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Thüringer Landtag Drucksache 5/ 5. Wahlperiode 3528 zu Drucksache 5/2990 11.11.2011

B e s c h l u s s e m p f e h l u n g des Innenausschusses zu dem Gesetzentwurf der Landesregierung - Drucksache 5/2990 -

Thüringer Gesetz zur freiwilligen Neugliederung kreis- angehöriger Gemeinden im Jahr 2011

Berichterstatter: Abgeordneter Gentzel

Beratungen:

Durch Beschluss des Landtags vom 7. Juli 2011 ist der Gesetzentwurf an den Innen­ausschuss überwiesen worden.

Der Innenausschuss hat den Gesetzentwurf in seiner 26. Sitzung am 8. Juli 2011 sowie in seiner 31. Sitzung am 11. November 2011 beraten.

Den von den Neugliederungsmaßnahmen betroffenen Gebietskörper- schaften und den Einwohnern der Gemeinden hat der Innenausschuss Gelegenheit gegeben, im Rahmen einer schriftlichen Anhörung zu dem Gesetzentwurf Stellung zu nehmen.

Die im Gesetzentwurf enthaltenen §§ 5, 8, 13 und 16 wurden bislang nicht abschließend beraten.

Beschlussempfehlung:

Der Gesetzentwurf wird - unter Ausklammerung und Zurückstellung der §§ 5, 8, 13 und 16 der Drucksache 5/2990 zur Fortberatung im Innen- ausschuss - in folgender Fassung angenommen:

Druck: Thüringer Landtag, 14. November 2011 Drucksache 5/3528 Thüringer Landtag - 5. Wahlperiode

"Thüringer Gesetz zur freiwilligen Neugliederung kreisangehöriger Gemeinden im Jahr 2011 und zur Änderung des Thüringer Finanzausgleichsgesetzes

Der Landtag hat das folgende Gesetz beschlossen:

Artikel 1 Thüringer Gesetz zur freiwilligen Neugliederung kreisangehöriger Gemeinden im Jahr 2011

Inhaltsübersicht

§ 1 Gemeinden Großröda und Starkenberg (Landkreis ) § 2 Gemeinden Bockelnhagen, Holungen, Jützenbach, Silkerode, Steinrode, Stöckey, Weißenborn-Lüderode, Zwinge und Verwal- tungsgemeinschaft "-Südharz" (Landkreis Eichsfeld) § 3 Gemeinden Aspach, Ebenheim, Fröttstädt, Hörselgau, Laucha, Mechterstädt, Metebach, Teutleben, Trügleben, Weingarten und Verwaltungsgemeinschaft "Hörsel" (Landkreis ) § 4 Städte Auma, Zeulenroda-Triebes und Gemeinden Braunsdorf, Göhren-Döhlen, Merkendorf, Silberfeld, Staitz, Wiebelsdorf, Zadelsdorf und Verwaltungsgemeinschaft "Auma-Weidatal" (Land- kreis ) § 5 Gemeinde Wünschendorf/Elster und Verwaltungsgemeinschaft "Ländereck" (Landkreis Greiz) § 6 Stadt Eisfeld und Gemeinde Sachsenbrunn (Landkreis Hildburg- hausen) § 7 Stadt Schkölen und Verwaltungsgemeinschaft "Heideland-Elster- tal" (Saale-Holzland-Kreis) § 8 Stadt Triptis und Gemeinde Pillingsdorf (Saale-Orla-Kreis) § 9 Stadt Saalfeld/Saale und Gemeinde Arnsgereuth(Landkreis Saal- feld-Rudolstadt) § 10 Gemeinde Schwallungen und Verwaltungsgemeinschaft "Wasun- gen-Amt Sand" (Landkreis Schmalkalden-Meiningen) § 11 Stadt Brotterode und Gemeinde Trusetal (Landkreis Schmalkal- den-Meiningen) § 12 Städte Neuhaus am Rennweg, Steinach und Gemeinde Steinheid (Landkreis ) § 13 Gemeinden Heyerode, Hildebrandshausen, Katharinenberg, Len- genfeld unterm Stein, Rodeberg und Verwaltungsgemeinschaft "Hildebrandshausen/Lengenfeld unterm Stein" (Unstrut-Hainich- Kreis) § 14 Wahlen und Fortführung der Geschäfte in den neu gebildeten Ge- meinden § 15 Erweiterung des Stadt- oder Gemeinderats § 16 Ortsrecht § 17 Wohnsitz § 18 Freistellung von Kosten § 19 Gleichstellungsbestimmung

