Des THEATER DORTMUND Der Spielzeit 2019/2020
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Bericht über das 2. Quartal der Spielzeit 2019/20 - Seite 1 2. Quartalsbericht (November 2019 bis Januar 2020) des THEATER DORTMUND der Spielzeit 2019/2020 1. Rechnungslegung Zum Stichtag 31.01.2020 geht das Theater von einer leichten Verbesserung gegen- über der Wirtschaftsplanung 19/20 aus. Zum Erstellungszeitpunkt ist jedoch bekannt, dass aufgrund der Vorstellungsabsagen im Rahmen der Corona-Pandemie Einnah- meverluste im Bereich der Kartenverkäufe, Einnahmeverluste aus Gastspielen als auch Servicegebühren in Höhe von bis zu 1,8 Mio. Euro drohen. Ein Teil dieser Min- dereinnahmen lassen sich durch Minderaufwendungen bei spielbetriebsabhängigen Kosten, wie den Tantiemen, Mieten, Sach- und Personalkosten kompensieren. Bei pessimistischer Einschätzung verbliebe dann dennoch ein Defizit von bis zu 1,4 Mio. Euro. 2. Schlagzeilen 2.1. ... aus der Oper Im November wurde mit Lohengrin (Premiere: 30.11.) die anstehende mehrjährige Be- schäftigung mit dem Werk Richard Wagners begonnen. In der Regie von Ingo Kerkhoff und unter der musikalischen Leitung von Gabriel Feltz sang Bayreuth-Star Daniel Behle erstmalig die Partie des Lohengrin. An seiner Seite stand die 28 Jahre junge Sopranistin Christina Nilsson als Elsa, die ebenfalls mit diesem Debüt glänzen konnte. Die erste Premiere im neuen Jahr war die Operette Im weißen Rössl (18.01.), insze- niert vom Erfolgsteam Thomas Enzinger / Toto (Musikalische Leitung: Philipp Arm- bruster). Besonders hervorzuheben ist, dass in Dortmund die Rekonstruktion der Ori- ginalfassung von 1930 zu hören war, die mit jazzigem Schwung und besonderem In- strumentarium aufwartet. Das Adventssingen im Dezember (08. / 15.12.) erfreute sich wieder großer Resonanz. Bei den Veranstaltungen kamen jeweils über 900€ als Spenden für das im Dortmunder Westen neu entstehende Kinderhospiz Sonnenherz sowie für die ökumenische Woh- nungsloseninitiative Gast-Haus statt Bank zusammen. 2.2. ... aus dem Ballett Am 2.11.2019 fand die Premiere von „Die göttliche Komödie II: Purgatorio“ in der Cho- reografie von Xin Peng Wang statt. Dabei handelt es sich um den zweiten Teil der Tanztrilogie, die Dortmunds Ballettdirektor in der vergangenen Spielzeit mit „Inferno“ begonnen hatte. Am 24. November 2019 hatte „Bauhaus 100“ im ausverkauften Opernhaus Dortmund Premiere. Anlässlich der 100-Jahr-Feiern der Kunstschule „Bauhaus“ gestaltete das Ballett Dortmund einen Doppelabend. Im ersten Teil bot das Bayerische Junior Ballett Bericht über das 2. Quartal der Spielzeit 2019/20 - Seite 2 München das „Triadisches Ballett“ von Oskar Schlemmer in der rekonstruierten Fas- sung von Gerhard Bohner mit der Musik von Hans-Joachim Hespos. Im zweiten Teil wurde die Uraufführung einer Auftragskreation des Ballett Dortmund präsentiert: „Fluid Housing“. Bei dieser Kreation handelt es sich um eine Zusammenarbeit der Choreo- grafin Wubkje Kuindersma mit der Animationsfilmerin Nicole Aebersold. Am 7. 12. 