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Wilhelmstädter Magazin Nr. 4, August /September 2018 Erscheint sechsmal im Jahr kostenlos und werbefrei, Herausgeber: Bezirksamt von , Stadtentwicklungsamt zler t Schni a a nj T lzer t Schni a a nj T

Seite 3 Seite 6 Seite 9 Feste im August Schiene für Spandau Traube auf Abriss Das Metzer Platz-Fest vom 3. bis 5. August Die Initiative PRO Spandauer Tram kämpft Das Gebäude steht nicht unter und das Wilhelmstadtfest am 19. August gegen den Verkehrskollaps. Beim Busver- Denkmalschutz. Eine Sanierung wäre laden zum Besuch ein! kehr ist das Limit erreicht. sehr aufwändig gewesen. Termine im Stadtteilladen Adamstraße 39 Feiern im August Sprechzeiten des Geschäftsstraßenmanage- Gleich drei Highlights warten im August auf die de vom Freitag, 3. bis Sonntag, 5. August. Wenig sierte am 17. August unbedingt das Radio ein- ments: Di und Mi 10–13 Uhr Wilhelmstädter: Den Auftakt gibt das Metzer später, am 19. August, folgt dann das nächste schalten: Denn da sendet das zum rbb gehörende Sprechstunde des KoSP (Gebietsbeauftragte Platz-Fest, das im letzten Jahr Premiere hatte Highlight: das alljährliche Wilhelmstadtfest an »Radio Eins« vier Stunden lang aus dem Café für die ): Fr 9–14 Uhr und wegen des großen Zuspruchs und der vielen der Brüder-/Wilhelmstraße, das inzwischen Barfly«: die Sendereihe »Die schöne Straße« ist positiven Reaktionen nun fortgesetzt wird, in schon zur schönen Tradition geworden ist. Und diesmal nämlich der Wilhelmstraße gewidmet. Öffentliche Sitzungen der Stadtteilvertretung: diesem Jahr sogar an drei Tagen: am Wochenen- last but not least sollten Wilhelmstädter Interes- Aber der Reihe nach: jeden 1. Mittwoch im Monat, 19.15 Uhr Stadtteilvertretung, AG Verkehr: jeden 2. Mittwoch im Monat, 19–21 Uhr Das Metzer Platz-Fest vom 3. bis 5. August Es fand im letzten Sommer zum ersten Mal Melanchthon-Gemeinde Erko Sturm war so- das Kö gemeinsam mit den anderen Gewer- Beratungsangebote des Sozialteams im statt, initiiert und maßgeblich organisiert fort dabei. Das Fest wurde ein großer Erfolg: betreibenden auch 2018 an den Erfolg an- Stadtteilladen: siehe S. 15 vom Lokal »Kö Reloaded« und seinem Inha- Samstag und Sonntag trafen sich Wilhelm- knüpfen – diesmal an drei Tagen. So fangen ber, Alex Andrew. Er fand, dass sich der Met- städter – Familien, Junge und Ältere, Paare, die Bands bereits am Freitag ab 16 Uhr an, zer Platz geradezu anbietet, dort ein kleines Freunde, zufällige Passanten – bei Kaffee auf der Bühne zu spielen. Am Samstag geht lzer

t AG »Geschichte und Geschichten« Fest für die Nachbarschaft zu veranstalten. und Kuchen, Eis, Gegrilltem, Limo, Bier oder das Programm von 12 bis 22 Uhr, am Sonn- Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der

Schni Dafür gewann er auch andere Gewerbetrei- Cocktails, hörten den Oldie-Bands auf der tag gibt es wieder um 10 Uhr einen öffentli- a jüngeren Geschichte der Wilhelmstadt, baut

a nj bende der nahen Umgebung, wie den »Span- Bühne zu oder tanzten spontan dazu auf chen Gottesdienst, zwischen 14.30 Uhr und

T derzeit ein Archiv auf und trifft sich jeden dauer Weinladen« oder auch das Restaurant dem Platz, Kinder amüsierten sich bei Tor- 18 Uhr beschließt dann die Oldie-Band zweiten Montag und jeden letzten Donnerstag »Croatia«, das Geschäftsstraßenmanage- wandschießen, auf der Hüpfburg oder lie- »­Anno Rock« das Fest. Neben einem lecke- Bilderrätsel: Gewinner gesucht! im Monat um 17 Uhr im Stadtteilladen. ment Wilhelmstadt unterstützte das Vorha- ßen sich die Gesichter phantasievoll bema- ren kulinarischen Angebot gibt es natürlich Wo wurde dieses Foto aufgenommen? ben. Andrew hatte auch die Idee, am Sonn- len, und auch der Gottesdienst unter freiem auch wieder Attraktionen für Kinder. Unter- Wer weiß, welchen Ort in der Wilhelmstadt LOGOS e.V. tag um 10 Uhr einen Gottesdienst auf dem Himmel kam sehr gut an. Trotz allem damit stützt wird das Fest mit Mitteln aus dem Ge- das Bild zeigt, schickt die Lösung – bitte mit Zum Titelbild Sprachkurse »Deutsch kommunikativ« Platz stattfinden zu lassen, der Pfarrer der verbundenen Aufwand und aller Mühe will bietsfonds des »Aktiven Zentrums«. genauer Absenderadresse! – an die Redaktion: Einer unserer Leser bat uns darum, künftig (Deutsch-Russisch): »Wilma«, c/o Ulrike Steglich, Elisabethkirch- einen Hinweis darüber zu veröffentlichen, wo Fr 17–19 Uhr, telefonische Anmeldung: str. 21, 10115 Berlin, oder per Mail an: unser Titelfoto entstanden ist – was wir natür- 0176-56836058 oder 0179-3757818 Vier Stunden über die Wilhelmstraße am 17. August [email protected], lich gern tun! Der Titel dieser Ausgabe wurde zler

Schachtraining (Anfänger, für Kinder ab Knapp zwei Wochen später gibt es dann das »radioeins-Straßenengel« Michael Hölzen, t Einsendeschluss ist Montag, der 3. September. im Südpark aufgenommen. 8 Jahren): donnerstags, 16.30 Uhr, nächste Highlight: der rbb-Radiosender »Ra- der als Reporter kleine und große Geheim-

Unser letztes Titelbild entstand in der Sport- Schni Anmeldung: Tel. 0162-2505565 dio Eins« sendet am Freitag, 17. August vier nisse der Wilhelmstadt aufdecken soll, es a Unter den richtigen Einsendungen wird ausge- und Freizeitanlage im Südpark, es zeigte zwei a nj

Stunden lang live aus dem Café Barfly. moderieren Max Spallek und Sonja Koppitz. T lost, der Gewinner erhält einen 20-Euro-Bü- Mädchen beim Schachspiel. Von 13 bis 17 Uhr geht es in der beliebten Sen- Wer nicht vor Ort sein kann, sollte an diesem chergutschein für die Dorotheenstädtische SELAM dereihe »Die Schöne Straße« um die Wil- Tag die Frequenz 95,8 MHz am Radio einstel- Buchhandlung. Unser letztes Bilderrätsel (Sozialarbeit für Kinder und Jugendliche) WILMA im Internet helmstraße: mit Live-Musik, Gästen und In- len! zeigte den kleinen Zaun an der Ecke Jäger-/ Ansprechpartner: Mesut Göre, Alle bisher erschienenen Ausgaben der WILMA terview-Partnern, Hörer-Aktionen und dem Beyerstraße. Viele Leserinnen und Leser Kontakt: Tel. 0176-34 93 90 44 findet man auch im Internet mit sämtlichen ­wussten das, auch Till Klune, der erst sechs Ausgaben als PDF unter: www.wilhelmstadt- Jahre alt ist, aber trotzdem schon so prima bewegt.de/was-bewegt-sich/wilma schreiben kann! Da kommt ein Büchergut- Bunt, vielfältig, lokal: Wilhelmstadtfest am 19. August schein für eine spannende Ferienlektüre gerade Überaus bunt wird es wieder am Sonntag, 19. und »Aktiven Zentrum« Wilhelmstadt und richtig – herzlichen Glückwunsch und wir Die nächste WILMA ... August beim alljährlichen Wilhelmstadtfest, stehen für Fragen zur Verfügung. Auch die wünschen Dir schöne Sommerferien! Der Preis ... erscheint nach einer kurzen Sommerpause wenn sich ab 11 Uhr zahlreiche Initiativen, Arbeitsgruppe »Geschichte + Geschichten« Impressum wird Dir per Post zugesandt. September . Vereine und lokale Gewerbetreibende an ist wieder dabei und zeigt Historisches aus Herausgeber Bezirksamt Spandau von Ständen präsentieren – diesmal sind es so- dem Gebiet. Berlin, Abt. Bauen, Planen und Gesundheit; gar noch mehr als im Vorjahr. Dabei trifft Daneben gibt es vielfältige Attraktionen Bitte gießen! Stadtentwicklungsamt man Vertrautes und alte Bekannte – wie die und Mitmach-Aktionen für große und klei- Redaktion Christof Schaffelder, Kirchgemeinden, die »Kreativmolkerei«, wie ne Besucher: ein Retro-Kinderkarussell etwa, Der Mai war viel zu trocken und sommerlich serungen. Diese sollten möglichst am frühen Ulrike Steglich den Weinladen, Clown Viktor, die »KaffeePo- Kinderschminken, Tape-Art, Getränkekisten- heiß, ebenso der Juni. In Berlin und Branden- Morgen oder nach Sonnenuntergang vorge- Redaktionsadresse »Wilma«, lizei«, THW und Freiwillige Feuerwehr – und Baumklettern, Kicker und vieles mehr. burg wurde die Waldbrandgefahr ausgerufen. nommen werden. Da die Erdkruste durch die c/o Ulrike Steglich, Elisabethkirchstr. 21, ebenso wie Neues: So sind beispielsweise Und während die Stände gegen 17–18 Uhr »Conni« Ort, die schon in den letzten Jahren Doch auch das Stadtgrün leidet sichtlich: etli- Trockenheit wasserabweisend wirkt, soll man 10115 Berlin, Tel.: (030) 283 31 27, die jungen Wilhelmstädter Brauer von ÄNDE schließen, geht das bunte Musikprogramm mit unglaublichem Engagement das Fest che Wiesen gleichen immer mehr einer Steppe, den Baum zunächst angießen und dann kurz mail: [email protected] mit ihrer Ingwerlimonade präsent, das sozi- auf der Bühne abends noch weiter, ebenso gemeinsam mit etlichen anderen Gewerbe- Straßenbäume und Sträucher machen schlapp. warten, bis etwas Feuchtigkeit eingezogen ist. Fotoredaktion Tanja Schnitzler, ale Nachbarschaftsprojekt BENN oder Ibra- natürlich wie das breite kulinarische Ange- treibenden und großer Unterstützung Deshalb bittet der Regierende Bürgermeister Dann nimmt der Boden den Rest des Wassers [email protected] him Alvaro Zongo und Katharina Korell, die bot: von Eis, Kuchen und Waffeln über die durch das Geschäftsstraßenmanagement die Bürger, die Grünflächenämter zu unter- besser auf, empfohlen werden mindestens 20 Entwurf und Gestaltung Selbstgenähtes aus westafrikanischen Stof- berühmten Pizzen von »Solo Pizza« und Wilhelmstadt auf die Beine stellten. Teilwei- stützen und beim Wässern des Stadtgrüns zu Liter pro Baum. Auf mit Split angelegten Kai Dieterich, www.morgen-berlin.com fen anbieten. Natürlich sind auch die Sanie- Grillspezialitäten bis hin zu Cocktails an der se finanziell gefördert wird es mit Mitteln helfen. Während der anhaltenden Hitzeperiode Baumscheiben kann das Wasser direkt eindrin- Satz: Andreas Koch rungsbeteiligten – Vertreter des Bezirk- Barfly-/Plan B-Bar. des Sanierungsgebiets »Spandau Wilhelm- und Trockenheit benötigen insbesondere neu gen, so dass kein Angießen erforderlich ist. Druck BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH samts, Abt. Stadtentwicklung, das Büro Viele Gelegenheiten also, um viel Spaß zu stadt«. angepflanzte Bäume und »Straßenbegleit- Übrigens macht der Wassermangel auch der www.berliner-zeitungsdruck.de KoSP als Gebietsbetreuer, das Geschäfts- haben. Organisiert wird das Fest von der Man kann also davon ausgehen, dass auch grün« – also Hecken, Büsche und andere Pflan- Fauna zu schaffen: Vögel sind dankbar für jedes V.i.S.d.P. Ulrike Steglich / Für den Inhalt straßenmanagement Wilhelmstadt, die Planbar Gastronomie UG, das ist die Betrei- dieses Fest wieder ein großartiges Kiez-Er- zungen, dessen Wurzeln nicht bis zum Grund- Schälchen Wasser, das man für sie hingestellt! der Zeitung zeichnet nicht der Herausgeber, Stadtteilvertretung – präsent, informieren bergesellschaft von Barfly und Plan B mit lebnis wird, sofern es nicht gerade durch wasser reichen – dringend zusätzliche Bewäs- sondern die Redaktion verantwortlich. über das Geschehen im Sanierungsgebiet den Chefinnen Lucie Friede und Cornelia Wolkenbrüche geflutet wird. us

