Der Pfäffikersee Naturperle an Zürichs Östlichem Agglomerationsrand Und Dauerhaft Schützenswerter Lebensraum

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Der Pfäffikersee Naturperle an Zürichs Östlichem Agglomerationsrand Und Dauerhaft Schützenswerter Lebensraum Zurich Open Repository and Archive University of Zurich Main Library Strickhofstrasse 39 CH-8057 Zurich www.zora.uzh.ch Year: 2016 Vegetation und Flora der Moorlandschaft am Pfäffikersee Spillmann, John ; Schnyder, Norbert ; Keel, Andreas Posted at the Zurich Open Repository and Archive, University of Zurich ZORA URL: https://doi.org/10.5167/uzh-131682 Book Section Published Version Originally published at: Spillmann, John; Schnyder, Norbert; Keel, Andreas (2016). Vegetation und Flora der Moorlandschaft am Pfäffikersee. In: Otto, Ernt; Spillmann, John. Der Pfäffikersee. Zürich: Naturforschenden Gesellschaft in Zürich NGZH, 54-83. Der Pfäffikersee Naturperle an Zürichs östlichem Agglomerationsrand und dauerhaft schützenswerter Lebensraum Neujahrsblatt der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich NGZH 218. Stück | 2016 Ernst Ott und John Spillmann Umschlagbild: Blick von Robenhausen über den Pfäffikersee nach Norden: Im Vordergrund das Robenhauser Riet mit dem Unter- und Bützlisee (dunkel), rechts davon der Aabach mit dem Hellsee, am rechten Rand das Delta des Chämtnerbachs; links Seegräben, im Hintergrund Pfäffikon mit dem Tämbrig. Foto: F. Meier, Fotodrohne (Standort: 701160/243625) © VPP Der Pfäffikersee Naturperle an Zürichs östlichem Agglomerationsrand und dauerhaft schützenswerter Lebensraum Herausgegeben von Ernst Ott und John Spillmann Neujahrsblatt der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich NGZH 218. Stück | 2016 Naturforschende www.propfäffikersee.ch Gesellschaft in Zürich www.ngzh.ch Impressum Das Neujahrsblatt der NGZH ©2016 Naturforschende erscheint einmal jährlich auf den Gesellschaft in Zürich 2. Januar (Berchtoldstag) als Ergänzung zur Vierteljahrsschrift. Mit Unterstützung von: Stiftung Binelli & Ehrsam Zürich Herausgeber Naturforschende Gesellschaft in Fondation Petersberg pro planta Zürich NGZH et natura Kilchberg Stiftung HUBER+SUHNER Redaktion Pfäffikon Ernst Ott und John Spillmann R. & R. Kägi-Stiftung Männedorf Ella & J. Paul Schnorf Stiftung Adresse der Herausgeber Zürich Ernst Ott Ferag AG Hinwil Forchstrasse 4a CH—8610 Uster NaturRus Russikon [email protected] Naturschutzverein Rüti John Spillmann Im Glockenacker 65 Naturschutzverein CH—8053 Zürich Bäretswil-Bauma [email protected] Natur- und Vogelschutzverein Wetzikon-Seegräben Gestaltung und Satz Natur- und Vogelschutzverein Barbara Hoffmann Pfäffikon www.barbara-hoffmann.com Druck Koprint AG, Alpnach Dorf Auflage 3000 Bezug Sekretariat der NGZH Fritz Gassmann Limmatstrasse 6 CH—5412 Vogelsang [email protected] ISSN 0379-1327 Der Pfäffikersee Naturperle an Zürichs östlichem Agglomerationsrand und dauerhaft schützenswerter Lebensraum Herausgegeben von Ernst Ott und John Spillmann Summary Situated in the glacially formed drumlin landscape of the Zürcher Oberland (ZH, Switzerland), the mire landscape of the Pfäffikersee (Lake Pfäffikon) is both one of the most important and one of the largest wetlands and nature reserves of the Swiss plateau (Mittel- land). Famous especially for its birdlife, insect fauna and flora, the area is also an important recreational countryside in the region. The Robenhausen site (south of the lake) has become famous for the remains of prehistoric pile dwellings discovered in the area by J. Messikommer in the 19th century. With respect to vegetation, transitional bogs are of special importance (the primary raised bogs have been destroyed by peat extraction). Based on selected groups of organisms (flowering plants and mosses, diatoms, cray- fishes, butterflies, birds, and fishes), we show that today the Lake Pfäffikon area is still a biodiversity hotspot in North-Eastern Switzer- land. However, some fundamental changes were found in most groups. Further chapters deal with landscape history, lake shore settlement history (neolithic and bronze age), late Würmian and Holocene vegetation history, limnology (related to hydrology and former eutrophication of the lake), and neozoa spread and preven- tion. Additionally, the most important nature conservation meas- ures in the area, management measures and habitat improvements are presented. Furthermore, conflicts of use (e. g., nature vs. rec- reation) and perspectives are also presented from a landscape planning point of view. Finally, an outlook for the future is given. Keywords avifauna, bronze age, biodiversity, butterflies, conservation, cray- fish inventory, diatoms, fishing, flora, hydrology, landscape -ana lysis, landscape history, lake of Pfäffikon/ZH, Late Würmian and Holocene vegetation history, limnology, mire landscape, mosses, nature conservation measures, nature reserve, neolithic age, neo- zoa spread and prevention, peat extraction, Pfäffikersee, popula- tion development, raised and transition bogs, recreation landsca- pe, Robenhausen, settlement, wetland, Zürcher Oberland Inhalt Summary 4 Vorwort 7 Einleitung 9 Landschaftsgeschichte 15 Wohnen am See: Die Besiedlung des Pfäffikersees im Neolithikum und in der Bronzezeit 32 Spät- und Postglaziale Vegetationsgeschichte anhand pollenanalytischer Untersuchungen 43 Vegetation und Flora der Moorlandschaft am Pfäffikersee 54 Auf Messikommers Spuren: Kieselalgen im Robenhauser Riet 84 Neozoen im Pfäffikersee — Wehret den Anfängen! 