PRÄSIDIUM Bundeskanzler Dr. 1 Prof. Dr. Paul Barandon, Gesandter a. D i Dr. Max Bccker, MdB 1 Fritz Berg, P räsident des Bundes­ verbandes der Deutschen In­ dustrie I Dr. , Bundesminister des Auswärtigen I Bischof D. Dr. Otto Dibelius, Berlin I Ministerpräsident I Erz­ bischof Dr. Lorenz Jaeger, Faderborn I Prof. Dr. Erich Kaufmann, Bonn I Dr. Fritz Könecke, Generaldirektor, Daimler-Benz A.G. I Reichs­ tagspräsident Paul Löbe, DEUTSCHE Berlin I Prof. Dr. Hermann Mosler. Max-Pianck-Insti­ tut, Heidelberg I , 1. Vorsitzender der SPD I Willi Richter, GESELLSCHAFT Vors. des DGB I Bundes­ minister a. D. D1·. Hermann Schäfer I Dr. Hermann Wein­ knuff, Präsident des Bundes- FUR DIE gerichtshofs VEREINTEN V 0 R 5T AN 0 Prof. Dr. Eduard Wahl, MdB, Heidelberg (Vorsitzender) 1 Prof. 01·. Walter Erbe, MdL, NATIONEN Tübingen (stellv. Vorsitzen­ der) I Erwin Schoettle, MdB, Stuttgart (stellvertr. Vorsit­ zender) I Reg ierungspräsi• dent a. D . Dr. Otto Jung­ hann, Hannover (Ehren vors.) I Frau Reg ierungspräsiden­ tin Theanolte Bähnisch, Hannover I Regierungsrat Oskar Barthels, Heldeiberg 1 Rechtsanwalt Dr. Ca.-I Edu­ ard Bloem, Mannheim I Ministerialdirigent Dr. Kar! Carstens, Auswärtiges Amt, Bonn I Bürgermeister Dr. Julius Fehsenbecker, Mann­ heim I Bundestagspräsident D. Dr. , Stuttg art 1 Prof. Dr. Dr. Ul­ rich Haberland, Leverkusen I Rechtsanwalt Dr. Gerd Lengeling, Eppingen I Frau , MdB, Bad Godesberg 1 Ludwig Rosenberg, Mitglied des Bun­ desvorstandes des DGB, Düs­ seldorf I F r au Dr. Else Ulich-Beil, Berlin I Dr. Ru­ INHALT: dolf Weeber, Vizepräsident des Evang. Obe rkirchenrats, Stuttg art 1 Clemens Alfer­ mann, Vorsitzen der, Landes­ verband Nor drhein-westfa­ Tätigkeitsbericht der DGVN len I Senator a. D. Otto Bach, Vorsitzender, Landesver­ April1956 bis Dezember 1957 band Berlin I Stadtschulrat Dr. Anton Fingerle, Vor­ sitzender , Landesverband Bayern I Dr. Erich Moelle, Vorsitzender, Landesver­ Die XII. Tagung band Niedersachsen I Prof. Dr. Carlo Schmid. MdB, Vorsitze nder Landesverband der Generalversammlung der UN Hessen Abschließender Bericht

GENERAlSEKRETÄR von Dr. Max Beer Hans Pfe nningc,·

GENE RA l SE K RE I AR I AT HEIDELBERG Hauptstraße 244 Telefon N1·. 2 II 28 MITTE I LUNGSBLATT NUMMER 19120 MÄRZ 19 58 Tätigkeitsbericht der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen für die Zeit von April1956 bis Dezember 1957

