KORRESPONDENZBLATT DES CANISIANUMS

Heft 2, Jahrgang 152 – Wintersemester 2019/2020 Inhaltsverzeichnis Geleitwort des Rektors

Geleitwort des Rektors ...... 1 Liebe Alt-Canisianer, Freunde und Wohltäter, liebe Canisianer!

1. Herz-Jesu-Fest 2019 Ein Höhepunkt in diesem Semester waren Festprogramm...... 2 die Feierlichkeiten „120 Jahre ukrainische Begrüssung von Rektor P. Andreas Schermann SJ ...... 3 Theologiestudenten und ukrainische Ge- anmerkungen zum Christsein heute: meinde “ (siehe Chronik). Ins- anforderungen an Christen in der säkularen Gesellschaft gesamt studierten bis jetzt mehr als 200 Festvortrag von Dr. Franz Küberl, Präsident a.d. der Caritas Österreich ...... 5 Theologiestudenten ukrainischer Herkunft Bilder vom Herz-Jesu-Fest 2019 ...... 14 an der Innsbrucker Universität, von denen 2. Vorträge/Beiträge viele im Canisianum lebten. Manche sind Impulse Beim Triduum Zum Herz-Jesu-Fest für ihren Glauben als Märtyrer gestorben ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Wilhelm Guggenberger ...... 16 und wurden später seliggesprochen. Bei alltagstaugliche Spiritualität, P. Josef Thorer SJ ...... 23 diesen Festlichkeiten kam für mich die Beiträge zum Weltmissionssonntag 2019 ...... 31 dankbare Verbundenheit der Ukrainer ge- wissenschaftsposter ...... 34 genüber der Universität Innsbruck und dem Canisianum zum Ausdruck. 3. Neoingressi 2019/2020...... 40

4. Aktuelles und Chronik Wir feiern bald das Weihnachtsfest und er- alt-Canisianer-Konveniat 2019 in Amerika ...... 42 Ein wichtiges Ereignis ist für mich die Wall- warten „Christus, das Licht“. Dieses Fest verabschiedung Józef Niewiadomski ...... 43 fahrt am Beginn des Studienjahres, die alle will uns wieder einladen, auf das Kind in Canisianer an ihre Sendung erinnert, näm- der Krippe zu schauen, Gottes Angesicht 120 Jahre ukrainische Theologiestudenten und ukrainische Gemeinde in Innsbruck ...... 44 lich ausgebildet zu werden, um den Mit- in aller Einfachheit, in aller Schönheit und wallfahrt zum Studienjahresbeginn 2019 ...... 48 menschen zu dienen, egal in welchen Auf- Leuchtkraft und in Frieden zu sehen. Die chronik vom 1. Juli bis 13. Dezember 2019 ...... 50 gaben sie einmal tätig sein werden. Dieses Geburt Jesu Christi ist ein Licht, das über lied des Canisianums ...... 55 Jahr ging es nach „Altötting“. Der Wall- die ganze Welt strahlt. Das zeigt sich auch die Hausgemeinschaft des Collegium Canisianum 2018/2019 ...... 57 fahrtsort ist durch seine „schwarze Ma- in der Verschiedenheit der Menschen im 5. Wir gratulieren ...... 58 donna“ berühmt geworden, die aus dem Canisianum. Unsere Kulturen sind sehr un- späten 13. oder dem frühen 14. Jahrhun- terschiedlich, aber das Licht Jesu Christi 6. Diözesenliste – Studienjahr 2019/20 ...... 62 dert stammt. Durch gemeinsame Gebete, verbindet uns alle. 7. Geburtstage und Weihejubiläen 2020 ...... 64 die Eucharistiefeier und ein gutes Mittag- essen, kehrten wir geistig und leiblich ge- Liebe Freundinnen und Freunde des Ca- 8. Memento Mori ...... 68 stärkt in das Kolleg zurück. nisianums! Im Namen unserer Hausge- 9. Briefe und Grüsse aus aller Welt ...... 72 meinschaft danke ich für ihre wohlwollen- Die ersten vier „Neoingressi“ – sie kommen de Verbundenheit und alle empfangenen 10. Rezensionen und Eingang von Büchern ...... 77 aus Indien, Tansania, der Elfenbeinküste Wohltaten und wünsche Ihnen bzw. Euch 11. Terminkalender ...... 79 und Uganda – sind mittlerweile bei uns an- im Sinne von „cor unum et anima una“ ein gekommen. Die weiteren Kandidaten be- frohes und gesegnetes Weihnachtsfest 12. Wir danken unseren Spendern und Förderern ...... 82 mühen sich noch bei den österreichischen und ein friedvolles Neues Jahr! 13. Bankverbindungen ...... 84 Botschaften um ihre Aufenthaltsbewilli- gung als Student und ihr Visum. Insgesamt 14. Impressum ...... 85 konnten wir sechs neuen Priestern (zusätz- lich noch aus Ghana und Nigeria) für das Studienjahr 2019/2020 einen Platz im Ca- nisianum zusagen. „Neoingressi“ kommen, und andere werden zu „Alt-Canisanern“, nachdem sie ihre Studien erfolgreich be- endet haben, in ihre Heimatländer zurück gekehrt sind und so das weltweite Netz der P. Andreas Schermann SJ Canisianer verstärken.

1 Herz-Jesu-Fest Herz-Jesu-Fest

1. Herz-Jesu-Fest 1. Beiträge Ich darf Sie alle als Rektor des Canisia- nums im eigenen Namen und im Namen 1.1 Programm zum Herz-Jesu-Fest 1.2 Begrüssung und Hinführung unserer Hausgemeinschaft sehr herzlich zu unserem Hausfest begrüßen. P. Andreas Schermann SJ Herz-Jesu-Fest am 28. Juni 2019 Herz-Jesu-Fest am 28. Juni 2019 Es freut uns sehr, dass wieder so viele der Einladung gefolgt sind und das Herz-Jesu- 16:00 Uhr Fest in diesem altbekannten Haus feiern!

Festakademie Besonders begrüßen darf ich Herrn Dr. Franz Küberl, der heute den Festvortrag Clarin Merk, Klavier zu einem aktuellen Thema halten wird. Ich Partita Nr. 6 e-Moll, Toccata von J. S. Bach darf ihn kurz vorstellen: Franz Küberl, für viele kein Unbekannter, Begrüßung: Rektor P. Andreas Schermann SJ war lange Zeit Generalsekretär der Katho- lischen Aktion Steiermark, dann steirischer Caritas-Direktor und schließlich 18 Jah- Clarin Merk, Klavier re lang Präsident der Caritas Österreich Moment Musical Nr. 4 von S. Rachmaninow (1995–2013). Außerdem war er Mitglied des ORF-Publikumsrats und bis 2018 des Festvortrag ORF-Stiftungsrats. Er ist Träger zahlreicher Preise und Auszeichnungen, wie z.B. des Dr. Franz Küberl Großen Goldenen Ehrenzeichens des Lan- Ehem. Präsident der Caritas Österreich des Steiermark oder des Großen Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Repu- „Anmerkungen zum Christsein heute“ blik Österreich. Außerdem ist er Ehrendok- tor der Katholisch-Theologischen Privatu- Hausgemeinschaft des Canisianums niversität Linz. Cor unum anima una Jean Désiré Sawadogo Lieber Herr Präsident: ein herzliches Will- P. Andreas Schermann SJ kommen hier im Canisianum. 17:30 Uhr Liebe Festgäste! Eucharistiefeier BEGRÜSSUNG Dass Sie alle heute bei uns sind, zeigt Ihre mit ZUM HERZ-JESU-FEST 2019 Verbundenheit mit dem Canisianum. Dafür P. Andreas Schermann SJ danken wir Ihnen von ganzem Herzen! Sehr geehrte Festgäste, 19:00 Uhr ehrwürdige Schwestern, liebe Mitbrüder Durch den Festvortrag und die anschlie- aus dem Jesuitenorden und im gemein- ßende gemeinsame Eucharistiefeier und im Festliches Abendessen samen priesterlichen Dienst, liebe Mitar- gemeinsamen Mahl danach in der Sillgas- im Jesuitenkolleg beiterinnen und Mitarbeiter der Diözese se 6 soll diese gegenseitige Verbundenheit Sillgasse 6 Innsbruck, liebe ProfessorInnen und Leh- zum Ausdruck kommen. rende an der Theologischen Fakultät, liebe Freundinnen und Freunde unseres Hau- Einige Zahlen zum Canisianum: In diesem ses, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Studienjahr waren 40 Studenten aus 13 des Canisianums und des Jesuitenkollegs, Ländern und 31 Diözesen der Weltkirche liebe Alt-Canisianer und Canisianer ! im Canisianum. Vier Studenten haben ihr Doktorat bereits abgeschlossen.

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Zwei weitere werden demnächst abschlie- te musikalisch begleitet. Liebe Clarin, auch 1.3 Festvortrag zum Herz-Jesu-Fest bekanntlich für diese Feier auf den Hoch- ßen und in ihre Heimatländer zurückkeh- Dir herzlichen Dank für Deine Mitwirkung altar übertragen, und es wurde diesem ren, um ihren Dienst in der Ausbildung bzw. an unserem Fest. Gnadenbild bei dieser und seit dieser Fei- in verschiedenen Leitungsaufgaben in ih- Dr. Franz Küberl erlichkeit besondere Verehrung zuteil. Seit ren Diözesen zu übernehmen. Nach dem Festvortrag möchten wir vom ehem. Präsident der Caritas Österreich damals ist dieses Fest in das Land Tirol Im September werden fünf neue Studen- Canisianum ihnen allen noch ein Lied sin- eingewurzelt.). Nicht immer für alle Men- ten ins Haus kommen. Die Nachfrage ist gen, das einer von uns, nämlich Jean Dési- schen leicht verständlich. Denn die Bilder weiterhin sehr stark – wir hatten über 30 ré Sawadogo aus Burkina Faso, anlässlich verändern sich im Laufe der Zeit. Aber der Anfragen für das kommende Studienjahr. des 350-Jahr-Jubiläums der Universität Kern des Herzens Jesu ist die Barmher- Möglich ist dieser Dienst des Canisianums komponiert und mit uns einstudiert hat. zigkeit Gottes. Eckhard Bieger, ein Jesuit, nur, weil viele zusammenarbeiten und uns hat dies beeindruckend beschrieben: „Die auch finanziell unterstützen. Im Anschluss daran möchte ich sie herz- Tiefenströmung, solidarisch mit dem lei- Mit einem herzlichen Dank an alle Förde- lich einladen, nach einer kurzen Pause in denden Christus zu sein, ist jedoch nicht rer und einem innigen Dank an alle Wohl- die Kapelle im 1. Stock zu gehen, zur Eu- versiegt. Es gibt das tiefere Wissen: Gott täter, Freundinnen und Freunde des Ca- charistiefeier. Wir werden um 17.30 Uhr hat ein Herz für die Menschen, er über- nisianums für Ihre treue, langjährige und beginnen. lässt sie nicht der Ausweglosigkeit, in die vielfältige Unterstützung wünsche ich uns die Menschheit sich manövriert hat. Trotz allen ein erfülltes Herz-Jesu-Fest mit guten Unmittelbar danach sind Sie ALLE einge- der vielen Hässlichkeiten, übler Nachrede, Gesprächen. laden, in die Sillgasse zu „wandern“ – um trotz Mobbing und der nicht enden wollen- Vor dem Festvortrag hören wir noch ein dort weiter zu feiern und diesen Festtag den Kriege, Gott bleibt bei den Menschen. weiteres Musikstück, dargebracht von der gemütlich ausklingen zu lassen. Barmherzigkeit ist die tiefste Absicht Got- jungen Künstlerin Clarin Merk, die uns heu- tes mit den Menschen. Es ist der Vater, der barmherzig ist.“

Vielleicht ist das ein Schlüssel, der auch zum zeitgemäßen Verständnis vom Hei- ligsten Herzen Jesu führt. Dass die Verkün- digung einer besseren Zukunft im Hier und Jetzt und geborgene Ewigkeit das Herzblut Jesu Christi ist. Herz: Bergpredigt, barm- herziger Samariter, das Vater Unser, die Dr. Franz Küberl Gerichtsrede und viele Gleichnisse und Wunder gehören dazu. Sobald ich einen Anmerkungen zum Christsein heute Zugang dazu gefunden hatte, wie man die Anforderungen an Christen in der säku- Herausforderung der Verehrung des Her- laren Gesellschaft zen Jesu heute verstehen kann, konnte ich mich einklinken. Daher verstehen Sie bitte Zunächst zum Anlass „Herz-Jesu-Fest“: meine Worte einfach als Versuch, manches Ehrlich gestanden, hatte ich lange Zeit Pro- vom jesuanischen Fundamentalanspruch bleme damit, weil das ein meiner Meinung an sein Bodenpersonal, Christen genannt, nach süßliches, aber auch gequältes (vgl. für ein besseres Miteinander der Menschen Dornenkrone um das Herz…) Jesusbild bruchstückhaft zu buchstabieren. In wel- hervorrief, das ich mit meinem Glauben chem Umfeld er lebt, und wie er handelt. nicht verbinden konnte. (Ich weiß, am 1. Juni 1796 hat Tirol den feierlichen Bund mit dem göttlichen Herzen Jesu geschlossen. 1. Zunächst einige Anmerkungen zur Zwei Tage später wurde das Gelübde erst- Gesellschaft, in der wir leben: malig in der Bozner Pfarrkirche erfüllt. Das Österreich ist nach dem 2. Weltkrieg knapp dortige ehrwürdige Herz-Jesu-Bild wurde der Hölle entronnen. In den letzten 74 Jah-

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ren sind wir fast bis unter den Himmel hältnis zum Wissenszuwachs - verdammt 1.2. Herausforderung Globalisierung Manches Mal kann man sich des Eindrucks gekommen – wie die meisten der OECD- ertraglose Arbeit, der wir allerdings nicht Einen Teil beherrschen wir schon: größt- nicht erwehren, dass mitgestaltbare Zu- Staaten -, müssen wir aufpassen, dass entkommen. möglichen Anteil an den Gütern der kunft ein Ziel ist, das wir nicht erreichen wir nicht aus allen Wolken fallen? Schöpfung zu lukrieren. Aber: Auch die Ar- können. Weil man nicht die Fähigkeit in - Es gibt noch eine andere Seite des In- men, die Geknechteten, die Ausgebeute- sich fühlt, mitzukommen und Probleme zu ternets, die für enorme Zerwürfnisse sorgt: ten, die Vertriebenen wissen als Teil dieser bewältigen. Man klinkt sich sozusagen aus 1.1. Herausforderung Digitalisierung Es ist für so manche und manchen von Welt nicht nur um ihr Elend, sondern auch der Menschheitsgeschichte aus, man hat Zunächst ist es der gewaltige Entwick- uns persönlich interessant, ungemein viel um die Gegenden der Welt, in denen bes- nicht mehr die Vorstellungskraft, dass man lungsschub der Digitalisierung, der uns Machtzuwachs zu erhalten: Der Stamm- ser, friedvoller, zukunftsgesicherter gelebt eine Welt mitgestalten könne, in der die fast den Atem raubt. Die digitale Revo- tisch, die familiäre Kaffeerunde, der Tratsch werden kann. Die Armen dieser Welt gehen nächste Generation vernünftige Lebensvo- lution bringt zusätzlich die Gefahr von beim Kaufmann oder unter Arbeitskollegen logischerweise dorthin, wo sie Sicherheit raussetzungen vorfindet. Dies, obwohl wir Spaltungen und neuer Zukunft: „Die Algo- und Nachbarn ist auf einmal gefühlt welt- und Arbeit erwarten. (Das ist der Geist, der seit der Vertreibung aus dem Paradies aus rithmen werden alten Göttern ähneln“. Im weit. Vielleicht auch, weil die Welt ein Dorf aus der Flasche ist, diesen Geist kann man der ganzen Entwicklung unserer Welt wis- Buch „Homo Deus“ beschreibt Yuval Noah geworden ist. Wir haben so viele „Jour- nicht mehr in die Flasche zurückdrücken, sen, dass es fast „nur“ zwiespältige Zeiten Harari neue Religionen: Dataismus sei eine nalisten“ wie noch nie. Erstaunlich viele nein wir müssen uns diesen Herausforde- gegeben hat, einen Mix aus Verwirrung, neue Religionsform, die mithelfe, den Ent- fühlen sich dazu berufen und bedrängen rungen stellen und Bewältigungsstrategien Verwerfungen, aber eben auch Fortschritt. scheidungen der Big Data-Algorithmen zu Menschen, ja, bringen sie gedankenlos suchen.) vertrauen, weil diese uns angeblich besser oder gedankenvoll in Todesgefahr – den- Antworten auf fundamentale Fragen müs- - „Opferkultur“: kennen als wir selbst und deshalb an un- ken Sie an Selbstmorde, weil man sich der sen gefunden werden: Wie gelingt es, den Dazu passt ein weiteres gesellschaftliches serer Stelle Entscheidungen treffen kön- Rufmorde, denen man ausgesetzt ist, nicht Verlierern der Globalisierung weltweit und Großdilemma – auch wohlhabende Teile nen – ähnlich den alten Göttern. Die Sorge mehr anders zu erwehren weiß. Weil sich bei uns die Hand so zu reichen, dass auch der Gesellschaft sind da nicht ausgenom- Hararis ist folgende: Die Menschen wür- viele dieser selbsternannten Journalisten sie zu fairen Bedingungen mit in die Zu- men: das Opfergehabe vieler Menschen. den viele wichtige Entscheidungen ihres keiner journalistischen Verantwortung be- kunft genommen werden können und in ih- Immer, wenn ihnen etwas Zuwiderlaufen- Lebens an Algorithmen delegieren: was sie wusst sein wollen oder bewusst Bosheit rer Heimat Zukunft haben? Wie gelingt es, des passiert, schlüpfen sie allzu gerne in studieren, wen sie heiraten, wen sie wäh- und Niedertracht verbreiten. die Vorteile von Entdeckungen, die Ergeb- die Opferrolle. Es ist erstaunlich, wie viele len sollen – und wohin sie reisen werden. nisse des Reichtums auf unserer Erdkugel Menschen in unserer Gesellschaft sich als Nicht nur ich meine, dass wir werden ler- - Eine weitere dramatische Entwicklung, auch den jeweils anderen Menschen zur Opfer äußerer Umstände sehen. Wir erle- nen müssen, damit umzugehen. die aus der Digitalisierung folgt, sind Cy- Verfügung zu stellen? Es ist eine Jahrhun- ben gerade im Bereich der Politik, dass berattacken und Drohnen. Sie ermöglichen dertaufgabe, diesen einen der ganz großen wir von verblüffend vielen Opfern geführt Ein Teil der Digitalisierung, das Internet, die entsetzlicherweise neue Schichtungen von Felsbrocken, die einem Kommen des Rei- werden. Auch unter Freunden und Bekann- erstaunlichste Erfindung seit dem Buch- kriegerischem Handeln – vielleicht erset- ches Gottes entgegenstehen, wegzuräu- ten gibt es viele, die sich als Opfer äußerer druck, birgt enorme Herausforderungen. zen sie bald Armeen, bringen aber noch men. Umstände sehen - von Steuern, Nachbarn, Denken Sie an die Wissensexplosion: Etwa mehr Leid? ausnehmenden Dienstgebern, unzuver- 2,5 Mio. neue wissenschaftliche Arbeiten lässigen Arbeitnehmern, des Schicksals gibt es in einem Kalenderjahr. Die Zahl der - Pater Teilhard de Chardin hat – im Gleich- 1.3. Herausforderung Zukunftsfähigkeit - und sich unverstanden fühlen. Wir sind immer neu hinzukommenden, nicht immer, klang mit einigen anderen wissenschaftlich Wie können wir uns der Zukunft nähern? unvollkommen, aber aus meiner Erfahrung aber oft Neues bringende Internetseiten Forschenden - vor 90 Jahren ein beeindru- Dazu braucht es ein paar Problemüberwin- bei der Caritas heraus kann ich sagen: Wer geht jährlich in die Millionen. ckendes Bild von Globalisierung gezeich- dungen: sich vorschnell zum Opfer erklärt, wer sei- net: das gemeinsame Gehirn unserer Erde, nen Gestaltungsspielraum ungeschickt - Dies bringt eine dunkle Seite des Fort- zusammengesetzt aus uns allen, aus un- - Zukunftsverweigerung: bespielt, wer zu Unrecht meint, dass er schrittes in den Blickpunkt. Wir wissen je- zähligen Gehirnen. Ein wunderbares Bild Zurzeit gewinnt man den Eindruck, dass eigentlich mehr Lebensrecht als andere den Tag weniger. Niemand von uns kann für unsere Entwicklung. Ein wunderbares sich erstaunlich viele Menschen nicht an habe steht auf den Schultern der wirkli- so viel dazu lernen. Das lebenslange Ler- Bild von Pfingsten, von der Schubkraft des der Gestaltung der Zukunft beteiligen. Es chen Opfer unserer Gesellschaftsformen, nen wird zur Sisyphos-Arbeit. Jeden Tag Geistes. Und es bringt neue Erkenntnis. grassiert die Angst, dass die Zukunft nicht die da wären Armut, Unterdrückung, Ge- wälzen wir den Steinblock des Mehr-wis- Alle Menschen auf der Welt wissen von al- mehr besser, sondern nur schlechter wer- walt, Arbeitslosigkeit, Flucht. Sie meinen, sen-Sollens auf den Berg. Niemand von len, wie es ihnen geht. Allerdings: Digita- den könne. Ein Bedrohungsszenario jagt sie könnten ihr Opferdasein besser argu- uns kann allerdings den Felsblock über lisierung und Internet haben ihre Tücken, das andere. (Denken Sie an Digitalisie- mentieren, wenn sie auf den Schultern den Gipfel bringen. Nein, wir beginnen die die ganze Welt plagen können. rung, an Klimawandel, an die Spannung der wirklichen Opfer stehen. Ist es nicht morgen wieder von neuem: eine – im Ver- zwischen Reich und Arm, an Migration…). selbstverständlich, die Verantwortung für

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das eigene Handeln zu übernehmen, auch für Unternehmer, für Journalisten, politisch und nicht in der Chefetage großer Unter- 2.1. Bestandsgarantie der Kirche? wenn es misslich sein mag? Sich dessen Tätige, Verantwortung als Beamte Inne- nehmungen. Macht beginnt bei jedem Ein- Sie kennen aus Matthäus 16, 17-19 den je- bewusst zu sein, dass man unvollkommen habende wie auch für Verantwortliche in zelnen von uns im Umgang mit anderen suanischen Begriff: „Die Pforten der Hölle ist, so wie auch die Welt unvollkommen ist? Kirchen und zivilgesellschaftlichen Insti- Menschen - egal ob in der Familie, gegen- sollen sie nicht überwältigen. Und ich sage Wir Menschen haben einen Schöpfungs- tutionen. Eliten sollen und müssen natür- über Konkurrenten, Schwächeren, gegen- dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen vorteil: Wir können Fehler eingestehen, lich bestimmte Eigenschaften aufweisen, über Menschen mit eingeschränkten Le- Felsen will ich bauen meine Gemeinde, wir können uns entschuldigen, wir können die da sind: Veränderungsbereitschaft, benschancen, also Armen, Obdachlosen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht auch eigene Fehler benennen, wir können Vorbildfunktion, reflektierter Umgang mit Flüchtlingen. Auch die Kirche hat Macht, überwältigen.“ Seit meiner Kindheit habe uns ab Erkennen eines Fehlers normaler- Macht, starkes Nervenkostüm und die Fä- wenn sie sie auch etwas verschämt nur ich dieses Wort im Ohr, es wurde immer weise auch ändern. Fehler können eine higkeit des permanenten Dazulernens. Sie „Dienst“ nennt. als Bestandsgarantie, als Versicherungs- Zeitlang vertuscht werden, und natürlich sollten ein Denken und Handeln in Orien- polizze der Kirche angesehen. Können wir gibt es irreversible Fehler – jene, die von tierungs- und Gestaltungsprinzipien zei- - Überlegen müssen wir wohl auch, wel- uns heute so sicher sein, dass dieses je- den wirklichen Menschen-Opfern nicht gen, das das Vertrauen weckt in ihre Fä- che Herangehensweisen an die Zukunft suanische Wort wirklich ein Rettungsring selten mit Verletzung, Verarmung, Verelen- higkeit als verantwortliche Personen sowie wir brauchen – die ja bereits in der nächs- aus jeder Krise der Kirche sein kann? Oder dung, auch mit ihrem Tod bezahlt werden. in Strukturen von staatlichen Institutionen, ten Minute beginnt. Auf welche Herange- gilt dieses jesuanische Wort vielleicht nicht Die wird man tragen müssen. Unternehmungen und Forschungseinrich- hensweisen wir uns einigen sollten. In der für eine Organisationsform des Glaubens, tungen. Dann sind sie Vorbild, sonst sind Geschichte der Menschheit hat Zukunft sondern nur für den Glauben selbst? Auch - Vertrauensprobleme: sie Zerrbild der Gesellschaft. immer mehrere Herausforderungsbedeu- wenn Sie es vielleicht nicht gerne hören: Die Zahl der Menschen, die anderen ver- tungen gehabt. Zukunft als Fortschrittsver- Die Kirche macht heute in vielen Teilen der trauen, also auch jenen vertrauen, die be- - Der Anspruch an die Moral von Eliten ist sprechen, Zukunft als Risikomanagement, Welt einen erstarrten Eindruck. Sie scheint sondere Verantwortung tragen, ist eher im ganz einfach. Sie sollen mithelfen Brücken Zukunft als positive und negative Nach- in erster Linie mit Interna beschäftigt und Abnehmen als im Zunehmen. Darin ver- zu bauen, damit auch jene Menschen, die haltigkeit in Natur, Kultur und Geschichte. erweckt den Eindruck, dass sie oft Angst borgen, mit gewaltiger Sprengkraft, ist die in Gefahr sind zurück zu bleiben, die Zu- Natürlich braucht es Formen, die diese vor der eigenen Courage hat und ihr bevor- Angst vieler Menschen einer Gesellschaft kunft erreichen können. Elite beginnt nicht unterschiedlichen Zukunftsschichtungen zugtes Arbeitsgerät der Feuerlöscher sei. vor ihren Eliten. Sie äußerst sich im Vor- ganz oben, sondern ganz unten. In jedem in Beziehung bringen können; dies kann wurf, dass es Menschen(gruppen) gibt, Dorf der Welt gibt es Eliten – die entweder eine Hilfe dafür sein, dass es nicht Gene- Das Krisenfeld Missbrauch ist ein kirchlich die mehr Wissen, mehr Erfahrung, mehr nur auf sich schauen oder aber Brücken- ralangst vor Zukunft gibt, sondern, dass selbst gelegtes Minenfeld. Möglichkeiten, mehr Reichtum, mehr Be- bauer für Ärmere sein können. Das Zauber- differenzierter vor- und nachgedacht- wer Infolge des Missbrauchs von Kindern und ziehungen haben, um mit Gegenwart und wort dafür ist Empathie – Mitfühlsamkeit. den kann. Zunächst wird es wohl Zukunfts- Schwächeren durch Geistliche quer durch Zukunft zurecht zu kommen. Leute, die Man braucht etwa sechs bis acht Sekun- mut, also Gesellschaftsgestaltungsmut, Europa geht das fundamentale Vertrauen die Einfacheren, die auf dem flachen Land den, damit Empathie entstehen kann. brauchen. Wir sind ja nicht am Ende der in die Kirche, dass sie eine vom menschen- Lebenden, die Ärmeren, die im Süden…an Geschichte – obwohl das Manche gerne liebenden Gott inspirierte und damit bes- die Wand drücken. Die Eliten unserer Zeit - Umgang mit Macht: glauben wollen -, sondern möglicherweise sere Institution sei, in die Brüche. Ein Ende gelten als die neue herrschende Schicht. Natürlich braucht es Macht, das weiß ich mehr am Anfang. ist nicht abzusehen. Sie sind die wahren Vorbilder, im Positi- auch als früherer Caritasverantwortlicher. ven wie im Negativen. Deswegen braucht Wenn Du keine Macht hast, kannst Du nie- es einen enormen Verantwortungs – und mandem helfen. Wir haben allerdings prak- 2. Anmerkungen zur Kirche 2.2. Krisenfeld Weltreligionen Moralzuwachs in diesen oberen Schichten. tisch keine gemeinsamen gesellschaft- Wir haben in den letzten Wochen erlebt, Denken Sie an das Dilemma der Weltreli- Und es braucht das Vertrauen der Eliten in lich anerkannten Reflexionsformen zum welchen Schrecken und welche Trauer gionen, wunderbar von Lessings Parabel jene, die sich mit Gegenwart und Zukunft Gebrauch der Macht. Deswegen möch- der Brand der großen Kathedrale „Notre in „Nathan der Weise“ beschrieben: Die ei- schwerer tun. te ich an eine fundamentale Überlegung Dame“ in Paris quer über Europa ausgelöst nen, also wir Gläubige, meinen, gute Grün- von Romano Guardini erinnern. In seinem hat. Das ist berührend und beeindruckend. de zu haben, dass sich dieses Dilemma gut - Daher gibt es auch Ansprüche an die Buchbeitrag zum 60iger von Karl Rahner Wenn es jedoch um die Kirche geht, die lösen ließe, weil die drei Ringe unterschied- Eliten, ihren Umgang mit Moral und Macht formuliert er 19 Fragen zum Umgang mit als Ganzes dem einzelnen Christen moti- liche Nuancen desselben Anliegens seien. betreffend, wie z. B. die Heranbildung des der Macht. Er fragt, ob es eine Erziehung vierend und unterstützend zur Seite stehen Das könne durch klugen Dialog der Reli- Bewusstseins, dass die Werte eines Un- zum rechten Gebrauch der Macht gebe, will, gilt es zunächst einige kritische Punkte gionen gewaltlos bewältigt werden. Viele ternehmens, aber auch einer Gesellschaft aber auch, wieviel Macht denn ein Mensch zu benennen, die diesem Wunsch entge- andere jedoch sind der Meinung, so wie überwiegend von Führungspersonen ge- vertrage. Wer mithelfe, Macht zu reflektie- genstehen. es der Philosoph Rudolf Burger unlängst prägt werden. Das gilt in gleicher Weise ren. Macht beginnt nicht in der Regierung in einem Interview formuliert hat, dass die