2 3 Geduldsspiel für Die Mehrkosten und damit die Finanzie- Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung neuen Quartier auch als Ergänzung begrei- rungslücke resultieren zum einen daraus, als Fördergeber hat nun den Bezirk aufgefor- Künftiges Stadtquartier fen, der den Erlebniswert des gesamten Wildwuchs dass seit Erstellen der Bauplanungen und dert, eine Aufstellung der Mehrkosten vor- Spandauer Zentrums erhöht und dessen der Ausschreibung von Bauleistungen er- zulegen, sowie zu prüfen, wo möglicherwei- Stellung gegenüber den Shopping-Centern Neue Probleme beim Neubau hebliche Preissteigerungen im Baugewerbe se Einsparungen vorgenommen werden auf der Postbrache auf der Brandenburger grünen Wiese stärkt. für die Kinder- und Jugend­ zu verzeichnen sind, bedingt durch den an- können und ob der Bezirk selbst eventuell Das »Spandauer Ufer« erhält vorläufig die »Auszeichnungsstufe Gold« freizeiteinrichtung haltenden Bauboom und die starke Nachfra- finanziell die Lücke überbrücken kann. Bau- Auch technisch will das neue Quartier Maß- ge. Arbeiten, die bereits beauftragt waren, herr der Maßnahme ist die Abteilung für stäbe setzen. So sieht das Energiekonzept werden zwar ausgeführt und fertiggestellt, Bürgerdienste, Ordnung und Jugend des Be- eine »Flusswasserkühlung« vor, was uns in Inzwischen prangt ein neues Schild am Zaun aber weitere können vorerst nicht ausgelöst zirks, zuständig für die Bauumsetzung ist Erste am Rechner entwickelte Visualisierungen Güterzüge an dem 80-Meter-Turm vorbei rat- diesem Sommer als eine kluge Maßnahme der Götelstraße: »56. Bauwoche« haben die werden. die Abteilung Facility Management, Natur- liegen jetzt vor: Bis zum Jahr 2022 wird auf dem tern, deren Lärmpegel draußen vor dem erscheint. Und zum Heizen und für die Kinder und Jugendlichen der Freizeitein- Ein weiteres Problem resultiert aus der und Umweltschutz. seit Jahrzehnten brachliegenden Grundstück des Fenster maßgeblich ist, scheidet hier Woh- Warmwasserbereitung soll die Energie zu ei- richtung »Wildwuchs« darauf geschrieben Grundwassersituation, die bei der Planung Der Rohbau für die Freizeiteinrichtung könn- ehemaligen Hauptpostamtes­ ein neues hochver- nungsbau aus. Statt dessen entstehen jetzt nem großen Teil per Wärmetauscher von der und es fotografiert. Seit 56 Wochen warten offenbar unterschätzt wurde. Jedenfalls te nun, wenn es ab jetzt gut läuft, zum Ende dichtetes Stadtquartier entstehen, das in vieler Büros, was in der Bezirkspolitik aber nicht Abwasserdruckleitung entnommen werden, sie nun schon darauf, dass es endlich mit zeigt sich nun, dass für die Gründung Spund- des Jahres stehen, ansonsten zum Frühjahr Hinsicht Akzente setzt: Es orientiert sich an sei- mal ungern gesehen wird: Wo, wenn nicht die unter dem Gelände verläuft. Dann hei- dem Neubau vorangeht und sie wieder in wände gebaut werden müssen, damit die 2019. nem Spandauer Umfeld, nimmt unterschiedliche am Bahnhof, sollen sich in Spandau künftig zen die Wilhelmstädter mit ihrem Badewas- ein richtiges neues Gebäude einziehen kön- Baugrube nicht etwa vollläuft. Damit wird Dass »Wildwuchs« nun noch länger mit ei- Funktionen auf und verspricht eine gewisse Le- Top-Betriebe aus strategisch wichtigen Be- ser künftig auch das neue Stadtquartier und nen. Und geahnt haben es ja viele schon auch der Kellerbau teurer. nem Notbehelf auskommen muss (und so bendigkeit. Und es setzt darüber auch technisch reichen wie etwa den Unternehmensdienst- nicht nur die Kanalisation. Für dieses Kon- längst, aber nun ist es nicht mehr zu überse- ein Winter in Containern kann verdammt neue Maßstäbe für einen nachhaltigen Umgang leistungen ansiedeln, die vor allem Büroflä- zept sowie für die gesamte Planung des hen: Der SJC Wildwuchs wird wohl auch den ungemütlich werden), wiegt umso schwerer, mit knappen Ressourcen. chen in besonders verkehrsgünstigen Lagen Spandauer Ufers hat die Deutsche Gesell- zweiten Winter in den notdürftigen Behelfs- als die Einrichtung eines der wenigen Kin- suchen? schaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) dem containern in der Götelstraße zubringen der- und Jugendfreizeitangebote in der un- Was da geplant ist, finden natürlich nicht Projekt vorübergehend ein Vorzertifikat der müssen. terversorgten Wilhelmstadt ist und damit ­alle auf Anhieb schön, Vergleiche mit dem Wie belebt das Quartier später tatsächlich »Auszeichnungsstufe Gold« verliehen, das Aus ihrem alten Domizil in der Götelstraße stark frequentiert. us Potsdamer Platz machen schon jetzt die sein wird, werden jedoch die Spandauer ent- erst nach Abschluss der Bauarbeiten in ein mussten sie raus, weil der 50er-Jahre-Bau Runde. Mit dem »Spandauer Ufer« setzt sich scheiden. Dazu muss es gelingen, die neuen dauerhaftes Zertifikat umgewandelt wer- hoffnungslos marode war. Stattdessen soll Spandau tatsächlich ein markantes neues Einzelhandels- und Dienstleistungsflächen den kann. In der Bezirkspolitik ist man sich an dieser Stelle ein neuer, großzügiger Bau Quartier in sein Zentrum, das das Stadtbild so attraktiv zu vermieten, dass diese bei ih- übergreifend schon länger darüber einig, mit entsprechenden Freiflächen entstehen, künftig prägen wird. Mit bis zu 80 Metern ren Einkaufstouren in die Altstadt oder in dass Spandau mit diesem Projekt ein wirkli- finanziert mit Mitteln aus einem Sonderpro- ragt es deutlich über die Dächer seiner Um- die Arcaden auch den Weg zum Spandauer cher Glücksgriff gelungen ist. cs gramm. Doch wiederholt mussten wir in gebung heraus, ohne freilich den Turm des Ufer suchen. Da bietet die Anordnung der dieser Zeitung berichten, dass es aus unter- Spandauer Rathauses zu übertrumpfen. Da- Geschäfte an einer diagonal durch das Quar- schiedlichen Gründen zu Verzögerungen bei bei zeigt das neue Quartier aber ein vielfälti- tier verlaufenden, ruhigen Fußgängerzone der Baumaßnahme kam. ges Gesicht. Die Fassaden ähneln sich zwar schon einen gewissen Anreiz. Das eigentli- Inzwischen gibt es neue Hiobsnachrichten: in ihrer Rasterung, die jeweiligen Muster der che »Bonbon« für die Spandauer wird aber Vom Havelufer aus wird eine Fußgängerzone nämlich Mehrkosten, die zumindest in die- zler

t verschiedenen Gebäude unterscheiden sich wohl die Gelegenheit sein, auf der Terrasse das neue Quartier diagonal durchziehen. sem Jahr nicht mehr aus dem Förderpro- zler

t aber klar voneinander. Nicht nur, weil die über dem Ufer der einzukehren. So ein Bauherren des »Spandauer Ufers« sind die

gramm gedeckt werden können: der Topf ist Schni

a vorspringenden Gitterelemente unter­ Angebot gibt es bislang in der Altstadt nicht. FAY Projekts GmbH (Mannheim) und die Merz

leer, die für das laufende Jahr vom Senat bewil- Schni a nj a

T schied­liche Schatten werfen, sondern auch, Deshalb kann man den Einzelhandel im Objektbau GmbH & Co KG (Aalen), der Archi- ligten Programm-Mittel sind ausgeschöpft. a nj

