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„Sportanlage TKW Nienburg“ Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag - I

„Sportanlage TKW Nienburg“ Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag - I

Anlage 3 zur Begründung des Bebauungsplanes Nr. 181 "Sportanlage TKW Nienburg"

Stadt Nienburg/

Bebauungsplan Nr. 181

„Sportanlage TKW Nienburg“

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag (Potenzialanalyse)

Stadt Nienburg/Weser

Bebauungsplan Nr. 181 „Sportanlage TKW Nienburg“

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag (Potenzialanalyse)

Auftraggeber: Stadt Nienburg/Weser Der Bürgermeister Marktplatz 1 31582 Nienburg

Verfasser:

Karin Bohrer Dipl. Ing, Dipl. Biol.

Landschaftsarchitektin

Gehlhäuser 16 32469 Petershagen Tel.: 05705 – 7791 Fax: 05705 – 912405 [email protected]

Petershagen, den 27.02.2017

Stadt Nienburg/Weser Bebauungsplan Nr. 181 „Sportanlage TKW Nienburg“ Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag - I -

INHALTSVERZEICHNIS

1. Zusammenfassung ...... 1 2. Anlass und Aufgabenstellung ...... 2 2.1 Rechtliche Grundlage der artenschutzrechtlichen Beurteilung...... 3 2.2 Methode der artenschutzrechtlichen Prüfung ...... 4 2.3 Datengrundlage ...... 5 3. Ergebnis der Ortsbesichtigung ...... 6 3.1 Untersuchungsgebiet ...... 6 3.2 Bestand ...... 7 3.3 Biotoptypen ...... 7 3.4 Fotodokumentation ...... 8 4. Artenschutzrechtliche Beurteilung ...... 11 4.1 Artenspektrum - Vorprüfung ...... 11 4.2 Wirkfaktoren ...... 12 4.3 Betroffene, potentiell vorkommende, europarechtlich geschützte Arten ...... 13 4.3.1 Vermeidungsmaßnahmen ...... 16 4.3.2 CEF-Maßnahmen ...... 17 4.4 Ergebnis der artenschutzrechtlichen Beurteilung ...... 17 5. Literaturverzeichnis ...... 19 6. ANHANG ...... 20 6.1 Ermittlung der im UG in den Habitatkomplexen „Gehölze“, „Fließgewässer“, „Grünanlagen“ und „Gebäude“ potenziell vorkommende europarechtlich geschützte Arten ...... 20 6.1.1 Säugetiere (Mammalia) ...... 22 6.1.2 Vögel (Aves) ...... 24 6.1.3 Reptilien (Reptilia) ...... 54 6.1.4 Amphibien (Amphibia) ...... 54 6.1.5 Fische und Rundmäuler (Pisces et Cyclostomata) ...... 56 6.1.6 Farn- und Blütenpflanzen (Pteridophyta et Spermatophyta) ...... 57

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ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abb. 1 Bebauungsplan Nr. 181 „Sportanlage TKW Nienburg“, Planzeichnung (Quelle: Stadt Nienburg, Fachbereich Stadtentwicklung) ...... 2 Abb. 2 Untersuchungsraum B-Plan-Gebiet 181 ...... 6 Abb. 3 Bestand: Biotoptypen ...... 7 Abb. 4 Bereits vorhandene Sporthalle mit Parkplätzen ...... 8 Abb. 5 Blick auf den Nordrand des B-Plangebiets (links) sowie in nördliche Richtung auf die landwirtschaftlich genutzte Fläche der Segelwiesen ...... 8 Abb. 6 Bärenfallgraben: eingeschränkte Naturnähe durch regelmäßigen Ausbauquerschnitt und Mahd der Röhrichtvegetation (Unterhaltungsmaßnahmen) ...... 9 Abb. 7 Weiden-Reihe aus Stockausschlag und vorgelagerter Koniferen-Bestand im östlichen Teil ...... 9 Abb. 8 Alter Baumbestand auf dem Scheibenplatz, mit Nestern von Rabenkrähe und Ringeltaube im Kronenbereich ...... 10 Abb. 9 Saatkrähen als Nahrungsgäste im Bereich des Scheibenplatzes ...... 10 Abb. 10 Sportanlagen (Freiluft-Tennisplatz, Beachvolleyball-Platz, etc.) ...... 11

TABELLENVERZEICHNIS

Tab. 1 Potenziell vorkommende Vogel- und Fledermausarten, Abschätzung der Betroffenheit (vertiefende Art-für-Art-Analyse) ...... 14 Tab. 2 In den relevanten Habitatkomplexen in Niedersachsen vorkommenden, europarechtlich geschützte Arten und ihr potenzielles Vorkommen im Untersuchungsgebiet ...... 22

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Stadt Nienburg/Weser Bebauungsplan Nr. 181 „Sportanlage TKW“ Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag

1. Zusammenfassung

Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 181 „Sportanlagen TKW“ der Stadt Nienburg werden die bauplanerischen Voraussetzungen zur Errichtung einer Tennishalle auf dem Gelände bestehender Freiluft-Sportanlagen geschaffen. Neben der Neuerrichtung von Gebäuden wird auch eine bestehende Gehölzreihe entfernt und ca. 20 m weiter nördlich neu gepflanzt. Der dazwischen liegende ackerbaulich genutzte Streifen wird mit Sportstätten überplant.

Im Rahmen einer worst-case-Analyse wird die artenschutzrechtliche Betroffenheit europarechtlich geschützter Arten geprüft (Potentialabschätzung).

Ergebnis dieser Analyse ist, dass europarechtlich geschützte, jedoch in ihrem Bestand in Niedersachsen oder in der Region nicht gefährdete Brutvogelarten im Bereich der zu entfernenden Heckenstruktur sowie bei Fällung alten Baumbestands innerhalb der Baugrenze westlich der Sporthalle betroffen sein können (Tötung von Individuen während der Brutzeit). Für potentiell im alten Baumbestand am Scheibenplatz brütende Arten wie z.B. Saatkrähen oder im Bereich der Gebäude vorkommende Vogelarten können die Freiflächen im B-Plangebiet als Nahrungsraum dienen, der jedoch aufgrund der Größe der Nahrungsreviere und geeigneter Flächen in der näheren Umgebung nicht essentiell ist.

Für Fledermäuse kann die Heckenstruktur eine potentiell essentielle Leitstruktur zwischen Teilhabitaten darstellen (z.B. zwischen Quartieren im Siedlungsraum und Nahrungshabitaten im Scheibenplatz und am Bärenfallgraben). Potentielle Fledermaus- Spaltenquartiere können in dem alten, an den Scheibenplatz angrenzenden Baumbestand im Bereich der Baugrenze westlich der Sporthalle nicht ausgeschlossen werden.

Wie bereits in den Festsetzungen des B-Plan-Entwurfes vorgesehen, sind zur Vermeidung der Auslösung der Zugriffsverbote des § 44 BNatSchG Gehölze außerhalb der Brutsaison, d.h. im Zeitraum 1.11. bis 28.2., zu entfernen und vor der Entfernung ist zudem eine Sichtkontrolle auf das Vorhandensein von Nester, Spalten oder Höhlen durchzuführen (Vermeidung Tötungsverbot Avifauna und Fledermäuse). Zur Vermeidung des temporären Verlusts von potentiellen, essentiellen Leitlinien für Fledermäuse wird vorgeschlagen, den Pflanzzeitpunkt und die Pflanzqualität der neu zu pflanzenden Gehölzreihe so zu wählen, dass die Leitstruktur erhalten bleibt (Pflanzung einiger größerer Gehölze, z.B. Hochstämme >250cm, Pflanzung möglichst in dem Herbst vor Baubeginn).

Im Fall der Entfernung alten Baumbestands innerhalb der Baugrenze westlich der Sporthallte sollten zudem zum Erhalt potentiell betroffener Fortpflanzungs- und Ruhestätten der Fledermausarten Zwergfledermaus und Kleine Bartfledermaus spätestens in der Vegetationsperiode vor einer Fällung Fledermaus-Spaltenkästen im Bereich des Scheibenplatzes aufgehängt werden (ca. 5 Fledermauskästen).

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2. Anlass und Aufgabenstellung

Die Stadt Nienburg/Weser beabsichtigt zur planungsrechtlichen Sicherung bestehender Sportstätten (Leintorhalle mit Fitnesszentrum, Neben- und Geräteräumen, Beachvolleyball- und Bocciaanlage) sowie zur Schaffung von Erweiterungsmöglichkeiten die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 181 „Sportanlage TKW Nienburg“. Insbesondere soll die Möglichkeit geschaffen werden, am Standort bestehender Freiluft-Tennisplätze eine neue Tennis- und Sporthalle zu errichten.

Abb. 1 Bebauungsplan Nr. 181 „Sportanlage TKW Nienburg“, Planzeichnung (Quelle: Stadt Nienburg, Fachbereich Stadtentwicklung)

Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es festzustellen, ob die Realisierung der Planungen eine Bedeutung für besonders und streng geschützte Vogel- und Fledermausarten haben kann und ob die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände (§44 BNatSchG) betroffen sein können. Hierzu wird auf der Grundlage einer Ortsbesichtigung und der Erfassung relevanter Strukturen (z.B. Habitate europäischer Vogelarten, für Fledermäuse potentiell geeignete Strukturen) eine artenschutzrechtliche Vorprüfung durchgeführt.

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2.1 Rechtliche Grundlage der artenschutzrechtlichen Beurteilung

Grundlage der Prognose der artenschutzrechtlichen Tatbestände bildet die Überprüfung der Verbotstatbestände des §§ 44 (1) BNatSchG, mit denen die europarechtlichen Vorgaben der FFH- und Vogelschutzrichtlinie in nationales Recht umgesetzt wurden. Demnach ist es verboten

1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören (§ 44 (1) Abs. 1 BNatSchG, Tötungs- und Verletzungsverbote),

2. wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert (§ 44 (1) Abs. 2 BNatSchG, Störungsverbote),

3. Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören (§ 44 (1) Abs. 3 BNatSchG, Schutz von Fortpflanzungs- und Ruhestätten).

4. wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören ((§ 44 (1) Abs. 4 BNatSchG, Zugriffsverbote in Bezug auf Pflanzen),

Nach § 44 (5) Satz 5 BNatSchG sind die „nur“ national geschützten Arten von den arten- schutzrechtlichen Verboten bei Planungs- und Zulassungsvorhaben freigestellt. Sie werden wie alle anderen Arten im Rahmen der Eingriffsregelung behandelt.

Der Prüfumfang beschränkt sich daher auf die FFH-Anhang IV-Arten und die europäischen Vogelarten.

Bei diesen Arten liegt ein Verstoß gegen das Verbot der Entnahme, Beschädigung oder Störung von Fortpflanzungs- oder Ruhestätten (§ 44 (1) Nr. 3) und gegen das Verbot des § 44 (1) Abs. 1 („Tötungsverbot“) bei Vorhaben wie z.B. Bauvorhaben nur dann vor, wenn die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang nicht weiter erfüllt wird. Soweit erforderlich, können auch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen festgesetzt werden.

Ein Verbotstatbestand kann bei einer europäisch geschützten FFH-Anhang IV-Art oder einer europäischen Vogelart nur erfüllt sein:

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wenn sich das Tötungsrisiko signifikant erhöht (ggf. trotz aller zumutbaren Vermeidungsmaßnahmen),

wenn sich der Erhaltungszustand der lokalen Population durch Störungen verschlechtern könnte (ggf. trotz aller zumutbaren Vermeidungsmaßnahmen),

wenn die ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätten bzw. von Pflanzenstandorten im räumlichen Zusammenhang nicht sichergestellt werden kann (auch nicht mit vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen).

Ausnahmen können gemäß § 45 BNatSchG nur zugelassen werden, wenn der Eingriff aus zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses gerechtfertigt ist, wenn zumutbare Alternativen nicht gegeben sind und sich der Erhaltungszustand der Populationen einer Art nicht verschlechtert.

2.2 Methode der artenschutzrechtlichen Prüfung

Die artenschutzrechtliche Prüfung beinhaltet eine überschlägige Prognose, ob und gegebenenfalls bei welchen Arten artenschutzrechtliche Konflikte auftreten können.

Hierzu wird in einem ersten Arbeitsschritt anhand vorhandener Daten und einer Ortsbesichtigung geprüft, ob Vorkommen europäisch geschützter Arten aktuell bekannt oder zu erwarten sind.

In einem zweiten Arbeitsschritt wird ermittelt, ob bau-, anlagen- und betriebsbedingte Wirkfaktoren dazu führen können, dass Exemplare einer europäisch geschützten Art erheblich gestört, verletzt oder getötet werden. Weiterhin wird geprüft, ob Wirkfaktoren geeignet sind, die ökologische Funktion von Fortpflanzungs- und Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang nachhaltig zu beeinträchtigen. Hierzu werden Prognosewahrscheinlichkeiten bzw. worst-case-Betrachtungen herangezogen.

Ergibt eine erste Vorprüfung, dass

1. keine Vorkommen europäisch geschützter Arten bekannt und zu erwarten sind, oder

2. Vorkommen europäischer geschützter Arten bekannt oder zu erwarten sind, aber das Vorhaben keinerlei negative Auswirkungen auf diese Arten zeigt, ist das Vorhaben zulässig und Verbotstatbestände treffen nicht zu.

Hat die Vorprüfung zum Ergebnis, dass

3. Vorkommen europäischer geschützter Arten bekannt oder zu erwarten sind und es möglich ist, dass die Zugriffsverbote des § 44 (1) BNatSchG ausgelöst werden,

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dann ist eine vertiefende Art-für-Art-Analyse erforderlich, in der geprüft wird, ob auch unter Berücksichtigung von artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen Verbotstatbestände ausgelöst werden.

Für solche Tiergruppen, bei denen Konflikte mit den Vorschriften des § 44 BNatSchG auftreten könnten, sind Maßnahmen zur Vermeidung von Beeinträchtigungen (Vermeidungsmaßnahmen) vorzusehen, die bei der Beurteilung der Projektwirkungen unmittelbar berücksichtigt werden und in direkter funktionaler Verbindung zu den gestörten Lebensstätten stehen sowie zum Eingriffszeitpunkt wirksam sind. Dazu zählen u.a. artspezifische Bauzeitenpläne (bspw. Baufeldräumung außerhalb der Brutzeit von Vögeln, um Tötung von Einzeltieren und Zerstörung von Nistplätzen, Störungen und/oder Beeinträchtigungen an Fortpflanzungs- und Ruhestätten zu vermeiden).

Neben diesen, direkt an den Projektwirkungen ansetzenden Vermeidungsmaßnahmen sind - sofern erforderlich - weitergehende funktionserhaltende Maßnahmen (CEF- Maßnahmen = measures to ensure the continous ecological functionality) bzw. nach § 44 Abs. 5 BNatSchG vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen, die ebenfalls zum Zeitpunkt des Eingriffs wirksam sein müssen, vorzusehen. Ziel der Maßnahmen ist, dass die ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt werden kann.

2.3 Datengrundlage

Als Datengrundlage diente

- Ortsbesichtigung am 03.02.2017

- Verzeichnis der in Niedersachsen besonders oder streng geschützten Arten (Theunert 2008, aktualisiert durch NLWKN 2015)

- Angaben zum Art-Nachweis im Messtischblatt Nienburg (NLWKN, Vollzugshinweise)

- Interaktive Umweltkarten Niedersachsen

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3. Ergebnis der Ortsbesichtigung

3.1 Untersuchungsgebiet

Abb. 2 Untersuchungsraum B-Plan-Gebiet 181 (Quelle B-Plan-Entwurf: Stadt Nienburg, Quelle Luftbild: Google). Abgrenzungen B-Plan-Festsetzungen s. Abb. 1

Das B-Plangebiet grenzt im Süden an die Hannoversche Straße, im Norden an den landwirtschaftlich genutzten Freiraum der „Segelwiesen“ und an die Parkanlagen des Scheibenplatzes. In Nord-Süd-Richtung wird das Gebiet vom Bärenfallgraben gequert.

