<<

Bild: Fotolia INTEGRIERTES KLIMASCHUTZKONZEPT für den Landkreis Neustadt a.d.Aisch- zusammen mit seinen 38 Gemeinden

Dezember 2017

Dieses Projekt wurde gefördert durch:

Es scheint immer unmöglich, bis es getan ist!

Nelson Mandela

Hinweis:

Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird im vorliegenden Bericht lediglich die gewohnte männliche Sprachform verwendet. Dies impliziert jedoch keine Benachteiligung des weiblichen Geschlechts, sondern soll im Sinne der sprachlichen Vereinfachung als geschlechtsneutral zu verstehen sein.

2 Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, mit dem Integrierten Klimaschutzkonzept ebnen wir den Weg für die zukünftige Klimasituation und Energieversorgung im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim. Ausschlaggebend für unsere Klimaschutzinitiative waren vor allem die Vorteile, die sich für den Landkreis, die Städte und Gemeinden, die Wirtschaft und die Bürgerinnen und Bürger ergeben:

 Die Stärkung des Umwelt- und Gesundheitsschutzes,

 der regionalen Wertschöpfung,

 der Rohstoffunabhängigkeit und Versorgungssicherheit,

 des Images und der Wettbewerbsfähigkeit des Landkreises.

Auf Initiative des Stadtrats von sowie des Landkreises und in Kooperation mit 38 Städten und Gemeinden haben wir ein Klimaschutzkonzept in Auftrag gegeben, mit dem wir den Klimaschutz gemeinsam und systematisch vorantreiben können. Das Integrierte Klimaschutzkonzept soll als Handlungsleitfaden dienen, der es uns erlaubt, die Klimaschutzaktivitäten zur Energieeinsparung und regenerativen Energieerzeugung im Landkreis in einer Gesamtstrategie zu bündeln. Dabei wurden neben den kreiseigenen und kommunalen Liegenschaften auch die privaten Haushalte sowie die Sektoren Verkehr, Industrie und Gewerbe/Handel/Dienstleistung berücksichtigt.

Das Klimaschutzkonzept zeigt auf, welche Potenziale unser Landkreis birgt und wie die vielfältigen Akteure einen Beitrag zur Erreichung unseres Klimaschutzziels „Energieautarker Landkreis“ leisten können. „Energieautarker Landkreis“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Landkreis bis zum Jahr 2050 seine Potenziale zur Energieeinsparung und Energieeffizienzsteigerung nutzt und den restlichen Energiebedarf rein rechnerisch aus regionalen regenerativen Energieträgern deckt. Dieses ehrgeizige Ziel können wir nur dann erreichen, wenn der Klimaschutz ein öffentliches Anliegen wird und sich der Landkreis, die Städte und Gemeinden entsprechend ihrer Handlungsmöglichkeiten im Klimaschutz vorbildlich verhalten.

Bereits bei der Erstellung des Konzeptes konnten wir auf das Wissen und das Engagement vieler Mitbürgerinnen und Mitbürger zählen, denen ich an dieser Stelle nochmals meinen Dank aussprechen möchte. Ein ganz besonderer Dank gilt allen 38 Energiewendebeauftragten, die während der gesamten Projektlaufzeit die Erstellung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes mit Rat und Tat unterstützt haben. Ich würde mich sehr freuen, wenn der Klimaschutz auch in Zukunft über alle Akteursebenen hinweg einen großen Zuspruch sowie eine rege Beteiligung erfährt und Sie den Klimaschutz im Landkreis weiterhin so tatkräftig unterstützen.

Es grüßt Sie freundlich

Helmut Weiß

Landrat

3

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis ...... 4

Tabellen- und Abbildungsverzeichnis ...... 7

Abkürzungen ...... 9

Zusammenfassung ...... 10

Leitbild ...... 12

1 Einleitung ...... 17

1.1 Kontext der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes ...... 17

1.2 Beschlossene Ziele in Deutschland und Bayern ...... 17

1.2.1 Bundesziele ...... 17

1.2.2 Landesziele ...... 18

1.2.3 Bisherige Energie- und klimapolitische Aktivitäten im Landkreis ...... 19

2 Potenzialanalyse ...... 21

2.1 Vorgehensweise und Ziel ...... 21

2.2 Methodik der Datenerfassung ...... 22

2.3 Grundlagen und Begriffe ...... 23

2.3.1 Potenzialabgrenzungen ...... 23

2.3.2 Emissionsfaktoren ...... 25

2.4 Methodisches Vorgehen zur Ist-Datenerfassung ...... 26

2.4.1 Kommunale Liegenschaften ...... 28

2.4.2 Private Haushalte ...... 30

2.4.3 Gewerbe, Handel, Dienstleistungen ...... 33

2.4.4 Industrie ...... 34

2.4.5 Verkehr ...... 35

2.5 Allgemeine Ausgangssituation ...... 36

2.5.1 Wesentliche Ver- und Entsorgung ...... 37

2.6 Überblick ...... 39

2.7 Methodische Vorgehensweise ...... 40

2.8 Endenergieeinsparungspotenziale ...... 40

2.8.1 Private Haushalte ...... 40

2.8.2 Kommunale Liegenschaften ...... 41

2.8.3 Verkehr ...... 42

2.9 Erneuerbare Energieerzeugung ...... 45

2.9.1 Photovoltaik ...... 45

4

2.9.2 Solarthermie ...... 45

2.9.3 Wind ...... 50

2.9.4 Wasserkraft ...... 51

2.9.5 Biomasse – Biogas ...... 51

2.9.6 Biomasse – Energieholz ...... 55 2.9.7 Geothermie ...... 56

2.9.8 Wärmerückgewinnung aus Abwasser ...... 58

2.9.9 Potenziale industrieller Abwärme ...... 59

3 Energie- und CO -Bilanz ...... 62

3.1 Endenergieverbrauch₂ und CO -Emissionen nach Sektoren ...... 62

3.2 IST STAND Gesamt Energiebedarf₂ 2016 ...... 63 3.3 IST STAND Energiebedarf nach Sektoren 2016 ...... 64

3.4 IST STAND Strombedarf nach Sektoren 2016 ...... 65

3.5 IST STAND Wärmebedarf 2016 ...... 66

3.6 Aufteilung CO -Emissionen 2016 ...... 67

4 Entwicklungsszenario₂ ...... 69 5 Maßnahmen ...... 71

5.1 Maßnahmenkatalog ...... 71

5.2 Intelligente Wärmeversorgung – beispielhafte Projektansätze ...... 96 5.2.1 Übersicht ...... 96

5.2.2 Oberflächennahe Geothermie ...... 99

5.2.3 Abwärmenutzung aus Abwasser ...... 99

5.2.4 Freiflächennutzung ...... 100

5.2.5 Energetische Gebäudesanierungen ...... 101

5.2.6 Deponie- und Klärgase ...... 102

5.3 Gesamtübersicht Projektansätze Wärme ...... 103

5.4 Fördermittel ...... 104

6 Kommunikation und Akteursbeteiligung...... 111

6.1 Akteursbeteiligung Klimaschutzkonzept ...... 111

6.2 Kommunikationsstrategie ...... 118

6.2.1 Kommunikation in den Bereichen Energie / Ernährung / Technik / Mobilität ...... 119

6.2.2 … und noch einige Vorschläge aus der Open Space Veranstaltung 2014 ...... 120 6.2.3 Kommunikative Instrumente ...... 122

6.2.4 Strukturierung der Akteure ...... 122

7 Verstetigung und Controlling ...... 124

5

7.1 Klimaschutz – Schnittstellen und Synergien innerhalb der Kommunalverwaltung ...... 124 7.2 Das Instrument des European Energy Awards ...... 125

7.3 Implementierung der innerhalb des Klimaschutzkonzeptes entwickelten Maßnahmen in die Struktur des European Energy Awards:...... 129

7.3.1 Maßnahmenbereich 1: Entwicklungsplanung und Raumordnung ...... 129

7.3.2 Maßnahmenbereich 2: Kommunale Gebäude und Anlagen...... 130

7.3.3 Maßnahmenbereich 3: Versorgung und Entsorgung ...... 130

7.3.4 Maßnahmenbereich 4: Mobilität ...... 130

7.3.5 Maßnahmenbereich 5: Interne Organisation ...... 133

7.3.6 Maßnahmenbereich 6: Kommunikation und Kooperation...... 133

8 Literaturverzeichnis ...... 135

9 Anhang ...... 136

9.1 Projektansätze „Wärme“ ...... 136 9.2 Kommunale Steckbriefe ...... 136

6

Tabellen- und Abbildungsverzeichnis

Tabelle 1: Gesamtemissionsfaktoren in g/kWh 25

Tabelle 2: Energieversorgungsszenarien für Gemeinden 26

Tabelle 3: Haustypenmatrix – Baualters- und Größenklassen 31

Tabelle 4: Vertrauensbereiche des spez. Stromverbrauchs und des spez. Brennstoff-/ Fernwärmeverbrauches für das Jahr 2012 33

Tabelle 5: Industrieller Energieverbrauch nach Branchen (Statistisches Bundesamt, 2008) 34

Tabelle 6: Bestehende Nahwärmenetze im Landkreis 37

Tabelle 7: Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien 2016 im Landkreis 39

Tabelle 8: Wärmeerzeugung aus Erneuerbaren Energien 2016 im Landkreis 39

Tabelle 9: Technisches Potenzial zur zukünftigen Energieerzeugung im Landkreis 39

Tabelle 10: Energieverbrauch im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim in GWh/a 62

Tabelle 11: CO -Emissionen im Landkreis Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim 62

Tabelle 12: Energiebedarf₂ 2016 - IST-Stand 63

Tabelle 13: Energiebedarf nach Sektoren 64

Tabelle 14: Strombedarf nach Sektoren 65

Tabelle 15: Wärmebedarf nach Sektoren 66

Tabelle 16: CO -Emissionen nach Sektoren 67

Tabelle 17: Szenarien₂ Energiebedarfseinsparung 70

Tabelle 18: Szenarien CO₂-Emissionseinsparungen 70

Tabelle 19: Bewertungsmatrix für den Maßnahmenkatalog 72

Tabelle 20: Übersicht über empfohlene Klimaschutzaktivitäten 73

Abbildung 1: Landkreis-Szenario 11

Abbildung 2: Drei-Säulen-Strategie der bayerischen Energiepolitik 18

Abbildung 3: Stromerzeugung versus Strombedarf im Landkreis in 2016 19

Abbildung 4: Fördervolumen der KfW an Privatpersonen im Landkreis Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim im Jahresvergleich 20

Abbildung 5: Übersicht Potenzialabgrenzungen (Quelle: INFRAS / TNC) 23

Abbildung 6: Effizienz der Straßenbeleuchtung im kommunalen Vergleich 29

7

Abbildung 7: Bestand an Wohnungsgebäuden und Wohnungen seit 2011 im Landkreis 32

Abbildung 8: Kraftfahrzeugbestand im Landkreis 35

Abbildung 9: Altersstruktur der Bevölkerung 36

Abbildung 10: Fahrleistung 43

Abbildung 11: Benachteiligte Gebiete im Landkreis 45

Abbildung 12: Volldeckung des Wärmebedarfs einer Gemeinde aus Erneuerbaren Energien – Flächenverbrauch Biomasse 47

Abbildung 13: Volldeckung des Wärmebedarfs einer Gemeinde aus Erneuerbaren Energien – Flächenverbrauch Solarthermie 47

Abbildung 14: Anlagenschema 48

Abbildung 15: Einsatz eines saisonalen Wärmespeichers zum Ausgleich zwischen Solarstrahlungsangebot im Sommer und Wärmebedarf in der Heizperiode 49

Abbildung 16: Reduktion von Windkraftanlagen durch Repowering 50

Abbildung 17: Tiefengeothermiepotenziale in Bayern 56

Abbildung 18: Studie des Bayerischen Landesamtes für Umwelt „Abwärmenutzung im Betrieb“ 61

Abbildung 19: Aufteilung Energiebedarf im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim 63

Abbildung 20: Aufteilung Energiebedarf nach Sektoren im Landkreis Neustadt a.d.Aisch- Bad Windsheim 64

Abbildung 21: Aufteilung Strombedarf nach Sektoren im Landkreis Neustadt a.d.Aisch- Bad Windsheim 65

Abbildung 22: Aufteilung Wärmebedarf nach Sektoren im Landkreis Neustadt a.d.Aisch- Bad Windsheim 66

Abbildung 23: Aufteilung der CO -Emissionen im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim 67 ₂ Abbildung 24: Entwicklung der gesamten Treibhausgase 2005 bis 2035 nach Quellbereichen: Tatsächliche Emissionen bis 2015 sowie Projektionen der Emissionen im MWMS1 69

Abbildung 25: Wärmenetz 97

Abbildung 26: Kreislauf der Wärmerückgewinnung von Abwasser (aus Energie Schweiz) 99

Abbildung 27: Bedeutung der Bioenergie innerhalb der Erneuerbaren Energien 2016 100

Abbildung 28: Jährlicher Energieertrag von Erneuerbaren Energien 101

Abbildung 29: Endenergieverbrauch für Raumwärme und Warmwasser in Wohngebäuden 102

Abbildung 30: Stromerzeugung aus Klärgas - Entwicklung in Deutschland 103

8

Abbildung 31: Presseartikel: Erneuerbare Energien als Standortvorteil 116

Abbildung 32: Presseartikel "Klimaschutz: Region mit Potenzial" 117

Abbildung 33: Presseartikel: Klimaschutz: Wenn das Gute liegt so nah 117

Abbildung 34: Presseartikel: Potenzial bei Solarstrom 118

Abbildung 35: Kommunikative Instrumente 122

Abbildung 36: Drei Klimateams 122

Abbildung 37: Am häufigsten genannte Schnittstellen von Klimaschutz innerhalb der Verwaltung. Die Bezeichnungen variieren je nach Art der Verwaltungsstruktur und -größe (Stadt, Gemeinde, Amt, Verbands- oder Samtgemeinde, Landkreis). 124

Abbildung 38: Strukturierter Prozess des European Energy Award 127

Abbildung 39: Radverkehrsnetz im Landkreises Neustadt a.d.Aisch–Bad Windsheim 131

Abbildung 40: Ladeinfrastruktur im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim 132

Abbildung 41: Kommunikative Instrumente 134

Abkürzungen

ALK ...... Automatisierte Liegenschaftskarte

BAFA ...... Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle

BNetzA ...... Bundesnetzagentur

EE ...... Erneuerbare Energien

EEG ...... Erneuerbare-Energien-Gesetz

GHD ...... Gewerbe, Handel, Dienstleistungen

GWh ...... Gigawattstunde

HKW ...... Heizkraftwerk

KWh ...... Kilowattstunde

KWK ...... Kraft Wärme Kopplung

LIAG ...... Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik

MWh ...... Megawattstunde t ...... Tonne

ZSW ...... Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg

MIV ...... Motorisierter Individualverkehr

9

Zusammenfassung

Aufgrund der Ergebnisse der Ist-Analyse sowie der Potenzialanalysen zur Energieeinsparung und Energieeffizienz und dem möglichen Ausbau erneuerbarer Energien wurde ein Szenario erarbeitet. Das „Landkreis-Szenario“ bildet eine langfristige Orientierung für die Planung klimaschützender Maßnahmen im Landkreis.

Das energiepolitische Leitbild für den Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim zeigt auf:

Wohin?

Die Ziele in Sachen Klima und Energie bis 2050.

Wie?

Die Strategie und Handlungsfelder im Bereich der Energieeinsparung, der Energieeffizienz und dem Ausbau der erneuerbaren Energien.

Landkreise haben die Möglichkeit, insbesondere für ihre kleinen und ländlichen Gemeinden, Klimaschutzaktivitäten als zentrale Dienstleistungen aufzubauen und ihren Gemeinden zur Verfügung zu stellen. Folgende Aufgaben sollten Landkreise bei der Konzeptentwicklung berücksichtigen:

 Information und Motivation der Gemeinden, für den Klimaschutz aktiv zu werden,

 Aufbau oder Weiterentwicklung eines Netzwerks für den Erfahrungsaustausch zwischen den Gemeinden des Landkreises zum Thema Klimaschutz,

 Unterstützung bei der Identifizierung und Einbeziehung der relevanten Akteure,

 Entwicklung von zentralen Dienstleistungen wie z. B. den Aufbau eines gemeinsamen Energiemanagements und zentraler Austausch-, Schulungs- und Beratungsangebote.

Qualitative Ziele für den Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim bis 2050 sind:

Der Anteil der im Landkreis erzeugten erneuerbaren Energien am Gesamtenergiebedarf des Landkreises (Wärme und Strom) liegt bei ca. 110 %.

Die energieverbrauchsbedingten CO₂-Emissionen des Landkreises Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim liegen derzeit bei rund 7,4 t pro Jahr je Einwohner. Im Vergleich liegt der Bundesdurchschnitt bei 11,4 t pro Jahr je Einwohner.

Basierend auf der Ist-Analyse wurde ein Szenario entwickelt, das technische Potenziale und Maßnahmen aufzeigt. Szenarien sind keine Prognosen, sondern stellen dar, was passieren würde, wenn bestimmte Entwicklungen unterstellt werden. Es handelt sich also eher um „Wenn-Dann"- Aussagen als um die Darstellung der Ereignisse in der Zukunft.

Das „Landkreis-Szenario“, sieht eine (rechnerische) Deckung des Gesamtenergiebedarfs des Landkreises durch erneuerbare Energien im Jahr 2050 vor. Bilanziell gesehen würde der Landkreis somit seine Bedarfe komplett decken können. In diesem Szenario würde die CO₂-Bilanz bei 1 t CO₂-eq pro Einwohner liegen.

10

Voraussetzungen dafür sind:

 Die Senkung des Gesamtenergiebedarfs um 50 % im Zeitraum 2015-2050.

 Der Ausbau der erneuerbaren Energien und die hundertprozentige Deckung des Gesamtenergiebedarfs durch erneuerbare Energien.

 Der mögliche Ausbau der erneuerbaren Energien wurde wie folgt abgeschätzt:

 Ermittlung des vorhandenen technischen Potenzials1 im Landkreis;

 Analyse der Chancen und Hemmnisse zur Nutzung des technischen Potenzials.

Die nachfolgende Abbildung fasst die quantitativen Ziele des Landkreis-Szenarios im Vergleich des Bundes- und Landeszieles zusammen.

Erneuerbare Klima Energieeffizienz Energien / KWK

Treibhausgase Anteil Anteil Primär- Strom- Wärme- Gebäude- (Basisjahr Strom Wärme energie verbrauch verbrauch sanierung 1990) * (Raumwärme) Bund 2020 > -40% > 35% > 15%

Bund 2025 > 45 %

> -80-95% Bayern 2025 > 70 %

Bund 2050 > 80% > 50% > -50% > -25% > -80%

Landkreis 2020 > -40% > 25% > -30% > -10% > -10%

Landkreis 2030 > -55% > 33% > -35% > -15% > -30% Steigerung 2025 KfW > 130% Sanierungs Landkreis 2040 > -70% > 43% > -40% > -20% > -50% -fördermittel Landkreis 2050 > -80-95% > 50% > -50% > -25% > -80% *: Bezogen auf alle Sektoren einschließlich Mobilität

Abbildung 1: Landkreis-Szenario

1 Siehe Definition des technischen Potenzials im Kapitel 2.3

11

Leitbild

Ausgangssituation und Rahmenbedingungen Die Energiewende ist dringender denn je:

a) Der Klimawandel schreitet massiv voran und gefährdet zunehmend eine weitere Entwicklung zu Frieden, Sicherheit und Wohlstand  Der Temperaturanstieg in Deutschland gegenüber der vorindustriellen Zeit beträgt 2 1,4˚ C 3  Der Temperaturanstieg in Süddeutschland gegenüber der vorindustriellen Zeit beträgt 1,3˚ C b) Die bisherigen Maßnahmen in Deutschland und Bayern reichen nicht aus, um die Ziele der Energiewende und des Klimaschutzes zu erreichen.  Auf Bundesebene ist ein deutliches Absenken der CO -Emissionen in den zurückliegenden Jahren seit 2009 nicht gelungen. ₂  Die Bundesrepublik wird ohne massive neue Maßnahmenpakete ihre Klimaschutzziele 2020 deutlich4 verfehlen. Damit ist auch die Zielerreichung für die kommenden Jahrzehnte bis hin zu einer (bilanziellen) Klimaneutralität bis 2050 deutlich erschwert. Die Beschlüsse des COP 21 von Paris vom Dezember 2015 haben eine Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf deutlich unter 2 Grad, möglichst von 1,5 Grad als Ziel vorgegeben. Um die Beschlüsse umzusetzen, wäre eine Anpassung der Emissionsminderungsziele und -zwischenziele bis 2050 notwendig. Diese Überprüfung und eventuelle Anpassung ist weder auf Bundes- noch auf Landes- oder lokaler Ebene bislang erfolgt.

c) Eine vollständige Energiewende mit 100 Prozent Erneuerbaren Energien bis 2050 ist technisch machbar und wirtschaftlich mit sozialverträglichem Aufwand finanzierbar 4.

Als eine der führenden Wirtschaftsregionen in Nordbayern verfügt der Landkreis über außergewöhnliche Potenziale, der Energiewende Impulse zu geben. a) Die wissenschaftlichen Fakten erfordern ein mutigeres und entschlosseneres Handeln von Politik, Wirtschaft, Verwaltung und allen übrigen Akteuren. b) Die grundsätzliche breite Zustimmung der Bevölkerung für die zügige Fortführung der Energiewende und den Ausbau der Erneuerbaren Energien besteht und erleichtert Entscheidungen vor Ort 5.

Um die ambitionierten Ziele erreichen zu können, müssen Potenziale genutzt werden, die bei weitem noch nicht ausgeschöpft sind.

Die 3 Säulen sind daher folgende:

2 Deutscher Wetterdienst, Nationaler Klimareport 2016, S. 14 3 Anstieg der Lufttemperatur in Bayern, Baden-Württemberg und Rhein-Pfalz (KLIWA) im Zeitraum zwischen 1931 und 2015 um 1,3 Grad: http://www.kliwa.de/_download/KLIWA_Monitoringbericht_2016.pdf 4 Deutschland liegt 2016 um 12 Prozentpunkte unter dem Klimaschutzziel 2020: https://www.agora- energiewende.de/de/themen/-agothem-/Produkt/produkt/442/Das+Klimaschutzziel+von+- 40+Prozent+bis+2020%3A+Wo+landen+wir+ohne+weitere+Ma%C3%9Fnahmen%3F/ 4 Vgl. zahlreiche Studien, u.a. ISE, Nitsch2016, Umweltministerium BW, Sachverständigenrat für Umweltfragen, WBGU u.a. 5 95 % der Bevölkerung bewerten den Ausbau der Erneuerbaren mit wichtig bis außerordentlich wichtig; Kantar Emnid, August 2017, https://www.unendlich-viel-energie.de/akzeptanzumfrage2017

12

Das Energiesparen steht im Vordergrund. Das Einsparen von Strom und Wärme bringt eine wesentliche finanzielle Entlastung und ist eine der wirksamsten Maßnahmen für den Klimaschutz.

Die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien ist die zweite Säule des Klimaschutzes.

Daneben ist die effiziente Umwandlung der Energie ein wichtiges Aktionsfeld, das vor allem den Primärenergiebedarf mindern soll.

Diese Strategie trägt neben ihrem Beitrag zum Klimaschutz auch zur regionalen Wertschöpfung bei.

Energiesparen

Einer der wichtigsten Bausteine auf dem Weg zu einer umwelt- und klimaschonenden Energieversorgung für den Landkreis ist die Energieeinsparung, insbesondere durch die Sanierung des Gebäudebestandes.

Ca. 60 bis 80 % der Energie, die zum Beheizen von Gebäuden im Landkreis erforderlich ist, wird in Gebäuden verbraucht, die vor 1978 errichtet wurden. Erst seit der Einführung der Wärmeschutzverordnung im Jahr 1978 müssen verbindliche Dämmwerte eingehalten werden. Alle Gebäude, die vorher gebaut wurden, mussten bei ihrer Errichtung nicht mit Wärmeschutz ausgestattet werden. Deshalb liegt der durchschnittliche Heizwärmebedarf des Wohngebäudebestandes heute immer noch bei über 200 kWh pro Quadratmeter und Jahr.

Neubauten, die die Vorschriften der derzeit gültigen Energieeinsparverordnung einhalten, verbrauchen dagegen nur 60 bis 70 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Die Einhaltung dieser Standards wurde für den gesamten Gebäudebestand im Landkreis als technisches Potenzial bis 2050 angesetzt. Dafür ist eine Sanierungsrate von ca. 2% pro Jahr erforderlich. Sogenannte Passivhäuser mit einem Verbrauch von weniger als 15 kWh pro Quadratmeter und Jahr beheizter Wohnfläche sind heute bereits Stand der Technik.

Bei der Sanierung des Bestandes kann nicht jeder Altbau zum Passivhaus umgebaut werden. Die für Neubauten mit minimalem Verbrauch entwickelte Technik, kann jedoch zu großen Teilen auch bei Sanierungsvorhaben im Gebäudebestand eingesetzt werden. Optimaler Vollwärmeschutz für Fassaden, Dächer und Kellerdecken, Fenster mit hervorragenden Dämmwerten und hocheffiziente Heizsysteme, die auf Holz oder Solarenergie basieren, lassen sich nicht nur bei Neubauten, sondern auch bei der Gebäudesanierung einsetzen. In der Regel lässt sich der Energiebedarf durch einfachste Sanierungsmaßnahmen halbieren, oft kann der Bedarf sogar um 60 bis 80 % reduziert werden.

Es ist dennoch unerlässlich die aktuelle jährliche Sanierungsrate von 1% auf das 2-fache zu steigern!

Einsparungen im Stromsektor sind durch effiziente Geräte und durch die Änderung des Verhaltens im Umgang mit Energie möglich. Auch die Wirkungsgradsteigerung technischer Geräte aller Art bietet eine erhebliche Ressourceneffizienz (z.B. durch verbesserte Brennwerttechnik bei Öl- und Gasheizungen, Energiesparlampe im Beleuchtungsbereich, stromeffiziente Heizungspumpen bei Zentralheizungen, Techniken im Haushaltsbereich zum Heizen, Kühlen, Lüften, Kochen, Backen usw., aber auch im gewerblichen und industriellen Bereich wie Druckluft, Prozesswärme, Motorentechnik usw.).

13

Erneuerbare Energien

Der Einsatz von erneuerbaren Energien wird für den Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes aber auch für die hiesige Wirtschaft und Konjunkturentwicklung in den kommenden Jahren von entscheidender Bedeutung sein. Durch die Nutzung der regionalen Energieressourcen, bei denen es sich durchweg um erneuerbare Energiequellen handelt, verbleibt ein Großteil der Finanzmittel zur Energieversorgung in der Region und erhöht damit erheblich die regionale Wertschöpfung.

Energie- und Ressourceneffizienz

Erhebliche Effizienzsteigerungen sind insbesondere in den Bereichen der Strom- und Wärmebereitstellung möglich (z.B. durch Kraft-Wärme-Kopplung statt Kondensationskraftwerke). Die verbesserte Umwandlungseffizienz der Primärenergie trägt zur Verminderung der CO -Emissionen bei und ist kurz und mittelfristig auch wichtige Brückentechnologie im Zuge des Atomausstiegs. ₂ Regionale Wertschöpfung

Die Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte durch erneuerbare Energien und Gebäudesanierung sind neben dem Klimaschutz eine wichtige Motivation für kommunale Akteure, sich in diesem Bereich zu engagieren.

Je mehr Energie aus dezentralen Anlagen und heimischen erneuerbaren Energiequellen erzeugt wird, desto weniger Kapital fließt für Energieimporte aus dem Landkreis ab. Die jährliche Energierechnung des Landkreises beträgt bei einem Gesamtenergiebedarf von 520 GWh/Jahr Strom und 1.730 GWh/Jahr Wärme bei Kosten von ca. 0,28 €/kWh für Strom und 0,07 €/kWh für Wärme derzeit rund 266.700.000 €. Diese Summe haben alle Verbraucher zusammen für Strom- und Wärmeanwendungen in den Haushalten, Gewerbe- und Industriebetrieben und öffentlichen sowie kommunalen Einrichtungen zu bezahlen (ohne Verkehr).

Durch die Nutzung der erneuerbaren Energien vor Ort könnte ein Teil dieses Kapitals folgendermaßen in die regionale Wirtschaft fließen:

 Die privaten Haushalte als Empfänger der Löhne. Es werden in der Regel auch neue Arbeitsplätze geschaffen.  Die Gemeinden als Empfänger der Steuern (Gewerbesteuer).

 Die Kreditinstitute erhalten die erwirtschafteten Kapitalzinsen aus der Bereitstellung von Krediten zur Anlagenfinanzierung.  Die in der Region ansässigen Unternehmen werden gestärkt.

Die kommunale Wertschöpfung durch erneuerbare Energien betrug im Jahr 2009 bundesweit insgesamt 6,8 Mrd. € bzw. 83 € je Einwohner. Lässt man die Anlagenproduktion außer Acht (der Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim verfügt nicht über entsprechende Produktionsstätten), kommt man auf einen Wert von 40 €/Einwohner5. Überträgt man diese Bundesdurchschnittswerte auf den Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim (98.751 Einwohner), so würde dies einen jährlichen positiven Wertschöpfungseffekt durch erneuerbare Energien in Höhe von 3,95 Millionen € bewirken.

5 Hirschl, Bernd, Astrid Aretz, Andreas Prahl, Timo Böther, Katharina Heinbach, Daniel Pick und Simon Funcke (2010): Kommunale Wertschöpfung durch erneuerbare Energien. Schriftenreihe des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung

14

Die Gebäudesanierung ist in zweierlei Hinsicht Bestandteil der regionalen Wertschöpfung:

Hohes Kostensenkungspotential für Privathaushalte, welches zu Kaufkraftzuwachs führt;

Umsätze der für die Sanierung beauftragten, regional ansässigen, Handwerker.

Die angenommene Senkung des Raumwärmebedarfs der Gebäude um 80% bis 2050 bei Haushalten und kommunalen Liegenschaften führt auch zu einer entsprechenden Kosteneinsparung.

Die regionalen Wertschöpfungseffekte durch energetische Gebäudesanierung sind erheblich. Die Bruttowertschöpfung durch Immobilien betrug in Deutschland im Jahr 2011 rund 270 Mrd. €, ein Anteil von rund 12 % der gesamten deutschen Wertschöpfung.

Das Landkreis-Szenario sieht eine Beschleunigung der Sanierungsquote der Gebäude (die derzeit bei ca. 1 % pro Jahr liegt), auf 2 % pro Jahr. Dies fördert den Erhalt und die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Gebäudesektor im Landkreis.

Die Rolle des Landkreises Der Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim ist als kommunaler Dienstleister auf vielen Gebieten der Daseinsvorsorge für die Bürgerinnen und Bürger im Kreisgebiet verantwortlich tätig. Der Kreisverwaltung mit ihren vielfältigen Kontakten zu den Bürgern, Unternehmen und Institutionen des Landkreises kommt daher eine ganz entscheidende Rolle bei der Umsetzung umweltpolitischer Aufgaben zu. Der Landkreis übernimmt damit eine Vorbildfunktion in allen Umweltbelangen;  beim rationellen Energieeinsatz,  bei der Nahverkehrsplanung und -förderung,  beim Betrieb komm. Einrichtungen (z. B. Abfallwirtschaft, Kreisliegenschaften), sowie  im Bereich des Naturschutzes. Der Landkreis sieht sich als Initiator, der die Kommunen mit folgenden Maßnahmen in der Umsetzung weiterer Klimaschutzaktivitäten und Klimafolgenanpassungsstrategien unterstützt.  Aufbau oder Weiterentwicklung eines Netzwerks für den Erfahrungsaustausch zwischen den Gemeinden des Landkreises zum Thema Klimaschutz und Klimafolgenanpassung  Unterstützung bei der Identifizierung und Einbeziehung der relevanten Akteure  Entwicklung von zentralen Dienstleistungen wie z.B. den Aufbau eines gemeinsamen Energiemanagements und zentraler Austausch-, und Schulungs- und Beratungsangebote

15

Konkrete Klimaschutzziele Gemäß der Bundesrepublik Deutschland strebt der Landkreis eine weitgehende Treibhausgasneutralität in 2050 an. Hierzu ist eine nachhaltige Reduktion des CO Ausstoßes und rationelle Energieverwendung in allen Sektoren notwendig. Die Erneuerbaren Energien tragen zu 50 % an der Wärmeversorgung bei. ₂ Der Landkreis positioniert sich als Energieexporteur und wird den Anteil der Stromversorgung mit erneuerbaren Energien auf 130 % bis 2030 steigern und damit die EU-, Bundes- und Landesziele überbieten. Die Dekarbonisierungsstrategie wird zudem durch die Steigerung der Energieeffizienz, die Reduktion des Energiebedarfs sowie einer nachhaltigen Mobilität getragen. Neben dem Umstieg auf Elektroantrieb wird der öffentliche Personen- und Radverkehr gestärkt. Im Rahmen des Vorhabens „Fahrradfreundlicher Landkreis“ soll der Anteil des Radverkehrs bis 2030 von rund 10 % auf 15 % gesteigert werden.

Erste konkrete Maßnahmen des Landkreises lauten:

 Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Klimaschutz, insbesondere bestehendes Engagement gezielt als Best Practice kommunizieren sowie weitere Aktionen integrieren unter einer Klimaschutz- Dachmarke aufgreifen  Energieeinsparungskampagnen; mit aktiver Einbindung der BürgerInnen wie beispielsweise Thermografie-Aktionen, Heizungspumpentausch oder gezielte Unterstützung bei der Energieberatung sowie (außer-)schulische Bildungsprojekte.

 Fuhrparkmanagement; Beschaffung verbrauchsgünstiger Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, die über ihren gesamten Lebenszyklus wirtschaftlicher sind sowie kontinuierlichen Aufbau von Elektrofahrzeuge und Elektrotankstellen  Ökologische Beschaffung; Berücksichtigung von ökologischen Kriterien im Einkauf und bei der Mittelvergabe  Energetische Optimierung und Ausbau bestehender Nahwärmenetze der Landkreisliegenschaften

Verstetigung und Monitoring der Klimaschutzziele bzw. Maßnahmen: Der Landkreis wird ein Monitoringsystem aufbauen und kommunizieren, mit dem der Stand der Energiewende und ihre Entwicklung in der Region beobachtet und dokumentiert wird.

 Der Landkreis übernimmt die Prinzipien des European Energy Award (eea©).  Der Landkreis evaluiert die Fortschritte bei der Energiewende und veröffentlicht regelmäßig die Ergebnisse.  Auf der Grundlage der Evaluierungen erarbeitet der Landkreis Empfehlungen für notwendige Korrektur- und Anpassungsmaßnahmen mit dem Ziel, die Energiewende möglichst deutlich vor 2050 abgeschlossen zu haben. Leitindikator hierfür bildet bilanzielle Klimaneutralität, die durch geeignete Zwischenziele konkretisiert wird.

16

1 Einleitung

1.1 Kontext der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes

Die Gefahren des Klimawandels und die Bedeutung des Klimaschutzes sind weitgehend akzeptierte Tatsachen. Auf internationaler, nationaler und Landesebene wurden Ziele und Strategien für den Klimaschutz festgelegt. Auf Landkreisebene ist eine Vielzahl von Maßnahmen möglich, um den Klimaschutz voranzutreiben.

Für den Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim wurde am 20.07.2015 im Regionalentwicklungsausschuss einstimmig die Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes (iKsk) beschlossen.

Im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim sowie im Land Bayern sind ca. 90 % der Treibhausgasemissionen energiebedingte CO -Emissionen. Zwei wesentliche Maßnahmen ermöglichen eine Minderung dieser Emissionen: Zum einen die Reduktion des Endenergiebedarfs durch Energieeinsparung und Energieeffizienz in ₂ den jeweiligen Verbrauchssektoren, zum anderen der Ausbau Erneuerbarer Energien.

Dieses Klimaschutzkonzept für den Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim legt dar, welche technischen Potenziale im Landkreis verfügbar sind, welche abgestimmten Ziele im Landkreis erreicht werden sollen und welche Maßnahmen dafür zur Verfügung stehen.

Die Erstellung dieses Klimaschutzkonzeptes wurde im Vorfeld von einem Bürgerbeteiligungsprozess flankiert, u.a. mit Workshops zu verschiedenen energie- und klimarelevanten Themen im Zeitraum Dezember 2016 bis Juni 2017.

1.2 Beschlossene Ziele in Deutschland und Bayern

1.2.1 Bundesziele

Das integrierte Energie- und Klimaschutzprogramm wurde am 5. Dezember 2007 von der Bundesregierung beschlossen. Es umfasst 29 Maßnahmen zur Umsetzung folgender Ziele

 die Reduktion der deutschen Treibhausgasemissionen um 40 % gegenüber 1990 als Beitrag zur globalen Emissionsminderung;  der Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung soll bei mindestens 30 % liegen;  der Anteil Erneuerbarer Energien an der Wärmeerzeugung soll 14 % betragen;  Biokraftstoffe sollen ausgebaut werden, ohne die Gefährdung von Ökosystemen und Ernährungssicherheit;  die Energieproduktivität soll im Vergleich zu 1990 verdoppelt werden.

Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag vom Dezember 2013 zudem darauf verständigt, den EE-Anteil im Strombereich bis zum Jahr 2025 auf 40 bis 45 % und zum Jahr 2035 auf 55 bis 60 % zu erhöhen.

Der im November 2016 beschlossene Klimaschutzplan beschreibt das Gesamtkonzept für die Energie- und Klimapolitik bis zum Jahr 2050. Über das von der EU erarbeitete Klimaschutzziel hinaus, die Treibhausgase bis 2050 um 80 bis 95 % zu senken, strebt Deutschland 2050 eine weitgehende Treibhausgasneutralität an.

In der letzten Novelle des EEG 2016 wurden die Ausschreibungspflichten auf Biomasse- und Windenergieanlagen ausgeweitet, zudem wurde der Zubau an Erneuerbaren Energien gedeckelt.

17

Somit wird deutlich, dass es umso dringender wird, individuelle Konzepte zur Nutzung und Vermarktung erzeugten Stroms zu entwickeln und umzusetzen.

1.2.2 Landesziele

Im Oktober 2015 wurde das Bayerische Energiekonzept6 von der Landesregierung verabschiedet. Hierbei wurden folgende Ziele bis 2025 festgehalten:

 Reduktion der energiebedingten CO -Emissionen auf 5,5 Tonnen pro Kopf und pro Jahr

 Steigerung der Primärenergieproduktivität₂ um mindestens 25 % gegenüber 2010  Senkung des Primärenergieverbrauchs um 10 % gegenüber 2010

 Steigerung des Anteils Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf 70 %  Steigerung des Anteils Erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch auf 20 %.

Maßgebliches Ziel bei der Umsetzung der bayerischen Energiepolitik ist eine sichere, bezahlbare und umweltverträgliche Energieversorgung für Bayerns Bürger und Betriebe. Die Drei-Säulen-Strategie veranschaulicht den dafür angedachten Mix aus Maßnahmen und Strukturen.