I. Die IV. Ordentliche Hauptversammlung zu Mensch handeln, während ei ne Zusammenarbeit mit einer Organ isation in d er Sowjetzone nicht möglich sei. der DGVN Die Erwägungen des Vorstandes, d en S itz der Gesell­ schaft in den Raum Bonn zu verlegen, bezweckten vor Unter dem Vorsitz von Herrn Prof. Dr. Mosler, Heidel­ allem eine Intensivierung d er politischen Arbeit der ber.g, fand die IV. Ordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft durch ständigen engen Kontakt mit den in Deutschen Gesell schaft am 12. Mai 1956 in Heidelberg Bonn konzentrierten politischen Kräften der Bundes­ statt. Auf der Tagesordnung dieser Ver sammlung s tan­ republik. Nach eingehender Diskussion wurde der An­ dendie üblichen Tätigkeitsberichte des Generalsekretärs, trag des Vors ta nds, durch die Hauptver sammlung einen der Landesverbände und d er Kommissionen, die Neu­ Beschluß über die Sitzverlegung herbeizuführe n, durch wahl d es Vorstands, die Ergänzung des Präsidiums und di e Versammlung abgelehnt. In einer zweiten Abstim­ eine notwendig gewordene Sat~u ng se rgänzung; als Ab­ mung wurde dagegen festgelegt, d a ß der Vorstand die schluß der Tagung war ein Ref.erat über "Die deutsche Sitzverlegung in den Raum Bonn erneut prüfen und die Mitarbeit bei der Förderung der weniger entwickelten m ateriellen Voraussetzungen, die eine Sitzverlegung er­ Nationen durch die UN" vorgesehen. laubten, schaffen solle; die nächste ordentliche oder An der Hauptversammlung nahmen neben etwa 50 Mit­ a ußerordentliche Hauptversammlung solle dann nach gliedern der Gesellschaft als Gäste der Leiter des Bon­ dem Ergebnis dieser Bemühungen des Vorstands eine ner Zweigamtes d er Internationale n Arbeitsorgani­ Entscheidung treffe n. sation, H err Direktor .S eib, mehrere Vertreter des Aus­ Auf Antrag des Vorstands wur.den die Herren Dr. Max wärtigen Amtes und des Bundespresseamtes, der Stadt B ecker MdB, Her sfeld, und Ministerpräs ident Hei nrich und der Universität Heidelberg, des DGB und der DAG, Hellwege, Hannover, einstimmig neu in d as Präsidium des Deutsch en Frauenrings und d er WOMAN sowie der Deutschen Gesellschaft gewählt. Nach dieser Wahl weiterer befreundeter Organisationen teil. gehören folgende Herren dem Präsidium a n: Den J a hresbericht der Deutschen G ese1lschaft er stattete Bundesk a nzler Dr. Adenauer, Bonn der Generalsekretär H an s Pfenninger. Prof. Dr. Wahl Prof. Dr. Paul Barandon, Gesandter a. D., Ha rnburg na hm im Anschluß an den Bericht noch einmal ausführ• Dr. , MdB, Bad H en~feld lich zu den Problemen Stellung, die durch die Existenz Fritz B erg, Präsiden t des Bundesvenbands der Deut­ ein er zweiten deutschen UN-Organisation, der "Deut­ schen Industrie, Köln schen Liga für die Vereinten Nationen" mit Sitz in Ost­ Prof. Dr. Carl Bilfinger, Heidelberg Berlin, und durch deren Bemühungen um Mitglied­ Dr. Heinrich von Brentano, Bundesminister des Aus­ schaft in der World Federation of United Nations wärtigen, Bonn Associations für unsere Gesellschaft b estehen. - Für Bischof D. Dr. Otto Dibelius, Berlin den Landesverband Nieder sachsen sprach d essen Vor­ Walter Freitag, 1. Vorsitzender des DGB, Düsseldorf sitzender, Herr Dr. Erich Moelle, für den Landesverband Ministerpräsident Heinrich Hellwege, H annover Hessen Herr Fritz Bartsch, und für den Landesverband Erzbischof Dr. Lorenz J.aeger, Faderborn Nor-drhein- Westfa len H err Dr. Günter Grunw.ald. - Prof. Dr. Erich Kaufmann, Bonn Die Berichte der Kommissionen er sta tteten Frau Dr. Dr. Fritz Könecke, Generaldirektor, Daimler-BenzA.G., Wolle-Egenolf, Vors itzende d e r Kommission für Frauen­ Stuttga rt-Untertürkheim fragen, und H err Dr. Jusatz, Geschäftsführer der G e­ R eichstagspräsident P aul Löbe, Berlin sun.dheitskommission. Anschließend gab Herr P eter sen, Prof. Dr. Hermann Mosler, Max-Planck- Institut, Vorsitzender des Internationalen Studentenbundes Heidelberg (ISSF), einen kurzen .Einblick in die Arbeit seiner Erich Ollenhauer, 1. Vorsi tzender der SPD, Bonn Organisation, die das d eutsche Mitglied der Inter­ Bundesminister Dr. H erm a nn Schäfer, Bonn national Student.s Movement for the United Nations Dr. Hermann Weinkauff, Präsident des Bundes­ (ISMUN) ist. gerichtshofs, K arlsruhe (An die Stelle von Herrn Walter Freitag trat dann im In der anschließenden Diskussion wurden unter a nde­ Jahre 1957 der neue Vorsitzende des DGB, Herr Willi re m die Bildung einer juristischen und einer politischen Richter.) Kommission, die Gründung von UNESCO-Schu1klubs und ei n b esonderer Arbeitsausschuß für die Förderung Ebenfalls ei nstimmig erfolgte die Neuwahl des Vor­ von Kontakten mit der Ostzone vorgeschlagen. Frau sta nds, der s ich nun einschließlich der Vorsitzenden der Renger und P rofessor Er.be .als Sprecher d es Vorstandes Landesver.bände wie folgt zusammensetzt: stellten zu dem zu letzt genannten Vorschlage fest, da ß Prof. Dr. Eduard Wahl, MdB, Heidelberg die A rbeit der DGVN im internationalen Raum ein (Vorsitzender) mittelbares Wirken für die Wiedervereinigung Deutsch ­ Prof. Dr. Walter Erbe, MdL, Tübingen (Stellv. Vor­ lands sei, d a in den Venh a ndlungen und Diskussionen sitzender) während de r Gene ralversammlungen der WFUNA Erwin Schoettle, MdB, Stuttgart (S tellv. Vorsitzender) immer wieder die Möglichkeit bestehe, die Vertreter an­ Dr. Otto Jungha nn, R eg.-Präs. a. D. , H annover der er Gesellschaften, vor all em aus den asiatischen und (Ehrenvorsitzender) afrikanischen Staaten, auf das Unrecht der Teilung Frau Theanolte Bähnisch, R eg.-Präsidentin, Ha nnover Deutschla nds u nd die dadurch entstandenen Probleme Oskra r Barthels, R egierungsrat, Heidelberg aufmerksam zu mache n. Alle Bestrebungen, Kontakte Dr. Carl Eduard Bloem, Rechtsanwalt, Ma nnheim von .der Bundesrepublik zu den Menschen in der So­ Dr. Kar I Carstens, Min.-Diri.g., Auswärtiges Amt, Bonn wjetzone aufzunehmen und aufrechtzuerhalten, müß­ Bürgermeister Dr. Julius Fehsenbecker, Mannheim ten von unserer Gesellschaft ~ gefördert werden; es D. Dr. Eugen Gerstenmaier, Präside nt des Deutschen könne sich aber hieDbei nur um Kontakte von Men sch Bu ndestags, Stuttgart Prof. Dr. Dr. Ulrich Haberland, Generaldirektor, destag, den großen Organisationen und der Presse in der Leverkusen Bundesrepublik zugeleitet wurde: Dr. Gerd Lengeling, Rechtsanwa lt, Eppingen "Die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Natio­ Frau Annemarie Renger , MdB, Ba d Godesberg nen bringt ihr tiefes Bedauern d arüber zum Ausdruck, Ludwig Rosenberg, Mitglied des Bundesvorstands .daß in Ägypten und in Ungarn der Ver zicht .a uf die des DGB, Düsseldorf Gewalt als Mittel der intern ationalen Politik, zu dem Frau Dr. Else Ulich-Beil, Berlin die UN-Cha rta die Mitglieder der Vereinten Natio­ Dr. Rudolf Weeber, Vizepräsident des Evang. Ober­ n en verpflichtet, von den Regierungen von v ier Mit­ kirchenrats, Stuttgart g liedstaaten, von denen drei zu den ständigen Mit­ Clemens Alfermann, Vors itzender, Landesverband gliedern des Sicherheitsrates gehören, nicht eingehal­ Nordrhein-Westfa len ten, und daß darüberhinaus in Ungarn in der un­ Senator a. D. Otto Bach, Vorsi tzender, Landesverband menschlichsten Weise das Selbstbestimmungsrecht der Berlin Völker mißachtet wo11den ist. Sie ·bittet die Bundes­ Dr. Erich Moellc, Vorsitzender, Landesverband Nie­ regierung und den , alles in ihrer Macht dersachsen stehende zu unternehmen, um die Autorität der Ver­ Prof. Dr. Carlo Schmid, MdB, Vorsitzender, Landes­ einten Nationen u nd ihrer Grundsätze wiederherzu­ verband Hessen stellen und zu .stärken." (Sei t der Gründung des Landesverbandes Bayern gehört Am 8. März 1957 führte der Vorstand zum ersten Male auch Herr Stadtschulrat Dr. Anton Fingerle, München, ein e Sitzung in Berlin durch und unter strich damit die dem Vorsland an.) Bedeutung, die er der Gründung d es Landesverbandes Den Abschluß der Hauptversammlung bildete am Nach­ Berlin ·beimaß; ZIWei w eitere Vorstandssitzungen wur­ mittag des 12. Mai d as Referat von Legationsr at Dr. den in Bonn, alle übrigen in Heidelber.g durchgeführt. Dumke über "Die deutsch e Mitarbeit bei der Förderung Prof. Wahl führte im F ebruar 1957 zusammen mit dem der weniger entwickelten Nationen durch die UN", an Generalsekretär Besprechungen in Mainz, Stuttgart, das sich ein zwangsloses Zusammensein der Mitglieder München und Saarbrücken zur Vorbereitung d er Grün• der Gesellschaft im Hotel "Stiftsmühle" .anschloß. dung neuer Landesverbände in Rheinland-Pfalz, Baden­ Württemberg, Bayern und dem Saarland. II. Arbeit des Vorstands Neben der normalen Bürotätigkeit n ahmen d en Gene­ ralsekretär in der Berichtszeit zahlreiche Reisen beson­ und des Generalsekretariats ders in Anspruch. Im Juni 1956 und Juli 1957 führte er Besprechungen über allgemeine Fragen und zur Vor­ Der Vorstand der Deutsch en Gesellschaft und der Ge­ bereitung der bevorstehenden Gener alversammlungen schäftsführende Ausschuß des Vorstands traten in der der WFUNA in Genf und nahm als Mitglied der deut­ Berichtszeit am 23. April, 23. Juni, 3. August und 5. No­ schen Delegation an der XI. und XII. Generalversamm­ vember 1956 sowie am 18. Januar, 8. März, 14. Mai, lung der WFUNA wie auch an dem WFUNA-Seminar 19. Juni und 7. November 1957 zu ihren Sitzungen zusam­ in Rumänien teil.- Die Vm ~ b ere itun g des Berliner UN­ men; der Vorbereitun g d er V. Ot'dentlichen Hauptver­ Seminar s im März 1957, dessen Leitung der General­ sammlung diente die Vorstandssitzung am 31. Januar sekretär übernahm, bedingte ebenfalls einige Reisen 1958. Häuftger a ls in den früheren Jahren machte d er nach Berlin; d as gleiche gilt für die für J anuar/F ebruar Vorstand von der Möglichkeit Gebrauch, zu b estimmten 1958 vorbereitete Vortragsr eihe in Berlin im Rahmen Problemen schdftlich Stellung zu nehmen. des UNESCO-Progr.amm es "Kulturaustausch zwischen Besondere Aufgaben des Vo1·stands in seinen Sitzungen Orient und Okzident", wobei in diesem Fall noch ein e waren Reihe von Besprechungen m it den diplomatischen Ver­ a) die Ausarbeitung der Arbeitspläne der Gesellschaft tretungen der beteiligten Länder in Bonn und Köln und organisatorische Fragen, sowie der Deutschen UNESCO-Kommission hinzu­ b) die Gründung neuer Landesverbände und Kommis­ kam en. - Auch an der Gründung des neuen Landes­ sio nen, verbandes Bayern, die am 3. Oktober 1957 in München durchgeführt wurde, nahm der Gener alsekretär teil. c) die Fr,age der Sitzverlegung d er Gesellschaft, d) di e Vorbereitung der Gen eralver sammlung der Aufgaben besonderer Art waren .die Vorbereitung und WFUNA 1956 und 1957 und die Auseinandersetzungen die Durchführung der Besuchsreisen von L ady L a-iad mit der "Liga" in Ost-Berlin. Pibulsonggram vom 10. .bi s 13. September 1956 und Pro­ fessor Matine-D.aftary vom 1. bis 14. Juli 1957 ; in beiden In diesem Zusammenhang ist besonders zu erwähnen, Fällen übernahm der Generalsekretär die Begleitung da ß der Vorstand für die beiden Generalversammlun­ der Gäste unserer Gesellschaft während d er gesamten gen der WFUNA jeweils eine Denkschrift ausarbeitete, Dau er ihrer Reise durch Deutschland. die an alle Mitgli edsgesellschaften und das Exekutiv­ Die zusammenfassende Darstellung d er weltpolitischen Komitee der WFUNA versandt wurden. Ereignisse im Oktober und November 1956, die unter Weitere Beratungspunkte des Vorstands waren die Vor­ der Überschrift "Haben die Vereinten Nationen in Ägyp­ bereitung der Besuchsreisen von Lady La-iad Pibul­ ten und Ungarn versagt?" im Mitteilungsbla tt Nr. 15/16 songgram, Thailand, im September 1956 und von Pro­ veröffentlicht wurde, brachte dem Genera lsekretär eine fessor Matine-Daftary, I ran, im J,uli 1957, die Vorberei­ Reihe von Aufforderungen zu Vorträgen über dieses tung der Vortragsreise von Dr. Max Beer im Sommer Thema ein. Vom Dezember 1956 bis Ma i 1957 sprach 1956 und das BerlinerUN-Seminar im März 1957. Herr Pfenninger in einer größeren Anzahl von Vorträ• Es bedarf wohl keiner ·besonderen Erwähnung, daß sich gen, u. a. bei fünf Gruppen des Deutschen Frauenrings der Vorstand auch mit der Erörterung der politischen in Südbaden (Freiburg, Kehl, Lahr, Lörrach und Offen­ Fragen befaßte, die in der Arbeit der Vereinten Na-· burg), in der Volkshochschule Heidelberg, in verschie­ tionen ei ne besondere Rolle spielten, so vor allem mit denen Studentenorganisationen in Heidelberg, Mann­ den Ereigni ssen in Ägypten und Ungarn im Oktober heim, München usw. und November 1956. Der Geschäftsführende Ausschuß Der Postausgang des Generalsekretariats h at sich in der des Vorstands hat in seiner Sitzung vom 5. November Berichtszeit gegenüber früheren J ahren weiterhin er­ 1956 folgende Entschließung .gefaßt, die die Zustimmung höht, obwohl der Versand von Drucksachen und Infor­ des Gesamtvorstandes der Gesellschaft fand und am mationsmaterial wie auch die Erteilung von Auskünften 12. November 1956 der Bundesregierung und dem Bun- über spezielle Fragen aus dem Gebiet der Vereinten Nationen in der Hauptsache durch die Verbindungs­ ses für auswärtige Angelegenheiten des Deutschen Bun­ und Informationsstelle Bonn wahrgenommen wurde. destags, im Auftrage der Deutschen Gesellschaft im Vom 1. April 1956 bis zum 31. Dezember 1957 wurden Süddeutschen Rundfunk Stuttgart zum "T ag der Men­ vom Generalsekretariat in Beideiberg aus rund 3400 schenrechte". In seiner Ansprache w ürdigte Herr Rie­ Briefe, 14 000 Drucksachen und 150 Pakete versandt. singer die Bedeutung, die d er Verkündung d er Allge­ meinen Erklärung der Menschenrechte durch die Gene­ 111 . Veranstaltungen und Publikationen ralversammlung der Vereinten Nationen vor nunmehr acht J ahren zukommt. Er wies auch auf die Gründe hin 1. Tag der Vereinten Nationen die bisher den Abschluß einer universalen Kon vent io~ trotz aller Bemühungen der Kommission für Menschen­ Di e Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen rechte der UN verhindert .haben. hat am 24. Oktober 1956 zum fünften Male ,seit ihrer Zum "Tag der Menschenrechte" 1957 fanden zwei große Gründung eine r epräsentative Veranstaltung zum "Tag Vera nstaltungen der Gesellschaft statt: Im Ständehaus der Vereinten Nationen" durchgeführt. In den vergan­ in Düsseldorf sprach Dr. Themas Dehler MdB, der frü• geneo Jahren fanden entsprechende Feierstunden statt: here Bundesjustizminister, in einer Veranstaltung des 1952 in Heidelberg, 1953 in Berlin, 1954 in Stuttgart und Landesverbandes Nordrhein-Westfalen. Der neugegrün• 1955 in Düsseldorf. Die fünfte Veranstaltung hatte Wies­ dete Landesverband Bayern führte in München aus dem baden zum Schauplatz, wo eine Feierstunde am Nach­ gleichen Anlaß eine Ver anstaltung durch, in der Prof. mittag des 24. Oktober im Hessischen Staatstheater ab­ Dr. Scheuermann über das Thema "Der Durchbruch des gehalten wurde. sittlichen Rechtsbewußtseins in den Menschenrechten" Die Eröffnungsrede hielt der Ministerpräsident von Hes­ sprach. - Senator a. D. Otto Bach, Vorsitzender des sen, Dr. , Präsi.d,ent des L andesver­ La ndesverbands Berlin .der Deutschen Gesellschaft, hielt bands Hessen der D eutschen Gesellschaft; über die all­ aus Anlaß des Tages der Menschenrechte 1957 eine gemeinen Aufgaben der Vereinten Nationen auf den Ansprache im Sender Freies Berlin und im RIAS Berlin. verschiedenen Gebieten ihrer Tätigkeit sprach L and­ tagspräsident MdB, Düsseldorf, der Prä­ 3. Vortragsreise Dr. Max Beer, New York sident des L andesverbands Nordrhein-Westfalen unserer Gesellschaft; die Hauptrede d er Veranstaltung, die unter Auf Einladung der Deutschen Gesellschaft hielt Dr. Max dem Leitwert "Die Vereinten Nationen und die fried­ Beer, Korrespondent der ,, Neuen Zürcher Zeitung" bei liche Verwendung der Atomenergie" stand, hielt Bun­ den Vereinten Nationen in New York, ei ne Reihe von desminister Franz-Jos.ef Strauß, der erst wenige Tage Vorträgen in der Bundesr epublik und in West-Berlin vor der Veranstaltung zum BundesverteLdigungsmini­ über die bisherige Entwicklung d er UN und über Ein­ ster ernannt worden war. .Die über 1200 Besucher der zelfr.agen, wie 'Z. B. den internationalen Schutz der Veranstaltung, d arunter etwa 500 Schüler, würdigten Menschenrechte. die Tatsache, daß die erste öffentliche Rede des neu­ Dr. Beer, Vizepräsident der International League for ernannten Verteidigungsministers den Friedensbe­ the Rights of Man mit Sitz in New York, arbeitete mühungen der Organisation der Vereinten Nationen bereits von 1919 bis 1939 beim Völkerbund in Genf als gewidmet war. Der Veranstaltung folgte ein Empfang Beamter des Sekretariats und als Völkerbunds-Km-re­ des L andesverbands Hessen im Kurhaus Wiesbaden. spondent bedeutender europäisch er Zeitungen sowie als Die Ansprachen wurden am Abend des gleichen Tages Berater des Auswärtigen Amtes der Reichsregierung in Auszügen von allen Sendern der Bundesrepublik und des damaligen Außenministers Gustav Stresemann. übertragen. Ebenfalls gab der Hessische Rundfunk am Seit der Gründung der Vereinten Nationen ist er in gleichen Tag dem Gener.alsekr.etär der DGVN Gelegen­ New York tätig, auch hier wieder zunächst als Beamter heit, in einP.m Interview die Aufgaben einer nationalen des Sekretariats der UN, später als Korrespondent be­ Gesellschaft für die Vereinten Nationen darzustellen. deutender Tageszeitungen. Bereits am 23. Oktober ,war in H eideLber.g als dem Sitz Die Vortragsreise, die von der Verbindungs- und In­ der Deutschen Gesellschaft eine Veranstaltung :liUm UN­ formationsstelle Bonn der Deutschen Gesellschaft unter Tag durchgeführt worden ; sie wurde mit einer Über­ Leitung von Frau Tzschaschel vorbereitet und durch­ tragung der Botschaft des Generalsekretärs d er Ver­ geführt wurde, umfaßte u. a. Veranstaltungen in Berlin, einten Nationen, Dag H ammarskjöld, zum UN-Tag in Bonn, Essen, H ambur,g, H annover, München und Stutt- ~ 1 deutscher Sprache eröffnet. Anschließend sprach Bot­ gart. Den Abschluß bildete ein Vortrag in H ei delberg schafter a. D. Dr. Hans Riesser, der frühere Ständige am 12. Juli 1956, zu dem neben der Deutschen Gesell­ Beobachter der Bundesrepublik bei den Vereinten Na­ schaft auch der Deutsche Bund für Bürgerrechte und tionen in New York, über seine Erf.ahru:1gen und Er­ der Internationale Presseklub ei ngeladen ha tten. Hier lebnisse im Hauptquartier der UN. Dem außerordent­ sprach Dr. Beer über d en "Schutz der Menschenrechte" lich lebendigen Vortrag folgte eine sehr inter,essante und die praktische Arbeit d er Verei nten Nationen und Dis kussion. der International League for the R i.g hts of Man auf die­ Die zu m "Tag der Vereinten Nationen" 1957 voz;bereitete sem Gebiet.- Unter dem T itel "Die Vereinten Nationen Veranstaltung, die zusammen mit der Gründung des im Wandel der Zeit" gab d ie Ver·bindungs- und Infor­ neuen Landesverbandes Rheinland-Pfalz durchgeführt mationsstelle Bonn den Vortrag von Dr. Beer über die werden sollte, und für die sich Bundesminister Dr. Hei n­ Entwicklung der UN in den ersten zehn J ahren ihres rich von Brentano als Hauptredner zur Verfügung ge­ Bestehens als Broschüre ·heraus. stellt hatte, mußte leider ausfallen, da im letzten Augen­ blick aufgetretene Terminschwierigkeiten nicht über• 4. Seminar über die Ver einten Nation en in Berlin wunden werden konnten. Sobald d ie Vorber eitungen für den L andesverband Rheinland-Pfalz abgeschlossen Als Auftakt der Arbeit des neuen L andesverbands Ber­ lin führte die Deutsche Gesellschaft vom 11. bis 16. März sind, wird stattdessen eine Veranstaltung in der Pfalz 1957 ihr erstes Berliner UN-Seminar durch. Dieses Se­ mit ei ner Ansprache des Bundesaußenministers durch­ minar hatte die Aufgabe, in einer Reihe von Referaten geführt werden. und Diskussionen die bisherige Tätigkei t der Ver einten 2. Tag der Menschenrechte Nationen im Bereich der Weltpolitik darzustellen und zu erörtern und dabei realistisch und kritisch die Mög• Am 10. Dezember 1956 sprach der Bundestagsabgeord­ lichkei ten und Grenzen aufzuzeigen, die den Vereinten nete Kurt~G e or g Kiesinger, Vorsitzender des Ausschus- Nationen nach ihrer Charta und der Zusammensetzung ih rer Mitglieder gesetzt sind. Die Beziehungen der Bun­ Das Berliner UN- Seminar war bewußt auf die Diskus­ desrepublik Deutschland zu den Vereinten Nationen sion umstrittener politischer F ragen, d ie mit der Arbeit und die Rolle, die diese bei den Bemühungen um die der Ver einten Nationen in Zusammenhang stehen, ab­ Wiedervereinigung Deutschlands übernehmen können, gestellt. Vor allem die Ereignisse des letzten h alben wurden ebenfalls im Rahmen des Seminars behandelt. Jahres, die Vorgänge um den Suez-Kanal und in Un­ Weitere Themen waren die Bestrebungen der Tech­ garn, das P alästinaproblem überhau pt, d er Streit u m nischen Hi lfe der UN für Entwicklungsländer, die Auf­ K aschmir und ähnliche "h eiße E isen" sollten erörtert gaben und Ziele der Internationalen Arbeitsorganisa­ werden. Zum ersten Male hat d ie Deutsche Gesellschaft tion - als Beispiel für die UN-Sonderorganisationen ein solches Seminar veranstaltet, das sich nicht an eine überhaupt - und schließlich die Mitarbeit der soge­ bestimmte, fachlich orientierte P ersonengruppe wandte, nannten Non-Governmental Organizations bei der Lö­ sondern an den politisch interessierten jüngeren Men­ sung der Aufgaben der Vereinten Nationen. schen schlechthin, und das die Grundfrage unserer Exi­ Unter den 35 Teilnehmern, d ie regelmäßig an den Ver­ stenz angesichts der Drohung .des Atomkrieges, die anstaltungen des Seminars teilnehmen, b efanden sich Frage "Wi e können die Ver einten Nationen den Frie­ 20 Teilnehmer aus Berlin und 15 Teilnehmer aus der den, die Freiheit und das Recht erh alten?" behandelte. Bundesrepublik und Als Ergebnis des Semi­ zwar aus den Bundes- nars kann berichtet wer­ ländern B aden-Würt• den, daß d en Referaten temberg (2) , Bayern (1) , ausnahmslos sehr leben­ Hamburg (1), H essen (1) , dige und kritische Dis­ Niedersachsen (5) und kussionen folgten, in Nordrhein-Westfalen (5). denen die Te ilnehmer Achtzehn der Teilnehmer unbefangen, ohne ein­ waren berufstätig, sieb­ gelernte Schablone und zehn Studenten, darunter nicht als Vertreter viele Studierende der irgendwelcher Interessen r- Deutschen Hochschule oder Gruppen, ihre Mei­ für Politik in Berlin. nung sagten und dabei In der Eröffnungsver­ auch die Referenten anstaltung am Montag, zwangen, Farbe zu be­ dem 11. März 1957, s pra­ kennen. Es war nicht chen Prof. Dr. Wahl MdB Zweck dieser Diskussio- als Vorsitzender der nen, Ergebnisse im Stile Deutschen Gesellschaft, von Resolutionen oder Senator Dr. Kielinger a ls wohlformulierten Denk­ Vertreter des S enats von schriften zu erzielen, son­ Ber1in und Senator 1a. D. dern es waren freie Aus- Otto Bach als Vorsitzender d es neugegründeten Landes­ sprachen, aus denen jeder einzelne etwas mit nach verbands Berlin. D as Progr amm des Seminars umfaßte Hause nehmen konnte und sollte, Anregungen sowohl folgende Referate: als auch neue Blickpunkte für die so unendlich schweren 1. "Die Vereinten Nationen und die Wiedervereinigung Probleme, um deren Lösung unsere Weltpolitik seit Deutschlands" - Senator a. D. Otto Bach, Berlin vielen J ahren ringt. Dieser Zweck des Seminars dürfte 2. "Überblick: Struktur und Arbeitsweise der Verein­ bei den meisten Teilnehmern erreicht word en sein. - ten Nationen" - H ans Pfenninger, Generalsekretär Die geogr aphische und politische Situation Berlins trug der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Na­ wesentlich dazu (bei, das Seminar zu dem Erfolg zu für• tionen ren, den es hatte, nämlich zu einer nüchternen und rea­ 3. "Träger der w eltpolitischen Aufgaben der UN: Ge­ listischen Betrachtung und Besinnung auf die politischen neralversammlung und Sicherh eitsrat u - Prof. Dr. Gegebenheiten ohne d ie so beliebten Tendenzen der Fritz Münch, Max-Planck-Institut, Berlin "Weltverbesserer" mit ihren gutgemeinten, aber utopi­ 4. "Die Stellung der Bundesrepublik Deutschland zu schen Forderungen. r"' den Vereinten Nationen und ihren Sonderorganisa­ Abschließend darf festgestellt werden, daß das Berliner tionen" - Vortr. Legationsrat Dr. Zapp, Auswärtiges UN-Seminar eine würdige Fortsetzung der ·bisherigen Amt, Bonn Seminararbeit der Deutschen Gesellschaft für die Ver­ 5. "Di e friedliche B eilegung von Konflikten durch die einten Na tionen war und ebenso ein erfolgversprechen­ UN: Berliner Blockade, Griechenland, K aschmir-Kon­ der Beginn der Arbeit des L andesverbandes Berlin flikt, Palästina, Indonesien, Iran, Triest und Koreau unserer Gesellschaft. - Senatsdirektor a. D. Erich Lüth, H arnburg 6. "Ägypten und Ungarn - di e Welt am Rande des 5. Vortragsr eihe "Kulturaustausch zw ischen Or ient und III. Weltkrieges?"- Dr. LotharKotzsch, Max-Planck­ Okzident" Institut, Berlin 7 . .,Die Technische Hilfe für Entwicklungsländeru - Im Einvernehmen mit der Deutschen UNESCO-Kom­ Assessor Wolfgang Heidelmeyer, Max-Planck-Insti­ mission in Köln wurde der Plan für eine Vortragsreihe tut, Berlin ausgearbeitet, die im Januarund F ebruar 1958 in B e r ­ 8. "Die Internat ionale Arbeitsor,ganisation (ILO)" - I in durchgeführt wird. Die UNESCO hatte bei ihrer Dr. F. Stangen, Internationales Arbeitsamt, Zweig­ letzten Generalkonferenz 1956 in New Delhi ein zu­ amt Bonn nächst für zehn Jahre geplantes Programm beschlos­ 9. "Die Aufgaben der sogenannten NGO's (nicht-s taat­ sen, das den "Kulturau stausch zwischen Orient und liche Organisationen) innerhalb der Vereinten Na­ Okzident" zum Gegenstand hat. Dieses neue UNESCO­ tionen"- Hans GotUurcht, IBFG, B<üssel Hauptvorhaben soll das wirtschaftlich-technische Ent­ wicklungsprogramm der Vereinten Nationen ergänzen Ein Filmabend mit mehreren Filmen über verschiedene und die Vorurteile korrigieren helfen, die heute noch Ar;beitsgebiete der Vereinten Nationen, eine Stadtrund­ fa hrt durch Ost-Berlin .und T eile von West-Ber>lin und eine Pressekonferenz zu Abschluß des Seminars ergänz­ Eröffnung des Berliner Seminars om 11. 111. 1957 ten das P rogramm. v. I. n. r.: Senator Dr. Kie linger, Prof. Dr. Wohl, Senator o. 0 . Bach vielfach .i n Europa gegenüber den Ländern des Orients, Nationen" hingewiesen w erden, das im Frühsommer aber auch in den asiatischen Staaten gegenüber den 1956 erschienen ist. Auch von dieser Veröffentlichung europäischen Ländern .bestehen. Die nunmehr vor­ k ann noch eine Restauflage b eim Generalsekretar iat der bereitete Vortragsreihe, die vom Landesverband Ber­ Gesellschaft zum Preise von DM 15.- je Exemplar an­ lin unserer Gesell sch aft und dem Berliner Komitee für gefordert werden. UNESCO- Arbeit gemeinsam durchgeführt wird, soll ein erster Versuch unserer Gesell schaft sein, uns im Rah­ IV. Gründung neuer landesverbände men von Vortragsveranstaltungen etwas näher mit d en historischen und kulturellen Grundlagen ver schiedener 1. Der Landesverband B e r 1 in der Deutschen Gesell­ asiatischeT Staaten zu !befassen und deren gegenwärtige schaft für die Vereinten Nationen wurde am 8. März politische, wirtschaftliche und soziale Situation näher 1957 gegründet. In der Gt~ ündung sve r.sa mmlung umris­ kennenzulernen. Mit diesen Vorträgen sollen auch sol­ sen der früh ere Reichstagspräsident Paul Löbe und che Kreise angesprochen und für unser e Arbeit interes­ Senator a. D. Otto Bach die besonderen Aufgaben des siert werden, die wir mit den r ein politischen oder fach­ Landesverbandes Berlin. Senator Bach, der seit Grün• lichen Aufgabengebieten der Vereinten Nationen nicht dung der Gesell sch aft deren Vorstand angehört, wurde ansprechen können. einstimm ig zum 1. Vorsitzender. gewählt. Das Lan des­ Dank der tatkräftigen U nt ers tüt~un g der diplomatisch en präsidium Berlin 'Und der Vorstand haben fol gende Zu­ Vertretungen der betreffenden Länder konnte folgendes samm ensetzung: Ver.anstaltungsprogramm zusammengestellt werden: Landespräsidium: 27. Janru ar 1958 Prof. Dr. t PAKISTAN Dr. Zahoorul Huq Regierender Bürgermeister von Berlin Presseattache der Pakistanischen Bot­ Willy Brand! sch aft in Bonn Regier-ender Bürgermeister von Berlin und früh erer 3. F ebr uar 1 958 Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin Dr. H einrich Vockel INDIEN Dr. Samarendranath Biswas Bundesbevollmächtigter in Berlin Dozent an der FU Berlin 10. Februar 1 958 Bundesminister für gesamtdeutsch e Fragen IRAN Hormoz Ansari und Huschang Faryar Franz Amrehn Bürgermeister von Berlin 1 7. Feb~uar 1 958 Prof. Dr. Joachim Tiburtius INDONESIEN R. Rochmal H a rdjono Senator für Volksbi.ldung Kulturattach& der Indonesischen Bot­ schaft in Bonn Dr. Erich Lange Präsident des Rechnungshofes von Berlin 24. Feobr·uar 1958 D. Dr. Otto Dibelius JAPAN Professor Chikao Imani L andesbischof von Berlin Ernst Sch arnowski MdB Alle Vorträge finden in der Technischen Univer sität 1. Vorsitzender des DGB, Landesbezirk Berlin Berlin-Charlottenburg statt rund werden durch Filme, Farblichtbilder und ähnliches Anschauungsmater.ial er­ Dr. P aul Ronge gänzt. Es ist geplant, eine ähnliche Vortragsr eihe zu Rechtsanwa lt und MdA einem späteren Zeitpunkt auch in B eideiberg und in Annedore Leber anderen Städten der Bundesrepublik durchzuführen. Verlegerirr Prof. Dr. Friedr.i ch-Otto L eibrock 6. Publikationen Vorstandsmitglied der Knorr-Bremse-A.G. Die Herausgabe von Bublikationen der Deutschen Ge­ Dr. Else Ulich-Beil sellschaft ist nahezu völlig in d en Aufgabenkreis der Oberregierungsrat a. D. Verbindungs- .und Infonmationsstelle Bonn übergegan• Frau H anna Reuter gen; d as Gen eralsekretariat unserer Gesellschaft leistet Vor sta nd d es Land esve rband s : nur noch in Einze1fällen im Rahmen seiner Möglich­ k eiten eine beschränkte Unterstützung bei der Ver­ Senator a. D. Otto Bach, Vorsitzender öffentlichung von deutschsprachigen Publikationen über P aul Löbe die UN. Es sind somit nur wenige Veröffentlichungen ehern. Reichstagspräsi dent in diesem Teil des Tätigkeitsberichtes der Deutschen Dr. Valentirr Kielirrger Gesell sch aft aufzuführen: Senator für J ustiz D~ s Mitteilungsblatt der Gesellschaft erschien in der Siegfried Aufhäuser Berichtszeit lediglich .zweimal, nämlich die Nummer Landesv.erbandleiter der DAG 15/16 im Dezember 1956 und die Nummer 17/18 im Nora Meile Dezember 1957. Die "Allgemeine Erkläru ng der Men­ Vorsita.ende des Staatsbürgerinnenverbandes schenrechte" vom 10. Dezember 1948, die auch der Num­ mer 17/18 des Mitteilungsblattes beigefügt war, wurde Direktor Richard Timm in ei ner größeren Auflage im Februar und im November Hilde Lucht- Perske MdA 1957 .gedruckt und an interessierte Organisationen, Dr. Heinrich Reuber Schulen usw. verteilt. - In diesem Zusammenhang ist Leiter der VHS-Steghtz auch zu erwähnen, daß d as Generalsekretariat alle Re­ Prof. Dr. Ernst Fraenkel fe rate des Berliner UN- Seminars im Wortlaut verviel­ Prof. Dr. W.alter Grottian fältigt und allen T eilnehmern dieses Seminars sowie zahlreichen Interessenten zugestellt hat; eine Restauf­ Prof. Dr. Helmuth Stank lage dieser Veröffentlichung steht noch !Z:Ur Verfügung. Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit - Schließlich darf noch auf das im J ahresbericht 1955/56 Günther Dach erwähnte Buch unser er Gesellschaft "10 Jahre Vereinte Redakteur bei d er DAG Direktor Dr. Ernst Strassmann sationen alljährlich eine Delegation oder eine leitende BEWAG Einzelpersönlichkeit einer a usländische n UN-Gesell­ Dr. Elisabet von Harnack sch aft zu ein em Besuch Deutschlands einzuladen. Im August 1956 ergi ng die erste dieser Einladungen an Gerha rd Hansalek Lady La- iad Pibulsonggram, Präsidentin d er WFUNA Geschäftsführer des Kuratorium Freies Deutschland und Präsidentin der Thai\ändische n UN-Gesellschaft, zusammen mit den Mitgliedern der th ailändischen De­ Im Anschlu ß an die Gründungsversammlung fand eine legation zur XL Gen eralversammlung der WFUNA im öffentliche Kundgebung im Plenarsaal d es Berliner Ab­ An schLuß an diese Deutschland zu .besuchen. Dem Vor­ geordnetenhauses statt, .in der Bundesminister Ernst stand lag besonders daran, die Verbindung zu der thai­ Lemmer, der damalige Präsident des Ber1iner Abgeord­ ländisch en Schwesterorganisation, die die Delegierten netenhauses Willy Br.a ndt, Prof. Dr. Wahl und Sena­ unserer Gesellschaft au s Anlaß der Generalversamm­ tor a. D. Otto Bach sprachen; das Hauptrefera t hielt lung in Bangkak .im September 1955 näher k ennen­ Botschafter a. D. Dr. H an s Riesser, der frühere Ständige gelernt h atten, herzlicher und enger zu gestalten und Beobachter der Bundesrepublik bei den Vereinten Na­ sich für die im vergangeneo J ahre erwiesene Gast­ tionen in N ew York. freundsch aft erkenntlich zu zeigen. Wenige Tage nach der De r B esuch der thailän­ Gründung des La ndes- disch en Delegation b e­ verbandes wurde das be­ gann am 10. September reits in Ziffer III des 1956 in H eidelberg; die Tätigkeitsberichtes aus­ Besich tigung des Heidel­ führlich erwähnte Semi­ berger Schlosses und sei­ nar über die Vereinten n er historischen Aus­ Nationen in Be rlin durch­ stellung und der Heidel­ geführt. berge r Universität, der 2. Der Landesverba nd iiltesten Universitä t Bayern der Deutschen Deutschlands, gab d en Gesellschaft für die Ver­ Gästen G elegenheit zu ei nten Nationen wurde ein em Einblick in das am 3. Oktober 1957 in kulturelle und geistige München gegründe t. Die Leben Deutschla nds und Gründungsversammlung, zu einem Rückblick auf die in einem klein er en die deutsche Vergangen­ Kreise stattfa nd, be- heit. Bei ein em Abend­ schränkte sich zunächst A. essen des Oberbürger­ darauf, einen vorläufigen meisters der Stadt und Vorstand zu wählen, a n Präsidenten d es Land­ dessen SpitzeStadtschul- tages von Baden-Würt• rat Dr. Anton Fingerle, Münche n, trat. Es k a m der te mberg, Dr. Kar! Neinhaus, im H eidelberger Schloß Gründungsversammlung vor allem darauf a n, zunächst konnten Lady Pibulsonggram und ihre Begleitung ei n arbeitsfähiges Gremium zu schaffen und für die gleichzeitig eine Reihe der führenden P ersönlichkeiten Aufgaben des Landesverbandes Mitarbeiter und Mit­ der Deutschen Gesell sch aft kennen lernen. In B egleitung glieder zu werben. Die Erweiterung des Vorsta nds und von Prof. Dr. Wah l, Prof. Dr. Erbe u nd des Gen eral­ die Wahl eines L andespräsidiums sollen zu einem späte­ sekretärs Hans Pfenninger reisten die Gäste a m folgen­ ren Zeitpunkt e rfolgen , wenn der Landesverband s ich den Tage von Heidelberg n ach Wiesb aden. bereits in der Öffentlichkeit eine n Na me n gemacht habe. Durch Vermittlung des La ndesverbands Hessen folgte Dem vorläufigen Vorstand des L a ndesverbands Bayern eine F ahrt auf dem Rhein mit dem Motorboot von Wies­ gehören an: b aden n ach Bacharach, b ei d er die thailändisch en Gäste Stadtschulrat Dr. Anton Fingerle (Vorsitzender) von der Gattin und d er Tochter des .h essischen Minister­ Stadtrat Dr. med. Hugo Freund (stellv. Vorsitzender) präsidenten, Dr. Geor,g August Zinn, .begleitet wurde n. Edgar Han'fstaengl Am Abend des gleichen T ages fand im Presseklub in Dr.-Ing. Fna n z Wuesthoff Bonn ein Empfang ~u Ehren der thailändischen Dele­ Stadtrat Dr. Herbert Hohenem ser gation statt. Als erste Veranstaltung führte der Landesverb a nd Bay­ Am Mittag des 12. September hatte Bundesminister ern einen Frühschoppen a us Anlaß des "Tages de r Ver­ Dr. Heinrich von Brentano L ady Pibulsonggram und einten Nationen" a m 26. Oktober 1957 durch, bei dem ihre Begleitung zu einem Essen in der "Redou te" in der Oberbürgermeister der Stadt München, Thomas Bad Godesberg eingeladen. Am Nachmittag des selben Wimmer, sprach; zum "Tag der Menschenrechte" ver­ Tages b esuchten die Gäste den bekannten Kurort anstaltete der L andesverband Bayern die .b ereits oben Bad Neuena hr, während am Abend auf E inladung erwähnte Feierstunde mit der F estrede v on Prof. Dr. des Landesverbands Nordrhein-Westfalen ein Abend­ Scheuermann. essen in Bonn stattfand, a n de m auch der Vorsitzende 3. Die bereits a uf den 2. Nove mber 1957 festgelegte der SPD, Erich Ollenhauer, teilna hm. Gründung des L andesverba ndes Rh ei n 1 a n d- Pf a lz Am 13. September, dem letzten Tag der Reise, f ührte die mußte verschoben werden, da die Vorbereitungen in­ Fahrt zunächst nach Köln, wo Lady La- iad dem erst we­ folge verschi edener Umstände nicht r echtzeitig zum nige Wochen vorher wieder n ach sch weren Kriegsschäden Abschluß gebracht werden konnten. Die Gründungsver­ restaurierten Kölner Dom ei nen Besuch abstattete. Im sammlung soll nun im Febr. 1958 durchgeführt werden. Ständehaus in Düsseldorf, dem Sitz des L andtags von Nordrhein- Westfalen, begrüßte der Präsident, Josef V. Die internat. Arbeit der Deutschen Gesellschaft Gockeln, die Gäste als Hausherr und in sein er Eigen­ schaft als Präsident des Landesverbandes Nordrhein- 1. Besuch a us Bangkok Der Vorsta nd der Deu tschen Gesellschaft beschloß im Empfang von Lady la.iad Pibulsonggram im Heidelberger Schloß Sommer l956, zur V·etb essePung d er Beziehungen unse­ om 10. IX. 1956 v. I. n. r.: Prof. Dr. Wahl, Lady la-iad Pibulsonggram, rer Organisation zu au sländischen Schwesterorgani- Oberbürgermeister Dr. Neinhaus Westfalen der Deutschen Gesellschaft. An das Mittag­ In den folgenden Tagen besuchte er mehrere große essen schloß sich ein kleiner Einkaufsbummel über die Industriebetriebe im R aume H annover, so z. B. die Reichs­ Königsallee und eine Modenschau in der Düsseldorfer werke Salzgitter, das Volksw agenwerk in Wolfsburg Modeakademie an; den Abschluß des Besuchs in Düssel­ und die MIAG in Braunschweig; eine Besichtigung d er dorf brachte ein Empfang im Schloß Jägerhof in Düssel­ Kureinrichtungen von Bad P yrmont beschloß den Be­ dorf und ein Besuch der Ausstellung der Düsseldorfer such in Niedersachsen. Malerakademie im "Malkasten". Das letzte Ziel der R eise war Berlin, wo Professor Zu Ehren von L ady L a-iad Pibulsonggram veranstaltete Matine-Daftary sich v om 10. bis 14. Juli aufhielt. Ein der thailändische Botschafter in Deutschland, Excellenz Besuch b eim Amtierenden Regierenden Bürger.meister Nitikasetr, und seine Gattin am .Abend des gleichen von Berlin, Fra nz Amrehn, galt der Unterrichtung über Tages einen Empfang in der Botschaft in Bad Godes­ die besondere Si·tuation Ber lins. Mit 1lührenden Mit­ ber.g, zu dem neben den Vertretern unserer Gesell­ gliedern der Industrie- und H a ndelskamm er B erlin schaft auch .zahlreiche Persönlichkeiten des politischen bespr:ach Prof. Matine-Daftary die b esonderen Wünsche und öffentlichen Lebens von Bann eingeladen waren. und Schrwieri.gk eiten Irans; er b esuchte auch d ie Firma 2. Besuch aus Teheran Fritz Werner A.G., die r ege Beziehungen ·Z~ Um Ira n unterhält, und in den nächsten Tagen ein en geschäft• In Fortführung d es im vergangeneu Jahre begründeten lichen Besuch d es Bruders unseres Gastes erwartete. Brauches b esuchte auf Einladung der Deutschen Gesell­ Von besonderem Interesse war die Besichtigung der schaft der Präsident der Iranischen Gesellschaft .für die INTERBAU Berlin, die b ei Prof. Matine-Dafta ry ein en Vereinten Nationen, Prof. großen Eindruck hinter­ Dr. Ahmed Ma tine-Daf- ließ. - SeLbstverständ- tary, in der Zeit vom lich gehörte auch ein 1. bis 14. Juli 1957 Theaterbesuch zum Ber­ Deutschland. Die ersten liner Progra mm, so wie beiden T,age seines B e­ unser Gast in Düsseldorf suches galten Heidelberg, eine Vorstellung des wo Prof. Dr. Wa hl zu Eh­ ,.Kom{m)ödchen" und in ru',... r en des Gastes ein en Emp­ Heidelberg ein Konzert fang in seinem Hau se im historische n Schloßhof veranstaltete. Prof. Ma­ besucht hatte. tine-Dafta ry hielt an der Universität H eidelberg 3. Seminare in Genf eine Gas tvorlesung im Wie in den früh eren Rahmen der Vorlesungen Jahren war die Deutsche von Professor Wahl, in Gesellschaft a uch im der er über die Arbeit d er J.ahr.e 1956 und 1957 be­ Internationalen Rechts­ müht, zu den r egelmäßig kommission der UN stattfindenden Semina­ sprach. Auch ein Besuch ren der WFUNA in Genf b eim Rektor d er Uni- geeignete Teilnehmer zu versität Heidelberg und entsenden. beim L eiter des Ma x-Planck-Instituts für ·ausländisches An dem Seminar über die Weltgesundheitsor.ganisation öffentliches R echt und Völkerrecht ,galten dem wissen­ (WHO) vom 7. b is 18. Mai 1956 in Genf konnten drei schaftlichen Geda'nkenaustausch. Außerdem b esuchte Teilnehmer von ·unserer Gesellsch aft namhaft gem acht unser Gast noch zwei größere Industriebetriebe in werden. Insgesamt umfaßte dieses Seminar 31 Teil­ Heidelberg und Mannheim. nehmer aus Belgien , der Bundesr epublik Deutschla nd, Frankreich, Großbritannien , Iran, .Jugoslawien, den Auf de r Reise nach Bonn besichti.gte Professor Matine­ Niederla nden , Norwegen, Österreich, Polen und der Daftary die Fjrma Ernst L eitz in Wetzlar. Ln Bonn 1gab Schweiz. Prof. Dr. Greve a ls Stellvertreter des Außenministers ein Essen zu Ehren /Unser es Gastes, d er außerdem lei­ Die 10. Summer School der WFUNA vom 3. bis 11. ~ ",.. tende B eamte d es Auswärtigen Amtes und des Bundes­ August 1956 in Genf hatte "Die Zukunft d er Vereinten wirtschaftsministeriums sowie den Vizepräsidenten des Nationen" zum Gegen sta nd. Unter den rund 50 Teil­ Deutschen Bundestags, Prof. Dr. Carlo Schmid, besuchte. nehmern au s 16 verschiedenen Staaten bildeten die Auch die La ndesregierung Nordrhein-Westfalen ver­ deutschen Teilnehmer - 8 aus der Bundesr epublik und a nstaltete zu Ehren von Professor Matine-Daftary ein 3 au s MitteldeutschLand - eine starke Gruppe; mit Frühstück .in Düsseldorf am 6. Juli, d em am Abend des Unterstützung des Auswärtigen Amtes war es der gleichen Tages ein Empfang im Hause des Vorsitzend.en Deutschen Gesellschaft möglich gewesen , drei Mit­ arbeiter der Gesellschaft zu diesem Seminar zu ent­ des Landesverbandes Nordrh ein..o~Wes tfalen, Cl!E! rnens Alfermann, folgte. Eine ·Besichtigung der Henrichs­ senden. Hütte in H attingen, ein Gespräch mit leitenden Persön• Die Internationale Arbeitsorganisation {ILO) führte lichkeiten des Bundesverbandes der Deutschen Indu­ vom 2. bis 7. Juli 1956 ihr erstes d eutschsprachiges strie in Köln und ein Besuch von Bad Neuenahr er­ Seminar in Genf durch. Neben d en üblichen allgemeinen gänzten das Progr.amm im Raume Bonn/Düsseldorf. Themen standen hier ganz spezielle Fragen au s der praktischen Arbeit der ILO ·zur Diskussion, so z. B. Die nächste Etappe der Reise war Hannover, wo der "Sozhale Sicherheit", "Unfallverhütung und Arbeits­ Vorsitzende des L andesver,bandes Niedersachsen unse­ hygien e", "Löhne und Wirtschaftspolitik", "Koalitions­ rer Gesellschaft, Dr. Erich Moelle, in seinem Haus in freiheit", "Jugend- una Frau en a rbeit" und a nder e. Die Hildesheim ein Essen .zu Ehren von Prof. Matine-Daf­ Deutsche G esellschaft hatte sich seh r darum b emüht, ta ry gab. Anläßlich eines Empfangs .in der Industrie­ eine möglichst große Zahl von Teiln ehmern für dieses und Handelskammer Hannover hielt Prof. Matint-Daf­ Seminar zu interessieren. Unter .den 10 deutschen Teil- tary einen Vortrag vor Mitgliedern .unserer Gesellschaft und Mitglieder;n d er Industrie- und Handelskammer Em pfa ng für Professor Matine-Daftary im Hause des Vorsitzenden über die wirtsch aftliche Situation und die B emühungen om 1. VII . 1957 um den wirtschaftlichen und technischen Aufbau Iran s. dri tter von links: Professor Matine·Coftory nehmern befanden sich 5 Herren, die der Bundesvorstand Neben solchen unter gewissen Schwierigkeiten er:Zielten des Deutschen Gewerkschaftsbundes, und 4 Herren, die Ergebnissen li egt der W•ert ·dieses Seminars, das von die Bundesvereinigung der Deutsch en Arbeitgeber­ d':!r rumänischen UN-Gesellschaft einwandfrei und verbände ausgewählt hatte. außerordentlich gastfreundlich organisiert worden war, in einem sehr lebhaften Gedankenaustausch zwischen Auch an den beiden Seminaren im Sommerhalbjahr den Teilnehmern aus den verschiedenen Ländern und 1957, dem Seminar über die WHO vom 6. bis 15. Mai in einem besseren ~ennenlernen der Ideen und prak­ und der 11. Summer School vom 23. bis 31. Juli 1957 tischen Methoden ·der Arbeit im Sinne der UN, die in konnten drei bzw. sechs Mitarbeiter der Deutschen Ge­ ·west.-· und Osteuropa gebräuchlich si nd. sellschaft teilnehmen. Thema der 11. Summer School der WFUNA war die wirtschaftliche und soziale Ent­ wicklung der Staaten, d ie erst vor kurzem ihre Un­ VI. Die Generalversammlungen der WFUNA abhängigkeit erlangt h aben, und -d ie Hilfe, die ihnen von den Vereinten geleistet werden kann. Außer Ver­ 1. Die XI. Generalversammlung der WFUNA 1956 tretern von 7 europäisch en Staaten und den USA nah­ men auch jüngere Menschen aus Burma, Ghana, Indien Vom 2. bi.s 8. September 1956 fand in Genf die XI. Gene­ und Iran sowie eine Gruppe von Franzosen aus Alge­ ralversammlung der World Federation of United Na­ rien an der Summer School teil. tions Associations statt, die gleichzeitig auch der Feier des zehnjährigen Bestehens der WFUNA galt. An der Sowohl die Teilnehmer an d em WHO-Seminar wie die Tagung, d ie unter dem Vorsitz der Präsidentin der Teilnehmer an der Summer School hatten Gelegenheit, WFUNA, L ady La- iad Pibulsonggram stand, n ahmen die Sitzungen der Weltgesundheitskonferenz bzw. des die Delegierten von 40 Mitglied sgesell sch aften sowie Wirtschafts- und Sozialrates der Vereinten Nationen . Beobachter weiterer 5 nationaler UN-Organisationen, als Beobachter zu besuch en. der Regierungen von 11 Staaten und von 38 internatio­ nalen nicht-staatlichen Verbänden teil. Die Deutsche 4. Seminar de r \iVFUN A in Sinaia (Rumänien) Gesellschaft für die Vereinten Nationen war durch Vom 20. Mai b is 1. .Juni 1957 veranstaltete die WFUNA ihren Vorsitzenden, Prof. Dr. Wahl, den .stellvertreten­ r' gemei nsam mit der UNESCO ein Seminar über Fragen den Vorsitzenden, Prof. Dr. Erbe, die Vorstandsmitglie­ 1 der Erwachsenenbildung in Sinaia/Rumänien, zu d er der Frau Renger MdB und Herrn Barthels, den frühe• alle europäisch en UN-Gesellschaften -soweit ihr Staat ren Ständigen Beobachter .der BundesrepubLik bei den Mitglied der UNESCO ist und s.ie selbst der WFUNA Vereinten Nationen, .Botschafter a. D. Dr. Riesser, sowie angehören - eingeladen waren. An diesem er sten durch den Generalsekretär H. Pfenninger und die Lei­ WFUNA-Seminar in einem Land des Ostblocks nahmen terin der Bonner Vet'bindungs- und Informationsstell e, insgesamt 31 Vertreter aus Belgien, Bulgarien, der Frau Tzsch asch el, vertreten. Bundesrepublik, Dänemark, Frankreich, Griech enland, Der Erinnerung .an die vor zehn Jahren -am 2. August Großbritannien, Italien, Jugoslawien, Polen, Rumänien, l946 - in Luxemburg erfolgte Gründung der WFUNA Schweden, der Sowjetunion, der Tschechoslowakei und war -eine Reihe von Veranstal·tungen gewidmet, bei Ungarn teil. Vertreter der Deutschen Gesellschaft waren denen u. a. Mrs. Franklin D. Roosevelt, Lord Clement der Generalsekr etär und ein Journalist aus Berlin. Attlee, J•ules Mach und Joseph Paul-Boncour (Frank­ l'eich), Prof. Paul Guggenheim (Schweiz), Prof. Oscar Das . Seminar, das in der ehemaligen Sommerresidenz Lange (Polen), Prof. Matine-Daftary (Iran) und der der rumänischen Köni.ge bei Sinaia durchgeführt wurde, stellvertr etende UN-Gener.alsekretär, Prof. Achmed stand unter der Leitung von Herrn Allan Deg,erman, Bokhari, Leiter des Informationswesens der Vereinten Leiter einer Vol,kshochschule in Schweden; der amtie­ Nationen, sprachen; 'llhemen dieser Jubiläumssitzungen rende Generalsekretär der WFUNA, Dr. Robert Smith, w.aren: "Abrüstung, Sicherh eit .und friedliche Beilegung und deren Erziehungsdirektor, Dr. Khoshkish, unter­ von Streitfällen", "Die Vereinten Nationen und die stützen ihn bei seiner Aufgabe.- Die Referate wurden Rolle d er öffentlichen Meinung", "Zusammenarbeit für in der Hauptsache von Beamten der Vereinten Nationen wirtsch aftlichen und sozialen Fortschritt" und "Die und der UNESCO, ILO und WHO gehalten. Außerhalb frie-dliche Verwendung der Atomenergie". des eigentlichen Programms fand eine Reihe von Vor­ trägen rumänischer Wi ssenschaftler, Vorführungen von In der Sitzung vom 5. September wunde die im Sommer Kulturfilmen sowie gesellschaftliche und Konzert­ 1956 neugegründete UN-Gesellschaft der Sowjetunion veranstaltungen statt. als ordentliches Mitglied in die WFUNA aufgenommen. Auch .die UN-Gesellschaft von Luxemburg, di e zu den Die Hauptaufgabe der Teilnehmer bestand darin, in den Gründern der WFUNA gehört und seitdem außer­ beiden Arbeitsgr,uppen die Methoden und Materialien ordentliches Mitglied des Weltverbands war, wurde zum für die Erwachsenenbildung z.u sichten und zu prüfen ordentlich en Mitglied der WFUNA ernannt. sowie die Rolle, die den verschiedenen nichtstaatlichen Die Frage der ordentlichen Mi tgli edschaft •der Deutschen Organisationen im Rahmen der Erwachsenenbildung Gesellschaft und die Aufnahme der "Deutschen Liga für zufällt, zu definieren und zu diskutieren. Es versteht die Ver ei nten Nationen" in die WFUNA 1stcmd wiederum sich, daß in diesem Seminar als Hauptziel der Erwach­ auf der Tagesordnung. Das Exekutiv-Komitee h atte senenbildung die Ver1breitung der Idee und des Ge­ sich allerdings daz.u entschlossen, der Versammlung eine dankengutes der Vereinten Nationen und die Kenntnis Vertagung dieser Fr.age um ein weiteres Jahr zu emp­ und Prop.agiCI1Ung dieser Weltorganisation und ihrer fehlen, da es angesichts der diesjährigen Jubiläums• Sonderorgiomisationen angesehen wurde; die Hinführung tagung der World F ederation eine lange und voraus­ zu internationaler Verständigkeit muß - darüber be­ sichtlich ebenfalls wieder et,gebnislose Diskussion ver­ stand bei a llen Teilnehmern Einmütigkeit - eine we­ meiden wollte. Professor Wahl stimmte im Namen der sentliche Aufgabe der Erwachsenenerziehung außerhalb Deutschen Gesellschaft dieser Empfehlung zu; infolge der engeren Bet~ursfortbildung in allen d:atür bereiten des Einspruchs von Professor Steiniger, Präsident der und geeigneten Organisationen und Verbänden sein. ,,Liga", der von den Vertretern m ehrerer Gesellschaften Die heterogene Zusn mmensetzung -der Seminar.teilneh­ aus Ländern d es Ostblocks unterstützt wurde, beschloß mer hatte zur Folge, daß es in einer Reihe von Fragen die Versammlung, .erneut ein besonderes Komitee zur nur mühsam ?.u Kompromissen ,kommen konnte, wobei Untersuchung und Bereinigung der Differenzen einzu ­ die Ursache der Differenzen weniger in sprachlichen setzen. - In der Schlußsitzung der T agung um 8. Sep­ Schwierigkeiten als in den auseinanderklaffenden Kon­ tember berichtete das Komitee, daß seine Bemühungen zeptionen bestand. keinen Erfolg h atten, eine Annäherung der Standpunkte der Deutschen Gesellschaft und der "Liga" zu erreichen. Vizepräsidenten der WFUNA fi..lr die Dauer von drei Die Generalversammlung nahm d araufh in ei ne Ent­ Jahren wurden Daniel Auster (Israel), M. A. Raschid schließung an, .cterzufolge gemäß der ursprünglichen (Burma) und Waldemar Sorensen (Dänemark) gewählt. Empfehl1ung des Exekutiv-Komitees die "deutsche Das Exekutiv-Komitee der WFUNA setzt sich nach der Frage" ohne weitere Diskussion ve11tagt wurde; auf pol­ Neuwahl, die 1am Ende d er X II. Generalversammlung nischen Antrag wurde noch der Satz "die Gener1a l­ durchgeführt wurde, wie folgt zusammen: versammlung bedauert, daß eine der betroffenen Par­ Jean Kreher (Fra nkreich) - Vorsi tzender teien sich nicht der guten Dienste des Komitees be­ InamulLah Khan (P·akistan)- stellv. Vorsitzender diente" eingefügt. Luc de Meuron (Schwei,z)- stellv. Vorsitzender Mit den Wahlen zu den satzungsmäßigen Gremien fand Sra Cristi.na de Apancio (Ar,gentinien) die Generalversammlung ihren Abschluß. Lady L a-iad Dr. Franeo A. Casadio (Italien) Pibulsonggram wUJ~de für ein weiteres Jahr zur Präsi­ Professor Hilding Eek (Schweden) dentin der WFUNA gewählt. Unter den neugewählten S. A. Gotounsky (UdSSR) Vizepräsidenten des Weltverbandes befanden sich zwei C. W. JIUdd (Großbritannien) E'rauen, nämlich Mme. A. M. P:ankratowa (Sowjet­ Mr. Masdani ( Ind onesit:~ n) union) und Mrs. Leo Spitz (USA). - Für den ausschei­ Solomon A. J. Pratt (Sierra Leone) denden Generalsekretär der WFUNA, Mr. John A. F. Irving Salomon (USA) Ennals, der die Geschäfte des Weltverbandes seit dessen Gründung mit a ußerordentlicher Umsicht und Energie Zum neuen Generalsekretär der WFUNA wurde der geführt hatte, konnte die Generalversammlung trotz Holländer Adrian P elt gewählt. H err Pelt steht seit über aller Bemühungen keinen Nachfolger b estimmen. Das 25 Jahren .in den Diensten des Völkerbunds, dessen Exekutiv-Komitee wurde deshalb ermächtigt, nach Pressechef er von 1934 bis 1940 war, und der Vereinten weiteren Beratungen ei ne vorläufige Lösung zu treffen; Nationen. Von 1950 bLs zur Ausrufune des .unabhängi• so wut~de unmittelbar nach Abschluß der Generalver­ gen Staates Libyen am 24. Dezember 1951 war Adrian sammlung Dr. Robert S . Smith (USA) zum .amtierenden P.elt als Ho her Kommissar der Vereinten Nationt n in Gener-alsekretär der World Federation ernannt. diesem Land verantwortlich für die notwendigen Vor­ arbeiten zur Bildung eines souveränen Staates a uf dem 2. Die XII. Generalversammlung der WFUNA 1957 Gebiet der ehemaligen italienischen Kolonie. 1952 '111"'lij, wurde er Direktor des Europäischen Büros der Verein- Die XII. Generalversammlung der World Federation of ten Nationen in Genf; er .schied Ende 1957 ·aus diesem United Nations Associations fand vom 2. b is 8. September Amt .a us, um seine neue Tätigkeit als Generalsekretär 1957 in Genf statt. An der Tagung, die unter dem Vor­ der WFUNA aufzunehmen . Dr. Robert Smith, seit sitz der Präsidentin der WFUNA, Lady La-iad Pibul­ einem Jahr amtierender Gener,alsekretär der WFUNA, songgram , stand, nahmen Deleg.ierte von 37 Mitglieds­ wird Herrn Pelt weiterhin als stellvertr.etender Gene­ gesellschaften und die Beobachter einer Rei he weiterer r.::tlsekretär zur Seite stehen. UN- Gesellschaften und von internationalen nicht­ Die nächste Generalversammlung der WFUNA wird im staatlichen Verbänden teil. Die Deutsche Gesellschaft September 1958 aus Anlaß der Weltausstellung in für die Vereinten Nationen war durch ihren stellver­ Brüssel stattfinden. Für das Jahr 1959 liegt eine Ein­ tretenden V011sitzen.den, Prof. Dr. Erbe, und die Herren ladung der Polnisch en UN-Gesellschaft vor, die Ver- Senator a. D. Otto Bach, Regierungsrat Barthels, Gene­ . sammlung in WaPschau abzuhalten, über die jedoch noch ralselaetär Pfenninger, Botschafter .a. D. Dr. Riesser und nicht entschieden wuPde. die Leiterin der Bonner Verbindungs- und Informa­ tionsstelle, Frau Tzschaschel, vertreten. Als neues Mitglied wurde die UN-Gesell schaft von VII. Berichte der Landesverbände Kanada, die vor zwei J ahr·en aus der WFUNA aus­ geschieden war, aufgenommen; den Platz der .bisherigen 1. Landesverband N iedersachsen finnischen Org,anisation nahm die neugegründete Fin­ Die im Jahre 1956 begonnene Durchführung von Semi­ nische L iga für die Ver.einten Nationen, den der UN­ naren über Fragen der Vereinten Nationen bei der Gesellschaft von West-Togoland die neugegründete UN­ Hei·mvo1kshochschule Springe wurde im Jahre 1957 Gesellschaft von Ghana ein. Die Argentinische Gesell­ fortgesetzt. Die Seminarwoche wurde vom 16. bis schaft, 'bisher außerordentliches Mitglied, wurde zum 21. September 1957 abgehalten. ~,... ordentlichen Mitglied ernannt, während der Aufnahme­ Zu dem Seminar in Berlin vom 11. bis 16. März 1957 antrag einer Gesellschaft der Mongolischen Volksrepu­ wurden vier Teilnehmer, und zwar: blik abgelehnt wurde, da trotz Aufforderung durch den stud. med. vet. Wolfgang Nickel, Braunschweig, Generalsekretär der WFUNA keinerlei Unterlagen über Hilmar Garms, WLlhelmshaven-Rüstersicl, diese Organisation vorgelegt worden waren. Werner Lieberenz, Göttingen, Über -den Antr ag der "Deutschen Liga für die Vereinten Johann Bruns, Emden, Nationen" aus Ost-Be.rlin kam es wieder zru einer länge• entsandt. ren Diskussion, die mit einer Zurückweisung .der Emp­ An der Seminarwoche der Summer School in Genf nahm fehlung a n das Exekutiv-Komitee, das d ie Aufnahme stud. med. vet. Wolfigang Nickel, Braunschwei,g, teil. als außerot1dentliches Mitglied vorgeschlagen hatte, b e­ endet wurde. In dieser Diskussion hatte 1sich bei einem Über die Vereinten Nationen .sprach Pastor D. W. Ober­ erheblichen Teil der Delegierten die Auffassung durch· dieck .aus Hitdesheim am 11. Dezember 1957 vormittags gesetzt, daß nach den Bestimmungen der Satzung der in der K atholischen Landvolk.shochschule Oesede ,bei WFUNA die Mitgliedschaft einer zweiten deutschen Osnabrück und am Abend auf einem Jugendabend der Organisation nicht möglich sei; es wurde deshalb von Ev.- luth. Lukaskirche in Ha nnover. einigen Seiten der Gedanke erwogen, der nächstjährigen Vom 7. bis 10. Juli 19:...7 besuchte den Landesverband Generalversammlung eine Satzungsanderung, die die der Präsident der persischen UN-Gesellschaft, Professor b~sonderen Verhältnisse in den geteilten Staaten lJe­ M-atine-Daftary. Die erste Fühlurgnahme ·enfolgte bei rücksichtigt, vorzuschlagell. einem Abendessen !beim 1. Vorsitzenden des Landes­ Zum neuen Präsidenten -der WFUNA wurde Prof Dr. ver.bands, Dr. jur. Erich Moelle, H tldesheim, a n dem Roberto Ago, Itaiien, gewählt. Professor Ago, ei n be­ der Leiter d er Außenhande1sstelle, der Leiter der Ex­ k,annter Völkerrechtler an der Universität Rom, ist da­ portabteilung der A.G. für Berg- und Hütten:betriebe, mit der sechste Präsident der WFUNA. - Zu neuen Salzgitter, und der Präside nt des Lande..;;präsidiums,

