SPD – 05. WP Fraktionssitzung: 05. 09. 1967

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5. September 1967: Fraktionssitzung

AdsD, SPD-BT-Fraktion 5. WP, 70 Überschrift: »Protokoll über die Fraktionssitzung am 5. September 1967«. Dauer: 17.00– 21.25 Uhr. Anwesend: 164. Vorsitz: Schmidt. Bundesregierung: Brandt, Heinemann, Schiller, Strobel, Wehner, Wischnewski; StS: Ehmke. PStS: Arndt, Jahn. Protokoll: Haack. Datum der Niederschrift: 6. 9. 1967.

Sitzungsverlauf: A. Informationen B. Vorbereitung der Plenarsitzungen C. Vorlagen aus den Arbeitskreisen Große Anfrage betr. Wissenschaftsförderung und Wissenschaftsplanung (BE: Lohmar) D. Nächste Termine E. Verschiedenes

Vor Eintritt in die Tagesordnung1 gab der Vorsitzende, Genosse , folgendes bekannt: Die Genossen Nikolaus Jürgensen und Manfred Schulte sind nach langer Krankheit genesen und wieder unter uns. Der jüngsten Bundesministerin, Genossin Käte Strobel, gratulierte der Vorsitzende nachträglich zum 60. Geburtstag. Ebenso gratulierte der Genosse Helmut Schmidt nachträglich dem Genossen Hans Bals zum 50. Geburtstag. Die besten Wünsche der Fraktion werden den zur Zeit lebensgefährlich erkrankten Ge- nossen Werner Kunze und Hans Merten übersandt; letzterer hatte eine schwerwiegende Operation überstanden. Als neue Mitarbeiter der Fraktion begrüßt der Genosse Schmidt Frau Gerda Gersch- mann und Uwe Kessler.2 Dem Genossen Fritz Schäfer übermittelte er die Glückwün- sche der Fraktion zur Verleihung des Professorentitels.3 Der Vorsitzende gab alsdann bekannt, daß der ausführliche Bericht über die außenpolitische Lage auf die erste Sit- zung im Oktober 1967 vertagt werden soll;4 die Fraktion war mit diesem Vorschlag einverstanden. Aus dem Tagesordnungspunkt 3) wurde die »Große Anfrage« betr. Wissenschaftsför- derung und Wissenschaftsplanung5 abgesetzt. Zu Punkt 1) der Tagesordnung bittet der Genosse Franz Neumann den Bundesjustizminister, Genossen Gustav6 Hei- nemann um Auskunft darüber, warum das Verfahren gegen den ehemaligen Bundes-

1 TO ist Bestandteil des Protokolls und stimmt mit dem Sitzungsverlauf überein. 2 Kessler war persönlicher Assistent von Martin Hirsch. 3 Die Universität Köln hatte ihn zum Honorarprofessor berufen. 4 Vgl. SPD-Fraktionssitzung am 3. Oktober 1967. Für den Inhalt vgl. INFORMATIONEN, Nr. 417/67 vom 5. September 1967. 5 BT ANL. 115, Drs. V/2132, wurde in der folgenden Fraktionssitzung beraten. Vgl. SPD- Fraktionssitzung am 3. Oktober 1967. 6 In der Vorlage irrtümlich »Fritz«.

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richter Jagusch7 eingestellt worden sei und bedauert dieses Verhalten außerordentlich. Genosse Heinemann antwortet, daß das Verfahren auf A n t r a g eingestellt worden sei. Es haben sich keine Anhaltspunkte ergeben, daß J.[agusch] falsche Angaben bezüg- lich des Beitritts zur NSDAP gemacht hätte. Staatssekretär Genosse Ehmke ergänzt diese Stellungnahme, indem er ausführt, daß niemals Zweifel daran bestanden hätten, daß er Parteimitglied gewesen sei. J.[agusch] hätte niemanden getäuscht, deshalb bestand auch keine Veranlassung, disziplinarrecht- lich vorzugehen. Genosse Franz Neumann verweist dann auf eine Pressemitteilung vom 14. Juli 19678, in der mitgeteilt wird, daß der Genosse Peter Corterier einen offenen Brief an den ehe- maligen Bundeskanzler gerichtet habe.9 Hierin sei ein Satz zu bean- standen, daß Erhard u. a. DM 4000,– Bundestagsdiäten bekommen würde. Neumann bittet den Fraktionsvorstand, dem Genossen Corterier mitzuteilen, daß diese Zahl nicht richtig sei. Der Vorsitzende antwortete dem Genossen Neumann, daß ein entsprechen- der Brief an Corterier gerichtet werden würde.