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Botschaft von Lessings Parabel im Grunde gesetzt wird, kann hoffen, nur jemand, an eine Frage der praktischen Vernunft. Damit kirchlich nicht, diese Prinzipien des Dialogs gefährlich ist. Der Muslim, der Christ und den geglaubt wird, kann auch glauben. Nur aber die Vernunft recht funktionieren kann, anzuwenden. der Jude glauben, jeweils ihr Ring wäre der wenn Menschen im Hier und Jetzt eine Ah- muss sie immer wieder gereinigt werden, Richtige. Das sei genau das Problem und nung bekommen, wie die Ewigkeit sich an- denn ihre ethische Erblindung durch das nicht die Lösung. Ich fürchte, dass viele fühlen könnte, werden sie glauben können. Obsiegen des Interesses und der Macht, 3. Anmerkungen zum möglichen Christ- Menschen durch den Auftritt der Weltreligi- Anders gesagt, wir brauchen eine Kirche, die die Vernunft blenden, ist eine nie ganz sein heute onen verschreckt sind. Ein Teil des Abwan- in der man die Zukunft schmeckt. Es gibt zu bannende Gefahr. An dieser Stelle be- Damit wir auf die Bedingungen der heuti- derns in andere, einfachere Glauben oder daher selbstverständlich auch Möglichkei- rühren sich Politik und Glaube. (DCE 28) Es gen Zeit und nicht an den Bedingungen der auch in Agnostik und Atheismus hat damit ten, dass die Kirche für ihre Anhänger im ist dies ein wunderbarer Satz, den Papst Zeit eingehen, braucht es für den heutigen zu tun, dass die positive Bindungskraft von Unterstützen stärker und in der Verbreitung Benedikt hier formuliert. Welche Voraus- Christen einige persönliche Voraussetzun- Religion zu schmelzen begonnen hat. Ich der frohen Botschaft flotter wird. setzungen es allerdings für die Umsetzung gen. Hier setzt auch die Frage nach dem erinnere nur an Gewalt, die auch von reli- bräuchte, wird nicht genannt. Denn auf je- Profil des einzelnen Christen an. Der Gott, giösen Menschen ausgehen kann. (Der 1. den Fall muss dann die Vernunft bei den den man nicht spürt, ist wirkungslos. Wir Weltkrieg war ein Kampf unter Christen, 2.4. Notwendige Veränderungen Katholiken funktionieren, es braucht ethi- sind das Bodenpersonal Gottes, durch uns aber auch Muslime waren Angreifer und Beispielhaft seien einige Fragen zur Wei- sche Sehstärke durch Überwinden von In- sollen die Menschen spüren, wessen Geis- Angegriffene. Das kriegerische Auftre- chenstellung benannt. Da gibt es z. B. die teressen bestimmter Gruppen, also einen tes Kinder wir sind, durch uns sollen Men- ten der USA mit NATO-Verbündeten wird komplexe innerkirchliche Frage, wie denn Blick auf das Gemeinwohl und reflektierten schen spüren, dass Gott menschenliebend mehr als christliche Aggression gewertet, in Zukunft Eucharistie in jeder Gemeinde Umgang mit der Macht. ist, durch uns sollen Menschen spüren, als uns bewusst sein mag). In einer These sichergestellt werden kann, zukunftstref- Wenn man vorbereitet sein will für die künf- dass Gott allen Menschen zusagt, dass sagt einerseits Hans Küng, dass es einen fend auch mit Reformen struktureller und tigen – öffentlich notwendigen – Debatten, sie – jede und jeder - gleich viel wert sind, Weltfrieden ohne Weltreligionen nicht ge- juridischer Art. wird man sich auch als Institution Wissen/ und zwar mehr als alles Gold der Erde, und ben kann. Werden aber die Weltreligionen Sachkenntnis aneignen. Und zwar nenne Heil erfahren können. Ja, Gott liebt mich – das schaffen? Das Problem ist, dass jeder - Ars celebrandi – ars caritatis: ich die sozialethischen Fragen sowie den aber seine Liebe gilt auch dem, der neben Religion auch die Fehler anderer Religio- Die spielentscheidende Frage, wie gut die ungemeinen Fundus der Katholischen Fa- mir in der Kirche sitzt, neben mir wohnt, im nen aufgerechnet werden können. (Ich er- Kirche auf zwei Beinen steht, steckt in den kultäten, die für die Gläubigen in ihrer öf- Nachbarort wohnt, über der Grenze wohnt. innere mich an den langen Karfreitag der beiden Themen Ars celebrandi und ars ca- fentlichen Argumentation hilfreich wären, Damit sind wir beim Kern des Glaubens. Katholischen Kirche in Österreich, da sind ritatis. Beide brauchen wir, damit die Kir- um sich in die gesellschaftlichen Denk- Wir müssen den Menschen, allen Men- nicht wenige aus der Evangelischen Kirche che handlungsfähig bleibt. Die Ars caritatis Handelns-Erkenntnisfäden argumentativ schen, vermitteln, dass sie von Gott geliebt ausgetreten, weil sie gemeint haben, dass darf kein Holzbein der Kirche sein, sondern einfädeln zu können. Hans Maier, früherer werden und daher auch ihre Mitmenschen eh alle gleich wären.). Gefördert wird dies muss genauso festgefügt und umgesetzt bayrischer Staatsminister, später Inhaber mögen „müssen“ - in einer überzeugen- auch, weil man heute das Paradies nicht werden, wie die ars celebrandi – also die des Guardini-Lehrstuhles in München, den, praktischen Art und Weise. Liebe wird aufgrund kirchlicher Verheißung, sondern feierliche Gläubigkeit genauso wie das sagte es gewohnt gescheit: „Es lohnt sich, dann wirksam, wenn sie hilft, dass Leben durch Buchung beim Reisebüro um die Helfen. Denn Menschen in Not zur Seite zu wie ich meine, über eine Theologie nach- gelingt. Liebe wird dann wirksam, wenn die Ecke bekommen kann - für 14 Tage, dafür stehen ist eine Kunst, eine Wissenschaft, zudenken, welche die Politik - ohne sie zu Menschen ihre Menschenwürde praktisch jährlich. keine dumpfe Gefühlsausübung. Wie brau- beherrschen und vereinnahmen zu wollen erfahren. Liebe wird dann wirksam, wenn chen also eine arme Kirche – vgl. Papst – zu begleiten und zu erhellen strebt.“ auch die Armen spüren, dass die, denen es Franziskus -, aber auch eine starke Kirche schon besser geht, auch sie in die Zukunft 2.3. Natürlich gibt es Chancen – sonst kann sie nicht beistehen. Die öf- - Die Chance des Dialogs wahrnehmen, mitnehmen wollen. Das Arbeitsfeld der Die Chance der Sinnstiftung durch aktive fentliche Prägekraft von Kirche hat zwar in aber auch üben. Die Katholische Kirche Liebe ist unerschöpflich groß. Diese Liebe, Gläubigkeit ist intakt. Eine Fundamental- den letzten 250 Jahren enorm an faktischer wird Dialogprinzipien mit den öffentlichen die caritas, ist tagtäglich am Vormittag als aufgabe der Kirche sehe ich darin, zent- Macht verloren, ihr bleiben jedoch die hel- Institutionen - weltweit, in unserem Staat, Hauptaufgabe ihrer Gläubigkeit, als Haupt- rale Sehnsucht der Menschen, die ja das fenden Hände und der große Erfahrungs- im Bundesland, aber auch in jeder Pfarrge- grund ihres Seins (Papst Paul VI.) umzuset- Menschliche ausmachen, ernst zu nehmen. schatz an gesellschaftlichem Aufbau und meinde - beherrschen müssen. Mit Gleich- zen. Auch gegen Widerspruch, auch gegen Wonach die Menschen heute Sehnsucht Zusammenhalt. gesinnten, aber auch mit Andersdenken- Anfeindung, gewaltfrei – aber mit List und haben, ist die Gewissheit, dass jemand an den gilt es zuzuhören, sich auszutauschen, Lust und langem Atem. sie glaubt. Dass ihr Leben Sinn hat. Dass - Gerechtigkeit und praktische Vernunft. Respekt zu üben, nicht immer einer Mei- Aber wie? sie angenommen und geliebt werden, wie Papst Benedikt sieht als wichtige Aufgabe nung sein zu können, immer mit Ideen, nie sie sind. Nur jemand, der geliebt wird, der Kirche gegenüber der Politik das Be- nur mit Moral, aber trotzdem miteinander - Beginnen würde ich mit: „kluag“ leben. kann lieben, nur jemand, in den Hoffnung mühen, Gerechtigkeit zu erlangen. Es ist leben zu können. Es schadet auch inner- Das ist eigentlich eine Philosophie der stei-

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rischen Keuschler aus ärmeren Zeiten zur ja in innerfamiliären Konflikten genauso Zum anderen jedem anderen Menschen den, zu empfangen. Unsere Super–Vision, Bewältigung des kargen Alltags. Die Hand- schlummern kann, wie unter Nachbarn dies auch zuzugestehen bzw. „alles zu das Evangelium von der Barmherzigkeit lungsfelder dafür sind weit gespannt, jeder und Arbeitskollegen. Aktive Gewaltlosig- unterlassen, was ihn auf den Boden drü- Gottes, bestärkt uns dabei. So kann man von uns kann „kluag“ leben - im eigenen keit hilft nach der Lösung von Konflikten cken könnte. Man muss auf das, was man sich aufmachen und in Erfahrung bringen, Lebensstil, im Umgang mit unserer Fami- mit, dass man einander wieder in die Au- ist und tut, auch stolz sein können“ (Peter wer ein kluges Tor in eine bessere Zukunft lie, unseren Freunden, mit den Nachbarn, gen schauen kann. Gewaltlosigkeit ist kei- Strasser). Stolz darauf, Lehrer, Mutter, Po- aufmachen kann. mit den Arbeitskollegen. Es gibt aber auch ne Harmlosigkeit, denken Sie nur an den lizist, Priester, Maurer, Politiker, Bauer, Un- Menschen, die Verantwortung tragen, die Straßenverkehr. ternehmer zu sein … Ich wünsche Ihnen und mir, dass uns die über die persönliche Lebensgestaltung hi- In großen Teilen der Welt erleben wir eine Liebe Gottes zu uns derart zu begeistern nausgeht, z. B. Führungskräfte, Unterneh- eklatante Zunahme der Gewalt. Diese hat - Glückendes Leben steht nur auf zwei vermag, dass andere Menschen durch uns mer, in gesetzgebenden Körperschaften durchaus unterschiedliche Wurzeln, wenn Beinen gut: dem materiellen und dem im- Hoffnung und Zuversicht, Geborgenheit Tätige, Abgeordnete, Bürgermeister oder man die Bürgerkriege der letzten Jahre be- materiellen Bein. Natürlich brauche ich zum und Angenommen-Sein verspüren können. Gemeinderäte. In ihrem Fall ist die Verant- trachtet. Die absolute Ächtung von Gewalt, Leben materielle Voraussetzungen. Dazu Deswegen braucht es eine farbenprächti- wortungsspanne im Sinne des „kluag Le- die Entnaivisierung der Gewaltlosigkeit, die gibt es auch eine Vielzahl immaterielle Vo- ge und vielfältig entfaltete Kirche in der „oft bens“ größer. Entwicklung von Strategien zur Gewaltlo- raussetzungen des Lebens: Licht, Luft, verbeulten Wirklichkeit des Lebens“ (Papst sigkeit, von Strategien der Entfeindung Wärme, Schönheit der Schöpfung, Freun- Franziskus). Nicht Gottes graue Mäuse, - Das Nächste ist die Frage eines guten (Senghaas) gehört ins Zentrum der Denk- de, Beziehung, Liebe, Hobbies, aber auch sondern Gottes bunte Hunde sollen wir Miteinanders der Menschen. arbeit von Gläubigen. Demokratie, die Möglichkeit des Glaubens, sein. Dann wäre das Herz Jesu uns Motor Wie sprechen wir über Abwesende? Wie die Fähigkeit zu verzeihen, Trost zu spen- des Lebens und Kraftwerk des Glaubens. beantworten wir den drohenden Verlust - Dazu braucht es Zivilcourage - aller- von Geschwisterlichkeit? (Umberto Eco). dings statt der „acies bene ordinata“, so- Gesellschaftlich sind wir wesentlich dar- zusagen „geordnete Schlachtreihe des auf angewiesen, dass viele Menschen mit Aufmarsches im Alltag“, die Papst Pius den ihnen zur Verfügung stehenden – auch XI. seiner in den 1920er Jahren initiierten knappen – Ressourcen Solidarität leben. Katholischen Aktion verschrieb. Er mein- Die Erfahrung der Caritas-Arbeit zeigt, dass te ein Vorgehen nicht in Massen, sondern die Menschen heute ein unglaubliches So- selbstbewusst, angesteckt von der Faszi- lidaritätspotential haben. Das Augenmerk nation des Evangeliums. Vorurteile entste- richtet sich neuerdings stärker als in den hen durch Denkfaulheit, dann, wenn wir die vergangenen Jahrzehnten auf Notfälle in Mauer des Nicht-wissen-Wollens durch- der unmittelbaren Nachbarschaft. Es wäre brechen und uns für das Schicksal, die ein starkes Stück des Liebeslebens der Lebensdramen in Not geratener Menschen Kirche, auch die Liebe zu den ferner Le- interessieren, weil wir Menschen nicht im benden aufrecht zu erhalten. Wir können Stacheldrahtgeflecht bürokratischer Un- nur dann gut leben, wenn es auch unseren durchdringlichkeit verbluten lassen wollen. Nachbarn gut geht. Als einzelne Menschen Das können wir, wenn wir durch das Na- können wir zwar nicht gleich die Unge- delöhr des Nachdenkens, der Bildung und rechtigkeit der Welt tilgen, aber anständige der Gewissensbildung gehen. Vielleicht Menschen sein und andere Menschen da- ist das Vorbild der „Weggemeinschaft“ (© für gewinnen, auch anständig zu sein. Und Diözesanbischof Hermann Glettler), die ja wir können jene Gesetze und Regelungen, auch politisch, sozial und gesellschaftlich auf die wir Gestaltungseinfluss haben, so Fragen der Zeit durchdenken kann, eine gestalten, dass sie den Geist des Gesamt- der guten Formen dieser notwendigen kunstwerks Mensch atmen. Denkvorgänge, um gemeinsam durch das Nadelöhr des Nachdenkens zu kommen. - Das Wesen der Gewaltlosigkeit umset- zen. - Auch für uns Christen gilt: Es ist eine gro- Die Gewaltlosigkeit beginnt ganz einfach, ße Aufgabe, zum einen darauf zu achten, indem man auf Gewalt verzichtet, die dass wir selbst aufrecht gehen können.

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1.4 Bilder vom Herz-Jesu-Fest 2018

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2.1 Impulse beim Triduum zum Herz-Jesu-Fest mit Ihnen teilen, in der Hoffnung den einen Ganz gleich, was ich mir für das Danach Es ist für mich nach wie vor eines der größ- oder anderen Anstoß geben zu können für erhoffe, der Tod wird mich zunächst ein- ten Geheimnisse unseres Glaubens, dass Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Wilhelm Ihr spirituelles Leben. mal mir selbst aus der Hand nehmen. Er Gott sich mit einer solchen Liebe an uns Guggenberger Ich gehe dabei in drei Schritten vor, die den entmündigt mich radikal, er ist das abso- Menschen bindet. Institut für Systematische Theologie evangelischen Tugenden folgen: Glaube, lute Ende meiner Freiheit. Darum hasst die Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Gott Katholisch-Theologische Fakultät, LFU Hoffnung, Liebe. Die gewohnte Reihenfol- Freiheit den Tod. kann, was immer er will. Gerade das macht Innsbruck ge möchte ich jedoch verändern und stelle seine Göttlichkeit aus, dass er nicht an all die Liebe an den Anfang. Aber gleich danach, sagt Canetti, hasst die die Freiheitsbegrenzungen gebunden ist, Freiheit auch die Liebe. an denen wir leiden. Doch er hat beschlos- Schritt 1 - Liebe: sen, sich selbst aus freien Stücken an Elias Canetti war ein altösterreichischer Das mag überraschen, aber ich denke, er uns zu binden, seine unbegrenzte Freiheit Schriftsteller jüdischer Herkunft, Literatur- hat recht. Ich habe das große Glück, einen durch seine Liebe zu uns zu beschneiden. nobelpreisträger, aber auch Wissenschaft- Menschen, eine Frau gefunden zu haben, Jetzt kann auch er nicht mehr anders als ler. Er hat ein berühmtes Buch über Mas- mit der ich mir vorstellen konnte, das Le- mit uns zu fühlen, jetzt wird Gott seine Sor- se und Macht geschrieben. In den letzten ben zu teilen, und die sich das auch vor- ge um uns nicht mehr los. Jahren seines Lebens arbeitete er an einem stellen konnte. Wir haben es miteinander Wer liebt, bindet seine Freiheit dadurch, Werk über den Tod. Dieses Buch wurde versucht und sind nun schon seit über dass die Geliebten Teil seines Schicksals nie geschrieben. Nach Canettis Tod 1994 dreißig Jahren miteinander unterwegs. Die- werden. wurden aber die vielen gesammelten Ge- ser gemeinsame Weg war kein schwieriger. danken in einem Werk veröffentlicht, das Im Gegenteil - er ist immer schöner gewor- Das ist nicht immer leicht und nicht immer den Titel trägt: Das Buch gegen den Tod. den. Wir haben zwei Kinder miteinander; nur schön. Die Fesseln der Liebe können In dieser Materialsammlung findet sich ein die sind schon erwachsen und haben uns verletzen, wenn die Geliebten Leid erfahren Satz, der mich tief berührt: bislang keine großen Sorgen bereitet. Aber oder aber, wenn sie das Wohlwollen des natürlich ist eine solche Entscheidung eine Liebenden zurückweisen. Das Herz Jesu „Die Freiheit hasst am meisten den Tod, Begrenzung der Freiheit. ist gebunden, nicht mit einem Seil, son- aber gleich danach die Liebe.“ Einen Weg in Gemeinschaft zu gehen for- dern mit einer Dornenkrone. In einem deut- dert einen Preis. Die Währung, in der dieser schen Passionslied singen wir vom Haupt Es gibt kaum etwas, das wir modernen Preis zu bezahlen ist, heißt Freiheit. Das gilt Jesu, das zum Spott mit einer Dornenkro- Menschen mehr lieben als unsere Freiheit für Ihren Lebensweg genauso wie für den ne gebunden ist. Der Gedanke, dass es - zu Recht. „Zur Freiheit sind wir befreit“ meinen. Damit meine ich aber nicht nur die nicht eigentlich um den Kopf geht, sondern Ao. Univ.-Prof. Mag. Wilhelm Guggenberger sagt immerhin auch der Apostel Paulus. banale Tatsache, dass sie als Priester nicht um das Herz Jesu, überzeugt mich. Nicht Die ignatianische Indifferenz ist Ausdruck mehr die Freiheit haben, eine Familie zu der physische Schmerz Jesu ist die letzte Ich wurde eingeladen, die Besinnungsim- großer innerer Freiheit. gründen, oder dass ich nicht mehr die Frei- Realität, sondern der Schmerz, den seine pulse zum Herz-Jesu-Fest 2019 zu gestal- heit habe, mit einer anderen Frau zu leben. Liebe zu uns für ihn bedeutet. Gott hat uns ten, was mich sehr freut. Da Spiritualität Unglaublich viel schränkt unsere Freiheit Die Liebe begrenzt unsere Freiheit in einem zu einem Teil seines Schicksals gemacht. immer etwas mit den eigenen innersten ein: die Strukturen und Institutionen, in viel tieferen Sinn. Wenn ich einen Men- Die Liebe bindet und kann unser Leben Erfahrungen zu tun hat, kann ich Ihnen da- denen wir leben, der Widerstand und die schen, wenn ich eine Gemeinschaft liebe, schwer machen. Es gibt Momente wie je- bei aber nur etwas aus meiner Welt mitge- Uneinsichtigkeit anderer Menschen, die binde ich mich an diesen Menschen, an nen, in dem Jesus am Ölberg saß mit dem ben, aus meiner Glaubenswelt, die zutiefst Ideen unserer Vorgesetzten, nicht zuletzt diese Gemeinschaft. Ich kann dann nicht Blick auf seine geliebte Stadt Jerusalem, dadurch geprägt ist, dass ich ein verhei- die eigene Begrenztheit. Ich hätte gern ein mehr anders, als mit diesen Menschen zu den Moment, in dem er wusste, welches rateter Mann bin mit Kindern, der oft viel- größeres intellektuelles Potential, ich wäre fühlen. Ich werde meine Sorge um diese Übel dieser Stadt bevorstand. Ein Moment, leicht viel enger von einer säkularen Welt gern kreativer, konsequenter, ich wäre gern Menschen nicht mehr los. Glück und Leid der ihm wohl ebenso ins Herz schnitt wie umgeben ist als Sie im Canisianum. Mein musikalischer... An vielem kann ich arbei- des anderen sind dann auch mein Glück jener andere am Ölberg, im Garten Getse- Glaube ist auch von dem geprägt, was ich ten, längst nicht an allem. Und dann sind und mein Leid. Ungebundene Freiheit kann mani. Wer liebt hat nicht nur Angst um sich beruflich tue; von meiner Beschäftigung da die Hinfälligkeiten des eigenen Körpers, die Liebe eigentlich nur hassen, denn die selbst, sondern auch um die, die er liebt. mit Sozialethik. All das wird in meinen Ge- die werden deutlicher spürbar mit dem Al- Liebe bindet – unausweichlich, ja sie fes- Ich möchte Ihnen die Gedanken noch eines danken spürbar sein. Diesen sehr spezifi- ter. Damit kommt auch der massivste Feind selt mich; aber sie tut das – im Unterschied zweiten Dichters nahebringen; Milan Kun- schen und persönlichen Blick möchte ich unserer Freiheit immer näher: der Tod. zum Tod – aus freier Entscheidung. dera. Er ist ein tschechischer Schriftsteller

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und mittlerweile 90 Jahre alt. Er ist – wür- eine unglaubliche Erleichterung; er ist wie- mir und anderen die Chance, ihre Stärken Mitteleuropa. Wir leben hier in Wohlstand de ich sagen – Agnostiker, hat aber mei- der frei. Doch wenig später bricht diese zu entdecken, das viele an ihnen, das lie- und Sicherheit. Und doch zeigen uns ge- nes Erachtens einige der schönsten Texte Leichtigkeit in sich zusammen, sie liegt ihm benswert ist. rade in diesen Tagen unsere Jugendlichen, über die Liebe geschrieben. Sein wohl be- wie ein Stein im Magen, denn so Kundera: Meine Liebe muss der Wirklichkeit gelten. dass sie um ihre Zukunft zu fürchten be- rühmtester Roman trägt den Titel „Die un- „Es gibt nichts Schwereres als das Mitge- Würde Gott ein Ideal lieben, die Sintflut ginnen. Sie gehen immer wieder auf die erträgliche Leichtigkeit des Seins“. Leich- fühl.“ wäre das Ende der Geschichte gewesen. Straße und demonstrieren dafür, dass wir tigkeit ist etwas Schönes, etwas, wonach Würde Gotte ein Ideal lieben, er wäre nie- Erwachsenen, dass die Regierungen der wir streben, sie macht uns frei. Wenn ein Diese Schwere bindet nicht nur die Leich- mals Mensch geworden. Gottes Herz lässt Welt den Klimawandel ernst nehmen, dass Mensch aber nur die Ungebundenheit der tigkeit, sie gibt dem Leben auch Gewicht sich binden, und es bindet sich an unsere sie mehr zum Schutz unseres gemein- Freiheit sucht, wenn er von Verrat zu Verrat und Bedeutung, weil sie mit der Lebensre- Wirklichkeit. samen Lebensraumes unternehmen. Ein lebt, wie Kundera das ausdrückt, weil die- alität anderer verbindet. fünfzehnjähriges Mädchen aus Schweden ser Mensch immer wieder alles hinter sich An einer anderen Stelle beschreibt der Schritt 2 - Hoffnung: ruft uns zu, wir sollten in Panik geraten lässt, im Bestreben, sich nicht binden zu Dichter, wie dieser Mann, der das Gewicht Wenn ich einen nüchternen Blick auf die angesichts der Fakten, die doch bekannt lassen, dann stellt dieser Mensch am Ende des Mitgefühls spürt und deshalb seine Wirklichkeit werfe, ergibt das bisher Ge- sein müssten. Vermutlich hat sie recht; die seines Lebens vielleicht fest, dass nichts Freiheit opfert, um seiner Frau zu folgen, sagte dann tatsächlich einen Sinn? Es gibt Wirklichkeit, wie sie ist, sollte uns erschre- von ihm bleiben wird. Denn was bleiben träumt. Er sieht im Traum ein wunder- so viel Falsches in dieser Wirklichkeit. Es cken. könnte, sind nur die Beziehungen, die er schönes, junges Mädchen, im wahrsten gibt so viel Gewalt und Lüge in dieser Welt Noch ist es nicht zu spät! Noch können wir eingegangen ist. Waren diese nur flüchti- Sinn des Wortes seine Traumfrau, sie ist in und erschreckenderweise auch in unserer unser irdisches Haus retten, sagt Papst ge Episoden, dann wird die Leichtigkeit vielem so ganz anders als seine Ehefrau. Kirche. Es gibt immer wieder menschliche Franziskus. Die Hoffnung lebt also. Doch unerträglich, dann bleibt von ihr nichts als Als der Mann erwacht, versucht er sich Enttäuschungen, die die Bindungen der hoffen allein genügt nicht; es braucht Um- flüchtige Vergänglichkeit. krampfhaft daran zu erinnern, wer dieses Liebe zur reinen Tortur machen können. kehr. Vieles müsste sich radikal ändern, Freilich kann nicht jede Beziehung ein Le- Mädchen war, denn er möchte sie treffen. Kann es wirklich berechtigt sein, die Wirk- wenn wir drohende Katastrophen ver- ben lang dauern. Manchmal begleite ich Doch dann wird ihm bewusst, dass sie gar lichkeit dieser Welt zu lieben, sich für diese hindern wollen, wenn wir Entwicklungen jemanden, oder jemand begleitet mich ein nicht wirklich existiert, sie ist lediglich sein Welt einzusetzen? Angesichts solcher Fra- verhindern wollen, die unglaubliche Not, kleines Stück meines Weges. Dennoch be- Wunschbild, sein platonisches Ideal, und gen suchen viele Menschen in dieser Welt massive Konflikte, ja vielleicht sogar den steht ein Unterschied zwischen einer Be- da schaut er in das Gesicht seiner wirkli- nichts anderes mehr als das eigene Wohl- Zusammenbruch all dessen bedeuten gegnung, von der ich mich beanspruchen chen Frau, die schlafend neben ihm liegt, ergehen. könnten, was wir menschliche Kultur nen- lasse und einer, die ich nur als belanglose der Frau, mit der er eine Geschichte hat, Ein solcher Hedonismus, vielleicht auch nen. Die Anzeichen dafür, dass solche Ver- Randerscheinung meines Lebens betrach- und er empfindet eine unaussprechliche Materialismus ist für einen gläubigen Men- änderung, dass solche Umkehr tatsächlich te. Dieser Unterschied mag auch damit zu Liebe zu ihr. schen keine Option. Aber ganz ehrlich: geschieht, sind gering. tun haben, ob ich bereit bin, mich auf die Warum sollte ich mich in Liebe an diese Was heißt das für uns als gläubige Men- Realität einzulassen, auf reale Gegeben- Die Wirklichkeit ist wichtiger als das Ideal, Welt binden, eine Welt, die möglicherwei- schen? Was heißt das für uns als Kirche? heiten, auf reale Menschen, oder ob ich sagt Papst Franziskus. Ideale mögen ihre se, ja sogar wahrscheinlich auf ihren Unter- Was kann angesichts einer Situation, in der abgehobenen Idealen nachjage – einem Bedeutung haben, aber lieben kann man gang zurast? Ist nicht das Einzige, worum Hoffnung oft nur wider alle Hoffnung mög- Idealbild von mir selbst, einem Idealbild nur das Wirkliche. Ich habe meine Traum- ich mich in dieser Situation kümmern soll- lich ist, Liebe zur Wirklichkeit bedeuten? anderer Menschen, einem Idealbild der bilder von einer perfekten Familie, von per- te, mein eigenes Heil? Das Engagement Soll ich mich tatsächlich von der Liebe zu Gemeinschaft, in der ich lebe. fekten KollegInnen und Studierenden, ei- für eine vergängliche, alternde Welt scheint dieser Wirklichkeit binden lassen? Milan Kundera erzählt in seinem Roman ner perfekten Kirche. Manches davon kann im wahrsten Sinn des Wortes vergebene Ich lade Sie ein, sich diese Fragen selbst von einem Mann, der alles andere als treu vielleicht mein Handeln inspirieren, aber Liebesmühe zu sein. Ja, selbst die Werke vorzulegen. Ich halte kurz inne, mitten im ist. Eher zufällig und wenig überzeugt bin- dieses Handeln wird ins Leere gehen, wenn der Barmherzigkeit, die hier getan werden, Schritt der Hoffnung, um Ihren eigenen det er sich an seine Ehefrau, die er unzäh- ich meine wirkliche Familie, meine wirkli- vergehen. Man mag sich sogar fragen, wel- Antworten Raum zu geben. Dann werde lige Male betrügt. 1968 fliehen die beiden chen KollegInnen und Studenten, meine chen Sinn es gehabt hat, dass Jesus sei- ich versuchen, das zu formulieren, was ich am Ende des Prager Frühlings vor dem wirkliche Kirche nicht mag, nicht mit ihnen nen Freund Lazarus aus dem Grab geholt bisher auf meinem Weg als Antwort auf Sowjetregime in die Schweiz. Die Frau fühle. Wenn ich die anderen Menschen, die hat - zurück in ein Leben, das ja nur wieder solche Fragen gefunden habe. hält es dort nicht aus, weil sie eine Heimat Gemeinschaften, in denen ich lebe - auch auf den Tod zuging. Die Fragen, die ich eben aufgeworfen braucht, und geht zurück in die unfreie mich selbst - nur an der Differenz zwischen Viele von Ihnen kommen aus Gesellschaf- habe, sind natürlich auch die Fragen eines Tschechoslowakei. Der Mann, so heißt es der Wirklichkeit und meinen Traumbildern ten, in denen Armut, Not, Gewalt, ja Krieg Sozialethikers, der christlichen Glauben im Roman, empfindet im ersten Moment messe, mache ich all das klein, verbaue noch viel deutlicher spürbar sind als hier in nicht denken kann ohne einen Einsatz für