Abbildung 2: Drei-Säulen-Strategie der bayerischen Energiepolitik

6 https://www.stmwi.bayern.de/fileadmin/user_upload/stmwivt/Publikationen/2015/2015-21-10- Bayerisches_Energieprogramm.pdf

18

1.2.3 Bisherige Energie- und klimapolitische Aktivitäten im Landkreis

Der Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim zeichnet sich besonders durch hohes Klimaschutzengagement „von unten“ her aus. Folgende Aktivitäten sind besonders hervorzuheben:

 Im Landkreis gibt es zwei Bioenergiedörfer, d.h. der Ort versorgt einen großen Teil seines Strom- und Wärmebedarfs unter Nutzung von überwiegend regional bereitgestellter Biomasse selbst. In Mausdorf ist man seit 2006 und in Ulsenheim seit 2003 auf dem Weg zum Bioenergiedorf7.

 Es gibt bereits 57 Biogasanlagen, die Strom erzeugen. 44 verfügen über ein Wärmekonzept, d.h. sie sind in der Regel an ein Nahwärmesystem angeschlossen und versorgen angrenzende Siedlungen mit Wärme.

 Seit Anfang 2015 ist der Landkreis Mitglied bei zwei Bürgerenergiegenossenschaften Regional Versorgt e.G. und Regionalstrom Franken e.G. „Regional Versorgt e.G.“ finanziert nicht nur den Bau weiterer Erneuerbarer Energieanlagen, sondern betreibt inzwischen auch ein eigenes Car Sharing Projekt zunächst in , jetzt in . Zudem werden Nachhaltigkeitsprojekte betreut und in die Umsetzung begleitet.

 Seit 2000 beschäftigt sich der Arbeitskreis Energie mit dem Thema Klimaschutz und Energiesparen. Der AK Energie der Agenda21 des Landkreises setzt sich aus 8 bis10 hochengagierten Bürgern zusammen. Seit 2012 gibt es zudem Energiewendebeauftragte aller 38 Kommunen. Teilweise übernehmen Bürgermeister diese Funktion, überwiegend sind es jedoch hochengagierte Bürger

 Eine Vielzahl von umgesetzten oder laufenden Dorferneuerungsprogrammen. Hierbei stärkt das Land Bayern seinen ländlichen Raum und fördert die Standort- und Lebensqualität. Die Anträge werden von der Gemeinde an das Amt für ländliche Entwicklung gestellt.

 Der Landkreis produziert rund 577 GWh Strom auf Basis von Erneuerbaren Energien. Das sind 10 % mehr als der Landkreis selbst benötigt.

600

500

400 Wind Biomasse

Strom in GWhStrom in 300 Photovoltak 200

100

0 Strombedarf Stromerzeugung

Abbildung 3: Stromerzeugung versus Strombedarf im Landkreis in 2016

 2016 wurden von der Kreditanstalt für Wiederaufbau insgesamt 31 Millionen € an Zuschüssen für Energieeffizientes Bauen und Sanieren im Landkreis bereitgestellt. Das entspricht 313 € an Zuschüssen pro Einwohner. (Zum Vergleich: 2016 in Bayern: 266 € Zuschüsse pro EW und in Deutschland 188 € Zuschüsse pro EW). Bei einer angenommenen durchschnittlichen

7 Weitere Informationen unter https://bioenergiedorf.fnr.de

19

Zuschussquote von 15 % entspricht dies im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim einem Sanierungsvolumen in Höhe von ca. 200 Millionen €.

€ 35

Mio Energieeffizient Sanieren - Einzelmaßnahmen

30 Energieeffizient Sanieren - Effizienzhaus

Energieeffizient Bauen 25

20

15

10

5

- 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Quelle: Eigene Darstellung nach KfW Förderreports Abbildung 4: Fördervolumen der KfW an Privatpersonen im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim im Jahresvergleich

 Jährlich wird eine Gesamtenergiebilanz fortgeschrieben und online veröffentlicht. Hier finden sich alle Erneuerbaren Energien kommunenscharf abgebildet.

20

2 Potenzialanalyse

2.1 Vorgehensweise und Ziel

Das oberste Ziel des integrierten Klimaschutzkonzeptes ist die Entwicklung von konkreten Maßnahmenansätzen, die greifbar und durchführbar sind. Auf Basis einer umfangreichen Datenrecherche und Ist-Analyse, vielfältigen Gesprächen mit der Verwaltung und im engen Austausch mit der Energiebeauftragten Frau Dr. Kapune wurde schließlich in einer groß angelegten Werkstatt am 31.März 2017 mit den Akteuren und Experten vor Ort diskutiert, mehr als 50 Ideen gesammelt, die schließlich in 24 konkrete Maßnahmen im Bereich der Wärme mündeten. Die 24 Maßnahmen sind im Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“ pro Kommune detailliert aufgeführt.

Im Vorfeld des integrierten Klimaschutzkonzeptes wurden für den Landkreis 2013 in einer Open Space Veranstaltung zum Thema Energiewende eine Vielfalt an Maßnahmen und Ideen entwickelt. Auf dieser Basis aufbauend, konzentrierte man sich im Rahmen des Konzeptes auf die weiteren relevanten Akteure (Industrie und Unternehmen, Stadtwerke, Verwaltung und ehrenamtlich tätigen Energiewendebeauftragte und Bürgermeister).

So fanden insgesamt fünf Workshops zu verschiedenen Schwerpunktthemen statt.

 Energiewendebeauftragten-Treffen am 9. Dezember 2016

 Regionale Stadtwerke „Rolle der Stadtwerke bei der Energiewende“ am 7. März.2017

 „Potenziale der Unternehmen vor Ort“ am 7. März.2017

 „Wärmewende – Konkrete Projektansätze“ am 31. März 2017

 Entwicklung des Leitbildes mit der Verwaltung am 8. Mai 2017

Die Ergebnisse und Vorschläge wurden in das vorliegende Klimaschutzkonzept eingebunden.

21

2.2 Methodik der Datenerfassung

Ziel der IST - Datenerfassung ist es, für jede der 38 betrachteten Kommunen des Landkreises Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim die jährlichen energiebedingten CO - Emissionen pro Jahr zu ermitteln. Diese Erhebung bildet eine Grundlage für weitere Berechnungen wie z.B. die Abschätzung ₂ des CO – Minderungspotenzials im Landkreis.

Falls Daten₂ aus Gründen mangelnder Verfügbarkeit, aus Datenschutzgründen oder aus Aufwandsgründen nicht exakt zu ermitteln waren, wurden Abschätzungen getroffen, die sich auf nachvollziehbare Annahmen stützen.

Die IST - Datenerfassung erfolgt getrennt nach:

 Wärmeenergie  Strom  Kraftstoffe (für den Sektor Verkehr)

sowie nach den fünf Emittentengruppen:

 Kommunale Liegenschaften,  Private Haushalte,  Gewerbe, Handel und Dienstleistung  Produzierendes Gewerbe und Industrie  Verkehr

Die Potenzialanalyse berücksichtigt folgende Aspekte:

 Ist-Zustand: - des Gesamtenergieverbrauchs (Wärme, Strom und Kraftstoffverbrauch) in den Kommunen und in den jeweiligen Verbrauchsektoren - der CO -Emissionen auf Basis der Brennstoffeinsätze zur Strom- und Wärmeerzeugung, unterteilt in Verbrauchsektoren ₂  Bereits genutztes CO -Minderungspotenzial: - Stromerzeugung: Installierte Energieanlagen im Bereich der erneuerbaren Energien ₂ - Wärmeerzeugung: Installierte Energieanlagen im Bereich der erneuerbaren Energien - Private Haushalte: Anteil sanierter Gebäude  Restliches technisches Potenzial (d.h. Gesamtpotenzial minus bereits genutzte Potenzial): - Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien - Wärmeerzeugung mit erneuerbaren Energien - Energieeinsparung

22

2.3 Grundlagen und Begriffe

2.3.1 Potenzialabgrenzungen

Insbesondere wird der in diesem Konzept verwendete Begriff „Technisches Potenzial“ definiert und seine Verwendung erklärt.

Abbildung 5: Übersicht Potenzialabgrenzungen (Quelle: INFRAS / TNC)

 Theoretisches Potenzial

Definition: Das theoretische Potenzial einer Erneuerbaren Energie beschreibt das innerhalb einer gegebenen Region zu einem bestimmten Zeitpunkt beziehungsweise innerhalb eines bestimmten Zeitraumes theoretisch physikalisch nutzbare Energieangebot.

Bei Erneuerbaren Energien handelt es sich meist um jährlich stark fluktuierende Größen. Daher bezieht sich das theoretische Potenzial im Allgemeinen auf ein langjähriges Mittel des Energieangebots.

 Technisches Potenzial

Definition: Das technische Potenzial ist der Anteil des theoretischen Potenzials, der unter Berücksichtigung der heute gegebenen technischen Restriktionen nutzbar ist.

In diesem Konzept wird also das technische Potenzial so verstanden, dass alle heute bekannten technischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um diese Potenziale zu erreichen.

Diese Definition wird in den folgenden Kapiteln sowohl auf die Potenziale der Energiereduktion, d.h. der „Energieeffizienz“ und der „Energieeinsparung“ angewendet, als auch bei der Erzeugung Erneuerbarer Energien - zwar unabhängig von Wirtschaftlichkeits-Überlegungen.

23

 Ökologisches Potenzial

Definition: Das ökologische Potenzial ist der Anteil des technischen Potenzials, der zu keiner zusätzlichen permanenten Beeinträchtigung des Lebensraumes in Bezug auf Diversität und Wechselwirkungen sowohl zwischen den Lebewesen als auch zwischen Lebewesen und ihrer Umwelt führt.

Was „ökologisch“ ist, lässt Interpretationsspielraum offen. Aus obiger Definition geht hervor, dass der heutige Zustand als Referenzzustand betrachtet wird. Dies mag auf Anhieb nicht befriedigen, doch handelt es sich bei diesem Zustand um einen willkürlich gewählten Referenzpunkt, der mit entsprechenden gesetzlichen Anforderungen an den Umweltschutz verschoben werden kann. Im Weiteren ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass Ökologie gemäß obiger Definition a priori keine landschaftsästhetischen Aspekte berücksichtigt.

 Wirtschaftliches und erweitert wirtschaftliches Potenzial

Aus ökonomischer Sicht ist eine Unterscheidung zwischen erweitert wirtschaftlichem und wirtschaftlichem Potenzial sinnvoll. Unter „erweitert wirtschaftlich“ kann gesamtwirtschaftlich und unter „wirtschaftlich“ auch betriebswirtschaftlich – oder einzelwirtschaftlich – verstanden werden. Um diese Unterscheidung zu berücksichtigen werden folgende Definitionen verwendet:

Definition: Das wirtschaftliche Potenzial ist der Anteil des technischen Potenzials, den man erhält, wenn die berechneten Gesamtkosten für die Energieumwandlung einer Erneuerbaren Energiequelle (Investition, Betrieb und Entsorgung einer Anlage) in der gleichen Bandbreite liegen wie die Gesamtkosten konkurrierender Systeme.

Das wirtschaftliche Potenzial berücksichtigt keine Fördermaßnahmen für die Energieerzeugung, aber solche, die aus anderen Gründen gewährt werden. Eine CO -Abgabe auf fossile Brennstoffe führt zwar zu höheren Gesamtkosten konkurrierender Systeme, hat aber nichts mit einer Fördermaßnahme zu tun. Trotzdem wird dadurch das wirtschaftliche Potenzial₂ der Erneuerbaren Energiequelle vergrößert.

Definition: Das erweiterte wirtschaftliche Potenzial ist der Anteil des technischen Potenzials, den man erhält, wenn die berechneten Gesamtkosten für die Energieumwandlung einer Erneuerbaren Energiequelle (Investition, Betrieb und Entsorgung einer Anlage) unter Einbezug möglicher Förderungen in der gleichen Bandbreite liegen wie die Gesamtkosten konkurrierender Systeme.

Gegenüber dem wirtschaftlichen Potenzial ergibt sich dieses Potenzial aus der Konkurrenzfähigkeit der gewinnbaren Energie unter zusätzlichem Einbezug von energiepolitisch motivierten Fördermaßnahmen.

Die Bestimmung des wirtschaftlichen und erweitert wirtschaftlichen Potenzials ist stark von Annahmen und schwankenden Einflussparametern abhängig. Einerseits spielen Größen wie Zinssatz, Abschreibungsdauer und prognostizierte Lebensdauer einer Anlage eine wichtige Rolle, andererseits aber auch der Preis für fossile Energieträger.

24

2.3.2 Emissionsfaktoren

Die Verbrennung von fossilen und nicht-fossilen Brennstoffen zur Erzeugung von Wärme oder Strom erzeugt u.a. Emissionen des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid (CO ).

Die Berechnung der Menge von CO – Emissionen in Tonnen aus einer erzeugten₂ Energiemenge in Kilowattstunden wurde für jeden Primärenergieträger, aus dem eine Energiemenge erzeugt wurde, separat vorgenommen. Dazu wurden₂ Emissionsfaktoren zugrunde gelegt, die die Menge an freigesetztem CO (in g/kWh) je Energieträger angeben.

Für die Emissionsfaktoren₂ gibt es in der Literatur und auch in den Angaben der Energieversorger leider sehr unterschiedliche Berechnungsansätze. Diese führen im Allgemeinen zu sehr unterschiedlichen Emissionsfaktoren einer Energieart. In diesem Konzept soll die gesamte im Landkreis verursachte CO – Emission betrachtet werden. Daher werden zur Berechnung der Emissionsfaktoren konsequenterweise auch die Vorketten einbezogen, also der gesamte Lebenszyklus des Energieträgers₂ inkl. Transporte und Materialvorleistung (ohne Entsorgung).

Die Emissionsfaktoren setzen sich also zusammen aus den direkten (bei der Verbrennung freigesetzten) und den indirekten (durch die Vorkette verursachten) Emissionen je kWh erzeugte Endenergie.

Die Emissionsfaktoren stammen aus der Quelle „Ergebnisse aus GEMIS 4.94 (Globales Emissions- Modell Integrierter Systeme) - Version 4.94, Stand August. 2014“.

Bei den erneuerbaren Energien wurden ausschließlich die durch die Vorketten verursachten Emissionen angesetzt. Folgende Gesamtemissionsfaktoren wurden verwendet:

Tabelle 1: Gesamtemissionsfaktoren in g/kWh

Erzeugung 2014 Quelle Regionaler Strom 0,384 Energiemix Heizöl 0,320 GEMIS 4.94

Erdgas 0,250 GEMIS 4.94 Braunkohle 0,434 GEMIS 4.94 Abfall 0,121 IFEU 2017

Steinkohle 0,444 GEMIS 4.94 Holz 0,027 GEMIS 4.94 Biogas 0,090 Annahme IFEU 2017

Erneuerbare Stromerzeugung Wasserkraft 0,003 GEMIS 4.94 Windkraft 0,009 GEMIS 4.94

Fotovoltaik 0,061 GEMIS 4.94 Geothermie 0,218 GEMIS 4.94 Festbrennstoffe 0,025 GEMIS 4.94

Flüssige Biomasse 0,316 Quelle: UBA 2009 Biogas 0,216 Quelle: UBA 2009 Klärgas/Deponiegas 0,026 Quelle: UBA 2009

25

2.4 Methodisches Vorgehen zur Ist-Datenerfassung

Der Gasverbrauch im Landkreis ist durch die Konzessionsabrechnungen, die die Kommunen vom Gasversorger erhalten, bekannt. Für die nicht Leitungsgebundenen Energieträger wie Heizöl liegen keine solchen Angaben vor.

Daher werden anhand der Kommunengröße und der leitungsgebundenen Versorgung durch Gas- und Nahwärmenetze verschiedene Annahmen eines Energieträgermix getroffen.

Tabelle 2: Energieversorgungsszenarien für Gemeinden

Gas- Nahwärme- admin. Einheit Name anschluss netz Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim - - Stadt Bad Windsheim ja ja Markt nein ja Stadt ja nein Markt nein ja Markt nein nein Gemeinde ja ja Gemeinde nein nein Markt Emskirchen nein ja Gemeinde Ergersheim nein ja Gemeinde nein ja Gemeinde nein nein Gemeinde ja nein Gemeinde nein ja Gemeinde Hagenbüchach nein nein Gemeinde nein nein Gemeinde nein nein Markt nein nein Markt nein ja Gemeinde Langenfeld ja nein Markt ja ja Markt ja ja Markt nein ja Markt nein ja Markt nein ja Gemeinde Münchsteinach nein nein Markt Neuhof a. d. Zenn nein nein Stadt Neustadt a.d.Aisch ja ja Gemeinde nein ja Markt ja ja Markt nein ja Stadt ja ja Gemeinde nein ja Markt nein ja

26

Gemeinde nein ja Markt nein ja Stadt Uffenheim ja ja Gemeinde nein nein Gemeinde Wilhelmsdorf nein nein

Für Gemeinden ohne Stadtwerke wurde folgender Energieträgermix angenommen:

Versorgungsszenario Energieträgeranteile in Prozent Gas ÖL Holz Pellets Biogas Strom sonst. GESAMT

Energieträgermix mit Gas / ohne Nahwärme 45 15 30 5 0 3 2 100 Energieträgermix ohne Gas / ohne Nahwärme 5 50 35 5 0 3 2 100 Energieträgermix mit Gas / mit Nahwärme 38 15 35 5 10 3 2 100 Energieträgermix ohne Gas / mit Nahwärme 5 40 35 5 10 3 0 100

Für die Städte Bad Windsheim, Neustadt a.d.Aisch, Uffenheim sowie dem Markt Emskirchen wurde aufgrund hoher Industrieanteile ein individueller Energieträgermix erstellt.

Gas ÖL Holz Pellets Fern-/Nahwäme Strom sonst. GESAMT Energieträgermix Bad Windsheim ANTEIL 40 15 15 5 20 3 2 100 % (Gas und Nahwärme) FAKTOR 0,250 0,320 0,027 0,027 0,073 0,384 0,270 0,185

Gas ÖL Holz Pellets Fern-/Nahwäme Strom sonst. GESAMT ANTEIL 0 45 30 5 15 3 2 100 % Energieträgermix Emskirchen FAKTOR 0,250 0,320 0,027 0,027 0,073 0,384 0,270 0,181

Gas ÖL Holz Pellets Fern-/Nahwäme Strom sonst. GESAMT ANTEIL 40 25 15 5 10 3 2 100 % Energieträgermix Neustadt a.d. Aisch FAKTOR 0,250 0,320 0,027 0,027 0,073 0,384 0,270 0,210

Gas ÖL Holz Pellets Fern-/Nahwäme Strom sonst. GESAMT ANTEIL 40 25 15 5 10 3 2 100 % Energieträgermix Uffenheim FAKTOR 0,250 0,320 0,027 0,027 0,073 0,384 0,270 0,210

27

2.4.1 Kommunale Liegenschaften

Wärmeenergie für Heizung und Warmwasser

Bei der Erhebung der Energieverbrauchsdaten der kommunalen Liegenschaften wurde von den kommunalen Verwaltungen eine Übersicht der Liegenschaften mit deren IST - Verbrauchswerten für Wärmeenergie und Strom sowie die beheizte Nettogebäudefläche angefordert. Nur wenige Kommunen haben in dem ausgegebenen Fragebogen für ein aktuelles Bezugsjahr Wärmeverbräuche zur Verfügung gestellt.

Es wurde keine Prüfung der Liste aller angegebenen Liegenschaften auf Vollständigkeit durchgeführt.

Für Kommunen, bei denen kein Energieverbrauch der Liegenschaften vorliegt, wurde der Gesamtwärmebedarf mit 80% zu 20 % des Stromverbrauchs ins Verhältnis gesetzt.

Diese Verhältnismäßigkeit basiert auf einem Indikatorenvergleich aus dem European Energy Award für acht Städte und Gemeinden der Landkreise Ravensburg und Bodenseekreis in Baden- Württemberg.

Strom

Der Strombedarf kommunaler Liegenschaften resultiert aus den Konzessionsabgabenrechnungen der Kommunen (Quelle: Kommunen, Stromnetzbetreiber).

28

Straßenbeleuchtung

Ferner wurde der Energieverbrauch der Straßenbeleuchtung im kommunalen Fragebogen erfasst.

43,8 kWh/EW 57,9 kWh/EW in Landstädten in Kleinstädten (< 5.000 EW) (< 20.000 EW)

Neustadt an der Aisch Bad Windsheim Stadt Uffenheim Markt Emskirchen Markt Erlbach Stadt Scheinfeld Gemeinde Diespeck Burgbernheim Markt Uehlfeld Markt Obernzenn Burghaslach Gemeinde Gerhardshofen Sugenheim Gemeinde Dietersheim Markt Ipsheim Markt Neuhof an der Zenn Markt Bibart Markt Dachsbach Markt Marktbergel Gemeinde Wilhelmsdorf Gemeinde Hagenbüchach Münchsteinach Gemeinde Trautskirchen Gemeinde Gutenstetten Markt Baudenbach Markt Nordheim Markt Oberscheinfeld Markt Ippesheim Gemeinde Ergersheim Gemeinde Langenfeld Markt Taschendorf Weigenheim Gemeinde Simmershofen Gemeinde Illesheim Gollhofen Gemeinde Gallmersgarten Gemeinde Oberickelsheim Markt Hemmersheim

- 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0

Stromeffizienz in kWh/EW

Abbildung 6: Effizienz der Straßenbeleuchtung im kommunalen Vergleich

Abweichungen nach oben können sich durch ein hohes Beleuchtungsniveau, eine hohe Verkehrsdichte bzw. Konfliktzonen erklären. Gleichermaßen können sie allerdings auch ein Indikator

29

dafür sein, dass es keine oder nur eine geringe Nachtabsenkung gibt, bzw. die Ursache für ein spätes Abschalten oder frühes Einschalten ist. Vor allem jedoch hat der Effizienzgrad der Leuchtmittel Einfluss auf den Energiebedarf. In einer breit angelegten Benchmark-Analyse wurden 2010 folgende Benchmarks in Abhängigkeit der Kommunengröße festgestellt. 43,8 kWh Beleuchtungsbedarf pro Einwohner in Landstädten unter 5.000 Einwohnern und 57,9 kWh Beleuchtungsbedarf pro Einwohner in Kleinstädten unter 20.000 Einwohnern.

2.4.2 Private Haushalte

Die für die Ermittlung des Endenergiebedarfs von Wohngebäuden angewandte Methodik richtet sich nach der Studie „Deutsche Wohngebäudetypologie – Beispielhafte Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz von typischen Wohngebäuden“ (Darmstadt, 10.02.2015) des IWU Institut für Wohnen und Umwelt, die im Rahmen des EU-Projektes TABULA (Typology Approach for Building Stock Energy Assessment) erstellt wurde.

Verwendete Grundlagen basieren auf Daten

 des Statistischen Landesamts Bayern aus dem Zensus 2011 (Gebäude, Wohnungen, Wohnfläche),  der Firma Nexiga (Baualter)  aus den vom IWU - Institut Wohnen und Umwelt, Darmstadt durchgeführten Arbeiten zur Gebäudetypologie und Energiekennwerten (wohnflächenspezifischer Wärmebedarf, abhängig von Gebäudetyp und baualterspezifischem Sanierungszustand) sowie  aus dem Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS).

Wärmeenergie für Gebäudehülle, Warmwasser und Heizung

Das IWU hat mit Hilfe statistischer Daten eine systematische Einteilung von Wohngebäuden nach Baualter und Gebäudetyp vorgenommen. Hinsichtlich der Gebäudetypen wird zwischen Einfamilienhaus, Reihenhaus, kleinem Mehrfamilienhaus, großem Mehrfamilienhaus und Hoch-haus unterschieden. Die Differenzierung des Baualters erfolgt nach Baualtersklassen. Sie basiert auf baugeschichtlichen Entwicklungen und wärmetechnischen Standards einzelner Epochen. Gebäude gleichen Typs und gleicher Baualtersklasse weisen somit vergleichbare Formen, Konstruktionsarten und Baumaterialien auf. Jeder Gebäudetyp ist vom IWU mit einem Beispielgebäude beschrieben, für das mit Hilfe eines standardisierten Energiebilanz-Verfahrens der wohnflächenspezifische Wärmebedarf (inkl. Warmwasser) ermittelt wurde. Darüber hinaus werden in der genannten Studie neben dem wohnflächenspezifischen Wärmebedarf auf der Grundlage weiterer beispielhafter Annahmen (Heizungsart, Brennstoff) der Endenergie- und Primärenergiebedarf berechnet.

30

Tabelle 3: Haustypenmatrix – Baualters- und Größenklassen

31

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik 2015 Abbildung 7: Bestand an Wohnungsgebäuden und Wohnungen seit 2011 im Landkreis

Strom

Zur Ermittlung des Stromverbrauchs der privaten Haushalte wurden die Konzessionsabgaben- Abrechnungen der Kommunen zugrunde gelegt. Die im Bezugsjahr insgesamt an Abnehmer in der Kommune gelieferte Menge an Strom wird in den von den Energieversorgungsunternehmen erstellten Abrechnungen in kWh pro Jahr ausgewiesen.

32

2.4.3 Gewerbe, Handel, Dienstleistungen

Für die Annahme und Verteilung des Strom- und Wärmeverbrauchs im Sektor GHD wurden die sozialversicherungsbeschäftigten am Arbeitsort auf Kommunenebene zugrunde gelegt (Quelle: Statistisches Landesamt Bayern).

Die Statistik gibt Aufschluss über die Anzahl der Beschäftigten in den folgenden Bereichen:  Land und Forstwirtschaft, Tierhaltung, Fischerei  Handel und Verkehr  Dienstleistung  Sonstiges Gewerbe

Je nach Wirtschaftszweig wurde die Anzahl der Beschäftigten mit den Kennwerten multipliziert.

Tabelle 4: Vertrauensbereiche des spez. Stromverbrauchs und des spez. Brennstoff-/ Fernwärmeverbrauches für das Jahr 2012

33

2.4.4 Industrie

Der Stromverbrauch der Industrie ergibt sich aus der Differenz der Gesamtverbräuche (entsprechend Konzessionsabgaben) und der Verbräuche in den Sektoren Kommunale Liegenschaften, Haushalte und GHD.

Der Wärmeverbrauch industrieller Großbetriebe wurde durch Zuordnung der Mitarbeiteranzahl von produzierenden Betrieben (Quelle: IHK Mittelfranken, Statistisches Landesamt Bayern) zu Kennzahlen des Energieverbrauchs nach Wirtschaftszweigen ermittelt. Basis dafür sind Annahmen zur Prozesswärme von produzierenden Unternehmen ab 25 Mitarbeiter.

Der Energieverbrauch des Verarbeitenden Gewerbes nach Wirtschafszweigen und Beschäftigten kann derTabelle 5 entnommen werden.

Tabelle 5: Industrieller Energieverbrauch nach Branchen (Statistisches Bundesamt, 2008)

Nach Branchen pro sozialversicherungspflichtig Wärme Beschäftigter [kWh/a] 10 Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln 79.895 11 Getränkeherstellung 200.829 12 Tabakverarbeitung 37.186 13 Herstellung von Textilien 53.791 14 Herstellung von Bekleidung 9.301 15 Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen 5.316 16 Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren 180.200 (ohne Möbel) 17 Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus 1.128.321 18 Herstellung von Druckerzeugnissen, Vervielfältigung 22.605 von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern 19 Kokerei und Mineralölverarbeitung 777.002 20 Herstellung von chemischen Erzeugnissen 509.300 21 Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen 35.281 22 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 25.699 23 Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, 298.554 Verarbeitung von Steinen und Erden 24 Metallerzeugung und -bearbeitung 655.495 25 Herstellung von Metallerzeugnissen 20.070 26 Herstellung von DV-Geräten, elektronischen und 12.915 optischen Erzeugnissen 27 Herstellung von elektrischen Ausrüstungen 9.844 28 Maschinenbau 12.452 29 Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen 19.409 30 Sonstiger Fahrzeugbau 14.327 31 Herstellung von Möbeln 40.636 32 Herstellung von sonstigen Waren 20.958 33 Reparatur und Installation von Maschinen und 6.007 Ausrüstungen

34

2.4.5 Verkehr

Im Landkreis sind derzeit rund 84.000 Fahrzeuge zugelassen. In folgender Abbildung ist die Entwicklung seit 2010 dargestellt. Ein leichter Anstieg ist zu verzeichnen, der sich auch in dem Besitzesstand zeigt. 2011 gab es 591 PKW pro 1.000 Einwohner und 2014 sind es bereits 612 PKW pro 1.000 Einwohner.

591 PKW / 1.000 EW 612 PKW / 1.000 EW 90 700 80 600 70 500 60 50 400 Anzahl 1.000 in Anzahl 40 300 30 200

20 EW 1.000/ PKW Anzahl 10 100 - 0 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Sonstiges PKW Krafträder

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik 2015 Abbildung 8: Kraftfahrzeugbestand im Landkreis

Grundlage der Berechnungen ist die Anzahl zugelassener Kraftfahrzeuge, bestehend aus Krafträdern, PKW, LKW und Bussen (Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik). Die jeweilige Fahrleistung sowie der bundesdurchschnittliche Verbrauch pro Fahrzeug werden dann mit der Anzahl zugelassener Fahrzeuge multipliziert, wobei der Energiegehalt von Benzin mit 8,9 kWh/l leicht unter dem von Diesel mit 9,8 kWh/l liegt.

Verbrauch PKW Diesel 9,8 l/100 km Verbrauch PKW Benzin 8,9 l/100 km Verbrauch Krafträder 3,5 l/100 km Verbrauch leichte Nutzfahrzeuge 15 l/100 km Verbrauch schwere Nutzfahrzeuge 25 l/100 km

jährliche Fahrleistung PKW Diesel 20.100 km*a jährliche Fahrleistung PKW Benzin 10.200 km*a jährliche Fahrleistung Krafträder 2.750 km*a jährliche Fahrleistung leichte Nutzfahrzeuge 18.000 km*a jährliche Fahrleistung schwere Nutzfahrzeuge 25.000 km*a

35

2.5 Allgemeine Ausgangssituation

Der Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim hat eine Fläche von 1.267,55 km² und liegt im Mittelfranken. Hier leben 99.144 Einwohner (Stand 30.06.2016) in 38 Städten und Gemeinden. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte beträgt 78 Einwohner pro km².

In folgender Darstellung ist die Altersstruktur dargestellt. Nachweislich ist das Durchschnittsalter in den letzten 12 Jahren kontinuierlich angestiegen.

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik 2015 Abbildung 9: Altersstruktur der Bevölkerung

36

2.5.1 Wesentliche Ver- und Entsorgung

Folgende lokale und regionale Energieversorgungsunternehmen haben ihren Sitz bzw. ihr Versorgungsgebiet im Landkreis:

 NeuStadtwerke  Stadtwerke Bad Windsheim  Stadtwerke Uffenheim  Stadtwerke Scheinfeld  Stadtwerke Burgbernheim  N-Ergie Netz GmbH  Bayernwerke AG

Die wesentlichen Ver- und Entsorgungsstrukturen im Überblick:

 Elektrizitätsversorgung  Gasversorgung  Nahwärmenetze  Fernwasserversorgung Franken in Uffenheim  Abfallentsorgung zentral über die Abfallwirtschaft im Landkreis  Abwasserentsorgung über Abwasserzweckverbände

Des Weiteren ist eine große Anzahl von Nahwärmenetze realisiert, die von verschiedenen Betreibern geführt werden.

Tabelle 6: Bestehende Nahwärmenetze im Landkreis

Wärmemenge Ort wo Trassenlänge Abnehmer in kWh Bad Windsheim Nahwärmenetz 5000 7 Bad Windsheim Nahwärmenetz im OT Kühlsheim 2600 54 1385 Bad Windsheim Nahwärmenetz im OT Lenkersheim 4900 108 2600 Bad Windsheim Nahwärmenetz im OT Berolzheim 971 15 377 Baudenbach Nahwärmenetz im OT Frankenfeld 950 15 525 Burghaslach Nahwärmenetz im OT Freihaslach 100 4 Burghaslach Nahwärmenetz im OT Unterrimbach 1200 8 180 Nahwärmenetz im OT EVA (Entsorgungs- u. Verwertungsanlage) Diespeck Dettendorf 500 3 832 Diespeck Nahwärmenetz im OT Dettendorf 250 4 120

Dietersheim Nahwärmenetz im OT Hausenhof 443 8 698 Emskirchen Nahwärmenetz im OT Elgersdorf 1350 13 1000

Emskirchen Nahwärmenetz im OT Mausdorf 2100 28 2500 Emskirchen Nahwärmenetz im OT Neuschauerberg; 4400 20 2850 Ergersheim Nahwärmenetz im OT Ermetzhofen 4200 90 1200 Siehe Uffenheim Ergersheim Nahwärmenetz im OT Neuherberg Rudolzhofen Ergersheim Nahwärmenetz 1800 32 900 Gallmersgarten Nahwärmenetz im OT Mörlbach 2000 32 1000

37

Gutenstetten Nahwärmenetz Ortskern 400 9

Gutenstetten Nahwärmenetz Rockenbach 1500 34 1.500 Illesheim Nahwärmenetz im OT Sontheim Ipsheim Nahwärmenetz im OT Kaubenheim 1000 10 487 Marktbergel Nahwärmenetz im OT Ottenhofen 4400 45 1400 Markt Bibart Nahwärmenetz im OT Fuchsau 450 4 350 Markt Bibart Nahwärmenetz im OT Markt Bibart 50 3

Markt Erlbach Nahwärmenetz im OT Altziegenrück 100 3 Markt Erlbach Nahwärmenetz im OT Oberulsenbach 1400 14 800 Markt Nordheim Nahwärmenetz im OT Ulsenheim 5300 90 3729 beide Netze in Markt Nahwärmenetz im OT M. T. gesamt Taschendorf Lerchenhöchstadt + Obersteinbach 2300 39 3650 Markt Nahwärmenetz im OT Taschendorf Lerchenhöchstadt 850 8 Neustadt a.d.Aisch Nahwärmenetz im OT Schauerheim 400 4 1100 Neustadt a.d.Aisch Nahwärmenetz im OT Unterschweinach 2600 27 1500 Neustadt a.d.Aisch Nahwärmenetz Bereich Landratsamt 950 7 5.500 Oberickelsheim Nahwärmenetz im OT Rodheim 2000 28 440 Oberickelsheim Nahwärmenetz im OT Geißlingen 2000 21 1200 Obernzenn Nahwärmenetz im OT Esbach 850 39 3600 Obernzenn Nahwärmenetz im OT Brachbach 2300 28

Obernzenn Nahwärmenetz im OT Hechelbach 250 4 3200 Nahwärmenetz im OT Hörhof Obernzenn Aussiedlerhof 2500 26 3520 Oberscheinfeld Nahwärmenetz im OT Oberambach 1100 10 520 Oberscheinfeld Nahwärmenetz im OT Appenfelden 1500 27 4000 Scheinfeld Nahwärmenetz im OT Unterlaimbach 1140 22 798 Scheinfeld Nahwärmenetz im OT Ruthmannsweiler 100 4 Scheinfeld Nahwärmenetz im OT Stadt 5 3650 Simmershofen Nahwärmenetz im OT Adelhofen 600 5 510

Simmershofen Nahwärmenetz im OT Simmershofen 2800 49 2500 Simmershofen Nahwärmenetz im OT Walkershofen 1700 16 Sugenheim Nahwärmenetz im OT Kaubenheim 1 2200 150 6 Sugenheim Nahwärmenetz im OT Krautostheim 2 150 6 220 Sugenheim Nahwärmenetz im OT Ezelheim 700 9 300 Sugenheim Nahwärmenetz im OT 700 17 500 Sugenheim Nahwärmenetz im OT Dutzenthal 150 9 300 Trautskirchen Nahwärmenetz im OT Hohenroth 100 3 195 Trautskirchen Nahwärmenetz im OT Fröschendorf 150 3 1200 Uehlfeld Nahwärmenetz im OT Demantsfürth 2000 25 1500 Uehlfeld Nahwärmenetz im OT Peppenhöchstädt 1500 23 1230 Uffenheim Nahwärmenetz im OT Langensteinach Nahwärmenetz im OT Rudolzhofen, Uffenheim Wärme aus Neuherberg, Ergersheim 2360 23 125

38

Uffenheim Nahwärmenetz im OT Uttenhofen 1000 20 1750 Nahwärmenetz im OT Stadtwerke Uffenheim Uffenheim 4 1200

Für die Strom- und Wärmeerzeugung sind folgende Erzeugungsanlagen im Bereich der erneuerbaren Energien vorhanden:

Tabelle 7: Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien 2016 im Landkreis

Photovoltaik Windkraft Wasserkraft Biomasse Deponiegas Klärgas

[MWhel/a] [MWhel/a] [MWhel/a] [MWhel/a] [MWhel/a] [MWhel/a] 206.840 202.759 436 165.958 584 0,77

Quelle: Anlagenstamm- und Bewegungsdaten der Übertragungsnetzbetreiber 2016, BNetzA

Tabelle 8: Wärmeerzeugung aus Erneuerbaren Energien 2016 im Landkreis

Solarthermie Geothermie Biomasse

[MWhtherm/a] [MWhtherm/a] [MWhtherm/a]

115. 00 2.700 1063 . 00

Quelle: Solarthermie- und Biomasseatlas, BAFA 2016, Geothermisches Informationssystem, LIAG 2016

2.6 Überblick

In der folgenden Übersicht werden die technischen Erzeugungspotenziale im Landkreis dargestellt.

Tabelle 9: Technisches Potenzial zur zukünftigen Energieerzeugung im Landkreis

Solarthermie Photovoltaik Windkraft Restholz [MWh/a] [M Wh/a] [M Wh/a] [M Wh/a]

135.000 431 .000 506 .000 7.400

39

2.7 Methodische Vorgehensweise

Ziel der Ermittlung der Effizienz- und Einsparpotenziale ist es zu zeigen, in welcher Größenordnung eine Kommune bzw. der gesamte Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim zur CO – Reduktion mit bereits heute bekannten Mitteln beitragen kann. Darüber hinaus soll aufgezeigt werden, mit welchen generellen Maßnahmen eine solche Reduktion erreicht werden kann. ₂

Betrachtet wird das Einsparpotenzial für Strom, Wärme und Kraftstoffe in den jeweiligen Verbrauchssektoren

 Private Haushalte  Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (GHD)  Kommunale Liegenschaften  Produzierendes Gewerbe und Industrie  Verkehr

2.8 Endenergieeinsparungspotenziale

2.8.1 Private Haushalte

In der Praxis gliedern sich Maßnahmen zur Umsetzung der Potenziale grundsätzlich in einen investiven Bereich (z.B. Verbesserungen der thermischen Eigenschaften der Gebäudehülle und Heizungserneuerung) und das Energiebenutzungsverhalten der Hausbewohner.

Wärmeeinsparpotenzial

Die Wärmeenergie in diesem Bereich wird im Wesentlichen für die Heizung und die Erzeugung von Warmwasser benötigt.

Das Energie-Reduktionspotenzial bei den Gebäuden von privaten Haushalten, Gewerbe, Handel und Dienstleistungsbetrieben liegt insbesondere in folgenden Maßnahmen begründet:

1. Investive Maßnahmen zur energetischen Verbesserung der Gebäudehülle oder der Heizungstechnik (Steigerung der Energieeffizienz) und

2. Verbesserung des Nutzerverhaltens (Energieeinsparung).

Um für jedes Gebäude ein Einsparpotenzial zu berechnen, wird für jede Gebäude-Nutzungsart ein spezifischer Ziel-Kennwert als Soll-Größe zugeordnet und mit der beheizten Fläche multipliziert. Das technische Einsparpotenzial ist die Differenz zwischen der Summe der witterungsbereinigten IST- Energieverbrauchswerte aller Gebäude und der Summe der Ziel-Energieverbrauchswerte aller Gebäude.