2019 fand die Premiere der Wiederaufnahme von Xin Peng Wangs von Publikum und Presse gefeierten Kreation „Rachmaninow | Tschaikowsky“ mit den Dortmunder Philharmonikern und dem Solisten Bernd Glemser (Klavier) statt. Nachdem das Ballett „#zauberflöte3.0“ des NRW Juniorballett am 13. Oktober 2019 seine Premiere im Theater Rüsselsheim feierte, war diese Neukreation (Choreografie: Raimondo Rebeck) am Theater Schweinfurt (16.-19.11.2019) und am Theater Düren (21.11.2019) zu sehen. 2.3. ... von den Dortmunder Philharmonikern A. Philharmonische Konzerte Die Dortmunder Philharmoniker behandelten im 2. Philharmonisches Konzert (05./06.11.2019) die Musikmetropole „Sankt Petersburg“. Aufgeführt wurden unter an- derem die „Cinq Ètudes-Tableaux“ von Sergej Rachmaninow, sowohl in der Klavier-, als in der OrchesterversionIm 3. Philharmonischen Konzert (10./11.12.2019) mach- ten die Philharmoniker unter der Leitung von John Nelson Halt in „Leipzig“. Neben Wagners Ouvertüre zu „Rienzi“ und Schumanns 4. Sinfonie gaben die Philharmoniker mit Pianist Benedetto Lupo das 1. Klavierkonzert d-Moll von Johannes Brahms. Das 4. Philharmonische Konzert (21./22.01.2020) führte das Orchester in die Do- naumetropole „Wien“. Solistin Harriet Krijgh spielte Haydns Violoncello-Konzert C-Dur Als Höhepunkt galt Schönbergs Orchesterfassung von Brahms Klavierquartett g-Moll op. 25. B. Kammerkonzerte Das 2. Kammerkonzert „Goldener Hörnerklang“ (02.12.2019) wurde von 9 Hor- nist_innen der Dortmunder Philharmoniker mit Musik von u. a. Paul Hindemith, Louis- Francois Dauprat und Richard Wagner gestaltet. Im 3. Kammerkonzert „Wiener Nächte“ (27.01.2020) spielten Streicher_innen des Orchesters im ausverkauften Or- chesterzentrum Arnold Schönbergs „Verklärte Nacht op. 4“ und Franz Schuberts Streichquintett C-Dur D 956. C. Education-Projekte / Kleine Reihen 17.11./18.11/21.11.2019 1. Sitzkissenkonzert: Fine und der Zaubertrank 24.11.2019 1. Familienkonzert: Käpt’n Kruso – Furioso! 16.12.2019 1. Konzert für junge Leute: Endlich Unendlich 11.01.2020 2. Kaffeehauskonzert Bericht über das 2. Quartal der Spielzeit 2019/20 - Seite 3 Das 1. Konzert für junge Leute „Poetry Slam Concert – Endlich Unendlich“ unter der musikalischen Leitung von Motonori Kobayashi. Neben der Sopranistin Angela Da- vis und Live-Painter „Artur Fast“ waren auch Poetry Slammer „Sebastian 23“, Bas Böttcher, Jule Weber und David Friedrich beteiligt. 2.4. ... vom Schauspiel Das Schauspiel zeigte im Berichtszeitraum eine Premiere im Schauspielhaus und zwei Premieren im Studio. Regisseur Sascha Hawemann, der zum wiederholten am Schauspiel Dortmund arbei- tete, brachte mit einem Großteil des Ensembles Dostojewskis Klassiker „Dämonen“ auf die Bühne (Premiere am 29. November im Schauspielhaus). Mehrfach verfilmt, vielfach auf dem Theater gezeigt, ein Roman von rund 900 Seiten kondensiert zu ei- nem packenden Theaterabend von immerhin noch ca. 4,5 Stunden Länge. Hawe- mann, der zuletzt Tschechows „Kirschgarten“ im Studio zu einem echten Publikums- renner werden ließ, fängt mit Dostojewskis Vorlage die Stimmung eines Landes und einer Gesellschaft ein, die weiß, dass alles anders werden kann, aber zwischen ver- schiedenen Alternativen Orientierung sucht. Deutschlandfunk urteilt: „Ein Schauspiel- Glanzstück (…) fürs beginnende Finale. (…) Hawemanns ambitioniertes Ziel war wohl eine Art Dauer-Exzess wie dieser (…). Kompakt ist diese Aufführung wie ganz selten im Theater.