Bericht über das 3. Quartal der Spielzeit 2016/17 - Seite 1

3. Quartalsbericht (August 2016 bis April 2017) des THEATER der Spielzeit 2016/2017

1. Rechnungslegung

Nach dem dritten Quartal sieht sich das Theater in der Lage, das im Wirtschafts- plan ausgewiesene Jahresergebnis zu verbessern.

2. Schlagzeilen

2.1. ... aus der Oper

Zwei wichtige spartenübergreifende Projekte waren im Februar und April in der Oper Dortmund zu sehen: die Uraufführung der Jugendoper Hamlet – Sein oder Nichtsein als Koproduktion von Oper und KJT sowie Einstein on the Beach als große Zusammenarbeit von Oper und Schauspiel Dortmund sowie dem Chor- Werk . Einstein on the Beach von Philip Glass und Robert Wilson, inszeniert von Schauspiel-Intendant Kay Voges und musikalisch geleitet von ChorWerk Ruhr-Chef Florian Helgath, war das aufwendigste Projekt der Spielzeit: ein fast vierstündiges Gesamtkunstwerk aus Musik, Schauspiel und ausgefeilter Video- und Tontechnik, das das Publikum in seinen Bann zog. „Wiederholung kann süchtig machen. Also Vorsicht: ‚Einstein on the Beach‘ kann süchtig machen. Die Orgel-Soli, die Violin-Soli, die minimalistischen, aber ungemein prägnanten Cho- reografien. Auch als subtile Parodie auf das Gesamtkunstwerk à la Wagner ließe es sich lesen. Opulente Geste, zerlegter Sinn“, schrieb das einflussreiche Thea- terportal nachtkritik.de; die Welt am Sonntag sprach von einer „überwältigenden Neuinszenierung in Dortmund“. Im KJT kam im Februar Hamlet – Sein oder Nichtsein von Timo Jouko Herrmann zur Uraufführung, eine Jugendoper nach der Tragödie von Shakespeare. Beteiligt waren neben zwei jungen Solisten, dem Opernchor und den Dortmunder Phil- harmonikern auch Schauspieler des KJT-Ensembles: „Die Jugendoper von Timo Jouko Herrmann wagt eine Neudeutung des Klassikers, die in den Grenzbereich Bericht über das 3. Quartal der Spielzeit 2016/17 - Seite 2 zwischen Wahn und Wirklichkeit führt. In der Regie statisch, aber psychologisch und in der Charakter-Musik stimmig und überzeugend. Viel Beifall.“ (WAZ) Neben Musiktheaterwerken des 20. und 21. Jahrhunderts kamen jedoch auch die Klassiker nicht zu kurz. Intendant Jens-Daniel Herzog inszenierte Verdis Spät- werk Otello mit dem grandiosen Sänger-Trio Emily Newton (Desdemona), Lance Ryan (Otello) und Sangmin Lee (Jago) im Zentrum der Aufführung. Unter der musikalischen Leitung von GMD Gabriel Feltz gelang das aufregende Psycho- gramm eines Eifersuchtsmordes, das der Deutschlandfunk zum Anlass für ein großes Lob der Oper Dortmund nahm: „Eine grandiose ‚Otello’-Inszenierung ist dem da gelungen. Jens-Daniel Herzog ist seit sechs Jah- ren Intendant des Opernhauses Dortmund. Er hat seither die Auslastung des Hauses gewaltig gesteigert, er hat sich auf die Fahnen geschrieben, ‚Oper für al- le‘ zu machen und er bietet dem Publikum ein breites Repertoire an. Als Regis- seur geht er eigene Wege. Sein Regiestil zeichnet sich durch theatralischen Spielwitz und psychologische Genauigkeit aus, jenseits vordergründiger Aktuali- sierungen. Gelegentlich schreckt er auch nicht vor Radikallösungen zurück. Auch den verdischen ‚Otello’ zeigt er radikal anders als gewohnt. So hat man ‚Otello’ noch nicht erlebt auf der Opernbühne. Ein grandioser Opernabend.“ Nach der erfolgreichen Premiere der Blume von Hawaii – die durch ein gemein- sames Singen der schönsten Melodien mit dem Publikum im Opernfoyer noch ei- ne besondere Veranstaltung nach sich zog – stand mit der halbszenischen Auf- führung der Fledermaus eine weitere bekannte Operette auf dem Programm. Als Gefängniswärter Frosch war der Dortmunder Kabarettist Fritz Eckenga zusam- men mit dem Dortmunder Publikum auf der Bühne und sorgte für große Heiterkeit im Opernhaus. Ein Wiedersehen gab es mit Jens-Daniel Herzogs Inszenierung von Don Giovan- ni sowie mit der Klassenzimmer-Oper Herr Orpheus geht zur Schule, die wieder durch Dortmunder Grundschulen tourte. In Matineen zu Otello und Einstein sowie im Publikumsgespräch Die Stunde danach hatten die Zuschauerinnen und Zu- schauer Gelegenheit, noch tiefer in die komplexen Werke einzusteigen. Bericht über das 3. Quartal der Spielzeit 2016/17 - Seite 3

