 Euro für der Entschlossenheit des Ma­ Ausreißer.“ Der Preisträger ist vorsorgewerk und vorteilswelt, das Onlinereiseportal „Just thematik­ und Physiklehrers aber nicht nur ein routinierter Alexander Schrader, ergänzte, Away“ umzusetzen. „Über die­ Hartmut Beckmann beein­ Werber. Als langjähriges Mit­ dass die Mitgliedschaft in einer se Prämie freuen wir uns zwei­ druckt: „Mit werbenden Mit­ glied im Personalrat und Beisit­ dbb Gewerkschaft auch klare mal,“ erzählt Hartmut Beck­ gliedern wie Ihnen brauchen zer im Gesamtvorstand des materielle Vorteile mit sich mann vergnügt, „einmal, wenn wir uns um die Zukunft von Philologenverbandes NRW ist bringt, von Rechtsschutz und wir am Computer die Angebo­ DPhV und dbb wirklich keine Beckmann auch erfahrener Ge­ Fortbildung bis zu Versiche­ te prüfen und dann nochmal, 37 Sorgen zu machen.“ werkschafter. „Eine Mitglied­ rungsvorteilen und Einkaufs­ wenn die Reise losgeht.“ mitgliederwerbung

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10 Jahre Partnerschaft dbb vorsorgewerk und BBBank: Diese Kooperation ist Gold wert

dbb Mitglieder und ihre Angehörigen pro­ fitieren bereits seit 10 Jahren über das dbb vorsorgewerk und sei­ nen Kooperationspartner, die BBBank, von preisgünstigen Bankdienstleistungen und attraktiven Mitgliedsvorteilen. Diese erfolgreiche Part­ nerschaft wird jetzt gefeiert! Zehn Goldbarren sind im Lostopf des dbb vorsorgewerk, und bei Er­ öffnung eines Bezügekontos vergibt die BBBank einen Extra­Bonus: 100 Euro Jubiläumsguthaben. © wichientep / Fotolia

Seit der Gründung im Jahr schäftsführer des dbb vorsor­ Ein Verbraucherportal im Inter­ Bei Eröffnung eines Bezügekon­ 1921 steht die BBBank in der gewerk zur Kooperation. net hat ermittelt, dass die Deut­ tos wird ein Jubiläumsguthaben guten alten Tradition der deut­ schen im Schnitt rund 100 Euro in Höhe von 100 Euro – statt 38 schen Beamtenbanken. Mitt­ Anlässlich des Jubiläums ver­ Kontoführungsgebühren pro normalerweise 30 Euro – auf lerweile hat sich die Bank zwar lost das dbb vorsorgewerk Jahr bezahlen. Das es auch an­ das neue Konto gutgeschrieben. allen Berufsgruppen geöffnet, zehn Goldbarren à zehn ders geht, zeigt das kostenfreie ist aber dem öffentlichen Gramm im Gesamtwert von Gehalts­ und Bezügekonto. „Mit dem Gewinnspiel und Dienst in besonderer Weise rund 4 000 Euro. Eine Chance Auch der Zahlungsverkehr und dem Jubiläumsangebot bedan­ verbunden. Dies zeigt sich auf den Jubiläumsgewinn ha­ die Bargeldversorgung über ein ken wir uns bei Mitgliedern nicht zuletzt in der seit 2007 ben alle dbb Mitglieder, die bis bundesweites Geldautomaten­ und Kunden für zehn Jahre bestehenden, erfolgreichen zum 31. August 2017 entweder netz bleiben bei der BBBank sehr erfolgreiche Kooperation“, Partnerschaft mit dem dbb bei einer der zahlreichen Ge­ selbstverständlich kostenlos. resümiert Alexander Schrader. vorsorgewerk vorsorgewerk. werkschafts­ und Verbands­ veranstaltungen im dbb einen Ein Kontowechsel zur BBBank Weitere Kooperationsange­ Dabei verbindet die genossen­ Gewinnspielcoupon bei der lohnt sich daher für gebühren­ bote umfassen den günsti­ schaftliche Privatkundenbank BBBank oder beim dbb vorsor­ gestresste Bankkunden und gen Wunsch­ und Autokredit für die Beschäftigten im öf­ gewerk abgeben. Natürlich ist geht zudem einfach und be­ für den öffentlichen Dienst, fentlichen Dienst die Vorteile eine Teilnahme am Gewinn­ quem. Mit der Onlinekonto­ BBBank­Dachfonds mit einer Direktbank mit der per­ spiel auch bequem online auf eröffnung, der Videolegitimati­ 50 Prozent Rabatt auf den sönlichen Nähe einer Filial­ der Website des dbb vorsorge­ on und dem digitalen Umzugs­ Ausgabeaufschlag sowie bank. Die Bank betont, dass werk unter www.dbb­vorteils helfer in nur wenigen Minuten, den Riester­Fondssparplan unternehmerische Entschei­ welt.de möglich. wie die Bank verspricht. Der zum dbb Mitgliedertarif. dungen nicht unter Rendite­ Kontowechsel erfolgt vollstän­ vorgaben von Aktionären ge­ < Kontoführungsgebühren dig online und ohne weiteren < Kompetente Beratung troffen werden, sondern mit – nein danke! Aufwand für die Kunden. Die Blick auf die Kunden. Lastschriften und Daueraufträ­ Die Kollegen der Kundenbe­ Bankkunden müssen sich auf ge werden automatisch vom treuung des dbb vorsorgewerk „Mit dem kostenfreien Bezü­ breiter Front auf höhere Ge­ alten Konto auf das neue Kon­ sind für Sie da: Montag bis gekonto als Ankerangebot, bühren einstellen. So die Aus­ to der BBBank umgestellt. Freitag von 8 bis 18 Uhr unter attraktiven Mitgliedsvorteilen sage des deutschen Banken­ 030.40816444. Gerne auch und engagierten Vertriebs­ verbandes. Und in der Tat < Jubiläumsangebot für per E­Mail an vorsorgewerk@ mitarbeitern ist es uns ge­ vergeht kaum ein Tag, an dem Kontowechsler dbb.de. Wünsche oder Anfra­ meinsam gelungen, die in der Presse nicht über neue gen zur Kontoeröffnung und BBBank als exklusiven Bank­ Gebühren bei Banken berichtet Vom 1. Juni bis 31. August 2017 zum Wunschkredit leiten wir partner bei unseren Mitglie­ wird. Aktuell sind es die Ge­ hält die BBBank für dbb Mitglie­ gerne an die BBBank weiter. dern bekannt zu machen bühren fürs Abheben am Geld­ der und ihre Angehörigen – zu­ Auf Wunsch wird Ihnen auch und eine wachsende Anzahl automaten. Davon besonders sätzlich zum oben genannten eine fachmännische Beratung von Kunden zu gewinnen“, betroffen sind die Kunden der Gewinnspiel – ein hochattrakti­ vor Ort vermittelt. Mehr unter so Alexander Schrader, Ge­ Sparkassen. ves Jubiläumsangebot bereit: www.dbb­vorteilswelt.de

