Komische Figuren in Der Schule
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Lustige Figuren in der Schule. Ein Versuch der didaktischen Aufarbeitung des Altwiener Volkstheaters für den Deutschunterricht anhand ausgewählter Werke von Karl Meisl, Josef Gleich und Adolf Bäuerle. Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades eines Magisters der Philosophie an der Karl-Franzens-Universität Graz vorgelegt von Horst UNTEREGGER am Institut für Germanistik Begutachterin AO Univ.-Prof. Dr. Beatrix MÜLLER-KAMPEL Graz, 2008 1 Inhalt Danksagungen..........................................................................................................................3 Vorwort.....................................................................................................................................3 Einleitung..................................................................................................................................5 1. Historisch-kultureller Hintergrund 1.1 Theater und Theatertradition................................................................................................7 1.2 Publikum.............................................................................................................................10 1.3 Gattungen............................................................................................................................11 1.3.1 Die lokale Posse...............................................................................................................11 1.3.2 Das (parodistische) Zauberspiel......................................................................................13 1.3.3 Das Besserungsstück.......................................................................................................16 1.4 Die Gesellschaft zur Zeit der „Großen Drei“.....................................................................17 2. Die Autoren.........................................................................................................................20 2.1 Adolf Bäuerle 2.1.1 Leben...............................................................................................................................20 2.1.2 Werk................................................................................................................................21 2.2 Karl Meisl 2.2.1 Leben...............................................................................................................................23 2.2.2 Werk................................................................................................................................23 2.3 Josef Alois Gleich 2.3.1 Leben...............................................................................................................................25 2.3.2 Werk................................................................................................................................26 2.4 Die „Großen Drei“ in der Tradition des Volkstheaters......................................................27 3. Ausgewählte Werke...........................................................................................................29 3.1 „Doctor Faust´s Mantel“ 3.1.1 Handlung.........................................................................................................................29 3.1.2 Wissenswerte Fakten.......................................................................................................30 3.2 „Der lustige Fritz“ 3.2.1 Handlung.........................................................................................................................32 3.2.2 Wissenswerte Fakten......................................................................................................33 3.3 „Die Musikanten am Hohen Markt 3.3.1 Handlung........................................................................................................................34 3.3.2 Wissenswerte Fakten......................................................................................................35 4. Didaktische Umsetzung des Themas................................................................................37 4.1 Theoretische Methoden einer „sinnvollen“ Dramendidaktik............................................37 4.2 Schulbuchanalysen............................................................................................................40 4.2.1 Literaturkunde................................................................................................................40 4.2.2 Das Literaturbuch...........................................................................................................41 4.2.3 Stichwort Literatur.........................................................................................................42 4.3 Praktische Umsetzungen des Themas…............................................................................43 4.3.1 Entwurf zweier Unterrichtseinheiten.............................................................................44 4.3.2 Ergebnisse der Arbeitsaufträge......................................................................................45 Conclusio................................................................................................................................49 Editionen Adolf Bäuerle: Doctor Faust´s Mantel................................................................................50 Karl Meisl: Der lustige Fritz..............................................................................................104 Josef Alois Gleich: Die Musikanten am Hohen Markt......................................................150 Bibliographie und Abbildungsverzeichnis..........................................................................197 Anhang...................................................................................................................................200 2 Danksagungen Ich bedanke mich bei Frau Prof. Müller-Kampel, die stets Zeit und fachlichen Rat für mich hatte, bei Frau Mag. Hedwig Göbel und der 7c Klasse des Bischöflichen Gymnasiums, deren Mitarbeit mir einen Praxisbezug zum Thema ermöglichte, bei meinen Eltern, auf deren Unterstützung ich während meines Studiums stets zählen konnte, und bei Ulrike, die mir den nötigen Antrieb für diese Abschlussarbeit gegeben hat. Vorwort Wie gestaltet man Literaturunterricht sinnvoll? In Österreich lernen sämtliche Schüler im Deutschunterricht früher oder später etwas über die drei großen Gattungen Epik, Lyrik und Dramatik. Man lernt die theoretischen Konzepte und beschäftigt sich mit zahlreichen literarischen Beispielen. Besonders Menschen der älteren Generation erinnern sich vielleicht noch an ein recht stures Unterrichtskonzept mit quälendem Auswendiglernen von Gedichten, Balladen und Dramenszenen und Nacherzählen von epischen Handlungen. Auch ich musste einst Goethes Zauberlehrling auswendig lernen und kann einige Passagen sogar heute noch. Jeder in unserer Klasse musste die Ballade auswendig lernen. Was jedoch kaum im Unterricht vermittelt wurde: Worum geht es in diesem Werk überhaupt? Falscher Literaturunterricht kann einem jungen Menschen die Freude an der Literatur für immer verderben. Offene und schülerzentrierte Unterrichtsformen bieten heutzutage eine Vielzahl an Alternativen, welche sowohl den Schüler/die Schülerin als auch den literarischen Text aktiv einbinden. Ich gehöre zu einer (wie ich zu behaupten wage) sehr großen Gruppe von Menschen, die gerne lesen und gerne dramatische Handlungen in Form von Theater, Film und Fernsehproduktionen sehen. Was fasziniert uns so sehr an Literatur und Schauspiel? Es sind meiner Meinung nach die fiktiven Welten und die darin lebenden fiktiven Figuren. Sie sind für unseren Geist gleichzeitig Fluchtmöglichkeit und Inspiration. Das Drama hat seit Horaz die Funktion „docere et delectare“, d.h. es soll „lehren und unterhalten“. Folgendes schätze ich an der Literatur besonders: Literarische Figuren können uns sowohl im positiven als auch im negativen Sinn Vorbild sein. Einige zeigen uns, was oder wie wir gerne wären, andere wiederum, wie wir auf keinen Fall sein wollen. Und dann gibt es die Kategorie jener Figuren, die uns den Spiegel der eigenen Unzulänglichkeiten und Schwächen vorhalten und uns (durch aktives Handeln oder unverbesserliches Zusteuern auf den Abgrund) zeigen, wie man es eventuell besser machen könnte. Als ich mich während des ersten Studienabschnittes auf die Prüfung „Literarische Traditionen III“ bei Frau. Prof. Müller-Kampel vorbereitet hatte, glaubte ich in den Tragödien und 3 Erzählungen des Naturalismus und des Bürgerlichen Realismus so etwas wie einen roten Faden zu sehen: Wer stur an fragwürdigen Ehrbegriffen und Lebensprinzipien festhält, ohne diese zu überdenken, ist zum Untergang verurteilt. Leutnant Gustl1 schließt mit seinem Leben ab und plant ernsthaft, Selbstmord zu begehen aufgrund einer verbalen Auseinandersetzung mit einem Bäckermeister, bei der (möglicherweise) seine Ehre irreversibel verletzt wurde. Loth folgt seinem feigen Dogmatismus und verlässt Helene, was diese in den Selbstmord treibt2. Sali und Vrenchen wird ein alternatives Leben beim fahrenden Volk angeboten. Auch sie wählen stattdessen den Freitod3. Innstetten erfährt, dass Effi vor sechs Jahren eine außereheliche Affäre hatte. Trotz der Verjährung und der gemeinsamen Familie bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich mit dem damaligen Liebhaber auf Leben und Tod zu duellieren und seine Frau zu verstoßen4. Das umgekehrte Prinzip glaubt man bei den komischen Figuren zu finden: Wer sich ändert bzw. anpasst, wird das