T weil ihre Formen die unterschiedlichen Nut- tekturentwurf stammt von ASTOC Architekten zungen reflektieren, die hinter ihnen statt- (Köln). finden werden. Die Fassade am Büroturm Die Bürger sind gefragt! neben den Fernbahngleisen zeigt ein ande- Online mitdiskutieren über das Entwicklungskonzept für die Wilhelmstadt res Spiel als die des Hotelbaus an der Ruhle- bener Straße oder des Wohnhauses am Ha- Wie könnten Grün- und Freiflächen in der Seit 2011 ist die Wilhelmstadt Fördergebiet Online-Forum freigeschaltet, in dem die Wil- velufer. Zudem werden zwei unterschiedli- Wilhelmstadt besser gestaltet oder ausge- im Bund-Länder-Förderprogramm »Aktive helmstädter ihr Meinungen einbringen kön- che Farben aufgegriffen, die sich in der Um- stattet werden? Welche Plätze und Orte Zentren Berlin«. Dadurch stehen hier beson- nen. Hier haben Sie die Möglichkeit mitzu- gebung wieder finden: ein heller Ton, der et- bräuchten dringend etwas Auffrischung dere Fördermittel für die Aufwertung des öf- teilen, wo »Ihnen der Schuh drückt« und was wa auch den Rathausturm oder die benach- oder Veränderung? Wo fehlen beispielsweise fentlichen Raumes und der Infrastruktur zur sich im Fördergebiet verbessern sollte. barten Spandau-Arcaden ziert, und ein rötli- Bänke im Stadtraum? Welche baulichen Verfügung. Im »Integrierten Stadtentwick- Sie finden das Online-Forum unter der Web- cher Ton, wie er sich zum Beispiel auch an Maßnahmen könnten zu mehr Sicherheit im lungskonzept« (ISEK) werden Ziele, Hand- Adresse: www.wilhelmstadt-bewegt.de. der St.-Nicolai-Kirche findet. Bauherr und Straßenverkehr beitragen? Brauchen wir lungsfelder und Projekte für die Entwick- Der Zugang ist einfach: Man muss sich nur Architekten erweisen damit der Örtlichkeit mehr Freizeitangebote? Schließlich macht lung der Wilhelmstadt in den nächsten Jah- mit einem Nutzernamen und einer Mailad- ihres Projektes einen Respekt, wie man ihn sich auch in der Wilhelmstadt das Bevölke- ren beschrieben und festgelegt, in welche resse registrieren und sich ein Passwort ge- leider bei ähnlichen Bauprojekten nur sel- rungswachstum bemerkbar, das prozentual Maßnahmen die Fördermittel fließen. Das ben. Voraussichtlich zum Jahreswechsel ten findet. deutlich über dem Gesamtberliner Durch- ISEK wurde zu Beginn des Erneuerungspro- wird es dann eine öffentliche Veranstaltung schnitt liegt. Was bedeutet das für Schulen, zesses erarbeitet, seitdem wurden kleinere zur Diskussion der Vorschläge geben. us Mit rund 70 Mietwohnungen fällt der Woh- Kitas, Erholungs- und Sportmöglichkeiten, und große Maßnahmen bereits umgesetzt nungsanteil deutlich geringer aus, als noch den öffentlichen Nahverkehr? oder sind in Arbeit. Nun soll es aktualisiert Das Forum wird moderiert, um Spam zu vermei- vor zwei Jahren verkündet worden war. e m zler i t t

Zu diesen und weiteren Aspekten sind jetzt und fortgeschrieben werden – und dabei den. Daher kann es bei der Veröffentlichung zu Schuld daran sind die Bauvorschriften, die y a die Anregungen, Anmerkungen, Ideen und sind auch die Bürger gefragt. Das geschieht zeitlichen Verzögerungen kommen. Bitte beach- den von den Bahngleisen ausgehenden l Schni a Wünsche der Bürger gefragt, die in die weite- u.a. bereits bei diversen öffentlichen Veran- ten Sie auch die Forumsregeln! Lärm grundsätzlich anders bewerten als den C / p a nj T re Entwicklung des Gebiets einfließen sollen. staltungen, nun wurde auch ein der Hauptverkehrsstraße. Weil in der Nacht ASTO

4 5 hören Straßenbahnen schon längst wieder zum Alltag. In Schiene für Spandau der Initiative arbeiten mehrere Ingenieure aus dem Ver- Kinderarmut in Spandau Die Initiative PRO Spandauer Tram kämpft kehrs- und Baubereich und ein ehemaliger Mitarbeiter der Leitungsebene der BVG zusammen, zudem Spandauer Rund 40% der Kinder sind auf Hartz IV angewiesen gegen den Verkehrskollaps Parteimitglieder und Bezirksverordnete von SPD, Grünen und Linken. Sie tritt gezielt an Politiker der Berliner Regie- Im Stadtteilladen in der Adamstraße trifft sich seit kurzem die rungsparteien heran: an die für Verkehr zuständige Sena- »Initiative PRO Spandauer Tram« (IPROST). In ihr engagieren torin Regine Günther (Bündnis 90/Grüne), an den Obwohl die Wirtschaft sehr stark wächst zler

sich parteiübergreifend Experten und Bezirkspolitiker für die ­stadtentwicklungspolitischen Sprecher der SPD im Abge- und die Arbeitslosigkeit deutlich zurückgeht, t möglichst schnelle Einrichtung eines zunächst einmal eigen- ordnetenhaus, den Spandauer Daniel Buchholz oder den kommt dieser Aufschwung bei einem sehr gro- Schni ständigen Spandauer Straßenbahnnetzes und Verbesserungen verkehrspolitischen Sprecher der Linken, den ehemaligen ßen Teil der Spandauer Familien nicht an. Diesen a a nj

bei der S- und Regionalbahn. Berliner Wirtschaftssenator Harald Wolf. Schluss lassen jedenfalls die Daten des »Monito- T Dafür erarbeitet sie detaillierte Konzepte für den Aufbau ring Soziale Stadtentwicklung 2017« zu. Danach Dass der Verkehr in Spandau in den letzten Jahren so ex- eines Spandauer Straßenbahnnetzes, das auch mögliche leben in Spandau etwa 40% der Kinder und Ju- trem zugenommen hat, liegt nicht am bisher stattgefun- Standorte für Straßenbahndepots vorschlägt. Die Haupt- gendlichen unter 15 Jahren in »Bedarfsgemein- denen Wohnungsbau und auch nur zum kleineren Teil am linien verbinden die Großsiedlungen schaften« zumindest teilweise von Hartz IV. Be- Bevölkerungswachstum. Ausschlaggebend ist vielmehr und Heerstraße-Nord mit dem Bahnhof. Beide Spandauer sonders hoch ist dieser Anteil in den Großsied- der starke Zuwachs der Arbeitsplätze in unserer Stadt. Großsiedlungen sind, anders als etwa das Märkische Vier- lungen Heerstraße Nord und Falkenhagener Feld Zwischen 2007 und 2017 ist die Zahl der sozialpflichtig Be- tel in oder die in Neukölln, sowie in der Spandauer Neustadt. Aber auch im schäftigten in Berlin um 36% auf inzwischen rund 1,4 Mil- nicht über die Schiene an den ÖPNV angeschlossen. Die Kernbereich der Wilhelmstadt liegt er nur knapp lionen angestiegen, allein in den letzten beiden Jahren Großsiedlungen im Ostteil Berlins sind in der Regel sogar unter dem Spandauer Mittelwert und sehr deut- wuchs sie jährlich um nahezu 60.000 – mit der enorm ho- über mehrere schienengebundene Systeme – S-Bahn, U- lich über dem Berliner Schnitt. hen Rate von 4,5% pro Jahr. Bahn, Straßenbahn – erreichbar. Deshalb macht sich der Deshalb operiert das Nahverkehrssystem in Spandau in- Abbau der Arbeitslosigkeit im Spandauer Verkehr ja so zwischen am Rande seiner Belastbarkeit. Das merkt man, deutlich bemerkbar. Um den Verkehrsknoten am Rathaus wenn frühmorgens die Regionalbahn schon mit Branden- Spandau zu entlasten, schlägt IPROST zusätzlich den Bau burger Pendlern überfüllt in den Spandauer Bahnhof ein- eines neuen Regionalbahnhofs »Spandau West« am Klo- fährt oder in der Wilhelmstadt der 236er wieder mal so voll sterbuschweg vor, der an das Straßenbahnnetz angebun- ist, dass der Kinderwagen draußen bleiben muss. Auf der den werden soll. Dieser liegt zur Zeit bei 31%, verteilt sich aber beide liegen in der Bezirksregion »Heerstra- nungsraum »Eiswerder«, der von Hochhäu- Strecke vom Falkenhagener Feld zum Rathaus ist es sogar ungleich über die einzelnen Bezirke. Die ver- ße Nord« und sind vor allem von Großsied- sern aus den 1960ern bis 1980ern geprägt ist, noch schlimmer, da fährt der Bus immer häufiger kom- Die Initiative gibt sich auch der Spandauer CDU gegenüber gleichsweise meisten Kinder sind nach wie lungen und Punkthochhäusern geprägt. In liegt er mit 54% etwas niedriger. plett an vollen Haltestellen vorbei, weil niemand mehr offen. Allerdings hat diese im Juni ein eigenes Verkehrs- vor in Neukölln und Mitte entweder ganz den anderen beiden Planungsräumen dieser hineinpasst. Beim Busverkehr ist das Limit erreicht: konzept beschlossen, das »Überlegungen für eine Stra- von Hartz IV oder von »Aufstockungen« ab- Region, in denen freistehende Einfamilien- Auch die Wilhelmstadt liegt klar über dem »Mehr als ein Dreiminutentakt geht nicht«, so antwortete ßenbahn im Bezirk« komplett ablehnt. Stattdessen plä- hängig, die wenigsten in und häuser oder der Geschosswohnungsbau der Berliner Schnitt der für den Öffentlichen Nahverkehr zuständige Referats- diert sie für einen Weiterbau der zur Heerstraße Nord -. Spandau liegt in dieser 1990er Jahre überwiegen, liegt der Wert sehr In der Bezirksregion Wilhelmstadt liegt die leiter der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Kli- und der U2 bis zum Rathaus und danach »perspektivisch« traurigen Rangliste aber inzwischen schon deutlich unter dem Spandauer Durchschnitt, Kinderarmut mit einem Anteil von 39% zwar maschutz Matthias Hort im vergangenen Jahr auf einer auch bis zum Falkenhagener Feld. Bei IPROST hält man an dritter Stelle. Das »Monitoring Soziale im Planungsraum »Magistratsweg«, der zur geringfügig unter dem Spandauer Durch- Veranstaltung der Grünen im Spandauer Rathaus auf eine nicht viel von dieser Idee. Der U-Bahnbau ist sehr aufwän- Stadtentwicklung 2007« führte Spandau Bezirksregion »Brunsbüttler Damm« zählt, schnitt, aber immer noch sehr hoch. Dabei entsprechende Nachfrage. dig und erfordert im Vorfeld nicht nur eine lange Pla- noch auf dem sechsten Platz, der Havelbe- aber gleichfalls einen Teil der Großsiedlung beläuft er sich im historischen Kern des nungsphase (die braucht die Straßenbahn auch), sondern zirk hat aber inzwischen - einschließt, ist dieser Wert dafür mit 57% Stadtteils, im Planungsraum »Adamstraße«, Brauchen wir also eine Wirtschaftskrise, damit sich die Si- zusätzlich zeitraubende Abstimmungen mit der Bundes- , - und Lich- wiederum sehr hoch. auf etwa 38%, im Planungsraum »Borkumer tuation nicht weiter verschärft und Spandau nicht voll- regierung, die einen Teil der Finanzierung übernehmen tenberg überholt. Vor zehn Jahren lag der Auch in der Bezirksregion Falkenhagener Straße« südlich des Bahnhofs Spandau auf ends ins Verkehrschaos trudelt? Oder sollten wir nicht lie- muss. Und die Bauzeit streckt sich meist über viele Jahre Anteil der Kinder in prekären Verhältnissen Feld sind die Planungsräume, in denen 46%. Hier gibt es vor allem im Gebiet um die ber grundsätzlich darüber nachdenken, wie wir das Ver- hin, die Straßenbahn ist in dieser Hinsicht deutlich in Spandau nur knapp über dem Berliner Großsiedlungen und Punkthochhäuser der Elsflether Straße viele Zeilenbauten aus den kehrssystem umgestalten, so dass die Spandauer wenig- schneller. Bis das Falkenhagener Feld an das U-Bahnnetz Durchschnitt, inzwischen aber bereits rund 1960er bis 1980er Jahre dominieren, gleich- 1950er bis 1970er Jahren. Am höchsten ist der stens in zehn Jahren wieder stressfrei und pünktlich zu ih- angeschlossen wäre, würden deshalb noch einige Jahr- ein Drittel darüber. Auch Reinickendorf hat zeitig die mit den höchsten Anteilen von Anteil mit 56% aber im Planungsraum »Tief- rer Arbeit kommen, fragt sich IPROST. Und schlägt vor al- zehnte vergehen. Die Initiative dagegen will die U2 von ih- eine ähnliche Entwicklung mitgemacht, der Kindern in prekären Verhältnissen. Sehr werder«, wo sich die meisten Wohnungen je- lem die Wiedereinführung der Straßenbahn vor, die deut- rem bisherigen Endhaltepunkt in Ruhleben und in der Nä- Nachbarbezirk folgt Spandau in besagter groß ist dieser Anteil aber auch im Planungs- doch nicht in dem gleichnamigen dörflich lich leistungsfähiger als das Busnetz sei. In den meisten he des Ikea an einen neuen S-Bahnhof anschließen. cs Rangliste und ist dort von Platz sieben auf raum »Germersheimer Platz« im Osten der geprägten Areal am Südhafen, sondern in deutschen Städten mit mehr als 200.000 Einwohnern ge- Platz vier geklettert: Die Verdrängung sozial Region, der vom Siedlungsbau der 1920er dem zwischen dem Gewerbegebiet (Ikea) so- schlechter gestellter Familien fand in Berlin und 1930er Jahre geprägt ist. Das hat wahr- wie den Fernbahn- und S-Bahn-Gleisen ein- also offenbar hauptsächlich in Richtung scheinlich mit dem Fluglärm zu tun, der geschlossenen Wohngebiet südlich der Nordwesten statt. nach Osten hin immer stärker wird, weil die Charlottenburger Chaussee befinden. Rund westliche Einflugschneise des Flughafens ein Drittel (34%) aller Kinder im Planungs- Großsiedlungen besonders betroffen unmittelbar über diese Gebiete führt. raum »Graetschelsteig« zwischen dem In Spandau selbst sind vor allem die beiden Auch die Spandauer Neustadt ist mit diesem Punkthochhaus am Kombibad Spandau- Großsiedlungen Heerstraße Nord und Fal- Fluch belastet, auch hier gibt es Gebiete mit Süd und der südlichen Wilhelmstraße leben kenhagener Feld sowie die Spandauer Neu- extrem hohen Anteilen von Kindern in in prekären Verhältnissen, im Planungs- stadt die Gebiete mit dem größten Anteil an Hartz-IV-Haushalten. Mit 61% liegt er hier al- raum »Börnicker Straße« südlich der Heer- zler