91 Flusskrebse im Bezirk Pfäffikon 101 Schmetterlinge 105 Langjährige Entwicklung der Vogelwelt 117 Fische und Fischerei im Pfäffikersee 138 Pfäffikersee limnologisch betrachtet 149 Naturschutz — Einsatz für die Natur 157 Landschaft Pfäffikersee — Erlebnis-Hotspot oder Naturidylle? 176 Ausblick 193 Glossar 201 Autoren 204 Dank 206 Abbildungsnachweise 207 7 Vorwort Hansruedi Wildermuth Der Pfäffikersee gilt zusammen mit seiner Umgebung als land- schaftliches Kleinod, mit seiner Pflanzen- und Tierwelt als Bio- diversitäts-Hotspot und den prähistorischen Fundstätten als ar- chäologische Schatzkammer. Für naturkundlich interessierte Menschen, im Englischen treffend als ‹naturalists› bezeichnet, ist das Gebiet beliebtes Exkursionsziel. Botaniker, Ornithologen und Entomologen finden hier viele schweizweit selten gewordene Arten der Gewässer, Moorwälder und Trockenwiesen, vor allem aber der Flach-, Übergangs- und Hochmoore auf kleinem Raum. Natur- und kulturgeschichtlich orientierten Disziplinen dient die Gegend auch als Forschungsplatz. Für die meisten Besucher be- deutet die Landschaft jedoch einfach Erholungsgebiet. Sie lädt ein zu einer zweistündigen Seeumrundung, zum Spaziergang mit Hund, Familie oder Freunden, zum Joggen, Baden, Segeln oder Fischen. In ihren Augen präsentieren sich Seegelände und angren- zende Moore als ein Stück ursprüngliche, unberührte Natur, in der es sich wohl sein lässt. Gleichwohl handelt es sich keineswegs um eine Naturlandschaft im geografisch-landschaftsgeschichtlichen Sinn. Selbst in den Kernzonen des heutigen Naturschutzgebietes hat der Mensch Landschaft und Lebensgemeinschaften einschnei- dend mitgestaltet. Seine Einflüsse reichen Jahrtausende zurück. Die ältesten Spuren sesshafter menschlicher Besiedlung mit Acker- bau und Viehhaltung führen in die Jungsteinzeit. Zur entschei- denden Umwandlung der Gegend kam es jedoch erst mit dem Abbau des Torfs im bäuerlichen Stil und der Regulierung des Seespiegels, besonders aber mit der intensivierten landwirtschaft- lichen Nutzung der trockeneren Böden, dem Kiesabbau, der Aus- dehnung von Siedlungs- und Industriegebieten und der Einleitung von eutrophierenden Stoffen aus der Umgebung in den See. Nach Aufgabe der Torf- und teilweise auch der Streunutzung ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es auch in den Moorflä- chen zu weiteren Wandlungen: Noch offene Torfgewässer verlan- deten zusehends, Streuwiesen verbuschten, entsprechend änder- ten sich Flora und Fauna. Dennoch ist die Moorlandschaft ein Refugium gewässer- und moortypischer Pflanzengesellschaften und Tier gemeinschaften geblieben. Sie sollen durch gezielte Na- turschutzmassnahmen erhalten und künftig gefördert werden, gesetzliche Grundlagen dazu sind vorhanden. Besonders wichtig ist die spezifisch auf den Landschaftsraum bezogene Verordnung 8 Vorwort zum Schutz des Pfäffikerseegebietes von 1999. Ihre Umsetzung erfordert unter anderem auch die Erarbeitung weiterer naturwis- senschaftlicher Grundlagen. Im Hinblick auf die künftige Entwicklung des Pfäffikersees und seiner Landschaft hat das vorliegende Neujahrsblatt der NGZH nicht zuletzt zum Ziel, in Bevölkerung und Politik mehr Verständ- nis für die notwendigen Natur- und Landschaftsschutzmassnahmen zu wecken. Als zeitgemässe Kurzmonographie des Sees und seiner angrenzenden Moorlandschaft behandelt es in verschiedenen Beiträgen natur- und kulturhistorische Aspekte von der Land- schaftsgeschichte über Archäologie, Limnologie und Ornithologie bis hin zu den Neozoen. Einige Themen wie beispielweise die Schilfproblematik oder biologische Taxa wie die im Gebiet gut bekannten Libellen, Heuschrecken, Wasserkäfer und Reptilien bleiben unberücksichtigt, ebenso die Pilze, Flechten und weitere Organismengruppen; sie hätten den vorgegebenen Rahmen eines Neujahrsblattes gesprengt. Andererseits kommen wichtige Aspek- te zur Sprache, die über die rein naturwissenschaftlichen Belange hinaus gehen, für die Erhaltung von Landschaft und Biodiversität jedoch von Bedeutung sind: Nutzungskonflikte, Regelung der Raumnutzung, Naturschutzproblematik, Zukunftsperspektiven. So gesehen ist diese Monographie ein Plädoyer zur Erhaltung und zur sorgsamen Nutzung einer vielfältigen traditionellen Kultur- landschaft in ihrer ganzen Integrität. Dies bedeutet auch, dass die Moorflächen mit Massnahmen gepflegt werden, die auf naturwis-
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