Genosse K. H. Kern bittet den Vizekanzler, den Genossen , einige Aus- führungen über seine Gespräche in Rumänien10 und mit dem Bundeskanzler in dessen Urlaubsort11 zu machen. Genosse Willy Brandt weist zunächst darauf hin, daß der Finanzreform der Bundesre- publik Nachdruck verliehen werden muß und ein Übergangswahlrecht für das Jahr 1969 nicht mehr aktuell sei. Über seinen Besuch beim Bundeskanzler äußerte Genosse Willy Brandt, daß die Bundesregierung die Gespräche mit den Koalitionspolitikern häufiger als bisher durchführen will, jedoch kein fest gefügtes Gremium dafür schaffen wird. Zu seinem Besuch in Rumänien äußerte der Parteivorsitzende, daß alle Anzeichen für eine bessere Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern vorhanden seien. Als besonders positiv wertete Genosse Brandt, daß im Kommuniqué enthalten sei, daß beide Staaten für eine europäische Friedensordnung eintreten. Er hätte nichts von den Äußerungen, die er in Rumänien gemacht hat, zurückzunehmen und begründet diese im einzelnen: Alle Ausführungen hätten sich im Rahmen der letzten Regierungserklärung bewegt. Bezüglich der Beziehungen zu Prag berichtete der Genosse Brandt, daß in dieser Wo- che dem Außenpolitischen Ausschuß ein eingehender Bericht erstattet würde und er- wähnte, daß uns die Franzosen und Amerikaner zu dieser Zwischenlösung gratuliert

7 Gegen den ehemaligen Senatspräsidenten am Bundesgerichtshof, Heinrich Jagusch, war 1964 ein Disziplinarverfahren wegen eines von ihm im SPIEGEL veröffentlichten Artikels (»Droht ein neuer Ossietzky-Fall?«) eröffnet worden (DER SPIEGEL, Nr. 45 vom 4. November 1964, S. 34). In dem Ar- tikel hatte er unter dem Pseudonym »Judex« zur politischen Strafjustiz in Deutschland und vor allem zum laufenden Verfahren gegen den SPIEGEL Stellung genommen. Ihm wurde zudem vorgeworfen, seinem Dienstherren gegenüber seine ehemalige Mitgliedschaft in der NSDAP verschwiegen zu ha- ben. Jagusch machte von der Möglichkeit Gebrauch, sich frühzeitig pensionieren zu lassen, das Ver- fahren wurde im August 1967 eingestellt. Vgl. »Verfahren gegen Jagusch eingestellt«, FAZ vom 8. August 1967. 8 Korrigiert aus »4. Juli 1967«. 9 Für den Wortlaut des Briefs vgl. SPD-PRESSEMITTEILUNGEN, Nr. 316/67 vom 14. Juli 1967. 10 Brandt war vom 3. bis 7. August zu einem offiziellen Besuch in Rumänien. Vgl. dazu AAPD, 1967, Dok. 292 u. 293. 11 Die Minister Brandt, Wehner und Heck hatten den Bundeskanzler am 29. August in seinem Urlaubs- ort Kreßbronn am Bodensee besucht, um u. a. die Sondersitzung des Bundestages zur Mittelfristigen Finanzplanung vorzubereiten und die Deutschland- und Ostpolitik der Regierung zu besprechen. Vgl. »Die Koalition bereitet die Wirtschaftsdebatte sorgfältig vor«, FAZ vom 29. August 1967.

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hätten.12 Die Regierung in Ostberlin habe gewisse diplomatische Vertreter aus Prag zurückgezogen. Der Genosse Karl Riegel bittet um Auskunft darüber, ob bei den Besprechungen auch die Frage der bevorzugten Aussiedlung der Volksdeutschen behandelt wurde.13 Genos- se Brandt antwortete, daß Besserungen zu erwarten seien, weil Rumänien das humani- täre Anliegen erkannt und bejaht hat. Genosse Harry Liehr bittet den Parteivorsitzenden um nähere Ausführungen darüber, warum das Übergangswahlrecht nicht mehr aktuell sei. Genosse Brandt verweist auf die Regierungserklärung und stellt hierzu noch einmal fest, daß keine Veranlassung für ein derartiges Recht bestehen würde; die Bundesregierung erwartet hierzu eine Vorlage des Bundesinnenministers14.

