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Mit Sicherheit.

Polizeilicher Sicherheitsbericht 2016

Herausgeber:

Polizeiinspektion Nienburg/ Ltd. PD Frank Kreykenbohm Inhaltsverzeichnis

Inhalt Seite

1. Grußworte des Leiters der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg. 3

2. Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg. Die Organisation auf einen Blick. 3

3. Betrachtung der Kriminalitätslage im Landkreis Nienburg. 4 3.1 Straftatenaufkommen gesamt. 4 3.2 Aufklärungsquote. 4 3.3 Zusammensetzung der Kriminalität. 4 3.4 Die Deliktsgruppen im Einzelnen. 5

4. Betrachtung der Verkehrslage. 7 4.1 Verkehrsunfälle. 7 4.2 Unfallfolgen/-ursachen, Risikogruppen. 8 4.3 Verkehrsunfallprävention. 9 4.4 Verkehrsüberwachung. 9

5. Ausblick für das Jahr 2017. 9

2 Polizeilicher Sicherheitsbericht 2016 1. Grußworte des Leiters der Polizeiinspektion Nienburg/ Schaumburg.

Kriminalitätsbelastung nicht selten von der ob- jektiven abweicht, sehr wohl aber die Lebens- qualität beeinflusst. Denn...

... wir möchten, dass Sie sich (auch) SICHER fühlen!

Sehr geehrte Damen und Herren, ergänzend zu dem Bericht der Polizeidirektion Göttingen möchten wir Ihnen auf den anliegenden 2. Polizeiinspektion Nienburg/ Seiten einen spezifischen Einblick in die Sicher- Schaumburg. Die Organisation heitslage im Landkreis Nienburg/ geben. auf einen Blick. Trotz eines Straftatenanstiegs im letzten Jahr hält sich die objektive Kriminalitätsbelastung in Der Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion unserem Zuständigkeitsbereich nach wie vor auf (PI) Nienburg/Schaumburg umfasst eine Ge- einem erfreulich niedrigen Niveau, so dass die samtfläche von 2.075 qkm, wovon 1.399 qkm Region als vergleichsweise SICHER bezeichnet auf den Landkreis Nienburg/Weser entfallen. werden kann. Für die insgesamt 276.838 Einwohner der bei- Neben einer Bewertung der Kriminalitätslage zie- den Landkreise (Landkreis Nienburg = 120.632 hen wir auch das Sicherheitsempfinden der Bür- Einwohner) sorgen insgesamt 540 Mitarbei- gerinnen und Bürger mit in unsere strategischen terinnen und Mitarbeiter für „Sicherheit und Schwerpunktsetzungen ein, da die gefühlte Ordnung“.

Polizeilicher Sicherheitsbericht 2016 3 Der Polizeiinspektion mit Sitz in Nienburg sind Die Häufigkeitszahl, anhand derer das Risiko die 5 Polizeikommissariate analysiert wird, Opfer einer Straftat zu werden, • Bad Nenndorf, liegt mit einem Wert von 5.683 deutlich unter • Bückeburg, dem Landesdurchschnitt (= 7.090 Straftaten je • Rinteln, 100.000 Einwohner). • Stadthagen und • mit 19 Polizeistationen sowie die 3.2 Aufklärungsquote. • Wasserschutzpolizei und 80,00% • Diensthundeführerstaffel 70,00% angegliedert. 62,48% 61,15% 61,94% 60,54% 58,89% 59,96% 59,51% 60,00% 57,83% 56,57% 57,13%

50,00%

40,00%

30,00%

20,00%

10,00%

0,00% 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Der Anteil der Fälle, in denen ein Tatverdächtiger ermittelt werden konnte, liegt mit 59,51 % ge- ringfügig unter dem Durchschnitt der vergange- 3. Betrachtung der Kriminali- nen 10 Jahre (59,60 %). tätslage im Landkreis Nienburg. Unter den insgesamt 3.032 ermittelten Tat- verdächtigen waren 3.1 Straftatenaufkommen gesamt. ✓✓ 77 % männlich, ✓✓ 3 % Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren und 9.000 8.280 8.210 8.377 ✓✓ 10 % im jugendlichen Alter (14 bis 18 Jahre). 8.000 7.610 7.078 7.225 6.819 6.646 6.856 7.000 6.345 6.000 3.3 Zusammensetzung der Kriminalität. 5.000