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die Welt. Das Engagement für Frieden, Ge- ich einen Beitrag dazu leisten, dass die tes besteht darin, dass wir einander kleine Wohlwollens, des Mitgefühls können ein rechtigkeit und den Schutz der uns gege- Gesellschaft, in der ich lebe, möglichst ge- Erfahrungen der Zuneigung und des Wohl- Abglanz dieses Feuers sein, dieses Leucht- benen Schöpfung gehören zur Verkündung recht ist und weiß doch, dass ich sehr, sehr wollens ermöglichen, kleine Zeichen einer feuers der Hoffnung, das bereit macht des Evangeliums dazu, so sagen es die wenig Einfluss darauf habe. Natürlich habe Hilfe umsonst und des Vertrauensvor- auf etwas zu setzen, das ich nicht selbst Päpste seit Leo XIII. Ich kann einem Glau- ich mich darum bemüht, meine Kinder gut schusses. Wegbereitung für das Kommen gemacht habe, wofür ich nicht kämpfen ben, der ohne Bedeutung für unser Leben zu erziehen, möchte ihnen ein guter Vater Gottes und seines Reiches bedeutet nicht, muss, wofür ich nichts bezahlt habe. Hoff- in dieser Welt bleibt, nicht viel abgewinnen. sein. Natürlich will ich meiner Frau ein gu- dass wir dieses Reich aufbauen könnten in nung besteht nicht darin, etwas Unwahr- Warum aber diese Welt lieben, warum sich ter und treuer Mann sein und weiß doch, unserer Welt, sondern, dass wir einander scheinliches für wahr zu halten. Hoffnung für ihre Wirklichkeit engagieren? Wir mö- dass bei allem Bemühen in diesen Dingen helfen, dass Gott mit seinem Reich bei uns besteht darin, die kleinen Lichter zu sehen, gen uns heute ihrer Gefährdung beson- so wenig von mir abhängt und ich beim ankommen kann. die fähig machen, dem Geschenk der Lie- ders bewusstwerden. Eine vergängliche, besten Willen unzählige Fehler mache. be Gottes zu trauen. Wir können unserem hinfällige Welt war sie schon immer. Eine Doch worum geht es bei all dem wirklich, Das mag nun wieder gar zu bescheiden Leben in dieser Welt Sinn geben, indem wir Welt mit Ablaufdatum. Deshalb hat unser was ist der letzte Sinn in all diesem Tun klingen, geradezu mickrig, wenn ich sage, solche Hoffnungslichter entzünden oder Glaube ja schon immer über diese Welt hi- und Bemühen? Ich denke, dass der Sinn dass der Sinn meines Daseins darin be- auch nur weitertragen. nausgeführt. Dann soll sie doch vergehen, meines Lebens darin besteht, Wegzeichen steht, ein kleines Licht zu sein für einen diese Welt! Unser Ziel liegt im Jenseits, in zu sein, ein kleines Leuchtsignal für ande- Menschen oder für fünf - lass es 20 sein - Schritt 3 - Glaube der Leichtigkeit der Transzendenz, im kom- re auf ihrem Weg. Auf ihrem Weg wohin? auf ihrem Weg zur Offenheit, zur Empfäng- Wenn ich davon spreche, dass der eigent- menden Reich Gottes, das eben nicht von Auf dem Weg zu Gott. Ein Wegzeichen auf lichkeit für Gott. Es mag gar zu beschei- liche Sinn und Zweck unseres Lebens da- dieser Welt ist. dem Weg zu Gott sein, das mag groß klin- den und klein klingen, und doch bin ich rin bestehen, einander lebendiger Gottes- Einerseits stimmt das natürlich, anderer- gen, mag auch sehr fromm klingen, ist aber davon überzeugt, dass es das Größte ist, beweis zu sein, dann bedeutet Christsein seits aber führt unser Weg in das jenseitige letztlich etwas sehr Kleines und auch sehr was wir füreinander tun können, weil wir etwas sehr Alltägliches - nichts Heldenhaf- Heil nur durch die irdische Wirklichkeit, und Alltägliches. dadurch einander zu Gottesbeweisen wer- tes, nichts Außergewöhnliches, zumindest niemand von uns kann diesen Weg allein den. Ich spreche nicht von argumentativen für die meisten von uns. Zugleich erhalten finden, niemand kann ihn allein gehen. Je- Es ist ja nicht so, dass ich besser als an- Gottesbeweisen, von solchen, die logisch die Dinge des Alltags dadurch aber ein be- der von uns braucht Türöffner, Wegberei- dere wüsste, wo Gott ist, wie er sich finden überzeugen, sondern von solchen, die sonderes Gewicht. Dieser Alltag, die alltäg- ter. Jeder von uns braucht Menschen, Ge- lässt. Ich kann daher auch nicht den Weg existenziell öffnen. Es ist vermutlich nicht lichen Menschen, sie sind die Wirklichkeit, meinschaften, die ihm den Weg leuchten, weisen wie ein Reiseleiter. Die Wegberei- einmal nötig, dass wir einander zu einem an die Gott sich mit seiner Liebe bindet. In gerade dann, wenn es um uns herum dun- tung und Weg-Begleitung von der ich spre- formalen Bekenntnis befähigen, dass der den kleinen Situationen des Alltags gilt es, kel und hoffnungsarm wird. che, gründet nicht auf besserem Wissen Name Gottes genannt oder geglaubt wird. einander Wege zu eröffnen und den Weg oder tieferer Einsicht. Es ist nur so, dass Es geht um jene Form von Gottesbeweis, zu leuchten zu dieser Liebe. Warum ist die Wirklichkeit wichtiger als das die Liebe, mit der Gott sich an uns bindet, die dazu befähigt zu sagen: Ja ich glaube, 1939 hat Pius XI. in seiner Enzyklika Quad- Ideal? Gerade weil es im Einsatz für diese immer freies Angebot bleibt, ein Geschenk, dass da ein Wohlwollen ist, das mich heilen ragesimo anno geschrieben: „Nun können Welt nie nur um diese Welt geht, sondern das es anzunehmen gilt. will und kann. Ja, ich habe Erfahrungen ge- aber die gesellschaftlichen und wirtschaft- immer auch um die Wegbereitung für die Wie aber sollte ein Mensch die Liebe Got- macht, die es mir glaubhaft machen, dass lichen Verhältnisse der Gegenwart ohne kommende Welt. Gerade deshalb braucht tes annehmen können, wenn er ihr begeg- da eine Liebe ist, die sich in Freiheit an Übertreibung als derartig bezeichnet wer- es den Einsatz für die wirkliche Welt. net? Wie sollte er sie annehmen können, mich bindet, über alle Hindernisse hinweg, den, dass sie einer ungeheuer großen Zahl Ich frage mich manchmal, worin denn ei- wenn er nicht schon zuvor zumindest klei- selbst über den Untergang dieser Welt hin- von Menschen es außerordentlich schwer gentlichen der letzte Sinn dieses, meines ne Erfahrungen gemacht hat, die ihm sa- weg. Ob ein Mensch weiß, dass er dabei machen, das eine Notwendige, ihr ewiges irdischen Lebens besteht. Worum geht es gen: Der Liebe ist zu trauen? Jeder von von Gott spricht, ist vielleicht sekundär; ei- Heil, zu wirken.“ Und Dietrich Bonhoeffer in allem, was ich so tue, eigentlich wirklich? uns braucht Erfahrungen, die uns sagen: nes Tages wird er es ohnedies sehen. schrieb wenige Jahre später: „Wenn der Natürlich bemühe ich mich darum, meine Es gibt Wohlwollen, es gibt das umsonst Wenn ich mit meinem Leben dazu beitra- Hungernde nicht zum Glauben kommt, so Arbeit gut und gewissenhaft zu tun. Natür- Gegebene, ohne Hintergedanken Gegebe- gen kann, dass 20 Menschen oder auch fällt die Schuld auf die, die ihm das Brot lich möchte ich da und dort auch eine klei- ne. Wie sollte ein Mensch die Liebe Gottes nur fünf, vielleicht nur ein einziger, fähig zu verweigerten. Dem Hungernden Brot ver- ne Spur hinterlassen durch eine Erkenntnis, annehmen können, wenn er ihr begegnet, dieser Empfänglichkeit werden/wird, dann schaffen ist Wegbereitung für das Kommen eine gute Formulierung als Theologe. Aber wenn dieser Mensch nur Ausbeutung und wird das, was ich in dieser Welt getan der Gnade“. selbst die besten unseres Faches – und zu Misstrauen, nur Gewalt und beinharten habe, nicht umsonst gewesen sein. Das sind lediglich Varianten der Aussage denen zähle ich nicht – fallen sehr bald der Wettbewerb erfahren hat in seinem Le- Das Herz Jesu wird als brennendes Herz Jesu über das Gericht. Dort wird entschei- Vergessenheit anheim. Natürlich möchte ben? Wegbereitung für das Kommen Got- dargestellt. Meine kleinen Zeugnisse des den, was wir für einen seiner geringsten

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Brüder, eine seiner geringsten Schwestern cher Sozialethiker eigentlich Moraltheolo- 2.2 Alltagstaugliche Spiritualität Spiritualität häufig als etwas verstanden, in den unbedeutenden Situationen des All- ge. Ich bin froh, dass ich meiner Frau bei das den Alltag durchbricht, ihm einen tags getan haben. der Trauung nicht einfach Liebe und Treue besonderen ‚Kick‘ gibt. Mit Spiritualität Überfordern wir uns damit aber nicht doch versprochen habe, sondern dass ich das verbindet sich z.B. der Wunsch nach Er- wieder? Werde ich nicht notwendig zum im Namen des Vaters, des Sohnes und des fahrungen, die zeigen, dass es eigentlich Bedenkenträger, wenn ich jeden Augen- Heiligen Geistes tun konnte. Ich nehme noch etwas ganz Anderes gibt, vielleicht blick des Tages als einen sehe, in dem sich an, dass Sie auch immer wieder froh sind, so etwas wie ein geheimes Wissen. In die- Heil oder Unheil für einen Menschen er- dass Sie bei ihrer Weihe sagen durften: Mit sem Sinne erscheint Spiritualität als etwas eignen kann, dem ich begegne, und damit Gottes Hilfe bin ich bereit. Denn das eigene Außeralltägliches und nicht als alltagstaug- auch mein Heil oder Unheil? Können greift doch immer wieder zu kurz. lich. Es ist schließlich kein geringer Anspruch, In der Darstellung des Herzens Jesu streckt die Freundlichkeit und das Wohlwollen im Jesus uns sein gebundenes, leuchtendes Für die Spannung zwischen dem Besonde- Alltag zu leben. Die Liebe als Idee ist leicht, Herz entgegen, als eine Gabe. Seine Hän- ren und dem gewöhnlichen Alltag ist eine aber die Liebe zum konkreten Menschen, de sind offene Hände, nicht nur offen zu Erfahrung von Martin Buber aufschluss- zum lästigen Mitbruder, zum Vorgesetzen, geben, auch offen zu empfangen. reich. Er hatte sich u.a. dem Studium der der anderes im Sinn hat als ich, zum auf- Jesus Christus ist nicht nur der, an dem mystischen Traditionen des westlichen Ju- müpfigen Schüler, zum begriffsstutzigen sichtbar wird, dass Gott sich in seiner Liebe dentums gewidmet, um es zu verstehen Studenten - diese Liebe ist eine große He- an mich bindet. Er ist nicht nur der, dessen und war wohl auch davon angezogen, hat rausforderung. Selbst die Liebe zum stin- Zuneigung und Wohlwollen Leuchtfeuer für dann aber eine Art von ‚Bekehrung‘ durch- kenden Obdachlosen, dem ich großmütig mich sind, die mich ermutigen, auch ande- gemacht. eine Spende geben kann, der aber dann ren Hoffnungslichter anzuzünden. Jesus auch wieder weg ist, mag mitunter leichter Christus ist auch unser Bruder im Glauben. Anlass der Bekehrung war der Besuch ei- fallen, als die Liebe zu den Menschen, mit Wir glauben nicht nur an ihn, wir glauben nes jungen Mannes bei Buber, der schon in denen wir unser Leben teilen. auch mit ihm. Dieser Glaube kommt zum P. Josef Thorer SJ relativ jungen Jahren zum geschätzten und Ich denke mir manchmal, dass es sehr Ausdruck in den offenen Händen, die ge- gesuchten Gesprächspartner geworden sinnvoll ist, dass Eheleute bei der Trauung ben können, weil sie wissen, dass sie et- war. Buber nahm den Besucher freundlich einander nicht nur die Treue versprechen, was erhalten, die schenken können, weil Alltagstaugliche Spiritualität auf, es gelang ihm aber nicht, voll präsent sondern auch, einander zu achten und zu sie wissen, dass sie empfangen. Vortrag vor den Rittern vom Heiligen Grab zu sein. Er stand noch zu sehr unter dem ehren. Einander zu achten und die Ehre zu Wenn ich auf diesen Glauben, dieses Ver- zu Jerusalem; Stift Wilten, 1.7.2019 Eindruck eines Erlebnisses religiöser Be- erweisen - darauf vergessen wir im Kleinen trauen Jesu zum Vater schaue, dann darf geisterung. Er erfährt später, dass der Fra- des Alltags allzu oft. auch ich darauf vertrauen, dass meine Begriffsklärung/Einführung gesteller „nicht beiläufig, sondern schick- Der anfangs so bescheiden klingende An- leeren Hände – solange ich sie nicht balle, „Spiritualität“ ist ein Wort, das heute für salhaft“ zu ihm gekommen und letztlich satz der Gestaltung eines sinnvollen Da- aus Hass, aus Gier oder aus Verzweiflung vielerlei und recht Unterschiedliches ver- leer ausgegangen war.2 seins stellt also doch enorme Ansprüche – eine Schale sind, die gefüllt werden kann wendet wird. Bezeichnend ist eine Situa- „Seither habe ich jenes ‚Religiöse‘, das an uns. Man könnte versucht sein, des- und gefüllt werden wird. tion, die Marianne Schlosser erzählt1. „Als nichts als eine Ausnahme ist, Herausnah- wegen von vornherein aufzugeben und an ich im Jahr 2004 von der Universität Mün- me, Heraustritt, Extasis, aufgegeben oder diesem Anspruch zu verzweifeln. Das wäre In diesem Vertrauen fällt es dann auch gar chen nach Wien wechselte, sprach mich es hat mich aufgegeben. Ich besitze nichts eine Verzweiflung angesichts der Katastro- nicht schwer, diese Hände binden zu las- ein dortiger Student auf die zukünftige Tä- mehr als den Alltag, aus dem ich nie ge- phen der Ethik, wie das Jozef Niewiadom- sen, in Liebe aus freien Stücken, und jenen tigkeit an: >Ich hab gehört, Sie bekommen nommen werde. Das Geheimnis tut sich ski immer wieder nennt. Ich bin sicher, Sie Satz zu sagen, der mir einer der wertvolls- den Lehrstuhl für Spiritualität in Wien – das nicht mehr auf, es hat sich entzogen oder kennen diese Erfahrungen auch in ihrem ten Gebetstexte aus dem Neuen Testa- ist ja klasse!< Dann folgte eine Pause. Und es hat hier Wohnung genommen, wo sich Leben: das alltägliche Versagen, das nicht ment geworden ist: dann kam die Frage: >Sagen Sie, was ma- alles begibt, wie es sich begibt. Ich kenne fertigzubringen, was ich mir vorgenommen Herr ich glaube, hilf meinem Unglauben! chen Sie dann da?<“ keine Fülle mehr als die jeder sterblichen habe, zu der Haltung nicht fähig zu sein, Diese Situation drückt zum einen die Faszi- Stunde in Anspruch und Verantwortung. die ich anstrebe, den Menschen um mich nation aus, die mit ‚Spiritualität‘ verbunden Weit entfernt davon, ihr gewachsen zu sein, herum schlicht nicht gerecht zu werden. ist, anderseits aber die Unklarheit, was da- weiß ich doch, dass ich im Anspruch ange- Ich muss Ihnen sagen, ich bin froh, dass runter zu verstehen ist. sprochen werde und in der Verantwortung ich kein Ethiker bin, sondern als christli- 1 Marianne Schlosser, Theologie der Spiritualität. 2 Eugen Biser, Buber für Christen, In: GuL 84/3 (2011) 228-235, hier 228. Freiburg i. B. 1988, 14.

22 23 Vorträge/Beiträge Vorträge/Beiträge

antworten darf, und weiß, wer spricht und mit sich, weshalb wir den Alltag als grau einer Angst und Unsicherheit angesichts Gott uns umfassend zuschaut, wären Antwort heischt.“3 bezeichnen. Es geschieht darin Bekanntes, eines raschen Wandels in der Arbeitswelt, wir alle total besänftigt.“10 aber kaum Neues, Überraschendes. in Gesellschaft und Politik. Aufgrund des- Auch wenn die Welt geschaffen Ähnlich klingt es in einer der chassidischen Der Alltag ist etwas, das uns in vielem ge- sen suchen viele Menschen nach klaren und von ihrer Intention her ‚gut‘ ist, Geschichten, die Buber gesammelt und meinsam ist. Die Notwendigkeit, eine be- Antworten, die Orientierung schaffen, und sind wir dennoch mit vielfachem Übel herausgegeben hat: stimmte Arbeit zu verrichten. Der Zwang, Politiker, die solche verkürzten Antworten in der Welt konfrontiert: mit Unglück, Die Welt annehmen sich an einen Zeitplan zu halten usw. Der geben, haben verstärkten Zulauf. das sich aus Naturkatastrophen ergibt, Ein Chassid Rabbi Mosches von Kobryn Alltag ist sozusagen das Fundament für mit Unverständnis und Böswilligkeit im war sehr arm. Er beklagte sich einst beim besondere Zeiten, wie das Nebelmeer, aus Glaube und Alltag – Wechselwirkung Zusammenleben und überhaupt mit Zaddik über die Not, die ihn im Lernen dem einzelne Bergesgipfel herausragen. von Verstehen und Verhalten Grenzen, die dem Menschen gesetzt und Beten behindere. „In dieser unsrer Der Alltag ist aber auch (zunehmend) a) Der Glaubende sieht die Welt anders. sind und deren Ergebnis letztlich der Zeit“, sagte Rabbi Mosche, „ist die größte bestimmt vom Zwang zur Steigerung. Die Sein Blick ist geprägt von dem, was er physische Tod ist. Dennoch glauben Frömmigkeit, über alles Lernen und Beten, Fülle der Informationen wie auch die Fülle glaubt. wir als Christen an die Erlösung. Sie wenn man die Welt annimmt, wie sie steht der Möglichkeiten, die uns zur Verfügung Er sieht die Welt als Schöpfung und geschieht freilich nicht so, dass Gott und geht.“4 stehen, und die Erwartung, sie auch zu ver- nicht als bloßes Ergebnis eines Zufalls die Bedingungen dieser Welt ändert, arbeiten bzw. zu nützen, haben zugenom- oder einer blinden Wirkung von Natur- sondern indem er selbst in diese Welt Ich möchte hier Spiritualität ganz einfach men. Die Zeit, die uns zur Verfügung steht, gesetzen. Die Welt und der Mensch in hineingeht und sich geschehen lässt, benennen als die Art und Weise, wie der bleibt gleich. Der Tag hat nach wie vor 24 ihr sind gewollt. Die Welt ist etwas, wo- was einem Menschen in der Welt ge- Glaube mein Leben prägt. Das mag als Ar- Stunden. Das bedeutet, dass immer mehr durch sich Gott mir mitteilt. Diese Sicht schehen kann. Er zeigt damit, dass die beitsbegriff für das Folgende genügen. in diesen Zeitraum hineingestopft werden ändert nichts an ihren Abläufen, sie Welt gut genug ist, um in ihr zu leben. So gesehen ist dann „Alltagstauglichkeit“ muss, und das Gefühl entsteht, keine bzw. bestimmt aber meine Beziehung zu ihr. Er zeigt weiter, dass er in all ihrem Dun- ein wesentliches Merkmal der Spiritualität. zu wenig Zeit zu haben. Sie ist Gabe und Anruf. Als Gabe be- kel dennoch zugegen ist und es zu ei- Oder anders gesagt: Eine Spiritualität, die Der Alltag ist so häufig gefüllt. Das bedeu- wegt sie mich zur Aufmerksamkeit und nem neuen Leben wandeln kann. Und nicht alltagstauglich ist, taugt nichts. Sie ist tet nicht, dass er auch erfüllt ist. Dankbarkeit, als Anruf fordert sich mich er zeigt, dass Gott sich dem Menschen wertlos, dient vielleicht der Flucht vor dem zum Antworten heraus. Der deutsche zuwendet und die Versöhnung anbie- Alltag und der geistlichen Selbstbefriedi- Der Alltag mit seinen vielfach banalen Soziologe Hartmut Rosa stellt fest: tet trotz aller Schuld, in die er verstrickt gung. Pp. Franziskus spricht in diesem Verrichtungen ist aber auch geprägt von „Menschen erfahren sich als glücklich, sein mag. Im Glauben darauf darf der Zusammenhang von der Gefahr des Gnos- einem untergründigen Lebensgefühl. So wenn sie einem Ruf antworten! Die- Mensch Hoffnung haben, ist er zu- tizismus, der sich mit einer bestimmten Er- charakterisiert z.B. der französische Sozio- ser Ruf muss nicht unbedingt religiös gleich aufgefordert, seinerseits Versöh- fahrung oder mit Erkenntnissen begnügt, loge Luc Boltanski das Lebensgefühl vie- sein. Es ist ein menschliches Grundbe- nung zu leben und dem Leid anderer aber in sich verschlossen bleibt, letztlich ler Menschen in Europa mit dem Bild der dürfnis, sich anrufen und berühren zu solidarisch zu begegnen. nicht zum anderen Menschen und auch Vorhölle.6 Charakteristisch dafür sind das lassen. Ich glaube, dass das Leben da nicht zu Gott kommt.5 Warten und die Selektion. Menschen war- gelingt, wo wir mit etwas Unverfügba- b) Die Alltagserfahrung kann sich öffnen. Einem Missverständnis möchte ich hier ten darauf, dass sie ausgewählt werden rem in Kontakt treten.“8 Der Glaube an Es ist nicht nur so, dass der Glaube gleich vorbeugen: Alltagstauglich bedeu- oder erleben, dass sie nicht ausgewählt Gott als Schöpfer ist auch Grund für den Blick und die Erfahrung prägt, tet nicht angepasst. Der Christ ist vielmehr und von der Liste getilgt wurden. Es ist meine Achtung gegenüber den Din- sondern es kann auch geschehen, eine Art Exilant, einer, der Bürger zweier eine Art Zwischenzustand. „Es ist gewiss gen der Welt und insbesondere gegen- dass der Glaube aus der Erfahrung Be- Welten ist. keine Hölle, aber doch weit entfernt davon, über jedem Menschen, der wie ich ein stärkung bekommt. Es gibt sogenann- ein Paradises zu sein. Unsere Stimmung Geschöpf Gottes ist. Ihm ist dieselbe te Erschließungssituationen, in denen Was charakterisiert den Alltag ist nicht die der Sehnsucht, sondern eher Würde zuzuerkennen. Nach Felicitas sich der enge Horizont öffnet auf eine Der Alltag ist das, was alle Tage geschieht. die einer Vergessenheit: das Glück, das Hoppe, einer deutschen Schriftstelle- größere Wirklichkeit hin. Das schafft auf der einen Seite eine- Ver man uns versprochen hat, ist ausgeblie- rin, ist es die „größte Angst von allen: Eine Haltung der Achtsamkeit macht trautheit und gibt Sicherheit, auf der ande- ben. Wir leben in der namenlosen Äußer- Dass wir SELBST nicht mehr gesehen es wahrscheinlicher, solche Erfahrun- ren Seite aber bringt es eine Eintönigkeit lichkeit der Melancholie. Gerade deshalb und gehört werden.“9 Gleichsam kom- gen zu machen. sollten wir uns an die Vorhölle erinnern, um plementär dazu sagt Peter Handke: Der in Wien geborene und in den USA 3 Zitiert nach Ralph Sauer, Mystik des Alltags, 7 Freiburg i. B. 1990, 68f. ihr besser widerstehen zu können.“ Eine „Wenn wir uns gewärtig machten, dass lebende Soziologe P. L. Berger hat sich 4 Martin Buber, Die Erzählungen der Chassidim, andere Grundstimmung ist wohl auch die 8 Publik-Forum 20107/Nr. 24, 46. intensiv mit dem Phänomen der Reli- Zürich 1949, 637 6 Luc Boltanski, In der Vorhölle. 2011. 9 Zitiert nach Georg Langenhorst, Ich gönne mir das gion befasst. Während er die Gesell- 5 Pp. Franciscus, Gaudete et exsultate, Nr. 40-46 7 Ebd. 67. Wort Gott. Freiburg i. B. 2009, 301. 10 Ebd. 302.