2.2. ... aus dem Ballett

Am 25. Februar feierte der dreiteilige Ballettabend „Kontraste“ Premiere. Ziel der mehrteiligen Abende ist die Präsentation der großen Bandbreite an Stylen und Herangehensweisen. Kontraste vereint das dynamische, grelle „Unitxt“ von Richard Siegal mit Johan Ingers Gesellschaftsstudie „Rain Dogs“ zu den Songs von Tom Waits und der stimmungsvollen Uraufführung „Hora“ von Edward Clug. „Hora“ wurde in diesem Jahr für den Oskar des Tanzes, den Prix Benois de la Danse nominiert und verschaffte dem Ballett Dortmund die große Ehre eines Auf- tritts im Moskauer Bolschoi Theater am 30. und 31. Mai.

Ein besonderes Highlight war die Uraufführung der Matthäuspassion am 31. März in der Reinoldi Kirche. In Zusammenarbeit mit dem Dortmunder Bach Chor erar- beitete Xin Peng Wang mit dem NRW Juniorballett eine an die Architektur der Kirche angepasste und speziell konzipierte Choreographie der Passion. Aufgrund der sehr großen Kartennachfrage wurden insgesamt drei zusätzliche Vorstellun- gen für das Publikum geöffnet.

Das NRW Juniorballett präsentierte Dortmund zudem auf Gastspielen in Hameln, Wolfenbüttel, Lippstadt und Idar-Oberstein.

Pressestimmen:

„Surreale Bilder, starke Tanzleistungen: Jubel für Dortmunds neuen dreiteiligen Ballettabend unter dem stimmigen Titel „Kontraste - Dortmunds Ballett-Kompanie ist auf der Höhe“ (Michael-Georg Müller, WAZ)

„ein schönes Powerstück für eine starke junge Company.“(WA)

„ eine wunderbare Etüde über das Thema Individuum und Kollektiv.“ (Ruhrbaro- ne) Bericht über das 3. Quartal der Spielzeit 2016/17 - Seite 4

„eine anrührende Studie über den seltsamen Magnetismus, der Menschen an- zieht und abstößt. Johan Inger fächert die Tänzer in einer Reihe auf, aus der sie heraustanzen, wild und überkomisch wie Clowns und tragisch in einem schwar- zen Flitterregen. Erfrischend ist die Ironie, die in den Szenen mitgedacht ist. Vor allem die Youth-America-Grand-Prix-Preisträgerin Tess Voelker und das En- semblemitglied Giacomo Altovino zeigen Clownerie und eine Energie, die immer kurz vor der Explosion steht.“(WA)

„Ballettabend "Kontraste" mit drei Meisterwerken“ (Julia Gaß, Ruhrnachrichten

„Clug ist ein enorm undogmatischer Choreograph, der sich ganz selbstverständ- lich zwischen zeitgenössischem Ballett und modernem Tanz bewegt und diese Offenheit zu seiner größten Qualität gemacht hat. So bezaubert seine Choreo- graphie „Hora“ vor allem durch ihre Entspanntheit. Nichts wirkt hier angestrengt, das Schlussbild entfaltet gerade dadurch seine Großartigkeit, dass es ganz un- aufgeregt daher kommt und niemals groß sein wollte. Gerade ebenso wie Clugs Tanzvokabular, das immer ganz einfach und richtig wirkt, originell ist, ohne ge- sucht zu sein.“ (Ruhrbarone)