10 Ministerpräsident a. D. Kopf, teilnahmen. Bei der Be­ 3. Landesverb and Nordrhein-Westfalen sichtigung des Volkswagenwerkes, Wolfsbul'tg, der A.G. Der Landesverband Nordvhein-w ,estfalen verzeichnet für Berg- und Hüttenbetriebe, Salzgitter, u nd der Miag für die Berichtszeit von April 1956 bis J ahresende 1957 Mühlenbau und Industrie GmbH., Braunschweig, sowie eine rege Tätigkeit. Die A11beit ging a·uf verschiedensten einem Empfangsabend in der Industrie- und Handels­ Ebenen vor sich. Die Tätigkeit teilte sich in Großver• kammer Hannover wurden gute Kontakte mit der Wirt­ anstaltungen, Wochenendseminare, staatspolitische Se­ schaH hergesteil t. minare für die studentischen Vertreter verschiedener Hochschulen des Landes, staatsbürgerliche Seminare an 2. Landesverband Hessen Staatlichen Ingenieurschulen, Mitgliederversammlun­ Tm Vordergrund der Ar.beit für das Jahr 1956 stand für gen, Filmvorträge über die UNO und Vortragsreihen für den Landesverband Hessen die Vorbereitung der Re­ die Primen der Höheren Schulen. präsentativ-Veranstaltung am Tag der Vereinten Na­ Eine 1ganze Reihe von Großkundgebungen vor dem stets tionen. Di ese F·eierstunde wur.de im Hessischen Staats­ gefüLlten Plenarsaal des Landtagsgebäudes von Nord­ theater Wiesbaden durchgeführt und war in jeder Hin­ rhein-Westfalen in Düsseldori stand unter dem Motto sicht ein Erfolg. Redner des Tages waren der Hessische "Di e Vereinten Nationen und Du". Im Rahmen dieser Ministerpräsident Dr. Zinn, Landtagspräsident Gockeln, beliebten Veranstaltungen, welche ein weites Echo in Bundesminister Strauß und Prof. Dr. Wahl. Im Mittel­ Presse und Funk fanden, .sprachen prominente Vertre­ punkt der Veranstaltung .stand zweifellos die Ansprache ter .aus dem politischen, kulturellen und religiösen Le­ von Minister Strauß über das Thema ben des Landes. Unvengessen ist der Vortrag des in der .,Die Vereinten Nationen und die friedliche Verwendung Zwischenzeit verschiedenen Präses D. Held, Leiter der der Atomenergie". Evangelischen Landeskirche Rhein land. Die letzte große Veranstaltung führte der Landesverband am Tage der Diese Veranstaltung hat auf alle Fälle das Interesse an Menschenrechte im festlich geschmückten und überfüll• der Arbeit unserer Gesellsch aft in der Ö:ff.entlichkeit ten Sitzungssaal des Nordrhein-WestfälischenLandtags weiter geweckt, wie die danach eingegangenen Beitritts­ durch. Die Hauptredner waren der ehemalige Bundes­ enklärungen zeigen. justizminister Dr. und der Landtags­ Der Landesve11band wnr bestrebt, seine Arbeit nicht n.ur präsident von Nordrhein-Westfalen, der Präsident auf die Großstädte zu konzentrieren, sondern auch in unseres Landesverbandes, Josef Gockeln. kleineren und mittleren Gemeinden vor die Öffentlich• Wenn ,sich die ,großen Veranstaltungen an die weite keit zu treten. Aus diesem Grund wurde am 12. April Öffentlichkeit des Landes wandten, so war ein weiterer 1957 ein Tag der Vereinten Nationen in Wetzlar durch­ wesentlicher Teil der Arbeit des Landesverbandes der geführt. Vef!bunden damit war eine Ausstellung, deren staatsbürgerlichen Bildung der akademischen Jugend Träger das Amerikanische Generalkonsulat Frankfurt No11drhein-Westfalens 1gewidmet. Es wurden mehrere und der Landesverband Hessen waren und die unter staatsbürgerliche Seminare in den verschiedensten dem Thema stand Städten des Landes durchgeführt, in deren Mittelpunkt "Die v,ereinten Nationen und der Eisenhowerplan ein Wochenendseminar Wr die ASTA-Vertretungen der einer gegenseitigen Luftkontrolle." gesamten Ingenieurschulen N01~drhein- Westfalens stand. Großen Anklang fand die UNO-Ausstellung der Ver­ lm Rahmen dieser Ausstellung lief ein Fiim von 10 Mi­ bindungs- und Informationsstelle Bonn der Deutschen nuten Dauer, der in äußerst eindringlicher Weise die Gesellschaft für die Vereinten Nationen, um welche die technischen Möglichkeiten einer 1gegenseitigen Luft­ meisten Veranstaltu ngen I:Jndauf, landab bereichert inspektion aufzeigte. Die Ausstellung wurde gemeinsam wurden. von Herrn Generatkonsul Burns und Herrn Landrat Weber eröffnet. D ie Ausstellung selbst lief eine Woch e Ein großer Erfolg, und zwar weit über die Grenzen von lang und fand bei der BevöLkerung größtes Interesse. Nordrhein-Westfalen und der Bundesrepublik hinaus, war einem vom Landesverband organisierten Preisaus­ Am .AJben.d des gleichen Tages sprachen in einer Groß• schreiben für alle Universitäten, Technischen Hoch­ veranstaltung Frau Annemarie Renger über schulen, Bau- und Ingenieurschulen, wie Pädagogischen "Europa und die Entwicklungsländer" Akademien beschieden. Die Preisträger, die ausgezeich­ und Herr Prof. Dr. Eugen Kogon. Sein Thema lautete: nete Aufsätze über d as Thema "UNO- Garantdes Welt­ "Die Vereinten Nationen, ein Faktor der Moral friedens" und zum selben Thema Plakate brachten, nah­ und der Macht." men an 1einem zehntägigen Seminar des Landesverban­ des aro Europa-Sitz der Vereinten Nationen in Genf, Es darf an dieser Stelle besonders h ervorgehoben wer­ Schweiz, teil. Die Teilnehmer vermittelten später in den, daß die Ausfühllungen von Herrn Professor Kogon zahlreichen Veranstaltungen der Gesellschaft Mitglie­ ein wirklich hervorragender Beitrag über die Arbeit der dern und Freunden werbend für uns ihre Eindrücke von Vereinten Nationen gewesen sind. Genf und der dort .getätigten Arbeit der Vereinten Na­ Ein weiteres Mal trat der Landesverband gemeinsam tionen im Dienste der ,gesamten Menschheit. mit der Kommission für Frauenfragen unserer Gesell­ Besonders erfreulich war stets das Interesse, das die schaft anläßlich der Hausfrauenausstellung in Wies­ Primaner z.ahlreicher Höherer Schulen des Landes baden an die Öffentlichkeit. In einer kleinen Ausstel­ Nordrhein- Westfalen den ihnen gewidmeten Veranstal­