2 Thüringer Landtag - 5. Wahlperiode Drucksache 5/3528

§ 1 Gemeinden Großröda und Starkenberg (Landkreis Altenburger Land)

Die Gemeinde Großröda wird aufgelöst. Das Gebiet der aufgelösten Gemeinde wird in das Gebiet der Gemeinde Starkenberg eingeglie- dert. Die Gemeinde Starkenberg ist Rechtsnach­folgerin der aufgelös- ten Gemeinde.

§ 2 Gemeinden Bockelnhagen, Holungen, Jützenbach, Silkerode, Steinrode, Stöckey, Weißen­born-Lüderode, Zwinge und Verwaltungsgemeinschaft "Eichsfeld-Südharz" (Landkreis Eichsfeld)

(1) Die Verwaltungsgemeinschaft "Eichsfeld-Südharz", bestehend aus den Gemeinden Am Ohmberg, Bockelnhagen, Holungen, Jützenbach, Silkerode, Steinrode, Stöckey, Weißen­born-Lüderode und Zwinge, wird aufgelöst.

(2) Die Gemeinden Bockelnhagen, Holungen, Jützenbach, Silkerode, Steinrode, Stöckey, Weißenborn-Lüderode und Zwinge werden aufge- löst. Aus den Gebieten der aufgelösten Gemeinden wird eine Landge- meinde nach § 6 Abs. 5 der Thüringer Kommunalordnung (ThürKO) ge- bildet. Diese ist Rechtsnachfolgerin der aufgelösten Gemeinden.

(3) Die neu gebildete Gemeinde führt den Namen "Sonnenstein".

(4) Der Gemeinderat der neu gebildeten Gemeinde Sonnenstein ent- scheidet über den Sitz der Verwaltung.

(5) Die Verwaltungsgemeinschaft "Eichsfeld-Südharz" ist nach § 52 Abs. 2 ThürKO in Verbindung mit § 41 Abs. 1 des Thüringer Gesetzes über die kommunale Gemeinschafts­arbeit (ThürKGG) abzuwickeln.

§ 3 Gemeinden Aspach, Ebenheim, Fröttstädt, Hörselgau, Laucha, Mechterstädt, Metebach, Teutleben, Trügleben, Weingarten und Verwaltungsgemeinschaft "Hörsel" (Landkreis Gotha)

(1) Die Verwaltungsgemeinschaft "Hörsel", bestehend aus den Gemein- den Aspach, Ebenheim, Fröttstädt, Hörselgau, Laucha, Mechterstädt, Metebach, Teutleben, Trügleben und Weingarten, wird aufgelöst.

(2) Die Gemeinden Aspach, Ebenheim, Fröttstädt, Hörselgau, Laucha, Mechterstädt, Metebach, Teutleben, Trügleben und Weingarten werden aufgelöst. Aus den Gebieten der aufgelösten Gemeinden wird eine Land- gemeinde nach § 6 Abs. 5 ThürKO gebildet. Diese ist Rechtsnachfol- gerin der aufgelösten Gemeinden sowie der aufgelösten Verwaltungs­ gemein­schaft "Hörsel".

(3) Die neu gebildete Gemeinde führt den Namen "Hörsel".

(4) Der Gemeinderat der neu gebildeten Gemeinde Hörsel entscheidet über den Sitz der Verwaltung.

3 Drucksache 5/3528 Thüringer Landtag - 5. Wahlperiode

§ 4 Städte Auma, Zeulenroda-Triebes und Gemeinden Braunsdorf, Göhren-Döhlen, Merkendorf, Silberfeld, Staitz, Wiebelsdorf, Zadelsdorf und Verwaltungsgemeinschaft "Auma-Weidatal" (Landkreis Greiz)

(1) Die Verwaltungsgemeinschaft "Auma-Weidatal", bestehend aus der Stadt Auma und den Gemeinden Braunsdorf, Göhren-Döhlen, Merken- dorf, Silberfeld, Staitz, Wiebelsdorf und Zadelsdorf, wird aufgelöst.

