Der Zweite Weltkrieg / Band 08
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Der Zweite Weltkrieg / Band 08 Luftkrieg Europa-bezogen Vorwort und Themen dieses Buches Vorwort zum Luftkrieg Europa bezogen Der Verlauf des Luftkrieges in fünf Phasen Zusatzthemen zum Luftkrieg Navigation und Abwurf der Bomben Flugabwehrkanonen und Jäger in Deutschland Luftwaffen der am Krieg in Europa beteiligten Länder Vorwort und Themen dieses Buches Der Zweite Weltkrieg von 1939 bis 1945 war der zweite global geführte Krieg sämtlicher Grossmächte des 20. Jahrhunderts und stellt den grössten militärischen Konflikt in der Geschichte der Menschheit dar. Er begann in Europa mit dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939. In Ostasien befand sich das mit Deutschland verbündete Japan seit 1938 in einem Grenzkrieg mit der Sowjetunion und seit 1937 im Pazifikkrieg mit China. Im Kriegsverlauf bildeten sich zwei militärische Allianzen, die als Achsenmächte und Alliierte bezeichnet werden. Direkt oder indirekt waren über 60 Staaten an diesem Krieg beteiligt, mehr als 110 Millionen Menschen standen unter Waffen. Der Krieg kostete über 60 Millionen Menschen das Leben und erfasste den ganzen Erdball. Der Zweite Weltkrieg bestand in Europa aus Blitzkriegen, Eroberungsfeldzügen gegen die deutschen Nachbarländer mit Eingliederung besetzter Gebiete, der Einsetzung von Marionettenregierungen, Flächenbombardements sowie im letzten Jahr dem Einsatz von Atomwaffen in Japan; er verlief in drei Hauptphasen. Mittelbar starben Millionen Menschen durch Holocaust (Shoa), Porajmos und weitere Massenmorde, durch Zwangsarbeit und zahllose Kriegsverbrechen. Das vorliegende Buch ist ein Zusammenzug von vorhandenen Daten und Dokumente und der Versuch diese in einen chronologischen Ablauf zu bringen. Die Quellen sind jeweils zu Beginn eines Themas aufgeführt. Keiner dachte nach dem 1. Weltkrieg, dass ein solches furchtbares Ereignis noch übertroffen werden könnte. Aber bereits 15 Jahre später zogen wieder sehr düstere Wolken am Himmel dieser Welt auf. In Europa kam Adolf Hitler 1933 an die Macht und 1937 begann die Ausweitung des japanischen Kaiserreiches nach China und Südostasien. Bereits nach sechs Jahren an der Macht, begann Hitler mit dem Angriff auf Polen den zweiten Weltkrieg in Europa, nachdem er bereits vorher verschiedene Gebiete, die Deutschland nach dem ersten Weltkrieg an andere Staten abgeben musste, "zurück ins Reich" zu holen. Der Vertrag von Versailles und die daraus erstandenen Ungerechtigkeiten halfen mit, dass ein zum Sündenbock gemachtes Volk in einer charismatischen fanatischen Person sein Heil suchte und gelenkt von einem brutalen System in sein Verderben läuft. In dieser Dokumentation wird der Versuch gemacht, das ungeheure Verderbnis in wichtigen Abschnitten zusammen zu stellen. Auch sollen Details wie Waffentechnik und sonstige Besonderheiten aufgeführt werden. Zusatzbemerkung zu diesem Band Im Netz findet man eine sehr grosse Anzahl Beiträge zum Thema Luftkrieg im zweiten Weltkrieg. Unter anderem, mit zum Teil unterschiedliche Zahlen zu der Flugzeugproduktion der verschiedenen Ländern, Flugzeugverluste, Verluste von Soldaten und zivile Personen usw. Die gefundenen Beiträge mit Zahlen