Genosse Fritz Büttner ist der Meinung, daß die Frage der Bewilligung von DM 85 000,– an Ludwig Erhard15 noch nicht ausreichend beantwortet worden sei, er bittet um Aus- kunft, wie sich unsere Minister hierzu stellen. Nach mehreren Diskussionen wurde festge- stellt, daß im nächsten Haushalt der Versuch unternommen werden soll, diesen Posten zu streichen. Ebenso wird der Genosse Frehsee prüfen, wie die Zimmerfrage des früheren Bundeskanzlers Erhard und die der Sekretärin von Dr. Adenauer geregelt worden ist. Der Genosse Harry Tallert begründet seinen Standpunkt, gewisse Subventionen aus dem Titel 300 abzubauen.16 Der Genosse Raffert gibt zu bedenken, ob es richtig sei, generell die Subventionen für die Presse abzulehnen. Der Fraktionsvorsitzende Helmut Schmidt faßte die Meinung der Fraktion zusammen, indem er ausführte, daß die SPD wünscht, daß die Subventionierung politischer Zeitun- gen aus dem Titel 300 aufhören muß. Zu Punkt 2) der Tagesordnung berichtet der Genosse Heinz Frehsee, daß die Bundestagssitzung am 6. 9. 1967 mit ei- nem ehrenden Gedenken der drei verstorbenen Abgeordneten Dr. Thomas Dehler, Theodor Mengelkamp und des früheren Reichstagspräsidenten Paul Löbe begonnen wird.17 Von 14.00–15.00 Uhr ist die Fragestunde angesetzt, der sich eventuell eine Ak- tuelle Stunde anschließen soll. Zu Punkt 3) der Tagesordnung gab der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses, Genosse Georg Kurlbaum, einen kurzen Bericht über das Ergebnis der Sitzung der Arbeitskreise III und V.18 Der Inhalt

12 Wurde in der Ausschußsitzung am 7. September, in der Bundeskanzler Kiesinger Bericht erstattete, nicht erwähnt. Vgl. AUSWÄRTIGER AUSSCHUSS 1965–1969, Dok. 41. 13 Brandt besprach das Thema der Familienzusammenführung am 3. August mit dem rumänischen Außenminister Manescu, vgl. das Fernschreiben Brandts an das AA vom 7. August 1967 in: AAPD 1967, Dok. 292, S. 1165 ff. 14 Paul Lücke. 15 Vgl. SPD-Fraktionssitzung am 10. Oktober 1967, TOP 1. 16 Bundespresse- und Informationsamt: »Förderung des Informationswesens«. Im Haushalt für 1968 wurde der Ansatz auf Betreiben der SPD von 8 Millionen auf 5,8 Millionen DM gekürzt, vgl. »SPD erzwingt Kürzungen im Titel 300«, FAZ vom 18. März 1968. 17 Am 21. Juli waren der Bundestagsvizepräsident und ehemalige Bundesjustizminister Thomas Dehler (FDP), und der CDU-Abgeordnete Theodor Mengelkamp gestorben, am 3. August starb im Alter von 92 Jahren der erste Alterspräsident des Deutschen Bundestages, Paul Löbe. Vgl. die Würdigung durch Bundestagspräsident Gerstenmaier in BT STEN. BER. 64, S. 5953 f. 18 Die Arbeitskreise Wirtschaftspolitik und Öffentliche Finanzwirtschaft hatten am Vormittag Anträ- gen zur Forderung der terminlichen Gleichbehandlung des MwSt-Änderungsgesetzentwurfs und der

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seiner Ausführungen findet seinen Niederschlag in dem Formulierungsvorschlag über die Entschließung der Koalitionsfraktionen oder des Bundestages zur mittelfristigen Finanzplanung19 und über die Vorschläge zum Entschließungsantrag des Haushaltsaus- schusses zum Zweiten Programm der Bundesregierung für besondere konjunktur- und strukturpolitische Maßnahmen 1967/68.20 Der Fraktionsvorstand hat in seiner Sitzung beschlossen, daß der Genosse Hans

