DORFENTWICKLUNGSPLAN DORFREGION - STÄRKEN - SCHWÄCHEN - ANALYSE - und kreisfreien Städte Deutschlands rangiert im hinteren Mittelfeld auf Platz 338. Besonders die demografischen Eckdaten geben dabei Anlass zur Sorge.

Die oft beschworenen „endogenen Potenziale“ sind bei dieser Ausgangslage weder Wundermittel noch Vielzweckwaffe für Kommunen in einer Stagnations- oder gar Schrumpfungsphase. Immerhin gehören mittler- weile mindestens drei Drittel aller ländlichen Räume Europas nicht mehr zu den Wachstumsregionen und des- halb eher zu jenen Landstrichen, deren Entwicklungsstränge am seidenen Faden hängen.

Vor diesem Hintergrund waren zwei strategische Grundsatzentscheidungen in der Region besonders gute Antworten auf eine schwierige Ausgangslage:

• 2010 ist die Wirtschaftsförderung Region Goslar GmbH & Co. KG (WiReGo) als land- kreisübergreifende Wirtschaftsförderungsgesellschaft gegründet worden. Träger der Gesell- schaft sind neben dem Landkreis Goslar alle acht Gebietseinheiten des Landkreises, die TU Clausthal, der Verein Pro Goslar sowie sechs Kreditinstitute aus der Region (Sparkasse Hil- desheim Goslar Peine, Volksbank eG in , Volksbank im eG, Harzer Volksbank eG und Volksbank Braunlage eG, Braunschweigische Landessparkasse). Aufgabe der WiRe- Go ist es, zur Verbesserung der Grundlagen der Wirtschaftsentwicklung im Landkreis Goslar beizutragen und damit auf die Schaffung neuer und Erhaltung bestehender Arbeitsplätze hin- zuwirken. Dabei arbeitet sie eng und partnerschaftlich mit den Kommunen zusammen.

Webauftritt der WiReGo unter www.invest-region-goslar.de

Das Themen- und Servicespektrum der WiReGo erstreckt sich auf die Bereiche Gründungsförderung, Firmenbetreuung im Mittelstand und Regionalmarketing/Ansiedlungsbetreuung. WiReGo gilt mittler- weile weit über Niedersachsen hinaus als beispielgebende Bündelungsinstanz für professionelles Standortmarketing.

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• Im Bereich Tourismus / Regionalmarketing hat sich die Mitwirkung der SG Lutter im Tou- rismusverband Nördliches Harzvorland e.V. (NHAVO) mit Sitz in Wolfenbüttel bewährt. Das Verbandsgebiet umfasst den Landkreis Wolfenbüttel, die kreisfreie Stadt Salzgitter und aus dem Landkreis Goslar die Samtgemeinde Lutter, die Gemeinde sowie den Goslarer Stadtteil Vienenburg. Schwerpunktaufgaben des NHAVO sind u.a.:

• Gäste ins Nördliche Harzvorland zu locken • Überregionale Ausstrahlung zu entwickeln und das Profil der Region zwischen Bal- lungsraum und dem Harz zu schärfen • Destinationsentwicklung und Marktforschung zu betreiben und vor Ort Impulse zu setzen • die interkommunale Zusammenarbeit auf dem Sektor Tourismus zu fördern • bei der Entwicklung lokaler Tourismusprojekte professionellen Input zu geben

www.noerdliches -harzvorland.com

Stärken der Wirtschaftsregion Goslar:

• zentrale Lage in Deutschland und Europa mit erstklassiger Verkehrsanbindung • Teil einer der forschungsintensivsten Region Europas • in Deutschland höchstmögliche Förderung für Investitionen (max. 30 %) sowie Verfügbarkeit von diversen weiteren Förderoptionen zu den Themen Innovation, Beratung, Infrastruktur • Teil der weltweit bedeutendsten Automobilregion (Volkswagen) • gutes Fachkräftepotenzial durch ansässige Hochschulen, Universitäten und Forschungseinrich tungen • erstklassige Betreuung durch das interdisziplinäre Team der WiReGo Regionale Schwerpunktbranchen und technologische Kompetenzfelder Region Goslar • Industrie und industrienahe Dienstleistungen High-Tech-Wirtschaft • Materialwirtschaft • Recycling • Batteriesicherheit • Gesundheitswirtschaft • Tourismus

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Wirtschaftsbarometer SG Lutter Über eine Blitzumfrage im Frühjahr 2017 ist im Rahmen dieser Dorfentwicklungsplanung ein aktuel- les Stimmungsbild zur wirtschaftlichen Situation in der Samtgemeinde gezeichnet worden. An der Fragebogenaktion beteiligten sich spontan 16 von 78 Betrieben; die geringe Rücklaufquote von rd. 20% deutet allerdings an, dass offenbar nur wenige Betriebe Interesse an einer gemeinsam strategi- schen Entwicklung der Wirtschaft am Standort aufbringen.

