Z 12916 F Postvertriebsstück Entgelt bezahlt Wienands PrintMedien GmbH hlb Linzer Straße 140 Hochschullehrerbund e.V. 53604 Bad Honnef ISSN 0340-448 x Band 44 G Heft 5 G Okt. 2003 Die neue Hochschule für anwendungsbezogene Wissenschaft und Kunst

AKKREDITIERUNGAKKREDITIERUNG

I Hans-Jürgen Brackmann Akkreditierung

I Lothar Schüssele Qualitätssicherung durch Akkreditierung

I Nikolas P. Sokianos Akkreditierung zum Master of Science

I H. F. Binner Systematische Qualitätsentwicklung

I Mathias Graumann Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle

I Herman Blom Managementparadoxien

NACHRICHTEN G MEINUNGEN G BERICHTE Die Riester-Rente Das Versorgungsniveau sinkt Private Vorsorge wird immer wichtiger

Ab dem 1. Januar 2003 gilt, dass sich die Versorgungsbezüge bei den Besoldungs- und Versorgungsanpassungen in den 8 Jah- ren von 2003 bis 2010 abflachen. Hierzu werden die jährlichen Steigerungen von Besoldung und Versorgung jeweils abge- senkt. Somit würden die aktiven und die Ruhestandsbeamten zum Beispiel bei einer Erhöhung der Bezüge um 2% nur rund 1,6 % erhalten. Änderungen der Beamtenversorgung ab 2003 G Senkung des Versorgungsniveaus auf 71,75% G Senkung des Steigerungssatzes auf 1,79375 % G Senkung der Hinterbliebenenversorgung auf 55 %

Der hlb hat mit der Bayerischen Beamten Lebensversicherung (BBV) ein Riester-Renten-Angebot für hlb-Mitglieder ausge- arbeitet, das eine höhere Rente als ein Einzelvertrag garantiert. Das hlb-Modell sieht einen konstanten Beitrag in der Höhe vor, der gesetzlich erst für 2008 vorgeschrieben ist. Der Vorteil: Höhere Rentenleistung zur Deckung der persönlichen Ver- sorgungslücken und keine weiteren dynamischen Beitragserhöhungen. Mit dem hlb-Angebot kann die private Vorsorge ehr- lich und ernsthaft gestaltet werden. Das zeigen auch die folgenden Rechenbeispiele. Staatliche Zulagen für die Riester-Rente Veranlagungszeitraum jährliche Grundzulage jährliche Kinderzulage pro Person pro Person 2002 und 2003 38,– Euro 46,– Euro 2004 und 2005 76,– Euro 92,– Euro 2006 und 2007 114,– Euro 138,– Euro ab 2008 154,– Euro 185,– Euro

Bei Verheirateten steht jedem Ehegatten die Grundzulage gesondert zu. Ist nur ein Ehegatte berechtigt, so wird auch für den anderen eine Zulage gewährt, wenn auf dessen Namen ein Vertrag besteht. Für den „Ehegattenvertrag“ ist bei der BBV kein Eigenbeitrag zu leisten. Hier ergibt sich ein Rentenanspruch allein aus den Zulagen. Beispiel für die hlb-BBV-Riester-Rente Beamte/er, 45 Jahre, verheiratet, 2 Kinder Vorjahreseinkommen des Steuerpflichtigen 56.000,00 Euro BBV-Beitrag monatlich 160,00 Euro Grundzulage 2003 38,00 Euro zusätzliche Steuerrückvergütung 367,00 Euro Rente ab 65 Jahren garantiert mtl. 272,22 Euro plus mögliche Überschussanteile (nicht garantiert) mtl. 36,69 Euro Mögliche Gesamtrente mtl. 308,91 Euro Ehepartner, 43 Jahre, ohne sozialversicherungspflichtiges Einkommen Grundzulage 2003 38,00 Euro Zwei Mal Kinderzulage 2003 92,00 Euro Zulagen 2003 gesamt 130,00 Euro kein Eigenbeitrag (Ehegattenvertrag) Rente ab 65 Jahren inklusive möglicher Überschussanteile mtl. 43,25 Euro

Die Zulagen verdoppeln sich ab 2004, verdreifachen sich ab 2006 und vervierfachen sich ab 2008. Der Monatsbeitrag bleibt konstant. Die monatlichen Gesamtrenten erhöhen sich dynamisch. Der Steigerungssatz liegt zurzeit bei 3 %.

Mitglieder fordern näherer Informationen und einen Antrag bei der Bundesgeschäftsstelle an:

Hochschullehrerbund – Bundesvereinigung e.V. Wissenschaftszentrum Postfach 20 14 48, 53144 Bonn Email: [email protected]

2 hlb Die neue Hochschule 5/2003 Editorial

Reformen, Reformen, Reformen

Struktur- und Entwicklungsplanung diengangs zu dessen Zielen, Ausführung, des Professorenbesoldungsreformgesetzes (DNH 2/03), Zielvereinbarungen Inhalten, Methoden, Management, in den Ländern und der Einführung von (DNH 3-4 /03), Akkreditierung (DNH Dauer und Stundenansatz, Finanzierung, variablen Leistungsbezügen wird ein ob- 5/03), Bologna-Prozess (DNH 6/03), Partnerprogramm und zur Forschungs- jektives Kontrollsystem der Leistungs- Hochschulrat (DNH 1/04) und immer tätigkeit der lehrenden Professoren ge- qualität der Hochschullehrer notwendig, wieder die Professorenbesoldungsreform stellt wurden. Der Beitrag gibt den Kol- das zu einer gerechten und transparenten – die Hochschulen stehen im Umbruch. legen, die sich mit dem Gedanken einer Leistungsbeurteilung führt. Graumann In diesem Heft bildet die Akkreditierung Akkreditierung befassen, einen umfas- vergleicht die Tätigkeit der Hochschul- den Schwerpunkt. senden Überblick über die zu erwarten- lehrer mit derjenigen von Wirt- Der Generalsekretär der Stiftung der den Schwierigkeiten und die Hoffnung, schaftsprüfern und entdeckt verblüffende Deutschen Wirtschaft, Hans-Jürgen diese zu bewältigen. Parallelen: die Berufspflichten der Wirt- Brackmann, berichtet über die Akkredi- Hilfestellung bei Evaluation und Ak- schaftsprüfer seien in weiten Teilen auf tierungspraxis der Foundation for Inter- kreditierung gibt eine systematische die Tätigkeit der Hochschullehrer über- national Business Administration Accre- Qualitätsentwicklung im Hochschulbe- tragbar. Konsequent analysiert er das Sys- ditation (FIBAA), die 1994 gegründet reich, wie von Hartmut F. Binner be- tem der Qualitätskontrolle für Wirt- wurde und deren Schwerpunkt die Ak- schrieben. Die Hochschule als ein Bil- schaftsprüfer, den Ablauf und den Inhalt kreditierung von Bachelor- und Master- der Qualitätskontrolle und überträgt die studiengängen in den Wirtschaftswissen- gefundenen Grundsätze auf ein zu ent- schaften ist. Die FIBAA arbeitet länder- wickelndes Qualitätskontrollsystem für übergreifend in Deutschland, Österreich Hochschullehrer. Seine Vorschläge zeich- und der Schweiz und ist als Mitglied in nen sich durch eine objektive und für die mehreren europäischen Vereinigungen meisten Professoren sowie Ministerialbe- von Akkreditierungsagenturen fest in ein amte ungewohnte Sicht der Hochschul- internationales Netzwerk eingebunden. lehrertätigkeit aus. Sie sind überra- Bei der Akkreditierung eines Studien- schend, bisher noch nicht angedacht und gangs wird ein Profil erstellt, das mit verdienen eine breite Diskussion. einem Bewertungsspektrum von rund Im letzten Beitrag in diesem Heft be- 100 Qualitätskriterien die Stärken und richtet Herman Blom aus seiner Sicht Schwächen deutlich herausarbeitet. Die über das Ergebnis der Hochschulrefor- FIBAA hat bis jetzt 81 Studienprogram- men in den Niederlanden. Er warnt vor me akkreditiert. einer „Managerhochschule“, die sich als Brackmann problematisiert in seinem Unternehmen zu sehr auf betriebswirt- Bericht die spezielle Akkreditierung für schaftliche Kennzahlen konzentriert und den Zugang zum höheren Dienst. Nach in der die eigentlichen Aufgaben der seiner Meinung werde dadurch die inter- Wissensvermittlung vernachlässigt wer- nationale Wettbewerbsfähigkeit der den. Er zeigt die Folgen auf, die die Fachhochschulen verringert, da die Wer- Steuerung der Finanzierung der Hoch- tigkeit ihrer Studiengänge im Bezug auf dungsunternehmen hat das Ziel, zu opti- schulen durch Absolventenzahlen haben den höheren Dienst grundsätzlich anders malen Ergebnissen hinsichtlich ihrer kann und den Bürokratismus, der ent- behandelt wird als die der Universitäten. Struktur-, Prozess-, Ergebnis- und Sozial- steht, wenn Managementsysteme nur Der wissenschaftliche Leiter der Gra- qualität zu kommen. Hierbei leistet ein formal angewendet zu einer überborden- duate School an der FH Offenburg, Lo- Qualitätsmanagementsystem unschätz- den Berichtspflicht führen. thar Schüssele, bricht eine Lanze für die bare Dienste, indem es durch die syste- Dies mahnt uns, dass bei allen Refor- Qualitätssicherung der Studiengänge matische Überprüfung aller Qualitäts- men die Qualitätssicherung von Lehre durch die Akkreditierung. Sie führe komponenten Schwächen erkennt und und Forschung im Mittelpunkt stehen durch die Selbstevaluation und die Ziel- beseitigt, die Stärken fördert und somit muss. Zertifizierung, Evaluierung, Ak- vorgaben zu einer echten Qualitätsver- die Hochschule permanent auf der kreditierung, die Einführung von Ma- besserung und zu mehr Eigenständigkeit höchstmöglichen Qualitätsstufe hält. Im nagementsystemen dürfen nicht zu rein und Flexibilität der einzelnen Hochschu- Rahmen eines Qualitätsmanagementsys- formal ablaufenden Prozessen werden, le. Er verspricht sich von dem Akkredi- tems prüfen Akkreditierungen die er- die zusätzliche Ressourcen verbrauchen, tierungssystem mehr Freiräume bei der reichte Struktur-, Prozess- und Ergebnis- die der Lehre dann fehlen. Nicht zu ver- Gestaltung und Anpassung der Inhalte qualität. Die Einführung eines normkon- gessen ist auch, dass die Qualität der der Studiengänge an die Erfordernisse formen Qualitätsmanagementsystems, Lehre bei den „Universities of Applied der Praxis und gibt einen knappen wie es Binner ausführlich beschreibt, Sciences“ durch den Praxisbezug geprägt Überblick über die einzelnen Stufen des führt zu internen Verbesserungen der ist. Diesen gilt es zu erhalten, bei Bache- Akkreditierungsprozesses. Organisations- und Ablaufstrukturen der lor- und Masterstudiengängen, wenn der Der Akkreditierungsprozess steht im Hochschule, zu Zeiteinsparung, Stress- Bologna-Prozess nicht zu einer Qualitäts- Mittelpunkt des Beitrags von Nicolas P. vermeidung, erhöhter Produktivität, aber falle bei den Fachhochschulen führen Sokianos von der TFH , der den auch erhöhter Mitarbeitermotivation soll. Dazu mehr im nächsten Heft. Master of Science Studiengang „Interna- und einer gefestigten Corporate Identity. Ihre Dorit Loos tional Technology Transfer Manage- Mathias Graumann beschäftigt sich ment“ leitet. Er führt die Fragen auf, die mit der Qualitätskontrolle der Leistung im Rahmen der Akkreditierung des Stu- der Hochschullehrer. Mit der Umsetzung

hlb Die neue Hochschule 5/2003 3 INHALT · DNH Heft 5 · Oktober 2003

Akkreditierung

AKKREDITIERUNG Autoren gesucht! 37

Editorial: Reformen, Reformen, Reformen 3

Akkreditierung Ein Arbeits- und Lernprozess 9 Die zunehmende Autonomie der Hochschulen in Verbindung mit der Verwirk- lichung des Bologna-Prozesses verlangt eine Qualitätssicherung der Hochschul- abschlüsse. Der Generalsekretär der Stiftung der deutschen Wirtschaft, RA Hans Jürgen Brackmann, beschreibt die Akkreditierungspraxis der Foundation for International Business Administration Accreditation (FIBAA).

Qualitätssicherung durch Akkreditierung Für viele Studiengänge hat die Zukunft schon begonnen 14 Der wissenschaftliche Leiter der Graduate School der FH Offenburg, Lothar Schüssele, zeigt den typischen Weg der Akkreditierung und gibt Tipps zum Ablauf.

Akkreditierung zum Master of Science:

Ein dornenreicher Weg 16 MUSTER Welche Fragen werden bei der Akkreditierung gestellt? Welche Akkreditierungsagentur für Studiengänge der Ingenieur- wissenschaften, der Informatik, Schwierigkeiten ergeben sich? Durch welche Maßnahmen der Naturwissenschaften und ASIIN der Mathematik e.V. kann die Akkreditierung sicher gestellt werden und welche

Rückschlüsse ergeben sich dadurch auf die Hochschule? Akkreditierungsurkunde Nikolas P. Sokianos berichtet über die Akkreditierung des Die Akkreditierungsagentur für Studiengänge der Ingenieurwissenschaften, der Informatik, der Naturwissenschaften und der Mathematik e. V. (ASIIN) hat auf Antrag der Studiengangs International Technology Transfer Management an der TFH Berlin. Fachhochschule / Universität X - Fachbereich / Fakultät Y - den Masterstudiengang / Bachelorstudiengang „Bezeichnung des Studiengangs“ akkreditiert.

Systematische Qualitätsentwicklung im Die Akkreditierung wird durch Beschluss der Akkreditierungskommission am tt.mm.jjjj ausgesprochen und ist zeitlich befristet bis tt.mm.jjjj. Hochschulbereich Der Akkreditierung liegen die Kriterien der ASIIN in der Fassung vom 1. Februar 2002 zugrunde. Der Studiengang wird gemäß den ASIIN-Richtlinien als stärker anwendungsorientiert / stärker theorieorientiert* eingestuft. Die Hochschule hat als Methoden und Konzepte 20 Abschlussbezeichnung den Titel „Titel [z. B. Master of Science, Bachelor of Science, Master of H. F. Binner überträgt das betriebliche Qualitätsmanagement- Engineering, Bachelor of Engineering]“ vorgesehen. tt.mm.jjjj system nach DIN EN ISO 9001:2000 auf die Hochschulen und zeigt dessen Nutzen für die Verbesserung der hochschul- spezifischen Struktur-, Prozess-, Ergebnis- und Sozialqualität Prof. Dr.-Ing. Peter Pirsch Dr. Iring Wasser sowie bei der Evaluierung und Akkreditierung auf. Vorsitzender der Akkreditierungskommission Geschäftsführer

Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle Akkreditierungsrat Die ASIIN wurde am 12. Dez. 2002 vom Akkreditierungsrat für die Akkreditierung von Studiengängen mit den Abschlüssen Bachelor/ Bakkalaureus Akkreditierungsrat in Bonn akkreditiert. und Master/Magister - Eingerichtet von Kultusministerkonferenz und Hochschulrektorenkonferenz bei Wirtschaftsprüfern

* und Hochschullehrern 25 Die KMK hat in ihrem Beschluss vom 05.03.1999 die zu diesen Profilen zugehörigen Abschlussbezeichnungen festgelegt.

Die Einführung der W-Besoldung mit einem festen Gehaltsbestandteil und variabler Leistungsbezüge setzt ein sicheres Leistungsmessungsverfahren voraus. Mathias Graumann beschreibt ein Qualitätskontrollsystem für Wirtschaftsprüfer und entwickelt mögliche Parallelen für ein entsprechendes System für Hochschullehrer.

Managementparadoxien Ein Erfahrungsbericht über Steuerungsmechanismen der niederländischen Fachhochschulen 32 Herman Blom nimmt Stellung zu dem zunehmenden ‚Managerismus’ an niederländischen Hochschulen. Ihre Umwandlung in marktorientierte, nach privatwirtschaftlichen Mechanismen funktionierende Unterrichtsunternehmungen hat ihren Preis: die Selbstentmachtung der Hochschullehrer durch Erfüllung der bürokratischen Anforderungen zahlreicher Qualitätssicherungs- systeme und der dadurch bedingte Verlust intrinsischer Motivation führt zur Verringerung der Selbststeuerung der Hochschulen.

4 hlb Die neue Hochschule 5/2003 Impressum Herausgeber: Hochschullehrerbund – Bundesvereinigung – e.V. (hlb)

Verlag: hlb, Postfach 201448, 53144 Bonn, Telefon (0228) 352271, Telefax (0228) 354512 eMail: [email protected], Internet: www.hlb.de

Chefredakteurin: Prof. Dr. Dorit Loos Buchenländer Str. 60, 70569 Stuttgart, Telefon (0711) 682508, Telefax (0711) 6770596 eMail: [email protected]

Redaktion: Dr. Hubert Mücke

Titelbildentwurf: Prof. Wolfgang Lüftner

Verbandsoffiziell ist die Rubrik „hlb-aktuell“. Alle mit Namen des Autors/der Autorin versehenen Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Auffas-

Foto: Friedrich Archiv sung des hlb sowie der Mitgliedsverbände. Hans R. Friedrich beim 13. Plakatwettbewerb 1999 Erscheinungsweise: zweimonatlich Jahresabonnements für Nichtmitglieder € 45,50 (Inland), inkl. Versand hlb-AKTUELL Aus Bund und € 60,84 (Ausland), zzgl. Versand Wirtschaftsverbände wollen BA/MA 6 Ländern Probeabonnement auf Anfrage Erfüllungs-, Zahlungsort und Gerichtsstand ist Hochschulen brauchen Wettbewerb – Bonn. HH: Hü und hott um die FHÖV Fachhochschulen brauchen 34 Anzeigenverwaltung: Chancengleichheit 6 NW: Erfolgsfaktoren von wmw Ralf und Jutta Müller, Unzulängliche W-Besoldung Forschung und Lehre 35 Lindenweg 28a, 53567 Asbach öffentlich machen 7 Telefon (0 26 83)96 72 11, RP: Vermarktung von Wissen Fax (0 26 83)96 72 13 Bund will Bologna-Tempo forcieren 7 und Technologie 35 Herstellung und Versand: Unter einem Dach und Wienands PrintMedien GmbH, doch getrennt? 29 Informationen Linzer Straße 140, 53604 Bad Honnef FH-Trends und Berichte Prof. Hans Rainer Friedrich Bachelor-Studium Physiotherapie im einstweiligen Ruhestand 36 und Logopädie/Sprachtherapie Inserenten: an der FH Oldenburg/Ostfriesland/ Jahrestagung 2003 des LogiExam GmbH S. 13 Wilhelmshaven 18 Bad Wiesseer Kreises 38 „Internationale Weinwirtschaft“ Bundesweite Fachtagung zu hlb-Studie zum Bologna-Prozess S. 42 in Geisenheim 18 eLearning am 30./31. Oktober an der FH Potsdam 39 Kulturtourismus Brandenburg – Scientia GmbH: S-Plus U 4 ein Lehrgang in sechs Teilen der Verlässliche Information zur FH Potsdam und des bbw Qualität von Studienangeboten Bildungswerks der Wirtschaft 18 „auf einen Mausklick 39 Forschung zum Anfassen 19 Die Fachhochschulen Deutschlands bieten einen Preise für neuen Ansprechpartner außergewöhnliche Leistungen 19 40 Mit dem Bachelor Meldungen ins Unternehmen 40 Das Heft 6/2003 Ausgaben für Bildung und Die Privatkopie 30 Forschung seit 1998 um mit dem Schwerpunkt Aktuelle Rundschreiben 32,8 Prozent gestiegen 41 für Mitglieder 30 BAFöG-Gelder Bologna-Prozess Unfall auf dem Weg zur Arbeit 30 erheblich missbraucht 41 Häusliches Arbeitszimmer 30 erscheint Haftung im Umgang mit Neues von Maschinen an Hochschulen: 30 Ende Dezember 2003 Kollegen 42 – Diplomarbeiten 31 – Drittmittelprojekte 31 Erst versichern – dann beraten! 31 Neuberufene 43 Vorschau

hlb Die neue Hochschule 5/2003 5 hlb-aktuell

Wirtschaftsverbände wollen Hochschulen brauchen BA/MA Wettbewerb – Fachhochschulen Berlin, den 8. Juli 2003. Die Gespräches des hlb-Präsiden- brauchen Chancengleichheit Unternehmen in Deutsch- ten mit dem Abteilungsleiter land sind so unterschiedlich, Bildungspolitik in der Bun- wie es die Bachelor- und Mas- desvereinigung der Deut- Berlin, den 9. Juli 2003. Mit ten ihren Lehrenden, und es terstudiengänge in Zukunft schen Arbeitgeberverbände, dem gesetzlich verankerten kann nicht angehen, dass Ab- sein sollen. Da überrascht es Stefan Küpper, sehr schnell Auftrag an die Hochschulen, solventen der Fachhochschu- nicht, dass bisher nur die das Wort von der Beschäfti- Bachelor- und Masterstudi- len in den Laufbahnen des öf- großen, international agieren- gungsfähigkeit, also einer ab- engänge einzuführen und die fentlichen Dienstes anders als den Firmen den Bachelor und gespeckten Form von Berufs- Professorinnen und Professo- ihre universitären Kommili- den Master begrüßt haben. befähigung. ren leistungsbezogen zu ver- tonen eingestuft werden. Der Sie haben auch in der Vergan- Die Arbeitsgeberverbände güten, hat der Bundesgesetz- hlb-Präsident bat darüber genheit ausländische Absol- begrüßen grundsätzlich die geber den Wettbewerb um hinaus um Finanzierungssi- venten eingestellt, sie besitzen neuen Studiengänge, und sie Studierende und Wissen- cherheit für die Hochschulen einen Überblick über den werben in den angeschlosse- schaftler verschärft. Alle und die Vergütung der Leh- Wert der einzelnen Abschlüs- nen Unternehmen dafür. Der Hochschulen sollen nun glei- renden. Es müsse verhindert se oder doch zumindest eine Abschied vom bewährten che Studienabschlüsse anbie- werden, dass die für Zulagen Personalabteilung, die diesen Diplom fällt den Fachhoch- ten und ihre Lehrenden nach in den Ländern vorgesehenen Wert einschätzen oder sogar schulen schwer, schwerer als gleichen Regeln vergüten. Mittel gekürzt werden. Die prüfen kann. Das wird klei- den Universitäten. Was soll Wettbewerb setzt Konkurrenz Finanzminister sehen nicht neren und mittleren Unter- ein Bachelor-Ingenieur in voraus. Konkurrieren können den integralen Zusammen- nehmen auch in Zukunft sechs Semestern leisten? Wird aber nur Hochschulen, die hang zwischen Grundvergü- nicht möglich sein. Sie konn- der Regelabsolvent in Zu- gleiche Chancen haben. tung und Zulagen. Sowohl hinsichtlich der Das universitäre Kartell Masterstudiengänge als auch muss endlich aufgebrochen bei der Vergütung ihrer Leh- werden: Der von Hans-Wolf- renden sind die Fachhoch- gang Waldeyer vorgelegte Ge- schulen benachteiligt. Die setzentwurf zur Herstellung hierzu vom Bund erlassenen der Gleichwertigkeit der Rechtsvorschriften müssen Fachhochschulen muss ohne dringend nachgebessert wer- Abstriche vom Bundestag den. Diese Auffassung des verabschiedet werden (vgl. hlb traf im Gespräch des hlb- Die neue Hochschule 1/2003 Präsidenten mit dem hoch- und 3-4/2003). Wir werden schulpolitischen Sprecher der an dieser Stelle regelmäßig SPD-Bundestagsfraktion, über den Fortgang des Ge- Jörg Tauss, auf offene Ohren. setzgebungsverfahrens berich- Es kann nicht sein, dass die ten. Der Präsident des hlb Fachhochschulen ihren Leh- dankte Herrn Professor Dr. renden im Durchschnitt jur. Hans-Wolfgang Waldeyer 1.000 Euro monatlich weni- für sein unermüdliches En- ger zahlen als die Universitä- gagement.

V.l.n.r.: Dr. Hubert Mücke (hlb-Geschäftsführer), Christoph Anz (BDA), Stefan Küpper (Leiter Bildungspolitik BDA), Professor Dr. iur. Nicolai Müller-Bromley (hlb-Präsident), Professor Dr. Günter Siegel (hlb-Vizepräsident) ten sich bislang auf die Qua- kunft nicht mehr die Basis lität der Diplomabschlüsse des Führungspersonals in den verlassen und befürchten Unternehmen bilden, son- nun, in Zukunft jeden einzel- dern als Technischer Assistent nen Bewerber prüfen und anfangen müssen? Auch der vielleicht sogar flächen- hoch spezialisierte Bachelor- deckend Traineeprogramme studiengang ist keine echte anbieten zu müssen. Denn es Alternative zur breit angeleg- ist zweifelhaft, dass die Bache- ten Ausbildung. Ersterer ist lorabsolventen dem An- schnell einsetzbar, dürfte aber spruch an Berufsbefähigung im weiteren Berufsleben Pro- bei einem sechssemestrigen bleme bekommen, letzterer V.l.n.r.: Professor Dr. iur. Nicolai Müller-Bromley (hlb-Präsident), Studium gerecht werden kön- muss im Unternehmen ange- MdB Jörg Tauss,Professor Dr. Günter Siegel (hlb-Vizepräsident), nen. Daher fiel während des lernt werden. Dr. Hubert Mücke (hlb-Geschäftsführer)

6 hlb Die neue Hochschule 5/2003 hlb-aktuell

Unzulängliche W-Besoldung öffentlich machen

Hamburg, 19. August. In die genaue Kenntnis der ein- Gesprächen mit den für Wis- zelnen Lehrenden. Zurzeit senschaft und Bildung zu- scheint die W-Besoldung eine ständigen Redakteuren der Reform für wenige, denn die Wochenzeitung DIE ZEIT, Leistung der großen Masse Martin Spiewak, und im der Lehrenden liegt so eng SPIEGEL, Julia Koch, be- beieinander, dass Unterschie- schrieb der hlb-Präsident die de als konstruiert gelten müs- Unzulänglichkeiten der W- sen. Das gilt auch dann, Besoldung und diskutierte wenn die Ergebnisse studenti- die Frage, ob die Promotion scher Veranstaltungskritik im Zuge der Internationali- herangezogen werden. Auf Dr. Hubert Mücke (hlb-Geschäftsführer) und Professor Dr. iur. Nicolai sierung der Bildungsmärkte Grund fehlender objektiver Müller-Bromley (hlb-Präsident) studieren mit Martin Spiewak die neueste von den Fachhochschulen ge- Kriterien treffen die Studie- Ausgabe der Wochenzeitung Die Zeit (v.l.n.r.). fordert werden müsse. renden ihr Urteil mehr über Die Einführung der soge- die Person als über die Qua- nannten leistungsbezogenen lität der Veranstaltung: Die Besoldung an den Hochschu- direkte Kopplung der Evalua- Bund will len wurde von den Medien tionsergebnisse an die Höhe begrüßt, ja sogar gefordert. der Zulagen muss vermieden Bologna-Tempo forcieren Leistungsträger sollten be- werden. Sie ist auch an aus- lohnt, Leistungsverweigerer ländischen Hochschulen, Berlin-Bonn, den 11.8.2003. beitsmarkt bieten, und der abgestraft werden können. selbst an denen, die große Probleme bei der Umsetzung Bachelor sollte weiterhin be- Doch wie sieht die Realität Autonomie und Arbeitgeber- des Bologna-Prozesses und rufsbefähigend sein. Aus heu- aus: Die Erfahrung an den eigenschaft besitzen, nicht die weiteren Planungen des tiger Sicht muss nüchtern Fachhochschulen in Nieder- üblich. Bundes hierzu waren Gegen- konstatiert werden, dass diese stand eines Gespräches, das Versprechen nicht eingehal- der Geschäftsführer des Zen- ten wurden: tralverbandes der Ingenieur- G Der Master der Fachhoch- vereine (ZBI), Dr. Hans-Jür- schulen wurde von den In- gen Heß, hlb-Bundesge- nenministern mit einem schäftsführer Dr. Hubert Vorbehalt versehen. Mücke, und der Vorsitzende G Der Bachelor soll der Re- des ZBI-Ausschusses für In- gelabschluss werden und genieuraus- und -weiterbil- der Master nur in begrenz- dung, Professor Dr.-Ing. Al- ter Zahl vergeben werden brecht Pfaud (FH Koblenz), können. mit dem Bundesministerium G Der Druck auf die Hoch- für Bildung und Forschung, schulen, einen sechssemes- das durch Herrn Dirk Schül- trigen Bachelor zu verge- ler, Referatsleiter Hochschul- ben ist groß. Wie dieser recht, sowie Frau Dorow und Bachelor Praxisbezug und Frau Tauer, vertreten war, Berufsbefähigung verbin- führte. den soll ist fraglich, schon Die im ZBI zusammenge- gar wie in den Bauberufen Julia Koch () im Gespräch mit Professor Dr. Nicolai schlossenen Verbände stehen die Kammerfähigkeit und Müller-Bromley (hlb-Präsident) der Einführung von Bache- Bauvorlagenberechtigung lor- und Masterstudiengän- erworben werden soll. sachsen zeigt die Unmöglich- Auf internationalem Ni- gen skeptisch gegenüber. Die neuen Studiengänge sol- keit, Leistung so zu messen, veau üblich ist aber die Ab- Nicht ohne Grund: hat doch len mit einer Modularisie- dass sie Grundlage für die grenzung von Hochschule zu die Politik insbesondere den rung verbunden werden. Dies Vergabe von Leistungszulagen postsekundärer Ausbildung Fachhochschulen den Bolo- könnte zu einer aufwandori- sein könnte. Die Betroffenen auf Grund des Promotions- gna-Prozess mit Versprechun- entierten Auswahl der Stu- fühlen sich ungerecht behan- rechts. So könnte es sein, dass gen schmackhaft gemacht: dieninhalte durch die Studie- delt. Das führt zu Demotiva- die Frage des Promotions- Die Fachhochschulen sollten renden führen. Dadurch tion und Leistungsabfall. Of- rechts für die Fachhochschu- einen weiteren Abschluss er- würde die ohnehin vorpro- fensichtlich ist die Unfähig- len von außen an die Fach- halten, der eine wissenschaft- grammierte Verengung der keit der Hochschulen bei der hochschulen und den hlb liche Qualifikation bietet; sie Abschlüsse zu einer weiteren Bemessen der Leistungszu- herangetragen wird. sollten gleiche Abschlüsse wie Einschränkung der berufli- lagen insbesondere in großen die Universitäten vergeben Fachbereichen oder Fakultä- können, die die gleichen Be- ten. Dort fehlt der Leitung rechtigungen auf dem Ar- Fortsetzung S. 8

hlb Die neue Hochschule 5/2003 7 hlb-aktuell

chen Verwendbarkeit führen. wanderungsgesetzes wird auch eine politische Eigendy- schulische Vermittlung von Es sollte daher möglich sein, vom Bund vorbereitet. Im namik erhalten zu haben. Es Wissen Einfluss nehmen. Al- dass Studierende zusätzliche Ausland aber ist das Fach- ist damit zu rechnen, dass lerdings ist bisher kein prakti- Kenntnisse erwerben, eventu- hochschuldiplom nicht ver- schon sehr bald, vielleicht kables Auswahl-Verfahren ge- ell sogar durch den Abschluss mittelbar, sein Wert ist unbe- schon im nächsten Jahr, die funden. Der Vorschlag der mehrerer verwandter Bache- kannt. Daher benötigen aus Diplomabschlüsse aus dem Kultusministerkonferenz, lorstudiengänge. Hochschul- Sicht der Bundesregierung Hochschulrahmengesetz ge- eine Vorauswahl durch die rechtlich wäre dieses Vorge- insbesondere die deutschen strichen werden. Dann hätten Halbjahresnoten vorzuneh- hen zulässig, wie das BMBF Fachhochschulen internatio- die Länder drei Jahre Zeit, men und in den Sommermo- bestätigte. Allerdings wies das nal übliche Abschlüsse. Bei Diplomstudiengänge durch naten Auswahlgespräche zu Ministerium darauf hin, dass einem oder zwei Abschlüssen Bachelor- und Masterstudi- führen, werden von der Bun- Berufsbefähigung für ver- sollte es dann nicht bleiben. engänge zu ersetzen. Das desregierung aber auch den schiedene Fächer unter- Wenn sich der Bund mit sei- hieße: Ab 2007/2008 keine Verbänden abgelehnt. Die schiedlich ausgeprägt sein nen Vorstellungen durchsetzt, Studienanfänger in Diplom- Studienbewerber sind insbe- kann. Mindestvoraussetzung könnten die Hochschulen ein studiengängen, also 3 Jahre sondere an den Fachhoch- für den Bachelor müsse sein, differenziertes Angebot von vor dem politisch gesetzten schulen so heterogen zusam- dass er Fortbildungsfähigkeit Abschlüssen nach 6, 8 und 10 Ziel einer Umsetzung des Bo- mengesetzt, dass sich die vermittle. Semestern anbieten. An die- logna-Prozesses bis 2010, und Noten der Bewerber selbst im dies für alle Studiengänge gleichen Fach nicht miteinan- außer Medizin. In dieser Ein- der vergleichen lassen. In die- schätzung scheiden sich die ser Beziehung wird die Dis- Geister: die Verbände des ZBI kussion weiter gehen müssen verlangen die Einführung von oder die Schulen werden auf Bachelor- und Masterstudi- anderen Wegen gezwungen engängen dort, wo es sinnvoll werden, Hochschulreife zu ist, also wo die Studiennach- vermitteln. frage und der Arbeitsmarkt Während die schulische dies verlangen, nicht aber Ausbildung immer noch kei- dort, wo es die Politik nem Qualitätssicherungsver- wünscht. fahren unterworfen ist, gilt Die Bundesregierung er- dieses für die neuen interna- hofft sich von der Einführung tionalen Studiengänge von Bachelor- und Masterstu- grundsätzlich seit Jahren: Ak- diengängen auch eine Redu- kreditierung heißt es und soll zierung der Abbrecherquoten. dafür sorgen, dass die Hoch- Kurze, gestufte Studienab- schulen in Zukunft weitge- schnitte, verbunden mit Mo- hend selbst die Inhalte der dularisierung und Kredit- Studiengänge bestimmen V.l.n.r.: Dr. Hubert Mücke (hlb-Geschäftsführer), Frau Dorow (BMBF), punkten, sollen hierzu beitra- können. Private Agenturen, Dr. Jürgen Heß (Geschäftsführer ZBI), Professor Dr.-Ing.Albrecht Pfaud gen. Demgegenüber zeigt die in denen Hochschulen, Stu- (FH Koblenz) Erfahrung an den Hochschu- dierende, Wirtschaft und Ver- len andere Ursachen des Stu- bände mitwirken, sollen Min- dienabbruchs. An erster Stelle deststandards der Studien- Die Hochschulen sind ser Stufung sollte sich dann sind die unzureichenden gänge garantieren. Sie werden eben auch nur ein Abbild der auch die Einstellungspraxis schulischen Vorkenntnisse ihrerseits durch den Akkredi- gesellschaftlichen Umstände im öffentlichen Dienst aus- der Studienanfänger zu nen- tierungsrat überwacht. Staats- und diese werden durch den richten. Die Bundesregierung nen. Die Probleme liegen im ferne ist eine der grundlegen- demographischen Faktor be- wird sich für eine Spreizung Bereich der Ingenieurstudi- den Voraussetzungen für das stimmt. Als Teil der Sozialsys- der Anfangsbesoldungen ein- engänge hauptsächlich im Funktionieren dieses Systems, teme unterliegen auch die setzen, die unabhängig von Mathematik-Stoff der Mittel- und doch mischen sich die Hochschulen den Auswir- der Hochschulart, aber ab- stufe. Dieses Problem wird Länder auch in dieses System kungen der sinkenden Ge- hängig von der Regelstudien- von der Bundesregierung ein, ja sie gründen Agenturen, burtenrate. Sie wird in abseh- zeit Vergütungen anbieten, ebenfalls gesehen und sie will die von ihnen beherrscht wer- barer Zeit zu einem gravie- die in der ersten Stufe zum auch darauf reagieren. Zwar den: eine Entwicklung, die renden Mangel an Fachkräf- Beispiel zwischen A 10 und besitzt sie keine direkte Ge- der Akkreditierungsrat auf- ten führen. Der in langer A 12, in der zweiten Stufe setzgebungskompetenz im merksam beobachten sollte. Sicht absehbare Rückgang der zwischen A11 bis A13 und in Schulbereich – dieser ist reine Leider sind bisher nur die we- Hochschulabsolventen und der letzten Stufe zwischen Ländersache – sieht aber nigsten Studiengänge akkre- damit der Arbeitskräfte kann A 12 und A 14 liegen könn- Rechtfertigung für Initiati- ditiert. Den Studierenden dann nicht mehr allein durch ten. Einstufungspfade könn- ven, denn die schlecht vorbe- kann nur geraten werden, deutsche Absolventen gedeckt ten dann auch die Diskrimi- reiteten Schüler belasten die hierauf in Zukunft verstärkt werden. Sie müssen auch aus nierung der FH-Absolventen Hochschulen und die Abbre- zu achten. Aus Sicht des Bun- dem Ausland an die deut- im öffentlichen Dienst auflö- cher den Arbeitsmarkt. des geht derjenige ein hohes schen Hochschulen geholt sen. Die Auswahl der Studi- Risiko ein, der ein Studium und später hier im Land ge- Neben der demographisch enanfänger durch die Hoch- in einem nicht akkreditierten halten werden. Eine entspre- bedingten Eigendynamik schulen könnte durch Noten- Studiengang aufnimmt. chende Erweiterung des Zu- scheint der Bologna-Prozess Gewichtung auch auf die