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Der Fall des Monats

Entgeltfortzahlung bei Arbeitszeitkonto: Erkrankte erhalten Fortzahlung in photodesign / Fotolia

Höhe der Arbeitszeit nach Dienstplan ­ © jd Das dbb Dienstleistungszen­ auf die Berücksichtigung der oder länger trum West hat ein Verfahren in seinem individuellen Dienst­ gearbeitet geführt, in dem es um die Be­ plan für diese Tage vorgesehe­ hätte, sei auf­ rechnung der Entgeltfortzah­ nen Stunden bei Berechnung grund des so­ lung im Krankheitsfall sowie der Entgeltfortzahlung. Dies genannten um die Berücksichtigung der ergebe sich ohne Weiteres aus Entgeltaus­ krankheitsbedingten Fehl­ dem Entgeltausfallprinzip, so fallprinzips dem Arbeitszeitkon­ mit Urteil vom 30. März 2017 zeiten bei Führung eines das Gericht. to die im Entgeltfortzahlungs­ entschieden wurde. Insoweit Arbeitszeitkontos ging. Ein zeitraum eingeplante aber konnte das DLZ West dem Ein­ Arbeitnehmer, der nach Lage Sei ein Arbeitnehmer im Rah­ tatsächlich ausgefallene Ar­ zelmitglied zu seinem berech­ der Arbeitszeit an unterschied­ men eines flexiblen Arbeitszeit­ beitszeit gutzuschreiben. Dies tigten Anspruch verhelfen.

© wichientep / Fotolia lichen Tagen unterschiedlich modells mit wechselnden tägli­ sei nach ständiger Rechtspre­ lang zu arbeiten hat, entspre­ chen Arbeitszeiten tätig und chung anerkannt (vergleiche < Info chend im Dienstplan einge­ stehe aufgrund eines Dienst­ LAG Köln, Urteil vom 22. No­ plant ist und arbeitsunfähig oder Schichtplans fest, dass der vember 2012, Az.: 6 Sa 701/12). Der dbb gewährt den Einzel­ erkrankt, hat nach einem ak­ Arbeitnehmer an dem Krank­ Und so auch in dem vorliegen­ mitgliedern seiner Mitglieds­ gewerkschaften berufsbezo­ tuellen Urteil des Arbeitsge­ heitstag von der regelmäßigen den Fall, der vom Arbeitsgericht genen Rechtsschutz. richts Oberhausen Anspruch Arbeitszeit abweichend kürzer Oberhausen, Az.: 4 Ca 1518/16, 39 fall des monats des fall

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Neue Datenschutzgesetze: Einheitliche Regelungen für Europa

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Ab Mai 2018 sollen in Europa neue Datenschutzregeln gelten, die mit der Verordnung der Europäischen Union zur Vereinheitlichung des Datenschutzes konform gehen. Der hat am 27. April 2017 einen entsprechenden Gesetzentwurf verabschiedet, der nicht nur national im Kreuzfeuer zwischen Lob und Kritik steht, sondern auch von der EU­Kommission angegriffen wird.