und die selbst zusammengestellten Listen sind aber trotz der Differenzen sehr informativ, aus diesem Grund sind die Zahlen nicht abgeglichen, die Wahrheit ist irgendwo in der Mitte. Hauptthemen: - Vorwort und Themen dieses Buches - Vorwort Luftkrieg Europa-bezogen - Der Verlauf des Luftkrieges in fünf Phasen - Zusatzthemen zum Luftkrieg - Navigation und Abwurf der Bomben - Flugabwehrkanonen und Jäger in Deutschland - Luftwaffen der am Krieg in Europa beteiligten Länder Alle Themen: - Vorwort zum Luftkrieg Europa bezogen - Wie der Krieg das Fliegen lernte - Der Verlauf des Luftkrieges in fünf Phasen - Konzeptionen und der Aufbau der Luftwaffen - Die grossen Luftwaffen bis Kriegsbeginn - Frontstärken und Organisation der Luftwaffen, September 1939 - Führung und Organisation der Luftwaffen - Die erste Phase - 1. September 1939 bis 10. Mai 1940 - Britische Bombenangriffe auf militärische Ziele - Deutsche Bombenangriffe auf militärische Ziele - Die zweite Phase - 10./11. Mai 1940 bis 28./29. März 1942 - Die Luftschlacht um England - Vom Luftkrieg im Süden, Südosten und Osten - Die ersten Nachtangriffe der RAF auf Deutschland - Die dritte Phase - 28./29. März 1942 bis Ende des Jahres 1942 - Die vierte Phase - Anfang 1943 bis 5. Juni 1944 - "Rund um die Uhr" - Luftüberlegenheit der Alliierten - Die fünfte und letzte Phase - 6. Juni 1944 bis zum 8. Mai 1945 - Die Invasion - Der strategische Luftkrieg auf dem Höhepunkt - Bombenangriffe auf das deutsche Reichsgebiet - Aufschlussreiche Verhältniszahlen - Bilanz der Bomben-Einsätze - Zusatzthemen zum Luftkrieg - Tod aus der Luft - Mit dem Rechen des Todes - Unternehmen Armbrust - Navigation und Abwurf der Bomben - Funknavigationssystem Pip-Squeak - Radar-Navigation - Norden-Bombenzielgerät - Deutsches X- Verfahren - Knickebein (Funkfeuer) - Taktiken und Technik der Nachtjäger - Flugabwehrkanonen und Jäger in Deutschland - Reichsluftverteidigung - Im Flakfeuer über Deutschland - Denkmale des Nazi-Grössenwahns - Kammhuber Linie - Luftwaffen der am Krieg in Europa beteiligten Länder - Luftwaffe der Wehrmacht - Royal Air Force - United States Army-Air-Forces - Luftstreitkräfte der Sowjetunion - Geschichte der italienischen Luftstreitkräfte - Geschichte der französischen Luftstreitkräfte - Liste der meistgebauten Kriegs-Flugzeuge 2. Weltkrieg Vorwort zum Luftkrieg Europa bezogen Wie der Krieg das Fliegen lernte (www.sueddeutsche.de) Über die italienischen Streitkräfte gibt es allerlei Urteile und Vorurteile. Vielleicht klingt es auch deswegen ein wenig sonderbar, dass es wohl italienische Militärpiloten waren, die als erste in einem Krieg militärische Motorflugzeuge einsetzten. Unter dem Hauptmann Carlo Piazza gab es im italienisch-türkischen Krieg, in dessen Folge Libyen italienische Kolonie wurde, ein Flieger-Detachement mit neun Maschinen. Im Oktober 1911 flog Piazza einen Aufklärungseinsatz über den türkischen Linien in der Nähe von Bengasi. Sieht man davon ab, dass die mexikanische Regierung ein paar Monate früher zwei US- Flugpioniere angeheuert hatte, die aus der Luft die Stellungen von Aufständischen auskundschafteten (und wenig später in den Rio Grande stürzten), war Piazzas Flug über der libyschen Wüste die Premiere einer neuen Art