Der Wirtschaftsstandort Lutter wird dominiert von kleineren - überwiegend inhabergeführten - Hand- werksbetrieben des Bauhaupt- und Nebengewerbes und der Metallverarbeitung. Unternehmensschwer- punkte sind der Kernort Lutter und . Der traditionelle kleinteilige Einzelhandel im Zentralort ist stark ausgedünnt. Dafür haben lokale Dienstleister zugelegt. Die schnelle Autobahnanbindung bietet Unternehmen der Logistikbranche eine gute Ausgangsbasis. Die Entwicklung des expandierenden Un- ternehmens SKANDIX (Ersatzteil-Spezialist für schwedische Autos für ganz Zentraleuropa) gilt als er- mutigendes Beispiel. In Fachkreisen überregionale Bekanntheit hat sich auch die in Lutter ansässige Firma EIKO erworben. In einem Spezialmarkt genießt das Familienunternehmen einen hervorragenden Ruf: EIKO steht für qualitativ hochwertige deutsche Zunft- und Berufsbekleidung.

Branchenübersicht SG Lutter; Wirtschaftsumfrage Frühjahr 2017 Planungsbüro Warnecke

Tourismus

Den Lutter-Dörfern fehlen (wie nahezu der kompletten Vorharz-Region) touristische Flaggschiffe und Alleinstellungsmerkmale, aus denen sich wirtschaftliche Impulse oft von selbst entwickeln. Der fol- gende Ausschnitt aus dem NHVO-Regionalflyer listet folgende Anziehungspunkte auf:

Dazu gesellen sich noch einige Hofcafés als attraktive Drehscheiben des Tagestourismus und der Nah- erholung. Mehrere von ihnen können mit prächtigen Landschaftspanoramen punkten und haben sich deshalb besonders gut entwickelt, z.B. Café Rosengarten in Nauen. Ansonsten gilt für die bodenstän- dige Gastronomie dasselbe wie in weiten Teilen ganz Europas: Die große Zeit der Dorfkneipen mit Saalbetrieb und Kegelbahn ist vorbei; zahlreiche Betriebe wurden bereits aufgegeben oder stehen ab- sehbar davor, weil die Nachfolge nicht gewährleistet ist.

Im Wettbewerb mit dem Oberharz hält sich das Übernachtungsangebot in den Dörfern mit vier Bet- tenanbietern im Segment Hotel/Pensionen/Privatzimmer und weiteren sechs Anbietern im Bereich Fe- rienwohnungen/Ferienhäuser in engen Grenzen. Auch hier fehlt es an ganzjähriger Grundlast als Basis für Zukunftsinvestitionen; denn vielfach besteht in den vorhandenen Einrichtungen ein umfassender Modernisierungsbedarf.

Seite 66 DORFENTWICKLUNGSPLAN DORFREGION LUTTER AM BARENBERGE - STÄRKEN - SCHWÄCHEN - ANALYSE - 7 Betriebe 7 48 48 Betriebe 19 19 Betriebe 2 Betriebe 2

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Viele kleinere alteingesessene Geschäfte werden heute nicht mehr betrieben. Der Lebensmittelmarkt in Lutter bildet das Rückgrat der Nahversorgung im Grundzentrum.

Das Harzvorland bietet ein reizvolles Landschaftserlebnis, das noch stärker touristisch erschlossen werden könnte.

Attraktive gastronomische Einrichtungen bestehen nur wenige; ebenso fehlen Übernachtungsmöglichkeiten.