Die Europäische Datenschutz­ Das Europäische Parlament hat rinnen und Bürger mit Blick auf zum „Recht auf Vergessen­ grundverordnung (DS­GVO) die DS­GVO am 14. April 2016 ihre Daten stärken und damit werden“. Das ausdrücklich ersetzt die aus dem Jahr 1995 mit breiter Mehrheit angenom­ auch einen Beitrag zur Wah­ normierte sogenannte „Markt­ stammende EU­Datenschutz­ men. Sie ist am 25. Mai 2016 in rung der Verbraucherrechte ortprinzip“ soll zudem dafür richtlinie und soll zeitgemäße Kraft getreten und wird nach leisten. Gleichzeitig soll die sorgen, dass die Verordnung Antworten auf die fortschrei­ einer zweijährigen Übergangs­ Verordnung einen zukunfts­ Anwendung auf Datenverarbei­ tende Digitalisierung von Wirt­ phase ab Mai 2018 unmittelbar orientierten Rechtsrahmen für ter findet, die nicht in der Euro­ schaft und Gesellschaft geben. in allen Mitgliedstaaten der EU datenverarbeitende Unterneh­ päischen Union niedergelassen Mit einem modernen Daten­ anwendbar sein. Erklärtes Ziel men und innovative Geschäfts­ sind, wenn eine Datenverarbei­ schutz auf europäischer Ebene der Verordnung ist eine ange­ modelle schaffen. tung dazu dient, in der Euro­ will die DS­GVO Lösungen zu messene Balance zwischen päischen Union ansässigen Fragen bieten, die sich durch Wirtschafts­ und Verbraucher­ Die DS­GVO wird zahlreiche Personen Waren oder Dienst­ „Big Data“ und neue Techniken interessen in Zeiten fortschrei­ Neuerungen gegenüber der leistungen anzubieten. Ab Mai oder Arten der Datenverarbei­ tender Digitalisierung. Sie soll geltenden EU­Datenschutz­ 2018 gelten europaweit die EU­ tung wie Profilbildung, Web­ das Grundrecht auf informatio­ richtlinie aus dem Jahr 1995 Datenschutz­Grundverordnung tracking oder dem Cloud Com­ nelle Selbstbestimmung durch enthalten. Unter anderem ent­ und die EU­Richtlinie für den puting für den Schutz der höhere Transparenz und stärke­ hält sie ausdrückliche Regelun­ Datenschutz bei Polizei und Privatsphäre stellen. re Mitbestimmung der Bürge­ gen zu Profilbildungen sowie Justiz. Das Datenschutzanpas­

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© BirgitKorber / Fotolia sungs­ und Umsetzungsgesetz Auch die Bundesbeauftragte schutzbehörden in Bund und Gesetzesnovelle aus Sicht der greift dies auf und wird das bis­ für den Datenschutz und die Ländern. Die BfDI wird zudem Wirtschaft weder als großen herige Bundesdatenschutz­ Informationsfreiheit (BfDI), als Gemeinsamer Vertreter im Wurf noch als bedenklich cha­ gesetz ablösen. Andrea Voßhoff, begrüßt die Europäischen Datenschutzaus­ rakterisiert. Susanne Dehmel, zügige Anpassung des deut­ schuss benannt. Als Stellvertre­ Mitglied der Geschäftsleitung Bundesinnenminister Thomas schen Datenschutzrechts an ter steht ihr dabei eine vom Vertrauen & Sicherheit bei Bit­ de Maizière hatte die europäi­ die ab 2018 geltenden EU­Vor­ Bundesrat gewählte Leiterin kom: „Die wirklich wichtigen sche Gesetzesnovelle bereits gaben. So habe der Bundestag oder ein Leiter einer Landesda­ Fragen für die Datenverarbei­ im Juni 2015, nachdem sich die Rechte der Betroffenen auf tenschutzbehörde mit Befug­ tung im Unternehmen sind be­ die jeweils zuständigen Innen­ Information, Auskunft und nissen in bestimmten Angele­ reits abschließend in der EU­ und Justizminister der Mit­ Löschung im Vergleich zum genheiten der Länder zur Seite. Verordnung geregelt, wie zum gliedstaaten der Europäischen Entwurf der Bundesregierung Beispiel das Gros der Rechts­ Union auf eine gemeinsame spürbar gestärkt. Die einge­ < Licht und Schatten grundlagen für die Verarbei­ Position für eine Datenschutz­ schränkten Kontrollrechte der tung einschließlich der Bedin­ reform in Europa verständigt Datenschutzbehörden sehe Ungemach droht Deutschland gungen für die Einwilligung hatten, als „großen Schritt für sie jedoch kritisch. von der EU­Kommission, denn und auch alle Vorgaben zu Ver­ die Bürgerinnen und Bürger, diese drängt auf Nachbesse­ trägen und den internen Da­ für die europäische Wirtschaft < Deutscher Weg rungen an dem umstrittenen tenschutzprozessen.“ Einzelne und für Europa selbst“ bezeich­ europarechtswidrig? Gesetzentwurf, mit dem die Beschränkungen sehe das nati­ net. Dabei stelle die Schaffung Bundesregierung das hiesige onale Gesetz bei den Betroffe­ eines einheitlichen Rechtssys­ Die BfDI kritisiert jedoch, dass Recht an die europäische Da­ nenrechten vor, diese seien je­ tems für Europa eine große der Deutsche Bundestag bei tenschutzreform anpassen doch minimal. Ferner gebe es Herausforderung dar: „Hier wichtigen Punkten den Gesetz­ will. Nach Informationen des spezifische Verarbeitungsre­ werden 28 Rechtskulturen zu­ entwurf nicht nachgebessert Nachrichtenportals „Heise.de“ geln für besondere Kategorien sammengefasst: In einem Land habe: „Die vom Bundesverfas­ geht der Kommission der § 23 von personenbezogenen Daten sind viele Standorte von ame­ sungsgericht eingeforderten des deutschen Entwurfs zu wie etwa Gesundheitsdaten. rikanischen Diensten, andere wirksamen Kontroll­ und weit, weil die Bundesregierung „An dem grundsätzlichen Prob­ Länder wiederum sind klein Durchsetzungsbefugnisse der darin „breite Möglichkeiten lem, dass die EU­Verordnung 41 und haben nicht so viele Erfah­ BfDI im Bereich Polizei und skizziert, nach denen öffentli­ insgesamt zu bürokratisch und rungen mit dem Datenschutz. Justiz und außerhalb des Gel­ che Stellen erhobene persönli­ zu wenig zukunftsgerichtet ist, Deutschland hingegen hat eine tungsbereichs des EU­Rechts che Daten auch für andere kann auch das nationale Ge­ lange Datenschutztradition sind deutlich beschränkt. Gera­ Zwecke weiterverarbeiten setz nichts ändern“, so Deh­