lung ·wurden die Besucher kurz über die Vereinten tungen 1der Gesellschaft entgegenbrachten. Dabei sei er­ Nationen und hierbei spezieLl über die Alibeit des wähnt, daß bei einer Veranstaltung, die sich unvorher­ KinderhHfswerks unterrichtet. gesehen lange hinzog, unter 500 Primanern darüber ab­ Der Landesverband Hessen der Deutschen Gesellschaft gestimmt wurde, ob m an noch weitere Ausführungen beabsichtigt, seine Arbeit dadurch zu intensivieren, daß entgegenzu nehmen und noch einige FiLme über das die Zusammenarbeit .mit den Universitäten, Schu len Technische Hilfeleistungsprogramm der Vereinten Na­ und Hochschulen aller Art verstärkt wird, um beson­ tionen zu sehen wünschte. Ohne Gegenstimme stimmte ders die Jugend für die Arbeit und die Probleme der die gesamte anwesende Jugend fiür Verlängenung der Vereinten Nationen zu interessieren. Die Voraussetzun­ Veranstaltung. gen für diese Maßnahmen sind in gewissem Umfang Das durch diese Demonstr.ation bekundete Interesse an bereits geschaffen worden, n achdem Lehrer der ver­ den Vereinten Nationen und der Arbeit ,des Landesver­ schiedensten Schulgattungen an Seminaren der Gesell­ bandes ·ist charakteristisch für die Aufnahme der Tätig• schaft des entsprechende Rüstzeug erhalten haben. keit des Verbandes in Nordrhein-Westfalen überhaupt.

11 Der große Stnrt für ·die staatsbürgerlichen, staatspoliti­ B. Vera n staltungen schen Wochenendsem in are des Landesverbands Nord­ rhein-Westfalen war die UN-Wochenendbegegnung, Von größeren K undgebungen mußte bisher Abstand welche der La ndesvenband vom 14.-16. Dezember 1956 in genommen werden, weil entweder d ie vorgesehen en der Heimvolkshochschule der Friedrich- Ebert - Stif­ Redner nicht verfüg;ba r waren oder P arallelveranstal­ tung e. V. in Bergneustadt bei Gummersbach durch­ tungen wie z. B. am T age der Menschenrechte von an­ Cührte. Im Mittelpunkt dieses Seminars stand ein gro­ deren Onganisationen durchgeführt wurden. Es fanden ßes Referat von Herrn J ean Back, stellv. Direktor in der lediglich drei Vorstandssi tzungen statt, di e der vorber ei ­ Informationsabteilung der Vereinten Nationen in Gen f. tenden Arbeit zur Schaffung von Kontakten dienten. Die nachstehend a ufgeführten Gru ppen sind bisher er­ Die bunte Zusammensetzung der Teilnehmer bei diesem faßt u nd eine kontinuierliche Arbeit für die UN in ihren Seminar, zu denen Delegierte der studentischen Vertre­ Kreisen in die Wege geleitet worden : tungen der versch iedenen Universitäten, Hochschulen, Pädagogischen Akademien, Ingenieurschulen wie auch a) über den politischen Arbeitskreis zum Schülerparla­ der Volkshochschulen des Lnndes .gehörten, wie Mitglie­ ment der des Bundestages aus Nordrhein- Westfa,len und Ab­ b) zu den Volkshochschulen in den Bezirken Steglitz, geol'dnete des Nordrhein-Westfälisch en Lan dtages, Ver­ Char lottenbur.g, TempelhoL treter der Arbeitgeberverbände des Bundes und des c) zu Studentengl'uppen, aus deren Kreisen Referenten Landes, des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Delegierte herangebildet werden sollen. der Industrie- und Handelskammern, der Presse und d) zum Roten Kreuz (Bezirksleiterinnen und Heimlei te­ kommunalen Behörden des Landes, zeigt, da ß das Echo rinnen), UNICEF, UNESCO, Internationales Komitee des Appells der Nordrhein- Westfälischen Gesell schaft für d ie Kinder-UN u.a.m. unterschiedslos aus allen Teilen der Bevötker.ung kommt. Die au f Anregung von Herrn Pfenninger am 27. J -a nuar Neben den öffentlichen Veranstaltungen, von d enen mit 1958 gestartete Vortragsreihe im Rahmen des Kultur­ R ücksicht nuf den beschränkten Raum nur ei nige bei­ austausches Orient/Okzident über P akistan, Indien, ~pie l gebe nd angeführt werden können, .galt ein großer Iran, Tndonesien und Japan wird dem Landesverband T eil der Arbeit der Pflege gesellschaftlicher Beziehun­ wesen tlich e Hilfe leisten, ei n e größere Publizität in d er gen. So fanden anläßlich von Besuchen prominenter Öffentlichkeit zu gewinnen. Durch den Versand von ins­ Gäste aus dem Ausland Empfänge im Schloß J ägerhof gesam t 6000 Einladungen zu diesen Vorträgen erfahren der Stadt Düsseldorf, in Hotels in Bonn, wie im H ause eine Reihe von Venbänden, Verein en, Organisationen des Vorsitzenden des Landesverbandes statt. Bei diesen über die bisher erfaßten Gruppen hina us, daß es einen Empfängen fanden sich zu angeregtem Gedank enaus­ Landesverband Berlin der DGVN .gibt, der si ch für die tausch in dem Anlaß entsprechenden Rahmen Vertreter I ntensivierung des UN-Gedankens ei nsetzt. des Diplomatischen und des Konsu larcorps, der Regie­ r ung, des Bundes- und Landesparlaments, wie ma ßgeb­ Weitere vorbereitende Arbeiten gelten der Material­ liche Repräsentanten des kulturellen, religiösen, poli­ sammlung für eine repräsentative Ausstellung, für die tischen und wirtschaftlichen Lebens wie der Bundes­ die Presse- und Informationsstelle Bonn in Bad Godes­ wehr zusammen. berg den Grundstock bereits zur Verfügung gestellt hat. Die offiziellen Arbeitsveranstaltungen im großen und C. Sonstiges k leinen Rahmen, die gesellschaftlichen Empfänge, wie auch die Bedienung der Mitglieder und Freunde mit In­ An läßlich des Besuches von Herrn Mi n isterpr~i s i denta. D. formationsm aterial des Landesverbandes und der Ver­ Professor A. Matine-Dafta ry .aus Teheran in Berlin im bindungs- u nd Informationsstell e Bonn h aben der Ar­ Juli 1957 wurde ein Empfang beim Senat m it Stadt­ beit des Landesverbandes in Nordrhein-Westfalen ein rundfahrt und Theaterbesuch, die Besichtigung von Be­ Echo verschafft, das für die Zukunft zu den schönsten trieben und ein Tee bei der Berliner Absatzorganisation Hoffnungen berechtigt. an angiert.

4. Landesverba nd Bcrlin 5. La ndesverba n d Bayern

A. Organisatorisches Am 3. Oktober 1957 wurde der Bayerische Landesver­ band ,gegründet. Stadtschulrat Dr. Anton Fingerle über­ Nach der Gründung des Landesverbandes Berlin im nahm d en Vorsitz, M inister ia ldirek tor a. D. Dr. Hugo Män 1957 wurden die Geschäfte zunächst von d em P ri­ F'reund als stellvertretender Vorsitzender die Geschäft s­ vatbüro des Vorsitzenden aus durchgeführt. Am 15. Ok­ führung des Ver.eins für die Aufbauzeit. tober 1957 bezog der Landesverband eine eigene Ge­ schäftsstelle in Berlin-Grunewald, Bismarckplatz 1. Eine Bereits in den J ahren 1956 u nd 1957 fanden in München eigene T elefonvenbindung wurde unter der Nummer zusammen mit d er Bayerischen Staatsregierung und 97 93 72 installiert, ein Postscheckkonto ei ngerichtet und dem Münchner Stadtr.at Feiern zum Weltgesundheitstag der Anmeldepflicht des L andesverbandes bei m Bezirks­ statt. Der neugegründete L andesverband beging auch amt Wilmersdorf nachgekommen. Die Eintr.agung ins den diesjährigen "Tag der Verei nten Nationen" und den Vereinsr egister ist in Vorbereitung. "Tag der Mensch enr echte" in festlichen Veranstaltun­ gen. Für di e Finanzier.ung der Arbeit des Landesverbandes Vom 24. bis 26. Jflnuar 1958 fand zusammen m it der über die monatlichen Zuschüsse von Heidelberg hinau s, Volkshochschule München in dem Volkshochschulheim gelang es dem Vorsitzenden, Spenden in HOhe von Buchenried eine Wochenendtagung "Volkshochschule DM 4000,- zu erhalten, um einen gewissen Fonds für größere Veranstaltungen zu schaffen. Das I nkasso von und Vereinte NationeL' statt. Es w urden Richtlinien für die MitaPbeit der Volkshochsch ule an der Förderung Mitgliedsbeiträgen wurde ab 1. J anuar 1958 in die Wege geleitet, auch wenn die auf diese Weise eingehenden eines besseren Verständnisses für rlie Tätigkeit der Ver­ Geld er von ger inger Bedeutung sin d im Vergleich zu einten Nationen erarbeitet. den Aufgaben, di e der Landesverband Berlin angesich ts Am 29. Januar 1958 begann der Landesvet;band mit der d er sehr reichlich dotierten LIGA FÜR DIE VEREIN­ Vorführung von Filmen über die Vereinten Nationen. TEN NATIONEN im Osten Berlins und in der Ostzone Eine Gesundheitskommission ist im Entstehen begri ffen, gerade in Berlin zu erfüllen hat. die Gründung weiterer Kommissionen ist beabsichtigt.