In Hahausen besteht bereits ein Aufenthaltsbereich für Radwanderer. In Neuekrug könnte ein zentraler Information s- punkt entstehen. Seite 68 DORFENTWICKLUNGSPLAN DORFREGION LUTTER AM BARENBERGE - STÄRKEN - SCHWÄCHEN - ANALYSE -

Gastgeberverzeichnis 2017; Quelle: http://www.sg-lutter.de/Leben/Tourismus

Die Zukunftsfähigkeit von Gemeinden im ländlichen Raum wird sich u.a. an der Frage entscheiden, wie die Grundversorgung sichergestellt werden kann. Leistungsfähige Netze mit hohen Datenübertra- gungsraten sind mittlerweile Bestandteil der Daseinsvorsorge der Gemeinden. Eine gute und zukunfts- fähige Internetanbindung ist mittlerweile eine der wichtigsten Standortfaktoren und bei der Entschei- dung für einen Grundstückskauf oft ein ausschlaggebendes Kriterium. Zur Förderung der regionalen Wirtschaft gehört die Bereitstellung leistungsfähiger Informations- und Kommunikationstechnologien und somit i.d.R. der Ausbau der Kommunikationsnetze, insbesondere der Anschluss an Breitband-

Seite 69 DORFENTWICKLUNGSPLAN DORFREGION LUTTER AM BARENBERGE - STÄRKEN - SCHWÄCHEN - ANALYSE - technologien. Standorte, die dem aktuellen Standard nicht entsprechen, scheiden oft von vornherein aus dem Standortwettbewerb aus; den Gemeinden drohen mittelfristig Arbeitsplatzverluste. Mit einem guten Kommunikationsnetz werden zudem technische Möglichkeiten zur Sicherung der Daseinsvor- sorge im ländlichen Raum, wie E-Health oder E-Learning, eröffnet, auf die man angesichts des demo- grafischen Wandels zukünftig ggfs. angewiesen sein wird.

Breitbandversorgung Mit großem Nachdruck (und nach Einschätzung externer Fachleute besonders vorbildlich im massiv unterversorgten Flächenland Niedersachsen) hat sich der Landkreis Goslar in den vergangenen Jahren um das wahrscheinlich bedeutendste Infrastrukturprojekt in einer Epoche der digitalen Transformation nahezu aller Lebensbereiche gekümmert. Nachdem eine Vielzahl juristischer und fördertechnischer Hürden der Bundesbreitband-Richtlinien und des Vergaberechts überwunden werden konnten, soll mit großer Wahrscheinlichkeit TELEKOM als Gewinner einer europaweiten Ausschreibung die „weißen Flecken“ schließen. Einem zügigen Ausbau-Beginn liegt dann nichts mehr im Wege. Landkreisweit soll eine Surfgeschwindigkeit von mindestens 30 bis 50 Mbit/s erreicht werden. Der Landkreis hat sich nach Abwägung der finanziell-strategischen Risiken gegen das in anderen Kreisen zum Zuge kommendes Betreibermodell in Eigenregie entschieden. Er setzt in einem sich rasend schnell verän- dernden Markt auf technologische Quantensprünge bei der Aufrüstung konventioneller Kupfernetze und sucht sein Heil nicht in flächendeckend unbezahlbar erscheinender Glasfasertechnologie.

Für TV on Demand, Grafikanwendungen und die im digitalen Wandel steckende Wirtschaft sind hohe Übertragungskapazitäten unabdingbar. Anbieter, die heute Privathaushalte und Betriebe mit schnellem Superbreitband-Internet versorgen, mussten bisher alternativlos Glasfaser legen. Dieses in Fachkreisen Fiber to the Home genannte (FTTH)-Modell ist aufwändig und langwierig zu installieren. Jeden Haushalt mit Glasfaser zu versorgen, braucht sehr viel Zeit. Denn bis alle Haushalte, jedes Gebäude, jeder Bauernhof und jedes Bergdorf ans Glasfaserkabelnetz angeschlossen sind, können realistisch noch zehn bis 20 Jahre vergehen. Dafür muss buchstäblich überall neues Glasfaserkabel vergraben werden. Kein Endanwender möchte aber zehn Jahre oder noch länger warten - er will mehr Bandbreite - am besten sofort. Die Vernetzung vom Kabelverzweiger bis ins Haus bleibt deshalb für Millionen Konsumenten ein Schwachpunkt.