4.000

3.000

2.000

1.000

0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Nachdem im 10-Jahres-Vergleich mit Ausnahme der Jahre 2009 und 2012 ein stetiger Rückgang der Fallzahlen zu verzeichnen war, musste 2016 ein Anstieg um 511 Straftaten (+ 8 %) re- gistriert werden. Ursächlich hierfür ist u. a. ein Anstieg im Bereich der schweren Diebstahlskri- Im Landkreis Nienburg stellen die Diebstahls- minalität und der Rohheitsdelikte. delikte mit einem prozentualen Anteil von 40 % einen

4 Polizeilicher Sicherheitsbericht 2016 absoluten Schwerpunkt dar. In den Deliktsgruppen Maßregelvollzug begründet werden konnte, dauert des „einfachen und schweren Diebstahls“ werden die Hauptverhandlung vor dem Landgericht z. B. Ladendiebstähle aber auch die Komplettent- aktuell noch an. wendungen von Kraftfahrzeugen sowie Wohnungs- einbrüche erfasst. Sexualdelikte Neben den häufig schwerwiegenden psychischen (1 % der Gesamtkriminalität) Folgeerscheinungen bei Opfern und Geschädigten entstand durch die im Landkreis Nienburg registrier- 160 140 ten Taten ein volkswirtschaftlicher Schaden in Höhe 145 120 von 6,24 Millionen Euro. 100 117

80 88 78 78 60 66 68 63 67 3.4 Die Deliktsgruppen im Einzelnen. 40 53 20 Tötungsdelikte 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

12

10 In der Deliktsgruppe der Straftaten gegen die sexu-

8 9 9 elle Selbstbestimmung wurden 2016 insgesamt 67 8 8 Fälle erfasst, darunter 13 Verfahren wegen des Ver- 6 6 6 breitens von Kinderpornografie. Im Vergleich zum 4 5 4 4 Vorjahr (2015 = 78 Taten) konnte ein Rückgang 2 um 14 Prozentpunkte registriert werden. Die Auf- 1 0 klärungsquote im Bereich der Sexualdelikte beträgt 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 88,06 % und liegt damit deutlich über dem Landes- durchschnitt von 83,07 %. Im Vergleich zum Vorjahr (= 4 Taten) hat sich die Anzahl von Straftaten gegen das Leben auf sechs Taten erhöht, wovon drei als vollendete Tot- Rohheitsdelikte schlagsdelikte bewertet wurden. Ungeachtet der (14 % der Gesamtkriminalität) geringen Zahl stehen diese Delikte mit hoher Öffent- 1200 lichkeitswirkung im besonderen Fokus der Polizei. 1063 1022 1025 1015 973 1000 953 931

854 860 In diesem Zusammenhang ist hier insbesondere 835 ein im Januar 2016 begangenes Tötungsdelikt zum 800 Nachteil eines 63-jährigen Rentners zu nennen. Der 600 38-jährige Sohn, welcher zum Tatzeitpunkt unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand, wurde 400 durch das Landgericht Verden wegen Totschlags zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. 200

0 Darüber hinaus dürfte das Sicherheitsempfinden 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 der Bevölkerung im Landkreis Nienburg auch durch die öffentliche Berichterstattung aufgrund einer im Bei den 931 registrierten Fällen in dieser Delikts- September 2015 in getöteten Frau beein- gruppe handelt es sich hauptsächlich um Körper- flusst worden sein. Nachdem im April 2016 durch die verletzungsdelikte und nur zu einem verhältnis- eingesetzte Mordkommission der dringende Tatver- mäßig geringen Anteil um Raubstraftaten. In 2016 dacht gegen einen 48-jährigen Patienten aus dem musste im Bereich der Rohheitsdelikte ein Anstieg

Polizeilicher Sicherheitsbericht 2016 5 um 96 Taten (+ 11,5 %) festgestellt werden. Die Bei den Diebstahlsdelikten unter erschwerenden Aufklärungsquote hält sich mit einem Wert von Umständen musste dagegen ein Anstieg um 90,87 % auf einem konstant hohen Niveau. 296 Fälle (+ 25 %) registriert werden. Obwohl es sich bei den schweren Diebstählen um eine „aufklärungsungünstige“ Deliktsgruppe handelt, Häusliche Gewalt d. h. dass oft keine oder nur wenige Ermittlungs- ansätze vorhanden sind, konnte die Aufklärungs- 300 quote um 9 % auf einen Wert von nunmehr 25 % 250 erhöht werden.