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3.2 Bestand

3.3 Biotoptypen

Das Untersuchungsgebiet ist gekennzeichnet durch bereits versiegelte Bereiche im südwestlichen Teil (Sporthalle mit Parkplätzen) sowie weiteren, als Sportstätten genutzten Außenanlagen, die im Norden und im Osten angrenzen. Nach Norden hin werden die Sportanlagen in die Landschaft eingebunden durch den nordwestlich angrenzenden Scheibenpark mit einem alten, überwiegend aus Buchen bestehenden Baumbestand sowie einer einreihigen Weidenreihe, die durch Auf-den- Stock-Setzen einen Gebüschcharakter hat. Im Bereich der Tennisplätze im östlichen Teil des Gebiets ist der Weidenreihe eine dichte Lebensbaum-Reihe vorgelagert. In Süd-Nord-Richtung wird das Gebiet von dem Bärenfallgraben gequert, der einen trapezförmigen Ausbauquerschnitt besitzt und offenbar regelmäßig unterhalten wird. Er ist nicht ständig wasserführend und wird von Röhrichten besiedelt.

Folgende, für besonders und streng geschützte Arten relevante Habitatkomplexe können im Untersuchungsgebiet identifiziert werden, vgl. auch THEUNERT (2008): Gehölze, Fließgewässer, Grünanlagen, Acker, Gebäude.

Abb. 3 Bestand: Biotoptypen

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3.4 Fotodokumentation

Die folgenden Bilder sollen einen Eindruck der einzelnen Lebensräume vermitteln.

Sporthalle mit Parkplätzen

Abb. 4 Bereits vorhandene Sporthalle mit Parkplätzen

Acker

Abb. 5 Blick auf den Nordrand des B-Plangebiets (links) sowie in nördliche Richtung auf die landwirtschaftlich genutzte Fläche der Segelwiesen

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Mäßig / stark ausgebauter Bach: Bärenfallgraben

Abb. 6 Bärenfallgraben: eingeschränkte Naturnähe durch regelmäßigen Ausbauquerschnitt und Mahd der Röhrichtvegetation (Unterhaltungsmaßnahmen)

Der Bärenfallgraben kann vor allem im südlichen Teil (rechtes Bild) als stark ausgebauter Bach eingeordnet werden, nach Norden hin besiedeln vermehrt Röhrichte die Gewässersohle und Teile der Böschung, so dass dieser Teil als mäßig stark ausgebaut angeprochen werden kann. Nach Norden hin befinden sich zudem auch einzelne Gehölze am linken Ufer.

Siedlungsgehölz nördlich des Tennisplatzes

Abb. 7 Weiden-Reihe aus Stockausschlag und vorgelagerter Koniferen-Bestand im östlichen Teil

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Grünanlage mit altem Baumbestand: Scheibenplatz und einzelne Gehölze innerhalb der Baugrenze westlich der Sporthalle

Abb. 8 Alter Baumbestand westlich Sporthalle mit Übergang zum Scheibenplatz (linkes Bild) und auf dem Scheibenplatz (rechtes Bild), mit Nestern von Rabenkrähe und Ringeltaube im Kronenbereich

Abb. 9 Saatkrähen als Nahrungsgäste im Bereich des Scheibenplatzes

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Sportanlagen

Abb. 10 Sportanlagen (Freiluft-Tennisplatz, Beachvolleyball-Platz, etc.)

4. Artenschutzrechtliche Beurteilung

4.1 Artenspektrum - Vorprüfung

Faunistisch wertvolle Bereiche mit i.d.R. landesweiter Bedeutung sind im näheren und weiteren Umfeld des Vorhabengebiets nicht festgestellt worden (Umweltdaten Niedersachsen).

Die in den Habitatkomplexen „Gehölze“, „Fließgewässer“, „Grünanlagen“, „Acker“, „Gebäude“ in Niedersachsen vorkommenden, europarechtlich geschützten Arten (THEUNERT 2008, aktualisierte Fassung 2015) sind im Anhang aufgeführt.

Von diesen so ermittelten europarechtlich geschützten Arten kann aufgrund der Habitat- Ansprüche der einzelnen Arten, der vorgefundenen Habitat-Ausprägungen im Untersuchungsgebiet sowie der Nachweise im MTB (Quelle: Vollzugshinweise Niedersachsen) potenziell mit folgenden 50 Arten gerechnet werden:

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Säugetiere: Großes Mausohr (Nahrungsraum: Park), Kleine Bartfledermaus (Nahrungsraum: Park, Hecke; Pot. Spalten-Quartiere in altem Baumbestand), Großer Abendsegler (Nahrungsraum: Park, Offenland), Zwergfledermaus ((Nahrungsraum: Park, Pot. Spalten- Quartiere in altem Baumbestand und an den Gebäuden), Braunes Langohr (Nahrungsraum: unterholzreichere Bereiche des Scheibenplatzes).

Potentielle Fledermaus-Quartiere befinden sich im Bereich der alten Bäume westlich der Sporthalle und im Bereich der Gebäude, z.B. in Spalten hinter Verkleidungen. Die Gehölze nördlich der Tennisplätze besitzen keine Quartier-Eignung, jedoch können sie für einzelne Arten eine Leitlinienfunktion für den Weg zwischen Quartierstandorten (z.B. im Siedlungsraum) und Nahrungshabitaten (z.B. Scheibenplatz, Bärenfallgraben) besitzen.

Avifauna: Schwanzmeise, Feldlerche, Waldohreule, Bluthänfling, Stieglitz, Grünfink, Gartenbaumläufer, Ringeltaube, Rabenkrähe, Saatkrähe, Mehlschwalbe, Buntspecht, Kleinspecht, Goldammer, Rotkehlchen, Turmfalke, Trauerschnäpper, Buchfink, Blässhuhn, Eichelhäher, Gelbspötter, Nachtigall, Wiesenschafstelze, Blaumeise, Kohlmeise, Sumpfmeise, Haussperling, Fasan, Hausrotschwanz, Zilpzalp, Elster, Grünspecht, Heckenbraunelle, Sommergoldhähnchen, Girlitz, Kleiber, Türkentaube, Star, Mönchsgrasmücke, Dorngrasmücke, Zaunkönig, Amsel, Singdrossel, Wacholderdrossel, Misteldrossel

Potentielle Brutvogel-Lebensräume sind die Gehölze (alter Baumbestand des Scheibenplatzes, Gehölzreihe nördlich Tennisplätze), die Gebäude (für Gebäudebrüter), sowie die Ackerflur (für Arten der Agrarlandschaft wie z.B. Feldlerche). Die Freiflächen im B-Plangebiet haben eine potentielle Funktion als Nahrungsraum.

4.2 Wirkfaktoren

Die zur Beurteilung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände relevanten Wirkungen des Vorhabens lassen sich in bau-, anlage- und betriebsbedingte Wirkungen unterteilen.

Baubedingte Wirkfaktoren (während der Bauphase, sind i.d.R. von kurz- oder mittelfristiger Dauer):

- Verlust von Fortpflanzungs- und Ruhestätten bei Entfernung der Hecke: Tötung von Tieren während der Brutzeit (Tötung von Nestlingen), Entfernung von Nahrungsräumen (von Vögeln und Fledermäusen)

- Temporärer Verlust der Hecke als raumwirksame Struktur (Leitlinie für Fledermäuse)

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Betroffene Arten: Brutvögel: Fortpflanzungs- und Ruhestätten in der Hecke Fledermäuse: Verlust einer potentiellen, essentiellen Leitstruktur (potentielle Flugstraßen- Funktion)

Anlagenbedingte Wirkfaktoren (ergeben sich durch die geplante Bebauung, sind von langfristiger Dauer):

- Flächenverlust durch Versiegelung

- Kulissenwirkung in den nördlich angrenzenden Freiraum hinein

- Verlust von Fortpflanzungs- und Ruhestätten bei Entfernung alter Bäume innerhalb der Baugrenze (westlich Sporthalle). Größere Höhlen, die auch als Winterquartier geeignet sein könnten, wurden an den betroffenen Bäumen nicht entdeckt, jedoch kann das Vorhandensein von Spalten-Quartieren nicht ausgeschlossen werden.

Betriebsbedingte Wirkfaktoren (ergeben sich aus der Gesamtnutzung der Flächen) :

- Lichtimmissionen, akustische Störwirkungen

4.3 Betroffene, potentiell vorkommende, europarechtlich geschützte Arten

Für betroffene, potentiell vorkommende, europarechtlich geschützte Arten können die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände grundsätzlich ausgelöst werden. Für diese Arten ist daher eine vertiefende Art-für-Art-Analyse erforderlich, die im Folgenden durchgeführt wird.

In der folgenden Tabelle wird für die betroffenen Arten abgeschätzt, welche Beeinträchtigungen zu erwarten sind. Anschließend wird geprüft, ob bei bestimmten Arten auch unter Berücksichtigung von Vermeidungsmaßnahmen und vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen gegen die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände verstoßen wird.

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Tab. 1 Potenziell vorkommende Vogel- und Fledermausarten, Abschätzung der Betroffenheit (vertiefende Art-für-Art-Analyse)

Naturräuml. Nr. 6, Weser-Aller-Flachland Biogeografische atlantische biogeographische Region: Region: Region Rote Liste Region: (T) Tiefland Rote Liste Heckenroth, H. (1991) Rote Liste Vögel: Krüger & Nipkow (2015) Säugetiere:

a t Abschätzung Betroffenheit, NI D l Habitatansprüche Vermeidungsmaßnahmen, CEF-Maßnahmen Bes. Bes. gesch. Streng gesch.

Säugetiere

Großes Mausohr u Wochenstuben- Gebäudequartiere: nicht betroffen quartiere in ò ò 2 G Nahrungsraum Park, Gewässer, Gebäuden in Offenland: nicht betroffen Spalten, auf Dachböden und Während Bauphase: Verlust einer Zwergfledermaus g Wandverschalungen; Leitstruktur (pot. Flugstraße) Jagdgebiete: Anlagenbedingte Wirkung: ò ò 3 * naturnahe Gärten, Temporärer Verlust einer Parklandschaften, Leitstruktur zwischen Siedlung und Lichtungen, Park möglich durch Zeitdauer des Braunes Langohr u Waldränder, Hecken, Nachwachsens der Heckenstruktur Streuobstwiesen, ò ò 2 V (erhebliche Störung da Störung d. Viehweiden, … Erhaltungszustands der lokalen Population (=Kolonie) möglich) Verlust potentieller Quartiere bei s Entfernung des alten Baumbestands in der nord- westlichen Ecke des B-Plangebiets

Vermeidungsmaßnahmen: Pflanzung größerer Gehölze, die Leitlinien-Funktion übernehmen können (z.B. bei Bäumen Pflanzung einzelner Hochstämmen mit einer Höhe >250cm) , ggf. Pflanzung bereits in dem Herbst vor Baubeginn Kleine Bartfledermaus ò ò 2 V CEF-Maßnahmen: Bei Fällung alter Bäume innerhalb der Baugrenze (westlich der Sporthalle) ist der Verlust potentieller Spalten-Quartiere von Zwergfledermaus und Kleiner Bartfledermaus durch Hängung von 5 Fledermauskästen in Gruppen spätestens in der Vegetationsperiode vor Fällung im Bereich des Scheibenplatzes auszugleichen.

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a t Abschätzung Betroffenheit, NI D l Habitatansprüche Vermeidungsmaßnahmen, CEF-Maßnahmen Bes. Bes. gesch. Streng gesch.

u Waldfledermaus: Potentielle Quartiere im Bereich Sommer- und alter Bäume innerhalb der Winterquartiere v.a. Baugrenze nicht vorhanden (keine in Baumhöhlen in geeigneten Baumhöhlen) Wäldern und Potentielle Quartiere und Großer Abendsegler ò ò 2 V Parklandschaften, Nahrungsräume im zu erhaltendem Jagdgebiete Baumbestand sind nicht betroffen bevorzugt in Offenland Hecke ohne potentielle Funktion als Leitstruktur für diese Art

Vögel Arten, die (auch) in Während Bauphase: lichten Gebüschen Tötung von Tieren bei Entfernung und schmalen der Gehölze (Fortpflanzungs- und Hecken brüten Ruhestätten) während der Brutzeit

Bluthänfling, , Grünfink, Goldammer, Rotkehlchen, , Anlagenbedingte Wirkung: Buchfink, Gelbspötter, Temporärer Verlust von Blaumeise, Kohlmeise, Fortpflanzungs- und Ruhestätten, Sumpfmeise, Zilpzalp, , ò jedoch keine erhebliche Störung da Heckenbraunelle, lokale Population nicht betroffen. Mönchsgrasmücke, Verlust von Nahrungsraum im Dorngrasmücke, Zaunkönig, Bereich der überbauten Fläche Amsel, Wacholderdrossel aufgrund Größe der Nahrungsreviere und Aktionsradien nicht essentiell Vermeidungsmaßnahme: Entfernung von Gehölzen in der Zeit vom 1.11. bis 28.2. Misteldrossel Arten, die in Parks, Keine Betroffenheit Schwanzmeise, Stieglitz, Waldrändern etc. Grünfink, Gartenbaumläufer, Verlust von Nahrungsraum im Ringeltaube, Rabenkrähe, brüten Bereich der überbauten Fläche Saatkrähe, Buntspecht, aufgrund Größe der Kleinspecht, Rotkehlchen, Nahrungsreviere und Aktionsradien nicht essentiell Trauerschnäpper, ò Eichelhäher, Nachtigall, Blaumeise, Kohlmeise, Zilpzalp, Elster, Sommergoldhähnchen, Girlitz, Kleiber, Türkentaube, Star, Singdrossel Waldohreule, Grünspecht ò ò Arten, die in der Keine Betroffenheit, da Feldlerche Agrarlandschaft Kulissenwirkung durch Gehölze ò 3 3 brüten, zum Offenland hin bereits Offenlandarten vorhanden ist Wiesenschafstelze

Fasan

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a t Abschätzung Betroffenheit, NI D l Habitatansprüche Vermeidungsmaßnahmen, CEF-Maßnahmen Bes. Bes. gesch. Streng gesch.

Arten, die an Keine Betroffenheit, da keine Gebäuden brüten Veränderung an bestehenden Hausrotschwanz, Gebäuden Mehlschwalbe, Turmfalke, Verlust von Nahrungsraum im Blaumeise, Kohlmeise, Bereich der überbauten Fläche Haussperling, aufgrund Größe der Nahrungsreviere und Aktionsradien nicht essentiell Arten, die in Keine Betroffenheit, da keine Röhrichten und Veränderung Hochstauden an Blässhuhn, Stockente, kleinen Gewässern Sumpfrohrsänger (auch) im besiedelten Raum brüten

Habitatansprüche: Fledermäuse: aus NLWKN: Vollzugshinweise zum Schutz von Säugetierarten in Niedersachsen Avifauna: aus Südbeck et al. (2005), Bauer et al. (2005)

Maßgebliche Rechtsvorschrift für die Einstufung als • besonders geschützte Art: besonders geschützte Art gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 13 BNatSchG • streng geschützte Art: streng geschützte Art gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 14 BNatSchG

Rote Liste NI Einstufung nach Roter Liste Niedersachsen D Einstufung nach Roter Liste Deutschland

1 vom Aussterben bedroht D Daten unzureichend 2 stark gefährdet V Vorwarnliste 3 gefährdet G Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt

Erhaltungszustand in Niedersachsen (atl, kon)

= unbekannt g = günstig u = ungünstig s = schlecht

Die Einordnung des Erhaltungszustands in Niedersachsen ist den Vollzugshinweisen zum Schutz von Säugetierarten in Niedersachsen (NLWKN: Niedersächsische Strategie zum Arten- und Biotopschutz) entnommen.

