Mitteilungen Heft 51 / November 2009
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Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg Ulm e. V. – KZ-Gedenkstätte – Mitteilungen Heft 51 / November 2009 Einblicke und Ausblicke Inhalt Die 51. Ausgabe der Mitteilungen Vorwort 2 Impressum 2 Blick nach vorn – Interview mit Nicola Wenge 3 „Ulm gegen Rechts“ 5 1. Internationaler Tag im DZOK 7 150 Jahre Bundesfestung 8 Tolstoi und die Ulmer Bundesfestung 9 Demjanjuks Spuren in Ulm 10 Sinti und Roma 12 70 Jahre Kriegsbeginn: Ein deutsch-polnisches Zeitzeugengespräch 13 Der Warschauer Aufstand, Kazimiera Kolinska und eine Ulmer Recherche 14 Ort der Gewalt, Ort des Leids, Ort des Widerstands 15 Dr. Nicola Wenge, neue Leiterin des Doku-Zentrums und Herausgeberin der Mit- Projekttage der PH Heidelberg 16 teilungen, bei einer Führung im Rahmen der Ulmer Kulturnacht, September 2009 (A-DZOK, Veranstaltungen 2009). Die „dzokkis“ im Umbruch 17 Tobias, der neue ASF-ler 18 Gedenkstunde in der Ulmer KZ-Gedenkstätte Christian Renner: Porträt eines freiwilligen DZOK-Mitarbeiters 18 für den Widerstand von 1933 bis 1945 und die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft Nachrufe: A. Knoop-Graf, Sonntag, 15. November 2009, 11 Uhr L. Strate-Nathan 19/20 Gedenken im interkulturellen Austausch: Leserbrief des VVN/BdA 21 Eine wichtige Aufgabe auch für Ulmer/-innen Rückblick 2009 22 Dr. Nicola Wenge Neues in Kürze 26 „Was geht mich Eure Geschichte an?“ Neue Bücher 30 Eine Projektpräsentation des DZOK mit der Klasse 8a der Veröffntlichungen des DZOK 34 Adalbert-Stifter-Hauptschule und dem Stadtjugendring Ulm e. V. DZOK-Veranstaltungen ab 1230 Uhr: Winter/Frühjahr 2009/2010 35 Muttersprachliche Führungen durch die Gedenkstätte Förderer dieser Nummer 36 in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Ausschuss der Stadt Ulm Beitrittserklärung 36 Mitt51_18 1 01.11.2009, 19:17 Uhr Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die Nummer 51 unseres Wolfgang Keck führte, über meine Mitteilungsblatts in Ihren Händen. ersten Eindrücke, Aktivitäten, Pläne Die Zeitschrift wird weiterhin – nach und grundsätzlichen Perspektiven einer einmaligen Pause bedingt durch für die künftige Arbeit (S. 3). Doch den Leitungswechsel – halbjährig auch darüber hinaus hat sich perso- erscheinen. Und sie bleibt ein Forum nell viel getan in unserer Einrichtung zur (historisch-)politischen, regionalen und seinem Trägerverein: Vorgestellt Kultur, in dem wir nicht nur die Arbeit werden der neue „Freiwillige“ der des Doku-Zentrums vorstellen, son- Aktion Sühnezeichen Friedensdienste dern darüber hinaus zur kritischen Tobias Edling (S. 18), der Wechsel in Auseinandersetzung mit der NS-Zeit unserer Jugendgruppe der dzokkis und ihren Folgen für die Gegenwart (S. 17), der im Juli gewählte Vorstand einladen. Das äußere Erscheinungs- (S. 26) und der neue Ehrenamtliche bild signalisiert in diesem Sinne eben- Christian Renner (S. 18) falls Beständigkeit. Trotzdem markiert diese Nummer natürlich auch einen Nicola Wenge in der vh Ulm, 20.3.2009 Trotz dieser Veränderungen, die das (© Matthias Kessler/SWP) Neubeginn: Erstmalig übernehme ich DZOK auch schon im ersten Halbjahr als neue Leiterin des Dokumentations- beschäftigte, ist es