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schaft und die Religion von einer tief- mit den Türen zu knallen, und versuchen zu salle-Hauses14 in der Schweiz wird ein hen bleiben würde, sondern dass das greifenden Säkularisierung bestimmt meditieren? Welchen Sinn hatte es, Lärm Zen-Mönch zitiert: „Unser alltägliches gleiche danach auch gegenüber den Ge- sieht, die ihm zunächst als irreversibel zu machen, sich unkontrolliert zu verhalten Leben ist unsere Praxis: Es geht ein- schöpfen sein würde, nämlich liebevolle erscheint, so weist er später auf die und dann täglich eine halbe Stunde lang zu fach darum, wie wir im Hier und Jetzt Demut usw.“ Wiederentdeckung von Spuren der versuchen, sich zu sammeln und zu medi- handeln.“ Es gibt im Zen den Begriff Transzendenz hin in Erfahrungen von tieren? vom „Anfängergeist“. Er besteht darin, Gegenüber Anfragen von außen und Tendenzen Ordnung, Spiel, Humor, Hoffnung, Tod, Das Ziel dieser Ausbildung ist nicht, das die Dinge so wahrzunehmen, als würde im Orden betont Ignatius, dass man mit Gott Glück oder Verdammnis.11 Meditieren zu vermitteln, sondern das Le- man sie zum ersten Mal sehen. Im Ge- nicht nur im Gebet verbunden sein kann bzw. ben. Es geht um die Formung des ganzen gensatz dazu ersetzen wir oft die reale soll. Er sieht insbesondere das apostolische Was hilft mir, im Alltag Menschen, damit alle Bereiche des Lebens Wahrnehmung durch die Vorstellung, Tun als eine Weise der Verbundenheit mit Gott. geistlich zu leben? geordnet, gemäßigt und ruhig werden. Da- die wir uns bereits davon gebildet ha- Ein enger Vertrauter im Orden, Jeronimo Nadal, Wenn ich den Alltag als unbefriedigend er- nach kann sich das Innere entwickeln.“12 ben. wird dafür den Ausdruck prägen: Wir sind im fahre, vielleicht wie ein Hamsterrad, ist es - Auf den Leib achten: Er kann uns et- Tun kontemplativ – „contemplativus in actione“. nötig innezuhalten. Im Anschluss an den Es besteht ein Wechselverhältnis: Die Un- was sagen über unsere innere Ein- Film ‚Erfülltes Leben‘ hat David Steindl- terbrechung kann mir helfen, im Alltag ru- stellung, umgekehrt können wir über „Sie [die Jesuitenstudenten] können sich Rast auf den Dreischritt „stop – look – go“ higer und gelassener zu sein. Umgekehrt den Leib auch die Einstellung beein- deshalb darin üben, die Gegenwart unse- hingewiesen. Es geht darum, innezuhalten, hat der Lebensstil im Alltag Einfluss darauf, flussen. Es ist auch gut, in der Arbeit res Herrn in allen Dingen zu suchen, wie sich umzusehen und dann weiter zu gehen. wie gut ich mich beispielsweise in Gebet die Aufmerksamkeit gelegentlich auf im Umgang mit jemand, im Gehen, Sehen, J.B. Metz nennt als kürzeste Beschreibung und Meditation sammeln kann. Im Folgen- sich selber zu richten. Es geht darum, Schmecken, Hören, Verstehen und in al- von Religion die Unterbrechung. In Israel den möchte ich einige erstrebenswerte sich nicht von den Anforderungen und lem, was wir tun; denn es ist wahr, dass war der Sabbat vor allem ein Ruhetag für Elemente des Lebensstils im Alltag nen- Reizen bestimmen zu lassen, die von seine göttliche Majestät durch Gegenwart, Mensch und Tier (Ex 23,12), vorrangig zu nen.13 außen kommen, sondern Zentrum des Macht und Wesen in allen Dingen ist.“ kultischen Verrichtungen. - Nur eine Sache auf einmal tun. Es gibt eigenen Handelns zu bleiben. (Brief des Ignatius an Antonio Brandao, BU Es gibt verschiedene säkulare Weisen der Untersuchungen, die zeigen: Wir sind - Eine Gemeinschaft pflegen, die mich in 350) Unterbrechung, die ihren Wert haben: Mu- keine Multi-Tasker. Wenn es oftmals meiner Ausrichtung stützt. Wir leben in sik hören, Theater, eine Wanderung etc. trotzdem so aussieht, dann liegt es da- einer Welt und in Zusammenhängen, die „Es wäre gut, wenn er darauf schaute, dass Speziellere Weisen der Unterbrechung sind ran, dass wir unsere Aufmerksamkeit von Gott weitgehend absehen. Es bedarf Gott sich nicht nur dann des Menschen für den Christen: Gebet, Meditation, Got- kurzfristig auf anderes richten können, eines speziellen Mikroklimas, das mir bedient, wenn er betet. Denn wenn es tesdienst etc. Wie es beim Glauben eine sozusagen hin- und herschalten kön- hilft, die gewählte Ausrichtung im Blick so wäre, dann wären die Gebete zu kurz, Durchdringung von Grundannahmen und nen. Aber dies zu tun kostet Kraft, ist zu behalten und meinen Alltag so zu wenn sie weniger als vierundzwanzig Stun- Erfahrung gibt, braucht es auch hier eine also auch nicht effektiv, weder quanti- strukturieren, dass er davon geprägt ist. den am Tag dauerten, wenn es möglich Durchdringung von Unterbrechung und tativ noch qualitativ. wäre; denn der ganze Mensch muss sich, Lebensstil. Darauf weist eine Episode hin, - Die Aufgaben als Freunde empfangen: Modelle gelebter Verbindung so vollständig er kann, Gott übergeben. die der amerikanische Trappist Thomas „Nur weil man nicht gerade das tun Ignatius von Loyola, der mit einigen Gefährten Aber es verhält sich so, dass Gott sich an- Merton geschildert hat: kann, was man liebt, heißt nicht, dass den Jesuitenorden gegründet hat, ist in einem derer Dinge zuweilen mehr als des Gebets „Die Mönche von Gethsemani waren am man nicht lieben kann, was man tut.“ Prozess der Entscheidung in einer Frage des bedient, und so sehr, dass er sich ihretwil- meisten an Nhat Hanhs Meditationsausbil- Was man nur widerwillig tut, kostet viel Armutsverständnisses zur Bedeutung der Hal- len freut, wenn man das Gebet unterlässt, dung interessiert. Pater Louis hatte ihn da- Kraft, wir ecken dabei leicht an, und tung der liebevollen Demut gelangt. Im ‚Geistli- wieviel mehr, dass es abgekürzt wird.“ rüber befragt und teilte seinen Brüdern die das Ergebnis ist oft auch nicht sehr chen Tagebuch‘ aus dieser Zeit schreibt er: (Ignatius an Franz Borgia, BU 290) Antwort mit. Zuerst, so hatte der Besucher gut. erklärt, sei den buddhistischen Mönchen - In der Gegenwart leben, nicht schon 178 „In diesem Zeitabschnitt schien mir, Jeronimo Nadal: das Meditieren nicht gestatten. Bevor man im Voraus. Auf diese Weise sind wir dass die Demut, Ehrfurcht und Ehrerbie- „Ich will nicht, dass du nur ein geistlicher meditieren könne, müsse man lernen, nicht geeint in unserem Tun und nicht ge- tung nicht furchtsam, sondern liebevoll und frommer Mensch bist, wenn du die mit den Türen zu knallen. spalten. In einer Aussendung des Las- sein sollte, und dies ging so in meinen Sinn Messe feierst oder sonst betest; ich will, Die Trappisten reagierten mit spontanem 12 John Howard Griffin, Geh mit der Ekstase. Thomas Mer- ein, dass ich immer wieder sagte: ,Gebt dass du auch geistlich und fromm bist, Gelächter. Merten ging weiter auf diesen tons Einsiedlerjahre. Münsterschwarzach 1997, 111. mir liebevolle Demut!‘.“ wenn du dich der Tätigkeit widmest, damit Punkt ein. Was nützte es, herumzulaufen, 13 Ich orientiere mich hier vor allem an: Paul de la Croix die volle Kraft des Geistes und der Gna- 11 P. L. Berger, Auf den Spuren der Engel, Bonvin, Warmer Regen auf trockenes Land. Wege 179 „Mir schien, dass es dabei nicht ste- de und der Andacht in deinem Wirken auf- Frankfurt a. M., 1970. zum meditativen Beten, Zürich 1984, 59f. 14 Via Mail vom 28.06.2019. leuchte.“ (Stierli, Weg 163)

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Bemerkenswert ist, dass auch ein Autor (Anette Schleinzer, Die Liebe ist unsere ein- „Wozu ist das Christentum noch gut, wenn Wir haben nicht für alles klare Weisungen, son- aus jüngerer Zeit einen ähnlichen Gedan- zige Aufgabe. Das Lebenszeugnis von Ma- Christen nicht mehr den Mut zu Ver-rückt- dern müssen die Eigendynamik der Welt ernst ken äußert: deleine Delbrêl, Ostfildern 1994, 176) heiten haben, wenn sie nicht aufhören, sich nehmen. Wie es trotzdem möglich sein kann, in „Wenn ich Gott nicht beim Teetrinken, beim um das zu drehen, worum sich alle drehen, der Spur Jesu weiterzugehen, zeigt die Schilde- Autofahren, beim Arbeiten erfahre, und Eine weitere bemerkenswerte Frau, ebenfalls wenn auch sie danach fragen, wozu ist das rung eines Afrikaners, dessen Vater Waldläufer wenn ich ihn nicht dergestalt erfahre, dass aus Frankreich, ist Simone Weil (1909-1943). nützlich, und nicht: wozu ist das gut ... Am war und deshalb das Fährtenlesen beherrschen die anderen meine Gebundenheit spüren, Sie ist jüdischer Herkunft, hat sich aber dem ka- Jüngsten Tag werden wir gefragt werden, musste. Was muss man tun, wenn sich Spuren spüren, dass ich durch mein tätiges Stau- tholischen Glauben angenähert. Ob sie sich vor ob wir ver-rückt waren wie Gott, der sich plötzlich verlieren? nen lebendiger, offener, heiterer geworden ihrem Tod hat taufen lassen oder (bewusst) an wehrlos in unsere Hände gegeben hat, der bin, dann nützt mir alles Reden von Religi- der Schwelle geblieben ist, ist umstritten. gescheitert ist und ein Versager war und „Entweder du kümmerst dich nicht weiter on nichts. (A. Muschg in einem Interview) Als Philosophin hat sie eine eigene Verbindung der uns dadurch erlöst hat. Wenn wir nicht darum und gibst auf. Oder du setzt die ab- von Mystik und Politik gelebt. mehr den Mut haben zum Scheitern, wenn gebrochene, unsichtbar gewordene Spur Madeleine Delbrêl (1904-1964) aus Frankreich wir nicht mehr den Mut haben, noch da- selbst fort. – Wie? – Nun, du musst zu- hat nach einer Zeit atheistischer Ausrichtung „Stufen des Glaubens. Die allergewöhn- zusein, wenn ein Krebskranker stirbt, noch vor anhand der vorhandenen Spuren das zum Glauben zurückgefunden. Sie sah es dann lichste Wahrheit, wenn sie die ganze Seele ja // zu sagen zu einem Obdachlosen, von zu suchende Wesen eingehend studieren, als ihre Berufung an, in einem atheistischen durchdringt, ist wie eine Offenbarung.“ dem wir wissen, dass wir ihn nicht mehr re- also seine mutmaßliche Gangart, Größe, Milieu die Gegenwart Gottes zu bezeugen. So (Simone Weil, Schwerkraft und Gnade, sozialisieren werden, wenn wir nicht mehr Wendigkeit und auch den an den Spuren lebte sie mit einigen Gefährtinnen in Ivry, einem München 1954, 212) den Mut haben, zu unserem Ehepartner abzulesenden Charakter des Lebewesens. Arbeitervorort im Süden von Paris. „Die von jeder Beimischung ganz und gar ja zu sagen, auch wenn es schwierig ist, Du musst dir ein Bild davon machen kön- gereinigte Aufmerksamkeit ist Gebet.“ zu einem Kind ja zu sagen, auch wenn es nen, wann und wie dieses Wesen hier ge- „Herr, Herr, gib wenigstens, dass die Krus- (Ebd. 213) nicht geplant ist, ... woher soll dann der laufen ist; was es möglicherweise gesucht te, die mich bedeckt, dir kein Hindernis sei. Mut, die Verrücktheit der Liebe noch in un- oder ob es sich vielleicht selbst verfolgt Geh durch. Meine Augen, meine Hände, Zu nennen ist auch die Gemeinde St. Egidio. sere Gesellschaft kommen?“ (Ebd. 187f) gefühlt hat; weshalb es gerade diesen und mein Mund sind dein. Diese so traurige Sie ist entstanden aus einem Bibelkreis mit dem nicht einen anderen Weg gewählt hat; was Frau mir gegenüber: Hier ist mein Mund, Bemühen, die in der Bibel enthaltene Botschaft Dietrich Bonhoeffer ist im Nationalsozialismus ihm ein Hindernis gewesen ist und was damit du ihr lächelst. Dieses vor lauter ernst zu nehmen. Es ist beeindruckend und be- wegen seines aktiven Widerstandes eingeker- nicht … Noch viele andere Fragen dieser Blässe fast graue Kind: Hier sind meine denkenswert, was daraus entstanden ist. kert und schließlich hingerichtet worden. Be- Art … Und wenn dieses Bild so lebendig Augen, damit du es anschaust. Dieser so kannt sind u.a. seine Überlegungen zu einem geworden ist, dass du wie ein Schauspie- müde, müde Mann: Hier ist mein ganzer Ruth Pfau 1929-2017) war als Ordensschwes- religionslosen Christentum. Worum es dabei ler selbst in die Rolle des zu verfolgenden Leib, damit du ihm meinen Platz gibst, ter und Ärztin auf dem Weg nach Indien und gehen könnte, zeigt der folgende Text: Als Glau- Wesens schlüpfen kannst, dann gehst du und meine Stimme, damit du ihm leise musste in Karachi auf die Einreise warten. Dar- bender die Eigengesetzlichkeit der Welt ernst wieder zu der Stelle, wo seine Spuren auf- sagst:,Setz dich!‘.“ aus wurde für sie eine Berufung – Einsatz für die zu nehmen. gehört haben und läufst den Weg einfach (zitiert nach Katja Boehme, Madeleine Del- Leprakranken in Pakistan. Sie sieht es als Kenn- so weiter, wie ihn das gesuchte Wesen brêl. Die andere Heilige, Herder 2004, 40) zeichen des Christen an, „verrückt“ zu sein. „Später erfuhr ich, und ich erfahre es bis wohl selbst gelaufen ist oder wäre. „Mein zur Stunde, dass man erst in der vollen Vater“, bekräftigte mein Freund, „hat auf „Den Alltag zu entziffern, die Spuren Got- Einsicht am Indus (101) Diesseitigkeit des Lebens glauben lernt. diese Weise noch immer gefunden, was er tes darin zu lesen – und umgekehrt, das „Wenn der Indus nach dem Hochwasser …dies nenne ich Diesseitigkeit, nämlich suchte, und ist nie irre gegangen.“ Evangelium in die jeweilige Situation hin- zurückgeht, bleiben Seen im Felsen zu- in der Fülle der Aufgaben, Fragen, Erfolge (Markus Schlagnitweit, Boden unter den einsprechen zu lassen: Das ist die Weise, rück, die in intensivem Blau leuchten. –“ und Misserfolge, Erfahrungen und Ratlo- Füßen. Aufforderung zur Unruhe. Graz einen kreativen und ‚erfinderischen Gehor- „So müsstest du leben können. Dich ganz sigkeiten leben, - dann wirft man sich Gott 2013, 19f) sam‘ einzuüben, sein Herz mehr und mehr aus den Geschäften der Welt zurückzie- ganz in die Arme, dann nimmt man nicht nach dem Herzen Jesu Christi ummodeln hen.“ mehr die eigenen Leiden, sondern das Lei- Ist nicht unsere Situation als Christen damit zu lassen. Die grundlegende Treue ihm Aber: den Gottes in der Welt ernst, dann wacht vergleichbar? Jesus Christus ist nicht mehr gegenüber besteht dann zunächst einmal „Wenn man das tut, dann ist man in drei man mit Christus in Gethsemane, und ich greifbar unter uns. Wir stehen vor Fragen, darin, alles, was geschieht, willkommen zu Monaten ausgetrocknet. Zum Leben ge- denke, das ist Glaube, das ist ‚Metanoia‘; die sich in seiner Zeit noch gar nicht stell- heißen – als Pulsschläge des Lebens, die hört, dass man sich die Hände schmutzig und so wird man ein Mensch, ein Christ ten, zu denen er folglich auch nichts sagen von Gott gewollt sind, als eine Möglichkeit, macht.“ (Ruth Pfau, Verrückter kann man (vgl. Jerem. 45!)“ konnte. Also geht es darum, ihn in dem, ihm zu begegnen.“ gar nicht leben. Ärztin, Nonne Powerfrau, (D. Bonhoeffer, Widerstand und Ergebung, was wir wissen, möglichst getreu kennen Freiburg 1995, 101) Brief an einen Freund, 21.7.44) zu lernen, um dann unter geänderten Um-

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ständen in seinem Sinne leben und han- Umgekehrt könnte aber die Arbeit eine 2.3 Beiträge zum Weltmissionssonntag 2019 deln zu können. Eigendynamik entwickeln, sodass er das Zusammensein mit seiner Frau vernach- Ein Bild für die Verbindung von Aktion und lässigt. Dann kann die Arbeit zu einer Kontemplation, von Beziehung und sach- Entfremdung in der Beziehung führen, im licher Arbeit ist für mich der Hausbau ei- ungünstigen Fall das Haus gar nicht mehr nes jung verheirateten Paares. Nehmen wir dem Zusammenleben beider dienen kön- an, der Mann ist ein guter Handwerker und nen. kann vieles selber machen. Im günstigen Fall wird die Liebe zu seiner Frau ihn dazu Es braucht also ein Spannung und ein aus- motivieren, die Arbeit möglichst gut zu ma- gewogenes Verhältnis zwischen der aus- chen. Er wird dabei nicht an das Zusam- drücklichen Pflege der Beziehung und der mensein mit seiner Frau denken können, sachlichen Arbeit, ebenso ein ausgewoge- sondern wird sich konzentrieren müssen, nes Verhältnis zwischen der Zeit, die ich im um die nötige Genauigkeit und Sorgfalt in Gebet ausdrücklich der Beziehung zu Gott der Ausführung zu erreichen. Dann wird er widme und der sachlichen Arbeit, die ich zufrieden sein können mit dem, was er für als Aufgabe erkannt habe und in seinem seine Frau getan hat, und die Frau wird es Sinne auszuführen versuche. ihm danken. P. Josef Thorer SJ

P. Bruno Niederbacher SJ: 2.3.1 Ukraine Der Weltmissionssonntag macht uns be- Mein Christentum, wie vielleicht auch das wusst: Kirche ist eine weltweite Gemein- Christentum von vielen von euch, begann schaft. Sie ist vielfältig und bunt. Im inter- mit einer Großmutter. In meinem Fall war nationalen Priesterkolleg Canisianum kann es die Mutter meiner Mutter. Ich wurde in diese Vielfalt erlebt werden. Zwei Mitbrüder eine christliche, wenn ich so sagen darf, aus dem Canisianum werden mit uns heute halbwegs praktizierende christliche Fami- eine Erfahrung teilen, die für ihr Christsein lie in der Ukraine hineingeboren. Ich war wichtig war: Volodymyr aus der Ukraine das einzige Kind, und wenn meine Mutter und Dominikus aus Indonesien. Volodymyr an den Sonn- und Feiertagen zum Gottes- gehört zur ukrainisch-katholischen Kirche dienst in die Kirche ging, wollte sie ihrem und ist verheiratet mit Inna Kolomiychuk. geliebten Kind kein Leid antun und es nicht Er ist Subdiakon und auf dem Weg zur aufwecken. Während also Mama beim Priesterweihe. In seiner Doktorarbeit sch- Sonntagsgottesdienst war, blieben Papa reibt er über die Geschichte der Ukrainer und ich zu Hause und schliefen oder sa- im Canisianum. hen fern. Völlig anders war es, als wir im Sommer zu Oma gingen. Sie war eine sehr fromme Christin, und sie wollte, dass auch ihr Enkel ein frommer Christ würde. Wenn sie also zur Messe oder Vesper ging, nahm sie immer ihren fünf-/sechsjährigen Enkel –

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mich – mit. Eigentlich war mein erster Ein- eine persönliche Beziehung zu Gott? Eher 2.3.2 Indonesien druck von Gott und der Kirche der Psalm „nein“ als „ja“. Es war mehr eine Formalität, Ich heiße Dominikus Sukristiono. Ich kom- 103 (in eurer Zählung 104), der in unserer die genügte, damit ich mich selbst einen me aus dem Land der fernen Inseln, Indo- byzantinischen Tradition bei der Vesper „guten Christen“ nennen konnte. nesien, wo der heilige Franz Xavier vor ca. gesungen wird. In diesem Psalm kommen Dann fasste ich die Entscheidung, ins 500 Jahre gelandet ist. Indonesien ist kein viele Tiere vor: wilde Esel, Hasen, Löwen, Priesterseminar einzutreten. Diese Ents- christliches Land. Die Mehrheit sind Mus- Wale und Hirsche. Das war für ein kleines cheidung war für mich ganz klar und ein- lime. Es ist aber auch kein muslimisches Kind mit einer lebhaften Fantasie sehr in- deutig. Natürlich fragt man sich, inwieweit Land. In meinem Heimatdorf ist unsere teressant. Als ich im Gottesdienst stand, ein 17-jähriger Junge nach dem Schulab- Familie die einzige katholische Familie. Wir habe ich immer versucht, mir diese Tiere schluss in der Lage ist, eine Entscheidung haben aber nie Probleme im Zusammen- vorzustellen. Ein weiteres faszinierendes zu treffen, die sein Leben so stark bestim- leben mit den anderen Gläubigen gehabt. Element war der Ritus selbst: Duft von men würde. Vielleicht klingt es pathetisch, Wir haben uns sogar gegenseitig viel ge- Weihrauch, schöne und leuchtende Pries- aber meiner Meinung nach war es das, holfen, auch im Glauben. Ich kann mich tergewänder, wohlklingender Chorgesang was man „Berufung“ nennt. Ich weiß nicht daran sehr gut erinnern. Eines Tages gab – all das hat sich mir eingeprägt. genau, warum ich das damals getan habe, es in unserem Dorf eine Dorfarbeit. Alle aber ich weiß ganz sicher, dass ich es wollte Bewohner und Bewohnerinnen des Dorfes und keine andere Idee hatte. Dann kamen sollten bei der Bewässerungsinstallation sieben Jahre Priesterseminar. Es wäre in- des Reisfeldes zusammenarbeiten. Ich und teressant, darüber zu sprechen, aber ich mein Vater waren dabei. Aber einer unserer bräuchte viel Zeit dafür. Nur etwas, das mir Nachbarn hat uns gesagt: „Es ist Sonntag. dort aufgegangen ist, möchte ich mitteilen: Warum geht ihr nicht in die Kirche? Lasst Ich bekam den Eindruck, dass Gott keine uns das machen. Geht ihr ruhig in die amorphe „höhere Macht“ ist, die Glück Kirche.“ Das war eine eindrückliche Erfah- bringen kann, wenn man zu ihr betet. Ich rung. Sie haben uns in unserem Glauben begann dort, eine persönliche Beziehung geholfen. Nicht nur das. Unser Haus im zu dem lebendigen Gott zu spüren, dessen Dorf ist ziemlich groß. Weil das Dorf keinen Sohn, so wie ich, ein Mensch war, der auf Saal hat, treffen sich die Leute bei verschie- unserem Planeten lebte, auf der Erde ging, denen Veranstaltungen in unserem Haus, lachte, sich freute, litt, weinte, wütend war, auch bei religiösen Veranstaltungen unser- traurig war, liebte. Und darum geht es im er muslimischen Nachbarn und Nachbar- christlichen Leben: um diese persönliche innen, z.B. bei der Koranrezitation. Ja. Wir Beziehung zum lebendigen Gott, jetzt und helfen einander, auch im Glauben. Das ist im ewigen Leben in seinem Königreich. unsere Mission. Religion und Mission soll Amen! die Welt nicht spalten, sondern vereinen. Ich habe erlebt, dass dies möglich ist. Dann wuchs mein Interesse, und ich wollte Volodymyr Mamchyn, Diözese Stryi, Ukraine diese Schönheit in der Kirche nicht nur Dominikus Sukristiono, während der Ferien bei meiner Großmut- Diözese Semarang, Indonesien ter, sondern auch zu Hause spüren. Ich P. Bruno Niederbacher SJ: begann, selbst in die Kirche zu gehen. Danke, lieber Volodymyr, für dieses ein- Genau so könnte man das nennen: „in die drückliche Zeugnis. Mission ist zuerst, Kirche gehen“. Es ist Teil der Kultur. Man dass der lebendige Gott zu uns kommt, geht in die Kirche, weil es „so richtig ist“, und wir ihn persönlich empfangen und weil es alle so machen, oder auch weil aufnehmen können. Ein zweites Zeugnis „Gott einem helfen wird“, wenn man es tut. gibt uns nun Dominikus. Er promoviert in So war es auch bei mir. Ich ging „in die Philosophie über den moralischen Parti- Kirche“, wurde sogar Ministrant und Lek- kularismus. Er teilt mit uns eine besondere tor, empfing die Sakramente der Beichte Erfahrung aus seiner Heimat. Ich bitte dich, und Eucharistie, aber...: Hatte ich damals Dominikus, um dein Wort!

