Deutsche Schulen – Strategie Und Struktur
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Deutsche Schulen – Strategie und Struktur Bund-Länder-Inspektion Bilanz 2012 Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes Deutsche Schulen – Strategie und Struktur Bund-Länder-Inspektion Bilanz 2012 Herausgeber Projektgruppe PQM beim Bundesverwaltungsamt (BVA) – Zentralstelle für das Auslandsschulwesen – Kontakt [email protected] © Bundesverwaltungsamt Köln 2012 / alle Rechte vorbehalten Telefon: 022899 358-1431 Telefax: 022899 358-2854 Internet: www.auslandsschulwesen.de 4 5 Inhaltsverzeichnis Schulentwicklung braucht einen langen Atem 6 Strategien 76 Die Bund-Länder-Inspektion (BLI) 2.0 8 Es fehlt oft noch der strategische Blick 76 Qualität ist, was den Anforderungen entspricht 9 Das schulische Prozessmanagement rückt in den Blick 78 Qualität 10 Anhang 82 Qualität ist das Ganze 10 Qualitätsprofil 82 Inspiziert: 72 Schulen! 14 Unterrichtsbeobachtungsbogen 2. Zyklus BLI 83 Verfasser 87 Ergebnisse 16 Impressum 88 Deutsche Schulen – eher stark als schwach 16 Gefühlte Qualität reicht nicht 22 Wir arbeiten nicht mehr mit Strichlisten 32 Wer evaluiert, muss sich auch selbst der Evaluation stellen 36 Auch das PQM unterliegt einem Qualitätsmanagement 40 Der Exzellenzbegriff wird überbewertet 44 Schulentwicklung 48 Nach der BLI ist vor der BLI 48 Abenteuer und Erkenntnisse 50 Strategie und Struktur 52 … nicht nur durch Druck, sondern auch 62 Nach der Inspektion beginnt die eigentliche Arbeit 67 In einem Selbstreport die Stärken und Schwächen benennen 72 BLI-Bilanz 2012 BLI-Bilanz 2012 6 7 Schulentwicklung braucht einen langen Atem Grußwort des Leiters der Zentralstelle für das Aus- landsschulwesen Kontinuität und Nachhaltigkeit angelegten ganzheitli- chen Systems setzt. „Vom vielen Wiegen wird die Sau nicht fett“ war ein viel zi- tierter Spruch, der die Wirkungslosigkeit isolierter Inspek- tionsverfahren charakterisieren sollte. Ausschließlich auf die schuleigene Verantwortung und Kompetenz zu setzen, um mit Inspektionsergebnissen professionell und quali- tätsfördernd umgehen zu können, ist sicherlich der fal- sche Weg. Aber wegen notwendiger, kostenträchtiger und Die Bund-Länder-Inspektion, deren Ergebnisse und Er- langwieriger externer Unterstützungsmaßnahmen auf die kenntnisse der Jahre 2010 und 2011 in diese BLI-Bilanz Evaluationsverfahren ganz zu verzichten, wird der Verant- einfließen, hat das dritte Jahr der Regelinspektionen ab- wortung für unsere Schulen ebenfalls nicht gerecht. geschlossen. Bis Ende 2011 konnten 72 Deutsche Auslands- schulen mit überwiegend sehr guten Resultaten inspiziert Die hier vorgelegte BLI-Bilanz 2012 trifft deshalb nicht nur werden. 2013 wird der erste Zyklus der BLI abgeschlossen aggregierte Aussagen zu den Qualitätsstandards der Deut- sein. Damit werden 112 der insgesamt 140 Schulen die ex- schen Schulen im Ausland bei einzelnen Kriterien und terne Evaluation durchlaufen haben. Die bislang nicht in Merkmalen, sondern der Bericht geht bewusst über die die BLI einbezogenen 28 Deutschen Auslandsschulen sind reinen BLI-Inspektionsergebnisse hinaus, indem er die un- überwiegend junge Schulen, die sich noch den Herausfor- terschiedlichen Facetten des PQM aus