12 VIII. Berichte der Kommissionen Der Deutsch e G ewerkschaftsbund zog die Kommission verschiede ntlich für seine Fra uenkurse h er a n . Es wurde l. Kommission für Frauenfragen für die zu be handelnden Them en durchweg jeweils ein Sinn und Zweck der Kommission für Fraue nfragen d er ganzer Tag zur Verfügung gestellt, wodurch .besonders Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Na tionen wur­ eingehende und fruchtbare Diskussionen e rmögli cht den im Mitteilungsbl att Nr. 4 sowie im J ahresbericht wurden. 1954/55 bereits ausführlich dar.gelegt. Für diejenigen Die Kommission war vertrete n 1bei der Summer School Mitglieder jedoch, die e rst n ach 1955 der DGVN bei­ der WFUNA in Genf, eben so bei einem Seminar in getreten sind, sei di e Aufgabe der Kommission nochmals Bergneu stadt, veranstaltet von der Friedrich-Ebert­ kurz umrissen: Stiftung. Zusammen mit dem Landesvenband Hessen Die Kommission will die deutschen Frauen innerhalb der DGVN beteiligte sich die Kommission an den um­ des a ll gemeinen Zweckes de r DGVN m it de n Einrich­ fa ngreiche n Vorbereitungen für die Veranstaltung der tu ngen und der T ätigkeit d e r Ve reinte n Nat io nen ver­ DGVN am 24. Oktober 1956 in Wiesbaden und an de r traut machen und ihr Ver stä ndnis für inte rnationale vom L andesverband Hessen de r DGVN durchgeführten V011gä nge, die auch die Fra•uen .a ngehen, wecken . Veranstaltung in Wetzlar. Ih r wesentliches Anbeitsmaterial erhält die Kommis­ Die Kommission nahm die Möglichkeit wahr, bei der sion von der "Commission on the Status of Wome n " Ausstellung "Familie-Hau s-Hof" im Oktober 1957 in der Vereinte n Natione n, d a d as Aufgabengebiet der Wiesbaden UN-Material zu zeigen. Wie zahlreiche A n­ Frauenkommission unserer Gesellschaft bewußt dem­ fragen bewiesen, fa nd d iese "UN-Propaga nda" bei den jenigen der "Comm ission on the Status of Women" . 170 000 B esuch ern der Ausstellung erheblich.e B eachtung. der UN n achgebildet ist. Regelmäßige Programmpunkte Die Arbeit der UNICEF wurde weitgeh end unte rs tützt, si nd: 1. die politisch en Rechte der Frau; 2. d ie privat­ besonders durch die 2. Vorsi tzende der Kommission, rechtliche Stellung d e r Frau und ihre Stellung in der Fra u Elisabeth Heinze, die eine A r; beitsgruppe des Deut­ Ehe und ,a ls Mutter, sowie die Frage der Staatsange­ sch en Komitees der UNICEF leitet. hörigkeit de r verh eirate ten Frau; 3. ihre soziale und Die Kommission veröffentlichte Presse- und Rundfunk­ wirtsch aftliche Stellung im Beruf (z. B. gleicher Lohn berichte, h ielt Vorträge und Diskussionsabende, ver­ für gleiche Arbeit) - Probleme, die für die Frauen aller sch ickte Rundschreiben u nd, wie in jedem J ahr, ein en Länder von vordringlichem Interesse sind. a usführlichen Bericht über den Ve rlauf und die Arbeits­ Seit 1953 nimmt die 1. Vorsitzende unsere r K ommission, ergebnisse der S itzungen der "UN-Commission on the Frau Dr. Wolle-Egenolf, alljä hrlich an den Sitzungen Sta tus of Women ". Diese Berichte dienen vor alle m den der ,. UN-Commission on the Status of Women" teil, und Verbänden und Organisationen , die sich b ereits mit zwar als offi zielle Beobachter ion de r Interna tional Lea­ UN-Theme n befassen, als Ar:beits- und Diskussions­ gue for thc Rights of Ma n. Bei d e r 10. Ja hresversamm­ grundlage. lung der "UN-Commission " 1956 in G en;f konnte auch Die routinem äßige A t1beit wie Korrespondenz, S ammeln die Tei lnahme der 2. Vorsitz.ende n, Fra u Elisab eth und Verschicken von Material ist sehr viel umfa n grei­ Hei nze, ermöglich t werden. Der persönliche Kontakt cher geworden ; ebe nfalls das Studium, die Über­ mit dem Büro und den Delegierte n d er "UN-Commission setzungs- und Auswertungsarbeit des Materials d er on the Status of Wome n" sowie m it den Vertreterinnen "UN-Commission on the Sta tus of Women ". Dieses stete der NGO's machte die Arbeit der Kommission für Anwachsen der Arbeit macht es erforderlich, da ß sich Frauen fragen der DGVN mehr und me hr bekannt. Das der Kreis der aktiven Mita rbeiterinne n unserer Frauen­ zeigte sich auch d a rin, da ß die Delegierte für die USA kommission erweitert. bei der ,,UN-Commission" a nläßlich ihrer Europareise einen Aufe nthalt in Wiesbaden einschob, um s ich a uch 2. Gesundheitskommission über die At1b eit unsere r Kommission zu orientieren. Unter den weiteren Besuche rinnen .mit b esonderem In­ Die Gesundheitskommission trat in der Ber ichtszeit zu teresse für die Anbeit unsere r Kommission waren Miß drei Arbeitssitzungen zusamme n, a nläßtich der IV. Knapp und Frau Dr. Munk a us de n USA. Für beide Ha uptve rsammlung a m 12. Mai 1956, .a m 13. Oktober 1956 arrangierte unsere Frauenkommission zu samme n mit u nd in Verbindung m it der Sitzung des Ausschusses für verschiedenen Verbänden Vortrags- und Diskussions­ internationale Gesundheitsfragen der Deutschen Zen­ abende, rbei denen ein r eger Meinungsaustausch über die tale für Volksgesundheitspflege am 23. F ebruar 1957 in UN-Arbeit stattfand. Hei delberg. Die Arbeitsbesprechungen dienten den Vor­ Ihre Zielsetzung hat di e Kommission in den J ahren ber ei tungen für d ie Durchführung ein er weiteren Ve r­ breiterung der Arbeit d er Gesundheitskommission. 19 56/57 weiter auf m annigfache Weise zu ve rwinkliehen versucht: Außer in den Fra ue n- und Berufsverbänden Aus diesem Grunde tra t die Gesundheitskommission in sow ie in der Arbeitsgemeinsch aft Hessische r Frauen­ der Berichtszeit der Deutschen Zentrale für Volks­ ver b ~i. nd e, mit denen d ie Kommission schon seit J ahren gesundheitspflege e. V. in Bad Godesberg bei, um deren in engste r Zusammenarbeit steht, konnte sie ihren Wir­ Organisationen zu einer besseren Beachtung und inten­ kungskreis a uf weitere Frau engruppen ausdehnen, dar­ siveren Beschäftigung mit interna tionalen Gesundheits­ un ter besonders a uf die Deutsch- Amerikan ischen fragen a nzuregen. In den Beira tssitzungen a n läßlich des Frauenclubs und die Zont.a-Clubs. Dabei wurde u. a. bei 1. und 2. K ongresses der Deutschen Zentrale wurde die dem D e uis ch-Ameri~ani sch e n Frauenclub Wiesbaden Gesundheitskommission durch den Geschäftsführer ver ­ von unserer Kommission der erfolgreich e Ver such ge­ treten, der über die Bestrebungen der Gesellschaft be­ macht, bei !Cl.en regelmäßigen Zusammenkünften im Win­ richtete. Im Mitteilungsbla tt der Deutsch en Zentrale er­ ter 1956/57 spezielle UN-The men zu 1b eha ndeln. Solche scheinen auch regelmäßig kurze Meldungen über die Thomen wa ren z. B. "Die F riedensaufgabe der Ver­ Weltgesundheitsorganisation. Auf Anregung der Ge­ ei nten Nationen ", "Die Me nsch enrechte", "Die Jugend­ sundheitskommission w u rde rein Ausschuß für inter ­ kriminalität - international gesehen", "Was will die nationale Gesundheitsfr.agen der Deutschen Zentrale a m Deutsche Gesell scha ft für die Ver einten Nationen?", 23. II. 1957 zu ei ner Sitzung nach Heidelberg einb erufen , "Di e Staatsangehörigkeit der verheirateten Fra u", "Was in der die Mitglieder der Gesundheitskommission, Mini­ tut di e ILO für die berufstätige Fra u ?". Dabei über­ sterialdirektor a. D. Dr. Freund und Professor Dr. Jusatz nahmen Mitglieder der Gruppe Einzelthem en zur Bear­ die Referate über "Atommed izin als internationales Ge­ beitung. deren Ergebnisse später gem ein sam diskutie rt sundheitsproblem " und "Die Beh a ndlung inte rna tiona­ wurden. ler Gesundheitsfragen innerhalb der DGVN" hielten. An

13 der Abschlußsitzung der II. europäischen Konferenz für chen sprach P rof. Dr. Wilhelm Stepp, d er emeritierte Gesundheitserziehung in Wiesbaden am 5. Juli 1957, zu Ordin arius für Innere Medizin der Universität München, der der Bundesausschuß für gesundheitliche Volksbeleh­ über d as gleiche Them a am 9. April 1957 in einer öffent• rung eingeladen hatte, n ahm Prof. Dr. Jusatz teil. lichen Feierstunde, die von d em Mitglied der Gesund­ h eitskommission, Ministerialdirektor a. D. Dr. Freund, Die Verbindung mit der Gesundheitsabteilung des Bun­ in Venbindung mit dem Bayerischen Staatsministerium desministeriums des Ionern wurde im April 1956 durch und dem Oberbürgermeister der Stadt München vor­ einen Besuch des Generalsekretärs der Gesellschaft und ber eitet worden war. Beid e Veranstaltungen, die nun­ des Geschäftsführers d er Gesundheitskommission fort­ mehr zum zweiten Male erfolgreich durchgeführt wor­ geführt, der im wesentlichen den Fragen der bevor­ den si nd, geben berechtigte Hoffnung, derartige öffent­ steh enden Jahresversammlung d er Weltgesundheits­ lich e Veranstaltungen auch in den H auptstädten unserer or.gan isation 1956 galt. Durch den Tod d es stellvertre­ Landesverbände an den nächsten Weltgesundheitstagen tenden Abteilungsleiters, Herrn Ministerialdirigent Dr. abhalten zu lassen. Koch, ist die angebahnte Venbindung leider unterbro­ chen worden. Die begonnen en Verhandlungen wegen Unterstützung des geplanten Seminars über die Tätig­ keit d er WHO mußten bis zur Ernennung eines Nach­ IX. Verbindungs- und Informationsstelle Bonn folgers im Ministerium verschoben werden. der DGVN Mit Unterstützung der Gesundheitsabteilung des Bun­ desministeriums des Ionern w.ar es in der Berichtszeit Die Arbeit der Verbindungs- u nd Infor m at ionsstelle möglich, sowohl zu dem 7. Sem inar der WFUNA in Gen f Bann der D eutschen Gesellschaft für die Vereinten Na­ im Mai 1956, als auch für das 8. Seminar vom 6. bis tionen h at sich in dem Berichtszeitraum in unvorher­ 15. Mai 1957 jeweils einer Gruppe d eutscher Teilnehmer geseh enem Maße erweitert. Insbesondere hat die Zahl (Ärzte, Schwestern) die Teilnahme zu ermöglichen. Vom der Anfragen, die an das Büro gerichtet wurden, ein Seminar 1957 wurden auch Berichte in der medizi n i­ Ausmaß erreicht, das m it der personellen Besetzung schen Fach presse veröffentlicht. fast nicht mehr zu bewältigen ist. Die Bestrebungen der Gesundheitskommission, beson­ Die Beziehungen zu dem Europäisch en Büro der Ver­ ders wertvolles Schrifttum der WHO in einer deutschen ei nten Nationen in Genf wurden stä ndig weiter aus­ Übersetzung einem größeren Leserkreis des deutschen gebaut und vertieft. Das Informationsbüro hat jederzeit Sprachgebietes zugänglich zu .m achen, wurden durch in besonders entgegenkommender Weise geholfen, wenn verschiedene Beratungen fortgeführt. Der Vorschlag, d ie Engpässe entstanden. So konnte mit H ilfe von Genf die WHO-Monographie Nr. 31 "Composting" henauszubrin­ Biblioth ek erheblich erweitert werden, dem Foto

14 1. Sekretariat "Die Bundesr epublik Deutschland und 1956 1957 das Erweiterte Programm für Technische Briefeingänge: 1562 --3 103 Hilfeleistung'' 3000 Briefausgänge : 1 785 2 902 "Das Ungarische Dra m a" 3000 1 209 5186 Drucksachenau sgänge: "Die Charta d e r Vereinten Nationen und Massendrucksachen: 7 372 16 505 Allgemeine Erklärung der Menschen­ 132 278 Paketausgänge rechte" 5000 2. Bibliothek und Archiv "Einführung zum J ahresberich t des G e­ neralsekretärs ,der Vereinten Nationen Die Bibliothek konnte im B erichtszeitraum von 627 auf Dag Hammarskjöld" gegeben vor der Ge­ 1533 Bände erweitert werden. Auch das Archiv wurde neralversammlung im September 1957 5000 wesentlich au sgebaut. 184 periodisch erscheinende Ver­ Auf Veranlassung des Informationsbüros öffentlichungen werden gesammelt, darunter Press­ der Vereinten Nationen ,in Genf wurde rele

5. Zeitungsarchiv 8. Sachauskünfte 1956 1957 Gesichteie Zeitungsausschnitte 25 900 30 732 Eine immer spezialisiertere Zahl von Anfragen ging davon als unwichtig ausgeschieden 14 710 22 462 ein. Mit Sach auskünften, Büchern aus der Bibliothek Bestand am :n. 12. 1956 19 299 und sonstigen Schriften wurden Ministerien, Bundes­ Bestand am 31. 12. 1957 27 564 und Landesbe-hörden, Botschaften, Gesandtschaften, Schulen, Bibliotheken, Wissensch aftliche Institute, Or­ G. a) Filme, Film strips ganisationen, Parteien, Verlage, R edaktionen, Industrie­ verbände, Wirtschaftsvenbände und Einzelpersonen Englischsprachige F ilme 16mm: 17 (Lehrer, Journalisten, Wissensch aftler, Studenten und Deutschsprach ige Filme 16mm: 9 Schüler) versorgt. Englisch sprach ige Filme 35mm: 2 Um diesen Anfragen ,gerecht werden zu können, wurde Deutsch sprachige F ilme 35mm: eine umfassende Sach- und Personalkartei angelegt, die 13 Filmslrips, zum Teil mit über setzten Texten, stehen sich als H ilfe in den schwierigsten Fragen bewährt ha t. zur Ver fügung. Sämtliche deutschsprachige Filme sind fast ständig verJiehen. Der Film "Werkstatt des Frie­ 9. Verschiede nes dens" ist bei a ll en L andesbildstellen in der Bundesrepu­ Eine Reihe von Filmvorführungen, Vorträgen in Schu­ blik er.hältlich. len sowie ein im Großen durchgeführter K artenverkauf der UNICEF-Glückwunschkarten liefen neben der üb• 6. b) Plakate, Ausstellungsmaterial lichen A:r.beit h er. . Dem Büro stehen neb en zahlreichen Plakaten aus allen Besonders bewährt h at sich die Übernahme eines Alls­ Arbeitsgebieten der Vereinten Nationen vier große lieferungslagers für UN-P ublikationen. Zahlreiche in repräsentative Ausstellungen zur Verfügung. J ede Aus­ Bonn und Umgebung befind1ich.e B ehänden, Ver­ stellung ist _für sich in einer Holzkiste versandfertig. bände usw. fordern hier immer wieder Exemplare a n, Die Nach.frage nach .derartigen Ausstellungen war 1groß. die auf diese Weise schneller als bei einer Bestellung durch die UN-Ver:kaufsniederlage befriedigt werden 7. Druckschriften konnten. Abschließend dar;f gesagt werden, daß die Entwicklung Die Nachfl:age nach ein schlägigen Drucksache n hat ein des Büros wohl klar zeigt, wie wichtig die Information Ausmaß angenommen, d as leider nicht mehr voll b e­ über die Arbeit der Vereinten Nationen im Gebiet der friedigt w e11den kann. Es standen im Berichtsraum Bundesrepublik ist. Bei zahlreichen gesellsch aftlichen ca. 790 000 (1956 : 220 000 ; 1957: 570 000) Publikationen und son stigen Veranstaltungen konnte dies immer wie­ zur Verfügung. der festgestellt wenden. An eigenen Publikationen wurde h erausgegeb en eine Die Informationsstelle legt Wert dar.auf zu 1betonen, daß Schri[tenreihe, in der inzwischen erschienen sind: die Zusammenarbeit m it d en b isher b esteh enden Lan­ desverbänden, insbesondere mit Berlin und Nordrhein­ Exemplare Westfa len in a usgezeichneter Art und Weise erfolgte, Dr. Max Beer "Die Vereini gten Nationen und d aß hier ei n gegenseitiges Einvernehmen und eine im Wa ndel d er Zeit" 3000 Art der Zusammena11beit erzielt wurde, die auch in Zu­ "Die Charta der Vereinten Nationen" 3000 kunft in dieser Art und Weise b eib ehalten werden sollte.

15 X. Organisatorischer Aufbau der DGVN L a n d e s v e r b a n d B e r I i n (gegr. 1957), Sitz Berlin D eutsc he Gesellschaft Vorsitzender: Senator a. D. Otto Bach für di e Verein t e n Nationen Anschrift: Berlin-Grunewald, Bismarckpla tz Vorsitzender: Prof. Dr. Eduard W,ahl MdB Generalsekretär: Hans p ,fenning,er Landesverba n d B a y e r n (.gegr. 1957), Sitz München A nschrift: Heid elbet~g, Hauptstraße 244 Vorsitzender: Stadtschulrat Dr. Anton Fingerle Verbindungs- und In formationsstelle AnschriH: München 13, Hiltensperger straße 34, B o n n (gegr. 1954) Sitz Bad Godes.berg z. Hd. He rrn Stadtrat Dr. Hugo Freund Leiter in: Frau Gerta Tzschaschel Anschrift: Bad Godesberg, Moltkestraße 76 I{J·eisgruppen:

Landcsvcrbände: K r e i s g r u p p e M a n n h e i m (gegr. 1953) Vorsitzender: Bürgermeister Dr. Julius Feh senheck er L a n d e s v e r b a n d N i e d e r s a c h s e n (gegr. 1953), Anschrift: Mannheim, Beethoven straße 5 Sitz H a nnover Vorsitzender: Vizepräsident Dr. Erich Moelle Kreisgruppe Ka sse I (gegr. 1956) Anschrift: Hildesheim, Landesrechnungshof, Vorsitzender: Direktor Hermann Schaub Hoher Weg 10 Anschrift : Kassel, Ständehaus, Ständepla tz 8

Lundesverband H esse n (gegr. 1954), Kommissionen: Sit z Wiesbaden Vorsitzender: Prof. Dr. Carlo S chmid MdB Kommi ss i o n f ü r Fr a u e n f r .a g e n (gegr. 1953), Sitz Wiesbaden A nschrift: Wiesbaden, Rheingauerstraße 22, z. Hd. Herrn Horst Kiemeyer Vorsitzende: Frau Dr. HUde Wolle-Egenolf La n desverband Nordrh ei n-W est(a l e n Anschrift: Wiesbaden, Rheinstraße 46 (gegr. 1955), Sitz Düsseldonf G e s u n d h e i t s k o m m i s s i o n (gegr. 1955) Vorsitzender: Clemens Alfermann Sitz H ei delberg A nschrift: Düsseldorf, Sternstraße 20, Geschäftsführer: Prof. D r. Helmut J . J usatz z. Hd. Frau Charlotte Trebing Ansch rift: HeideLberg, Kaiserstraße 14

16 Entsprechendunserer Ankündigung in Nummer l'i/18 des ~Wittei!ungsbl.attes geben wir nachstehend den von Herrn Dr. Reer übersandten AbschLußbericht über die X II. Generalversammlung der Vereinten Nationen, der von der Verbin­ dungs- und l njorrnationssteUe Bonn der Deutschen Gesellschaft bereits unter dem 7. Januar 1958 in vervielfältigter Form veröffentlicht wurde.

Die Zwölfte Tagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen Von dem Sonderberichterstatter der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen Dr. Max Beer, New York

Einleitung: Drei h ektisch e Mona te genden: Ungarn, der Mittlere Osten, Abrüstung, West­ neugui.nea, Cypern und .Ailgerien. Vom 17. S ep tember bis zum 14. Dezember Keines von ihnen fand eine Lösung. fand in dem .großen Marmor-und Glaspalast der Verein­ ten Nationen am EastRiver zu NewYork die XII. ordent­ 1. Ungarn liche T