32 33 Vorträge/Beiträge Vorträge/Beiträge

2.4 Wissenschaftsposter

34 35 Vorträge/Beiträge Vorträge/Beiträge

VVŝƐŝŽŶĚĞƌ'ƌŝĞĐŚŝƐĐŚŝƐŝŽŶĚĞƌ'ƌŝĞĐŚŝƐĐŚͲͲ<ĂƚŚŽůŝƐĐŚĞŶ<ŝƌĐŚĞ<ĂƚŚŽůŝƐĐŚĞŶ<ŝƌĐŚĞ ausaus der der Sicht Sicht von von Dr. Dr. Hryhorij HryhorijChomyschynChomyschyn, ,Bischof Bischof von von Stanislau Stanislau (1861 (1861––11945)945)

<ŽŶƚĞdžƚ<ŽŶƚĞdžƚ ŝƐŬƵƐƐŝŽŶŝƐŬƵƐƐŝŽŶ ĂƐ&ŽƌƐĐŚƵŶŐƐƉƌŽũĞŬƚďĞƐĐŚćĨƚŝŐƚƐŝĐŚŵŝƚĚĞƌ'ĞƐĐŚŝĐŚƚĞĚĞƌĂƐ&ŽƌƐĐŚƵŶŐƐƉƌŽũĞŬƚďĞƐĐŚćĨƚŝŐƚƐŝĐŚŵŝƚĚĞƌ'ĞƐĐŚŝĐŚƚĞĚĞƌ /ŶĚĞƌŐƌŝĞĐŚŝƐĐŚ/ŶĚĞƌŐƌŝĞĐŚŝƐĐŚͲŬĂƚŚŽůŝƐĐŚĞŶ<ŝƌĐŚĞŶŐĞƐĐŚŝĐŚƚĞŝƐƚĚŝĞWĞƌƐŽŶͲŬĂƚŚŽůŝƐĐŚĞŶ<ŝƌĐŚĞŶŐĞƐĐŚŝĐŚƚĞŝƐƚĚŝĞWĞƌƐŽŶ 'ƌŝĞĐŚŝƐĐŚ'ƌŝĞĐŚŝƐĐŚͲ<ĂƚŚŽůŝƐĐŚĞŶ<ŝƌĐŚĞĚĞƐϮϬ͘:Ś͘Ͳ<ĂƚŚŽůŝƐĐŚĞŶ<ŝƌĐŚĞĚĞƐϮϬ͘:Ś͘,ƌLJŚŽƌŝũ,ƌLJŚŽƌŝũŚŽŵLJƐĐŚLJŶŚŽŵLJƐĐŚLJŶ͕͕ ĚĞƐŝƐĐŚŽĨƐǀŽŶ^ƚĂŶŝƐůĂƵŽĨƚƵŵƐƚƌŝƚƚĞŶ͘&ƺƌĞŝŶŝŐĞŝƐƚĞƌĞŝŶĚĞƐŝƐĐŚŽĨƐǀŽŶ^ƚĂŶŝƐůĂƵŽĨƚƵŵƐƚƌŝƚƚĞŶ͘&ƺƌĞŝŶŝŐĞŝƐƚĞƌĞŝŶ ďƐŽůǀĞŶƚĚĞƌtŝĞŶĞƌhŶŝǀĞƌƐŝƚćƚ͕ǁĂƌŝƐĐŚŽĨĞŝŶĞƌĚĞƌĚƌĞŝŝƂnjĞƐĞŶ͕ďƐŽůǀĞŶƚĚĞƌtŝĞŶĞƌhŶŝǀĞƌƐŝƚćƚ͕ǁĂƌŝƐĐŚŽĨĞŝŶĞƌĚĞƌĚƌĞŝŝƂnjĞƐĞŶ͕ HeldHeld und und ein ein Patriot, Patriot, für für andere andere „ein „ein Mensch Mensch ohne ohne Rückgrat“. Rückgrat“. ĂƵƐĚĞŶĞŶĚŝĞƵŬƌĂŝŶŝƐĐŚĞŬŝƌĐŚůŝĐŚĞWƌŽǀŝŶnjŝŶ'ĂůŝnjŝĞŶŝŶĚĞƌĞƌƐƚĞŶĂƵƐĚĞŶĞŶĚŝĞƵŬƌĂŝŶŝƐĐŚĞŬŝƌĐŚůŝĐŚĞWƌŽǀŝŶnjŝŶ'ĂůŝnjŝĞŶŝŶĚĞƌĞƌƐƚĞŶ tĂƐĚŝĞ<ŝƌĐŚĞďĞƚƌŝĨĨƚ͕ǁŝƌĚĞƌĞŝŶĞƌƐĞŝƚƐĂůƐĚĞƌtĂƐĚŝĞ<ŝƌĐŚĞďĞƚƌŝĨĨƚ͕ǁŝƌĚĞƌĞŝŶĞƌƐĞŝƚƐĂůƐĚĞƌ>ĂƚŝŶŝƐŝĞƌĞƌ>ĂƚŝŶŝƐŝĞƌĞƌĚĞƌĚĞƌ ,ćůĨƚĞĚĞƐϮϬ͘:Ś͘ĂŶĨćŶŐůŝĐŚďĞƐƚĂŶĚ͘,ćůĨƚĞĚĞƐϮϬ͘:Ś͘ĂŶĨćŶŐůŝĐŚďĞƐƚĂŶĚ͘ĂƐŝƐĐŚŽĨƐĂŵƚ͕ĚĂƐĞƌĂůƐĂƐŝƐĐŚŽĨƐĂŵƚ͕ĚĂƐĞƌĂůƐ ďLJnjĂŶƚŝŶŝƐĐŚĞŶůŝƚƵƌŐŝƐĐŚĞŶdƌĂĚŝƚŝŽŶŐĞďƌĂŶĚŵĂƌŬƚ͕ďLJnjĂŶƚŝŶŝƐĐŚĞŶůŝƚƵƌŐŝƐĐŚĞŶdƌĂĚŝƚŝŽŶŐĞďƌĂŶĚŵĂƌŬƚ͕ KƌĚŝŶĂƌŝƵƐϰϭ:ĂŚƌĞůĂŶŐĂƵƐƺďƚĞ͕ǁƵƌĚĞĚƵƌĐŚKƌĚŝŶĂƌŝƵƐϰϭ:ĂŚƌĞůĂŶŐĂƵƐƺďƚĞ͕ǁƵƌĚĞĚƵƌĐŚnjǁĞŝtĞůƚŬƌŝĞŐĞnjǁĞŝtĞůƚŬƌŝĞŐĞƐŽǁŝĞƐŽǁŝĞ ĂŶĚĞƌĞƌƐĞŝƚƐĂůƐnjĞŝƚŐĞŵćƘĞƌƉƌŽĨƵŶĚĞƌĞŶŬĞƌďĞnjĞŝĐŚŶĞƚ͘ĂŶĚĞƌĞƌƐĞŝƚƐĂůƐnjĞŝƚŐĞŵćƘĞƌƉƌŽĨƵŶĚĞƌĞŶŬĞƌďĞnjĞŝĐŚŶĞƚ͘ ƚƵƌďƵůĞŶƚĞƉŽůŝƚŝƐĐŚƚƵƌďƵůĞŶƚĞƉŽůŝƚŝƐĐŚͲŐĞƐĞůůƐĐŚĂĨƚůŝĐŚĞƵŶĚŝŶŶĞƌŬŝƌĐŚůŝĐŚĞͲŐĞƐĞůůƐĐŚĂĨƚůŝĐŚĞƵŶĚŝŶŶĞƌŬŝƌĐŚůŝĐŚĞ sĞƌćŶĚĞƌƵŶŐĞŶŐĞŬĞŶŶnjĞŝĐŚŶĞƚ͘sĞƌćŶĚĞƌƵŶŐĞŶŐĞŬĞŶŶnjĞŝĐŚŶĞƚ͘ŝĞƵŬƌĂŝŶŝƐĐŚĞ<ŝƌĐŚĞďƌĂƵĐŚƚĞĞŝŶĞŝĞƵŬƌĂŝŶŝƐĐŚĞ<ŝƌĐŚĞďƌĂƵĐŚƚĞĞŝŶĞ ŬůĂƌĞsŝƐŝŽŶ͕ĚĞƌnjƵĨŽůŐĞƐŝĞƐŝĐŚǁĞŝƚĞƌĞŶƚǁŝĐŬĞůŶŬŽŶŶƚĞ͘ŝƐĐŚŽĨŬůĂƌĞsŝƐŝŽŶ͕ĚĞƌnjƵĨŽůŐĞƐŝĞƐŝĐŚǁĞŝƚĞƌĞŶƚǁŝĐŬĞůŶŬŽŶŶƚĞ͘ŝƐĐŚŽĨ &ŽƌƐĐŚƵŶŐƐĨƌĂŐĞ&ŽƌƐĐŚƵŶŐƐĨƌĂŐĞ ŚŽŵŚŽŵLJƐĐŚLJŶLJƐĐŚLJŶǁĂƌĞŝŶĞƌǀŽŶĚƌĞŝ,ŝĞƌĂƌĐŚĞŶ͕ĚĞƌĚŝĞƐĞsŝƐŝŽŶǁĂƌĞŝŶĞƌǀŽŶĚƌĞŝ,ŝĞƌĂƌĐŚĞŶ͕ĚĞƌĚŝĞƐĞsŝƐŝŽŶ ➢➢ tĞƌtĞƌǁĂƌǁĂƌ,ƌLJŚŽƌŝũ,ƌLJŚŽƌŝũŚŽŵLJƐĐŚLJŶŚŽŵLJƐĐŚLJŶƚĂƚƐćĐŚůŝĐŚ͗ƚĂƚƐćĐŚůŝĐŚ͗ ŵŝƚŚĞƌǀŽƌďƌĂĐŚƚĞ͘ŵŝƚŚĞƌǀŽƌďƌĂĐŚƚĞ͘ tĂƐůćƐƐƚƐŝĐŚƺďĞƌƐĞŝŶĞWĞƌƐŽŶƐĂŐĞŶ͍tĂƐůćƐƐƚƐŝĐŚƺďĞƌƐĞŝŶĞWĞƌƐŽŶƐĂŐĞŶ͍ ➢➢ tĞůĐŚĞƐ<ŝƌĐŚĞŶďŝůĚŚĂƚƚĞŝƐĐŚŽĨtĞůĐŚĞƐ<ŝƌĐŚĞŶďŝůĚŚĂƚƚĞŝƐĐŚŽĨŚŽŵLJƐĐŚLJŶŚŽŵLJƐĐŚLJŶƵŶĚǁŝĞƵŶĚǁŝĞ ǁĞŝƚƐƚŝŵŵƚĚŝĞƐĞƐŵŝƚĚĞŶŶƐŝĐŚƚĞŶƐĞŝŶĞƌǁĞŝƚƐƚŝŵŵƚĚŝĞƐĞƐŵŝƚĚĞŶŶƐŝĐŚƚĞŶƐĞŝŶĞƌ DĞƚŚŽĚĞDĞƚŚŽĚĞ ĞŝƚŐĞŶŽƐƐĞŶƺďĞƌĞŝŶ͍ĞŝƚŐĞŶŽƐƐĞŶƺďĞƌĞŝŶ͍ ĞŝĞŝĚĞƌhŶƚĞƌƐƵĐŚƵŶŐǁŝƌĚĚŝĞDĞƚŚŽĚĞĚĞƐĚĞƌhŶƚĞƌƐƵĐŚƵŶŐǁŝƌĚĚŝĞDĞƚŚŽĚĞĚĞƐ ➢➢ tŝĞĂŬƚƵĞůůŝƐƚŚĞƵƚĞƐĞŝŶĞ>ĞŚƌĞĂŶŐĞƐŝĐŚƚƐĚĞƌŶĞƵĞŶtŝĞĂŬƚƵĞůůŝƐƚŚĞƵƚĞƐĞŝŶĞ>ĞŚƌĞĂŶŐĞƐŝĐŚƚƐĚĞƌŶĞƵĞŶ sĞƌŐůĞŝĐŚĞŶƐƵŶĚĚŝĞƚLJƉŽůŽŐŝƐĐŚĞDĞƚŚŽĚĞǀĞƌǁĞŶĚĞƚ͘sĞƌŐůĞŝĐŚĞŶƐƵŶĚĚŝĞƚLJƉŽůŽŐŝƐĐŚĞDĞƚŚŽĚĞǀĞƌǁĞŶĚĞƚ͘ ŬŝƌĐŚůŝĐŚĞŶŽŬƵŵĞŶƚĞ͍ŬŝƌĐŚůŝĐŚĞŶŽŬƵŵĞŶƚĞ͍ ĂĚƵƌĐŚŬĂŶŶŵĂŶĚĂƐDĂƚĞƌŝĂůŐƵƚŬůĂƐƐŝĨŝnjŝĞƌĞŶĂĚƵƌĐŚŬĂŶŶŵĂŶĚĂƐDĂƚĞƌŝĂůŐƵƚŬůĂƐƐŝĨŝnjŝĞƌĞŶƵŶĚƵŶĚ ƉĞƌŝŽĚŝƐŝĞƌĞŶ͘ŝŶĞĂŶĚĞƌĞǁŝĐŚƚŝŐĞDĞƚŚŽĚĞŝƐƚĚŝĞƉĞƌŝŽĚŝƐŝĞƌĞŶ͘ŝŶĞĂŶĚĞƌĞǁŝĐŚƚŝŐĞDĞƚŚŽĚĞŝƐƚĚŝĞ ƉƌŽďůĞŵĂƚŝƐĐŚƉƌŽďůĞŵĂƚŝƐĐŚͲĐŚƌŽŶŽůŽŐŝƐĐŚĞDĞƚŚŽĚĞ͕ĚŝĞƐĞŚƌͲĐŚƌŽŶŽůŽŐŝƐĐŚĞDĞƚŚŽĚĞ͕ĚŝĞƐĞŚƌ ŶƺƚnjůŝĐŚďĞŝĚĞƌĞƐĐŚƌĞŝďƵŶŐĚĞƌĞŝŶnjĞůŶĞŶƐƉĞŬƚĞŶƺƚnjůŝĐŚďĞŝĚĞƌĞƐĐŚƌĞŝďƵŶŐĚĞƌĞŝŶnjĞůŶĞŶƐƉĞŬƚĞ ĚĞƐdŚĞŵĂƐĚĞƐdŚĞŵĂƐƐĞŝŶŬĂŶŶƐĞŝŶŬĂŶŶ͘ ͘

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36 37 Vorträge/Beiträge Vorträge/Beiträge

PanpsychismPanpsychism MeetsMeets MysticismMysticism RevisitingRevisiting Consciousness Consciousness with with Chalmers Chalmers and and Meister Meister Eckhart Eckhart

ContextContext GoalsGoals Consciousness,Consciousness, especiallyespecially phenomenalphenomenal concon- - zz ToTo facilitate facilitate a abetter better understanding understanding of of con con- - sciousness,sciousness, remains remains a a‘hard ‘hard problem’ problem’ as as it itdoes does sciousnesssciousness by by blending blending theoretical theoretical (panpsy (panpsy- - notnot seem seem to to fit fit into into the the tested tested scientific scientific and and phil -phil- chism)chism) and and practical practical (mysticism) (mysticism) approaches approaches osophicalosophical theories theories of of our our times. times. David David Chalmers, Chalmers, toto consciousness. consciousness. a acontemporary contemporary Australian Australian philosopher, philosopher, ventures ventures intointo addressing addressing this this ‘hard ‘hard problem’ problem’ by by propos propos- - zz ToTo find find out out the the philosophical philosophical undercurrents undercurrents inging consciousness consciousness as as a afundamental fundamental property property of of behindbehind the the ‘hard ‘hard problem’ problem’ and and to to suggest suggest reality.reality. This This assumption assumption attracted attracted his his attention attention philosophicalphilosophical insights insights into into the the complexity complexity of of towardstowards panpsychism, panpsychism, according according to to which which con con- - thethe ‘hard ‘hard problem.’ problem.’ sciousnesssciousness is is not not only only a afundamental fundamental property property butbut a auniversal universal property property as as well, well, as as is is the the case case with with ResearchResearch Questions Questions thethe other other fundamental fundamental properties. properties. zz However,However, in in the the annals annals of of history, history, there there emerged emerged HowHow far far is is it itplausible plausible to to undertake undertake a acompar compar- - greatgreat personalities personalities like like mystics, mystics, who who seemed seemed to to ativeative analysis analysis of of panpsychism panpsychism (theoretical (theoretical ap ap- - havehave a aremarkable remarkable mastery mastery over over consciousness consciousness in in proach)proach) and and mysticism mysticism (practical (practical approach)? approach)? theirtheir practical practical life. life. Can Can understanding understanding conscious conscious- - zz WhatWhat is is the the relevance relevance of of such such a acomparative comparative nessness from from the the mystical mystical perspective perspective of of Meister Meister analysisanalysis to to the the contemporary contemporary developments developments EckhartEckhart (c.1260 (c.1260 – –c.1328) c.1328) give give a apractical practical glimpse glimpse concerningconcerning the the ‘hard ‘hard problem’ problem’ of of consciousness consciousness inin philosophy philosophy of of mind? mind? inin context? context? zz InIn addition addition to to mysticism, mysticism, are are there there sources sources of of MethodMethod experiences,experiences, shedding shedding light light to to accessing accessing the the ‘hard‘hard problem’ problem’ of of consciousness? consciousness? A Acritical critical comparative comparative analysis analysis of of panpsychism panpsychism (Chalmers)(Chalmers) with with that that of of mysticism mysticism (Meister (Meister Eck Eck- - LiteratureLiterature hart)hart) from from a asystematic systematic philosophical philosophical point point of of view.view. http://themuslimtheist.com/the-aql-is-not-reason-its-consciousness/http://themuslimtheist.com/the-aql-is-not-reason-its-consciousness/ DavidDavid J. J.Chalmers, Chalmers, Conscious Conscious Mind: Mind: In In Search Search of of a a FundamentalFundamental Theory, Theory, Oxford Oxford University University Press, Press, New New York,York, 1996. 1996. UnderUnder the the Guidance Guidance of: of: MauriceMaurice O’ O’ C CWalshe, Walshe, The The Complete Complete Mystical Mystical Works Works ao.ao. Univ.-Prof. Univ.-Prof. Mag. Mag. Dr. Dr. Josef Josef Quitterer Quitterer ofof Meister Meister Eckhart Eckhart, Herder, Herder and and Herder, Herder, New New York, York, 2009.2009. ShibuShibu Kuliraniyil Kuliraniyil Jose Jose CST CST InstitutInstitut für für Christliche Christliche Philosophie Philosophie [email protected]@student.uibk.ac.at

38 39 Neoingressi Neoingressi

3. Neoingressi 2019/2020 hier in Innsbruck ermöglichen. Ich danke wissenschaften ab. Von 2005 bis 2008 Ostafrika. Ich bin am 16.05.1983 als sie- auch allen meinen Mitbrüdern im Canisia- studierte ich Theologie an der bentes von neun Kindern geboren, mein num für den Geist des Miteinander, der die University of Eastern Africa und erlang- Vater und zwei meiner Schwestern sind lei- Albert Joseph Jesuraj Gemeinschaft der Canisianer zu einer Fa- te den Bachelor. Mein Lizentiat in Litur- der schon verstorben. Mein Dienst als Mi- Diözese Dindigul, Indien milie macht. Gott segne uns alle. gie erwarb ich in den Jahren danach an nistrant in der Meliaderi Grundschule weck- der Universität San Anselmo in Rom. te in mir den Wunsch Priester zu werden. Knapp ein Jahr nach meiner Weihe zum Nach meiner Gymnasialzeit in Metu und Diakon (2007) wurde ich am 30. August meiner Ausbildung im Priesterseminar in Clement Aloyce Kihiyo 2008 in der Pfarre Sakharani in Lushoto, Pokea studierte ich Philosophie am St. Diözese Tanga, Tanzania Diözese Tanga zum Priester geweiht. Ich Thomas Aquinas‘ National Major Semina- arbeitete zuerst ein Jahr lang als Kaplan in ry - Katigondo (2006-2009) und Theologie der Pfarre Handeni, dann drei Jahre lang am St. Paul‘s National Major Seminary als Pfarrer in Malindi. 2011 wechselte ich - Kinyamasika (2010-2014) und schloss ins Priesterseminar Ntungamo Major Se- mit dem Bachelor ab. Parallel dazu ver- minary, wo ich bis vergangenen Juni eine richtete ich zwei Jahre lang pastoralen Stelle als Dozent und Ausbildner in Li- Dienst in der Pfarre St. Anthony in Obongi. turgie, Latein und Griechisch innehatte. Als frisch geweihter Priester (2014) Ich danke allen, die mitgeholfen haben, übernahm ich die Funktion des Pfarrers in dass ich nach Innsbruck kommen konn- der Pfarre St. Peter in Dzaipi. Dazu war ich te, um hier mein Doktorat in Liturgiewis- auch noch als stellvertretender Berufungs- senschaft zu machen. Mein aufrichtiger leiter im Vikariat in Moyo tätig. Dank gilt Rektor P. Andreas Schermann Als Jugendseelsorger organisierte ich SJ und den Canisianern für die herzliche Sportlager für Jugendliche sowie Exerziti- Aufnahme in ihre Gemeinschaft. en. Einmal im Jahr pilgerten wir nach Na- mugongo, zum heiligen Schrein der ugan- Ich heiße Jesuraj Albert Joseph und kom- dischen Märtyrer. me aus der Diözese Dindigul im Bundes- Julius Nyaraga staat Tamilnadu, Indien - einer kleinen Diözese Arua, Uganda In meiner Freizeit schaue ich gerne Filme, Diözese, die 2003 aus der Diözese Trichy Ich heiße Clement Aloyce Kihiyo und lese, höre Musik, singe und betreibe Sport, hervorging. Ich wurde am 5. Mai 1983 komme aus der Diözese Tanga in Tanza- z. B. Laufen und Ballspiele wie Volleyball geboren und habe zwei jüngere Brüder. nia. Ich bin am 6. Jänner 1976 geboren und Basketball. Seit Anfang September Meinen Bachelor in Philosophie habe ich und das neunte von 11 Geschwistern 2019 bin ich Mitglied der Hausgemeinschaft an der Universität in Madurai und den Ba- (drei meiner Brüder und Schwestern sind des Canisianums mit dem Ziel, in Innsbruck chelor in Theologie in Chennai erworben. schon verstorben). Mein Vater, Aloyce Ki- den Master und den Doktor im Fachgebiet Nach meiner Weihe zum Priester am 7. De- hiyo Jandu, ist 89 Jahre alt und Witwer, Moraltheologie, Soziallehre zu machen. zember 2011 arbeitete ich zuerst als Hilfs- meine Mutter, Elizabeth Sabuni Mkwaa- Ich danke P. Andreas Schermann SJ sehr pfarrer in drei verschiedenen Pfarren und mizi, starb 2017 im Alter von 87 Jahren. herzlich für die Aufnahme ins Canisianum drei Jahre lang als Pfarrer und Mitarbeiter Ich besuchte sechs Jahre lang die Volks- und für alle mir gewährte Unterstützung. einer Schule. Im Anschluss daran war ich schule in Baga, danach vier Jahre lang Meinem Bischof Sabino Ocan Odoki, Diö- zwei Jahre lang als Bischofssekretär tätig. das Knabenseminar Soni Minor Semi- zese Arua bin ich besonders dankbar dafür, Seit September 2019 lebe ich nun im Cani- nary und schloss meine Grundausbil- dass er mich nach Innsbruck zum Studium sianum in Innsbruck. Nach Abschluss des dung mit vier Jahren „Oberstufe“ im St. an der Theologischen Fakultät geschickt Vorstudienlehrganges Deutsch im Jänner Peter’s Junior Seminary in Morogoro und hat. Abschließend gilt mein Dank allen Mit- 2020 möchte ich mein Studium der Syste- dem Propädeutikum (2001 – 2002) im brüdern im Canisianum für den herzlichen matischen Theologie an der Theologischen Institut St. Michael Shashui in Soni ab. Empfang und die Hilfestellung beim Ein- Fakultät beginnen. Im Anschluss besuchte ich das Pries- stieg ins Leben im Canisianum. Herzlichen Dank an meinen Bischof P. Tho- terseminar Ntungamo Major Seminary mas Paulsamy und an Rektor P. Andreas in Bukoba und schloss es 2005 mit dem Ich heiße Julius Nyaraga und komme aus Schermann SJ, die mir meinen Aufenthalt Diplom der Philosophie und Religions- der Diöceze Arua im Norden von Uganda,

40 41 Aktuelles und Chronik Aktuelles und Chronik

4. Aktuelles und Chronik Einfluss des Zweiten Vatikanischen Kon- 4.2 Verabschiedung Józef Zur Person: Józef Niewiadomski wurde zils; die Ferienreisen; die Freundschaften Niewiadomski 1951 in Ostpolen geboren und verkörpert 4.1 Konveniat der amerikanischen Alt- zwischen den verschiedenen Nationalitä- in seiner Biographie die Geschichte Mittel- Canisianer ten im Haus. europas im 20. Jahrhundert. Nach dem Be- ginn seines Studiums der Philosophie und Im vergangenen Juli trafen wir US-Alt- Bevor wir Abschied nahmen, feierte James Theologie an der Katholischen Universität Canisianer uns wieder zu unserem tradi- Schuerman, der Weihbischof von Milwau- in Lublin/Polen wechselte er 1972 nach tionellen Konveniat, das diesmal in der kee, die Heilige Messe. John Boeglin, der Innsbruck. Im Canisianum (1972–1981) St. Benedict’s im Südwesten von sein 41. Priesterjubiläum feierte, hielt die erlebte er die Gezeiten „nachkonziliarer Wisconsin stattfand. Gastgeber waren die Predigt, deren Kern das griechische Wort Theologie“ mit weltkirchlichen Einspreng- Altkonviktoren aus Milwaukee. Wie üblich Perichoresis war. Er sprach von einem seln. Europäisch auch seine Priesterweihe tauschten wir viele lustige Geschichten aus Kreistanz, in dessen Choreographie wir alle 1975: in Rom als Innsbrucker für die Diö- unserer damaligen Zeit im Canisianum aus mitwirken und eine Rolle spielen. Der Kreis zese Lublin. und diskutierten auch über aktuelle The- schließt sich nie, sondern zieht andere Men- men. Bei einer Dankesfeier, die wir als neu- schen mit in seinen Tanz. Boeglin nannte Univ.-Prof. Dr. Józef Niewiadomski Als Assistent am Institut für Dogmatische en Programmpunkt abhielten, erzählten die ihn einen Lebenstanz, a Dance of Life, wo und Ökumenische Theologie (1979–1991) Alt-Canisianer von wichtigen und sehr per- wir den Heiligen Geist entdecken und wo entwickelte er in der Beziehung zu Ray- sönlichen Dreh- und Angelpunkten in ihrem der Heilige Geist uns zum Blühen bringt. Im Am Dienstag, 25. Juni 2019 fand an der mund Schwager SJ sein eigenständiges Leben im Canisianum. Es überraschte uns Zentrum dieses Kreises sind wir mit Gott Katholisch-Theologischen Fakultät Inns- Profil mimetisch-dramatischer Theologie, nicht, dass das Canisianum eine zentrale eins. Das ist das „Cor Unum et Anima Una.“ bruck die feierliche Verabschiedung mit ohne in die üblichen Rivalitätsmuster zu Rolle in der Persönlichkeitsbildung von je- Abschiedsvorlesung von Univ.-Prof. Dr. verfallen. In der weltweiten Diskussion um dem Einzelnen spielte. Die Themen waren Abschließend setzten wir unser „allerletz- Józef Niewiadomski statt. die mimetisch-dramatische Kulturtheorie weit gefächert: die Vielfalt der ethnischen tes Konveniat“ für Juli 2020 fest. Es soll Dabei überreichte ihm Rektor Tilmann und Theologie, die aus der Kooperation Gruppe im Canisianum; die Möglichkei- bei der Erzabtei St. Meinrad im Süden von Märk in Vertretung des Bundespräsidenten von René Girard und Raymund Schwager ten, alternative Lebensweisen zu erfahren; Indiana stattfinden. Bis dahin werden wir das Österreichische Ehrenkreuz für Wis- erwachsen ist, hat er auf vielen Ebenen in die Freiheit für geistiges und persönliches weiter tanzen. senschaft und Kunst 1. Klasse. Forschung, Lehre und Gesellschaft Verant- Wachstum; der starke Einfluss unserer Auf eine gemeinsame Eucharistiefeier am wortung übernommen. Lehrer; die Spiritualität der Jesuiten; der Dr. Sy Kreilein (1961-1964) frühen Abend, die der Chor der Studieren- den der Fakultät musikalisch umrahmte, Als Professor für Dogmatik in Linz (1991– folgte der Festakt im Kaiser-Leopold-Saal. 1996) und Innsbruck (ab 1996) arbeitete er Dekan ao. Univ.-Prof. Dr. Josef Quitterer eine Theologie in den Zeichen der Zeit aus, sprach die Begrüßungsworte, Univ.-Prof. die als kritische Begleitung einer Gesell- Dr. Dr. h.c. mult. Tilman Märk führte weiter, schaft verstanden werden kann, die ihre und schließlich richteten Bischof MMag. Wurzeln zu vergessen scheint und gerade Hermann Glettler, der Provinzial der Jesui- in der zelebrierten Erinnerungskultur den ten in Österreich, Dr. Bernhard Bürgler SJ, uralten Fallen der mimetischen Begierde der Leiter des Instituts für Systematische und ihren Ausgrenzungsmechanismen im- Theologie, Univ.-Prof. Dr. Roman Sieben- mer wieder verfällt. rock sowie Studierende Grußworte an Józef Niewiadomski. Mit seiner Abschiedsvorle- sung „Dramatisch! Eine Zwischenbilanz“ bannte er gewohnt wort- und gestenreich sein Publikum (https://www.uibk.ac.at/ theol/leseraum/texte/1276.html). Der ab- schließende gemütliche Ausklang mit den zahlreich erschienenen Freunden, Kolle- gen, Wegbegleitern und Studierenden zog sich bis weit in die Nacht.