Im vorliegenden Konzept gehen wir davon aus, dass mit den Maßnahmen 1. und 2. bei allen oben genannten Gebäuden im Schnitt ein Ziel-Wärmeverbrauchswert von 70 kWh/m²/a erreicht werden kann. Dieser Wert entspricht der Effizienzklasse 100 nach EnEV 2014 für den Gebäudebestand gemäß „Das dena-Gütesiegel Effizienzhaus, Regelheft mit Stand vom 01.07.2010“. Dies entspricht den am wenigsten ambitionierten Anforderungen für Auszeichnungen von Bestandsgebäuden mit dem dena-Gütesiegel. Im Vergleich dazu liegt der Wärmebedarf für ein Passivhaus z.B. bei max. 15 kWh/m²/a.

Das technische Reduktionspotenzial wird definiert als Differenz aus dem heutigen Wärmeverbrauchs- Ist-Wert der Gebäude und dem angenommenen Zielwert von 70 kWh/m²/a.

40

Neben thermischer Sanierung und verbessertem Nutzerverhalten ist eine weitere wichtige Effizienzmaßnahme im Gebäudebereich die Erneuerung der Heizungsanlage. Die von Techem erhobenen Energiedaten aus dem vermieteten, zentralbeheizten Bestand der Wohnungswirtschaft zeigen, dass der Jahresnutzungsgrad für die Heizwärme- und Warmwassererzeugung in Deutschland bei durchschnittlich nur 75 % liegt. Moderne Heizungen erreichen hier über 90 %.

Wirksame Maßnahmen im nicht- und geringinvestiven Bereich zur Umsetzung von Einsparpotenzialen sind z.B.: Raumtemperatur senken (ca. 6 % Einsparung je Grad Absenkung), Einbau von (programmierbaren) Thermostatventilen, Stoßlüftung statt gekippter Fenster, Rollläden und Gardinen nachts schließen, Heizkörper nicht zustellen und regelmäßig entlüften, Heizkörpernischen dämmen, regelmäßige Wartung der Heizungsanlage, alte Fenster und Türen abdichten, duschen statt baden, Nachtabsenkung der Heizung, Dämmung von Heizkessel, Warmwasser-Bereiter und Heizungs- bzw. Warmwasser-Rohren, Türen zwischen beheizten und unbeheizten oder niedriger beheizten Räumen geschlossen halten.

Stromeinsparpotenzial

Investive Maßnahmen betreffen z.B. die Anschaffung hocheffizienter Elektrogeräte für den Haushalt (z.B. Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschinen und Trockner, Spülmaschinen etc.). Orientierung zu den höchsten Einsparpotenzialen bieten hier beispielsweise die Empfehlungen der Verbraucherzentrale. Die Beleuchtung im Haushalt ist ein weiterer Bereich, der durch investive Maßnahmen wie den Einsatz von Energiesparlampen Effizienzgewinne ermöglicht. Aber auch durch Änderungen im Nutzerverhalten wie bedarfsgerechtes Ausschalten oder Dimmen kann Strom eingespart werden.

Ein weiteres Segment für investive Maßnahmen liegt bei Büro- und Kommunikationsgeräten (Telefon, Fax, Rechner, Drucker, Router und Server) sowie bei Geräten der Unterhaltungselektronik (Fernseher, Videogeräte, Receiver, große Flachbildschirme, Musikgeräte, Spielkonsolen). Es sollten grundsätzlich nur Geräte mit möglichst geringem Stromverbrauch angeschafft werden. Zur Vermeidung des Stand-By-Verbrauchs elektronischer Geräte sollte jedes Gerät über eine abschaltbare Steckdosenleiste an das Netz angeschlossen werden und bei Nichtbenutzung vom Netz getrennt werden.

Eine investive Maßnahme mit einem hohen Einsparpotenzial ist der Austausch der Heizungspumpe. Moderne geregelte Pumpen, die den tatsächlichen Heizbedarf erkennen und automatisch die Leistung anpassen, haben z.B. nur noch ein Zehntel des ursprünglichen Verbrauchs.

2.8.2 Kommunale Liegenschaften

Wärmeeinsparpotenzial

In der Praxis gliedern sich Maßnahmen zur Umsetzung der Potenziale grundsätzlich in einen investiven Bereich (z.B. Verbesserungen der thermischen Eigenschaften der Gebäudehülle und Heizungserneuerung) sowie in einen nicht- oder geringinvestiven Bereich (z.B. Kommunales Energiemanagement KEM).

Wenn aus Geldgründen investive Maßnahmen nicht ergriffen werden können, ist es möglich, einem externen Dienstleister im Rahmen des Energie-Einspar-Contracting die Umsetzung zu übertragen. Beispiele für erfolgreiche Maßnahmen zur Reduktion des Wärmeverbrauchs in Kommunen sind: Einweisung von Hausmeistern in die Bedienung der Heizungsanlagen, Einführung von Einsparbeteiligungsprojekten an Schulen, regelmäßige Kontrolle des Energieverbrauchs in den Liegenschaften. Die Umsetzung von Maßnahmen muss allerdings initiiert, zeitlich geplant und überwacht werden. Dies kann sehr effizient durch die Einstellung eines Energiebeauftragten voran gebracht werden.

41

Stromeinsparpotenzial

Eine Minimierung des Stand-by-Verbrauchs bei Rechnern, Druckern, Fax und Kopiergeräten kann durch Sensibilisierung der Mitarbeiter für das Stromsparen erreicht werden. Das Gleiche gilt für das Abschalten der Beleuchtung, wobei eine Teilabschaltung der Raumbeleuchtung nach Gruppen oder einzelnen Arbeitsplätzen einen zusätzlichen Effekt bringen kann. Die Beschaffung von Bürogeräten mit hoher Energieeffizienz – insbesondere bei Austausch alter Geräte – bringt hohe Einsparungen.

Der Energiebedarf der Straßenbeleuchtung hat bei den meisten Kommunen des Landkreises einen hohen Anteil am gesamten kommunalen Stromverbrauch. Durch Effizienzmaßnahmen, wie den Tausch von Vorschaltgeräten, Lampen und Leuchten, können (z.B. gegenüber alten Quecksilberdampflampen) bis zu 50 % des Energiebedarfs eingespart werden. Weitere bedeutende Einsparpotenziale liegen im nichtinvestiven Bereich der Helligkeitsregelung sowie der Abschaltzeiten, was teilweise in den Kommunen des Landkreises z.B. Sugenheim schon praktiziert wird.

2.8.3 Verkehr

Der Endenergiebedarf des Verkehrssektors betrug im Jahr 2016 968 GWh. Dies entspricht 33% des gesamten Endenergiebedarfs und einem Treibhausgasanteil von 35 %. im Landkreis. Potenziale der Treibhausgasreduktion im Verkehrsbereich ergeben sich aus drei wesentlichen Komponenten:

I. Verkehrsvermeidung

Verkehr, der nicht motorisiert stattfindet, verursacht keine Treibhausgase.

II. Verkehrsverlagerung

Verkehrsmittel verursachen unterschiedliche hohe spezifische Treibhausgasemissionen pro transportierter Person/pro Tonne/pro Strecke. Mit der Verlagerung von emissionsintensiven Verkehrsmitteln (z.B. PKW) auf emissionsreduzierte Verkehrsmittel (z.B. ÖV) werden Treibhausgase reduziert.

III. Emissionsminderung

Falls die Vermeidung und Verlagerung (Verkehrsmittelumstieg) nicht möglich ist, sollte das Verkehrsmittel selbst durch steigende Energieeffizienz zur Emissionsminderung beitragen, z.B. durch effizientere Technologien oder emissionsärmeren Kraftstoffe (Elektromobilität auf Basis von Erneuerbaren Energien).

Der Verkehrsbereich unterteilt sich dabei grob in den Personen- und Güterverkehr.

Im Folgenden werden Potenziale bzw. Entwicklungen der Elektromobilität im Personenverkehr aufgezeigt. Elektromobilität stellt einen Baustein einer klima- und umweltfreundlichen, ressourcenschonend und effizienten Mobilität dar. Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, Leitanbieter und Leitmarkt für Elektromobilität zu werden. Konkret hat Bayern das Ziel, im Jahr 2020 7.000 öffentlich zugängliche Ladesäulen zu schaffen.

Im Landkreis sind derzeit rund 60.807 private PKWs (von insgesamt rund 84.000 Fahrzeugen) zugelassen. Der bundesweite Anteil der Elektromobilität (und Hybridautos) beträgt 0,4 %. Übertragen auf den Landkreis entspricht dies 336 Elektro- und Hybridfahrzeugen. Das Ziel der Bundesregierung lautet, dass 1 Millionen Elektrofahrzeuge bis 2020 auf den Straßen fahren. Gemessen an der Einwohnerzahl des Landkreises finden sich dann 1.179 Elektrofahrzeuge im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim.

In seiner kürzlich veröffentlichten Dissertation geht Richard Randoll sogar davon aus, dass schon in 2022 weltweit jeder zehnte Neuwagen ein Elektroauto ist und prognostiziert ein endgültiges Aus der

42

Verbrennungsmotoren bis 2026, d.h. hier wird schon kein Neuwagen mehr einen Verbrennungsmotor besitzen.

Quelle: UBA 2014 Abbildung 10: Fahrleistung

Interessanter als der Blick auf Absatzzahlen ist die prognostizierte Fahrleistung des Fahrzeugbestandes. Das Umweltbundesamt vermutet mit einem Peak der Fahrleistung bis 2035, d.h. danach werden Kilometer auf deutschen Straßen gefahren. Der Anteil der elektrisch angetriebenen Fahrzeuge steigt stetig. Es wird jedoch nur ein Anteil von 7 % bis 2050 vermutet.

In einer breit angelegten Studie fand das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung heraus, dass es inzwischen ein Kundenakzeptanzpotenzial von bis 25 % gibt, d.h. Kunden, die dem Kauf eines Elektroautos grundsätzlich sehr positiv gegenüberstehen und in Erwägung ziehen. Um dieses Potenzial auszuschöpfen und zu erweitern empfehlen die Wissenschaftler, folgende Wahrnehmungen und Erkenntnisse aus den Umfragen in der Kommunikation zu berücksichtigen:

 Elektromobilität wird als Komfortverlust empfunden. Hinzu kommen negativ wahrgenommene Eigenschaften, wie die geringere Reichweite, Batterieprobleme und höheres Preisniveau.

 Es ist unbekannt, dass Elektromotoren eine bewährte, einfache Technik darstellen.

 Die Geräuscharmut und die Umweltfreundlichkeit im Zuge der Nutzung von regenerativen Energien sprechen eindeutig für die Elektromobilität.

 Alternative Nutzungskonzepte sind unmittelbar mit Privatheit, Intimität und Haftung verbunden und verursachen daher eine hohe Hemmschwelle

 Schnupper-Angebote sind eine wichtige Funktion zum Kennenlernen. Denn das sinnliche Erlebnis beim Gebrauch ist unersetzbar.

Quellen: Umweltbundesamt (2014): Treibhausgasneutrales Deutschland im Jahr 2050. Dessau- Roßlau 2014

Spiegel (2017): Interview mit Richard Randoll http://www.spiegel.de/auto/aktuell/elektromobilitaet-der- durchbruch-kommt-2022-a-1166688.html

43

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (2012): Attraktivität und Akzeptanz von Elektroautos: Ergebnisse aus dem Projekt OPTUM – Optimierung der Umweltentlastungspotenziale von Elektrofahrzeugen

Praxisbeispiel: zeozweifrei unterwegs - Landkreis Karlsruhe

Zeozweifrei-unterwegs ist ein Carsharing-Projekt von der Regionalen Wirtschaftsförderung Bruchsal (Organisation, Koordination), der Umwelt- und EnergieAgentur Kreis Karlsruhe (Kommunikation, Marketing) sowie der Energie- und Wasserversorgung Bruchsal (Technik Ladestationen). Das Gemeinschaftsprojekt bietet Carsharing von insgesamt 39 Elektrofahrzeugen in der Region an. Insgesamt 13 Städte und Gemeinden sowie 14 Firmen aus der Region Bruchsal haben die Elektroautos gemeinsam angeschafft und stellen sie den Bürgern zur Verfügung. Gefördert wird zeozweifrei-unterwegs im Rahmen des EFRE Förderprogramms „Klimaschutz mit System“ durch Mittel der EU und des Landes Baden- Württemberg.

Weiterführende Informationen unter http://www.zeozweifrei-unterwegs.de E-Carsharing im ländlichen Raum Raum ländlichen im E-Carsharing

44

2.9 Erneuerbare Energieerzeugung

2.9.1 Photovoltaik

"Landwirtschaftlich benachteiligte Gebiete" sind seit der Novellierung des Erneuerbare-Energien- Gesetzes vom 01.01.2017 nur dann förderfähig, wenn die Bundesländer eine entsprechende Rechtsverordnung erlassen.

Bayern hat dies veranlasst und ermöglicht somit weiterhin die Förderung von Photovoltaik (PV)- Anlagen auf Acker- und Grünlandflächen in den sogenannten "landwirtschaftlich benachteiligten Gebieten". Seit Juni 2017 können sich PV-Projekte in diesen Gebieten bei den Ausschreibungsrunden der Bundesnetzagentur für eine Förderung bewerben.

Quelle: Energieatlas Bayern Abbildung 11: Benachteiligte Gebiete im Landkreis https://www.energieatlas.bayern.de/thema_sonne/photovoltaik/foerderung/benachteiligte_gebiete.html

Im Jahr 2015 betrug die installierte Leistung der Photovoltaikanlagen auf Freiflächen rund 63 MW mit einer jährlichen Energieproduktion von 62.000 MWh. Bis 2050 könnte die Leistung von Photovoltaik Freiflächenanlagen auch aufgrund der Freigabe der benachteiligten Gebiete im Landkreis um rund 30% gesteigert werden.

2.9.2 Solarthermie

Zunächst bietet sich an, Solarthermie auf Dächern zu nutzen. Dies ist technisch möglich und sollte überall dort, wo geeignete Dachflächen oder versiegelte Parkplatzflächen im Innenbereich verfügbar sind, genutzt werden.

Solarthermische Anlagen auf Dächern sind jedoch etwa fünfmal (!) so teuer wie auf Freiflächenanlagen, wodurch sich für letztere ein deutlicher Vorteil ergibt. Für eine erste Einordnung der Wirtschaftlichkeit von solarthermischen Großanlagen kann festgehalten werden, dass bereits heute in Deutschland Wärmegestehungskosten von rund 50 Euro je MWh (netto, ohne Förderung)

45

erzielt werden können. Dies gilt insbesondere für Freilandanlagen mit einer Nennleistung von über 1 MWth und für solare Deckungsanteile am Gesamtwärmebedarf von unter 15 %. Solare Wärmenetze bieten sich heute als wirtschaftlich konkurrenzfähige Wärmeversorgung für Wärmenetze geradezu an. Dies gilt besonders für Freiflächenanlagen ab ca. 3.000 m² Kollektorfläche. Die Solarthermie weist eine hohe Flächeneffizienz auf (ca. 1,5 - 2 GWh/ha), die um ca. einen Faktor 50 (!) höher ist als die von nachwachsenden Rohstoffen. Die erforderlichen Flächen orientieren sich am Wärmebedarf des Versorgungsgebiets und sind daher beschränkt (z. B. typischerweise 0,5 bis max. 2 Hektar zur Nahwärmeversorgung kleinerer Gemeinden). Durch Freiflächenanlagen wird Solarthermie wettbewerbsfähig gegenüber Gas und Öl. Es ist zu berücksichtigen, dass auch andere Formen der Energiegewinnung (Wind, PV, Biomasse) Raumbedarf haben. Dabei ist die Flächeneffizienz von Solarthermie viel höher als z. B. bei Mais oder Raps. Die Biodiversität auf der für Solarthermie benötigten Fläche ist meist höher als bei intensivem Ackerbau.

Kriterien für eine systematische Flächensuche und -entwicklung

Das Thema „Flächenverbrauch“ ist entscheidend für den Erfolg oder das Scheitern von solarthermischen Großanlagen. Im Unterschied zur Fotovoltaik müssen Standorte für die Nutzung von Solarer Wärme in der Nähe der potenziellen Verbraucher liegen, also in der Nähe von Siedlungen. Bei diesen Flächen entsteht ein regionalplanerischer und gesellschaftlicher Diskurs über die Frage, nach welchen Kriterien und Zielen diese Potenzialflächen genutzt werden können. Die solarthermischen Großanlagen stehen im Flächenwettbewerb mit Bauflächenbedarf (knappe Gewerbe- und Wohnbauflächen der Gemeinde), Landwirtschaft (Erhaltung landwirtschaftlich genutzter Flächen), Anwohnern (mögliche Beeinträchtigung der Aussicht usw.), Naturschutz (Artenvielfalt und Landschaftsschutz), Grundeigentümern (Verkauf nur zum Preis für Wohn-/Gewerbefläche), regionalplanerischen Festlegungen (Ziele der Raumordnung). Dabei stellt sich die Frage, wie die bestehenden Schutzvorschriften, z. B. in einem Landschaftsschutzgebiet (LSG), insbesondere für regenerative Energieanlagen geöffnet werden können. Infrage hierfür kommen die Befreiung für singuläre, atypische Eingriffe, die Gesamtaufhebung, eine Teilaufhebung oder eine Änderung in Form der Zonierung, indem in einer bestimmten Zone des LSG regenerative Energieanlagen zugelassen werden.

Weiterführender Literaturhinweis: Maaß, C./Sandrock, M./Weyland, R. 2015: „Solare Fernwärme im Planungs- und Umweltrecht.“; in: ZUR Zeitschrift für Umweltrecht, 26. Jg., Nr. 2, S. 78-85, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden

46

Abbildung 12: Volldeckung des Wärmebedarfs einer Gemeinde aus Erneuerbaren Energien – Flächenverbrauch Biomasse

Abbildung 13: Volldeckung des Wärmebedarfs einer Gemeinde aus Erneuerbaren Energien – Flächenverbrauch Solarthermie

Wie bereits beschrieben, stellen solarthermische Großanlagen auf Freiflächen in Verbindung mit Wärmenetzen eine aussichtsreiche und kostengünstige Option in Verbindung mit Wärmenetzen dar.

47

Gemäß Planungs- und Genehmigungsleitfaden für Solarthermieanlagen auf Freiflächen des Hamburger Institutes kann bis 2050 30% des benötigten Wärmebedarfs solar gedeckt werden. Insbesondere der ländliche Raum, zu dem auch der Landkreis gehört, kann diese Flächen bereitstellen und verfügt somit im Vergleich zum städtischen Raum über ein breiteres Spektrum an verschiedenen Erneuerbaren Energien.

Praxisbeispiel Crailsheim - solare Nahwärme Hirtenwiesen II

Die Grundidee des Projektes der Stadtwerke Crailsheim GmbH ist die Kombination von modernem, familien-freundlichem Wohnen mit umweltbewusstem Leben durch die Nutzung von Sonnenenergie.

Hierzu realisierten die Stadtwerke eine solare Nahwärmeanlage mit saisonalem Wärmespeicher. Umgesetzt wurde Deutschlands größte zusammenhängende Solarthermieanlage im Wohngebiet Hirtenwiesen 2, das seit 2003 auf einem ehemaligen Konversionsgebiet im Westen Crailsheims entsteht. Es bietet Platz für 2.000 Bürger und verfügt über alle Annehmlichkeiten des modernen und familienfreundlichen Lebens. Dazu gehören kurze Wege zu allen Einrichtungen, eine umfassende Infrastruktur mit Kindergarten, Schulen, Sportanlagen und Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe sowie eine ansprechende Landschaft mit Naherholungscharakter und artenreicher Flora und Fauna.

Bei solaren Nahwärmeanlagen wird die Wärme von einer oder mehreren Kollektorflächen über ein Solarnetz zur Heizzentrale transportiert und von dort über das Nahwärmenetz an die angeschlossenen Haushalte verteilt.

Die Einbindung solarthermischer Wärme in ein Nahwärmesystem ermöglicht den Bau großer, zusammenhängender Kollektorflächen, die im Vergleich zu Kleinanlagen wesentlich kostengünstiger sind. In der Heizzentrale ist ein Kurzzeit• oder, wie in Crailsheim, ein saisonaler Wärmespeicher eingebunden.

Abbildung 14: Anlagenschema

Je größer der Wärmespeicher ist, umso mehr Solarwärme kann im Nahwärmenetz genutzt werden. Soll wie in Crailsheim 50 % des jährlichen Wärmebedarfs durch Solarwärme gedeckt werden, muss diese im Sommer gesammelt und bis in den Winter gespeichert werden, um dann den hohen Wärmebedarf der Raumheizungen decken zu können. Bild 2 zeigt, dass der jährliche Verlauf der solaren Einstrahlung gegensätzlich zum Verlauf des Wärmebedarfs ist. Wenn große Teile des

48

jährlichen Wärmebedarfs durch Solarwärme gedeckt werden sollen, ist daher ein saisonaler Wärmespeicher notwendig.

Abbildung 15: Einsatz eines saisonalen Wärmespeichers zum Ausgleich zwischen Solarstrahlungsangebot im Sommer und Wärmebedarf in der Heizperiode

49

2.9.3 Wind

Das Repowering umfasst den Abbau der älteren Bestandsanlagen und die Neuerrichtung von Windenergieanlagen mondernsten Standards am selben oder benachbarten Standort. Erreicht wird eine zusätzliche und erneute Wertschöpfung des Standortes durch größere, höhere und leistungseffizientere Anlagen sowie eine verbesserte Energieausbeute. Berücksichtigt werden dabei neue Planungsrichtlinien mit dem Ziel einer effizienteren Windparkplanung. Des Weiteren wird dadurch eine raumplanerisch sinnvolle Konzentration der Windenergie an geeigneten Standorten erreicht, ohne neue Flächen auszuweisen zu müssen.

Nach aktuellem EEG entfällt zwar der Repoweringbonus, aber dies bedeutet nicht automatisch ein Ende des Repowering, sondern lediglich eine Gleichstellung mit einer neuen Windparkplanung, was die Vergütung nach EEG betrifft. Nach zirka 12 bis 15 Jahren Betrieb eines Windparks sind der technische Zustand der Anlagen, die erzielten Erträge am Standort und die Liquidität der Gesellschaft wichtige Indikatoren für eine Bewertung, ob ein Standort wirtschaftlich sinnvoll repowert werden kann oder weiterbetrieben werden sollte. Weitere Voraussetzungen stellen natürlich Genehmigungsfähigkeit, Bauhöhenbeschränkungen, Flächendarstellung als Vorranggebiet und Ähnliches dar. Dies muss entsprechend geprüft und bewertet sowie im Ergebnis mit den Betreibern und Kommanditisten diskutiert werden.

Quelle: Bundesverband Windenergie Abbildung 16: Reduktion von Windkraftanlagen durch Repowering

50

2.9.4 Wasserkraft

Energie- und umweltfachliche Einschätzung kleiner und mittlerer Wasserkraftanlagen

Nach langwierigen Verhandlungen wurde im Jahr 2000 die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), die den Ordnungsrahmen für den Schutz der Binnenoberflächengewässer regelt, verabschiedet. Die WRRL wurde 2002 im Wasserhaushaltsgesetz und danach in den Bundesländern in bundesdeutsches Recht umgesetzt und das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) neu gestaltet. Demnach dürfen Stauanlagen nur zugelassen werden, wenn durch geeignete Einrichtungen und Betriebsweisen die Durchgängigkeit des Gewässers erhalten oder wiederhergestellt wird. Wasserkraftnutzung ist nur noch zulässig, wenn auch geeignete Maßnahmen zum Schutz der Fischpopulation ergriffen werden. Hierbei ist es aber längst nicht mehr mit engmaschigen Rechen getan. Auch eine einzelne Fischaufstiegsanlage reicht oft nicht mehr. Gefordert werden in Einzelfällen:

 eine Aufstiegsanlage am Wehr sowie eine Fischabstiegsanlage  eine Aufstiegsanlage an der Wasserkraftanlage sowie eine Fischabstiegsanlage

Bestehende Wasserkraftanlagen sind innerhalb angemessener Fristen nachzurüsten, andernfalls droht der Entzug der Betriebserlaubnis.

Der Ausbau auf nationaler Ebene hat keine Priorität, im Vertrag der großen Koalition von 2013 befindet sich zum Thema Wasserkraft lediglich der Satz: Die bestehenden Regeln haben sich bewährt und werden fortgeführt.

Unter anderem fördert auch das EEG keine Wasserkraftanlagen an neu errichteten Querbauwerken, weil davon ausgegangen wird, dass der Bau eines Wasserkraftwerkes eine Verschlechterung für das Gewässer darstellt. Aufgrund dessen werden im Bereich Wasserkraft keine Potenziale im Landkreis Neustadt ausgewiesen.

2.9.5 Biomasse – Biogas

Biomethan: Erzeugung von erneuerbarem Erdgas kann verzehnfacht werden dena-Biogaspartnerschaft skizziert Ausbaupotenzial bis 2050 / Stärkere Anreize in Verkehr, Wärme und Strom erforderlich / Kuhlmann: „Wir brauchen ein klares politisches Bekenntnis zur Bedeutung von erneuerbaren Gasen für die Energiewende“.

Die Erzeugung von Biomethan in Deutschland kann bis im Jahr 2050 um gut das Zehnfache gesteigert werden, von heute 9 auf rund 100 Terawattstunden pro Jahr. Das ist das Ergebnis eines Strategiepapiers, das die Biogaspartnerschaft der Deutschen Energie-Agentur (dena) auf Basis von aktuellen Studien erarbeitet hat. Voraussetzung für den Ausbau ist, dass die Rahmenbedingungen für die Nutzung von Biomethan in den Sektoren Verkehr, Wärme und Strom verbessert werden. Biomethan entsteht durch die Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität und lässt sich wie Erdgas gut speichern und vielseitig nutzen. Als Quelle dienen Rest- und Abfallstoffe, tierische Exkremente und Energiepflanzen.

„Alle Studien zeigen: Biomethan kann einen signifikanten Beitrag zur Energiewende leisten, ohne mit der Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln zu konkurrieren“, sagt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. „Vor allem dort, wo Strom-, Gas- und Wärmenetze gut zusammenspielen, kommen die Vorteile von Biomethan zur Geltung. Biomethan ist eine hervorragende Ergänzung zu den fluktuierenden erneuerbaren Energien wie Wind- und Solarenergie. Um die Potenziale zu erschließen, müssen wir an verschiedenen Stellschrauben drehen. Mit unserem Strategiepapier zeigen wir, worauf die Politik dabei achten sollte. Vor allem brauchen wir ein klares

51

politisches Bekenntnis, dass Investitionen in Anlagen und Infrastruktur für erneuerbare Gase als wertvoller Beitrag zur Energiewende anerkannt werden.“

Für das Strategiepapier wurden 16 Studien aus den Jahren 2012 bis 2017 ausgewertet, die Szenarien zum Erreichen der energie- und klimapolitischen Ziele der Bundesregierung beschreiben. Für die Sektoren Verkehr, Wärme und Strom empfiehlt die Biogaspartnerschaft konkrete Maßnahmen.

Analyse: Rolle und Beitrag von Biomethan im Klimaschutz: heute und im Jahr 2050

Verkehr: Unterquote für fortschrittliche Kraftstoffe und Anrechnung auf CO -Flottenziele

Biomethan ist ein nahezu klimaneutraler Kraftstoff, bei dessen Verbrennung₂ auch deutlich weniger Stickoxid und Feinstaub entstehen als beispielsweise die Euro 6-Norm für Benzin und Diesel zulässt. Der Umstieg auf Erdgasfahrzeuge, die mit Biomethan und anderen erneuerbaren Gasen betrieben werden, wäre schnell und kostengünstig realisierbar. Daher sollte Biomethan verstärkt in Landwirtschaft, öffentlichem Nahverkehr und für Pkws genutzt werden. Langfristig ist Biomethan in Form von verflüssigtem Biogas (Bio-LNG) vor allem im Schwerlast- und Schiffsverkehr sinnvoll.

Um die Potenziale zu realisieren, sollte die energetische Unterquote für fortschrittliche Kraftstoffe in der Erneuerbare-Energien-Richtlinie von derzeit 0,05 auf 0,2 Prozent im Jahr 2020 und ab dann jährlich um 0,1 Prozent erhöht werden. Zudem sollten Pkw-Hersteller den Einsatz nachhaltig erzeugter Kraftstoffe wie Biomethan auf ihre CO -Flottenzielwerte anrechnen können. Schließlich braucht es eine Gasmobilitätsstrategie und den Aufbau eines LNG-Tankstellennetzes. ₂ Wärme: mehr erneuerbare Prozesswärme und Förderung über Gebäudeenergiegesetz

Im Wärmesektor wird Bioenergie derzeit überwiegend in Form von Abwärme aus Blockheizkraftwerken direkt vor Ort genutzt. In Zukunft kann Biomethan verstärkt für Prozesswärme und in Nah- und Fernwärmenetzen eingesetzt werden. Für industrielle Prozesswärme bietet Biomethan eine erneuerbare Alternative, die auch bei hohen Temperaturen von über 500 Grad Celsius geeignet ist. Dafür wären Anreize für die Senkung der CO -Intensität der industriellen Prozesswärme erforderlich. ₂ Über Nah- und Fernwärmenetze kann Biomethan dazu dienen, den Anteil erneuerbarer Energien in der netzgebundenen Wärmeversorgung zu erhöhen. Dadurch ließen sich an einigen Stellen aufwändige Eingriffe in bestehende Heizsysteme ersparen. Um dies zu ermöglichen, wäre die Einführung von CO -Grenzwerten für Fernwärme sinnvoll. Alternativ könnte auch die effiziente Nutzung von Biomethan in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) gefördert werden, etwa im Rahmen des geplanten₂ Gebäudeenergiegesetzes.

Strom: größere Wärmespeicher und Anbindung an Nah- und Fernwärmenetze

Im Stromsektor geht es weniger um den Ausbau als um die Optimierung der Biomethannutzung. Strom aus Biomasse sollte ausschließlich in effizienten KWK erzeugt werden, entweder als Nebenprodukt der Wärmeerzeugung oder wenn KWK-Anlagen zur Sicherung der Stabilität im Stromsystem beitragen. Durch die Bereitstellung von Regelenergie, Blindleistung und anderen Systemdienstleistungen können Biomethan-KWK wichtige Funktionen von konventionellen Kraftwerken übernehmen. Die Flexibilität biomethanbetriebener KWK-Anlagen kann durch größere und bessere Wärmespeicher sowie die Anbindung an Nah- und Fernwärmenetze erhöht werden.

Neben der konsequenten Erschließung von Biomassequellen für die Gewinnung von Biogas und schließlich Biomethan können auch viele der bestehenden 9.000 Biogasanlagen in Deutschland auf die Produktion von Biomethan umgerüstet werden – vor allem dann, wenn die Abwärme der Vor-Ort- Verstromung bisher nicht oder nur unzureichend genutzt wird. Schließlich ist die Nutzung von Biomethan auf eine gut funktionierende Gasinfrastruktur angewiesen. Im Jahr 2050 sollten dann

52

weitestgehend CO -neutral erzeugtes Biomethan und synthetisches Methan aus Power-to-Gas- Anlagen durch das Gasnetz fließen. ₂ Best-Practice: Unternehmen Bodan Großhandel für Naturkost GmbH https://bodan.de/nachrichten/verkehrsminister-hermann-informiert-sich-ueber-gruene-logistik

Hochschule :

Biomethan: Kraftstoffersatz und Energiespeicher

Biogasanlagen sind wichtige Treiber für die Energiewende. Doch sie lohnen sich für viele Betreiber nicht mehr. Die Umwandlung in Biomethan kann die Anlagen flexibler und energieeffizienter machen ─ und Betreibern neue Geschäftsfelder eröffnen. Forscher der Hochschulen Landshut und Weihenstephan-Triesdorf haben ein entsprechendes Verfahren entwickelt.

Bis 2035 soll Deutschland 55 bis 60 Prozent seiner Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien beziehen – aktuell ist das rund ein Drittel. Doch Photovoltaikanlagen sind nur tagsüber im Sommer ausgelastet, Windenergie lohnt sich oft nur in exponierten Lagen. Und in dunklen Wintermonaten übersteigt der Strombedarf die Produktion der erneuerbaren Quellen. Biogasanlagen können diese Schwankungen teilweise ausgleichen und für kontinuierlichen Strom sorgen.

„Die Stärke von Biogasanlagen ist, dass sie flexibel sind. Sie können bei Bedarf Strom und Wärme erzeugen und auch Strom ins Netz einspeisen – oder die Energie bei Stromüberschuss als Biogas speichern“, erklärt Prof. Dr. Josef Hofmann, Professor für Energie- und Umwelttechnik an der Hochschule Landshut. Gefördert wird im Moment aber vor allem der kontinuierliche, nicht der flexible Betrieb der Anlagen: Betreiber können derzeit noch mit einem festen Tarif für den Strom rechnen, den sie 365 Tage im Jahr ins Netz einspeisen. Dieser Deal läuft 2020 aus. „Viele Anlagen werden sich dann nicht mehr lohnen, wenn die Betreiber nicht umdenken“, schätzt Hofmann. Seine Lösung: Biogas umwandeln in flüssiges Biomethan. Der Clou: „Biomethan ist tausendmal energiereicher als Biogas“, sagt Hofmann. Das macht die Flüssigkeit zum begehrten Energiespeicher – über Monate kann sie stabil in wärmeisolierten Tanks gelagert werden. Bei Bedarf, zum Beispiel im kalten und dunklen Winter, lässt sie sich dann wieder in Wärme- oder elektrische Energie umwandeln. „Die Flüssigkeit lässt sich viel länger und effektiver speichern als Biogas“, fasst Hofmann zusammen.

Er hat gemeinsam mit Kollegen von der Hochschule Landshut und der Hochschule Weihenstephan- Triesdorf in ein entsprechendes Verfahren entwickelt. Vorgereinigtes Biogas wird dabei in mehreren Stufen auf -162 Grad Celsius abgekühlt. Dabei entstehen zwei Komponenten: flüssiges Biomethan und festes Kohlendioxid, also Trockeneis. Hofmann: „Mit unserem Verfahren gewinnen wir Biomethan mit einer Reinheit von 99,9 Prozent. So wäre es auch als Rohstoff für die chemische Industrie interessant, etwa zur Herstellung von Grundchemikalien wie Wasserstoff oder Methanol.“ Und es könnte als Kraftstoff eingesetzt werden – als umweltverträglichere Alternative zu fossilen Brennstoffen. Das bedeutet für Betreiber von Biogasanlagen zusätzliche Geschäftsfelder neben Strom- und Wärmeproduktion.

Neue Geschäftsfelder für Biogasanlagen

Bevor das Biogas getrennt werden kann, müssen die Forscher es erst gründlich reinigen. Das war Aufgabe des Freisinger Teams um Prof. Dr. Oliver Falk von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf: „Kleinste Verunreinigungen könnten in den nachfolgenden Schritten gefrieren und Geräte beschädigen“, beschreibt der Ingenieur. Vor allem Schwefelwasserstoff ist im Biogas unerwünscht. Um ihn zu entfernen, haben die Forscher verschiedene Eisenpräparate und Aktivkohlefilter getestet und geschickt miteinander kombiniert. Das Ergebnis: „Im gereinigten Biogas ist kein

53

Schwefelwasserstoff mehr nachweisbar, er enthält also weniger als ein part per million der Verbindung“, so Falk. Das entspricht einem Salzkorn in einem Liter Wasser.

Das gereinigte Gas fließt dann in die eigens entwickelte Laboranlage von Falks Kollegen an der Hochschule Landshut. In dem mannshohen Gebilde aus silbrigen Schläuchen und kupferfarbenen Verbindungsstücken steckt Prozess- und Material-Know-how aus der gesamten Hochschule. Zwei Studentinnen haben beispielsweise die perfekte Beschichtung für Wärmetauscher ermittelt. Das ist wichtig, damit Kohlendioxid dort als Schnee und nicht als Eis kristallisiert. Denn Schnee kann einfach abgeklopft werden. Eine Eisschicht müsste aber regelmäßig abgetaut werden – ähnlich wie bei einer Tiefkühltruhe. Das würde zusätzlich Energie verbrauchen.

Nebenprodukt Trockeneis wird weitervermarktet

Die Studentinnen haben folgendes in ihrer Abschlussarbeit herausgefunden: Sind die Wärmetauscher mit Teflon beschichtet, bildet sich der optimale Kohlendioxid-Schnee. Biogasanlagen Betreiber können ihn als Trockeneis weitervermarkten. In Flugzeugen beispielsweise werden damit Lebensmittel gekühlt. Und in der Kunststoff- und Stahlindustrie nutzt man es, um die Oberflächen von Kunststoffen und Metallen zu reinigen.

Die Gasreinigung und -trennung funktioniert also im Labor einwandfrei. Die Forscher wollen nun das Prinzip auf den Maßstab einer Biogasanlage übertragen. Dafür wollen sie ab 2017 eine Demonstrationsanlage in Landshut errichten. Hofmann sieht in dem Verfahren eine Zukunft für Biogasanlagen: „Biomethan lässt sich viel leichter speichern und transportieren als Biogas. Die Anlagenbetreiber werden flexibler – und können weiterhin die Energiewende sowie eine klimafreundliche Mobilität unterstützen.“

Quelle: Pressemeldung Hochschule Landshut, 7. November 2016 Ansprechpartner: Prof. Dr. Josef Hofmann Laborleiter Energie- und Umwelttechnik Am Lurzenhof 1, 84036 Landshut Tel. +49 (0)871 - 506 218 [email protected]

Da die Aufbereitung von Rohbiosgas zu Biomethan aktuell noch sehr energieintensiv ist, eignet sich diese für Biogasanlagen mit einer Mindestleistung von rund 500 kW (rund 15 Anlagen im Landkreis), bzw. das Zusammenführen mehrerer räumlich nahe gelegener Biogasanlagen über ein Mikrogasnetz zu einer gemeinsamen Aufbereitung.

54

2.9.6 Biomasse – Energieholz

Die Größe der Waldfläche im Landkreis ist ca. 37.000 ha, der jährliche Zuwachs beträgt ca. 6 fm/ha und die Baumartenverteilung ist ca. 60% Nadelholz, 40% Laubholz v.a. Eiche und Buche.

Über die Bedeutung der Holznutzung in Bayern werden Statistiken geführt. Der Holzeinschlag nach Sorten und Besitzarten zeigt, dass teilweise bis zu 60% der Holznutzung als Energieholz verwendet werden. Aufgrund von der Waldbesitzstruktur und der besonderen Nutzungsarten im Landkreis (aktive Mittelwälder und ehemalige Mittelwälder) ergibt sich für das Energieholz folgendes Ergebnis: Die Brennholznutzung im Landkreis wird auf 2 fm pro ha und Jahr geschätzt. Dies entspricht 74.000 fm Energieholz für Brennholz als Scheitholz und für Hackschnitzel ca. 100.000 Ster (Raummeter).