17 zu übergeben sei, und richtete ein e entsprechende Auf­ bischen Gastländer, die endgültige Integrierung der forderung an den Beamten, der s eine Weigerung a uf~ Flüchtlinge vorzunehmen, solange noch die zum Teil rech t erhielt. auch aus ausgesprochen politischen Gründen genährte Hoffnung auf ihre Rückkehr au f h eutiges israelisches Alles in allem endete die T agung ohne den geringsten Gebiet besteht, und die Weigerung Israels, in diese Fortschritt in der ungarischen Angelegenheit und ohne massive arabische übe1·schwemmung des Staates ein­ wirkliches Bemühen der Versammlung, sich w eiterhin zuwilligen, ein Konflikt, der n ntürlich auch die Ent­ m it ihr zu belasten. schädigung durch Israel, die gemeinsam mit der Re­ patriierung u n d der Neuans iedlung in früheren Be­ 2. Die M ittelöstliche K r ise schlüssen ins Auge gefaßt war, erschwert. Die Debatte zeigte, daß die arabischen Staaten die Flüchtlings­ In der Mi ttelöstlichen Krise (die in einem früheren Be­ frage mit d er Verringerung des israelischen Staats­ richt eingehend behandelt wurde) brachten die Ver­ gebietes auf Grund der in dem Teilung.splan von 1947 sammlungsdebatten insofern kein Ergebnis, als keiner­ (den die Araber dama ls vel'warfen) vorgesehenen Gren­ lei Beschluß gefaßt wut~ de, d er die Ursachen der Krise zen und m it dem Verbot weiter,er jüdisch er Einwande­ beseitigen könnte. Ein gewisses EDgebn is ist allerd ings rung nach P.a lästina immer noch in unlösbaren Zusam­ darin zu seh en, daß die künstlich von der Sowjetu nion men hang stellen. Es wurde d amit auch in diesem Jahre entfesselte Kriegsgefahr - oder besser gesagt: Kriegs­ klar, daß ein e wirkliche Lösung der Flüch tlingsfrage furcht- zunächst durch die Versammlungsdebatten be­ erst bei einer definitiven Regelung des israelisch- ara­ seitigt u nd die Ha ltlosigkeit d er an Wahnwitz grenzen­ bisch en Verhältnisses möglich ist und diese Regelung den Anschuldigungen der R ussen gegen die Ver einigten noch in weiter Ferne liegt. Solange aber d iese Regelung Staaten von Amerika und gegen die Türkei zurückge• nicht erfolgt, ist keines der anderen mittelöstlichen wiesen w urde. Auch mag es als ein Erfolg gelten, daß Probleme zu lösen, steigern sich auch die Gefahren der die Gewissenlosigkeit un:i Bru talität, mit der die So­ am erikanisch-russisch en Rivalität in jen er Weltregion. wjets als S chützer der mittelöstlichen Freiheit und Un­ Die zweite Resolution galt der F inanzie run g d e r abhängigkeit - - inmitten ihres Sputniktaumels - auf­ Notstreitkraf,t d er V ere in te n Nationen traten, die stets Rußlands Hilfe und Freundschaft gegen (UNE F) , die von d er Generalve1·sammlung im vori­ die Vereinigten Staaten von Amerika ausspi elenden gen J ahre n ach der Invasion Ägyptens durch Engl;:md, mittelöstlich en Länder zur Besin nung brachten. So sehr Frankreich und I srael gescha ffen worden war und die sie auch zur Genugtuung Moskaus sich gegen di e seitdem erfolgreich Ruhe und Ordnung an der ägyp­ Ei se n h o w erd o k tri n einstell ten, s o sehr schreck­ tisch - israelischen Grenze au[recht erhält und diese ten sie 1auch vor der Machterweiterung der Kommu­ Aufgabe zum mindesten noch im kommenden Jahr er­ nisten in ih rer Region zurück. Der Ausg.ang der Debat­ füllen soll. Die Resolution ermächtigt den Gen eralsekre­ ten bedeutete zweifellos insofern einen mor ~a l i s chen tär, bis zu 13,5 Millionen Dollar für di e am 31. Dezem­ Gewinn fü r die Westmächte wie au ch für die UN, als ber abschließende Per.iode und bis zu 25 Millionen Dol­ sich r ealistische Gesichtspunkte m it Entstellungen und lar für die Fortsetzung der Operationen der Streitkraft Drohungen arbeitender Propaganda gegenüber durch­ über diesen Zeitpunkt hinaus auszugeben, wobei die setzen konnten. Kosten durch d ie Gesamthei t der Mitgliedsstaaten n ach Maßgabe ihrer Beteiligung an dem ordentlichen Budget Aber d as eigentliche Problem, auf das die Vereinigten der UN zu tragen sind. Der Beschluß wurde gegen di e Staaten am Tagungsbeginn die Aufmerksamkeit des Stimmen d es Sowjetbl;ckes gefaßt, der a llein die In­ Weltparlam ents gelenkt h atten, die Fe s t setz u n g vasionsmächte mit den Kosten belasten wollte. d e r Sowj e tu n i o n i n Syrien und damit ein für die Zukunft beängstigender Wandel in der gesam­ Die dritte Resolution regelte die F inanzier u n g ten mittelöstlichen Situation, blieb ungelöst. Moskaus der v on den V e r e int en N atione n durch­ neue Machtpos ition war unelischüttert geblieben. K eine gefü hrt e n Säub e run g des Su ez k a n a l s Resolution, keine Mahnung durch den Präsiden ten der im Einklang mit Hammarskjölds Vorschlägen. Danach Versammlung, k eine Auswertung der bestehenden Ver­ sollen die von verschiedenen Staaten vorgeschossenen mittlungsmöglich keiten Saudiarabiens oder des Gene­ Beträge mit H ilfe ei ner zusätzli chen Gebühr von 3 °/o ralsekretärs wies den Weg jn die Zukunft. zu d en von Schiffahrt und H andel zu zahlenden Kanal­ gebühren zurückbezahlt werden. Damit waren aber, wie &1'l Auf die Erörterung dieser ernsten K rise beschränkte im Verlauf der Versammlungsdebatte die israelische \1 sich jedoch nicht die Beschäftigu ng der Versam m lung Delegation betonte, 1keineswegs die politischen Aspekte m it mittelöstlichen Problemen. Drei Resolutionen er­ des Kanalproblems ger egeLt: die "freie Du rchfahrt bleibt wuchsen aus früh eren, n och ungelösten Krisen. ein ungelöstes Problem. Die et·ste galt der H i I f e fü r d i e arabischen Neue Spannungen a n der syrisch-israeli schen und an P a 1 äst i n a f 1 ü c h t 1 i n g e, der 'VO n dem Direktor der jordanisch- israelischen Grenze, die Weigerung Jor­ des Hilfswerkes Henry L abouisse eindringlich tgeschil­ daniens, weiterhin die Autorität des Stabcho1s der Or­ derten katastrophalen Finanzlage der H ilfsorganisation. ganisation für die Überwachung des Waffenstillstandes, Die Resolution forderte inständig die Regierungen .au[, Oberst Leary, anzuerkennen, n am entlich in d em Kon­ ih re freiwjll igen Beiträge zu erhöhen, und ersuchte den flikt über den Zugang zum Berg Scopus, veranlaßten Generalsekretär, zusätzliche Anstrengungen für die den Generalsekretär kurz vor dem Abschluß der Ver­ Deckung des Budgets zu un ternehmen, da sonst sogar sammlungstagung zu einer achttägigen Reise nach Am­ die elem entarsten Pflichten der Organisation - Na h­ man, Damaskus und J erusalem, in deren Verlauf er die rung, Obdach, Schulunterricht- für die 900 000 Flücht­ P arteien zu Verhandlungen gewann und mr die Berg­ linge nicht zu erfüllen wären. Arabische Bestrebungen, Scopus-Affaire später einen persönlichen Vertreter, und di e Finanzierung in das Budget der UN, d. h. in die zwar .den früheren Dc: ·gier ten Columbiens, Francesco obligatorischen Beitragszahlungen der Mitgliedsstaaten Urrutia, ernan nte. Nach Beendigung der Tagung im ei nzubauen, blieben erfoLglos. Anschluß an einen kurzen Aufenthalt in Stockholm, be­ gab sich dann der Generalsekretär in den Gazastreifen, Aber vor a ll em gelang es ,auch in d ieser Tagung nicht, um m it ~der I ntern ationa len Truppe das Weihnachtsfest die wahren Ursachen der gefähr lichen Situat ion - d ie, zu verbringen, sich persönlich über die Tätigkeit des wenn d as Hil fis werk im Jahre 1960 'grundsätzlich sein Flüchtlingshilfswerkes in dem Gebiet, in dem 220 000 Ende er reich en würde, unübersehbar w e x·d en kann - Flüchtlinge w eil en, zu unterrichten und hierauf den durchgreifend zu behandeln: die Weigerung ,der ar.a- Präsidenten Nasser in K airo zu besuch en.

18 Verhandlungen Hammarskjölds mit dem wieder in New Mit diesem zweHachen "Nein" Moskaus war d as Ab­ York erschienenen ägyptischen Außenminister Fawzi rüstungsgespräch zum ersten Mal in den Vereinten Na­ und dem Direktor der Weltbank Eugen Black über die tionen völlig ergebnislos abgebrochen worden. Auch Entschädigung der Aktionäre der alten Kanalgesell­ diejenigen, die eine Wiederaufnahme außerhalb der schaft waren den beiden Mittelostreisen vorangegangen. UN, als Folge der NATO-Konferenz erhoffen, bezwei­ Di e unermeßlichen, verdienstvollen Bemühungen des feln, daß dies auf der Basis der beiden Resolutionen Generalsekretärs streben eine Ausmerzung der Folgen möglich sein wird. der letztjährigen Invasion, eine Beruhigung der Situa­ tion an den israelisch- arabischen Grenzen, die Verhin­ 4. Westneuguinea derung lokaler Zwischenfälle mit den da~aus erwach­ senden Gefahren an, und im Hinblick .auf dieses be­ Von den drei ,gefährüichen Kolonialproblemen West­ schränkte Ziel äußerte er sich nach Abschluß der Ta­ neuguinea, Cypern und Algerien gelangte die Gene­ gung zuversichtlich und 'befriedigt. Aber .gleichzeitig ralversammlung nur bei dem letzteren zur Annahme dämpfte er die Hoffnungen ,auf eine baldige, endgültige einer Resolution. In den beiden er:sten Fällen wu11de die Bereinigung des Palästinaproblems. In dieser Richtung, im Plenum erforderliche Zweidr~ttelmehrheLt nicht er­ das muß nochmals unterstrichen werden, war die Ta­ reicht gu ng völlig ergebnislos. Die I sraeli glaubten zwar mehr Wie bereits im letzten J ahr gelang es Indonesien und Verständnis bei mehr Delegationen für ihre Belange den mit ihm zusammengehenden Staaten der asiatisch­ gefunden zu haben, aber die arabischen Delegationen afrikanischen Gruppe nicht, die Versammlung davon zu sind mehr denn je einer friedlichen Regelung abgeneigt, überzeugen, daß der Anschluß des vorwiegend wilden glauben mehr denn je, daß die Zeit für sie 1arbeite, er­ Gebietes an Indonesien für die primitive Bevölkerung warten entschieden eine künftige Regelung von drei vorteilhafter ist als die Kolonialverwaltung durch Hol­ Bedingungen, die Israel unter keinen Umständen erfül­ land. Der holländische Außenminister Luns und der len will: Verringerung seines Gebietes, Rücknahme ständige Delegierte, Botschafter Schurmann, wußten eines großen Teiles der Flüchtlinge, EinsteLlung der zahlreiche Delegierte davon zu überzeug.en, daß nicht die jüdischen Einwanderung. indonesische auf Annexion des Gebietes ausgehende ( Politik, sondern die hoLländische Haltung, die West­ 3. Das Abrüstungsproblem neuguineas Bevölkerung zur Anwendung ihres Selbst­ bestimmungsrechts vorbereiten will, den Zielen der UN In der Abrüstungsfrage (die wir in einem ausführlichen entspreche. Eindruck machte dabei auch das Auftreten Sonderbericht behandelt haben) wurden v i er Re­ des australischen Delegierten, dessen Land über Ost­ s o I u t i o n e n .angenommen. Zwei haben zunächst nur neuguinea eine Treuhandschaft rder UN ausübt und moralische Bedeutung. Die eine spornt das seit einigen eine enge Zusammenarbeit mit :der holländischen Ver­ Jahren .bestehende "wissenschaftliche Komitee 1iür das waltung im Interesse der Entwkklung d.er Eingebore­ Studium radio.:tktiver Wirkungen" zu intensiver Tätig• nen hePbeigeführt hat. keit und Berichterstattung an die nächste Versamm­ Angesichts der Unmöglichkeit, einen ihr •günstigen Be­ lungstagung an - es war dies d<:~s einzige Ergebnis der oft leidenschaftlichen Debatten über die Gefahren der schluß der Vereinten Nationen zu erreichen, stieß die Nukl earexperimente -, die andere empfiehl.t weltweite indonesische Delegation !bedenkliche Drohungen aus, Irrformierung der Öffentlichkeit über die Gefahren des die dann in den Exzessen gegen holländischen Besitz Wettrüstens, insbesondere über die Zerstörungsgewalt und holländische Staatsangehörige in Indonesien ver­ der modernen Waffen. Die beiden anderen erheblich winklicht wurden. Es ist klar, daß ein solches Nachspiel wichtigeren Resolutionen müssen im Augenblick als zu Debatten in der Generalversammlung, sich nicht nur völlig illusor.isch angesehen wevden. Die ein e enthält gegen Holland, .sondern die UN selbst rächtet und .ge­ ein .ausführliches, auf die bekannten Londoner Vor­ eignet ist, wenn es Nachahmer finden .sollte, die Auto­ schläge der Westmächte aufgebautes Abrüstungspro• rität der Weltonganisation verhängnisvoll zu u nter­ gramm, das die Einstellung der Nuklearexperimente graben. von der Einstellung der Produktion und Anhäufung von Nuklearwaffen abhängig macht, ausschließlich fried­ 5. Cypern liche Verwendung der Atomkraft, die Herabsetzung der Im Falle des ,griechischen Verlangens nach Anwendung ( Rüstungen und Strei,tkräfte, die Errichtung von Inspek­ des Selbstbestimmungsrechtes auf die Bevülkerung der tionsmaßnahmen gegen Überraschungsangriffe und ein bri tist.hen Kolonie Cypern offenbarte sich ebenfalls Inspektionssystem für ausschließlich Fri edens~wecken weitgehender Widerstand gegen Annexion- oder Eno­ und der Wissenschaft dienende Objekte in der äußeren sis, wie das Schlagworrt hieß, bevor skh die griechische Sphäre anstrebt. Regierung und der exilierte Vorkämpfer der cyprio­ Dieses Programm soll in der Abrüstungskommission tischen •griechischen Mehrheit dazu entschlossen, das in und vor allem in ihrem aus den Großmächten und Ka­ der Sat2iung vorgesehene Selbst b e •S tim m u n g s ­ nada bestehenden Unterkomitee in Angriff genommen recht in den Vofidergrund .zu stellen. Aber auch das werden. Die Annahme der Resolution erfoLgte zwar mit SelbsbbestimJ11ungsrecht in seiner absoLuten Form er­ 56 Stimmen, aber da die Sowjetunion und die Satelliten schien vielen Delegationen angesichbs des Bestehens gegen die .Resol.ution .sti mmten und jede künftige Mit­ einer türkischen Minderheit auf der Insel als eine For­ wirkung an diesem von ihnen hefbg bekämpften Pro­ derung, die nur auf Grund von Verhandlungen zwischen gramm ablehnten, bedeutete die Annahme praktisch Großbritannien, Griechenland und der Türklei rund nicht nichts. Die Hoffnung, daß .auch ohne Zustimmung der ausschließHch aUif Grund einer Volksbefragung ver­ Sowjets zu diesem Programm, das von .den Westmäch• wirklicht werden konnte. Das versöhnliche Eintreten ten ausdrücklich als biegsam bezeichnet wurde, sich au.~ de.s britischen Delegierten, Staatsminister Noble, für der weiteren Zusammenarbeit günstige Perspektiven eine Autonomie Cyperns, verbunden mit einer ,sehr ge­ ci;gebcn würden, wurde dadurch enttäuscht, daß die schickten Taktik, :die aus der ,ganzen Angelegenheit Sowjetunion auch die zweite wichtige Resolution, die weniger einen Konflikt zwischen England und der Be­ nach ,schwierigen VerhandLungen gerade unter .sowje­ völkerung Cyperns oder zwischen England und Grie­ tischem Druck ei ne erhebliche Er w e i t e r u n g der chenland als ein en Kampf zwischen der Tü11kei und Abrüst un gs kommi ssi on von 12 auf 25 Mit­ Griechenland machte, und die Weigerung des griechi­ gliedsstaaten anordnete, ablehnte, kategorisch die Teil­ schen Außenministers Averoff- Tossiza, eine Kompro­ nahme an ihr verweigerte. mißresolution hinzunehmen, .hatten schließlich zum Er-

19 gebnis, daß die von Griechenland eingebrachte Reso­ Nondkorea Z~ Ur Annahme dieser Grundsätze und Ziele ·lution, die Verhandlungen für die Anwendung des ermahnt. Selbstbestimmungsr echtes verlangte, zw.ar eine Mehr­ J edermann wußte von vornherein, daß ,k ein erlei Ergeb­ heit von 31 Stimmen 1gegen 23 tbei 24 Enthaltungen aber nisse von dieser Aufforderung zu erwarten sind. Die der nicht die für ihre Annahme notwendige Zweidrittel­ Annahme der Resolution vorangehenden Debatten zeig­ mehrheit erzielte. Allerdings h interließen im Gegensatz ten vielmehr die unüb erbrü~ba ren Gegensätze zwi­ zu dem Mißerfolg der Resolution über Wes tn eugu~nea schen dem Westen und den kommunistischen Mitglieds­ die Debatten über Cypern den Eindruck, daß, falls eine staaten auf, führten von neuem ZJU gegenseitigen Be­ Beschwichtigung der Inselbevölkerung und ein aH mäh• schuldigungen, nicht zuletzt auch im H inblick a uf Ver­ licher Verzicht Griechenlands auf den Anschlußgedan­ letzungen des Waffenstillstandes, dessen Er-setzung durch k en mög;lich ist, in absehbarer Zeit Cypern als selbstän­ 1 einen Friedensventrag immer noch ein unerreichbares diges Staatswesen den Vereinten Nationen beitreten Ziel ist. Gleichzeitig offenbar:te sich die .grundsätzliche könnte - ei ne Lösung, für die sehr n achdrücklich In­ Meinungsverschiedenheit in d er Beurteilung der Wie­ dien eintrat. dervereinigung s probl e m e ülb e rh a u pt , 6. Algerien damit auch im Hinblick auf Deutschland, was direkte Bellugnahmen auf dieses Problem im Laufe der Gene­ In d er aLgerischen Frage wußten die Araber schließlich raldebatte bestätigten: der Gefahr eines .beschLußlo.sen Ausgangs d er Debatte­ Während die Westmächte .für das Gesamtgebiet der ge­ der Frankreich nur angenehm gewesen wäre - aus tei lten Staaten umfassende d emokratische Wahlen for­ dem Wege zu .gehen, so daß es nach schwierigen Ver ­ dern, verlangen die Kommunisten Verhandlu ngen zwi­ handlungen zur einstim·migen Annahm e e i n e r schen den als .gleichberechtigt hingestellten Landesteilen. Kompro m i ß r es o 1 u t i o n kam, in der das An­ Genau wie bei dem besonderen Koreaproblem war unter gebot ".guter Dienste" der m arokkanischen und tune­ dem Gesichtspunkt des a llgemeinen Wiedervereinigungs­ sisehen Staatsoberhäupter verzeichnet und der Wunsch problem s im Verlauf der XII. Versammlungstagung kein nach "pourparlers" und anderen geeigneten Mitteln "im Fortschritt zu verzeichnen. Geiste wirksamer Zusammen arbei-t" im Hinblick auf eine den Zielen und Grundsätzen der S atzung entspre­ 2. Die Situ a tion in de r Südafrik a n ischen U nion ( chenden Lösung geäußert wurde. Dadurch, daß die Ara­ ber aufdie ursprünglich von ihnen zäh beanspruchte Ein­ Ebenso aussichtslos waren die verschiedenen Resolutio­ fügung des Wortes S elbstbestinunungsrecht verzichteten, nen, ·die .s ich mit der Lage in :d er Südafrikanischen Union wurde diese äußere Einigung - mit der Frankreich, befaßten. Die erste forderte wie in d en letzten Jahren ohne :sich an d er Zustimmung .zu b eteiligen, eirwerstan­ die Südafrik•anische Regiel~ung auf, ihre R as 1S enge­ den war - möglich, eine Lösung durch die Vevsamm­ s e t z g eh u n g (A p a r t h e i d) im Lichte .der G"und­ lung selbst war damit aber natülilich nLcht erreicht, ja sätze und Ziele der .Satzung einer Neuprüfung zu unter­ nicht einmal die Einstellung der Fei.ndseli.gkeiten, für ziehen, die zweite, in Verhandlungen mit Indien und die der französische Außenminister Pineau in seiner Pakistan über die Rechte der aus diesen Ländern s tam­ m aßvollen und geschickten Argumentierung allein die menden Bewohner der Union einzutreten, um eine der Vermittlung Marokkos und Tunesiens, sowie den "Front UN-Satzung und der Welterk:Lä flung der M enschenrechte d e Ia Li·beration National" als Verhandlungspartner an­ gemäße Lösung zu finden. Eine dritte Resolution beauf­ erkennen wollte. tragt ein Dreierkomitee, mit der Union 1über eine L ö• Der tiefgehende Gegensatz zw,i.sch en der These d er a l­ s u n g f ü r S ü d we-s t a f r i k a zu verhandeLn, das gerischen Aufständischen: EinsteLlung d er Feindselig­ als Mandatsgebiet des Völkerbundes unter Treuhänder• keiten nach Anerkennung der Unabhängigkeit Alge­ schaft der Vereinten Nationen zu stellen wäre, was die riens, und der französischen These: zuerst EinsteBung Union ,beharrlich ablehnt. der F eindseligkeiten, dann Wahlen, und hierauf Ver­ In alldiesen Fällen h andeLt es s ich m ehr oder weniger handlungen Frankreichs m it den gewählten Vertretern, um Gesten, die Prinzipien aufrechterhaLten und die all d ies im Einklang mit dem französischen "Rahmen­ asiatisch-afrikanische Gnuppe befriedigen wollen, aber gesetz~~, b esteht w eiter. Und wenn Frankr:eich ohne Auf­ von denen niemand praktische Fol:gen erwartet. gabe d es Rahmengesetzes und tS einer Doktrin von der Nicht zustän di g k e i t .ct e r U N in der al,geri­ 3. Die chinesische Frage schen Frage s ich von n euem aus einer Versammlungs­ debatte herauswinden und zum Schluß enklären konnte, Von neuem wurde die Frage der Vertretung Chinas in daß es nunmehr ohne solche Debatten Zeit für die den Vereinten Nationen, d. h. die Er:setzung National­ Durchführu ng ·Sei nes Algerienprogrammes haben wiH, chinas durch die Chinesisch e Volksrepublik, vertagt und so faßten doch weiteste Kreise die an sich harmlose Re­ trotz heftiger Bemühungen Indiens nicht wieder aufge­ so1ution als eine ernste Mahnung an die französische nommen. Unzwei.felhaf!t i.st eine Mehrhe ht für g11ündliche Regierung auf, vor der XIII. Tagung nicht wieder m it Erörterung des Problems vorh anden, vielleicht •gar eine leeren Händen zu erscheinen. für die ZUtlassung "Rotchinas", aber ebenso unzweifel­ h aft ist es, daß diese stille Mehrheit sich n iemals aktiv für die Zulassung einsetzen wird, solange die Vereinig­ II . Andere politische Probleme ten Staaten sich ihr entgegenstellen, und daß außeNiem vorher gewisse Bedingungen zu erfüllen wären, zu denen I . K orea die Sicherung Formosas, die Schaßfung eines Friedens­ Zu ·den weniger awfregenden, weil von vornherein rou­ zustandes in Korea und w ohl auch die Lösung der korea­ tinemäßig und ohne jede Aussicht auf eine Lösung er­ nischen Frage gehören dürften. örterten P robleme dieser Tagung ,gehörte die Korea­ frage, zu der gegen die Stimmen d es Sowjetblocks und 111 . ,.Unpolitische Probleme" bei zahlreichen afr ikanisch- asiatischen .Stimmenthaltun­ gen eine an ähnliche Empfehlungen der früheren S es­ 1. Treuhandschaft und nicht-selbständige Gebiete sionen er:i nnernde Resolution angenommen wurde, die die Fortführung der Bemühungen um die Wiedervereini­ Unabhängig von den als politische Streitfälle vor die gung des Landes als unabhängiger und d emokratischer Vereinten Nationen .gebrachten Kolonialfragen hatte die Staat und die Wiederherstellung von Frieden und Sicher­ Generalversammlung sich wie alljährJich mit jenen heit ·fordert und die kommunistischen Behörden in zahlreichen kolonialen Angelegenheiten zu befassen, für