8 hlb Die neue Hochschule 5/2003 Brackmann Akkreditierung

Ein Arbeits- und Lernprozess

War der Begriff Akkreditierung bis vor Möglichkeit eröffnet, international kom- kurzem in Deutschland noch ein Fremd- patible Studiengänge, die zum Bachelor- wort, hatte er international schon längst und Master-Abschluss führen, anzubie- eine Tradition. Insbesondere auf dem ten. Die Entscheidung zur Errichtung wirtschaftswissenschaftlichen Sektor – dieser Studiengänge an den einzelnen und hier vor allem für die Fülle von Hochschulen obliegt jedoch nicht diesen MBA-Programmen – gibt es zahlreiche selbst, sondern nach wie vor dem jeweili- nationale Qualitätssicherer, die diese Art gen Landesministerium. Vor dieser staat- der Gütekontrolle seit vielen Jahrzehnten lichen Entscheidung soll nach einem ge- betreiben. Dabei gibt es zwei Ausrichtun- meinsamen Beschluss von Kultusminis- Der Generalsekretär gen, nach denen sich die Akkreditie- terkonferenz (KMK) und Hochschulrek- der Stiftung der rungsagenturen unterscheiden: während torenkonferenz (HRK) ein Akkreditie- die einen eine Fakultät bzw. eine Busi- rungsverfahren durchgeführt werden, in Deutschen Wirtschaft ness-School im Ganzen unter die Lupe dem die Qualität des neuen Studienan- berichtet über die nehmen und bewerten, konzentrieren gebotes überprüft und bewertet wird. Als sich die anderen auf die Überprüfung „Prüfinstanz“ wurde von der KMK und Akkreditierungspraxis einzelner Studiengänge bzw. einzelner der HRK ein Akkreditierungsrat einge- der FIBAA Programme. setzt, dessen Aufgabe es ist, den Ablauf Allein im Bereich MBA und Wirt- der fachlich-inhaltlichen Begutachtung schaftswissenschaften ist der internatio- der neuen Studiengänge zu koordinieren nale Markt gut bestückt mit Akkreditie- und die mit der Prüfung und Bewertung rungsagenturen. Der Bogen der Akkredi- beauftragten Agenturen zu akkreditieren. tierer spannt sich zum Beispiel von den Mittlerweile gibt es in Deutschland USA mit der 1916 gegründeten Ameri- sechs dieser Agenturen, die sich im Auf- can Assembly of Collegiate Schools of gabenspektrum unterscheiden: so über- Business (AACSB) über die Asociacion prüfen drei dieser Einrichtungen alle Stu- Espanola de Escuelas de Direccion de dienangebote von Universitäten und Empresas (AEEDE) in Spanien, die eng- Fachhochschulen, während die drei an- lischen Akkreditierer Association of deren sich als Fachakkreditierungsagen- MBAs (AMBA) und Association of Bu- turen verstehen, die sich in ihrem Aufga- siness Schools (ABS), das Chapitre in benfeld – durchaus nicht unüblich im in- Frankreich, die Foundation for Interna- ternationalen Kontext – auf einzelne Stu- tional Business Administration Accre- dienbereiche konzentrieren. Hierzu zählt ditation (FIBAA) für den deutschspra- auch die Foundation for International chigen Raum bis hin zu den Gründun- Business Administration Accreditation gen in Mittel- und Osteuropa wie Russi- (FIBAA) mit ihrem Fokus auf wirt- an Association of Business Education schaftswissenschaftlich orientierte Bache- (RABE); Central and Eastern European lor- und Master-Studiengänge. Management Development Network Alle sechs Agenturen sind berechtigt, (CEEMAN) und Forum in Polen. das Qualitätssiegel des Akkreditierungs- Ähnlich verhält es sich in anderen rates an diejenigen Studiengänge zu ver- Wirtschaftsbereichen. Auch hier ist die leihen, die das Begutachtungsverfahren Akkreditierung international Standard. positiv absolviert haben. Dabei arbeiten Zwar müssen die von den Akkreditie- in allen Agenturen auch Vertreter der Be- rungsagenturen ausgewiesenen Ergebnis- rufspraxis in den Begutachtungs- und in se noch nicht ohne weiteres vergleichbar den Entscheidungsverfahren mit, mit sein. Aber die Tendenz, dass über Ab- dem Ziel, dass Berufsrelevanz und sprachen, gemeinsame Standards und Marktakzeptanz die neuen Studiengänge sogar gemeinsame Bewertungsverfahren auszeichnet. Vergleichbarkeit geschaffen wird, ist Eine weitere Besonderheit: Die Ergeb- deutlich spürbar. Dies ist ganz im Inte- nisse der von den Akkreditierungsagen- resse der Studierenden, vor allem aber turen durchgeführten Prüfverfahren wer- auch des Abnehmermarktes. den veröffentlicht. Damit sollen Trans- RA Hans-Jürgen Brackmann parenz, Vergleichbarkeit und Orientie- Generalsekretär der Stiftung der Der deutsche Weg rung über die jeweils angebotenen Studi- Deutschen Wirtschaft engänge gefördert werden. Breite Straße 29 In Deutschland wurde mit der Novelle Bislang wurde die länderübergreifende 10178 Berlin des Hochschulrahmengesetzes seit 1998 Vergleichbarkeit der Studiengänge und Universitäten und Fachhochschulen die -abschlüsse in Deutschland über meist

hlb Die neue Hochschule 5/2003 9 FIBAA

und Akkreditierungskommission) arbei- teten von Anfang an Wissenschaftler, Unternehmens- und Verbandsvertreter aller drei Länder mit, seit 1999 auch Ge- werkschaftler und Studentenvertreter. Die FIBAA versteht sich heute als eine Akkreditierungsagentur, die das Ziel hat, eine hohe Qualität aller wirtschaftsorien- tierten Bachelor- und Masterstudienan- gebote in Deutschland, Österreich und der Schweiz sicherzustellen sowie für Be- rufsrelevanz und Marktakzeptanz dieser neuen Studienangebote zu sorgen. Sie akkreditiert hochschulübergreifend diese Bachelor- und Masterstudiengänge (also BWL, VWL, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschafts- psychologie, Wirtschaftsrecht, usw.) mit deutschsprachiger oder englischer Be- zeichnung, die staatliche und private In- stitutionen in den drei Ländern anbieten.

Foto: MEV-Verlag Hierfür wurde sie auch vom Akkreditie- rungsrat in Deutschland im Jahre 2000 zeitaufwendig ausgehandelte Rahmen- Dies muss das Ziel einer international an- akkreditiert und im Jahre 2002 für weite- prüfungsordnungen in Kommissionen gelegten breiten Akkreditierungswelle re fünf Jahre re-akkreditiert. sicher gestellt, in denen vor allem die sein. Darauf haben sich auch die europä- Die FIBAA ist seit 1997 Mitglied im Kultusbehörden und die Hochschulen ischen Hochschulrektoren auf ihrer Kon- EQUAL-Board, dem Forum der natio- mitwirkten. Die Entscheidungen fielen ferenz in Salamanca im Frühsommer nalen Akkreditierer Europas für wirt- im Wesentlichen nach der „Papierform“. 2001 verständigt. Angesichts der mobiler schaftsorientierte Studienprogramme. Mit der Umstellung auf Akkreditierungs- werdenden Studierenden ist es für die ein- Unter aktiver Mitarbeit von FIBAA sind verfahren ist Deutschland nunmehr ein- zelnen Hochschulen unter qualitativen dort u.a. die „European Guidelines for geschwenkt auf den Pfad internationaler Aspekten wichtig zu wissen, welche Leis- MBA Programmes“ sowie „Distance Gepflogenheiten. tungen ihre Studierenden an anderen Learning Guidelines“ und eine Taxono- Hochschulen, sei es im Inland oder im mie für Master-Programme verabschie- Transparenz und Vergleichbarkeit Ausland, erbracht haben und wie diese in det worden. „Bachelor Guidelines“ und sind gefragt ihrer Qualität einzustufen sind. Dies be- Dokumente zur Klärung bestimmter fördert die Entwicklung von Excellenz – Problemstellungen, wie beispielsweise In Deutschland gab es bis vor kurzem und für diesen Prozess ist die Akkreditie- „Internationalisation“ und „Research and noch sehr wenige Informationen über die rung eine notwendige Voraussetzung. Development“ sind weitere Arbeitsergeb- neuen Bachelor- und Masterstudiengän- nisse auf dieser Ebene. ge, über ihr Anforderungsprofil und über Die FIBAA Seit 2002 ist FIBAA Mitglied in die Arbeitsmarktlage für Absolventen als Akkreditierungsagentur ENQA, dem European Network for dieser neuen Studiengänge. Dass Unter- Quality Assurance in Higher Education, nehmen, die bereits Erfahrung mit aus- Die Foundation for International Busi- und seit 2003 beteiligt sie sich an der ländischen Bachelorabsolventen besitzen, ness Administration Accreditation – Formierung von ECA, dem European sich auch den neuen deutschen Studien- FIBAA wurde im September 1994 mit Consortium for Accreditation. Die angeboten gegenüber sehr aufgeschlossen dem Ziel gegründet, den Markt der FIBAA hat mit diesen Mitgliedschaften zeigen, reicht nicht für eine breite Akzep- MBA-Programme (Master of Business gezielt eine deutliche Verankerung in tanz der Absolventen dieser Angebote auf Administration) transparent zu machen einem internationalen Netzwerk gesucht, dem Arbeitsmarkt. Zwar gibt es mittler- und nach Qualitätskriterien zu bewerten. um so für eine Vergleichbarkeit der Ar- weile zahlreiche positive Äußerungen von Die Initiative zur Gründung der FIBAA beit im wirtschaftswissenschaftlich orien- Unternehmen, insbesondere von den ging seinerzeit von der Bundesvereini- tierten Akkreditierungssektor und für großen, international operierenden Un- gung der Deutschen Arbeitgeberverbän- eine bessere Transparenz der internatio- ternehmen, die sich klar für die Einstel- de und dem Deutschen Industrie- und nalen Anbieterszene zu sorgen. lung von Bachelor- und Master-Absol- Handelskammertag aus, die gemeinsam Folgende Merkmale prägen die Arbeit venten aussprechen. Entscheidend für mit Wissenschaftlern und Unterneh- der FIBAA: die Akzeptanz dieser Entwicklung aber mensvertretern Verfahren zur Prüfung G Grundsätzlich besteht ein Gutachter- wird sein, wie die Studiengänge im Ak- und Begutachtung von MBA-Studienan- team aus drei Personen, davon zwei kreditierungsprozess abschneiden wer- geboten auf Basis internationaler Muster aus dem Bereich der Wissenschaft den. Hier werden die Marken gesetzt, erarbeiteten. (Universität und Fachhochschule) nach denen sich Absolventen wie auch In diese Initiative wurden die schwei- und eine aus der Berufspraxis (Unter- die Nachfrageseite auf dem Arbeitsmarkt zer und österreichischen Wirtschaftsver- nehmensvertreter(in)). richten können. bände einbezogen, mit denen dann ge- G FIBAA erarbeitet im Akkreditierungs- Deshalb ist es wichtig, als Ergebnis meinsam der institutionelle Rahmen verfahren ein Studiengangsprofil einer Akkreditierung nicht nur ein „Be- (eine schweizer Bundesstiftung) für das durch die Bestimmung von Ausprä- standen“, sondern vielmehr das Profil des neue Aktionsfeld gefunden wurde. In gungsstufen der Qualitätselemente. Studienganges im Einzelnen auszuweisen. den Gremien der FIBAA (Stiftungsrat Das Profil setzt auf Mindeststandards

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G auf, die den unteren Referenzrahmen Master of Business Administration Durch die FIBAA bilden, während gleichzeitig die Be- (for Central and Eastern Europe) der akkreditierte Studienprogramme wertungen oberhalb der Basislinie zu Europa-Universität Viadrina in einem klaren Ausweis des Stärken- (Oder). Die Federführung nach Ländern: und Schwächenprofils führen. Damit lag bei der FIBAA. in Deutschland 64 in Österreich 10 hat sich das Gütesiegel der FIBAA Zum 01.09.2003 lagen insgesamt 52 in der Schweiz 6 durchgesetzt. Aufschlussreich ist vor weitere Verträge für Akkreditierungen in in Niederlanden 1 allem die Transparenz durch Profilbe- Deutschland, Österreich und der schreibung, die mit dem FIBAA-Be- Schweiz vor. Die Verfahren befinden sich nach Studienzyklus: wertungsverfahren geschaffen wird; in unterschiedlichen Bearbeitungsstän- Bachelor-Studiengänge 26 dies vor allem akzeptieren der Markt, den. – davon Fernstudium 3 die Studieninteressenten, die Anbieter Grundsätzlich bieten die neuen, ge- Master-Studiengänge 55 und die Abnehmer. stuften Studiengänge das Bild einer – davon Fernstudium 3 G Von den Studienanbietern werden in großen Vielfalt an Bildungszielen, Orga- – davon MBA 41 sieben Kapiteln Aussagen erwartet zu nisationsformen und Kooperationsstruk- nach Hochschulart: den konzeptionellen Grundlagen und turen. Kooperationen bilden sich auch staatliche Hochschulen 39 Zielen des Studienganges, zu den Zu- durch Verbindung von Initiativen staatli- Staatlich anerkannte Hochschulen 37 lassungsvoraussetzungen, zu den cher Hochschulen und privatwirtschaftli- Private Institutionen 5 Strukturelementen und zur Gestal- cher Seite. Es gehört zur Aufgabe der tung, zu Curriculum und Programm- FIBAA, dieser Vielfalt und der kreativen nach Hochschulform: inhalten, zu den Lehr- und Lernfor- Entwicklung des Hochschulsystems Universitäten und men, zum Lehrkörper, zu den Res- Raum zu geben, dabei aber mit „Min- ausgegründete Institute 16 sourcen und zum Management. deststandards“ (die gleichwohl einen Fachhochschulen 58 G Insgesamt entsteht ein Bewertungs- hohen Leistungsanspruch beinhalten) Hochschule eigenen Typs 2 spektrum von rund 100 Qualitätskri- und differenzierenden Qualitätsprofilen Private Institutionen 5 terien, mit dem das Profil des Studi- die Transparenz im tertiären Bildungsbe- enangebotes mit seinen Stärken und reich zu fördern. nenministerkonferenz erstmals ein kon- Schwächen deutlich beschrieben wird. Die Arbeit der Akkreditierungsagentu- kretes Anforderungsprofil für die Lauf- ren eröffnet für den Hochschulsektor bahn des höheren Dienstes vorgestellt. In Stand ihrer aber auch neue Möglichkeiten. So haben Abstimmung mit der Kultusminister- Akkreditierungsverfahren vier private Institutionen in Deutschland konferenz ist Folgendes festgelegt wor- mittlerweile die staatliche Anerkennung den: Insgesamt 81 Studienprogramme wur- als Hochschule auf Basis der FIBAA-Ak- Der Zugang zum höheren Dienst er- den seit Zulassung der FIBAA durch den kreditierung ihrer ersten Studiengänge fordert ein Studium, das durch die Ver- deutschen Akkreditierungsrat im Jahr erreichen können. Die zuständigen Mi- mittlung 2000 akkreditiert, davon in den ersten nisterien hatten zur Aufnahme der Ver- G der Zusammenhänge des studierten sieben Monaten des Jahres 2003 allein fahren angeregt, die Ergebnisse abgewar- Faches, 40. Dies weist auf einen recht steil an- tet und auf deren Grundlage über die G der Fähigkeit, wissenschaftliche Me- steigenden Gradienten bei den Anträgen staatliche Anerkennung als Hochschule thoden und Erkenntnisse anzuwen- auf Akkreditierung. Inzwischen sind drei entschieden. den und Programme aus der Zeit vor 1999 nach G der für den Übergang in die Berufs- den inzwischen überarbeiteten Verfah- Akkreditierung und Zugang praxis notwendigen Fachkenntnisse rensrichtlinien re-akkreditiert worden: zum höheren Dienst gekennzeichnet ist. G Der „Executive MBA“ der Donau Das Studium muss daher im Wesentli- Universität Krems, Zu einem Zankapfel der Hochschulszene chen von folgenden Kriterien und Ele- G der „Master of Business Administra- wurde der von der Innenminister- und menten geprägt sein: tion“ der Webster University, Wien der Kultusministerkonferenz gefundene G Vermittlung der Befähigung zu wis- und Kompromiss, nach dem für die an Fach- senschaftlicher Arbeit und Methodik G der „Master of Business Administra- hochschulen erworbenen Master-Ab- dieses Faches, tion“ der Fachhochschule Esslingen. schlüsse erst nach einem besonderen Ak- G Vermittlung von theoretisch-analyti- Als Erweiterung der internationalen kreditierungsverfahren der Zugang zum schen Fähigkeiten, Kompetenz in Sachen Akkreditierung höheren Dienst eröffnet werden soll. G Herausbildung intellektueller und so- wurde in Zusammenarbeit mit dem Diese Entscheidung konterkariert im zialer Kompetenzen durch Vermitt- Dutch Validation Council (D.V.C.) in Ansatz das Ziel von Akkreditierungsver- lung von abstraktem, analytischem, den Niederlanden folgende Doppel-Ak- fahren, generell für Transparenz der über- über den Einzelfall hinausgehendem kreditierung ausgesprochen: prüften Studienangebote zu sorgen, und vernetztem Denken, G Master-Studiengang „Managing Hu- wenn es mit dieser Zielrichtung allein auf G Vermittlung der Fähigkeit, sich man Resources“ an der Saxion Hoge- Fachhochschulen gemünzt ist. Ange- schnell methodisch und systematisch school Ijselland in Deventer. Die Fe- sichts des Wettbewerbs auf dem interna- in Neues, Unbekanntes einzuarbeiten, derführung lag bei D.V.C.. tionalen Hochschulmarkt ist damit zu- G Förderung von Selbständigkeit, Krea- Mit dem D.V.C. ist inzwischen ein förm- gleich ein Stolperstein für die deutschen tivität, Offenheit und Pluralität, liches Kooperationsabkommen geschlos- Fachhochschulen gelegt worden, da mit G Förderung von Kommunikations- sen worden. Blick auf den Zugang zum höheren fähigkeit (Streit-, Diskussions-, Dis- Mit der polnischen Partneragentur Dienst die Wertigkeit von Fachhoch- kursivorientiertheit von Studiengän- FORUM wurde 2002 die Doppel-Ak- schulen grundsätzlich anders behandelt gen, Kritikfähigkeit, Fähigkeit zur kreditierung des folgenden Programmes wird als die der Universitäten. selbständigen Urteilsbildung, dialekti- durchgeführt: In diesem Zusammenhang hat die In- sches Denken).

hlb Die neue Hochschule 5/2003 11 FIBAA

Die FIBAA hat in der internen Ausein- G Gelingt es im Studium, ein strategi- soziale Aspekte des Fachgebietes ver- andersetzung mit dem Beschluss von sches Denken, das über die funktiona- mittelt? IMK und KMK festgestellt, dass das vor- len Anforderungen des Arbeitsfeldes Weitere Fragen gehen auf die Unter- gesehene Anforderungsprofil in den vor- hinausgeht, anzulegen? richtsmethoden, die Didaktik, das Lehr- liegenden Standards der FIBAA enthal- G Werden die Studierenden zu einer material, die Prüfungsarbeiten usw. ein. ten ist und in jedem Akkreditierungsver- persönlichen Offenheit für fremde, Wenn dies Standard bei allen Akkreditie- fahren überprüft wird. Dabei wird fol- insbesondere transnational existente rungsagenturen ist, dann sollte es bald gendermaßen vorgegangen, um es bei- Sichtweisen und deren Integration in nicht mehr des aufwendigen und perso- spielhaft zu verdeutlichen: das eigene Denken und Handeln hin- nalintensiven Begutachtungsverfahrens Zur Frage, wie weit es dem Studien- geführt? und der Beteiligung von Vertretern der gang gelingt, die Studierenden wissen- G Werden die Studierenden gefördert Innenressorts der Länder bedürfen. Ent- schaftlich zu qualifizieren, werden fol- hinsichtlich ihrer persönlichen Offen- scheidend für den Zugang zum höheren gende Kriterien berücksichtigt: heit für Wandlungsprozesse und In- Dienst sollte das ausgewiesene Qualitäts- G Gelingt es, den Studierenden ein dem novation allgemein? profil des von der Akkreditierungsagen- angestrebten akademischen Grad an- G Wird den Studierenden die kritische tur überprüften und bewerteten Studien- gemessenes, vertieftes Verständnis für Auseinandersetzung mit aktuell disku- ganges sein. die Theorie- und Modellbildung die- tierten Sachverhalten gesellschaftli- ser wissenschaftlichen Disziplin zu cher, politischer und fachlicher Art Weitere Entwicklungen vermitteln? abverlangt? G Wird ein vertieftes Verständnis für die Weitere Ansätze zur Überprüfung des Im Zuge des Bologna-Prozesses wird er- Anwendung der Theorie oder Model- Anforderungsprofils vom IMK und kennbar, dass mittlerweile eine Fülle von le bei der Lösung praktischer Proble- KMK sind folgende Fragen, die wieder- Akteuren im deutschsprachigen Raum me vermittelt? um im Einzelnen dann aufgeblättert wer- und in Europa auftreten, um die Ent- G Werden die Studierenden zu einer den: wicklungen im Rahmen der Qualitätssi- wissenschaftlichen Neugierhaltung für G Wie weit ist das Curriculum darauf cherung mit zu gestalten. Hierzu gehören theoretische Fragestellungen und Em- ausgerichtet, den Studierenden auf nationale und internationale Institutio- pirie hingeführt? wissenschaftlicher Basis persönliche nen, die miteinander verflochten sind G Entwickeln die Studierenden in die- Befähigungen in gebräuchlichen bzw. sich zu gemeinsamen Handlungs- sem Studium die Befähigung zu Handlungsmustern des relevanten Be- strategien zusammen geschlossen haben. mehrdimensionaler Betrachtungswei- rufsfeldes zu vermitteln? In diesem Zusammenhang ist der Zu- se von theoretischen oder praxisbezo- G Wie weit ist das Curriculum darauf sammenschluss des österreichischen Ak- genen Aufgabenstellungen? ausgerichtet, den Studierenden per- kreditierungsrates und des dortigen G Werden die Studierenden für eine kri- sönliche Befähigungen in der Umset- Fachhochschulrates, des Schweizer Or- tische Wägung der eigenen bisherigen zung wissenschaftlich-analytischer gans für Qualitätssicherung und des Ansätze, Sichtweisen und Orientie- Methoden für Probleme der berufli- deutschen Akkreditierungsrates zu sehen. rungen sensibilisiert? chen Praxis zu vermitteln? Hierzu gehören aber auch die schon er- In gleicher Weise wird mit der Frage, G Wie weit ist das Curriculum darauf wähnten Zusammenschlüsse wie ENQA welches Potenzial dieser Studiengang ausgerichtet, die Studierenden in und ECA: Ziel von ENQA ist es, dass hinsichtlich der Förderung von Befähi- ihren professionellen Sozialkompeten- die europäischen Hochschulen an der gungen, die eine akademisch gebildete zen weiterzubilden? Qualitätssicherung und -prüfung der Persönlichkeit auszeichnen, besitzt, ver- G Wie weit ist das Curriculum darauf Studienabschlüsse beteiligt werden. Auf fahren. Hier werden folgende Kriterien ausgerichtet, die Befähigung zur pro- diese Weise sollen europäische Abschlüs- betrachtet: fessionellen Nutzung der Datenverar- se besser miteinander verglichen werden G Gelingt es im Studium, in den Studie- beitung im Berufsfeld zu fördern? können. So soll durch ENQA gefördert renden eine mehr generalistisch- G Welche so genannten Schlüsselqualifi- werden, dass die Evaluations-/Akkredi- fachübergreifende Orientierung zu kationen werden vermittelt? tierungsinstanzen der einzelnen Länder entwickeln? G In welcher Form werden ethische und sich untereinander über ihre Richtlinien und Verfahren absprechen und so größe- re Kooperationen möglich machen. In ECA haben sich hingegen die Akkredi- tierungsagenturen zusammen geschlos- sen, da sie sich in ENQA nicht ausrei- chend berücksichtigt fühlen. Dabei ist es gegenwärtig nicht abseh- bar, welche Initiativen sich durchsetzen und die weitere Entwicklung entschei- dend mitbestimmen werden. Allein be- deutsam für die weitere Arbeit im Akkre- ditierungsprozess wird sein, dass Trans- parenz und Vergleichbarkeit geschaffen werden; dies gilt sowohl für die Prüf- und Bewertungsverfahren als auch für das Leistungsspektrum der Hochschulen, denn sowohl die Studierenden als auch der Arbeitsmarkt haben ein berechtigtes Interesse daran zu wissen, was wo unter

Foto: MEV-Verlag welchen Bedingungen geleistet wird. ❏

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LogiEXAM® – Die ideale Lösung für MultipleChoice-Prüfungen Lehrer und Prüfer kennen nur zu gut botenen Kurse und die darin gemeldeten 50 Fragen, benötigt LogiEXAM® bei 30 den großen Zeitaufwand für die Erstel- Teilnehmer aufzeichnet. Teilnehmern insgesamt nur 3 Minuten. lung, Durchführung und Auswertung Durch das Zusammenspiel der verschie- Das Ergebnis istsomit bereits kurz nach von Prüfungen. denen Programmteile, lassen sich auf der Prüfung verfügbar. Mit LogiEXAM® steht nun ein mächti- einfache Weise freie und personifi zierte Zusätzlich werden die erfassten Prü- ges Werkzeug zur Verfügung, das dem Prüfungsbögen erstellen und drucken. fungsbögen als Bild-Datei in einem indi- Anwender den Prüfungsalltag wesentlich Um eventuellen Abschreibern vorzubeu- zierten Archiv abgelegt. Damit steht ein erleichtert. gen, kann der Benutzer per Zufallsge- Kontrollinstrument zur Verfügung, das Durch die intuitive Benutzerführung nerator immer neue Prüfungsbogen- Fehlinterpretationen und Fehlbenotun- und das durchgehende, klare Design, Kombinationen erstellen lassen. gen ausschließt. bietet es einen schnellen Einstieg in die Natürlich können auch unterschiedliche Will der Benutzer wissen, ob die Teil- Programmbedienung. Benotungsschlüssel angelegt und ver- nehmer mit dem Kurs, seinem Inhalt LogiEXAM® nutzt eine eigene Fra- waltet werden. Dabei kann ausgewählt und den Dozenten zufrieden waren, gen-Datenbank, die vom Benutzer frei werden, bei welcher Prozentzahl welche bietet LogiEXAM®eine Teilnehmer- erstellt oder übernommen werden kann. Note vergeben wird oder ab welcher befragung. Auch hier ermittelt das Dabei können jeder Frage mehrere Ant- Prozentzahl eine Prüfung als bestanden Programm in Windeseile die Ergebnisse wortenvariationen zugeordnet werden. gilt. und erstellt Statistiken. Ebenso wird ein Import von Bildern für Nach Abschluss des Tests oder der Prü- Das Programm bietet noch viele weitere beide Bereiche unterstützt. Die Fragen fung, werden die ausgefüllten Prüfungs- nützliche und erwähnenswerte Funktio- und Antworten sind, je nach erteilter formulare über einen Stapelscanner nen, die aber hier den Rahmen sprengen Zugriffsberechtigung, manuell erweiter- automatisch eingelesen. Dabei erhält würden. Interessenten wenden sich da- bar oder durch individuell angepassten LogiEXAM® die ermittelten Daten, her bitte an: Import von anderen Datenbanksyste- wertet sie aus und ordnet die Ergeb- men. nisse dem jeweiligen Prüfl ing zu. Der LogiEXAM GmbH, Das Programm verfügt ebenso über eine Benutzer kann während dieses Vorgangs Ringstraße 74, Probanden- und Kursverwaltung, die so- den Fortschritt der Bearbeitung am Bild- D 91129 Rednitzhembach, wohl die Aufnahme der personenspezi- schirm mit verfolgen. Tel.: +49(0)9122 69 06 81 fi schen Daten und Noten der einzelnen Dabei ist das Programm sehr schnell. Fax: +49(0)9122 63 45 57

hlb Die neue Hochschule 5/2003 13 Akkreditierung Qualitätssicherung durch Akkreditierung Für viele Studiengänge hat die Zukunft schon begonnen