In dem überarbeiteten Diskussionspapier zur Energiewende und Energieverbrauch des Bauernverbandes ist eine mögliche nachhaltige Nutzung von Reserven in Höhe von 1 fm pro ha und Jahr möglich. Dies würde noch einmal einen momentan noch nicht genutzten Anfall von 37.000 fm Energieholz bedeuten.

Der mögliche Brennholzanfall im Landkreis insgesamt beträgt demnach 3 fm pro ha und Jahr, was ca. 110.000 fm im Jahr entspricht. Der Energieholzanfall im Wald ist durch die 3 fm abgedeckt. Der Anfall bei der Waldpflege und bei der Starkholzernte ist darin enthalten.

Durch Sanierungsmaßnahmen an den Gebäuden kann zusätzlich die Holzmenge zur Wärmeerzeugung eingespart und damit für weitere Gebäude genutzt werden.

55

2.9.7 Geothermie

Geothermie wird unterschieden in Tiefen- und oberflächennahe Geothermie. Insbesondere die Tiefengeothermie ist nur in wenigen Regionen Deutschlands von Bedeutung. Wie die folgende Abbildung darstellt, eignen sich für die so genannte hydrothermale Wärmegewinnung insbesondere die Molebecken um München herum. Hier gibt es bereits fünf Anlagen, die sich dieser Erneuerbaren Energie bedienen.

Im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim hingegen spielt die Tiefengeothermie keine bedeutende Rolle und wird daher im Folgenden auch nicht weiter berücksichtigt.

Quelle: Geothermieatlas 2014 Abbildung 17: Tiefengeothermiepotenziale in Bayern

56

Erdwärmesonden werden normalerweise in Tiefen zwischen 50 und 160 m abgeteuft, in der 7 bis 12 °C konstante Bodentemperatur vorherrschen sollte. Der Jahresgang, d.h. die jahreszeitenabhängige Temperatureinwirkung ist in 20 m Tiefe nicht mehr feststellbar. Die Temperaturzunahme im oberflächennahen Bereich ist 3 °C pro 100 m Tiefe. In Bayern ist eine Bohrtiefe von maximal 100 m erlaubt.

Voraussetzung für eine KfW-Förderung ist die Jahresarbeitszahl elektrischer Wärmepumpen von 3,8 bei Wohngebäuden und 4,0 bei Nichtwohngebäuden. Am effizientesten arbeitet eine Wärmepumpe bei einer Vorlauftemperatur des Heizsystems wie z.B. einer Bodenheizung von weniger als 45 °C (Quelle: Bundesverband Geothermie).

Bei Unterstützung mit Wärme- oder Kältepumpen sind die Anteile:

Nutzwärme = ¾ Umweltwärme + ¼ Stromeinsatz

Der effiziente Einsatz von Wärmepumpen ist ausschließlich in gut sanierten Altbauten sowie in Neubauten garantiert. Für neu erbaute Gebäude hat sich der Einsatz von Wärmepumpen etabliert, da es die derzeit wirtschaftlichste Erfüllung des Erneuerbaren Energien Wärmegesetzes (EEWärmeG) des Bundes darstellt.

Derzeit liegt der Anteil der Wärmepumpen zur Beheizung der Wohngebäude bei einem Prozent. Gemäß der kürzlich veröffentlichten Agora Studie zur Energiewende sollte der Anteil der Wärmepumpen im Zuge der Gebäudesanierung auf rund 20% erhöht werden.

57

2.9.8 Wärmerückgewinnung aus Abwasser

Als Abwasserwärmerückgewinnung wird die Nutzung der im Abwasser enthaltenen thermischen Energie bezeichnet. Häusliches und industrielles Abwasser haben ein hohes Potential an Wärme, welche bisher weitgehend ungenutzt der Kanalisation zugeführt wird. Systeme zur Nutzung dieser Energie werden auch als Abwasserwärmenutzungsanlagen (AWNA) bezeichnet.

Abwasser aus dem kommunalen Kanalisationssystem

Steigende Energiepreise und knapper werdende Rohstoffe haben der Energiegewinnung aus kommunalen Abwässern nicht nur umweltrelevante, sondern auch wirtschaftliche Bedeutung gegeben. Durch die Wärmegewinnung aus Abwasser kann die kommunale Kanalisation mittels Wärmepumpen einer zusätzlichen Nutzung im Landkreis zugänglich gemacht werden.

Sowohl bei Kanalneubauten als auch bei Nachrüstungen können standardisierte Wärmetauscherplatten aus Chromstahl entlang des Bodens eines Abwasserkanals montiert werden, die dann vom Abwasser über- und gegebenenfalls auch unterströmt werden. Eine weitere Alternative, die jedoch im Regelfall nur für Kanalneubauten geeignet ist, besteht darin, Betonelemente mit integriertem Wärmetauscher zu verbauen.

Vom Wärmetauscher zirkuliert ein Solemedium zur Wärmepumpe. Dem durchschnittlich ~15 °C warmen Abwasser kann somit je nach kommunaler Vorschrift bis auf 5 °C Wärme entzogen werden. Voraussetzung für einen zuverlässigen Betrieb ist eine kontinuierliche Abwassermenge, was wiederum bedingt, dass das zu versorgende Objekt in Reichweite einer hinreichend stark durchströmten Kanalisation oder in der Nähe einer ARA (Abwasserreinigungsanlage) gebaut wird. Das Thema Verschmutzung ist nicht zu vernachlässigen. Systembedingt bilden Feststoffe kein Problem, da sie bei genügend Volumenstrom einfach über den Tauscher gespült werden. Im Betrieb bildet sich ein so genannter Biofilm, auch Siehlhaut genannt, auf der Tauscheroberfläche, welcher eine wärmeisolierende Wirkung besitzt. Schon in der Projektphase muss dies berücksichtigt werden, da entweder eine periodische Reinigung oder eine entsprechende Überdimensionierung eingeplant werden sollte. Eine Nutzung aus der Kanalisation bedarf der Bewilligung der Betreiber der Kanalisation, im Normalfall der Kommune. Vor allem bei Sanierungsarbeiten am Kanalsystem ist diese Lösung eine interessante Variante und bietet den Kommunen im Landkreis zudem die Möglichkeit, als Energiecontractor aufzutreten.

58

Praxisbeispiel Bretten - Wärmerückgewinnung aus Abwasser

In Bretten (Baden-Württemberg) ist seit 2009 eine Abwasserwärmenutzungsanlage in Betrieb. Sie beheizt mehrere Wohngebäude, ein Gymnasium und eine Sporthalle mit einem Wärmeverbrauch von insgesamt 1.845 MWh/a. Die Anlage erreicht eine CO -Einsparung von mindestens 129 t/a oder 24 % gegenüber konventionellen Gaseinzelheizungen. Die Wärmetauscher wurden in einem Regenüberlaufbecken installiert. Die Wahl des Einbauortes₂ erfolgte aufgrund der günstigen Lage in nächster Nähe zum Hauptsammler und zu den Wärmeabnehmern. Die Wärmetauscher konnten, wie in einem normalen Kanal, in der Schlangenrinne des Beckens verlegt werden. Die Wärmeentzugsleistung der Wärmetauscher beträgt 120 kW. Die Heizzentrale mit Blockheizkraftwerk (BHKW), Wärmepumpe und Gaskessel wurde in unmittelbarer Nähe zu den Wärmetauschern errichtet.

Das BHKW übernimmt die Versorgung der Grundlast und liefert Abwärme auf höherem Temperaturniveau von über 85 °C. Reicht die vom BHKW zur Verfügung gestellte Wärmemenge nicht aus, wird die Wärmepumpe zugeschaltet, gespeist vom Strom, den das BHKW produziert. An sehr kalten Tagen wird der darüberhinausgehende Wärmebedarf durch den Gaskessel abgedeckt.

Die Investitionen für das Projekt betrugen insgesamt 931.000 Euro. Die Jahreskosten belaufen sich auf 126.600 Euro, womit sich der Wärmepreis inklusive Förderung auf 6,65 Cent pro kWh beläuft (ohne Förderung 7,49 Cent/kWh). Bei heutigen Energiepreisen von 6,6 Cent pro kWh Erdöl (Stand 09. September 2010, Quelle www.tecson.de) bemisst sich der spezifische Wärmepreis für eine vergleichbare konventionelle Ölheizung zusammen mit den Kapital- und Betriebskosten auf ca. 8 Cent/kWh. Die Abwasserwärmenutzung am Beispiel der realisierten Anlage in Bretten ist also bei aktuellen Verhältnissen bereits heute wirtschaftlich und konkurrenzfähig, selbst ohne die Förderung. In Zukunft darf von steigenden Energiepreisen ausgegangen werden, womit solche Projekte, wie die Anlage in Bretten, noch rentabler werden.

Dieses Beispiel lässt sich insbesondere auf Städte mit mehr als 6.000 Einwohner wie Bad Windsheim, Neustadt sowie Uffenheim übertragen.

2.9.9 Potenziale industrieller Abwärme

Industrielle Abwärme hat einen Energie-Wert von geschätzten 476 Peta Joule, das sind 476 Billiarden Joule oder zum leichteren vorstellen 11,76 Milliarden Tonnen schweren Heizöls. Was einem derzeitigen Marktwert von 9,34 Billionen USD entspricht* (europäische Billionen wohlgemerkt).

Das bedeutet: 18% der industriellen Prozessabwärme die pro Jahr in der bundesdeutschen Industrie eingesetzt wird bleibt energetisch ungenutzt. Dieses bis dato ungenutzte Abwärmepotenzial kann auch im Landkreis erschlossen werden, der ein starker Wirtschaftsstandort zwischen den beiden Metropolregionen mit großen mittelständischen produzierenden Betrieben ist.

Der Endenergieeinsatz für industrielle Prozesswärme betrug mit gut 1600 PJ im Jahre 2007 etwa zwei Drittel des Endenergiebedarfs der deutschen Industrie.

Bei vielen dieser Prozesse entsteht Abwärme. Abwärmequellen können Produktionsmaschinen oder - Anlagen sein, die Verlustwärme an die Umgebung abstrahlen, Öfen, Abwässer aus Wasch-, Färbe- oder Kühlungsprozessen, aber auch Kühlanlagen, Motoren oder die in Produktionshallen anfallende Abluft.

Neben passiven Wärmenutzungen gibt es weitere Nutzungsmöglichkeiten: Aus der Abwärme kann Strom erzeugt werden, es kann zusätzliche hochwertige Energie (beispielsweise Strom oder Gas) zugeführt werden, um mittels einer Wärmepumpe die Temperatur auf ein nutzbares Niveau zu heben, oder es kann mittels Absorptionskälteanlagen Kälte erzeugt werden.

59

Überträgt man Ergebnisse einer norwegischen Studie auf die deutsche Industriestruktur, so erhält man für die deutsche Industrie ein technisch-wirtschaftliches Abwärmepotenzial bei Temperaturen größer 140°C von 316 PJ pro Jahr oder 12% des industriellen Endenergieeinsatzes und weitere 160 PJ pro Jahr zwischen 60 und 140°C.

Neben diesen Potenzialen, die vorrangig in großen Unternehmen anfallen, gibt es große Potenziale auch in kleinen und mittleren Unternehmen.

Effizienzsteigerung Abwärme nutzen

Im Wesentlichen ist mit der Nutzung der eigenen Abwärme für Unternehmen eine deutliche Steigerung der Effizienz verbunden. Folgende Vorteile kann ein Unternehmen aus der Nutzung der Abwärme ziehen:

– eine Reduzierung des Energiebedarfs bzw. der Energiekosten,

– eine damit einhergehende Verbesserung der Produktivität,

– eine Verringerung der Umweltbelastung,

– eine größere Unabhängigkeit von der externen Energieversorgung und

– geringere Aufwendungen für Heiz- und Rückkühlsysteme, falls Abwärme dauerhaft und zuverlässig genutzt werden kann.

Bei der Erzeugung von Strom und Kälte sind allerdings vergleichsweise hohe Abwärmetemperaturen (bei Strom: mind. 120 °C; bei Kälte: mind. 80 – 100 °C) notwendig, damit ein akzeptabler Wirkungsgrad erzielt werden kann.

Nutzbare Temperaturniveaus

Was die Eignung von Abwärmequellen angeht, so reicht die Bandbreite von der Abluft aus Räumen mit Temperaturen von 15 °C – 26 °C bis hin zu Abgasen aus Verbrennungs- und Verfahrensprozessen mit Temperaturen von 160 °C – 450 °C.

Eine Wärmerückgewinnung von beheizter Gebäudeluft kann eine Heizkosten-Ersparnis von 20-30 Prozent einbringen, eine Abwärme-Nutzung in einer Druckerei z.B. kann sogar ein Heizwärme- Überschuss erwirtschaften.

Typische Abwärmequellen

Typische Abwärmequellen in Betrieben sind z. B.:

– Abluft aus Prozessen oder Fertigungsbereichen

– Abwasser aus Prozessen

– Abgase aus Kesselanlagen und anderen Verbrennungsvorgängen

– Kühlwasser aus Produktionsverfahren, Kälteanlagen oder Druckluftkompressoren

– Gleichrichter, Trafos und EDV-Anlagen

– Dampfsysteme

– Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)

60

Möglich ist auch eine direkte Abwärmenutzung zur Erwärmung der Raumluft, z. B. bei Rechenzentren oder Druckluftanlagen in Gewerbegebäuden. Berücksichtigt werden müssen dabei auch die Auswirkungen auf die sommerlichen Kühllasten im Gebäude. Hier bietet sich eine umschaltbare Lüftungsanlage an, die die Abwärme wahlweise in das Gebäude oder hinaus leitet.

Kraft und Wärme koppeln

Um eine wichtige Form der Abwärmenutzung handelt es sich bei der Kraft-Wärme-Kopplung. Kraft-Wärme-Kopplung ist die Erzeugung von Strom bei gleichzeitiger Nutzung der dabei entstehenden Wärme. Dadurch kann der Energieinhalt des Brennstoffes zu 90 % genutzt werden. Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen werden in der Regel wärmegeführt betrieben und zur Deckung der Grundlast eingesetzt.

* Alle Zahlen sind Schätzungen aufgrund einer norwegischen Studie von 2007, die auf die deutsche Industrie übertragen wurde. Eine Studie bezogen auf die deutsche Industrie gibt es nicht.

Quelle: www.energy-mac.com

Abbildung 18: Studie des Bayerischen Landesamtes für Umwelt „Abwärmenutzung im Betrieb“

61

3 Energie- und CO -Bilanz

₂ 3.1 Endenergiebedarf und CO -Emissionen nach Sektoren

Der Gesamtenergiebedarf der Kommunen₂ (Haushalte, kommunale Liegenschaften, Gewerbe/Handel/Dienstleistungen (GHD), Industrie, Verkehr) wird aufgeteilt in:

 Wärme  Strom  Kraftstoffverbrauch

Tabelle 10: Energiebedarf im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim

Kommunale Industrie Haushalte Liegen- GHD und Verkehr Gesamt schaften Sonstige [GWh/a] [GWh/a] [GWh/a] [GWh/a] [GWh/a] [GWh/a] Strom 115 11 51 344 520

Wärme 778 25 92 539 1.433

Kraftstoffe 968 968

Daraus resultieren folgende CO -Emissionen:

Tabelle 11: CO -Emissionen₂ im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim

₂ An teil an den CO Emissionen Gesamtemissionen ₂ [t] [%] Private Haushalte 193.363 26, 45%

Kommunale Liegenschaften 9.187 1,2 6%

Industrie 23 8.815 32 ,67%

GHD 38.843 5, 31%

Verkehr 250.838 34, 31%

Gesamt 731.046 100%

62

3.2 IST STAND Gesamt Energiebedarf 2016

Tabelle 12: Energiebedarf 2016 - IST-Stand

Strombedarf Wärmebedarf Kumulierter IST STAND GESAMT GESAMT Energiebedarf Energiebedarf (Endenergie) (Endenergie) Verkehr GESAMT 2016 [GWhel/a)] [GWhtherm/a)] [GWh/a] Landkreis Neustadt a.d.Aisch- Bad Windsheim 522 1. 433 968

Energiebedarf in GWh nach Sektoren im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim (2016)

18%

33%

Strombedarf GESAMT (Endenergie) [GWhel/a)] Wärmebedarf GESAMT (Endenergie) [GWhtherm/a)] Kumulierter Energiebedarf Verkehr GESAMT [GWh/a]

49%

Abbildung 19: Aufteilung Energiebedarf im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim

63

3.3 IST STAND Energiebedarf nach Sektoren 2016

Tabelle 13: Energiebedarf nach Sektoren

Aufteilung des Energiebedarfs nach Anteil am Energiebedarf Sektoren im Landkreis Neustadt Gesamtbedarf [GWh /a)] a.d.Aisch-Bad Windsheim 2016 el [%]

Private Haushalte 892 30,54% Gewerbe/ Handel/ Dienstleistung (GHD) 143 4,90% Industrie 882 30,19% Kommunale Liegenschaften 36 1,23% Verkehr 968 33,14% Gesamt 2.921 100,00%

Aufteilung des Energiebedarf nach Sektoren im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim (2016)

31% Private Haushalte 33%

Gewerbe/ Handel/ Dienstleistung (GHD)

Industrie

Kommunale Liegenschaften

1% 5% Verkehr

30%

Abbildung 20: Aufteilung Energiebedarf nach Sektoren im Landkreis Neustadt a.d.Aisch- Bad Windsheim

64

3.4 IST STAND Strombedarf nach Sektoren 2016

Tabelle 14: Strombedarf nach Sektoren

Aufteilung des Strombedarfs nach Anteil am Strombedarf Sektoren im Landkreis Neustadt Gesamtbedarf [GWh /a)] a.d.Aisch-Bad Windsheim 2016 el [%]

Private Haushalte 115 22,01% Gewerbe/ Handel/ Dienstleistung (GHD) 51 9,86% Industrie 344 66,01% Kommunale Liegenschaften 11 2,11% Gesamt 520 100,00%

Aufteilung des Strombedarf nach Sektoren im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim (2016)

22% 2%

Private Haushalte

Gewerbe/ Handel/ Dienstleistung (GHD)

10% Industrie

Kommunale Liegenschaften 66%

Abbildung 21: Aufteilung Strombedarf nach Sektoren im Landkreis Neustadt a.d.Aisch- Bad Windsheim

65

3.5 IST STAND Wärmebedarf 2016

Tabelle 15: Wärmebedarf nach Sektoren

Aufteilung des Wärmebedarfs nach Anteil am Sektoren im Landkreis Neustadt Wärmebedarf Gesamtbedarf a.d.Aisch-Bad Windsheim [GWh /a)] el [%] 2016

Private Haushalte 778 54,26% Gewerbe/ Handel/ Dienstleistung (GHD) 92 6,41% Industrie 539 37,59% Kommunale Liegenschaften 25 1,73% Gesamt 1.433 100,00%

Aufteilung des Wärmebedarfs nach Sektoren im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim (2016)

2%

Private Haushalte

Gewerbe/ Handel/ 38% 54% Dienstleistung (GHD)

Industrie

Kommunale Liegenschaften

6%

Abbildung 22: Aufteilung Wärmebedarf nach Sektoren im Landkreis Neustadt a.d.Aisch- Bad Windsheim

66

3.6 Aufteilung CO -Emissionen 2016

Tabelle 16: CO -Emissionen₂ nach Sektoren

₂ Aufteilung der CO -Emissionen Anteil an den im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad CO -Emissionen Gesamtemissionen Windsheim₂ [t] [%] 2016 ₂

Private Haushalte 193.363 26,45% Gewerbe/ Handel/ Dienstleistung (GHD) 38.843 5,31% Industrie 238.815 32,67% Kommunale Liegenschaften 9.187 1,26% Verkehr 250.838 34,31% Gesamt 731.046 100,00%

Aufteilung der CO -Emissionen im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim (2016) ₂

27%

Private Haushalte

34% Gewerbe/ Handel/ Dienstleistung (GHD)

Industrie

5% Kommunale Liegenschaften

1% Verkehr

33%

Abbildung 23: Aufteilung der CO -Emissionen im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim ₂

67

Die Energie- und CO₂-Bilanzen auf Kommunenebene sind im Anhang 2 Kommunale Steckbriefe aufgeführt.

Gesamtübersicht Steckbriefe:

Kommune Seite Bad Windsheim a Baudenbach b Burgbernheim c Burghaslach d Dachsbach e Diespeck f Dietersheim g Emskirchen h Ergersheim i Gallmersgarten j Gerhardshofen k Gollhofen l Gutenstetten m

Hagenbüchach n Hemmersheim o Illesheim p Ippesheim q Ipsheim r Langenfeld s Marktbergel t Markt Bibart u Markt Erlbach v Markt Nordheim w Markt Taschendorf x Münchsteinbach y Neuhof a. d. Zenn z Neustadt a.d.Aisch aa Oberickelsheim bb

Obernzenn cc Oberscheinfeld dd Scheinfeld ee Simmershofen ff Sugenheim gg Trautskirchen hh Uehlfeld ii Uffenheim jj Weigenheim kk Wilhelmsdorf ll

68

4 Entwicklungsszenario

Als Basis für das Entwicklungsszenario 2050 wird die Entwicklung der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland nach Sektoren von 1990 bis 2015 zugrunde gelegt. Die im Klimaschutzkonzept ausgewiesenen CO -Emissionen für das Zieljahr 2050 beziehen sich auf die quantitativen Ziele des Landkreis-Szenarios in Abbildung 24 unter Berücksichtigung der Emissionsentwicklung seit 1990. ₂

Abbildung 24: Entwicklung der gesamten Treibhausgase 2005 bis 2035 nach Quellbereichen: Tatsächliche Emissionen bis 2015 sowie Projektionen der Emissionen im MWMS1

Quelle: Klimaschutzbericht 2016, BMUB

69

Die folgenden Tabellen weisen sowohl die Menge des Energiebedarfs als auch der CO -Emissionen aus, welche bis zum Jahr 2050 pro Sektor noch eingespart werden müssen um das Ziel Landkreis zu erreichen. ₂

Tabelle 17: Szenarien Energiebedarfseinsparung

Energiebedarf Energieeinspar- Energiebedarf 2016 potenzial 2050 Sektoren [GWh] [GWh] [GWh] Private Haushalte 892 678 214 Gewerbe/ Handel/ Dienstleistung (GHD) 143 100 43 Industrie 882 618 264 Kommunale Liegenschaften 36 26 10 Verkehr 968 691 277 Gesamt 2.92 1 2.113 808

Tabelle 18: Szenarien CO₂-Emissionseinsparungen

CO ₂-Emissionen CO ₂-Einspar- CO ₂-Emissionen 2016 Potenzial Zielwert 2050 Sektoren [t] [t] [t] Private Haushalte 193.363 139.913 53.450 Gewerbe/ Handel/ Dienstleistung (GHD) 38.843 28.113 10.730 Industrie 238.815 172.796 66.019 Kommunale Liegenschaften 9.187 6.641 2.546 Verkehr 250.838 181.505 69.333 Gesamt 731.046 528.968 202.078

70

5 Maßnahmen

5.1 Maßnahmenkatalog

Der nachfolgende Maßnahmenkatalog dient sowohl dem Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim als auch den Gemeinden im Kreis als Wegweiser für zukünftige Handlungsmöglichkeiten der Energieeffizienz und im Klimaschutz. Die einzelnen Maßnahmenblätter nehmen dabei Empfehlungscharakter ein. Dadurch wird die individuelle Ausgangslage berücksichtigt. Bei einigen Maßnahmen kann es sich zudem auch als sinnvoll erweisen, sie in Kooperation mit weiteren Akteuren bzw. anderen Gemeinden durchzuführen.

In den Maßnahmenblättern sind jeweils – soweit verfügbar und bekannt – folgende Informationen hinterlegt:

Kurzbeschreibung: Wesentlicher Inhalt, Ziel und Vorgehen der Maßnahme.

Akteure: Häufig ist für die Umsetzung von Projekten die Federführung durch einen bestimmten Akteur bzw. die Kooperation mit weiteren Akteuren entscheidend für den erfolgreichen Ausgang. Auf eine Nennung des Kreistags bzw. sämtlicher Gemeinderäte als Akteur wird durchgehend bewusst verzichtet, da diese bei einem Großteil der Maßnahmen einzubinden sind (je nach Maßnahme durch erforderlichen Beschluss, Genehmigung von Haushaltsmitteln, Information und Berichterstattung etc.).

Status im Landkreis: In dieser Kategorie werden wesentliche Informationen zu bereits erfolgten Aktivitäten im Kreis dokumentiert und entsprechend zwischen einer „Neuen Maßnahme“ und einer „Vertiefenden Maßnahme“ unterschieden.

Kosten / Wirtschaftlichkeit: In dieser Rubrik werden Erfahrungswerte zu anfallenden Kosten sowie zu möglichen Einspareffekten, Amortisationszeiten oder Förderprogrammen genannt. Bei relativ neu vorgeschlagenen Maßnahmen ist jedoch eine genaue Abschätzung nicht immer möglich.

Anmerkungen: Neben ergänzenden Informationen und weiterführenden Links bzw. Literatur finden sich an dieser Stelle Hinweise zu Best-Practice-Beispielen und Erfahrungen aus anderen Kommunen.

Auswertung: Zusammenfassend enthält jedes Maßnahmenblatt eine tabellarische Matrix zur abschließenden Bewertung der Maßnahme. Diese Bewertung setzt sich aus den Kategorien Priorität, Wirkungstiefe, Einsparpotenzial, Investitionen und regionale Wertschöpfung zusammen und wird auf einer Skala von 1-5 bewertet.

 Priorität: Die Einstufung dient dazu, vorrangige Maßnahmen zu identifizieren und ein Maß für Dringlichkeit zur Zielerreichung aufzuzeigen.  Wirkungstiefe: Diese gibt den Wirkungsradius an, z. B. wie viele Bürger durch diese Maßnahme angesprochen werden können. Die Wirkungstiefe ist also abhängig vom möglichen Bekanntheitsgrad einer Maßnahme, der positiven Wahrnehmung und den Auswirkungen hinsichtlich der Nutzersensibilisierung.  Einsparpotenzial: Gibt das zu erwartende Minderungspotenzial je nach Maßnahme für die Bereiche Wärme und Strom und im übertragenden Sinne auch für CO -Emissionen an. ₂  Investition: Diese Kategorie gibt die Höhe der Kosten für eine Anfangsinvestition zur Realisierung der Maßnahme an.  Regionale Wertschöpfung: Berücksichtigt mögliche wirtschaftlichen Effekte einer Maßnahme für die Region wie z. B. Einkommens- und Arbeitsplatzeffekte, steuerliche Einnahmen etc.

71

Die einheitliche Bewertung und Priorisierung der unterschiedlichen Maßnahmen wurde innerhalb eines Expertenteams der Umwelt- und EnergieAgentur Kreis Karlsruhe vorgenommen. Zusätzlich wurden zur inhaltlichen Abstimmung der einzelnen Maßnahmen Gespräche mit sämtlichen relevanten Amtsinhabern geführt sowie vergleichbare Maßnahmenbeispiele aus anderen Landkreisen bzw. Klimaschutzkonzepten recherchiert. Als Grundlage diente eine Bewertungsmatrix.

Der Bewertungsmatrix liegen folgende Maßstäbe zu Grunde:

Tabelle 19: Bewertungsmatrix für den Maßnahmenkatalog

Bewertung 1 2 3 4 5

langfristig mittelfristig mittelfristig kurzfristig sofort Priorität bis 2050 in 5-10 Jahren in 2-5 Jahren in einem Jahr

Wirkungstiefe sehr niedrig niedrig mittel hoch sehr hoch

Einspar- sehr niedrig niedrig mittel hoch sehr hoch

potenzial Bis 10 % 10-20 % 20-35 % 35-50% Mehr als 50 %

sehr Gering gering mittel hoch sehr hoch Investition Bis 5 T€ 5.000 – 15 T€ 15.000 - 50.000 € 50 – 100 T€ Über 100 T€ Regionale Wert- schöpfung sehr Gering gering mittel hoch sehr hoch

Die Maßnahmen wurden anschließend gemäß der Maßnahmenbereiche des european energy award übernommen. Die ausführliche Beschreibung der einzelnen Maßnahmen folgt wie bereits erwähnt in den standardisierten Maßnahmenblättern.

Die tabellarische Platzierung soll eine Hilfestellung für eine Priorisierung der (Top-) Maßnahmen geben. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Priorisierung nur Empfehlungscharakter hat, da für eine Platzierung zwischen verschiedenen Faktoren abzuwägen ist: Wichtigkeit der Maßnahme, zeitliche Umsetzung der Maßnahme oder der Einfluss flankierender Maßnahmen.

Bei Maßnahmen mit gleicher Priorisierungsstufe wurde anhand einer einfachen Punkteaddition durch die drei Kategorien Wirkungstiefe, Einsparpotenzial und regionale Wertschöpfung gewichtet, wobei erstere beide doppelt gewichtet wurden. Hohe Kosten bzw. ein hoher Investitionsaufwand wirkten sich dabei negativ auf die Bewertung aus.

72

Tabelle 20: Übersicht über empfohlene Klimaschutzaktivitäten

regionale Einspar- Maßnahme Stärken Priorität Wirkungstiefe Investitionen Wert- potenzial schöpfung M1 Gründung einer regionalen Energieagentur hohe Wirkungstiefe, mit Multiplikatoreffekt Landkreis Beitrag zur regionalen Wertschöpfung 5 4 3 3 4 M19 Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Klimaschutz Bewusstseinsbildung, Nutzerverhaltung 5 5 2 2 2

M6 Energetische Optimierung kommunaler hohes Kosten- und Energieeinsparpotenzial Liegenschaften 5 3 4 5 5 M28 Beratungsinitiative zur stärkeren Nutzung des hohe Wertschöpfung, Einfluss Solarthermiepotenzials Investitionsentscheidung 5 3 3 2 4 M9 Energieeffiziente Stadtbeleuchtung hohes Kosten- und Energieeinsparpotenzial, öffentliche Wahrnehmung 5 3 4 5 4 M01 Bildungsangebote und Klimaschutzaktionen in frühkindliche Bewusstseinsbildung, Einfluss Schulen und Kindergärten Nutzerverhalten 5 4 2 2 2 M24 Neutrale Beratungsangebote für Bürger geringinvestiv, unabhängige Beratung, hohe ausbauen öffentliche Wahrnehmung und Vertrauen 5 4 2 3 3 M24 Energieeffizienz-Netzwerk / -Tische solides Einsparpotenzial, solide Wirkungstiefe und Wertschöpfung 5 3 3 3 3 M5 Kommunales Energiemanagement solides Kosten- und Energieeinsparpotenzial 5 3 3 2 1

M11 Entwicklung eines integrierten hohe öffentliche Wahrnehmung, solides Nahverkehrsplans Einsparpotenzial 5 4 3 5 2 M18 Dachmarke / Logo Klimaschutz Wiedererkennungswert, hohe öffentliche Wahrnehmung 5 5 1 3 1 M3 Erstellung eines Leitbildes hohe öffentliche Wahrnehmung und Glaubwürdigkeit 5 5 1 3 1 M17 Informationsportal / Homepage Klimaschutz im Bewusstseinsbildung, Information, Landkreis Bürgerbeteiligung 5 4 1 3 2 M7 Intracting (verwaltungsinterne Refinanzierung Finanzierungsgrundlage, hohes von Energieeinsparinvestitionen) Einsparpotenzial, finanzielle Rückflüsse 4 3 4 3 5 M27 Energieeinsparungskampagnen sehr hohe Wirkungstiefe, solides Einsparpotenzial 4 5 3 3 3

73

regionale Einspar- Maßnahme Stärken Priorität Wirkungstiefe Investitionen Wert- potenzial schöpfung M8 Klimagerechte Bauleitplanung / hohes Energieeinsparpotenzial, hohe Energieleitplanung Wertschöpfung 4 3 4 3 4 M4 Energieleitlinie für kommunale Liegenschaften geringinvestiv, solides Energie- und Kosteneinsparpotenzial 4 2 3 1 2 M13 Fahrradfreundlicher Landkreis sehr hohe öffentliche Wirkungstiefe 4 5 2 5 2

M15 Ausbau Mitarbeiter- / Hausmeisterschulungen geringer Aufwand, solides Energie- und Kosteneinsparpotenzial 4 2 3 1 2 M21 Regionaler Klimafonds im Landkreis Finanzierungsgrundlage, hohes Einsparpotenzial, finanzielle Rückflüsse 4 3 2 3 3 M14 Betriebliche Mobilitätskonzepte Glaubwürdigkeit sowie Wirkungstiefe 4 2 3 2 1

M22 Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung von Best hohe Wirkungstiefe Practice-Beispielen 4 4 1 2 1 M10 Energetische Verwertung von Abfällen sehr hohe öffentliche Wirkungstiefe, solide Wertschöpfung 3 5 2 5 3 M16 Fuhrparkmanagement öffentliche Wahrnehmung, Kosteneinsparpotenziale 3 2 2 5 2 M2 Erstellung eines Energiemasterplanes für den öffentliche Wahrnehmung, Multiplikator-Effekt Landkreis 3 2 1 3 1 M26 Nachhaltiger Tourismus Ganzheitlichkeit und öffentliche Wahrnehmung 2 2 1 3 4

M12 Einführung eines Carsharings in städtischen hohe Wirkungstiefe Gebieten 2 3 1 3 1 M25 Klimafreundliches Gutscheinheft für Bürger / Hebelwirkung zur Einführung neuer Neubürger Dienstleistungen und Technologien 2 2 1 3 2

74

M1 Gründung einer regionalen Energieagentur Landkreis

Regionale Energieagenturen werden künftig ein Schlüsselakteur bei der Umsetzung von ausgewählten Maßnahmen aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept sein. Vor diesem Hintergrund ist die Fortführung der zu Beginn auf fünf Jahre finanzierten Energieagentur Kurz- sicherzustellen. Zugleich soll das Leistungsspektrum neben den bisherigen Kernaufgaben Beschreibung beispielsweise durch eine intensivere Beratung von Unternehmen und eine engere Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden im Landkreis erweitert werden. Aufgrund dessen soll ein Ausbau von kostenfreien (z.B. Energieerstberatung) und kostenpflichtigen Dienstleistungen (u.a. european energy award, M2) erfolgen.

Akteure Landkreis

Benachbarte Landkreise haben bereits eine Energieagentur: www.energieagentur-oberfranken.de www.energieagentur-nordbayern.de Im Sinne der Bewusstseinsbildung und Steigerung der regionalen Wertschöpfung zählt die Beratung von Privathaushalten zu den Kernaufgaben der Energieagenturen. Weitere Aufgabenfelder der Energieagentur umfassen: - Schul- und Umweltbildungsprojekte - Schulungen und Weiterbildung Status im - Akteursvernetzung und Öffentlichkeitsarbeit Landkreis - Initiator für Projekte Geplanter Ausbau kostenfreier und kostenpflichtiger Dienstleistungen: - Ausbau der Beratungsleistungen für Bürger und Unternehmen - Erweiterung des Dienstleistungsangebots für Kommunen; z.B. european energy award, Quartierskonzepte, Kommunales Energiemanagement - Öffentlichkeitsarbeit zur Information der Bürger, Akteursvernetzung und langfristigen Etablierung der Energieagentur als zentrale Anlaufstelle für energetische Fragen im Landkreis

Kosten Grundfinanzierung, ca. 220.000 € pro Jahr. - Weiterführende Informationen zur Energieagentur: Anmerkungen - Verein der bayerischen Energieagenturen http://energieagenturen.bayern/hp1/Home.htm

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

75

M2 Erstellung eines Energieplanes

Grundlage für Optimierung / Ausbau der Wärmeversorgung auf Basis von Erneuerbaren Energien. Ausbaustrategie von Fernwärme und potentiellen Nahwärmeinseln: - Der Wärmebedarf innerhalb der Gemarkungen einer/mehrerer Gemeinde(n) wird Kurz- dargestellt. Somit werden verschiedene Siedlungstypen nach Verbrauch sichtbar. Beschreibung Zudem können die Deckung des Wärmebedarfs mit Erneuerbaren Energien und eine Abschätzung zu deren Wirtschaftlichkeit je nach Dichte und Verbrauch dargestellt werden.

Akteure Städte und Gemeinden, Energieagentur Landkreis, Stadtwerke

Status im Neue Maßnahme Landkreis

Abhängig von Untersuchungsumfang und Datenlage, mind. 10.000 €. Die KfW gewährt im Rahmen der integrierten energetischen Stadt- bzw. Quartierssanierung einen Zuschuss Kosten von 65 % für die Erstellung des Quartierskonzepts (beinhaltet einen Energieplan). Erfordert eine Einbettung des Wärmenetzes in stadtplanerische Aspekte eines Teilraums (z.B. in Kombination mit energetischen Sanierungen, Erstellung einer CO -Bilanz etc).

Anmerkungen ₂ Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

M3 Erstellung eines Leitbildes

Ein energiepolitisches Leitbild zeigt auf: - Wohin? Die Ziele in Sachen Klima und Energie bis 2050 Kurz- - Wie? Die Strategie und Handlungsfelder im Bereich der Energieeinsparung, der Beschreibung Energieeffizienz und dem Ausbau der erneuerbaren Energien Es bildet die Grundlage für energiepolitisches Handeln.

Akteure Städte und Gemeinden, Energieagentur Landkreis, Stadtwerke

Status im Neue Maßnahme Landkreis

Kosten Moderate Personalaufwendungen für die Erstellung Beispiel der Metropolregion Nürnberg: Anmerkungen https://www.metropolregionnuernberg.de/ueber-uns/foren/klimaschutz-nachhaltige- entwicklung.html

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

76

M4 Energieleitlinie für kommunale Liegenschaften

Wirtschaftlicher Bau und Betrieb kommunaler Liegenschaften mit einheitlichen Vorgaben, unter Berücksichtigung energetisch effizienter Belange und Vorbildrolle der Kommune. Dokumentation wichtiger „Spielregeln“ in Form von Energieleitlinien, z.B.: - Integrale Planung von Gebäudehülle und Haustechnik Kurz- - Definierte Anforderungen über gesetzliche Mindeststandards bei Neu- und Beschreibung Umbaumaßnahmen als Grundlage für Architekten- und Ingenieurbeauftragungen - Überprüfung von Zielkennwerten und geregelten Nachweisverfahren. Anwendung der Leitlinien bei Bau- und Sanierungsvorhaben - Regelmäßige Fortschreibung in den Folgejahren nach dem Stand der Technik

Landkreis- und Kommunalverwaltung, Architekten und Planer, ausführende Auftragnehmer Akteure (z.B. Handwerksbetriebe), Energieberater

Vertiefte Maßnahme. Der Landkreis hat seit 2010 eine Energieleitlinie erarbeitet, die Status im besonderes Gewicht auf eine ressourcensparende Energieverwendung legt. Eine Landkreis übergreifende Abstimmung mit weiteren Gemeinden im Landkreis könnte bewirken, dass einheitliche Standards übernommen und Erfahrungen ausgetauscht werden.