(2) Die Stadt Auma sowie die Gemeinden Braunsdorf, Göhren-Döhlen, Staitz und Wiebelsdorf werden aufgelöst. Aus den Gebieten der aufge- lösten Stadt und der aufgelösten Gemeinden wird eine Landgemeinde nach § 6 Abs. 5 ThürKO gebildet. Diese ist Rechtsnachfolgerin­ der auf- gelösten Stadt und der aufgelösten Gemeinden.

(3) Die nach Absatz 2 neu gebildete Gemeinde führt den Namen "Auma- Weidatal" und ist berechtigt, die Bezeichnung "Stadt" zu führen.

(4) Der Stadtrat der neu gebildeten Stadt Auma-Weidatal entscheidet über den Sitz der Verwaltung.

(5) Die Gemeinden Merkendorf, Silberfeld und Zadelsdorf werden auf- gelöst. Die Gebiete der aufgelösten Gemeinden werden in das Gebiet der Stadt Zeulenroda-Triebes eingegliedert. Die Stadt Zeulenroda-Trie- bes ist Rechtsnachfolgerin der aufgelösten Gemeinden.

(6) Die Verwaltungsgemeinschaft "Auma-Weidatal" ist nach § 52 Abs. 2 ThürKO in Verbindung mit § 41 Abs. 1 ThürKGG abzuwickeln.

§ 5 Gemeinde Wünschendorf/Elster und Verwaltungsgemeinschaft "Ländereck" (Landkreis Greiz)

Die Verwaltungsgemeinschaft "Ländereck" wird um die Gemeinde Wün- schendorf/Elster erweitert.

§ 6 Stadt Eisfeld und Gemeinde Sachsenbrunn (Landkreis Hildburghausen)

Die Stadt Eisfeld nimmt als erfüllende Gemeinde für die Gemeinde Sachsenbrunn die Aufgaben einer Verwaltungsgemeinschaft nach § 51 ThürKO wahr.

§ 7 Stadt Schkölen und Verwaltungsgemeinschaft "Heideland-Elstertal" (Saale-Holzland-Kreis)

(1) Die Verwaltungsgemeinschaft "Heideland-Elstertal" wird um die Stadt Schkölen erweitert.

(2) Die erweiterte Verwaltungsgemeinschaft führt den Namen "Heide- land-Elstertal-Schkölen".

4 Thüringer Landtag - 5. Wahlperiode Drucksache 5/3528

§ 8 Stadt Triptis und Gemeinde Pillingsdorf (Saale-Orla-Kreis)

Die Gemeinde Pillingsdorf wird aufgelöst. Das Gebiet der aufgelösten Gemeinde wird in das Gebiet der Stadt Triptis eingegliedert. Die Stadt Triptis ist Rechtsnachfolgerin der aufgelösten Gemeinde.

§ 9 Stadt Saalfeld/Saale und Gemeinde Arnsgereuth (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt)

(1) Die Gemeinde Arnsgereuth wird aufgelöst. Das Gebiet der aufgelösten Gemeinde wird in das Gebiet der Stadt Saalfeld/Saale eingegliedert. Die Stadt Saalfeld/Saale ist Rechtsnach­folgerin der aufgelösten Gemeinde.

(2) Die in § 1 der Thüringer Verordnung über die Anerkennung der Ver- einbarung einer erfüllenden Gemeinde zwischen der Gemeinde Arnsge- reuth und der Stadt Saalfeld vom 18. April 1995 (GVBl. S. 195) anerkann- te Übertragung von Verwaltungsaufgaben der Gemeinde Arnsgereuth auf die Stadt Saalfeld/Saale wird aufgehoben.

§ 10 Gemeinde Schwallungen und Verwaltungsgemeinschaft "Wasungen-Amt Sand" (Landkreis Schmalkalden-Meiningen)

Die Verwaltungsgemeinschaft "Wasungen-Amt Sand" wird um die Ge- meinde Schwallungen erweitert.

§ 11 Stadt Brotterode und Gemeinde Trusetal (Landkreis Schmalkalden-Meiningen)

(1) Die Stadt Brotterode wird aufgelöst. Das Gebiet der aufgelösten Stadt wird in das Gebiet der Gemeinde Trusetal eingegliedert.

(2) Die erweiterte Gemeinde führt den Namen "Brotterode-Trusetal" und ist berechtigt, die Bezeichnung "Stadt" zu führen. Sie ist Rechtsnachfol- gerin der aufgelösten Stadt Brotterode.

§ 12 Städte Neuhaus am Rennweg, Steinach und Gemeinde Steinheid (Landkreis Sonneberg)

Die Gemeinde Steinheid wird aufgelöst. Das Gebiet der aufgelösten Ge- meinde wird in das Gebiet der Stadt Neuhaus am Rennweg eingeglie- dert. Die Stadt Neuhaus am Rennweg ist Rechtsnachfolgerin der auf- gelösten Gemeinde.

§ 13 Gemeinden Heyerode, Hildebrandshausen, Katharinenberg, Lengenfeld unterm Stein, Rodeberg und Verwaltungsgemeinschaft "Hildebrandshausen/Lengenfeld unterm Stein" (Unstrut-Hainich-Kreis)

(1) Die Verwaltungsgemeinschaft "Hildebrandshausen/Lengenfeld un- term Stein", bestehend aus den Gemeinden Hildebrandshausen, Len- genfeld unterm Stein und Rodeberg, wird aufgelöst.

(2) Die Gemeinden Heyerode, Hildebrandshausen, Katharinenberg und Lengenfeld unterm Stein werden aufgelöst. Aus den Gebieten der auf-

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gelösten Gemeinden wird eine Landge­meinde nach § 6 Abs. 5 Thür- KO gebildet. Diese ist Rechtsnachfolgerin der aufgelösten Gemeinden. (3) Die neu gebildete Gemeinde führt den Namen "Südeichsfeld".

(4) Der Gemeinderat der neu gebildeten Gemeinde Südeichsfeld ent- scheidet über den Sitz der Verwaltung.

(5) Die neu gebildete Gemeinde Südeichsfeld nimmt als erfüllende Ge- meinde für die Gemeinde Rodeberg die Aufgaben einer Verwaltungs- gemeinschaft nach § 51 ThürKO wahr.

(6) Die Verwaltungsgemeinschaft "Hildebrandshausen/Lengenfeld un- term Stein" ist nach § 52 Abs. 2 ThürKO in Verbindung mit § 41 Abs. 1 ThürKGG abzuwickeln.

§ 14 Wahlen und Fortführung der Geschäfte in den neu gebildeten Gemeinden

(1) Die Wahl der Bürgermeister und der Gemeinderatsmitglieder in den nach den §§ 2 bis 4 und 13 neu gebildeten Gemeinden Sonnenstein, Hörsel, Stadt Auma-Weidatal und Südeichsfeld soll bis zum 30. Juni 2012 durchgeführt werden. Die zuständige Rechtsauf­sichtsbehörde bestimmt den Termin für die durchzuführenden Gemeindewahlen.

(2) Vom Inkrafttreten der §§ 2 bis 4 und 13 an bis zur Wahl der neuen Gemeinderats­mitglieder setzen sich die Gemeinderäte der neu gebil- deten Gemeinden aus den Gemeinde­ratsmitgliedern der Gemeinderä- te der aufgelösten Gemeinden zusammen.

(3) Zur Wahrnehmung der Funktion des Bürgermeisters für den Zeit- raum vom Inkrafttreten der §§ 2 bis 4 und 13 an bis zur Wahl der Bür- germeister der neu gebildeten Gemeinden bestellt die Rechtsaufsichts- behörde jeweils einen Beauftragten.

(4) Die Beauftragten nach Absatz 3 leiten die Vorbereitung und Durch- führung der Bürger­meisterwahl, sofern sie nicht nach den Bestimmun- gen des Thüringer Kommunalwahl­gesetzes verhindert sind. Im Fall der Verhinderung wird durch die Rechtsaufsichtsbehörde die Bestellung auf- gehoben und ein neuer Beauftragter bestellt.

§ 15 Erweiterung des Stadt- oder Gemeinderats

(1) Der Gemeinderat der Gemeinde Starkenberg wird für den Rest der gesetzlichen Amtszeit um ein Mitglied des Gemeinderats der aufgelös- ten Gemeinde Großröda erweitert.

(2) Der Stadtrat der Stadt Zeulenroda-Triebes wird für den Rest der ge- setzlichen Amtszeit um jeweils ein Mitglied der Gemeinderäte der auf- gelösten Gemeinden Merkendorf, Silberfeld und Zadelsdorf erweitert.

(3) Der Stadtrat der Stadt Triptis wird für den Rest der gesetzlichen Amts- zeit um ein Mitglied des Gemeinderats der aufgelösten Gemeinde Pil- lingsdorf erweitert.

(4) Der Stadtrat der Stadt Saalfeld/Saale wird für den Rest der gesetz- lichen Amtszeit um ein Mitglied des Gemeinderats der aufgelösten Ge- meinde Arnsgereuth erweitert.

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(5) Der Gemeinderat der Gemeinde Trusetal wird für den Rest der ge- setzlichen Amtszeit um zwölf Mitglieder des Stadtrats der aufgelösten Stadt Brotterode erweitert.

(6) Der Stadtrat der Stadt Neuhaus am Rennweg wird für den Rest der gesetzlichen Amtszeit um vier Mitglieder des Gemeinderats der aufge- lösten Gemeinde Steinheid erweitert.

§ 16 Ortsrecht

(1) In den nach den §§ 2 bis 4 und 13 neu gebildeten Gemeinden Son- nenstein, Hörsel, Stadt Auma-Weidatal und Südeichsfeld bleibt das bis- herige Ortsrecht der vormaligen Gemeinden bis zur Schaffung eines neu- en Ortsrechts wirksam, soweit es nicht durch die Gemeindeauf­ösungen gegenstandslos geworden ist. Ein neues einheitliches Ortsrecht ist in den neu gebildeten Gemeinden spätestens bis zum Ende des auf das Inkrafttreten dieses Gesetzes folgenden Kalenderjahres zu schaffen.

(2) Das zum Zeitpunkt der Eingliederungen nach den § 1, § 4 Abs. 5, §§ 8, 9, 11 und 12 für die eingegliederten Gemeinden jeweils geltende Ortsrecht gilt als Recht der aufnehmenden Gemeinde so lange fort, bis es wirksam durch die aufnehmende Gemeinde ersetzt wird. Es ist mit Ausnahme des § 9 spätestens bis zum Ende des auf das Inkrafttreten dieses Gesetzes folgenden Kalenderjahres anzupassen. In der nach § 9 erweiterten Gemeinde ist das Ortsrecht innerhalb von drei Jahren nach Inkrafttreten der Eingliederung anzupassen.

(3) Die in den eingegliederten Gemeinden (§ 1, § 4 Abs. 5, §§ 8, 9, 11 und 12) geltenden Hauptsatzungen treten mit dem Inkrafttreten der Ein- gliederungen außer Kraft.

§ 17 Wohnsitz

Soweit für Rechte oder Pfichten die Wohndauer im Gebiet einer Ge- meinde maßgebend ist, wird die bis zum Inkrafttreten dieses Gesetzes ununterbrochene Wohndauer im Gebiet einer nach den Bestimmungen dieses Gesetzes aufgelösten Gemeinde auf die Wohndauer in der neu gebildeten oder aufnehmenden Gemeinde angerechnet.

§ 18 Freistellung von Kosten

Das Land und die seiner Aufsicht unterstehenden Körperschaften erhe- ben für Rechtshandlungen, die bei der Durchführung dieses Gesetzes notwendig werden, keine Kosten (Gebühren und Auslagen).

§ 19 Gleichstellungsbestimmung

Status- und Funktionsbezeichnungen in diesem Gesetz gelten jeweils in männlicher und weiblicher Form.

