Timna Brauer NU Begleitet Die Chansonnière Auf Ihrem Liebsten Spaziergang
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Abschieds-Interview mit dem israelischen Botschafter Aviv Shir-On UÊMauthausen, eine neue Gedenkstätte UÊDavid Rubingers Lebensgeschichte UÊ Oliver Rathkolb über die Fehler der Vergangenheit UÊÊDie Abtreibungsfrage in Israel Ausgabe Nr. 52 (2/2013) Tamus 5773 € 4,50 www.nunu.at Wandern, Wiese, Weltmusik. Timna Brauer NU begleitet die Chansonnière auf ihrem liebsten Spaziergang. Ihr Inserat in der Feiertagsausgabe von NU Wir reservieren für Ihre Grüße und Glückwünsche zu Rosch Haschana auch heuer wieder einige Seiten in der nächsten Ausgabe unseres Magazins NU. Es stehen Ihnen drei Sonderformate zur Auswahl: Klein: 60 x 30 mm € 85,- Mittel: 60 x 60 mm € 150,- Groß: 120 x 60 mm € 290,- Bei Mehrfachschaltungen bieten wir Ihnen einen Rabatt von bis zu 20 % an. Das gilt auch für die regulären Formate: 1/3, ½, 1/1 Seite. Sprechen Sie uns an! Alle Preise zuzüglich 20 % MwSt und 5 % WA. Annahmeschluss: 23. August Erscheinungstermin: 12. September Bitte richten Sie Ihre Anfrage an Gesine Stern: [email protected], Mobiltelefon 0676/ 566 85 23 LEITARTIKEL Riess-Interview? Ja, klar doch! FOTO ©: RIGAUD VON PETER MENASSE Das Interview unseres Kollegen Martin Engelberg mit Susanne überdenken, wenn derart klare Worte von einer kommen, die es Riess im Heft 51 hat Lob und Kritik hervorgerufen. Im wissen muss. Mittelpunkt stand die Frage: Darf eine ehemalige Politikerin der extremen Rechten in NU vorkommen, ja sogar am Cover Es war nach allen Regeln des Journalismus richtig, das Interview abgebildet sein? zu führen, zu drucken und prominent zu platzieren. Die Frau war bereit, über ihre früheren Freunde zu reden, sie sollte ihre Chance Ein berechtigter Einwand lautete, dass wir die Rolle der früheren haben. Bestätigt wurden wir dadurch, dass die deutlichen Politikerin nicht ausführlich dargestellt hätten. Das sei hier in Aussagen von Susanne Riess in großen österreichischen Medien wenigen Sätzen nachgetragen. Susanne Riess war ab 1996 zitiert wurden und das Interview damit eine über die NU- geschäftsführende Bundespartei-Obfrau der FPÖ und damit Leserschaft hinausgehende Öffentlichkeit erhielt. Jörg Haiders Statthalterin. Ab dem Jahr 2000 bis Anfang 2003 fungierte sie als Vizekanzlerin in der Regierung Schüssel. Wir hätten sie weißgewaschen, meinten einige Leserinnen Riess hat in ihren Funktionen alles mitgetragen, verteidigt und Leser. Nein, sage ich, wir haben sie nur reden lassen. und gestützt, was ihr Mentor Haider an Scheußlichkeiten Das Resultat zeigt in aller Klarheit eine larmoyante, sich selbst von sich gegeben hat. Fremdenfeindlichkeit, Angriffe auf den gegenüber vollkommen unkritische Person. Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Niedermachen von politischen Gegnern, sie hat sich nie distanziert, sondern Der Schriftsteller Peter Turrini hat uns dazu geschrieben: hieß das alles gut. Nach dem Putsch von Knittelfeld verließ sie „... ihre politischen Aussagen geben die österreichische die Partei und ging in die Privatwirtschaft ab. Den damaligen Katastrophe der Verharmlosung wider, die eine generelle ist. Zustand unseres Landes charakterisiert, dass man ihr zum Sie weist sehr wehleidig darauf hin, dass die positiven Tendenzen Abschied das „Große Goldene Ehrenzeichen am Bande für innerhalb der FPÖ auf wenig Gegenliebe gestoßen seien, aber Verdienste um die Republik Österreich“ umgehängt hat. sie denkt keinen Moment darüber nach, was verschiedenste Aussagen der FPÖ (auch in ihrer Verantwortung und Ära) Jetzt also ein Interview mit NU. Sie sagt darin, und das erstmals für viele Menschen bedeutet haben.“ Und weiter: „Wer den seit ihrem Ausscheiden aus der Politik, dass Jörg Haider österreichischen Charakter, der mit den Folgen seines Tuns unberechenbar war, dass er seine ideologischen Positionen nichts zu tun haben will, studieren will, der muss dieses immer nach denen gerichtet hat, denen er gerade gegenüber Interview lesen.“ saß, dass er sich der extremen Rechten und sie sich seiner bedient hat. Sie spricht über die heutige FPÖ als eine Partei, Die Distanzierung der Susanne Riess erfolgte erst rund zehn in der nach Knittelfeld „sie plötzlich auferstanden sind aus Jahre nach ihrem Ausscheiden aus der Politik und ist wohl irgendwelchen dumpfen Ecken“. Sie nennt sie ablehnend eine weniger einem Prozess der Einsicht gedankt, als vielmehr dem „Rechtsaußen-, rechtsextreme oder rechtsradikale Partei“. Wissen, dass es für eine Topmanagerin nicht opportun ist, in der braunen Sandkiste bei den Schmuddelkindern mitzuspielen. Gut, unsere Leserinnen und Leser, wie alle politisch wachen Ein Wort der Entschuldigung bei jenen, die in ihrer Zeit Menschen, wussten das immer schon und haben es nie anders als Führungsmitglied der FPÖ verhöhnt, geängstigt und gesehen. Aber wir werden in den Kreisen, denen Riess so lange gedemütigt wurden, hat sie nicht gefunden. in prominenter Position angehört hat, so gar nicht gehört. Was wir wissen, wissen sie noch lange nicht. Jetzt spricht die „Königskobra“ des Jörg Haider erstmals Klartext, und das wird P.S. Peter Huemer, der den Abdruck des Interviews kritisiert hat, auch in rechten Kreisen vernommen. Vielleicht wird sogar der wurde von uns eingeladen, einen Kommentar dazu zu schreiben eine oder andere ÖVP-Politiker seine Koalitionspräferenzen (siehe Seite 53). 2·2013 nu 3 MEMOS WIR FREUEN UNS Österreicher wieder erklingen zu dass im heurigen Frühjahr gleich zwei lassen, und so wurde die Tournee zu Autoren von NU, Helene Maimann und Leopoldis 125. Geburtstag „nach- Georg Markus, das Österreichische geholt“. Sein Sohn Ronald Leopoldi Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst eröffnete den Abend gemeinsam mit erhalten haben. 1. Klasse wohlge- dem Wiener Kulturstadtrat Andreas merkt. Wir gratulieren herzlich. Jetzt Mailath-Pokorny. stellt sich die Frage: Wer von uns ist als Nächster dran? UNS EMPÖREN Floridsdorf“. Weinberger gestaltet das Justizministerium und die wie in einem Erinnerungsmosaik Staatsanwaltschaft Wien, die eine aus eigener Erfahrung, aus den FPÖ-Karikatur mit antisemitischen Briefen seiner Mutter sowie ihres Klischees als „nicht verhetzend“ Cousins aus Los Angeles und spä- qualifiziert haben. Sonja Ablinger, ter gefundenen Briefen des Vaters Abgeordnete der SPÖ, wollte wissen, eine Familiengeschichte voll rüh- warum die Staatsanwaltschaft Wien render Bilder und Emotionen. die Anzeige gegen H.C. Strache we- Diese