Auf der Bologna Nachfolgekonferenz im Die Akkreditierung bietet aber eine September in Berlin verpflichteten sich Vielzahl an Vorteilen und Chancen, die 40 Wissenschaftsminister, die Entwick- vor allem die Eigenständigkeit der Hoch- lung der Qualitätssicherung in der schulen, die Internationalisierung und Hochschulbildung zu unterstützen und die Profilbildung im Wettbewerb betref- weiter zu fördern. Hierfür wurde das fen. Im Einzelnen können folgende Vor- ENQA (European Network For Quality teile heraus gestellt werden: Qualität ist ein Assurance in Higher Education) beauf- G Die Akkreditierung führt durch Begriff, der auch bei tragt, in Zusammenarbeit mit anderen Selbstevaluation und Zielvorgaben zu Organisationen Standards, Verfahren echter Qualitätsverbesserung der Stu- Hochschulen immer und Qualitätsrichtlinien zu entwickeln. diengänge. mehr in den Vorder- Bis zum Jahre 2005 sollen die europäi- G Die Akkreditierung führt zu mehr schen Staaten ein Akkreditierungs- oder Eigenständigkeit und mehr Flexibi- grund rückt. Der Zertifizierungssystem aufbauen. lität der Hochschule. Während in Nachweis von Mindest- Deutschland hat einen Teil der Haus- Deutschland traditionell die Ministe- aufgaben bereits gemacht. Denn schon rialbürokratie die Qualität der Studi- standards durch 1999 konstituierte sich der deutsche Ak- engänge bis ins letzte Detail der Stu- Akkreditierung ist ein kreditierungsrat. Er akkreditierte Agen- dien- und Prüfungsordnung starr ge- turen, definierte Verfahren und verab- regelt hat, schafft das neue System für Meilenstein zu mehr schiedete Mindeststandards. Inzwischen die Hochschulen Freiräume, die im Qualität und bietet sind in Deutschland insgesamt 150 Ba- Rahmen der Mindestanforderungen chelor- und 190 Master-Studiengänge in genutzt werden können. Die Über- darüber hinaus viele unterschiedlichen Disziplinen akkredi- prüfung, ob sie auch eingehalten wer- Chancen. tiert worden. Da Deutschland mit der den, ist Aufgabe der Akkreditierung. Akkreditierung Neuland betreten hat, Es handelt sich also um eine Abkehr sind ständig neue Herausforderungen zu vom starr geregelten System hin zu bewältigen. So wurde viel diskutiert über einem System, das mehr Freiräume die Profile „anwendungsorientiert“, bietet. Die Zeiten, in denen der Ge- „theorieorientiert“ oder „forschungsori- nehmigungsprozess für die Studien- entiert“, über die möglichen Titel M.Sc. und Prüfungsordnung den Studien- oder M.Eng., über Bedingungen für den gang überdauerte, dürften damit vor- Zugang zum höheren Staatsdienst, über bei sein. die Mindestanforderungen, über die Ak- G Im Wettbewerb um gute Studierende zeptanz der Gutachter etc. verschafft der Nachweis der Akkredi- tierung den Studiengängen Vorteile. Chancen durch G Für Fachhochschulen besonders inte- die Akkreditierung ressant ist, dass die Akkreditierung eines Master-Studiengangs laut Be- Wenn Neues eingeführt werden soll, ist schluss der KMK und der IMK vom die Neigung groß, zu allererst die Nach- Mai/Juni 2002 für die Absolventen teile und die damit verbundenen Proble- den Zugang zum höheren Staatsdienst me und Risiken aufzuzählen. So wird ge- eröffnen kann. Voraussetzung ist aller- legentlich kritisiert, dass ein formales dings, dass bei der Akkreditierung ein Qualitätssicherungssystem keine Qua- mit dem Vetorecht ausgestatteter Ver- litätsverbesserung in der Lehre hervor- treter der Laufbahn gestaltenden Be- bringen muss. Diese Kritik ist vergleich- hörde anwesend ist. Da dies Länder- bar mit der bei Einführung der Qua- sache ist, verzichten einige Bundeslän- litätssicherung nach der ISO 9000 in der der allerdings, so z.B. Baden-Würt- Produktion. Niemand wird allerdings temberg, auf das Vetorecht. Prof. Dr.-Ing. Lothar Schüssele heute leugnen, dass damit eine Qualitäts- G Durch internationale Netzwerke von Wissenschaftlicher Leiter verbesserung der Produkte tatsächlich er- Akkreditierungs-Organisationen und Graduate School reicht wurde. Im Zuge der Akkreditie- Agenturen wird die Akzeptanz eines Badstraße 24 rung ist bereits jetzt ein erhöhtes Be- akkreditierten Studiengangs auch im D-77652 Offenburg wusstsein für die Qualität der Lehre und Ausland sichergestellt. Die Forderung [email protected] für mehr Kundenzufriedenheit zu erken- nach internationalen Kooperationen nen. bei der Qualitätssicherung und die

14 hlb Die neue Hochschule 5/2003 Schüssele

Bildung von Netzwerken wurde auf 2. Selbstevaluation einen Missverständnisse ausräumen, zum der Berlinkonferenz besonders betont. andern der Hochschule die Möglichkeit Abhängig vom Bundesland ist die Akkre- In der Selbstevaluation gibt die Hoch- geben, Problembereiche kurzfristig zu ditierung inzwischen eine zwingende schule Auskunft über Studieninhalte und beseitigen. Erst dann wird der Abschluss- Forderung der Ministerien. So werden in Struktur, Einbindung des Studiengangs bericht erstellt, der der Akkreditierungs- einigen Bundesländern Studiengänge nur in das Studienkonzept der Hochschule, kommission zur Entscheidung vorgelegt noch genehmigt, wenn sie akkreditiert personelle und finanzielle Ressourcen, wird. Er enthält neben der detaillierten sind. Oder die Genehmigung des Studi- Laborausstattung, Forschungsaktivitäten, Bewertung auch eine Empfehlung. engangs erfolgt zeitlich befristet mit der Kompetenz der Professoren auf ihrem Vorgabe, bis zum Ablauf der Frist akkre- Fachgebiet, Akzeptanz bei den Studieren- 5. Akkreditierung ditiert zu sein. den, Nachfrage nach Absolventen, Ab- brecherquote etc. Insbesondere be- Es gibt drei mögliche Ergebnisse des Ver- Akkreditierungsverfahren schreibt die Hochschule, welches Ausbil- fahrens: die Akkreditierung wird ohne dungsziel sie mit dem Studiengang ver- Auflagen erteilt, sie wird unter Vorbehalt Kritik kommt hauptsächlich im Zusam- folgt und stellt dar, wie sie dieses Ziel mit mit Auflagen erteilt oder sie wird verwei- menhang mit dem Akkreditierungsver- diesem Studienprogramm erreicht. gert. Der letzte Fall soll wohl recht selten fahren auf. Vor allem über die Zusam- Die Agentur leitet die Dokumentation vorkommen. Nach erfolgter Akkreditie- mensetzung der Gutachtergruppe wird an die Gutachter weiter, die sich damit rung wird eine Urkunde ausgestellt, der kräftig diskutiert und gestritten. Kann ein Bild über den Studiengang machen Studiengang wird vom Akkreditierungs- eine Universität zulassen, dass ein Gut- können. Insbesondere prüfen sie die Ein- rat als „akkreditiert“ gelistet und mit achter von einer Fachhochschule über haltung der Mindestanforderungen. einer Zusammenfassung des Berichts in ihren Studiengang befindet? – Müssen deutscher und englischer Sprache veröf- die Gutachter nicht eigens für diese Auf- 3. Vorortbegehung / Audit fentlicht. Letzteres ist ein Beitrag zur gabe ausgebildet werden? – Haben die Transparenz. Gutachter die notwendige fachliche Die vier bis sechsköpfige Gutachtergrup- Kompetenz? Sicherlich fehlt uns in pe, das sind i.a. Professoren von Univer- Weitere Entwicklung Deutschland noch die langjährige Erfah- sitäten und Fachhochschulen sowie Ver- rung der Engländer oder Amerikaner. treter der Wirtschaft oder von Berufsver- Ziemliche Uneinigkeit bestand bisher in Daher wird es bei uns noch einige Kurs- bänden, trifft sich für ein bis zwei Tage der Titelfrage, die bei der Akkreditierung korrekturen geben müssen. an der zu akkreditierenden Hochschule. immer eine Rolle spielt. Führt ein an- Wer momentan die Akkreditierung Sofern die Akkreditierung auch für den wendungsorientierter Ingenieurstudien- seines Studiengangs in Erwägung zieht, Zugang zum höheren Dienst gelten soll, gang grundsätzlich zum „M.Eng.“ und kann sich grob an den nachfolgend auf- ist außerdem ein Vertreter der Laufbahn ein forschungsorientierter Studiengang geführten Schritten orientieren. Über gestaltenden Behörde dabei. Es werden immer zum „M.Sc.“? – Sind forschungs- jeden Punkt lässt sich durchaus Kriti- Gespräche mit der Hochschulleitung, orientierte Studiengänge, und damit der sches bemerken, was hier aber nicht das den Programmverantwortlichen, dem „M.Sc.“, nur den Universitäten überlas- Ziel sein soll. Es geht hier vielmehr um Lehrkörper und den Studierenden ge- sen? – Ist damit inhärent ein Unterschied den roter Faden, wie er sich aus Sicht der führt. Als besonders aufschlussreich gilt in der Wertigkeit festgeschrieben? Hochschule darstellt. das Gespräch mit den Studierenden. Der auf europäischer Ebene in Gang gesetzte Prozess wird an Fahrt gewinnen 1. Auswahl der Agentur 4. Gutachterbericht und dabei auch diese Fragen klären. Die Akkreditierung ist darin ein wichtiges In Deutschland stehen die Akkreditie- Die Gutachter erstellen einen ausführli- Element. Je eher die Hochschulen diese rungsagenturen AQAS, ASIIN, AHPGS, chen Bericht über ihre Erkenntnisse und Herausforderung annehmen, desto eher ACQUIN, FIBAA und ZEvA zur Aus- legen ihn der Hochschule zur Stellung- können sie im Wettbewerb um die besten wahl, da nur diese zurzeit als Agenturen nahme vor. Damit möchte man zum Studierenden bestehen. ❏ akkreditiert sind. Sie haben sowohl fach- liche als auch regionale Schwerpunkte. Einen Überblick kann man sich in den Webseiten des Akkreditierungsrates ver- schaffen. Da die Akkreditierung auch ihren Preis hat, pro Studiengang muss man mit etwa 12.000 € rechnen, können finanzielle Ressourcen geschont werden, indem die Hochschule mehrere, fachlich eng benachbarte Studiengänge möglichst innerhalb eines Verfahrens akkreditieren lässt, da die Agentur dann i. a. einen gün- stigeren Paketpreis anbieten kann. Soll der Studiengang auch für den höheren Dienst akkreditiert werden, so muss dies im Antrag ausdrücklich genannt werden. Der Ablauf des Verfahrens sollte im Vorfeld mit der Agentur besprochen und ein Zeitplan vereinbart werden, insbe- sondere der Zeitpunkt der Vorortbege- Foto: FH Offenburg hung sollte rechtzeitig bestimmt werden. Gruppe internationaler Studierender

hlb Die neue Hochschule 5/2003 15 Akkreditierung zum M.Sc. Akkreditierung zum Master of Science: Ein dornenreicher Weg

Im vergangenen Jahr wurde der Studien- akkreditiert worden. Inhaltliche Schwer- gang ITTM (International Technology punkte der Akkreditierung sind nachfol- Transfer Management) erfolgreich durch gend auszugsweise in Form eines Fragen- die FIBAA akkreditiert. ITTM wird seit katalogs genannt. Es gab Fragen zu fol- 1999 an der Technischen Fachhochschu- genden Themenblöcken: le Berlin (University of Applied Sciences) G Grundlagen und Ziele des Master- unterrichtet. Der Aufbaustudiengang Programms umfasst drei Semester (inkl. Master-The- Fragen zum Gesamtkonzept und Ziel- Welche Fragen werden sis) und ermöglicht den Abschluss M.Sc. gruppen sowie zu Verbindungen und bei der Akkreditierung (Master of Science). Im Studium werden Abgrenzungen zu anderen Studi- Kenntnisse und Fähigkeiten zum Ma- engängen. gestellt? Welche nagement von Internationalen Technolo- G Das Zulassungsverfahren Schwierigkeiten gie-Transfer Projekten vermittelt. ITTM Fragen zur Auswahl der Studierenden, soll Unternehmen, die auf internationa- wie z.B. Eignungsfeststellungsverfah- ergeben sich? Durch len, insbesondere asiatischen und süd- ren, Sprachprüfungen, praktische Er- welche Maßnahmen amerikanischen Märkten sowie im EU- fahrung der Studierenden. Erweiterungs-Raum expandieren wollen, G Strukturelemente des Programms kann die Akkreditierung qualifizierte Fach- und Führungskräfte Fragen zur Art der Lehrveranstaltun- sichergestellt werden bereitstellen (multinationale Zusammen- gen (Vorlesung, Teamarbeit, Rollen- setzung der Teilnehmer). Umgekehrt spiele, usw.), zur internationalen Aus- und welche Rückflüsse richtet sich der Studiengang auch an aus- richtung, zur Anwendung neuester ergeben sich dadurch ländische Interessenten, deren berufli- wissenschaftlicher Erkenntnisse, zur cher Fokus im internationalen Technolo- tatsächlichen Qualifizierung für das auf die Hochschule? gietransfer-Management liegt. Berufsleben nach dem Studiengang Der Autor berichtet aus Lehrveranstaltungen gibt es u.a. in und zu Verbindungen zur Wirtschaft Technologie-Transfer, Internationalen und zu den Dozenten. seinen Erfahrungen als Unternehmensstrategien, Innovations- G Programminhalte Leiter des Master of management, Fabrikplanung, Projektma- Fragen zu den einzelnen Lehrveran- nagement, Qualitätsmanagement, Logis- staltungen mit ausführlicher Inhalts- Science Studien- tik, Outsourcing, Multikulturellem Ma- beschreibung (Lernziele, Stoffpläne), ganges „International nagement und Wirtschaftsgeographie. zu verwendetem Lehrmaterial und zur Konsistenz des Curriculums. Technology Transfer Modularisierung und G Lehrmethoden und Unterweisungs- Management“. Akkreditierung techniken Fragen zu Lehrmethoden, zur Größe Der Studiengang ist modular aufgebaut, der Lerngruppen, zu Zugangsmög- sodass die internationale Kompatibilität lichkeiten (Öffnungszeiten, „freies sichergestellt, die Mobilität der Studie- Studieren“), zu Bibliotheksbeständen renden und die Nachfrage ausländischer und zum „akademischen Klima“. Studierender nach ITTM in Deutsch- G Lehrstab land erhöht werden. Die Akkreditierung Fragen zur Fakultät, Qualifikation steht unter den Prämissen Qualität zu si- und Lehrbefähigung der Dozenten chern, Studierbarkeit nachzuweisen, (Hauptamtliche und Lehrbeauftragte) Vielfalt zu ermöglichen sowie Transpa- sowie Fragen zu deren Berufserfah- renz zu schaffen. Die Begutachtung auf rung und zu Forschungsaktivitäten. der Grundlage fachlich-inhaltlicher Kri- G Management des (Master-) Pro- terien zielt auf die Frage ab, ob der Stu- gramms diengang ein schlüssiges und kohärentes Fragen zur Dokumentation und Or- Prof. Dr.-Ing. Nicolas P.Sokianos Bild im Hinblick auf gesetzte und zu er- ganisation, zum Administrationsper- TFH University reichende Ziele ergibt. Abschluss ist der sonal, zum Berichtswesen, zur techni- of Applied Sciences international bekannte und anerkannte schen Ausstattung, zu den Räumlich- Fachbereich VIII Hochschulgrad Master of Science, der keiten und zu den Umgebungsbedin- Lütticher Straße 38 sich auf dem „akademischen Weltmarkt“ gungen. 13353 Berlin bewährt hat. G Dauer und Stundenansatz des Pro- [email protected] Der Studiengang ITTM ist von der gramms www.ittm-berlin.de FIBAA (Foundation for International Hier müssen als Vorgabe mindestens Business Administration Accreditation) 476 Kontaktstunden in Lehrveran-

16 hlb Die neue Hochschule 5/2003 Sokianos

staltungen pro Jahr und mindestens 238 Stunden für ergänzende Studien pro Jahr absolviert werden. G Finanzierung Fragen zur finanziellen Situation. Die Interessenten für das Master-Pro- gramm mit dem FIBAA-Gütesiegel haben ein Anrecht auf die Feststel- lung, dass das Publikum von einer ge- sicherten Durchführung sowie gleich bleibender Programmqualität ausge- hen kann. G Partnerprogramm Bestehen Partnerschaften zu anderen Programmen und wenn ja, warum? Ist das Partnerprogramm ebenfalls ak- kreditiert?

Besondere Schwierigkeiten Foto: ITTM Um dem Anspruch des M.Sc. gerecht zu Exkursion von ITTM-Teilnehmern zu Toyota Formel 1 in Köln werden, musste der Nachweis erbracht werden, dass aktiv Forschungsarbeit be- ter Form der wissenschaftlichen Gemein- somit ein „ehrenamtliches“ Engagement trieben wird, von Dozenten UND Stu- schaft im In- und Ausland ausgetauscht mehrerer Personen unumgänglich war. dierenden, d.h. die Studierenden müssen sein. Die Kosten der FIBAA-Akkreditierung in die Forschungsprogramme der Profes- Ein regelmäßiger und institutionali- mussten aus dem eigenen Budget einge- soren eingebunden sein. sierter Erfahrungsaustausch unter dem bracht werden. Als „Anschubfinanzie- Die Voraussetzungen zur Durchfüh- hauptamtlichen Lehrkörper und den rung“ ist es gelungen, ESF-Mittel (Eu- rung einer Forschungstätigkeit wurden Lehrbeauftragten ist von großer Bedeu- ropäischer Sozialfonds) zu bekommen. sehr penibel überprüft, sodass es notwen- tung und dient der systematischen Ent- Der Aufbaustudiengang ist entgeltpflich- dig war, per Fachbereichsratsbeschluss wicklung des Studienganges; eine Befra- tig – derzeit 1.023 € pro Semester. Eine den Professoren, die bei ITTM lehren, gung der Studierenden über Schwächen deutliche Anhebung der Gebühren wird mit Priorität Forschungsfreistellungen und Stärken ist in jedem Semester durch- ab dem Wintersemester 2004/05 vorge- zuzusprechen. Der Beschluss musste zu- geführt worden, wobei die Umsetzungs- nommen; ab diesem Zeitpunkt „greift“ dem durch den Präsidenten bestätigt maßnahmen sich noch über mehrere Se- ein Redesign des Studienganges, das werden. Nur so, meinte die FIBAA-Ko- mester erstrecken. Ein Alumni-Netzwerk mehrere Verbesserungen inhaltlicher und mission, bestehend aus zwei Universitäts- entwickelt sich und nutzt aktiv unsere prozessualer Aspekte beinhaltet. Professoren, einem Professor an einer neue Homepage. Die Studien- und Prüfungsordnung ist Fachhochschule und einem Industrie- Da das ITTM-Lehrangebot weitge- in vollem Einklang mit den bestehenden Manager, kann ein Professor an einer hend in englischer Sprache durchgeführt Regelungen der TFH und von den für Fachhochschule, der ein deutlich höheres wird, sind entsprechende Sprachkennt- die Lehre und Forschung zuständigen Lehrdeputat zu bewerkstelligen hat als nisse bei Studierenden und Dozenten Gremien sowie von der Senatsverwaltung ein Unikollege, ernsthaft Forschung be- notwendig, aber nicht immer ausrei- für Bildung und Wissenschaft genehmigt treiben. Eine pauschale Aussage seitens chend. Entsprechende Tests nach Toefl worden. des Präsidiums, die TFH würde grund- sind im Nachhinein eingeführt worden; Die Berechtigung der Master of Science sätzlich Forschung betreiben – somit der Prozess der Verbesserung der eng- Absolventen zum Zugang in den höhe- auch arbeitsteilig der Fachbereich – lischsprachigen Lehrfähigkeit ist „on- ren Dienst ist von der FIBAA beantragt wurde nicht akzeptiert. Die einzelnen going“. und von dem zuständigen Berliner Sena- Forschungsprogramme im ITTM-Pro- Von erheblicher Bedeutung ist die tor erteilt worden. gramm mussten dargestellt werden, Kommunikation über das Internet durch Zusammenfassend kann man sagen, wobei den Fachveröffentlichungen eine eine geeignete mehrsprachige Home- dass die Akkreditierung des Studiengangs große Bedeutung beigemessen wurde. page. Die zügige Realisierung hat es not- ITTM eine ganz erhebliche Anstrengung Die Einbindung von hochkarätigen wendig gemacht, einen externen Reali- erforderte und dass das Vorhaben und Managern und Lehrkräften aus renom- sierungs-Support zu beauftragen, wobei seine Aktivisten mehrere Hindernisse zu mierten Industrie-Unternehmen sowie wöchentliche Verbesserungen und Erwei- überwinden hatten! Die Erfahrungen, Beiräte sind bei dem industrienahen Auf- terungen einzuarbeiten waren. die daraus gewonnen worden sind, baustudiengang ITTM von besonderer Nicht unerheblich ist die Sicherung ei- fließen in die Verbesserung der Lehre Bedeutung gewesen. Im Beirat des Stu- gener URL-Rechte – in unserem Fall die und Forschung des Fachbereichs ein; ein diengangs sind Manager aus Industrie- website www.ittm-berlin.de –, die mit Austausch mit anderen Master-Program- unternehmen tätig, die auch Interesse an der TFH-Homepage fest verlinkt ist, men ist im Gange. Erwähnenswert ist die Absolventen mit dieser Qualifikation aber unabhängig davon gepflegt und ak- Tatsache, dass ein entgeltpflichtiger Mas- haben (BMW, Zeiss, Schering, Holm- tualisiert wird. ter-Studiengang in dem von Haushalts- berg sowie eine Botschafterin aus einem Die Akkreditierungs-Vorbereitung und sorgen geplagten Berlin Mittel bereit- EU-Erweiterungsland). erfolgreiche Durchführung der noch zu stellt, die dringend benötigt werden, Vision und Mission des Studiengangs bearbeitenden Schwerpunkte hat einen somit höchst willkommen sind und ab mussten präzise ausgearbeitet werden, in- Aufwand von ca. 2.500 Stunden verur- 2005 noch wichtiger werden als heute. tern kommuniziert sein und in geeigne- sacht. Es ist nicht selbstverständlich, dass ❏

hlb Die neue Hochschule 5/2003 17 FH-Trends

Gestufte Studiengänge Weiterbildung

Bachelor-Studium Physiotherapie und Kulturtourismus Brandenburg – ein Lehrgang Logopädie / Sprachtherapie an der in sechs Teilen der FH Potsdam und FH Oldenburg / Ostfriesland / Wilhelmshaven des bbw Bildungswerk der Wirtschaft

Mit dem Studienangebot Ba- zen, rechtlich und wirtschaft- Den Tourismus im Land das veränderte Freizeitverhal- chelor of Physiotherapie, das lich begründetes Denken und Brandenburg mit Kultur zu ten. In den folgenden zwei- seit dem WS 2002/2003 an Handeln, Handlungsplanung beflügeln und Touristen für einhalbtägigen Veranstaltun- der Fachhochschule besteht, und -kontrolle, Forschungs- die Kultur zu gewinnen, ist gen werden „Tourismusmar- und dem in diesem WS neu kompetenz und die Fähigkeit, gleichermaßen für Kultur keting“, „Werbung, Presse- startenden Studiengang Ba- die Anwendungspraxis wis- und Tourismus eine viel ver- und Öffentlichkeitsarbeit“, chelor of Logopädie/Sprach- senschaftlich zu fundieren sprechende Perspektive. Die „Rechtliche und betriebswirt- therapie ermöglicht der Fach- und zu begründen. Fachhochschule Potsdam und schaftliche Grundlagen“ bereich Sozialwesen am Das Studium ist projektori- das bbw Bildungswerk der sowie „Projektmanagement“ Standort Emden ausgebilde- entiert aufgebaut und inhalt- Wirtschaft in Berlin und von erfahrenen DozentInnen ten Physiotherapeutinnen lich fachübergreifend ange- Brandenburg haben sich zu- und PraxisexpertInnen ge- und Physiotherapeuten sowie legt. Die Studieninhalte wer- sammengetan, AkteurInnen lehrt. Im Abschlussmodul be- Logopädinnen und Logopä- den in neun Modulen vermit- beider Bereiche in einer be- arbeitet werden kulturtouris- den, den international aner- telt. Das Modul „Praxis phy- rufsbegleitenden zertifizierten tische Projektideen der Teil- kannten Bachelor-Abschluss siotherapeutischen oder Weiterbildung zusammen zu nehmenden und ein konkre- zu erwerben. sprachtherapeutischen Han- bringen. ter Handlungsleitfaden zur Das dreisemestrige Bache- delns“ bietet die Gelegenheit, In einem sechsteiligen Kurs kulturtouristischen Projekt- lor-Studium an der Fach- die vermittelten Kenntnisse von Oktober 2003 bis Febru- entwicklung und Umsetzung hochschule, das auf der fach- in der Praxis zu erproben und ar 2004 steht Grundlegendes erstellt. schulischen Ausbildung auf- Forschungsfragen im Rah- zu Kultur, Tourismus, Netz- Wichtige Praxisimpulse baut, soll verstärkt die Fähig- men einer Bachelorarbeit im werke, Marketing und Ma- bringen die Kooperations- keiten vermitteln, die für Projekt nachzugehen. nagement auf dem Pro- partner Tourismusmarketing neue Anforderungen wie Die Projektpraxis wird gramm. Kulturveranstalter, Brandenburg GmbH und Teamfähigkeit, Selbständig- schwerpunktmäßig in statio- Tourismusfachleute und Be- Kulturland Brandenburg ein. keit und Eigenverantwort- nären, teilstationären und schäftigte aus Verwaltungen Konkrete Einblicke in die lichkeit wichtig sind. Dazu ambulanten Bereichen der erwerben unter der wissen- Praxis geben ebenso die asso- gehören Lehr- und Leitungs- Arbeitsfelder stattfinden. schaftlichen Leitung von ziierten Partner Seminaris kompetenzen, soziale und FH Oldenburg/ Prof. Dr. Hermann Voesgen, SeeHotel Potsdam, Haus der kommunikative Kompeten- Ostfriesland/Wilhelmshaven Leiter des Studiengangs Kul- Brandenburgisch-Preußischen turarbeit der FH Potsdam, Geschichte, Krongut Born- professionelles Instrumenta- stedt und das Ministerium für „Internationale Weinwirtschaft“ in Geisenheim rium für die Entwicklung, Wissenschaft, Forschung und Durchführung und Vermark- Kultur des Landes Branden- Der renommierte Weinstudi- statteten Bachelor-Absolven- tung von kultur-touristischen burg, die auch ihre Häuser enort Geisenheim bietet mit ten liegen bsw. in der Leitung Angeboten. Der fachliche für einzelne Weiterbildungs- „Internationale Weinwirt- und Führung von Unterneh- Austausch unterschiedlicher veranstaltungen zur Verfü- schaft“ erstmals einen Bache- men der Wein- und Geträn- Interessengruppen – vom Or- gung stellen. lorstudiengang an. Dieser kewirtschaft im In- und Aus- gelfestivalleiter über den Ver- Diese besondere Koopera- neue, sechssemestrige Studi- land. Angefangen bei Wein- treter des regionalen Touris- tion hat zum Ziel, erstmalig engang im Fachbereich Wein- gütern über Genossenschaf- musverbandes bis zur Ho- im Land Brandenburg ver- bau und Getränketechnologie ten und Kellern bis hin zu telmanagerin – und das wech- schiedene Akteure aus Kultur der Fachhochschule Wiesba- allen Größen und Arten von selseitige Verstehenlernen und Tourismus in einer wis- den beginnt seinen Lehr- und Weinhandelsunternehmen. ihrer jeweiligen Ziele und Ar- senschaftlich fundierten und Studienbetrieb im kommen- „Mit „Internationale Wein- beitsweisen ist ein wichtiger praxisnahen Weiterbildung den Wintersemester 2003/04. wirtschaft“ reagiert der Fach- Bestandteil des Konzepts die- zu vernetzen und den Teil- Seine herausragenden Merk- bereich Weinbau und Ge- ser berufsbegleitenden Wei- nehmenden praxisbezogene male – auf der Basis einer tränketechnologie auf die terbildung. Im Einführungs- Handlungsinstrumentarien fundierten Ausbildung in wachsende Nachfrage nach modul geht es um die kultur- zu vermitteln. Weinbau und Oenologie – ökonomisch, weinbaulich touristischen Potenziale und FH Potsdam sind die Spezialisierung auf und oenologisch ausgebilde- eine wirtschaftswissenschaftli- ten Hochschulabsolventen. che Qualifizierung und die Pro Jahr können 30 bis 40 internationale Ausrichtung, Studienbeginner aufgenom- u.a. mit einem mindestens men werden, die Studienvor- achtwöchigen Auslandsprak- aussetzungen sind die Fach- tikum. Die Tätigkeits- und hochschulreife bzw. die allge- Aufgabenfelder für die an- meine Hochschulreife sowie wendungs- und praxisorien- ein Vorpraktikum mit einer tierten, mit umfangreichen Dauer von 26 Wochen Produktkenntnissen ausge- Jörg Estelmann

18 hlb Die neue Hochschule 5/2003 FH-Trends

Marketing

Forschung zum Anfassen Nürnberg vor der Langen Nacht der Wissenschaften

Grün-schwarze Plakate, gewählten Beispielen zeigen Transparente und Flyer ver- FH-Experten alles über künden es bereits in der Optik, Optoelektronik und ganzen Region: Nürnberg Fasertechnik, die Schlüssel- nähert sich mit großen technologien des 21. Jahr- Schritten der Langen Nacht hunderts. der Wissenschaften, die am Während die Ohm-Che- 25. Oktober als erstes Ereig- miker das Gehäuse des haus- nis dieser Art in Süddeutsch- eigenen „Ohm-Radios“ spritz- land über die Bühne gehen gießen, kann bei den Infor- wird. Eine Premiere der be- matikern Pizza einmal anders sonderen Art also: Sechs bestellt werden: Nämlich Stunden lang öffnen an die- über intelligente Anwendun- sem Abend Firmen und gen mit dem Computer. Wei- Foto: FH Nürnberg Hochschulen ihre Türen und tere Highlights halten das Ro- Mit den beiden Preisträgerinnen Min Dong und Xia Xiu (von links) freuen lassen die Gäste hinter die boterlabor, das Hochspan- sich Schwan-Stabilo Geschäftsführer Ulrich Griebel (ganz links) sowie Kulissen von Forschung und nungslabor und die Bauinge- Professor Dr.Werner Fees vom Management-Institut (Zweiter von Technik schauen. Mit dabei nieure bereit. In der Maschi- rechts) und FH-Prorektor Professor Dr. Hans-Peter Heß (ganz rechts). auch die Georg-Simon-Ohm- nenhalle zucken Blitze; ein Fachhochschule, die auf ih- Roboter betätigt sich in rem Campus zwischen Wöhr- einem anderen Raum als Preise für außergewöhnliche Leistungen der See und Prinzregentenufer Straßenmaler und zeichnet ein äußerst attraktives Pro- binnen kurzer Zeit das Kon- gramm-Paket geschnürt hat. terfei mutiger Gäste. Die Im Management-Institut der fasser der besten Masterarbeit Dabei tritt die FH Nürn- Bauingenieure derweil haben Georg-Simon-Ohm-Fach- einen Geldpreis. So unter- berg nicht erst am 25. Okto- im Vorfeld Brücken aus han- hochschule Nürnberg sind strich Griebel in seiner Lau- ber auf den Plan. Bereits im delsüblichen Spaghetti ge- die beiden besten ausländi- datio im Management-Insti- Vorfeld haben die Designer baut, die am 25. Oktober schen Studenten des MBA- tut im Palais am Milchhof ge- des Fachbereichs Gestaltung prämiert und Belastungstests Programms „Internationale rade die große Bedeutung der kräftig mitgemischt und das unterzogen werden. Betriebswirtschaftslehre“ mit globalen Orientierung für offizielle Logo entworfen, das Wem es am Abend jedoch dem Schwan-Stabilo-Förder- den Mittelstand und die in- grün auf Schwarz von diesem mehr nach Kino sein sollte, preis ausgezeichnet worden. ternationale Ausrichtung des besonderen Abend kündet. In der findet bei den Gestaltern Diese höchstdotierte Aus- MBA-Programms. der Langen Nacht selbst öff- und den Betriebswirten sein zeichnung erhielten zwei chi- Die beiden Preisträgerin- net die Georg-Simon-Ohm- Zuhause, wenn sich die nesische Absolventinnen: nen aus China stehen übri- Fachhochschule ihren Cam- „Cannes-“ und die „Ohm- Min Dong aus Shanghai und gens bereits erfolgreich im pus am Keßlerplatz und in Rolle“ drehen. Erstere zeigt Xia Xiu aus Dalian hatten mit Berufsleben. Min Dong ar- der Wassertorstraße und bie- die besten Werbefilme aus überdurchschnittlichen No- beitet bei Siemens in Erlan- tet 34 Mal Forschung und aller Welt, die „Ohm-Rolle“ ten geglänzt und durften sich gen im Bereich Power Distri- Wissenschaft zum Anfassen. spektakuläre Videoanimatio- jeweils über 2.500 Euro freu- bution und hat in ihrem Stu- So zeigen die Werkstofftech- nen des FH-Fachbereichs Ge- en, die ihnen von Schwan- dium eine hervorragende niker alles um das Thema staltung. „Schnupper-Mikro- Stabilo-Geschäftsführer Ul- Masterarbeit abgeliefert. Glas, der Fachbereich efi skopie“, „Die bunte Welt rich Griebel überreicht wur- Xia Xu kann bereits eine (Elektrotechnik, Feinwerk- leuchtender Farbstoffe“, die den. siebenjährige Arbeitserfah- technik, Informationstech- „Klima-Kammer“ oder der Das Heroldsberger Unter- rung bei einer chinesischen nik) sendet das Programm hochschuleigene Windkanal nehmen stellt ein Mal pro Firma vorweisen und wird seines Campusradios und der stehen stellvertretend für die Jahr eine Summe von insge- nach ihrem Examen eine Fachbereich Allgemeinwis- weiteren Events, die die samt 12.500 Euro zur Verfü- Tätigkeit bei einem mittel- senschaften zeigt anhand von Nacht zwischen Wöhrder See gung, mit der pro Semester ständischen Laufer Unterneh- Infrarotthermografiesystemen, und Prinzregentenufer zum die besten ausländischen men beginnen, wo sie den wie man „mit anderen Augen Tage werden lassen. Wirtschafts-Absolventen der Aufbau eines Joint-Ventures sieht“. Alles über die Nacht der GSO-FH ausgezeichnet wer- in ihrem Heimatland organi- Zudem kann man bei Wissenschaften erfahren Sie den. Weiterhin erhält der Ver- sieren soll. Marc Briele gutem Wetter über Nürn- im Internet unter www.nacht- bergs Dächern den Sternen- der-wissenschaft.de. Weitere himmel durch ein Teleskop Auskünfte über das Pro- betrachten und das Anwen- gramm der Georg-Simon- dungszentrum für Polymere Ohm-Fachhochschule erteilt Optische Fasern (POFAC) die Pressestelle unter bringt den Gästen die „Tech- 0911/58804101. nik des Lichts“ näher. An aus- Marc Briele

hlb Die neue Hochschule 5/2003 19 Qualitätsmanagement Systematische Qualitätsentwicklung im Hochschulbereich