7 Drucksache 5/3528 Thüringer Landtag - 5. Wahlperiode

Artikel 2 Änderung des Thüringer Finanzausgleichsgesetzes

§ 36 des Thüringer Finanzausgleichsgesetzes vom 20. Dezember 2007 (GVBl. S. 259), das zuletzt durch Gesetz vom 20. Dezember 2010 (GVBl. S. 538) geändert worden ist, wird wie folgt geändert:

1. Absatz 1 Satz 1 wird wie folgt geändert:

a) Nach der Angabe "Absatz 2" werden die Worte "bis zum Ende des Jahres 2011" eingefügt.

b) Die Worte "nach Maßgabe des Landeshaushalts" werden gestri- chen.

2. In Absatz 1 Satz 4 wird das Wort "freiwilligen" gestrichen.

3. In Absatz 3 Satz 1 werden die Worte "in der bisher geltenden Fas- sung" durch die Worte "in den bisher geltenden Fassungen" ersetzt.

4. Folgender Absatz 4 wird angefügt:

"(4) Bis zum 31. Dezember 2011 werden nach Maßgabe des Absat- zes 1 Satz 2 und 4 sowie der Absätze 2 und 3 freiwillige Gemeindezu- sammenschlüsse und -eingliederungen mit allgemeinen, steuerkraf- tunabhängigen und nicht zweckgebundenen Zuweisungen außerhalb des kommunalen Finanzausgleichs gefördert, wenn 1. alle an der jeweiligen Bestandsänderung beteiligten Gemeinden bis zum 15. November 2011 die für die freiwillige Bestandsände- rung notwendigen Beschlüsse gefasst, Vereinbarungen getroffen und zusammen mit den erforderlichen Anträgen der zuständigen Rechtsaufsichtsbehörde vorgelegt haben, 2. die zuständige Rechtsaufsichtsbehörde bis zum 1. Dezember 2011 gegenüber dem für kommunale Angelegenheiten zuständigen Mi- nisterium eine schriftliche Stellungnahme­ zur Rechtmäßigkeit der Antragsunterlagen und zur beantragten Bestands­änderung abge- geben hat, 3. dem für kommunale Angelegenheiten zuständigen Ministerium bis zum 1. Dezember 2011 schriftlich eine Gemeinde benannt wird, die die jeweilige Zuweisung bis zur Bestands­änderung verwahrt und 4. die Bestandsänderung im Jahr 2012 in Kraft tritt. Die Auszahlung der Zuweisung erfolgt im Jahr 2011 an die verwah- rende Gemeinde (Satz 1 Nummer 3) in einem Betrag und unter dem Vorbehalt, dass die Bestandsänderung im Jahr 2012 in Kraft tritt. Er- folgt keine oder keine rechtzeitige Bestandsänderung, zahlt die ver- wahrende Gemeinde die Zuweisung mit marktüblichen Zinsen zu- rück. In dem jeweiligen Neugliederungsgesetz (Satz 1 Nummer 4) kann bestimmt werden, dass die neu gebildete oder erweiterte Ge- meinde eine Förderung nach Maßgabe des Absatzes 1 Satz 2 und 4 sowie der Absätze 2 und 3 auch erhält, wenn die Bestandsände- rung nur teilweise den nach Satz 1 Nummer 1 gestellten Anträgen entspricht; zu viel ausgezahlte Fördermittel sind mit den marktübli- chen Zinsen zurückzuzahlen."

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Artikel 3 Inkrafttreten, Außerkrafttreten

(1) Dieses Gesetz tritt am 1. Dezember 2011 in Kraft. Abweichend von Satz 1 treten die §§ 1, 5, 6, 7, 8 und 10 des Artikels 1 am 1. Januar 2012 in Kraft.

(2) Gleichzeitig mit dem Inkrafttreten nach Absatz 1 Satz 1 tritt § 31 des Thüringer Gemeindeneugliederungsgesetzes­ vom 23. Dezember 1996 (GVBl. S. 333), das durch § 20 des Gesetzes vom 21. November 2007 (GVBl. S. 201) geändert worden ist, außer Kraft."

Hey Vorsitzender

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