Kosten Moderate Personalaufwendungen für eine kontinuierliche Aktualisierung und Vernetzung

- Umweltbundesamt, Leitfaden zum ökologisch orientierten Bauen, 3. Auflage (2013): Anmerkungen http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/dateien/345.html (kostenpflichtig)

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

77

M5 Kommunales Energiemanagement

Systematisches Controlling des Energie- und Wasserverbrauchs öffentlicher Liegenschaften. Aufbau einer Energiedatenbank, in der die Verbrauchs- und Kostendaten aller kommunalen Liegenschaften gespeichert sind. Wirtschaftlich optimierter Betrieb von kommunalen Liegenschaften im Landkreis, u.a. durch: - Objektbegehung und Optimierung der Gebäudetechnik - Benennung eines Energiebeauftragten pro Gemeinde oder Kurz- Gemeindezusammenschluss und festgelegten Zuständigkeiten für das Beschreibung Energiecontrolling / die Sanierungsplanung - Sicherung investiver Einsparmaßnahmen unter Einwerbung von Fördermitteln - Verstärkte Nutzersensibilisierung und (Hausmeister-)Schulung - Umweltfreundliche Beschaffung: Beginn mit den Produktgruppen Bürogeräte/ IT Technik - Verbreitung der Ergebnisse in einem regelmäßigen standardisierten Energiebericht

Landkreis, Städte und Gemeinden (Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft, Akteure Eigentümermodelle), kommunale Gesellschaften

Status im Vertiefende Maßnahme Landkreis

Energiecontrolling ist eine Daueraufgabe. Anfallende Kosten entstehen für Personal und Investitionen in Energiesparmaßnahmen Die fällige Vor-Ort-Begehung kann bei einer Kosten Vertragslaufzeit von drei Jahren auf ca. 3.000 € pro Gebäude beziffert werden. Erfahrungen in anderen Kommunen zeigen, dass allein durch Optimierungsmaßnahmen (gering investiv) eine Ersparnis von bis zu 15 % möglich ist.

Weitere Literatur: Anmerkungen - Initiative Stromeffizienz im Büro: http://www.stromeffizienz.de

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung regional

78

M6 Energetische Optimierung kommunaler Liegenschaften

Ganzheitliche Betrachtung der Einsparpotenziale durch eine Optimierung der Gebäudehülle, der Heizungsanlage und/oder der energetischen Versorgung. Strategie mit folgenden Eckpunkten: - Untersuchung des Einsparpotenzials in kommunalen Gebäuden (z.B. „Landratsamt Kurz- 2015“) Beschreibung - Zugrundelegung eines ambitionierten energetischen Standards bei Sanierungsprojekten - Konsequente Akquirierung von Fördermitteln auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene sowie Möglichkeiten für die Anwendung eines Contractings oder die Einrichtung eines Intracting-Fonds prüfen (vgl. M10-12).

Akteure Landkreis, Städte und Gemeinden

Vertiefende Maßnahme. Kontinuierliche energetische Optimierung kreiseigener Liegenschaften. Selbiges gilt für die Städte und Gemeinden. Ein gemeindeübergreifender Status im Vergleich von Liegenschafts-Energieverbräuchen (z.B. kwh/m2) kann für mehr Landkreis Transparenz sorgen und auf überdurchschnittliche oder besonders sparsame Liegenschaften hinweisen. Erforderlich dafür sind indes vollständige Energieberichte und CO -Bilanzen der Gemeinden.

Die ₂Kosten einer Gebäudeoptimierung hängen in hohem Maße von den Gegebenheiten Kosten vor Ort ab. Eine Förderung ist meistens möglich z.B. BAFA Marktanreizprogramm, Klimaschutz-Plus, KfW Programme etc.

- Eine Sammlung von beispielhaften energetischen Schulsanierungen u.a. in Stuttgart, Tübingen, Biberach mit Begleitforschung des BMWI findet sich unter: http://www.eneff- Anmerkungen schule.de/index.php/Demonstrationsobjekte/Demonstrationsobjekte-Allgemein/best- practice-beispiele.html

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

79

M7 Intracting (verwaltungsinterne Refinanzierung von Energieeinsparinvestitionen)

Die Einführung eines kommunal internen Contractings (sog. Intracting) trägt zur Eigenfinanzierung von wirtschaftlichen Energieeinsparmaßnahmen aus einem dauerhaft Kurz- getrennt ausgewiesenen (Haushalts-) Budget bei. Nach Bereitstellung eines Startbudgets Beschreibung werden Rückflüsse über vereinbarungsgemäß erzielte Energiekosteneinsparungen erwirtschaftet und in den kommunalen Fonds zurückgeführt.

Akteure Kommunalverwaltungen der Städte und Gemeinden im Landkreis

Status im Neue Maßnahme. Landkreis

Das Förderprogramm Klimaschutz-Plus unterstützt die Einrichtung eines separaten Kosten Haushalts zur verwaltungsinternen Refinanzierung von Energieeinsparinvestitionen. Vergabekriterien für Fonds-Mittel sind vorzugeben und ein Startbudget ist einzurichten.

- Beispiel Stuttgart: Zu den Vorreitern des stadtinternen Intractings zählt die Stadt Stuttgart, die seit 1995 über einen eigenen Fonds zusätzliche Energiesparmaßnahmen Anmerkungen im Gebäudebereich finanziert. Seit 2006 erfolgt die Finanzierung neuer Maßnahmen ausschließlich durch Kapitalrückfluss früherer Projekte. http://www.energy- cities.eu/db/stuttgart_136_de.pdf - Studie „Kommunales Intracting“ vom Wuppertal Institut (2006): http://wupperinst.org/publikationen/details/wi/a/s/ad/247

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

80

M8 Klimagerechte Bauleitplanung / Energieleitplanung

Mindestanforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) bei allen zukünftigen Neubauvorhaben übertreffen und einen zukunftsweisenden Neubaustandard definieren. Mögliche Aspekte der klimagerechten Kommunalentwicklung und Bauleitplanung: - Bebauungsplanung und Satzungen: Kompakte Bauweise, Dachneigung, Verschattungsvermeidung und die Vereinbarung erweiterter energetischer Standards über den Abschluss von städtebaulichen und anderen Verträgen (z. B. Kurz- Anschlussverpflichtung Nah-/Fernwärme, Nutzung KWK, Einsatz Erneuerbarer Beschreibung Energien). - Festlegung beim Verkauf von Grundstücken und Liegenschaften zum Einsatz Erneuerbarer Energien und energetischer Standards - Nutzungsvoraussetzungen für Erneuerbare Energien verbessern (Solarkataster, Geothermie-Atlas etc. - Checklisten über klimaschonende Bauleitplanung

Landkreis, Städte und Gemeinden (Stadtplanungsamt, Bauamt, Liegenschaftsamt), Akteure Energieagentur Landkreis, Wohnungsbaugesellschaften und Bauherren, private Hausbesitzer. Status im Neue Maßnahme Landkreis

Die Höhe der finanziellen Auswirkungen kann aufgrund der Komplexität der Prozesse nicht Kosten beziffert werden. - Städtebauliche Klimafibel (2012): http://www.stadtklima- stuttgart.de/index.php?klima_fibel Die Stadt Stuttgart hat seit 2008 erhöhte Neubauanforderungen (Drs. 86/2008) beschlossen. Zukünftig müssen bei Neubauvorhaben der Stadt die „Grenzwerte“ der EnEV um 40 % unterschritten werden. - Leitfaden „Klimaschutz in der kommunalen Planung“ (BUND / IDUR 2008): http://www.idur.de/html/sonderheft_klimaschutz_in_komm.html Anmerkungen - Freiburg: Konsequente Nutzung städtebaulicher Verträge zur Vereinbarung anspruchsvoller Energiestandards im privaten Wohnungsbau. Seit 2009 wird bei neuen Bebauungsplänen auf privaten Grundstücken der KfW 40-Standard, seit 2011 ein sog. Passivhaus-Dämmstandard über entsprechende vertragliche Vereinbarungen abgesichert. - Zur vorgeschlagenen Unterschreitung der EnEV-Vorgaben vgl. auch Informationen zur EnEV 2014 unter: www.enev-online.de/enev/index.htm

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

81

M9 Energieeffiziente Stadtbeleuchtung

- Sanierung der Straßenbeleuchtung: - Austausch ineffizienter Quecksilberdampfleuchten gegen energiesparende Leuchtmittel (vorrangig Natriumdampflampen mit Spiegeloptik und Kompaktleuchtstoffröhren). Der Stromverbrauch kann dadurch bei zeitgleicher Erhöhung der Brenndauer bis zu 30 % reduziert werden. Kurz- - Leuchtenoptimierung (insb. Verringerung von Streuverlusten) und der Einbau von Beschreibung Steuerungsgeräten für Teilabschaltungen und Dimmungszwecke. - Neue Technologien wie LED-Straßenleuchten - Erstellung / Überarbeitung Lichtplan und Vermeidung von Lichtverschmutzung - Energieeinsparung bei Lichtsignalanlagen, Verkehrsbeleuchtungen, Parkhäuser: - Rückbau innenbeleuchteter Wegweiser und Einsatz von LED

Akteure Städte und Gemeinden (Stadtplanungsamt, Tiefbauamt)

Status im Fortgesetzte Maßnahme. Eine Umstellung der Lichtsignalanlagen erfolgt unterschiedlich Landkreis ausgeprägt in den einzelnen Gemeinden.

Das Niveau von ca. 400 kWh/Lichtpunkt wurde in anderen Städten ohne Mehrkosten erreicht. Maßnahmen finanzierten sich durch Einsparung an Energiekosten. Je nach Kosten Lösung 50 bis über 1000 € je Lichtpunkt – abhängig ob nur Leuchte oder gesamter Mast erneuert wird. Fördermittel wie verbilligte KfW-Kredite sind möglich, insb. für die Innenbeleuchtung (Sporthallen, Schulen, etc.).

Anmerkungen - KfW-Förderdarlehen „Energieeffiziente Stadtbeleuchtung“ (215): https://www.kfw.de

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

M10 Energetische Verwertung von Abfällen

Im Zuge eines gesellschaftlichen Bewusstseinswandels und neuer gesetzlicher Normen wandelt sich die Abfallwirtschaft hin zu einer modernen Kreislaufwirtschaft. Das neue Kurz- Abfallwirtschaftskonzept wird daher auch unter Berücksichtigung klimaschutzpolitischer Beschreibung Belange erstellt, z.B. der energetischen Nutzung von Biomasse (über Grünsammelplätze), der detaillierten Wertstofferfassung sowie einem verbesserten Recycling, insb. durch das thermische Recycling nicht nutzbarer Abfälle des Landkreises.

Akteure Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises, weitere Entsorgungsbetriebe, Bürger

Status im Vertiefende Maßnahme Landkreis

Kosten Projektspezifisch

Anmerkungen -

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

82

M11 -Entwicklung eines integrierten Nahverkehrsplans

In einem multimodalen Verkehrskonzept sind alle Verkehrsträger (einschließlich MIV) mit ihren jeweiligen Vorzügen so optimal wie möglich miteinander zu vernetzen. Ein integrativer Verkehrsentwicklungsplan soll die umweltfreundlichen Verkehrsmittel (Zug, Bus, Rad- und Fußverkehr) soweit als möglich fördern und deren Vernetzung in einem multimodalen Ansatz optimieren. - Aufbau öffentlicher Mobilitätsketten über alle Verkehrsträger (z.B. Fahrrad, Pedelecs, ÖPNV, Carsharing und E-Mobilität). Kurz- - Attraktive Gestaltung des ÖPNV-Verkehrs (Ausbau von Stammstrecken, bessere Beschreibung Abstimmung mit Schulzeiten, Busbevorrechtigung im Streckennetz, Online-Dienste) - Tarifliche Angebote (günstige Kurzstreckentickets, Spezialtarife für Tourismusverkehre) - Verbesserung der ÖPNV-Infrastruktur aufgrund des demographischen Wandels und der Ausdünnung von Buslinien in ländlichen Gebieten - Stärkung von Bürgerbussystemen, Sammeltaxis oder einem „Ruftaxi“ - Social Mobility (Schaffung von Nachbarschaftssystemen, von Bürger für Bürger)

Landkreis als Aufgabenträger für den ÖPNV, Städte und Gemeinden, Akteure Verkehrsunternehmen, Interessensverbände

Status im Neue Maßnahme Landkreis

Etwa 100.000 €. Folgekosten: derzeit noch nicht absehbar, abhängig von der politischen Kosten Zielsetzung des Kreistags (S-Bahn, Busvernetzung). Landesprogramm zur Förderung von nachhaltiger Mobilität.

- http://www.nvh.de/infonvh.html - http://www.freyung.de/blog/weltpremiere-im-bayerischen-wald-stadt-und-startup- Anmerkungen fahren-gemeinsam-in-die-zukunft.htmlSocial Mobility am Beispiel Langwedel: - http://www.kuestenpower.org/index.php?id=52&tx_ttnews%5Btt_news%5D=12&cHash =569140b071f1877ccc012f492d42146d

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

83

M12 Einführung eines Carsharings in städtischen Gebieten

Die Einführung eines Carsharings insbesondere in den größeren Gemeinden im Landkreis Kurz- ist zu prüfen und ggf. zu unterstützen. Beschreibung - Evtl. Verleihsystem für Pedelecs und E-Roller - Alternatives Bewerben eines kreisweiten Mitfahr-Netzwerks (z. B. pendlerportal.de)

Akteure Amt für Mobilität Landkreis, Städte und Gemeinden, Carsharing-Anbieter Status im Uffenheim bietet ein Gemeinschaftsauto in kleinem Maßstab an: https://www.regional- Landkreis versorgt.de/projekte/gemeinschaftsauto/ Kosten Personalkosten

Im statistischen Durchschnitt ersetzt jedes Carsharing-Fahrzeug 4 bis 8 Privat-PKW. Auch Anmerkungen sind die eingesetzten Fahrzeuge im Schnitt deutlich jünger und niedriger motorisiert als die deutsche Durchschnittsflotte, der spezifische Kraftstoffverbrauch entsprechend geringer.

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

M13 Fahrradfreundlicher Landkreis

Zertifizierung als Fahrradfreundlicher Landkreis. Die Auszeichnung erfordert eine Radverkehrskonzeption mit Maßnahmen, wie z.B. Kurz- - Ausgestaltung der Radwegeinfrastruktur und Steigerung der Sicherheit im Beschreibung Alltagsradverkehr - Verbindung des Fahrrads mit dem ÖPNV - Erarbeitung von Perspektiven des Fahrradtourismus

Akteure Landkreis (Amt für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur), Städte und Gemeinden Status im Vertiefende Maßnahme Landkreis

Ca. 100.000 € pro Jahr. Verschiedene Förderungen, z.B. im Rahmen der nationalen Kosten Klimaschutzinitiative.

Fahradtverleihkonzept in : https://nationaler- radverkehrsplan.de/de/praxis/kostenloser-transportraeder-verleih-erlangen Anmerkungen https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/praxis/beispielhafte-kommunale- fahrradabstellplatzsatzung

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

84

M14 Betriebliche Mobilitätskonzepte

Große Unternehmen gezielt über die Möglichkeiten betrieblicher Mobilitätskonzepte informieren und im Rahmen einer breit angelegten Kampagne konkrete Unterstützung organisieren. Wesentliche Bausteine bilden u.a. Kurz- - Reduzierung und Optimierung des betriebsbedingten Verkehrs. Betriebe analysieren Beschreibung dabei mit externen Beratern den von ihnen ausgelösten Verkehr und erarbeiten Maßnahmen (Firmentickets, betriebliche Mitfahrbörse, effiziente Fahrtraining-Kurse, Fahrradinfrastruktur etc.) - Vernetzung von Unternehmen in Gewerbegebieten zu abgestimmten Projekten

Amt für Mobilität, Verkehrsverbund, Städte und Gemeinden, Stadtwerke, Akteure Wirtschaftsförderung

Weiterführende Maßnahme. Zur Förderung des betrieblichen Mobilitätsmanagements sind Status im Unternehmen gezielt einzubinden, z.B. über Anschreiben, Informationsveranstaltungen Landkreis oder spezifische Teilprojekte wie zum Radverkehr (z.B. Wettbewerb „Fahrradfreundlichster Arbeitgeber“). - Vor allem Personalaufwand. Geringe Sachmittel dürften u.a. für den Druck von Informationsmaterial zu veranschlagen sein. Bei einer persönlichen Vor-Ort-Beratung („Mobilitätsanalyse“) sollte eine Kostenbeteiligung der Unternehmen angestrebt Kosten werden. Die Deutsche Energie-Agentur spricht von einem Potenzial zur Verringerung von PKW-Alleinfahrten zwischen 10 und 20 % beim Mitarbeiterverkehr. - Im Rahmen der Klimaschutzinitiative des BMU bestehen auch Fördermöglichkeiten für das Mobilitätsmanagement in Unternehmen.

- Eine geeignete Plattform für eine breiter angelegte Aktion zum betrieblichen Mobilitätsmanagement bietet das Projekt „Clever mobil und „effizient mobil“. Hier sind Anmerkungen u.a. umfangreiche Informationsmaterialien und ein Handlungsleitfaden erhältlich: - http://www.effizient-mobil.de/

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

85

M15 Ausbau Mitarbeiter- / Hausmeisterschulungen

- Sensibilisierung zum Nutzerverhalten, Beschaffungswesen (Green IT, Büromaterialien etc.) - Weiterbildung der Hausmeister: Einzelbegehungen mit den Hausmeistern um Einstellungen an der Anlagentechnik zu optimieren und Hinweise zur Bedienung für Kurz- verschiedene Nutzungs- und Witterungsbedingungen (Winter, Übergangszeit, Sommer Beschreibung etc.) schriftlich auszuarbeiten. - Spritspar-Kurse - Organisation regelmäßiger „Energietreffs“ für spezifische Gruppen (Hausmeister, Energiebeauftragte etc.) mit der Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch

Akteure Landkreis, Städte und Gemeinden, Industrie und Gewerbe, weitere Einrichtungen

Vertiefende Maßnahme. Der Landkreis sowie einige Städte und Gemeinden im Landkreis haben mit ihren Hausmeistern erste Programme entwickelt. Beispielsweise veranstaltet das Landratsamt jährlich eine themenbezogene Schulung für die Hausmeister der Status im kreiseigenen Liegenschaften. Entsprechend sollte für die Hausmeister aus den Landkreis Gemeinden eine jährliche Schulung angeboten und ein kommunenübergreifender, fachlicher Austausch ermöglicht werden. Für Unternehmen könnten ähnliche Angebote auf Bedarf geprüft werden.

Ein bis zwei Schulungen pro Jahr (bis zu 5.000 € pro Jahr). Es kann ein hoher Kosten- Kosten Nutzen-Effekt unterstellt werden. Erfahrungen aus dem Landratsamt zeigen, dass engagierte Hausmeister den Energieverbrauch ihrer Gebäude um 10 bis 15 % senken Anmerkungen - Hausmeisterschulungen

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

M16 Fuhrparkmanagement

- Konsequente Beschaffung verbrauchsgünstiger und emissionsarmer Fahrzeuge und verstärkte Berücksichtigung alternativer Antriebssysteme. Kurz- - Verbesserte Auslastung des Fahrzeugbestandes (z.B. E-Bikes, Carsharing etc.) Beschreibung - Kontinuierliche Schulungen zum energiesparenden Fahren (effiziente Fahrtraining- Kurse)

Landkreis (Amt für Finanzen und Beteiligungen), Städte und Gemeinden, kommunale Akteure Gesellschaften, Industrie und Gewerbe, weitere Einrichtungen

Vertiefende Maßnahme. Bestand an Altfahrzeugen abbauen. Weitere Klimaschutzeffekte Status im lassen sich im Rahmen des Fuhrparkmanagements erzielen (u. a. Verbrauchscontrolling, Landkreis verbesserte Auslastung, Ergänzung durch Elektroautos oder Fahrzeuge mit Erdgas- /Biomethanantrieb, Schulungen zum energiesparenden Fahren etc.).

Kosten Projektspezifisch, je nach Neuanschaffung. Anmerkungen Pkw-Label der Deutschen Energieagentur: http://www.pkw-label.de/

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

86

M17 Informationsportal / Homepage Klimaschutz im Landkreis

Dient der Informationsbereitstellung, Vernetzung, Kommunikation und Beteiligung der klimarelevanten Akteure: Landkreis, Städte und Gemeinden, private Haushalte, Unternehmen Zwei Funktionen: Kurz- - Information: z.B. mittels Broschüren zur Nutzersensibilisierung, Zugang zu neutralen Beschreibung Beratungsmöglichkeiten, Klimaschutzstadtplan oder -Lehrpfad, Ansprechpartner, Energieeffizienzrechner, Katalog relevanter Firmen etc. - Kommunikation und Beteiligung: Ankündigung von Veranstaltungen und Wettbewerben, Diskussionsforum, etc.

Akteure Landkreisverwaltung, Energieagentur

Vertiefende Maßnahme: Auf den Seiten des Landratsamts werden bereits Informationen Status im zur Energiewende im Landkreis mit Veranstaltungshinweisen und Landkreis Hintergrundinformationen zum Klimaschutzkonzept bereitgestellt http://www.kreis-nea.de/region-wirtschaft/energie.html

Ca. 20.000 € für die Erstellung der Website und Werbematerialien zur Bekanntmachung. Kosten Die kontinuierliche Aktualisierung und Pflege der Homepage bindet weitere Mittel.

Weitere Beispiele in Nürnberg Anmerkungen - https://www.nuernberg.de/internet/klimaschutz/klimaschutz_nbg.html

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

M18 Dachmarke / Logo Klimaschutz

Eine Dachmarke dient der Sensibilisierung und Motivation: Quasi als Multiplikator schafft eine Dachmarke Wiedererkennungswert und somit gewachsenes Bewusstsein für Klimaschutz-Aktivitäten im Landkreis Kurz- - Einheitliches Auftreten und Wiedererkennungswert für Bürger erhöhen und ein Beschreibung Corporate Design schaffen für Homepage, Flyer, Veranstaltungen etc. - Weitere Akteure über die Dachmarke binden - Kanalisierung von Klimaschutz-Aktivitäten

Akteure Landkreisverwaltung, Werbebüro

Status im Neue Maßnahme: Erarbeiten einer repräsentativen Dachmarke (Logo, Slogan) für den Landkreis Landkreis in Anlehnung an landkreisspezifische und klimaschutzrelevante Aspekte.

Geschätzte Kosten ca. 5.000 - 15.000 € für Entwicklung eines Logos bzw. Slogans. Je Kosten nach veranschlagter Öffentlichkeitsarbeit zur Bekanntmachung können zusätzliche Kosten dazu kommen.

Weitere Beispiele: Anmerkungen - in Nürnberg „Wir machen das Klima“ - https://www.nuernberg.de/internet/klimaschutz/klimaschutz_nbg.html

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

87

M19 Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Klimaschutz

Mögliche Maßnahmen: - Vorträge und Seminare, Energieaktionstage oder - Messen, überregionale Veranstaltungen und Kongresse, Wanderausstellung in den Rathäusern, themenbezogene Exkursionen und Initiativen Kurz- - Benennung von Klimabotschaftern Beschreibung - Wettbewerbe und Mitgliedschaften: Solarkommune, Solarbundesliga, Klimaneutrale Kommune, Klimaschutzkommune Deutsche Umwelthilfe, Klimabündnis, „Covenant of Mayors“ (Konvent der BürgermeisterInnen). - Kunstprojekte im öffentlichen Raum zur Visualisierung von Klimaschutzthemen

Akteure Veranstaltungsspezifisch

Status im Vertiefende Maßnahme Landkreis

Veranstaltungs- bzw. projektspezifisch. Der Bund fördert im Rahmen der Nationalen Kosten Klimaschutzinitiative in Zusammenhang mit dem Klimaschutzmanager Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit im Umfang von maximal 20.000 €. Beispiele für kommunale Wettbewerbe - Solarbundesliga: http://www.solarbundesliga.de/ Anmerkungen - Covenant of Mayors: www.eumayors.eu - Hamburger Klimawettbewerb: www.klimawettbewerb.net - Energie-Effizienzpreis Aachen: www.energieeffizienz-aachen.de/home/index.htm

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

88

M20 Bildungsangebote und Klimaschutzaktionen in Schulen und Kindergärten

Initiativen und Projekte zur Nutzersensibilisierung und zum bewussten Umgang mit Ressourcen: - Fifty-Fifty-Projekt: Grundidee ist, die Nutzer an den Kosteneinsparungen des Trägers Kurz- der Einrichtung zu beteiligen. Durch die Schulung von Multiplikatoren über die Beschreibung Kinder/Jugendlichen und Lehrer/Erzieher werden Verhaltensänderungen nachhaltig in der Gesellschaft verbreitet. - Einführung des „Veggieday“ in Kantinen und Mensen im Landkreis. - Klimaschutz-Bildungspakets mit kindergerechten Broschüren, CDs, Spielen etc.

Landkreis- und Kommunalverwaltung insbesondere Amt für Bildung, Schulamt, Schulen Akteure und Kindergärten, Energieagenturen, Energieberater

Status im Vertiefende Maßnahme. Landkreis

Durch die Verbesserung des Nutzerverhaltens konnte der Energieverbrauch in einigen Schulen langfristig um 5 bis 10 % gesenkt werden. Die Kosten pro Klasse für eine Lehreinheit betragen ca. 500 €. Für die Einführung bzw. Weiterführung von Kosten Energiesparmodellen an Schulen und Kindertagesstätten können Personal- und Sachmittelzuwendungen bis zu 65% im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundes beantragt werden.

Weitere Informationen: Anmerkungen - Klimaschutz macht Schule: https://www.lfu.bayern.de/buerger/klima_energie/index.htm

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

89

M21 Regionaler Klimafonds im Landkreis

Ein kreisweiter Klimafonds kann ein geeignetes Finanzierungsinstrument zur Unterstützung von regionalen Klimaschutzprojekten sein. Ziel ist die Bereitstellung eines definierten dauerhaften Finanzvolumens für klimaschutzrelevante Maßnahmen. Die Finanzierung kann über unterschiedliche Hebel erfolgen. Kurz- - kommunale Abgabe, Gewinnabführung Energieversorger oder anteilige Beschreibung Konzessionsabgabe, Sponsoring, Rückflüsse energetischer Einsparmaßnahmen, - finanzielle Beteiligung Dritter / Bürgerbeteiligung: Zeichnen von Bürgeraktien bei größeren energetischen Sanierungen oder bei Erneuerbaren Energieprojekten, insb. bei öffentlichen Gebäuden (Schulen, Bibliotheken, Sporthallen, etc.).

Akteure Landkreis, Städte und Gemeinden, Stadtwerke und Energieversorger, Banken

Neue Maßnahme. Hierzu ist eine Regelung zu entwickeln, mit der die Effizienz von Maßnahmen berechnet wird und realisierte Einsparungen dem Fonds als Rückflüsse für Status im weitere Maßnahmen zur Verfügung stehen. Als Vergabekriterien für Mittel aus dem Fonds Landkreis können Indikatoren wie die absolute CO -Reduzierung, die Multiplikatorwirkung oder die Amortisationszeit der Maßnahme herangezogen werden. ₂ Ein Startbudget ist einzurichten. Die zusätzlichen Finanzmittel sollten in erster Linie für Infrastrukturvorhaben mit quantifizierbaren Einspareffekten (z.B. energetische Optimierung Kosten kommunaler Liegenschaften oder Modernisierung der Straßenbeleuchtung) verwendet werden. Dadurch ergeben sich auch unmittelbare wirtschaftliche Impulse vor Ort.

- Energie-Fonds „ProKlima“ der Region Hannover zur Finanzierung zahlreicher Projekte: http://www.proklima-hannover.de/ueber_proklima - 10 % Konzessionsabgabe für Klimaschutz in Freiburg (seit 2008): Anmerkungen https://freiburg.more- rubin1.de/beschluesse_details.php?vid=2972911100001&nid=ni_2013-UA- 133&suchbegriffe=&select_gremium=&select_art=&status=1&

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

90

M22 Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung von Best-Practice-Beispielen

- Wettbewerbe, Presseserie, Kampagnen - Auszeichnung für vorbildlich sanierte Gebäude („Grüne Hausnummer“: schon in Kurz- zahlreichen Kommunen eingeführt und bewährt, z.B. Pforzheim) Beschreibung - Hausbesichtigungen und Interviews bei vorbildlich sanierten Gebäuden / Liegenschaften - Sanierungsserie Effizienz- oder Passivhaus etc. (Gemeindeblatt, Homepage etc.)

Landkreis, Städte und Gemeinden, Agenda 21, Planer und Architekten, Stadt, Handwerk, Akteure Passivhausbesitzer, Energieagentur Landkreis

Status im Weiterführende Maßnahme. Das Landratsamt informiert bereits über seine Landkreis Klimaschutzaktivitäten.

Gering (Personalmehraufwand). Der Bund fördert im Rahmen der Nationalen Kosten Klimaschutzinitiative in Zusammenhang mit dem Klimaschutzmanager Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit im Umfang von maximal 20.000 €. Die grüne Hausnummer der Stadt Mainz: Anmerkungen http://www.mainz.de/WGAPublisher/online/html/default/tpel-6eajtf.de.html

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

M23 Neutrale Beratungsangebote für Bürger ausbauen

Mögliche Aspekte zur Erweiterung des Beratungsangebotes: - Erstellung einer Beratungsmappe für Hauseigentümer: Beratungsbroschüre zum Kurz- Energieausweis oder zur energetischen Sanierung im Altbau. Beschreibung - Ausbau neutraler Beratungsangebote, z.B. durch unabhängige Anlaufstellen. - Praxisseminare der Volkshochschule für Eigenheimbesitzer (z.B. zum richtigen Dämmen, Fensteraustausch, Spritsparkurs, Stand-by Verbrauch etc.)

Landkreis, Städte und Gemeinden, Energieagenturen, (Hoch-) Bauamt, Architekten, Akteure Handwerk, Banken, EVU’s Status im Neue Maßnahme Landkreis

Kosten Kosten für Öffentlichkeitsarbeit und evtl. finanzielle Zuschüsse für Beratungsangebote.

Anmerkungen

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

91

M24 Energieeffizienz-Netzwerk / -Tische

- Kooperation mit Unternehmen mit hohen Energiekosten, energieintensive Gewerke aus dem Handwerk (z.B. Bäckereien) und weiteren KMUs (z.B. Einzelhandel) im Landkreis für die Erarbeitung und Umsetzung von branchenspezifischer Effizienzkonzepte/- projekte. Kurz- - Kooperation mit Verbänden, Innungen der IHK, Hochschule, Effizienznetzwerk, Beschreibung Kreishandwerkerschaft vorstellbar. - regelmäßige Netzwerktreffen oder Gründung einer Initiative, Erfahrungsaustausch und zusätzliche Expertenvorträge zu relevanten Technologiethemen und Entscheidungskosten für Investitionen

Städte und Gemeinden, Wirtschaftsförderung, beteiligte Unternehmen, weitere Akteure Projektpartner (Industrie- und Handelskammer, Energieberater, Innovationsmanager, weitere Einrichtungen).

Status im Neue Maßnahme Landkreis

Kosten

- Unternehmerische Energieeffizienz am Beispiel Modell Hohenlohe: http://www.modell- hohenlohe.de/home/index.php?hohenlohe=odmlncq2112aio8h3ev3h2sofu0js87r Anmerkungen - Energieeffizienznetz Rheinland Pfalz: http://www.effnet.rlp.de/Startseite/ - http://been-i.de/

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

92

M25 Klimafreundliches Gutscheinheft für Bürger / Neubürger

Kurz- Gutscheinheft mit Gutscheinen zum klimafreundlichen Konsum. Gutscheine bieten sich Beschreibung insb. als Hebel für die Einführung neuer klimaschutzspezifischer Dienstleistungen und Technologien an - Produkte / Dienstleistungen, z.B. regionale / ökologisch hergestellte Güter (Einzelhandel, Gastronomie, Touristik) oder z.B. Stromsparchecks (Energieagentur) etc. - Nachhaltige Mobilität, z.B. Elektroautos oder Pedelecs, Carsharing etc. - Bewusstseinsbildung, z.B. für klimaspezifische Exkursionen, Veranstaltungen oder Seminare (z.B. VHS-Kurs)

Akteure Landkreis (Standortkommunikation), Städte und Gemeinden, Einzelhandel, Verkehrsunternehmen

Status im Neue Maßnahme Landkreis

Kosten Personeller Aufwand, Marketingaufwand, Kosten für das Gutscheinheft können evtl. umgelegt werden. Stärkung des Einzelhandels. Die Kosten für den Einzelhandel sollten sich durch den (Schnupper-) Konsum wieder einspielen.

Anmerkungen Beispielsweise gibt es das Klimasparbuch des Landkreises München http://de.calameo.com/books/00200960081a95b1c98a0 Weitere Informationen unter: http://www.klimasparbuch.net

Allgemeine Priorität Auswertung Wirkungstiefe Einsparpotenzial Investitionen Wertschöpfung

M26 Nachhaltiger Tourismus

- klimaneutrale Veranstaltungen/Messen, Hotels und Gastronomien, saisonale Produkte, Kurz- Postkarten zum Klimaschutz Beschreibung - Bessere Verzahnung von Klimaschutz im Landkreis und weiteren Erschließungs- potenzialen durch den Tourismus (z.B. E-Mobilität).

Akteure Standortkommunikation, Tourismusförderung

Status im Neue Maßnahme Landkreis

Kosten Projektspezifisch. HFWU Nürtingen-Geislingen: Studie zu E-Mobilität (2012): Anmerkungen http://www.hfwu.de/de/sp/aktuelles/news- detailansicht.html?no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=8440&cHash=bc9d80c15b

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

93

M27 Energieeinsparungskampagnen

Durchführung von Kampagnen, möglichst mit aktiver Einbindung von Bürgern z.B.: - Thermographie Aktionen (Thermographie-Bilder von Schulen, Rathäusern im LK) - Programm für den Austausch alter Heizungspumpen: Die entsprechenden Marktakteure (z.B. Stadtwerke) bewerben die Aktion bei ihren Stromkunden und organisieren die Aktion zusammen mit dem Handwerk. - Heizspiegel-Kampagne: bietet Hausbesitzern und Mietern die Möglichkeit, den wärmetechnischen Zustand ihres Wohngebäudes in wenigen Schritten mit dem Kurz- Standard der Region zu vergleichen. Bürgerinnen und Bürger erhalten in dem Beschreibung Heizgutachten eine unabhängige Analyse ihrer Heizkosten bzw. des Heizenergieverbrauchs. - Bezuschusste Umtauschaktion für Kühlschränke wie z.B. Wettbewerb: „Abwrackprämie für Kühlschränke“, PR-Kampagne: „Wir suchen den ältesten Kühlschrank im Landkreis“ und Förderung der Anschaffung von A++ Geräten. - Kostenloser Verleih von Prüf-/ Messgeräten an Haushalte bekannter machen, z.B. über Bibliotheken

Akteure Städte und Gemeinden, Landkreis, Energieagentur, Stadtwerke Status im Neue Maßnahme Landkreis

- Hocheffiziente Pumpen verbrauchen bis zu 80 % weniger Strom. - Aus dem Klimaschutzkonzept des Rems-Murr-Kreises geht hervor, dass je Kosten Heizgutachten durchschnittlich 21.500 € zusätzlicher Umsatz für Handwerk und Baugewerbe regeneriert werden. Zuschuss je Heizgutachten ca. 40-60 €. Klima sucht Schutz (Heidelberg): http://www.heidelberg.de/servlet/PB/menu/1185831/index.html Anmerkungen Die älteste Heizpumpe in Geislingen gewinnt (Energiespartag 2012): http://www.swp.de/geislingen/lokales/geislingen/Die-aelteste-Heizpumpe- gewinnt;art5573,1631987

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

94

M28 Beratungsinitiative zur stärkeren Nutzung des Solarthermiepotenzials

Gründung einer Beratungsinitiative für Bürger und Gewerbe zur erhöhten Nutzung des Solarthermiepotenzials, u.a. für Anlagen mit Heizungsunterstützung: Das Wärmeerzeugungspotenzial wird aufgrund der geeigneten Dachflächen auf Wohngebäuden ermittelt. Die Bürger im Landkreis sollen beim Aufbau qualitativ hochwertiger und wirtschaftlicher Anlagen durch ein professionelles Beratungsangebot unterstützt werden. Die Stadtwerke, das Handwerk, das Kreishochbauamt oder Kurz- entsprechende Energieberater bilden eine Solarthermie-Initiative und bündeln das Beschreibung vorhandene Know-how: Tools zur Wirtschaftlichkeitsrechnung, standardisierte Ausschreibungsunterlagen, Bewertungsschema für Angebote, Unterstützung bei Auswertung von Angeboten, Bereitstellung von Unterlagen zu Modulen, Lieferanten, Anlagenbauern etc. Zusammen mit den örtlichen Handwerkern wird ein Qualitätsstandard z. B. Garantiezeiten, Gewährleistung, Sicherheitsvorschriften für Monteure, ausgearbeitet.

Landkreis, Städte und Gemeinden, Stadtwerke, Handwerk, Bürgergenossenschaften, Akteure Energieagenturen, weitere Einrichtungen

Status im Neue Maßnahme. Landkreis

Die Einrichtung einer solchen Initiative wird näherungsweise auf 15.000 – 50.000 € geschätzt (inklusive Öffentlichkeitsarbeit). In den Folgejahren reduzieren sich die Kosten Kosten deutlich. Die Wärmegestehungskosten für die thermische Solarenergie liegen zurzeit etwas höher als bei konventioneller Wärmeerzeugung.

- Förderung durch das BAFA: Anmerkungen http://www.bafa.de/bafa/de/energie/erneuerbare_energien/solarthermie/index.html - Gütezeichen Solarenergie „ralsolar“: http://www.ralsolar.de/

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

95

5.2 Intelligente Wärmeversorgung – beispielhafte Projektansätze

5.2.1 Übersicht

Die einseitige Fokussierung auf Effizienzsteigerung oder den Ausbau Erneuerbarer Energien in der derzeitigen Form stößt an Grenzen. Bisher leicht zu erschließende Potenziale Erneuerbarer Energien im Biomassebereich werden bundesweit knapper. Politische Anforderung der Energieeinsparverordnung genügen nicht oder werden durch Rebound-Effekte wieder aufgewogen. Schließlich können die Wärme- und Stromwende mittel- und langfristig nicht voneinander getrennt betrachtet werden, sondern müssen sich zunehmend verzahnen und einander ergänzen.

Hierzu gewinnen Wärmenetze zunehmend an Bedeutung – als zentraler Baustein der Wärmewende. Das Beispiel Dänemark zeigt, dass sich der Anteil der Erneuerbaren Energien mit dem Ausbau von Wärmenetzen schnell steigern lässt.

Praxisbeispiel: Dänemark, Dronninglund8

Die Installation umfasst insgesamt 37.573 m2 Solarwärmeanlage und einen saisonalen 3 Speicher – ein riesiges Erdbecken mit 62.000 m Wasser aufgefüllt. Im Sommer erzeugt die Anlage das Zehnfache des täglichen Wärmebedarfs von ca. 1.350 Haushalten. Mit der gespeicherten Wärme kann ungefähr die Hälfte des Jahreswärmebedarfs mit thermischer Solarenergie gedeckt werden. Im Winter wird zusätzlich mit Erdgas und Bio-Öl geheizt.