Mit G.fast , einer Technologie, die erst Ende 2014 standardisiert wurde, tritt jetzt ein „Game-Changer“ auf die Bühne. Denn sie ermöglicht Datenübertragungen über traditionelle Kupferkabel von 200 MBit/s bis zu 1 GBit/s. Das hat bisher in der Praxis nur Glasfaser geschafft. Diensteanbieter können so kostengünstig FTTH-Netze beschleunigen. G.fast erreicht auf kurzen Distanzen Übertragungsraten zwischen 150 MBit/s und rund 1 GBit/s über herkömmliche Kupfer-Telefonleitungen.

Bei Redaktionsschluss dieses Dorfentwicklungsplanes war im Detail noch nicht absehbar, wann die Ausbau-Karawane die Samtgemeinde Lutter mit ihren zahlreichen unterversorgten Siedlungsteilen er- reichen wird. Der Landkreis sieht den anvisierten Zeitplan, die „weißen Flecken“ bis Ende 2017 weit- gehend zu schließen und bei schlechtem Witterungsverlauf bis spätestens Ende 2018 fertig zu werden, weiterhin für umsetzbar.

Sehr stark abhängig von den erst anlaufenden Detailplanungen des Netzausbauers Telekom wird es sein, ob es in den Lutteraner Dörfern doch noch einzelne „Verlierer“ geben wird. Das könnte Einzel- gehöfte mit Alleinlage im Außenbereich treffen, deren Erschließung grob unwirtschaftlich wäre. Der Landkreis plant allerdings präventiv eine zügige zweite Ausschreibungsrunde für „das letzte Prozent“, um die Zahl weißer Flecken weiter zu minimieren. Sollten dann doch noch einzelne Problemlagen durchs Raster fallen, müssen pragmatische Lösungen gefunden werden. Sie erfordern jedoch auch ein erhebliches Maß an Selbstverantwortung der Betroffenen.

Dorfentwicklung kann in diesem Stadium nicht mehr tun, als in der Bevölkerung das Bewusstsein zu schärfen: Ohne leistungsfähige Internetversorgung wird künftig kein Haus mehr zu verkaufen sein! Auf weitergehende Darstellungen in diesem Kapitel wird deshalb unter Verweis auf in Kürze zu er- wartende Detailinformationen des Landkreises Goslar (Tagespresse, Landkreis-Website) verzichtet.

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4.5 Straßenraum und Mobilität

Der Verkehr als Bindeglied zu allen anderen menschlichen Grundbedürfnissen nimmt unter den Da- seinsgrundfunktionen eine herausragende Bedeutung ein. In den ländlichen Siedlungen ist die Qualität der Verkehrsanbindung eine ausschlaggebende Rahmenbedingung für eine positive Entwicklung.

Das Alltagsleben im ländlichen Raum funktioniert heutzutage nur in Verbindung mit einer relativ weiträumigen Mobilität. Diese Mobilität sichert bislang vor allem der Individualverkehr. Ein gut aus- gebautes Verkehrsnetz ist daher eine unabdingbare Voraussetzung. Dies gilt sowohl für den Ausbau und die Gestaltung des innerörtlichen Straßennetzes als auch für die Sicherstellung des öffentlichen Personennahverkehrs.

Die Straßenräume sind einerseits als Verkehrswege, andererseits als öffentliche Bereiche von beson- ders charakteristischer gestalterischer Qualität zu begreifen. In den einzelnen Dörfern lassen sich Orts- durchfahrten und innerörtliche Erschließungsstraßen unterscheiden, die unterschiedlichen Funktionen und Gestaltungen genügen müssen. Während innerhalb der Orte Straßenräume vermittelnden Charakter zwi- schen den Grundstücken besitzen und Aufenthaltsbereiche aufweisen sollten, sind die Ortsdurchfahrten auf die Belange des durchfahrenden Verkehrs ausgerichtet .

• Überörtliche Verkehrswege

Die überörtliche Verkehrsanbindung der Planungsregion wurde bereits in Kapitel 2.3 Geographischer Überblick dargestellt.

Die Planungsregion Lutter a. Bbge. ist sehr gut in das überörtliche Verkehrsnetz eingebunden, wobei die unmittelbare Anbindung an die überregionalen Verkehrswege über die Bundesstraßen B 248, B 82 und B 6, die Landesstraßen L 500 und L 496 sowie die Kreisstraßen K 4, K 47, K 48, K 49, K 67 und K 69 gewährleistet wird.