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4.3.1 Vermeidungsmaßnahmen

Die folgenden Vermeidungsmaßnahmen sind Voraussetzung für die Beurteilung der Verbotstatbestände.

Zur Vermeidung der Tötung von in Gehölzen brütenden Vögeln oden in Spaltenverstecken sich aufhaltender Fledermäuse sind Gehölze nur außerhalb der Brutzeit (von 1.10. bis 28.2.) zu entfernen. Da als Winterquartiere geeignete Baumhöhlen nicht festgestellt wurden, kann mit dieser zeitlichen Beschränkung auch die Tötung von Fledermäusen in Spalten-Verstecken bei Fällung alter Bäume innerhalb der Baugrenze vermieden werden. Zudem sollte vor der Entfernung eine Sichtkontrolle auf das Vorhandensein von Nestern, Spalten oder Höhlen durchzuführen (Vermeidung Tötungsverbot Avifauna und Fledermäuse). Zur Vermeidung des Verlusts von Leitstrukturen zwischen Teillebensräumen von Fledermäusen sollte die neu angelegte Heckenstruktur mit Pflanzmaterial von bereits größerer Qualität angelegt werden (z.B. bei Bäumen Pflanzung einzelner Hochstämme mit einer Höhe > 250 cm, Pflanzung möglichst vor Baubeginn, z.B. in dem Herbst vorher).

4.3.2 CEF-Maßnahmen

Bei der Entfernung alter Bäume innerhalb der Baugrenze (Gehölze westlich der Sporthalle) kann der Verlust von Spalten-Quartieren der Fledermausarten Zwergfledermaus und Kleiner Bartfledermaus nicht ausgeschlossen werden. Zum Erhalt der betroffenen Fortpflanzungs- und Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang sind daher 5 Fledermaus- Spaltenkästen spätestens in der Vegetationsperiode vor der Fällung im Bereich des Scheibenplatzes aufzuhängen.

4.4 Ergebnis der artenschutzrechtlichen Beurteilung

Potentiell betroffene Fortpflanzungs- und Ruhestätten von Brutvögeln befinden sich in der Heckenstruktur nördlich der Außensportanlagen sowie in den Bäumen innerhalb der Baugrenze im nordwestlichen Teil des B-Plangebiets. Die hier potenziell vorkommenden Brutvogelarten sind allgemein häufig und in Niedersachen bzw. dem Naturraum nicht gefährdet. Im räumlichen Zusammenhang gibt es zahlreiche, geeignete Habitate, so dass die ökologische Funktion der Fortpflanzungs- und Ruhestätten erhalten bleibt. Lediglich in Bezug auf potentiell vorhandene Fledermaus-Spalten-Quartiere in alten Bäumen im nordwestlichen Teil des B-Plangebiets kann eine erhebliche Störung der betroffenen Fledermaus-Populationen nicht ausgeschlossen werden.

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Die Hecke nördlich der Außensportanlagen kann zudem potentiell Teil einer essentiellen Leitstruktur zwischen verschiedenen Fledermaus-Teilhabitaten der Arten Zwergfledermaus, Kleine Bartfledermaus und Braunes Langohr sein.

Vermeidungsmaßnahmen:

Zur Vermeidung des Eintretens der Zugriffsverbote des § 44 BNatSchG wird, wie bereits in dem B-Planentwurf vorgesehen, vorgeschlagen, die Heckenstruktur sowie weitere Gehölze innerhalb der Baugrenze außerhalb der Brutsaison in der Zeit vom 1.11. bis 28.2. zu entfernen und vor der Entfernung zudem eine Sichtkontrolle auf das Vorhandensein von Nester, Spalten oder Höhlen durchzuführen (Vermeidung Tötungsverbot Avifauna und Fledermäuse, §44 (1) Nr. 1 BNatSchG).

Zur Vermeidung des Verlusts von Fortpflanzungs- und Ruhestätten der betroffenen Fledermausarten Zwergfledermaus, Kleine Bartfledermaus und Braunes Langohr wird vorgeschlagen, die vorgesehene Neupflanzung der Heckenstruktur mit Pflanzmaterial durchzuführen, das die Leitlinienfunktion der zu entfernenden Gehölzreihe möglichst unmittelbar übernehmen kann (z.B. Pflanzung einiger Hochstämme mit Höhe >250cm, Pflanzung möglichst in dem Herbst vor Baubeginn).

CEF-Maßnahmen:

Da der alte Baumbestand innerhalb der Baugrenze potentielle Fledermaus-Quartiere beherbergen kann (Spalten-Verstecke), wird zum Erhalt der betroffenen Fortpflanzungs- und Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang vorgeschlagen, im Fall einer Entfernung spätestens in der Vegetationsperiode davor 5 Fledermaus-Spaltenkästen im Bereich des Scheibenplatzes aufzuhängen.

Bei Einhaltung der Vermeidungs- und CEF-Maßnahmen werden die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände gem. §44 BNatSchG durch das Planungsvorhaben nicht ausgelöst.

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5. Literaturverzeichnis

BAUER , HANS -GÜNTHER , EINHARD BEZZEL , WOLFGANG FIEDLER (2005): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas. Aula-Verlag Wiebelsheim.

Bayrisches Landesamt für Umwelt (LfU) (2013); Fledermausquartiere in Gebäuden. Erkennen, erhalten, gestalten.

DIETZ , CHRISTIAN , OTTO VON HELVERSEN & DIETMAR NILL (2007): Handbuch der Fledermäuse Europas und Nordwestafrikas. Kosmos Naturführer.

HECKENROTH , HARTMUTH (1991): Rote Liste der in Niedersachsen und gefährdeten Säugetierarten – 1. Fassung vom 1.1.1991. Id Naturschutz Niedersachsen 6/93

KÖRBER , HENRIKE (2013): Fledermäuse – Berücksichtigung des Artenschutzes an Gebäuden. Vortrag Biologische Station Mittlere Wupper & NUA NRW, Solingen 24.6.2013

KRÜGER , THORSTEN & MARKUS NIPKOW (2015): Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Brutvögel. 8. Fassung, Stand 2015. Id Naturschutz Niedersachen 4/2015

LANA Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung (2009): StA „Arten und Biotopschutz“: Hinweise zu zentralen unbestimmten Rechtsbegriffen des Bundesnaturschutzgesetzes. http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/artenschutz/web/babel/media/LANA- Hinweise_Artenschutzdefinitionen_Endfassung_09_10_02.pdf

REITER , GUIDO & ANDREAS ZAHN (2006): Leitfaden zur Sanierung von Fledermausquartieren im Alpenraum. INTERREG IIIB Lebensraumvernetzung.

SÜDBECK , P., H. ANDRETZKE , S. FISCHER , K. GEDEION , T. SCHIKORE , K. SCHRÖDER & C. SUDFELDT (H RSG ; 2005): Methodenstads zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands. Radolfzell.

THEUNERT , R. (2008): Verzeichnis der in Niedersachsen besonders oder streng geschützten Arten – Schutz, Gefährdung, Lebensräume, Bestand, Verbreitung – (Stand 1. November 2008, Korrektur 2010), Teil A: Wirbeltiere, Pflanzen und Pilze. – Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 28, Nr. 3 (3/08): 69-141. AKTUALISIERTE FASSUNG JANUAR 2015

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6. ANHANG

6.1 Ermittlung der im UG in den Habitatkomplexen „Gehölze“, „Fließgewässer“, „Grünanlagen“ und „Gebäude“ potenziell vorkommende europarechtlich geschützte Arten

In Theunert (2008, aktualisierte Fassung 2015) werden alle in Niedersachsen besonders und streng geschützte Arten aufgeführt (= nur national sowie auch europarechtlich geschützte Arten). Zu den europarechtlich geschützten Arten zählen alle Vogelarten (besonders und teilweise auch streng geschützt), sowie alle FFH-Anhang IV – Arten (alle Fledermausarten, einige Amphibien- und Reptilienarten sowie weitere Arten).

In der folgenden Tabelle werden die in den betroffenen Habitatkomplexen in Niedersachsen vorkommenden Arten aufgelistet sowie ihr potentielles Vorkommen im Untersuchungsgebiet aufgrund der spezifischen Habitatansprüche und der konkreten Habitat-Ausprägung im Untersuchungsgebiet abgeschätzt.

Bestand, Verbreitung:

Angaben aus Theunert (2008, aktualisiert durch NLWKN 2015), Angaben zu Nachweisen im MTB aus NLWKN: Vollzugshinweise zum Schutz von Säugetierarten in Niedersachsen

Erläuterungen und Abkürzungen in den einzelnen Spalten Spalte „Art“ Die Auflistung der Arten erfolgt in jeder Artengruppe alphabetisch nach dem wissenschaftlichen Namen. (Ein Register alphabetisch sortiert nach deutschen Namen findet sich am Ende der Liste.)

Spalte(n) „Schutz“ Für jede Art wird in den drei Einzelspalten angegeben, ob die Art besonders oder streng geschützt ist und auf welcher Rechtsvorschrift dies beruht.

Abkürzungen der Rechtsvorschriften EG-VO EG-Artenschutzverordnung Nr. 338/97 FFH IV FFH-Richtlinie, Anhang IV Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) bzw. Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV), Bund Anlage 1 Spalte 3 zu § 1 Satz 2 dieser Verordnung

Maßgebliche Rechtsvorschrift für die Einstufung als … … besonders geschützte Art besonders geschützte Art gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 13 BNatSchG (in der Spalte Bund entspricht dies ∑ der BArtSchV) besonders geschützte Vogelart gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 13 BNatSchG û

… streng geschützte Art ò streng geschützte Art gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 14 BNatSchG ô für die Einstufung als streng geschützte Art nur nachrichtlich relevant, da entsprechend bereits

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durch die EG-Artenschutzverordnung geschützt

Spalte(n) „RL“ Abkürzungen der Spalten RL Rote Liste NI Einstufung nach Roter Liste Niedersachsen D Einstufung nach Roter Liste Deutschland

Rote -Liste -Kategorien 0 ausgestorben, erloschen, verschollen 0? früher festgestellt, Status unklar 1 vom Aussterben bzw. Erlöschen bedroht 1B vom Aussterben bedroht im Binnenland 2 stark gefährdet 2B stark gefährdet im Binnenland 3 gefährdet 3B gefährdet im Binnenland 3? nur Sammelart (Aggregat) als gefährdet ausgewiesen R extrem selten G Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt GB Gefährdung im Binnenland anzunehmen, aber Status unbekannt M nicht bodenständiger, gebietsfremder Wanderfalter N erst nach Veröffentlichung der Roten Liste nachgewiesen (Status noch unbekannt) D Daten unzureichend V Vorwarnliste ? Status unklar – keine Rote Liste vorhanden ungefährdet (nur angegeben, soweit in der Druckfassung noch einer Gefährdungskategorie * zugeordnet) ♦ nicht bewertet

Spalte(n) „Habitatkomplexe“ Angabe der typischen Habitate einer Art. Bei einigen Arten bestehen Vermutungen, gekennzeichnet durch ein „?“.

Nr. Kurzbezeichnung Nr. Kurzbezeichnung 1 Wälder 10 Grünland, Grünanlagen 2 Gehölze 11 Äcker 3 Quellen 12 Ruderalfluren 4 Fließgewässer 13 Gebäude 5 Stillgewässer 14 Höhlen 6 Sümpfe, Niedermoore, Ufer 15 Küstenmeer, Sublitoral der Ästuare 7 Hoch-/ Übergangsmoor 16 Watt 8 Fels-, Gesteins-, Offenbodenbiotope 17 Strand, Küstendünen 9 Heiden, Magerrasen 18 Salzwiesen

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Tab. 2 In den relevanten Habitatkomplexen in Niedersachsen vorkommenden, europarechtlich geschützte Arten und ihr potenzielles Vorkommen im Untersuchungsgebiet (nach:Theunert 2008, i. d. aktualisierten Fassung Jan. 2015) Habitatkomplexe: 2=Gehölze, 4=Fließgewässer, 10=Grünanlagen, 13=Gebäude

6.1.1 Säugetiere (Mammalia)

Art Schutz Habitat- RL komplexe Vorkommen im UG möglich 1

NI D 2 4 10 13 Bund FFHIV EG-VO

Barbastella barbastellus - ò 1 2 X X X Mopsfledermaus Bison bonasus - ò 0 0 X X X Wisent Canis lupus - ò ô 0 1 X X X Wolf Castor fiber - ò 0 V X Biber Eptesicus nilssonii - ò 2 G X X X Nordfledermaus Eptesicus serotinus - ò 2 G X X X X Breitflügelfledermaus Felis silvestris - ò ô 2 3 X X Wildkatze Lutra lutra - ò ô 1 3 X Fischotter Lynx lynx - ò ô 0 2 X X Luchs Muscardinus avellanarius - ò R G X Haselmaus Mustela lutreola - ò 0 0 X Europäischer Nerz Myotis bechsteinii - ò 2 2 X Bechsteinfledermaus Myotis brandtii - ò 2 V X X X Große Bartfledermaus

1 x = Potenziell möglich: Habitatqualitäten erfüllt, Nachweise in der Region (z.B. MTB, vgl. Vollzugshinweise NLWKN) vorhanden - = Fehlender Nachweis in der Region und / oder Fehlen geeigneter Lebensräume im UG bzw. in der Umgebung

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Art Schutz Habitat- RL komplexe Vorkommen im UG möglich 1

NI D 2 4 10 13 Bund FFHIV EG-VO

Myotis dasycneme - ò D X X Teichfledermaus Myotis daubentonii ò 3 X X X - Wasserfledermaus Myotis myotis ò 2 V X X X + Nahrungsraum (Park) Großes Mausohr Myotis mystacinus ò 2 V X X X X + Nahrungsraum (Park, Hecke) Kleine Bartfledermaus Myotis nattereri - ò 2 X X Fransenfledermaus * Nyctalus leisleri - ò 1 D X Kleiner Abendsegler

Nyctalus noctula ò 2 V X X + Nahrungsraum (Park, Großer Abendsegler Offenland) Pipistrellus nathusii - ò 2 X X X Rauhautfledermaus * Pipistrellus pipistrellus ò 3 D X X X X + Nahrungsraum, Quartier Zwergfledermaus Pipistrellus pygmaeus - ò N D X X X Mückenfledermaus Plecotus auritus - ò 2 V X X X Braunes Langohr Plecotus austriacus ò 2 2 X X X + Nahrungsraum (Park) Graues Langohr Rhinolophus hipposideros - ò 0 1 X X Kleine Hufeisennase Ursus arctos - ò ô 0 0 X X X Braunbär Vespertilio murinus - ò 1 D X X X Zweifarbfledermaus

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6.1.2 Vögel (Aves)

Bestand, Verbreitung Vorkommen Art Schutz Habitat- im UG

komplexe möglich 2

NI D 2 4 10 13 Bund FFHIV EG-VO

Regelmäßiger Brutvogel. Nahezu - Accipiter gentilis flächendeckend vorhanden. Lücken ò X Habicht vornehmlich im Küstenbereich. Bestand 2005-2008: 1.900-2.900 Reviere.