Solare Wärme in Dänemark in Dänemark Wärme Solare

Bei der Umsetzung dieser Energiewende nimmt der Landkreis bzw. die Kommune eine bedeutende Rolle ein, und zwar als…

… Vorbild. Versorgungs-Vorzeigeobjekte kombiniert mit hocheffizienten Sanierungen bei den eigenen Liegenschaften zeigen den übrigen Akteuren, dass anspruchsvolle Optionen möglich und wirtschaftlich sind. Zudem bietet eine kommunale Lösung immer die Option der Erweiterung auf eine hocheffiziente Wärmeversorgung in diesem Quartier.

… Regulierer. Über privatwirtschaftliche Verträge können Sanierungs- und Versorgungsstandards festgelegt sowie Vorranggebiete für Erneuerbare Energien festgesetzt werden.

… Versorger. Über Stimmrechte in Beteiligungsgesellschaften (bzw. Wohnungsbaugesellschaften oder Energieversorgerin) können Aktivitäten zugunsten der Wärmewende strategisch festgelegt werden.

8 http://de.arcon-sunmark.com/referenzen/dronninglund-district-heating / http://www.energiekompetenz- bw.de/fileadmin/user_upload/waermenetz/PDFs/Vortraege/3_Frey_Dronninglund.pdf

96

… Promoterin. Lokale Akteure gilt es zu vernetzen und gemeinsam mit ihnen Lösungen zu finden. Diese weichen Maßnahmen erzielen die größte Wirkungsbreite, da bei einer erfolgreichen Moderation auch die gravierendsten Effekte generiert werden können.

Damit die Wärme weitgehend treibhausgasneutral und effizient bereitgestellt wird, müssen die Wärmenetze vor allem aus Bioenergie, Solarthermie, Erdwärme und strombasierten Anlagen (z.B. Großwärmepumpen) gespeist werden, die abhängig von Bedarf und Angebot ganz unterschiedlich kombiniert und integriert werden können.

Folgende schematische Darstellung zeigt mögliche Komponenten der Wärmeversorgung.

Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien (2017) Abbildung 25: Wärmenetz

Weitere Komponenten als Wärmeproduzenten, die auch als Ideen in der Werkstatt am 31.März 2017 eingebracht wurden, sind:

 Seen und Weiher

o Ein sinnvoller Einsatz einer Wärmepumpenanlage ist schon bei einer Temperaturdifferenz von 1 Kelvin möglich.

 Anbindung BHKW

o Die BHKWs, die bisher nur zur Stromproduktion eingesetzt werden, werden an ein Nahwärmesystem angeschlossen. Beispielsweise fällt das BHKW in Langensteinach demnächst aus der EEG-Förderung. Einige BHKW´s z.B. in Markt Taschendorf, Emskirchen, Gerhardshofen, Illesheim, Langenfeld produzieren ebenfalls nur Strom.

 Produzierendes Gewerbe9

o Abwärme im produzierenden Gewerbe (Brauerei, Bäckerei o.ä.) kann für den Eigenverbrauch genutzt oder dem System zur Verfügung gestellt werden.

9 Das Projekt HEATLOOP beschäftigt sich mit der Konzeption der Nahwärmeverbünde sowie der Vernetzung von Akteuren, Informationen unter: http://www.heatloop.de

97

Die Einbindung von Solarthermie benötigt in unmittelbarer Nähe der Verbraucher große Freiflächen. Es kommen dabei beide Kollektorarten, Flachkollektoren und Vakuumröhrenkollektoren, in Frage.

Als Flächen können im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim vor allem alte Deponieflächen oder nicht mehr genutzte Weinhänge genutzt werden (Bsp. Weigenheim). Als gemeinschaftliches Bürgerenergiewendeprojekt hätte dies sogar einen sehr innovativen Ansatz (siehe Kapitel Fördermittel – Klimaschutz Modellprojekte).

Für die Einbindung von saisonalen Wärmespeichern können im Landkreis ehemalige Güllekeller von ehemaligen landwirtschaftlichen Bauernhöfen genutzt werden. Diese sind im ganzen Landkreis zahlreich (privat) verfügbar. Großspeicher mit bis zu mehreren Millionen Litern Fassungsvermögen können die Solarwärme über mehrere Wochen und Monate speichern und so ganze Stadtteile oder industrielle Großverbraucher versorgen.

Bereits bestehende Nahwärmenetze können mit den bereits aufgeführten Komponenten erweitert werden. Eine Erweiterung ist sinnvoll, wenn

 es zu einer Erhöhung der Anschlusszahlen durch eine gezielte Ansprache von Kunden kommt, die noch nicht angeschlossen sind (Übernahmeangebote),

 nachverdichtet wird, z. B. durch Bauen in der zweiten Reihe oder in Baulücken,

 weitere Neubaugebiete angeschlossen werden, unter Berücksichtigung einer entsprechend hohen Wärmedichte.

Es bietet sich an, um die Wirtschaftlichkeit eines Nahwärmegebietes10 zu untersuchen, ein von der KfW gefördertes Quartierskonzept11 zu entwickeln und dabei alle potenziellen Akteure zu involvieren (Städte und Gemeinden, Bürger- und Stadtteilvereine, weitere Projektbeteiligte wie Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften, Stadtwerke, Banken, Privathaushalte, Unternehmen etc.).

Integrierte Quartierskonzepte zur energetischen Sanierung analysieren den gesamten Wärme- und Strombedarf innerhalb eines zusammenhängenden Teilraums. Es werden technisch und wirtschaftlich realisierbare Energieeinsparpotenziale (insbesondere Sanierungs- und Nahwärmepotenziale) mit stadtplanerischen Aspekten wie der (regenerativen) Wärme- und Stromversorgung ermittelt. Zudem werden Bürger aktiv involviert und konkrete Maßnahmen vorgeschlagen, um kurz-, mittel- und langfristig Energiekosten und CO -Emissionen zu reduzieren.

Die Kosten für die Erstellung ₂ eines Quartierskonzeptes sind abhängig von der Anzahl der Gesamtgebäude im Quartier, sowie der öffentlichen Liegenschaften und Gewerbe; insgesamt zwischen 50.000 und 150.000 €.

Im Rahmen einer KfW-Förderung werden 65 % der Kosten zur Erstellung des Quartierskonzepts bezuschusst. Der Eigenanteil der Kommune beträgt mind. 15% und kann durch Eigenleistung (Personal- und Sachleistungen) erbracht werden. Die verbleibenden 20 % der Kosten können durch externe Kooperationspartner oder Sponsoren übernommen werden.

10 SOLITES - Ein Online-Rechner für eine einfache erste Dimensionierung sowie Ertrags- und Wirtschaftlichkeitsberechnung von Nah- und Fernwärmelösungen. www.sdh-online.solites.de 11 www.kfw.de/inlandsfoerderung/%C3%96ffentliche-Einrichtungen/Energetische- Stadtsanierung/Finanzierungsangebote/Energetische-Stadtsanierung-Zuschuss-Kommunen-(432)/

98

5.2.2 Oberflächennahe Geothermie

Bei dieser Nutzungsform der Erdwärme wird die geothermische Energie dem oberflächennahen Bereich der Erde (meistens bis 150 m, maximal 400 m Tiefe, im Landkreis jedoch nur bis ca. 100m möglich) entzogen, z.B. mit Erdwärmekollektoren, Erdwärmesonden, Grundwasserbohrungen oder Energiepfählen. Mit Wärmepumpen wird die Wärme von einem niedrigen Temperaturniveau auf ein höheres Temperaturniveau gebracht. Im Gegensatz zu dezentralen Wärmepumpen-Lösungen für einzelne Wohngebäude, die überwiegend im Neubau eingesetzt werden, können Großwärmepumpen in Ergänzung mit weiteren Erneuerbaren Energien zur Beheizung und Kühlung von Nahwärmenetzen eingesetzt werden.

5.2.3 Abwärmenutzung aus Abwasser

Abwasser ist bisher eine fast unentdeckte nachhaltige Wärmequelle. Das Abwasser verlässt das Gebäude mit bis zu 25°C, in der Kanalisation sinkt die Temperatur selbst im Winter selten unter 12- 15°C. Mit Hilfe einer Wärmepumpe lässt sich aus Abwasser Wärme rückgewinnen bzw. bei der Umkehrung Kühlung erzeugten, die zur Klimatisierung von Räumen im Sommer oder im industriellen Prozess genutzt werden kann.

Für eine wirtschaftliche Nutzung sollte der Abwasserdurchlauf von 15 l/sec und eine durchschnittliche Temperatur im Winter von 12 °C bis 15 °C auf keinen Fall unterschritten werden. Im Jahresverlauf muss die Abwassertemperatur zwischen 10 °C und 20 °C liegen.

Abbildung 26: Kreislauf der Wärmerückgewinnung von Abwasser (aus Energie Schweiz)

Quelle: EnergieSchweiz

Um einen effizienten Betrieb zu gewährleisten sollten folgende Kriterien mindestens erfüllt sein:

 Abwassermenge: 9-12 l/s

 Kanaldurchmesser: Neubau 400 mm oder bestehender Kanal 800 mm

 Min. Wärmeleistungsbedarf des Nutzers: 60 – 80 kW

 Max. Länge: 200 m

 Die Wärmepumpe sollte sich im Umkreis von ca. 80 m zum Wärmetauscher befinden.

99

Um genaue Standorte für die effiziente Nutzung installierter Wärmetauscher zu lokalisieren, wird eine gesonderte Untersuchung dieses Potenzials empfohlen.

5.2.4 Freiflächennutzung

Die Bioenergie liefert derzeit mit einem Anteil von rund 90 Prozent den größten Beitrag zur Bereitstellung von Wärme (und Mobilität) aus Erneuerbaren Energien. Doch Biomasse ist nur begrenzt verfügbar und wird insbesondere im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim bereits intensiv genutzt.

Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien 2017 Abbildung 27: Bedeutung der Bioenergie innerhalb der Erneuerbaren Energien 2016

Mit Blick auf den jährlichen Energieertrag pro Quadratmeter zeigt sich in folgender Abbildung, dass Solarthermie zu bevorzugen ist. Wie bereits erwähnt, sind bei der Nutzung von Solarthermie saisonale Speicher notwendig, um die jahreszeitlich und tageszeitlich bedingten Schwankungen aufzufangen.

Vor dem Hintergrund der Flächenkonkurrenz braucht es ein sorgfältiges und strukturiertes Vorgehen bei der Projektentwicklung, da die Solarthermiefelder in Siedlungsnähe liegen müssen.

100

Abbildung 28: Jährlicher Energieertrag von Erneuerbaren Energien

Quelle: HIR Hamburg Institut Research gGmbH (2016):

Die wesentlichen Voraussetzungen für günstige Wärmegestehungskosten von Solarthermie sind daher:

 eine ausreichende Anlagengröße (>1.000 m² Kollektorfläche)

 einfache Anlagentechnik (z. B. Freilandaufstellung)

 solare Deckungsanteile an der Gesamt-Wärmeerzeugung bis 20 % (d.h. Auslegung an der sommerlichen Wärmelast)

 möglichst niedrige Temperaturen im nachgelagerten Wärmenetz.

Durch Inanspruchnahme attraktiver Förderprogramme (siehe Kapital 5.4) für die Investition können die Wärmegestehungskosten nochmals deutlich auf Werte von unter 3 Cent je kWh verringert werden. Damit ist die Solarwärme gegenüber fossil betriebenen Anlagen bereits heute wirtschaftlich und damit eine attraktive Alternative zu nicht regenerierbaren Wärmequellen wie Erdöl oder Erdgas.

5.2.5 Energetische Gebäudesanierungen

Es schlummern große Energieeinsparpotenziale in unseren Gebäuden – mit der zunehmenden Verschärfung der Energieeinsparverordnung, also den gesetzlichen energetischen Anforderungen an Neubauten oder Sanierungsfällen werden diese genutzt – doch viel zu langsam.

Folgende Abbildung zeigt den absoluten Endenergieverbrach von Wohngebäuden in Deutschland seit 1996. Seit 2002 ist der Bedarf an Raumwärme um durchschnittlich 1,8 % pro Jahr gesunken, allerdings mit zunehmend langsamerer Tendenz (1,3 % pro Jahr in den letzten Jahren). Die Klimaziele der Bundesregierung sehen eine Senkung von durchschnittlich 1,7 % vor.

Problematisch ist zudem der Energieumstieg. Heute eingebaute Heizungssysteme dürfen gesetzlich 30 Jahre verbleiben (Kesselaustauschpflicht). Bei Ausfall ist der Eins-zu-eins-Ersatz sehr wahrscheinlich. Eine umfassende Sanierung erfolgt meist erst bei einem Eigentümerwechsel.

101

Quelle: dena Gebäudereport 2016 Abbildung 29: Endenergieverbrauch für Raumwärme und Warmwasser in Wohngebäuden

5.2.6 Deponie- und Klärgase

Deponiegas entsteht in Deponien aufgrund biologischer Abbauprozesse nach wie vor. Da die Ablagerung von nicht vorbehandelten organischen Abfällen seit Juli 2005 verboten ist, geht das Deponiegasaufkommen stetig zurück. Das Maximum der Stromerzeugung wurde bereits 2006 erreicht, bis 2012 hatte sich die Stromerzeugung bereits mehr als halbiert. Dies bedeutet, dass für den Landkreis kein Potenzial mehr erschlossen werden kann.

Klärgas entsteht bei der anaeroben Behandlung von Klärschlämmen. Trotz Steigerung der anaeroben Behandlung des Klärschlammaufkommens von 75 % (2004) auf etwa 87 % im Jahr 2012 ist die Netzeinspeisung schon seit 2007 rückläufig, da der Eigenverbrauch die bevorzugte Nutzungsform darstellt. Aktuell wird Klärgas im optimalsten Fall zur Stromerzeugung auf der Kläranlage eingesetzt. Überschüssige Wärme – lediglich ein Teil der Abwärme des BHKW´s wird zur Temperierung der Bakterien eingesetzt – geht zu meist über einen Tischkühler an die Umwelt. Sinnvoller wäre es hier das Klärgas über eine Mikrogasleitung in einem Satelitten-BHKW zur Beheizung von Wohngebäuden zu nutzen.

102

Quelle: BMWI 2014 Abbildung 30: Stromerzeugung aus Klärgas - Entwicklung in Deutschland

5.3 Gesamtübersicht Projektansätze Wärme

M 1: Erweiterung der Nahwärmeversorgung in Bad Windsheim i M 2: Energetische Nutzung des Klärgases in Bad Windsheim ii M 3: Biogasanlagen-Anbindung in Baudenbach iii M 4: Industrielle Abwärmenutzung Firma BIG in Burghaslach iv M 5: Gemeinschaftsbiogasanlage in Emskirchen v M 6: Industrielle Abwärme Firma Gubesch in Emskirchen vi M 7: Solarthermie-Freiflächen-Anlage in Emskirchen vii M 8 Bau von Fernwärme- oder Mikrogasleitungen in Ergersheim viii M 9: Industrielle Abwärmenutzung in Ergersheim ix M 10: Mikrogasleitung in Langenfeld x M 11: Aufbau eines Nahwärmenetzes in Markt Bibart xi M 12 Energetische Güllenutzung der Mastanlagen in Markt Nordheim/ xii Ulsenheim M 13: Abwärmenutzung in Münchsteinach xiii M 14: Errichtung eines Nahwärmenetzes in Neustadt a.d.Aisch xiv M 15: Wärmenutzung bestehender Biogasanlagen in Neustadt a.d.Aisch xv M 16: Industrielle Abwärmenutzung in Neustadt a.d.Aisch xvi M 17: Industrielle Abwärmenutzung in Neustadt a.d.Aisch xvii M 18: Innovatives Null-Emissionshaus in Neustadt a.d.Aisch xviii M 19: Quartierskonzept in Neustadt a.d.Aisch xix M 20: Erweiterung des Nahwärmenetzes in Obernzenn xx M 21: Industrielle Abwärmenutzung in Simmershofen xxi M 22: Industrielle Abwärmenutzung in Sugenheim xii M 23: Erweiterung Nahwärme in Trautskirchen xxiii M 24: Industrielle Abwärme Firma Hombach in Uehlfeld x xiv

103

5.4 Fördermittel

Es gibt eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten von Klimaschutzmaßnahmen, sowohl auf Bundesebene als auch auf Landesebene. So werden teilweise bis zu 80 % der förderfähigen Kosten bezuschusst oder zinsvergünstigte Kredite angeboten.

Die folgende Tabelle bietet eine Auswahl der Förderoptionen, die sich besonders für die Umsetzung der in diesem integrierten Klimaschutzkonzept vorgeschlagenen Maßnahmen eignen. Eine Kumulierbarkeit mehrerer Programme ist grundsätzlich nicht ausgeschlossen, sondern im Einzelfall zu prüfen.

Die Fördermöglichkeiten sind nach Themen sortiert; dabei wurden insbesondere Programme ausgewählt, bei der die Kommune antragsberechtigt ist.

Weitere Förderprogramme für die Zielgruppen Kommune, Unternehmen und Bürger finden sich unter www.forderdatenbank.de sowie www.stmwi.bayern.de/service/foerderprogramme/energiefoerderung

Hinweis: Im Frühling 2016 führte das Bayerische Landesamt für Umwelt gemeinsam mit den Bezirksregierungen im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie eine Veranstaltungsreihe zum Thema "Finanzierung und Förderung kommunaler Energieprojekte" durch.

Im Laufe der Veranstaltungen berichteten kommunale Referenten, wie sie ihre Projekte ermöglicht und umgesetzt haben. Vertreterinnen und Vertreter der Bezirksregierungen sowie Experten der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege in hielten Informationsvorträge zu Unterstützungsmöglichkeiten und Rahmenbedingungen von kommunalen Finanzierungen. Im Marktgeschehen, dem interaktiven Teil der Veranstaltung, stellten sich zehn bis zwölf Institutionen aus dem Bereich der Finanzierungs- und Förderungsberatung den Fragen der Teilnehmenden.

Weiterführende Informationen finden sich unter www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_klima_00139.htm

104

Programm Schwerpunkte Umfang Antragsberechtigt Frist Zuständigkeit

Organisation und Konzeptionierung

Förderung von - Energieeinsparkonzepte und - bis zu 50 % bzw. 40 % - wirtschaftlich tätige unbefristet Projektträger Bayern (ITZB - Büro Energiekonzepten und kommunale Energienutzungspläne Zuschüsse bei Unternehmen Nürnberg) kommunalen - begleitende Beratung bei der Energieeinsparkonzept - öffentliche Träger www.projektträger-bayern.de Energienutzungsplänen Umsetzung von Maßnahmen aus en, max. 50.000 €. - kirchliche oder andere einem kommunalen - bis zu 70 % für Träger (nicht- Energienutzungsplan kommunale Gebiets- wirtschaftlich) körperschaften für die Umsetzungsbegleitung , max. 40.000 €. Förderung der Gründung - Gründung und Betrieb regionaler und - bis zu 50% Zuschüsse - kommunale 31.12.2018 Zuständige Bezirksregierung und des Betriebs von überwiegend von kommunalen der förderfähigen Gebietskörperschaft www.stmwi.bayern.de Energieagenturen Gebietskörperschaften getragener Kosten, maximal Energieagenturen 140.000 € (in den / - bis zu zwei Energieagenturen in jeder ersten drei Jahren) der 18 Planungsregionen in Bayern - 50% Zuschüsse, max. 10.000 € (5.000 €) für externe Coaching- Leistungen (externe Beratungsleistungen) KfW 432 – - Erstellung von integrierten - bis zu 65 % - kommunale Gebiets- unbefristet Anreizprogramm Energieeffizienz Sanierungsmanagement Quartierskonzepten Zuschüsse der körperschaften, www.kfW.de - Umsetzungsbegleitung als förderfähigen Kosten. - deren rechtlich Sanierungsmanagement - max. 150.000 € bzw. unselbstständige 250.000 € je Quartier Eigenbetriebe für das Sanierungs- management für 3 bzw. 5 Jahre

105

Programm Schwerpunkte Umfang Antragsberechtigt Frist Zuständigkeit

Förderung von - Einstiegsberatungen - Siehe - Kommunen und 31.03.2018 Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutzprojekten in - Konzepte Kommunalrichtlinie kommunale Naturschutz, Bau und sozialen, kulturellen und Reaktorsicherheit - Investive Maßnahmen Zusammenschlüsse öffentlichen Einrichtungen www.ptj.de - Innovative Bildungsprojekte Förderung von mit folgenden Themenschwerpunkten - 50 % der - Kommunen und 31.03.2018 Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutzteilkonzepten (Auszug): zuwendungsfähigen Zusammenschlüsse, Naturschutz, Bau und o Flächenmanagement, Ausgaben an denen Reaktorsicherheit o Klimawandelanpassung ausschließlich www.ptj.de o eigenen Liegenschaften und Kommunen beteiligt Portfoliomanagement, sind. o Klimaschutz in Industrie- und Gewerbegebieten o integrierte Wärmenutzung, o klimafreundliche Trinkwasserversorgung oder, Abwasserbehandlung oder Abfallentsorgung oder Mobilität in Kommunen, Förderung eines - Schaffung einer Stelle für - 65 % der - Kommunen und Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutzmanagements Klimaschutzmanagement zuwendungsfähigen kommunale 31.12.2019 Naturschutz, Bau und Ausgaben für drei Zusammenschlüsse Reaktorsicherheit Jahre - öffentliche, www.ptj.de gemeinnützige und religionsgemeinschaftli che Träger

106

Programm Schwerpunkte Umfang Antragsberechtigt Frist Zuständigkeit

Wärmenetze

Förderung von - ergänzend zum KfW-Programm - bei 0,5 bis 1,5 MWh - gewerbliche 31.12.2018. LfA Förderbank Bayern Tiefengeothermie- Erneuerbare Energien Wärmeabsatz bis zu Unternehmen www.lfa.de Wärmenetzen - Errichtung und Erweiterung eines 60 EUR je Meter - kommunale Wärmenetzes, sofern überwiegend Trassenlänge, Gebietskörper- Wärme aus Tiefengeothermieanlagen - bei 1,5 bis 3,0 MWh schaften in das Wärmenetz eingespeist wird. Wärmeabsatz bis zu - kommunale - Vorhaben muss 40 € je Meter Eigenbetriebe o auch im Rahmen des KfW- Trassenlänge, max. - sowie kommunale Programms Erneuerbare 500.000 € bei Zweckverbände. Energien gefördert werden. Neuprojekten bzw. o über das gesamte Netz ein max. 200.000 € bei Wärmeabsatz zwischen 0,5 und Erweiterungsvorhaben 3,0 MWh pro Jahr und Meter oder Trasse nachweisen. - bis zu 50% Finanzierungsanteil der förderfähigen Kosten, max. 10 Mio. € KfW Programm 271 - - Errichtung und Erweiterung von - Siehe Merkblatt - Unternehmen unbefristet Anreizprogramm Energieeffizienz Erneuerbare Energien – großen Solarkollektoranlagen mit mehr - Landwirte, www.kfW.de Premium als 40 m² Bruttokollektorfläche Privatpersonen und - Errichtung und/oder Erweiterung von Freiberufler Wärmespeichern mit mehr als 10 m³, - Kommunen, aus überwiegend Erneuerbaren kommunale Gebiets- Energien Wärmequellen körperschaften, - Errichtung und Erweiterung eines Gemeindeverbände Wärmenetzes (inklusive Hausüber- - Gemeinnützige gabestationen), das zu bestimmten Antragsteller und Anteilen aus solaren Wärmequellen Genossenschaften stammt Wärmenetze 4.0 - Machbarkeitstudien - 60 % der förderfähigen - Unternehmen 31.12.2020 Bundesministerium - technische Realisierung von Kosten für - kommunale Betriebe für Wirtschaft und Energie Bundesamt für Wirtschaft und Wärmenetzen Machbarkeitsstudien, - kommunale max. 600.000 € Ausfuhrkontrolle

107

Programm Schwerpunkte Umfang Antragsberechtigt Frist Zuständigkeit

- 50 % der förderfähigen Zweckverbände www.bafa.de Kosten für technische - eingetragene Vereine Realisierung, max. 15. - eingetragene Mio. € Genossenschaften

108

Programm Schwerpunkte Umfang Antragsberechtigt Frist Zuständigkeit

Innovative Energieprojekte

THG- und Schadstoff- - Entwicklung innovativer, effizienter und - Gemäß EU- - n.n. 30.4.2018 Bundesministerium für Ernährung emissionsminderung bei emissionsarmer Biomasseanlagen Beihilfehöchst- und Landwirtschaft (BMEL) kleinen und mittelgroßen - Forschungsprojekte bis hin zu intensitäten lt. AGVO /www.fnr.de/projektfoerderung/fuer- Biomassefeuerungsanlagen Modellvorhaben und Feldversuchen antragsteller/aktuelle- zur Erprobung neu entwickelter bekanntmachungen/#c33360 Technologien und Verfahren Bayerisches Energie- - Erforschung und Entwicklung neuer - Zuschuss im Rahmen - wirtschaftlich tätige Unbefristet Bayerischen Staatsministeriums für forschungsprogramm - eine Energie- und einer Projektförderung, Unternehmen – Wirtschaft und Medien, Energie Initiative des Freistaates Energieeinspartechnologien, je nach Vorhaben bis bevorzugt kleine und und Technologie Bayern - technische Durchführbarkeitsstudien zu 50 % der mittlere Unternehmen www.ptj.de/bayern-energie im Vorfeld der industriellen Forschung zuwendungsfähigen (KMU) bzw. der experimentellen Entwicklung. Kosten - öffentliche Träger im Bereich der Demo- Vorhaben Klimaschutz Modellprojekte - investive Modellprojekte in Kommunen - 80 % Zuschüsse der - Kommunen und 15.04.2018 - Bundesministeriums für Umwelt, und im kommunalen Umfeld, die durch zuwendungsfähigen Zusammenschlüsse Naturschutz, Bau und eine direkte, weitreichende Ausgaben von Kommunen Reaktorsicherheit Treibhausgasminderung einen - Betriebe, - www.ptj.de beispielhaften Beitrag zu den Unternehmen und Klimaschutzzielen der sonstige Einrichtungen Bundesregierung leisten. - mit mindestens 50,1 - Besonders förderwürdig sind Prozent kommunaler Modellprojekte aus den Bereichen Beteiligung o Abfallentsorgung; o Abwasserbeseitigung; o Energie- und Ressourceneffizienz sowie o Grün in der Stadt.

109

Programm Schwerpunkte Umfang Antragsberechtigt Frist Zuständigkeit

Mobilität

Ladeinfrastruktur für - Errichtung der Ladesäule, - Normalladepunkte bis - natürliche und 31.12.2020 Bayerischen Staatsministeriums für Elektrofahrzeuge in Bayern Netzanschluss und Montage einschließlich 22 kW juristische Personen, (erster Wirtschaft und Medien, - Voraussetzungen u.a. : werden mit einem einschließlich Förderaufruf Energie und Technologie o Öffentlicher Zugang für prozentualen Anteil Kommunen stellen aktuell http://www.elektromobilitaet- Ladesäulen von 40 % bis gestoppt) bayern.de/foerderung o Nutzung erneuerbarer Energien höchstens 3.000 € pro o Mindestbetrieb 6 Jahre Ladepunkt gefördert o Einhaltung der Vorgaben der Ladesäulenverordnung

Ladeinfrastruktur für - Errichtung der Ladesäule, - Ladepunkte ≤ 22 kW - natürliche und 31.12.2020 www.bav.bund.de Elektrofahrzeuge in Netzanschluss und Montage (Schnellladepunkte mit juristische Personen, Deutschland - Voraussetzungen u.a. : 150 kW) werden mit einschließlich o Öffentlicher Zugang für einem prozentualen Kommunen stellen Ladesäulen Anteil von 40 % bis höchstens 2.500 € (30.000 €) pro Ladepunkt - Netzanschlüsse an das Niederspannungs- netz (Mittelspannungsnetz) werden mit einem prozentualen Anteil von bis zu 40 %, höchstens mit 5.000 € (50.000 €) pro Standort

110

6 Kommunikation und Akteursbeteiligung

6.1 Akteursbeteiligung Klimaschutzkonzept

Workshop mit Stadtwerken

Datum Dienstag, den 7. März 2017 von 16:00 bis 18:00 Uhr

Ort Großer Sitzungssaal im Landratsamt

Birgit Schwegle, Sabine Wand, Thomas Beck Teilnehmer Helmut Weiß (Landrat), Dr. Renate Kapune, Andrea Fahrnholz Martin Stellwag – Stadtwerke Uffenheim Uwe Leibold – NeuStadtwerke Helmut Wiesinger – Stadtwerke Scheinfeld Rainer Rank – Stadtwerke Burgbernheim Reinhard Ströbel – Stadtwerke Bad Windsheim Markus Prokopcuk – N-Ergie Netz GmbH

Begrüßung  Integriertes Klimaschutzkonzept: strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe zur nachhaltigen Landrat Helmut Weiß Minderung der Treibhausgasemissionen im Landkreis  Mithilfe des Maßnahmenkatalogs zum Klimaschutzziel; Kommunen haben Vorbildfunktion und hohe Multiplikatorenwirkung

Vortrag  Vorstellung der Vorgehensweise des Integrierten Klimaschutzkonzeptes Birgit Schwegle, Umwelt-  Anteil des Wärme und Strombedarfs unterteilt nach den Sektoren und Energieagentur sowie CO -Bilanzierung Landkreis Karlsruhe  Potentialanalyse₂ durch Effizienzsteigerung und den Ausbau Erneuerbarer Energien  Rolle der Stadtwerke  Erstes Brainstorming von möglichen Maßnahmen

Workshop mit Unternehmen

Datum Dienstag, den 7. März 2017 von 19:00 bis 21:00 Uhr

Ort Großer Sitzungssaal im Landratsamt

Birgit Schwegle, Sabine Wand, Umwelt- und Energieagentur Kreis Teilnehmer Karlsruhe Thomas Beck, Smart Geomatics GmbH Helmut Weiß (Landrat), Dr. Renate Kapune, Andrea Fahrnholz, Michael Capek Presse Fränkische Landeszeitung – Frank Lauer Datatronic Gmbh – Walter Deininger Robert Arle Bad Windsheimer Bürgerbräu Strauß KG - Jürgen Strauß

111

Wust – Wind & Sonne – Stefan Paulus Autogarage B8 – Natalia Siedler & Stefan Siedler Neo-plastic Dr. Doetsch Diespeck GmbH – Patrick v. Twickel Thomas Hauerwaas – MEKRA Lang Gmbh & Co KG Tobias Burkl – Tobias Burkl e.K. Dachsbach Felix Lucht – Weilburger Graphics GmbH Torsten Müller – F + T Müller GmbH Werner Billmann Dr. Claus Leiding – Besamungsverein Thomas Svoboda – Köstner AG Friedrich Schäfer – Wärme- und Wasserversorgung Herr Gubesch von HBW-Gubesch Wilhelmsdorf – Kunststoffverarbeitung

Begrüßung  Integriertes Klimaschutzkonzept: strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe zur nachhaltigen Landrat Helmut Weiß Minderung der Treibhausgasemissionen im Landkreis  Mithilfe des Maßnahmenkatalogs zum Klimaschutzziel; Kommunen haben Vorbildfunktion und hohe Multiplikatorenwirkung

Vortrag  Vorstellung der Vorgehensweise des Integrierten Klimaschutzkonzeptes Birgit Schwegle, Umwelt-  Anteil des Wärme und Strombedarfs unterteilt nach den Sektoren und Energieagentur sowie CO -Bilanzierung Landkreis Karlsruhe  Potentialanalyse₂ durch Effizienzsteigerung und den Ausbau Erneuerbarer Energien  Rolle der Unternehmen  Erstes Brainstorming von möglichen Wärmemaßnahmen

Workshop „Wärme“

Datum Dienstag, den 31. März 2017 von 15:00 bis 18:00 Uhr

Ort Großer Sitzungssaal im Landratsamt

Landrat Helmut Weiß, Landratsamt Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim Teilnehmer Dr. Renate Kapune, Landratsamt Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim Birgit Schwegle, Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe GmbH Sabine Wand, Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe GmbH Karsten Thiel, Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe GmbH Thomas Beck, Smart Geomatics Informationssysteme GmbH Uwe Gährs, Tilia GmbH Magdalena Steinheuer - Diespeck Matthias Wellhöfer – Markt Erlbach Monika Gaubitz – NEA Bürgermeister Robert Christensen – Dietersheim 2. Bürgermeister Ottmar Pfeuffer – Langenfeld 2. Bürgermeister Norbert Marhofer – Markt Bibart Bürgermeister Johannes Oeder – Markt Taschendorf Thorsten Sturm – Obernzenn Bürgermeister Claus Seifert – Scheinfeld Johannes Maibom – Emskirchen

112

Jürgen Osterlänger – Emskirchen Simon Lettenmeier – NEA Andrea Fahrnholz – LRA Leonhard Seitz – Gutenstetten 2. Bürgermeister Rainer Volkert – Bad Windsheim Karin Eigenthaler – Scheinfeld Inge Peter – Dietersheim Bürgermeister Harald Endreß – Markt Nordheim Günther Leidenberger, NEA Fredy Trabert, NEA Luise Fröhlich, Sugenheim Erwin Gleiß – Baudenbach Soraya Ade – Neuhof a.d.Zenn Christian Fösel, NEA Werner Ströbel – Trautskirchen Dr. Christine Krämer – Herrnberchtheim Klaus Stöhr - NEA, NeuStadtWerke Dr. Ludwig Albrecht – Uffenheim, AELF Michael Geißdörfer – Ipsheim Fritz Gaubitz – Uehlfeld Erika Herbst – Simmershofen Eva-Maria Fell – Amt für ländliche Entwicklung Joachim Fahsl – Regierung von Mittelfranken, Bereich Energie Harald Trabert – Gollhofen Harald Merx – Neustadt a.d.Aisch Martin Bauer – Gutenstetten, AELF Karin Kissel, LRA, Finanzverwaltung Andreas Doppel, LRA, Hochbau Matthias Hirsch, LRA, Hauptverwaltung

Begrüßung  Integriertes Klimaschutzkonzept: strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe zur nachhaltigen Landrat Helmut Weiß Minderung der Treibhausgasemissionen im Landkreis

Vortrag  Vorstellung der Vorgehensweise des Integrierten Klimaschutzkonzeptes Birgit Schwegle, Umwelt-  Vorstellung Ist-Zustand des Landkreises und Energieagentur Landkreis Karlsruhe  Erste Ergebnisse & weiteres Vorgehen

Vortrag  Vorstellung Wirtschaftlichkeit Nahwärmekonzepte

Uwe Gährs, Tilia GmbH

Workshops  Grafic Recording durch Aneta Radon

Sabine Wand, Umwelt-  Bildung von 5 regionalen Arbeitsgruppen, die mit Unterstützung eines Experten ein konkretes Maßnahmenbrainstorming unternahmen und Energieagentur Kreis Karlsruhe  Maßnahmen wurden grafisch auf einer LKW-Plane festgehalten

113

114

Workshop mit der Verwaltung

Datum Dienstag, den 8. Mai 2017 von 10:30 bis 12:00 Uhr

Ort kleiner Sitzungssaal im Landratsamt

Birgit Schwegle, Sabine Wand, Thomas Beck Teilnehmer Helmut Weiß (Landrat) Dr. Renate Kapune Andrea Fahrnholz Abteilungsleiterin Kristina Kratzer Matthias Hirsch, Hauptverwaltung

Begrüßung  Integriertes Klimaschutzkonzept: strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe zur nachhaltigen Minderung der Landrat Helmut Weiß Treibhausgasemissionen im Landkreis

 Ankommen und Begrüßung durch den Landrat Helmut Weiß Vortrag  Aktueller Stand des Klimaschutzkonzeptes; erste Ergebnisse aus den Birgit Schwegle, Werkstätten & Fördermöglichkeiten für Klimaschutzprojekte Umwelt- und Birgit Schwegle, Geschäftsführerin der Umwelt- und Energieagentur Energieagentur Kreis Karlsruhe Landkreis Karlsruhe  Priorisierung der Projektansatzideen aus den Werkstätten  Definition eines Leitbildes  Zusammenfassung & weiteres Vorgehen

115

Pressemeldungen

Quelle: Nürnberger Zeitung 25. Mai 2017 Abbildung 31: Presseartikel: Erneuerbare Energien als Standortvorteil

116

Quelle: Fränkische Landeszeitung 26. Mai 2017 Abbildung 32: Presseartikel "Klimaschutz: Region mit Potenzial"

Quelle: Fränkische Landeszeitung 31. Mai 2017 Abbildung 33: Presseartikel: Klimaschutz: Wenn das Gute liegt so nah

117

Quelle: Nürnberger Zeitung 25. Mai 2017 Abbildung 34: Presseartikel: Potenzial bei Solarstrom

6.2 Kommunikationsstrategie

Wesentliche Aufgabe der Kommunikation und zugleich größter Bereich zur Einflussnahme ist der Aufbau und die stetige Weiterentwicklung eines Akteursnetzwerks und die damit verbundene Kommunikation zwischen den einzelnen Akteuren. Dies betrifft sowohl die stärkere Zusammenarbeit und Kooperation zwischen den jeweiligen Kommunen bzw. der Kreisverwaltung als auch die Vernetzung mit den lokalen Akteursgruppen. Das Wissen um und die Sensibilisierung für die Thematik ist bei vielen Akteuren im Landkreis, nicht zuletzt auf Grund der bilanziell erreichten 100 Prozent regionalen EE-Strom-Versorgung vorhanden. In analoger Weise dürfen dies auch für die Personengruppe gelten, die an der Open Space Veranstaltung 2014 zum Thema „Bürger-Energie-Wende“ teilnahmen. Obwohl mehrere Arbeitskreise bestehen, weitere Akteure themenspezifisch eingebunden werden und seit 2013 ein Netzwerk von Energiewendebeauftragten besteht hat sich in den vergangenen Jahren eine gewisse thematische Lethargie in der Bevölkerung eingestellt, deren Ursache nicht eindeutig zu identifizieren ist. Insofern stellen die folgenden Ausführungen eine Option dar, mit einem interdisziplinären besetzten Netzwerk und einer gemeinsamen Kommunikationsbasis an die bisherigen Erfolge anzuknüpfen.

118

6.2.1 Kommunikation in den Bereichen Energie / Ernährung / Technik / Mobilität

 Energie einsparen o Wie wird Energiesparen modern? Wie erklärt man den Menschen, dass Energiesparen nicht weniger Lebensqualität bedeutet? o Antwort: durch gut gelungene Praxisbeispiele mit Erläuterungen, von einer Gruppe erstellt und über Energiewendeberater in den Gemeindeblättern veröffentlicht. Durch eine Vorher-Nachher-Betrachtung kommt man zu Einsparergebnissen.

o Wie viel Energie (Strom, Gebäude, Verkehr, Produkte…) muss eingespart werden, damit der Rest mit vernünftigen Eingriffen in die Natur regional erzeugt werden kann? Antwort: ca. 50 % Einsparungen sind nötig!  Akzeptanz von Großprojekten bei der Energiewende (die Energiewende ist ein solches Großprojekt) o Voraussetzung ist die Transparenz der Politik und o die Kompromissbereitschaft der Bevölkerung. o Akzeptanz setzt Vertrauen voraus; Bürger haben oft das Gefühl, es wird über ihren Kopf entschieden. Daher ist es wichtig, die Bürger zu informieren und Beteiligungen zu organisieren. Je dezentraler (autarker), desto größer das Verständnis.