20 die sie auf Grund der Kapitel der Satzung über das Was die bisherige T e c 1h n i s c h e H i l f e betrifft, so Treuhändersystem und die Informationspflichtder andre forderte die Versammlung erhöhte Beiträge, damit der nichtselbständige Gebiete verwaltenden Staaten zustän­ Beitrag von 15,5 Millionen Dollar der Vereinigten Staa­ dig ist - und die natürlich wie alle in den UN behan­ ten, der 45 °/o der Gesamtbeiträge ausmachen .soll, voll delten Them en, unter welcher Etikette sie auch erschei­ ausgezahlt .werden kann. nen, unter politischen Gesichtspunkten erörtert werden. Weitere Resolutionen fordern HerabsetzJung der dem Der wichtigste Versammlungsbeschluß 1aus der Sphäre internationalen Handelsverkehr entgegenstehenden Hin­ des Treuhändersystems bezog .sich auf die Überfüh­ dernisse, Beitritt zu der Vereinbarung über die inter­ rung des französischer Treuhänder.schaft untemtehenden nationale Zusammenarbeit auf dem G ebiete des Han­ Togo 1 an des zur Selbständigkeit und dabei nament­ dels, eine Reihe anderer Handel und Produktion sowie lich auf die d'ür das Jahr 1958 vorgesehenen Wahlen für PreisstabiJisierung fördernder Maßnahmen und Berück• eine neue gesetzgebende Versammlung, die von den sichtigung der engen Zusammenhänge zwischen wirt­ Vereinten Nationen zu überwachen sind, zu welchem schaftlichen und demographischen Faktoren insbeson­ Zwecke die Generalv.ensammlung den Vei'treter Haitis dere i'm Verlauf wirtschaftlicher Entwicklung:smaßnah­ Max DorsLnville zum Kommissar 'bestellte. men. Andere Resolutionen galten der Wiederherstellung der Ordnung und der Förderung demokraUseher Entwick­ 3. Sozi ale, humanitär e und kulturelle Probleme lung und politischer Rechte in B r i t i s c h - u n d An der Spitze der auf diesem Gebiet angenommenen Fra n z ö s i s c h Kam er u n, :der FinanzhiLfe für das Resolutionen stehen die Beschlüsse der Versammlung unter italienischer Verwaltu ng stehende, aber im Jahr über die Verlängerung des Mandates des H o h e n 1960 1selbständig werdende S o m a J i 1 a n d, der Grenz­ Kommi ssa r s für die Flüchtlings hilfe in regulierung zwischen dem Somaliland und Äthiopien Genf um fünf weitere Jahre ab Januar 1959 und die durch ein Schiedsgericht, und Maßnahmen ..für ,baldige höchstmögliche Steigerung seiner Tätigkeit im Interesse Autonomie oder Unabhäng·igkeit Tanga n j i k a s, der permanenter Lösungen fiür die Flüchtlinge und .der end­ beiden K a m e r u n , des R u a n d a - U r u n d i g e - gÜil•tigen Räumung der Lager, zu welchem Zwecke er zu biete s, wobei die T reuhändermächte England, einem neuen Appell für fina•nzielle Beiträge enmächtigt Frankreich und Belgien auügefordert wurden, -die :hier­ wir.d. Außerdem wurde die Notwendigkeit gesteigerter für notwendige Frist zu ermessen . Verschiedene Reso­ Finanzhilfe für die chinesischen Flüchtlinge in Hong­ lutionen bezogen sich auf die Wirtscha.litsentwicklung in kong betont. Größere Finanzhilrfe wurde ebenfalls für den nicht der Treuhänderschaft unters tehenden nicht­ das auch in diesem Jahr mit reichem und verdientem selbständi.gen Gebieten. Lob b edachte K i n -d e r h i l f s w e r k d e r V e r e i n - Zwei Resolutionen endlich ordneten Unter;suchungen an t e n N a t i o n e n (U N I C E F) empfohlen. über die Ausdehnung des Europäischen Freien Marktes Eine RJehhe von Resolutionen bezog .s kh auf das mehr auf Treuhändergebiete und auf die anderen nichtselb­ wortreich als erfolgreich in den Vereinten Nationen be­ ständigen Gebiete, wogegen die Mitgliedsstaaten der handelte Thema des S c h u t z e-s d e r M e rn .s c h e n - EuropäLschen Wivtschaftsgemeinschaft, auch im Namen rechte in seinen verschiedenen A·spekten. Nach An­ der Bundesrepublik Deutsch.land, im Verlauf der Debat­ nahme einiger Artllkel der Abkommenentwürfe über ten Einspruch erhoben. Sowohl die Tr·euhändergebiete, den Schutz dieser Rechte wurde -die Weiterberatung von die nichtselbständigen Regionen, wie die ·Selbständigen n eu em auf die nächste Session vertag.t, ·ohne daß abZu­ Staaten Afrikas waren Geg.enstand einer in der Wirt­ sehen ist, wann die Generalversammlung endilich .die schaftskommission der Versammlung und dann im Ple­ seit 10 Jahren unternommenen Arbeiten über diese Ent­ num beschlossenen Empfehlung an den Wirtschafts- und wünfe abschließen wird. Sozialrat, auf .seiner nächsten Tagung die E r r i c h - tung einer Wirtschaftskommissionfür Di e sich besonder.s ·mühselig und fruchtlos h1nsch~ep­ Afrika, nach dem VoDbil'de .der anderen regionalen penden ,Debatten über dte Info r m a •t ionsfrei­ Wirtschaftskommissionen, vorzunehmen. h e i t führten zu neuen Erörterungen über das aus dem Jahre 1948 ~sta mmende, seitdem wiederholt revidierte 2. Wi rtschaftsproblem e Projekt eines Abkommens über die Informationsfreiheit, das jedesmal, wenn es zur Debatte steht, den grund­ .- Unter den langen Debatten über wirtschaftliche Fragen legenden Gegensatz z.wischen den in hohem Maße über waren die .schwierigsten ·die über den in den verschie­ Informationsfreiheit verfügenden und den anderen densten Organen der UN seit Ja hren erörterten Plan Staaten und dabei auch die weltanschaulichen Gegen­ eines Sonderfonds für Wirtschaftsen t­ sätze zwischen der freien Welt und den totalitären w i c k I u n g (S U N FE D), für den ·Stets eine auf afri­ Mächten aufzeLgt. Die Yensammlung forderte .schließlich kanisch-asiatischen, lateina.merikani.schen und einigen die MitgHedsstaaten zu erneuter Stellungnahme zu dem europäischen Delegationen bestehende Mehrheit eintrat, Projekt und den GeneraLsekretär zur Berichterstattung dem sich aber beharrlich, mit Unterstützung durch Eng­ hierüber an die nächste Versammlungssession auf. Die land, die Vereinigten Staaten widersetzen, ohne deren übrigen Empfehlung.en der Versammlung beschränkten Mitwirkung die finanziellen Voraussetzungen nicht ge­ sich auf Anregungen und Richtlinien für das Studium geben wären. Im Verlauf :dieser Tagung .suchten nun die des Themas Informationsfreiheit und auf ·die Entwick­ Vereinigten Staaten einen Ausweg, indem sie die Schaf­ lung von Infonmationsorganen in unterentwickelten fung eines Fonds für besondere Projekte im Rahmen Ländern. des Programmes der UN :{lür TeehoLsehe Hilfe vorschlu­ Zur Frage der Frauenrechte ist das Verlan­ gen. Nach langen Auseinandersetzungen kam es zu gen nach stärkerer Heranziehung der Frauen zu Ge­ einem Kompromiß, durch das ei.n "Sonder1fonds" für meindeentwicklungsprogrammen zu erwähnen. techni.schen, wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt, dotiert mit etwa 100 Millionen Dollm~s jährlich, aus frei­ Der seit mehreren Tagungen vorherrschenden Tendenz willigen Regievungsb eiträgen als Erweiterung der Pro­ entsprechend, das Prob I e m des n a t i o n a 1 e n gramme für Technische Hilfe für besondere Zwecke ge­ S e .I b s tb es tim mu ng .s r 1e c h t es unter der Ru­ schaffen wird. Ein Vorbereitungskomitee soll das In­ brik Schutz der Menschenrechte zu behandeln - so krafttreten des neuen Fonds am 1. Januar 1959 ermög• wurde .dieses Recht in die Vertrag.sentwül"fe über indi­ lichen, wobei für später eine Neupnüfung des Unterneh­ viduelle Menschenrechte .eingereiht - nahm die dies­ mens und .seiner Entwicklungsmöglichkeiten durch die jährige Versammlung .nach Vorarbeiten in ihrer Kom­ Generalversammlung vor.gesehen ist. mission für soziale und humanitäre Fragen eine Reso-

21 lution

22 reiche Paraphrase der in der Satzung niedergelegten ges durch die Vongänge in Little Rock. Aber im Verlauf Grundsätze, um eine reine Formsache, handelte, der die der Tagung wandte sich ihr Übermut ,gegen sie selbst. Versammlung einmütig ~ustimmen konnte, wobei nichts Langsam stellten die Amerikaner und ihre Verbündeten besser als diese Einmütigkeit die Leere der Resolution ihren moralischen Einfluß wieder her, wobei es der west­ zum Ausdruck brachte. lichen Welt zugute kam, daß England diesmal stärker das Commonwealth um sich zu samm eln wußte und auch Diese im Inhalt dem ursprünglichen Sowjettext ähnliche letzten Endes trotz der Erschütterung der Eisenhower­ Resolution- Erklärung ,genannt -.steLlt fest, daß Festi­ doktrin am Beginn der Session der Bagdadpakt - das gung des Friedens und Entwicklung friedlicher und gut­ war unbestreitbar in der Cypernaffäre- funktioniette. nachbarlicher Beziehungen unter den Staaten ohne Am Schluß ·der Tagung waren die Sowjets schwächer als Rücksicht auf ihre Divergenzen und das Maß und die am Beginn. Sie hatten die Versammlung rücksichtslos Art ihrer politischen, wirtschaHlieh en und sozialen Ent­ mißbraucht, aber nicht ,gewonnen. Und wenn es Amerika wicklung dringlich sei. Sie betont, daß es im Hinblick auch schwerer fiel als früher, eine gradlinige Führer­ auf die fundamentalen Zieleder Satzung wichtig ist, Be­ roLle zu ,spielen, so war es immerhin noch die Macht, auf ziehungen der Freundsch aft und der Toleran z (das Wort die man in den kritischen Stunden mit Hoffnung blickte . .. Toleranz" fehlte bezeichnenderweise im russischen An­ Ging die Versammlung auseinander, ohne daß die Spal­ trag) zu fördern, die Achtung der Souveränität, Gleich­ tung in viele Gruppen und die Schwierigkeit, einen Ein­ berechtigung, der territorialen Unversehrtheit und die heitswillen aufzubauen, übe11wunden war, so waren doch Nichtintervention in innere Angelegenheiten ,gegründet keine Zeichen unrettbarer Auflösung und Anarch ie zu sind, sie unterstreicht die Notwendigkeit, die internatio­ verspüren. nale Zusammen arbeit zu erweitern, die Spannungen zu vermindern, und die Meinungsverschiedenheiten und Unverkennbar war dabei, daß die so oft fühlbare Impo­ Streitfälle m it friedlichen Mitteln zu regeln. H iervon tenz nicht nur dem Gegensatz zwischen Ost und West, ausgehend werden dann a ll e Staaten au~gefordert, "all e sondern auch dem verfrühten und wahllosen An­ ihre Bemühungen der Festigung des Weltfriedens, der wachsen der Mi tg: l i e d s c h a f t zuzuschreiben Entwicklung von Beziehungen der Freundschaft und der ist. Die Menge der lateinamerikanischen Staaten, die Zusnmmenarbeit und der Regelung der Streitfälle mit jetzt noch größere Zahl der asiatisch-afrikanischen Na­ r friedlichen Mitteln zu widmen, wie die Satzung es for­ tionen, die wie ein Mann stimmenden Mitglieder des dert und wie die Resolution es angibt". Sowjetblockes, lassen rationelle Mehrheitsbildungen und Beschlüsse nur selien zu, verhindern sogar, wie es Nach dieser taktischen Formalität, bei der es übrigens im Falle Westneuguineas und Cyperns sich tbar wurde, noch zu bissigen Auseinandersetzungen zwischen West Kompromisse. Und dabei ist durch .dieses Anwachsen und Ost kam und der eine heftige Polemik über das un­ auf 82 Mitglieder die Or,ganisation, in der das chinesische garische Drama folgte, ging die Versammlung aus­ Festland und Deutschland fehlen, nicht einmal repräsen• einander, ohne irgendwelches Vertrauen in ihre phrasen­ tativ für die wirklichen Kräfte der Welt. Wenn sich in reiche Schlußerklärung. diesem oft unberechenbaren, immer wieder durch <;!ie vielen, kreuz und quer durcheinander laufenden Strö­ Schlußbemerkungen: Bilanz und Ausblick mungen verwirrten Völkertumult dennoch ,gewisse Grundsätze herauskristallisierten, gewisse R ichtlinien Wir haben in der vorstehenden Zusammenfassung ver­ proklamiert werden konnten - wie in den Treuhand­ sucht, die E11gebnisse der XII. ordentlichen T agung der schafts- und Wirtschaftsproblemen - , wenn sich sogar Gcneralversamml,ung sachlich zu beurteilen. diesmal eine stärkere Konsolidierung der oft arg be­ Wenn in vielen, vor a ll en .den politisch wichtigen Fällen, drängten westeuropäischen Welt feststellen ließ, so sind unser Urteil ein negatives war und pessimistische Er­ das nicht zu vernachlässigende, nicht zu unterschätzende wägungen auslösen mußte, so bitten wir unsere Leser Anzeichen. nicht zu vergessen, daß wir ,es nie für unsere Aufgabe Sicher war es ein charakteristisches Merkmal dieser Ta­ gehalten haben, beschönigende Propaganda für die Ver­ gung, daß sie weder durch eine spektakuläre, wenn auch einten Nationen zu machen. Die Vereinten Nationen trügerische Kundgebung Glanz und damit Interesse und sind eine zu ernste Angelegenheit, ihr Wirken ist zu eng Wohlwollen der Öffentlichkeit gewann, noch Einfluß mit den Hoffnungen und Sehnsüch ten der Menschheit auf das wirkliche Weltgeschehen ausüben, einen Bei­ verknüpft, als daß man es wagen d üf'fte, der Organi­ trag zur Lösung der Zeitprobleme liefern konnte, so daß sation dadurch Anhänger, Freunde und Mitkämpfer zu man an ihrem Abschluß fast den Eindruck haben könnte, erwerben, daß man ihre Schwächen und MißerfoLge ver­ als hätte sie überhaupt nicht .stattgefunden. tuscht. Sie hat Anspruch darauf, -daß die öffentliche Meinung sie sieht, wie sie ist und ihr gerade dadurch Aber trotzdem erschien die Versammlung erstaunlicher­ hilft, das zu werden, was ,sie sein soll und sein muß, v.. ,eise dadurch n icht verringert, hatte sie sich keines­ wenn die Welt in Frieden und Sicherheit leben will. wegs ausgeschaltet, nicht demissioniert oder ~apituliert. Die Vereinten Nationen sind heute genau so da wie Im übrigen sind die Vereinten Nationen ja nicht eine gestern, keine Delegation, keine Regierung, .keine öffent• poetische Konstr uktion außerhalb der Wirklichkeit, ein liche Meinung wünscht ihr Verschwinden. Alle Nationen Ding an sich. Sie sind die Gemeinschaft der Nationen, sind entschlossen, ihre Vertreter auf die näch ste Tagung und wenn diese nicht in ihnen vereint, sondern unein ig zu entsenden, von neuem den Versuch zu unternehmen, sind, so si nd sie zunäch st nichts als ei n Programm, auf die ungelösten Probleme zu lösen, von ncuem Macht­ dessen Erfüllung wir warten müssen. proben zu veranstalten. Niemand, in Waht;heit, will auf Niemals war es vielleicht so sichtbar wie in der XII. Ta­ die Ausnutzung des großen Beisammenseins verzichten, gung der Generalversammlung, daß die Nationen noch sei es auch nicht :fiür die internationale Zusammenarbeit, nicht zu einem ,gem ein samen Zwecke vereint sind. Wie so doch für die Durchsetzung nationaler Ziele. wir es wiederholt in unseren Berich ten darlegten, stand Es scheint uns, daß in diesem Willen, die Organisation die Session unter dem Zeichen der M a c 1h t probe zu ·erhalten und zu verwerten, wie selbstsüchtig und z wisch e n West u n d 0 s t, zwischen den V,er­ verworren er auch sein mag, daß in dieser Erkenntnis einigten Staaten von Amerika und der Sowjetunion. von der Unentbehrlichkeit des internationalen Instru­ Di e Rus..o;;en traten in diese Machtprobe mit manchen mentes die Gewähr für eine fruchtbringende Entwick­ Trümpfen ein: ihre Festsetzung in Syrien, die Sputniks, lung und für eine im Notfalle wertvolle Bereitschaft eine vor allem in den Augen der asiatisch-afrikanischen der Vereinten Nationen zu erblicken ist, die man nicht Welt erhebliche Schwächung des amerikanischen Presti- unterschätzen und nicht vernachlässigen darf.

23 Druck: H eidelbe rge•· Gutenberg-Drucker ei PRÄS 1 D 1 U M Bundeskanzler Dr. KO!u-ad Adenauer I Prof. Dr. Paul Barandon. Gesandte!· a . D. I Dr. Max Becker, MdB I Fritz Berg, Präs ident des Bundes­ verbandes der Deutschen In­ dustrie I Dr. Heinrich von Brentano, Bundesminister des Auswärtigen I Bischof D. Dr. Otto Dibelius, Berlin I Ministerpräsident He inrich Hellwege I Erz­ bischof Dr. Lorenz Jaeger, Fa derborn I Prof. Dr. Erich Kaufmann, Bann I Dr. Fritz Könecke, Generaldirektor, Daimler-Benz A.G. I Re ichs­ tagspräsident Paul Löbe, DEUTSCHE Berlin I Prof. Dr. Hermann Mosler, Max-Planck-Insti­ tut, Heid elberg I Erich Ollenhauer, 1. Vorsitzender der SPD I Willi Richter, GESELLSCHAFT Vors. des DGB I Bundes­ minister a. D. Dr. Hermann Schäfer I Dr. He rman n Wein­ kauf!, Präsid ent des Bundes- gerich tshofs FÜR DIE VEREINTEN VORS T AND Prof. Dr. Eduard Wahl, MdB. Heldeiberg (Vorsitzender) I Prof. Dr. Wa\ter Erbe, MdL, Tübingen (stellv. Vorsitzen­ NATIONEN der) 1 Envin Schoe ttle. MdB, Stuttgart (stellvertr. Vorsit­ zender) I Dr. Otto Jung­ hann, Reg.-Präs. a . D. , Han­ nover (Ehrenvorsitzender) I Frau Theanolte Bähnisch, Reg.-Präsid entin, H annover I Oskar Barthels, Reg.-Rat, Heldeiberg I Dr. Carl Edu­ ard Bloem. Rechtsanwalt, Mannheim I Dr. Kar\ Car­ stens, iMin.-Dirig., Ausw ärti­ ges Amt, Bann l Frau Emmy Engel-Ha nsen, Rechtsanwäl• tin, FrankfurtiMain I Dr. J u\ius Fehsenbecl

GENERAlS E KR E Tl R

Hans Pfenninger

GEN ER ALSEKRET A RI AT MITTEILUNGSBLATT NU MMER 21 JU NI 1958 HEIDELBERG Haupts traße 244 Postverlagsort Heidelberg Telefon Nr. 21 1 28 Das Mitteilungsblatt erscheint unregelmäßig und wi rd kos tenlos an die Mitglieder und Interessenten der Gesellschaft abgegeben Die V . Ordentliche Hauptversammlung am 15. März 1958 in Hannover