42 43 Aktuelles und Chronik Aktuelles und Chronik

4.3 120 Jahre ukrainische Theologie- Theologen. Unser größter Respekt und Orientale in Eichstätt (Deutschland) um- studenten und ukrainische unsere größte Bewunderung gilt denjeni- rahmte den Gottesdienst musikalisch. Am Gemeinde in Innsbruck gen ukrainischen Absolventen der Theolo- Abend feierte Großerzbischof Sviatoslav gischen Fakultät Innsbruck, die ihren Glau- von Kyiv-Halych zusammen mit zahlrei- Die Geschichte der ukrainischen Gemein- ben mit dem höchsten Preis - dem Preis chen Konzelebranten die Eucharistie nach de in Innsbruck begann vor 120 Jahren. ihres eigenen Lebens – bezahlten: die seli- dem byzantinischen Ritus in deutscher Damals besuchte der Bischof von Stanisla- gen Märtyrer , Andriy Ischak Sprache im Innsbrucker Dom zu St. Jakob. wiw (heute Iwano-Frankiwsk) und zukünf- und Klymentiy Sheptytskyi. Das Ende der Feierlichkeiten bildete der tige Metropolit von Galizien, Andrei Shep- Sonntagsgottesdienst in der Hauskapelle tytskyi das Nikolaihaus - zu dieser Zeit ein Aus Anlass der 120 Jahre währenden Ge- des „alten Canisianums“ in der Tschurt- theologisches Konvikt - und brachte zwei schichte der ukrainischen Gemeinde in schenthalerstraße in ukrainischer Sprache zukünftige Studenten mit: seinen Sekretär, Innsbruck fand von 8. bis 10. November und ein festliches Mittagessen im dortigen Priester Joseph Zhuk und seinen Ordens- 2019 eine große Jubiläumsfeier in Inns- ehemaligen Speisesaal. bruder Anastasiy (Kalysh) OSBM. Damit bruck statt. Das Oberhaupt und der Vater In Universität und Gesellschaft übernahm war der Grundstein für die Tradition der uk- der UGKK, Großerzbischof Sviatoslav von Die ukrainische griechisch-katholische Ge- er Verantwortung. Als Dekan zur Zeit der rainischen Theologen in Innsbruck gelegt, Kyiv-Halych, stand den Feierlichkeiten meinde Innsbruck dankt allen, die zur Fei- Einführung des UG 2002 (2004–2013) die bis heute andauert. vor. Die Veranstaltung begann mit einem er ihres Jubiläums beigetragen und an ihr setzte er sich für eine eigene konsenso- Festakt an der Katholisch-Theologischen mitgewirkt haben. Ihr besonderer Dank gilt rientierte Identität der Fakultät ein, die er Die Studenten/Priester waren Ostkatho- Fakultät. Der Dekan der Theologischen der Gemeinschaft der Jesuiten und dem mit verschiedenen Instrumenten zu stärken liken und feierten die Liturgie nach dem Fakultät und Diakon, Univ. Prof. Dr. Josef Rektor des Сollegium Canisianum, P. And- suchte. Als Sekretär der Europäischen Ge- byzantinischen Ritus. Deshalb erhielten Quitterer, die Vizerektorin für Forschung, reas Schermann, SJ. sellschaft für Katholische Theologie (1998– sie sofort nach ihrer Ankunft einen Raum, Univ.-Prof. Dr. Ulrike Tanzer, der Bischof 2001) war er Chefredakteur ihres Bulletins. den sie zu einer großen Kapelle umfunk- der Diözese Innsbruck, Hermann Glettler, Volodymyr Mamchyn (seit 2015 im Canisi- Bis heute stellt er seine Erfahrung der Zeit- tionierten, wo sie nach ihrem Ritus beten Generalvikar Erzpriester Yuriy Kolasa so- anum) schrift „Roczniki Teologiczne: Dogmatyka“ konnten. Nach den zwei Weltkriegen ka- wie der Botschafter der Ukrainischen Bot- seiner polnischen Heimatuniversität zur men nach und nach auch viele ukrainische schaft in Wien, Aleksander Scherba rich- Verfügung. 2001 und 2004 war er Gast- Emigranten nach Österreich. Ukrainische teten ihre Begrüßungsansprachen an das professor an der Dormition Abbey in Je- Priester, die in Innsbruck studierten, und zahlreich versammelte Publikum. Seine rusalem. Im März 2000 wurde er Mitglied später auch ukrainische Priester, die nach Seligkeit Sviatoslav schloss sich mit einer der Europäischen Akademie der Wissen- Österreich ausgewandert waren und in Rede über die Bedeutung der Ausbildung schaften und Künste; 2002 erhielt er den Tirol Fuß gefasst hatten, kümmerten sich ukrainischer Theologen in Innsbruck an. Skowyra-Jubiläumspreis der Katholischen um diese Menschen. In dem Maß, in dem Nach dem Festakt genossen die Teilneh- Universität in Lublin für wissenschaftliche die ukrainische Gemeinschaft wuchs, stieg mer ein festliches Mittagessen im Spei- Arbeit; 2009 wurde er zum „Botschafter auch die Zahl der ukrainischen Studenten sesaal des Jesuitenkollegs. Bei dieser der Friedensglocke des Alpenraumes“ an der theologischen Fakultät an. Nach Gelegenheit verlieh Seine Seligkeit dem ernannt. 2016 verlieh ihm die Universität nunmehr 120 Jahren der Zusammenarbeit Rektor des Canisianums, P. Dr. Andreas Innsbruck den Wissenschaftspreis für au- zwischen der UGKK und den Jesuiten (und Schermann SJ - und mit ihm allen seinen ßergewöhnliche Forschungsleistungen der später auch der Redemptoristen) verdankt Vorgängern - eine Urkunde, in der er seine Stiftung Südtiroler Sparkasse. die Ukrainische Kirche den Jesuiten in Dankbarkeit und Anerkennung ausdrückte. Innsbruck und der Katholisch-Theologi- Am Nachmittag führte der Rektor seine uk- Doch prägender als diese akademischen schen Fakultät die Ausbildung vieler her- rainischen Gäste durch das Collegium Ca- Erfolge ist für Niewiadomski seine Identität ausragender Persönlichkeiten. Zu nennen nisianum und die Jesuitenkirche. als authentischer Priester und Seelsorger, wären: zwei Oberhäupter der UGKK - die der in seiner Person zum Zeichen des bi- Kardinäle der Katholischen Kirche Joseph Der zweite Tag der Jubiläumsfeierlichkeiten blischen Gottes wird: „Du, Freund des Le- Slipyi und Myroslav-Ivan Lyubachivskyi, begann mit einer morgendlichen Gedenk- bens“. 13 Bischöfe der UGKK (darunter zwei Un- feier für alle verstorbenen Mitglieder der tergrundbischöfe), Ordens-Generäle, Rek- ukrainischen Gemeinde Innsbruck unter Katholisch-Theologische toren von Priesterseminaren und Theo- der Leitung Seiner Seligkeit Sviatoslav. Ein Fakultät Innsbruck logischen Akademien sowie prominente Chor von Seminaristen aus dem Collegium

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4.4 Wallfahrt zum anzutreiben, unseren Glauben zu vertiefen Studienjahresbeginn 2019/2020 und unsere Hoffnung zu leben.

„Wie gut ist es in deinem Haus, o Mutter Roman Petruniv (seit 2018 im Canisianum) Gottes“ – so lautet ein ukrainisches Lied. Man spürt an den Marienorten immer eine besondere Atmosphäre – Gebetsstimmung und Frieden. Das Canisianum hält die schö- ne Tradition hoch, ein neues Studienjahr mit einer Wallfahrt und dem damit einhergehen- den Gebet zu beginnen. Dieses Beten hilft uns, unser Studium gut anzugehen, unsere Ergebnisse zu verbessern, das Interesse an unseren Forschungsgebieten weiter zu „be- feuern“ und uns auch für Neues zu öffnen.

Dieses Jahr hat uns unsere Wallfahrt nach Altötting geführt. Nach den morgendlichen Laudes hat uns Spiritual P. Josef Thorer SJ im Bus über die Geschichte des Ortes in- formiert. Dort angekommen, hatten wir kurz Gelegenheit, die Stadt zu besichtigen und eine Runde zu drehen. Anschließend an den kleinen Spaziergang versammelten wir uns in der Kirche und feierten zusammen mit anderen Leuten die Heilige Messe. In der Predigt erinnerte uns P. Spiritual daran, wel- che Rolle die Mutter Gottes in unseren Le- ben spielt. Den Wallfahrern, die aus anderen Gegenden hergekommen waren, erklärte P. Josef Thorer SJ Wesen und Aufgabe des Canisianums.

Anschließend an unser gemeinsames Ge- bet machten wir ein paar Erinnerungsfotos und genossen ein gutes Mittagessen. Da- nach blieb uns noch Zeit, um Altötting wei- ter zu erkunden. Altötting ist ein sehr popu- lärer Pilgerort in Bayern, zu dem sich viele Leute aufmachen, um der Gottesmutter zu danken und ihren Glauben zu vertiefen.

Die Mitbrüder besuchten weitere Kirchen, besichtigten die Sehenswürdigkeiten im Ort und verbrachten insgesamt eine gute und gemeinschaftliche Zeit. Am Abend sind wir nach Innsbruck zurückgekommen, im Glau- ben bestärkt, dass uns die Mutter Gottes helfen wird, unser Studium mit Erfolg vor-

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glieder des Kollegs an einen heiligen Ort. In Jesuitenkirche. So auch dieses Jahr, am 1. diesem Jahr unternahmen die Canisianer Oktober 2019, der auf einen Dienstag fiel. eine Wallfahrt nach Altötting in Bayern. Die Hauptzelebrant war P. Bruno Niederbacher Wallfahrtskirche von Altötting ist bekannt für SJ, einige Canisianer und Rektor P. Andreas ihre Marienstatue - die „Schwarze Madon- Schermann SJ konzelebrierten. Der Dekan na“. Schon viele Gläubige, die zur Mutter der Katholisch-Theologischen Fakultät und Gottes, die in dieser Statue verherrlicht ist, Diakon Mag. Dr. Josef Quitterer hielt die gebetet und sie um Hilfe angefleht hatten, Predigt. wurden erhört. Wir brachen um 7.00 Uhr in Am 3. Oktober 2019 folgte der Auftakt der der Früh mit dem Bus von Innsbruck auf. Kommunitätsmessen im Canisianum, deren Unterwegs erzählte P. Josef Thorer SJ, der Hauptzelebrant und Prediger unser Rektor Spiritual des Kollegs, über die Geschichte P. Andreas Schermann SJ war. von Altötting, über die Skulptur der Schwar- zen Madonna und die „Votivkapelle“, in der Jubiläumsmesse und Glockenweihe sie zu bewundern ist. Nach der Ankunft hat- Einen der Schlussakkorde der Feier zum ten die Canisianer Gelegenheit, einen Spa- Jubiläum „350 Jahre Universität Innsbruck“ ziergang durch den Ort zu machen. Dann bildete eine feierliche Messe in der Jesui- feierten wir zusammen die Heilige Messe tenkirche am 13. Oktober 2019, die Bi- und aßen in einem benachbarten Gasthaus schof Hermann Glettler zelebrierte. Unter zu Mittag. Der Nachmittag stand zur freien den Konzelebranten waren P. Josef Thorer Verfügung. SJ, der Spiritual des Canisianums, und der Canisianer Roman Ptasiuk. Vor der Messe Eröffnungsgottesdienst an der Theologi- weihte Bischof Hermann zwei neue Glo- schen Fakultät und im Canisianum cken für die Jesuitenkirche - zu Ehren der Jeweils zu Semesterbeginn feiern Studen- heiligen Maria Magdalena und zu Ehren der ten, Professoren und Mitarbeiter der Fa- Märtyrer, die an unserer Universität studier- kultät gemeinsam die Heilige Messe in der ten. 4.3 Chronik von September bis Eröffnungsabend und „dies officialis“ Mitte Dezember 2019 Am Mittwoch, 25. September 2019 versam- melte sich die Gemeinschaft des Canisia- nums nach der Sommerpause zum Eröff- nungsabend für das neue Studienjahr. Nach der gemeinsamen Feier der Vesper fasste Rektor P. Andreas Schermann SJ die Ereig- nisse der Sommerferien zusammen, infor- mierte die Canisianer über die Termine für das kommende Studienjahr und wünschte ihnen viel Erfolg für ihr Studium. Am Donnerstag, 26. September 2019 fand der erste Kollegkonsult noch in alter Beset- zung statt. Beim „dies officialis“ am Nach- mittag teilten die Canisianer die Dienste und Ämter im Haus untereinander auf und wähl- ten Moderatoren für vier Aufgabenbereiche.

Gemeinsame Wallfahrt nach Altötting Volodymyr Mamchyn Jedes Studienjahr im Сanisianum beginnt mit einer gemeinsamen Pilgerfahrt aller Mit-

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Grabsegnung wurde auch heuer die Heilige Messe für Zu Allerseelen, am 2. November, betet die die Seelen der Toten abgehalten, am Nach- Gemeinde der Canisianer alljährlich für alle mittag segnete Spiritual P. Josef Thorer SJ Verstorbenen aus dem Umkreis des Cani- zusammen mit der Gemeinschaft der Cani- sianums – Alt-Canisianer, Lehrer, Erzieher, sianer das Canisianum-Grab auf dem Inns- Mitarbeiter und Wohltäter. Wie jedes Jahr brucker Westfriedhof.

Besuch von dem Großerzbischof Sviatoslav Shevchuck Von 8. bis 10. November 2019 feierten die ukrainischen Theologiestudenten und die ukrainische katholische Gemeinde in Inns- bruck das 120-jährige Jubiläum ihres Be- stehens in Tirol. Der Großerzbischof von Kyiv-Halych, Sviatoslav Shevchuk, Ober- haupt und Vater der ukrainischen katho- lischen Glaubensgemeinschaft (UGKK), stand den Feierlichkeiten vor. Den Auftakt zum Festreigen bildete ein hochkarätig be- setzter Festakt an der Theologischen Fakul- tät der Universität Innsbruck am Freitag, 8. November. Danach kamen Seine Seligkeit Sviatoslav und andere hochwürdige Gäste

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1. Einkehrtag, 9./10. November 2019 Priester und Psychologe aus Brixen, der in 4.6 Lied des Canisianums Am Samstag und Sonntag, 9. und 10. No- der Präventionsarbeit vielfach engagiert ist. vember 2019, fand der erste Einkehrtag im Die Leopold-Franzens-Universität Inns- Canisianum statt. Die Referenten, P. Mar- 2. Einkehrtag, 30. Nov./1. Dezember 2019 bruck feierte im Frühsommer mit diversen kus Schmidt SJ und P. Josef Thorer SJ, Der zweiten Einkehrtag im Canisianum findet Veranstaltungen ihr 350-jähriges Jubiläum. leiteten die Teilnehmer dazu an, über das immer am ersten Adventwochenende statt Auch das Collegium Canisianum leiste- Thema „Christkönig: Bedeutung Jesu – und wird traditionellerweise von den Canisi- te einen Beitrag zu diesen Feierlichkeiten. persönlich und universal“ nachzudenken. anern organisiert. In ihren Impulsen führten Der Canisianer Jean Désiré Sawadogo aus Am Samstag gab es im Rahmen des Ein- sie uns hin zu „Advent und Weihnachten“. Burkina Faso zeigte seine hohe Musikalität kehrtages einen Impuls, einen geistlichen und Kompositionsgabe und komponierte Austausch sowie die Göttliche Liturgie im Besinnlicher Adventabend ein eigenes „Canisianum-Lied“, das die Ge- Innsbrucker Dom zu St. Jacob, die von Am 12. Dezember feierte die Gemein- meinschaft der Canisianer in der Folge bei Großerzbischof Sviatoslav geleitet wurde. schaft des Canisianums ihren jährlichen mehreren Gelegenheiten darbrachte. Der Am Sonntag hörten die Teilnehmer des Ein- Adventabend für Alt-Canisianer, Wohltäter Komponist-Dirigent sowie der Chor ernte- kehrtages den zweiten Impuls und nahmen und Freunde des Hauses. Wie jedes Jahr ten großen Applaus. aus der Ukraine und Österreich zum Mit- an der Sonntagsmesse in der Hauskapelle bestand der Abend aus zwei Teilen: Der Jean Désiré (im Canisianum 2013 – 2019) tagessen im Canisianum zusammen. Bei des Canisianums teil. Abend begann mit einer Andacht und mit erwarb im Juli 2019 seinen Doktor der dieser Gelegenheit verlieh Großerzbischof weihnachtlichen Gesangsdarbietungen der Theologie an der Katholisch-Theologischen Sviatoslav dem Rektor des Canisianums, P. 22. November „Workshop“ zum Thema verschiedenen Kulturgruppen in der Haus- Fakultät Innsbruck und kehrte im Anschluss Andreas Schermann SJ - und damit auch „Missbrauch“ kapelle, danach trafen sich alle im Speise- in seine Heimat Burkina Faso zurück, wo er seinen Vorgängern - eine Urkunde für ihren In der modernen Gesellschaft ist das Thema saal der Jesuiten bei Glühwein, Punsch und nun im Priesterseminar St. Pierre-St. Paul in großen Beitrag zur Entwicklung des UGKK „Missbrauch“ leider sehr aktuell geworden. Keksen. In gemütlicher Atmosphäre konn- Ouagadougou lehrt. durch die Ausbildung ukrainischer Theolo- Sehr oft wird dieses Thema auch im Kon- ten sich die Patres und Studenten mit Ver- giestudenten über 120 Jahre. Abschließend text des „kirchlichen“ Lebens gehört. Um tretern ihrer Patenpfarren, Wohltätern und führte P. Schermann SJ die ukrainischen mehr über dieses Thema zu erfahren, wur- Freunden des Canisianums austauschen. Gäste durch das Canisianum und das Je- de in Collegium Canisianum ein Workshop suitenkolleg. organisiert. Es referierte Gottfried Ugolini,

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Canisianum-Lied 4.7 Die Hausgemeinschaft des Collegium Canisianum im Studienjahr 2019 T. und M. : Jean Désiré Sawadogo © März 2019

Sitzend v.l.n.r. 21. Victor Mordi 1. Sebastian George 22. Shimmy Joseph Vayalil 2. P. Josef Thorer SJ 23. Joy Josmon 3. P. Andreas Schermann SJ 24. Basil Iruthayasamy 4. Michael Mlundi 25. Ihor Hinda 5. Matthias Tang 26. Bibin Xavier 27. Couston Francis Enyam 1. Reihe, stehend v.l.n.r. 28. Timon Ochieng‘ Odeny 6. Joji Alex 29. Roman Petruniv 7. Antony Sijan Manuveliparambil 30. Gilbert Mburu Kabiru 8. Joshy Puthussery Poulose 31. Amos Odhiambo Baraza 9. Jonathan Kuuyonongme 10. Ngwega Bazil Basir Hinterste Reihe, stehend v.l.n.r. 11. Subbaiah Gabriel Chapala 32. Liberatus Ebelechukwu Isife 12. Ehouman Kystone Frédéric Motche 33. Jean Désiré Sawadogo 13. Xu Feiyan 34. John Palathinkal Kuriako 14. Porathur Sinto Jose 35. Jose Shibu Kuliraniyil 15. Dominikus Sukristiono 36. San Daniel Ouattara 16. Roman Ptasiuk 37. Emmanuel Onyinye Aneto

2. Reihe, stehend v.l.n.r. Nicht auf dem Foto: 17. Volodymyr Mamchyn 38. Isidore 18. Saodétouo Francis Kouseble Somda 39. Kobenan Faustin Koffi 19. Abraham Orgino 40. P. Runggaldier SJ 20. Vijay Nanduri

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5. Wir gratulieren Die Dissertation versucht, die Terminolo- Geburtstag Auszeichnungen gie um das Thema Armut zu klären und und Preisverleihungen Akademische Grade die verschiedenen Methoden zur Mes- sung des Armutsgrades unter Verwendung Zum Magister der Theologie konventioneller Variablen zu diskutieren. Armut weist darüber hinaus Aspekte und Amos Odhiambo Baraza Dimensionen auf, die nicht durch Zahlen (seit 2016 im Canisianum) zu erfassen sind. Hier zeigt sich der Fähig- Diözese Nakuru, Kenia keitenansatz (Capabilities Approach) der “The Adversity of the Truth – A Narrative US-amerikanischen Philosophin Martha Exegesis of Jer 38” Nussbaum als interessantes Paradigma und gute Alternative zu den Wohlfahrtsthe- Josmon Joy orien. Die Arbeit analysiert diesen Fähigkei- (seit 2018 im Canisianum) tenansatz und kombiniert ihn anschließend Diözese Ernakulam-Angamaly, Indien mit der endogenen Entwicklungstheorie “The End or the Transformation of Sacrifice von Joseph Ki-Zerbo aus Burkina Faso. – An Exploration of the Religious Practice Die Antwort auf die Frage nach der für ihn of Sacrifice in a Cultural-Historical Context maßgeblichen endogenen Entwicklung DDr. Vivien Somda of a Violent Victimizing World.” liegt für Ki-Zerbo in (Aus-)Bildung und Kul- Univ. Prof.em. P. Dr. Bernhard Kriegbaum tur, Autonomie und Selbstbewusstsein so- COV&R – Colloquium on Violence and Reli- wie Zusammenhalt und Einheit. Anlässlich des 75. Geburtstages von P. gion – ist laut Eigendefinition eine „dynami- Zum Doktor der Theologie Bernhard Kriegbaum SJ am 1. September sche internationale Vereinigung von Wis- Die Arbeit kommt zum Schluss, dass ein 2019, den der Jubilar zusammen mit der senschaftlern und Vertretern aus der Praxis Jean Désiré Sawadogo Land sich nur nachhaltig entwickeln kann, Jesuitenkommunität gebührend gefeiert der verschiedensten Fachrichtungen, die (2013 – 2019 im Canisianum) wenn es sich auf selbstzentrierte Mittel hat, veranstaltete die Katholisch-Theologi- zusammenkommen, um die ‚mimetic the- Diözese Kaya, Burkina Faso und Methoden stützt. Auch der einzelne sche Fakultät Innsbruck schon am 6. Juni ory‘ von René Girard zu diskutieren, zu “De la pauvreté au développement auto- Mensch sollte erst sich selbst entwickeln, 2019 zu seinen Ehren eine „akademische entwickeln und Anwendungsgebiete, Nut- centré par les capabilités” um dann etwas entwickeln zu können. Das Feierstunde“ im Kreise hochrangiger Ver- zungsmöglichkeiten aufzuzeigen.“ kann durch Empowerment (Befähigung) treter der Fakultät und des Jesuitenordens. Die Mitglieder der Vereinigung treffen sich Armut gilt als brisantes Thema in der Welt geschehen, aber auch durch das Bündeln P. Kriegbaum, geboren in Berlin, führte sein jährlich bei von ihnen einberufenen Kon- im Allgemeinen, vor allem aber in den so- der Kräfte, durch die Vernetzung in den Theologiestudium im Zuge seines Ausbil- ferenzen in Nordamerika und außerhalb. genannten Entwicklungsländern, zu de- Beziehungen und durch eine innere bzw. dungsweges nach Innsbruck. Nach seiner Diese Konferenzen sind auch für Nicht- nen Burkina Faso gehört. Dort ist Armut äußere Lebensqualität (Ubuntu). Promotion und mehreren Jahren Lehre an Mitglieder zugänglich, sowohl für Priester sichtbare Realität, belegt durch Zahlen der Päpstlichen Universität Gregoriana in als auch für Laien. und Statistiken, insbesondere durch das Rom kehrte er 1994 nach Tirol zurück, wo Aus Anlass des 15. Todestages von Ray- jährliche Ranking der Länder auf der Ska- er zum Ordinarius für Kirchengeschichte mund Schwager - Schweizer Jesuit und la der menschlichen Entwicklung (Human an die Leopold-Franzens-Universität Inns- maßgebliches ehemaliges Mitglied von Development Index, HDI). Bei diesem Ran- bruck berufen wurde. Dieses Amt füllte er COV&R - fand die Konferenz 2019 von king lag Burkina Faso bisher weit hinten, bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2012 10. bis 14. Juli an der Katholisch-Theo- obwohl viele Entwicklungspolitiken und aus. Neben seiner Forschung im Bereich logischen Fakultät in Innsbruck statt. Im -strategien seit Jahren im Land umgesetzt des antiken Christentums hat sich P. Krieg- Rahmen der Veranstaltung wurde an drei worden sind. Worauf ist diese andauernde baum auch intensiv mit der Geschichte des junge Forscher und Wissenschaftler der Armutssituation zurückzuführen? Armut Jesuitenordens und der Kirche in Tirol be- Schwager-Preis verliehen, einer der Preis- beinhaltet nicht nur die soziale Thematik schäftigt. Derzeit wirkt er als Vikar in der träger ist der Alt-Canisianer Vivien Somda der Gerechtigkeit und der Verteilung der Pfarre St. Nikolaus in Reith bei Seefeld. aus Burkina Faso. Güter, sondern wirft auch die philosophi- sche Frage nach den Bedingungen für ein gutes Leben und der Verwirklichung der Menschenrechte auf.

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Wie kann man Migration erfassen, will man Theologie zu erkennen, wie man die Tragö- Tragödie in Drama verwandeln? Inspiriert die der Migration in ein Drama überführen durch afrikanische Autoren bewegen sich könnte. Zusammengefasst gesagt liegt der unsere Betrachtungen, die speziell die Mi- Auslöser der Wanderbewegung von Afrika gration von Leuten aus Afrika nach Europa nach Europa in der Mimesis des „Komple- in den Fokus nehmen, streng im Rahmen xes der kolonialisierten Völker“. Diese hat der Mimetischen Theorie und der Drama- den Blick der Afrikanischen Bevölkerung tischen Theologie. Tatsächlich erlaubt die auf Europa geprägt und geformt, die Euro- Mimetische Theorie ein grundlegenderes päer zum Vorbild hochstilisiert. Im Gegen- Verständnis der Denkweise, die dem Phä- satz dazu führt das Bild, das sich die Euro- nomen Migration zugrunde liegt. Anhand päer von den Immigranten gebildet haben, der Theologie von Schwager lässt sich dazu, dass letztere kaum willkommen die Tragödie Migration maßgeblich in ein geheißen werden und die Immigration zu Drama verwandeln, wird eine Zukunft in einer Tragödie wird. Unter dem Gesichts- Frieden und Wohlbefinden für jede und je- punkt der Dramatischen Theologie be- den vorstellbar. Eingangs zeigt Dr. Somda trachtet, ist und sollte Immigration jedoch in seiner Arbeit anhand des Denkens von kein Schicksal sein. Jesus Christus ist die René Girard, dass beim tragischen Phäno- positive Kraft, die uns allen Heil bringt – men der Migration „Mimesis“ mit im Spiel Wohlergehen inklusive. ist. Weiterführend hilft ihm die Dramatische

v.l.n.r.: Jeremiah Alberg, Präsident des COV&R, Vivien Somda (Burkina Faso), Ivan Camilo Vargas Castro (Kolumbien), J. Columcille Denver (USA), assoz. Prof. Mag. Dr. Nikolaus Wandinger (Institut für Systematische Theologie)

Im Folgenden der Wortlaut der Argumen- Die westlichen Länder, die von Migranten tation für die Vergabe des Preises an Vivien gestürmt werden, haben Schwierigkeiten, Somda (aus dem Englischen übersetzt): die Rechte der Migranten einerseits mit dem Wohlstand ihrer eigenen Bürger ande- Seit dem Sommer 2015 wurde das The- rerseits in Einklang zu bringen. Die Migra- ma Migration zu einem der Hauptpunkte tionsströme dauern seither an und haben auf der politischen und sozialen Agenda das Ausmaß einer Tragödie angenommen, der westlichen Länder. Als „Migranten“ die Tausende Opfer zählt. Eine derartige bezeichnen wir hauptsächlich Personen, Katastrophe erleben Migranten aus Afri- die aus verschiedenen Gründen ihre Hei- ka, die das Mittelmeer überqueren wollen, mat verlassen müssen, um sich mehr oder schon seit längerem. Das war bisher aller- weniger dauerhaft in einem anderen Gebiet dings weniger an die Öffentlichkeit gelangt. oder einem anderen Land niederzulassen. Diese Fluchtbewegung ist tragisch, weil Wir interessieren uns für diejenigen Mig- sie durch dumpfe Gewalt angetrieben wird ranten, die sich im Mittelmeerraum nieder- und so viele Leben fordert. lassen, insbesondere Europa ansteuern.