der Perspektive der derungen einer Schule im Aufbau stellen müssen. Dement- jeweiligen Beteiligten beleuchtet und damit das Netzwerk sprechend wird die Begleitung dieser Schulen ihren spezi- von schulinternen Maßnahmen, schulaufsichtlichen Tätig- fischen Bedürfnissen gemäß gestaltet. keiten, Inspektionsergebnissen und beratend-unterstüt- zenden Elementen der Prozessbegleitung als ganzheitli- Die Schulinspektion – auch Qualitätsanalyse oder Schul- ches System abbildet. evaluation genannt – ist in den Bundesländern vielfach schon weiter: Während beispielsweise Hessen und Berlin „Und sie bewegt sich doch“ war eine Aussage, die für die die zweite Runde mit einem modifizierten Verfahren ein- gesamte Erde gelten sollte, warum also nicht für Schu- geleitet haben, ist die weitere Gestaltung der Qualitätsana- len? Die BLI hat im Rahmen des PQM an vielen Auslands- lyse in Nordrhein-Westfalen noch offen. In Niedersachsen schulstandorten mit den Worten von Hans-Günter Rolff soll ggf. statt der flächendeckenden Inspektion nur noch „Schwung und Verbindlichkeit“ in die Schulentwicklungs- anlassbezogen inspiziert werden. Schleswig-Holstein hat arbeit gebracht. Das bestätigen die Rückmeldungen von sein EVIT-System (Evaluation im Team) nicht fortgeführt. Schulleitungen, Vorständen und weiteren Schulgremien, Welche Beweggründe in den einzelnen Bundesländern und das ist auch die Grunderkenntnis dieser BLI-Bilanz. auch immer für die teilweise deutlichen Konzeptände- Die Deutschen Auslandsschulen sind qualitätsbewusst und rungen ausschlaggebend sind – mit Blick auf andere Nati- werden immer leistungsfähiger. onen mit großer Inspektionstradition wie z. B. Schottland oder die Niederlande lässt sich feststellen, dass Schulent- In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine anregende wicklung einen langen Atem braucht. Deshalb ist im Be- Lektüre. reich des Deutschen Auslandsschulwesens ein Pädagogi- sches Qualitätsmanagement aufgebaut worden, das auf JoAchim Lauer, Dynamik und Anpassungsfähigkeit im Rahmen eines auf LEItEr der ZENtralstELLE für das Auslandsschulwesen BLI-Bilanz 2012 BLI-Bilanz 2012 8 9 Die Bund-Länder-Inspektion (BLI) 2.0 Was den Anforderungen entspricht Grußwort der Ländervorsitzenden des BLASchA Editorial auf eine BLI eine kritische Auseinandersetzung mit dem Wer als Bund-Länder-Inspektor Deutschen Schulen Der hier vorgelegte zweite Bericht der Bund-Länder-Ins- Schulprofil, mit Unterrichtsentwicklung und mit der Qua- im Ausland eine hervorragende Qualität bestätigt, pektion legt im ersten Abschnitt die aggregierten Ergeb- lität von Schule als Ganzem befördert. Der Abschlussbe- der nimmt gelegentlich Diskrepanzen zwischen ge- nisse der Inspektionen aus dem Berichtszeitraum 2010 richt zeigt Stärken und Optimierungsmöglichkeiten. Auf fühlter und bescheinigter Qualität wahr. Aber es und 2011 vor. Zugleich soll deutlich werden, wie die em- dieser Grundlage können die Schulen weiterarbeiten und ist nun einmal so: Qualität ist, was den Ansprüchen pirischen Daten erhoben und ausgewertet werden. Au- Initiativen für die Schulentwicklung ableiten. entspricht. ßerdem werden zwei Außenperspektiven eingenommen: Nämlich einmal, wie die Schulen, und außerdem, wie die Nachdem nun nahezu alle Schulen