und wir hatten die Absicht, de in diesem Bereich ist eine dürften“, so Heise.de. Berlin sei mel. „Ärgerlich ist jedoch, dass online diese Datenschutztradition unabhängige Kontrolle und dabei, die angestrebte Harmo­ das Bundesdatenschutzgesetz auch zu verteidigen. Es ist ver­ Durchsetzung des Datenschut­ nisierung zu unterlaufen. Das (BDGS­neu) in seiner Regelung ständlich, dass der Weg auf zes zwingend notwendig. Die Nachrichtenportal zitiert die zur Datenverarbeitung im Be­ ein gemeinsames Spielfeld, BfDI erhält hier jedoch keiner­ Kabinettschefin von Justizkom­ schäftigtenverhältnis über die auf dem für alle die gleichen lei Durchsetzungsbefugnisse, missarin Věra Jourová, Renate formalen Anforderungen der Regeln gelten, mühsam war möglich sind nur nicht­binden­ Nikolay, die zu Protokoll gab, Verordnung hinausgeht und und ist.“ de Beanstandungen. Dies ist die Kommission reibe sich dar­ damit eher noch bürokratische europarechtswidrig und auch an, dass die Bundesregierung Hürden aufbaut.“ < Gleiches Recht für alle in der Sache falsch. Laut der die in der Verordnung veran­ EU­Richtlinie sollten Daten­ kerten Rechte der Betroffenen Bitkom hatte sich dafür ein­ Zumindest, was bestehende schutzaufsichtsbehörden einschränken will, über sie ge­ gesetzt, die nationalen Rege­ deutsche Gesetze betrifft, zumindest die Möglichkeit speicherte Daten einzusehen lungen möglichst schlank zu ist das gelungen, denn in der haben, die Rechtmäßigkeit und gegebenenfalls korrigieren halten, um die europäische EU­Verordnung stecken viele bestimmter Verarbeitungs­ oder löschen zu lassen. Sie Rechtsharmonisierung nicht zu Details, die auf deutschem vorgänge gerichtlich überprü­ habe zwar Verständnis für den konterkarieren. Das sei teilwei­ Recht aufsetzen. So sieht der fen zu lassen. Auch darf die Ansatz, der Industrie 4.0 mög­ se gelungen, teilweise halte Innenminister auch Vorteile BfDI den Bundestag in Zukunft lichst viel erlauben zu wollen, man an bereits aus dem alten für die Wirtschaft: „Alle Un­ nicht mehr proaktiv über Kon­ auch mit personenbezogenen BDSG bekannten Regelungen ternehmen, die in Europa trollen beim Bundesnachrich­ Informationen. Das Recht auf fest. Dehmel: „Durch die ge­ Waren und Dienstleistungen tendienst informieren.“ Vergessen sei in der Verord­ meinsame Umsetzung von anbieten, müssen sich an die­ nung aber klar gefasst. Nikolay EU­Verordnung und Richtlinie ses Recht halten, auch wenn Positiv bewertet Voßhoff das machte daher deutlich, dass sowie der gleichzeitigen Schaf­ sie etwa aus den Vereinigten geplante Verfahren für die effi­ sich die Kommission „weiter fung von allgemeinen Daten­ Staaten von Amerika kom­ ziente Zusammenarbeit der im Dialog“ mit den deutschen schutzregeln für Bereiche, die men. Das führt zu einer Ver­ deutschen Aufsichtsbehörden Gremien befinde, aber auch gar nicht von der EU vorgege­ besserung des Datenschutzes und deren einheitliche Vertre­ die „Gefahr des Vertragsver­ ben sind wie etwa für Geheim­ und zu einer Verbesserung tung in europäischen Angele­ letzungsverfahren“ bestehe. dienste, ist das Gesetz zudem der Wirtschaftschancen für genheiten. Dafür erhält die sehr komplex und schwer les­ die euro päischen Unterneh­ BfDI die Funktion einer Zentra­ Unaufgeregter gibt sich der bar geworden.“ men.“ len Anlaufstelle für die Daten­ Digitalverband Bitkom, der die br