Mittlerweile wieder nahezu flächendeckend - vorhandener Brutvogel, der lediglich in Küstennähe und in der Börde zwischen Accipiter nisus ò X und selten ist. Bestand Sperber 2005-2008: 3.500-6.000 Reviere. Im Winterhalbjahr vielfach in Dörfern und Städten.

In den letzten Jahren mehrfach - Einzelbeobachtungen zur Brutzeit im Acrocephalus dumetorum û X X Tiefland, allerdings wohl immer nur Buschrohrsänger einzelne Männchen. Südlichste Nachweise bei Peine und .

Letzte Brutfeststellung 1955 bei . - Hier möglicherweise weitere Bruten bis 1972. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts allgemein ein sporadischer Acrocephalus paludicola und wohl nur unregelmäßiger Brutvogel ò 0 1 X Seggenrohrsänger des Tieflandes. Nachweise unter anderem noch vom Dümmer, aus dem Bremer Raum und von der Elbniederung bei Bleckede. Im Bergland nur als Durchzügler vereinzelt beobachtet.

Verbreitet vorhandener Brutvogel. Lediglich - in wenigen Bereichen seltener oder sogar Acrocephalus palustris û X fehlend, speziell im Harz, im Solling und in Sumpfrohrsänger der Südheide. Bestand 2005-2008: 55.000- 100.000 Reviere .

Regelmäßiger Brutvogel. Zerstreut bis - Acrocephalus verbreitet in Küstennähe. Lokal im schoenobaenus ò 3 V X südlichen Tiefland und nur ausnahmsweise Schilfrohrsänger im Bergland. Bestand 2005-2008: 5.000- 11.000 Reviere.

2 x = Potenziell möglich: Habitatqualitäten erfüllt (Bruthabitat), Nachweise in der Region (z.B. MTB) vorhanden - = Fehlender Nachweis in der Region und / oder Fehlen geeigneter Lebensräume im UG bzw. in der Umgebung

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Bestand, Verbreitung Vorkommen Art Schutz Habitat- im UG

komplexe möglich 2

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Zerstreut bis verbreitet als Brutvogel - auftretend mit deutlichem Schwerpunkt an der Küste und den Unterläufen von Ems, Weser und Elbe. Zahlreich aber auch im Umfeld von Hannover, Braunschweig, Acrocephalus scirpaceus und , am Dümmer und û V X Teichrohrsänger am Steinhuder Meer, in der Grafschaft Bentheim und an der unteren Mittelelbe. In manchen Gebieten selten bis nicht vorhanden, so im Harz, im Weserbergland und im Lingener Land. Bestand 2005-2008: 12.000-26.000 Reviere.

Die meisten der insgesamt nur noch - wenigen Brutvorkommen befinden sich an der unteren Mittelelbe. Mehrere Paare wohl auch noch am Unterlauf der Oker im Actitis hypoleucos östlichen Tiefland. Ansonsten nur ò 1 2 X X Flussuferläufer vereinzelt und unregelmäßig. Bestand 2005-2008: 25-35 Paare. Auf dem Zug insgesamt mehr oder weniger zahlreich, aber an der Küste in nur verhältnismäßig geringer Anzahl.

Nahezu überall als Brutvogel vorhanden. In Küstennähe, in der Hildesheimer Börde + und in den Hochlagen des Harzes spärlich Aegithalos caudatus oder abwesend. Bestand 2005-2008: û X Schwanzmeise 12.000-28.000 Reviere. Außerhalb der Brutzeit ziemlich ortstreu, zugleich aber Zuzug von Vögeln aus dem Osten und Norden.

Noch nahezu flächendeckend vorhandener Brutvogel, jedoch mit eindeutig + Alauda arvensis û 3 3 X abnehmender Tendenz in der Feldlerche Siedlungsdichte. Bestand 2005-2008: 100.000-240.000 Reviere.

Regelmäßiger Brutvogel. Bisweilen hohe - Fluktuation. Nahezu landesweit verbreitet, dabei Schwerpunkte im Osnabrücker Alcedo atthis ò 3 X X Raum, im Weser-Leinebergland, in der Eisvogel nördlichen Lüneburger Heide und im Wendland. Bestand 2005-2008: 1.400- 2.000 Reviere.

Extrem seltener Brutvogel. Bestand 2005- - Anas acuta 2008: 1-4 Paare. Hohe Brutplatzfluktuation. û 1 3 X Spießente Früher viel erorts , besonders in überschwemmten Flussniederungen.

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Bestand, Verbreitung Vorkommen Art Schutz Habitat- im UG

komplexe möglich 2

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Im Bereich der Unterläufe von Ems, Weser - und Elbe sowie in der Dümmer-Region regelmäßiger und nicht seltener Brutvogel. Anderenorts im Tiefland hier und da Anas clypeata brütend, regional jedoch nicht vorhanden. û 2 3 X Löffelente Bestand 2005-2008: 900-980 Paare. Auch außerhalb der Brutzeit zumeist nur im Bereich der Brutgebiete anzutreffen. Im Bergland zu allen Zeiten nur ausnahmsweise.

Als Brutvogel in weiten Teilen des - Tieflandes verbreitet, im Nordosten aber nur hier und da in Elbnähe. Auch im Anas crecca û 3 3 X Bergland ein nur sporadisch auftretender Krickente Brutvogel. Bestand 2005-2008: 2.200- 4.000 Paare. Vielerorts regelmäßiger Durchzieher.

Extrem seltener Brutvogel in der Nähe der - Küste und bisweilen landeinwärts. Neuerdings eine Brut im Binnenland bei Anas penelope û R R X Peine vor der Mittelgebirgsschwelle. Pfeifente Bestand 2005-2008: maximal 3 Paare. Im Winterhalbjahr örtlich mitunter in größerer Anzahl vorhanden.

Flächendeckend als Brutvogel vorhanden. - Schwerpunkt im Nordwesten. Bestand: Anas platyrhynchos û X X 2005-2008: 51.000-94.000 Paare. Zu Stockente anderen Jahreszeiten mitunter in größerer Anzahl anzutreffen.

Regelmäßiger Brutvogel. Vornehmlich am - Unterlauf von Ems, Weser und Elbe, an der unteren Mittelelbe, bei und in der Dümmer-Region. Im Bergland nur Anas querquedula ò 1 2 X ausnahmsweise brütend. Bestand 2005- Knäkente 2008: 350-390 Paare. Zur Zugzeit auf allen größeren Stillgewässern mit gut entwickelter Ufervegetation, aber auch dann zumeist in geringer Dichte.

Regelmäßiger Brutvogel. Vornehmlich im - Nordwesten, in Teilabschnitten der Elbe, in Anas strepera der Dümmer-Region und bei Celle. Auch û X Schnatterente im Südosten brütend. Bestand 2005-2008: 600-1.000 Paare. Im Binnenland vielfach überwinternd.

Alljährlich Durchzügler und Wintergast im - Rheiderland und auf dem Dollart, in der Anser alb if rons Elbmündung und in der Elbtalaue bei û X X Blässgans Hitzacker und Schnackenburg. Im Binnenland immer wieder auf dem Steinhuder Meer.

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Regelmäßiger Brutvogel. Weit verbreitet, - jedoch regional kaum oder gar nicht Anser anser brütend. Bestand 2005-2008: 3.200-6.200 û X X Graugans Paare. In 2014 an der Küste zur Mauserzeit örtlich Ansammlungen von bis zu 16.000 Tieren.

Anser brachyrhynchus An der Nordseeküste regelmäßiger û X - Kurzschnabelgans Durchzügler. Jahrweise in geringer Anzahl im Anser caerulescens - û X Winterhalbjahr verschiedenenorts in Schneegans Küstennähe und im Binnenland.

Zur Zugzeit seltener Gast in den - Anser erythropus Flussmarschen, vornehmlich an der Ems. û X Zwerggans Im Binnenland am Steinhuder Meer und an der unteren Mittelelbe .

Alljährlich Durchzügler und Wintergast, - Anser fabalis besonders in der Elbniederung im Bereich û X X Saatgans des Amtes Neuhaus und des Wendlandes, in der Elbmündung und im Rheiderland.

Spärlicher, aber regelmäßiger Durchzügler. Anthus cervinus - û X Zumeist südlich des Mittellandkanals Rotkehlpieper nachgewiesen.

Im Küstenraum ein regelmäßiger - Anthus pe tr osus Durchzügler und Wintergast, im Binnenland û X X Strandpieper eher selten, aber wohl gleichfalls regelmäßig.

In stark schwankender Siedlungsdichte in - allen Landesteilen Brutvogel, jedoch gebietsweise nicht vorhanden. Größte Anthus pratensis û 3 V X Dichten in den Watten und Marschen, in Wiesenpieper der Diepholzer Moorniederung und bei Bremen. Bestand 2005-2008: 11.500- 23.000 Reviere.

Anthus richardi Unregelmäßiger Durchzügler. Vornehmlich û X - Spornpieper an der Küste. Anthus spinoletta Regelmäßiger Durchzügler und Wintergast û X X - Bergpieper im gesamten Gebiet. Bis auf den Küstenraum nahezu - Anthus trivialis flächendeckend vorhandener Brutvogel. û V V X Baumpieper Bestand 2005-2008: 72.000-136.000 Reviere.

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Regelmäßiger Brutvogel . Verbreitet im - Bergland und den sich daran anschließenden Landesteilen. Ansonsten Apus apus zerstreut. Geringere Dichte im Nordwesten. û * X Mauersegler Regional nicht vorhanden, so in weiten Teilen des Harzes, des Sollings und auf den Ostfriesischen Inseln. Bestand 2005- 2008: 15.500-37.000 Reviere.

Vor 1850 Brutvogel im Harz und in der Aquila chrysaetos - ò 0 2 X Lüneburger Heide. Heute seltener, aber Steinadler regelmäßiger Durchzügler.

Durchziehend. Einige Beobachtungen im - Aquila pennata östlichen Tiefland, ab 1967 bis 1969 im û X X Zwergadler Landkreis Lüchow-Dannenberg, bis 2009 bei Hannover.

Einst in den Urstromtälern von Elbe und - Weser-Aller wohl zerstreut vorhanden gewesener Brutvogel. Letzte Aquila pomarina Brutfeststellung angeblich 1937. Südwärts ò 0 1 X Schreiadler bis in den Harz, westwärts bis zum Zwischenahner Meer als Brutvogel bekannt. Nunmehr nur Durchzügler, zumeist sporadisch und fast nur im Osten.

Nach fortlaufender Verfolgung mittlerweile - wieder in weiten Teilen Niedersachsens Ardea cinerea û X X X vorhandener, aber ungleichmäßig verteilter Graureiher Brutvogel. Bestand 2005-2008: 3.200- 5.000 Paare.

Seit fast 100 Jahren in Niedersachsen nicht - Ardea purpurea mehr brütend, jedoch unregelmäßig als ò R X Purpurreiher Gast auftretend, dabei vorwiegend im Tiefland.

Regelmäßiger Brutvogel. Vornehmlich nur - noch im Nordwesten (Schwerpunkt Ostfriesische Inseln) und am Dümmer. Asio flammeus ò 1 1 X Bestand 2008: 35 Paare. Außerhalb der Sumpfohreule Brutzeit in manchen Jahren truppweise auftretend, so auch östlich der Weser, aber fast nie im Bergland.

Verbreitet anwesender Brutvogel , jedoch zuletzt nicht mehr im Aller-Urstromtal und + in Teilen des Harzes und seines südlichen Asio otus ò 3 X X Vorlandes. Bestand 2005-2008: 4.500- Waldohreule 8.000 Reviere . Im Winterhalbjahr Zuzug nicht nur aus sibirischen Gebieten und dann vielfach in Siedlungen anzutreffen.

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Regelmäßiger Brutvogel. Östlich der Weser - nahezu verschwunden. Gegenwärtig noch Athene noctua zerstreut im südlichen Abschnitt des ò 1 2 X X X Steinkauz westlichen Tieflandes, auch im Osnabrücker Hügelland. Bestand 2008: 750 Reviere.

Erst seit Ende der 70er Jahre des 20. - Jahrhunderts regelmäßiger Brutvogel. Ungleichmäßig über weite Teile Niedersachsens verteilt. Im Bergland Aythya ferina û X abgesehen vom nördlichen Harzvorland Tafelente sich äußerst selten fortpflanzend. Bestand 2005-2008: 220-350 Paare. Im Winterhalbjahr mancherorts in Niedersachsen in größerer Anzahl.

Nahezu alljährlich Durchzügler und - Bombycilla garrulus Wintergast, mitunter invasionsartig bis in û X Seidenschwanz die Dörfer und Städte hinein. Nachweise aus allen Regionen.

Regelmäßiger Brutvogel. Schwerpunkte im - Südteil der Stader Geest und daran östlich anschließend bei Lüneburg. Im Westen Branta canadensis vornehmlich in der Ostfriesischen Geest û X Kanadagans und im Osnabrücker Hügelland. Bestand 2005-2008: 460-780 Paare. Wintergast insbesondere in Küstennähe; in kalten Wintern mitunter in größerer Anzahl.

Regelmäßiger Durchzügler und Wintergast - Branta leucopsis im Küstenraum und an der Unterelbe. Seit Weißwangengans, û R X 1994 regelmäßiger Brutvogel. Bestand Nonnengans 2008: 35 Paare (vornehmlich auf einer Insel im Unterlauf der Ems).

Branta ruficollis Seltener Gast im Mündungsbereich der ò X - Rothalsgans Elbe. Ausnahmsweise im Binnenland. Regelmäßiger Brutvogel. Vornehmlich im - Bergland , aber auch vielerorts nördlich der Bubo bubo ò 3 X X Aller. Neuerdings vereinzelt im Uhu Nordwesten. Bestand 2005-2008: 160-190 Paare.

Kann im Rahmen sogenannter Bubo scandiacus - ò X Invasionswanderungen von den Schneeeule Nordseeinseln bis ins Bergland auftreten.

Regelmäßiger Brutvogel im Tiefland im - Umfeld einzelner alter Fischteichanlagen. Bucephala clangula û X Bestand 2005-2008: 15-25 Paare. Schellente Außerhalb der Brutzeit mitunter in größerer Anzahl.

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Flächendeckend vorhandener Brutvogel - mit erheblichen Bestandsschwankungen . Buteo buteo ò X X Auch die Ostfriesischen Inseln sind Mäusebussard besiedelt. Bestand 2005-2008: 10.500- 22.000 Reviere.

Im Winterhalbjahr regelmäßiger, aber - Buteo lagopus ziemlich seltener Gast in den ò X Raufußbussard Tieflandniederungen und ausnahmsweise im Bergland.

Buteo rufinus Ausnahmeerscheinung im Binnenland und ò X - Adlerbussard an der Küste . Selten richtig bestimmt. Bis 1985 sehr spärlicher, aber durchaus - regelmäßiger Brutvogel. Brütete einst hier und da in weiten Teilen des westlichen Calidris alpina ò 0 1 X Tieflandes. Brutverdacht 2008 in der Alpenstrandläufer Stader Geest. Durchzügler auf den Ostfriesischen Inseln und an der Küste, oft in größerer Anzahl.

Regelmäßiger Brutvogel. Zerstreut bis -- verbreitet in der küstenfernen Geest. Fehlt Caprimulgus europaeus ò 3 3 X im Nordwesten und im Hügel- und Ziegenmelker Bergland. Bestand 2005-2008: 1.500-2.600 Reviere.