 E-Mobilität – Kombinieren mit „Dunkelstrom“ im Haus o E-Mobilität hat ihre Stärke in der Vernetzung mit dem Haushalt und dem Fahrverhalten. Strom aus Wind und Sonne kann zwar durch Umwandlung in Wasserstoff gespeichert werden, allerdings gibt es hohe Verluste. Hier ist die Speicherung in Batterien zu überlegen. Die geringe Reichweite der E-Fahrzeuge kann durch Gemeinschaftsnutzung ausgeglichen werden.

 Leistungsfähige und leistbare Mobilität – wenn das Auto zu teuer wird o Eigentlich sind alle Ideen dafür da! Lösungen: Busshuttle, Rufbus, Ruftaxi, Betriebsbusse, Schulbusse, Bürgerbusse, VGN-Linien, Mitfahrbänkla, Fahrgemeinschaften. Wer bietet was? Wer organisiert? Koordinationsstelle notwendig!

 Wie sieht die Ernährung der Zukunft aus? o Auffallend ist, das Fastfood und Nahrungsergänzungsmittel zunehmen. Daher muss ein Bewusstsein für die Ernährung geschaffen werden, und das beginnt bei den Eltern! Bewusste Ernährung ist verbunden mit Wissen und Zeit. Lösungen sind: heimisches Wild essen, z.B. einmal im Monat (Vertrieb über Jäger); saisonale Ernährung und weniger Fleischkonsum (Sonntagsbraten) anstreben; Futtermittel für Tiere im eigenen Land produzieren.

119

 Vermarktung lokaler Produkte, Regional, Bio und Fair o Problemstellung: vorhandene Produkte und Hersteller sind nicht unbedingt bekannt; auf dem Land gibt es keine guten Angebote im Gegensatz zur Stadt, die Produktion ist unzureichend, es gibt zu wenig; (jüngeren) Verbrauchern ist die saisonale und regionale Verfügbarkeit nicht bekannt; Anbieter handeln nur einzeln, Hersteller könnten sich zusammentun; Angebote im Internet, Vernetzung sowie Imagebildung für regionale Produkte fehlt im Landkreis. o Lösungsansätze: mit örtlichen Supermärkten über Regionaltheken sprechen; virtueller Marktplatz, virtuelle Regionaltheke; Information an Schulen und Kindergärten, wann gibt es welche Lebensmittel; Sammeltaxi für Auslieferung der Produkte und Personentransport; Samenfestival im Frühjahr + Erntefestival im Herbst in der Markgrafenhalle in NEA mit Bioabteilung.

6.2.2 … und noch einige Vorschläge aus der Open Space Veranstaltung 2014

 Innerer Wandel – Tiefenökologie o Es geht um die innere Motivation, eine Bewusstseinsbildung für das, was auf dem Spiel steht: „innen wandeln – außen verändern“. Methoden dazu sind: Gruppenprozesse der Tiefenökologie, Gemeinschaftsbildung, Zeitreisen – Futur II- Nachrichten aus der Zukunft, Kraft positiver Visionen nutzen, Gemeinwohlstreben – Kooperation statt Konkurrenz, Transition Towns – Städte im Wandel – Postwachstum, Minuto-Cash – alte Geldformen, Vorbild sein: Einfach. Jetzt. Tun. (Rob Hobkins), o Verantwortung für Enkel übernehmen, die Welt mit anderen Augen sehen, den ökologischen Fußabdruck senken, d.h. die CO -Bilanz von 10 Tonnen auf 2 Tonnen reduzieren. Die Energiewende ist also eine Große Transformation, ein Großer Wandel. ₂

 Menschen mobilisieren für die Energiewende o Herzen gewinnen, Tiefenökologie, konkretes Handeln, Vorbilder, infizieren, Verknüpfungen darstellen, Bewusstsein verändern, Aktivierung durch Impulse, kleine Schritte, zeitlich begrenzt, aufzeigen, was auf dem Spiel steht, konkrete Aufgaben und Projekte durchführen, o Vorteil muss erkennbar sein, Sprung in die nächste Aufgabe, persönliche Betroffenheit, Menschen entdecken und aktivieren, für was? Ziele erarbeiten, Verantwortung + Kompetenzen geben, negative Folgen aufzeigen, Lob + Anerkennung für Geleistetes, stetiger nachhaltiger Prozess, Kraft positiver Ideen nutzen, Alternativen aufzeigen. Dazu müssen Hemmnisse erkannt und beseitigt werden. o Energiewendebeauftragte in den Gemeinden müssen sich Mitstreiter suchen; sie müssen positive Ergebnisse aufzeigen in ihren Gemeinden; o Energiewende muss stetig auf der Agenda stehen!

120

 Ich habe nichts zu sagen o Der Slogan eines Sprayers wurde hier zum Thema gemacht. Wenn man nichts sagt, bleibt vielleicht mehr Zeit/Kraft zum Denken. Aber mit diesem Slogan ist kein soziales Zusammenleben möglich. Jeder Mensch hat eine Meinung! Verantwortung durch Mitreden übernehmen. Alle sollen/müssen sich am Prozess der Meinungsfindung/- bildung beteiligen. o Fazit: Besser und sicherer leben mit einer Energiewende. Energiewende voran bringen mit mehr Bürgerentscheiden zum Ausbau von PV (Photovoltaik), Windkraft und Einsparmöglichkeiten. Jeder soll mitreden und mittun!

 Vermitteln von Wissen und Notwendigkeit o Energie- und Ressourcen sparen der breiten Bevölkerung beibringen und schmackhaft machen. Anregungen auch in Unternehmen verbreiten. o Wie kann ich also die Leute im Landkreis erreichen? Internet, Gemeindebrief oder „Tupperabend“ = Energieabend mit Kochen und Sparen, zusammen mit dem Arbeitskreis Energie.

 Wie beginnt die Energiewende in der Gemeinde und wie bringt man diese voran? o Ziel: Gemeinde ist Vorbild: dazu gehört ein Grundsatzbeschluss der Gemeinde über das Durchführen/“Wollen“ der Energiewende. o Dann braucht man eine Bestandsaufnahme sowie eine –Analyse der kommunalen Liegenschaften mit Daten und Entwicklung sowie einen gemeinsamen Pool für Informationen/Ausarbeitungen. o Über Mail-Verteiler und Mitteilungsblatt kann man die Infos darüber und über Energieeinsparmöglichkeiten streuen.

o Mit kleinen, konkreten Schritten, mit einem „Stammtisch“ oder „Interessenten-Verein“, mit regelmäßigen Infos an den Bürgermeister sowie regelmäßigem Erfahrungsaustausch der Energiewendebeauftragten kann man auf einen Beschluss zur Einsparung von 20 – 40 % hinarbeiten.

121

6.2.3 Kommunikative Instrumente

Quelle: Difu 2011 Abbildung 35: Kommunikative Instrumente

6.2.4 Strukturierung der Akteure

Abbildung 36: Drei Klimateams

122

KLIMATEAM 1: Verwaltung Landratsamt + Regionalmanagement

 Koordination Leitbild

 Fortführung Energie- und Emissionsbilanzen

 „Energiepolitisches Arbeitsprogramm“

 Klimawandeleffekte (analysieren, beobachten, agieren)

 Mobilitäts- und Verkehrsplanung

 Regional- und Bauleitplanung

 Standards für Bau und Bewirtschaftung öffentlicher Gebäude

 Energiemanagement

 Interne Organisation und Weiterbildung

KLIMATEAM 2: Energiewende-Beauftragte

 Schnittstelle zwischen Landkreis u. Kommune

 Erarbeitung Kommunaler Energieplan

 Energetische Optimierung kommunaler Liegenschaften

 Kommunales Energiemanagement

 Quartiersentwicklung

 Ausbau von Wärmenetzen und EE

 Klimagerechte Bauleitplanung

 Beratungsangebote für Bürger

KLIMATEAM 3: Arbeitskreis Energie

 Entwicklung u. Umsetzung von Kampagnen einschl. Koordination und Vernetzung von Akteuren

 Bewusstseinsbildung (Schulen, Bildungseinrichtungen, Vereine)

 Mobilitätsmarketing

 Regionale Kreisläufe, regionale Produkte, Nahversorgung auf dem Land etc.

123

7 Verstetigung und Controlling

Für die erfolgreiche Umsetzung weiterführender Klimaschutzaktivitäten ist neben einem systematischen Vorgehen auch die intensive Zusammenarbeit innerhalb des Landkreises und insbesondere der Landkreisverwaltung erforderlich.

7.1 Klimaschutz – Schnittstellen und Synergien innerhalb der Kommunalverwaltung

(Veröffentlichung des Arbeitskreises Kommunaler Klimaschutz und difu Dezember 2017)

Eine 2016 durchgeführte Umfrage unter den Mitgliedern des Arbeitskreises Kommunaler Klimaschutz zeigt, dass Klimaschutzbelange Schnittstellen zu fast allen Ämtern, Ressorts und Aufgaben in öffentlichen Verwaltungen haben.

Diese Vielfalt verdeutlicht die Herausforderung für das kommunale Klimaschutzmanagement, als Mittler zwischen Beschäftigten unterschiedlicher kommunaler Funktionsbereiche zu agieren, die relevante Anforderungen an Klimaschutzvorgaben in ihrer Arbeit reflektieren sollen und wollen. Auch wenn – nicht zuletzt durch die Förderung des BMUB – viele Kommunen ein Klimaschutzmanagement installiert haben, hat es in der Regel nicht die Kraft und Akzeptanz oder Funktion, alle relevanten Schnittstellen mit gebührender Intensität zu betreuen. Gleiches gilt für den Kontakt zu externen Fachleuten sowie Beraterinnen und Beratern für Klimaschutz, Fachbüros, Fördermittelgebern, Behörden, NGOs etc., die sich sachkundig einbringen wollen.

Durch die Betreuung und Koordinierung der Schnittstellen hätte das Klimaschutzmanagement jedoch die Chance, für die Umsetzung der Klimaschutzziele in der gesamten Kommunalverwaltung zu werben, auf relevante Prozesse und Maßnahmen zielgerichteten Einfluss zu nehmen und den Klimaschutz im öffentlichen Raum an bereits umgesetzten Maßnahmen erlebbar und als Leitgedanken für individuelles Handeln übertragbar zu machen.

Quelle: AKK/Difu Abbildung 37: Am häufigsten genannte Schnittstellen von Klimaschutz innerhalb der Verwaltung. Die Bezeichnungen variieren je nach Art der Verwaltungsstruktur und -größe (Stadt, Gemeinde, Amt, Verbands- oder Samtgemeinde, Landkreis).

124

Neben der Möglichkeit der Schaffung einer zentralen Stelle eines kommunalen Klimaschutzmanagements als Scharnierfunktion zwischen den jeweiligen Verwaltungsstrukturen bietet die Einführung eines Managements-Tools die Sensibilisierung zu einer ämterübergreifenden Zusammenarbeit an:

7.2 Das Instrument des European Energy Awards

Der European Energy Award ist ein europäisches Gütezertifikat für die Nachhaltigkeit der Energie- und Klimaschutzpolitik von Kommunen. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund empfiehlt den eea als „ein hervorragendes Instrument, um kommunale Energie- und Klimaschutzpolitik strukturiert und nachhaltig umzusetzen.“

Der European Energy Award basiert auf dem schweizerischen Programm Energiestadt, dem österreichischen Programm e5 – Programm für energieeffiziente Gemeinden und dem nordrhein- westfälischen Aktionsprogramm 2000 plus, die sich schon 2003 auf ein harmonisiertes System einigten.

Inzwischen arbeitet ein Gutteil der EU an diesem Programm mit: Deutschland, Frankreich, Liechtenstein, Griechenland, Irland, Italien, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Schweiz, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Zypern (Stand Dezember 2010). In Deutschland nehmen 276 Städte und Gemeinden sowie 45 Landkreise teil (Stand März 2016).

Funktionsweise des eea: Managementzyklus, Zertifizierung und Auszeichnung als eea-spezifische Prozessschritte

Der eea liefert Instrumente für kommunale energie- und klimapolitische Aktivitäten in verschiedenen Maßnahmenbereichen.

Dazu gehören:

 das Management Tool mit Maßnahmenkatalog  die Fragebögen zur Ist-Analyse  der Prozessordner mit Prozesshandbuch  verschiedene Berechnungstools  der Themen- und Servicenavigator weitere Instrumente wie der Energie- und Klimacheck und verschiedene Vorlagen.

125

Die Maßnahmenbereiche:

Entwicklungsplanung, Raumordnung Mit kommunaler Planung schon im Vorfeld die Weichen stellen

Kommunale Gebäude und Anlagen Reduzierung von Betriebskosten des eigenen Gebäudebestandes

Versorgung / Entsorgung Kooperation mit kommunalen Energie-, Abfall- und Wasserbetrieben, auch mit Energieversorgern

Mobilität Verstärkt auf energiesparende und schadstoffarme oder -freie Verkehrsträger umsteigen

Interne Organisation ...gemäß dem energie- und klimapolitischen Leitbild anpassen

Kommunikation / Kooperation Das Verhalten Dritter beeinflussen: Bildung und Forschung, Gewerbe, Privathaushalte... Informieren, aufklären

Der eea ist ein europäisches Gütezertifikat für die Nachhaltigkeit der Energie- und Klimaschutzpolitik von Kommunen. Mittlerweile sind europaweit 1.397 Gemeinden für ihr Engagement zertifiziert. Dem eea liegt ein Qualitätsmanagementsystem zugrunde, wie es in Abbildung 38 dargestellt ist. In einem strukturierten Prozess über vier Jahre erfasst, bewertet, plant, steuert und überprüft der Landkreis mit Unterstützung eines externen Beraters regelmäßig entsprechende Aktivitäten, um weitere Potenziale nutzen zu können und umzusetzen.

Aufgrund der klaren Zielsetzungen, der detaillierten Erhebung von Leistungsindikatoren, deren Quantifizierung und einem strukturierten Controlling- und Berichtswesen fügt sich der European Energy Award optimal in eine moderne Verwaltungsführung ein.

126

Quelle: eea Abbildung 38: Strukturierter Prozess des European Energy Award

Ein fundamentaler Teil des eea ist ein Klimaschutz-Controlling-System (u.a. zur regelmäßigen Überprüfung der Fortschritte im Klimaschutz soll das kreiseigene Personal befähigen die Entwicklungen im Bereich Klimaschutz im Landkreis selbständig und transparent dokumentieren und fortschreiben zu können.

Als wesentlicher Baustein des Klimaschutzcontrollings dient eine eigens entwickelte Excel-Datei zur Fortschreibung der CO -Bilanz. Eine detaillierte Anleitung zur Anwendung dieses Tools befindet sich in der Datei. Diese Datei wurde dem Landratsamt übergeben. ₂ Das Klimaschutzcontrolling soll von einem neu einzustellenden Klimaschutzmanager (siehe Fördermittel) durchgeführt werden. Neben der systematischen Erfassung und Auswertung von klimaschutzrelevanten Daten soll der Klimaschutzmanager auch weitere Aufgaben des Projektmanagements (z.B. Koordinierung der Realisierung der Klimaschutzmaßnahmen), der Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit übernehmen.

Für eine regelmäßige Übersicht zu den Aktivitäten bietet es sich an, jährlich einen kurzen Maßnahmenbericht mit einfach zu erhebenden Zahlen und deren Entwicklung zu erstellen. Dieser dient primär der Information der internen Entscheidungsträger. Alle zwei bis vier Jahre sollte darüber hinaus ein ausführlicher Klimaschutzbericht erstellt werden. In diesem werden neben dem wichtigsten Stand der bisherigen Maßnahmenumsetzung auch Strukturen und übergreifende Ergebnisse des Klimaschutzes dargestellt.

127

Das Klimaschutzcontrolling sollte auf zwei Ebenen stattfinden:

 Top-down: Prüfung ob und inwieweit die Ziele zur Minderung des Endenergiebedarfs und der CO -Emissionen eingehalten werden. Als Grundlage dieses Controllings dient ein Excel Tool, das dem Landratsamt gereicht wurde. ₂  Bottom-up: Im Rahmen der Maßnahmenentwicklung werden konkrete Umsetzungsschritte zur Erreichung der Klimaschutzziele vorgeschlagen und bewertet. Beim Bottom-up Controlling werden einzelne Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit überprüft

Auf Basis der Gespräche, der Workshops, der Ist-Analyse und der Erfahrungen des Expertenteams wird im Folgenden ein Katalog an Maßnahmen vorgeschlagen. Diese sind in folgende sechs Handlungsfelder gruppiert – die sich an der Umsetzung des European Energy Award (eea) orientieren.

128

7.3 Implementierung der innerhalb des Klimaschutzkonzeptes entwickelten Maßnahmen in die Struktur des European Energy Awards:

European Energy Award (eea)

Landkreis- und Kommunalverwaltung, kommunale Gesellschaften, Energieversorger, Akteure Verkehrsunternehmen. Die jeweiligen Vertreter sind dabei in das „eea-Netzwerk“ bzw. das kommunale Energieteam eingebunden.

Für den vierjährigen Zertifizierungsprozess entstehen Landkreises Kosten zwischen 15.000 Kosten - 25.000 €. Anmerkungen Weiterführende Informationen zum eea: http://www.european-energy-award.de

Priorität Wirkungstiefe Allgemeine Einsparpotenzial Auswertung Investitionen Wertschöpfung

7.3.1 Maßnahmenbereich 1: Entwicklungsplanung und Raumordnung

Der Bereich Entwicklungsplanung und Raumordnung umfasst alle Maßnahmen, die eine Kommune in ihrem ureigenen Zuständigkeitsbereich, der kommunalen Entwicklungsplanung ergreifen kann, um die entscheidenden Weichen für eine bessere Energieeffizienz zu stellen und damit den Klimaschutz zu forcieren.

Die Maßnahmen reichen von einem energie- und klimapolitischen Leitbild mit Absenkpfad über eine Festlegung im Bereich der Bauleitplanung, von städtebaulichen Wettbewerben, verbindlichen Instrumenten beim Grundstücks(ver-)kauf, der Baubewilligung bis hin zur Energieberatung von Bauinteressenten.

Folgende drei Maßnahmen werden empfohlen:

Maßnahme Stärken

M1 Gründung einer regionalen hohe Wirkungstiefe, mit Multiplikatoreffekt Beitrag Energieagentur Landkreis zur regionalen Wertschöpfung

M2 Erstellung eines Energieplanes öffentliche Wahrnehmung, Multiplikator-Effekt

M3 Erstellung eines Leitbildes hohe öffentliche Wahrnehmung und Glaubwürdigkeit

129

7.3.2 Maßnahmenbereich 2: Kommunale Gebäude und Anlagen

In diesem Bereich können die Kommunen direkte Einspareffekte für den kommunalen Haushalt durch die wirtschaftliche Reduzierung von Betriebskosten ihres eigenen Gebäudebestandes erzielen. Die Maßnahmen reichen von der Bestandsaufnahme über das Energiecontrolling und -management bis hin zu Hausmeisterschulungen und speziellen Maßnahmen im Bereich der Straßenbeleuchtung.

Maßnahme Stärken

M4 Energieleitlinie für kommunale geringinvestiv, solides Energie- und Liegenschaften Kosteneinsparpotenzial

M5 Kommunales Energiemanagement solides Kosten- und Energieeinsparpotenzial

M6 Energetische Optimierung kommunaler hohes Kosten- und Energieeinsparpotenzial Liegenschaften

M7 Intracting (verwaltungsinterne Refinan- Finanzierungsgrundlage, hohes Einsparpotenzial, zierung von Energieeinsparinvestitionen) finanzielle Rückflüsse

M8 Klimagerechte Bauleitplanung / hohes Energieeinsparpotenzial, hohe Energieleitplanung Wertschöpfung

M9 Energieeffiziente Stadtbeleuchtung hohes Kosten- und Energieeinsparpotenzial, öffentliche Wahrnehmung

7.3.3 Maßnahmenbereich 3: Versorgung und Entsorgung

Der gesamte Bereich Ver- und Entsorgung wird in enger Kooperation mit kommunalen Energie-, Abfall- und Wasserbetrieben oder auch mit überregionalen Energieversorgern entwickelt. Partnerschaften im Sinne von Public – Private – Partnership zur Organisation und Finanzierung der Maßnahmen entstehen gerade in diesen Bereichen.

Die Maßnahmen reichen von der Optimierung der Energielieferverträge, der Verwendung von Ökostrom, der Tarifstruktur, Nah- und Fernwärmeversorgung, der Nutzung erneuerbarer Energien, der Nutzung von Abwärme aus Abfall und Abwasser bis hin zur Regenwasserbewirtschaftung.

Schwerpunktmäßig deckt dies den gesamten Bereich der entwickelten Projektansätze im Bereich der Wärme bzw. Energieversorgung im folgenden Kapitel ab.

7.3.4 Maßnahmenbereich 4: Mobilität

In diesem Bereich werden kommunale Rahmenbedingungen und Angebote vorgestellt, welche Bürger ermutigen, verstärkt auf energiesparende und schadstoffarme oder -freie Verkehrsträger umzusteigen. Es geht also um Maßnahmen, die zur verstärkten Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, des Fahrrads und von Fußwegen führen.

Die Maßnahmen reichen von Informationskampagnen und -veranstaltungen, der Verbesserung der Fuß- und Radwegenetze und des ÖPNV-Angebotes sowie der Planung von Schnittstellen zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern bis hin zur Parkraumbewirtschaftung, Temporeduzierung und Gestaltung des öffentlichen Raumes bis hin zum Mobilitätsverhalten der öffentlichen Verwaltung einschließlich des kommunalen Fuhrparks.

130

Im Landkreis gibt es bereits ein ausgebautes Radverkehrsnetz. Allerdings ist das Fahrradfahren aufgrund der zurückzulegenden Höhenunterschiede (bis 500m) nicht immer attraktiv. Die elektrische Unterstützung, in Form von Pedelecs wäre notwendig, um die Akzeptanz – das Auto stehen zu lassen – zu erhöhen. Im Landkreis wird bereits ein Radwegenetzkonzept erarbeitet, welches bis Ende 2017 fertig gestellt wird. Die Umsetzung erfolgt durch einen bereits eingestellten Radwegebeauftragten.

Abbildung 39: Radverkehrsnetz im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim

Quelle: https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/

Was die Entwicklung der elektrischen Lade-Infrastruktur anbelangt, sind alle Standorte unterschiedlicher Anbieter auf dem Lade-Atlas gekennzeichnet – eine übergeordnete Zusammenarbeit findet bereits statt und wird vom Land Bayern gefördert (siehe Fördermittel).

Die nicht flächendeckende Ladeinfrastruktur12 gilt als ein Hemmnis der Nutzung der Elektromobilität. Für den Nutzer muss eine in regelmäßigen Abständen kommende Möglichkeit zum Tanken gegeben sein.

Inzwischen gehört Bayern zu den führenden Bundesländern, in denen die meisten Elektroautos zugelassen werden. Den Kenntnissen der übergreifenden Plattform www.e-stations.de zufolge, hat Bayern durchschnittlich rund 164 Ladesäulen pro eine Millionen Einwohner.

12 Weiterführende Informationen zur Ladeinfrastruktur aus technischer und wirtschaftlicher Sicht finden sich im Statusbericht „Elektromobilität Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland 2015“ der Nationalen Plattform Elektromobilität.

131

Abbildung 40: Ladeinfrastruktur im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim

Quelle: http://ladeatlas.elektromobilitaet-bayern.de/

Für die Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Personenverkehrs und des Carsharings wird u.a. empfohlen einen integrierten Nahverkehrsplan zu entwickeln.

Maßnahme Stärken

M11 Entwicklung eines integrierten hohe öffentliche Wahrnehmung, solides Nahverkehrsplans Einsparpotenzial

M12 Einführung eines Carsharings in hohe Wirkungstiefe städtischen Gebieten

M13 Fahrradfreundlicher Landkreis sehr hohe öffentliche Wirkungstiefe

M14 Betriebliche Mobilitätskonzepte Glaubwürdigkeit sowie Wirkungstiefe

132

7.3.5 Maßnahmenbereich 5: Interne Organisation

Die Kommune kann im Bereich ihrer internen Organisation und Abläufe dafür sorgen, dass das Energiethema gemäß dem energie- und klimapolitischen Leitbild von allen Akteuren gemeinsam verantwortet und vorangebracht wird. Hierzu gehört die Bereitstellung personeller Ressourcen, die Umsetzung eines Aktivitätenprogramms, Weiterbildungsmaßnahmen, das Beschaffungswesen aber auch die Entwicklung und Anwendung innovativer Finanzierungsinstrumente zur Umsetzung von Maßnahmen.

Maßnahme Stärken

M16 Ausbau Mitarbeiter- / geringer Aufwand, solides Energie- und Hausmeisterschulungen Kosteneinsparpotenzial

M17 Fuhrparkmanagement öffentliche Wahrnehmgung, Kosteneinsparpotenziale

7.3.6 Maßnahmenbereich 6: Kommunikation und Kooperation

Dieser Maßnahmenbereich fasst im Wesentlichen Aktivitäten zusammen, die auf das Verbrauchsverhalten Dritter abzielen z.B. von privaten Haushalten, Universitäten, Forschungseinrichtungen, Schulen, Gewerbetreibenden, Wohnungsbaugesellschaften u.a..

Hierzu gehören Informationsaktivitäten angefangen bei Pressearbeit, Broschüren, Veranstaltungen bis hin zur Etablierung von Energietischen mit energie- und klimapolitisch relevanten und interessierten Akteuren. Dazu zählen auch Projekte in Schulen, die Einrichtung von Informations- und Beratungsstellen, die Durchführung von Wettbewerben und das Auflegen kommunaler Förderprogramme.

Auch zählen zu diesem Bereich alle Aktivitäten, die die Kommunen über ihre Stadt- und Gemeindegrenze hinweg im Sinne eines interkommunalen Erfahrungsaustausches in gemeinsamen Projekten mit anderen Kommunen umsetzt.

Maßnahme Stärken

M17 Informationsportal / Homepage Bewusstseinsbildung, Information, Klimaschutz im Landkreis Bürgerbeteiligung

M18 Dachmarke / Logo Klimaschutz Wiedererkennungswert, hohe öffentliche Wahrnehmung

M19 Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Bewusstseinsbildung, Nutzerverhaltung Klimaschutz

M20 Bildungsangebote und frühkindliche Bewusstseinsbildung, Einfluss Klimaschutzaktionen in Schulen und Nutzerverhalten Kindergärten

M21 Regionaler Klimafonds im Landkreis Finanzierungsgrundlage, hohes Einsparpotenzial, finanzielle Rückflüsse

133

Maßnahme Stärken

M22 Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung von hohe Wirkungstiefe Best Practice-Beispielen

M23 Neutrale Beratungsangebote für Bürger geringinvestiv, unabhängige Beratung, hohe ausbauen öffentliche Wahrnehmung und Vertrauen

M24 Energieeffizienz-Netzwerk / -Tische solides Einsparpotenzial, solide Wirkungstiefe und Wertschöpfung

M25 Klimafreundliches Gutscheinheft für Hebelwirkung zur Einführung neuer Bürger / Neubürger Dienstleistungen und Technologien

M26 Nachhaltiger Tourismus Ganzheitlichkeit und öffentliche Wahrnehmung

M27 Energieeinsparungskampagnen sehr hohe Wirkungstiefe, solides Einsparpotenzial

M28 Beratungsinitiative zur stärkeren Nutzung hohe Wertschöpfung, Einfluss des Solarthermiepotenzials Investitionsentscheidung

Ein wesentlicher Baustein bei der Umsetzung des Maßnahmenbereichs 6 ist schließlich ein gesamtheitliches Öffentlichkeitskonzept, das ein Bündel von kommunikativen Instrumenten (siehe folgende Abbildung) umfasst.

Quelle: Difu 2011 Abbildung 41: Kommunikative Instrumente

134

8 Literaturverzeichnis

Agentur für Erneuerbare Energien (2017): Großwärmespeicher: Zentraler Baustein einer flexiblen Strom- und Wärmeversorgung; https://www.unendlich-viel- energie.de/media/file/1201.80_Renews_Spezial_Waermespeicher_Jul17.pdf Agora Energiewende (2017): Wärmewende 2030 Schlüsseltechnologien zur Erreichung der mittel und langfristigen Klimaschutzziele im Gebäudesektor Bayerisches Landesamt für Statistik: Statistik kommunal: im Landkreis Neustadt a.d.Aisch- Bad Windsheim 09 575 https://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09575.pdf Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie (2014): Bayerischer Geothermieatlas: Hydrothermale Energiegewinnung Bundesamt für Energie (2004): Wärmenutzung aus Abwasser Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2015): Ausschreibungen/Marktanalyse Biomasse Deutsche Energieagentur (2017): der dena Gebäudeenergiereport 2016 Deutsches Institut für Urbanistik (2011): Praxisleitfaden Klimaschutz in Kommunen Heinrich Böll Stiftung (2015): Wärmewende in Kommunen - Leitfaden für den klimafreundlichen Umbau der Wärmeversorgung https://www.boell.de/sites/default/files/waermewende-in- kommunen_leitfaden.pdf?dimension1=oen HIR Hamburg Institut Research gGmbH (2016): Förder- und Finanzierungsleitfaden für Freiflächen- Solarthermie-Anlagen mit Wärmespeicher und Anbindung an Wärmenetze: http://solar-district- heating.eu/Portals/21/20160725_SolnetBW_F%C3%B6rderleitfaden_2Auflage.pdf HIR Hamburg Institut Research gGmbH (2017): Planungs- und Genehmigungsleitfaden für Freiflächen-Solarthermie: http://www.hamburg- institut.com/images/pdf/forschungsberichte/160721_Planungsleitfaden_2 Auflage.pdf Kschischenk, Holger (2017): Energieeffiziente Straßenbeleuchtung: http://www.planungsleitfaden-strassenbeleuchtung.de Nationale Plattform Elektromobilität (2015): Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland: Statusbericht und Handlungsempfehlungen 2015

135

9 Anhang

9.1 Projektansätze „Wärme“

9.2 Kommunale Steckbriefe

136 Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

Projektansätze „Wärme“

M 1: Erweiterung der Nahwärmeversorgung in Bad Windsheim

Idee Die Stadtwerke Bad Windsheim betreiben das Nahwärmenetz, das mit der Abwärme der Gießerei Heunisch gespeist wird. Versorgt werden das Schulzentrum sowie die Therme und die dazu gehörigen Hotels. Eine Erweiterung auf die umliegenden kommunalen Liegenschaften (z.B. Gymnasium) und die ist zu überprüfen. Akteure Kommunalverwaltung, Nahwärmenetzbetreiber

Status Idee

Ort Bad Windsheim

Nächste Schritte Technische Klärung der Abnehmerpotenziale umliegender Verbraucher

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim i

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 2: Energetische Nutzung des Klärgases in Bad Windsheim

Idee Die von der Stadt Windsheim betriebene Kläranlage wird demnächst erweitert, da weitere Lieferanten angeschlossen werden. Es existiert bereits ein BHKW, welches die Kläranlage mit Strom und Wärme versorgt und demnächst modernisiert werden soll. Es ist zu überprüfen, ob das zusätzlich anfallende Klärgas energetisch genutzt werden und in das angrenzende Nahwärmenetz eingebunden werden kann. Akteure Stadtverwaltung (inkl. Klärwerksbetreiber), Nahwärmenetzbetreiber und Anwohner

Status Erweiterung der Kläranlage (und damit zusätzliches Gaspotenzial)

Ort Bad Windsheim

Nächste Schritte Ermittlung der überschüssigen Wärmemenge und weiterer Abnehmer

ii Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 3: Biogasanlagen-Anbindung in Baudenbach

Idee In Baudenbach ist ein Neubaugebiet mit Niedrigenergiestandards ausgewiesen. Es ist zu überprüfen, ob die Anbindung an die bestehende Biogasanlage über ein Nahwärmenetz wirtschaftlich ist. Dies ist abhängig von der zu erwarteten Energiedichte. Denkbar ist zudem die Klärgasnutzung des naheliegenden Klärwerks im Südwesten im Nachbarkreis.

Akteure Klärgasbetreiber, Biogasanlagenbetreiber, Abnehmer und Kommune

Status Klärung Beantragung des Förderprogrammes „Energienutzungsplan“

Ort Baudenbach

Nächste Schritte Erörterung der Möglichkeiten zur Einbindung des Klärgases

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim iii

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 4: Industrielle Abwärmenutzung Firma BIG in Burghaslach

Idee Das Unternehmen BIG Spielwarenfabrik GmbH Co.KG im Industriegebiet von Burghaslach stellt Bobby Cars aus Kunststoff her. Im Spritzgussverfahren entsteht Wärme, die teilweise bereits vom Unternehmen selbst für die Gebäudebeheizung genutzt wird. An kalten Tagen wird mit einer Holzhackschnitzelanlage unterstützend geheizt. Es ist zu überprüfen, inwieweit die industrielle Abwärme ganzjährig genutzt und die Versorgung mit Wärme auf die umliegenden Verbraucher ausgedehnt werden kann.

Akteure Firma BIG Spielwarenfabrik GmbH &Co.KG, Kommune Burghaslach

Status Idee (Abwärme wird anteilig bereits genutzt)

Ort Burghaslach

Nächste Schritte Klärung der Nutzung des überschüssigen Abwärmepotenzials in den Sommermonaten

iv Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 5: Gemeinschaftsbiogasanlage in Emskirchen

Idee Ortsansässige Bauern schließen sich zum Betrieb einer weiteren Biogasanlage für die Versorgung von Emskirchen zusammen. Als Substrat werden vorrangig Gülle und Mist eingesetzt.

Akteure Ortsansässige Bauern

Status Idee

Ort Emskirchen

Nächste Schritte Sondierungsgespräche mit den ortsansässigen Bauern mittels externer Moderation

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim v

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 6: Industrielle Abwärme der Gubesch Group in Emskirchen

Idee Aktuell hat die Gubesch Group mit ihren drei Standorten überschüssige Wärme und muss im Sommer notkühlen. Für die energetische Nutzung dieser Wärme gibt es mehrere technische Möglichkeiten: Die überschüssige Wärme kann entweder als Nahwärme umliegend bereitgestellt werden oder sie dient der Kälteerzeugung (Absorptionskältemaschine).

Akteure Gubesch Group – Unternehmen für Kunststoff-Engineering und Thermoforming, Kommune Emskirchen

Status Idee

Ort Emskirchen

Nächste Schritte Untersuchung der technischen Möglichkeiten und Diskussion mit der Firma zur weiteren Vertiefung

vi Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 7: Solarthermie-Freiflächen-Anlage in Emskirchen

Idee In Emskirchen existieren innerörtliche Freiflächen, die sich möglicherweise zur Solarthermie-Nutzung eignen. In Ergänzung mit einem saisonalen Großspeicher könnten ganzjährig Verbraucher mit Wärme versorgt werden.

Akteure Emskirchen und kommunale Allianz Aurach-Zenn

Status Idee

Ort Emskirchen

Nächste Schritte Umsetzung eines Quartierskonzeptes zur Klärung und Ermittlung der weiteren Fragen (Größe der Solarthermiefreiflächen, mögliche Speicherarten und - größen, Abnehmerpotenziale)

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim vii

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 8: Bau von Fernwärme- oder Mikrogasleitungen in Ergersheim

Idee In Neuherberg und Ermetzhofen beliefern zwei Biogasanlagen umliegende Verbraucher (u.a. in Rudolzhofen) mit Wärme. Es ist zu überprüfen, inwieweit Mikrogasleitungen im Zuge der geplanten Neuverlegung der Abwasserleitungen nach Ergersheim verlegt werden können, um die dortigen Gebäude und kommunalen Einrichtungen ebenfalls mit Biogas zu versorgen und die bestehende Ölversorgung zu ersetzen.

Akteure Kommune, Biogasbetreiber

Status Konzeptionsentwicklung

Ort Neuherberg

Nächste Schritte Zeitliche Klärung der Verlegung der Abwasserleitungen und Ermittlung der Abnehmerpotenziale in Ergersheim sowie mögliche Betreiberstrukturen

viii Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 9: Industrielle Abwärmenutzung in Ergersheim

Idee Die Firma MEKRA Lang GmbH & Co. KG, die Rundumsichtsysteme für den Nutzfahrzeugbereich produziert, betreibt auf ihrem Firmengelände bereits ein eigenes Nahwärmenetz. Es ist zu überprüfen, inwieweit die industrielle Abwärme ganzjährig genutzt und die Wärmeversorgung auf die umliegenden Verbraucher ausgedehnt werden kann, um weitere Ressourcen einzusparen.

Akteure Unternehmen MEKRA Lang GmbH, Bürgermeister

Status Abwärme wird bereits teilweise genutzt

Ort Ergersheim

Nächste Schritte Klärung des Abwärme- und Abnehmerpotenzials

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim ix

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 10: Mikrogasleitung in Langenfeld

Idee In Hohenholz existiert eine Biogasanlage ohne Wärmekonzept. Zu prüfen ist der Bau einer Mikrogasleitung und eines Satelliten-BHKWs in Langenfeld, um das dortige Nahwärmenetz zu erweitern und mit Wärme zu versorgen.

Akteure Biogasanlagenbetreiber, Kommune und Abnehmer

Status Biogasanlage ohne Wärmekonzept

Ort Langenfeld

Nächste Schritte Klärung der Bereitschaft zur Abgabe von Biogas und mögliches Abnehmerpotenzial

x Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 11: Aufbau eines Nahwärmenetzes in Markt Bibart

Idee In Markt Bibart ist eine Schulsanierung geplant, in deren Zuge eine Holzhackschnitzelanlage und ein Erdgasspitzenlastkessel für die Wärmeversorgung installiert werden sollen. Beides sind optimale ergänzende Komponenten für die Auslegung eines Nahwärmesystems. Das Nahwärmesystem könnte das naheliegende geplante Baugebiet (5 ha, Wohnen, Kleingewerbe, Freizeitpark), eventuelle Abwärme aus dem Spanplattenwerk Rauch sowie Wärme aus solarthermischen Auf-Dach-Anlagen einschließen. Akteure Verwaltung, Gewerbetreiber, Stadtwerke, Rauch Spanplattenwerk GmbH

Status bereits laufende Sanierungsarbeiten

Ort Markt Bibart

Nächste Schritte Klärung überschüssiger Abwärmepotenziale des Spanplattenwerkes

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim xi

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 12: Energetische Güllenutzung der Mastanlagen in Markt Nordheim/Ulsenheim

Idee In Ulsenheim gibt es bereits eine Nahwärmeversorgung auf Basis einer Biogasanlage sowie einer Holzhackschnitzelanlage für die Spitzenlast. Sie versorgt bereits 90% des Gebietes mit Wärme. Südlich von Ulsenheim liegen eine Vielzahl von Schweinemastbetrieben und eine Hühnerfarm, die große Mengen an Gülle verursachen. Diese Feststoffe dienen anstelle von Mais oder Zuckerrüben der lokalen Biogasproduktion. Hier ist zu klären, ob das Biogas Holzhackschnitzel ersetzen oder ob das Biogas umliegende Ortschaften versorg en könnte (Biogasleitung). Akteure Biogasbetreiber, Schweinemastbetreiber, Gemeinde Ulsenheim Hinweise Weiterführende Informationen zu Gülle-Kleinanlagen http://www.bioenergyfarm.eu/wp-content/uploads/2015/11/Heft_G%C3%BClle- Kleinanlagen_FNR-2015.pdf Ort Ulsenheim Nächste Schritte Erste Gespräche mit Schweinemastbetreiber über Potenziale & Nutzen; Klärung, ob mit einer Biogasleitung umliegende Ortschaften mit einem Biogas- BHKW mit Wärme und Strom versorgt werden können.

xii Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 13: Abwärmenutzung in Münchsteinach

Idee In Münchsteinach befinden sich neben einer Vielzahl von Verbrauchern auch einige nutzbare Wärmequellen, wie beispielsweise der Weiher, dem mittels einer Wärmepumpe Wärme entzogen werden kann, sowie die Brauerei oder das Klärwerk. Mögliche Großverbraucher sind die Brauerei oder der Campingplatz.

