Die Mauerraute Asplenium Ruta-Muraria L. Im Tiefland Von Niedersachsen (Mit Bremen - Nordwest-Deutschland)*
Braunschweiger Geobotanische Arbeiten, 9: 139-165. März 2008 Die Mauerraute Asplenium ruta-muraria L. im Tiefland von Niedersachsen (mit Bremen - Nordwest-Deutschland)* Jürgen Feder Abstract: Asplenium ruta-muraria L. in the lowlands of Lower Saxony (incl. Bremen - northwestern Germany) Asplenium ruta-muraria L. (wall-rue) is an endangered species in the lowlands of Lower Saxony and Bremen. Since 1990 it can be observed mainly in the districts/regions of Aurich, Bentheim, Bremen, Emden, Emsland, Friesland, Hannover, Leer, Nienburg, Osnabrück, Soltau-Fallingbostel and Wil- helmshaven. 1. Einleitung Ein echter Kulturfolger im nordwestdeutschen Tiefland ist die Mauerraute (Aspleni- um ruta-muraria L.) aus der Familie der Streifenfarngewächse (Aspleniaceae). Dieser unscheinbare, bis 20 cm lange, wintergrüne Farn, von Laien oft für ein Moos gehal- ten, wächst im Tiefland von Niedersachsen und Bremen vor allem in (alten!) Mauer- fugen von Bahnhöfen (Gebäudemauern, Laderampen), Brücken, Mauern an Rändern von Gärten, Höfen, Friedhöfen, Kirchhöfen, an Kaianlagen, Kirchen, Schleusen, Schlössern, Schornsteinen, Wehren und selten an Fabriken (alte Molkereien und Zie- geleien). Die Standorte sind vor allem trocken bis mäßig frisch, feinerdearm, nähr- stoffärmer, gern kalkhaltig und (optimal mäßig) besonnt bis beschattet. Die Mauer- raute ist im Küstengebiet und Tiefland des Bearbeitungsgebietes (etwa nördlich der Mittelgebirge und der Börden) als gefährdet eingestuft (Rote Liste 3K, 3T – GARVE 2004). Bedroht ist sie vor allem durch Abriss oder übertriebene Sanierung alter Mau- ern, beispielsweise im Zuge von Maßnahmen zur „Dorfverschönerung“ oder zur Verkehrssicherungspflicht. Zum Namen: „Asplenium“ von griech. ‚a’ = gegen und * Zuallererst Herrn Prof. Dietmar Brandes (Braunschweig) habe ich es zu verdanken, den mich seit etwa 1985 begeisternden Pfad durch die hiesige (oft bunte) Ruderalve- getation gefunden zu haben – vor allem durch seine vielen Publikationen über die Flora von Bahnhöfen, Häfen, Mauern und Straßenrändern.
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