2.3.... von den Dortmunder Philharmonikern

A. Philharmonische Konzerte Ein Weltstar dirigierte das 5. Philharmonische Konzert mit Musik von Beethoven und Schubert: , ehemaliger Dortmunder GMD. „…hat sicht- und hörbar auch dem Stardirigenten Spaß gemacht. – Ein legendärer Abend.“, schrieben die Ruhrnachrichten (16.02.0217). Klanggemälde von Mussorgsky und Liszt zeichnete das 6. Philharmonische Konzert. „Ein tolles Programm, mit Charles Olivieri-Munroe ein Gastdirigent, der die Dortmunder Philharmoniker in nahezu mitreißender Weise zur Höchstform aufblühen und erstrahlen ließ, und ein Philharmonisches Orchester, welches einer der größten Garanten dafür ist, dass Dortmund auch eine Kulturstadt von Rang ist.“ (opernmagazin.de, 08.03.2017) Das 7. Philharmonische Konzert dirigierte GMD Gabriel Feltz: „Mutig, mutig war das Programm…“ meinten die Ruhrnachrichten (06.04.2017). Denn Bericht über das 3. Quartal der Spielzeit 2016/17 - Seite 5 neben Repertoire-Klassikern von Dvorak und Debussy stand auch ein Cellokon- zert von Henri Dutilleux aus dem Jahre 1970 auf dem Programm.

B. Wiener Klassik Das 3. Konzert Wiener Klassik widmete sich Jugendwerken von Mozart und Schubert – von beiden dirigierte GMD Feltz ein Rondo und eine Sinfonie. „In den Finalsätzen beider Sinfonien drückte er richtig schön aufs Tempo, ließ beide mit- reißend ausklingen.“ (WAZ/WR/RN, 26.04.2017)

C. Kammerkonzert Das Mannheimer Streichquartett mit Konzertmeisterin Shinkyung Kim gestaltete das 3. Kammerkonzert der Spielzeit mit Musik von Raff, Puccini und Schubert: „Ein mitreißender Hörgenuss“ (WAZ/WR/RN, 22.02.2017) für die rund 270 Zuhö- rer. Werke von Streichquintett bis –septett bot das 4. Kammerkonzert mit sieben Philharmonikern und 76 Jahren Orchestererfahrung. Lobend äußerten sich die Ruhrnachrichten: „Geschlossener Gesamtklang, zupackendes Spiel, spielerische Leichtigkeit, traumschön“, war in der Kritik am 29.03.2017 zu lesen.

D. Familienkonzert 200 Kinder standen beim 2. Familienkonzert „SingBach!“ mit der Philharmonikern auf der Bühne des Konzerthauses und sangen inbrünstig und lauthals Musik von Johann Sebastian Bach. „Kindern so viel Begeisterung für Barockmusik zu ver- mitteln, ist schon eine große Kunst.“ (WAZ/WR/RN, 20.02.2017)

E. Konzert für junge Leute Restlos ausverkauft war das 2. Konzert für junge Leute mit den Hollywood-Hits unter der Leitung von GMD Gabriel Feltz. Das Konzert mit Filmmusiken aus „Har- ry Potter“, „Die unendliche Geschichte“ oder „Avatar“ war ein voller Erfolg. „Star- ker Beifall nach einer Zugabe am Schluss war der verdiente Lohn für die beteilig- ten Akteure“. (ars-tremonia.de, 14.03.2017) Bericht über das 3. Quartal der Spielzeit 2016/17 - Seite 6

D. Sonderkonzerte Einmal mehr wurde das Konzerthaus beim Stummfilmkonzert mit „Faust“ von Friedrich Wilhelm Murnau (1926) zum Kinosaal. „Genau wie die Hollywood-Hits ziehen die Stummfilmkonzerte jede Menge junges Publikum ins Konzerthaus. Die Philharmoniker arbeiten dabei sehr erfolgreich gegen ihren Ruf, nur ältere Men- schen für ihre Arbeit interessieren zu können. Und das ist schön.“ (dortmunder- kulturblog.de, 20.04.2017)

E. Education-Projekte / Kleine Reihen 01.+ 05.02. Sitzkissenkonzerte „Ein Wind kommt selten allein“ 19.+23.+24.03. Sitzkissenkonzerte „Vorsicht, frisch gestrichen“ 25.03. Kaffeehauskonzert 24.04. 3. Babykonzert Mehrere Termine: - „Klassikführerschein Kids“ – Module 3 und 4 - verschiedene Orchesterwerkstätten - „ImPuls“, Schüler/innen besuchen Proben - „ImPuls Spezial“, Künstler besuchen Schulen - „Maestro to go“, Dirigenten besuchen Schulen