t Kindern in Hartz-IV-Haushalten. Den höchs- lerdings im Planungsraum »Kurstraße« am straße sind es dagegen nur 8%. Richtung ten Wert erreicht dabei mit 72% der Planungs- höchsten, also in dem Gebiet um das Klini- und geht es dann mit ähnlich Schni

a raum »Maulbeerweg«, den zweithöchsten kum Spandau, dessen Wohngebäude vor al- niedrigen Werten weiter. cs a nj

T mit 65% der Planungsraum »Pilnitzer Weg«, lem aus der Gründerzeit stammen. Im Pla- Siehe Kommentar Seite 8

6 7 Glosse Schulenburg-Brücke / Göteleck: Dort könnte man Liebes WILMA-Team, Leserpost (1) ein bis zwei Ringbänke um die Bäume machen zu der kleinen grünen Ecke an der Schulenburg- Freiluftmuseum zu: Was meinen Sie? und auch in der Altstadt am Reformations- brücke fällt mir sofort urban gardening ein :-)) platz!! Und nicht die Bäume fällen, wie es im Ein Gemeinschaftsgarten für die Nachbarschaft, mit Welle »Spandauer Volksblatt« stand. Bei der »Affenhit- gerne auch mit ein paar Bänken für die älteren Mit der Skulptur vor dem ehemaligen Posta- In der letzten WILMA-Ausgabe fragten wir ze« im Moment ist jeder Schatten wichtig, gera- Herrschaften, wäre super. real fing es an. Das Werk der Künstlerin Ursu- unsere Leserinnen und Leser nach Ideen de unter den sauerstoffspendenden­ Bäumen! Viele Grüße, Claudia Wagner, la Sax sollte auf jeden Fall einen neuen, wür- und Anregungen zur kleinen Wiese vor der Det Klima is, gloob ick, nich mehr zu retten. Ick Anwohnerin Krowelstraße digen Standort bekommen, sagten viele en- Schulenburgbrücke. Dazu erreichte uns frach mich, wann jibs endlich Solar uff Auto- und gagierte Wilhelmstädter. Erste Ideen kur- folgende Post: Busdächern, bei so ville Sonne! sierten, ob nicht beispielsweise der Metzer Een Gruß von Lorelei aus der Jordanstraße Platz ein guter Ort wäre. Es geht aber weiter. Etwas ratlos blicken Pla-

ner derzeit auf jene Brunnenskulptur, die zler Bis heute jedenfalls. Denn der neue Eigentü- seit der 750-Jahr-Feier Spandaus im Jahr 1982 t mer des Grundstücks plant nun den Abriss

den Altstädter Markt ziert. »Havelwelle« Schni und einen Neubau. Eine entsprechende An- a heißt das Werk des Künstlers Günter Ohl- frage gab es bereits beim Fachbereich Stadt- a nj wein offiziell. Aber da die Spandauer (über- T planung des Bezirksamtes. Sofern ein An- haupt die Berliner) dazu neigen, auch Dinge, Idee: Wie wäre es mit dem Ziegelhof in der wäre es – sozusagen als Gegengewicht zur trag gestellt wird, müsste dieser positiv be- die ihnen zunächst merkwürdig erscheinen, Wilhelmstadt? Das ist gar nicht so abwegig: Zitadelle – mit einem Wilhelmstädter Frei- schieden werden, da es keine rechtliche bereitwillig einzugemeinden, wird das lang- In ihrer langgestreckten Gestalt würde die luft-Skulpturenpark für all die heimatlos ge- Grundlage für eine Ablehnung gibt. Der Ei- gestreckte Gebilde kurz und liebevoll im Welle ganz gut dorthin passen, zumal es in wordenen Kunstwerke, die sich im Lauf der gentümer begründet den geplanten Abriss Volksmund »Pissrinne« oder »Pinkelrinne« Havelnähe weitere Mini-Kunstwerke gibt, Zeit so ansammeln? Platz genug gibt es ja in u.a. damit, dass eine Sanierung des alten Ge- genannt – Kosenamen senken bekanntlich die das Wellenmotiv aufnehmen. der Wilhelmstadt: im Südpark etwa, aber bäudes wegen des miserablen Zustands der

die Fremdheitsgefühle. Wir finden aber, man muss das ein bisschen auch das Havelufer hat noch viel Potential. zler Bausubstanz nicht wirtschaftlich und renta- t Jetzt aber, sagen die Planer, die den Markt größer, visionärer denken. Es wird ja – ne- In so einem Museum unter freiem Himmel bel sei. In der Tat wäre der Aufwand immens, Schni

neu gestalten wollen, störe die Havelwelle ben dem Postbrunnen – vielleicht nicht die könnte man kunst- und stadtgeschichtliche a jahrzehntelang wurde an dem Gebäude zu