Hermsdorf – in Vertretung Hans-Jürgen Junghans – am 6. 9. 1967 die Auffassung der Fraktion zu diesen Themenkreisen darlegt. In der Diskussion zu diesen Themen sprechen die Genossen Dr. Bardens – Heinz Frehsee – – Lucie Kurlbaum-Beyer – Dr. Gerhard Koch – Brigitte Freyh – Reinhold Rehs – Ernst Schellenberg – Max Seidel – Lisa Korspeter – Hans- Jürgen Junghans – – Hans Müthling und Hans Geiger. Der Bundeswirtschaftsminister, Genosse , gab eine Zusammenfassung der bisherigen Leistungen und führte aus, daß das morgige Programm ein sozialdemokrati- sches Programm sei. Er begründet noch einmal die anstehenden Entscheidungen zur Steuerproblematik und zum zweiten Konjunkturprogramm. Als wesentlich betrachtet der Genosse Schiller, daß die Bundesbank den Vorschlägen zustimmt, wenn das gesamte »Paket« verabschiedet wird. Sowohl die Mehrwertsteuer schlechthin als auch der Mehrwertsteuersatz müssen jetzt vom verabschiedet werden, damit die Wirtschaft im kommenden Jahr weiß, woran sie ist. In sieben Län- dern der Bundesrepublik sind bisher insgesamt bereits 2,5 Milliarden DM an Investitio- nen beschlossen worden. Was beide Fraktionsvorstände der SPD und CDU/CSU be- schlossen haben, wurde von der Bundesregierung akzeptiert. Die Große Koalition würde Schaden erleiden, wenn jetzt Verzögerungen vorgenommen würden. Der Genosse Helmut Schmidt gab dann vor der endgültigen Abstimmung der vorlie- genden Anträge bekannt, daß der Genosse Alex Möller wegen einer Reise in die USA entschuldigt, aber mit den heute vorliegenden Empfehlungen einverstanden sei. Zu- sammenfassend stellte der Fraktionsvorsitzende fest, daß selbst bei einer reinen SPD- Bundesregierung die Zustimmung der Bundesbank und der Wirtschaft zu den Ent- schließungsanträgen vorliegen müsse; es bestünde auch keine Veranlassung, die Be- schlüsse vom Juni ds. Js. zu ändern. Der Fraktionsvorsitzende legte der Fraktion alsdann die Anträge zur Abstimmung vor. 1.) Stimmt die Fraktion der mittelfristigen Finanzplanung von 1967/1971 zu? (Zusatz- äußerung des Vorsitzenden: Die CDU/CSU-Fraktion hat inzwischen zugestimmt). Zustimmung bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung. 2.) Gibt es Einwendungen gegen den Formulierungsvorschlag der Ersten Entschließung zur mittelfristigen Finanzplanung?

Ergänzungsabgabe im Rahmen des 2. Steuerrechtsänderungsgesetzes 1967 bei den parlamentarischen Beratungen, zur 3. Beratung des Gesetzentwurfs zur Änderung des MwSt-Gesetzes und der Einset- zung einer unabhängigen Sachverständigenkommission zur Vorbereitung der Steuerreform zuge- stimmt. Dem Antrag zur Bildung eines Finanzplanungsrats wurde ebenfalls zugestimmt, seine Be- handlung zwecks Verbesserung aber verschoben, vgl. das Protokoll der gemeinsamen Sitzung am 5. September 1967, AdsD, SPD-BTF 5. WP, 462. 19 Entwurf liegt dem Protokoll bei. Der Abgeordnete Junghans gab die Erklärung für die Koalitions- fraktionen in der Sitzung vom 6. September vor dem Plenum ab, BT STEN. BER. 64, S. 6044. 20 Entwurf liegt dem Protokoll bei. Wurde als BT ANL. 115, Drs. V/2105 in der Sitzung vom 8. Sep- tember eingebracht und angenommen, BT STEN. BER. 64, S. 6089.