2.4. ... vom Schauspiel

Das Schauspiel zeigte neben zahlreichen Vorstellungen im Megastore vier Pre- mieren im 3. Quartal. hell I ein Augenblick: Am 11. Februar brachte Intendant Kay Voges mit dem ge- samten Ensemble und dem Fotografen Marcel Schaar eine künstlerische Unter- suchung von Themen wie Vergänglichkeit, Zeit, Augenblick und Plötzlichkeit auf die Bühne des Megastore: In einem vollständig dunklen Bühnenraum erhellen nur die Lichtblitze des live fotografierenden Künstlers Marcel Schaar für Bruchteile einer Sekunde die Bühne. Ein Bild entsteht, das für Sekunden auf den zwei über- dimensionalen Projektions-Außenwänden eines Triptychons erscheint, in dem sich nichts weniger vollzieht als eine vollkommen entschleunigte Meditation in Text und Bild über das Sehen, das Erscheinen, unser Sein und Vergehen. So schrieb die Süddeutsche Zeitung: „„Der Dortmunder Schauspiel-Intendant Kay Voges und sein Team setzen mit hell/ ein Augenblick ihre Serie innovativer Bericht über das 3. Quartal der Spielzeit 2016/17 - Seite 7

Wahrnehmungsexperimente fort. Die hart kontrastierten Schwarz-Weiß-Fotos er- zählen von Nähe, Verlust, Einsamkeit und Begehren, von Geschichtsvergessen- und -versessenheit. Sie stoßen Assoziationen an, die im Dunkeln weiterwirken, ohne gleich überlagert zu werden. Die Inszenierung ist technisch perfekt, die Bil- der sind wunderschön, die Texte eingängig. Ein intensiver Theateressay über die menschliche Wahrnehmung - und über deren unvermeidliches Ende.“ Nur wenige Wochen nach der Inauguration von Donald Trump brachte Regisseur Marcus Lobbes am 3. März die Deutschsprachige Erstaufführung von TRUMP! Heraus – vom US-amerikanischen Stand up-Comedians und Regisseurs Mike Daisey heraus lief bereits vor Jahren überaus erfolgreich „Die Agonie und die Ekstase des Steve Jobs“ am Dortmunder Schauspiel). Der Text, mit dem Autor Mike Daisey nur wenige Wochen vor der Wahl durch die USA tourte, versprach eine adäquate künstlerische Reaktion auf die Wahl Trumps zu sein – erläuterte er doch auf komplexe, unterhaltsame und zugleich bitterböse Art und Weise, warum wir (auch wir Europäer) Trump verdient hätten. Bettina Lieder und Andreas Beck zeigen die politische Selbstvergiftung des (ehemals) wichtigsten transatlantischen Bündnispartners, so dass die Presse u.a. schrieb: Regisseur und Spieler heben den Abend auf „eine Meta-Ebene, weg von der direkten politischen Agitation, hin zu einem mal analytischen, mal amüsanten und auf jeden Fall sehenswerten Stück. Am Ende bleibt ein ernüchterndes Fazit: nach und nach, zuerst fast un- merklich aber am Ende unübersehbar wird die gesamte Szenerie abgeräumt. Bis man schlussendlich in einer nackten Fabrikhalle steht. Das ist die Wirklichkeit. Die echte, nicht die alternative. Die Party ist plötzlich vorbei. Und der Alptraum hat schon längst begonnen.“ (Die deutsche Bühne) Nur drei Wochen später, am 24. März, brachte der Regisseur, Autor und Perfor- mer Arne Vogelgesang ein bisher in Dortmund unerprobtes Genre auf die Bühne. Die performte Video-Lecture Flammende Köpfe untersucht den im Netz wuchern- den Hass, der in polarisierenden Zeiten populistische Tiraden hervorbringt und einen Einblick in sich stetig radikalisierende Milieus gibt. Diesen Abend, der Dortmunds Neonazi-Problem streift, ohne dieses explizit zu nennen, wird von Presse und Publikum als ein wichtiger Beitrag wahrgenommen: „Ein wichtiger Abend.“ (Deutschlandfunk) oder „Bissig, wichtig, erhellend und sehenswert.“ Bericht über das 3. Quartal der Spielzeit 2016/17 - Seite 8