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„Weißgeldstrategie“ Schweizer den. Der 56­Jährige wurde 2014 < DSTG Banken. Die DSTG rufe dazu auf, erstmals Chef des dbb Landes­ Empörung über endlich die fiskalische Realität bundes und ist seit 2001 Lan­ mutmaßliche Spionage des Jahres 2017 zur Kenntnis zu desvorsitzender der Deutschen nehmen, die von Transparenz Polizeigewerkschaft (DPolG). Nach der Festnahme eines und Datenaustausch gekenn­ mutmaßlichen Agenten der zeichnet sei und nicht von un­ Ladebeck kritisierte auf dem Schweiz, der die Steuerverwal­ durchsichtigen Methoden. Gewerkschaftstag überaus tung in Deutschland ausspio­ scharf den Personalnotstand niert haben soll, hat die Deut­ Eigenthaler lobte erneut das > Ernst G. Walter, Bundesvor­ im gesamten öffentlichen sche Steuer­Gewerkschaft konsequente Handeln des Fi­ sitzender der Bundespolizei­ Dienst. Das Ergebnis des radi­ (DSTG) heftige Kritik geübt. nanzministers von Nordrhein­ gewerkschaft BPolG in der DPolG kalen Stellenabbaus in den ver­ „Das ist ein unglaublicher Vor­ Westfalen, Norbert Walter­ gangenen Jahren sei eine in gang, der uns alle empört“, Borjans, im Zusammenhang für die Kolleginnen und Kolle­ weiten Teilen handlungsunfä­ sagte der DSTG­Bundesvorsit­ mit Steuer­CD­Ankäufen. Diese gen an den Bahnhöfen und in hige öffentliche Verwaltung. zende Thomas Eigenthaler am seien „sowohl rechtlich gebo­ der Bundesbereitschaftspolizei „Wir brauchen nicht nur mehr 4. Mai 2017. „So etwas macht ten wie auch aus moralischen häufig kein frei mehr und an Lehrer und Polizisten, wir brau­ man zwischen befreundeten Gründen gerechtfertigt“. den West­ und Ostgrenzen chen dauerhaft mehr Personal Nachbarstaaten nicht.“ lässt sich der Normalbetrieb in der Landesverwaltung.“ kaum noch aufrechterhalten. Sonst könne die Daseinsvorsor­ < DPolG Bundespolizei Das Hemd ist überall zu kurz, ge nicht mehr zeitnah gewähr­ und unsere Leute kommen leistet werden. Von CDU, SPD Polizei braucht endlich nicht mehr aus den Stiefeln. und den Grünen (Koalitionspar­ mehr Personal Abstriche bei der Personalaus­ teien in Sachsen­Anhalt, Anm. wahl und bei der Ausbildung d. Red.) erwarte man daher Trotz angespannter Sicher­ kommen für uns nicht infrage. eine Kurskorrektur in der Perso­ heitslage, weiterbestehendem Wir wollen die hohe Qualität nalpolitik. Der dbb Landeschef 42 Migrationsdruck, steigender der deutschen Polizei nicht ge­ konstatierte auch eine Perspek­ Gewaltkriminalität und einer fährden, aber es muss die Frage tivlosigkeit für viele Beamte, > Thomas Eigenthaler, katastrophalen Bilanz bei den erlaubt sein: Was muss wirklich hervorgerufen durch schlechte Bundesvorsitzender der DSTG Wohnungseinbrüchen in vielen von voll ausgebildeten Polizei­ Aufstiegsmöglichkeiten, gerin­ Bundesländern sei die Zahl der beamten gemacht werden, und ge Beförderungschancen und Eigenthaler erinnerte daran, Polizisten, die zur Prävention was können auch andere tun?“ schlechte Bezahlung im Bun­ dass es im Zusammenhang mit und zur Verbrechensbekämp­ desvergleich. „Wenn da keine Steuer­CD­Ankäufen zu Haftbe­ fung zur Verfügung stünden, Verbesserung erfolgt, werden fehlen der Schweizer Justiz ge­ bislang nicht gestiegen, be­ < dbb sachsen­anhalt junge Menschen statt in den gen deutsche Beamte gekom­ klagte Ernst G. Walter, Bundes­ öffentlichen Dienst in die Wirt­ men war. Er rief die deutsche vorsitzender der DPolG Bun­ Ladebeck bleibt Landeschef schaft gehen. Damit der öffent­ Justiz deshalb dazu auf, den despolizeigewerkschaft, am liche Dienst auch in Zeiten des „Spieß nun umzudrehen“. 15. Mai 2017 in Berlin. Beim Gewerkschaftstag des Fachkräftemangels attraktiv Eigen thaler wörtlich: „Wenn es dbb sachsen­anhalt am 26. Ap­ bleibt, braucht er leistungsge­