inspiziert worden sind, Diese Ansprüche formuliert seit nunmehr sechs Jahren der wissenschaftliche Begleitung die Inspektionen wahrneh- steht eine Bilanzierung des ersten Zyklus an. Die bisher ge- Qualitätsrahmen für Deutsche Schulen im Ausland. Und men – eine umfassende Feedback-Kultur bezieht auch die sammelten Erfahrungen bilden eine wichtige Grundlage daran, die daraus abgeleiteten 15 Qualitätsmerkmale und Feedbackgeber ein. Dass der BLI-Prozess sich zu einem weltweit standar- für die Konzeption des zweiten Zyklus. Der ist in Planung 72 Qualitätskriterien zu erfüllen, arbeiten die 140 Deut- disierten Evaluationsverfahren entwickelt hat, ist ein und wird weiterhin mit Unterstützung der Ländervertre- schen Auslandsschulen sehr erfolgreich. Tatsächlich „wird die Sau nicht vom Wiegen fett.“ Aber es großer Erfolg für die Deutschen Auslandsschulen. Ich terinnen und Ländervertreter durchgeführt. Die Schulen wird auch nicht nur gewogen. Sondern es wird auch ge- danke allen Beteiligten für das große Engagement bei der sind dabei wichtige Partner. Im Zentrum eines nun seit zehn Jahren im deutschen Aus- mästet! Der zweite Broschüreabschnitt lenkt deshalb den Erprobung und Einführung der BLI. landsschulwesen praktizierten Pädagogischen Qualitäts- Blick weg vom Messen auf die Entwicklungsprozesse im Bei den vorgesehenen Bilanzbesuchen stellen sich alle managements (PQM) stehen Entwicklungsprozesse, die Vorfeld und noch wichtiger im Anschluss der Inspektion. Dieses Evaluationsinstrument hat große Bedeutung für die KMK-Beauftragten der verantwortungsvollen Aufgabe der einer definierten Strategie folgen (Qualitätszyklus aus In diesem Teil berichten Schulen, Regionalbeauftragte und Qualität der Schulen und deren Abschlüsse sowohl schul- Bestandsaufnahme der Arbeit an den Schulen und der Be- Selbstevaluation – Peer Review – Inspektion – Bilanzbe- Prozessbegleiter1 – also auch Vertreter des Aufsichts- und intern als auch in der öffentlichen Wahrnehmung der ratung für den weiteren Entwicklungsprozess. Ich danke such) und verbindliche Strukturen in Schulen anregen. So des Beratungssystems – aus ihrer jeweiligen Perspektive Schulgemeinde und der Fördernden Stellen. Mit der BLI allen Akteuren und bin sicher, wir werden gemeinsam die basiert der oben genannte Qualitätszyklus auf der Strate- von den schulischen Qualitätsanstrengungen. hat sich ein festes Pädagogisches-Qualitätsmanagement- Erfolgsgeschichte der BLI fortsetzen. gie, dass im Anschluss an Schulentwicklungsseminare für System (PQM) etabliert, das den Schulen über die Selbst- Schulen verbindliche Schritte der Selbstevaluation und des Der letzte Abschnitt befasst sich mit Strategien zur weite- evaluation und das Peer-Review hinaus hilfreiche Anre- HildegarD JaCoB, Peer Review der BLI vorgeschaltet wurden, um so Schulent- ren Qualitätsverbesserung. Hier werden die Ergebnisse aus gungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung bietet. Die LänderVorsitzende des BUND-Länder-Ausschusses wicklung auszulösen und eine Evaluationskultur zu entwi- der Inspektion sowie die Erfahrungen aus der Aufsichts- Erfahrungen haben gezeigt, dass schon die Vorbereitung für SchulischE Arbeit im Ausland (BLASchA) ckeln, bevor die Inspektion den Fuß in die