resp. Pinkelrinne irgendwie dabei. Nur: wo- einzige Skulptur sein, die ein neues Domizil Führungen anbieten, kleine Konzerte oder a nj wenig getan, um die Substanz zu erhalten. T hin damit? Frank Bewig, Stadtrat für Bauen, braucht. Gleichzeitig mangelt es der Wil- Tanzabende. Immer her also mit den aus- Verwunderlich ist allerdings, dass das Haus Planen und Gesundheit, hatte eine erste helmstadt an kulturellen Highlights. Wie rangierten Skulpturen! us nicht unter Denkmalschutz steht – immer- Schicksal besiegelt hin ist es eines der wenigen noch erhaltenen Zeugnisse der vorgründerzeitlichen Bebau- Die »Traube« soll abgerissen werden ung dieses Viertels. Zuständig für die Fest- Kommentar stellung des Denkmalwertes eines Gebäu- Die Spatzen pfiffen es längst von den -Dä ten Etage und im Hinterhaus. Lüdicke pro- Leben nicht reicht – schon gar nicht ange- alte Menschen, von denen immer mehr auf- des ist das Landesdenkmalamt als senats- chern des Kiezes, nun ist es offiziell: Die Tage duzierte auch selbst Zigarren, die Manufak- Quadratmeter als sichts steigender Mieten und Lebenshal- grund prekärer oder geringer früherer Ar- nachgeordnete Behörde. Erst nach Eintra- sind gezählt, in absehbarer Zeit soll die tra- tur befand sich in einem Nebengelass auf tungskosten. Zwar nahm Zahl der sozialver- beitseinkommen auf Grundsicherung ange- gung in die Denkmalliste durch diese Behör- Luxusgut, Kinder ditionsreiche »Traube« abgerissen werden. dem Hof. Dort stand auch das Pferdefuhr- sicherungspflichtig Beschäftigten zwischen wiesen sind. Zum anderen ist Spandau sozu- de unterliegen bauliche Veränderungen an An ihrer Stelle soll ein Neubau entstehen. werk, mit dem die Ware in Spandau und Um- 2007 und 2017 um mehr als ein Drittel (36%) sagen der Spiegel rasanter innerstädtischer einem Baudenkmal dem Genehmigungsvor- als Armutsrisiko Mit dem Fachwerkhaus in der Pichelsdorfer gebung ausgeliefert wurde – bis nach Wus- zu, allerdings geht dieser Zuwachs vor allem Gentrifizierungsprozesse: Während in der In- behalt durch die untere Denkmalschutzbe- Straße 89 verschwindet dann eines der letz- termark. An den Erbauer des Hauses erinnert Immer neue Berlin-Rekorde werden stolz auf den Zuwachs von Teilzeitarbeit zurück. nenstadt in den letzten Jahren Wohnraum hörde des Bezirks. Zwar verhindert in Berlin ten Gebäude, die noch von der früheren Be- heute noch immer das Geschäft »Zigarren- verkündet: Boomende Wirtschaft! Arbeitslo- Die hat sich in den Zeitraum mehr als ver- knapp und vor allem für Menschen mit klei- auch der Denkmalschutz nicht zwingend bauung des Kiezes erzählen. Das um 1870 er- Lüdicke« an der alten Adresse, wenn auch der senzahlen auf Tiefststand! In der Tat hat sich doppelt, während die Zahl der Vollzeitstellen neren Einkommen unerschwinglich wurde, den Abriss von Baudenkmälern, wie viele baute zweigeschossige Fachwerkhaus an der heutige Ladenbesitzer nicht mehr der Lüdi- die Arbeitslosenquote in Berlin zwischen um weniger als ein Fünftel angewachsen ist. fanden diese immerhin in den Randbezirken unrühmliche Beispiele in den letzten fünf- Ecke zur Weißenburger Straße ist Zeugnis je- cke-Familie entstammt, die das Geschäft vie- 2007 und 2017 fast halbiert und liegt derzeit Genauere Auskunft über Lebensverhältnis- – darunter Spandau – noch bezahlbare Woh- undzwanzig Jahren zeigten – doch zumin- ner Zeit, als in der Wilhelmstadt wegen des le Jahrzehnte lang führte. (Juni 2018) nur noch bei 7,9%. se in kleinräumlichen Gebieten gibt das nungen. Auch junge Familien gehörten dazu, dest muss er bei Abwägungen und Entschei- Festungscharakters strenge Bauvorschriften Die Bomben am Ende des 2. Weltkriegs hatte Das ist zwar erstmal erfreulich, sagt aber jährlich erscheinende »Monitoring soziale die Nachwuchs erwarten und deshalb mehr dungen berücksichtigt und die Denkmalbe- galten. Nach den »Rayonbestimmungen« das Fachwerkhaus überlebt. Auch einen nichts über reale Lebensverhältnisse aus, Stadtentwicklung«. Interessant ist bei- Platz brauchen. Gleichzeitig fehlt es aber hörde miteinbezogen werden. durften im 2. Rayon des Kreises um die Fes- Crash im Jahr 1983, wie unser Kolumnen-Au- denn die Statistiken der Agentur für Arbeit spielsweise die Vergleichsmöglichkeit von nach wie vor an Ganztagsbetreuungsplätzen Im Fall der »Traube« hätte sich jedoch schon tungsschanzen maximal leicht abreißbare tor Thomas Streicher herausgefunden hatte sind um etliche Faktoren »bereinigt«: Men- Gebieten. Was bedeutet es etwa für eine für Kinder, weshalb viele Familien und erst ein echter Aficionado mit entsprechender Fachwerkbauten mit bis zu zwei Oberge- und es schon in einer Kolumne in der Wilma schen in sogenannten »Maßnahmen« etwa, Stadt, wenn in bestimmten Quartieren der recht Alleinerziehende in die schlecht be- Geldbörse finden müssen, der nach vielen schossen errichtet werden. Erst um 1903, mit beschrieb: oder Arbeitnehmer, die in den vorzeitigen Anteil jener Kinder, die auf Transferleistun- zahlte Teilzeitfalle geraten. Wenn sich aber Jahren des Substanzverfalls bereit gewesen der Aufhebung der Festung, wurden die Vor- »Vor über 30 Jahren stand das Fachwerkge- Ruhestand gehen. Vor allem aber sagt sie gen angewiesen sind, um ein Vielfaches hö- der neue Berliner Luxus in Quadratmetern wäre, auch bei finanziellen Verlusten das Ge- schriften gelockert, entstanden viele der wil- bäude mit der ›Traube‹ schon mal auf der nichts darüber aus, um welche Jobs es sich ei- her liegt als in anderen Quartieren? – Viele bemisst und die Miete immer mehr vom bäude aufwändig zu sanieren. helminischen Bürgerhäuser, die bis heute Kippe, wie am 15. Februar 1983 das ›Spandau- gentlich handelt. Denn es ist ja zu einem gu- solcher Daten sind ein Indiz dafür, dass sich Haushaltsnettoeinkommen »auffrisst«, liegt Die neuen Eigentümer jedenfalls planen den das Bild der Pichelsdorfer Straße und ihrer er Volksblatt‹ meldete: Ein Autofahrer war ten Teil auch der boomende Billiglohn- die soziale Kluft im städtischen Gefüge ver- es auf der Hand, dass gerade Haushalten mit baldmöglichen Abriss sowie einen Neubau Umgebung prägen. von der Straße abgekommen und rammte Dienstleistungssektor, der sich in der Statis- tieft hat. Dass in Spandau ca. 22,3% der Bevöl- mittleren oder geringem Einkommen und mit zwei bis drei kleineren Gewerbeeinhei- Ursprünglich gehörten die Grundstücke Pi- das Lokal, wobei zwei Stützpfeiler beschä- tik niederschlägt, es sind Menschen, die sich kerung in prekären Verhältnissen leben mit heranwachsenden Kindern die Armuts- ten und ca. 20 Wohnungen, wobei sich das chelsdorfer Straße 89/91 dem Zigarrenpro- digt wurden und die Gaststätte deshalb eine mit zwei und mehr schlecht bezahlten oder (Stand Ende 2016), also arbeitslos ist oder falle droht. Das ist nicht nur traurig für die Gebäude in der Höhe an der umliegenden duzenten und –händler Hermann Lüdicke, Weile gesperrt blieb. Glücklicherweise stuf- Minijobs über Wasser halten, Menschen, die das Einkommen mit Hilfe von Hartz IV, »Hil- Kinder und ihre Zukunftsperspektiven. Die Bebauung orientieren wird. Allerdings liegt der das Haus bereits 1888 umbauen ließ. Im ten – wie die Zeitung den ›Sohn der Hausbe- trotz Vollzeitarbeit gezwungen sind, mit fe zum Lebensunterhalt« oder Grundsiche- zunehmende soziale Kluft gefährdet auch noch kein Bauantrag vor. Wird diesem zuge- Erdgeschoss eröffnete er seinen Tabakladen. sitzerin Manfred Lüdicke‹ zitiert – die Sach- Hartz IV »aufzustocken« oder Wohngeld zu rung aufstocken muss, hat vielfältige Grün- das Zusammenleben der Stadtgesellschaft. stimmt, soll der Neubau möglichst schon im Wie es zu dieser Zeit üblich war, wohnte die verständigen den Schaden als reparabel ein, beantragen, weil der Arbeitsverdienst zum de. Zum einen gibt es im Bezirk immer mehr us Jahr 2019 beginnen. us Familie Lüdicke selbst im Haus – in der ers- und die ›Traube‹ blieb uns erhalten.«

8 9 tragsstellers hat die Behörde dagegen einen Wert von 72 Kein Tempo 30 tagsüber dB(A) errechnet. Das ist ein deutlicher Unterschied, denn, Leserpost (2) ähnlich wie die Stärke von Erdbeben, wird Lautstärke in ei- Editha von Hülsen schrieb uns: ner logarithmischen Skala gemessen, die nicht linear, auf der Pichelsdorfer sondern exponentiell ansteigt. Wenn man zum Beispiel zu Anliegendes Foto macht Ihnen vielleicht Freude Verkehrslenkung sieht hohe Lärmbelastung »als ortsüblich einem Lautsprecher einen zweiten mit gleicher Leistung für Ihr Archiv in unserem Wilma-Stadtteil? und folglich auch als zumutbar« an hinzu schaltet, dann erhöht sich der Schalldruck um 3 Wir Bewohner des Havelgartens waren beim dB(A). Geräusche von 65 bis 75 dB(A) bewirken im Körper Entstehen dieses Spielplatzes doch sehr bedenk- Stress und können deshalb zu hohem Blutdruck, Herz- lich bzgl. der Gestaltung und der vielen »auf­ Tempo 30 ist in der Pichelsdorfer Straße bislang nur in der Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkt führen. Bei ei- gesetzten«, nicht ungefährlich wirkenden Nacht vorgeschrieben. Die Stadtteilvertretung kämpft nem Geräuschpegel von über 65 dB(A) schließen deshalb ­Symbole in den Spielflächen, aber anscheinend schon seit langem darum, diese Geschwindigkeitsbegren- die meisten Menschen die Fenster oder nutzen ihre Balko- gehen die Kleinen gut damit um, sodass auch zung auch tagsüber einzuführen, und wird dabei von vie- ne nicht mehr. Ab einem Dauerschall von 85 dB(A) drohen die Aufsichtspersonen Zeit für Austausch und len Bürgern und der Bezirksverordnetenversammlung Gehörschäden. Entspannung finden. Der Wasserspender tut Spandau unterstützt. Entsprechende konkrete Anträge das seine und fördert die Geschicklichkeit! dürfen aber nur von unmittelbar betroffenen Anwohnern Die VLB erkennt zwar an, das der Richtwert in der Pichels- Mit herzlichen Grüßen und guten Wünschen gestellt werden. Für die Entscheidung ist die Verkehrslen- dorfer Straße tagsüber um 2 dB(A) überschritten wird, für Ihre Redaktion! en kung Berlin (VLB) zuständig, die der Senatsverwaltung für sieht das aber nur als mögliches Indiz für eine Verkehrsbe- s Umwelt, Verkehr und Klimaschutz untersteht. Die hat jetzt schränkung. Demgegenüber stellt sie eine Reihe von ne- ül n H einen Antrag eines Anwohners der Pichelsdorfer Straße gativen Auswirkungen einer solchen Maßnahme. »Die Pi- a vo h t