Zeitdokumente sagen viel gen des Vorwurfs der Verhetzung aus über Lebensumstände, Glaube durch eine antisemitische Karikatur FOTO ©: EPA ©: FOTO und Identität, alltägliche Sorgen eingestellt hat und stellte eine par- UNS GEFÄLLT und Glück, aber auch über die lamentarische Anfrage. Die Antwort dass dort, wo in den vergangenen Schuldgefühle seiner Mutter und von Justizministerin Beatrix Karl Jahren die Burschenschafter aufmar- ihre Motive, nach dem Holocaust machte Ablinger „baff“, lautete sie schiert sind, österreichische Soldaten doch leben zu wollen. (Peter doch: Durch die Karikatur sei „nicht zum Gedenken an die Opfer des Weinberger, Wohlgeordnete Einsamkeit, gegen die Gesamtheit der jüdischen Faschismus Wache gehalten haben. Österreichisches Literaturforum) Bevölkerung gehetzt“, sondern es Auf Erlass von Verteidigungsminister sei „Kritik an der Bundesregierung Gerald Klug, der selbst vor der Krypta und dem beschlossenen am Heldentor erschien, wurde am 8. UNS FREUT Eurorettungsschirm geübt“ worden! Mai ab 7 Uhr früh eine Mahnwache ab- dass in Tel Aviv zum ersten Mal Ob die Ministerin „die gesamte jü- gehalten. Für „einschlägige Gruppen“, die „Österreichischen Kulturtage“ dische Bevölkerung“ dazu befragt hat, die diesen Tag zur Niederlage um- stattgefunden haben. Seit 1955 bezweifeln wir. zudeuten versuchten, sei „nun kein plante Hermann Leopoldi, der be- Platz mehr, schon gar nicht am rühmteste Vertreter des jüdisch- Heldenplatz“, sagte der Minister. wienerischen Musikkabaretts, eine UNS SCHMEICHELT Auch in Zukunft soll das Bundesheer Israel-Tournee. Doch er starb, ohne das Motto der diesjährigen als Institution der Republik der Opfer den Plan realisieren zu können. Judith Jubiläumsspiele Schnitzler im Thalhof. des Faschismus gedenken. Gleichzeitig Weinmann-Stern, der Initiatorin und Exakt unter dem Titel Sehnsucht, fand am Wiener Heldenplatz erstmals Veranstalterin der Kulturtage, war Begehren und Sommerfrische, den wir ein sogenanntes „Fest der Freude“ es ein Anliegen, diese Musik für die für unseren Beitrag anlässlich des 150. zum Gedenken an das Ende des geflüchteten und vertriebenen Exil- Geburtstags Arthur Schnitzlers in der 2. Weltkriegs statt. NU-Ausgabe Nr. 49 gewählt hatten, finden im Juli und August zum 15. Mal die traditionellen Aufführungen statt. UNS BEEINDRUCKT Im stimmungsvollen Ambiente des Reichenauer Thalhofs inszeniert dies- Peter Weinbergers Buch Wohlgeordnete mal Helga David Schnitzlers Komtesse Einsamkeit. Darin erzählt er seine Mizzi und Leutnant Gustl. Kindheit „in einem menschen- ÖCKER leeren Teil des Wiener Außenbezirks FOTO ©: L ©: FOTO 4 nu 2·2013 INHALT/EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser, an einem Sonntag in April konnten wir unseren Jerusalem-Korrespondenten Johannes Gerloff in Wien begrüßen. Bei dieser Gelegen- heit erzählte er interessante Geschichten über David Rubinger. Ein Porträt dieses gebür- tigen Wieners, der einer der bekanntesten israelischen Fotojournalisten ist, bringen wir in dieser Ausgabe. Motive aus Jerusalem zeigen auch noch andere Fotos, die Sie sicher begeistern werden. Sie stammen vom Star-Fotografen Peter Rigaud, der uns das Privileg eingeräumt hat, Bilder von FOTO ©: JACQUELINE GODANY FOTO ©: HANS HOCHSTÖGER seiner jüngsten