mitgliedsgewerkschaften Anhaltspunkte für ein strafba­ Selbst bei der Bundespolizei, ril 2017 in Wernigerode wähl­ rechte, mit der Wirtschaft kon­ res nachrichtendienstliches Ver­ für die bereits ein Zuwachs von ten die Delegierten mit 109 kurrenzfähige Beschäftigungs­ halten weiterer Verantwortli­ über 7 000 Stellen beschlossen von 110 Stimmen den Polizei­ bedingungen, und er braucht cher aus der Schweiz gibt, so sei, würden die ersten zusätzli­ rat Wolfgang Ladebeck für fünf die Verlässlichkeit politischer muss jetzt mit internationalen chen Polizisten frühestens in weitere Jahre zum Vorsitzen­ Zusagen“, so Ladebeck. Haftbefehlen reagiert werden.“ zwei bis drei Jahren nach ihrer Zugleich wies der DSTG­Vor­ Ausbildung zur Verfügung ste­ sitzende darauf hin, dass die hen. Solange steige die Belas­ deutschen Steuerfahnder nicht tung immer weiter an, denn eigenmächtig, sondern in um die notwendige Ausbildung dienstlichem Auftrag handel­ der neuen Kollegen sicherzu­ ten. Sie erfüllten Aufträge ihrer stellen, müssen derzeit immer Finanzminister und seien schon mehr Beamtinnen und Beamte deshalb nicht persönlich ver­ aus den ohnehin ausgedünnten antwortlich. Die Schweiz müsse Dienststellen als Lehrer und den international vorgesehe­ Trainer abgezogen werden. nen Rechtsweg einhalten und Walter weiter: „Kleine und dürfe keine Selbstjustiz in Form mittlere Bahnpolizeireviere agentenmäßiger Spionage aus­ werden nur noch stundenweise © Friedhelm Windmüller üben. Der ganze Vorgang werfe besetzt, die Präsenz in der Flä­ < Die neue Führungsspitze des dbb sachsen­anhalt (von links): Iris Herfurth (DSTG), Torsten Grabow (GdS), Vorsitzender Wolfgang Ladebeck (DPolG), im Übrigen einen dunklen che geht weiter zurück, an den Thomas Gaube (Philologenverband), Erster stellvertretender Vorsitzen­ Schatten auf die sogenannte Fußballwochenenden gibt es der Ulrich Stock (DVG), Torsten Salomon (VBE)

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markt übertragen werden, nächsten DPhV­Vertreterver­ freiwilligendienstes bezie­ < GDL insbesondere die Planbarkeit sammlung im Herbst 2017 sein hungsweise einer vergleich­ von Schichtdiensten. Außer­ Amt als Vorsitzender des Deut­ baren ehrenamtlichen Tätig­ Führungsspitze im Amt dem müsse der umwelt­ schen Philologenverbandes ab­ keit im Umfang von insge­ bestätigt freundliche Schienenverkehr geben wird, ab 1. Juli 2017 dem samt 1 000 Arbeitsstunden endlich mehr Bedeutung ge­ langjährigen DL­Präsidenten notwendig. Alternativ sei der Die Generalversammlung der winnen. „Nur ein zukunfts­ Josef Kraus nachfolgen. Vorruhestand auch dann mög­ Gewerkschaft Deutscher Lo­ fähiges Eisenbahnsystem ge­ lich, wenn die Voraussetzun­ komotivführer (GDL) hat ihren währt dauerhaft Arbeitsplätze Der Deutsche Lehrerverband Bundesvorsitzenden Claus für das Zugpersonal“, so der ist außerhalb der Gewerk­ Weselky am 9. Mai 2017 im GDL­Bundesvorsitzende. schaften im DGB (GEW) der Amt bestätigt. Für Weselky, größte Zusammenschluss von der auch stellvertretender dbb Lehrkräften aller Schularten Bundesvorsitzender ist, hat­ < DPhV und organisiert derzeit rund ten 95 Prozent der rund 200 160 000 Mitglieder. Ihm gehö­ Delegierten der Generalver­ Vorsitzender Meidinger ren folgende Lehrerverbände sammlung gestimmt, die un­ neuer DL-Präsident an: Verband Deutscher Real­ ter dem Motto „Mit Tradition schullehrer (VDR), Bundesver­ in die Zukunft – 150 Jahre band der Lehrerinnen und Leh­ > Volker Geyer, GDL“ in Ludwigshafen, dem rer an berufsbildenden Schulen Bundesvorsitzender Gründungsort der Gewerk­ (BLBS), Bundesverband der Leh­ der DPVKOM schaft, stattgefunden hatte. rerinnen und Lehrer an Wirt­ Auch die bisherigen stellver­ schaftsschulen (VLW), Katholi­ gen für eine familienbedingte tretenden Bundesvorsitzen­ sche Erziehergemeinschaft Beurlaubung gegeben sind, den Norbert Quitter und Lutz Deutschlands (KEG) sowie der wenn etwa ein pflegebedürf­ Schreiber wurden mit großer Deutsche Philologenverband tiger Angehöriger oder ein Mehrheit wiedergewählt. (DPhV). betreuungsbedürftiges Kind 44 > Heinz­Peter Meidinger, tatsächlich beaufsichtigt Die GDL habe in den vergan­ Bundesvorsitzender des DPhV werden. genen Jahren harte Arbeits­ < DPVKOM kämpfe führen müssen, um Unterstützt von allen Mit­ Die DPVKOM wies gleichzeitig die Arbeits­ und Entgeltbedin­ gliedsverbänden des Deut­ Vorruhestandsgesetz für darauf hin, dass die Anwen­ gungen für das Zugpersonal schen Lehrerverbandes ist der Postnachfolgeunternehmen dung der neuen Vorruhe­ zu verbessern, sagte Weselsky. Vorsitzende des Deutschen standsregelung unter dem „Wir werden uns aber nicht Philologenverbandes (DPhV), Am 27. April 2017 hat der Vorbehalt der sogenannten auf den Erfolgen ausruhen, Heinz­Peter Meidinger, am Deutsche Bundestag ein Ge­ „doppelten Freiwilligkeit“ ste­ sondern setzen unsere Ziele 17. Mai 2017 in Berlin zum neu­ setz zur Verlängerung der he: Sowohl der betreffende gewissenhaft um.“ Die Errun­ en Präsidenten des Deutschen sogenannten „55er­Vorruhe­ Beamte als auch das Post­ genschaften des Flächentarif­ Lehrerverbandes (DL) gewählt standsregelung“ für die nachfolgeunternehmen müss­ vertrages müssten im Alltag worden. Er erhielt 81,5 Prozent Beamten in den Postnachfol­ ten der Anwendung der Rege­ umgesetzt und auf den ge­ der gültigen Stimmen. Damit geunternehmen verabschie­ lung im konkreten Einzelfall