abgelehnt. chelsdorfer Straße hat neben der Wilhelmstraße für Span- i dau eine erhebliche Verbindungsfunktion für das Zen- Ed Bereits am 17. November 2016 stellte Herr B. bei der VLB den trum Spandaus mit der Heerstraße, die wiederum in Rich- Antrag, auch tagsüber auf der Pichelsdorfer Straße eine tung und Innenstadt weiter führt«, so argu- Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 30 anzuordnen. mentiert sie in ihrem Schreiben. Zudem werde die Pichels- Spandau-Wilhelmstadt im Er begründete das mit unzulässig hohen Lärmwerten vor dorfer Straße durch drei Tagesbuslinien sowie die Nacht- 20. Jahrhundert: Krowelstraße 15 seiner Wohnung und einer unzumutbaren Belastung der buslinie N 34 befahren und sei infolgedessen in die »zweit- Bevölkerung. Ende Juni 2018, also mehr als 19 Monate spä- höchste Kategorie des straßengebundenen ÖPNV-Ver- Wer die Krowelstraße 15 heute besucht, steht an befand sich eine Likörfabrik. Links von der Nachkriegszeit und die Zeit der Blockade ter, erreichte ihn eine abschlägige Antwort der zentralen kehrs« eingestuft. Darüber hinaus sei zu berücksichtigen, einem eher unspektakulären Ort: ein in die Jahre Zufahrtstraße zur Krowelstraße 15 befand Westberlins waren schwere Zeiten für einen Straßenverkehrsbehörde. Darin entschuldigte sich die Be- »dass der gesamte Straßenzug der Pichelsdorfer Straße gekommener, eher trister 70er-Jahre-Wohnblock sich eine Kohlenhandlung. Betrieb mit lebenden Tieren, die große Men- arbeiterin zunächst für die lange Bearbeitungszeit und be- von der Heerstraße bis zur Wilhelmstraße ähnliche bauli- lässt kaum vermuten, welche Geschichte das Die Immobilie Krowelstraße 15 kaufte vor gen Futter und auch Stroh zum Leben brau- gründete diese mit »der hohen politischen Bedeutung die- che und verkehrlichen Bedingungen hat und damit auch Grundstück hat. dem 1. Weltkrieg das Ehepaar Bertha und Ru- chen. Futtermittel für die Kühe – frisches ses Themas«. In der Tat hat es in der Zwischenzeit diverse die Lärmbelastungen vergleichbar sind. Anordnungen Aus schrieb uns nun Gisela Schu- dolf Liebert. Die Eheleute hatten drei Töch- Gras von den Riesenfeldern Gatow, selbst ge- Schriftwechsel gegeben, unter anderem zwischen dem von straßenverkehrsbehördlichen Maßnahmen müssten macher: »Eine Bekannte aus Spandau Brüder- ter: Elsa, Anna und Frieda. mäht und eingefahren. Treber von der Berliner Staatsekretär für Verkehr, Jens-Holger Kirchner sich daher aufgrund des Gleichbehandlungsgrundsatzes straße hat mir von Ihrem Interesse an der jünge- Das Gebäude auf dem Hof wurde von dem Schult­heiss-Brauerei Spandau als Kraftfut- und dem zuständigen Spandauer Stadtrat Frank Bewig. auf diesen gesamten Straßenzug und damit auf einer Län- ren Geschichte der Wilhelmstadt erzählt. Viel- Ehepaar Liebert als Kuhstall genutzt und be- ter. Heu und Stroh wurden auch über die ge von ca. 1,5 km erstrecken und würden damit einen er- leicht haben Sie Interesse an der Geschichte des wirtschaftet: ein Molkerei-Betrieb. Es stan- Luftbrücke nach Westberlin eingeflogen. Aus dem Begründungsschreiben der VLB an Herrn B. geht heblich negativen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit die- Grundstücks Krowelstraße 15? Ich habe aus der den immer so 35–40 Kühe im Stall, in dem Nach dem Ende der Blockade im Mai 1949 ka- hervor, dass die Lärmbelastung in der Pichelsdorfer Stra- ser Hauptverkehrsstraße haben.« Durch eine Anordnung Erinnerung einen Bericht verfasst. In meinen Au- kleinen Laden verkaufte man die frische men ganz schnell wieder ausreichend Le- ße tatsächlich über den Richtwerten liegt, die für Allge- von Tempo 30 auf einer derart langen Strecke würden sich gen hat hier schon ein Stück Zeitgeschichte Kuhmilch. bensmittel in die Westberliner Geschäfte. Ir- meine Wohngebiete und Kleinsiedlungsgebiete gelten. die Fahrzeiten der Busse erhöhen. Die Behörde kommt stattgefunden. Während des 2. Weltkriegs, in der Nach- gendwann wurden keine Lebensmittelkar- Nach den »Richtlinien für straßenverkehrsrechtliche schließlich zum Fazit: »Es ist daher festzustellen, dass die Es grüßt Sie aus Schmargendorf kriegszeit und der Zeit der Blockade Westber- ten mehr ausgegeben. Alles war wieder frei Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Lärm« lie- Pichelsdorfer Straße eine ihrer Verkehrsfunktion entspre- Gisela Schumacher (83 Jahre)« lins durch die Russen wurde der Weiterver- käuflich. gen diese tagsüber bei 70 dB(A). Vor dem Haus des An- chende Verkehrsbelastung aufweist. Die damit verbunde- kauf der hier erzeugten Milch staatlich kont- In der nun praktizierten Marktwirtschaft ne Lärmbelastung ist somit als ortsüblich und folglich Selbstverständlich veröffentlichen wir gern rolliert. Die Milch gab es nur gegen Abgabe wurden nicht nur die Lebensmittel, sondern auch als zumutbar anzusehen. Aus Lärmschutzgründen diesen Bericht, vielen Dank dafür! von Lebensmittelmarken. Diese wurden fein auch die Futtermittel für die Tiere teurer. Die sind daher verkehrsbeschränkende Maßnahmen, wie die säuberlich gesammelt, auf Kontrollbögen Milchpreise blieben aber weiter niedrig. Der von Ihnen gewünschte Anordnung von Tempo 30, keine aufgeklebt und als Nachweis für die vor- kleine Betrieb machte keinen Gewinn mehr geeigneten Maßnahmen.« schriftsmäßige Abgabe der Milch an den Ver- und musste Anfang der 50er Jahre aufgeben. Wer erinnert sich noch daran? braucher bei der staatlichen Stelle einge- In Westberlin stellte ein Molkereibetrieb Am Ende des Schreibens verweist die VLB noch auf das Ver- Die Krowelstraße 15 war einst ein »Hammer- reicht und abgerechnet. Es diente als Nach- nach dem anderen die Produktion ein. kehrskonzept für die Pichelsdorfer Straße, das gegenwär- grundstück«: nicht direkt an der Straße gele- weis, dass keine Milch frei verkauft wurde. Meine Stiefmutter verstarb 1965, mein Vater – tig im Aktiven Zentrum erarbeitet wird. Allerdings dürfte gen, aber mit einer breiten Zufahrt zum Kontrolleure stellten vorher fest, wie viel die in Spandau geboren – 1966. es schwer fallen, den Lärm in der Straße zu reduzieren, Haus. Ein Grundstück mit einem Wohnhaus einzelnen Kühe an Milch hergaben, und Das Haus Krowelstraße 15 wurde vom Nach- wenn nicht auch gleichzeitig der Verkehr reduziert werden und einer großen Toreinfahrt zum Hof. Auf setzten die Höhe der abzurechnenden Milch- lassverwalter der Liebertschen Erbengemein- kann. Zudem weist die Sachbearbeiterin auf die Möglich- der linken Seite vom Hof stand ein kleineres menge fest. Für die Ernährung der Kleinkin- schaft 1969 an die Pfaff-Wohnungsbaugesell- keit hin, dass das »Land Berlin den Einbau von Schall- Gebäude. Es wurde als Lagerraum genutzt. der während der Blockade war die in Berlin schaft verkauft. Diese hatte auch­ andere schutzfenstern in Wohngebäuden, an denen in den näch- Im hinteren Teil des Hofes stand quer noch erzeugte Milch lebensnotwendig. Grundstücke in der Krowelstraße aufgekauft sten Jahren keine ausreichenden anderen Maßnahmen zur ein Gebäude, ein kleiner Laden und ein Es gab ca. 40 Kuhställe in Westberlin. Nach und die Bebauung abgerissen. zler t Lärmminderung ergriffen werden können, als eine passive Durchgang zur Pichelsdorfer Straße schlos- dem Tod des Rudolf Liebert (vor dem 2. Welt- Jetzt steht auf dem Grundstück Krowelstra- Lärmschutzmaßnahme im Rahmen des Berliner Schall- sen sich an. krieg) hatte die Tochter Frieda den Molkerei- ße 15 ein Wohnhaus aus den 70er Jahren. Bil- Schni a schutzfensterprogramms 2016/2017 fördert.« Dafür müsse Zwischen der Krowel- und der Pichelsdorfer betrieb übernommen. der aus der früheren Zeit habe ich leider a nj T Herr B. sich jedoch an seinen Vermieter wenden. cs Straße lag noch ein drittes Grundstück. Hier Die Kriegszeit mit den Bombenangriffen, die nicht. Gisela Schumacher

10 11 Glosse Zehn-Meter- Skandal in der Adamstraße!

Endlich soll die Adamstraße einen zusätzli- chen Fußgängerüberweg zwischen den Kreuzungen mit der Pichelsdorfer und der Földerichstraße bekommen. Das ist eine gu- te Nachricht, insbesondere für Kinder und für Senioren, für die die Querung ansonsten gefährlich und schwierig ist. Etwa in Höhe Bis zu 10.000 Euro des Nahkauf, an der Kreuzung Jägerstraße, dort, wo viele über die Straße gehen, soll der zler t zler