206 202 200 186 190

161 163 153 150 143 127 107 Wohnungseinbruchdiebstahl 100

350 50 307 297 291 300 276 0 243 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 250 221 204 200 189 168 Einhergehend mit dieser Entwicklung ist auch 150 130 eine Zunahme um 39 Fälle in dem Phänomen- 100 bereich der „Häuslichen Gewalt“ festzustellen. 50

88 % der insgesamt 202 angezeigten Fälle sind 0 dem Deliktsbereich der Rohheitsdelikte zuzuord- 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 nen, dabei handelt es sich überwiegend um Kör- perverletzungen (= 130 Fälle). Das Aufkommen an Wohnungseinbruchdieb- stählen stellt mit 307 angezeigten Fällen im 10-Jahres-Vergleich einen Höchstwert dar. Diebstahlsdelikte Vor dem Hintergrund der steigenden Fallzah- (40 % der Gesamtkriminalität) len um erneut 11 % stellt die Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls im Landkreis Die Anzahl einfacher Diebstähle, wie beispiels- Nienburg einen absoluten Schwerpunkt der weise die Ladendiebstähle, hat mit 1.240 Delik- Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg dar. Mit ten nahezu den Wert des Vorjahres erreicht einer Aufklärungsquote von 34,53 % konnte ein (2015 = 1.207 Taten). Auch die Aufklärungs- auch über dem Landesdurchschnitt liegender quote von 43 % entspricht dem Vorjahreswert. Spitzenwert erzielt werden.

Zahlreiche Aktivitäten haben sich hierbei als we- Schwerer Diebstahl sentliche Faktoren für das Ziel einer nachhaltigen (18 % der Gesamtkriminalität) Senkung der Fallzahlen dargestellt: ✓✓ Durchführung von Schwerpunktkontrollen 2.500 und Präsenzstreifen auf Grundlage eines ständig aktualisierten Lagebildes 2.000 ✓✓ Einsatz von Kriminaltechnikern zur qualifizier- 1.990

1.500 1.939 ten Spurensuche und -sicherung am Tatort

1.727 ✓✓ Sensibilisierung der Bevölkerung durch Vor- 1.540 1.515 1.490 1.000 1.462 1.380

1.326 träge und Beratungen zum Thema „Ein- 1.219 500 bruchsschutz“

0 Neben zahlreichen weiteren Präventionsmaßnah- 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 men wurde im Herbst 2016 seitens der Polizei-

6 Polizeilicher Sicherheitsbericht 2016 inspektion Nienburg/Schaumburg eine „Woche 4. Betrachtung der Verkehrslage. des Einbruchsschutzes“ initiiert. Unter Beteili- gung örtlicher Handwerksbetriebe, Herstellern von Fenstern und Türen, der Klimaschutzagen- 4.1 Verkehrsunfälle. tur Mittelweser e. V. und des Opferschutzvereins Weißer Ring e. V. wurde die Nienburger Bevöl- 2015 2016 kerung beraten und sensibilisiert. Neben die- Verkehrsunfälle gesamt 2.836 3.019 ser Ausstellung und weiteren Vorträgen wurden - Getötete 11 13 durch den Beauftragten für Kriminalprävention - Schwerverletzte 114 102 250 technische Einzelberatungen durchgeführt. - Beteiligte Motorradfahrer 98 123 Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss 47 38 Straßenkriminalität Verkehrsunfälle unter 2500 Betäubungsmitteleinfluss 7 3 2231 2137 1975 2000

1601 1563 1519 1500 1443 Im Landkreis Nienburg wurden im Jahr 2016 ins- 1324 1199 1105 gesamt 3.019 Verkehrsunfälle erfasst. Durch 1000 einen erneuten Anstieg um 183 Unfälle

500 (+ 6,45 %) im Abgleich zum Vorjahr (2015 = 2.836 Unfälle) ist nunmehr ein 10-Jahres-Höchst- 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 stand erreicht.