Methoden und Konzepte

Der ständig steigende Wettbewerb der Im Mittelpunkt in Abbildung 1 steht Hochschulen untereinander im nationa- ein an Balanced Scorecard-Perspektiven len aber immer stärker auch im interna- orientiertes hochschulspezifisches Ziel- tionalen Umfeld verlangt von den Hoch- system mit den Handlungsfeldern schulen neue Anstrengungen zur Qua- G Bildungsorientierung, litätssicherung und zur Stärkung der G Personalorientierung Der Autor beschreibt Qualitätsfähigkeit. In einer engen Wech- G Prozessorientierung und die Einführung eines selbeziehung zu dieser Ausgangssituation G Finanzorientierung. steht die hochschulpolitische Entwick- Zur Erfüllung dieser Ziel- und Wettbe- normkonformen lung zu mehr Autonomie, Selbstverant- werbskriterien ist eine umfassende Hoch- Qualitätsmanagement- wortung und Profilbildung, verbunden schulqualität notwendig, die sich aus mit der Einführung von Globalhaushal- mehreren, nachfolgend beschriebenen systems im Hochschul- ten, Einführung der Kosten- und Leis- Komponenten zusammen setzt. Für die bereich, das sowohl die tungsrechnung mit Erfolgs- und Kosten- Einführung und Durchsetzung dieser kontrolle sowie Zielvereinbarungen. systematischen Hochschulqualität gibt es hochschulspezifische Diese Aktivitäten werden zurzeit häufig unterschiedliche Methoden und Konzep- Struktur-, Prozess-, unter der Bezeichnung „Neue Steue- te, die am sinnvollsten in einem umfas- rungsmodelle“ in der Wissenschaftsver- senden und durchgängigen Gestaltungs- Ergebnis- und waltung diskutiert und durchgeführt. und Entwicklungsansatz Anwendung Sozialqualität Wie Abbildung 1 zeigt, sind die Wett- finden. Dieser bereits praxiserprobte bewerbskriterien für Hochschulen neben hochschulspezifische Entwicklungsansatz verbessert als auch der einleitend geforderten Qualitäts- zur Erzeugung einer umfassenden Hoch- eine wesentliche fähigkeit beispielsweise das vorhandene schulqualität wird im Folgenden erläu- Studienangebot mit internationalen Ab- tert. Hilfestellung bei der schlüssen, die Anzahl der Studienanfän- Evaluierung und ger mit den Abschlussquoten, die vor- Komponenten der umfassenden handene Ausstattung und die akquirier- Hochschulqualität Akkreditierung gibt. ten Drittmittel, aber auch ein unver- wechselbares Hochschulprofil mit – Die einzelnen Komponenten einer um- wenn möglich – akkreditierten Studien- fassenden Hochschulqualität werden hier gängen, die die Effizienz der Serviceein- unterschieden nach: richtungen und der Verwaltungsbereiche G hochschulspezifischer Strukturqua- mit unterstützen. lität,

Studienangebot Qualitätsfähigkeit mit Anzahl Studierende in der Studiendauer und Studienanfänger Regelstudienzeit Abschlussquoten

Hochschulzielsystem Bildungs- orientierung Personal- Prozess- Interna- orientierung orientierung

-N Forschungs- Dok. Input Output

-N -N b1 b2 tionale a1 a2 ja FA Nein mittel Dok.

-N Finanz- b1 b2 b3 EK c1 oni - Abschlüsse orientierung Dok. Dok. c1 LF

SYCAT R

Prof. Dr. H. F.Binner Steigerung der Steigerung der Dr. Binner CIM-house GmbH Hochschulprofil Effizienz der Effizienz der Akkreditierte Schützenallee 1 Service- Verwaltungs- neue Studien- einrichtungen bereiche gänge 30519 Hannover Tel.:0511/84 86 48 200 Fax: 0511/84 86 48 299 BdBr-007.PPT Abbildung 1:Wettbewerbskriterien für Hochschulen

20 hlb Die neue Hochschule 5/2003 Binner

G hochschulspezifischer Prozessqualität, Qualitätskomponenten einer umfassenden G hochschulspezifischer Ergebnisqua- Hochschulqualität lität sowie Bildungs- G orientierung hochschulspezifischer Sozialqualität. Hochschul- Mitarbeiter- Prozess- ziel- orientierung orientierung

Input Output

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht lassen a1 ja a2 FA system Ne in

Finanz- Dok.

b1 b2 b3 EK

Dok. Dok.

orientierung c1 LF sich diese vier Qualitätskomponenten im SYCAT R Sinne des in Abbildung 2 gezeigten Ord- nungsrahmens miteinander verknüpfen. Soziale Qualität In diesem Ordnungsrahmen wird der der Hochschulleitung bildungsbezogene Dienstleistungsprozess Input Transformationsprozess Output Qualittätsstandards Qualittätsstandards Qualitätsstandards bezogen auf: dargestellt, der geplant, organisiert und bezogen auf: bezogen auf: kontrolliert werden muss. Die Leistungs- erbringung erfolgt dann im Sinne eines Struktur- Ergebnis- Prozessqualität Transformationsprozesses, bei dem die qualität qualität Strukturqualität den Input in diesen Transformationsprozess in Form von Aufbau- Führungs- Ablauf- Lehrpersonal, Informationen, Ausstat- organisation organisation organisation tung, Lehrmittel, wissenschaftlichen Erfüllte Bildungsanliegen Hochschulprozesse Mitarbeitern und weiteren Faktoren lie- Bildungsanliegen fert. Die Strukturqualität wird im We- 2000-2002 by Dr. Binner CIM-house GmbH QM-323.PPT sentlichen durch das Qualifizierungsni- Abbildung 2: Qualitätskomponenten einer umfassenden Hochschulqualität veau der Personen, der vorhandenen Aus- stattung und der dahinter stehenden In- nen Prozessen innerhalb dieses Transfor- über Studiendauer, Erfolgsquoten und frastruktur geprägt. Daraus lassen sich mationsprozesses gehört beispielsweise Abschlussnoten. Ziel der Ergebnisqua- gleichzeitig die Qualitätsstandards ablei- G die inhaltliche Gestaltung und Durch- lität ist im Wesentlichen die zukünftige ten, an denen sich die zukünftigen Ab- führung der Lehrveranstaltungen, Lebensbewältigung des Lernenden durch solventen bei der Auswahl und Beurtei- G die didaktische Gestaltung und Durch- Kompetenzerwerb und Persönlichkeits- lung des Hochschulprofils im Vorfeld führung der Lehrveranstaltungen, entwicklung wesentlich zu unterstützen. orientieren. G die Koordination der Lehrplanung, Die übergeordnete soziale Qualität, die Die Strukturqualität beinhaltet also G die Koordination des Prüfungsweges, besonders die Hochschulleitung zu ver- das optimale Gestalten der Rahmenbe- G die Planung und Durchführung von treten hat, muss eine gerechte, humane dingungen mit Bereitstellung der materi- Prüfungen, und soziale Führung bewirken, die die ellen und personellen Ressourcen, die in- G die Planung und Durchführung von Leistung der Mitarbeiter anerkennt und nerhalb der gesetzlichen und organisato- Sprechstunden, bei der Erreichung der Bildungsziele un- rischen vorhandenen Regelungen zur Er- G die Durchführung von Raumplanung terstützt. bringung der Lehrziele bzw. Qualifika- und -belegung, tionsziele benötigt werden. Wesentlich G die individuelle Betreuung der Stu- Methoden und Konzepte beeinflusst wird diese Strukturqualität denten, zur Qualitätsentwicklung von der Hochschulleitung. Sie hat die G die Bewertung der Studienleistungen, und Qualitätssicherung Aufgabe, die Gestaltung des Ordnungs- G aber insbesondere auch die konkrete rahmens, das heißt die Festlegung der Gestaltung des Studienganges (Curri- Für die Ermittlung und Sicherung der Ablauf-, Aufbau- und Führungsorganisa- culum mit Vorgabe der Qualifikati- bereits erläuterten Qualitätskomponen- tion vorzunehmen, in denen dann die ei- onsziele) sowie ten einer umfassenden Hochschulqua- gentlichen originären Dienstleistungsauf- G die vollständige Studiengangsbe- lität gibt es unterschiedliche praxiser- gaben der Hochschule erbracht werden. schreibung zur Informationsbereitstel- probte Methoden und Konzepte. Speziell Dazu gehört die Entwicklung der Strate- lung für die Absolventen mit der An- im Bezug auf die Strukturqualität, aber gien und Leitideen der Hochschule, die gabe von Lernzielen, Kompetenzen, auch mit Bewertung der Prozess- und Er- Vereinbarung von Zielvereinbarungen, Lehr- und Lernformenvoraussetzun- gebnisqualität finden Akkreditierungen aber – ganz wesentlich – auch die Qua- gen, Vorbereitung, Prüfungsleistun- von Studiengängen statt. Diese Akkredi- litätsentwicklung und Sicherung durch gen, Dauer und Häufigkeit. tierungen haben das Ziel, zur Sicherung nachfolgend noch näher erläuterte Me- Als Ergebnis dieses Transformationspro- der Qualität von Lehre und Studium thoden und Konzepte, wie beispielsweise zesses ergibt sich der Output in Form durch Feststellung von Mindeststandards Akkreditierung, Evaluierung oder Qua- von Zertifikaten mit einer definierten beizutragen, wobei die Akkreditierung litätsmanagementsystemeinführung nach Studienqualität. Darin enthalten sind der selbst durch Akkreditierungsagenturen der DIN EN ISO 9001:2000. Erwerb von Fach- und Methodenwissen, organisatorisch vor- und nachbereitet Die Erbringung der originären Bil- der Erwerb von sozialer Kompetenz wird. Hierfür gibt es detaillierte Ablauf- dungsdienstleistungen folgt mit den sowie die Vermittlung wissenschaftlicher beschreibungen, beispielsweise das Ver- oben beschriebenen bereitgestellten Res- Arbeitsmethoden. Diese Fähigkeiten sol- fahren der zentralen Evaluations- und sourcen in Form des erläuterten Trans- len einen nachhaltigen Berufserfolg für Akkreditierungsagentur Hannover formationsprozesses. Die Prozessqualität den Absolventen garantieren und dabei (ZEvA) oder der Agentur für Qualitätssi- hat dafür zu sorgen, dass die einzelnen gleichzeitig auch die Erwartung des zu- cherung durch Akkreditierung von Stu- Prozesse effizient und effektiv sowie qua- künftigen Arbeitgebers und des Arbeits- diengängen (AQAS) in Bonn. Zentrale litätsgerecht ablaufen. Das Ziel ist die Si- markts erfüllen. Der Erfüllungsgrad die- Aspekte der Bewertung bei einer Erstak- cherung der Lehrqualität durch optimale ser Vorgaben wird durch die Ergebnis- kreditierung sind beispielsweise bei Ressourcenverwaltung und optimalen qualitätsstandards gemessen. Hierzu ge- AQAS: Ressourceneinsatz innerhalb der notwen- hören unter anderem Absolventenbefra- G Ziel und Leitidee des Studienganges, digen Hochschulprozesse. Zu den einzel- gungen oder auch Hochschulstatistiken G Qualität des Curriculums,

hlb Die neue Hochschule 5/2003 21 Qualitätsmanagement

G Studierbarkeit des Studiums, wicklungsansatz notwendig, der eine ab- öffentlichen Verwaltung bereits vollzogen G Berufsorientierung des Studiums, teilungsübergreifende Leistungserbrin- wurde. Nur wenige Institute haben sich G personelle und sächliche Ressourcen gung ermöglicht und die Möglichkeiten zertifizieren lassen. Unter anderen gehört und zur Überwindung von Schnittstellen zwi- die Universität Bochum und die Fach- G qualitätssichernde Maßnahmen. schen den Beteiligten bietet. hochschule Hannover mit den Fachberei- Hier werden keine quantitativen Vorga- Bei einer Selbstevaluation analysieren chen Maschinenbau, Informations- und ben für die Zusammensetzung des Curri- die Mitglieder eines Fachbereiches Studi- Kommunikationswesen sowie der Fach- culums oder für die erforderlichen Res- engänge in ihrem ausgewählten Bereich. hochschulverwaltung dazu. Der Grund sourcen formuliert. Die Antragsteller Hierzu erhalten die Einrichtungen an für diese fehlende Durchdringung hängt sind aufgefordert, der Akkreditierungs- den beteiligten Hochschulen einen Fra- evtl. auch von Missverständnissen ab. kommission sowie den Gutachterinnen geleitfaden, der den beteiligten Fachbe- Wenn man in der Literatur das Pro und und Gutachtern aus Wissenschaft, Praxis reichen in einer Einführungsveranstal- Kontra des Qualitätsmanagementsystem- und Studium dazulegen, inwiefern ihr tung vorgestellt wird. Zu dieser Veran- einsatzes in der Lehre betrachtet, so wird Konzept, das Curriculum sowie die vor- staltung werden Lernende und Studie- von einer ganzen Reihe von Autoren be- handenen Ressourcen die akademische rende eingeladen. Die Ergebnisse dieser hauptet, dass die neue DIN EN ISO- Qualität des einzig richtigen Studiengan- internen Evaluation werden in einem Norm 9000 ff die Standardisierung von ges gewährleisten. Weiter muss der An- Selbstreport dokumentiert, welcher den Verfahren fordert, um damit beispielswei- trag darlegen, welche Kompetenz die Ab- Gutachtern für die externe Evaluation se alle Lehrenden auf einheitliche Verfah- solventinnen und Absolventen erwerben (Peer Group) als Informationsquelle zur ren bei der Durchführung der Lehrveran- sollen. Dabei muss deutlich werden, dass Verfügung gestellt wird. Das Ergebnis staltung festzulegen. Die Standardisierung sich die Zusammensetzung des Curricu- der externen Evaluation besteht aus Ein- stünde im Widerspruch zu der einleitend lums auch an den Erfordernissen des je- zelgutachten zu Lehrern und Studium geschilderten hochschulpolitischen Ent- weiligen Arbeitsmarktes orientiert. aller am Verfahren beteiligten Hochschu- wicklung zu mehr Autonomie und Selbst- Für die einzelnen oben genannten len und Fachbereiche. Diese Gutachten verantwortung. Punkte sind von AQAS die Inhalte de- enthalten Empfehlungen zur Sicherung Diese Standardisierung fordert die tailliert vorgegeben. Beispielsweise wer- und Verbesserung der Qualität der Studi- Norm in dieser Form aber nicht. Nach den von AQAS zu Punkt 6 „Qualitätssi- engänge. Die Fachbereiche werden gebe- der DIN EN ISO 8402 wird unter dem chernde Maßnahmen“ Darlegungen ge- ten, zu den Berichten der Peer Group Begriff „Qualität“ verstanden: fordert, wie die Qualitätssicherung für Stellung zu nehmen und in Maßnah- „Die Gesamtheit von Merkmalen wird den beantragten Studiengang gestaltet menkatalogen darzulegen, wie sie mit in einer Einheit bezüglich ihrer Eignung werden soll. Folgende Fragen werden ge- den Ergebnissen der Empfehlung umge- festgelegt und vorausgesetzt, Erfordernis- stellt: hen werden. se zu erfüllen.“ G Welche Verfahren zur internen Qua- Die Bedeutung der Qualitätsfähigkeit Dieses ist eine wertneutrale Qualitäts- litätssicherung von Studium und zur Verbesserung des Kundennutzens, definition, die erst durch die Zuordnung Lehre sind vorgesehen? wie sie auch im Evaluationsprozess ange- von Merkmalen und Eigenschaften be- G Wie vergewissert sich der Fachbereich strebt wird, wurde zuerst in der Mitte der schreibbar wird. In diesem Sinne wird über den Erfolg seiner Absolventin- 80er Jahre in den Produktionsunterneh- unter „Qualität“ nichts anderes als die nen und Absolventen auf dem Ar- men erkannt. In den 90er Jahren haben Erfüllung von bestimmten festgelegten beitsmarkt (zum Beispiel über Absol- sich auch Dienstleistungsunternehmen oder vereinbarten Merkmalen verstan- ventenbefragungen)? und die öffentliche Verwaltung immer den. Wichtig ist, dass in dem Zusam- G In welcher Weise wird die hochschuldi- stärker mit diesen Qualitätsmanagement- menhang beachtet wird, dass die Anfor- daktische Qualifikation bei der Einstel- gedanken auseinander gesetzt. Hierbei derungen der DIN EN ISO 9001:2000 lung von Professoren und wissenschaft- stand neben der Kundensicht auch die unabhängig sind. Dies bedeutet, dass ein lichen Mitarbeitern berücksichtigt? Einbindung der Mitarbeiter und insbe- entsprechendes Zertifikat kein Nachweis G Welche Möglichkeiten zur Hoch- sondere die Reorganisation der Ge- über die tatsächliche Produkt- oder schuldidaktischen (Weiter-) Qualifi- schäftsprozesse unter dem Gesichtspunkt Dienstleistungsqualität liefert, sondern es zierung für Lehrende sind bei der an- der Verbesserung der Qualität und Er- wird nur ein organisationsspezifischer tragstellenden Hochschule vorhan- höhung der Prozesseffizienz immer stär- Ablauf beschrieben und dokumentiert, den? Wie sollen sie genutzt werden? ker im Vordergrund. Die Prozessorientie- der an Umfang und Tiefe von der Orga- G Durch welche Verfahren wird For- rung als wesentliche Strategie zur Orga- nisation selbst fest gelegt wird. Standar- schungs- und Praxisbezug der Lehre nisationsgestaltung hat sich inzwischen disierung ist deshalb hier nur im Sinne gesichert? als so genanntes „Zweites Paradigma der von Best Practice-Standards zu verstehen, Bei der Evaluation als Integrationsele- Organisationsentwicklung“ etabliert. also erprobte Vorgehensweisen, die nach- ment und Kristallisationspunkt für die Auch die neue Qualitätsmanagement- gewiesenermaßen Ergebnis- und Ziel- bereits einleitend genannten Maßnah- norm, die EN DIN 9001:2000 fordert führend sind. men des neuen Steuerungsmodells mit die Prozessorientierung für die Ein- Auf Grund der temporären Übernah- der Entwicklung von Organisationsleit- führung von normkonformen Quali- men von Selbstverwaltungsführungs- bildern, Zielvereinbarungen, Global- tätsmanagementsystemen. und -steuerungsaufgaben ist es notwen- haushalt, Hochschulcontrollinginstru- dig, dass nicht im Sinne eines Frank Si- menten, Personalentwicklung und Einführung normkonformer natra-Managements (I did it my way) Benchmark geht es darum, dass durch Qualitätsmanagementsysteme hier ein zum Beispiel für zwei Jahre ge- eine Selbstbewertung in den Hochschu- wählter Fachbereichsfunktionsträger len die Organisations- und Qualitäts- Die Einführung von normkonformen seine eigenen Methoden und Vorgehen fähigkeit der Lehre bzw. Fort- und Wei- Qualitätsmanagementsystemen im Hoch- entwickelt, sondern dass ein vergleichba- terbildung mit dem Ziel überprüft wird, schulbereich hat bisher nicht in dem rer Ablauf gewährleistet ist, der sich am die Qualität zu verbessern. Hierbei ist ein Maße stattgefunden, wie es in anderen aufgebauten Wissens -und Prozessstan- prozessorientierter Organisationsent- Dienstleistungsunternehmen oder in der dard orientiert. In diesem Sinne sind an-

22 hlb Die neue Hochschule 5/2003 Binner forderungsgerecht eingeführte Quali- teiligt sind. Weiter kann sich dieses Qua- einzelnen Hochschulen organisationsspe- tätsmanagementsysteme im Hochschul- litätsmanagementsystem flexibel Verän- zifisch anpassbar ist. bereich eine wesentliche Hilfe, um die derungen anpassen. Abschließend werden in Schritt 4 die Prozessqualität zu verbessern. Gleichzei- Im ersten Schritt wird in Form einer dokumentierten Geschäftsprozesse mit tig beeinflusst ein derartig eingeführtes Projektorganisation die Entwicklung und dem Audit-Tool hinsichtlich ihrer Qualitätsmanagementsystem auch posi- Einführung angestoßen. Die Hochschul- Rechts- bzw. Normkonformität über- tiv die Struktur- und Ergebnisqualität leitung ist an dieser Stelle sehr stark ge- prüft. In einem automatisch erstellten durch die Vorgabe von relevanten Qua- fordert, weil das einzuführende Qua- Auditabweichungsbericht werden die litätsstandards. litätsmanagementsystem als Mittel zur festgestellten Abweichungen dokumen- Im Wesentlichen geht es bei der DIN Erfüllung der Hochschulpolitik, zur Er- tiert. Da auch Schritt 2 und Schritt 3 ge- EN ISO 9001:2000 um die Gestaltung reichung der Hochschulziele und zur Si- meinsam mit den Mitarbeitern entwickelt organisatorischer Maßnahmen zur Si- cherstellung der Übereinstimmung der wird, findet hierbei gleichzeitig eine um- cherstellung einer ordnungsgemäßen Dienstleistung mit den Anforderungen fassende Schulung im Rahmen des so in- Auftragsdurchführung, hier also zur voll- der Forschungs- oder Bildungsauftragge- stallierten prozessorientierten Qua- ständigen Erfüllung der vorgegebenen ber dient. litätsmanagementsystems statt. Nach der Qualifikationsziele, ohne einschränkend Im zweiten Schritt findet die Prozess- Durchführung dieser einzelnen Schritte und unflexibel zu wirken. analyse mit der in Punkt 6 noch näher er- erfolgt in der Regel abschließend in Die Basisforderungen der DIN EN läuterten Erstellung des hochschulspezi- Schritt 4 problemlos die dargestellte Ma- ISO 9001:2000 lauten u.a.: fischen Prozessmodells statt. nagementzertifizierung oder Evaluierung. G Festlegung von eindeutigen Verant- Nach Fertigstellung des hochschulspe- wortlichkeiten und Aufgaben, Be- zifischen Geschäftsprozessmodells erfolgt Entwicklung des hochschul- schreibung und Standardisierung von im dritten Schritt die dazu gehörende – spezifischen Prozessmodells Arbeitsprozessen, wo dieses sinnvoll in vielen Managementsystemnormen ge- und möglich ist. forderte – Prozessdokumentation in Bei der Qualitätsmanagementsystement- G Dokumentation von Arbeitsabläufen Form von Managementverfahrensanwei- wicklung muss neben der Vorgabe der und Ergebnissen. sungen sowie Prüf- und Arbeitsanwei- Qualitätspolitik die Aufbau- und Ablauf- G Beschreibung dieser Arbeitsabläufe sungen. Da bei der Prozessanalyse auch organisation in der Hochschule im durch Verfahrens- und Arbeitsbe- die qualitätsrelevanten Dokumente mit Handbuch detailliert beschrieben wer- schreibungen. erfasst werden, kann in diesem Schritt 3 den. Dies wird durch Organigramme, G Qualifizierung der Mitarbeiter durch auch die normkonforme Erstellung, Pfle- Arbeitsanweisungen, interne Aktennoti- Schulung und Weiterbildung. ge und Lenkung der qualitätsrelevanten zen und weitere Dokumente unterstützt. Dokumente erfolgen. Die Prozessanalyse Um sicherzustellen, dass sämtliche Pro- Softwareunterstütztes und Dokumentation bietet die einmalige zesse als effizientes Netz funktionieren, Vorgehensmodell zur Gelegenheit, sämtliche in der Hoch- sollte die Organisation auch die Wechsel- Qualitätsmanagement- schulorganisation verwendeten Formula- wirkung der Prozesse analysieren. systemeinführung re wie Anträge, Auftrags- und Honorar- Aus diesem Grund sind als Erstes mit dem vereinbarungen etc. zu erfassen, zu stan- SYCAT-Tool die hochschulspezifischen Die Einführung eines Qualitätsmanage- dardisieren und DV-gestützt mit Hilfe Prozesse zu definieren und in einem hoch- mentsystems nach der DIN EN ISO des Internets bzw. Intranets zu verwalten. schulspezifischen Prozessmodell einzu- 9001:2000 im Hochschulbereich sollte Diese Qualitätsmanagementsystemdoku- bringen. Hierbei wird, wie Abbildung 4 rasch und kostengünstig erfolgen, aus mentation für Hochschulen liegt bereits zeigt, nach Führungs-, Leistungs- und diesem Grund muss systematisch und für die betrachtete Organisation in Form Unterstützungsprozess unterschieden. strukturiert vorgegangen werden. Das eines Referenzhandbuches vor, das jetzt Die Prozessanalyse wird gemeinsam hier vorgestellte systematische Vorge- sehr einfach softwareunterstützt an die mit den Beteiligten in der Form durchge- hensmodell ist bereits mit großem Erfolg in unterschiedlichen Dienstleistungs- zweigen verwendet worden. Es ermög- licht in sehr kurzer Zeit und zu sehr nied- 1 Projektmanagement rigen Kosten die Zertifizierung. • Vorgespräche mit Studierenden • Erfahrungen aus Modellprojekten Im Hochschulbereich wird zurzeit ein • Projektorganisation • Prozessdefinitionen Pilotprojekt an der Fachhochschule Han- • Definition der Arbeitsziele nover durchgeführt. Ziel ist die Ergeb- 2 Prozessanalyse nisse in Form einer softwaregestützten • Ist-Zustand-Erfassung • Schwachstellenanalyse Referenzdokumentation auf weitere • Modellierung • Entwicklung Sollprozess Hochschulen in Niedersachsen zu über- • Maßnahmen-Controlling tragen. Auch in einem Institut der Uni- versität Braunschweig findet dieses Mo- 3 Erstellung QM-Dokumentation • Prozessdokumentation dell Anwendung. • Dokumentierung hochschul- spezifischer Abläufe Über das in Abbildung 3 gezeigte Vor- • Dokumentenverwaltung • Dokumentenlenkung gehensmodell werden die Risiken eines 4 derartigen Projektes, wie beispielsweise SYCAT-Tool-Einsatz Auditierung & Zertifizierung • Auditierung die Einführung bürokratischer Struktu- • Maßnahmen-QFD • FMEA ren oder Einschränkung der Verantwor- • DIN EN ISO 9000:2000- tung der Mitarbeiter beseitigt, weil die Zertifizierung Prozessorganisation im Mittelpunkt steht QM-275-Hochsch..PPT und alle Mitarbeiter an der Entwicklung Abbildung 3: Softwaregestütztes Vorgehen bei der prozessorientierten Qualitätsmanage- dieses Qualitätsmanagementsystems be- mentsystemeinführung in der Hochschule

hlb Die neue Hochschule 5/2003 23 Qualitätsmanagement

Fachbereich Maschinenbau zess- und Mitarbeiterqualität gemeint. DIN EN ISO 9001 Zusätzlich werden Kosteneinsparungen Berufungs- Akquisition + Stellen- Weiter- Verfahren Betreuung von besetzung Haushalt Gremien- Haushaltbildung KVP Interne Professoren Lehrbeauf- Mitarbeiter arbeit Mitarbeiter Audits realisiert. tragten Für die Absolventen zeigt sich dies in

Entwicklung neuer Studiengänge, Studien- und Prüfungsordnungen verbesserter Ergebnisqualität unter ande-