mitgliedsgewerkschaften samten Eisenbahnverkehrs­ wird Meidinger, der bei der det. Darauf hat die Kommuni­ zustimmen. Es sei damit zu kationsgewerkschaft DPV rechnen, dass sich nach dem (DPVKOM) hingewiesen. Ihr Inkrafttreten der Neuregelung entsprechender Einsatz sei alle Postnachfolgeunterneh­ damit erfolgreich gewesen. men diesbezüglich erklären und auch Details zur Umset­ Nach der Neuregelung können zung bekanntgeben würden. die Beamten der Postnachfol­ So müssten insbesondere geunternehmen – soweit für detaillierte Regelungen zur sie in dem jeweiligen Unter­ Ableistung des Bundesfreiwil­ nehmen keine Verwendungs­ ligendienstes oder einer ver­ möglichkeit mehr besteht – gleichbaren ehrenamtlichen ab dem vollendeten 55. Le­ Tätigkeit beziehungsweise bensjahr ohne Versorgungs­ Pflegetätigkeit erlassen wer­ abschläge mit dem bis dahin den. In Fragen der praktischen erdienten Ruhegehalt in Pen­ Umsetzbarkeit der Vorruhe­ sion gehen, teilte die DPVKOM standsregelung werde die weiter mit. Als zusätzliche DPVKOM in engem Austausch Voraussetzung dafür sei al­ mit den Unternehmen bleiben

© Friedhelm© Windmüller lerdings nun die Ableistung und die für Mitglieder wichti­ < Norbert Quitter, Claus Weselky und Lutz Schreiber (von links) bilden auch einer zwölfmonatigen Tätig­ gen Informationen zeitnah in den kommenden fünf Jahren die Führungsspitze der GDL. keit im Rahmen des Bundes­ weitergeben.

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auf abwechslungsreichen Stel­ gungsempfänger gerade noch < GdS < BLBS len zu sichern oder neu zu den verfassungsrechtlich not­ Digitalisierung darf nicht schaffen. „Die notwendige wendigen Abstand zur sozialen 25. Deutscher Berufsschultag zum Stressfaktor werden Qualifizierung der Mitarbeiter Mindestsicherung erreicht. Die muss von den Arbeitgebern si­ vom Finanzminister angekün­ Der Bundeshauptvorstand der chergestellt werden“, forderte digte Berücksichtigung des Gewerkschaft der Sozialversi­ Wagner. Keinesfalls dürfe die Mindesterhöhungsbetrages cherung (GdS) hat am 16. Mai Digitalisierung von Arbeitsvor­ reicht als Reaktion auf den Ta­ 2017 in Hamburg ein Positi­ gängen zur Entwertung der Tä­ rifabschluss jedenfalls nicht onspapier verabschiedet, mit tigkeit oder gar zum Verlust aus. Die Belastungen vor allem dem ein Forderungsrahmen von Arbeitsplätzen führen. der unteren und mittleren Ein­ zur Begleitung des digitalen kommensgruppen durch die Wandels in der Sozialversi­ In ihrem Positionspapier erheblichen Steigerungen der cherung abgesteckt wird. spricht sich die GdS dafür aus, Beiträge zur privaten Kranken­ > Eugen Straubinger wurde am 4. Mai 2017 erneut zum BLBS­ Kernpunkte der „Hamburger die moderne Digitaltechnik versicherung sind abzumildern Bundesvorsitzenden gewählt. Erklärung“ sind der Gesund­ einzusetzen, um die Arbeit so und die Auswirkungen wegen heitsschutz der Arbeitnehmer, weit wie möglich zu den Be­ des bisher deutlich zu niedrig Der Bundesverband der Lehre­ die Sicherung gut bezahlter schäftigten in die regionalen einge schätz ten Verbraucher­ rinnen und Lehrer an berufli­ und qualifizierter Aufgaben Dienststellen zu bringen. Mit preis anstiegs einzu beziehen. chen Schulen (BLBS) hat am sowie ein Recht auf passge­ der dezentralen Vernetzung Das wäre ein wirkliches Zei­ 5. Mai 2017 in Radebeul den naue Weiterbildung für die sollte auch der Ausbau von Te­ chen der Wertschätzung ge­ 25. Deutschen Berufsschultag Beschäftigten bei den Sozial­ learbeit einhergehen, sodass genüber unseren Kolleginnen durchgeführt und dabei Forde­ versicherungsträgern. die Mitarbeiter auf Wunsch und Kollegen“, so Schäfer rungen für die berufliche Bil­ zeitweise zu Hause arbeiten weiter. dung erhoben. So müssten die können. „Dabei müssen Beruf beruflichen Schulen sächlich und Freizeit allerdings klar ab­ besser ausgestattet werden, gegrenzt bleiben“, so der GdS­ um den Anforderungen der In­ 46 Bundesvorsitzende. Einer Ent­ dustrie 4.0 gerecht zu werden. grenzung von Arbeit und Außerdem sollten Gesellen­ Zusammen Privatleben müsse durch geeig­ und Facharbeiterprüfung zu­ nete Maßnahmen Einhalt ge­ künftig von Betrieben und Be­ boten werden, zum Beispiel rufsschulen gemeinsam durch eine zeitliche Begren­ durchgeführt werden. > Maik Wagner, zung der E­Mail­Bearbeitung Bundesvorsitzender der GdS im Homeoffice. > Friedhelm Schäfer, Vorsitzender Um die berufliche Integration des NBB Niedersächsischer von Flüchtlingen zu verbessern, Beamtenbund „Die Gesundheit der Mitarbei­ fordert der BLBS eine 2+3+2­Lö­ stärker ter muss im Mittelpunkt ste­ < NBB sung. Das steht für eine indivi­ hen, deshalb darf die Digitali­ Andere Länder hätten bereits duelle zweijährige Sprachaus­ sierung der Arbeit nicht zum Nachtragshaushalt ist „auf ihre schlechten Tabellen­ bildung, eine dreijährige Lehre krankmachenden Stressfaktor alternativlos plätze bei der Besoldung re­ und zwei Jahre praktische Tä­