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6. Diözesenliste Studienjahr 2019/2020 ASIEN: 10 Weltpriester China (1) 1 Weinan Xu Feiyan AFRIKA 20 Weltpriester 1 Ordenspriester Indien (8) 1 Chingleput George Sebastian 1 Diphu Kuriako John Palathinkal ASIEN 10 Weltpriester 2 Ernakulam-Angamaly Joy Josmon 3 Ordenspriester Puthussery Poulose Joshy 1 Trichur Porathur Sinto Jose EUROPA 1 Priester 1 Udaipur Xavier Bibin 3 Subdiakone 1 Verapoly Manuveliparambil Antony Sijan 1 Dindigul Jesuray Albert Joseph Gesamt: 40 Studenten 37 Priester/3 Subdiakone Indonesien (1) 1 Semarang Sukristiono Dominikus 12 Nationen 33 Diözesen EUROPA: 1 Ordenspriester 4 Ordensgemeinschaften OP Somé Pouliwan Joachin Côte d’Ivoire AFRIKA: 20 Weltpriester ASIEN: 3 Ordenspriester Äthiopien (1) 1 Meki Orgino Abraham Abera 2 CST Kuliraniyil Jose Shibu Indien Vayalil Shimmy Joseph Indien Burkina Faso (2) 1 Diébougou Kouseble Somda Saodétouo Francis (Little Flower Congregation) 1 Bobo-Dioulasso Ouattara San Daniel 1 MF Chapala Subbaiah Gabriel Indien (Missionaries of Faith) Côte d‘Ivoire (2) 1 Bondoukou Koffi Kobenan Faustin 1 Grand Bassam Motche Ehouman Kystone Frédéric EUROPA: 4 (1 Weltpriester und 3 Subdiakone) Ukraine (4) 1 Sokal-Zhovkva Ptasiuk Roman (Priester) Ghana (4) 1 Damongo Tang Matthias 1 Ivano Frankivsk Hinda Ihor 2 Takoradi Enyam Couston Francis 1 Stryi Mamchyn Volodymyr Tawiah Dominic Nelson 1 Petruniv Roman 1 Tamale Kuuyonongme Jonathan Studenten im Kolleg: 2 Kenia (3) 1 Eldoret Kabiru Mburu Gilbert (1 Weltpriester / 1 Ordenspriester) 1 Homa Bay Odeny Timon Ochieng’ Indien (2) MCBS Alex Joji 1 Nakuru Baraza Amos Odhiambo Innsbruck Nanduri Vijay Kumar

Nigeria (4) 1 Aba Aneto Emmanuel Onyinye 1 Enugu Isife Liberatus Ebelechukwu 1 Sokoto Mordi Victor 1 Kontagora Gimba Cosmas Patrick

Tanzania (3) 1 Ifakara Ngwega Basil Bazir 1 Singida Mlundi Michae 1 Tanga Kihiyo Clement Aloyce

Uganda (1) 1 Arua Nyaraga Julius

62 63 Geburtstage und Weihejubiläen Geburtstage und Weihejubiläen

7. Geburtstage und Weihejubiläen 2020 21.03.1935 Cervera Espinosa Antonio 12.03.1940 Korn Werner 1945 = 75 Jahre 25.03.1935 Dr. Winfried 17.03.1940 Müller Karl 01.01.1945 Dr. Otmar Josef Friemel Geburtstage 2020 Schmitz-Moormann 24.03.1940 Lagos John 01.01.1945 Vogler Jean F. 01.04.1935 Dr. Günter Ostermann 29.03.1940 Bigelow William R. 02.01.1945 D‘Souza Thomas John 1925= 95 Jahre 11.04.1935 Dr. Bernhard Gurtner 16.04.1940 Rovira Miguel 06.01.1945 Werlberger Günter 06.01.1925 Penzo Giorgio 25.04.1935 Wall Richard J. 21.04.1940 Kronberger Franz 13.01.1945 Dr. Hubert Puchberger 20.01.1925 Vollmann Franz 29.04.1935 Ebster Johann 25.04.1940 Ernst Wolfgang 24.01.1945 Hagen Joseph 27.01.1925 Supp Rudolf Paul 29.04.1935 Dr. Karl Munser 01.05.1940 Offermanns Dieter 25.01.1945 Dr. Hans-Peter Eugster 23.03.1925 Dr. Franz Josef Rypar 04.05.1935 Mann George 02.05.1940 Kandzia Michael 10.02.1945 Fr. Manfred Chalupar 01.06.1925 Brunat Bruno 07.05.1935 Kim Yeng-Sen Leo 03.05.1940 P. John Burkhard 13.03.1945 Dr. Anthony F. Sherman 08.06.1925 Nádasi Béla 24.05.1935 Eder P. Paulus 04.05.1940 Martinez-Veiga José Luis 17.03.1945 Ugwu Patrick 14.07.1925 Hylla Kristian 28.05.1935 Kim Pyeng-Hac Raphael 07.05.1940 Gascard Johannes 09.05.1945 Comment Gérard 18.07.1925 Dr. Franz Inwinkl 01.06.1935 Foegen Herold 10.05.1940 Dr. Walter Radl 19.05.1945 Dr. Wolfgang Schmölders 25.07.1925 Röthlin Bruno 04.06.1935 Ackerman Donald 13.05.1940 Mueller Ronald 29.05.1945 Bügler Hans Joachim 25.08.1925 Schmucki Alfred Josef 07.06.1935 Rinken Alfred 17.05.1940 Bravo Benjamin 11.06.1945 Dr. Anton Hofer 03.10.1925 Ugron Franz 10.06.1935 P. Siegfried van Balen Tjalling 22.05.1940 Brand Dieter 11.06.1945 Pires José Carlos 27.11.1925 Kriege Raymond Henry 17.06.1935 Muyombya Paul 27.05.1940 Stocker Josef 18.06.1945 Weissensteiner 03.07.1935 Kern Reinhold 06.06.1940 Hilgers Winfried Mag. Franz Karl 1930 = 90 Jahre 06.07.1935 Dick Marvin 02.07.1940 Blanche Maurice 17.07.1945 Richter Peter 15.02.1930 P. Jakobus Schröder 20.08.1935 Sohns Kurt 04.07.1940 Dipl.-Volkswirt 05.08.1945 Chaicovski José 26.03.1930 Scheier Walter 30.08.1935 Lünenborg Elmar W. Hoa Antoine Vu Tu 18.08.1945 Dr. Timothy R. Schott 11.04.1930 Bamberger Manfred 11.09.1935 Gaido José Oreste 11.07.1940 Hesse Johannes 26.08.1945 Caspar Bernhard 22.04.1930 Wittmann Josef 15.09.1935 Recker Klaus 19.07.1940 Giraldo Hector 28.08.1945 Peters Johannes Christian 27.04.1930 Fischer Heinz 18.09.1935 Basso Ampelio Fr. 26.07.1940 Belleza Valente 08.09.1945 Hoffmann Georges 13.05.1930 Preysing Johann von Massimiliano 27.07.1940 Seither Thomas 16.09.1945 Anrain Michael 16.05.1930 P. Karl-Josef Gierlichs 27.09.1935 Dossinger Clyde 28.07.1940 Dr. Erich Friemel-Brun 24.09.1945 Mag. Dr. Francis Selman 20.05.1930 Dr. Ivo Fürer 15.10.1935 Breitschaft Siegfried 29.07.1940 Shim Sang-tai Johannes 30.09.1945 Struber Herbert 20.05.1930 Rechbach Franz X. von 26.10.1935 Kucan Andrej 30.07.1940 Mwewa Kapita Stephen 23.10.1945 Dr. Jose A. Virseda Heras 01.06.1930 Donnenberg Joseph 10.11.1935 Pinto Theodore Rosario 01.08.1940 Dr. Othmar P. Arnold Wieland 07.12.1945 Ahn Myong Ok Franciscus 03.06.1930 P. Robert Miribung 19.11.1935 Stampfli Franz 05.08.1940 Pfender Klaus 21.12.1945 Fries Rainer 24.06.1930 Buhri Herbert 21.11.1935 Menrath Wilhelm 05.08.1940 Huber Robert A. 23.12.1945 Garcia Avendano Julio 09.08.1930 Dr. Erwin Jossen 24.11.1935 Chas Silva Rosendo 08.08.1940 Krechoweckyj Edwin Jacob 23.12.1945 Dr. Georg Pirchner 15.09.1930 DDr. Adam Zirkel 26.11.1935 Schäfer Alois 09.08.1940 Sanchez R. Juan B. 28.12.1945 Theató Jean-Paul 13.10.1930 Berberich Werner Peter 02.12.1935 Robers Ralph 16.08.1940 Pawson Robert J. 29.12.1945 Weis Robert 31.10.1930 Madec Goulven 11.12.1935 Moutoux Eugene 31.08.1940 Mag. Dr. Walter Rinderle 10.11.1930 Meyer Hilmar 05.09.1940 Donegan John 1950 = 70 Jahre 06.12.1930 Graef Franz 1940 = 80 Jahre 16.09.1940 Verhelst Franz 03.01.1950 Dr. Maximilian Strasser 13.12.1930 Brunner Josef P. Guido 01.01.1940 Mag. Dr. Johannes Pichlbauer 15.10.1940 Pichler Walter 22.01.1950 Boeglin John L. 20.01.1940 Montoya José 16.10.1940 Dr. Charles Ssemuju 05.02.1950 P. Anton Stropnik 1935 = 85 Jahre 24.01.1940 Sassen Karel Jan 24.10.1940 Stangl Herbert 06.02.1950 Wörmann Klaus 05.01.1935 Dr. Heinrich Jacob 28.01.1940 Dr. B. Nestor Navarro 25.10.1940 Sullivan Stephen E. 05.03.1950 Paas Manfred 25.01.1935 Dr. Anton Eugen Zwinggi 13.02.1940 Conington Horatio G. 02.11.1940 Bösl Hans-Josef 15.03.1950 Dr. Wolfgang Röckl 28.01.1935 Frei Armin 16.02.1940 Studhalter Dr. Kurt 18.11.1940 Ekani Nkodo Jean-Paul 18.03.1950 Mag. Josef Moscibroda 02.02.1935 P. Pankratius Ribbert 16.02.1940 Dr. Hans-Georg Ohm 21.11.1940 Feichtinger Johann 22.03.1950 Szaniszlo József 03.02.1935 Barrantes Conde Francisco 20.02.1940 Hehenberger o.cist. Pe. José 01.12.1940 Reuter Fernand 31.03.1950 MMag. Henryk Wrycza 18.02.1935 Fernandez Barberá Carlos 21.02.1940 Zeilinger Gunther Fridolin 10.12.1940 Dr. Erwin Koller 31.03.1950 Dr. Karlo Visaticki 24.02.1935 Alaney Alexander 23.02.1940 Eberhardt Richard M. 11.12.1940 Weterings Alex 31.03.1950 Kiss Béla 08.03.1935 P. Pius Reindl 25.02.1940 Dr. Günter Virt 15.12.1940 Epea Simon 07.04.1950 Stifter Karl Adalbert 16.03.1935 Schmitt Heribert 29.02.1940 Sedlmeier Josef 26.12.1940 Dr. Stephen Coutinha 15.04.1950 P. Dr. Gottfried Glaßner

64 65 Geburtstage und Weihejubiläen Geburtstage und Weihejubiläen

16.04.1950 Küpper Georg 1970 = 50 Jahre Weihejubiläen 2020 04.07.1970 Backes Albert 16.04.1950 Steinmetz Wolfgang 18.01.1970 Baumann Walter 04.07.1970 Dr. Josef Berger 19.04.1950 Egbulefu DDr. John 28.02.1970 MMag. Antony Thamby 1995 = 25 Jahre Bischof 04.07.1970 Dr. Wolfgang Schmölders 06.05.1950 Piotrowski Mag. Stanislaw Thaikkoottathil 05.06.1995 Dr. Ivo Fürer 04.07.1970 Reiffer René 14.05.1950 Dr. Milenko Anicic 25.03.1970 Schönenberger Andreas 09.06.1995 Norbert Brunner 05.07.1970 Daffner Franz-Reinhard 25.05.1950 Pham-Ngoc Gian Franz 26.03.1970 Dr. András Pável 12.09.1970 Dr. Richard Shields 13.07.1950 DDr. Anacletus Odoemene 31.03.1970 Cho Seung-Hwan Johannes 1950 = 70 Jahre Priester .10.1970 Mag. Dr. Abraham Koothottil 15.07.1950 Hauser Paul 15.04.1970 Dolatschek Bernhard 29.06.1950 Huber Adolf 17.10.1970 Gróza Joseph 02.08.1950 Sauer James 20.04.1970 Park Hyun Chang Peter 29.06.1950 Grob Joseph 24.10.1970 Dr. P. Joseph Neetilal 03.08.1950 Haruck Franz 23.05.1970 Kaviyil Philip Chacko 02.07.1950 Vollmann Franz Vattakunnel 08.08.1950 Fisher Gregory 02.08.1970 Smetanin Oleksandr 25.07.1950 Ugron Franz 21.11.1970 Dr. Hubert Puchberger 22.08.1950 Silgoner Karl 07.08.1970 Bohr Andreas 18.12.1970 Mampallikunnel Joseph 27.08.1950 Dr. Obiakoizu 23.08.1970 P. Saji Joseph Kizhakkayil 1955 = 65 Jahre Priester Anthony Iloanusi 19.09.1970 Haider Andreas 27.03.1955 Josef P. Guido Brunner 1980 = 40 Jahre Priester 14.09.1950 Fedesin Gregor 20.09.1970 Grögli Beat 03.05.1955 Skerl Alphons 22.01.1980 MMag. Dr. Jong Hee 15.09.1950 P. Dr. Ajai Baboo Arackal 27.10.1970 Ponzo Bin‘Kabamba Placide 07.08.1955 Dr. Eduard Röthlin Johannes Lee 23.09.1950 Perl Robert 30.11.1970 Naduvilaparambil 14.08.1955 P. DDr. Waldemar Molinski 02.02.1980 Sauermost Burkhard 25.09.1950 Eglsaer John W. Joseph Augustine 01.11.1955 Arellano Durán Anton 22.02.1980 Chun Young Antonius 06.10.1950 Nagy Imre 17.05.1980 Arnold William L. 08.10.1950 Klausnitzer Dr. Wolfgang 1960 = 60 Jahre Priester 07.06.1980 Jeung Young-Han Ludwig 12.10.1950 MMag. Dr. Anthony 02.02.1960 Herbert Graf von Merveldt 15.06.1980 DDr. Anacletus Odoemene Chigbogu Okeke 03.04.1960 Endress James R. 15.06.1980 Panqueva Martin 18.10.1950 Cavlovic Stipo 03.04.1960 P. Pius Reindl 22.06.1980 Kesina Ivan 27.10.1950 Panqueva Martin 03.04.1960 Gaido José Oreste 27.06.1980 Hwang Bong-Cheul Peter 07.11.1950 Höfler Alfred 29.06.1960 Schmitt Heribert 28.06.1980 Kim Eul-Yong Thomas 15.11.1950 Majewski Stanislaus 29.06.1960 Eggenschwiler Kuno 29.06.1980 Dr. Maximilian Strasser 21.12.1950 Angehrn Thomas J. 29.06.1960 Kern Reinhold 04.07.1980 Knezevic Tomo 09.07.1960 Ebster Johann 05.07.1980 Dr. Anthony Chukwuma 1960 = 60 Jahre 10.07.1960 P. Siegfried van Balen Tjalling Anijielo 19.01.1960 Panakkaparambil Stephen 24.07.1960 Schöning Hermann Josef 21.09.1980 Diangadio Bingo Bruno 19.02.1960 Schmidinger Josef 31.07.1960 Dr. Rolf Zerfass 22.12.1980 P. Joseph Maniangat 10.03.1960 Mag. Dr. Lic. Adolf Trawöger 11.03.1960 Dr. Owiko Robert Leku 1970 = 50 Jahre Priester 1995= 25 Jahre Priester 15.03.1960 Neumaier Mag. Dr. Josef 04.01.1970 Muñoz Resano Fernando 01.04.1995 Saidou Jean-Claude 09.04.1960 Poonoly Antu 28.02.1970 Dr. Anthony F. Sherman 30.04.1995 James Anthuvan Dass 14.04.1960 Dr. Chukwudi Benjamin Ezeh 28.02.1970 Vogler Jean F. 30.04.1995 Dr. Paul Raj Mariapushpam 04.05.1960 Rayappan Arasa Kumar 28.02.1970 Jackson Kenneth G. 11.06.1995 Puthenveetil Ambrose 05.05.1960 Araque Galvis Alirio 28.02.1970 P. Alberich Enöckl 11.06.1995 Mag. Dr. Clement Valluvassery 13.06.1960 Mvuanda Mbaki Mabeka 28.02.1970 Dr. Timothy R. Schott 23.06.1995 Choi Byoung-Jo Johannes Jean de Dieu 18.03.1970 Félix Lasmarías Teodoro 24.06.1995 Dr. Markus Kohmann 16.06.1960 Tran van Muoi Paul-Joseph 28.06.1970 Betschart Armin M. 24.06.1995 DDr. Rüdiger Feulner 10.07.1960 Ramsauer Alois 28.06.1970 Msgr. Dr. Gerhard Förch 29.06.1995 DDr. Franz Gmainer-Pranzl 15.07.1960 P. Dr. Andreas Schermann 29.06.1970 Orozco Montoya Guillermo 29.06.1995 Ramsauer Alois 22.07.1960 Mfutila Kamba Dieudonné 29.06.1970 Maderegger Josef 09.09.1995 Kattithara Yesudas 11.08.1960 Langer DDr. Michael 29.06.1970 Ivan P. Janko Bohak 23.09.1995 Wehrli Eugen 08.10.1960 Dehm Hans Paul 29.06.1970 P. Dr. Bruno Platter 07.10.1995 Mag. Dr. Johannes Zollner SJ 05.12.1960 Speck Matthias 29.06.1970 Tran van Trong Peter 13.10.1995 Yi Ho-Bong Peter 21.12.1960 Scherrer Guido 29.06.1970 Huber Karl 02.07.1970 Fritzen Karl-Bruno

66 67 Memento Mori Memento Mori

8. Memento Mori Albert P. Ulrich Gasser OT Geboren am 14. April 1933 in Zürich/Alts- Canisianum at the University of Innsbruck, im Canisianum von 1959 bis 1965 tetten, besuchte Anton Gälli das Gymna- Austria. He earned a second master‘s at verstorben am 6. Februar 2019 sium im Kloster Disentis. Es folgte das SUNY Albany in Education Administration. Christian Springer Studium der Philosophie mit Promotion He worked for the Office of Children and im Canisianum von 1965 bis 1966 1957 in Innsbruck. In der Zeit zwischen Family Services as an Education Supervi- verstorben am 30. Juni 2017 1958 bis 1965 war Anton Gälli in Verlagen sor for more than 30 years. und Redaktionen in Bozen, Rom, Köln und He is survived by his beloved wife of 37 Christian Springer wurde am 15. Dezem- München tätig. Er Nichtbegann das Studium years, Dolores Terlecky at home. He trea- ber 1939 in Matzen, Niederösterreich ge- der Kommunikationswissenschaften,großesWissen So- sured his sons, Michael (Autumn) of Midd- boren. Nach der HTL-Matura in Horn und ziologie und Politikwissenschaften, das er letown, NY and Gregory, of Wilmington dem Militärdienst studierte er Theologie 1969 mit demistbedeutsam, Magister/Master abschloss. NC and his grandchildren, Bohdan and und Philosophie in Innsbruck, Salzburg Bis zum Jahr 2000sonderndie war er in Bayern jour- Elise Marie who were the light of life. He und Wien. 1968 heiratete er seine Frau nalistischer Berichterstatter der Neuen is further survived by his , Dr. Wasyl Stephanie und begann danach, als Reli- Zürcher Zeitung,WAHRHEIT daneben auch wissen- Terlecky (Betty) of Dayton, OH, and sister, gionslehrer an verschiedenen Schulen zu schaftlicher Mitarbeiter des ifo-Institutes Irena Roman (Jerry) of Ft. Lauderdale, FL; unterrichten. Die Diakon-Weihe empfing er für Wirtschaftsforschung.zukennen Als Mitglied der his sister-in-law, Josephine Sanchez (Ed- am 10. April 1983 von Alterzbischof Josef Abteilung P.PeterRiglerO.T.Afrika-Studienstelle/Entwick- ward) of Harriman, NY and brother-in-law, Schoiswohl, Diözese Graz-Seckau. Chris- lungsländer verbrachte Anton Gälli kurze James Andres of Ft. Lauderdale, FL. He tian Springer begann seinen Dienst als Feldforschungsaufenthalte in Afrika, La- is also survived by many nieces and ne- Diakon in der Pfarre Schottenfeld in Wien. Vladimir P. Mario Crvenka OFM teinamerika sowie Nah- und Fernost. Er er- phews. Nach dem Tod des Matzener Pfarrers Gün- im Canisianum von 1972 bis 1973 stellte Gutachten und Berichte für interna- Michael was an umpire, officiate, and re- ter Gradisch entschloss sich Christian verstorben am 26. April 2019 tionale Organisationen und hielt Vorträge. feree in Orange County school athletics Springer im Mai 1983, in der Pfarre Matzen Inchristlicher TrauerundimGlaubenandie Auferstehunggebenwirbekannt,dass1977 heiratete er seine Frau Jutta. for many years. He loved smoking a good und in Schönkirchen mit dem damaligen Jakob Breitenmoser Im Ruhestand beschäftigte er sich gerne Cuban cigar, golfing as much as he could, Pfarrer Wolfgang Renauer mitzuarbeiten. im Canisianum von 1962 bis 1963, 1964 und ausführlich mit Geschichte und ver- scuba diving, and skiing black diamonds Er begann seinen Seelsorgedienst im Juni bis 1967 öffentlichte Bücher. Zu seinen Freizeitbe- with no fear. His favorite activity by far was 1983 als hauptamtlicher Diakon im Pfarr- verstorben am 24. Juni 2019 schäftigungen zählten Malen und Schnit- spending time with his cherished grand- verband. Daneben war er bis zu seiner PaterUlrichDr. AlbertGasserOTzen, er fertigte auch einige Möbel für den children. He will be sorely missed by his Pensionierung im Jahr 2001 als Religions- Burkhard Zürcher gemeinsamen Haushalt selbst. family and friends. lehrer am Gymnasium in Gänserndorf tätig. im Canisianum von 1946 bis 1947 In seiner Pension blieb Christian Springer verstorben am EhemaligerDekanvonSt.LeonhardinPasseier24. Juni 2019 Jutta Gälli Gregory Melnick (1969 – 1975) noch ehrenamtlicher Diakon im Pfarrver- band Matzen-Raggendorf-Schönkirchen- KrankenhausseelsorgerimDeutschordenskrankenhausFriesach(A)Michael Terlecky P. Johannes Kriech Reyersdorf in Niederösterreich. EhrenbürgerderGemeindeFriesach(A)im Canisianum von 1968 bis 1973 im Canisianum von 1965 bis 1968, 1970 Anton Gälli verstorben am 26. Juli 2019 bis 1972 Pfarre Schönkirchen-Reyersdorf im CanisianumForscher/VerehrervomDienerGottesP.PeterRiglerOT von 1953 bis 1954 verstorben am 11. November 2019 verstorben am 15. Juli 2019 Michael Terlecky, 73 of Goshen, died Fri- Joachim Kettel day, July 26, 2019 at Memorial Sloan Ket- im Canisianum von 1950 bis 1956 *3.4.1934 † 6.2.2019tering in New York, NY. He is the son of verstorben am 29. November 2018 the late Wasyl and Kateryna Krawczyszyn Terlecky. Michael was born July 18, 1946 Anton Scherrer friedlichimHerrnentschlafenist.in Ulm, Germany in a Displaced Persons im Canisianum von 1958 bis 1959 Camp where his parents were relocated verstorben am 6. Jänner 2019 after being liberated from Nazi captivity. Der AuferstehungsgottesdienstmitanschließenderBeisetzungfindetHe grew up in Watervliet, NY and atten- am Montag,dem11.Februar,um15Uhrded Catholic High School in Troy, NY. He inderPfarrkircheNiederlanastatt.earned his bachelor‘s degree from Basil‘s Seminary in Stamford Connecticut, DenRosenkranzbetenwiramSamstagundSonntagand a master‘s degree from the Collegium um19UhrinderPfarrkirchevonNiederlana. 68 69 Lana,Sarntal,am6.Februar2019 DermitderGemeinschaftderBrüder dieSchwesternundFamiliarendesDeutschenOrdens dieGeschwistermitFamilien Allen,dieamRosenkranzundanderBeerdigungteilnehmen, einherzlichesVergelt’sGott. Den Trauergästenstehtein Autobus(Martin-Reisen)abOberlana andenüblichenHaltestellenum14.30UhrzurVerfügung. ImGedenkenandenVerstorbenenmögemanfürwohltätigeZweckespenden. Memento Mori Memento Mori

P. Johannes wurde am 20. März 1944 ge- Johann Baptist Metz wurde 1928 in Auer- ihm 1994 den Ehrendoktor. 2002 ehrte ihn Im Volksmund der «DDR» genannt, war boren und stammt aus Edtsdorf, Ober- bach in der Oberpfalz (Deutschland) gebo- der Koordinierungsrat der Gesellschaften Herbert Batliner auch auf politischem Par- österreich. Er kam als 14-Jähriger in das ren, promovierte nach Studien in Bamberg, für christlich-jüdische Zusammenarbeit kett aktiv. So übte er von 1982-1986 das Mariannhiller Internat St. Berthold in Wels Innsbruck und München in Philosophie mit der Buber-Rosenzweig-Medaille. 2007 Amt des Parteivorsitzenden der Fortschritt- und schloss sich nach seiner Matura den und Theologie und wurde 1954 zum Pries- erhielt Metz den „Theologischen Preis der lichen Bürgerpartei (FBP) aus, war als ers- Mariannhiller Missionaren an. Sein Theolo- ter geweiht. Nach Jahren in der Seelsor- Salzburger Hochschulwochen“. ter Generalkonsul für Österreich in Liech- giestudium absolvierte er im Canisianum in ge lehrte er von 1963 bis 1993 in Münster Bei aller Intellektualität blieb Johann Bap- tenstein und als Mitbegründer des Instituts Innsbruck. Fundamentaltheologie. Nach dem Konzil tist Metz immer Priester und Seelsorger. für Menschenrechte in Salzburg tätig. So 1971 zum Priester geweiht, arbeitete P. Jo- war Johann Baptist Metz auch Berater des Die „Kultur der Empfindsamkeit“ war für kam er in Kontakt mit vielen ausländischen hannes Kriech bis zu seiner Pensionierung römischen Sekretariats für die Nicht-Glau- ihn keine wissenschaftliche Attitüde, son- Politikern und Wissenschaftlern, wie dem 2005 als Religionsprofessor am Bundes- benden. Zudem war er Mitbegründer der dern Realität seines Lebens. früheren deutschen Bundeskanzler Helmut gymnasium und Bundesrealgymnasium in internationalen theologischen Zeitschrift Kohl oder Österreichs Bundespräsidenten Wels. Gleichzeitig wirkte er über viele Jah- „Concilium“. kna, 03.12.2019 und kna, Thomas Klestil. (meine:zeit, 9. Juni 2019) re als Erzieher im Internat St. Berthold und Der Schüler des Jesuiten Karl Rahner Michel Jacquemain Prof. DDr. Herbert Batliner war ein großer erwarb bei Schülern und Lehrerkollegen (1904-1984) hatte Einfluss auf Entstehung Wohltäter und Förderer des Canisianums. hohe Wertschätzung. Von 1983 bis 1995 und Entfaltung der lateinamerikanischen Prof. DDr. Herbert Batliner Über die Stiftung „Propter Homines“ er- war er Provinzial der Mariannhiller Missi- Befreiungstheologie und wurde in seinen Senator und Fürstlicher Kommerzienrat, möglichte er die Renovierung der Aula im onare in Österreich, er blieb noch einige Entwürfen wiederum von dieser mitge- 1928 – 2019 Alten Canisianum. Jahre Mitglied des Leitungsteams und war prägt. Ausgehend von eigenen Erfahrun- zuletzt Stellvertreter des Regionaloberen. gen im Zweiten Weltkrieg und dem Tod Nach der Pensionierung als Lehrer begann von Millionen stellte Metz die Frage, wie er den Dienst als Pfarrprovisor in Krengl- nach der Katastrophe von Auschwitz von bach bei Wels, den er erst im Oktober 2018 Gott gesprochen und Theologie betrieben aus gesundheitlichen Gründen beenden werden könne. Metz warnte immer wieder musste. Seitdem lebte P. Johannes Kriech vor einer Verbürgerlichung des Christen- im Haus St. Raphael der Kreuzschwestern tums und einer „Vergleichgültigung“ der in Bad Schallerbach. Trotz großer gesund- Gesellschaft. Inspiriert wurde er auch von heitlicher Herausforderungen seit seiner der sogenannten Frankfurter Schule um Jugendzeit ist P. Johannes daran nicht zer- die Philosophen Theodor W., Max Hork- brochen, sondern zu einem begnadeten heimer und Jürgen Habermas, mit dem er Seelsorger und Menschenfreund gereift. befreundet war. Weil Johann Baptist Metz die Opfer der Geschichte, die Ausgegrenz- P. Christoph Eisentraut, Regionaloberer ten und Wehrlosen, nicht vergessen woll- te und konnte, entwickelte er eine „Neue Johann Baptist Metz Politische Theologie“. Immer wieder legte Prof. DDr. Herbert Batliner ist im Alter von im Canisianum von 1949 bis 1955 der Berater der Würzburger Synode der 90 Jahren am 8. Juni 2019 in seiner Heimat verstorben am 2. Dezember 2019 Bistümer (1971-1975) den Finger auch in Liechtenstein gestorben. Der gebürtige kirchliche Wunden: Mit Blick auf das The- Maurer aus der Familie der «Küaferle» Bat- ma Religionsfreiheit forderte Metz die Kir- liner war Rechtsanwalt, Kunstsammler und che auf, die historische Wahrheit nicht zu Mäzen. Er machte sich nicht nur als Anwalt unterschlagen: Glaubens- und Gewissens- und Treuhänder einen klingenden Namen freiheit, die die Kirche heute für sich und weit über die Grenzen hinaus, sondern andere reklamiere, seien nicht durch sie, seine finanzielle Unterstützung für viele sondern gegen sie erstritten worden – vor Personen und Vereinigungen war sprich- allem von der und der Aufklä- wörtlich. International bekannt, besonders rung. in kulturellen Kreisen, wurde Batliner dank Die Universität Wien, an der der vielfach seiner großartigen Kunstsammlung, die ausgezeichnete Theologe von 1993 bis heute zu den bedeutendsten Privatsamm- 1997 eine Gastprofessur innehatte, verlieh lungen in Europa zählt.