(Ruhr Nachrichten) und: „Arne Vogelgesang zeigt in Dortmund den Soundtrack des Rechtsradikalismus, die perfiden Strategien der Populisten. Denn hinter den grotesken Witzfiguren, die Stimmung machen, stecken kluge Köpfe – und die sind gefährlich für die Demokratie.“ (WDR 5 Scala) Die letzte große Produktion dieses Quartals brachte ein weiteres Erfolgsstück von Joël Pommerat auf die Bühne (bereits in Dortmund zu sehen in dieser Spielzeit ist das Revolutionsstück „Triumph der Freiheit“). Regie-Altmeister Paolo Magelli inszenierte Die Wiedervereinigung der beiden Koreas – ein Szenentableau für 10 Schauspieler in über 50 Rollen über die Liebe, ihre Abgründe, ihr Scheitern und seltenes Gelingen. Der Westfälische Anzeiger schrieb: „Die Dortmunder zeigen hier starkes Schauspielertheater. Es ist schon deshalb ein lohnenswerter Abend, und weil Paolo Magellis Regie vor Ideen und Anspielungen nur so strotzt.“ Der dortmunder kulturblog: „Ein echter Höhepunkt in dieser Spielzeit – ein großartiger Abend“ Und WDR 3 befindet: „Das Dortmunder Ensemble ist wirklich großartig. Man kann eigentlich keinen einzelnen hervorheben, denn sie haben alle den glei- chen Anteil an diesem Abend. Es gelingt ihnen, die Figuren ungeheuer lebendig hinzustellen. Es ist ein toller Abend, den man nicht versäumen sollte.“

2.5. ... vom Kinder- und Jugendtheater

Am 23. Februar feierte „Hamlet – Sein oder Nichtsein“, die Kammer-Jugendoper von Timo Jouko Herrmann mit dem Libretto von André Meyer ab 14 Jahren seine seine Uraufführung im KJT. Bei dieser Kooperation mit der jungen Oper führte Ronny Jakubaschk Regie.

„Die Jugendoper von Timo Jouko Herrmann wagt eine Neudeutung des Klassi- kers, die in den Grenzbereich zwischen Wahn und Wirklichkeit führt. […] In der Regie statisch, aber psychologisch und in der Charakter-Musik stimmig und über- zeugend. Viel Beifall.“ (WAZ/RN/WR) Bericht über das 3. Quartal der Spielzeit 2016/17 - Seite 9

Das eigens für das KJT geschriebene Stück „Strafraumszenen“ von Jörg Menke- Peitzmeyer hatte seine Premiere am 16. März 2017. Da die Produktion in der Regie von Andreas Gruhn gleichermaßen von Presse und Publikum gefeiert wur- de, steht sie bis zum Ende der Spielzeit 2016/17 auf dem Spielplan und wird in die nächste Spielzeit übernommen.

„Menke-Peitzmeyers Strafraumszenen grätschen dorthin, wo es weh tut. Das Stück hat Biss und Pfeffer und thematisiert nicht die heile Fußballwelt, sondern deren Schattenseiten. Wo Ultras den Kult von 'Auf die Fresse` feiern, wo Spieler ein Häufchen Elend sind. (…) Das Stück ist eine Sammlung von Realitäts- Splittern, deren Schärfe und Kantigkeit ganz schön bedrohlich wirken. Menke- Peitzmeyer spitzt zu, er jongliert mit Groteske und Satire, bleibt aber dicht an der Wirklichkeit. (…) Das Bühnenbild von Sandra Linde ist schlicht fantastisch – ein umzäunter Bolzplatz mit Kunstrasen und den Toren als Zugängen. Andreas Gruhn hat die Schlaglichter aus der Fußballwelt prickelnd und elektrisierend in Szene gesetzt. Wenn die Hooligans sich hoch schaukeln, steht pure Energie im Raum.“ (Ruhr Nachrichten)

Des Weiteren präsentierten die Theaterproduktion der Sckellynauten und der Theaterstilisten ihre Abschlussarbeiten am 21. April 2017, nach einem intensiven Jahr des Probens mit den 7-10 jährigen Kinder der Sckellynauten und den 10-14 jährigen Kindern der Theaterstilisten. Gezeigt wurden „Lollipop“ auf der großen Bühne des KJT und „Wenn die Bingotrommel sich dreht…“ im Theatercafé. Die Sckellynauten arbeiten mit Theaterpädagogin Erika Schmidt-Sulaimon gemein- sam und sahen sich die Produktion „Zuckeralarm“ an, während die Theaterstilis- ten unter der Leitung von Barbara Feldbrugge proben und thematisch zu „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ arbeiteten und sich ebenfalls eine Vorstellung an- sahen.