Brutvogel mit flächendeckender Verbreitung. Siedlungsdichte ziemlich + Carduelis cannabina û V V X X gleichmäßig. Kleinflächig einige Lücken. Bluthänfling Bestand 2005-2008: 16.000-38.000 Reviere.

Regelmäßiger Brutvogel. Nahezu flächendeckend. Kaum oder gar nicht + besiedelt sind der Harz, der Solling, die Waldgebiete in der Lüneburger Heide und Carduelis carduelis û X X im Wendland. Gleiches gilt für die Stieglitz Ostfriesischen Inseln. Die größten Dichten befinden sich in den Städten und deren Umland. Bestand 2005-2008: 10.000- 20.000 Reviere.

Flächendeckend vorhandener Brutvogel. Carduelis chloris û X Bestand 2005-2008: 210.000-255.000 + Grünfink Reviere.

Seltener Gast. Am ehesten im Harz Carduelis citrinella - ò 3 X nachweisbar, aber auch schon an der Zitronenzeisig, Zitronengirlitz Küste beobachtet.

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In der ssp. cabaret im Bergland - einschließlich des Osnabrücker Hügellandes zerstreut bis verbreitet Carduelis flammea brütend, gebietsweise aber auch fehlend. û X X Birkenzeisig Im Tiefland hier und da vorhanden, so auf den Ostfriesischen Inseln und in Celle. Größte Dichte bei . Bestand 2005- 2008: 1.000-2.100 Reviere.

Regelmäßig im Küstenbereich - Carduelis flavirost ris überwinternd. Im Binnenland bei Auftreten û X X X Berghänfling größerer Trupps auffallend und dann auch in Großstädten.

Regelmäßiger Brutvogel. Außerhalb des - Harzes nur unregelmäßig und lückenhaft, Carduelis spinus westlich der Hunte gar nur lokal. Bestand û X Erlenzeisig 2005-2008: 1.700-4.200 Reviere. Im Winterhalbjahr in größeren Trupps umherziehend.

Regelmäßiger Brutvogel. Zuletzt vor allem - Carpodacus erythrinus an der Küste, an der Unterelbe und am ò X Karmingimpel Steinhuder Meer. Bestand 2005-2008: 20- 30 Reviere.

Früher seltener, nunmehr schon fast - Casmerodius albus regelmäßiger Gast, besonders im östlichen ò X Silberreiher Tiefland, u. a. Leiferder Teiche bei und Kiesseen bei Peine.

Umherstreifend mancherorts Cecropis daurica - û X X nachgewiesen, von der offenen Nordsee Rötelschwalbe bis ins Bergland.

Nahezu flächendeckend vorhandener Certhia brachydactyla Brutvogel mit ziemlich gleichmäßiger + û X Gartenbaumläufer Verteilung. Bestand 2005-2008: 75.000- 150.000 Reviere.

Ein Brutnachweis 1975 bei Hildesheim. Cettia cetti - û X Überdies einzelne Beobachtungen, zuletzt Seidensänger 1994 elbnah im Wendland.

Mit Ausnahme der Küstenregion, einem - Gürtel zwischen Lingen und und Charadrius dubius ò 3 X X den waldreichen Bereichen des Berglandes Flussregenpfeifer ziemlich zerstreut auftretender Brutvogel. Bestand 2005-2008: 850-1.350 Paare.

In der Küstenregion ein mehr oder weniger - Charadrius morinellus regelmäßiger Durchzügler, im Binnenland ò 0 X Mornellregenpfeifer hingegen mehr eine Ausnahmeerscheinung.

Unregelmäßiger Gast. Vorwiegend auf dem Chlidonias hybridus - û R X Dümmer und dem Steinhuder Meer Weißbartseeschwalbe beobachtet.

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Sehr selten auf den Ostfriesischen Inseln Chlidonias leucopterus - ò 0 X und im Binnenland auftretend. Durchzügler, Weißflügel-Seeschwalbe der 1936 bei Nordhorn gebrütet hat.

Regelmäßiger Brutvogel mit inzwischen - stabilisierter Bestandstendenz auf sehr niedrigem Niveau. Größter Bestand auf Chlidonias niger ò 2 1 X dem Dümmer. Kleinere Vorkommen in Trauerseeschwalbe Ostfriesland, in der Stader Geest und im Wendland. Bestand 2008: 130 Paare. Zieht mitunter an der Unterelbe entlang.

Regelmäßiger Brutvogel. Schwerpunkte in - den Harburger Elbmarschen, an der Weser, der mittleren Elbe und an der Aller Ciconia ciconia nebst ihrer Nebenflüsse. Im westlichen ò 2 3 X X Weißstorch Tiefland wie auch im Bergland nur lokal brütet. Bestand 2012: 574 Paare (plus rund 90 fütterungsabhängige Paare in Zoos und Vogelpflegestationen).

Regelmäßiger Brutvogel. Fast nur im - Bergland. Größte Dichten im Harz. Bestand Cinclus cinclus 2005-2008: 430-750 Reviere. . Außerhalb û X X Wasseramsel der Brutzeit etwas nach Norden hin vordringend. Überdies Zuzug nordischer Tiere.

Bis etwa 1850 Brutvogel in der Südheide Circaetus gallicus - ò 0 0 X und bei Gifhorn. Heute im Tiefland Schlangenadler vereinzelt auf dem Durchzug.

Als Brutvogel gebietsweise verbreitet - (Raum Hannover-Braunschweig-Salzgitter, Unterlauf der Weser, Ems-Region), Circus aeruginosus ò 3 X ansonsten aber nur selten bis zerstreut Rohrweihe auftretend. Fehlt in weiten Bereichen des Berglandes. Bestand 2005-2008: 1.300- 1.800 Paare.

Seltener Brutvogel. Bestand 2008: 33 - Paare. Schwerpunkt auf den Ostfriesischen Inseln. Ansonsten im Tiefland mit weit Circus cyaneus ò 2 2 X voneinander entfernten Vorkommen. Keine Kornweihe aktuellen Brutnachweise im Bergland. Im Winterhalbjahr in Niederungslagen regelmäßig auftretend.

Sehr seltener Brutvogel, zuletzt 1952 auf - Circus macrourus Norderney. Überdies vereinzelter ò X Steppenweihe Durchzügler und Wintergast im gesamten Gebiet.

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Regelmäßiger Brutvogel. Regional - zumindest als zerstreut einzustufen. Die meisten Tiere brüten an der Küste und in Circus pygargus ò 2 2 X der Diepholzer Moorniederung . Bei Wiesenweihe Hildesheim bis an die Mittelgebirgsschwelle heranreichend. Bestand 2005-2008: 80- 120 Paare.

Zerstreut bis verbreitet, regional nicht - vorhandener Brutvogel. Bestandsdichte Coccothraustes nimmt nach Nordwesten hin ab. In coccothraustes û X Küstennähe nur ausnahmsweise. Bestand Kernbeißer 2005-2008: 18.500-32.000 Reviere. Allgemein offenbar erhebliche Bestandsschwankungen.

Columba palumbus Flächendeckend vorhandener Brutvogel. û X X X Ringeltaube Bestand 2005-2008: 0,9-1,1 Mio. Reviere. +

Vor 1900 ein im Aller-Urstromtal offenbar - verbreiteter Brutvogel. Damals vielfach weitere Bruten in anderen Teilen des östlichen Tieflandes sowie einzelne Bruten Coracias garrulus im westlichen Tiefland zwischen der Weser ò 0 0 X Blauracke und etwa der Hunte. Keine Hinweise auf entsprechende Vorkommen weiter westlich und im Nordwesten. Im Bergland nur einzelne Bruten. Letzte Brut wahrscheinlich 1978 bei Gifhorn.

Regelmäßiger Brutvogel. Östlich der Weser - nahezu flächendeckend mit größten Dichten nördlich der Aller, im Solling und Corvus corax û X X am Südharzrand vorhanden. Westlich der Kolkrabe Hunte ziemlich selten und in Küstennähe nicht brütend. Bestand 2005-2008: 1.900- 3.200 Reviere.

Regelmäßiger Brutvogel in Elbnähe im - Wendland und im Amt Neuhaus. Vielfach Corvus cornix û 2 X X Mischlingsbrutpaare mit der Rabenkrähe. Nebelkrähe Bestandsangaben daher fraglich. Aktuell mindestens 20 artreine Reviere.

Regelmäßiger Brutvogel. Nahezu flächendeckend vorhanden. Im Wendland + nahe der Arealgrenze. Größte Dichten in großen Städten. Bestand 2005-2008: Corvus corone 30.000-80.000 Reviere. Mancherorts û X X Rabenkrähe außerhalb der Brutzeit in größeren Trupps auftretend. Aussagen zu den Bestandsauswirkungen durch abermalige Verfolgungsaktionen in jüngster Zeit sind noch nicht möglich.

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Regelmäßiger Brutvogel in flussnahen Lagen, besonders an der Weser und weiter + westlich. Östlich der Leine nur im Raum Corvus frugilegus û V X X Braunschweig-Salzgitter. Fehlt im Saatkrähe Nordosten. Bestand 2008: 18.000 Paare. Im Winterhalbjahr in mitunter größerer Anzahl in vielen Gegenden auftretend

Im westlichen Tiefland, in den Marschen - und auf den Ostfriesischen Inseln verbreiteter Brutvogel, im östlichen Tiefland mehr oder weniger zerstreut und im Corvus monedula û X X X Bergland nur hier und da brütend. Bestand Dohle 2005-2008: 18.000-43.000 Reviere. Im Winterhalbjahr vielfach in Saatkrähentrupps, zumeist von Osten her zuwandernd.

Im Tiefland als Brutvogel selten bis sehr - zerstreut vorhanden. Schwerpunkte entlang der Elbe, der Aller und des Unterlaufes der Weser mit Nebenflüssen. Crex crex ò 2 2 X Im Westen seltener und dabei vornehmlich Wachtelkönig in der Nähe des Unterlaufes der Ems. Fehlt in der Geest zwischen Ems und Weser und in der Nähe der Küste. Bestand 2005-2008: 200-800 Reviere. Hohe Fluktuation.

Nahezu flächendeckend vorhandener - Cuculus canorus Brutschmarotzer mit allerdings û 3 V X X Kuckuck abnehmender Siedlungsdichte. Bestand 2005-2008: 6.000-11.000 Reviere.

Regelmäßiger Durchzügler und - Überwinterer. Rastet vornehmlich an der Cygnus bewickii û X Unterelbe, in der Elbniederung bei Zwergschwan Dannenberg, an der unteren Aller, unteren Weser und unteren Ems.

Regelmäßiger Überwinterer in den - Niederungen von Wümme, unterer Aller, Cygnus cygnus ò R X der Elbe im Bereich des Amtes Neuhaus Singschwan und des Wendlandes sowie im Rheiderland und im Bereich des Dümmers.

Regelmäßiger Brutvogel, der nahezu - flächendeckend vorhanden ist und nur regional seltener ist oder fehlt, z. B. im Cygnus olor û X Harz, im Weserbergland, in der Höckerschwan Ostfriesischen Geest und im Oldenburger Münsterland. Bestand (2005-2008): 1.300- 2.000 Paare.

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Flächendeckend vorhandener Brutvogel. Delichon urbicum Größere Dichten im Süden und Nordosten. + û V V X X X Mehlschwalbe Bestand 2005-2008: 52.000-122.000 Paare.

Regelmäßiger Brutvogel. Nahezu flächendeckend. Auch auf den + Ostfriesischen Inseln brütend. Dichte in Dendrocopos major Küstennähe, in der Hildesheimer Börde û X Buntspecht und im südlichen Teil des Ostbraunschweiger Hügellandes geringer. Bestand 2005-2008: 120.000-180.000 Reviere.

In vielen Landesteilen Brutvogel. Verbreitungslücken im Nordwesten, in der + Dryobates minor û 3 V X Hildesheimer Börde, im Harz und in Teilen Kleinspecht des Weser-Leineberglandes. Bestand 2005-2008: 3.600-6.000 Reviere. Emberiza aureola û ? Irrgast. 1948 auf Mellum bestimmt. Weidenammer - Fast ausschließlich nur noch im Amt - Neuhaus, im Wendland und entlang der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt in den Emberiza calandra ò 1 3 X X Landkreisen und Gifhorn brütend. Grauammer Bestand 2005-2008: 200-300 Reviere. Anderenorts auch außerhalb der Brutzeit kaum mehr feststellbar.

Emberiza cia Umherstreifend 1990 auf Wangerooge und ò X - Zippammer 1987 bei Peine. Emberiza cirlus Ausnahmeerscheinung. 1971 im Landkreis ò X X - Zaunammer Gifhorn und 2006 bei Hannover gesehen. Flächendeckend vorhandener Brutvogel, Emberiza citrinella aber im Harz, im Solling und in Hannover in + û X X Goldammer viel geringerer Dichte. Bestand 2005-2008: 170.000-205.000 Reviere.

Regelmäßiger Brutvogel nur noch in zwei - Landesteilen, zum einen im Wendland, besonders im südlichen Teil, und im Anschluss daran nahe der Landesgrenze Emberiza hortulana ò 1 3 X zu Sachsen-Anhalt südwärts bis zur Ortolan Allerniederung, zum anderen bei am östlichen Rand der Dümmer- Geestniederung. Bestand 2005-2008: 1.900-2.200 Reviere.

Eine Feststellung zur Zugzeit 1990 auf - Emberiza pusilla Wangerooge. Vornehmlich im û X Zwergammer Küstenbereich zu erwarten, im Frühjahr auch im Binnenland.

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Durchzügler und Wintergast in fast allen - Regionen, allerdings im Bergland wenig nachgewiesen, gleichfalls in der Eremophila alpestris û X Lüneburger Heide und im Oldenburger Ohrenlerche Münsterland. Alljährlich und bisweilen in größerer Anzahl auf den Ostfriesischen Inseln.

Zumeist verbreitet auftretender Brutvogel. In Küstennähe und in der Hildesheimer + Börde nur zerstreut vorhanden. Erithacus rubecula û X Dichtezentren im östlichen Tiefland und im Rotkehlchen Bergland. Bestand 2005-2008: 600.000- 800.000 Reviere. Im Winter vielerorts Zuzug in die Dörfer und Städte.

Falco columbarius Regelmäßiger Durchzügler und Wintergast, ò X - Merlin vor allem im Küstenraum. Falco naumanni ò X Nur einzelne Beobachtungen zur Zugzeit. Rötelfalke - Seit Ende der 70er Jahre des 20. - Jahrhunderts wieder regelmäßiger Brutvogel, zunächst an der Küste und wenige Jahre später im Harz. Heute Falco peregrinus verschiedentlich in Nistkästen an Türmen ò 2 X Wanderfalke und hohen Schornsteinen brütend, insbesondere im mittleren und südlichen Teil Niedersachsen , wo der Schwerpunkt der Vorkommen liegt. Bestand 2008: 57 Paare.

Sehr spärlicher Gastvogel, neuerdings Falco rusticolus - ò X gegebenenfalls aus Haltungen entflogen. Gerfalke Letzte Beobachtung 2013 auf Spiekeroog.

Zerstreut in weiten Teilen des Tieflandes - vorhandener Brutvogel. Alljährlich nur Falco subbuteo ò 3 3 X X wenige Brutnachweise in Küstennähe und Baumfalke im Bergland. Bestand 2005-2008: 650-800 Paare.

Nahezu flächendeckend vorhandener Falco tinnunculus Brutvogel. Fehlt nur in den großen + ò V X X X Turmfalke Waldgebieten. Hohe Fluktuation. Bestand 2005-2008: 6.000-11.000 Reviere.