Die durch die Ortslage von Lutter a. Bbge. bzw. östlich der Altdorflage von Hahausen verlaufende B 248 ist für die Pendlerbeziehungen in Richtung Salzgitter-Bad bzw. Seesen von besonderer Bedeu- tung. Die Bundesstraße 248 verläuft aus im Gemeindegebiet in geschwungenem Verlauf durch die Ortslage von Lutter a. Bbge., weiter in südwestlicher Richtung bzw. vorbei am östlichen Ortsrand von Hahausen und durch Neuekrug nach Seesen. Südlich von Pöbbeckenmühle trifft die B 248 auf die in west-östlicher Richtung verlaufende Bundesstraße 82.

Die B 248 gewährleistet nicht nur die überörtliche Verkehrsanbindung der Samtgemeinde Lutter a. Bbge., sondern stellt sich auch als wichtige Erschließungsachse innerhalb der Ortslage von Lutter dar. Die vielbefahrene Ortsdurchfahrt ( Frankfurter Straße) wird zurzeit aufgrund der starken Schäden in Teilabschnitten grundhaft saniert. Neben der Erneuerung der Schmutz- und Regenwasserkanäle erfolgt ein grundhafter Neuaufbau der Asphaltfahrbahn. Der Sanierungsbereich erstreckt sich von außerhalb der Ortslage an der Einmündung der Straße Richtung Nauen bis zum Ortsausgang Richtung Salzgitter und umfasst eine Gesamtlänge von ca. 2.000 m. Nach Abschluss der Baumaßnahme in 2018 besteht hier absehbar kein weiter weiterer Handlungsbedarf, denn die Einmündungen der untergeordneten Straßen sowie die Nebenanlagen (einschließlich barrierefreier Überquerungen und Bushaltestellen, sowie Straßenbeleuchtung und Begrünung) sind dann neu hergestellt.

Die L 500 stellt die überörtliche Anbindung der Samtgemeinde Lutter zur A 7 (Dreieck Salzgitter) sowie in Richtung Goslar (B 82) sicher. Aus Richtung Bodenstein kommend verläuft die L 500 als Bahnhofstraße i n geradlinigem Verlauf bis zum Einmündungsbereich der Straße Am Kirchhof, um in südöstlicher Richtung in geschwungenem Verlauf die Ortslage von Lutter a. Bbge. als Bohlweg bzw. Schulstraße weiter zu durchlaufen. Innerhalb der Altdorflage auf Höhe des Marktplatzes trifft die Landesstraße auf die in west- östlicher Richtung verlaufende Frankfurter Straße. Im Verlauf der Bahnhofstraße wurde der Straßenraum der L 500 vor zwei Jahren komplett erneuert. Dabei wurde nicht nur die Fahrbahn mit ihrer Entwässerung, sondern es wurden auch die Nebenanlagen (Gehwege, Stellplätze, Einmündungen, Haltestellen, Grünflä- chen, Straßenbeleuchtung) neu geschaffen. Auch wurden behindertengerechte bzw. barrierefreie Aspekte berücksichtigt, so dass sich dieser überregionale Straßenraum als zeitgemäß verkehrssicher darstellt.

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Die Ortseingänge im Westen von Ostlutter und im Süden von Lutter sollten deutlicher betont werden. Eine sichere Fu ß- gängerüberquerung sollte bestehen.

Die Straßenräume Am Platz in Hahausen und Am Anger in Bodenstein sollten als Dorfplätze gestaltet werden.

In Lutter weisen die Straßenräume der Dr. Heinrich -Jasper -Straße und der Seesener Straße dringenden Erneuerung s- bedarf auf.

Auch der östliche Bereich der Bachstraße / Obere Bergstraße und die Straße Teichdamm (mit ihrer Böschung zum Mü h- lenteich) bedürfen einer Sanierung.