Auf dem Spielplan standen außerdem noch die Produktionen „Gespenstermäd- chen“, „Als die Musik vom Himmel fiel“ und „Zuckeralarm“. Bericht über das 3. Quartal der Spielzeit 2016/17 - Seite 10

Außerdem wurde die Reihe der Open Stage weiter fortgeführt. Die Open Stages am 24. Februar und am 28. April fanden erneut in Kooperation mit WortLautRuhr als New Generation u20 Poetry Slam statt. Am 24. März erfreute der Live-Blog „Der Nachtwind“ unsere Gäste.

3. Gewinn- und Verlustrechnung

. Umsatzerlöse

Der im zweiten Quartal ausgewiesene Einnahmenüberschuss konnte innerhalb des dritten Quartals um 221 T€ gesteigert werden. Somit hat das Theater 465 T€ mehr Einnahmen als geplant. Die Sparten Oper und Ballett haben hierbei nach Abschluss des dritten Quartals bereits die Ganzjahresplanung übertroffen.

Hinweis: Gilt unter Beachtung des neuen Produkt- und Leistungsplan des Schauspiels! Bericht über das 3. Quartal der Spielzeit 2016/17 - Seite 11

. Betriebskostenzuschuss

Im Betriebskostenzuschuss sind 382 T€ angemeldeter Mehrbedarf der Aus- weichspielstätte und 395 T€ nicht verwendete Mittel (passive Rechnungsabgren- zung) des Werkstattumbaus aus der Spielzeit 15/16 enthalten.

. Materialaufwendungen

Bei den Materialaufwendungen verzeichnet das Theater einen Anstieg. Dieser ergibt sich zu einen aus der Verlängerung der Außenspielstätte Schauspiel und den damit verbundenen komplexeren Bühnenbildern, zum anderen wurden gleichzeitig die Bühnenbilder aufgrund des guten Startes in die Spielzeit von den Sparten angepasst.

. Personalaufwendungen

Die Prognose der Personalkosten berücksichtigt bereits die bisher zu niedrig ein- geplanten Tarifsteigerungen von 2,35 % statt 1,5 %. Allerdings wurden aufgrund der späten Beschlüsse für die Tarifbereiche NV-Bühne (Künstler) und TV-K (Or- chester) noch keine Tariferhöhungen ausgezahlt, innerhalb des vierten Quartals wird das Theater rückwirkend (ab Februar) diese Tarifkosten nachzahlen.

. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die Verlängerung des Werkstattumbaus und die sich damit verzögernden Rück- züge der Werkstätten führen zu höheren sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Hierunter zählen u.a. Mietaufwendungen für die Außenlager und die angemiete- ten Büro-Container.

. Zinsen

Aufgrund der verzögerten Zahlungsströme bzgl. des Werkstattumbaus stehen dem Theater bisher noch ausreichend liquide Mittel aus dem eigenen Investition- setat (für den Werkstattumbau) zur Verfügung. Dies führt zu einer verspäteten Bericht über das 3. Quartal der Spielzeit 2016/17 - Seite 12

Kreditaufnahme und damit zu geringeren Belastungen für Zins- und Tilgungsleis- tungen.

. Prognose

Nach dem dritten Quartal sieht sich das Theater in der Lage, das im Wirtschafts- plan ausgewiesene Jahresergebnis zu verbessern. Die gute Einnahmeentwick- lung, sowie die Einsparungen bei dem Zinsaufwand ermöglichen dem Theater zudem die Mehrbelastung der Spielzeit 16/17 wie die anteiligen (höheren) Tarif- kostensteigerungen 16/17, nachträgliche Mieterhöhung des Konzerthauses zum 01.08.2016 und den im Zuschuss nicht gedeckten Teil der Betriebskosten des Ballettzentrums aus eigenen Mitteln zu kompensieren.