Akteure Betreiber der Brauerei und des Campingplatzes sowie Kommune (Klärwerk, Schwimmbad)

Status Vorbereitung zur Beauftragung eines Quartierskonzeptes

Ort Münchsteinach

Bei der Erstellung eines Quartierskonzeptes können konkrete technische Nächste Schritte Lösungen erörtert und verifiziert werden

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim xiii

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 14: Errichtung eines Nahwärmenetzes in Neustadt an der Aisch

Idee Derzeit werden die kommunalen Liegenschaften in der Ansbacher Straße mit einer zentralen Holzhackschnitzelheizung mit Wärme versorgt. Im Zusammenhang mit der Sanierung der Ansbacher Str. gibt es die Möglichkeit, die Synergien der Straßenbauarbeiten für die Errichtung eines Nahwärmenetzes zu nutzen und weitere Einrichtungen an das Nahwärmesystem anzuschließen.

Akteure Altenheim, Berufsschule, Caritas Gemeindezentrum, altes Finanzamt, Ämterzentrum, Kindergarten, Wohnanlage, NeuStadtWerke

Status Umsetzung der Sanierung der Ansbacher Straße 2018

Ort Neustadt an der Aisch

Nächste Schritte Klärung, ob noch Nahwärmeleitungen im Zuge der Sanierung berücksichtigt werden können.

xiv Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 15: Wärmenutzung bestehender Biogasanlagen in Neustadt an der Aisch

Idee Umliegend zu Unternesselbach gibt es zwei Biogasanlagen, die Strom und Wärme produzieren. Denkbar ist eine Erweiterung der Nahwärmeabnehmer auf den Ortskern Unternesselbach, die über eine Biogasleitung und einem Satelliten-BHKW lokal mit Wärme versorgt werden.

Akteure Biogasbetreiber, Kommune

Status Biogasanlagen ohne Wärmekonzept

Ort Unternesselbach

Nächste Schritte Klärung der Bereitschaft zur Abgabe von Biogas und mögliches Abnehmerpotenzial

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim xv

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 16: Industrielle Abwärmenutzung in Neustadt an der Aisch

Idee Im südöstlichen Teil von Kleinerlbach liegt das Gewerbegebiet, in dem sich ein Galvanikbetrieb, der demnächst erweitern will, und eine Druckerei befinden. Beide Betriebe produzieren Abwärme, die möglicherweise zur Warmwasser- und/oder Heizwärmeunterstützung bereitgestellt werden kann. Es könnten zudem das angrenzende Wohngebiet und die geplanten Neubaugebiete Klinger I und Klinger II angeschlossen werden, um Einzelheizungssysteme mit fossilen Brennstoffen zu vermeiden.

Akteure Stadtverwaltung, Gewerbebetriebe und Abnehmer

Status Vorbereitung zur Quartiersuntersuchung

Ort Kleinerlbach

Nächste Schritte Ermittlung des Energiebedarfs bzw. der Energiebereitstellung sowie Klärung geplanter Tiefbauarbeiten im Gebiet als Synergienutzung

xvi Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 17: Industrielle Abwärmenutzung in Neustadt an der Aisch

Idee Die Firma FrankenBrunnen GmbH & Co.KG produziert heißes Abwasser bei der Reinigung der Getränkeflaschen. Die Abwärme wird bereits im Winter genutzt. Die Idee ist, diese Wärme mittels der Absorbertechnik für die Kälteproduktion im Sommer zu nutzen. Hierfür ist es notwendig, die Wärme vor weiterer Abkühlung (d.h. vor Abfluss in das Abwasser) abzunehmen.

Akteure Firma Frankenbrunnen

Status Ideenfindung zur Nutzung der Wärme zur Kühlung

Ort Neustadt an der Aisch

Nächste Schritte Klärung der Menge und der Temperatur des Abwassers vor Abfluss in das Abwasser

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim xvii

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 18: Innovatives Null-Emissionshaus in Neustadt an der Aisch

Idee Die Lebenshilfe Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim e.V. plant derzeit mehrere Neubauten in der Karl-Eibl-Straße. Angedacht ist ein eigenes kleines Nahwärmenetz in Kombination mit PV-Anlagen und einer Pelletheizung. Dieser Neubau bietet die Chance für ein besonders innovatives und ambitioniertes Projekt, beispielsweise der Umsetzung eines Null- Emissionshauses oder Aktivhauses, das angrenzende Verbraucher zusätzlich mitversorgt. Akteure Lebenshilfe Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim e.V., Stadt Neustadt a.d.Aisch

Status Konzeptionsentwicklung

Ort Neustadt a.d.Aisch

Nächste Schritte Als ersten Schritt ist es notwendig gemeinsam mit den Eigentümern, die potenziellen Wärme- und Stromquellen zu definieren. Als innovatives Konzept (Erstellung eines Energiegrobkonzeptes) besteht die Chance auf Bundesfördermittel (z.B. Klimaschutz-Modellprojekt)  Antrag auf Fördermittel.

xviii Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 19: Quartierskonzept in Neustadt an der Aisch

Idee In Neustadt a.d.Aisch sind eine Vielzahl an Verbrauchern mit einer hohen Energiedichte (spezifischer Energiebedarf) sowie eine hohe Anzahl von potenziellen Wärmelieferern ansässig. Denkbar ist beispielsweise die Abwärmenutzung aus der Aisch oder dem Klärwerk sowie die Einbindung der Biogasanlage in ein Nahwärmekonzept.

Akteure Verwaltung Neustadt a.d.Aisch, NeuStadtWerke

Status Konzeptionsentwicklung

Ort Neustadt an der Aisch

Nächste Schritte Erstellung eines Quartierskonzepts mit Bürgerbeteiligung zur Untersuchung verschiedener Nahwärmelösungen

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim xix

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 20: Erweiterung des Nahwärmenetzes in Obernzenn

Idee Die Biogasanlage der Bioenergie Brachbach GmbH & Co.KG versorgt Unternzenn mit Wärme. Da noch Abwärmekapazitäten frei sind, besteht von Seiten des Unternehmens seit Längerem die Idee, nach Obernzenn zu erweitern. Da der Ortsteil mit Gas versorgt ist, ist der vorgeschlagene Wärmepreise nicht attraktiv genug. Demnächst wird möglicherweise ein Seniorenzentrum an das Nahwärmesystem angeschlossen. Die angefragte Behindertenwerkstatt hingegen setzt auf eine eigene Pelletheizung. Aufgrund der freien Kapazitäten und mit Blick auf den Ersatz von Erdgas sollte ein moderierter Dialog mit Unterstützung unabhängiger Dritter stattfinden, um alternative Konzepte ausfindig zu machen. (z.B. Biogasleitung mit Satelliten- BHKW) Akteure Bio energie Brachbach GmbH & Co.KG, Gemeinde Obernzenn, OT Unternzenn

Status Prüfung des Anschlusses eines Seniorenzentrums an das Nahwärmenetz

Ort Obernzenn

Nächste Schritte Prüfung der Energieversorgung mittels einer Biogasleitung mit Satelliten-BHKW

xx Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 21: Industrielle Abwärmenutzung in Simmershofen

Idee Im Ortsteil Auernhofen stellt die Firma WIRA GmbH Verbindungselemente aus Kupfer, Stahl und Messer für Druckluftanlagen her. Es ist zu überprüfen, inwieweit die dabei entstehende Wärme wirtschaftlich nutzbar ist und ggf. umliegende Gebäude mitversorgen könnte. Die Firma betreibt bereits eine eigene PV-Anlage zur Eigenstromversorgung und verfügt über ein Umweltmanagement.

Akteure Firma WIRA GmbH

Status Idee

Ort Auernhofen

Nächste Schritte Klärung des Wärmepotenzials (Temperaturmessungen) des Produktionsprozesses, insbesondere der Anlagentechnik zur (Kalt)Verformung der Verbindungselemente

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim xxi

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 22: Industrielle Abwärmenutzung in Sugenheim

Idee Die Firma Staedtler Mars Deutschland GmbH mit einem Werk in Sugenheim stellt Stifte und Radierer her. Bei der Produktion fällt Abwärme an. Das Unternehmen prüft derzeit, die innerbetriebliche Abwärmenutzung um den Einsatz von Heizöl zu reduzieren.

Denkbar ist darüber hinaus, dass die umliegenden Wohngebiete über ein Nahwärmenetz mit dieser industriellen Abwärme als eine Wärmequelle versorgt werden.

Akteure Firma Staedtler Mars Deutschland GmbH, Gemeinde Sugenheim

Status interne Planung der Abwärmenutzung

Ort Sugenheim

Nächste Schritte Untersuchung des verbleibenden Wärmepotenzials und möglichen Ergänzungs- und Spitzenversorgungsoptionen (z.B. Holzpelletkessel oder Solarthemieanlagen)

xxii Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 23: Erweiterung Nahwärme in Trautskirchen

Idee In Trautskirchen gibt es eine Biogasanlage, deren Abwärme bereits für eine Molkerei und die anliegenden Haushalte genutzt wird. Die Biogasanlage in Fröschendorf versorgt bereits die Landwirtschaft sowie anliegende Haushalte. Bei dieser Anlage sind noch Wärmekapazitäten frei.. Die Wärmemenge, die bei dem optimalen Wirkungsgrad der Biogasanlage entsteht, sollte die Grundlast des zu versorgenden Wärmegebietes sein. Die Wärmeleistung der Biogasanlage sollte ca. 15% der Wärmeleistung der Abnehmer entsprechen. Die Idee lautet, weitere Haushalte und Gebäude anzuschließen, um das Nahwärmenetz zu erweitern. Beispielsweise kann für die Versorgungssicherheit zusätzlich eine Holzhackschnitzelanlage eingebunden werden. Akteure Bioenergiebetreiber Status Konzept Ort Fröschendorf Nächste Schritte Untersuchung des Abnahmepotenzials der umliegenden Liegenschaften, um das Abwärmepotenziale der Biogasanalage zu 100% in der Grundlast zu nutzen.

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim xxiii

Anhang Teil 2 - Projektansätze „Wärme“

M 24: Industrielle Abwärme Firma Hombach in Uehlfeld

Idee Die Firma Ernst Hombach GmbH & Co.KG produziert mit ihren Thermoformanlagen Wärme, die energetisch fast ganzjährig genutzt werden könnte. Die anliegende Lackiererei nutzt diese Abwärme bereits für den Trocknungsvorgang. Ein bereits erstelltes Energiekonzept ergab die Unwirtschaftlichkeit der Umsetzung eines Rohrleitungssystems mit Wärmespeicher, um angrenzende Verbraucher mit Wärme zu versorgen. Es ist zu überprüfen, ob im Zuge von Tiefbauarbeiten Synergien z.B. zur Biogasanlage Demantsfürth genutzt und die Wirtschaftlichkeit verbessert werden kann. Alternativ zur Nutzung von großen Wärmespeichern wird die Wirtschaftlichkeit durch einen größeren Nutzerradius verbessert, indem die Abwärme als Grundlast genutzt wird.

Akteure Firma Ernst Hombach GmbH & Co. KG, Gemeinde Uehlfeld Status Konzept Ort Uehlfeld, Demantsfürth Nächste Schritte Klärung des maximalen Abnehmerpotenzials / Einsatz der Abwärme als Grundlast und regenerative Energien als Ergänzung

xxiv Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Anhang Teil 2 - Legende

Legende

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim xxv

Kommunale Steckbriefe

Bad Windsheim

Einwohner 12.047 Fläche 78 km²

Indikatoren 8,64 MWh Strombedarf pro Einwohner 12,72 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung ja

Neubaugebiete? nein

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau ja

Straßenerneuerung ja

Kanalsanierung ja

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 104.058,49

Wärme 208.233,18 Wärme

Kraftstoffe 98.984,89 Kraftstoffe Gesamt 411.276,56

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂ ₂

24% 21% Private Haushalte Private Haushalte 22.589

Gewerbe/ Handel/ 10.076 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 47.630 Industrie Kommunale 956 9% Liegenschaften 1% Verkehr 25.637 Kommunale Liegenschaften Gesamt 106.888

Verkehr

45%

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim a

Kommunale Steckbriefe Baudenbach

Einwohner 1.171 Fläche 22 km²

Indikatoren 2,28 MWh Strombedarf pro Einwohner 4,80 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 29,72 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? nein , k.A.

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau

Straßenerneuerung

Kanalsanierung

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

11% Strom Strom 2.670,28

Wärme 10.126,58 Wärme

Kraftstoffe 11.362,64 Kraftstoffe 47% Gesamt 24. 159,50

42%

₂ CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 2.206 Gewerbe/ Handel/ 40% 88 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 274 Industrie Kommunale 30 Liegenschaften Verkehr 2.943 53% Kommunale Liegenschaften Gesamt 5.540

Verkehr 2%

5% 0%

b Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Kommunale Steckbriefe Burgbernheim

Einwohner 3.109 Fläche 42 km²

Indikatoren 9,41 MWh Strombedarf pro Einwohner 8,93 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner - kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung ja

Neubaugebiete? nein , k.A.

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau

Straßenerneuerung

Kanalsanierung

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 29.263,58

Wärme 37.377,44 Wärme

Kraftstoffe 30.232,00 Kraftstoffe Gesamt 96. 873,02

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂ ₂ 23% Private Haushalte Private Haushalte 6.409 29%

Gewerbe/ Handel/ 764 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 11.436 Industrie Kommunale 750 3% Liegenschaften Verkehr 7.830 Kommunale Liegenschaften 3% Gesamt 27.189

Verkehr

42%

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim c

Kommunale Steckbriefe Burghaslach

Einwohner 2.552 Fläche 44 km²

Indikatoren 5,63 MWh Strombedarf pro Einwohner 6,86 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 38,59 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? Ja , nur Fa. BIG Spielwarenfabrik

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau ja

Straßenerneuerung

Kanalsanierung

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

22% Strom Strom 14.360,28

Wärme 25.827,05 39% Wärme

Kraftstoffe 25.902,38 Kraftstoffe Gesamt 66.089,72

39%

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

28% Private Haushalte Private Haushalte 4.847 Gewerbe/ Handel/ 595 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 4.867 39% Industrie Kommunale 172 Liegenschaften 4% Verkehr 6.709 Kommunale Liegenschaften Gesamt 17.190

Verkehr

1% 28%

d Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Kommunale Steckbriefe Dachsbach

Einwohner 1.705 Fläche 21 km²

Indikatoren 2,50 MWh Strombedarf pro Einwohner 5,27 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 4,16 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? ja , k.A.

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau

Straßenerneuerung

Kanalsanierung

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

12% Strom Strom 4.259,43

Wärme 14.440,11 Wärme

Kraftstoffe 18.157,37 Kraftstoffe Gesamt 36.872,29 49%

39%

₂ CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 3.585 Gewerbe/ Handel/ 39% 301 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 641 Industrie Kommunale 41 Liegenschaften 51% Verkehr 4.703 Kommunale Liegenschaften Gesamt 9.271

Verkehr 3%

7% 0%

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim e

Kommunale Steckbriefe Diespeck

Einwohner 3.659 Fläche 21 km²

Indikatoren 3,26 MWh Strombedarf pro Einwohner 6,28 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 29,75 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung ja

Neubaugebiete? nein , k.A.

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau

Straßenerneuerung

Kanalsanierung

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

12% Strom Strom 11.920,70 Wärme Wärme 54.504,87 35%

Kraftstoffe 35.243,25 Kraftstoffe Gesamt 101.668,83

53%

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂ ₂

Private Haushalte 28% Private Haushalte 6.530

Gewerbe/ Handel/ 903 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 6.545 39% Industrie Kommunale 216 Liegenschaften 4% Verkehr 9.128 Kommunale Liegenschaften Gesamt 23.322

Verkehr

1% 28%

f Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Kommunale Steckbriefe Dietersheim

Einwohner 2.218 Fläche 31 km²

Indikatoren 2,51 MWh Strombedarf pro Einwohner 5,73 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 30,55 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? nein , ja, nur begrenzt

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau ja

Straßenerneuerung nein

Kanalsanierung ja / Hochwasserschutz

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 5.571,69

Wärme 19.820 ,69 Wärme

Kraftstoffe 22.734,70 Kraftstoffe Gesamt 48.127,08

₂ CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 4.391 36% Gewerbe/ Handel/ 961 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 734 Industrie Kommunale 286 48% Liegenschaften Verkehr 5.888 Kommunale Liegenschaften Gesamt 12.261

Verkehr 8%

2% 6%

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim g

Kommunale Steckbriefe Emskirchen

Einwohner 5.956 Fläche 17 km²

Indikatoren 4,12 MWh Strombedarf pro Einwohner 9,48 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 41,97 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? ja

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau 1. Stufe fertig, Ende 2018

Straßenerneuerung permanent ca. 200.000 €/a Kanalsanierung letzen 8 Jahre immer wieder - 7 OT fertig mit Anschluss an Kläranlage Emskirchen

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 24.518,48

Wärme 75.178,18 Wärme

Kraftstoffe 62.014,07 Kraftstoffe Gesamt 161.710,73

₂ CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

28% Private Haushalte Private Haushalte 11.293 Gewerbe/ Handel/ 1.302 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 11.039 40% Industrie Kommunale 314 Liegenschaften 3% Verkehr 16.062 Kommunale Liegenschaften Gesamt 40.010

Verkehr

1% 28%

h Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Kommunale Steckbriefe Ergersheim

Einwohner 1.086 Fläche 30 km²

Indikatoren 21,75 MWh Strombedarf pro Einwohner 16,42 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 57,53 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? nein , nein

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau Auftragsvergabe

Straßenerneuerung Dorferneuerung in 2 OT

Kanalsanierung wie bei Straßenerneuerung

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

19% Strom Strom 23.618,59 Wärme Wärme 31. 297,96 35%

Kraftstoffe 13.181,98 Kraftstoffe Gesamt 68.098,53

46%

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂ ₂ 12% Private Haushalte Private Haushalte 2.225 1% 18% Gewerbe/ Handel/ 183 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 12.808 1% Industrie Kommunale 121 Liegenschaften Verkehr 3.414 Kommunale Liegenschaften Gesamt 18.751

Verkehr

68%

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim i

Kommunale Steckbriefe Gallmersgarten

Einwohner 737 Fläche 15 km²

Indikatoren 4,13 MWh Strombedarf pro Einwohner 5,77 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner - kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? nein , k.A.

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau

Straßenerneuerung

Kanalsanierung

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

17% Strom Strom 3.046,17

Wärme 7. 020,12 Wärme

Kraftstoffe 8.166,01 45% Kraftstoffe Gesamt 18.232 ,31

38%

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 1.606 35% Gewerbe/ Handel/ 136 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 654 Industrie Kommunale 46% 68 Liegenschaften Verkehr 2.115 Kommunale Liegenschaften Gesamt 4.580 3%

Verkehr

14% 2%

j Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Kommunale Steckbriefe Gerhardshofen

Einwohner 2.529 Fläche 27 km²

Indikatoren 2,25 MWh Strombedarf pro Einwohner 5,42 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 12,46 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? nein , k.A.

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau

Straßenerneuerung Gemeinde/FWF

Kanalsanierung ja

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

10% Strom Strom 5.699,38

Wärme 23.37 5,09 Wärme

Kraftstoffe 26.260,03 Kraftstoffe 48% Gesamt 55.334,50

42%

₂ CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 4.759 34% Gewerbe/ Handel/ 335 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 1.782 Industrie Kommunale 214 Liegenschaften 49% Verkehr 6.801 Kommunale Liegenschaften Gesamt 13.891 2%

Verkehr

13% 2%

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim k

Kommunale Steckbriefe Gollhofen

Einwohner 833 Fläche 67 km²

Indikatoren 7,50 MWh Strombedarf pro Einwohner 7,91 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 36,65 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung ja

Neubaugebiete? ja , k.A.

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau ja

Straßenerneuerung ja

Kanalsanierung ja

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom 27% Strom 6.251,41

Wärme 7.488,58 Wärme 41% Kraftstoffe 9.508,62 Kraftstoffe Gesamt 23.248,60

32%

₂ CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂ 26% Private Haushalte Private Haushalte 1.674 Gewerbe/ Handel/ 206 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 1.927 39% Industrie Kommunale 53 3% Liegenschaften Verkehr 2.463 Kommunale Liegenschaften Gesamt 6.323

Verkehr

1% 31%

l Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Kommunale Steckbriefe Gutenstetten

Einwohner 1.308 Fläche 21 km²

Indikatoren 3,38 MWh Strombedarf pro Einwohner 5,99 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 26,09 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? nein , k.A.

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau

Straßenerneuerung

Kanalsanierung

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

13% Strom Strom 4.427,57

Wärme 16.414,20 Wärme 40% Kraftstoffe 13.869,08 Kraftstoffe Gesamt 34.710,85

47%

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

30% Private Haushalte Private Haushalte 2.535 Gewerbe/ Handel/ 294 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 1.862 43% Industrie Kommunale 40 Liegenschaften Verkehr 3.592 Kommunale 4% Liegenschaften Gesamt 8.323

Verkehr

1% 22%

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim m

Kommunale Steckbriefe Hagenbüchach

Einwohner 1.369 Fläche 12 km²

Indikatoren 2,20 MWh Strombedarf pro Einwohner 5,68 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 46,58 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? ja , k.A.

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau

Straßenerneuerung bei Bedarf

Kanalsanierung bei Bedarf

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 3.006,04

Wärme 12.019,09 Wärme

Kraftstoffe 13.408,60 Kraftstoffe Gesamt 28.433,73

₂ CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 2.786 39% Gewerbe/ Handel/ 46 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 698 Industrie Kommunale 158 Liegenschaften 48% Verkehr 3.473 Kommunale Liegenschaften Gesamt 7.162

Verkehr 1%

10% 2%

n Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Kommunale Steckbriefe Hemmersheim

Einwohner 648 Fläche 24 km²

Indikatoren 2,42 MWh Strombedarf pro Einwohner 5,85 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 31,36 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? ja

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau nein

Straßenerneuerung nein

Kanalsanierung nein

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

10% Strom Strom 1.568,04

Wärme 6.315,90 Wärme

Kraftstoffe 8.254,22 Kraftstoffe Gesamt 16.138 ,16

51%

39%

₂ CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 1.540 Gewerbe/ Handel/ 39% 158 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 95 Industrie Kommunale 79 Liegenschaften Verkehr 2.138 53% Kommunale Liegenschaften Gesamt 4.010

Verkehr 4%

2% 2%

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim o

Kommunale Steckbriefe Illesheim

Einwohner 876 Fläche 21 km²

Indikatoren 14,32 MWh Strombedarf pro Einwohner 10,01 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner - kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? nein , k.A.

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau

Straßenerneuerung

Kanalsanierung

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 12.542,32 30%

Wärme 8.889,00 Wärme 41% Kraftstoffe 9.125,20 Kraftstoffe Gesamt 30.556,52

29%

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂ ₂

23% Private Haushalte Private Haushalte 2.098 25% Gewerbe/ Handel/ 205 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 4.538 2% Industrie Kommunale 114 Liegenschaften 1% Verkehr 2.363 Kommunale Liegenschaften Gesamt 9.319

Verkehr

49%

p Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Kommunale Steckbriefe Ippesheim

Einwohner 1.087 Fläche 24 km²

Indikatoren 3,84 MWh Strombedarf pro Einwohner 10,44 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 45,90 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? nein

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau läuft im Moment

Straßenerneuerung ggf. ab 2020

Kanalsanierung Planung 2017

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 4.169,92

Wärme 12.812,86 Wärme

Kraftstoffe 13.273,10 Kraftstoffe Gesamt 3 0.255,88

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 2.613 34%

Gewerbe/ Handel/ 253 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 1.408 45% Industrie Kommunale 24 Liegenschaften Verkehr 3.438 Kommunale Liegenschaften Gesamt 7.736 3%

Verkehr

0% 18%

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim q

Kommunale Steckbriefe Ipsheim

Einwohner 2.107 Fläche 42 km²

Indikatoren 2,77 MWh Strombedarf pro Einwohner 5,38 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 27,33 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? ja , k.A.

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau fertig 2017

Straßenerneuerung 2018 Kaubenheim

Kanalsanierung 2017 OT Kaubenheim

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

12% Strom Strom 5.839,53

Wärme 20.307,19 Wärme

Kraftstoffe 21.525,77 Kraftstoffe 45% Gesamt 47.672,49

43%

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 3.936 34% Gewerbe/ Handel/ 511 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 1.461 Industrie Kommunale 137 48% Liegenschaften Verkehr 5.575 Kommunale Liegenschaften Gesamt 11.621 4%

Verkehr

13% 1%

r Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Kommunale Steckbriefe Langenfeld

Einwohner 1.012 Fläche 7 km²

Indikatoren 6,91 MWh Strombedarf pro Einwohner 7,01 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 29,67 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung ja

Neubaugebiete? nein

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau ja

Straßenerneuerung nein

Kanalsanierung ja / Hochwasserschutz

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 6.993,14

Wärme 9. 973,85 Wärme

Kraftstoffe 10.538,94 Kraftstoffe Gesamt 27.505,93

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂ 27% Private Haushalte Private Haushalte 2.039

Gewerbe/ Handel/ 122 GHD Dienstleistung (GHD) 36% Industrie 2.302 Industrie Kommunale 431 1% Liegenschaften Verkehr 2.730 Kommunale Liegenschaften Gesamt 7.623

Verkehr

6% 30%

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim s

Kommunale Steckbriefe Marktbergel

Einwohner 1.547 Fläche 24 km²

Indikatoren 3,90 MWh Strombedarf pro Einwohner 5,43 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner - kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung ja

Neubaugebiete? nein , k.A.

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau

Straßenerneuerung

Kanalsanierung

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 6.027,68

Wärme 15. 331,39 Wärme

Kraftstoffe 14.882,87 Kraftstoffe Gesamt 36.241 ,94

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 3.036 33% Gewerbe/ Handel/ 488 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 1.362 43% Industrie Kommunale 334 Liegenschaften Verkehr 3.855 Kommunale Liegenschaften Gesamt 9.075

5% Verkehr

4% 15%

t Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Kommunale Steckbriefe Markt Bibart

Einwohner 1.905 Fläche 30 km²

Indikatoren 26,10 MWh Strombedarf pro Einwohner 18,40 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 30,25 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung ja

Neubaugebiete? nein

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau ja

Straßenerneuerung nein

Kanalsanierung in Ziegenbach

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 49.712,63

Wärme 61.492,64 Wärme

Kraftstoffe 18.174,65 Kraftstoffe Gesamt 129.379,91

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂ ₂ 5% 1% Private Haushalte Private Haushalte 3.673 6%0% Gewerbe/ Handel/ 542 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 64.140 Industrie Kommunale 54 Liegenschaften Verkehr 4.707 Kommunale Liegenschaften Gesamt 73.117

Verkehr

88%

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim u

Kommunale Steckbriefe Markt Erlbach

Einwohner 5.620 Fläche 61 km²

Indikatoren 3,56 MWh Strombedarf pro Einwohner 5,54 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 34,97 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? ja

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau ja

Straßenerneuerung ja

Kanalsanierung ja

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 20.026,80

Wärme 50.719,53 Wärme

Kraftstoffe 55.188,53 Kraftstoffe Gesamt 125.934,86

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 9.958 Gewerbe/ Handel/ 1.697 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 5.734 Industrie Kommunale 418 Liegenschaften Verkehr 14.294 Kommunale Liegenschaften Gesamt 32.101

Verkehr

v Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Kommunale Steckbriefe Markt Nordheim

Einwohner 1.150 Fläche 39 km²

Indikatoren 3,18 MWh Strombedarf pro Einwohner 5,68 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 35,91 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? nein

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau 2017/2018

Straßenerneuerung ca. 300 (m?)

Kanalsanierung ja

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 3.652,07

Wärme 10.307,99 Wärme

Kraftstoffe 12.375,55 Kraftstoffe Gesamt 26.335,62

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 2.289 Gewerbe/ Handel/ 212 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 762 Industrie Kommunale 78 Liegenschaften Verkehr 3.205 Kommunale Liegenschaften Gesamt 6.546

Verkehr

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim w

Kommunale Steckbriefe Markt Taschendorf

Einwohner 992 Fläche 28 km²

Indikatoren 4,05 MWh Strombedarf pro Einwohner 5,92 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 30,52 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? ja

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau in den Startlöchern

Straßenerneuerung nein

Kanalsanierung in Markt Taschendorf - neue Kläranlage

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 4.017,90

Wärme 9.771,98 Wärme

Kraftstoffe 10.456,36 Kraftstoffe Gesamt 24.246,24

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 2.029 Gewerbe/ Handel/ 333 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 996 Industrie Kommunale 57 Liegenschaften Verkehr 2.708 Kommunale Liegenschaften Gesamt 6.123

Verkehr

x Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Kommunale Steckbriefe Münchsteinbach

Einwohner 1.356 Fläche 30 km²

Indikatoren 3,30 MWh Strombedarf pro Einwohner 6,75 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 24,24 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? nein , k.A.

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau

Straßenerneuerung

Kanalsanierung

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

11% Strom Strom 4.470,08 Wärme Wärme 19.791,92 38% Kraftstoffe 14.649,03 Kraftstoffe Gesamt 38.911,03

51%

₂ CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 3.190 33%

Gewerbe/ Handel/ 149 GHD Dienstleistung (GHD) 40% Industrie 2.377 Industrie Kommunale 44 Liegenschaften Verkehr 3.794 Kommunale 2% Liegenschaften Gesamt 9.554

Verkehr

0% 25%

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim y

Kommunale Steckbriefe Neuhof a. d. Zenn

Einwohner 2.082 Fläche 31 km²

Indikatoren 2,48 MWh Strombedarf pro Einwohner 5,52 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 40,70 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? nein , k.A.

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau z. Großteil erldigt (2. Verfahren Einödhöfe)

Straßenerneuerung Vorplatz Schule/Staatsstraße 2255

Kanalsanierung nein

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

11% Strom Strom 5.163,58

Wärme 18.662,11 Wärme

Kraftstoffe 22.043,54 48% Kraftstoffe Gesamt 45.869,23

41%

₂ CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 4.380 38% Gewerbe/ Handel/ 425 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 868 49% Industrie Kommunale 256 Liegenschaften Verkehr 5.709 Kommunale 4% Liegenschaften Gesamt 11.638

Verkehr 7% 2%

z Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Kommunale Steckbriefe Neustadt an der Aisch

Einwohner 12.805 Fläche 61 km²

Indikatoren 4,56 MWh Strombedarf pro Einwohner 9,67 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 67,55 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung ja

Neubaugebiete? ja

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau ja

Straßenerneuerung ja

Kanalsanierung Kanal läuft über Kommunalbetriebe

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 58.368,08

Wärme 304.708,49 Wärme

Kraftstoffe 118.985,77 Kraftstoffe Gesamt 482.062,33

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 26.435

Gewerbe/ Handel/ 8.950 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 26.147 Industrie Kommunale 895 Liegenschaften Verkehr 30.817 Kommunale Liegenschaften Gesamt 93.244

Verkehr

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim aa

Kommunale Steckbriefe Oberickelsheim

Einwohner 693 Fläche 18 km²

Indikatoren 3,48 MWh Strombedarf pro Einwohner 5,95 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 46,41 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? nein

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau 1. Stufe begonnen

Straßenerneuerung B13 erneuert, mit Breitband, 2017 Ende

Kanalsanierung alle 3 Tiefbaumaßnahmen sind gekoppelt !

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 2.410,55

Wärme 6.782,02 Wärme

Kraftstoffe 7.498,91 Kraftstoffe Gesamt 16.691,47

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 1.489

Gewerbe/ Handel/ 19 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 624 Industrie Kommunale 35 Liegenschaften Verkehr 1.942 Kommunale Liegenschaften Gesamt 4.109

Verkehr

bb Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Kommunale Steckbriefe Obernzenn

Einwohner 2.714 Fläche 40 km²

Indikatoren 2,46 MWh Strombedarf pro Einwohner 4,87 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 21,57 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung ja

Neubaugebiete? nein

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau bereits abgeschlossen

Straßenerneuerung ja

Kanalsanierung ja

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

12% Strom Strom 6.664,84

Wärme 23.307,93 Wärme

Kraftstoffe 25.522,60 Kraftstoffe 46% Gesamt 55.495,37

42%

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 4.555

Gewerbe/ Handel/ 585 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 1.440 Industrie Kommunale 124 Liegenschaften Verkehr 6.610 Kommunale Liegenschaften Gesamt 13.314

Verkehr

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim cc

Kommunale Steckbriefe Oberscheinfeld

Einwohner 1.144 Fläche 42 km²

Indikatoren 3,27 MWh Strombedarf pro Einwohner 5,38 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 33,25 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? ja

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau nein

Straßenerneuerung ja

Kanalsanierung

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 3.742,88

Wärme 10.984,13 Wärme

Kraftstoffe 12.937,24 Kraftstoffe Gesamt 27.664,25

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 2.398

Gewerbe/ Handel/ 154 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 853 Industrie Kommunale 99 Liegenschaften Verkehr 3.351 Kommunale Liegenschaften Gesamt 6.855

Verkehr

dd Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Kommunale Steckbriefe Scheinfeld

Einwohner 4.586 Fläche 45 km²

Indikatoren 3,36 MWh Strombedarf pro Einwohner 5,25 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 49,13 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung ja

Neubaugebiete? ja

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau Scheinfeld-Altstadt

Straßenerneuerung in der Altstadt

Kanalsanierung Scheinfeld-Altstadt

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 15.391,42

Wärme 43.473,44 Wärme

Kraftstoffe 42.374,69 Kraftstoffe Gesamt 101.239,55

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 8.330

Gewerbe/ Handel/ 1.665 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 3.572 Industrie Kommunale 543 Liegenschaften Verkehr 10 .975 Kommunale Liegenschaften Gesamt 25.085

Verkehr

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim ee

Kommunale Steckbriefe Simmershofen

Einwohner 877 Fläche 35 km²

Indikatoren 3,48 MWh Strombedarf pro Einwohner 5,52 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 47,53 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? nein

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau ja

Straßenerneuerung ja

Kanalsanierung ja

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 3.056,20

Wärme 7.868,71 Wärme

Kraftstoffe 10.199,99 Kraftstoffe Gesamt 21.124,90

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 1.853 Gewerbe/ Handel/ 142 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 397 Industrie Kommunale 90 Liegenschaften Verkehr 2.642 Kommunale Liegenschaften Gesamt 5.122

Verkehr

ff Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Kommunale Steckbriefe Sugenheim

Einwohner 2.255 Fläche 64 km²

Indikatoren 5,42 MWh Strombedarf pro Einwohner 6,41 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 39,47 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? ja

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau ja

Straßenerneuerung nein

Kanalsanierung nein

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 12.212,48

Wärme 20.297,82 Wärme

Kraftstoffe 24.204,06 Kraftstoffe Gesamt 56.714,36

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 4.605 Gewerbe/ Handel/ 222 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 3.776 Industrie Kommunale 181 Liegenschaften Verkehr 6.269 Kommunale Liegenschaften Gesamt 15.052

Verkehr

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim gg

Kommunale Steckbriefe Trautskirchen

Einwohner 1.323 Fläche 20 km²

Indikatoren 3,15 MWh Strombedarf pro Einwohner 5,51 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 40,47 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? nein

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau ja

Straßenerneuerung nein

Kanalsanierung nein

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 4.165,29

Wärme 10.792,13 Wärme

Kraftstoffe 14.015,97 Kraftstoffe Gesamt 28.973,38

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 2.458

Gewerbe/ Handel/ 221 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 328 Industrie Kommunale 177 Liegenschaften Verkehr 3.630 Kommunale Liegenschaften Gesamt 6.814

Verkehr

hh Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Kommunale Steckbriefe Uehlfeld

Einwohner 2.912 Fläche 31 km²

Indikatoren 3,73 MWh Strombedarf pro Einwohner 5,55 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 53,22 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? nein

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau

Straßenerneuerung

Kanalsanierung

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 10.849,09

Wärme 26.883,86 Wärme

Kraftstoffe 29.329,89 Kraftstoffe Gesamt 67.062,83

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 5.090 Gewerbe/ Handel/ 686 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 3.055 Industrie Kommunale 529 Liegenschaften Verkehr 7.596 Kommunale Liegenschaften Gesamt 16.957

Verkehr

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim ii

Kommunale Steckbriefe Uffenheim

Einwohner 6.320 Fläche 59 km²

Indikatoren 4,46 MWh Strombedarf pro Einwohner 6,47 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 68,49 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung ja

Neubaugebiete? nein

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau sind dabei, 1. Stufe

Straßenerneuerung Leerrohre

Kanalsanierung

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 28.203,53

Wärme 63.017,24 Wärme

Kraftstoffe 57.801,61 Kraftstoffe Gesamt 149.022,38

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 12.960

Gewerbe/ Handel/ 4.668 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 6.626 Industrie Kommunale 730 Liegenschaften Verkehr 14.971 Kommunale Liegenschaften Gesamt 39.954

Verkehr

jj Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim

Kommunale Steckbriefe Weigenheim

Einwohner 979 Fläche 33 km²

Indikatoren 2,10 MWh Strombedarf pro Einwohner 5,47 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 39,33 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung nein

Neubaugebiete? nein

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau ja

Straßenerneuerung nein

Kanalsanierung ja

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 2.051,84

Wärme 8.967,98 Wärme

Kraftstoffe 11.069,11 Kraftstoffe Gesamt 22.088,93

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 2.241 Gewerbe/ Handel/ 75 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 212 Industrie Kommunale 187 Liegenschaften Verkehr 2.867 Kommunale Liegenschaften Gesamt 5.581

Verkehr

Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim kk

Kommunale Steckbriefe Wilhelmsdorf

Einwohner 1.461 Fläche 8 km²

Indikatoren 5,25 MWh Strombedarf pro Einwohner 13,55 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner 60,27 kWh Straßenbeleuchtung pro Einwohner Gasversorgung ja

Neubaugebiete? ja , k.A.

Geplante Tiefbauarbeiten Breitbandausbau

Straßenerneuerung bei Bedarf

Kanalsanierung bei Bedarf

Endenergiebilanz in MWh/Jahr

Strom Strom 7.674,08

Wärme 57.981,84 Wärme

Kraftstoffe 15 .032,06 Kraftstoffe Gesamt 80.687,97

CO 2-Bilanz in Tonnen/Jahr ₂

Private Haushalte Private Haushalte 2.732

Gewerbe/ Handel/ 171 GHD Dienstleistung (GHD) Industrie 2.846 Industrie Kommunale 152 Liegenschaften Verkehr 3.893 Kommunale Liegenschaften Gesamt 9.794

Verkehr

ll Klimaschutzkonzept Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim