IGEB S‑Bahn und Regionalverkehr R‑Bahnhof Albrechtshof am bestehen- den Standort kann dann aufgegeben werden, zumal Teile des R-Bahnhofs für Gutachtenergebnis zugunsten den Bau des S‑Bahngleises ohnehin ab- gerissen werden müssen. Ein östlicherer der Gleichstrom-S‑Bahn nach S‑Bahnhof Albrechtshof liegt zentraler in der Siedlung als der heutige R-Bahnhof, Bund, und dürfen nicht länger warten der außerdem nur 900 Meter vom Bahn- hof Seegefeld entfernt ist. Das Gutachten zur S‑Bahn-Wiederinbetriebnahme von Berlin-Spandau nach Falken- • S‑Bahnhof Seegefeld see ist endlich fertig und wird in Kürze vorgelegt. Das erfreuliche Ergebnis: Der soge- Der S‑Bahnhof sollte wie geplant anstelle nannte Nutzen-Kosten-Faktor für den Wiederaufbau liegt mit rund 1,5 deutlich über des heutigen Regionalbahnhofs errichtet dem erforderlichen Wert von 1,1. Deshalb müssen der Bund und die Länder Berlin werden. Der R-Bahnhalt entfällt. Erschlos- und Brandenburg jetzt alle Signale auf Wiederaufbau stellen, damit auf der mit dem sen werden ein Industriegebiet und die Mauerbau 1961 eingestellten Strecke bald wieder S‑Bahnzüge rollen. Siedlung Seegefeld Ost.

Durch die noch immer wachsende Einwoh- Günstige Bahnhof- nerzahl im Raum Falkensee (derzeit 40 000) standorte nötig und die ab 28. Mai 2006 erneut steigende Bei einem Wieder- Zahl der Fernzüge und schrumpfende Zahl aufbau, der in diesem der Regionalzüge über Berlin-Spandau wird Falle einem Neubau es immer dringlicher, eine Alternative zum gleicht, ist es wichtig, überlasteten und unregelmäßigen Regio- alle Fahrgastpotenzi- nalverkehr anzubieten. ale entlang der Strec- • Der eingleisige Wiederaufbau der S‑Bahn ke optimal zu erschlie- von Spandau nach Falkensee ist Bestand- ßen, insbesondere teil der Finanzierungsvereinbarung zur die nahe gelegene weitgehenden Wiederherstellung des Großsiedlung Falken- Falkensee, zwischen Bf Falkensee und Finkenkrug. Auch hier im S‑Bahnnetzes in seiner Ausdehnung vom hagener Feld mit rund Geländeniveau ist die Trasse für ein S‑Bahngleis freigehalten. 12. August 1961 (siehe Kleine Anfrage auf 20.000 Einwohnern. Foto: Florian Müller Seite 10). Berlin und Brandenburg müssen Deshalb ist es nötig, nun die Finanzierungszusage des Bundes die Lage der Bahnhöfe der Siedlungsstruk- • S+R-Bahnhof Falkensee einfordern. Zugleich muss das Land Ber- tur anzupassen. Daher hält der Berliner Fahr- Der S‑Bahnhof ist ergänzend zum beste- lin für die geplanten zusätzlichen S‑Bahn- gastverband IGEB eine Überarbeitung der henden Regionalbahnhof geplant. Das höfe an Nauener und Hackbuschstraße bisherigen Planung für erforderlich: S‑Bahngleis bekommt nördlich des be- Mittel aus dem GVFG-Bundesprogramm • S‑Bahnhof Nauener Straße stehenden Regional-Außenbahnsteigs ei- beantragen. Der Bahnhof erschließt das südöstliche nen zusätzlichen S‑Bahnsteig. Damit kann • Außerdem müssen Berlin und Branden- Falkenhagener Feld und die verdichteten man die S‑Bahn auf beiden Seiten verlas- burg in den bevorstehenden Verhandlun- Bereiche um den Brunsbütteler Damm sen: zur nördlichen Straße mit einem Kom- gen über die Regionalisierungsmittel die und sollte wie geplant gebaut werden. bibahnsteig zu den Bushaltestellen und Kosten für die S‑Bahn von Spandau nach • S‑Bahnhof Hackbuschstraße auf der Südseite zum bahnsteiggleichen Falkensee geltend machen. Die jahrelan- Dieser Bahnhof sollte, anders als vom Ber- Übergang zum Regionalexpress. Diver- gen Verzögerungen beim Wiederaufbau liner Senat geplant, am Klosterbuschweg se städtebauliche Entwürfe dafür liegen dieser S‑Bahn, an denen der Bund nicht gebaut werden und könnte dann Spekte- in Falkensee bereits vor (siehe Info am unbeteiligt war, dürfen jetzt nicht zum feld oder Klosterbuschweg heißen. Er er- Schluss). Verlust der für einen S‑Bahnverkehr im schließt das südwestliche Falkenhagener • S‑Bahnhof Parkstadt 20-Minuten-Takt benötigten Regionali- Feld. (Schwarzburger Straße) sierungsmittel führen. • S‑Bahnhof Albrechtshof Bei Weiterführung der S‑Bahn über Fal- • Alle Planungen müssen eine Weiterfüh- Der S‑Bahnhof sollte im Gegensatz zum kensee hinaus, was jetzt nicht Gegen- rung der S‑Bahn über Falkensee hinaus heutigen Regionalbahnhof am Fin- stand des Gutachtens war, könnte diese bis Finkenkrug berücksichtigen, ohne kenkruger Weg/Ilsenburger Weg neu neue Station ein Neubau- und ein Platten- aber den Wiederaufbau bis Falkensee zu gebaut werden. Er erschließt die Gar- baugebiet und die Siedlung Falkenhain verzögern. tenstadt Staaken und Albrechtshof. Der erschließen.

 SIGNAL 2/2006 • S‑Bahnhof Finkenkrug Klosterbuschweg wird Hier befindet sich bereits ein Regional- durch die S 9 in der HVZ bahnhof und erschließt den Ortsteil Fin- einen 10-Minuten-Takt kenkrug. erhalten. Diese Planung sollte allerdings durch Trasse ist vorbereitet Verlängerung der S 9- Das Trassé für ein bzw. zwei zusätzliche Glei- Fahrten um eine Station se für die S‑Bahn ist vom Abzweig Staakener bis Albrechtshof nachge- Kurve (am Leuthinger Weg) bis Finkenkrug bessert werden. bereits beim Wiederaufbau der Hamburger Bahn Mitte der 1990er Jahre komplett mit- S‑Bahn oder gebaut worden. Die Bahndämme sind größ- Regionalbahn? tenteils vorhanden, einige Brückenbauwer- Nach Bekanntwerden des ke sind bereits komplett fertig (Falkensee für die S‑Bahn günstigen Poststraße, Bahnhofstraße und Rosenstra- Gutachtens wurde im ße), alle anderen vorbereitet. von verschie- Spandau, Hackbuschstraße. Der Bahndamm für die Verbreite- Ein neuer Damm ist in Spandau zwischen denen Seiten wieder die rung um ein oder zwei weitere Gleise ist bereits größtenteils fer- Staakener Straße und Staakener Kurve sowie Ausweitung des Regional- tig. Die Brückenbauwerke können einfach ergänzt werden. in Falkensee zwischen Bahnhof Seegefeld verkehrs statt der S‑Bahn Foto: Florian Müller und dem Dammende bei Seegefeld zu bau- gefordert. Dabei bleibt en. Eng wird es nur an der Staakener Straße, unberücksichtigt, dass eine Finanzierung • Erschließung des Berliner Bezirks Span- wo die bestehende Stützwand direkt an durch den Bund nur bei Wiederaufbau der dau durch neue S‑Bahnhöfe, S‑Bahn gewährleistet • Kapazitäts- und Geschwindigkeitsstei- ist. Außerdem sind die gerung auf den Ferngleisen durch Be- beiden neuen Bahn- dienung der Regionalbahn-Haltepunkte höfe auf Spandauer durch die S‑Bahn und damit Reduzierung Gebiet nur mit einer der Trassenkonflikte RB/ICE, S‑Bahn-Verlängerung • Verlässlicher Verkehr im 10- oder 20-Mi- durchsetzbar, nicht nuten-Takt auch abends und am Wochen- mit einer Regional- ende an allen Haltepunkten, bahn. Beide Stationen • Ersatz für den ab Mai 2006 reduzierten RE- sind jedoch für einen Verkehr in Falkensee und umsteigefreie attraktiven ÖPNV im Anbindung auf die Stadtbahn, westlichen Spandau • Aufwertung des heute nicht voll ausgela- unverzichtbar. steten S‑Bahnastes nach Spandau, Die heute vorhan- • Entlastung der schon heute überfüllten dene Erschließung des Regionalzüge, Spandau, Staakener Straße. Hier grenzt die Bahn-Stützwand an Havellandes mit dem • Aufwertung Falkensees als Umsteige- einen kaum genutzten Gehweg, den man für eine Verbreiterung ohne Zweifel attrak- bahnhof RE/S‑Bahn. für ein S‑Bahngleis überbauen kann. Foto: Florian Müller tiven RE dient haupt- sächlich der Zentren- Spandau, Falkensee und das Havelland war- den Gehweg grenzt. Eine Verbreiterung der verbindung Falkensee/Spandau/Berliner ten seit der Maueröffnung auf die S‑Bahn. Bahnfläche auf dem Damm für ein S‑Bahn- Innenstadt und schöpft somit nicht alle Po- Jetzt muss endlich gehandelt werden! (fm) gleis ist technisch problemlos möglich durch tenziale der Strecke aus, nicht im Land Bran- die Überbauung des Gehweges mit einem denburg und schon gar nicht in Berlin. Eine Eine ausführliche Fotodokumentation der Viadukt oder Aufgabe des wenig genutzten reine RE/RB-Lösung, also die Beibehaltung Strecke Spandau—Falkensee—Finkenkrug Gehweges an dieser Straßenseite. des jetzigen Zustands, wäre für die Mehrheit finden Sie unter www.Stillgelegte-S‑Bahn.de Alle S‑Bahnzüge werden direkt auf die der Fahrgäste keinesfalls befriedigend. -> Falkensee. Stadtbahn in die Berliner Innenstadt fahren. Durch Verlängerung der S 75 wird es bis Fin- Vorteil S‑Bahn Städtebauliche Entwürfe zum Bahnhof Fal- kenkrug einen glatten 20-Minutentakt von 4 Die Verlängerung der S‑Bahn von Spandau kensee mit S‑Bahn gibt es unter bis 1 Uhr geben, ggf. Nachtverkehr alle Stun- nach Falkensee böte den Fahrgästen viele www.Stadt-Falkensee.de -> Stadtentwick- de. Der Abschnitt bis Hackbuschstraße bzw. Vorteile: lung -> Städtebaulicher Ideenwettbewerb

Die Flächennutzungspläne (FNP) von Berlin und Falkensee enthalten die S‑Bahn ein- schließlich geplanter Stationen. (Hervorhe- bung der Strecke und der Bahnhöfe durch die Red.) Die vom Berliner Fahrgastverband IGEB vorgeschlagenen Bahnhofsstandorte sind grün und die offiziell geplanten, aber nach IGEB-Auffassung nicht sinnvollen sind grau markiert. Für den Einzugsradius werden 800 Meter zugrunde gelegt. An den Kreisen erkennt man, welch bedeutende Potenziale die S‑Bahn nach Falkensee auch auf Spandauer Gebiet erschließen kann, wenn man die Bahnhöfe günstig platziert. Planunterlage: FNP Berlin und Falkensee.

SIGNAL 2/2006