4. Investitionen

. Allgemein

Nach dem dritten Quartal hat das Theater Investitionen in Höhe von 4.460 T€ ge- tätigt. Hierunter fallen neben Ausgaben für den Werkstattumbau 3.298 T€, ins- besondere Kosten für die Erneuerung der Sanitäranlagen des Opernfoyers 513 T€ und für die Lüftung im Schauspielhaus 156 T€.

. Projekt Werkstattumbau

Insgesamt wurden seit Projektbeginn für den Werkstattumbau bis Ende des 3. Quartals 16/17 3.579 T€ aufgewendet.

5. Statistische Übersicht über das 3. Quartal s. Anlage

Dortmund, Mai 2017

Bettina Pesch Bericht über das 3. Quartal der Spielzeit 2016/17 - Seite 13

Geschäftsführende Direktorin Zwischenbericht für die Zeit vom 01.08.2016 bis 30.04.2017

Erfolgsübersicht

Plan Plan Ist in % v. Plan Ist Prognose Abweichung Abweichung Abweichung Gewinn- und Verlustrechnung 01.08.16 01.08.16 01.08.16 01.08.16 01.08.15 01.08.16 zum Plan zum Vorjahr zum Plan in Anlehnung an die Vorgaben der EigVO bis bis bis bis bis bis 31.07.17 30.04.17 30.04.17 30.04.17 30.04.16 31.07.17 T EUR T EUR T EUR T EUR T EUR % T EUR T EUR % T EUR T EUR % 1. Umsatzerlöse 4.069 3.154 3.927 96,51% 773 24,5% 4.216 -289 -6,9% 4.423 354 8,7% davon Stadt Dortmund 2. Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand 38.450 29.737 29.189 75,91% -547 -1,8% 27.486 1.704 6,2% 39.228 777 2,0% davon Stadt Dortmund 36.804 28.502 28.502 77,44% 0 0,0% 26.700 1.803 6,8% 37.582 777 2,1% davon Land NRW 1.646 1.235 687 41,76% -547 -44,3% 786 -99 -12,6% 1.646 0 0,0% davon Sonstige 3. Erhöhung/Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen/Leistungen 0 0 0 0,00% 0 0 0 0 4. Andere aktivierte Eigenleistungen 200 0 0 0,00% 150 -150 -100,0% 200 0 0,0% 5. Sonstige betriebliche Erträge 657 525 841 128,01% 316 60,1% 754 87 11,5% 885 228 34,7% 6. Erträge aus der Auflösung von empfangenen Ertragszuschüssen und Sonderposten 23 0 0 0,00% 0 0 23 0 0,0% davon Sonderposten mit Rücklageanteil 7. Materialaufwand 1.792 1.515 1.796 100,22% 281 18,5% 1.896 -100 -5,3% 2.274 482 26,9% a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 847 689 874 103,09% 184 26,7% 1.030 -156 -15,2% 1.081 234 27,6% b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 945 826 922 97,64% 96 11,7% 866 56 6,5% 1.193 248 26,3%

8. Personalaufwand 35.835 24.771 24.896 69,47% 124 0,5% 24.621 274 1,1% 36.227 392 1,1% a) Löhne und Gehälter 29.050 19.779 19.728 67,91% -51 -0,3% 19.767 -39 -0,2% 29.387 337 1,2% davon Urlaubsrückstellungen 0 0 0 0,00% 0 0,0% 0 0 0,0% 0 b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 6.785 4.993 5.168 76,17% 175 3,5% 4.854 314 6,5% 6.840 55 0,8% davon für Altersversorgung 1.679 1.259 1.239 73,80% -20 -1,6% 1.196 43 3,6% 1.672 -7 -0,4% 9. Abschreibungen 2.223 1.667 1.667 75,00% 0 0,0% 1.667 0 0,0% 2.223 0 0,0% a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 2.223 1.667 1.667 75,00% 0 0,0% 1.667 0 0,0% 2.223 0 0,0% b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die im Unternehmen üblichen Abschreibungen überschreiten

10. Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.878 3.689 3.758 63,93% 69 1,9% 3.895 -137 -3,5% 6.254 375 6,4%