Entwicklung dualer Studiengänge, Studien- und Prüfungsordnungen rem mit einer hohen Fach- und Metho- Labore (Lehrveranstaltung) denkompetenz und einem anerkannten Planung Lehrveranstaltung Abschluss, der den Berufserfolg nachhal- Planung Prüfungen tig unterstützt. Über die Absolventenzu- Organisation Diplomarbeiten friedenheit wird das einleitend formulier- Organisation Praxissemester te Ziel, das heißt die angestrebte Qualifi- Organisation Wissenstransfer FH/Industrie zierung mit Hochschulabschluss, er- Organisation und Durchführung F+E Drittmittelprojekte reicht. Gleichzeitig ist die Qualitätsma- Studierende / Industrie Studierende Studienberatung (allgemein, studiengangspezifisch, Bafö G) / Industrie Studierende nagementzertifizierung ein bedeutendes Frauenfö rderung Instrument für die Hochschulprofilbil- Marketing dung und das Hochschulmarketing. Auslandsaktivitä ten a) Incoming; b) Auslandsstudienabschluss Durch das Zertifikat wird die Qualität bzw. die Qualitätsfähigkeit der Hoch- Akquisition Beschaffung v. Wartung Umweltschutz Alumni- Dokumenten- und Betreu- Sachmitteln – Informations- Administration techn. Arbeits- Ehemaligen- Lenkung und ung von Aussonderung management Dienstreisen schulinstitution nach außen bestätigt. Hilfskrä ften Anlagevermö gen Einrichtungen sicherheit Netzwerk -verwaltung 2000-2002 by Dr. Binner CIM-house GmbH G-mo-006F_Hochsch_maschb Gleichzeitig liefert, wie Abbildung 5 Abbildung 4: Prozessmodell „Hochschule“ zeigt, die ausführliche Beschreibung der Prozesse innerhalb des hochschulspezifi- führt, dass als Erstes die Ist-Prozesse ana- auf Grund der Mitarbeiterqualifizierung, schen Prozessmodells eine wesentliche lysiert und dokumentiert werden, an- des Wissensspeicheraufbaus und der Hilfestellung bei der Evaluierung und Ak- schließend erfolgt eine Schwachstellen- Kompetenzerhöhung der Beteiligten. kreditierung. Verglichen bzw. zugeordnet analyse, die Ansatzpunkte für die Ent- Weiter zeigen die bisherigen Erfahrun- werden hier die Schwerpunktthemen der wicklung des Sollkonzeptes gibt. Nach gen, dass die Zertifizierungen nach dem Erstevaluation – in diesem Falle laut Vor- Entwicklung des Sollkonzeptes, das als beschriebenen Vorgehensmodell insbe- gabe der ZEvA aus Hannover – mit den Sollprozess visualisiert wird, erfolgt eine sondere zu internen Verbesserungen der vorhandenen dokumentierten Hoch- Maßnahmenplanerstellung. Der Maß- Organisations- und Ablaufstrukturen in schulprozessen. Auf diese Weise werden nahmenplan ist in einer Datenbank hin- der Hochschule führen und damit auch Transparenz und Reproduzierbarkeit der terlegt und in Form einer Prozessverbes- die bereits erläuterten Zielsystemvorga- Bewertung wesentlich erleichtert. ❏ serungsmatrix dargestellt. Hierbei kön- ben im Wesentlichen erreicht werden. In nen die Beteiligten erkennen, welche der Praxis führt die Zertifizierung zu Literatur- und Internethinweis Maßnahmen an welcher Stelle im Pro- Zeiteinsparung, Stressvermeidung, er- Binner, Hartmut F.: Umfassende Unterneh- zess nötig sind, um vom Ist-Zustand zum höhter Produktivität, zur Fehlervermei- mensqualität. Ein Leitfaden zum Qualitätsma- Sollprozess zu kommen. Hierbei ist wich- dung und – was am Wichtigsten ist – zur nagement. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg tig, dass die Beteiligten im Mittelpunkt Bildungsempfängerakzeptanz und For- 1996. 253 Seiten. ISBN 3-540-58995-3 Binner, Hartmut F.: Prozessorientierte TQM- der Prozessgestaltung stehen und ihr schungskundenzufriedenheit. Aber auch Umsetzung, 2. Auflage Reihe: Organisationsma- Know-how in die Modellierung mit ein- die Mitarbeitermotivation und die Cor- nagement und Fertigungsautomatisierung. Carl bringen können. Gleichzeitig wird über porate Identity der Bildungsorganisa- Hanser Verlag, München 2002. 364 Seiten. ISBN dieses Vorgehen eine prozessorientierte tion/Hochschule werden stark gefördert, 3-446-21852-1 Denk- und Handlungsweise vermittelt, sodass auch die innere Qualität wesent- Weitere Informationen finden Sie unter: die zum Grundverständnis einer prozess- lich verbessert wird, damit ist die Pro- http://www.sycat.de orientierten Organisation führt. Die Ergebnisse der Prozessanalyse und Schwerpunkthemen der Erstevaluation in -modernisierung in Form eines Organisa- Niedersachsen mit Prozessmodellzuordnung tionshandbuches finden weitere Verwen- Hochschul- Dekan/-in, Studien-/ Prü- Frauen- Studierende un- Wissenschaft- Professorinnen leitung Selbstreport fungskomission beauftragte terschiedlicher liche Mitar- und Professoren dung bei allen eingangs geschilderten Ak- und Instituts- und Fachstudien- studienphasen beiter und leitung beratung und Fachschaft Mitarbeiterin tivitäten des neuen Steuerungsmodells. - Entwicklungs- - Ergebnisse der - Studien- - Frauenfö rderung - Beteiligung an - Kontakt zu - Lehre und Lehr- planung der internen Evalu- programm in Lehre (M7) der Evaluation Lehrenden und management Hochschule (M1) ation (M2) Studierenden (L1, .., L6) Insbesondere wird durch die klare Struk- - Stellung des - Studium und - Studienorgani- - Frauenfö rderung - Ausbildungsziele - Beteiligung an - Lehrinhalte und Fachs in der Lehre im Fach sation und Lehr- im Studium (M7) und Studien- Lehre und Prü- -methoden Hochschule (M1) management (L4) programm (M1) fungen (L1) turierung und Transparenz der Abläufe - Profil/Entwick- - Personalpla- - Studienverlauf - Frauenfö rderung - Studieninhalte - Eigene wissen- - Interdisziplina- lungsperspektive nung (M3, M4, L6) (L1, L2, L3) beim wissenschaftli- (L4) schaftliche Quali- rität des Faches (M1) chen Nachwuchs (M7) fikation (M3) die Einhaltung der von den zuständigen - Erwartungen - Kooperationen - Lehrinhalte und - Studienorgani- - Internationali- an die Evaluation (M7) Methode (L4) organisation sierung (L5) Wissenschaftsministerien vorgegebenen - Entwicklungs- - Beratung und - Studienverlauf - Prüfungen (L1, L3) perspektiven (M1) Betreuung der (L1, L2, L3) Studierende (L2, L3) Sparauflagen nachhaltig unterstützt. - Ausstattung - Prüfungsorgani- - Prüfungen (L1, L3) - Kommunikation (U1, U2, U3) sation (L1) u. Koordination - Lehrmanage- - Studienerfolg - Beratung und - Studiengangs- ment Betreuung der planungen (L4) (L1, .., L6) Studierende (L2, L3) Zusammenfassung - Kommunikation - Qualitätssiche- - Arbeitsbedin- - Personalplanung und Koordination rung im Fach (M6) gungen (M3, M4, L6) im Fach (M1, L4) - Internationa- - Auslandsstudium - Qualitä tssicherung lisierung (L5) (L5) (M2, M6) Der Nutzen der Einführung eines norm- Prozessmodell der Universitäten und Fachhochschulen, z.B.: Ifd Nr. Managementprozesse Ifd Nr. Leistungsprozesse Ifd Nr. Unterstützungsprozesse konformen Qualitätsmanagementsys- M 1 Strategieprozess L 1 Organisation Prüfungen U 1 Beschaffung tems im Hochschulbereich nach dem be- M 2 KVP L 2 Organisation Lehrveranstaltungen U 2 Wartung und Support M 3 Personalentwicklung L 3 Diplomorganisation U 3 EDV und Datensicherheit schriebenen Vorgehensmodell ist vielfäl- M 4 Stellenbesetzung L 4 Entwicklung neuer Studiengänge U 4 Dokumentenlenkung und Verwaltung M 5 Beschwerdemanagement L 5 Organisation Auslandsaktivitä ten U 5 Umweltschutz, Arbeitssicherheit tig. Bezogen auf die einzelnen Qualitäts- M 6 Interne Audits L 6 Akquisition und Betreuung Lehrbeauftragte U 6 Informationsmanagement M 7 Frauenfö rderung L 7 Organisation von Drittmittelprojekten U 7 komponenten des Transformationspro- Quelle: ZEvA, Handbuch zur Qualitätssicherung in Lehre und Studium zesses, liegt der Nutzen bei der Verbesse- 2000-2002 by Dr. Binner CIM-house GmbH G-mo-030a.PPT rung der Strukturqualität zum Beispiel in Abbildung 5: Schwerpunkthemen der Erstevaluation in Niedersachsen mit Prozessmodell- der Imageverbesserung der Hochschule zuordnung

24 hlb Die neue Hochschule 5/2003 Graumann Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle bei Wirtschaftsprüfern und Hochschullehrern

Wesentlicher Bestandteil des am 26. Fe- rer zu transformieren. Der Beitrag zeigt bruar 2002 in Kraft getretenen Gesetzes auf, dass in der bisherigen Diskussion in zur Reform der Professorenbesoldung Politik und Wissenschaft nicht ansatz- (ProfBesReformG) ist eine Abkehr von weise die Erfordernisse einer durchgängi- der bislang altersbezogen standardisierten gen, transparenten und nachvollziehba- Besoldung hin zur Gewährung von Leis- ren Leistungsmessung und -bewertung Kern der Professoren- tungsbezügen. § 33 Abs. 1 Nr. 2 Prof- durchgedrungen sind. Erhebliche An- besoldungsreform ist BesReformG sieht variable Bezüge für strengungen werden notwendig sein, um besondere Leistungen vor. Einer internen ein fundiertes und gerichtsfestes Qua- die Einführung eines Ausarbeitung des Ministeriums für litätskontrollsystem zu errichten. festen Gehaltsbestand- Bildung, Wissenschaft und Weiterbil- dung des Landes Rheinland-Pfalz vom Grundzüge des Systems teils und variabler 10. September 2002 zufolge sollen die der Qualitätskontrolle Leistungsbezüge. „besonderen Leistungen“ in den Grund- für Wirtschaftsprüfer ordnungen der Hochschulen festgelegt Das macht ein sicheres werden und sich an folgendem Katalog Im Rahmen der 4. Novelle zur Wirt- Leistungsmessungs- orientieren: schaftsprüferordnung (WPO) vom G besonderes Engagement bei der Be- 19. Dezember 2000 wurde in den verfahren notwendig. treuung Studierender, Hochbegabter §§ 57 a ff. ein System der Qualitätskon- Der Autor zieht und Absolventen, bei der Studienre- trolle in die WPO eingefügt, dem sich form, der Entwicklung innovativer WP und WPG zu unterziehen haben. Vergleiche zu dem Studiengänge und von Weiterbil- Grundlage ist eine Empfehlung der EU- System der Qualitäts- dungsangeboten, beim Fernstudium Kommission im sog. Grünbuch vom und bei der Qualitätssicherung; 28. Oktober 1996 zur „Rolle, Stellung, kontrolle für Wirt- G Übererfüllung der gesetzlichen Lehr- Haftung des Abschlussprüfers in der schaftsprüfer und zeigt, verpflichtung; EU“, welche in einer nachfolgenden G besonders hoher Anteil an eingewor- Empfehlung der EU-Kommission zu dass ein ange- benen Drittmitteln, Weiterbildungs- Mindestanforderungen an Qualitätssi- messenes und einnahmen und Sponsorenmitteln der cherungssysteme für die Abschlussprü- Hochschule; fung in der EU vom 21. November 2000 funktionsfähiges G besonderes Engagement bei der Bil- verschärft und konkretisiert wurde. Die System der Qualitäts- dung von Forschungsschwerpunkten, Einführung eines Qualitätskontrollsys- beim Wissenstransfer sowie bei der tems dient nach der Vorstellung der EU- kontrolle der Hoch- Gleichstellung von Wissenschaftlerin- Kommission folgenden Zielen: schullehrerleistung nen; G Sicherstellung einer angemessenen G besonderes Engagement bei nationa- Qualität der Leistungen (Abschluss- zurzeit nicht existiert. len und internationalen Kooperatio- prüfungen), nen mit anderen Hochschulen, Schu- G Nachweis der Beachtung allgemein len sowie Einrichtungen von Wissen- anerkannter Standards und Berufs- schaft, Kunst und Praxis, grundsätze im Rahmen der Leistungs- um nur einige zu nennen. Der politische erbringung sowie Ermöglichung einer Meinungsstreit in Bezug auf Aspekte der laufenden Verbesserung der Leis- Dienstrechtsreform ist hinlänglich be- tungs- (Prüfungs-) qualität, kannt und soll an dieser Stelle nicht wei- G Steigerung des Vertrauens der Öffent- Professor Dr. Mathias Graumann ter vertieft werden. lichkeit in Abschlussprüfung und Rechnungswesen, insbesondere Ziel des Beitrags ist vielmehr, Grund- -prüfer. Controlling, Kosten- und züge eines Qualitätskontrollsystems für Nach Ansicht der EU-Kommission soll Leistungsrechnung, Steuer- und Wirtschaftsprüfer (WP) und Wirt- ein von den EU-Mitgliedstaaten zu im- Wirtschaftsprüfung schaftsprüfungsgesellschaften (WPG) plementierendes Qualitätskontrollsystem Fachhochschule Koblenz, darzustellen, mögliche Parallelen zu folgenden Mindestanforderungen genü- RheinAhrCampus Remagen, einem zu entwickelnden Qualitätskon- gen: Südallee 2 trollsystems für Hochschullehrer aufzu- G Alle WP oder WPG, die Abschluss- 53424 Remagen zeigen und grundlegende Aspekte unter prüfungen vornehmen, sollen aus- [email protected] besonderer Berücksichtigung der berufs- nahmslos in ein Qualitätssicherungs- ständischen Belange der Hochschulleh- system einbezogen werden.

hlb Die neue Hochschule 5/2003 25 Leistungsmessungsverfahren

G Sowohl „peer review“ (Kontrolle Die Berufspflichten des Wirtschaftsprü- persönlichen und fachlichen Vorausset- durch Berufsangehörige) als auch fers sind in weiten Teilen auf die Tätig- zungen (§ 57 a Abs. 3 WPO) und bei „monitoring“ (behördliche Kontrolle) keit der Hochschullehrer übertragbar, Nachweis der Unabhängigkeit gegenüber sind gleichberechtigte, geeignete Ver- wie auch aus der Begründung zur BS- der zu prüfenden Praxis (§ 57 a Abs. 4 fahren zur Qualitätskontrolle. WPK deutlich wird. WPO). G Innerhalb eines bestimmten Kon- G Als Ausfluss der Pflicht zur Gewissen- Der Prüfer für Qualitätskontrolle hat trollzyklus (genannt werden 6 Jahre) haftigkeit wird ausdrücklich auch die das Ergebnis seiner Prüfung in einem sollen alle Abschlussprüfer bei den Fortbildungsverpflichtung gesetzlich Qualitäts-Kontrollbericht zusammenzu- Kontrollen erfasst werden. Hat die kodifiziert, die zu den elementaren fassen, der neben einer Beschreibung von letzte Qualitätskontrolle nicht zu zu- Voraussetzungen einer Qualitätssiche- Gegenstand, Art und Umfang der Prü- frieden stellenden Ergebnissen ge- rung gehört. fung auch eine Beurteilung des Prü- führt, soll der Kontrollzyklus verkürzt G Übertragbar ist auch das Verbot, die fungsergebnisses enthalten muss; über werden. berufliche Entscheidungsfreiheit be- das Ergebnis der Prüfung ist eine beson- G Der negative Ausgang einer Qualitäts- einträchtigende Bindungen (hier z.B. dere Erklärung (uneingeschränkte Be- kontrolle muss automatisch die Ein- im Rahmen von Anzeige- bzw. Ge- stätigung, eingeschränkte Bestätigung leitung von Sanktionen (z.B. Diszipli- nehmigungspflicht von Nebentätig- oder Versagung) abzugeben (§ 57 a Abs. narverfahren) zur Folge haben. keiten) einzugehen. 5 WPO). Eine Ausfertigung des Qua- G Es sind hinreichende Anforderungen G Vergleichbar ist die Verpflichtung zur litätskontrollberichts ist nach Abschluss an die fachliche Qualifikation, Unab- Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter der Prüfung unverzüglich an die WPK hängigkeit und Objektivität der Qua- (hier: wissenschaftliche Hilfskräfte, weiterzuleiten (§ 57 a Abs. 6 WPO). litätsprüfer zu stellen. wissenschaftliche Mitarbeiter). An die Tätigkeit der Prüfer für Qua- G Das System ist mit ausreichenden Fi- G § 33 Abs. 2 BS-WPK kodifiziert das litätskontrolle werden hohe Anforderun- nanzmitteln auszustatten, damit es Verbot der reklamehaften sowie ver- gen gestellt. Ihre Aufgabe ist es nicht nur, seinen Zweck erfüllen und den Erwar- gleichenden Werbung mit der Be- Mängel festzustellen, sondern in diesem tungen der Öffentlichkeit gerecht gründung, dass „geistige Dienstleis- Fall auch zwingend Empfehlungen zur werden kann. tungen höherer Art einem Vergleich Beseitigung der Mängel zu geben (§ 57 a Die dargestellten Ziele sind fast identisch nicht zugänglich sind und die Öffent- Abs. 5 Satz 6 WPO). Sie haben umfas- mit den in der bildungspolitischen Dis- lichkeit durch entsprechende Anga- sende Verschwiegenheitspflichten zu be- kussion genannten Aspekten einer Qua- ben irregeführt würde“. Dies kann für achten (§ 57 b WPO). litätskontrolle der Hochschullehrer. Hochschullehrer analog angenommen Eine von der WPK erlassene Satzung werden. für Qualitätskontrolle (§ 57 c Abs. 1 Satz Die Berufsstände G Die Beamtung zum Hochschullehrer 1 WPO) regelt Einzelheiten, so etwa Vor- der Wirtschaftsprüfer und ist nahezu die einzige hauptberufliche aussetzungen der Registrierung (z.B. der Hochschullehrer Tätigkeit, die vereinbar mit dem praktische Tätigkeit, Vorliegen von Beruf des WP ist (§ 43 a Abs. 3 Nr. 3, Kenntnissen in der Qualitätssicherung Die Tätigkeit der Wirtschaftsprüfer wie Abs. 4 Nr. 2 WPO). usw.), das Verfahren der Registrierung der Hochschullehrer unterliegt der Be- (Antrag, Nachweis der Voraussetzungen, achtung einer Reihe allgemeiner Berufs- Ablauf der Qualitätskontrolle Widerruf der Registrierung), Ausschluss- pflichten. § 43 WPO i.V.m. §§ 1 ff. Be- gründe für eine Bestellung als Qualitäts- rufssatzung der Wirtschaftsprüferkam- Die berufliche Selbstverwaltung der prüfer (kapitalmäßige, finanzielle und mer (BS-WPK) nennt diesbezüglich u.a. Wirtschaftsprüfer erfolgt unter dem persönliche Bindungen) und sonstige die Dach der Wirtschaftsprüferkammer Verfahrensdetails (vgl. BBK 2001, G Unabhängigkeit (Verbot, wirtschaftli- (WPK), einer unter der Aufsicht des Fach 3, S. 1231 ff.). che oder persönliche Bindungen ein- Bundesministeriums für Wirtschaft ste- Der WPK als Dachbehörde kommen zugehen, die die berufliche Entschei- henden Körperschaft des öffentlichen insbesondere die folgenden Aufgaben zu: dungsfreiheit beeinträchtigen oder be- Rechts (§ 4 Abs. 1 und 2 WPO), der in G Auswertung der Qualitätskontrollbe- einträchtigen können), diesem Rahmen auch die Qualitätskon- richte dahingehend, ob diese den G Gewissenhaftigkeit (Pflicht zur Beach- trolle obliegt. Grundsätzen ordnungsmäßiger Be- tung gesetzlicher Vorschriften, Berufs- § 57 a Abs. 1 WPO kodifiziert die Ver- richterstattung entsprechen und ob pflichten und fachlicher Regeln pflichtung von WP und WPG, die ge- aufgezeigte Mängel das Prüfungser- einschließlich der Pflicht zur Fortbil- setzlich vorgeschriebene Abschlussprü- gebnis rechtfertigen; dabei ist den dung), fungen durchführen, sich im Abstand Prüfungssubjekten Gelegenheit zur G Verschwiegenheit (Verbot unbefugter von drei Jahren einer Qualitätskontrolle Stellungnahme und ggf. Anhörung zu Offenbarung von Tatsachen und Um- zu unterziehen mit dem Ziel der Über- geben, ständen, die im Rahmen der Berufs- wachung, ob die Grundsätze und Maß- G Erteilung einer Teilnahmebestätigung tätigkeit anvertraut oder bekannt wer- nahmen zur Qualitätssicherung nach an der Qualitätskontrolle gegenüber den), Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften dem Prüfungssubjekt; G Eigenverantwortlichkeit (Pflicht, das und der BS-WPK eingehalten werden. G ggf. Anordnung von Maßnahmen Handeln in eigener Verantwortung zu Die Qualitätskontrolle wird durch bei oder Auflagen bei negativem Prü- bestimmen, Urteile selbst zu bilden der WPK registrierte Prüfer für Qua- fungsergebnis. und Entscheidungen selbst zu tref- litätskontrolle durchgeführt (§ 57 a Abs. Für ein Qualitätskontrollsystem der fen), 3 WPO). Damit wurde für das Modell Hochschullehrer könnte in analoger G Pflicht zum berufswürdigen Verhalten eines „peer review“ als Ausfluss der be- Weise gelten: (Pflicht zu sachlichen Äußerungen, ruflichen Selbstverwaltung optiert. Die G Die Qualitätskontrolle müsste entwe- Verbot vergleichender Werbung und Registrierung der Prüfer für Qualitäts- der unter dem Dach der Berufsver- der gegenseitigen Abwerbung von kontrolle erfolgt bei Vorlage der gesetz- bände (entsprechend zum peer re- Mitarbeitern). lich geforderten Nachweise bezüglich der view) oder unter dem Dach der zu-

26 hlb Die neue Hochschule 5/2003 Graumann

ständigen Behörde (Bildungsministe- Hieraus folgt: G Prüfungsgegenstand ist vielmehr die rien der Länder oder entsprechend zu- G Die Qualitätsprüfung ist eine System- gesamte Prozesskette vom aktuellen ständige Unterbehörden) erfolgen. prüfung. Lehrgebiet (Soll-Objekt) über die In- G Für die Tätigkeit der Qualitätsprüfer G Kontrollgegenstand ist das interne ternalisierung desselben durch den sind besondere Anforderungen hin- Qualitätssicherungssystem und nicht Hochschullehrer, die inhaltliche und sichtlich der persönlichen und fachli- die Wahrnehmung einer bestimmten didaktische Aufbereitung im Rahmen chen Voraussetzungen sowie der Un- Leistung nach außen. der Vorbereitung von Lehrveranstal- abhängigkeit gegenüber dem Prü- G Kontrollnorm ist die durchgängige tungen, die konkrete Abhaltung der fungssubjekt zu kodifizieren. Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit Lehrveranstaltung (Ist-Objekt) sowie G Damit scheiden Qualitätsprüfungen des Systems. die Durchführung der Leistungskon- unter dem Dach einer Hochschule Als Ausfluss des Systemprüfungscharak- trollen und daneben die laufenden oder gar eines Fachbereichs in Folge ters geht es bei der Qualitätskontrolle we- Optimierung der Lehrveranstaltungen mangelnder Unabhängigkeit voraus- niger um die Überwachung der Abwick- im Rahmen einer kontinuierlichen sichtlich aus; es handelt sich um un- lung einer einzelnen Leistung als um die Nachschau. zulässige wechselseitige Prüfungen Einhaltung allgemeiner Planungs- und G Zu prüfende Sachverhalte stellen z.B. analog zu § 57 a Abs. 4 Satz 2 WPO. Organisationsgrundsätze, die eine ord- die Vermittlung aktuellen Wissens, G Eine Berichterstattung über die Prü- nungsmäßige Durchführung der Aufträ- Zugrundelegung aktuellen Fach- fung und eine Bescheinigung des Prü- ge gewährleisten sollen. In Anlehnung an schrifttums, Verwendung aktueller fungs-Ergebnisses müsste parallel an die VO 1/1995 seien z.B. aufgeführt: Lehrmittel und Medien (z.B. Folien, das Prüfungssubjekt und die Dachor- G ausreichende Fortbildung und Fach- Skripten), Zweckmäßigkeit und Ak- ganisation (Oberbehörde) erfolgen. information (die VO 1/1993 schreibt tualität der Literaturempfehlungen, für WP als Mindestanforderung eine Angemessenheit der Gliederung der Inhalt der Qualitätskontrolle Teilnahme an Fortbildungsmaßnah- Lehrveranstaltungen, Verwendung men von durchschnittlich 40 Stunden sach- und zeitgemäßer pädagogischer Das Institut der Wirtschaftsprüfer hat pro Jahr zuzüglich einem Studium der und didaktischer Methoden zur Wis- im Prüfungsstandard 140 „Die Durch- aktuellen Berufszeitschriften in glei- sensvermittlung sowie Angemessen- führung von Qualitätskontrollen in der chem Volumen vor), heit der Leistungskontrollen dar. Wirtschaftsprüferpraxis“ (IDW PS 140, G Organisation einer ausreichenden und Ein Qualitätsurteil auf Basis von Mei- vgl. FN-IDW 2002, S. 1 ff.) Grundsätze rechtzeitigen Fachinformation (insbe- nungsäußerungen der Studierenden der Prüfungsinhalte und -durchführung sondere die Unterhaltung einer aktu- (etwa im Rahmen von Fragebögen, im Rahmen der Qualitätskontrolle dar- ellen Fachbibliothek sowie der Bezug Checklisten) in das Qualitätsurteil ent- gelegt. Gegenstand der Prüfung sind aktueller Fachzeitschriften sowie Da- spräche Urteilen der Mandanten der demnach alle Grundsätze und Maßnah- teninformationsdienste), Wirtschaftsprüfer. Dies ist aus verschie- men zur Qualitätssicherung bei der Or- G sachgerechte Planung der Abwicklung denen Gründen abzulehnen. ganisation des geprüften WP einschließ- einzelner Prüfungsaufträge (aus Sicht G Die Studierenden dürften jedenfalls lich der Grundsätze der Abwicklung der Hochschullehrer Lehrveranstal- zum Zeitpunkt der Abgabe ihres Ur- sowie Nachschau von Prüfungsaufträgen tungen), teils nicht in der Lage sein, entspre- (IDW PS 140, Tz. 11). Im Rahmen der G angemessen strukturierte sowie ver- chende Aspekte – insbesondere die Qualitätskontrolle sind Angemessenheit ständliche Anweisungen für die Mit- von ihnen direkt nicht wahrnehmba- und Wirksamkeit des internen Qua- arbeiter (hier: Studierende, Hilfskräf- ren Prozessschritte der Vor- und litätssicherungssystems zu beurteilen, te), Nachbereitung von Lehrveranstaltun- insbesondere die (vgl. IDW PS 140, Tz. G angemessene Anleitung und Überwa- gen sowie deren Aktualität – zu über- 45 ff.) chung der Mitarbeiter bei ihrer Tätig- prüfen. G Beachtung der allgemeinen Berufs- keit (hier: Studierende bei der Aneig- G Eine rudimentäre Beurteilung der grundsätze, Gewährleistung von Un- nung des Lehrstoffes und gegebenen- Qualität einer Lehrveranstaltung abhängigkeit, Unparteilichkeit und falls zusätzlicher praktischer Fertigkei- dürfte generell erst bei Ablegung eines Unbefangenheit sowie Sicherstellung ten), akademischen Grades sinnvoll sein. einer sachgerechten Qualifikation und G angemessene Durchsicht der Prü- Wünschenswert wäre darüber hinaus Information, fungsergebnisse (hier: curriculare Lei- die Kenntnis einer Vielzahl von Lehr- G Zweckmäßigkeit und Wirksamkeit stungsnachweise), veranstaltungen zu einem Lehrgebiet, der personellen, zeitlichen und sachli- G angemessene Maßnahmen zur Nach- um entsprechende Vergleiche zu zie- chen Gesamtplanung aller Aufträge, prüfung der Qualitätssicherung (z.B. hen und Benchmarks entwickeln zu G Zweckmäßigkeit und Wirksamkeit Kontrolle des Lernerfolgs; gegebenen- können. der fachlichen und organisatorischen falls Anpassung der Lehrveranstaltun- G Das Vorliegen der notwendigen Un- Anweisungen sowie Hilfsmittel (z.B. gen nach Form, Umfang, Inhalt und abhängigkeit bei Studierenden ist auf Formblätter, Übersichten, Checklis- didaktischen Methoden). Grund eines abweichenden Zielsys- ten, Fragebögen usw.), Für die Qualitätskontrolle bei Hoch- tems fraglich. Beurteilungen werden G Prüfungsplanung und Prüfungsdurch- schullehrern impliziert dies: i.d.R. zum Schluss einer Lehrveran- führung einzelner Aufträge einschließ- G Eine sich allein auf durchgeführte staltung abgegeben. Dann dürfte das lich deren Überwachung, Lehrveranstaltungen beschränkende Ziel der Studierenden insbesondere in G Durchsicht der Prüfungsergebnisse Qualitätskontrolle greift zu kurz, und einer guten Leistungsbeurteilung bei und die Vornahme einer Nachprü- zwar auch deshalb, weil in der Regel gleichzeitig „vertretbarem“ Aufwand fung bzw. Nachschau (vgl. Gemein- für die Vor- und Nachbereitung von liegen. same Stellungnahme der WPK und Lehrveranstaltungen ein weitaus G Das Bedürfnis nach aktuellem und des IDW: „Zur Qualitätssicherung in höheres Zeitbudget aufgewandt wer- praxisnahem Fachwissen entsteht – der Wirtschaftsprüferpraxis – VO den muss als für die reine Durch- leider – meist erst gegen Ende des Stu- 1/1995“; in: WPg 1995, S. 824 ff.). führung der Lehrveranstaltung. diums bzw. beim Eintritt in die Be-

hlb Die neue Hochschule 5/2003 27 Leistungsmessungsverfahren

rufspraxis, einem Zeitpunkt, zu dem G eine bei der WPK eingerichtete Kom- unabhängig und weisungsungebun- der Großteil der absolvierten Lehrver- mission für Qualitätskontrolle (§ 57 e den gestellt werden. anstaltungen – insbesondere der WPO) und G Ein einzurichtender Qualitätskon- Grundlagenveranstaltungen – nicht G ein ebenfalls bei der WPK angesiedel- trollbeirat bestünde demgegenüber mehr beurteilbar ist. ter Qualitätskontrollbeirat (§ 57 f aus Nicht-Hochschullehrern. In Be- Die Einholung von Qualitätsurteilen von WPO). tracht kämen insbesondere als „prepa- Fachkollegen zu prüfender Hochschul- Mitglieder der Kommission für Qua- rer“ und „user“ lehrer bleibt voraussichtlich – wenn litätskontrolle sind Berufsangehörige, G Vertreter der Bildungspolitik, überhaupt – auf hochschulexterne Kolle- die in Ausübung ihrer Tätigkeit jedoch G Repräsentanten des Schulsystems gen beschränkt: unabhängig und weisungsungebunden (Schulzweige, deren Abschluss zur G In der Regel werden an Hochschulen sind. Die Kommission ist zuständig für Immatrikulation an Fachhochschu- gleichartige Lehrgebiete nur jeweils alle Angelegenheiten der Qualitätskon- len oder Universitäten berechtigt), einmal vergeben, sodass sich Kollegen trolle, soweit nicht der Qualitätskontroll- G Wissenschaftler, die nicht zugleich an derselben Hochschule eine fachli- beirat zuständig ist, insbesondere die Hochschullehrer sind, che Beurteilungsmöglichkeit ver- G Erteilung von Ausnahmegenehmigun- G Unternehmensvertreter sowie schließt. gen zur (Nicht-) Teilnahmepflicht am G Vertreter von Berufs-, Branchen- G Im Übrigen fehlt es an der notwendi- System der Qualitätskontrolle, und Industrieverbänden sowie son- gen Unabhängigkeit und Unbefan- G Registrierung von Prüfern für Qua- stigen Organisationen. genheit, weil auf Grund knapper Mit- litätskontrolle, tel und hochschulinterner Zuteilungs- G Entgegennahme der Qualitätskon- Ausblick und Budgetierungsmechanismen von trollberichte sowie die Erteilung von einem negativen Qualitätsurteil in Bescheinigungen über die Teilnahme Das System der externen Qualitätskon- Bezug auf einen Hochschullehrer- an der Qualitätskontrolle, trolle in Form des peer review wurde Kollegen desselben Fachbereiches pro- G Anordnung von Maßnahmen bei 2000 auf Druck der EU nach seinerzeit fitieren dürften („Nullsummenspiel“). Feststellung von Mängeln im System US-amerikanischem Vorbild in Deutsch- Andererseits könnte von Seiten der der Qualitätskontrolle und der Ent- land eingeführt. Die ersten Qualitäts- Öffentlichkeit das „Krähenprinzip“ scheid über diesbezügliche Wider- kontrollberichte waren in Deutschland unterstellt werden. sprüche. noch nicht ausgefertigt, da wurde in den Insoweit wird das Erfordernis offenkun- Aufgabe der Kommission ist es außer- USA mit Unterzeichnung des sog. Sarba- dig, ein wirksames Qualitätskontrollsys- dem, einen jährlichen Tätigkeitsbericht nes-Oxley-Act am 30. Juli 2002 durch tem einschließlich Auswahl der Prüfer, zu erstellen, der insbesondere die bun- US-Präsident Bush das amerikanische Durchführung der Prüfungen sowie Re- desweiten Ergebnisse der durchgeführten System erneut grundlegend reformiert. porting und Sanktionen mindestens Qualitätskontrollen in anonymisierter Auf Grund des dramatischen Vertrau- unter ein landesweites Dach zu positio- Form sowie eine statistische Auswertung ensverlustes von Investoren und Öffent- nieren. Hochschulinterne Regelungen der Qualitätskontrollberichte enthält. lichkeit in die US-amerikanischen Kapi- etwa im Rahmen von Grundordnungen Daneben sind die am häufigsten festge- talmärkte und der diesbezüglichen Rolle sind rechtlich bedenklich. Bereits zum stellten Mängel darzustellen sowie, bei der Abschlussprüfer – etwa im Gefolge peer review der Wirtschaftsprüfer wur- welchen Mängeln Auflagen erteilt und des Enron-Zusammenbruchs – hat der den erhebliche verfassungsrechtliche Be- Sonderprüfungen angeordnet wurden. „peer review“ eine grundlegende Re- denken im Fachschrifttum geäußert, die Der Qualitätskontrollbeirat besteht strukturierung erfahren (vgl. Marten/ auf die Frage der Vereinbarkeit mit Art. demgegenüber ausnahmslos aus Nicht- Köhler/Meyer, in: WPg 2003, S. 10 ff. 12 Abs. 1 Satz 1 GG (Recht der freien Berufsangehörigen, und zwar insbeson- und die dort angegebene Literatur): Berufsausübung) abzielen (vgl. etwa dere „preparer“ und „user“ der Rech- G Mit der Verantwortung über das Sys- Kluth, in: DStR 2000, S. 1927 ff.). Eine nungslegung. Durch die Integration von tem der Qualitätskontrolle soll künf- entsprechende Rechtsnorm dürfte für Berufsfremden und anerkannten Persön- tig eine bei der Börsenaufsicht SEC Hochschullehrer durch Art. 5 Abs. 3 GG lichkeiten soll eine Akzeptanz des Sys- angesiedelte Unterbehörde betraut (Freiheit der Lehre) gegeben sein. tems der Qualitätskontrolle Gewähr leis- werden. tet werden. Aufgabe des Beirats ist es G Die freie Auswahl eines Berufskolle- Gremien im Rahmen daher insbesondere, gen („peer“) zur Durchführung der der Qualitätskontrolle G die Angemessenheit und Funktions- Qualitätskontrolle durch die zu prü- fähigkeit des Systems der Qualitäts- fende Wirtschaftsprüferpraxis wird Gemäß § 57 Abs. 2, Nr. 14 i.V.m. § 4 kontrolle zu überwachen und hierzu künftig nicht mehr möglich sein, son- Abs. 1 WPO wird die Qualitätskontrolle Stellung zu nehmen, dern obliegt der Behörde. der WP unter dem Dach der WPK be- G Empfehlungen zur Fortentwicklung G Die Behörde weist keine Anbindung trieben. Wie dargestellt, hat sich der Be- und Verbesserungen des Systems ab- an den Berufsstand der Wirtschafts- rufsstand der WP für ein System im Rah- zugeben und prüfer mehr auf, sondern wird von men der beruflichen Selbstverwaltung G hierzu einen jährlichen öffentlichen Nicht-Berufsangehörigen dominiert. entschieden. Für Hochschullehrer dürfte Bericht zu erstellen. G Damit wird die externe Qualitätskon- auf Grund der besonderen Belange ihres Übertragen auf ein System der Qualitäts- trolle von dem zu kontrollierenden Beamtenstatus hingegen keine Alternati- kontrolle der Hochschullehrer ergibt Berufsstand abgekoppelt. ve zu dem „monitoring“-System beste- sich: Künftig dürfte das dargestellte deutsche hen. Damit dürften Träger des Verfah- G Das Pendant zur Kommission für System der Qualitätskontrolle der WP rens die jeweiligen zuständigen Landes- Qualitätskontrolle wäre ein Gremium Gefahr laufen, einem internationalen ministerien bzw. diesen unterstellte von Hochschullehrern unter dem Vergleich nicht mehr standzuhalten. Die Behörden sein. Dach der jeweils zuständigen Ministe- aufgezeigten Anforderungen an ein Sys- Im System der Qualitätskontrolle für rien; die Mitglieder des Gremiums tem der Qualitätskontrolle – ohnehin WP gibt es zwei weitere Gremien: müssten im Rahmen ihrer Tätigkeit nur rechtliche Mindestanforderungen –