Falco vespertinus Sehr seltener Gast, jedoch in fast allen ò X - Rotfußfalke Regionen festgestellt.

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Im Allgemeinen als Brutvogel verbreitet vorhanden, jedoch mit regionalen + Unterschieden in der Dichte. Im Ficedula hypoleuca Nordwesten von bis û V X Trauerschnäpper und entlang der Unterelbe nur lokal, ebenso im Rheiderland , in den Börden und abschnittsweise im südlichen Bergland. Bestand 2005-2008: 8.500-19.000 Reviere .

Häufigste Brutvogelart in Niedersachsen. Fringilla coelebs Überall vorhanden. Im Osten im Mittel in + û X X Buchfink größerer Dichte als im Westen. Bestand 2005-2008: 1.500.000-2.500.000 Reviere.

Seit Jahrzehnten als Brutvogel nicht mehr - nachgewiesen. Mit abermaligen Bruten ist Fringilla montifringilla am ehesten in Küstennähe, speziell auf û 0 X X Bergfink den Ostfriesischen Inseln, zu rechnen. Im Winterhalbjahr Einflug nordischer Vögel, die dann truppweise auftreten.

Regelmäßiger Brutvogel. Weit verbreitet und nur im Teilen des Berglandes nicht + Fulica atra vorhanden oder selten. Bestand 2005- û X X X Blässhuhn 2008: 8.000-16.500 Reviere. Bisweilen hohe Fluktuation. In den Wintermonaten mitunter in großen Beständen auftretend.

Nur noch im Nordosten und in der Region - Hildesheimer Börde spärlich auftretender Brutvogel. Selbst die einst Galerida cristata ò 1 1 X individuenreichen Vorkommen in und um Haubenlerche Hannover und Braunschweig sind weitgehend zusammengebrochen. Bestand aktuell weniger als 50 Reviere.

Im Tiefland zerstreut, regional auch - verbreitet vorhandener Brutvogel. Im Gallinago gallinago Bergland nur noch einzelne Brutpaare. ò 2 1 X Bekassine Bestand 2005-2008: 1.460-2.540 Paare. Ist landesweit seit Mitte des 19. Jahrhunderts drastisch im Bestand zurückgegangen.

Früher zumindest seltener Brutvogel. - Gallinago media Letzte Brut 1926 bei Meppen. Gegenwärtig ò 0 0 X Doppelschnepfe wenigstens noch vereinzelter, mehr oder weniger regelmäßiger Durchzügler.

Verbreitet vorhandener Brutvogel mit - Schwerpunkt im Nordwesten. Gallinula chloropus Verbreitungslücken im Osten und Süden. ò V V X X X Teichhuhn Bestand 2005-2008: 7.500-15.500 Reviere. Außerhalb der Brutzeit am Rand weiterer Gewässer zu beobachten.

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Als Brutvogel verbreitet. In Küstennähe Garrulus glandarius jedoch nur örtlich brütend. Inzwischen auch + û X Eichelhäher Brutvogel im Siedlungsbereich. Bestand 2005-2008: 70.000-130.000 Reviere.

Sehr seltener Brutvogel im Bereich der - Elbmündung und gegebenenfalls angrenzender Küstenabschnitte. Bestand Gelochelidon nilotica ò 1 1 X 2005-2008: 2-5 Paare. In den letzten Lachseeschwalbe Jahren Brutversuche auf Langeoog und Brutnachweise am Jadebusen. Im Binnenland nur während des Zuges.

Vielerorts nördlich einer Linie Dümmer- - Steinhuder Meer-Wolfsburg brütend, Grus grus westlich der Hunte nur lokal. Bestand 2012: ò X Kranich 750 Paare. Keine Brutvorkommen im Bergland. Zur Zugzeit oft auf Feldern weitab der Brutgebiete rastend.

Sehr seltener Gastvogel. Zwischen dem - Erstnachweis 1803 und 1999 nur sieben Nachweise. 2006 starker Einflug nach Gyps fulvus ò 0 X Deutschland. In Niedersachsen 11 Gänsegeier Nachweise von 13 Tieren. In den folgenden Jahren weitere Beobachtungen , so 2012 auf mehreren Ostfriesischen Inseln .

Im Nordwesten verbreiteter Brutvogel. - Bestand 2005-2008: 10.800-18.500 Paare. Besonders auf den Ostfriesischen Inseln Haematopus ostralegus û X X zahlreich. Viele Brutvorkommen auch Austernfischer entlang der Ems und am Unterlauf von Weser und Elbe. Im Südosten nur in der Bördelandschaft.

Brutvogel, der nahezu flächendeckend vorhanden ist. Größte Dichten im + Nordwesten und entlang der Elbe. Im Harz Hippolais icterina û X nur in den Randbereichen und auch im Gelbspötter Solling und Vogler sowie in Teilen der Südheide ausgesprochen selten. Bestand 2005-2008: 18.000-27.000 Reviere.

Im Tiefland in den letzten Jahren zur - Brutzeit vereinzelte Nachweise von Hippolais polyglotta û X Männchen: auf Wangerooge und Mellum, Orpheusspötter bei Hannover und auf dem Truppenübungsplatz Bergen.

Nahezu flächendeckend vorhandener - Brutvogel. Größte Dichten westlich der Hirundo rustica û 3 V X X X Weser, in der Lüneburger Heide und Rauchschwalbe besonders im Wendland. Bestand 2005- 2008: 66.000-160.000 Paare.

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Hydrocoloeus minutus Regelmäßig an der Küste und besonders û R X - Zwergmöwe an der Unterelbe durchziehend.

Hydroprogne caspia Im Küstengebiet und im Binnenland ò 1 X - Raubseeschwalbe regelmäßiger Durchzügler. Regelmäßiger Brutvogel. Mehr oder - weniger landesweit vorhanden. Dabei von Ost nach West mit abnehmender Lanius collurio Siedlungsdichte. Fehlt in Teilen des û 3 X X Neuntöter Harzes, in vielen küstennahen Gebieten und im Südwesten einschließlich dem Osnabrücker Hügelland. Bestand 2005- 2008: 6.500-13.500 Reviere.

Seltener, aber regelmäßiger Brutvogel. - Mehr oder weniger zerstreut im südlichen Bergland, im südlichen Wendland, in Teilen der Lüneburger Heide südwärts bis zur Lanius excubitor ò 1 2 X X Aller, in der Stader Geest sowie in der Raubwürger Ems-Hunte-Geest. Bestand 2005-2008: 110-150 Paare. Auf dem Durchzug schwer nachzuweisen, allerdings regelmäßiger Wintergast auch abseits der Brutgebiete.

In vielen Regionen früherer Brutvogel, - vorwiegend im Osten und Süden, überhaupt nicht im Nordwesten. Letzte Lanius senator ò 0 1 X X Brutfeststellung 1964 bei Wolfsburg. Rotkopfwürger Einzelbeobachtungen noch in neuerer Zeit, so bei -Scharmbeck, Stade und Peine.

In teils großen Kolonien Brutvogel auf allen - Ostfriesischen Inseln. Kleine Larus argentatus û X X Brutvorkommen an der Unterelbe und Silbermöwe anderenorts im Binnenland. Bestand 2008: 14.000 Paare.

In größerer Anzahl auf den Ostfriesischen - Inseln und auf einer Insel in der Unterelbe brütend. Verschiedentlich auch als Brutvogel im Binnenland auftretend, besonders an der Weser von der Larus canus û X Mittelgebirgsschwelle bis Nienburg und in Sturmmöwe der Dümmer-Geestniederung. Bestand 2005-2008: 7.500- 8.500 Paare. Außerhalb der Brutsaison ebenfalls in erster Linie an der Küste, aber auch bis in die Flussniederungen des Berglandes ziehend.

Regelmäßiger Brutvogel auf einigen der - Ostfriesischen Inseln. Bestand 2008: Larus fuscus û X X 23.000 Paare. Im Binnenland einzelne Heringsmöwe kleine Brutvorkommen, so in und nahe der Unterelbe.

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Unregelmäßiger, erst seit 1985 vereinzelt - auftretender Brutvogel auf den Ostfriesischen Inseln , zuletzt Memmert und Larus marinus û R R X Mellum . In größerer Anzahl Wintergast in Mantelmöwe Küstennähe, nur selten im Binnenland. Sporadisch in den südlichen Landesteilen nachgewiesen.

Seit wenigen Jahrzehnten Brutvogel, - inzwischen aber regelmäßig. Das größte Vorkommen befindet sich auf einer Insel in Larus melanocephalus der Unterelbe. Daneben westlich der û X Schwarzkopfmöwe Weser einschließlich der Ostfriesischen Inseln in geringer Zahl . Bestand 2005- 2008: 140-160 Paare. Zusätzlich Auftreten von Durchzüglern. Larus pipixcan û X Irrgast. 2003 auf der Elbe bei Winsen. Präriemöwe - Zerstreuter Koloniebrüter mit Schwerpunkt - auf den Ostfriesischen Inseln, an der Unterelbe, am Jadebusen und im Bereich der Leybucht bei Norden. Größere Vorkommen auch im Binnenland, so in der Larus ridibundus Ems-Hunte-Geest, in der Dümmer- û X X Lachmöwe Geestniederung und zwischen dem Steinhuder Meer und dem Raum Wolfsburg-Königslutter. Im Süden nur bei Göttingen. Bestand 2005-2008: 28.000- 44.000 Paare. Im Winterhalbjahr praktisch überall auftretend.

Regelmäßiger Brutvogel , aber aus vielen - Gebieten verdrängt. Vornehmlich im Küstengebiet und im Einzugsbereich der Limosa limosa ò 2 1 X Unterläufe von Ems, Weser und Elbe; auch Uferschnepfe am Dümmer. Im östlichen Tiefland wenige Paare an der mittleren Elbe. Bestand 2005- 2008: 2.300-2.700 Paare.

In vielen Landesteilen regelmäßiger - Brutvogel. Kleinräumig bis regional Locustella naevia û 3 V X X verstreut nur auf dem Durchzug Feldschwirl nachweisbar. Bestand 2005-2008: 5.000- 10.500 Reviere.

Regelmäßiger Brutvogel in einem Band - zwischen dem Nordheim-Bentheimer Lullula arborea Sandgebiet im Südwesten und der ò 3 V X Heidelerche Lüneburger Heide und dem Wendland im Nordosten. Bestand 2005-2008: 5.500- 12.000 Reviere.

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Ein Brutnachweis 2004 bei Celle. Seit - einigen Jahren mehrere Gesangsreviere östlich der Weser, vornehmlich entlang der Elbe. Bestand 2005-2008: 4-7 Reviere. Luscinia luscinia û X Darüber hinaus regelmäßiger Durchzügler Sprosser mit Schwerpunkt östliches Tiefland. Im westlichen Tiefland bis an die Ems und auf einzelnen der Ostfriesischen Inseln registriert.

Regelmäßiger Brutvogel. Verbreitet in den Börden, im Weser-Aller-Flachland, im + Wendland und in den westlich daran Luscinia megarhynchos anschließenden Bereichen der Lüneburger û 3 X Nachtigall Heide und in der Ems-Hunte-Geest, zerstreut in der Leineniederung. Anderenorts selten oder gar nicht brütend. Bestand 2005-2008: 6.500-14.000 Reviere.

In der ssp. cyanecula als Brutvogel - verbreitet in den Watten und Marschen. Im mittleren, östlichen und südlichen Luscinia svecica ò V X X Landesteil nur hier und da, südwärts bis in Blaukehlchen den Landkreis Göttingen. Bestand 2005- 2008: 3.700-8.000 Reviere. In der ssp. svecica regelmäßiger Durchzügler.

Belegt zu sein scheint eine Brut bei - Lymnocryptes minimus Meppen in 1925. Regelmäßiger ò X X Zwergschnepfe Durchzügler und seltener Wintergast. In vielen Regionen nachgewiesen.

Fast alljährlicher Durchzügler und Mergellus albellus - û X Wintergast in Küstennähe, seltener im Zwergsäger Binnenland.

Extrem seltener Brutvogel mit etwa 2 - Paaren ab der Jahrtausendwende an der Mergus merganser unteren Mittelelbe. Im Winterhalbjahr û 2 X Gänsesäger regelmäßiger Durchzügler und Gast auf Elbe, Ems, Hase, Weser und Aller, im Elbegebiet auch im Sommer.

Regelmäßiger Brutvogel im nördlichen - Mergus serrator Harzvorland. Auch auf Mellum. Bestand û 1 X Mittelsäger 2005-2008:um 10 Paare/Jahr. Außerhalb der Brutzeit hier und da vorhanden.

Seit 2002 alljährlich im Raum - Merops apiaster brütend. Im östlichen Niedersachsen ò R X Bienenfresser mitunter weitere Bruten. Bestand 2008: 4 Paare.

Regelmäßiger Brutvogel. Zerstreut im - Milvus migrans mittleren Elbtal und südlich der Aller. ò X Schwarzmilan Westlich der Weser nur sporadisch. Bestand 2005-2008: 320-430 Paare.

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Regelmäßiger Brutvogel. Östlich einer Linie - von der mittleren Elbe bis zum Zusammenfluss von Aller und Weser Milvus milvus nahezu flächendeckend. Größte Dichte im ò 2 X X X Rotmilan Harzvorland. Fehlt im westlichen Tiefland und in Küstennähe. Rückzug am Arealrand. Bestand 2005-2008: 1.000- 1.300 Paare.

Nahezu flächendeckend vorhandener - Brutvogel. Mehr im Westen als im Osten, Motacilla alba wo Teile der Lüneburger Heide, des û X X Bachstelze Sollings und des Harzes nicht besiedelt sind. Bestand 2005-2008: 98.000-150.000 Reviere.

Im Bergland zerstreut bis verbreitet - anwesender Brutvogel. Im Tiefland etwas weniger, aber in den südlichen und Motacilla cinerea û X X mittleren Teilen regelmäßig brütend. Nur Gebirgsstelze ausnahmsweise in Küstennähe. Größte Dichten im Harz. Bestand 2005-2008: 2.800-5.500 Reviere.

Zerstreut bis verbreitet als Brutvogel vorhanden. Fehlt weitgehend auf den + Ostfriesischen Inseln, in der Ostfriesisch- Motacilla flava û X X Oldenburgischen Geest, im Harz und Wiesenschafstelze außerhalb der Tallagen auch im Weser- Leinebergland. Bestand 2005-2008: 25.000-57.000 Reviere.

Regelmäßiger Durchzügler. Am Motacilla thunbergi - û X zahlreichsten auf den Ostfriesischen Inseln Thunbergschafstelze und an der Küste.

Zur Zugzeit selten und vielleicht auch nicht - Motacilla yarrellii jedes Jahr in Küstennähe auftretend, noch û R X Trauerbachstelze sporadischer im Binnenland. Auf Juist und Memmert ist es zu Bruten gekommen.

Regelmäßiger Brutvogel. Lücken in der - ansonsten landesweit geschlossenen Muscicapa striata û V X X Verbreitung gibt es nur in der Lüneburger Grauschnäpper Heide, im Solling und im Harz. Bestand 2005-2008: 21.000-31.000 Reviere.

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Als Brutvogel im westlichen Tiefland, in der - Stader Geest, in Elbnähe ab Hamburg flussaufwärts und im Aller-Urstromtal einschließlich des Drömlings zerstreut bis Numenius arquata verbreitet, zumeist in geringer Dichte. ò 2 1 X Großer Brachvogel Brütet auch auf mehreren der Ostfriesischen Inseln. Bestand 2005-2008: 2.000-3.400 Paare. Durchzieher und Überwinterer im Küstengebiet, im Binnenland fast nur Durchzieher.