Der Vorsitzende der Deutschen G€sel1 schaft für die dung eines Landesverbands Harnbur g als vordringliche Vereinten Nationen, Prof. D r. E du a r d W a h 1 MdB, Aufgabe ansehen möge. - Studi e nr at Erd e l t er­ eröffnete die Hauptversammlung und begrüßte die rund wähnte den großen Eindruck, den er bei eine m Besuch 150 Mitglieder und Gäste, die a us diesem Anlaß in die in Genf von der Arbeit und den L eistru ngen der Ver­ Stadthalle in Hannover gekommen waren. Unter Zu­ einten Nationen gewonnen ha be, und regte an, d ie Mög­ stimmung der Versammlung schlug Prof. Wahl vor, an lichkeit von Schülerstudienfahrten nach Genf zu prüfen. den Präsidenten des Landesverbands Niedersachsen, den Wei.terhin schlug er vor, die Schuljugend für die Lage stellvertretenden Ministerpräsidenten H i n r ich W i 1- d er farbigen Studenten in Deutschland, etwa durch Vor­ h e 1m Kopf, ein Grußtelegramm zu senden; der Vor­ träge über die Arbeit der Technischen Hilfe in Ent­ sitzende erinneflte dabei dLe Anrwesenden damn, daß wicklungsländern, zu interessieren und sie zu veranlas­ der Landesverh and Niedersachsen dank der Initiative sen, für diese Studenten auch ein materielles Opfer zu des damaHgen Ministerpräsidenten Kopf als erste Lan­ bring.en. - H e r r K o I v e n b a c h schließlich über• desorganisation unserer Gesellschaft gegründet werden brachte die Grüße des Verbandes der Gewerbelehrer konnte und heute der an Mitglieder stärkste Landes­ und wies besonders darauf hin, daß bei der von der verband der GeseHschaft ist. - Unter den Gästen der DGVN durchg.eführten Erziehungsarbeit die Berufs­ Hauptversammlung befanden s: ch u. a. der Direktor schulen nicht vengessen werden sollten. des Internationalen Arbeitsamtes, Zweigamt Bonn, Ver­ Prof. Dr. Wahl, Prof. Dr. Erbe, He rr Alfermann und der treter der Bonner Dienststelle des UN-Hochkommissar s Generalsekretär gingen ausführlich auf die einzelnen für Fl'Üchtlinge, des Auswärtigen Amtes der Bundesre­ Disku.ssionbeiträg.e ein und legten die Auffassung des gierung und ·des Bundespresseamtes sowie Repräsen• Vorstands und der Landesverbände zu den angeschnit­ tanten befreundeter Organisationen. tenen Fragen dar. - Entsprechend dem aus d er Ver­ Im Anschluß an die Begrüßung durch den Vorsitzenden sammlung h eraus gestellten Antrag wurde dem Vor­ erstattete der G e n e ra l se kret ä r H ans P f e n - stand der Deutschen Gesellschaft sodann e i n s t i m - n i ng er den Tätigkeits- und K assenbericht der Ge­ m i g e E n t I a s tun g durch die Mitgliederversamm­ sellschaft. Es fol.gten die Berichte der L andesverbände : lung erteilt. D r. Er ich Mo e 11 e, Vorsitzender des L a nde sveT~b a n­ Nach der Entlastung rief Prof. Dr. w .ahl den vierten des Niedersachsen, Hor st Ki e me y e r, Geschäfts• Punkt d er Tagesordnung, die Neuwahl des Vorsta nds, führer des Landesverbands Hessen, C l ·e m e n s Al f er­ a uf und überg.ab den Vorsitz a n Herrn D r. Mo e 11 e, m an n, Vorsitzender des Landesverbands Nordrhein­ da dieser als Vorsitzender · ein es Landesverbands de m Westfalen, D r. Heinrich Re u b er, Mitglied im Vor­ Vorstand b ereits aiUf Grund der Satzung angehört. Dr. stand des Landesverbands BePlin, und D r. H u g o Moelle tei1te der Mitgliederversammlung mit, daß Fra u Freund, stellvertretender Vorsitzender des Landes­ Dr. Ulich-Beil, Berlin, und die H erren Ludwig Rosen­ verbands Bayern. Den Absch luß dieses Teils der v .er­ berg, Düsseldorf, und Dr. Rudolf Weeber, Stuttgart, sammlung bildeten die Bericht.e von Frau E 1 i s a ­ nicht mehr für eine Neuwahl kandidierten. An ihrer b e t h Hein z e, stellvertretende Vorsitzende der Kom­ Stelle habe der Deutsche Frauenni ng Frau Rechtsanwäl• mission für Frauenfragen, und Prof. D r. Hel m u t tin Emmy Engel-Hansen, Frankfurt a . Main, und der Ju s at z, Geschäftsführer der Gesundheitskommission Deutsche Gewerkschaftsbund Herrn W.aldemar Reuter, der DGVN. Düsseldorf, vorgeschlagen; für die evangelische KirGhe In der anschließenden Aussprache zu den Tätigkeits­ werde Herr Oberkirchenrat Ha nsjürg Ranke, Bonn, berichten beglückwünschte de r Leiter des Zweigamtes nominiert. Schließlich schlag.e der Vorsband vor, Herrn Bonn d er ILO, Direktor Sei b, die Deutsche Gesell­ Pf.enninger mit seinem Ausscheiden a ls Generalsekre­ schaft zu ihrer bisherigen erfolgreichen Arbeit um die tär der Gesellschaft in den Vorstand zu wählen. Verbreitung des Gedankens der Ver.einten Nationen Die Ne u w a h I d e s V o r s t a n d s e r f o 1 g t e und ihrer Sonderonganisationen; er Wlies auf die W·ich­ e in s t 1i m m .i g gemäß diesen Vorschlägen. Der Vor­ tigkeit ·der jn diesem R ahmen bestehenden sozial- und stand der DGVN hat damit nunmehr folgende Zusa!TI­ arbeitspolitischen Aufgaben hin und regte eine spezie}lle mensetzung: Beschäftigung mit diesen Problemen durch Bildung Prof. Dr. Eduard Wahl MdB, Heidelberg (Vorsitzender) einer entsprechenden Kommission innerhalb unserer Prof. Dr. Walter Erbe MdL, Tübinge.n (Stellv. Vor- Gesellschaft .an. - Herr Krabbe, ·der Vorsitzende sitzender) des Internationalen Studentenbundes - Studenten­ bewegung für übernationale Föderation (ISSF), g,ab Erwin Schoettle MdB, StuHgart (Stellv. Vorsi tzender) einen kurzen Einblick in die Arbeit seiner Organisation Regierungspräsident a. D. Dr. Otto Junghann, Ha nnover und wies auf zwei besonders wichtige Projekte für die (Ehrenvorsitzender) nähere Zukunft hin: 1. Eine Untersuchung über die Frau Reg.Präs. The.anolte Bähnisch, Hannover Situation der orientalischen Studenten in der Bundes­ republik, durchzuführen im Auftrag der International R eg.Rat Oskar B arth els, Heidelbeng Student Movemen1t for the United Nations (ISMUN) Rechtsanwalt Dr. Ca rl Eduard Bloem, M.annheim und mit Unters tützung der UNESCO; 2. Vorbereitung Min.Didg. Dr. Karl Ca rstens, Aluswärtige s Amt, Bonn de r Jahreskonferenz der ISMUN im August d. J. in B er­ lin. Zum Abschluß seiner Ausführung.en regte Herr Frau Rechtsanwältü . Emmy Engel-Hansen, Krabbe an, zur Intensiv.ier.ung der Zusammenarbeit der Frankfurt!Main Deutschen Gesellschaft mit den deutschen Jugend­ Bürg.ermeister Dr. Julius Fehsenbecker, Mannhei m organisationen .eine "Jugendkommission" innerhalb der Bundestagspräsident D. Dr. Eugen Gerstenmaier, MdB, DGVN z.u bilden. - Frau Hinz-Nicola i be­ Bonn dauerte in ihr:em Di.skussionsbeitrag, daß ,in Harnburg noch immer keine Möglichkeit zu einer intensiven Ar­ Prof. Dr. Dr. Ulrich Haberland, Levenkusen bett für die Vef1einten Nationen bestehe, und regte an, Rechtsanwalt Dr. Gerd Lengeling, Eppingen daß der Vorstand der Deutschen Gesell schaft die Grün- Oberkirchenrat Hansjürg Ranke, Bonn

2 Frau Annemarie Renger MdB, Bad Godesberg 11. Angesichts der unter Ziffer I gekennzeichneten Situation ersucht die Deutsche Gesellschaft für die Ver­ Waldemar Reuter, Mitglied des Bundesvorstands des einten Nationen auf ihrer Hauptversammlung vom DGB, Düsseldorf 15. März 1958 in Hannover Clemens Alfermann, Vorsitzender Landesverband Nord­ rhein-Westfalen a) den Weltverband der nationalen UN-Gesellschaften, Senator a. D. Otto Bach, Vorsitzender Landesvenband seine Stimme dafür zu erheben, daß die internatio­ nale Ächtung des Atomkrieges unter keinen Umstän• Berlin den von der Tagesordnung abgesetzt wird, bis sie er­ Stadtschulrat Dr. Anton Fingerle, Vorsitzender Landes­ reicht ist, und zu diesem Zwecke auch einen schritt­ verband Bayern weise erfolgenden vertraglichen Abbau der Atom­ rüstung zu unterstützen, und Dr. Erich Moelle, Vorsitzender Landesverband Nieder­ sachsen b) die deutsche Bundesregierung, alles in ihrer Macht stehende zu unternehmen, um dieser Zielsetzung zu Prof. Dr. Carlo Schmid MdB, Vorsitzender Landesver­ dienen. band Hessen Im weiteren Verlauf der Aussprache stellte Frau Mit seinem Ausscheiden als Generalsekretär am 30. 6. 58: Renger fest, daß DeUttschland in den J ah:ren b eson­ Hans Pf.enninger, Heidelberg bzw. München derer Not erhebliche Hilfe von den v ,ereinte n Nationen Im Namen der neugewählten Vors tandsmitg.beder erhalten habe, daß w,ir selbst aber meist etwas eng­ dankte Prof. Dr. Wahl für das in der Wahl zum herzig seien , wenn es um freiwillige Beiträge für be­ Ausdruck gekommen e Vertrauen der Mitglieder in die sondere Projekte der Vereinten Nationen geh e. Sie bisher geleistete A rbeit. Er er.läuterte .sodann die Grün• beantragte, aus der Mitgliederversammlung heraus de, die den Vorstand nunmehr vel"anlaßten, der Haupt­ eirren Appell an ·den Bundestag und die Bundesregie­ versammtung die Verlegung de.s Sitzes der Gesellschaßt rung zu richten, in Zukunft diese Arbeit ·der UN groß­ nach Berlin und des Generalsekre tariats nach Bonn vor­ zügiger zu unterstützen. zuschlagen. Di e Gesellschaft habe in der .ersten Phase Der Antrag von Frau Renger wurde nach kurzer Dis­ ihrer Entwicklung ihre Aufgabe in Heidelberg er,füllt kussion eJnstim mig angeno mmen und der und müsse nunmehr in der vorläufigen H aJUptstadt Bann Vor:stand beauftragt, di e Formulier.ung 1einer Entschlie­ in das öffentliche Interesse hineinwachsen. Es sei letzt­ ßung in seinocr nächsten Sitzung vorzunehmen. Der Vor­ lich auch eine materiell.e Notwendigkeit, die bisher ge­ stand kam diesem Auftrag in sein er Sitzung vom trennt arbeitenden Büros in Heidelbeng und B ad Go­ 25. Apr.il 1958 nach; die Entschließung hat folgenden desberg zusammenzuleg,en und e ine einzige V,erwal­ Wortlaut: iun.gszentr:ale zu s chaffen. Dem Antrag des Vorsitzenden .s chloß sich eine ein­ gehende Debatte an, in der auch Stimmen .gegen eine Resolution Sitzverlegung nach Ber.lin taut wurden. In der Ab­ stimmung wurde sodann der A n t r a .g b e i e i n e r Ge ge n sU mme und sieben Stimmenthal­ "Die Hauptversammlung der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen, die am 15. März 1958 in Hanno­ tungen an genomme n ; damit war dem Erfor­ ver tagte, begrüßt die segensreiche Tätigkeit der Ver­ dernis der Satzung, ctaß Beschlüsse über eine Satzungs­ einten Nationen und ihrer Sonderorganisationen und änderung einer Zweidrittelmehrheit bedürfen, Genüge erachtet es als notwendig, unsere Bevölkerung mehr als getan. bisher über Ziele und Arbeit der Vereinten Nationen Zu Beginn der allgemeinen Aussprache rverlas Prof. aufzuklären. D r. W a h I im Namen des Vonstands den Text ~iner Die uneigennützige Tätigkeit dieser Weltorganisation Entschließung, die der Vorstand vorbereitet hatte, und erfordert die finanzielle Unterstützung der angeschlos­ beantragte Annahme durch die H auptversammlung. Der senen Staaten. Da die Bundesrepublik in sämtlichen Antrag wurde ohne Aussprache .e .ins tim m ,i g an­ Sonderorganisationen und einigen angeschlossenen Or­ genomme n. Die Entschließung hat folgenden Wort­ ganisationen der UN Mitglied ist, fordert die Haupt­ versammlung der Deutschen Gesellschaft Bundestag und laut: Bundesregierung auf, ihre bescheidenen freiwilligen Zuwendungen an diese Organisationen wesentlich zu erhöhen, um auch dadurch die Bedeutung ihrer Arbeit Resolution zu unterstützen."

I. Die Deutsche Gesellschaft fti.r die Vereinten Nationen Nach einigen weiteren Diskussionsbeiträgen, 1n denen ist sich mit zahlreichen anderen Organisationen darin auch der Dank der Mitgliederversammlung an den V ur­ einig, daß der Atomkrieg niemals stattfinden darf. Es stand der Gesel:lschaft seinen Ausdruck fand, schloß ist die Aufgabe der verantwortlichen Regierungen, aber Prof. D r. W a h 1 die Hauptvers ammlung nach har­ auch der öffentlichen Meinung in allen Ländern und monischem V1erlauf mit seinem Dank an alle Ers chie­ Völkern, diese Forderung immer wieder zu erheben und nenen, insbesondere an die Damen und Hen,en, die an ihrer Verwirklichung zu arbeiten. Über die Mittel, die zu diesem politischen Ziel führen, können verschie­ durch jhre B erichte oder ihre Teilnahme an der Arus­ dene Meinungen bestehen. Die sicherste Methode wäre sprache wesentlichen Anteil an der Durchführung der die Ächtung des Atomkrieges durch ein internationales Hauptversammlung hatten. Abkommen sowie die internationale Kontrolle seiner Durchführung. Dies war der Weg, den die Abrüstungs­ kommission der Vereinten Nationen gehen wollte, und der bei den Londoner Verhandlungen bisher nic.'1t zu Ergänzend :is t noch zu v.ermerken, daß der eigentlichen Ende gegangen werden konnte. Es erhebt sich deshalb Hauptversammlung eine öffentliche Veranstaltung am die Frage, ob das ideale Endziel nicht schrittweise durch Abend des 14. März 1958 vorausging, in derBund es­ Teilabkommen, etwa über die Einstellung der Atom­ min-i s t ,er Dr. von M e rka ,tz über das Thema waffenversuche, vorbereitet werden könnte. Einseitige "Die Vereinten Nationen - ein unentbehrLiches Instru­ Vorleistungen dagegen stoßen sich am Sicherheits­ m ent des Friedens" s p!'ach. An diese V:eranstaltung bedürfnis der Einzelstaaten. Die Völker erwarten aber, daß es den Vereinten Nationen gelingen möge, die bei­ schloß sich ein Empfang der Landesregierrung von Nie­ spiellose Bedrohung alles Lebens von der Menschheit dersachsenaus Anlaß der H auptversammlung der Deut­ zu nehmen. schen GesellschaLt für die Vereinten Nationen an. Satzung der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen {Stand vom 15. März 1958)

§ 1 Name und Sitz der Gesellschaft § 6 Ordentliche Mitglieder Die Gesellschaft führt den Namen "Deutsche Gesell­ Ordentliches Mitglied der Gesell scha ft k ann jeder min­ schaft für die Vereinben Nationen". Der Sitz der Gesell­ destens achtzehnjährige deutsche Staatsbürg.er ohne schaft is t Berlin, Sitz der Geschäftsstelle ist Bonn, Ge­ Unterschied des Gesch lechtes, d es religiösen Bekennt­ richtsstand Bann. nisses und der politisch en Gesinnung sein. OrdentLiche Gesellschaftsmitglieder sind berechtigt, a n den ordent­ § 2 Zweck der Gesellsch aft lichen und außet10rd.en tlichen Hauptver sammlungen mit Die Gesell schaft wHJ das d eutsche Volk mit d em Zweck, Sitz und Stimme teilzunehmen und sämtliche Gesell .. den E inrichtungen und d er Tätigkeit der Wel.torgani­ sch aftseinr.ichtJungen in Anspruch zu nehmen. sation d er Vereinten Nationen vertraut m achen, das Sie si nd verpfl.ichtet, die Ziele der Gesell schaft z.u för­ Interesse für zwischenstaatliche Beziehungen wecken dern, deren Interessen zu wahren und Mitgliedsbeiträge sowie d as Vers tändnis für die aktuellen Vorgäng.e in zu entrichten. der Außen- und WeltwirtschaftspoLitik fördern. Die Gesellschaft tritt für die Gleichberechtigung der Staaten § 7 Außerordentliche Mitglieder und das Selbstbestimmungsi'Iecht der Völker ein. Sie Ausländer können der Gesellscha ft als

§ 4 Finanzierung § 11 Organe der Gesellschaft Die erfOI·derlichen Geldmittel werden aufgebrecht durch: 1. Präsidium; !. Mitgliedsbeiträge, 2. Der Vorstand; 2. Spenden, 3. Die Hauptver;;ammlung; 3. Einnahmen aus VeranstaltJungen und dem 4. Die Rechnungsprüfer ; Vertrieb von Druckschriften. 5. Der Erweiterte Vorstand.

§ 5 Mitglieder der Gesellschaft § 12 Das Präsidium M itglieder der Gesellschaft sind: Das Präsidium besteht aus höcnstens 25 GeseLlschafts­ mitgliedern, di.e auf Vorschlag des Vorstandes von der 1. ord e ntlich ~ Mitglieder; Hauptversammlung auf unbestimmte Zeit gewählt wer­ 2. außerordentliche Mitglieder; den. Es vertritt zusammen mit dem Vorstand die G ese ll~ schaft bei besonders fei-e rlichen Anlässen und bestimmt 3. runterstützende Mitglieder; aus seiner Mitte für jede H auptversammlung den Vor­ 4. Ehrenmitglieder. sitzenden. Beschlüsse des Vorstandes über: § 14 Die Hauptversammlung a) die Kooptierung von Mitgliedern des Vorstandes, Mindestens alle z;wei J ahre findet ei n e ordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft statt. Gegenstand bl di e Enthebung von Vorstandsmitgliedern, die ihren der VerhandLung und Beschlußfassung der Hauptver­ VerpfLichtungen nicht nachkommen, sammlung si nd insbesondere : c) den Abschluß von Vereinbarungen gr.undsätzHcher a) Wahl des Präsidiums, des Vorstandes und der Rech­ Art mit anderen Vereinigungen und Ot~g ani sa tionen nungsprüfer, Genehm igung der Kooptierung von und Vorstandsmitgliedern; d) die Errichtung von Landesgr,uppen b) Entgegennahme des Tätigkeitsberichtes des Vorstan­ bedürfen der Zustimmung des Präsidiums. des und Beschlußfassung hierüber; Die Mitglieder des P räsidiums sind berechtigt, mH be­ c) Entgegennahme des Berichtes der Rechnungsprüfer ratender Stimme an den S itzungen des Vorstandes teil­ und Entlastung des Vorstandes; zu nehmen. Das Präsidium h andelt und beschließt nach d) Abänderung der S atzung; einer von ihm zu erlassenden Geschäftsordnung. Die e) F ~ estsetzung des Mitgliedsbeitrages; Beschlüsse des Präsidiums werden mit einfach er Stim­ f) Beschlußfassung über die Auflösung der Ge.sel,lschaft. menmehrheit der sich an der Beschlußfassung Beteili­ Die ordentlichen und außerordentlichen Hauptversamm­ genden gefaßt. Di e Abstimmung k ann auch schr,iftU ch lungen werden vom Vorstand im Benehmen mit dem erfolgen. Präs idium einberufen. Außerordentliche sind überdies einzuberufen, wenn ein hierzu eingebrachter Antrag § 13 Der Vorstand von mindestens ein em Viertel der Gesellschaftsmitglie­ Der Vorstand der Gesell sch aft besteht aus mindestens der schriftlich unter Angabe des Verhandlungsgeg,en­ fünf und höchstens sechzehn Mitgliedern, welche in den standes gesteHt wird. Zwischen dem Tag der Ein­ Ordentlichen Hauptversammlungen auf die Dauer von b e:nufung und dem Tag der Abhaltung muß eine Frist zwei J ahren gewählt w erden, ferner aus den Vorsitzen­ von drei Wochen liegen. Die Tagesordnung der Haupt­ den der Landesverbände. versammlung wird zehn Tage vorher bekanntgegeben. Der Vorstand hat d as Recht, Vorstandsmitglieder zu Den Vorsitz bei den Hauptversammlungen führt ein kooptieren. Di ese Kooptionen bedüden der nachträg­ Mitglied des P räsidiums oder im Verhinderungsfalle der lichen Bestätigung durch die nächstfolgende Hauptver­ Vorsitzende des Vorstandes. Beschlüsse der Hauptver­ sammlung. Der Vorstand führt die Geschäfte der Ge­ sammlungen werden mit einfacher Stimmenmehrheit sellschaft soweit sie nicht d er Hauptversammlung vor­ ge.faßt, bei Stimmengleichheit entscheid et die Stimme behalten sind. Insbesondere ernennt er die Ehrenmit­ des Vorsitzenden. Beschlüsse über Abänderung der Sat­ glieder. Er kann ferner Mitglieder, die das Interesse zung bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Zweidrittelmehr­ oder das Ansehen der GeseLlschaft verletzt haben, aus­ heit aller Stimmberechtigten. schließen. Der Vorstand wählt aus seiner MLtte einen Über die Verhandlungen der Hauptv.ersamm.Iung ist Vorsi tzenden, stellvertr-etende Vorsitzende, ernennt den eine Niederschrift anzufertigen. Sie wird vom Protokoll­ Generalsekretär und sonstige Funktionäre. Der Vor­ führer und dem Vorsitzenden der Hauptversammlung sitzende bzw. dessen Stellvertreter vertreten die Gesell­ unt2rze:chnet. schaft gern. § 26 Abs. 2 BGB. Im übnigen handelt und beschließt er nach einer v on ihm zu erl-assenden Ge­ § 15 Tätigkeit der Rechnungsprii fer schäftsordnung. Die in der Hauptversammlun.g gewählten Rechnungs­ Die Sitzungen des Vorstandes w erden vom Vorsitzenden prüfer h aben das Recht, jederzeit in die K assenführung oder einem Stellvertreter einberufen und geleitet. Eine Einsicht zu nehmen. Sie haben den Jahresabschluß des Sitzung ist auch d ann einzuberuf,en, wenn ein Drittel Vorstandes zu prüfen und darüber i.n der nächsten der Vorstandsmitglieder es verJangt. Der Vorstand ist Hauptversammlung Bericht zu erstatten. bei Beteiligung von einem Drittel seiner Mi.tglieder be­ Das Geschäftsjahr umfaßt die Zei t vom 1. April bis schlußfähig. Er faßt seine Beschlüsse mit einfacher 31. März. Stimmenmehrhe.it; bei Stli mmengleichheit e ntscheidet § 16 Vereinsregister die Stimme des Vorsitzenden. Für folgende Angelegen­ Die Gesellschaft soll in das Vereinsr egister in Berlin hei ten ist die BeteiLigung der Hälfte der Vorstands­ eingetragen werden. Der Vorstand ist ermächtigt, etwa mi tglieder und eine Mehrheit von zwei DrHteln der zur Eintragung er.forderliche Änderungen der S atzung, Stimmen erforderl·ich: sofern sie ausschließlich formeller Art sind, vorzu­ a) Ernennung von Ehrenmitgliedern; n ehmen. b) Ausschluß von Mitgliedern; § 17 Auflösung der Gesellschaft c) Einberufung außerordentlicher Hauptver­ Die Auflösung der Gesellschaft k ann nur in einer aus­ sammlungen ; drücklich zu diesem Zweck einberufen en außeror dent­ d) Vorschläge an die Hauptversammlung au f lich en Hauptversammlung mit Dreiviertelmehrheit al ler Abänderung der Sat:wng; Stimmberechtigten beschlossen werden. Die Versamm­ e) Alle Angel egenheiten, die gern. § 12 der Zu­ lung, welche die Auflösung der Gesellschaft beschheßt, stimmung des Präsidiums bedürfen. hat auch über die Verwendung des Gesell sch aftsvermö­ gens mit der Maßgabe zu beschließen, daß darüber nur D:e Abstimmungen können auch schriftlich e rfolgen. z-ug unSten von Organisationen m tt gleichgearteten Be­ ~ trebungen oder öffentlichen Wohlfahrtsein richtungen § 13 a Der Erweiter te Vorstand verfügt werden darf. Die Genehmigung des zuständigen Der Erweiterte Vorstand setzt sich aus dem Vorstand, F,inanzamtes ist vorher einzuholen. den Vorsitzenden der Kommissionen und den Vorsitzen­ Die Ausführung des Beschlusses obliegt den Mitgliedern den der Deutschen Studentenvereinigung und des ISSF des letzten Vorstandes. zusammen. Seine Aufgaben sind die Beschllllßfassung über die Tagesordnung .cfer Hauptversammlung und den § 18 lokrafttreten der Satzung Haushaltsplan der Gesellschaft. Soweit die Mitglieder Die Satzung wurde j n der Versammlung vom 10. M-ai des Erweiterten Vorstands nicht dem Vorstand ange­ 1952 angenommen. Sie tritt, soweit nicht die Rechts­ hören, können sie an dessen Si.tzung,en m1i.t beratender wirkungen an die Eintragung in das Vereinsr,eg.ister ge­ Stimme teilnehmen. bunden E~ ind , sofort in K :raft. Druck: H elclelbe!·ger Gutenberg-Druckerei