t Zuschuss möglich neue Überweg entstehen, möglichst noch in diesem Jahr: mit Gehwegvorstreckungen Schni a Schni Investitionsfonds 2019: Bewerben a und auf die Fahrbahn gemalten Überweg- a nj T a nj Sie sich mit Ihrer Idee! T Markierungen. Die Gehwegvorstreckungen sind notwendig, damit die querenden Fuß- Gesundheit mit Tradition – seit 1893 Sie wollen investieren? Beispielsweise die gänger – insbesondere die Kleinen – auch Soll noch einer sagen, es gäbe keine alteingesessenen Familienbetriebe mehr in der Wilhelmstadt: In Fassade ihrer Laden- oder Hausfront erneu- neben den parkenden Autos besser die Stra- diesem Jahr feiert die Hohenzollern-Apotheke in der Pichelsdorfer Straße 101 ihr 125-jähriges Jubilä- ern, das Ladengeschäft in Ihrem Haus für ei- ße einsehen und wiederum von den Auto- Soziales, Gesundes und Interna- Das neue Programm der um! Am 15. November 1893 eröffnete Friedrich Koch die Apotheke. Seit inzwischen drei Generationen ne Neuvermietung herrichten, eine veraltete fahrern gesehen werden können. tionales Spandau 2018: Jetzt Volkshochschule ist da! befindet sie sich im Besitz der Familie Kopsch. Schaufensteranlage ersetzen oder eine neue Soweit, so gut. Jetzt die Nachricht: Der Fuß- eigenen Infostand anmelden! Seit Juli finden Sie an zahlreichen Verteilstellen Markise anbringen? Kurz gesagt, auch der gängerüberweg wird nun nicht ganz unmit- Am Samstag, den 15.9.18, findet von 11:00 bis in Spandau das neue Programmheft der Volks- Stadtteil würde von Ihrem Vorhaben sicht- telbar vor Nahkauf über die Adamstraße 17:00 Uhr die traditionelle Informationsveran- hochschule Spandau mit über 1300 Kursen und Mäh- und Baumarbeiten im Sommer 2018 bar profitieren und ein bisschen attraktiver führen, sondern auf der anderen Seite der Jä- staltung »Das Soziale, Gesunde und Internatio- Veranstaltungen aus den Bereichen Sprachen, Die warme Witterung in den letzten Wochen oder im Mittelstreifen werden von vielen werden? Dann sichern Sie sich bis zu 10.000 gerstraße, also vor dem TEDI-Geschäft, mit- nale Spandau« auf dem Spandauer Marktplatz Kultur, Gesundheit, Politische und Berufliche ließ die Vegetation sehr gut wachsen. Damit Bürgerinnen und Bürgern als störendes oder Euro Zuschuss für Ihr Vorhaben! hin maximal zehn Meter weiter. Aus einem statt. Bildung, Grundbildung! Für die zahlreichen mehren sich auch die Hinweise von Bürge- unschönes Ärgernis betrachtet. Doch auch Mit dem Investitionsfonds unterstützt das simplen Grund: Direkt vor dem Nahkauf be- Das Bezirksamt Spandau sowie über 50 weitere Deutsch-Kurse gibt es wieder ein separates Pro- rinnen und Bürgern. im Straßenland entwickelt sich biologische »Aktive Zentrum Spandau-Wilhelmstadt« finden sich Gullys, weshalb dort keine Geh- Gruppen, Verbände und Firmen präsentieren eine grammheft ab August. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vielfalt, die schützenswert ist. Um die Blüte Ihre Vorhaben mit einem Zuschuss von bis wegvorstreckung gebaut werden kann. Vielfalt ihrer aktuellen Angebote zu den Themen Die Hefte erhalten Sie in den Bürgerämtern, im Fachbereichs Grünflächen und Friedhöfe im wertvoller Wiesenstauden zu ermöglichen, zu 50% der Investitionskosten. Antragsteller 99 von 100 Menschen werden nun mit den Soziales, Gesundheit, Integration und Inklusion. Gotischen Haus, der Stadtbibliothek und an vie- Straßen- und Grünflächenamt haben auch setzt die Mahd üblicherweise erst ab Mitte können Immobilieneigentümer, Hausver- Schultern zucken und sich fragen, worin Organisationen, die einen Stand anmelden len weiteren Stellen im Bezirk. dieses Jahr wieder alle Hände voll zu tun mit Juni ein. Als Nahrungspflanzen für Schmet- waltungen, Händler und Gewerbetreibende, jetzt um Himmels Willen der Nachrichten- möchten, wenden sich bitte an das Büro des Be- Das Programmangebot ist bereits jetzt online zu Mäharbeiten. Zusätzlich werden insbeson- terlinge, Wildbienen oder andere Tiere sind Bewohner oder andere Akteure sein, die in wert besteht, ob die WILMA noch alle Nadeln zirksbeauftragten für Senioren und Menschen finden und buchbar: dere im öffentlichen Straßenland Fremdfir- sie in dieser Entwicklungsphase wertvoll. der Wilhelmstadt ansässig sind. an der Tanne hat oder schon mitten im Som- mit Behinderung. Ansprechpartnerin ist Margit www.vhs-spandau.de men mit diesen Arbeiten beauftragt, da die Die genetische Vielfalt der gebietseigenen Bewerben Sie sich bis zum 31. August 2018 merloch gelandet ist. Zehn Meter weiter sind Krois (Behördenlotsin für Menschen mit Behin- www.vhs.berlin.de eigenen Kapazitäten nicht ausreichen. Pflanzen gilt es zudem zu fördern, indem mit Ihrer Projektidee! (Doch auch im fortlau- den allermeisten ziemlich schnuppe. Aber derung), Fon: 90279-2990, Fax: 90279-2839, E- Weitere Infos: Das gilt insbesondere auch für den Bereich man ihnen die Möglichkeit zur Versamung fenden Jahr werden noch Anträge und Ideen man rechnet ja nicht mit dem einen von Mail: [email protected]. VHS Spandau, Carl-Schurz-Str. 17, 13597 Berlin der Grünanlagen- und Straßenbäume. Dabei gibt. Die zweite Mahd erfolgt je nach Witte- gerne aufgenommen.) Eine Jury mit lokalen hundert Menschen, die es schaffen, auch in Da die Anzahl freier Plätze begrenzt ist, emp- Tel: 030 / 90279 5000, Fax: 030 / 90279 5001 geht es vorwiegend um die Beseitigung von rung ab Anfang/Mitte September. Sollte an Akteuren wird über eine Förderung Ihres den maximal zehn Metern Verlagerung noch fiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung. www.vhs-spandau.de Unwetterschäden, die Totholzentfernung, Straßenkreuzungen die Einsehbarkeit be- Projekts entscheiden. Die Umsetzung des einen handfesten Skandal zu wittern und [email protected] die Freihaltung des Verkehrsraumes und um hindert sein, wird der Fachbereich Grünflä- projekts kann ab Anfang 2019 erfolgen und damit im Bezirk hausieren zu gehen: Es sei den Rückschnitt der Austriebe an Straßen- chen entsprechend der Verkehrssicherungs- muss bis Ende 2019 abgeschlossen sein. angeblich eine Ignoranz gegenüber »dem bäumen. pflicht vordringlich tätig. Weitere Informationen finden Sie unter: Bürgerwillen«, wenn der Überweg nicht ex- Die großen Wiesenflächen in den Grünzü- Die Abfuhren des Mähgutes werden in Ei- www.wilhelmstadt-bewegt.de/geschaeftss- akt vor dem Nahkauf – und nur dort – ange- Spandau gegen Rechts: gen wie z. B. Spekte, Hahneberg und Bullen- genleistung, aber auch mit Privatfirmen trassenmanagement/gebietsfonds legt würde! Kundgebung gegen geplanten Neonazi-Aufmarsch am 18. August graben bieten wichtige Lebensräume für ver- durchgeführt. Dabei lassen sich aus Logistik- Nehmen Sie Kontakt mit dem Geschäftsstra- Vielleicht muss man noch dazu anmerken, schiedenste Tier- und Pflanzenarten. Die und Kapazitätsgründen Verzögerungen lei- ßenmanagement auf, es unterstützt Sie dass sich zwischen Nahkauf und TEDI keine Das Bezirksamt schließt sich der in der Bezirks- chen Gegenkundgebung am 18. August 2018 teil- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versuchen der nicht immer vermeiden. gern bei der Entwicklung Ihrer Projektidee meterhohen Dornenbüsche oder ein tiefer verordnetenversammlung Spandau (BVV) verab- zunehmen. Treffpunkt ist um 11.00 Uhr am speziell auf die Belange des Natur- und Ar- Die Spandauerinnen und Spandauer werden und der Antragstellung: Wassergraben mit Piranhas befinden, son- schiedeten Resolution an und verurteilt den für Bahnhof Spandau. tenschutzes einzugehen. Dies ist teilweise daher um Verständnis und Geduld gebeten, dern lediglich die kaum befahrene Zufahrt den 18. August 2018 geplanten Marsch von Neo- Bereits im letzten Jahr hatten mehrere Tausend auch mit Mehraufwand verbunden. Ziel ist wenn nicht sofort »vor ihrer Haustür« ge- Geschäftsstraßenmanagement Jägerstraße (siehe Foto). Wer selbst in deren nazis für den Kriegsverbrecher Rudolf Heß. Span- Menschen – ein breites Bündnis von Gewerk- es, einen sinnvollen Ausgleich zwischen Na- mäht werden kann. Denn dann würden die Wilhelmstadt Überwindung ein Problem sieht, muss dau darf kein Wallfahrtsort für Naziverehrer wer- schaften, Parteien und Kirchgemeinden, zahlrei- turschutz und den Ansprüchen der Bevölke- Rüst- und Wegezeiten den Aufwand erheb- Adamstr. 39, 13595 Berlin, Tel. 30124697 schon viel Phantasie haben. Aber im Zwei- den. chen Initiativen, Organisationen und Vereinen rung zu gewährleisten. lich erhöhen. Ansprechpartner: felsfall gilt ja immer noch: Gibt es keinen Gemeinsam ermuntern die BVV und das Bezirk- sowie vielen engagierten Bürgerinnen und Bür- Die Liegewiesen und Spielplätze werden da- Dennoch bleibt es oberstes Ziel, ein sicheres Torsten Wiemken (mobil 0178-3523801), Skandal, dann bastelt man sich eben einen. samt die Spandauerinnen und Spandauer, sich gern – friedlich gegen den Neonazi-Aufmarsch gegen möglichst vorrangig gemäht. und attraktives Freizeit, Erholungs- und Na- Ulrike Stock (mobil 0176-34547097) In diesem Fall waren das ausnahmsweise aktiv zu einer demokratischen Gesellschaft zu protestiert und ihn mit Straßenblockaden ge- Die Wildkräuter und Gräser am Straßenrand turangebot zu bieten. E-Mail: [email protected] mal nicht die bösen Medien. us bekennen und hierfür an der geplanten friedli- stoppt.

12 13 Freiluftkinozeit: zler 15 Jahre OpenAir-Kino t Schni a a nj

Spandau T

Das OpenAir-Kino Spandau gibt es nun schon seit 15 Jah- ren! Bis September lädt das Team vom Kino im Kulturhaus wieder Filmfans aller Alterklassen zum Freiluft-Filmver- gnügen in die Spandauer Altstadt. Liebhaber des spekta- kulären Überwältigungskinos, Romantiker und Komödi- enfans kommen ebenso auf ihre Kosten wie Freunde der leisen Töne oder des subtilen Witzes. Decken, Kissen und Wärmflaschen können ausgeliehen werden und das gas- tronomische Angebot reicht von Drinks, Snacks, Würst- O-Ton Wilhelmstadt chen und Eis bis zu täglich frisch gekochter Suppe!