von Kriegführung. Mitglieder seines Fliegerbataillons warfen im November 1911 auch erstmals in der Kriegsgeschichte Sprengkörper, eine Art von Handgranaten, aus einem Flugzeug. Luftschiffe, Flugzeuge und später Raketen sowie unbemannte gelenkte oder ungelenkte Flugkörper haben seit dem Ersten Weltkrieg nicht nur das Schlachtfeld revolutioniert. Sie haben ausserdem, bereits 1914 beginnend, die Grenzen des Schlachtfeldes immer mehr ausgedehnt. Der taktische, zum Teil auch schon strategische Einsatz von Bombenflugzeugen in den Jahren des Ersten Weltkriegs war der Auftakt für die Flächenbombardements des Zweiten Weltkriegs, die entscheidend zu dem beitrugen, was der Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels im Berliner Sportpalast als den "totalen Krieg" beschworen hatte. Die Flieger übernahmen Aufgaben der Kavallerie Im ausgehenden 20. Jahrhundert war - und eigentlich ist sie es bis heute - die gesamte Weltbevölkerung eine Geisel jener atomar bestückten Trägerwaffen, die jeden Punkt der Erde erreichen können. In den Auswirkungen weniger furchtbar, aber dennoch Schrecken erregend genug sind die bewaffneten Drohnen, die pilotenlosen, digital gesteuerten Flugzeuge, die gewissermassen als Urenkel-Generation der Flugmaschinen des Capitano Piazza 100 Jahre nach ihm beim Sturz Gaddafis ebenfalls über Libyen zum Einsatz kamen. Im Vergleich zu Infanterie oder Artillerie ist die Geschichte der Luftwaffe kurz. Sie beginnt ernsthaft mit dem Ersten Weltkrieg. 1912 gründeten die Engländer ihr "Royal Flying Corps", die Königreiche Preussen und Bayern stellten ebenfalls kleine Flug-Abteilungen auf. Ähnliches geschah in Russland und Frankreich. Bei Kriegsbeginn (1. Weltkrieg) verfügten die grösseren Mächte über ein jeweils nur wenige hundert Maschinen zählendes Sammelsurium von Flieger-Einheiten, die in erster Linie der Aufklärung und der Nachrichtenübermittlung dienten. Die Flieger hatten damit Aufgaben übernommen, die Jahrhunderte lang der Kavallerie vorbehalten waren. Es kommt nicht von ungefähr, dass sich ein nicht unerheblicher Teil des Offizierskorps der neuen Truppe aus der Kavallerie rekrutierte. Die Deutschen bauten allerdings nicht nur auf die ziemlich fragilen Ein- oder Doppeldecker, sondern auch auf das gelenkte Luftschiff, das bis heute mit dem Namen des Grafen Zeppelin verbunden ist. Zeppeline konnten nicht nur viel weiter fliegen als Flugzeuge, sondern auch nahezu 40 Stunden lang in der Luft bleiben. 08_01/Sturzhelm für Fliegertruppen, nach 1913 08_02/Die Jagdstaffel von Richthofen, 1917 Zu Kriegsbeginn verfügte Deutschland über ein knappes Dutzend Luftschiffe. Die starren, gasgefüllten Zeppeline wurden als ideale Fernkampfmaschinen gesehen - zumindest zu Kriegsbeginn erreichte kaum ein Flugzeug jene Höhen, in denen Zeppeline durch die Lüfte fuhren. Der erste Luftangriff im Ersten Weltkrieg erfolgte durch einen Zeppelin: LZ 6 (LZ stand für Luftschiff Zeppelin) warf über dem belgischen Lüttich am 6. August 1914 modifizierte Artilleriegranaten ab. Dazu passt, dass sich der erste Luftangriff gegen Deutschland, geflogen von vier englischen Flugzeugen, die in Antwerpen gestartet waren, gegen einen der Heimathäfen der Zeppeline richtete: Am 22. September 1914 bombardierten