28 hlb Die neue Hochschule 5/2003 Graumann würden weiter erhöht. Für eine Qua- G Ein Qualitätskontrollsystem mit Aus- Qualitätskontrolle, zurzeit nicht gegeben litätskontrolle der Hochschullehrer heißt wirkungen auf die Besoldung oder sind. dies zusammenfassend: den Zugang zu Ressourcen der Leh- Der für den Binnenmarkt zuständige G Die Qualitätsprüfung stellt weitge- renden müsste sich strikt am Katalog EU-Kommissar, Frits Bolkestein, äußerte hend eine System- bzw. Organisa- der dienstlichen Aufgaben nach § 43 in der „EU-Empfehlung zu Mindestan- tionsprüfung dar. HRG i.d.F. vom 8. August 2002 bzw. forderungen an Qualitätssicherungssyste- G Evaluationen der Lehrqualität durch entsprechenden Landesvorschriften me für die Abschlussprüfung“ (EU-Do- Studierende können allenfalls für die orientieren. kument AZ K (2002) 1873, Tz. 11): interne Qualitätskontrolle durch den G Anders als die WP verfügen die Hoch- „Qualitätssicherungssysteme kosten Hochschullehrer, nicht aber für die schullehrer nicht über eine kodifizier- selbstverständlich Geld. Um den berech- externe Qualitätskontrolle mit den te, detaillierte Aufstellung von Berufs- tigten Ansprüchen der Öffentlichkeit daraus resultierenden Konsequenzen grundsätzen. Es stellt sich damit und der Aufsichtsbehörden gerecht zu herangezogen werden. zunächst das Problem einer Defini- werden, sollten sie deshalb so leistungs- G Die Notwendigkeit einer Unbefan- tion des Begriffs „Qualität“ bzw. fähig und wirkungsvoll wie möglich genheit der Qualitätsprüfer wäre auch „Qualitätsmangel“. sein.“ bei einer Beurteilung durch Kollegen G Hierzu wäre es notwendig, zunächst Es bleibt zu hoffen, dass die EU, die – jedenfalls hochschulintern – nicht allgemein akzeptierte Berufsgrundsät- angesichts der Beschlüsse zur Europä- gegeben. ze aufzustellen oder jedenfalls die ischen Hochschulreform vom 19. Juni G In der Diskussion befindliche „harte“ Rechtsprechung der jüngeren Vergan- 1999 in Bologna massiv Einfluss auch Indikatoren wie eingeworbene Dritt- genheit – etwa hinsichtlich der Ver- auf die künftige Entwicklung der Fach- mittel oder Sponsorengelder sind kein hängung von Disziplinarmaßnahmen hochschulen nimmt, dies auch für ein Qualitätsmerkmal der Lehre, sondern – auszuwerten. vermutlich spätestens beim Übergang auf allenfalls für akquisitorische Fähigkei- Der Beitrag hat gezeigt, dass wesentliche Master- und Bachelor-Abschlüsse einzu- ten des Lehrenden. Der Einklang mit Voraussetzungen einer leistungsorientier- führendes Qualitätssicherungssystem für der Garantie auf Freiheit der Lehre ten Beurteilung und Besoldung der Hochschullehrer fordern wird. ❏ nach Art. 5 Abs. 3 GG soll hier erst Hochschullehrer, nämlich ein angemes- gar nicht erörtert werden. senes und funktionsfähiges System der

Unter einem Dach und doch getrennt?

Am 8. Oktober begrüßte hlb-Präsident können nach Auffassung des hlb-Präsi- Netz von Evaluationsverfahren überzo- Professor Dr. iur. Nicolai Müller-Brom- denten dieser Herausforderung nur be- gen, das sie und ihre Professorinnen und ley den Präsidenten der Hochschulrekto- dingt begegnen, da sie wesentlich Professoren zu den am dichtesten über- renkonferenz, Herrn Professor Dr. med. schlechter ausgestattet sind als die Uni- prüften Institutionen und Bediensteten Peter Gaehtgens, sowie HRK-General- versitäten und den Studierenden ledig- in Deutschland macht. Es bestand Einig- sektretärin Dr. Christiane Ebel-Gabriel lich eingeschränkte Perspektiven hin- keit zwischen den Gesprächspartnern, in der Bonner Geschäftsstelle des Hoch- sichtlich eines Weiterstudiums in einem dass die Evaluierung im Sinne einer Qua- schullehrerbundes hlb. Von Seiten des Masterstudiengang oder sogar in einem litätsentwicklung auch auf die Leistun- hlb nahm außerdem Bundesgeschäfts- Promotionsstudium bieten können. Der gen der Hochschulverwaltungen ausge- führer Dr. Hubert Mücke am Gespräch hlb unterstütze daher die Initiative eines dehnt werden müsse. Hubert Mücke teil. „FH-Plus“ Gesetzes, das die Gleichwer- Der hlb-Präsident verwies auf die spe- tigkeit der Fachhoch- zifischen Probleme der Fachhochschulen schulen herstellen soll. bei der W-Besoldung. Für Führungskräf- Die Einbindung der te aus der Praxis seien die finanziellen Be- Fachhochschulen in den dingungen einer Professur an der Fach- europäischen Hochschul- hochschule nicht mehr attraktiv. Außer- raum wirft nach Auffas- dem sei das Problem der C2-Kolleginnen sung des hlb-Präsidenten und -Kollegen, denen die bisher in den auch die Frage nach meisten Bundesländern mögliche Wei- einem praxisorientierten terentwicklung nach C 3 verwehrt werde, Promotionsrecht für die weiterhin ungelöst. Prof. Dr. Gaehtgens Fachhochschulen erneut sah das Hauptproblem der W-Besoldung auf. Auf europäischer in der fehlenden Bereitstellung von Fi- Ebene werde eine Hoch- nanzmitteln; eine Erschließung neuer Fi- schulinstitution durch nanzquellen für die Hochschulen könne das Promotionsrecht de- die Probleme der W-Besoldung jedenfalls finiert. Wenn die Fach- mildern. hochschulen internatio- Ferner brachte der hlb-Präsident seine nal ernst zu nehmende Besorgnis über die Gefahr zum Aus- Partner werden sollen, V.l.n.r.: Die Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz, Professor druck, dass die Universitäten zunehmend dürfe diese Frage nicht Dr. Peter Gaehtgens (2. v. l.), und des Hochschullehrerbundes hlb, praxisorientierte kurze Studiengänge an- länger tabu sein. Professor Dr. Nicolai Müller-Bromley (2. v. r.) im Gespräch über die bieten und damit als Konkurrenten der Die Hochschulen wer- Forderungen des hlb an Bund und Länder. Sie werden durch die Fachhochschulen auf dem Bildungs- den seit einige Zeit mit HRK-Generalsekretärin, Dr. Christiane Ebel-Gabriel, markt auftreten. Die Fachhochschulen einem engmaschigen und den hlb-Geschäftsführer, Dr. Hubert Mücke, eingerahmt.

hlb Die neue Hochschule 5/2003 29 Meldungen

Die Privatkopie Unfall auf dem Weg zur Arbeit

Wie wir in Heft 3-4/2003 be- nach allgemeiner Rechtsauf- Für Beamte gilt im Gegensatz nutzten Fahrzeug. Das Verlas- richteten, hat die Änderung fassung einen Umfang von zu Angestellten und Arbei- sen des Weges zur Verrich- des Urheberrechtsgesetzes 10% des Gesamttextes nicht tern die Unfallfürsorge, die tung privater Angelegenhei- Möglichkeiten eröffnet, Teile überschreiten. Der Zugang bundesgesetzlich, nämlich in ten gilt nicht als Dienst. Ein von Büchern und Beiträge muss so gestaltet werden, dass § 31 Beamtenversorgungsge- Umweg ist dann zulässig, aus Zeitschriften einem ab- er nur einem namentlich be- setz geregelt ist. Danach gilt wenn er sich nach der Ver- Wgrenzbaren Kreis von Perso- kannten Kreis von Personen Fals Dienstunfall auch das kehrsanschauung notwendig, nen zu Zwecken des Unter- möglich ist. Hierzu wäre zum Zurücklegen des mit dem zweckmäßig oder sogar vor- richts und der Forschung öf- Beispiel ein bestimmtes Pass- Dienst zusammenhängenden teilhaft für ein möglichst fentlich, also auch über das wort als Zugangscode zu ver- Weges nach und von der schnelles und sicheres Errei- Intranet zugänglich zu ma- geben. Im Zusammenhang Dienststelle; darin einge- chen der Dienststelle oder der chen. § 52a spricht in diesem mit der Zugänglichmachung schlossen sind Umwege zum Wohnung erweist (Verwal- Zusammenhang von veröf- zum Zwecke der Forschung Abholen eines Kindes oder tungsvorschriften zu § 31 Be- fentlichten kleinen Teilen hat der Gesetzgeber auf eine mit einem gemeinsam be- amtVG 31.2.3). eines Werkes, von Werken ge- Umfangsbeschränkung ver- ringen Umfangs sowie einzel- zichtet und spricht hier nur ne Beiträge aus Zeitungen von Teilen von Werken. Es ist oder Zeitschriften. Unter aber allgemeine Auffassung, Häusliches Arbeitszimmer Werken geringen Umfangs dass darauf zu achten ist, dass sind zum Beispiel Lexikonar- die öffentliche Zugänglich- Auch wenn ein Steuerzahler schlossen worden sind, sind tikel zu verstehen. Kleine machung den Kauf nicht ob- umfangreiche Außentätigkei- von der Klägerin nicht durch- Teile eines Werkes dürfen solet werden lässt. ten zu erledigen hat, kann ein geführt worden. Demnach ist auf dem Gebiet der Organisa- im Streitjahr – ungeachtet der tions- und Personalentwick- umfangreichen Außentätig- lung tätiger Steuerzahler im keit der Klägerin – ihr häusli- Ahäuslichen Arbeitszimmer ches Arbeitszimmer der Mit- seinen Mittelpunkt der ge- telpunkt ihrer gesamten be- samten beruflichen Betäti- ruflichen Betätigung. Im Aktuelle Rundschreiben für Mitglieder gung haben, wenn bei allen Übrigen kann der Gesetzes- Projekten der wesentliche begriff des Mittelpunktes der Rs. 01 Beihilfeberechtigung von Ehegatten mit eigenem Einkommen schöpferische Teil dort erar- gesamten Betätigung nicht Rs. 02 Erholungsurlaub ohne Beantragung und Genehmigung beitet wird, so das Urteil des im Sinne des Mittelpunkts Rs. 03 Mitbestimmung in Kollegialorganen Finanzgerichts Köln vom jeder einzelnen Tätigkeit ver- Rs. 04 Ehegatten-Arbeitsverhältnis 12.4.2003 (Az 6 K 3036/01). standen werden. „Gesamte Rs. 05 Arbeitszimmer:Ausstattung und Arbeitsmittel fallen nicht Wie die Klägerin in der Betätigung“ ist vielmehr zu unter den steuerlichen Höchstbetrag Rs. 06 Nutzung des häuslichen Arbeitszimmers, mündlichen Verhandlung er- verstehen als der das Gesamt- eine Beispielrechnung läuternd dargelegt hat, wird bild der beruflichen Tätigkeit Rs. 07 Nutzung des häuslichen Arbeitszimmers: Verwaltungs- bei allen Projekten, auch bei prägende Teil. Andernfalls anweisung des Bundesfinanzministeriums vom 16.6.98 denen mit Training „vor würden die Aufwendungen Rs. 08 Computerkauf und seine steuerliche Behandlung Ort“, der wesentliche schöp- für ein häusliches Arbeitszim- Rs. 09 Dienstreise und Genehmigungspflicht ferische Teil im häuslichen mer bereits dann der Begren- Rs. 10 Berufsunfähigkeit und Rente, Leistungen der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) 1,44 schriftlich beim Arbeitszimmer erarbeitet. zung auf 2.400 DM unterlie- Rs. 11 Betriebsrenten und ihr Einfluss auf die Höhe der € Jedes Projekt läuft zumindest gen, wenn etwa ein Steuerbe- Altersversorgung in der Vorbereitungs- und rater (außerhalb eines laufen- Rs. 12 Renten und ihr Einfluss auf die Höhe der Nachbereitungsphase, häufig den Mandats) ein einmaliges Altersversorgung sogar in der Durchführungs- Beratungsgespräch außerhalb Rs. 13 Kindergeld bei Kindern über 18 Jahre Rs. 14 Nachholung von Lehrveranstaltungen phase, über das häusliche Ar- seines häuslichen Arbeitszim- Rs. 15 Mindestversorgung unter besonderer Berücksichtigung beitszimmer, und zwar nicht mers führen würde. Dass dies der neuen Länder nur bürotechnisch, sondern nicht dem Willen des Gesetz- Rs. 16 Anerkennung von Vordienstzeiten in den neuen inhaltlich. Projekte, die aus- gebers entspricht, ist offen- Bundesländern aus der Zeit vor dem 3. Oktober 1990 schließlich „vor Ort“ konzi- sichtlich. Rs. 17 Einnahmen der Hochschulen aus Forschungstätigkeit im Umsatzsteuerrecht piert, durchgeführt und abge- Rs. 18 Versorgung bei Dienstunfähigkeit Rs. 19 Erläuterungen zum Urheberrecht bei der Verwertung

von Diplomarbeiten Hochschullehrerbund, 201448, Postfach 53144 Bonn Rs. 20 Steuerliche Anerkennung der Aufwendungen für Haftung im Umgang mit Maschinen

Studienreisen/Besuche von Fachkongressen gegen Rückporto in Höhe von Anzufordern Rs. 21 Urheberrecht und Verfasserangaben an Hochschulen Rs. 22 Beantragung von Forschungsfreisemestern Rs. 23 Haftung an Hochschulen Die Arbeitsgemeinschaft der Betreiben beschreiben. Die Rs. 24 Unterricht in Nebentätigkeit ist Kanzler an Fachhochschulen Hinweise liegen in gedruckter rentenversicherungspflichtig in NRW hat Hinweise im Form vor. Interessenten wen- Rs. 25 Verwertung von Erfindungen Umgang mit Maschinen und den sich bitte zunächst an die Rs. 26 Die leicht verständliche Beihilfe- Geräten in Hochschulen erar- Bundesgeschäftsstelle des broschüre des hlb beitet, die Pflichten der Betei- Hochschullehrerbundes. Dligten bei Anschaffung und

30 hlb Die neue Hochschule 5/2003 Meldungen

Diplomarbeiten Drittmittelprojekte

Werden im Rahmen von Diplomanden nicht überlas- Die Kanzler machen darauf tere Haftung ist im Rahmen Diplomarbeiten oder von sen, müssen sie fachgerecht aufmerksam, dass in dem der gesetzlichen Regelung Projekten Geräte und Ma- entsorgt werden. Fall, in dem Geräte und Ma- auszuschließen. Weiterhin ist schinen entwickelt oder her- Sollen Geräte und Maschi- schinen für Dritte entwickelt vertraglich zu vereinbaren, gestellt, ist vor der ersten In- nen, deren Urheberrechte bei werden (Drittmittelaufträge), dass es sich nicht um ein seri- betriebnahme eine Gefahren- Studierenden oder Diplo- durch vertragliche Gestaltung enreifes Marktprodukt han- Wanalyse und eine Risikoein- manden liegen, mit deren Dsicherzustellen ist, dass die delt, sondern um einen Pro- schätzung durchzuführen Einverständnis in der Hoch- Hochschule als Entwickler totyp, der vor Markteinfüh- und zu dokumentieren. Die schule weiter genutzt werden, ihren Pflichten aus dem Ver- rung durch den Auftraggeber Diplomanden haben zwar trägt die betreuende Hoch- trag bereits dadurch nach- auf Sicherheit und Gefähr- einen Anspruch auf Unter- schullehrerin bzw. der betreu- kommt, dass sie unter Be- dungspotenzial geprüft wer- stützung und Beratung, diese ende Hochschullehrer die Be- rücksichtigung des Standes den muss. Ausnahmen bedür- dürfe aber nur einen Umfang treiberpflichten. Die Betrei- von Wissenschaft und den fen ebenfalls der vertraglichen annehmen, der die Selbst- berpflichten sind in einem ge- anerkannten Regeln der Tech- Regelung nach vorheriger Ge- ständigkeit der Anfertigung sonderten Punkt der Hinwei- nik auf das bestmögliche Er- nehmigung durch den Kanz- der Diplomarbeit unberührt se aufgelistet. gebnis hinarbeitet; eine wei- ler. (Quelle: s. S. 28) lässt. Werden die Geräte den (Quelle: s. S. 28)

Der Geschäftsführer des hlb, Dr. Hubert Mücke, berichtet aus der Informations- und Beratungstätigkeit der Bundesgeschäftsstelle

Erst versichern – dann beraten!

Sie sind nebenberuflich als Unternehmens-, Wirtschafts- speziell für diejenigen Hochschullehrer, die gutachterlich oder EDV-Berater tätig. Dann gehen Sie ein beträchtliches und beratend tätig sind. Risiko ein, denn zum Beispiel durch Bewertungs- und Schätzungsfehler, durch falsche Analysen, Verwechslung von Nebenberufliche Tätigkeit Proben, unrichtige Messungen, Anwendung unpassender aus den Fachbereichen der Rechtswissenschaft, Vergleichsmaßstäbe oder einfach durch den Verlust von Un- Wirtschaftswissenschaften (Unternehmensberatung) terlagen können Vermögensschäden entstehen, für die sie und Informatik (EDV-Beratung) eintreten müssen. Sie können solche Schäden, die weder Personen- noch Jahresbeitrag Sachschäden sind, ab sofort über den hlb versichern. Wir (zzgl. Versicherungssteuer von z.Z. 16%) haben hierzu ein Konzept einer Vermögens-Haftpflichtver- sicherung erarbeitet, das wesentliche Vorteile gegenüber üb- Versicherungssumme Vertragsdauer lichen Konzepten aufweist: 5 Jahre 1-4 Jahre € € € G deutlich geringere Beiträge 100.000 180,00 200,00 € € € G geringe Selbstbeteiligung 200.000 288,00 320,00 kein Abzug des eigenen Honorars vom Schadensbetrag € 250.000 € 337,50 € 375,00 G ohne Begrenzung der jährlichen Honorareinnahmen € 300.000 € 382,50 € 425,00 G Geltungsbereich Europa € 500.000 € 571,50 € 635,00 Die Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung übernimmt € 750.000 € 801,00 € 890,00 die Prüfung der Frage, ob ein Anspruch überhaupt besteht, € 1.000.000 € 1.035,00 € 1.150,00 die Zahlung einer Entschädigung bei berechtigten Schaden- ersatzforderungen und die Abwehr unbegründeter An- Das Angebot kann jedoch nicht alle Fächergruppen ab- sprüche. decken. In der Fächergruppe Geologie/Umwelt liegen be- Der Aufgabe, gemeinsam mit dem Versicherungsnehmer sondere Risiken vor, die durch spezielle Angebote abgedeckt unberechtigte Ansprüche abzuwehren, kommt im Bereich werden müssen. In den Ingenieurwissenschaften ist zu be- der Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung besondere achten, dass Sachschäden nicht abgedeckt sind, die durch Bedeutung zu. Im Schadenfall ist häufig die berufliche Re- Empfehlungen aus Gutachten entstehen können. Interes- putation des Versicherungsnehmers betroffen, sodass eine senten wenden sich an die Bundesgeschäftsstelle. erfolgreiche Abwehr unberechtigter Ansprüche genauso wichtig ist wie die Befriedigung berechtigter Schadenersatz- Hochschullehrerbund hlb – Bundesvereinigung e.V. ansprüche. Postfach 121448, 53144 Bonn Das speziell auf den Bereich der nebenberuflichen Tätig- Telefon (0228) 352271, Telefax (0228) 354512 keit zugeschnittene Angebot ist ein passgenaues Angebot eMail [email protected], Internet http://www.hlb.de

hlb Die neue Hochschule 5/2003 31 Managementparadoxien Managementparadoxien

Ein Erfahrungsbericht über Steuerungsmechanismen der niederländischen Fachhochschulen

Seit 1986 wurden die niederländischen Paradoxien bezeichnen den Umstand, Fachhochschulen allmählich in marktori- dass die Bedingungen der Möglichkeit entierte, nach privatwirtschaftlichen Me- einer Operation bereits Bedingungen chanismen funktionierende Unterrichts- ihrer Unmöglichkeit implizieren (vgl. unternehmungen umgewandelt. Die Luhmann 1986, S. 268, in: Staehle, Einführung der globalen Budgetierung 2000, S. 87). Durch das niederländische und die Möglichkeit für Fachhochschu- System sind die Manager der Fachhoch- Der Autor zeigt len zu fusionieren hat die Wege für Kom- schulen in ihrer Arbeit mit zahlreichen die Fallstricke merzialisierungsinitiativen von Einrich- Widersprüchlichkeiten konfrontiert, die tungen geöffnet. Diese wurden durch sich bei näherer Betrachtung als Parado- gut gemeinter Zusammenlegungen immer größer. Die xien feststellen lassen. Die interne Dyna- Reformen der Prozesse der Konzentrierung der Hoch- mik, die aus diesen Widersprüchlichkei- schulen in immer weniger Molochen, die ten folgt, verringert zufrieden stellende Hochschulen sich mittlerweile oft unternehmerisch als Lösungsansätze. Wo eine Vermeidung als „Unternehmen“ Oligopolen betätigen, ist noch längst unmöglich ist, bleibt für den Hoch- nicht abgeschlossen. Wo in Deutschland schulmanager als beste Alternative, die auf. öfter über ‚Reformstau’ geklagt wird, ist Paradoxien abzuschwächen bzw. ge- in den Niederlanden eher von ‚Reform- schickt mit ihnen umzugehen. wut’ die Rede: In den Fachhochschulen gibt es ständige Organisationsentwick- Verlockungen lungen, deren Auswirkungen sowohl in des Kopfgeldsystems stetige Veränderungen der Organisa- tionsstruktur (Pendelbewegung zwischen Das Steuerungssystem für niederländi- zentraler Steuerung und dezentralen Pro- sche Hochschulen hebt die Wirtschaft- fit-Centern innerhalb des Hochschul- lichkeit als eine ihrer wichtigsten Ziele konzerns), als auch in der pädagogisch- hervor. Finanziell zählt jeder einzelne didaktischen Gestaltung des Lehrbetriebs Student. Zur gleichen Zeit ist es dieses sichtbar werden. Ziel, das den Qualitätsverlust der Hoch- In Deutschland wird die Leitung von schulausbildungen verursacht. Jede Im- Studiengängen und Fachhochschulen im matrikulation und jede mit einem Dip- Regelfall noch turnusmäßig von Hoch- lom gekrönte Exmatrikulation bedeutet schullehrern wahrgenommen. In den Umsatz. Nach den Gesetzen des freien Niederlanden gibt es eigens dafür einge- Marktes würde man hieraus eine Qua- stellte Führungskräfte, die immer öfter litätsförderung erwarten, denn der Stu- von Außen rekrutiert werden. Die alte, dent als Kunde sucht sich die Ausbildung von Lehrern geführte Fachhochschule mit den für ihn besten Aussichten aus. hat der ‚Managerfachhochschule’ Platz Im Februar 2002 jedoch machten die gemacht, die als Unternehmen stark auf niederländischen Fachhochschulen tage- betriebswirtschaftliche Kennzahlen be- lang mit großen Schlagzeilen auf sich dacht ist. Im pädagogisch-didaktischen aufmerksam. An das Tageslicht kam die Bereich hat es zur gleichen Zeit einen Verwunderung von Studenten und der Wandel in Richtung des „Lernen zu ler- Aufsichtsbehörde über die Leichtigkeit, nen“-Prinzips gegeben. Der Hochschul- womit Studienpunkte verteilt und Dip- lehrer hat mehr und mehr die Rolle eines lome vergeben wurden. Es war die Rede Coachs eingenommen. Gute Absichten von Dozenten, die mit alten Prüfungen, führen aber leider manchmal zu unge- im Voraus bekannt gegebenen Prüfungs- planten, nicht-beabsichtigten Nebenef- fragen und im Nachhinein verbesserten fekten, die schwer zu vermeiden sind. Noten den Eindruck erwecken, Studen- Insbesondere das Doppelziel von Wirt- ten eher die Punkte nachschmeißen zu schaftlichkeit und der Durchführung wollen als die Messlatte hoch zu halten. neuer pädagogischen Modelle stellte sich Es wurde sogar den Studiengangsleitun- Drs. Herman Blom als ungelöste Herausforderung heraus. gen vorgeworfen, die Notenlisten zu revi- Hanzehogeschool Groningen Nachfolgend werde ich auffällige Folgen dieren, damit möglichst viele Studenten Zernikeplein 7 und Paradoxien der durch das neue Sys- ihr Diplom holen. Ein reges Geschäft in NL-9747 AS Groningen tem verursachten heutigen Fachhoch- Hausarbeiten, Diplomarbeiten u.a. über schulsituation betrachten. das Internet hat mit Wissen von Dozen-

32 hlb Die neue Hochschule 5/2003 Blom ten und Leitung zur Inflation von schrift- zen. Manager können dieser Paradoxie Funktion eines Dozenten berufen. Seit lichen Leistungen geführt. Dabei fehlte durch die Schaffung anderer Rahmenbe- im HBO-Tarifvertrag im Rahmen der wohl oft eine Kontrolle von individuellen dingungen entgegentreten. Die Möglich- Funktionsdifferenzierung die Rangfolge Beiträgen an Gruppenarbeiten. Diese keit, die Paradoxie zu überwinden, liegt Instruktor => Dozent => Hauptdozent Vorwürfe machen vor dem Hintergrund in der Aufsplittung des Lehrbetriebs in => Lektor gehandhabt wird, wird in vie- der oben erwähnten Pro-Kopf-Finanzie- kleine, übersichtliche, nicht-anonyme len Fällen der neu eingestellte Lehrer in rung Sinn. Viele zweifeln an, ob die un- Studiengruppen und strengere Kontrolle die untere Funktion des Instruktors ein- abhängigen Kontrollinstanzen und die der studentischen Leistungen. Hierzu gestuft. Seine Einstellungsbedingungen Hochschulmanager ihre Kontrolle sorg- müssten entweder die Hochschuletats haben sich somit drastisch verschlechtert. sam genug ausüben. Für die Manager aufgestockt werden oder die in Hoch- Die vor diesem Modell in eine Dozen- stellt sich hier die Aufgabe, mit den schulen für Unterricht verfügbaren Gel- tenfunktion eingestuften Mitarbeiter ge- Verlockungen des Kopfgeldsystem umzu- der erhöht werden. Interessant ist die nießen wenigstens finanziell Besitzstand. gehen. Einschätzung, dass in den bisherigen 15 Von der inhaltlichen Funktion aber wur- Jahren des neuen Steuerungsmodells die den auch sie oft in die Instruktorfunk- Lernen zu lernen Gelder, die in den Fachhochschulen in tion versetzt. Die Hochschulmanager den Lehrbetrieb fließen, also in den di- (gemeint sind hier nur die Mitglieder des Die Einführung vom „Lernen zu lernen“ rekten Kontakt mit Studenten, von 80% „College van Bestuur“, mit dem Rektorat Prinzip als Maß aller didaktischen Dinge nach 40% des Gesamtbudgets reduziert in Deutschland vergleichbar) sahen in und die moderne Informations- und wurden! Die Rückführung dieser Quote den letzten Jahren im Gegensatz dazu Kommunikationstechnologie führen an- haben dennoch – paradoxerweise! – die eine stetige Verbesserung ihrer Gehalts- ders als geplant unter den heutigen Be- Manager in der Hand. bedingungen. Im Jahr 2000 wurden die dingungen manchmal zu geringeren Das neue Steuerungssystem über Gehälter der höchsten Hochschulmana- Lernerfolgen als im herkömmlichen ‚Lump sump-Finanzierung’ und die neu ger um 7,6 % aufgebessert, gegenüber Lehrbetrieb. Das Problem hat mit den gewonnene Freiheit der Fachhochschu- einer durchschnittlichen Verbesserung intrinsischen Merkmalen der beiden Sys- len, sich zusammen zu schließen hat zu von 5,6 % für Dozenten. Im Durch- teme, die besonderen Rahmenbedingun- einer drastischen Reduzierung mit einher schnitt verdienten sie nach der Jahrtau- gen voraussetzen, zu tun. Problemgesteu- gehender Vergrößerung von Fachhoch- sendwende 96.000 Euro (in kleineren ertes Lernen, projektorientierter Unter- schuleinrichtungen geführt. Innerhalb Hochschulen 78.000 Euro, in größeren richt, duale Lehrwege: Diese Methoden von einigen Jahren verminderte sich die Hochschulen: 117.000 Euro), Tendenz: haben die Studenten in die Rolle des ak- Zahl der selbständigen Einrichtungen steigend, mit der Begründung, dass die tiven Gestalters seiner eigenen Fähigkei- von mehr als 350 auf etwa 80 oft sehr Managergehälter ‚marktkonform’ sein ten und seines Wissens versetzt. Eine in- große, multidisziplinäre Fachhochschu- sollen. Es ist fraglich, inwieweit die tarif- tensive, persönliche und direkte Dozen- len. Oft über die Grenzen von Stadt und rechtliche Herunterstufung der Hoch- tenbetreuung ist aber, mehr noch als im Region hinaus haben Fachhochschulen schullehrer als notgedrungene Konse- klassischen Lehrbetrieb, bedeutsam für sich zusammengetan. Die Zahl der Ma- quenz des neuen finanziellen Steuerungs- das Feedback auf die Lernfortschritte. nagementebenen und der Stabstellen systems zu sehen ist. Allerdings lässt sich Das Problem, das für den paradoxen sowie deren Umfang hat dementspre- diese Polarisierung der Arbeitsbedingun- Ausgang des „Lernen zu lernen“ sorgt, chend zugenommen. An Stelle von bes- gen als eine logische Konsequenz des ‚Ma- liegt in der Entwicklung der Studenten- seren Rahmenbedingungen für qualitativ nagerismus’ sehen: die Manager dehnen zahlen. Vor allem die sozialen und wirt- hochwertigen Unterricht hat die neue ihr Aufgabenfeld, ihre Kompetenzen und schaftlichen Studiengänge sind gewach- Masse und Anonymität oft eher schlech- Tarifbedingungen aus, das Lehrerfußvolk sen. Die Kontaktstunden mit Dozenten tere Bedingungen zur Folge. Hier ist es muss dementsprechend zurücktreten. wurden zur gleichen Zeit aber so viel ver- die Manageraufgabe, innerhalb der ver- ringert, dass ein anonymes Verhältnis größerten Hochschule für übersichtliche Herunterstufung zwischen Dozenten und Studenten ent- und persönliche Umgebungen für Stu- des Fachhochschullehrerberufes standen ist. Das am meisten effektive denten zu sorgen. Lernsystem – Lernen am Modell und Die Einführung der aus didaktischen durch vielerlei Anregungen in der Meis- Lump sump-Finanzierung Gründen hoch gepriesenen Coachfunk- ter-Geselle Beziehung – ist hier nicht tion führte unter den gegebenen Bedin- mehr wirksam. So studieren Menschen, Die niederländischen Hochschulen fi- gungen paradoxerweise zu einer inhalt- die zu wenig auf Verantwortlichkeitsge- nanzieren sich seit 1986 über Budgets, lichen Herunterstufung des Fachhoch- fühl und Motivation angesprochen wer- die vom Unterrichtsministerium zur Ver- schullehrerberufes. Bekanntlich wurden den. fügung gestellt werden. Diese Budgets im Zuge der Entwicklung des „Lernen zu Zugegeben, von einer echten Paradoxie können die Organisationen relativ selbst- lernen“-Didaktikkonzeptes in den Nie- ist hier nicht die Rede. Nur vor dem ge- ständig verwenden. Die Einführung der derlanden der Hochschullehrer zum schilderten Hintergrund der mageren so genannten ‚Lump sump-Finanzierung’ Hochschulcoach umgewandelt. Diese Betreuung führt die Einführung von hat den Spielraum der Hochschulen ver- pädagogisch-didaktische Entwicklung „Lernen zu lernen“ und modernen Medi- größert. Die ‚Lump sump-Finanzierung’ läuft mit der Taylorisierung des Hoch- en unter Umständen zu Fehlverhalten hat leider nur für die Steuerungsmöglich- schullehrerberufs zusammen. Es fand ein und Normverlust unter Studenten. Be- keiten der Hochschulmanager Konse- Aufgabensplitting statt, worin der Ge- richte über Studenten, die ihre schriftli- quenzen gehabt hat. Es wurde erleichtert, staltungsspielraum und die Methoden- chen Arbeiten aus dem Web downloaden die Hochschullehrer sowohl finanziell als breite der Hochschullehrer auf die des und so ihre „eigenen“ Arbeiten erstellen, auch in ihrer Funktion herabzustufen. Coachs eingeschränkt wurden. Zudem sind mittlerweile nicht mehr selten. Stu- Die finanzielle Schlechterstellung setzte wurde auch das Kompetenzprofil auf denten tendieren dazu, die in der Schule Mitte der neunziger Jahre mit der Funk- einen pädagogisch-didaktischen Bereich angebotenen Medien mehr für ‚Fun’- tionsdifferenzierung ein. Bis dahin wur- eingeschränkt. In den neuen Kompetenz- Ziele als für Unterrichtszwecke zu benut- den alle Fachhochschullehrer in die profilen für Dozenten wurden die Lehr-