OpenAirKino Spandau im Innenhof der Stadtbibliothek Dreisatz Carl-Schurz-Straße 13, 13597 Berlin Infos und Reservierung: 030-333 60 81 Vorverkaufskasse tgl. ab 17:00 Uhr im Kino im Kulturhaus Ice, Ice, Baby ... Der Veranstaltungsbereich ist barrierefrei, freundliche Hunde Der »Eismann« in Jan’s Gelateria ist etwas erschöpft an die- dürfen mitkommen sem Mittwochabend Anfang Juli. Trotz mehrerer Aushil- U-Bahn und Bus »«: fen – aber der Eishunger der Wilhelmstädter in den letzten U7 | X33, 130, 134, 135, 136, 236, 237, 337, 638, Bezirksstadtrat für Bauen, Planen Sozialteam Wilhelmstadt Tagen war enorm. Was nicht nur am großartigen Sommer- 639, 671, M32, M37, M45, N30, N34 Adressen und Gesundheit Bürgerberatungsangebote im wetter und den leckeren Eissorten lag, sondern auch am Informationen und Programm auch unter Frank Bewig Stadtteilladen Adamstraße 39 Sommerferienbeginn. Denn was machen nette Eltern, www.openairkino-spandau.de Bezirksamt Spandau von Berlin Tel. 419562-54 / -62 / -58 wenn sie ihre Sprösslinge aus den zwei benachbarten Prozesssteuerung und Carl-Schurz-Straße 2/6, 13597 Berlin Grundschulen abholen, die soeben ihre Zeugnisse in Emp- Kontakt: Volkmar Tietz, Tel. 3012 4697, oder Sanierungsbeauftragter Tel. 030 - 90 279 - 22 61 fang genommen haben? Darauf geht man zur Feier des Ta- Mob. 0176-24981761, Koordinationsbüro für Stadtentwicklung [email protected] ges erstmal ein großes Eis essen! und Projektmanagement (KoSP) Montag, 10–12 Uhr: Ewa Betz berät zu Fragen Schwedter Straße 34A, 10435 Berlin Stadtentwicklungsamt, Fachbereich der Stressbewältigung ÄNDE im Gelände: Ginger Beer von hier www.kosp-berlin.de Stadtplanung Montag, 16–18 Uhr Wer sagt, es gäbe keine erfolgreichen Start-Ups in der Wil- Andreas Wilke, Tel. 030 -330028 – 36 Carl-Schurz-Straße 2/6, 13597 Berlin Schiedsmann Dietmar Zacher berät bei helmstadt? ÄNDE zum Beispiel, gegründet 2016 (siehe [email protected] Sprechzeiten: dienstags und freitags 9–12 Konflikten und Streitigkeiten und zu auch Wilma Nr. 3/2017) . Hinter dem Label stehen Andrea Linda Tennert-Guhr, Tel. 030 -330028 – 30 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung Schwerbehindertenrecht Stenz, Dominik Seele und Jonas Lackmann, die zwei lecke- [email protected] Amtsleiter: re Getränke auf Ingwerbasis auf den Markt gebracht haben: Dienstag, 15–18 Uhr Markus Schulte, Tel. 030 - 90 279 - 35 72 Ginger Root und Gentle Ginger sind leichte alkoholfreie Geschäftsstraßenmanagement Frau Nouha Razzouk berät zu Fragen der [email protected] Varianten des international bekannten Limonadenklassi- Ulrike Stock / Torsten Wiemken, Integration und Umgang mit Ämtern kers Ginger Beer, nur, dass es in Deutschland eben nicht Tel. 030 -30 12 46 97 bzw. 0178 - 352 38 01 Gruppenleitung Sanierung/ Mittwoch, 15–18 Uhr (nicht am 1. Mittwoch »beer« heißen darf, wegen des Reinheitsgebots. Der Erfolg [email protected] Planungsrechtliche Beurteilung: im Monat!): Sozialsprechstunde ließ nicht lange auf sich warten: In Wilhelmstädter Loka- Öffnungszeiten Büro Adamstraße 39 Doris Brandl, Tel. 030 - 90 279 - 31 64 len wie dem Barfly ist die Limo schon lange ein beliebter (Stadtteilladen) Di und Mi 10–13 Uhr [email protected] Donnerstag, 14.30–16.30 Uhr: Basteln Drink. 2017 räumte ÄNDE mit seinen Kreationen sowohl die raumplaner / LOKATION:S Handarbeiten für Jung und Alt mit die Auszeichnung »EDEKA FoodStarter« als auch den Kaiser-Friedrich-Straße 90, 10585 Berlin Bearbeiterinnen und Bearbeiter für das Heidemarie Koch »Drinkstarter-Preis« ab. Und seit März gibt es eine Logistik- www.die-raumplaner.de Förderprogramm »Aktive Zentren Berlin« Donnerstag, 16–18 Uhr: Kiezsprechstunde und Vertriebskooperation mit dem Bio-Saft-Produzenten Kerstin Schröder, Tel. 030 - 90 279 - 35 73 mit Volkmar Tietz Voelkel GmbH. Wer die ÄNDE-Limos immer noch nicht Stadtteilvertretung Wilhelmstadt [email protected] kennt, hat Gelegenheit, sie auf dem Wilhelmstadtfest am Sprecher: Michael Henkel, Markus Ritter, 2. Donnerstag im Monat, 17–20 Uhr: 19. August zu probieren. Ideale Erfrischung in der Sommer- Emilio Paolini Jörg Rinke, Tel. 030 - 90 279 - 3568 RepairCafé: Hilfe zur Selbsthilfe, Reparatur

hitze! zler Öffentliche Sitzung: [email protected] von Elektro- und Haushaltsgeräten unter t jeder 1. Mittwoch im Monat, 19 Uhr Anleitung

Schni Stadtteilladen Adamstraße 39 Katharina Lange, Tel. 030 - 90 279 - 2280 Freiluftgalerie a Freitags 10–12 Uhr: Hartz IV & mehr:

a nj www.stv-wilhelmstadt.de [email protected] Kaum zu glauben, wie viele Skulpturen und Kunstwerke es T Wolfgang Schumann berät zu Hartz IV, im öffentlichen Raum allein in der Wilhelmstadt und nä- Jobcenter, Existenzgründung herer Umgebung gibt, vom Gesamtbezirk ganz zu schwei- zler gen! Wer’s nicht glaubt, schaue mal bei Wikipedia: www. Kostenlost und draußen

wikipedia.org/wiki/Kunst_im_öffentlichen_Raum_in_ Ein Schni Gratis-Sommervergnügen ist dagegen das gemütliche Spandau. Kann man auch gleich als Kunstführer beim Spa- Radelna oder Spazieren am Havelufer. Zeit für Ausflüge in a nj zierengehen benutzen! us dieT grüne Wilhelmstädter Umgebung …

14 15 auf Lebenszeit für Unterhalt und Obdach zu Kaiser Friedrich III, dem nach seinem frühen erhalten. Auch die Förderer und Spender Tod aufgrund eines Krebsleidens dann der mussten sich bezüglich Herkunft und Le- alles andere als liberale Sohn Wilhelm II benswandel als tadellose und einwandfreie nachfolgte. Victoria verbrachte nach dem Bürger erweisen, ehe das Stiftungs­kura­ Tod ihres Mannes ihr letztes Lebensjahr- torium – entsprechend der »allerhöchsten zehnt bis 1901 weitab von Berlin auf dem Genehmigung durch Kabinettsorder« – eine Schloss Friedrichshof in Kronberg/Taunus. »milde Stiftung zum Heil und Segen« entge- Zwei Dinge haben wir trotz der nur kurzen gen nehmen durfte. Regierungszeit Kaiser Friedrich zu verdan- Diese Kabinettsorder machte es möglich, ken: 1. ist es seitdem in Deutschland üblich, dass Vermögen aus letztwilligen Verfügun- einer neuen Regierung 100 Tage Zeit zu ge- gen – wie 1868 des Rentiers Gustav Chri- ben, ehe man öffentlich erste Einschätzun-

stoph Tischer über 1.000 Thaler und insbev - gen verlauten lässt. 2. hat trotz der bekann-

sondere 1878 der Witwe Dorothea FriederikeArchi ten Missgunst Wilhelms II gegen seine Mut- Rüppel geb. mit der damals enor- ter Victoria der uns von der Heerstraße be- men Summe von 56.254,71 Mark aus der kannte Baurat Adolf Frey im Jahre 1910 in ei- Grunewald-Rüppelschen Stiftung – in die nem Artikel in der »Bauwelt« nachdrücklich Bürgerstiftung für den Bau eines Hospitals der »Kaiserin Friedrich« für ihre Unterstüt- einfließen konnten. zung bei der Realisierung der für Groß-Ber- Dazu kamen Schenkungen wie die der Ehe- lin so wichtigen Magistrale gedankt. leute Wilhelm und Pauline Vogler, die ein Le- Doch zurück zum Bürgerhospiz, dem Alten- gat von 20.000 Mark zur Finanzierung von wohnheim in der Wilhelmstadt. Der 1897 für fünf Stiftsstellen aussetzten, aber auch so 100.000 Mark als Eckpavillon errichtete Bau Viele Bindestriche manche amtlich verordnete Zuwendung, war trotz des altmodisch historisierenden wie den Kassenbestand über 6 Thaler und 28 Stils und dem schnörkeligen Ecktürmchen für Beneficien auf Groschen des aufgelösten »Heiraths-Aus- mit 26 Einzimmerwohnungen und Zentral- Lebenszeit stattungs-Vereins« plus der 500 Thaler heizung ein hochmodernes Altenwohn- schweren Caution des »ehemaligenVereins- heim, das 1931 und 1953 jeweils zeitgemäße Die Friedrich-Wilhelm-Victoria- Rendanten Faustmann« – so etwas wie ein Erweiterungsbauten erhielt. Fast exakt 100 Bürger-Hospital-Stiftung Rechnungs- oder Geschäftsführer – die laut Jahre nach der Gründung wurde die Stiftung dem Havelländischen Anzeiger von 1866 in aufgelöst, doch bis heute ist die Einrichtung das Stiftungsvermögen übergehen werden, am Melanchthonplatz ein bezirkliches Se- wenn nicht rechtzeitig legitime Ansprüche niorenwohnhaus geblieben. Im Foyer des al- Mit der hoheitlichen Spende von 200 Reichs­ Dritter angezeigt werden. ten Eckgebäudes sind noch heute die Na- thalern als Grundstock und »guten Wün- In unmittelbarer Nachbarschaft der 1893 er- men der wichtigsten Stifter und Förderer schen für das Gedeihen der Stiftung« wurde, richteten Melanchthonkirche und dem seit verewigt. Thomas Streicher fast auf den Tag genau vor 160 Jahren, am 10. 1867 ersten Kommunalen Friedhof der Stadt Juli 1858 die »Erlaubnis ertheilt«, dass die (siehe Wilma I/2017) hatte der Magistrat neugeschaffene Bürgerstiftung für ein Span- Spandaus an der Adam- Ecke Melanchthon- dower Hospiz den Namen seiner königli- straße das passende Gelände, das er 1895 der chen Hoheiten, des Prinzen Friedrich Wil- Bürgerstiftung für den Bau des Hospizes ko- helm und seiner Gemahlin Victoria von stenfrei zur Verfügung stellte. Sachsen-Coburg und Gotha, Prinzessin von Nur der liberalen Gesinnung der beiden Na- Großbritannien und Irland, tragen durfte. mensgeber der Stiftung, Friedrich Wilhelm Natürlich war es auch in der Havelstadt eine und Victoria, tat man mit dem Ort ziemlich lang geübte Tradition, dass begüterte Bür- Unrecht. Denn das Friedhofsgelände wurde ger mit Spenden den sogenannten Armen- bereits1848 als eher anonyme Begräbnis- häuslern ein karges Dasein ermöglichten, stätte für gefallene Dissidenten der demo- für das jene jedoch zu gemeinnützigen Ar- kratischen Revolution genutzt. beiten herangezogen wurden. Schon die Verlobung zwischen dem 25 Jahre Für »ehrbare Bürger von angemessener Her- alten Kronprinzen und der zehn Jahre jünge- kunft« und mit »sittsamer, christlicher Ge- ren Tochter der britischen Königin Victoria sinnung«, die »ohne Verschulden« in Not ge- im Jahr 1856 war am preußischen Hof nicht rieten, gab es bis dato keine Einrichtung, wie von allen gern gesehen. Mit Friedrichs öf- sie dann mit dem ersten Stiftungsgeld zu- fentlicher Kritik an der Bismarck’schen erst in der Schönwalder Straße 50/51 für 15 Kriegspolitik gegen Dänemark und Öster- alte und verwitwete Stadtbürger geschaffen reich war das Kronprinzenpaar nicht nur bei wurde. 1890 konnte ein weiteres Haus in der nationalkonservativen Militärs und Höflin- Breitestraße 20 für 8.000 Mark umgebaut gen, sondern auch bei dem königlichen Va- werden, um weitere Bedürftige aufzuneh- ter Wilhelm I in Ungnade gefallen. men. An der festgeschriebenen Thronfolge änder- Sittsam und würdig mussten aber nicht nur te das jedoch nichts. Im Dreikaiserjahr 1888 die Empfänger der Hilfe sein, um Beneficien wurde aus dem Kronprinz für nur 99 Tage Fotos: Archiv Streicher

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