An der Küste alljährlicher Durchzügler, Numenius phaeopus - û X nicht besonders zahlreich. Viel seltener im Regenbrachvogel Binnenland auftretend.

1863 eine Brutkolonie nahe des Seeburger - Nycticorax nycticorax Sees bei Duderstadt. Unregelmäßiger ò 1 X Nachtreiher Gast, insbesondere im östlichen Tiefland und im Bergland beobachtet.

In der Nominat-Unterart nördlich der - Mittelgebirgsschwelle nur noch sehr zerstreut, südlich davon nur noch vereinzelt vorhandener Brutvogel. Schwerpunkte auf Norderney und auf einigen Oenanthe oenanthe Hochmoorstandorten westlich der Weser, û 1 1 X Steinschmätzer nördlich vom Steinhuder Meer und auf Sandböden in der Lüneburger Heide und in der Nemitzer Heide im Wendland. Bestand 2005-2008: 420-650 Reviere. Die ssp. leucorhoa erscheint zur Zugzeit regelmäßig im Küstenbereich.

Oenanthe pleschanka Ausnahmeerscheinung. 1962 auf û ? ? - Nonnensteinschmätzer Wangerooge und 2001 bei Norden. Regelmäßiger Brutvogel. Schwerpunkte im - Osten und Nordosten. Im Weserbergland, Oriolus oriolus û 3 V X im Harz, im Osnabrücker Hügelland und in Pirol Küstennähe selten oder nicht vorhanden. Bestand 2005-2008: 3.100-6.000 Reviere.

Zumindest bis 1885 Brutvogel im - Ostbraunschweigischen Hügelland. Otis tarda Mehrfach Brutverdacht im Tiefland bis ò 0 1 X Großtrappe 1947. In strengen Wintern Zuzug in die östlichen Landesteile, mitunter auch weit ins westliche Tiefland.

Oxyura leucocephala Seltener Wintergast im Binnenland und in ò X - Weißkopf-Ruderente Küstennähe.

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Erst seit Mitte der 90er Jahre des 20. - Jahrhunderts wieder regelmäßiger Pandion haliaetus Brutvogel, besonders nördlich der Aller bis ò 1 3 X Fischadler in den Südteil der Lüneburger Heide. Bestand 2011: 13 Paare. Regelmäßiger Durchzügler.

Weit verbreiteter Brutvogel, der in - Küstennähe und zwischen Hildesheim und Peine mehr oder weniger nicht vorhanden Parus ater ist. Die größten Dichten bestehen in der û X Tannenmeise Lüneburger Heide, in der Südheide, in den Gartower Tannen , im Solling und im Harz. Bestand 2005-2008: 110.000-145.000 Reviere.

Flächendeckend vorhandener Brutvogel. Parus caeruleus Ausnahme: Hochlagen des Harzes. Größte + û X Blaumeise Dichten in den Städten. Bestand 2005- 2008: 350.000-870.000 Reviere.

Regelmäßiger Brutvogel, der im Bergland, - in weiten Teilen des östlichen Tieflandes und im Südteil des westlichen Tieflandes verbreitet auftritt. Im Nordwesten lediglich auf der Oldenburger Geest eine vertraute Parus cristatus û X Erscheinung. Fehlt an der Unterelbe, in der Haubenmeise Diepholzer Moorniederung und südlich des Mittellandkanals bis an die Mittelgebirgsschwelle heran, von Ausnahmen einmal abgesehen. Bestand 2005-2008: 18.500-26.000 Reviere.

Flächendeckend auftretender Brutvogel. Parus major û X Größte Dichten in den Städten. Bestand + Kohlmeise 2005-2008: 750.000-1.000.000 Reviere.

Als Brutvogel fast flächendeckend. - Lediglich in Küstennähe und in der Börde Parus montanus zwischen Hildesheim und Peine spärlich û X Weidenmeise bis nicht vorhanden. Größte Dichten im Nordwesten. Bestand 2005-2008: 10.000- 23.000 Reviere.

Nahezu flächendeckend vorhandener Brutvogel. Größere Vorkommenslücken + Parus palustris bestehen in Küstennähe, in der û X Sumpfmeise Hildesheimer Börde und in den Hochlagen des Harzes. Bestand 2005-2008: 27.000- 34.000 Reviere.

Außer in den waldreichen Gebieten Passer domesticus flächendeckend vorhandener Brutvogel. + û V V X X X Haussperling Größte Dichten in den Städten. Bestand 2005-2008: 510.000-730.000 Reviere.

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In allen Regionen als Brutvogel vorhanden - und dabei zumeist verbreitet. Fehlt weitgehend im Harz, im Solling und in Passer montanus û V V X X Teilen der Lüneburger Heide und der Feldsperling Wesermarschen sowie auf den Ostfriesischen Inseln. Bestand 2005-2008: 69.000-93.000 Reviere.

Regelmäßiger Brutvogel. Jedoch - dramatischer Bestandsrückgang. Regional völlig oder nahezu erloschen, z. B. in Ostfriesland. Durch Witterungseinflüsse Perdix perdix unterliegt der Bestand erheblichen û 3 2 X X Rebhuhn natürlichen Schwankungen. Früher eine ziemlich häufige Art, zu deren Niedergang Bejagung nicht unwesentlich beigetragen hat. Bestand 2005-2008: 7.000-15.000 Reviere.

Regelmäßiger Brutvogel. I m Bergland und - im östlichen Tiefland zerstreut bis Pernis apivorus verbreitet. Im westlichen Tiefland viel ò 3 V X Wespenbussard seltener und in den Marschen nur vereinzelt. Bestand 2005-2008: 460-550 Paare.

Früher weit verbreiteter Brutvogel, der - durch Verfolgung ausgerottet wurde. Ausgehend von kleinen Brutvorkommen auf außer Dienst gestellten Leuchttürmen Phalacrocorax carbo erfolgten in den 90er Jahren des 20. û X X Kormoran Jahrhunderts zunehmend Bruten im Binnenland. Nunmehr in fast allen Regionen. Bestand 2005-2008: 1.539- 1.734 Paare. Außerhalb der Brutzeit weit umherziehend.

Regelmäßiger Brutvogel. Revierdichte westlich der Weser größer als östlich. Auch + Phasianus colchicus û X X in neuerer Zeit noch vielfach ausgesetzt. Fasan Bestand 2005-2008: 72.000-98.000 Reviere.

Bestand nahezu erloschen. In einzelnen - Jahren noch an der Küste und bei Bremen Philomachus pugnax ò 1 1 X sowie in der Dümmer-Region . Zur Zugzeit Kampfläufer besonders in Küstennähe mitunter in größerer Anzahl erscheinend.

Wahrscheinlich nur in einzelnen Fällen Phoenicopterus roseus - ò nicht aus Gefangenschaft stammend. Im Rosaflamingo Küstengebiet, noch seltener im Binnenland.

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Verbreiteter Brutvogel. Größte Dichten im Bereich der großen Städte einschließlich + Phoenicurus ochruros û X X ihrer Gewerbe- und Industriegebiete. Hausrotschwanz Bestand 2005-2008: 87.000-115.000 Reviere.

Regelmäßiger Brutvogel. Im Tiefland, - besonders westlich der Weser, verbreitet, in den Börden und im Bergland hingegen Phoenicurus phoenicurus û 3 X X nur zerstreut. Große Verbreitungslücken im Gartenrotschwanz Weser-Leinebergland. Bestand 2005-2008: 9.000-20.000 Reviere. Auf dem Durchzug öfters auf den Ostfriesischen Inseln.

In der Nominat-Unterart flächendeckend vorhandener Brutvogel. Größte Dichten in + weiten Teilen des Berglandes Phylloscopus collyb it a einschließlich des Osnabrücker û X Zilpzalp Hügellandes, in der Lüneburger Heide und im bei Lingen. Bestand 2005- 2008: 400.000-720.000 Reviere. Weitere Unterarten können zur Zugzeit erscheinen.

Ausnahmeerscheinung. Zwei Nachweise: Phylloscopus fuscatus - û X 2007 Minsener Oog, 2010 Ölhafen Dunkellaubsänger Wilhelmshaven.

Regelmäßig, aber nur in sehr geringer - Anzahl zur Zugzeit auf den Ostfriesischen Phylloscopus inornatus û X Inseln und dem küstennahen Festland Gelbbrauen-Laubsänger nachgewiesen. Weiter südlich nur ausnahmsweise.

Zur Zugzeit im Herbst auf den östlichen der - Phylloscopus proregulus Ostfriesischen Inseln verschiedentlich û X Goldhähnchen-Laubsänger nachgewiesen. Im Binnenland nur sehr spärlich auftretend.

Zumeist verbreitet festgestellter Brutvogel, - der allerdings im Nordwesten gebietsweise selten ist oder nicht vorkommt. Auch in der Phylloscopus sibilatrix Bördenlandschaft zwischen Hildesheim û V X Waldlaubsänger und Peine eine Seltenheit. Größte Dichten im Harz, in der Lüneburger Heide und besonders im Wendland. Bestand 2005- 2008: 13.000-31.000 Reviere.

Vermehrungsgast. Hat 2003 im Hochharz Phylloscopus trochiloides - gebrütet. Überdies diverse Beobachtungen Grünlaubsänger, û R X von Durchzüglern, insbesondere im Harz, Grüner Laubsänger aber auch auf den Ostfriesischen Inseln.

Flächendeckend vorhandener Brutvogel. - Größte Dichten in der Lüneburger Heide, Phylloscopus trochilus û X im Solling, im Harz und in einigen Gebieten Fitis im westlichen Tiefland. Bestand 2005- 2008: 200.000-350.000 Reviere.

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Weit verbreiteter Brutvogel, allerdings nicht in den höheren Lagen des Harzes, im + Solling und in Teilen der Südheide. Höchste Siedlungsdichten im Nordwesten Pica pica û X X und in den großen Städten, hingegen in Elster den Dörfern vielerorts nur noch in Einzelpaaren oder überhaupt nicht mehr. Bestand 2005-2008: 48.000-71.000 Reviere.

Im Bergland bis in die Börden hinein - zerstreut vorhandener Brutvogel. Am Arealrand fluktuierend, so wieder im Os- Picus canus ò 1 2 X nabrücker Hügelland verschwunden. Grauspecht Bestand 2005-2008: 450-600 Reviere. Im Tiefland bisweilen als Gast anzutreffen, zumindest in den südlichen Teilen.

Bis auf die küstennahen Gebiete und weite Picus viridis Teile des Harzes mehr oder weniger + ò 3 X X Grünspecht flächendeckend vorhandener Brutvogel. Bestand 2005-2008: 4.500-8.500 Reviere.

Regelmäßiger, aber sehr seltener - Brutvogel im westlichen Tiefland. Fast nur Pluvialis apricaria noch in einem Moor im Emsland. Einzige ò 1 1 X Goldregenpfeifer Brutvorkommen in Mitteleuropa. Bestand 2008: 10 Reviere. Zur Zugzeit mitunter im Tiefland in größerer Anzahl beobachtet.

Äußerst unregelmäßiger Brutvogel. - Bestand 2005-2008: 1-5 Reviere (geschätzt). Nachweise bleiben mitunter Porzana parva ò 1 1 X jahrelang aus. Am ehesten im Raum Celle- Kleines Sumpfhuhn Wolfsburg- zu erwarten. Über die Rastplätze durchziehender Tiere ist nur wenig bekannt.

Vermehrt Nachweise in den letzten - Jahrzehnten, beruhend auf Klärung der Paarungsrufe, besonders am Dümmer, am Steinhuder Meer und im Bergland entlang Porzana pusilla ò 0 X der Leine. Unter der Bedingung eines Zwergsumpfhuhn gleichmäßig günstig bleibenden Wasserstandes wird das Brüten in einem Gebiet bei Peine erwartet . Der Zugverlauf ist unbekannt.

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Insgesamt verbreiteter Brutvogel mit etwas geringerem Bestand in Küstennähe und in + der Hildesheimer Börde. Größte Dichten im Harz, besonders in den mittleren und Prunella modularis û X höheren Lagen, im Weser-Leinebergland Heckenbraunelle und in der Lüneburger Heide. Bestand 2005-2008: 250.000-400.000 Reviere . Im Winter umherziehend und auch in Lebensräumen, wo es keine Bruten gibt.

Bis auf die Küstenregion als Brutvogel Pyrrhula pyrrhula - û X flächendeckend vorhanden. Bestand 2005- Gimpel 2008: 11.000-26.000 Reviere.

Regelmäßiger Brutvogel, der im Bergland und im östlichen Tiefland östlich einer Linie + Nienburg-Buxtehude verbreitet ist, westlich davon eher zerstreut und mehr im Süden . Regulus ignicapilla û X In den Marschen kaum vorhanden. Sommergoldhähnchen Gleichfalls spärlich in der Börde zwischen Hildesheim und Peine. Bestand 2005-2008: 86.000-130.000 Reviere. Neuerdings hier und da überwinternd.

Regelmäßiger Brutvogel. Nahezu - landesweit vorhanden, jedoch Lücken in den Watten und Marschen, in der Regulus regulus Hildesheimer Börde und im Großen Bruch û X Wintergoldhähnchen bei . Größe Dichten im Harz, im Solling und in der Lüneburger Heide. Bestand 2005-2008: 120.000-175.000 Reviere.

Erst seit wenigen Jahrzehnten - regelmäßiger Brutvogel. Vorstöße erfolgten von Osteuropa her, so dass die meisten Brutnachweise im östlichen Landesteil Remiz pendulinus erfolgten. Gegenwärtig besonders in den û X Beutelmeise Niederungen der Elbe und der Weser mit ihren östlich davon gelegenen Nebenflüssen. Vereinzelt auch an der unteren Ems und an der Küste. Bestand aktuell wohl weniger als 500 Reviere.

Zerstreut bis verbreitet im Tiefland und im - nördlichen Teil des Berglandes vorhandener Brutvogel. Fehlt in den Riparia riparia ò V X X Watten und Marschen, im Harz und in Uferschwalbe weiten Teilen des Weser-Leine- Berglandes. Bestands 2005-2008: 11.000- 22.000 Paare.

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Regelmäßiger Brutvogel. Nur noch nördlich - der Aller verbreitet. Im westlichen Tiefland Saxicola rubetra teilweise fehlend bis zerstreut vorhanden. û 2 3 X Braunkehlchen Einzelne Bruten in den Niederungen im Bergland. Bestand 2005-2008: 2.100-2.300 Reviere.

Nördlich des Mittellandkanals verbreitet - brütend, allerdings in der großflächigen Saxicola rubicola Bewaldung in der Lüneburger Heide û V X Schwarzkehlchen fehlend. Im Süden einschließlich der Börden nur an wenigen Orten. Bestand 2005-2008: 3.500-7.000 Reviere.

Regelmäßiger Brutvogel. Im Bergland und im Nordosten verbreitet, hingegen im + Serinus serinus û V X X Nordwesten nahezu nicht vorhanden und Girlitz dazwischen in nur geringer Dichte. Bestand 2005-2008: 8.000-18.000 Reviere.

Wie viele Vogelarten als Brutvogel im Nordwesten und an der Unterelbe spärlich , + Sitta europaea û X ansonsten jedoch mehr oder weniger Kleiber verbreitet. Bestand 2005-2008: 97.000- 125.000 Reviere.

Regelmäßiger Brutvogel auf den - Ostfriesischen Inseln. Fehlt jedoch auf Wangerooge. Bestand 2005-2008: 600-950 Somateria mollissima û X Paare. Im Winterhalbjahr in größerer Eiderente Anzahl im Wattenmeer rastend. Bisweilen Gastvogel in den Niederungen des Binnenlandes.