uns gelungen, zentrums die Herausgabe des Mittei- durchgängig eine breit aufgestellte Impressum lungsblatts, unterstützt – auch das Erinnerungsarbeit und die aktive Par- Herausgeber: eine Neuerung – von einem Redak- teinahme gegen Rechts fortzuführen. Dokumentationszentrum tionsteam, in dem wir Inhalte und Hiervon geben die thematischen Bei- KZ Oberer Kuhberg Ulm e. V.; Umsetzung des „Blättle“ gemeinsam träge in diesem Heft einen Eindruck. Postfach 2066, 89010 Ulm; diskutieren und umsetzen. Ein Dank geht an dieser Stelle an die [email protected] Weil mit dem Leitungswechsel im Gastautoren, die diese Ausgabe mit www.dzok-ulm.de Sommer viele (zum Teil auch wider- ihren Perspektiven bereichern. Ich (dort Infos zur Mitgliedschaft) streitende) Hoffnungen und Wünsche, freue mich, dass Silvester Lechner DZOK-Büro mit Archiv, Bibliothek: Befürchtungen und Ängste verknüpft auch nach seinem Ausscheiden in Büchsengasse 13, 89073 Ulm, waren, berichte ich in einem Inter- gewohnt kompetenter Weise wich- Tel.: 0731 / 2 13 12, Fax: 9 21 40 56 view, das unser Vereinsvorsitzender tige Artikel beigesteuert hat. Seine Abschiedsrede vom 28. Juni 2009 Redaktion: Dr. Nicola Wenge (verantwortlich), finden Sie als Beilage in diesem Heft. Prof. Dr. Ulrich Klemm, Annette Lein, Ilona Walosczyk Doch eins ist klar: Dass wir produktiv weitermachen konnten, verdanken Druck: wir auch vielen weiteren langjährigen Offsetdruck Martin, Blaustein Wegbegleitern und Unterstützern. Auflage: 1 500 Mein besonderer Dank gilt deshalb Mitarbeiterinnen: Ihrer Treue gegenüber dem Doku- Dr. Nicola Wenge (Leiterin), Zentrum und Ihrer Bereitschaft, Tradi- Annette Lein, Ilona Walosczyk tionen und neue Impulse miteinander Bürozeiten: zu verbinden. Mo-Do 9 – 16 Uhr, Fr 9 – 12 Uhr Öffnungszeiten Bleibt mir für heute, Sie herzlich zur der KZ-Gedenkstätte: So 14 - 17 Uhr. Gedenkfeier am 15. November einzu- Führungen sonntags um 14:30 Uhr, laden, die die Bedeutung des Geden- für Gruppen nach Vereinbarung kens im interkulturellen Dialog in ihren auch werktags (mind. zwei Wochen Mittelpunkt stellt. vorher anmelden). Details auf S. 35 und unter Mit den besten Wünschen für Weih- www.dzok-ulm.de nachten und das neue Jahr 2010 Spendenkonto: 764 90 62 grüßt Sie Sonderkonto „Stiftung“: Silvester Lechner am gleichen Tag 272 07 04 (© Matthias Kessler/SWP) Nicola Wenge beide bei der Sparkasse Ulm (BLZ 630 500 00) Eintritt: 2,00 € / 0,50 € Führung: 35,00 € / Gruppe Mitteilungen des DZOK: 1,00 € / Heft 2 Mitt51_18 2 01.11.2009, 19:17 Uhr Blick nach vorn Interview des Vereinsvorsitzenden Wolfgang Keck mit Nicola Wenge, der neuen Leiterin des DZOK Was hat dich motiviert, neue Lei- terin am DZOK zu werden? Als ich eure Stellenausschreibung gelesen habe, fühlte ich mich sofort angesprochen. Einerseits suchte ich nach einer verantwortungsvollen Tätig- keit in der Gedenkstättenlandschaft, in der ich die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit aktiv führen könnte. Ande- rerseits gefielen mir euer inhaltliches Profil und euer Ruf, engagierte Arbeit zu machen. Diese Kombination hat mir die Entscheidung, mich aus Köln fort zu bewerben, erleichtert. Was waren deine ersten Eindrücke von der Stadt Ulm und dem Doku- Wolfgang Keck und Nicola Wenge im Gespräch (A-DZOK, 10/09; Foto: A. Lein) Zentrum? Die Aufnahme hier war schon vor meinem eigentlichen Arbeitsbeginn angestoßen. Neben der alltäglichen arbeit – einen führenden Platz ein; am 1. Juni überwältigend freundlich. Arbeit und der Teamfindung in der seine Tätigkeit ist auch bundesweit Bei einem ersten Besuch im April Büchsengasse mussten außerdem anerkannt, was sich nicht zuletzt in wurde ich nicht nur herzlich begrüßt, das Veranstaltungsprogramm für der derzeitigen Bundesförderung der sondern lernte auch - mit meinem den Herbst und die Herausgabe des Pädagogik-Stelle spiegelt. zukünftigen Vorgänger durch die Mitteilungsblatts organisiert werden. Stadt eilend - einige der wichtigsten Da war ich schon froh, dass in der Siehst du auch Gefahren, denen Kooperationspartner kennen. Da fiel ruhigeren Sommerpause etwas Zeit man begegnen muss? mir schon positiv auf, dass Ulm eine blieb, um einige programmatische Mit wachsendem Abstand zur NS-Zeit Stadt der kurzen Lauf- und Kommuni- Überlegungen zu entwickeln, bevor und nahendem Ende der Zeitzeugen- kationswege ist. Dieses dicht gewebte sich das Doku-Zentrum im September schaft steht die Gedenkstättenarbeit Beziehungsflechtwerk des DZOK, das wieder in die Öffentlichkeit zurückge- grundsätzlich vor großen Herausfor- viele Menschen und Institutionen in meldet hat. derungen. In Zeiten medialer Verwi- der Region einbindet und zur Bewälti- schung von Realität und Fiktion einer- gung der vielfältigen Aufgaben ja auch Was begreifst du als wichtige seits und wachsender Verdrossenheit dringend erforderlich ist, hat mich in Vorzüge der aktuellen Situation an der Beschäftigung mit der NS-Zeit den ersten Tagen wohl am meisten unserer Einrichtung? andererseits müssen wir auch in Ulm beeindruckt. Das Doku-Zentrum ist heute - nach doppelt entgegensteuern: Erstens einem langen Weg - ein anerkannter brauchen wir mehr denn je den Rück- Wo lag der Schwerpunkt Bildungs-, Lern- und Gedenkort für bezug auf die historische Quellen- deiner Aktivitäten in den ersten viele Menschen. Die KZ-Gedenkstätte grundlage und die Anbindung an die Monaten? im Fort Oberer Kuhberg zieht jähr- neuere Forschung, um im medialen Zunächst einmal ging es für mich als lich über 9.000 Besucher mit leicht Dauerrauschen kritisch informieren „Neue“, die von außen kam, darum, steigender Tendenz an, die von dem zu können. Hierfür sind wesentlich den Charakter des Doku-Zentrums Gedenkstättenteam individuell und die Professionalisierung unserer kennen zu lernen. Und damit meine ich gruppenspezifisch betreut werden. Archivarbeit und die Vernetzung mit nicht nur die Arbeitsschwerpunkte und Das Info- und Servicezentrum mit anderen Forschungseinrichtungen Abläufe, sondern vor allem Wesen und Archiv und Bibliothek in der Büch- und Gedenkstätten. Zweitens sind wir Selbstverständnis. Besonders wichtig sengasse bietet als zweites wichtiges aufgefordert, ständig verstärkt auch waren hierfür intensive Gespräche mit Standbein die Grundlage für wertvolle jene Menschen anzusprechen und den Haupt- und Ehrenamtlichen, mit historisch-wissenschaftliche Arbeit zur einzubeziehen, die bisher noch nicht dem Vereinsvorstand und Freunden NS-Zeit in der Region Ulm/Neu-Ulm. so gut erreicht werden konnten. Dafür des Doku-Zentrums, nicht