11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 0 0 0 0,00% 0 0 0 0 0,0% 12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 303 20 34 11,17% 14 69,1% 40 -6 -15,2% 103 -200 -66,1% davon an Stadt Dortmund davon an verbundene Unternehmen Ergebnis der gewöhnlichen 13. -2.632 1.753 1.807 54 486 1321 -2.321 310 -11,8% Geschäftstätigkeit 14. Sonstige Steuern 20 0 3 0,00% 0 0 0 0 0,0% 20 0 0,0% 15. Jahresgewinn (+), Jahresverlust (-) -2.652 1.753 1.804 51 486 1318 -2.341 310 -11,7% Entnahme aus Kapitalrücklage für nicht a) 2.000 2.000 gedeckte Abschreibungen Auflösung (-)/ Zuführung (+) zur b) Urlaubsrückstellung (Verrechnung gegen die Kapitalrücklage) Rechnerische Über- (+) oder c) Unterschreitung (-) des Budgets, die das Theater zu verantworten hat (Verrechnung gegen die Kapitalrücklage) 16. Bilanzgewinn -652 -341 Theater Dortmund

Kennzahlen in Anlehnung an die Produkt- und Leistungsplanung (PLP)

Plan Plan Ist Abweichung Zielerreichungs- 01.08.2016 01.08.2016 01.08.2016 grad bis bis bis Soll / Ist Ist / Jahresplan 31.07.2017 30.04.2017 30.04.2017

Oper Anzahl Vorstellungen 137 90 90 0 65,69% Anzahl Verkaufte Karten 72.618 55.232 60.911 5.679 83,88% Einnahmen aus Kartenverkauf 1.497.141 1.272.531 1.508.223 235.692 100,74% gem.PLP Auslastung in %* 71,00% 71,86% 77,94% 6,08% Anzahl Vorstellungen 6 Anzahl Verkaufte Karten 1.480

zusätzlich Einnahmen aus Kartenverkauf 29.671

Ballett Anzahl Vorstellungen 47 37 37 0 78,72% Anzahl Verkaufte Karten 38.233 30.505 35.129 4.624 91,88% Einnahmen aus Kartenverkauf 890.018 701.239 891.450 190.211 100,16% gem.PLP Auslastung in %* 70,00% 70,47% 81,11% 10,64% Anzahl Vorstellungen 6 Anzahl Verkaufte Karten 504

zusätzlich Einnahmen aus Kartenverkauf 3.987

Konzerte Anzahl Vorstellungen 59 48 56 8 94,92% Anzahl Verkaufte Karten 33.971 26.489 28.079 1.590 82,66% Einnahmen aus Kartenverkauf 564.413 439.194 456.707 17.513 80,92% gem.PLP Auslastung in %* 65,00% 71,26% 75,14% 3,88% Anzahl Vorstellungen 3 Anzahl Verkaufte Karten 142 Einnahmen aus Kartenverkauf zusätzlich 480

Schauspiel Anzahl Vorstellungen 154 113 109 -4 70,78% Anzahl Verkaufte Karten 22.343 15.512 13.610 -1.902 60,91% Einnahmen aus Kartenverkauf 229.241 178.194 157.560 -20.634 68,73% gem.PLP Auslastung in %* 75,00% 95,15% 86,06% -9,09% Anzahl Vorstellungen 15 Anzahl Verkaufte Karten 1.393

zusätzlich Einnahmen aus Kartenverkauf 14.675

KJT Anzahl Vorstellungen 211 152 151 -1 71,56% Anzahl Verkaufte Karten 27.975 23.341 23.041 -300 82,36% Einnahmen aus Kartenverkauf 180.000 141.658 133.419 -8.239 74,12%

gem.PLP Auslastung in %* 80,00% 90,58% 85,25% -5,33% Anzahl Vorstellungen 7 Anzahl Verkaufte Karten 300

zusätzlich Einnahmen aus Kartenverkauf 1.394

Summe Theater Anzahl Vorstellungen 608 440 443 3 72,86% Anzahl Verkaufte Karten 195.140 151.079 160.770 9.691 82,39%

gem.PLP Einnahmen aus Kartenverkauf 3.360.813 2.732.815 3.147.359 414.543 93,65% Anzahl Vorstellungen 37 Anzahl Verkaufte Karten 3.819

zusätzlich Einnahmen aus Kartenverkauf 50.207 * bezogen auf die Anzahl verkaufter Karten