Die insgesamt 1.443 Fälle der Straßenkrimina- lität umfassen alle angezeigten Straftaten mit Tatort auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plät- zen im Landkreis Nienburg. Im Vergleich zum Vorjahr (2015 = 1.199 Taten) ist ein Anstieg um 244 Fälle zu verzeichnen. Diese Entwick- lung begründet sich insbesondere auf eine Serie von Pkw-Aufbrüchen und Fahrraddiebstählen im Stadtgebiet Nienburg/Weser.

Ursächlich für diese Entwicklung ist insbesonde- Vermögens- und Fälschungsdelikte/ re eine deutliche Zunahme von Wildunfällen und Cyberkriminalität Verkehrsunfallfluchten, wie die nachfolgenden (18 % der Gesamtkriminalität) Grafiken zeigen:

Die Anzahl der Vermögens- und Fälschungsdelik- Wildunfälle te liegt mit 1.217 Taten unter der Zahl des Vor- jahres (2015 = 1.382 Taten). Diese Entwicklung entspricht einer Fallzahlensenkung um 12 Pro- zent. Zur Optimierung der Bekämpfung von „Cy- bercrime“ wurde im Zentralen Kriminaldienst eine spezielle Ermittlungseinheit eingerichtet und diese mit innovativer leistungsfähiger Technik ausge- stattet. Trotz der in einer Vielzahl der Fälle genutz- ten „Anonymität“ des Internets konnte in 81 % der angezeigten Fälle ein Täter ermittelt werden.

Polizeilicher Sicherheitsbericht 2016 7 Mit einem erneuten Anstieg der Wildunfälle 4.2 Unfallfolgen/-ursachen, um 15 % ist erstmals die Zahl von über 1.000 Risikogruppen. Unfällen überschritten. Die 1032 Wildunfälle stel- len nunmehr einen Anteil von 34 % am gesam- Mit einer Steigerung von 26 (+ 6,31 %) zeich- ten Unfallgeschehen im Landkreis Nienburg dar. net sich aber auch ein negativer Trend bei den Unfällen mit Personenschäden ab. Im Rahmen einer differenzierten Betrachtung ist jedoch fest- zustellen, dass sich diese Entwicklung auf eine Zunahme von 51 „leicht verletzten“ Unfallbetei- ligten (+ 12 %) begründet. Bei insgesamt 88 Ver- kehrsunfällen wurden 102 Unfallbeteiligte (2015 = 114) schwerverletzt. Diese Entwicklung ent- spricht einem Rückgang um 10 Prozent. Gleich- zeitig erhöhte sich jedoch die Anzahl an tödlich verletzten Personen von 11 auf 13.

Der Anteil von „jungen Fahranfängern“ und „Senioren“ an Verkehrsunfällen mit schwerwie- genden Personenschäden ist deutlich gesunken.

Die Anzahl von Verkehrsunfällen unter Einfluss von Alkohol sank um neun Fälle. Die im Jahr 2016 festgestellten 38 Unfälle bedeuten ein „10-Jah- Neben einer gezielten Überwachung der Ge- res-Tief“. Die 116 „folgenlosen“ Trunkenheits- schwindigkeit sollen Verkehrsteilnehmer durch fahrten, d. h. Fahrten ohne Unfallbeteiligung, Präventionsaktionen, wie z. B. dem Aufstellen entsprechen einem Anstieg um 6 % (2015 = der sog. „Dreibeine“, auf Streckenabschnitte mit 109 Fälle). 2016 betrug die höchste im Landkreis starkem Wildwechsel hingewiesen und für die Nienburg bei einem Fahrzeugführer festgestellte Unfallgefahren sensibilisiert werden. Blutalkoholkonzentration 3,32 Promille.