Regelmäßiger Brutvogel auf den Inseln im - Wattenmeer und am Küstensaum des Sterna hirundo Festlandes, z. B. Leybucht, Jadebusen. ò 2 2 X Flussseeschwalbe Sporadisch weiter landeinwärts auf künstlichen Brutplätzen. Bestand 2005- 2008: 2.500-3.500 Paare.

Weit verbreiteter Brutvogel. Fehlt in großen Streptopelia decaocto Waldungen, beispielsweise im Solling und + û X X X Türkentaube im Harz. Bestand 2005-2008: 13.000- 29.000 Reviere.

In weiten Teilen als Brutvogel vorhanden. - Fehlt in Küstennähe, im Harz und in Teilen Streptopelia turtur ò 3 3 X der Lössbörde bei Hildesheim und Turteltaube Braunschweig. Bestand 2005-2008: 3.300- 6.500 Reviere.

Verbreiteter Brutvogel. Regional spärlicher - oder fehlend: in Küstennähe, in der Strix aluco ò V X X X Diepholzer Moorniederung und in der Waldkauz Hildesheimer Börde. Bestand 2005-2008: 4.000-7.500 Reviere .

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Strix uralensis Einzeln zufliegend. Blieb mitunter über ò R - Habichtskauz Jahre (Lüneburger Heide, Harz). Seltener Gast. Am ehesten an der Küste zu Sturnus roseus - û X erwarten. Einzelne Beobachtungen im Rosenstar Binnenland, so 1995 bei Peine.

Flächendeckend vorhandener Brutvogel. Bestand 2005-2008: 300.000-600.000 + Sturnus vulgaris û V X X X Reviere. Außerhalb der Brutsaison in Star großen Beständen umherziehend, besonders oft an der Küste.

Regelmäßiger Brutvogel. Flächendeckend. Sylvia atr ic apilla Mehr im Osten als im Westen. Größte + û X Mönchsgrasmücke Dichten am Südharzrand. Bestand 2005- 2008: 413.000-688.000 Reviere.

Nahezu flächendeckend anwesender - Brutvogel. Verbreitungslücken sind kaum Sylvia borin û X X auszumachen, noch am ehesten im Harz Gartengrasmücke und in Teilen der Südheide. Bestand 2005- 2008: 42.000-76.000 Reviere .

Landesweit mehr oder weniger verbreitet auftretender Brutvogel. Dichte im Mittel von + Sylvia communis Nordwest nach Südost abnehmend. Fehlt û X X Dorngrasmücke weitgehend in Teilen der Südheide, des Sollings und des Harzes. Bestand 2005- 2008: 71.000-171.000 Reviere.

Sylvia conspicillata Fotografiert 2008 bei Soltau im . û X - Brillengrasmücke Dritter Nachweis in Deutschland. Verbreitet anzutreffender Brutvogel. Nur in - einigen küstennahen Abschnitten, in der Sylvia curruca Südheide sowie in Teilen des Weser- û X X Klappergrasmücke berglandes und des Harzes kaum vorhanden. Bestand 2005-2008: 32.000- 43.000 Reviere.

Regelmäßiger Brutvogel. Fast - ausschließlich im Niederungsgebiet der Sylvia nisoria ò 3 X X unteren Mittelelbe und im Drömling. Sperbergrasmücke Vereinzelt Vorstöße nach Westen. Bestand 2005-2008: 240-450 Reviere.

Regelmäßiger, mitunter nicht seltener - Brutvogel des Küstenraumes einschließlich der Ostfriesischen Inseln. Vielerorts auch an den Unterläufen von Ems, Weser und Tadorna tadorna Elbe sowie an der unteren Mittelelbe und in û X Brandgans der Diepholzer Moorniederung. Einzelne Brutvorkommen im südöstlichen Niedersachsen. Bestand 2005-2008: 2.600-3.500 Paare. In vielen Wintern im Küstengebiet verbleibend.

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Nur Einzelbeobachtungen außerhalb der - Tarsiger cyanurus Brutzeit, auf Mellum, bei Cuxhaven und û X Blauschwanz Hannover sowie zuletzt 2011 auf Norderney und im Kreis .

Abgesehen von wenigen Brutvorkommen - in der Lüneburger Heide und sich südlich Tetrao tetrix zur Aller hin anschließenden Gebieten ò 1 2 X X Birkhuhn überall ausgestorben. Im Tiefland einst weit verbreitet. Bestand 2005-2008: 215-231 Tiere.

Offenbar nur eine zweifelsfreie Tichodroma muraria - û R X Feststellung: um 1844 (?) in Osnabrück Mauerläufer gefangen.

Äußerst seltener, nur noch in einzelnen - Jahren vorhandener Brutvogel. Tringa glareola Regelmäßiger Durchzügler, wobei die ò 1 1 X Bruchwasserläufer Ostfriesischen Inseln und die Küste von geringerer Bedeutung sind. Am und im Harz nur spärlich.

Tringa nebularia Alljährlich durchziehend, mehr an der û X - Grünschenkel Küste als im Binnenland. Regelmäßiger Brutvogel im Aller- - Urstromtal, nordwärts inzwischen über Tringa ochropus dieses hinausgehend. Nachgewiesen unter ò X Waldwasserläufer anderem auf Truppenübungsplätzen. Bestand 2005-2008: 160-230 Paare. Mitunter überwinternd.

In Küstennähe verbreitet und dabei - teilweise in größerer Anzahl brütend, südwärts bis ins Rheiderland und in die Wümmeniederung bei Bremen. Tringa totanus Zahlenmäßig hervorhebenswert sind noch ò 2 V X Rotschenkel die Vorkommen in der Diepholzer Moorniederung und an der Elbe ab Hamburg flussaufwärts. Bestand 2005- 2008: 5.500-11.500 Paare. Im Küstengebiet bisweilen auch Überwinterer.

Allgemein verbreiteter Brutvogel. Dichte im Osten im Mittel größer als im Westen. + Troglodytes troglodytes û X Bestand 2005-2008: 530.000-680.000 Zaunkönig Reviere . Im Winter ebenso flächen- deckend.

Vor über zwanzig Jahren mehrere Bruten - Turdus iliacus östlich der Weser, sowohl im Tiefland als û X X Rotdrossel auch im Bergland. In größerer Anzahl regelmäßiger Durchzügler.

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Regelmäßiger Brutvogel. Flächendeckend. Turdus merula Dichte landesweit gleichmäßig, nur auf den + û X X X Amsel Ostfriesischen Inseln geringer. Bestand 2005-2008: 1.300.000-1.500.000 Reviere.

Mehr oder weniger verbreiteter Brutvogel. Größte Dichten in der Lüneburger Heide + Turdus philomelos û X X X und im Bergland, besonders im Harz und Singdrossel im Solling. Bestand 2005-2008: 270.000- 450.000 Reviere.

Regelmäßiger Brutvogel. Im Bergland verbreitet und im östlichen Tiefland + zerstreut. Im westlichen Tiefland mehr oder weniger nur am südlichen und am östlichen Rand, jedoch in Ausbreitung begriffen. So Turdus pilaris in Wesernähe inzwischen ziemlich û X X Wacholderdrossel regelmäßig anzutreffen, im Oldenburger Münsterland zur Brutzeit aber immer noch eine Ausnahmeerscheinung. Bestand 2005-2008: 11.000-26.000 Reviere. Auf dem Zug vielfach auf den Ostfriesischen Inseln.

Brütend beschränkt auf den Hochharz. Turdus torquatus - û 1 X X Bestand 2005-2008: 1-3 Reviere . Auf dem Ringdrossel Zug auch anderenorts.

Insgesamt verbreitet, aber vielerorts nur in Turdus viscivorus geringer Anzahl brütend. Fehlt auf den + û X X X Misteldrossel Ostfriesischen Inseln. Bestand 2005-2008: 13.000-31.000 Reviere.

Regelmäßiger Brutvogel mit mitunter - großen Bestandsschwankungen. Zerstreut bis verbreitet, jedoch nördlich der Aller und Tyto alba ò X X in den großen Waldgebieten im Bergland Schleiereule seltener oder gar nicht vorhanden. Bestand 2005-2008: 4.600-8.500 Reviere. Inzwischen seltener.

Upupa epops Unregelmäßiger Brutvogel. Nur noch im ò 0 2 X X X - Wiedehopf Nordosten. In neuerer Zeit diverse Feststellungen - Vanellus gregarius einzelner Tiere in verschiedenen Regionen, û X Steppenkiebitz so bei Hannover, Hildesheim, Salzgitter und im Kreis .

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Als Brutvogel heute viel seltener als noch - vor wenigen Jahrzehnten. Auf den Ostfriesischen Inseln, in den Marschen und im westlichen Tiefland noch verbreitet, jedoch nur noch lokal in größerer Anzahl Vanellus vanellus brütend. Im Bergland nur noch einzelne ò 3 2 X Kiebitz Vorkommen in den Niederungen. Auch im östlichen Tiefland mit starken Einbußen. Bestand 2005-2008: > 20.000 Paare/Jahr. Zur Zugzeit oft in individuenreichen Trupps, z. B. in der Lössbörde zwischen Hildesheim und Braunschweig.

Einzelne Feststellungen zur Zugzeit, bis - Xenus cinereus auf eine 2004 im Landkreis Göttingen û X Terekwasserläufer verteilt über verschiedene Regionen nördlich der Mittelgebirgsschwelle.

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6.1.3 Reptilien (Reptilia)

Keine europarechtlich geschützten Arten (EG-VO, FFH IV) in den Habitatkomplexen 2, 4, 10, 13 gelistet.

6.1.4 Amphibien (Amphibia)

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Zerstreut bis verbreitet im Weser- Leinebergland und im Harz. Im Norden - etwa bis zur Mittelgebirgsschwelle Alytes obstetricans ò 2 3 X X (Deister). Nur noch ausnahmsweise Geburtshelferkröte Bestände mit mehr als 50 rufenden Männchen. In den letzten 25 Jahren insgesamt sehr starke Abnahme. In Elbnähe zwischen Schnackenburg und - Bleckede. Keine neuen Nachweise mehr im Landkreis Uelzen und östlich von Bad Bombina bombina ò 2 2 X X Bevensen. Früher weiter südlich bis in die Rotbauchunke Allerniederung . In den letzten 25 Jahren insgesamt starke Abnahme. Bestand aktuell (geschätzt): 2.000-3.000 Alttiere.

Verbreitungsschwerpunkt im Urstromtal der - Elbe zwischen Schnackenburg und Bleckede (Biosphärenreservat). Zahlreiche Vorkommen auch bei Zeven und Wolfsburg, im Norden von Hannover und von der Ostheide über das Uelzener Hyla arborea ò 2 3 X X Becken bis zur Südheide . Von der Hunte Europäischer Laubfrosch bis in den Südwesten des westlichen Tieflandes mehr oder weniger zerstreut. Fehlt im Nordwesten, im nördlichen und mittleren Abschnitt der Ems-Niederung und in der Wümmeniederung Vereinzelt noch im Bergland.

3 x = Potenziell möglich: Habitatqualitäten erfüllt, Nachweise in der Region (z.B. MTB) vorhanden - = Fehlender Nachweis in der Region und / oder Fehlen geeigneter Lebensräume im UG bzw. in der Umgebung

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Bestand, Verbreitung Vorkommen Art Schutz Habitat- im UG

komplexe möglich 3

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Konzentriert auf das Weser-Aller-Flachland - bis fast an den Mittellandkanal heran, aber auch im Südharz, im Wendland, bei Pelophylax lessonae ò G G X Buxtehude und im Südwesten Kleiner Wasserfrosch Niedersachsens. Wohl nicht im Nordwesten. Kenntnisstand zur Verbreitung allerdings unvollständig.

Im Tiefland verbreitet, allerdings in den - Rana arval is Marschen nicht vorhanden. Im Bergland ò 3 3 X Moorfrosch ein isoliertes Vorkommen am Harzrand bei Walkenried.

Östlich der Weser verbreitet mit - Schwerpunkten in der Lüneburger Heide, im Wendland, in der Elbtalaue und im Triturus cristatus Weser-Aller-Flachland. Im westlichen ò 3 V X X X Kammmolch Tiefland vornehmlich im südlichen Teil. Fehlt in Ostfriesland, weiten Teilen des Emslandes und im Raum Cuxhaven. Im Bergland weit verbreitet. Fehlt im Harz.

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6.1.5 Fische und Rundmäuler (Pisces et Cyclostomata)

Bestand, Verbreitung Vorkommen Art Schutz Habitat- im UG

komplexe möglich 4

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Historisch Laichzug in die - niedersächsischen Ströme Ems, Weser und Elbe, z. T. weit stromauf bis in die Acipenser sturio ò ô 0 0 X Mittelläufe. Bestände während des letzten Europäischer Stör Jahrhunderts dramatisch zurückgegangen. Seit 2008 intensive Maßnahmen zur Wiederansiedlung im Elbesystem .

Mit dem Artbegriff Schnäpel Coregonus sp. - ist in diesem Zusammenhang die derzeit von der Nordsee in die Unterläufe von Rhein, Ems, Weser und Elbe aufsteigende Art bezeichnet (traditionell auch Nordseeschnäpel genannt). Diese Art ist als stellvertretende Art von C. oxyrinchus im Sinne der Anhänge II und IV der FFH- RL anzusehen (Entscheidung der EU- Kommission zum Status der Art C. oxyrhynchus im Jahr 2011). Derzeitiges Vorkommen auf Besatzmaßnahmen mit Tieren aus dem dänischen Fluss Vidau zurückgehend. Seit 1997 Versuche zur Etablierung eines sich selbst erhaltenden Bestandes in der Elbe. In der jüngsten Coregonus sp. Vergangenheit Nachweise einzelner ò 0 3# X Larven in der Aue/Lühe. Über Umfang und Schnäpel Stetigkeit der natürlichen Reproduktion lassen sich aus diesem einmaligen Fund jedoch keine Aussagen treffen. „Eigentlicher“ Nordseeschnäpel C. oxyrhinchus in Deutschland historisch lediglich im Einzugsgebiet des Rheins, der Maas und der Schelde vorkommend, gilt seit ca. 1940 als ausgestorben. Rezente anadrome Schnäpel-Population der Nordseezuflüsse unterscheidet sich nach neustem Erkenntnisstand genetisch von der in der Ostsee vorkommenden Population (durch Anhang V der FFH- Richtlinie unter dem wissenschaftlichen Namen C. maraena erfasst), taxonomischer Status daher noch nicht endgültig geklärt.

# Nach dem damaligen Stand der Taxonomie (siehe C. maraena )

4 x = Potenziell möglich: Habitatqualitäten erfüllt, Nachweise in der Region (z.B. MTB) vorhanden - = Fehlender Nachweis in der Region und / oder Fehlen geeigneter Lebensräume im UG bzw. in der Umgebung

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6.1.6 Farn- und Blütenpflanzen (Pteridophyta et Spermatophyta)

Vorkommen im UG Art Schutz Habitat- möglich 5 komplexe

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Botrychium simplex ò 0 2 X - Einfache Mondraute Cypripedium calceolus ò ô 2 3 X - Frauenschuh Luronium natans ò 2 2 X - Froschkraut

5 x = Potenziell möglich: Habitatqualitäten erfüllt, Nachweise in der Region (z.B. MTB) vorhanden - = Fehlender Nachweis in der Region und / oder Fehlen geeigneter Lebensräume im UG bzw. in der Umgebung

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