“ Und WDR 3 befand: „Das Publikum feierte das Ensemble mit stehenden Ovationen. So streitbar und fordernd ist Theater selten.“ Mit „Der Widersacher“ hat Emmanuel Carrère einen einfühlsamen Tatsachenroman über einen Hochstapler geschrieben, der zunächst eine zweite Biografie erfindet und dann im Angesicht der bevorstehenden Entlarvung seine komplette Familie auslöscht. Regisseur Ed. Hauswirth hat den Roman „zur Grundlage eines verstörenden Stückes gemacht. Hier taucht der Zuschauer mitten hinein in das Unfassbare“ (WAZ). Er seziert anhand der Romanvorlage den Fall Romand aus dem Jahr 1993 als Annäherung an das Monströse – und als zutiefst menschliche Auseinandersetzung mit dem Widersa- cher, der in uns allen steckt. „Viel Applaus für einen bewegenden Theaterabend.“ (re- vierpassagen) Aus der Theorie der Quantenphysik wird experimentelles Bouelvard-Theater: „Kons- tellationen“ des britischen Dramatikers Nick Payne erlebt derzeit eine echte Erfolgs- geschichte – das Stück stellt die Frage, welchen Alternativen wir an entscheidenden Weggabelungen unseres Lebens hätten begegnen können? Und ob es mehr als ein Schicksal gibt? Nachwuchsregisseur Péter Sányo bringt es am 31. Januar auf der Studiobühne zur Premiere. Die Ruhr Nachrichten urteilen: „… (eine) erfrischend schwungvolle Romanze für ein Liebespaar, das von Frank Genser und Louisa Stroux gespielt wird. Die beiden sind fabelhaft, da passt jeder Ton, sitzt jede mimische Nu- ance. Es ist ein Fest, den beiden zuzusehen. Die Dialoge haben Pep und Witz, nichts klingt gestelzt. Intelligentes Theater, mit Herzblut gespielt, witzig und tiefgründig.“ Bericht über das 2. Quartal der Spielzeit 2019/20 - Seite 4 2.5. ... vom Kinder- und Jugendtheater Sechs verschiedene Inszenierungen füllten in der Vorweihnachtszeit den Spielplan des Kinder- und Jugendtheaters. Allen voran natürlich auch 2019 das Weihnachtsmärchen: KJT-Intendant Andreas Gruhn schrieb seinem Ensemble dieses Jahr das Stück ZWERG NASE (nach dem Märchen von Wilhelm Hauff) auf den Leib und inszenierte es auch gleich selbst auf der großen Bühne des Schauspielhauses. Am 14. November 2019 feierte die Insze- nierung Premiere, es folgten 46 fantasievolle und gut besuchte Vorstellungen. Die Ge- schichte um den kleinen Jacob, sprechende Eichhörnchen und den Kräuterkrieg be- geisterte zahlreiche Kinder und Erwachsene und wurde von der Presse sehr wohlwol- lend aufgenommen: „Andreas Gruhn hat Hauffs Zaubergeschichte einfühlsam und prägnant in eine Thea- terfassung gebracht und inszeniert das Weihnachtsmärchen auch im Schauspielhaus. (…) Das hat genau die richtige Spannung für ein junges Publikum, es gibt einiges zu lachen, und die Musik von Michael Kessler schafft viel Atmosphäre. Großer Jubel bei der Premiere.“ Westfälischer Anzeiger Es folgten insgesamt drei Open Stages, bei denen das KJT die Bühne frei gab für sehr unterschiedliche Veranstaltungen. Mit Jolly Jolly Christmas – Weihnachten auf Irisch wurde am 29. November 2019 bei Live-Musik gefeiert und getanzt. Ein Dauerbrenner war der New Generation Slam, eine Kooperation mit WortLautRuhr, die bereits in die fünfte Spielzeit geht und sich mittlerweile fest im Spielplan etabliert hat. Der Slam erfreut sich an hohen Besucher_innenzahlen