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Im weiteren Verlauf führt die L 500 über Ostlutter ( Dorfstraße) und Ostharingen nach Liebenburg. Neben dem baulichen Zustand der Fahrbahn und der Nebenanlagen zwischen den einmündenden Stra- ßen Töpferreihe und Schlagbaumweg (Fußwege, Bordanlagen, Einmündungen) zeigt sich in Ostlutter besonderer Handlungsbedarf im Bereich der östlichen und der westlichen Ortseinfahrt mit Blick auf die vielfach überhöhten Fahrgeschwindigkeiten, die zu Gefahrensituationen führen. Dabei sind insbe- sondere die schwächeren Verkehrsteilnehmer gefährdet. Handlungsbedarf ergibt sich darüber hinaus hinsichtlich der barrierefreien Gestaltung der Nebenanlagen, um insbesondere den Ansprüchen der äl- teren Bevölkerung gerecht zu werden. Neben der niveaugleichen Anlage von Übergängen an Einmün- dungen und den Bushaltestellen etc. stellt sich in einigen Bereichen auch die Aufgabe, vorhandene Be- festigungen hinsichtlich ihrer sicheren Begehbarkeit zu prüfen.

Auch die L 496 gewährleistet die überörtliche Verkehrsanbindung der Samtgemeinde; sie verläuft durch Neuwallmoden und erschließt zudem als Ortsdurchfahrt (Poststraße) die Ortslage von Lutter a. Bbge., bevor sie südlicherseits die B 82 erreichen lässt. Unter Berücksichtigung der kreuzungsartig ausgebildeten Einmündungen der Seesener Straße zeigt sich besonderer Handlungsbedarf mit Blick auf die vielfach überhöhten Fahrgeschwindigkeiten, die zu Gefahrensituationen führen.

Neben den Bundes- und Landesstraßen sind die Kreisstraßen K 4, K 47, K 48, K49, K 67 und K 69 als klassifizierte Straßen von Bedeutung. Zusammen mit der K 4 ( Teichstraße ) durchläuft die K 67 als Dorfstraße den nördlichen Bereich der Ortslage von Alt-. Der Straßenraum stellt sich grundsätzlich als erneuert und intakt (auch hinsichtlich der Haltstellen) dar; allerdings wird der Geh- weg als zu schmal wahrgenommen.

Die K 47 verbindet Bodenstein mit Neuwallmoden, wobei hier bis auf den erforderlichen Haltestellen- ausbau kein gravierender Handlungsbedarf besteht. Die Kreisstraßen K 48 und K 49 binden Nauen an die östlich verlaufende B 248 an. Als Ortsdurchfahrt wurde die Hauptstraße im Rahmen der früheren Dorferneuerung bereits umfangreich erneuert und in weiten Bereichen in Pflasterbauweise hergestellt; auch ergibt sich nunmehr wieder Anpassungsbedarf hinsichtlich der barrierefreien Erschließung und Erreichbarkeit (u.a. auch der zentralen Haltestelle).

Hahausen wird durch die K 69 an das überregionale Straßennetz angeschlossen. Im Zuge der Orts- durchfahrt besteht akuter Handlungsbedarf vor allem in Bezug auf die Verkehrssicherheit der Neben- anlagen; denn Bord- und Gehweganlagen sowie die Haltestellen in einzelnen Abschnitten entsprechen nicht den heutigen Anforderungen an Verkehrssicherheit und sicherer Erreichbarkeit.

• Innerörtliche Straßenräume

Im Planungsraum der Dorfregion Lutter a. Bbge. sind die charakteristischen, ortsbildgerechten Merk- male im kommunalen Straßenraum teilweise noch ablesbar.

Ein großer Teil dieser Straßenräume weist dabei entweder aus funktionaler (Zustand) und oder aus ge- stalterischer Sicht erheblichen Sanierungsbedarf auf. Probleme ergeben sich in der schadhaften Befes- tigung einschl. Unterbau, z.B. Teichdamm in Lutter, der eingeschränkten Benutzbarkeit der Nebenan- lagen, z.B. Gartenstraße in Bodenstein, der ungenügenden Beleuchtung, z.B. Fröbelstraße in Lutter, fehlender Stellplätze, z.B. am Friedhof in Ostlutter und / oder eingeschränkter Aufenthaltsqualitäten, z.B. Am Platz in Hahausen. Weiterhin besteht besonderer Handlungsbedarf in der Erneuerung von Gehweganlagen (z.B. entlang der Neile und im Neuer Weg in Neuwallmoden) oder hinsichtlich der Sanierung von Stützmauern im Straßenraum (in der Lindenstraße in Alt Wallmoden oder Am Nauer Berge in Nauen).

Die meisten der innerörtlichen Straßenräume (z.B. Seesener Straße , in Lutter) sind zudem durch eine nach den einzelnen Verkehrsträgern getrennte Ausbauweise gekennzeichnet.

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