mitgliedsgewerkschaften werden“, erklärte der GdS­ agiert“, so der NBB­Landes­ tigkeit in dem erlernten Beruf. Bundesvorsitzende Maik „Bei 472 Millionen Euro Steuer­ chef: „Nur Niedersachsen sieht „Damit sind wie schon in der Wagner. Der digitale Wandel mehreinnahmen in 2017/2018 tatenlos zu. Das wird Nieder­ Vergangenheit in der nächsten Werben Sie für Ihre biete Chancen, die die Sozial­ ist die Vorlage eines Nach­ sachsens Tabellensituation im Zeit dicke Bretter zu bohren“, so Fachgewerkschaft ... versicherung wahrnehmen tragshaushalts alternativlos.“ Besoldungsvergleich weiter der am Vortag in seinem Amt müsse, aber auch Risiken für Mit diesen Worten kommen­ verschlechtern und den Stand­ bestätigte BLBS­Bundesvorsit­ ... und der dbb belohnt Sie mit die Beschäftigten, die berück­ tierte Friedhelm Schäfer, der ort gefährden.“ zende Eugen Straubinger. sichtigt und möglichst mini­ NBB­Landesvorsitzende, am einem Wertscheck und verlost miert werden sollten. „Dazu 15. Mai 2017 in Hannover die unter allen Werbern zusätzlich müssen Gesundheit und Prä­ Bekanntgabe der Auswirkun­ < Kurz notiert einen attraktiven Sonderpreis. vention als zentrale Aufgaben gen der aktuellen Steuerschät­ Die Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft BDZ hat am 10. Mai der Tarifarbeit und der Be­ zung für Niedersachsen. 2017 mit Bedauern auf die Entscheidung des Bundesfinanzhofes (Aktionsschluss: 28. Februar 2018) triebspartner verstanden, (BFH) reagiert, dass Wechselschichtzulagen nicht steuerfrei sind. kommuniziert und gelebt „Dieser Schritt böte unter Diese Frage war in der Rechtsprechung bislang umstritten. Der werden.“ anderem die Möglichkeit, die BFH hatte seine Entscheidung damit begründet, dass Steuerbe­ Infos: unerfreuliche und für uns poli­ freiung nur bei Zulagen greife, die ausschließlich eine ungünstig Grundsätzlich stehe die GdS tisch nicht akzeptable Diskus­ liegende Sonntags­, Feiertags­ oder Nachtarbeit abgelten sollen. www.dbb.de/mitgliederwerbung dbb der Digitalisierung positiv ge­ sion darüber zu beenden, ob Zulagen für andere Erschwernisse wie zum Beispiel Belastungen Telefon: 030. 4081 - 40 genüber, wenn diese dazu ge­ die Besoldung niedersächsi­ durch den Biorhythmuswechsel seien dagegen nicht steuerfrei. Fax: 030. 4081 - 5599 WERBEAKTION nutzt werde, einfache Aufga­ scher Beamtinnen und Be­ Der BDZ fordert nun, einen angemessenen Ausgleich für die Be­ E-Mail: [email protected] ben zu automatisieren und im amter sowie Versorgungs­ schäftigten sicherzustellen. Gegenzug komplexe Arbeiten empfängerinnen und Versor ­

> Polizeispiegel | dbb seiten | Juni 2017 Friedrichstraße 169 Foto: @Tom-Hanisch (Fotolia) @Tom-Hanisch Foto: 10117 Berlin 2017

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