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9. Briefe und Grüsse aus aller Welt terliches Wirken, und das „Cor unum…“ Bonn, Juli 2019 In einer Zeit, die Anlass zur Sorge bereitet, lebt bis zum heutigen Tag weiter bei den konnten wir von 17. bis 19. Juli 2019 über Zell a. Ziller, Juli 2019 regelmäßigen Treffen einer kleinen Gruppe Lieber P. Schermann, das sprechen, was uns bewegt im persön- Alt-Canisianer. noch unter dem Eindruck des inhaltsrei- lichen Leben, im sozialen und weltpoliti- Lieber P. Rektor! In Dankbarkeit grüßt Sie freundlich chen und ermutigenden Treffens unserer schen Bereich sowie auf innerkirchlichem „Bonner Runde 2019“ grüßen wir Sie und und theologischem Gebiet. Herzlichen Dank für die guten Wünsche Josef Ammering (1963 – 1969), derzeit das Kollegium des Canisianums herzlich. zu meinem diamantenen Priesterjubiläum. Pfarrmoderator in Pichl bei Wels, OÖ Wie in jedem Jahr, so bestand auch dies- Mit allen guten Wünschen Es ist ein großes Gnadengeschenk Gottes, mal unsere Runde aus Alt-Canisianern so- John Fernandes (1960 – 1963, 1966 – wenn man ein solches Fest feiern kann. wie Damen und Herren aus dem Freundes- 1967), Karl-Georg Reploh (1959 – 1960, Deswegen habe ich auch beim festlichen Wernberg, 2. Juli 2019 kreis. 1962 – 1964), Helmut Peukert (1958 – Gottesdienst am 12. Juli besonders dafür Wir freuten uns sehr auf das Wiedersehen 1962), Erwin Koller (1960 – 1961, 1962 gedankt, dass ich trotz meiner Geh- und Lieber Pater Rektor, liebe Canisianer-Ge- und auf einen themenreichen Gedanken- – 1965), Josef Wohlmuth (1960 – 1961), Stehprobleme noch täglich die Heilige meinschaft! austausch. Michael Raske (1957 – 1962), Theodor Messe feiern kann. Möge Gottes Segen Solange uns das Reisen noch freut, sollten Dankbar gedachten wir auch derjenigen, Schneider (1951 – 1953) immer über dem Canisianum sein, den wir einander treffen – war unser Beweg- die aus Alters- oder Krankheitsgründen dieser Einrichtung verdanke ich meinen grund. Und so kam die „G7“ Gruppe (Zitat diesmal nicht dabei sein konnten sowie der Priesterberuf. Schupp) im Kloster Wernberg zusammen: uns bereits vorausgegangenen Freunde. Mit herzlichen Grüßen In erfreuender Erinnerung Paul Öttl (1957 – 1959), Altpfarrer Walter Raberger (1966 – 1974), Gerhard Förch (1963 – 1974), Hubert Puchberger (1964 – 1968, 1969 – 1974), Maximilian Dörnbach, Juli 2019 Strasser (1968 – 1970, 1971 – 1975, 1978 -1980), Franz Strasser (1971 – 1974), Sr. Lieber P. Rektor! Pallotti Findenig (1971 – 1975) Recht herzlich darf ich Ihnen danken für Ihr gutes Gedenken zu meinem Jubiläum. Wir sind dankbar für diese prägende Zeit Die Zeit im Canisianum (1963 – 1969) war in Innsbruck und für alle Begegnungen und eine gediegene Grundlage für mein pries- Freundschaften.

72 73 Briefe und Grüsse aus aller Welt Briefe und Grüsse aus aller Welt

St. Ottilien, August 2019 sage ich Ihnen und Euch auch nochmals Im Namen der heutigen Kollegsgemein- gel des Canisianums, nur die Küche war „Vergelt’s Gott“ für alle Wegbegleitungen in schat gemeinsam. Seither blieb ein recht herz- Liebe Mitbrüder, meinem langen guten Leben! liches Verhältnis zwischen dem Canisia- liebe Angehörige, Freunde und Bekannte, Mit herzlichen Grüßen und guten Segens- P. Stefan Dartmann SJ, Rektor num und dem Germanicum. wünschen Eineinhalb Jahre sind es nun schon, dass Ihr ich hier in St. Ottilien wieder meine Hei- Aus der Jubiläumsnummer „1552 - 1952. Rückkehr mat habe. Ich fühle mich gut aufgehoben + Viktor Josef Dammertz OSB (1950 – 400 Jahre Collegium Germanicum et Hun- Schon zu Weihnachten 1915 hatte Be- – dank der freundlichen Unterstützung der 1953), Bischof em. von Augsburg garicum“ unseres Korrespondenzblattes: nedikt XV. das Kolleg aufgefordert, nach Pflegerinnen und jungen Mitbrüder in der Rom zurückzukehren. P. Nabone konnte Infirmerie und Anteilnehmen-Können am Nach Innsbruck aber erst 1919 nach Innsbruck melden, Leben der Erzabtei, gerade auch an der „Bei Kriegsausbruch trat P. Ehrenborg an dass das Lazarett im Juli ausziehe. Seine Liturgie der „großen Gemeinschaft“ in der Rom, 27. Oktober 2019 die Spitze des Kollegs… So schön seine guten Beziehungen und die Begünstigun- Klosterkirche über mein Tonübertragungs- Spiritualszeit gewesen war, so sorgenvoll gen des Generals der italienischen Besat- system. Zum Glück kann ich jeden Tag Lieber P. Rektor, lieber Andreas! wurde seine Amtszeit als Rektor. Gleich zungstruppen halfen P. Ehrenborg, die Rei- aufstehen und mich in meinem Lehnsessel Liebe Hausgemeinschaft des Collegium im ersten Jahr mussten die Alumnen Ita- se nach Rom zu organisieren. 19 Alumnen im Gemeinschaftsraum der Lektüre von Canisianum! lien verlassen. Die Schlussexamina an der fuhren am 27. Oktober 1919 los. Er selbst Zeitungen und Büchern widmen; und freue Gregoriana wurden fakultativ vorverlegt. kehrte nicht mit zurück, da er zum Spiritual mich, dass meine Schwester, Mitbrüder, Mit Freude und Dankbarkeit denken wir im Am Herz-Jesu-Freitag im Mai 1915 ver- des Kölner Priesterseminars ernannt wor- frühere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Collegium Germanicum et Hungaricum da- abschiedeten sich die Alumnen, nachdem den war. An seine Stelle trat der Regens immer wieder einmal zu Besuch kommen. ran, dass heute vor auf den Tag 100 Jah- Papst Benedikt XV. sie in der Abschiedsau- des Canisianums, FM P. Michael Hofmann. Mein langjähriger „Ruhestands-Fahrer“ Dr. ren 19 Germaniker aus Innsbruck aus dem dienz dem Erzengel Raphael empfohlen Wegen der politischen Verhältnisse trug Strobl bringt mich freundlicherweise gele- Canisianum nach Rom zurückgekehrt sind. hatte. P. Rektor verließ als letzter das Haus er offiziell nur den Titel eines Vizerektors. gentlich zum Arzt oder zu einer Besorgung Im Canisianum hatten sie in den Wirren des und reiste am 20. Juni nach Feldkirch… Vor dem Staat blieb P. Nalbone Rektor des – und verbindet dies auch mit einem „Ab- Ersten Weltkrieges seit 1915 Aufnahme ge- Die Sorge um das Haus wurde P. Nalbone, Germanikums. Die finanzielle Lage hatte stecher“ nach St. Alban, wo ich so lange funden, gelebt und studiert. dem italienischen Assistenten an der Ku- es dem neuen Rektor nicht erlaubt, die gelebt habe und den Benediktinerinnen rie, anvertraut. Er schloss einen Vertrag mit Erstjährigen mit nach Rom zu nehmen. Es dort dankbar verbunden bin. Nach und Der beiliegende Bericht aus der Jubilä- den Militärbehörden, nach dem das Haus dauerte aber keine Novene lang, und das nach wird dort mein früheres Arbeitszim- umsnummer unseres „Korrespondenzblat- als Verwundetenlazarett zur Verfügung ge- Telegramm traf in Innsbruck ein: Veniant!“ mer geräumt. Neben mancher Erinnerung tes“ vom Mai 1952 (400 Jahre CGU) erin- stellt wurde… weckte die nochmalige Begegnung mit nert noch einmal an einzelne Details dieser meinen Büchern und Unterlagen auch Umstände. P. Hofmann, Regens des Canisianums in Vorau, 29.10.2019 Staunen, womit man im Lauf eines langen Innsbruck, lud das Kolleg, dessen Alum- Lebens befasst war, wo man sich einbrin- Wir danken Euch, unseren ehemaligen ne er gewesen war, recht herzlich ein. Al- Lieber P. Andreas Schermann, gen konnte – und was man, hätte man Gastgebern, für die Aufnahme und Gast- lerdings lag es im Kriegsgebiet und war ein herzliches Dankeschön für Ihre guten noch die Kraft, gerne noch tiefer durch- freundschaft damals und bieten unsere Lazarett. Nach langen Verhandlungen mit Wünsche und das Gedenken. dringen möchte. Gastfreundschaft an, wenn einige (!) Cani- dem Unterrichtsminister wurde ein Teil des Das Canisianum war für mich ein wesent- Anlass für solche „Rückschau“ war dann sianer einmal ein paar Tage in Rom verbrin- Hauses für die Germaniker freigemacht. Im licher Lebenspunkt. Für mich und auch für auch mein 90. Geburtstag. Es war mir eine gen wollen… September konnte P. Rektor seine Germa- die Vorauer Mitbrüder war das Canisianum tiefe Freude, dass ich den Dankgottes- Wenn vor 100 Jahren mit den Heimkehrern niker in einem Rundbrief nach Innsbruck ein Beginn einer persönlichen Entfaltung dienst in der Klosterkirche selbst zelebrie- auch gleich der damalige Regens des Ca- rufen, um das Studium dort fortzusetzen. und Entwicklung. Wir begegneten Kollegen ren, Wandlung und Segen sogar stehend nisianums, ein Frater Maior unseres Kol- 50 Alumnen trafen am 20. September 1915 aus vielen Nationen und wurden von Jesu- vollziehen konnte. legs, als neuer Rektor des Germanikums, im Canisianum ein. Dort nahmen sie fast itenpatres begleitet. Das war ein Erlebnis. Als Schrifttexte hatte ich Phil 3,8-14 und „mit nach Rom ging“, so haben wir in letz- alle alten Gepflogenheiten des Germani- Dafür sind wir noch immer dankbar. Joh 15,1-7 gewählt. Das Bild vom Wein- ter Zeit immerhin einen verdienten Minister kum wieder auf. P. Franz Sales Müller, der Ganz liebe Grüße stock bestärkt in der tröstlichen Verbun- aus unserm Kolleg Eurem Kolleg als Rek- von 1913 bis 1933 Repetitor war, gab pri- denheit mit Christus in allen Höhen und tor vermacht, nämlich Dich, lieber Andre- vate Vorlesungen, um die Versäumnisse Rupert Kroisleitner (1961 – 1966) Tiefen des Lebens; und in der Verbun- as! Ein später Ausgleich sozusagen… Für des letzten Schuljahres aufzuholen. Die denheit untereinander. In diesem Sinne alles: Vergelt’s Gott! Germaniker bewohnten einen eigenen Flü-

74 75 Briefe und Grüsse aus aller Welt Rezensionen und Eingang von Büchern

St. Oswald, 29.10.2019 Luxemburg, den 6. 11. 2019 10. Rezensionen und Eingang von Büchern und starker argumentativer Kraft hat er so die Bedeutung des Evangeliums in einer Lieber P. Regens! Sehr geehrter, lieber Pater Rektor! Józef Niewiadomski zunehmend nachchristlichen Welt nach- Mit etwas Verspätung möchte ich mich Dramatische Figuren des Glaubens. vollziehbar gemacht. Dieser Band versam- endlich bedanken für die Glückwünsche Herzlichen Dank für Ihre Glückwünsche zu Christlich glauben in den Herausforde- melt ausdrucksstarke Predigten, kraftvolle zum Achtziger. Von diesen achtzig Jahren meinem 75. Geburtstag – in dem vorange- rungen von heute. theologische Gegenwartsanalysen und waren die zwei Jahre in Innsbruck sehr be- stellten Gedicht von Martin Gutl kann ich Herausgegeben von Matthias Moosbrug- dogmatische Grundsatztexte. Sie demons- deutungsvoll. Der Pastoralpsychologische mich gut erkennen. Vielen Dank. ger und Karin Peter trieren eindrucksvoll das Zukunftspotential Lehrgang und das Leben im Canisianum Die Zeit im Canisianum ist mir noch in guter Herder Verlag GmbH., 2019 der Theologie im Allgemeinen - und der waren sehr hilfreich für meine Aufgabe als Erinnerung. Mit großer Dankbarkeit denke ISBN 978-3-451-38401-1, 323 Seiten Dramatischen Theologie im Besonderen. Novizenmeister im Stift St. Florian und für ich an jene vier Jahre zurück, die entschei- meine Tätigkeit als Pfarrer in Katsdorf und dend für mein ganzes Leben waren. »Józef Niewiadomski erzählt ... nicht nur jetzt in St. Oswald. Mit großem Interesse Mit den besten Wünschen für das Canisia- aus persönlicher Lust, sondern auch aus verfolge ich das Geschehen im Canisia- num und mit herzlichen Grüßen theologischer Verantwortung. Er möchte, num. dass seine Botschaft - das Evangelium Ich wünsche Ihnen reichlich Gottes Segen Ihr Guy Muller (1968 – 1972) - bei den ganz konkreten Zuhörern und für Ihren Dienst als Regens! Lesern ankommt. Und er weiß, dass das Mit frohen Grüßen zuerst einmal bedeutet, sehr sensibel für sein Publikum zu sein und zu wissen, wie Josef Etzelstorfer (1968 – 1970) man reden bzw. wie man erzählen muss, um auch verstanden zu werden.« (aus dem Vorwort der Herausgeber)

Józef Niewiadomski, geb. 1951, Dr. theol., Professor für Dogmatik an der Theologi- schen Fakultät der Universität Innsbruck, Leiter des »Raymund Schwager Archivs« und des Projekts »Raymund Schwager: Dramatische Theologie«. (im Canisianum von 1972 bis 1981)

Józef Niewiadomski ist nicht erst seit dem Tod seines Lehrers Raymund Schwager SJ (1935-2004) sowohl Gesicht als auch Stim- me der Innsbrucker Dramatischen Theolo- gie. In ungebrochener Kreativität und mit unermüdlichem Schwung versucht er, das Heilsdrama Jesu mitten im Hier und Heu- te greifbar und plausibel zu machen. Mit großer Lust am Erzählen, feinem Gespür für die Lebenssituationen seiner Mitmen- schen am Umbruch zum 3. Jahrtausend

76 77 Rezensionen und Eingang von Büchern Terminkalender im Wintersemester 2019/2020

Christian Bauer, Marco A. Sorace (HG.) deutlich: Michel de Certeau verkörpert eine 11. Terminkalender im Wintersemester 2019/2020 Gott anderswo? überzeugende Erinnerung an die Zukunft Matthias Grünewald Verlag der christlichen Rede von Gott. September 2019 ISBN: 978-3-7867-4027-8, 444 Seiten Mi 25. 18:40 Vesper Mit Beiträgen von Christian Bauer, Dani- 20:00 Eröffnungsabend el Bogner, Johanna Breidenbach, Michael Do 26. 09:00 Klausur: Kollegkonsult zur Eröffnung des Studienjahres Eckert, Margit Eckholt, Ulrich Engel, Judith 15:00 „dies officialis“ Bildung der Kommissionen mit Bereitschaft zur Gruber, Gregor Maria Hoff, Johannes Hoff, Übernahme der Ämter sowie Wahl der Moderatoren (vgl. RL 43-48) Christian Kern, Hildegund Keul, Hadwig Fr 27. Gemeinsame Wallfahrt zum Studienjahresbeginn nach Altötting Müller, Michael Schüßler, Jörg Seip, Marco So 29. 18:20 Anbetung Sorace, Gerrit Spallek, Joachim Valentin Oktober 2019 Dr. theol. CHRISTIAN BAUER ist Professor Di 01. Vorlesungsbeginn im Wintersemester für Interkulturelle Pastoraltheologie an der 11:00 Eröffnungsgottesdienst der Theol. Fakultät in der Jesuitenkirche Katholisch-Theologischen Fakultät der Uni- Do 03. 18:10 Eröffnungsgottesdienst im Canisianum mit Rektor P. Schermann SJ versität Innsbruck. Fr 04. 1. Kulturgruppenabend So 06. Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden – 18:20 Anbetung Dr. theol. MARCO A. SORACE ist Dozent an Do 10. 18:10 Gemeinschaftsgottesdienst im Canisianum der Bischöflichen Akademie des Bistums Fr 11. 2. Kulturgruppenabend Aachen. So 13. 11:00 Gottesdienst der Universitäten und des MCI zum 350° Jubiläum mit Bischof Hermann 18:20 Anbetung Mi 16. 18:30 Wortgottesdienst – Rosenkranz Do 17. 18:10 Gemeinschaftsgottesdienst im Canisianum Fr 18. Rektorstag der Universität, 18:00 „Geistlicher Austausch“ So 20. Weltmissionssonntag: 11:00 Messe in der Jesuitenkirche gestaltet von einer Gruppe des Canisianums 18:20 Anbetung Do 24. 18:10 Gemeinschaftsgottesdienst im Canisianum Fr 25. 3. Kulturgruppenabend Sa 26 07:30 Eucharistiefeier – Österreichischer Nationalfeiertag So 27. Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden - 18:20 Anbetung

Michel de Certeau SJ (1925–1986) avan- November 2019 ciert gerade vom kulturwissenschaftlichen Fr 01. Allerheiligen Eucharistiefeier in Pfarren – 18:40 Vesper Geheimtipp zur theologischen Pflichtlek- Sa 02. Allerseelen 07:30 Eucharistiefeier im Canisianum für die Verstorbenen des türe. Sein »heterologisches« Denken an Canisianums (Angehörige der Canisianer und Alt-Canisianer) der Schnittstelle von Mystikgeschichte, 14:00 Grabsegnung am Westfriedhof Psychoanalyse, Ethnografie und Semiotik So 03. Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden - 18:20 Anbetung war schon spätmodern, als die meisten in Do 07. 18:10 Gemeinschaftsgottesdienst im Canisianum Theologie und Kirche erst einmal modern Fr 08. Mittagessen mit Gästen aus der Ukraine sein wollten. Dieser erste theologische 4. Kulturgruppenabend Sammelband zu Certeau im deutschen Sa/So 09./10. 15:00 1. Einkehrtag (PP. M.Schmidt SJ/J.Thorer SJ) Sprachraum öffnet neben den Beiträgen „Christkönig: Bedeutung Jesu – persönlich und universal“ von etablierten Expertinnen und Experten In Verbindung mit dem Jubiläum der ukrainischen (Alt-)Canisianer Innsbruck den Diskurs in eine neue Generation von Do 14. 18:10 Gemeinschaftsgottesdienst im Canisianum Theologinnen und Theologen sowie in die Fr 15. 5. Kulturgruppenabend Breite der theologischen Fächer. Inmitten So 18. Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden - 18:20 Anbetung der Pluralitätsstrudel der Gegenwart wird Do 21. 18:10 Gemeinschaftsgottesdienst im Canisianum

78 79 Terminkalender im Wintersemester 2019/2020 Terminkalender im Wintersemester 2019/2020

Fr 22. 15:00 „Workshop“ zum Thema „Missbrauch“, 18.40 Vesper,19.00 Abendessen Terminhinweise – Sommersemester 2020 So 24. Christkönigssonntag Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden - 18:20 Anbetung Do 28. 18:10 Gemeinschaftsgottesdienst im Canisianum Sa 08.02.-Sa 15.02. Exerzitien für Neoingressi (Jahrgang 2018/2019) Fr 29. 6. Kulturgruppenabend Mo 02.03. Vorlesungsbeginn Sommersemester Sa 30. 15:00 2. Einkehrtag (vom Canisianum gestaltet) - „Advent und Weihnachten“ 11:00 Eröffnungsgottesdienst der Theologischen Adventkranzsegnung in der Vesper Fakultät, Jesuitenkirche Sa/So 14./15.03. 15:00 4. Einkehrtag (Mag. Alexandra Bauer) Dezember 2019 „Passion und Ostern“ So 01. 2. Einkehrtag, 1. Adventsonntag Mo 06.04.-Sa 18.04. Osterferien Do 05. 18:10 Gemeinschaftsgottesdienst im Canisianum Fr 01.05. Staatsfeiertag Fr 06 7. Kulturgruppenabend Sa/So 16./17.05. 15:00 5. Einkehrtag (Sr. Christa Baich) So 08. Mariä Empfängnis Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden 18:20 Anbetung „Pfingsten – Geist/Kirche“ Do 12. 07:00 Eucharistiefeier Do 21.05. Christi Himmelfahrt 18:30 Adventabend im Canisianum mit Freundinnen und Freunden des So/Mo 31.05./01.06. Pfingsten Collegium Canisianum und mit dem Jesuitenkolleg Do 11.06. Fronleichnam Fr 13. 8. Kulturgruppenabend Fr 19.06. Herz-Jesu-Fest So 15. 3. Adventsonntag Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden 18:40 Vesper Mo 29.06.-Mi 30.09. Sommerferien der Universität Mo 29.06.-So 20.09. Ferienordnung im Canisianum So 20.09. bis Sa 26.09. „Wienwoche“ [Mo 16. Dezember 2019 – Fr 03. Jänner 2020 – Ferienordnung in der Weihnachtszeit] Do 01.10. Vorlesungsbeginn im Wintersemester 2020/2021 11:00 Eröffnungsgottesdienst der Theologischen Fakultät in der Jesuitenkirche Jänner 2020 Mo 06. 18:30 Haussegnung Do 09. 18:10 Gemeinschaftsgottesdienst im Canisianum Fr 10. 9. Kulturgruppenabend Sa/So 11./12. 15:00 3. Einkehrtag (P. Martin Hasitschka SJ) „Beginn von Jesu Wirken“ Do 16. 18:10 Gemeinschaftsgottesdienst im Canisianum Fr 17. 10. Kulturgruppenabend So 19. Eucharistiefeier in Pfarren – 18:20 Anbetung Di 21. 12:05 Gemeinsamer Gottesdienst und Mittagessen mit dem Jesuitenkolleg Do 23. 18:10 Gemeinschaftsgottesdienst im Canisianum Fr 24. 18:00 Geistlicher Austausch So 26. 19:00 Semester-Schlussgottesdienst der Universitäten und des MCI Jesuitenkirche Do 30. 18:10 Gemeinschaftsgottesdienst im Canisianum Fr 31. 11. Kulturgruppenabend

Februar 2020 Sa 01. Ende des Wintersemesters

[Mo 03. Februar 2020 – Sa 29. Februar 2020 – Ordnung in den Semesterferien]

80 81 Spendenliste Spendenliste

12. Wir danken unseren Spendern und Förderern Prämonstratenser Chorherrenstift Wögerbauer O. Innsbruck Woschitz K., Dr. Prämonstratenser Chorherren Geras Spender und Förderer Jacob H., Dr. Pröls J. Jenner Chr., DDr Spendenliste Sommer/Herbst 2019 Ammering J., Dr. Juhant J. Raberger W., DDr. Stichtag: 25.11.2019 Auer K. H., DDr. Raske M., Dr. Augustyn J. M. Kaiser A. u. H. Rechberger F. Karmeliterkloster Ibk Rechberger G. Baur-Wirtenberger A. Kath. Pfarramt Bütschwil Riegler P. Bertlwieser F., Dr. Kath. Pfarramt Mosnang Röttig P., Dr. Pater-Michael-Hofmann-Stiftung Blum W. Kath. Pfarramt Mühlrüti Ruschitzka E., Dr. Bürgler J. Kath. Pfarramt Zuchwil Katzmayr W. Burri G. Karner J. Schadenhofer L., Dr. Knitel A. Katzmayr W. Scherer O. Deutsche Region der Provinz Europa d. Kempter K. Scherrer G. Ges. Mariens Kloster Ewige Anbetung Schiestl M. Patenschaften und Studienplätze Dolan A. Kloster Wernberg Schild H. Koch H., Dr. Schmitt H. Bischöfliches Ordinariat Linz Eberle F. Konzili J. Schröder J. Gaida P. u. I. Ebmer A. W. Kroisleitner R. Schwab J. Jesuitenmission Nürnberg Eckstein M. Kutter B. Schweiger J., Dr. Kath. Konfessionsteil St. Gallen Egger F. Schweinberger R., Dr. Kirche in Not Egger K. Ladurner P., Dr. Sonderegger A. Landschaftliche Pfarre Mariahilf Lagler J. Spreitzer G. Menschen für Andere – Jesuitenmission Felíx Lamarías T. Lampl P. Stadler P. A. Wien Fischer H., Dr. Langthaler R. Stampfli F. Missio Diözese Bozen-Brixen Föhr B. Ledergerber I. Steyler Missionsschwestern Pfarre Andelsbuch Lenz M. L. Stieger T. Pfarre Mondsee Ganhör M. Strasser F. Pfarre Natz Gersbach-Bäschl M. Mader J. H. Streitberger P. Pfarre Schabs Gfrerer H. Manser J. Strigl A. Pfarre Steinakirchen Glassner G. Mähr G. Pfarre St. Barbara, Schwaz Glaus J. Melnick G. Thattakath J.-P. Pfarre St. Johann i. Tirol Gmainer-Pranzl F., DDr. Miesbauer L. Tomitza G., Dr. Pfarre St. Martin, Bürs Grabner Chr. Milby L. Trautman D. W. Renovabis Groiss W. P. Miribung R., Trojer M. Schadenhofer L., Dr. Günther, Dr. Müller L. u. D., Dr. Müller G. Wagner O. Hackstein T. u. U. Müller R. Wallensteiner F. u. A. Haider A. Muller–Gaberle G. Weber O. Intentionen haben übersandt: Häne F. und A. Weber St. W. Heindl H. P. Öttl P. Weißensteiner F. Karmelschwestern Innsbruck Hemmelmayr E. Wenk-Schlegel K. Pfarre Nauders Hochstrasser J. Palgrave A. u. R. Weß P., DDr. Seelsorgeeinheit Blattenberg Holzer E., Sr. Pfarre Aurach Willer F. Seelsorgeeinheit Laas Höslinger A.W. Pfarre Schottenfeld Willers U., Dr. Huber F. Pichlbauer J., Dr. Wimmer W., Dr. Pohler E. Wöckinger P., Dr.

82 83 Bankverbindungen Impressum

13. Bankverbindungen 14. Impressum Bitte um Beachtung: Wir führen in Deutschland nur mehr ein Konto, und zwar das der Deutschen Provinz der Jesuiten (für Spenden mit Spendenquittung). Wenn Sie in Deutsch- land spenden und keine Quittung benötigen, bitten wir Sie, ab sofort nur mehr unsere Bankverbindungen in Österreich - siehe Punkt 2 und Punkt 5 - für Ihre Überweisungen zu verwenden.

1. Deutschland (mit Spendenquittung) UniCredit Bank AG, München Deutsche Provinz der Jesuiten K. d. ö. R./Canisianum IBAN: DE45 7002 0270 5801 3817 33 BIC: HYVEDEMMXXX

2. Österreich (steuerlich nicht absetzbar) Raiffeisen-Landesbank Tirol AG Canisianum Innsbruck IBAN AT88 3600 0000 0064 0524 BIC RZTIAT22

3. Österreich (steuerlich absetzbar) Erste Bank Jesuitenaktion MENSCHEN FÜR ANDERE Internationales Theologisches Kolleg IBAN AT94 2011 1822 5344 0000 BIC GIBAATWWXXX Vermerk: Canisianum Innsbruck Korrespondenzblatt des Collegium Canisianum Internationales Theologisches Kolleg Innsbruck 4. Schweiz (steuerlich absetzbar) Homepage: www.canisianum.at Stiftung Jesuiten weltweit Hirschengraben 74 Eigentümer, Herausgeber und 8001 Zürich für den Inhalt verantwortlich: IBAN CH51 0900 0000 8922 2200 9 P. Andreas Schermann SJ, Rektor Sillgasse 6 BIC POFICHBEXXX Vermerk: Canisianum Innsbruck 6020 Innsbruck 0043/512/59463-0 E-Mail: [email protected] 5. Pater-Michael-Hofmann-Stiftung [email protected] Raiffeisen-Landesbank Tirol AG ISSN 1816-7136 IBAN AT82 3600 0000 0059 0968 BIC RZTIAT22 Redaktion: P. Andreas Schermann SJ, P. Josef Thorer SJ, Mag.a Julia Klingler, Dominikus Sukristiono SCHECKS: Seit April 2019 lösen die österreichischen Banken nur mehr Schecks mit einem Wert von € 350,-- und mehr ein. Wir bitten daher unsere geschätzten Spender, in Zukunft Fotos: auf Schecks zu verzichten und stattdessen ihre Spende auf unser Konto bei der RLB Tirol Dominikus Sukristiono, Roman Petruniv, Archiv des Canisianums zu überweisen. Erscheinungsdatum: Dezember 2019

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