Bei drei Unfällen standen die Fahrzeugführer Verkehrsunfallfluchten unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln oder Medikamenten (2015 = 7 Unfälle). Wenngleich auch die Zahl der „folgenlosen“ Fahrten von 70 auf 44 Fahrten im Jahr 2016 zurückging, ist bei dieser Unfallursache weiterhin von einem hohen Dunkelfeld auszugehen.

In dem eher ländlich geprägten Kreis Nienburg ereigneten sich außerhalb geschlossener Ort- schaften insgesamt 65 Unfälle mit einem An- prall gegen einen Baum. Aufgrund hoher Fahr- geschwindigkeiten außerorts führen eine Vielzahl dieser Verkehrsunfälle zu schwerwiegenden In 2016 entfernten sich insgesamt 522 Unfallver- Personenschäden. So wurden im vergangenen ursacher, oftmals auf Parkplätzen unerlaubt vom Jahr 19 Personen durch einen Baumunfall schwer Unfallort. Dieses entspricht einer Zunahme um sowie fünf Unfallbeteiligte tödlich verletzt. 14 Fälle (+ 3 %) und stellt im 10-Jahres-Ver- gleich einen Höchstwert dar.

8 Polizeilicher Sicherheitsbericht 2016 - Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes in 896 Fällen

5. Ausblick für das Jahr 2017.

Mit Blick auf das Ziel einer nachhaltigen Senkung der Fallzahlen stellt auch aktuell die Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls einen absolu- ten Schwerpunkt der Polizeiarbeit im Landkreis Nienburg dar. Neben den o. a. Ursachen dürfte oftmals auch eine Ablenkung der Fahrzeugführer durch die Zudem soll durch die Erhöhung von staatsschutz- Nutzung von Mobiltelefonen oder Fahrassistenz- polizeilichen Kompetenzen und Fähigkeiten im systemen unfallursächlich gewesen sein. Personalbereich die Vorbereitung auf Gefahren- lagen und die Früherkennung von Radikalisie- rungen, insbesondere im Bereich des „Islamisti- 4.3 Verkehrsunfallprävention. schen Terrorismus“, gestärkt werden.

In enger Zusammenarbeit mit den Netzwerk- Durch organisatorische Anpassungen und perso- partnern der Verkehrssicherheitsarbeit führte nelle Verstärkungen soll zukünftig den steigenden die Polizei im Jahr 2016, neben der o. a. Aktion Anforderungen im Bereich der sog. „Cyberkrimi- gegen Wildunfälle, zahlreiche weitere Präven- nalität“ begegnet werden und eine optimierte tionsprojekte durch. Durch eine Teilnahme an Aufgabenwahrnehmung sichergestellt werden. dem Verkehrssicherheitstraining „Fit ist schlau!“, die sich speziell an die Risikogruppe der „Jungen Zur Reduzierung der Verkehrsunfälle mit Per- Fahranfänger“ wendet, wurden insgesamt 2.138 sonenschäden und Bekämpfung der Haupt- Schülerinnen und Schüler sensibilisiert. Durch unfallursachen werden die Verkehrsüberwa- weitere Programme wie z. B. „Fit im Auto“ für chungsmaßnahmen weiter intensiviert flankiert Senioren wurden darüber hinaus im Zuständig- mit zielgruppenorientierten Aktionen der Ver- keitsbereich der Polizeiinspektion weitere 18.934 kehrsunfallprävention. Damit... Personen erreicht. … Sie sich auch weiterhin in unserer Region sicher fühlen können!!! 4.4 Verkehrsüberwachung.

Aufgrund der negativen Unfallentwicklung wur- den nicht nur die Präventionsaktivitäten sondern auch die Verkehrsüberwachungsmaßnahmen im zurückliegenden Jahr deutlich intensiviert. Neben den festgestellten Trunkenheitsfahrten und Fahr- ten unter Drogen-/Medikamenteneinfluss muss- ten im Rahmen der Kontrollen folgende Verstöße geahndet werden: - Überschreitung der zul. Höchstgeschwindig- keit in 2.284 Fällen - Benutzung des Mobiltelefons während der Fahrt in 416 Fällen

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