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Die Genossin Hedwig Meermann beantragte in dem Formulierungsvorschlag auf Seite 1), 13. Zeile von unten, den Halbsatz zu streichen: »Dies gilt auch für die Bedarfsgrößen der Verteidigung und des sozialen Bereichs«. Genosse Junghans begründet, daß der Formulierungsvorschlag so bleiben müsse, da er der Klarstellung dient. Genosse Arthur Killat unterstützt den Antrag der Genossin Meermann. Genosse Helmut Schmidt empfiehlt keine Änderung des Formulierungs- vorschlages. Abstimmung: Mit Mehrheit wird der Änderungsvorschlag abgelehnt. 3.) Stimmt die Fraktion dem Entschließungsantrag des Haushaltsausschusses zum Zweiten Programm der Bundesregierung für besondere konjunktur- und strukturpoliti- sche Maßnahmen zu? Einstimmige Zustimmung der Fraktion bei einer Stimmenthal- tung. 4.) Hat die Fraktion Änderungswünsche zu diesem Entschließungsantrag? Abstimmung: Die Fraktion ist mit der Entschließung bei einer Gegenstimme einver- standen. 5.) Stimmt die Fraktion in Erster bis Dritter Lesung dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes (Mehrwertsteuer) zu? (Bundestagsdrucksache V/2086)21 Beschluß: Zustimmung bei 19 Gegenstimmen und 3 Enthaltungen. 6.) Stimmt die Fraktion dem Entwurf des Zweiten Steueränderungsgesetzes in Erster Lesung zu? (Bundestagsdrucksache V/2087) Beschluß: Zustimmung bei 2 Gegenstimmen und 2 Stimmenthaltungen. 7.) Stimmt die Fraktion dem Gesetzentwurf über Finanzierungshilfen aus Mitteln des ERP-Sondervermögens für Investitionen im Bereich der Gemeinden zu? (Bundestags- drucksache V/2088) Beschluß: Einstimmige Annahme. 8.) Stimmt die Fraktion dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Deutsche Bundesbank zu? (Bundestagsdrucksache V/2089) Beschluß: Einstimmige Annahme. 9.) Ist die Fraktion damit einverstanden, daß zu den im Tagesordnungspunkt 5) behan- delten Problemen 1.) der Genosse Hans Hermsdorf und eventuell 2.) der Genosse Hans-Jürgen Junghans sprechen? Beschluß: Einstimmige Annahme. 10.) Stimmt die Fraktion dem Antrag der Genossin Lucie Kurlbaum-Beyer zu, der sich mit der Änderung des Einkommen- und Körperschaftsteuerrechts befaßt? Beschluß: Der Arbeitskreis V – öffentliche Finanzwirtschaft erarbeitet unter Mitbeteili- gung des Arbeitskreises III – Wirtschaft entsprechende Vorschläge. 11.) Stimmt die Fraktion dem Entschließungsantrag bezüglich der Aufklärung der Mehrwertsteuer gegenüber Verbrauchern, Kaufleuten zu? Beschluß: Die Fraktion lehnt den Antrag mit der Maßgabe ab, daß die betreffenden Arbeitskreise dieses Thema noch einmal eingehend zu behandeln haben. Zu 4) Siehe Tagesordnung22

21 Liegt dem Protokoll bei. 22 Fraktions- und Fraktionsvorstandssitzung waren für den 3. Oktober angesetzt.

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Zu 5) Verschiedenes:

Die Sondersitzung zur Notstandsgesetzgebung wird voraussichtlich am 4. und 5. De- zember 1967 stattfinden.23 Genosse Heinz Frehsee gab bekannt, daß die Wahl eines neuen Vizepräsidenten am Freitag, d. 8. September 1967 vorgenommen werden soll. Vorschlag: Soweit bisher be- kannt – MdB (FDP).24 Genosse Heinz Frehsee bat um Namensvorschläge aus der Mitte der Fraktion für die Gestaltung eines Fraktionsabends am 17. Oktober 1967 in Berlin. Da keine Vorschläge aus der Mitte gemacht wurden, wurde empfohlen, diese Aufgabe den Genossinnen und Genossen Renger, Kox, Liehr, Herold und Frehsee zu übertragen.

23 Am 16. November entschied der Fraktionsvorstand, die Tagung zu verlegen, weil die öffentlichen Anhörungen noch andauerten und zudem die Tagesordnung der Fraktionssitzung vom 5. Dezember bereits zu umfangreich war, vgl. AdsD, SPD-BTF 5. WP, 210. Die Klausurtagung fand schließlich am 15./16. Januar 1968 statt. 24 Walter Scheel wurde am 8. September mit großer Mehrheit als Nachfolger des verstorbenen Thomas Dehler zum Vizepräsidenten des Deutschen Bundestags gewählt, vgl. BT STEN. BER. 64, S. 6097.

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