hlb Die neue Hochschule 5/2003 33 Managementparadoxien planung und -entwicklung von der Lehr- len Ressourcen in Anspruch, um Vor- vität mit beweglicheren Strukturen zu er- durchführung (die neuen Coachs) ge- schriften zu erfüllen. Beispielsweise sind reichen. Eine Fachhochschule ist in dem trennt. Es fand eine dementsprechende Praktikumsziele zu reformulieren, Dip- Sinne schwer vergleichbar mit der Indus- Einengung des benötigten Kompetenz- lomprüfungsordnungen anzupassen, Un- trie, wo die ISO-Zertifizierung seinen profils statt, die sich als Verarmung des ternehmen zu aktivieren an externen Ursprung hat. Auch für ISO-Zertifizie- Lehrerberufes betrachten lässt. Die Ausschüssen teilzunehmen und Fächer rung gilt, dass nicht einmal der Weg das Coachs sind nur prozess-, statt inhalts- zu evaluieren. Im Prinzip eigentlich alles Ziel ist. Es kann bestenfalls die Verfah- orientiert. Die Relevanz fachinhaltlicher lobenswerte Sachen, es ist nur fraglich, rensweise erkennbar machen, der Stu- Erkenntnisse für die Einstellung und die ob die Qualität der Ergebnisse besser ist. dent als Mensch sollte aber im Vorder- Bewertung der Hochschullehrer ist in Es besteht die Gefahr, dass nur eine po- grund stehen bleiben. den letzten Jahren somit vermindert wor- temkinsche Fassade errichtet wird. Oft den. Im Gegensatz zu den in Unterneh- muss Bewährtes verändert werden, um Fazit men üblichen Versuchen, durch Job-En- Auflagen und Vorschriften zu erfüllen. richment das Motivationspotenzial bei Am Ende der Akkreditierung gibt es ent- Das allgemeine Problem mit Manage- Aufgaben zu bereichern, löst das aktuelle weder das OK oder der Studiengang darf mentsystemen, das hier sichtbar wird, ist Personalmanagement durch die einseitige nicht weiter geführt werden. Wenn das die dadurch verursachte Selbstentmach- Ausrichtung auf den Coachjob eher eine OK kommt, muss die Fachhochschule tung der Hochschullehrer, weil sie sich sowohl finanzielle als inhaltliche Verelen- einen ‚Side-Letter’ mit Entwicklungsvor- daran gewöhnen, nur noch die bürokra- dung des Hochschullehrerberufes aus. haben einreichen. Es fehlt aber manch- tischen Anforderungen zahlreicher Syste- Die neu eingestellten Coachs (einige mal die Dynamik, diese Entwicklungs- me zu erfüllen. Intrinsische Motivatio- Fachhochschulen inserieren mit der vorhaben auch in die Praxis umzusetzen. nen von Hochschullehrern und Hoch- Suche nach Coachs statt Dozenten) wer- Deshalb sei die Frage gestellt, inwieweit schulmanagern werden auf diese Weise den im Regelfall jetzt Instruktor und mit der ‚Akkreditierungszirkus’ die Qualität systematisch untergraben. Die stetige drastisch verschlechterten Tarifsbedin- des Lehrbetriebs verbessert, und nicht Zunahme von Managementsystemen wie gungen konfrontiert. nur Ressourcen bindet. Es ist die Aufga- Akkreditierung und ISO-Zertifizierung Die Taylorisierung des Hochschul- be der Hochschulmanager, die Akkredi- führt so zu Verringerung der Selbststeue- lehrerberufs sollte aber nicht zwangsläu- tierung nicht als eigenständiges losgelös- rung. fig als Folge des pädagogisch-didakti- tes Ziel, sozusagen als Pflichtritual zu be- Von Hochschulmanagern ist die nötige schen Paradigmawechsels gesehen wer- handeln, sondern die damit verbundenen Weisheit gefordert, mit den oben ge- den. Die Coachrolle lässt sich auch mit Chancen auch zu nutzen. nannten Paradoxien umzugehen. Vor inhaltlich richtungsweisenden Rollen Ein vergleichbarer Zweifel ist auch bei allem vor dem Hintergrund des so ge- vereinen. Allerdings wird im Zuge der dem Bestreben vieler Fachhochschulen nannten ‚Managerismus’, der sich sehr an Top-Down Steuerung der ‚Managerfach- angebracht, die ihre Ausbildungen mit Top-Down Entscheidungsstrukturen ori- hochschule’ die Bestimmung von Lehr- einem ISO-Zertifikat versehen möchten. entiert, stellt sich diese Aufgabe als zielen und Lehrinhalten mehr in die Die Betonung von Verfahren wirkt para- schwierig dar. Die niederländische Hoch- Hände von Managern in den Abteilun- doxerweise in der Weise, dass das Augen- schulpraxis zeigt nicht gerade, dass Ma- gen und Studiengängen verlegt. merk für den Menschen verdrängt wird, nager die Grenzen ihrer eigenen Regel- bzw. die Interessen der individuellen Stu- sucht und des ‚bureaucratic empire- Akkreditierung denten in den Hintergrund verschwin- building’ genau abschätzen. Entweder den. Studenten werden wahrscheinlich sind jetzt Hochschulmanager gefragt, die Die neu eingeführte Akkreditierung birgt die neuen Abläufe als bürokratisch wahr- Selbsteinschränkung praktizieren, oder es die paradoxe Gefahr einer Verschlechte- nehmen. Gerade eine ‚human service’ wäre interessant sich zu fragen, inwieweit rung der Qualität der Ausbildungen in Organisation wie eine Fachhochschule ist die Qualitäten der alten ‚Lehrerfach- sich. Die Erreichung einer Akkreditie- aus Effektivitätsgründen gut beraten, hochschule’ wieder reaktiviert werden rungsgenehmigung nimmt in Hochschu- ihren Bedarf an Flexibilität und Kreati- könnten. ❏

Aus Bund + Ländern

Hamburg waltung in die Hochschule für ange- nehmen – bekanntlich eine typische wandte Wissenschaften (HAW) einge- Hochschulaufgabe. Hü und hott gliedert werden sollte, während für Fi- Nach dem Wechsel im Amt des Innen- um die FHÖV nanzen und Polizei die Gründung jeweils senators sind die Pläne jetzt zunächst ge- eigener Hochschulen vorgesehen war. stoppt worden, wie verlautet, auch auf Insbesondere im Bereich Finanzen ergibt Grund des Protests von Gewerkschaften In der jahrelangen Diskussion um die sich dadurch ein deutliches Missverhält- und Verbänden (darunter auch der hlb Modalitäten der Auflösung der Fach- nis zwischen dem Aufwand für die Lei- Hamburg). Was genau weiter passiert, hochschule für öffentliche Verwaltung tung der Hochschule (darunter je ein war bei Redaktionsschluss noch nicht ab- (FHÖV) wollte der Senat der Freien und hauptamtlicher Präsident und Vizepräsi- sehbar, die FDP hatte sich jedenfalls be- Hansestadt Hamburg nun zügig Fakten dent) und der Anzahl von gerade einmal reits für die Eingliederung der gesamten schaffen: Mitte August wurde ein Gesetz- 100 Studierenden. Im Polizeibereich soll FHÖV in die HAW ausgesprochen. entwurf in die Verbändeabstimmung ge- die neue Hochschule zusätzlich die Aus- Christoph Maas geben, dem zufolge die allgemeine Ver- bildung für den mittleren Dienst über-

34 hlb Die neue Hochschule 5/2003 Aus Bund + Ländern

NRW Hierzu nahm Jürgen Habelitz vom Wissenschaftsministeri- um ausführlich Stellung. Danach ist es die Rechtsauffassung der Landesregierung, wonach die Tätigkeiten im Rahmen des Wis- Erfolgsfaktoren von sens- und Technologietransfers der wissenschaftlichen For- Forschung und Lehre schung zuzurechnen sind und deshalb ein Verbot zusätzlicher Vergütung und eine Ablieferungspflicht für diesen Bereich Der Landesverband NRW hat unter Leitung des Vorsitzenden nicht gegeben ist. Gerade dies ist für Nebentätigkeiten für Ein- Prof. Dr. Thomas Stelzer-Rothe im Sommer eine landesweite richtungen, die dem Wissens- und Technologietransfer dienen, Umfrage unter den Professorinnen und Professoren durchge- bei denen die öffentliche Hand ganz oder überwiegend am Ka- führt. Gegenstand der Befragung war die Feststellung von Er- pital beteiligt ist oder die fortlaufend ganz oder überwiegend folgsfaktoren nordrhein-westfälischer Fachhochschulen. Die aus öffentlichen Mitteln finanziert werden, von besonderer Be- Umfrage stieß auf reges Interesse. Der Rücklauf wird zurzeit deutung. Die Tatsache, dass solche Nebentätigkeiten im Wis- ausgewertet. Auf Grundlage der genannten Erfolgsfaktoren sens- und Technologietransfer vergütet werden können und wird im WS 2003 eine Bewertung der Erfolgsfaktoren als Fol- nicht der Ablieferungspflicht unterliegen, erleichtert es aus geuntersuchung der ersten Umfrage durchgeführt werden. Sicht der Landesregierung erheblich, an Transfereinrichtungen Grundlage der beiden Untersuchungen ist der Ansatz, dass oder in Transfereinrichtungen mitzuwirken und Forschungs- die angestrebte leistungsorientierte Besoldung nur dann erfolg- und Entwicklungsaufträge im Rahmen von Transfereinrichtun- reich sein kann, wenn Raum für die Entfaltung von Leistungen gen durchzuführen. vorhanden ist. Wer das neue Besoldungssystem fordert, ist also Das Gesetz und die Nebentätigkeitsverordnung sprechen in gut beraten, auf die Ergebnisse der Umfrage des hlbNRW zu der Regel von der Genehmigung der Nebentätigkeit im Einzel- schauen, um langfristig die Qualität der Fachhochschulen zu si- falle. Es ist also eine Definitionsfrage, was als Einzelfall anzuse- chern. hen ist. Soweit fortlaufende Tätigkeiten auch im Forschungs- Es ist geplant, die Ergebnisse in der DNH vorzustellen. bereich zum Beispiel für ein einziges Unternehmen mit einem Thomas Stelzer-Rothe unterschiedlichen Zeitaufwand in unterschiedlichen Zeiträu- men vorliegen, ist es Auffassung der Landesregierung, dass hier Rheinland-Pfalz der Einzelfall die Tätigkeit für das Unternehmen darstellt. In vergleichbarer Weise könnte dies auch bei der Mitwirkung in Vermarktung von Wissen und Transfereinrichtungen geschehen, sodass innerhalb der Tätig- Technologie keit für diese Transfereinrichtung eine Nebentätigkeitsgeneh- migung erteilt wird und damit die Beantragung für jeden ein- zelnen Entwicklungs- und Forschungsauftrag entfällt. Der hlb-Landesverband bot den zum Teil konkurrierenden Ins- Selten habe ich eine Veranstaltung besucht, die so viele nütz- titutionen des Technologietransfers am 26. Juni 2003 an der liche Informationen zur Verfügung stellte, Aufklärungsarbeit FH Mainz die Möglichkeit zur Darstellung ihres Angebots. leistete und offene Fragen beantwortete. Dem hlb-Landesver- Dabei stellte die Innovations-Marketing IMG klar, dass sie zwar band sowie der gastgebenden FH Mainz ist hierfür herzlich zu Informationen bereitstellt und darüber hinaus eine Plattform danken. Hubert Mücke zur Verfügung stellt, auf der die Professorinnen und Professoren ihre Forschungsschwerpunkte darstellen können, um mit Fir- men in Kontakt zu treten, dass sie selbst aber keine Projektförderung oder Projektberatung anbietet. ITB Bingen und Steinbeis-Stiftung verfolgen dagegen weiter gehende Ziele, nämlich die Unterstützung bei der Durchführung konkreter Vorhaben. Die Stein- beis-Stiftung beschränkt sich darauf, neben der Be- rechtigung, als Steinbeis-Transfer-Zentrum zu fir- mieren, Vertragsberatung, Haftung und Personalver- waltung zur Verfügung zu stellen. Das ITB Bingen geht insofern darüber hinaus, als Projekte als ITB- Projekte im Rahmen eines Werkvertrages durchge- führt werden. Dadurch geht das gesamte unterneh- merische Risiko auf das ITB über. Einen zentralen Punkt der Diskussion stellte die Frage dar, welche Möglichkeiten das Nebentätig- keitsrecht eröffnet, um Technologietransfer eigen- ständig oder für eine Institution des Technologie- transfers durchzuführen. Einige Fragen sind hierbei von besonderer Bedeutung, nämlich die Frage der Ablieferungspflicht für Erlöse aus Aufträgen für Auf- traggeber, die vom öffentlichen Dienst beherrscht werden, in Verbindung mit der Frage, ob Technolo- gietransfer, der im Hauptamt, zum Beispiel als Dritt- Dipl.Wirtsch.-Ing.Thomas Schwing (Geschäftsführer IMG), MR Wolfgang Habelitz mittelprojekt, durchgeführt wird, zusätzlich zur Pro- (Ministerium für Wissenschaft,Weiterbildung, Forschung und Kultur), Professorin fessorenbesoldung vergütet werden kann, sowie die Dr.-Ing. Sylvia Rohr (Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung Stuttgart), Dr. Michael Frage, inwieweit es möglich ist, Projekte des Techno- Morath (Präsident der Fachhochschule Mainz), Professor Dr. rer. nat. Gunter Schau- logietransfers für eine entsprechende Institution pau- mann (ITB Institut für Innovation,Transfer und Beratung GmbH), Professor Dr. rer. schal zu genehmigen, ohne jedes einzelne Projekt be- nat. Manfred Schumacher (FH Koblenz, Standort Höhr-Grenzhausen, stv.Vorsitzender antragen zu müssen. des hlb-Landesverbandes Rheinland-Pfalz)

hlb Die neue Hochschule 5/2003 35 Informationen + Berichte

Prof. Hans Rainer Friedrich im einstweiligen Ruhestand

PHILIPS in Düsseldorf und Apeldoorn (NL) die berufli- che Praxis kennen. Schon im BMBW tätig, ließ er sich 1975 an das Aus- wärtige Amt zur Dienstleis- tung bei der UNESCO-Ver- tretung in Paris abordnen. Doch das Wechselspiel zwi- schen dem Bildungs- und dem Beschäftigungssystem ließ ihn nicht los. 1977 wurde er Leiter des Referats „Wechselbeziehungen zwi- schen Bildungs- und Beschäf- tigungssystem; Prognosen“ im Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft und verfasste 1980 den „Prognose-Bericht“ an den Bundestagsausschuss für Bil- dung und Wissenschaft. Er betätigte sich als Herausgeber der Veröffentlichung „Neue

Foto: Max Lautenschläger Technologien in der berufli- Hans Rainer Friedrich (r.) im Gespräch mit Gerd Köhler (l.) am 19. Juli 2000: chen Bildung“ (VGS Köln, Hochschulen für das 21. Jahrhundert. Zwischen Staat, Markt und Eigenverwaltung 1984) und „Neue Technolo- gien, Hochschule und Wirt- Am 21. Februar 2003 verabschiedeten sich zahlreiche Vertreter schaft“ (VGS Köln, 1985). der Fachhochschulen auf Einladung des Rektors der FH Wies- In vielfältigen Ausschüssen tätig, begleitete und förderte er baden Clemens Klockner, langjähriger Sprecher der Gruppe die Entwicklung der Fachhochschulen und ihre Internationali- Fachhochschulen in der HRK, in Geisenheim von ihrem För- sierung: Unterausschuss „Berufsbildungsbericht, Planung, Sta- derer im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Prof. tistik“ des Hauptausschusses des Bundesinstituts für Berufsbil- Hans Rainer Friedrich, Leiter der Abteilung Hochschulen, der dung (BIBB); beratender Programmausschuss für das FAST- am 22.11.2002 in den einstweiligen Ruhestand versetzt wurde. Programm der Europäischen Kommission in Brüssel (Fore- Friedrich hat wie kein anderer die Fachhochschulen in ihrer casting and Analysis in Science and Technology); Vertreter des Entwicklung begleitet. Geboren 1944, studierter Diplom- Bundes im Kuratorium der Studienstiftung des Deutschen Volkswirt, war Friedrich seit 1973 mit verschiedenen Auf- gaben betraut im Bundesmi- nisterium für Bildung und Wissenschaft (BMBW) tätig. Vorher lernte er jedoch nach Studienabschluss bei einem Praktikum in der Generaldi- rektion „Forschung und Technologie“ (GD XII) der EG-Kommission in Brüssel die europäische Wirklichkeit und als EDV-Organisator bei

Oktober 2001, Fahrt mit einer HRK-Delegation nach Kuba, Abschluss eines Memoran- dums zur verstärkten Zusam- menarbeit im Hochschul- bereich Hier: Während eines Ausflugs in ein Bio-Reservat, ca. 40 km von Havanna, mit Prof. Dr. Mie- lenhausen, FH Osnabrück und

FH-Sprecher in der HRK Foto:Archiv Friedrich

36 hlb Die neue Hochschule 5/2003 Informationen + Berichte

Volkes; Vorsitzender des Aus- schusses Forschungsförde- rung der Bund-Länder-Kom- mission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK); Vertreter der Bundes- regierung im Obersten Rat des Europäischen Hochschul- instituts (EHI) in Florenz; Bundesvertreter im Hauptausschuss der Deut- schen Forschungsgemein- schaft (DFG) und im Kurato- rium der Kunst- und Ausstel- lungshalle der Bundesrepu- blik Deutschland sowie des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn; Mitglied im Inter- national Advisory Board des Zentrums für Entwicklungs- forschung (ZEF) in Bonn. Friedrich wirkte maßgeb- lich mit an den „Hochschul- politischen Zielsetzungen der Bundesregierung“ (1990) und an der Initiierung und Vorbereitung der Vierten No- velle zum Hochschulrahmen- gesetz des Bundes (HRG; Au- gust 1998). Bisheriger Höhe- Foto: Darchinger Marc punkt seiner hochschulpoliti- Bei einer Veranstaltung im Wissenschaftszentrum in Bonn schen Tätigkeit war die Mit- arbeit an der Bologna-Er- klärung von 30 europäischen Staaten vom Juni 1999. Bis zum den, dass er am 24. April 2003 für fünf Jahre ehrenamtlich als November 2002 war er Vorsitzender der international besetzten Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Fachhochschule Osna- Bologna Preparatory Group und kennt den Bologna-Prozess brück berufen wurde. wie kein anderer. Friedrich wird sich weiterhin – vor allem auf internationaler Mehr als zwölf Jahre hat sich Friedrich als Abteilungsleiter im und europäischer Ebene, wo dies ohne deutsche parteipolitisch Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, später für errichtete Hürden leichter möglich ist – für die Interessen der Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) an Fachhochschulen einsetzen. Mit dem hlb – in dessen Organ herausragender Stelle für die Fachhochschulen eingesetzt. In- DNH er ebenfalls öfter veröffentlicht hat – will er auch zukünf- folge seiner Versetzung in den einstweiligen Ruhestand verlieren tig engen Kontakt halten. Dorit Loos die Fachhochschulen ihren kompetentesten Ansprechpartner im BMBF. Gerade in den heutigen Zeiten, in denen allen Hochschulen in Deutschland im Zuge der Verwirklichung des Bologna-Prozesses ein Strukturwandel ohnegleichen abverlangt wird, hätten die Fachhochschulen dieses Kenners ihrer Schwächen und Stärken, ihrer mangelhaften Ressourcen, ihrer Schwierigkeiten in der Umsetzung ehrgeiziger Studienvorha- Autoren gesucht! ben, aber auch ihrer Fähigkeiten und Erneuerungskraft im BMBF bedurft. Seit 1. Dezember 1997 ist Friedrich Honorarprofessor an der Hochschule Bremen für das Fachgebiet „Bildung und Beschäf- tigung im internationalen Vergleich“. Gleichzeitig arbeitet er Wir planen ein Schwerpunktheft 1/2004 heute freiberuflich als selbständiger Berater für die Bereiche Hochschulen und Forschung für verschiedene internationale Organisationen. In zahlreichen Veröffentlichungen hat er seine Hochschulräte wissenschaftlichen Erkenntnisse und seine Gedanken zur Hochschulpolitik niedergelegt. Viele seiner Beiträge – z.B. „Eu- ropa kommt – sind wir schon da ?“ oder sein Beitrag zur Fest- schrift für Ronald Mönch (Hochschule Bremen) – zeigen, dass Wir bitten die Kolleginnen und Kollegen Friedrich nicht nur in Hochschulfragen fachlich versiert ist, um Beiträge. sondern seine Anliegen auch gesellschaftspolitisch und kultu- rell, manchmal mit humorvollem Augenzwinkern, einzubetten Redaktionsschluss ist der 10.12.2003 und darzustellen weiß. Den Fachhochschulen bleibt er dadurch besonders verbun-

hlb Die neue Hochschule 5/2003 37 Informationen + Berichte

Jahrestagung 2003 des Bad Wiesseer Kreises „Alternativen in der Hochschulfinanzierung – Sponsoring, Fundraising, Stiftungen“

Zu obigem Thema fand vom 29.- 01. Juni die jährliche Tagung Lehre und Forschung eingeführt wird. Auch an Fachhoch- der Mitgliedsgruppe Fachhochschulen in der HRK in Bad schulen könnten Graduate Schools eingerichtet werden. So- Wiessee statt. Sie war mit über 160 Teilnehmern mit dem ins- lange dies nicht möglich ist, sollten besondere für heutige Hochschulleitungen interessanten The- G gemeinsame Verbundprojekte Uni-FH ein- und durchge- ma gut besucht. Bad Wiessee hat sich in den letzten Jahren zu führt werden. Gemeinsame Masterausbildungen wären ge- der HRK-Tagung unserer Fachhochschulen entwickelt. Trotz- nauso zu etablieren wie gemeinsame Forschungsvorhaben. dem war festzustellen, dass dieses Treffen weiter seinen fami- Am besten seien solche Ziele durch die Einrichtung entspre- liären Charakter behalten hat, da doch viele Teilnehmer und chender Netzwerke zu erreichen. Teilnehmerinnen mit Begleitung angereist waren. G Deregulierung und Flexibilisierung der HS-Steuerung und Nach der Begrüßung durch die unermüdlichen Organisato- Einführung echter Globalhaushalte. Die Stärke der Fach- ren v.Hoyningen-Huehne (Mannheim) und Ohlenburg hochschulen liege hier in ihren vorhandenen schlanken (Emden) und den wie immer etwas erheiternden Worten des Strukturen – dies sollte ausgespielt werden. Bürgermeisters von Bad Wiessee Herbert Fischhaber ergriff als G verschiedene Organisationsformen sollten erprobt werden – erste die Ministerin des Landes Brandenburg, Frau Johanna bis hin zu privaten Hochschulen, von denen es in Deutsch- Wanka, das Wort, um die Zuhörerschaft über das neue Modell land noch zu wenige gäbe. ihres Landes zur Hochschulfinanzierung zu informieren. Ihre Die Fachhochschulen sollten mit diesen Zielen selbstbewusst Worte wurden natürlich mit besonderem Interesse erwartet, da voranschreiten und mit dem Klagen aufhören. sie doch bis zu ihrem Amtsantritt Professorin und dann Rekto- Zwei weitere Vorträge beschäftigen sich mit dem niedersäch- rin der FH Merseburg war. Gut war zu hören, dass trotz der fi- sischem Modell der Stiftungshochschule, das auch nach Ansicht nanziellen Schwierigkeiten des Landes 3000 neue Studienplät- des Autors tatsächlich auf dem Weg zu mehr Autonomie und ze geschaffen werden sollen – die meisten davon an den Fach- Entbürokratisierung einen wesentlichen Schritt darstellt. Das hochschulen. Die künftige Finanzierung der Hochschulen des Modell wurde vom Präsidenten der FH Osnabrück und Spre- Landes besteht aus drei Anteilen: cher der Mitgliedsgruppe FH als direkt Betroffenem und über- G aufgabenbezogene Grundfinanzierung (78%), zeugtem Verfechter des Modells vorgestellt. Die FH Osnabrück G leistungsbezogene Zuweisung (20%) ist seit dem 01.01.03 als einzige Fachhochschule des Landes G Zuweisung für Strukturentwicklung (2%). Stiftungshochschule. Was sind die Charakteristika dieser Stif- Die Grundzuweisung wird nach Studenten in der Regelstudi- tungshochschule? enzeit bemessen; in die leistungsabhängigen Teile gehen Indi- G Als Stiftungsvermögen wurden die Liegenschaften der FH katoren wie Absolventenzahl, Drittmitteleinwerbung, Interna- eingebracht – ca.150 Mio. EUR wert. Liquides Vermögen tionalisierung und Frauenförderung ein. Durch dieses Modell – (das eigentliche Vermögen einer Stiftung, aus dessen Zinsen das anhand der Regelungen in anderen Bundesländern nicht normalerweise die laufenden Kosten finanziert werden) ist sonderlich innovativ erschien – solle den Hochschulen Pla- dagegen noch kaum vorhanden und soll im Laufe der Zeit nungssicherheit gegeben werden. In der Diskussion zeigte sich durch Sponsoren etc aufgebaut werden. Der Staatszuschuss aber, dass sich das Ministerium bei allen wesentlichen Ent- ist unabhängig von den künftigen Einnahmen – sagt zu- scheidungen der Hochschule (z.B Stellenpläne) letztlich die mindest der zuständige Finanzminister heute. Zustimmung vorbehält. Von Globalzuschuss mit weitgehender G In der FH ist das kaufmännische Rechnungswesen mit Kos- Hochschul-Autonomie klang dies noch weit entfernt. In Hin- ten-/Leistungsrechnung eingeführt (gilt auch für die übrigen blick auf das Thema der Tagung nannte die Ministerin als in- niedersächsischen HS). novative Institution nur das durch eine private Stiftung finan- G Dienstherr der Professoren und übrigen Mitarbeiter ist die zierte Hasso-Plattner-Institut an der Universität Potsdam, das Stiftung, vertreten durch den Präsidenten und den Stif- (gegen Studiengebühr!!) Wirtschaftsinformatiker für den Ein- tungsrat. Dieser entscheidet z.B. auch über den Stellenplan satz an SAP-Systemen ausbildet. der Hochschule. MD Wedig von Heyden, früher BMBF, jetzt Generalsekretär Der Stiftungsrat ist als eine Art Aufsichtsrat das oberste Gremi- des Wissenschaftsrates, versuchte sich an möglichen Szenarien um der Stiftung. Von den 7 Mitgliedern ist eines Mitglied der zur Zukunft der Fachhochschule. In einer Vision konnte er sich FH (hier unser Präsident Kollege Müller-Bromley) und nur ein unsere Hochschulen als Regelhochschulen der Zukunft vorstel- weiteres aus dem Wissenschaftsministerium in Hannover. len, mit reichhaltigen Masterangeboten und – letztendlich – Innerhalb der Hochschule sind die Zuständigkeiten Präsidi- mit Promotionsrecht! In der dagegen gestellten Realität stellte um (Exekutive) und Akademischer Senat sauber getrennt – der er fest, dass – im Gegensatz zu den seit Jahren vorliegenden For- Senat ist mehr beratendes Gremium und bestimmt die langfris- derungen des Wissenschaftsrates – die Fachhochschulen auch tige Entwicklung der Hochschule. Verständlich, das diese Auf- von den eigenen Landesregierungen intern immer noch als gabenteilung einem Präsidenten wie dem Kollegen Mielenhau- Hochschulen der 2.Klasse angesehen werden, wenn auch nach sen gut gefällt. außen hin die üblichen Lippenbekenntnisse der „Gleichwertig- Wilhelm Krull, Generalsekretär der Volkswagenstiftung, keit“ vorliegen. Diese Situation würde Dank der in Deutsch- sprach zu Perspektiven der Fachhochschule an der Schnittstelle land vorhandenen vielschichtigen Verflechtung der Zuständig- von öffentlicher und privater Finanzierung. Als wesentlichen keiten und der hohen Regelungsdichte noch lange Jahre vor- Beitrag sprach er sich ebenfalls positiv über das neue nieder- halten. Er warnte die Fachhochschulen aber davor, sich entmu- sächsische Hochschulgesetz (nur noch 72 §§!!) und die darin tigen zu lassen und schlug verschiedene Strategien vor, um dem ermöglichte Realisierung von Stiftungshochschulen aus. Weiter oben genannten Ziel näher zu kommen: befürwortete er die verstärkte Einführung von Master-Studien G die tradierte Trennung Uni–FH sollte geschickt dadurch an den Fachhochschulen. überwunden werden, dass für beide Hochschularten eine Nach dem schon mehrfach hier erwähntem fröhlichen und institutionelle Differenzierung und Bewertung der Bereiche geselligen Abend im Feichtner Hof, den viele Tagungsteilneh-

38 hlb Die neue Hochschule 5/2003 Informationen + Berichte mer noch an anderer Stelle bis in die Nacht fortsetzten, wurde Bundesweite Fachtagung zu eLearning am Folgetag mit einer Podiumsdiskusion zum Thema die Ta- gung fortgesetzt: Als Moderator fungierte – auch hier schon in der Sozialen Arbeit Tradition – der bewährte Kollege Klockner, Präsident der FH am 30./31. Oktober an der FH Potsdam Wiesbaden und Mitglied des Wissenschaftsrates. Es waren ins- besondere die Beiträge der Teilnehmer aus dem Ausland inte- ressant: In den Niederlande (Verbraak, Fontys Hogescholen) Am 30./31. Oktober 2003 findet am Fachbereich Sozialwesen sind alle Hogescholen (entspricht etwa der deutschen FH) Stif- der Fachhochschule Potsdam eine bundesweite Tagung zum tungshochschulen mit insgesamt ca. 400.000 Studierenden. Thema „eLearning im Studium und in der Weiterbildung So- Der Staat finanziert 70% der Kosten, 30% müssen durch zu- zialer Arbeit“ statt. Die Anmeldeunterlagen und das ausführli- sätzliche Einnahmen aus Weiterbildung bzw. Sponsoring und che Programm sind zu finden unter Studiengebühren (diese betragen 1400,- EUR/Jahr) erzielt wer- www.online-casa.de/tagung. den. Ein ähnliches Modell verfolgt Österreich (Konrad, Graz): Vor einigen Jahre war die Euphorie groß, viele Lehrende in Hier sind die FH privatrechtlich wirkende GmbHs, die pro der Sozialen Arbeit entdeckten eLearning und begannen, Studiengang eine Zulassung (üblicherweise für 5 Jahre verge- eLearning-Lernmaterialien zu entwickeln. Diese Aktivitäten ben) benötigen und eine staatliche Teilfinanzierung bekom- wurden gestützt durch das Programm „Neue Medien in der Bil- men. Die restlichen Mittel setzen sich aus Studiengebühren (im dung“, mit dem die Bundesregierung Projekte förderte. Was ist Mittel 730,- EUR/Jahr) und Einnahmen aus der Weiterbildung daraus geworden? Das Ende der BMBF-geförderten Projekte ist zusammen. bald erreicht, ist damit auch das Ende des eLearning erreicht? Von deutscher Seite vertrat Kollege Wenzel (Präsident FH Oder sind die Projekte der Startschuss zu einem Prozess, der die Darmstadt) die Ansicht, dass sich die Finanzierung der Hoch- Lehre wirklich verändert? schulen mittelfristig zu je einem Drittel aus staatlichem Zu- Welche eLearning-Angebote gibt es im Bereich der Sozialen schuss, Studiengebühren und Fundraising (bzw. sonstigen eige- Arbeit? Wie kann man sich als Anfänger an eLearning heran- nen Einnahmen) zusammensetzen wird. Herr Dr. Anz vom wagen? Verändern eLearning-Lernmaterialien die Art, wie wir BDA forderte, die Hochschulautonomie zu stärken und allge- lehren und lernen? Wie ist das Verhältnis von Präsenz und vir- mein die Deregulierung voran zu treiben. Dabei könnten auch tueller Lehre – kann man Soziale Arbeit aus der Ferne lernen? Kooperationsangebote mit der Wirtschaft (duale Studiengänge, Wie kann man über die Beschäftigung mit Texten auch „Mul- Weiterbildungsangebote) die finanzielle Situation der Hoch- tiMedia“ in die Lehre bringen? schulen verbessern. Auch müssten sich diese auf dem globalen Mit all diesen Fragen beschäftigt sich die Tagung, die zu- Bildungsmarkt besser positionieren und sich mehr um auslän- gleich die Abschlusstagung des Projektes „Entwicklung von dische Studierende bemühen; – sie auch im Lande besser be- Online-Modulen für Studiengänge der Sozialarbeit/Sozial- treuen. Die Kollegin Platz-Waury (Vorsitzende unseres Schwes- pädagogik“ ist, das unter dem Kurztitel „Online-CASA“ terverbands VHW) befürwortete neben dem Einwerben von (CAmpus Soziale Arbeit) bekannt ist. Gleichzeitig ist es auch Drittmitteln und dem Nutzen vorhandener Kontakte zur Wirt- die Auftaktveranstaltung für eine gemeinsame Anstrengung schaft für Spenden den Aufbau eigener Alumni-Vereinigungen. aller Interessierten, in Zukunft im Bereich des eLearning zu ko- Dazu müssten sich die Hochschulen aber stärker als bisher um operieren. ihre Absolventen kümmern. Als Einzige auf dem Podium er- Die Tagung richtet sich insbesondere an Lehrende an Hoch- teilte sie Studiengebühren eine klare Absage. schulen und in der Weiterbildung Sozialer Arbeit, an Studien- Damit endete der fachliche Teil des Treffens – neben den planer und -reformer, an Studierende im Bereich Sozialer Arbeit Beiträgen interessant durch die Gespräche am Rande der ei- sowie an Interessierte von eLearning-Modellen und Anwen- gentlichen Tagung, da viele Rektoren/Präsidenten und weitere dungsmöglichkeiten. Funktionsträger insbesondere natürlich aus dem VHB (unse- Nähere Informationen sind erhältlich unter www.online- rem Landesverband in Bayern) anwesend waren. casa.de/tagung und bei Andreas Klose, FH Potsdam, Tel. 0331 Günter Siegel 580-1130, [email protected]

Verlässliche Information zur Qualität von Studienangeboten „auf einen Mausklick”– Akkreditierungsrat und Hochschulrektorenkonferenz kooperieren im Netz

Mehr Informationen über die Qualität der deutschen Bachelor- lässliche Hinweise zum Profil eines Studiengangs oder zu seiner und Master-Studiengänge gibt es jetzt im Internet. Hochschul- Bewertung durch eine externe Gutachtergruppe. Vor allem Stu- rektorenkonferenz (HRK) und Akkreditierungsrat haben dabei dieninteressierte und Arbeitgeber finden damit Unterstützung eng zusammengearbeitet. Sowohl von der Homepage des Ak- bei der Einschätzung von Studienangeboten. kredierungsrats (www.akkreditierungsrat.de) als auch über den Die Angaben zur Akkreditierung wurden in den Datenbe- HRK-Hochschulkompass (www.hochschulkompass.de) sind stand des HRK-Hochschulkompass eingegliedert. Dies ist die jetzt umfangreiche Informationen zu Inhalten und Qualität der umfangreichste Online-Datenbank über die deutschen Hoch- Bachelor- und Master-Angebote abrufbar. schulen und ihre Studienangebote. Die Verlinkung beider An- Der Akkreditierungsrat hat in einer Zentralen Datenbank gebote sowie ein nutzerfreundliches Such- und Abfragesystem alle Studiengänge veröffentlicht, die bislang akkreditiert, d.h. erlauben einen raschen Zugang zu allen verfügbaren Detail-In- auf ihre Qualität hin überprüft und mit dem Gütesiegel einer formationen. zugelassenen Agentur versehen wurden. Der Nutzer findet ver- PM Akkreditierungsrat

hlb Die neue Hochschule 5/2003 39 Informationen + Berichte

Die Fachhochschulen Deutschlands bieten einen neuen Ansprechpartner

Fachbereiche besser mit Verbänden und Vereinen der Politik und der Wirtschaft sowie mit überregionalen Unternehmen beraten werden. Die Konferenz der Fachbereichsta- ge bietet nun eine Organisation, um die berechtigten Interessen der ver- schieden Fächerkulturen gemeinsam mit den unterschiedlichen gesell- schaftlichen Gruppen, den Unter- nehmen und deren Verbänden zu formulieren und die sich daraus erge- benden Ziele gemeinsam zu verfol- gen. Der bisherige Dialog der einzel- nen Fachbereichstage mit der Hoch- schulrektorenkonferenz, dem Wis- senschaftsrat, den Akkreditierungs- agenturen und den Vertretern der Wissenschaftsministerien soll durch Auf dem Foto v.l.n.r. die Mitglieder der KFBT: den Zusammenschluss als KFBT in- Prof. Dr. Steiniger (Fachbereichstag Elektrotechnik und Informationstechnik), Prof. Dr. Klemkow tensiviert und optimiert werden. Die (Fachbereichstag Maschinenbau), Prof. Dr. Feilhauer (Fachbereichstag Wirtschaftsingenieurwesen), KFBT bietet allen, die an der Förde- Prof. Bopp (Fachbereichstag Mathematik), Prof. Dr. Hannemann (Fachbereichstag Informatik), Prof. Dr. Wehmann (Fachbereichstag Geoinformation,Vermessung und Kartographie), Prof. Dr. Schmidt-Gön- rung und der Weiterentwicklung der ner (Fachbereichstag Bauingenieurwesen), Prof. Dr. Nietzschmann (Fachbereichstag Chemieingenieur- Fachhochschulen und deren Studien- wesen), Prof. Dr. Klüsche (Fachbereichstag Soziale Arbeit) und Prof. Dr. Ziegler (Bundesdekanekonfe- angeboten interessiert sind, den Dia- renz BWL) log und ihre Kooperationsbereit- schaft an. Auf der ersten Sitzung des KFBT Am 2. Juni 2003 wurde in Gießen die Konferenz der Fachbe- wurde der folgende Vorstand gewählt: reichstage e.V. (KFBT) gegründet. Mitglieder sind die Fachbe- Prof. Dr. G. Schmidt-Gönner, FBT Bauingenieurwesen (Vor- reichstage bzw. die Dekanekonferenzen. Dies sind bundesweite sitzender) Zusammenschlüsse der Studiengänge verwandter Fachrichtun- Prof. Dr. D. Hannemann, FBT Informatik (stv. Vorsitzender) gen an deutschen Fachhochschulen. Sie dienen der Sicherung Prof. Dr. R. Ziegler, Dekanekonferenz der wirtschaftwissen- qualitativ hochwertiger Lehre und der Weiterentwicklung in- schaftlichen Fachbereiche novativer Lehr- und Lernformen durch Austausch der Kollegen Das gesamte Fächerspektrum der Fachhochschulen wird in und Kolleginnen untereinander und mit der Wirtschaft. Durch Deutschland durch die 17 Fachbereichstage vertreten die Fachbereichstage können Probleme und Forderungen der (www.fachbereichstag.de).

Mit dem Bachelor ins Unternehmen Tagung von BDA, HRK und Stifterverband am 23.09.2003

Auf der Tagung diskutierten zahlreiche Vertreter von Hoch- Studiengänge bei den Arbeitgebern sei die Berufsfähigkeit (Em- schulen, Arbeitgebern aus Wirtschaft und Verbänden die not- ployability) der Absolventen. wendigen Anforderungen an den Bachelor-Abschluss in den Dabei haben duale Bachelor-Studiengänge, die in Zusam- Wirtschaftswissenschaften. Sie kamen zu folgenden Ergebnis- menarbeit von Hochschulen (überwiegend Fachhochschulen) sen: mit Firmen entwickelt werden, die Nase vorn. Durch den Das Bachelor-Studium sollte sechssemestrig angelegt und ge- Wechsel zwischen Hochschule und Betrieb wird die Integration neralistisch konzipiert sein. Neben dem notwendigen exempla- des Erwerbs von Methoden- und Sozialkompetenz in die Ver- risch vermittelten Grundfachwissen sollte es vor allem Metho- mittlung des Fachwissens besonders gefördert. den- und Sozialkompetenz vermitteln und üben. Der Inhalt des Die Erfahrungen zeigen, dass ein generalistisch angelegtes Bachelor-Studiums darf nicht als ein abgespeckter Diplomstu- Bachelor-Studium nicht nur theoretisch, sondern auch prak- diengang konzipiert werden, sondern bedarf eines eigenen cur- tisch zu einer Verkürzung der Studienzeiten führt. Studienab- ricularen Konzepts, in dem die Vermittlung von Schlüsselqua- brüche oder Studienwechsel finden fast ausschließlich im ersten lifikationen in die Vermittlung von Fachwissen integriert ist. Studienjahr statt, sodass eine Vergeudung von Lebenszeit und Ein Nebeneinander von Bachelor- und Diplom-Studiengän- Ressourcen durch langfristige falsche Entscheidungen vermie- gen sei kontraproduktiv für die Akzeptanz der neuen Studi- den wird. engänge und fördere die Unsicherheit der Studierenden bei Problematisiert wurde die Frage, wie bei derzeit 16.000 ver- ihrer Studienentscheidung, wurde besonders von Arbeitgeber- schiedenen Studiengängen nach deren Überführung in noch seite herausgestellt. Da das Spezialwissen in den Bachelorstudi- zahlreichere konsekutive Studiengänge die dann notwendige engängen nicht vermittelt werde, müsste die Einarbeitung der Zahl der Akkreditierungen bewältigt werden könnte. Auch Absolventen neu konzipiert werden, beispielsweise in Trainee- wurden einheitliche Akkreditierungsstandards der Agenturen programmen. Entscheidend für die Akzeptanz der gestuften angemahnt. Dorit Loos

40 hlb Die neue Hochschule 5/2003 Informationen + Berichte

Ausgaben für Bildung und Forschung seit 1998 um 32,8 Prozent gestiegen Bulmahn: „Durch Innovationen zu mehr Wachstum und Beschäftigung“

Mit dem Haushaltsentwurf für das Jahr 2004 setzt die Bundes- dung. Hierfür werden wir über 88 Millionen Euro aufwenden. regierung wieder klare Prioritäten bei Bildung und Forschung. Für begabte Studierende und Studenten stehen 80,5 Millionen Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn betonte: „Nur Euro als Stipendien zur Verfügung. Die Mittel für den Studen- durch die Förderung von Innovationen in Bildung und For- ten- und Wissenschaftleraustausch steigen auf 75 Millionen schung erzielen wir dauerhaftes Wachstum und Beschäftigung.“ Euro. Damit wird die Internationalisierung der deutschen Mit dem Haushaltsentwurf 2004 werde den Zielen der Agenda Hochschulen weiter vorangebracht. 2010 Rechnung getragen. In diesem Zusammenhang nannte Die berufliche Bildung braucht neue Konzepte. Wir brau- sie die Erhöhung der Mittel für die großen Forschungsorgani- chen modulare Ausbildungsgänge, die Abschlüsse unterhalb der sationen um drei Prozent und den Aus- und Aufbau von Ganz- traditionellen 3-jährigen Ausbildung ermöglichen. Außerdem tagsschulen mit einer zusätzlichen Milliarde Euro. muss der Zugang an Hochschulen über eine Berufsausbildung Nach dem Haushaltsentwurf steigen die Mittel für Bildung erleichtert werden. Hierfür stehen insgesamt über 84 Millionen und Forschung zusammen mit dem Ganztagsschulprogramm Euro zur Verfügung. gegenüber 2003 um 545 Millionen auf 9,6 Milliarden Euro (in- Bildung, Qualifizierung und Forschung miteinander zu ver- klusive 435 Millionen Euro BAföG-Darlehen). Das sind rund binden, dies ist unser ausdrückliches Ziel für die neuen Länder. sechs Prozent mehr als im laufenden Haushalt. Bulmahn stell- Die Programme „InnoRegio“ und „Regionale Wachstumsker- te klar, dass die Ausgaben für Bildung und Forschung mit dem ne“ werden erneut konzeptionell und finanziell gestärkt. Es ste- Bundeshaushalt 2004 seit 1998 um 32,8 Prozent gestiegen hen hierfür in 2004 insgesamt 98 Millionen Euro zur Verfü- sind. gung. BMBF Bulmahn wies darauf hin, dass sie mit 155 Millionen Euro aus dem Forschungsetat zur notwendigen Konsolidierung des Bundeshaushalts habe beitragen müssen. „Mit den Kürzungen gehen wir gerade in der Projektförderung an die Schmerzgren- ze.“ „Mit der Förderung von Zukunftstechnologien sichern wir den Standort Deutschland“, sagte Bulmahn. Deswegen verfol- ge sie weiter das gemeinsam in der Europäischen Union gesetz- te Ziel, dass bis zum Jahr 2010 drei Prozent des Bruttoinlands- produktes in Forschung und Entwicklung investiert werden müssen. Um den derzeitigen Anteil von 2,5 Prozent spürbar zu BAFöG-Gelder erheblich missbraucht steigern, müsse die Wirtschaft stärker investieren, sagte die Mi- Wissenschaftsminister Udo Corts: „Verhalten zeigt kein nisterin: „Auch die Finanzwirtschaft muss endlich ihre über- Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Steuergeldern“ vorsichtige Haltung aufgeben und innovative Unternehmen mit Krediten ausstatten.“ Wiesbaden, 14. August 2003 – Kontrollen haben in Hessen Bundesministerin Bulmahn nannte weitere wichtige Bereiche einen erheblichen Missbrauch von BAföG-Geldern ergeben. im Überblick: Der Etat der großen Forschungsinstitutionen Dies teilte der Hessische Wissenschaftsminister, Udo Corts, steigt in 2004 um drei Prozent. Damit ist gewährleistet, dass die heute in Wiesbaden mit. Corts zeigte sich überrascht, mit wel- international anerkannte deutsche Forschungslandschaft wei- cher Selbstverständlichkeit manche Jugendliche Hilfeleistun- terhin auf Spitzenniveau arbeiten kann. Bei der Projektförde- gen des Staates zu Unrecht in Anspruch nähmen. „Offenbar rung werden besondere Akzente gesetzt, so bei der biomedizi- haben eine Reihe von Studierenden und Schülern wenig Ver- nischen Forschung durch die Fortführung des Nationalen Ge- antwortungsbewusstsein, wenn es um Steuergelder geht“, kriti- nomforschungsnetzes oder im Bereich der sozial- und geistes- sierte der Minister. wissenschaftlichen Forschung. Derzeit werden in Hessen 3863 Verdachtsfälle aus dem Jahr Mit dem Ganztagsschulprogramm treiben wir die Einrich- 2001 abgeglichen – davon 3009 Studierende und 854 Schüler. tung von zusätzlichen Ganztagsschulen aktiv voran. In 2004 Für etwa 20 Prozent, das sind 777 Fälle, ist die Überprüfung werden wir hierfür eine Milliarde Euro bereitstellen. Das Pro- abgeschlossen. Rückforderungen haben die Ämter für Ausbil- gramm „Zukunft Bildung“ bündelt zudem die Aktivitäten der dungsförderung in 415 Fällen mit einem Gesamtbetrag in Bundesregierung zur Unterstützung der gemeinsamen Bil- Höhe von rund 1,6 Millionen Euro erhoben, davon sind bisher dungsreform von Bund und Ländern. 2004 stehen hierfür 32 rund 502.000 Euro zurückgeflossen. Die betreffenden Studie- Millionen Euro zur Verfügung. Dazu gehören Bildungsstan- renden und Schüler werden zuerst in den Ämtern angehört. Im dards und eine nationale Bildungsberichterstattung, die Förde- Einzelfall wird dann entschieden, ob ein Ordnungswidrigkeits- rung von Sprach-, Lese- und Schreibkompetenz und mathema- verfahren oder sogar ein Strafverfahren eingeleitet wird. tisch-naturwissenschaftlicher Kompetenz sowie die Förderung Bei einer theoretischen Hochrechnung würde sich bei den von Migrantinnen und Migranten. Studenten aufgrund derzeitiger Erkenntnisse ein Rückfluss in Im kommenden Jahr stehen über 32 Millionen Euro für Höhe von etwa 7,4 Millionen Euro ergeben – davon wären 2,6 einen neu zu vereinbarenden „Pakt für die Hochschulen“ zur Millionen Euro Landesmittel. Von den Schülern wäre eine Verfügung. Ziel ist es, die Studienbedingungen zu verbessern, Rückzahlung in Höhe von etwa einer Million Euro (350.000 die Zahl der Studienabbrecher zu senken und lange Studienzei- Euro Landesmittel) zu erwarten. Die Geschäftsführer der Stu- ten zu verkürzen. Um möglichst vielen jungen Menschen ein dentenwerke haben bis Ende des Jahres zugesagt, dass die Über- Studium zu ermöglichen, werden die Mittel für das BAföG prüfung abgeschlossen sein werde. weiter erhöht. Es werden 890 Millionen Euro in 2004 sein. Seit Im Jahr 2001 gab es in Hessen 148.700 Studierende, davon der Reform ist die Zahl der Geförderten um über 90.000 ge- wurden 16.000 gefördert. Außerdem erhielten 4995 Schüler fi- stiegen. Das gleiche gilt für den Bereich der Aufstiegsfortbil- nanzielle Unterstützung von Seiten des Staates.

hlb Die neue Hochschule 5/2003 41 Neues von Kollegen

Technik/Informatik/ Volkswirtschaftslehre Schuldrechtsreform und Ver- Anleitung zur Körper- Naturwissenschaften Telekolleg Multimedial braucherschutz schaftsteuererklärung 2002 T.Bartscher Die Reform des BGB durch Einzelerläuterung zu jeder Zeile Kostenträgerrechnung (FH Deggendorf) das geplante Schulrechts- der Körperschaftsteuererklärung mit SAP r/3 mit N. Stettmaier,TR-Verlagsunion: modernisierungsgesetz und den Erklärungen zu den F.Klenger und E. Falk-Kalms München 2003 H.W.Micklitz,Th. Pfeiffer, gesonderten Feststellungen nach (FH Dortmund) K.Tonner,A.Willingmann (HS Harz §§ 27, 28, 36, 37 und § 38 KStG, Vieweg Verlag:Wiesbaden 2003 Betriebswirtschaftslehre Telekolleg Multimedial Wernigerode) mit den amtlichen Erklärungs- T.Bartscher Schriften des Instituts für Europäi- vordrucken Lexikon der sches Wirtschafts- und Verbrau- R.Wehner (FH Würzburg- Lebensmitteltechnik (FH Deggendorf) cherrecht e.V,. Bd. 9 Nomos-Ver- Schweinfurt) und E. Dötsch herausgegeben von mit von A. Mattivi lagsgesellschaft: Baden-Baden 2002 Verlag Schäffer-Poeschel: H.A. Kurzhals TR-Verlagsunion: München 2003 (HS Bremerhaven) Stuttgart 2003 Behr´s Verlag: Hamburg 2003 Absatzwirtschaft Aufgaben und Lösungen Studienbuch Europarecht Hrsg. von H. Burchert (FH Biele- Das Wirtschaftsrecht der EG Fünf Säulen der Erziehung Digitale Baukonstruktion feld),Th. Hering (FernUniversität Übersichten - Prüfungsschemata - Wege zu einem entwicklungs- Abdichtung von Bauwerken Hagen), H. Pechtl (Uni Greifswald). M. Maedebach (HTW Dresden) Wissenschaftsverlag R. Fallmethodik fördernden Miteinander von Verlagsgesellschaft Rudolf Müller: Oldenbourg: München/Wien 2003. P.Schäfer (FH Hof) Erwachsenen und Kindern Köln 2003 Verlag Richard Boorberg: München S.Tschöpe-Scheffler (FH Köln) 2003 Grünewald-Verlag: Mainz 2003 Recht/Soziologie/Kultur Kleine Formelsammlung Elektrotechnik 4.Auflage Gender Mainstreaming in J. Schlabbach et. al. der Jugendsozialarbeit (FH Bielefeld) R. Enggruber Fachbuchverlag Leipzig im (FH Düsseldorf) Carl Hanser Verlag: Votum-Verlag: Münster 2003 Leipzig 2003 Das Schuldrechts- modernisierungsgesetz Studie des hlb bietet Orientierung im Informatik für Ingenieure T.Hirse, K.Tonner, S. Rehse, 4.Auflage A. Jeschke und A.Willingmann Bologna-Prozess D. Schwoch u.a. (HS Harz Wernigerode) (FH Wiesbaden) (Rostocker Schriften zum Caroline Kiemle hat im September 2003 ihre Studie „Hoch- Viewegs Fachbücher der Technik: Anwalts- und Notarrecht, Bd. 2) Braunschweig/Wiesbaden 2003 schulabschlüsse nach dem Bologna-Prozess im Vergleich zu Universitätsdruck: Rostock 2003 angloamerikanischen Bachelor- und Mastergraden“ als Band 9 des hlb-forum vorgelegt. Betriebswirtschaft/ Grundzüge des Wirtschaft Wirtschaftsprivatrechts Der hlb bietet diesen Band für 10,- Euro inklusive 7% Studien- und Übungsbuch für MwSt. zuzüglich 2,50 Euro Versandkostenpauschale an. Personalwirtschaft Studierende der Betriebs- Mitglieder des hlb sind von der Versandkostenpauschale be- Lehr- und Übungsbuch für wirtschaft und des freit. Wirtschaftsrechts Human Resource Management Der Präsident des hlb weist in seinem Vorwort darauf hin, R. Bröckermann Reihe Praxisnahes Wirtschafts- (FH Niederrhein) studium dass bei der Diskussion über den Bologna-Prozess die Inhal- Verlag Schäffer-Poeschel: F.Hohmeister (FH Südwestfalen) te der ihrer Bezeichnung nach gleichen anglo-amerikani- Stuttgart 2003 3. überarbeitete und erweiterte schen Bachelor- und Master-Abschlüsse oft nur rudimentär Auflage Verlag Schäffer-Poeschel: oder partiell bekannt sind. Die Akteure an den deutschen Primär-Sekundär-Analyse Stuttgart 2003 Hochschulen wissen daher häufig nicht, gegenüber welchen Kundennutzenmessung und Mitbewerbern sie sich mit neuen, aus dem Bologna-Prozess Kundennutzenorientierung Modernes Schadensmanage- im Unternehmen hervorgehenden Abschlüssen im globalen Bildungsmarkt ei- ment bei Großschäden B. Lotter (FH Karlsruhe), gentlich positionieren sollen. Complex Damages and Heavy D. Spath und P.Baumgartner Losses II Diesem Missstand hilft die vorliegende Arbeit ab. Besonde- expert verlag: Renningen 2003 herausgegeben von H. Koch und res Verdienst dieser Arbeit ist es, dass sie eine aktuelle und A.Willingmann umfassende, zugleich aber komprimierte und vorzüglich les- Bedienungsanleitungen als (HS Harz Wernigerode), bare Übersicht über die in den USA und in England verge- Marketinginstrument Rostocker Arbeiten zum Interna- benen Hochschulabschlüsse bietet. Darüber hinaus gibt sie Von der technischen Dokumen- tionalen Recht, Bd. 6 tation zum Imageträger Nomos-Verlagsgesellschaft: eine gelungene Kurzdarstellung von Inhalt und Ablauf des herausgegeben von W.Pepels Baden-Baden 2003 Bologna-Prozesses und macht im Vergleich mit den anglo- (FH Bocholt) amerikansichen Abschlüssen Gemeinsamkeiten, Unterschie- expert verlag: Renningen 2003 Kompaktkommentar BGB: de und Entwicklungslinien deutlich. Das neue Schuldrecht Bestellungen sind möglich per eMail unter Angabe von Lie- Die Steuerberaterprüfung W.Kohte, H.W.Micklitz, K.Tonner, herausgegeben von M. Preißer A.Willingmann (HS Harz Wernige- fer- und Rechnungsanschrift erbeten an: (FH Nordostniedersachsen) rode) eMail: [email protected] Verlag Schäffer-Poeschel: Luchterhand: Neuwied 2003 Stuttgart 2003 Hochschullehrerbund – Bundesvereinigung e.V. Bürgerliches Recht und Wissenschaftszentrum Fusionen – Herausforde- Steuerrecht rungen für das Personal- Grundkurs des Steuerrechts Postfach 201448 management Band 10 53144 Bonn herausgegeben von M.-O. Schwaab, 10. neubearbeitete Auflage 2003 Telefon (0228) 352271 D. Frey und J. Hesse W.Maier und J. Schmitt Telefax (0228) 354512 (FH Pforzheim) (FH Ludwigsburg) Verlag Recht und Wirtschaft Verlag Schäffer-Poeschel: Internet: http://www.hlb.de GmbH: Heidelberg 2003 Stuttgart 2003

42 hlb Die neue Hochschule 5/2003 Neuberufene

Prof. Dr.Wolfhart Nitsch, Han- Prof. Dr.Andreas Steins, dels- und Bankrecht, FH Wismar Internet/Intranet-Anwendungen, FH Südwestfalen

Prof.Werner Stulpe, Mathemati- sche und physikalische Grundlagen Baden-Württemberg Brandenburg der Energietechnik, FH Aachen

Prof. Dr. Marcus Aberle, Finite Prof. Jörg Freitag, Metallkonser- Niedersachsen Prof. Dr. Frank Thiesing, Elemente und CAD-Anwendungen vierung, FH Potsdam Programmierung, im konstruktiven Ingenieurbau, FH Prof. Dr. Sabine Kohrs, Allgemeine Softwareentwicklung, Karlsruhe Betriebswirtschaftslehre, FH Ol- FH Dortmund denburg/Ostfriesland/Wilhelmsha- ven Prof. Dr. Hans-Werner Prof. Dipl.-Ing. Susanne Traber, Dorschner, Elektro- und Steue- Baugeschichte und Entwerfen - Teil Baugeschichte, FH Aachen rungstechnik, FH Karlsruhe Prof. Dr. Hermann Müffelmann, Baubetrieb, FH Oldenburg/Ost- friesland/Wilhelmshaven Prof. Dr.-René Treibert, Prof. Dr. Petra Drewer, Sprache Bremen Wirtschaftsinformatik, insbesonde- und Gestaltung in der Technischen re Programm- und Systementwick- Dokumentation, FH Karlsruhe Prof. Dr. Holger Rada, Mediende- lung, HS Niederrhein sign und Medienproduktion, HS Bremen Prof. Dr. Rainer Griesbaum, Prof. Dr.-Ing. Josef Vollmer, Me- Theoretischer Maschinenbau, chatronische Systeme, insbesonde- FH Karlsruhe re Mikrosystemtechnik, FH Bonn- Nordrhein-Westfalen Rhein-Sieg

Prof. Dr. Hermann Hütter, Bau- Prof. Dr. Helmut Bähring, Tele- Prof. Dr.-Ing. Joachim management, FH Karlsruhe kommunikationstechnik, FH Dort- Vorbrüggen, Technische Mecha- Hessen mund nik und Angewandte Mathematik, FH Aachen Prof. Dr. Nicola Marsden, Medien- und Sozialpsychologie, Prof. Dr. Peter Barth, Angewandte Prof. Heinrich Faßbender, Theo- FH Heilbronn Informatik, FH Wiesbaden retische Informatik, FH Aachen Prof. Dr. Klaus Wollhöver, Mathe- matik, FH Gelsenkirchen (Bocholt) Prof. Dr. Stefan Cramer, Kommu- Prof. Dr. Sven Martin, Program- nikations- und Übertragungstech- Prof. Dr. Frank Gustrau, Telekom- miersprachen und Grundlagen der nik, FH Gießen-Friedberg munikationstechnik, Physik, FH Informatik, FH Karlsruhe Dortmund Prof. Dr. Martina Höber, Allgemeine Betriebswirtschaft, Prof. Dr. Michael Reichhardt, Sozialkompetenz, Interkulturelle Prof.Wilhelm Hanrath, Rechnungswesen, FH Karlsruhe Kommunikation, Angewandte Mathematik und Rheinland-Pfalz FH Gießen-Friedberg Informatik, FH Aachen Prof. Dr. Constanze Chwallek, Allgemeine Betriebswirtschaftsleh- Prof. Dipl.-Ing. Joachim Kieferle, Prof. Dr. Ing. Holger Heuermann, re, FH Trier Computergestütztes Hoch- und Höchstfrequenztech- Entwerfen/Darstellungstechnik, nik, FH Aachen FH Wiesbaden Prof. Dr. Heinz Schmitz, Theore- tische Grundlagen der Informatik, Bayern Prof. Dr. Uwe Probst, Leistungs- Prof. Dr. Jobst Hoffmann, Ange- FH Trier elektronik, Informatik für Inge- wandte Mathematik und Informa- Prof. Dr.Alexander Brigola, nieure, FH Gießen-Friedberg tik, FH Aachen Prof. Dr. Rita Spatz, Mathematik Internationales Wirtschaftsrecht, und Statistik, FH Trier (Birkenfeld) FH Nürnberg Prof. Dr. Harald Ritz, Praktische Informatik/Wirtschaftsinformatik, Prof. Dr. Hans-Dieter Ide, Nach- richtentechnik, FH Dortmund Prof. Dr. Knödler, Recht der FH Gießen-Friedberg sozialen Arbeit, FH Nürnberg Prof. Dipl.-Ing. Klaus Werk, Um- Prof. Norbert Janz, welt und Naturschutzrecht, Pla- Volkswirtschaftslehre, insbes. Schleswig-Holstein Prof. Dipl.-Ing.Andreas Ottl, nungsrecht, FH Wiesbaden Außenwirtschaftslehre, FH Aachen Wasserbau und Hydromechanik, FH Regensburg Prof. Dr. Heinz Werntges, Ange- Prof. Dr. Karen Cabos, Allgemeine wandte Informatik, FH Wiesbaden Prof. Dipl.-Ing.Achim Löf, Betriebswirtschaftslehre und Inter- Ausführung, FH Dortmund nationales Management, FH Prof. Dr. Jörg Raue, Theoretische Prof. Dr.-Ing. Jürgen Winter, Lübeck Informatik, FH Nürnberg Informationstechnik und Tele- kommunikation, FH Wiesbaden Prof. Dr. Guido Noelle, (Abt. Rüsselsheim) Angewandte Informatik, insbeson- Prof. Dipl.-Arch. Johann-Peter dere Medizinische Informatik, FH Scheck, Städtebau und Entwerfen, Prof. Dr. Jan Helmke, Bonn-Rhein-Sieg FH Regensburg Wirtschaftsinformatik/Anwender- Thüringen systeme, FH Wismar Prof. Dr. Hans Helmuth Schäfer, Prof. Dipl.-Ing.Wolfgang Stock- Elektromagnetische Verträglichkeit Prof. Dr. Roland Schmidt, Geron- bauer, Vermessungskunde, Prof. Dr. Oliver A. Lüth, Betriebs- und Hochfrequenztechnik, FH tologie und Versorgungsstrukturen, FH Regensburg wirtschaftslehre, insbesondere Un- Bonn-Rhein-Sieg ternehmensführung, FH Stralsund FH Erfurt

Prof. Dr. Monika Weiderer, Prof. Dr. Kai Neumann, Prof. Dr. Robert Scholl, Physik Prof. Dr.-Ing. Heidi Sinning, Grundlagen der Psychologie und Rechnungswesen und Controlling, und Optoelektronik, FH Bonn- Planung und Kommunikation, Sozialpsychologie, FH Regensburg FH Wismar Rhein-Sieg FH Erfurt

hlb Die neue Hochschule 5/2003 43